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CHRISTIAN SPRINGER PATRICK UND DANIELA FANZOJ
Christian Johann Springer Joh. Springer’s Erben k.u.k. Hof- und Kammerlieferant Wien, seit 1836
Joh. Springer’s Erben ist seit dem Jahr 1836 ein nicht mehr wegzudenkender Name am Weltmarkt. Worin sehen Sie die Stärke Ihres Unternehmens damals wie heute?
Über Generationen bedienen wir internationale Märkte, und wir waren und sind nicht ausschließlich regional ausgerichtet mit unseren mittlerweile drei Geschäftseinheiten: dem klassischen Handel mit Premiumprodukten von internationalen Marken wie Westley Richards oder James Purdey & Sons, der Produktion von Waffen im Haus und – neu dazugekommen und unsere internationale Präsenz stärkend – unserem Auktionshaus seit nunmehr 14 Jahren. Joh. Springer’s Erben ist kein kleiner Einzelhandel, sondern hat eine Betriebsgröße, die flexibel ist, eine Größe, die auch internationale und größere Aufträge zu stemmen vermag.
Herr Springer, Sie haben die Internationalität bereits angesprochen. Es waren Größen aus Aristokratie, Militär und Wirtschaft, die schon immer auf Waffen aus Ihrem Haus schworen. Wer sind die Kunden von heute?
Interessanter- und lustigerweise sind es die gleichen Namen, die seit 200 Jahren bei uns ein und aus gehen. Es gibt viele Vertreter der Meinung, dass Jagd aktiver Naturschutz ist. Dadurch hat die Jagd heute auch einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, sodass immer wieder neue Damen und Herren zu unseren Kunden werden, die nicht nur Freude an der Natur sowie an Hege und Pflege haben, sondern die darüber hinaus ein gewisses Budget mitbringen und sich neben aktiven Jagdausgaben wie der Pacht auch das passende Equipment leisten wollen. Unter unseren Kunden gibt es zum Glück aber ebenso diejenigen, die über die nötige Ausrüstung hinaus auch sammeln und gerne aus technisch hochwertigen Manufakturen wie Ferlach, Liège, London, Birmingham oder Brescia Altes wie Neues erwerben.
Sie sagen, es sind nicht nur Jäger, sondern auch Sammler unter Ihren Kunden. In Ihrem Stammhaus betreiben Sie eine Manufaktur von Waffen. Diese Waffen werden von Jägern aus der ganzen Welt erworben. Sind es „nur“ Jagdwaffen – oder auch Kunstwerke?
Unsere inhouse gebauten Waffen sind Anwenderprodukte, die der Jäger aktiv verwenden soll, jedoch haben sie einen sehr hohen Anteil an spezieller Handfertigung. Gerade die Veredelung konzentriert sich auf Vergütung von Oberflächen, Gravuren und dezente Goldeinlagen, doch all dies in einer Art, dass es nur dem Kenner auffällt. Das gegenwärtig verwendete Material wie auch die Vergütung und Beschichtung unserer neu aufgelegten Flinten sind einmalig. So haben wir Büchsenmacher immer gedacht, dass die Verdichtung von Stahl eine extra Festigkeit gibt. Jedoch verfügen die Metallurgen von heute inzwischen über das Wissen, dass neue, hochvergütete Stähle nicht mehr weiter verdichtet werden dürfen, um die gewünschte Qualität zu erhalten.
Seit über 10 Jahren versteigern Sie aus Wien heraus Waffen in die ganze Welt. Sehen Sie ein steigendes Interesse?
Ja! Die Form des Absatzes über Auktionen findet kontinentaleuropäisch immer mehr Anklang und wird mehr und mehr akzeptiert. Hier bekommt der Kunde zu einer gewissen Produktgruppe an einem bestimmten Tag eine hohe Anzahl von Stücken angeboten und kann selbst und frei entscheiden, wo das Limit in seinem Budget liegt. Es ist somit eine Fair-Trade-Plattform zwischen Käufer und Verkäufer. Auch sieht man, dass, wenn Menschen sammeln, ein Großteil ihrer Einkäufe über Auktionen kommt. Dies hat den Hintergrund, dass gute Auktionshäuser mit ihrer Expertise in Bild und Wort dahinterstehen und dazu immer eine sehr breite Auswahl bieten, die bei einem Einzelhändler so nicht gefunden wird. Gleichermaßen interessant ist, dass das Thema Sammeln in einer jüngeren Generation von 25- bis 45-Jährigen Platz gefunden hat!
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Joh. Springer‘s Erben Flagship Store
Weihburggasse 27, A-1010 Wien
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Patrick und Daniela Fanzoj Johann Fanzoj – Feine Jagdwaffen
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Ihre Geschichte lässt sich bis zur Zeit der großen Kaiserin Maria Theresia zurückverfolgen. Damals bereits waren Sie mit über 200 anderen Büchsenmachern in Ferlach ansässig, heute sind es nur mehr knapp ein Dutzend. Wie hat Ihr Haus diese 300 Jahre besser gemeistert als die meisten anderen?
Ich denke, dass die feste Verankerung des Handwerks in den gewachsenen Traditionen unsere Familie über nunmehr acht Generationen durchhalten ließ. Vermutlich sind es auch die Beharrlichkeit und die Kreativität, sich an wechselhafte Zeiten anzupassen, die unsere Firma Johann Fanzoj heute zum Innovations-Leader im Luxuswaffenbau machen.
Früher hat Ihre Firma für Kaiser Franz Joseph die sogenannten „Ischler Stutzen“ gefertigt. Gibt es eine Waffe, die Sie heute fertigen, die „Kultstatus“ erreichen könnte?
Wir werden in die Geschichte eingehen als erste Firma im Luxuswaffenbau, die bewusst die Tradition mit der Moderne in Bezug bringt und durch die Verwendung neuer Technologien und Materialien nicht nur eine faszinierend neue Ästhetik, sondern auch einen völlig anderen Anspruch an Funktionalität und Präzision einer handgefertigten Luxusjagdwaffe einleitet. Ein gutes Beispiel dafür ist, denke ich, unsere Kipplaufbüchse „KB-1“, die eindrucksvolle Symbiose von Tradition und Innovation. Damit sprechen wir neue Kundenschichten an. Wichtig ist zu verstehen, dass der Einsatz von Hightech dazu dient, unsere einzigartigen handwerklichkreativen Fähigkeiten zu unterstützen, und nicht, diese zu ersetzen.
Neben Ihren handgefertigten Jagdwaffen produziert Ihre Manufaktur auch „Projekt-Waffen“. Was darf der Interessierte hierunter verstehen?
Das ist der Versuch, mit „Kunst an der Waffe“ neue Dimensionen zu erreichen und in vielen Hunderten, manchmal Tausenden Arbeitsstunden Meisterstücke für die Nachwelt zu schaffen. Dabei nehmen wir uns ein bestimmtes Thema vor, nach welchem die Waffe samt Accessoires thematisch durchkonzipiert und akribisch umgesetzt wird. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit einem Team von Künstlern und Handwerkern zusammen. Die Jagdwaffe wird zum Canvas für Geschichten über Jagd, Leben, Tod, Leidenschaft etc.
Noch heute tauchen immer wieder Waffen auf, die von Ihren Vorfahren gefertigt wurden. Wie erklären Sie die Preise, die nach dieser langen Zeit immer noch dafür gezahlt werden?
Wir bauen und bauten schon immer Produkte für die Ewigkeit – individuell, wertvoll, einzigartig. Eine Jagdwaffe ist über lange Zeiträume hinweg ein Objekt, welches niemals den Wert verliert. Im Gegenteil: Der Faktor Arbeit wird jedes Jahr teurer und handwerkliche Spitzenleistungen sind mittlerweile sehr rar geworden. So hat die Jagdwaffe wie kaum ein anderes Investitionsobjekt die Eigenschaft, menschliche Arbeitszeit zu konservieren. Darüber hinaus ist sie ein Objekt, welches über Generationen weitergegeben wird. Was beachtlich ist: Es gab in den letzten zwei Jahrzehnten keine einzige Gebrauchtwaffe aus unserer Manufaktur auf dem Markt – die Besitzer verkaufen ihre Fanzoj Gewehre nicht. Wir interpretieren diesen Fakt als Qualitätsmerkmal.
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