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ROYALE GÄRTEN
Royal Botanic Gardens, Kew, England
Die schönsten Palastgärten aus aller Welt
Mit seiner Premiere als Buchautor erweitert der Brite Mark Lane sein kreatives Spektrum um eine zusätzliche Facette. Bis dato war er vor allem als Landschaftsarchitekt und Moderator der beliebten und preisgekrönten BBC-Serie „Gardeners’ World“ bekannt.
Das Kunststudium und seine Tätigkeit als Verlagsleiter des Royal Institute of British Architects verbindet sich mit seiner persönlichen Begeisterung für Gärten und Pflanzen sowie dem Austausch mit Pflanzenexpertinnen und -experten.
Obwohl er viele Länder bereisen konnte – das vorliegende Buch liefert Zeugnis davon –, staunt er immer noch über das aufregende Gefühl, wenn er einen neuen Ort erkundet. Stets findet er Neues und Überraschendes, sei es in der Historie des Gartens, in dessen spezieller Eigenheit, oder auch, wenn er eine ihm bis dahin unbekannte Pflanze kennenlernt. Viele fürstliche Familien, Herrscher, Hofgärtner, Mäzene, Behörden sowie Garten- und Landschaftsarchitekten haben in den letzten 500 Jahren berühmte Gärten geschaffen, die sie als „lebende Kunstwerke“ betrachten. Deren Gestaltung lässt die wechselnden Vorlieben der Regierenden, den Geschmack und die Moden der jeweiligen Zeit erkennen, weiß der Autor. Er hat Recherchen zu über 950 Personen erstellt, ist in die Geschichte und die Geschichten von Schlossbesitzern eingetaucht und meint, dass jeder Garten auch die Persönlichkeit seines Besitzers bzw. seiner Besitzerin individuell widerspiegelt. Ähnlichkeiten in der Gestaltung und Ausführung der herrschaftlichen Gärten sind natürlich ebenfalls zu finden, denn der Adel hatte auf Besuchs- und Kavalierreisen, durch Heirat oder andere Verbindungen ausreichend Gelegenheit, andere Prachtgärten als Vorbilder kennenzulernen.
Manche Besitzer eines Palastgartens entwickeln eine verzehrende Leidenschaft für das paradiesische Grün und investieren viel – nicht nur aus Prestigegründen, sondern aus ihrer persönlichen Neigung und Begeisterung heraus. Die Auswahl der 21 Gärten, die in diesem Buch
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Fotos: Rebecca Reid
Blick über das Grand Parterre du Tibre auf das Schloss
vorgestellt werden, fiel schwer, begründet sich aber in ihrer wichtigen Rolle in der Geschichte und Gestaltung großartiger Fürstengärten. Von mittelalterlichen Jagdparks über Mausoleen bis hin zu Wassergärten ist der Bildband ein Augenschmaus und eröffnet Einblicke in politische Ereignisse, in Macht und ihre Ausübung, in menschliche Eigenheiten und Persönlichkeiten.
Dass King Charles III. schon seit vielen Jahren als Schutzpatron alter Architektur, aber vor allem auch der Natur bekannt ist, zeigt sich in der Anlage des Highgrove House. Schon als Prince of Wales verwandelte er im Laufe von vier Jahrzehnten das sechs Hektar große Anwesen in „eine der genialsten und innovativsten Gartenanlagen Großbritanniens“, wie Fachleute finden. Seine strikte Anwendung biologisch-nachhaltiger Methoden – früher oft müde belächelt, heute hochgeschätzt – hat zum Entstehen ökologisch vorbildlicher Gärten angeregt. „Gärten mögen an manchen Orten schon seit vielen Jahren oder Jahrzehnten existieren, aber anders als alte Gebäude unterliegen sie einem stetigen Wandel“, so ein Ausspruch des frischgebackenen britischen Königs.
Nicht nur das Spiel des Lichts zu unterschiedlichen Tageszeiten, das Wachsen, Gedeihen und Vergehen im Zuge der Jahreszeiten, sondern auch der Zyklus der Entwicklung der einzelnen Pflanzen selbst ist für den aufmerksamen Beobachter ein Quell der Freude. Sämtliche in diesem Buch vorgestellten Gärten sind öffentlich zugänglich, auch wenn manche Teile privat bleiben. So kann man tatsächlich, als sei man selbst dort zu Gast, durch Alleen flanieren, in Lauben sitzen oder auf Wasserflächen dahingleiten, wie einst Könige und Kaiser es selbst getan haben. Die Zähmung und Pflege der Natur obliegt den unermüdlichen Gärtnerinnen und Gärtnern, die diese natürlichen Kunstwerke stets mit großem Einsatz erhalten. Dasselbe gilt auch für die Restauratoren, Konservatoren und Historiker, die viele Jahre später Gärten, die im Laufe der Zeit gelitten haben oder teilweise zerstört wurden, neues Leben einhauchen. Rund um die Welt gibt es noch zahllose Schlossgärten, aber in diesem Buch geht es vor allem um die Betonung des Stils und ihrer Atmosphäre. So soll der Gestaltung der Besitzer/innen Rechnung getragen werden, aber auch der ruhmreichen Gartenkunst, die oft erst den unverwechselbaren Rahmen für ein Schlossgebäude bildet. Staunen und Begeisterung für die lebendige Natur wird hierbei, nicht anders als bei renommierten Kunstwerken, ebenso den schönsten Kunsterlebnissen zugerechnet. Landschaftsarchitektur als Kunstform liefert die Grundlagenidee und Planung dafür.
Blick auf das Schweriner Schloss mit seiner imposanten Gartenanlage
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„Die schönsten Palastgärten aus aller Welt“ stellt die eindrucksvollsten und bekanntesten Parks und Gärten der Könige und Fürsten neu vor. Die Reise zu den Perlen der Hortikultur führt von Europa mit Highgrove, Herrenhausen oder Schönbrunn über das Taj Mahal in Indien bis zum Kaiserpalast in Tokio. Der opulente Bildband mit stimmungsvollen Fotos sowie viel Wissenswertem zur Geschichte und Bepflanzung zeigt auch anschaulich das Planmaterial dieser herrlichen Gartenanlagen.
Um herauszufinden, was den jeweiligen Charme der einzelnen royalen Gärten ausmacht, muss man sich einlesen – oder selbst hinfahren. Wie sich die Gärten im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben, wie sie teilweise genau erhalten oder verändert wurden, aus welchen Grafentiteln und grünen Zimmern sie bestehen, all das findet man hier im Buch.
Von der Orangerie zum Schlossteich, vom englischen und französischen Garten zu Brunnen und Skulpturen, vom Zypressenweg und dem japanischen Kaiserpalast bis zum Tierpark von Schönbrunn lernt man die Seele der royalen Gärten kennen. Mit 232 Seiten bietet das Werk eine wunderschöne Lektüre, die definitiv den Bücherschrank bereichert.
Text: Hannelore Lensing
INFOBOX
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Royale Gärten weltweit –Von Highgrove bis Herrenhausen Mark Lane Prestel-Verlag EAN: 978-3-7913-8701-7 41,20 EUR
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Fotos: © www.valegardenhouses.co.uk
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PRACHTBAU
DER WINTERGARTEN ALS LICHT- UND NUN AUCH ALS ENERGIEQUELLE
Es gibt natürlich zahlreiche Wege, das Licht in sein Haus zu lassen – der charmanteste ist und bleibt dennoch der Wintergarten. Früher eher als Orangerie zur Überwinterung von Pflanzen gedacht, sind es heute doch ganz andere Motive, die den Bauherrn zu einer Wohnraumerweiterung bewegen. Der Wintergarten, der galanteste Lichteinfall in neuer Funktion.
Text: Beatrice Tourou
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WINTERGARTEN-WISSEN
Steht man nun also vor der baulichen Überlegung, wie man den Wohnraum dekorativ erweitern kann, kommt oft der Wintergarten ins Spiel. Wir sprechen hier allerdings nicht von einem klassischen Anbau, der ein mehr oder weniger schlechtes, überdachtes Terrassen-Substitut darstellt. Im Gegenteil – wir beleuchten hier den tatsächlichen Wintergarten, der Teil des Gesamtbauwerks werden soll, wo Gebäudeteile geöffnet werden, um den Glasverbau in den Alltag einzuladen. Und der somit auch kostentechnisch mit einem soliden Bauprojekt mithalten kann.
Es gibt viele Mittel und Wege, um einen Wintergarten in seinen Lebensraum zu integrieren. Als Anbau, wo eine Wandfläche abgetragen wird, um einem Glasanbau Platz zu machen, oder auch als eigenständiger Pavillon, als zweckmäßige Dekoration.
Je nach Bauart und Ausstattung ist ein Wintergarten ein beheiztes und damit ganzjährig bewohnbares Zimmer: der sogenannte „Wohnwintergarten“. Wird er wenig oder gar nicht beheizt, spricht man vom „Kaltwintergarten“. Aber auch Letzterer kann sich an sonnigen Tagen im Winter so weit aufwärmen, dass man mehr oder weniger gemütlich in ihm sitzen kann. Auch Zwischenformen sind möglich, die mehr oder weniger temperiert sind. Der Kaltwintergarten wird meist an die Hauswand angefügt und die Terrasse dafür umgewandelt. Die Konstruktion ist eher einfach und dadurch günstig. Beim Wohnwintergarten kommt es darauf an, ob für die Erweiterung zum Wohnraum auch Wände entfernt werden müssen. Die Technik ist aufwendiger, und auch an die höheren laufenden Kosten für solch einen Wintergarten sollte man denken, vor allem für die Heizung – im Herbst 2022 ein doch sehr relevanter Kostenfaktor. Neuerdings gilt der Wintergarten dank moderner Photovoltaik als Energiespender (mehr dazu auf Seite 162 im Interview mit ALCO).
Die Form des Wintergartens kann den historischen Gemäuern nun Identität nehmen oder geben. Als Kontrast wirkt ein sehr schlichter Wintergartenanbau sehr zeitgemäß – im Gegensatz zu einem verspielten Polygon-Wintergarten, wie wir ihn aus Großbritannien kennen.
Der sechs- oder mehreckige Grundriss des Polygons erinnert an einen Pavillon. Gerade bei Häusern mit ähnlich gestalteten Dächern ist diese Variante des Anlehn-Wintergartens ästhetisch ansprechender. Man sollte schon beim Bau berücksichtigen, dass der Einbau einer Schattierung je nach Anzahl der Ecken mit höherem Aufwand verbunden ist. Lichteinfall und Wärmespeicherung sind bei einem Vieleck günstiger als bei einem Viereck. Das Licht wird weniger stark reflektiert, da es immer in einem relativ stumpfen Winkel auf eine der Seitenflächen trifft. Außerdem wird das Verhältnis von Luftvolumen zur Außenfläche günstiger, je stärker sich der Grundriss der Kreisform annähert. Aus diesem Grund kühlt ein Polygon-Wintergarten während der kalten Jahreszeit nicht so schnell aus, heißt es.
TIPPS
WÄRME Vorher überlegen, ob man den Glasanbau heizen möchte. Falls ja – Steinboden vermeiden, denn dieser wird auf einer Schottertragschicht verlegt, was zu einem drastischen Wärmeverlust führt.
PREISGESTALTUNG Es muss kein aufwendiger Anbau sein, man kann auch einen kleinen Glaspavillon als Augenweide aufstellen lassen. Diesen gibt es bereits ab EUR 15.000,–.
MATERIAL Holz ist für die Ewigkeit – vor allem für die ästhetische. Gerne an historischen Vorbildern orientieren und im Zweifel so schlicht wie möglich halten.
ZWECKGEBUNDEN Ist der Wintergarten nur zum Überwintern der Pflanzen gedacht oder gar ein erweiterter Speisesaal? Vorher sämtliche Möglichkeiten durchspielen.
FARBE Mit dem Wintergarten kommt die Farbe: ob Dunkelgrau, Salbei oder Türkis – alles geht.
Welches Material ist nun geeignet? Holz ist der wichtigste Baustoff für den Wintergarten. Die Hersteller verwenden ausschließlich Brettschichtholz: Dieses ist nicht am Stück gewachsen, sondern wird aus dünnen Brettern zusammengeleimt. Der Vorteil: Die Profile verdrehen und verziehen sich nicht und halten höheren Lasten stand. Außerdem dämmt Holz die Wärme besser als jedes andere Material. Der natürliche Baustoff hat aber auch Nachteile: Die meisten Holzarten sind nicht sehr witterungsbeständig und brauchen besonders im Außenbereich regelmäßig einen neuen Schutzanstrich. Auch für pflanzenreiche Wintergärten mit hoher Luftfeuchtigkeit eignet sich Holz nur bedingt. Holz verbreitet zwar eine sehr wohnliche Atmosphäre, aber um die gleiche Stabilität wie bei Stahl- oder Aluminium-Bauweisen zu erreichen, benötigt man selbst bei Verwendung von hartem Tropenholz eine deutlich massivere Konstruktion.
Aluminium ermöglicht filigrane Wintergärten mit großen Glasflächen, da das Metall leicht und stabil ist. Weil es nicht rostet, erübrigt sich ein Schutzanstrich. Innen- und Außenprofile sollten nur über eine isolierende Kunststoffeinlage verbunden sein, ansonsten kommt es wegen der hohen Leitfähigkeit zu Wärmeverlusten. Verbundbauweisen aus Holz und Aluminium haben sich besonders bewährt: Dabei wird die tragende Holzkonstruktion außen mit hinterlüfteten Aluminiumblenden abgedeckt. Kunststoffprofile besitzen einen Stahlkern, der als Korrosionsschutz meist mit PVC ummantelt ist. Der größte Vorteil dieser Variante ist der günstige Preis: Stahl ist billiger und leichter zu verarbeiten als Aluminium. Damit erkauft man sich aber auch ein paar Nachteile, denn die Profile haben ein relativ hohes Eigengewicht und sind für größere freitragende Flächen nicht ideal. Außerdem müssen sie genau wie Aluminium durch spezielle Kunststoffeinlagen isoliert werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Kunststoffoberfläche mit den Jahren oftmals ihren Glanz verliert und etwas vergraut.
Gepflasterte Böden sind preiswert und leicht zu verlegen. Empfehlenswert sind sie allerdings nur für unbeheizte Wintergärten, weil der Unterbau statt aus einer isolierten Betondecke nur aus einer verdichteten Schottertragschicht besteht. Das Beheizen eines solchen Wintergartens wäre mit hohen Wärmeverlusten verbunden. Der große Vorteil eines kalten Wintergartens mit gepflastertem Boden ist, dass die Anordnung und die Größe der Grundbeete für die Pflanzen im Nachhinein ohne größeren baulichen Aufwand verändert werden können. Die wohl schönste Ausflugsdestination, wenn es um Wintergärten geht, ist die Gärtnerei von Schloss Wartholz. Der Wienerwald-Charme und die Jahrhundertwende-Idylle laden hier zu einem gemütlichen Kaffee im Wintergarten ein. Die Auswahl an wunderbaren Büchern im integrierten Shop lässt stets Neues entdecken.
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Das Anfang des 18. Jahrhunderts von der Familie Mautner-Markhof erbaute Parkschlössl befindet sich direkt auf der Landstrasser Hauptstraße (also sehr zentral und mitten in der Hauptstadt Wien) und sieht von außen relativ unscheinbar aus. Parkseitig entfaltet es allerdings seine Pracht dafür umso mehr. Der Wintergarten (von ALCO) bietet bis zu 120 Leuten Platz. Das Gebäude wird als Seminarhotel und Hochzeitslocation genutzt.
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Monika Thurnher ist GF der Firma ALCO. Das Unternehmen wurde im Jahr 1971 als Niederlassung des deutschen Stahlkonzerns Hösch in Österreich unter der Leitung von Julius Thurnher gegründet. Bahnbrechend war die Entwicklung patentierter AluminiumSchiebefenster- und -Schiebetürensysteme im Jahr 1985, die in weiterer Folge dazu führte, dass ALCO zum ersten Wintergartenspezialisten in Österreich avancierte, indem er die Terrasse zu einem integralen Bestandteil des Wohnbereichs machte.
SCHLOSSSEITEN: Was macht einen guten Wintergarten aus?
ALCO: Ein guter Wintergarten wird das Zentrum eines jeden Gebäudes – egal, wie groß oder schön es ist. Das Geheimnis dabei ist das Licht: Licht von oben verschafft nicht nur den Pflanzen, sondern auch dem Menschen ein optimales Wohlbefinden. Keine noch so große Glasfront kann dasselbe Ergebnis erzielen wie Licht, das von oben kommt. Ein guter Wintergarten ist natürlich auch gut geplant – nicht nur in puncto Benützung, sondern er muss auch bauphysikalischen Anforderungen entsprechen. Eine Konstruktion aus Holz und Aluminium bietet da alle Vorteile: Holz als Tragekonstruktion ist statisch und wärmedämmtechnisch optimal, es kann Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben und sorgt damit für ein optimales Raumklima. Außen mit Aluminium verkleidet, bleibt die Konstruktion lange Jahre wartungsarm. Die richtige Belüftung gibt dem Wintergarten die Voraussetzung, das ganze Jahr optimal genutzt zu werden. Weit öffenbare Türen und Dachöffnungen, kombiniert mit Beschattungen, sorgen auch an heißen Sommertagen für gute klimatische Verhältnisse im Wintergarten. Je nach Nutzung hat die richtige Heizung große Bedeutung, und auch die optimale Planung des Fußbodens sowie des Lichtes im Wintergarten entscheiden über ein perfektes Ergebnis.
SS: Wo besteht der Unterschied zwischen ALCO und anderen Wintergärten, wenn man sich noch nie mit diesem Thema befasst hat?
ALCO: ALCO war das erste Unternehmen in Österreich, das sich ausschließlich auf die Planung und Produktion von hochwertigen Wintergärten spezialisiert hat. Die Erfahrung von ca. 5000 umgesetzten Projekten bildet eine solide Basis für jedes noch so anspruchsvolle Projekt. Die Konstruktionen von ALCO gehen weit über den klassischen Wintergarten hinaus, die hochwertigen Glas-Holz-Alu-Konstruktionen werden individuell auf die architektonischen Bedürfnisse eines Projekts zugeschnitten – ob einstöckig, zweistöckig, moderner Glaskubus, Anbindung an historische Gebäude oder aufwendige Hauserweiterungen. Auch Architekten schätzen das umfangreiche Know-how und die technische Kompetenz bei der Umsetzung ihrer anspruchsvollen Designentwürfe. Dazu bietet ALCO von der Planung über die Produktion bis zur Montage alles aus einer Hand.
SS: Haben Sie auch Erfahrung mit historischen Gebäuden?
ALCO: Unter den rund 5000 Projekten, die ALCO bereits geplant und errichtet hat, waren natürlich auch einige historische Gebäude dabei. Die Erweiterung um einen Wintergarten wurde dabei auf unterschiedliche Weise gelöst – mal modern, mal angepasst an die historische Substanz. Auch an denkmalgeschützten Gebäuden wurden bereits Projekte umgesetzt.
SS: Wo liegen hier die Herausforderungen bei der Integration eines Wintergartens?
ALCO: Diese liegen vor allem in der optischen Integration eines neuen Bauwerkes in den historischen Bestand. Dazu gibt es generell zwei Herangehensweisen: Entweder man entscheidet sich für einen Stilbruch – und damit für den Bau im modernen Stil – oder eben für die optische Anpassung an den historischen Bestand. Soll ein historisches Gebäude um einen Wintergarten erweitert werden, ist das natürlich eine weitere Herausforderung. Aber diese besteht grundsätzlich bei jedem Projekt, egal ob historisch oder modern, wenn an ein bestehendes Gebäude angebaut wird.
SS: Wie kann ich bei einem Wintergarten am meisten Energie sparen?
ALCO: Ein gut geplanter Wintergarten kann nicht nur zum Energiesparen, sondern sogar zur Energieproduktion beitragen – je nachdem, ob der Wintergarten als Wohnraumerweiterung oder wirklich als klassischer Wintergarten genutzt werden soll. Klassische Wohnraumerweiterung wird heute in der Planung mit höchsten Wärmedämmstandards ausgeführt, das heißt, hier wird ausschließlich Dreifachverglasung verwendet. Die Kombination von Holz und Alu bei der Konstruktion ist bei ALCO ohnehin Standard. Durch die Integration von modernen Solar- bzw. Photovoltaikgläsern kann zusätzlich zum passiven Energiegewinn durch Sonneneinstrahlung auch aktiv Energie gewonnen werden. Beim klassischen Wintergarten, der vom Wohnbereich idealerweise mit Schiebetüren abge-
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WINTER
GARTEN Wie der Name schon sagt, wird es kalt. Nicht nur trotz der Lecks in den beiden Versorgungspipelines von Nordstream 1 & 2, sondern auch aufgrund der architektonischen Zweckmäßigkeit. Das Glashaus ist eigentlich für das Überwintern der Pflanzen gedacht. Wir gesellen uns jetzt dazu. Diesmal auf Empfehlung der Politik.
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1. Viktorianisches Gewächshaus, bei www.selfkant-wolters.de, ab € 3.500 | 2. Rattanliege, von Manufactum, um € 750 | 3. Tischleuchte mit Glaskörper und Seidenschirm, von Porta Romana, Preis auf Anfrage | 4. Hausslipper mit Seidenfutter, von broadlandslippers.co.uk, um GBP 175 | 5. Gesteppte Auflage, von La Redoute, um € 49 | 6. Buxbaum, bei Dehner, ab € 79 | 7. Pflanzenbesprüher von Haws, bei Manufactum, um € 35
trennt ist, werden nur rasch und flexibel reagierende Heizsysteme eingeplant oder es wird ganz auf die Heizung verzichtet. Scheint die Sonne, heizt sich der Wintergarten selbst im Winter bei Minusgraden durch die passive Solarnutzung rasch auf, und durch das Öffnen der Türen zum Wohnbereich kann dieser mitunter mitgeheizt werden. An extrem kalten und sonnenlosen Tagen hingegen bleibt der Wintergarten vom Wohnraum abgetrennt. Um den Wintergarten dennoch nutzen zu können, empfehlen wir hier eine elektrische Fußbodenheizung, Infrarotpaneele und/oder Kaminöfen, die noch zusätzlich für eine angenehme Atmosphäre im Wintergarten sorgen. Diese Heizsysteme heizen rasch auf und können schnell wieder abgeschaltet werden – sie sind somit energieeffizienter als die Anbindung an das Heizsystem des Hauses.
SS: Was beachten viele Bauherren bei der Anschaffung eines Wintergartens nicht?
ALCO: Generell stellen wir bei unseren Kunden fest, dass sich der Wintergarten – obwohl er immer noch oftmals nur als Raum für die Pflanzen oder als Wind- und Regenschutz für die Terrasse geplant war – automatisch zum meistgenutzten Raum eines jeden Gebäudes entwickelt. Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass sich der Mensch lieber in hellen als in dunklen Räumen aufhält. Bei der Anschaffung eines Wintergartens werden auch häufig die Themen einer notwendigen Baugenehmigung und der erforderlichen Zusatzkosten für Baumeisterarbeiten, Heizung, elektrische Installationen, Fußboden und Beschattung in der Budgetplanung vernachlässigt.
SS: Mit welchen Kosten muss ich bei der Anschaffung eines Wintergartens rechnen?
ALCO: Grundsätzlich ist ein gut nutzbarer Wintergarten in puncto Kosten mit dem Bau von hochwertigem Wohnraum vergleichbar. Je nach architektonischer Komplexität wird das mehr oder weniger ausmachen.
SS: Welche Form der Wintergärten sind bei Ihnen besonders populär?
ALCO: Nachdem wir hauptsächlich individuelle und hochwertige Projekte planen, werden diese meist der Architektur des Hauses angepasst. Pultdach, Satteldach, Walmdach, Pyramidendach, Flachdach mit integriertem Glasdach sowie 2- und 3-stöckige Wintergärten sind die häufigsten Formen. Der Grundriss richtet sich nach den Erfordernissen vor Ort.
SS: Gibt es Beispiele von Wintergärten, die von ALCO sind und die man kennt?
ALCO: Unsere Klientel ist hauptsächlich im Privatbereich angesiedelt. Öffentliche Gebäude sind zum Beispiel das Parkschlössl im 3. Bezirk in Wien als historisches Projekt, ansonsten einige Restaurants.
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Poolhaus von ALCO mit optimaler Belüftung und Wintergarten
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AUSSEN
WIRKUNG Man kann auch einen Wintergarten gediegen einrichten, als ausgelagertes Wohnzimmer sozusagen. Die eher kühleren Temperaturen verlangen nach einem gut gefütterten Morgenmantel, die Leuchte aus Versailles ebenfalls. Denn eine gewisse Einrichtung kommt stets mit einem passenden Habitus.
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1. Raumspray, von Cire Trudon, um € 190 | 2. Hängeleuchte, Original aus Versailles, von Antikeo, um € 10.000 | 3. Tapete „Morny“, von Manuel Canovas, ab € 200 | 4. Steinfliesen mit Cabochon-Muster, über stone-flooring.co.uk, ab € 150 | 5. Morgenmantel aus Samt mit Seidenfutter, von baturina-homewear.com, um € 650 | 6. Sofa von Maisons du Monde, um € 1.496