IAA-NUTZFAHRZEUGE
2018
SPEZIAL
DAS SONDERHEFT VON SCHLÜTERSCHE VERLAGSGESELLSCHAFT MBH & CO. KG
www.schluetersche.de
Antriebe der Zukunft
Diesel, Fahrverbot – und nun? Was die Hersteller Neues zeigen. | 4
E-Mobilität praktisch
Was geht heute wirklich in Sachen E-Mobilität. Eine Übersicht | 10
Praktisch erfahren
Foto: VDA
Unterwegs mit Kangoo, Talento, NV300, Sprinter, Crafter und Co. | 14
Ford Transit-Modelle
Erste Wahl für echte Profis. Besuchen Sie uns in Halle 13, Stand C74. Überzeugen Sie sich selbst von unseren vielseitigen Ford Transit-Modellen. Wir freuen uns auf interessante Gespräche mit Ihnen.
Abbildungen zeigen Wunschausstattung gegen Mehrpreis.
Editorial
Ein Lechtturm im tosenden Sturm
D
ebatten um den Diesel. Unsicherheit über die Frage, ob ich mit einem E-Lieferwagen beim Kunden auch wirklich ankomme. Das Damokles-Schwert drohender Fahrverbote. Die Nutzfahrzeugbranche ist in stürmischem Fahrwasser unterwegs. Da kommt die IAA Nutzfahrzeugmesse vom 20. bis zum 27. September gerade richtig für eine Standortbestimmung. Fast wirkt sie wie ein Leuchtturm, der den Nutzern von Nutzfahrzeugen gleichermaßen Orientierung wie Sicherheit bietet. Wie komme ich künftig zu meinem Kunden, ohne an den Untiefen in Form von Fahrverbotszonen, verstopften Innenstädten oder mangelnder Reichweite zu stranden? Was sind die Antriebstechniken der Zukunft? Und wie sehen Mobilitätskonzepte und Versorgungsnetzwerke aus, die auch in den nächsten Monaten und Jahren konkrete Erleichterung bringen? All das will der Verband der Automobilindustrie auf dem Messegelände in Hannover zeigen und erlebbar machen. Sind Sie dabei? Ich werde auf jeden Fall vor Ort sein und mir selbst ein Bild von den Möglichkeiten machen, die uns die Branche bietet, auch in Zukunft sicher zum Kunden zu kommen.
Schon jetzt liefert Ihnen das vorliegende Heft einen Überblick über die Messe und ihre Schwerpunktthemen. Seite | 4 Was aktuell in Sachen Elektro-Mobilität möglich ist, lesen Sie ab Seite | 10 Und wie sich aktuelle Transportermodelle – angefangen beim Renault Kangoo z.E. über den Fiat Talento und den Nissan NV300 bis hin zum neuen Mercedes Sprinter, dem Crafter von VW und dem Pick-up D-Max von Die Messe will Orientierung Isuzu – im Betriebsalltag schlaund Sicherheit geben. gen, zeigen unsere Praxistests ab Seite | 14
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Torsten Hamacher, Redaktion Nutzfahrzeuge
Inhalt
Impressum
4
Vorschau Das sind die Themen der Nutzfahrzeug-IAA
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial ist ein Sonderheft von
6
Neuheiten Was zeigen die Hersteller für meine Branche?
10
Überblick Was geht konkret in Sachen E-Mobilität?
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Lautlos unterwegs Der Renault Kangoo z.E. im Praxistest
16
Aktuelle Transporter Neue Modelle für Ihren Fuhrpark
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2403 www.schluetersche.de Redaktion: Torsten Hamacher (V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2456 hamacher@schluetersche.de Anzeigenverkauf: Lasse Drews (Leitung) Tel. 0511 8550-2477 drews@schluetersche.de
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Europa Allee
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Skywalk
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Pavillon 11
11
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Halle
IAA-Information
Pressezentrum
Sonderaktionen
Convention Center
Streckennetz Messe-Bus
Freigelände
Tagungsräume
Haltestelle Messe-Bus
Eingang
InformationsCentrum
Fahrtrichtung (eine Richtung)
7.7.Allee 7. Alle 7.All A
7. Allee 7. Allee 7. Allee
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Probefahrten Oldtimer und US-Trucks Automania Oldtimer und US-Trucks Modellauto-Sammlerbörse (22./ 23. September 2018) Automania Modellauto-Sammlerbörse (22./ 23. September 2018) Automania 28 29 Modellauto-Sammlerbörse (22./ 23. September 2018)
Freigelände westlich von Halle Verband Halle 21 tbc mobilind Halle Halle 21 tbc Halle tbc Sanitätsstelle / Erste Hilfe Polizei
Ausstellungsgruppen
Standorte
Lastkraftwagen
12, 14 / 15, 17, FG
Leichte Nutzkraftwagen (Lieferwagen / Transporter)
12, 13, 14 / 15, 16,
Standorte
Kraftomnibusse (einschl. Minibusse)
11, 12, 14 / 15, 17,
Sonderkraftwagen
12, 13, 14 / 15, 24 /
Anhänger, Aufbauten und Behälter
13, 24 / 25, 27, P33
Fahrzeugeinrichtungen und -ausstattungen
11, 13, 23
Teile und Zubehör
11, 13, 16, 17, 21, 22, 23, 24 / 25, 26,
New Mobility World FORUM
Pavillon 11
New Mobility World EXPO
Pavillon 11
New Mobility World LIVE
Freigelände nördlich von Halle 26
Transportlogistik , Telematik
NEU: 25, 23
New Mobility World Guided Tours
Registrierungsbereich im IC
Erzeugnisse für Instandsetzung, Pflege und Wartung
23
Elektro-Probefahrten
Freigelände südlich vom CC
Fachbücher, Fachzeitschriften
13, 16, 27, FG
Probefahrten
Freigelände westlich von Halle 27
Organisationen, Unternehmen und Behörden
13, 23, 24 / 25, 27,
Oldtimer und US-Trucks
Halle 21
Modellautos
13
Automania Modellauto-Sammlerbörse (22./ 23. September 2018)
Halle tbc
Dienstleistungen , IT- und internetspezifische Leistungen
11, 12, 13, 16, 17, 2
Elektromobilität / alternative Antriebsarten
11, 12, 13, 14 / 15, 1
„Innovation ist unser Antrieb“ – die IAA Nutzfahrzeuge (20. bis 27. September) geht auf die Branchenfrage Nummer Eins ein: Wie geht es weiter mit dem Diesel und was sind die Alternativen? Während viele Hersteller sich auf batterieelektrisches Fahren konzentrieren, füllen andere ihre Gastanks. Dazwischen steht eine Wasserstoff-Reisemobilstudie – die Branche ist im Aufbruch. Worin sich Viele einig sind: Elektrifiziertes Fahren ist der Weg in Richtung Kunde und vor allem im Verteilerverkehr. Der Mercedes-Benz Sprinter, der Ford Transit, der VW Crafter und der Iveco Daily werden auf der Messe in Hannover voll elektrifiziert zur
4
4. Allee 4. Allee 4. Allee
5. Allee 5. Allee 5. Allee
Eingang Eingang Parkplatz
Innovative Antriebe auf der Überholspur Sonderaktionen
11Tagung 11 Informa 11 WLAN Su Centrum
Freigelände Freigelände 12 12
8
3. Allee
13
Münchener Straße
Kronsbergstraße
17
14
Expo Allee
Pavillon 11 Center
4
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2. Allee
5. Allee
Hermesturm
27
Sonderaktionen Sonderakti onen
WLAN, lung. 11 12ZimmervermittPavillon
Skywalk
23
26
6. Allee
Karlsruher Straße
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7. Allee
Augsburger Straße
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13 13 13
IAA-Information IAA-Informati on Presse Halle IAA-Informati on Presse Halle Fundbüro Parkhaus IAA-Informati on Presse Halle Kronsber IAA-Informati on Presse Halle NMW Sonderaktionen Conventi on Streck Conventi on Kronsber Convention Streck Pavillon 11 Sonderakti onen FORUM Sonderaktionen NMW Conventi on Center Streck Messe Center Conventi on 3. Straße Kronsber Center Messe Streck Sonderaktionen onen ZimmerPavillon 11 Parkplatz 30 Sonderakti Center NMW FORUM Bus Messe Center World FORUM vermitt New Mobility Messe lu Haltes NMW Haltes 30 FreigeländePavillon 11 FORUM Tagungsräume Freigelände Tagungsräume Haltes New Mobility World EXPO Messe LIVE Tagungsräume Messe Haltes Freigelände 30 Tagungsräume Freigelände Tagungsräume Messe Parkplatz Messe New Mobility World LIVE 4. Straße Fahrtri Informati EC-Geld Fahrtri InformationsonsEingang Caravan Eingang Fahrtri Informati ons(eine R Centrum InformationsNew Mobility World (eine R Centrum Fahrtri Informati ons- Guided Tours Eingang Eingang (eine R R Centrum Centrum (eine Centrum Elektro-Probefahrten Ladestelle für Shopping E-Fahrzeuge Probefahrten Pressezentrum Sonderaktionen IAA-Information Pressezentrum Sonderaktionen Halle Oldtimer und US-Trucks Sonderaktionen Sonderaktionen IAA-Information Pressezentrum Halle Automania Restaura Flughafen Shuttle Conventi on 5. Straße Streckennetz IAA-Informati Pressezentrum New Mobility Mobility Worldon FORUM Halle New World FORUM Sonderakti onen Modellauto-Sammlerbörse (22./ 23. Se Center World Conventi on Messe-Bus New Mobility FORUM Messe-Bus Streckennetz P35 New Mobility World FORUM EXPO Sonderaktionen New Mobility EXPO Center World Conventi on Messe-Bus Stadtbahn Streckennetz New Mobility Mobility World EXPO Haltestelle Sonderaktionen Copy Sh New World LIVE Freigelände P34 Tagungsräume New Mobility World EXPO LIVE Center Haltestelle Messe-Bus Messe-Bus Haltestelle Haltestelle New Mobility Mobility World World LIVE LIVE Freigelände New Guided Tours Tagungsräume New Mobility World Guided Tours Messe-Bus P33 Messe-Bus Haltestelle Bahnhof Fahrtrichtung InformatiWorld onsNew Mobility Freigelände Tagungsräume Eingang New Mobility World Guided Guided Tours Tours Elektro-Probefahrten Elektro-Probefahrten Messe-Bus Garderob Hannover (eine Richtung) Centrum Fahrtrichtung InformationsElektro-Probefahrten P32 Eingang Elektro-Probefahrten Probefahrten Messe / Laatzen Probefahrten Fahrtrichtung (eine Richtung) Centrum Fahrtrichtung InformationsEingang Probefahrten Expo Allee Probefahrten Oldtimer und US-Trucks US-Trucks (eine Richtug) (eine Richtung) Centrum Oldtimer und S-Bahn Pavillon 11 und Oldtimer und US-Trucks US-Trucks Automania Sonderaktionen Oldtimer Standorte KirchenHaltestelle Automania Automania Modellauto-Sammlerbörse (22./ (22./ 23. 23. September September 2018) Modellauto-Sammlerbörse 2018) Sonderaktionen Automania Standorte Modellauto-Sammlerbörse 2018) Modellauto-Sammlerbörse (22./ (22./ 23. 23. September September 2018) Muslimis Sonderaktionen Standorte New Mobility World FORUM Pavillon 11 Taxi Gebetsra New Mobility World FORUM Pavillon 11 New Mobility World EXPO Pavillon 11 New Mobility World FORUM Pavillon 11 Gepäck-PreNew Mobility World EXPO Pavillon 11 New Mobility World LIVE Freigelände nördlich von Münchne Check-inPavillon und 26 New World 11 nördlich 33 32 New Mobility World LIVE Freigelände von New Mobility Mobility World EXPO Guided Tours -TransferRegistrierungsbereich im New Mobility World LIVE Freigelände nördlich von New Mobility World Guided Tours Registrierungsbereich imC Elektro-Probefahrten Freigelände südlich vom Kronsbergstraße Lissabonner Allee Deutsche NMW New Mobility World Guided Tours Registrierungsbereich imC Elektro-Probefahrten Freigelände südlich vom Zoll Probefahrten Freigelände westlich von Verwaltu FORUM Elektro-Probefahrten Freigelände südlich Probefahrten Freigelände westlichvom von C Oldtimer und US-Trucks Halle 21
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11–13
34 Kronsbergstraße 34 Kronsbergstraße 34 Kronsbergstraße
4. Allee
Karlsruher Straße
Stuttgarter Straße
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Expo Allee
Münchener Straße Skywalk Münchener Straße Skywalk Skywalk
2. Straße
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Stuttgarter Straße
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Expo Allee Expo Allee Münchener Straße
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Messeschnellweg / B6
Ulmer Straße
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26 26 26 13 5. Straße 13 5.P35 Straße 13
Kronsbergstraße
16 16 12 16 Münchener Straße Straße Münchener Skywalk 12 Skywalk 12 Skywalk Skywalk Hermesturm 5.P35 Straße 15 P34 Services Hermesturm P35auf dem Mess 27 15 P34 Hermesturm P33 Copyshop, EDV-Zubehör, Gard 27 15 P34 34 34 P33 27 Kronsbergstraße Geschenkarti kel, In Kronsbergstraße automaten, 34 14 P32 34 P33 IAA-Inf Kronsbergstraße Halle Halle Kronsbergstraße 14K P32 Pavillon IT- und Media-Shop, Kirche, Pavillon 11 11 14 P32 Pavillon Pavillon 11 Pavillon 11 11 Conven Lebensmittel, Reisebüro, Restau
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Frankfurt
Europa Allee
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4. Straße
Expo Expo Allee Allee Expo Expo Allee Allee
6. Allee 6. Allee 6. Allee
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Karlsruher Karlsruher Karlsruher Straße Straße Straße Hannover City / Hamburg
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Stuttgarter Stuttgarter Stuttgarter Straße Straße Straße
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3. Allee
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2. Straße Expo Allee 2. Straße
25 25 Münchener Straße Straße 25 Münchener
Augsburger Straße Augsburger Straße
Geländeplan
2. Straße
6.6.Allee 6. 6. Allee Allee Allee
36-43 36-43
Karlsruher Karlsruher Karlsruher Karlsruher Straße Straße Straße Straße
36-43
Augsburger Straße
Geländeplan
Stuttgarter Stuttgarter Stuttgarter Stuttgarter Straße Straße Straße Straße
IAA
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2 25 2 20 25 19 25 2 23 1 21 22 5. 5. 23 1 21 Münchener 22Straße 3. Straße 5. 5.P 23 21 22 Hermesturm 13PP1 3. Straße NMW Hermesturm P Skywalk 24 3. Straße LIVE Hermesturm NMW Hermesturm 17 24 27 LIVE 35 4. Straße NMW 35 27 17 27 24 LIVE 35 4. Straße 35 17
Augsburger Straße Augsburger Straße Straße Augsburger
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Karlsruher Karlsruher Karlsruher Straße Straße Straße
Stuttgarter Stuttgarter Stuttgarter Straße Straße Straße
Ulmer Straße Ulmer Straße
Ansicht bereitstehen. Trotz schwerer Batterietechnik sind im Mittel etwa bis 1000 Kilogramm Zuladung möglich. Die Reichweiten sind im Rahmen von etwa 150 Kilometern aufgestellt. Das reicht für den Lieferverkehr in Metropolregionen auch aus.
Renault Trucks, Volvo Trucks, Iveco und MAN zeigen in Hannover, wie Stromer in den schweren Klassen aussehen können. Bis zu 300 Kilometer Reichweite sind unter anderem beim 16-Tonner Renault D Z.E. bereits möglich. Grundsätzlich ist die Reichweite
ohnehin nur eine Frage, wie viele Batterien man mieten möchte. So ist auch der neu vorgestellte Elektro-Stadtbus eCitaro von Mercedes-Benz je nach Route individuell mit Akkus bestückbar. In diesem Bereich tun sich schon länger neue Geschäftsbereiche auf:
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
IAA
AUSSTELLUNGSGRUPPEN
STANDORTE
Lastkraftwagen
12, 14 / 15, 17, FG
Leichte Nutzkraftwagen (Lieferwagen / Transporter)
12, 13, 14 / 15, 16, 17, P11, FG
Kraftomnibusse (einschl. Minibusse)
11, 12, 14 / 15, 17, FG
Sonderkraftwagen
12, 13, 14 / 15, 24 / 25, FG
Anhänger, Aufbauten und Behälter
13, 24 / 25, 27, P33, P34, P35, FG
Fahrzeugeinrichtungen und -ausstattungen
11, 13, 23
Teile und Zubehör
11, 13, 16, 17, 21, 22, 23, 24 / 25, 26, 27, FG
Transportlogistik , Telematik NEU:
25, 23
Erzeugnisse für Instandsetzung, Pflege und Wartung
23
Fachbücher, Fachzeitschriften
13, 16, 27, FG
Organisationen, Unternehmen und Behörden
13, 23, 24 / 25, 27, FG
Modellautos
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Quo vadis, Mobilität?
D
ebatten um den Diesel. Fragen zur Elektromobilität und generell zu alternativen Antrieben. Die Nutzfahrzeugbranche ist in unruhigem Fahrwasser unterwegs. Im Interview gibt Bernhard Mattes, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, einen ersten Ausblick auf die Messe in Hannover.
Dienstleistungen, IT- und internetspezifische Leistungen 11, 12, 13, 16, 17, 23, 24/25, 27, P11, FG Elektromobilität / alternative Antriebsarten
11, 12, 13, 14 / 15, 16, 17, 23, 26, P11, FG
SONDERAKTIONEN
STANDORTE
New Mobility World FORUM
Pavillon 11
New Mobility World EXPO
Pavillon 11
New Mobility World LIVE
Freigelände nördlich von Halle 26
New Mobility World Guided Tours
Registrierungsbereich im IC
Elektro-Probefahrten
Freigelände südlich vom CC
Probefahrten
Freigelände westlich von Halle 27
Oldtimer und US-Trucks
Halle 21
Automania
Halle tbc
„Ideen sind unser Antrieb“ heißt das Programm der IAA Nutzfahrzeuge. Welche Konzepte werden die Besucher sehen?
» Bernhard Mattes: Die Automobilindustrie steht vor der größten Transformation ihrer Geschichte. Die Automatisierung und alternative Antriebe verändern das Auto grundlegend und damit natürlich auch das Nutzfahrzeug. Das soll sich auch bei der IAA widerspiegeln. Neben modernen Dieselantrieben werden die Besucher auch eine große Bandbreite von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben sehen: Busse, Vans und Trucks mit Elektro- oder Hybridantrieb, aber auch Gasfahrzeuge werden dabei sein.
Fotos: VDA
Modellauto-Sammlerbörse (22./ 23. September 2018)
Der Hersteller wird zum Berater, Planer und Organisator des Lademanagements für die Logistik und den Personenverkehr. Der Fernverkehr ist im Moment deutlich unsicherer. Was bisher zuverlässig und langlebig mit Rudolf Diesels Schöpfung funktionierte, wird kurzfristig mit LNG, langfristig mit Wasserstoff gehen müssen. Zumindest vorübergehende, klare Antworten geben MAN und Iveco. Beide setzen auf Gasbetrieb, Iveco bringt den Diesel gar nicht erst mit zur IAA und macht sich zusammen mit Partner Shell für eine großflächige
LNG-Infrastruktur stark. Ob das ein reiner Messegag ist? Wir werden sehen. Die Hersteller nehmen nicht nur die Transformation, sondern auch die Kostenbelange von Logistik, Handel und Handwerk ernster. Denn wenn so viele Antriebskonzepte zur Wahl stehen, gibt die Rechnung am Ende die Kaufantwort – und in dem Punkt hat auch der Euro-6dTemp-Diesel in den kleinen Transportern für das Handwerk im Moment noch gute Karten. DENNIS GAUERT W Weitere Informationen: www.iaa.de
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
Welche Branchen werden von den Ausstellern vorwiegend angesprochen?
» Bernhard Mattes: Die IAA ist der Treffpunkt für alle, die sich mit Nutzfahrzeugen und Transport beschäftigen. Das ist die gesamte Transportbranche mit Fahrern, Logistikexperten oder Fuhrunternehmen. Kommunale Betriebe setzen Nutzfahrzeuge für vielfältigste Aufgaben der Versorgung ein. Handwerker sind vor allem an leichten Nutzfahrzeugen interessiert. Und natürlich sprechen wir die gesamte Busbranche an.
Welche Branche profitiert am meisten von welchem Antriebskonzept?
» Bernhard Mattes: Im urbanen Lieferverkehr sind vor allem leichte Transporter bis 2,8 Tonnen prädestiniert für rein-elektrischen Betrieb. Die deutschen Hersteller bieten solche E-Fahrzeuge bereits heute an. Auch im leichten Verteilerverkehr, also bis 6 Tonnen, kommen rein elektrische Transporter. Derzeit laufen Praxistests bei Großkunden. Die Serienproduktion dieser Fahrzeuge beginnt voraussichtlich 2019. Im schweren Verteilerverkehr mit Fahrzeugen von über 20 Tonnen ist die Herausforderung der Elektrifizierung auf Grund von Gewicht und Reichweite größer. Hier kommen Hybride oder Erdgas in Frage. Aber der rein elektrische Betrieb wird in diesem Segment mittel- und langfristig auf die Straße gebracht werden. W (Die Fragen stellte Dennis Gauert)
5
KFZ
Foto: Opel
OPEL
Innen ganz groß Opel präsentiert auf der IAA Nutzfahrzeuge den Combo-Kastenwagen. Die zusammen mit PSA neu entwickelte fünfte Generation wird als Kurzversion mit 4,40 Metern Länge und als Langversion mit 4,75 Metern verfügbar sein. Die Zuladung beträgt 1000 Kilogramm bei einer Ladelänge von bis zu 3,44 Metern. Daraus ergibt sich ein Ladevolumen von 4,4
Kubikmetern. Zwei Euro paletten passen bereits in den kurzen Combo. Erhältlich ist der Combo auch mit Doppelkabine und Dachklappe. Darüber hinaus bieten die Rüsselsheimer auch eine Baustellen-Version an mit Intelli-Grip, 30 Millimeter höherer Bodenfreiheit, Vorder- und Hinterachs stabilisator und variablen Federn hinten. So deckt der
Foto: Renault
Combo die möglichen Nutzungsbereiche im Segment optimal ab.
Eine Menge Optionen
Mit an Bord sind bis zu 19 Assistenzsysteme. Speziell hilfreich für den täglichen Einsatz ist die sensorgesteuerte Überladungsanzeige, die in zwei Stufen warnt. Zusätzlich stehen auch Optionen wie ein sensorbasierter Flankenschutz
Foto: Iveco
und eine permanente Rückfahrkamera bereit. Eine zweite Kamera ist für den Beifahrer-Rückspiegel erhältlich. Dazu gibt es weitere Optionen. Ab 2019 kann der Combo bestellt werden. (GA) Messe-Wegweiser: Halle 13, C64 Web-Wegweiser: www.opel.de
Foto: MAN
Foto: Volvo
RENAULT
IVECO
MAN
VOLVO
Vollelektrisch unterwegs
Dieselfrei mit Gas und Strom
Elektrisch zum Kunden
LNG, Stromer und ein Fest
Renault Trucks wird bei der IAA eine neue v ollelektrische Baureihe vorstellen. Ein Renault Master Z.E. sowie ein D Wide Z.E. mit Abfallsammel-Aufbau werden zusammen mit anderen Exponaten am Stand zu sehen sein. Die vollelektrischen Lösungen für den innerstädtischen Lieferverkehr werden ergänzt durch das Dieselprogramm, das der französische Hersteller für den Fernverkehr auf dem Messegelände in Hannover präsentiert. (GA)
Die Italiener reisen komplett ohne Dieselfahrzeuge an, obwohl sie einen nicht unerheblichen Teil des eigenen Geschäfts ausmachen. Stattdessen setzt Iveco auf eine Präsentation ihrer Elektro-, CNG- und LNG-Antriebe. Der Hersteller will die Infrastruktur für alternative Brennstoffe ausbauen und baut – nicht ganz zufällig – zusammen mit Shell die „Low Emission Area“ auf. Ganz oben steht für den Fernverkehr die Verwendung von Erdgas. (GA)
MAN zeigt neben dem voll elektrischen Verteiler-Lkw, dem eTGM, auch den eTGE, eine batterieelektrische Variante des neuen MAN-Transporters. Der Hersteller zeigt damit vollelektrische Lösungen für den gesamten Bereich der Stadtlogistik zwischen drei und 26 Tonnen. Weiteres großes Thema: Platooning. Durch die Nutzung des Windschattens eines vorausfahrenden Lkw, können im Konvoi fahrende Fahrzeuge bis zu zehn Prozent Kraftstoff sparen. (GA)
Volvo kommt mit Vielfalt zur IAA. Während der Klassiker unter den skandinavischen Zugmaschinen, der FH, gerade mit einem 25-Jahre-Jubiläumsmodell gefeiert wird, stehen neue Entwicklungen bereits in den Startlöchern: 2019 beginnt der Verkauf elektrisch angetriebener Lkw. Das Flagschiff, der Volvo FE Electric, wird als Abfallentsorgungsfahrzeug vorgestellt. Die emissionsfreie Müllabfuhr kann Kommunen helfen, Grenzwerte einzuhalten. (GA)
Messe-Wegweiser: Halle 17, Stand 21
Messe-Wegweiser: Halle 17, B06
Messe-Wegweiser: Halle 12, B14
Messe-Wegweiser: Halle 17, A21
Web-Wegweiser: www.renault-trucks.de
Web-Wegweiser: www.iveco.com
Web-Wegweiser: www.man.de
Web-Wegweiser: www.volvotrucks.de
6
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
KFZ
Foto: Daimler
Verteilerverkehr unter Strom Daimler: Neben E-Antrieben setzen die Schwaben zunehmend auf die Brennstoffzelle. Mercedes liefert seinen eSprinter ab dem kommenden Jahr aus. Soviel steht fest: Zunächst bieten die Schwaben den elektrisch angetriebenen Transporter als Kastenwagen mit Hochdach und 3,5 Tonnen Gesamtgewicht an. Der Laderaum fasst 10,5 Kubikmeter. Noch interessanter ist allerdings der vollelektrische Antrieb. 114 PS und ein Drehmoment von bis zu 300 Newtonmeter versprechen ein zügiges Vorankommen. Konfigurierbare Höchst geschwindigkeiten von 80 oder 120 km/h, sowie frei wählbare Batteriekapazitäten ermöglichen Kompromisse
zwischen Zuladungen und Reichweiten. Bei 150 Kilometern Reichweite (Batteriekapazität 55 kWh) sind 900 Kilogramm Zuladung möglich, bei 114 Kilometern Reichweite (Batteriekapazität 41 kWh) gehen 1014 Kilogramm ins Abteil. Besonders der Verteilerverkehr wird den eSprinter mögen. Hermes hat jedenfalls schon 1500 Elektrotransporter der neuen Generation bei Daimler bestellt und nimmt auch gleich das softwaregesteuerte Lastmanagement mit.
Der Stoff heißt Wasser Neben den elektrischen Bemühungen, die Daimler
in letzter Zeit mit eVito und eSprinter ins Verteilernetz einfließen lässt, geht die Stuttgarter Marke mit langsamen aber bestimmten Schritten in Richtung Brennstoffzelle. Eine Parallelentwicklung zum batterieelektrischen Ausbau bei Daimler, den Konzernchef Dieter Zetsche vor allem aufgrund der Abgasgrenzwerte erfüllen muss.
Brennstoffzelle mit 200 PS
und leistet 200 PS und 350 Newtonmeter. Viereinhalb Liter Wasserstoff (bis 300 km Reichweite) an Bord können durch einen Zusatztank (bis 530 km R eichweite) ergänzt werden. Eine Hybridbatterie soll für bis zu 30 Extra-Kilometer sorgen. Die Wahl des Reisemobils als Präsentationsobjekt bietet Daimler die Möglichkeit, den Sprinter in seiner Variabilität in allen Punkten darzustellen.
Als Ausblick auf die wasserstoffbasierte Zukunft, bringt Mercedes-Benz das Concept Sprinter F-Cell mit zur IAA Nutzfahrzeuge. Der Brennstoffzellenantrieb stammt aus dem GLC F-Cell
(GA)
liefert werden. 160 Kilometer Normreichweite und ein im Vergleich zum Diesel nicht beeinträchtigtes Ladevolumen versprechen volle Nutzbarkeit.
bei beiden Modellen stolze 950 bis 1700 Kilogramm.
Messe-Wegweiser: Halle 14-15, C02 Web-Wegweiser: www.daimler.com
VW
E-Crafter kurz vor der Auslieferung VW stellte 2016 die Studie eines E-Crafter vor. Zwei Jahre später sind bereits einige Fahr-
zeuge in Kundenhand – zum Testen. Ab September 2019 soll der E-Crafter dann ausge-
In einer Stunde geladen
Foto: VW
An einer 40kW-Ladestation sollen die Akkus im besten Fall in 45 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen sein, hieß es 2016 bei der IAA Nutzfahrzeuge. Damit wäre der E-Crafter für die letzte Meile ein optimaler Gefährte. Das Schwestermodell von MAN, der e-TGE soll identische Fahrleistungen liefern. Die Zuladung beträgt
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
Preis rund 70.000 Euro
Den 90 km/h schnellen Elektrotransporter lässt sich zumindest MAN 69.500 Euro kosten. Die Preisgestaltung bei Volkswagen wird sich voraussichtlich auf ähnlichem Niveau bewegen. (GA) Messe-Wegweiser: Halle 12, Stand B04 Web-Wegweiser: www.volkswagennutzfahrzeuge.de
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KFZ
Kompakte Lieferanten
SORTIMO
Einfacher Einkaufen
Messe-Wegweiser: Halle 13, Stand C48 Web-Wegweiser: sortimo.de
BOTT
Aufgeräumt Bott zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 modulare Wege, die Effizienz bei der Arbeit zu steigern. Mit durchdachten Fahrzeugeinrichtungen bietet der Zubehörspezialist flexible Lösungen zum Verstauen von Werkzeugen und Serviceequipment. Mit Bott Vario lassen sich Koffer, Boxen und Schubladen in Regalmodulen frei kombinieren. Handwerksbetriebe und Serviceflotten können hier auf sie zugeschnittene Angebote erhalten. (GA) Messe-Wegweiser: Halle 13, Stand E31 Web-Wegweiser: bott.de
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Foto: Ford
Sortimo kündigt an, auf der Messe mit neuen Produktund Einkaufserlebnissen zu überraschen. Individuelle Lösungen, die gemeinsam mit Kunden entwickelt wurden, werden auf der Messe vorgestellt. Außerdem zeigt Sortimo das frisch mit dem IF Design Award ausgezeichnete Lastenfahrrad Procargo CT1 und das Globelyst-Zubehörsystem. Außerdem baut Sortimo sein Serviceprogramm aus, um den Beschaffungsweg für Kunden zu erleichtern. (GA)
Ford hat den Transit Connect und den Courier umfangreich überarbeitet. Beide Modelle rollen im Herbst auf den Markt.
Die Erfüllung der Euro 6d-Temp-Norm ist kein Geheimnis mehr. Die Dieselmotoren erhalten einen SCR-Kat und AdBlue-Einspritzung. Die Benziner werden mit einem Partikelfilter ausgeliefert. In der Praxis muss das aber nicht unbedingt Defizite bei Durchzug und Verbrauch bedeuten. Der ECE-Durchschnittsverbrauch liegt bei den drei Dieseln im Bereich 4,7 – 5,6 Liter. Bei 75 bis 120 PS Motorleistung ist das im grünen Bereich. Im Transit Connect kommt unter anderem der 1.0-Liter-Ecoboost-Dreizylinder zum Einsatz. Die Zylinderköpfe wurden optimiert, das Einspritz- und Emissionskontroll-System tun es ihnen gleich. Wenn kein Bedarf nach voller Motorleistung besteht, schaltet sich ein Zylinder ab. Bei 100 PS Maximalleistung kommen so 6,4 Liter im ECE-Verbrauchsmittel ins Display. Ob die Einsparung von fünf Prozent Kraftstoff und der Rutsch in die bessere Steuereinstufung den Umstieg rechtfertigt, muss der Käufer entscheiden. Serienmäßig mit Sechs-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, wird der Transit Connect sicher durch Ansprechverhalten und ruhiges Gleiten über 120 km/h auffallen. Das neu entwickelte Acht-Gang-Automatikgetriebe gestaltet die Reise noch angenehmer. Es wird aber nur für die beiden großen Ecoblue-Dieselmotoren angeboten.
3,6
KUBIKMETER beträgt das maximale Ladevolumen des neuen Transit Connect.
Mit dem im Transit Connect serienmäßigen System Ford EcoSelect wird ein ökonomischer Fahrmodus aktiviert, der den Verbrauch senken soll. Ab der Ausstattung Trend steht ein System zur Verfügung, das kontinuierlich den individuellen Fahrstil analysiert und den Fahrer über das Kombiinstrument zum Sparen animieren soll. Der automatisch einklappende Kühlergrill wird ein serienmäßiges Detail, das auch wilden Gemütern über die Aerodynamik beim Sparen hilft. Den Transit Connect gibt es in zwei Radständen (kurz und lang) sowie in zwei Karosserie-Varianten (Kastenwagen und Kombi). Das Laderaumvolumen beträgt bis zu 3,6 Kubikmeter, die Nutzlasten reichen von 319 bis zu 828 Kilogramm. Mit dem elektrifizierten neuen Transit hält Ford übrigens noch ein Highlight bereit, das in Hannover zu sehen sein wird. DENNIS GAUERT W
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
Fahrzeug- und Betriebseinrichtungen
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bott. Effizient arbeiten. bott.de
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Lust auf Zukunft? Immer mehr namhafte Hersteller bieten recht alltagstaugliche Nutzfahrzeuge mit Elektromotor für das Handwerk an. Preise: erschwinglich. Eine Marktübersicht.
S
chummelsoftware, Fahrverbote, Vertrauensverlust: Mit dem Dieselmotor ist die Automobilindustrie gehörig ins Kreuzfeuer geraten. Ob er – zumindest in der Stadt – überhaupt noch eine Zukunft hat, wird zunehmend ungewiss.
Auf der Straße selten zu sehen
Der Elektromobilität müsste das eigentlich helfen, doch können ihre Anhänger von den Absatzzahlen der Dieselverbrenner weiterhin nur träumen. Die Zahlen des Kraftfahrtbundesamts zeigen: An den Neuzulassungen 2017 war der Diesel noch zu einem Drittel beteiligt – das setzt sich im ersten Halbjahr 2018 fort. Der Anteil an Elektroautos steigt dagegen nur langsam an: 2017 lag er bei
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Bei den Preisen haben Elektrofahrzeuge inzwischen aufgeholt, sind teilweise sogar günstiger als die Verbrennerkonkurrenz.
mageren 0,7 Prozent, im ersten Halbjahr 2018 immerhin bei 0,9 Prozent. Das allein im Pkw-Bereich, wo inzwischen ein gutes Dutzend namhafter Hersteller Elektromodelle im Angebot hat. Lohnt es sich da für Handwerker überhaupt, ernsthaft über die Anschaffung eines Nutzfahrzeugs mit Elektroantrieb nachzudenken? Sind sie nicht viel zu teuer, die Reichweiten zu gering und die Transportkapazitäten kaum alltagstauglich? Einige dieser Kritikpunkte treffen sicher noch zu. Wahr ist aber auch: Bei den Preisen haben Elektrofahrzeuge inzwischen aufgeholt, sind teilweise sogar günstiger als die Verbrennerkonkurrenz. Zwar mögen die Elektroflitzer sich selten als alleiniges Fortbewegungsmittel im Fuhrpark eignen.
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DENNY GILLE
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Zur Unterstützung der Flotte aber können sie interessant sein. Etwa als Service-Fahrzeug im Stadtgebiet. Da genügen die realen Reichweiten von bis zu 280 Kilometern und Nutzlastspannen zwischen rund 400 und über 1000 Kilogramm schon den Mindestanforderungen vieler Gewerke (siehe Übersicht auf der nächsten Doppelseite).
Aktuell können Elektro-Fahrzeuge zur Unterstützung der Flotte interessant sein. 2
Förderung: Diese Unterstützung gibt es auch für E-Nutzfahrzeuge
Der größte Kostenfaktor der Elektrofahrzeuge sind die Ausgaben für die Batterie. Sie belasten die Rechnung mit ein paar Tausend Euro mehr. Die Bundesregierung wirkt diesem Kostentreiber mit zwei Fördermitteln entgegen: 2
Geldgeschenk: Wer ein neues Elektroauto kauft, bekommt 4000 Euro
Zuschuss. Davon kommen 2000 Euro aus der Staatskasse für Modelle, auf die der Hersteller ebenfalls 2000 Euro Nachlass gewährt. Welche Modelle das genau sind, steht in der Liste der förderfähigen Fahrzeuge des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Steuerbefreiung: Wer bis spätestens 31. Dezember 2020 ein Elektrofahrzeug neu zulässt, ist ab dem Tag der Erstzulassung zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit.
Anschaffung und Unterhalt: Wie konkurrenzfähig sind die Stromer?
Wie ist es also um die Kosten der Elektrofahrzeuge bestellt? Der ADAC kennt die Kosten für Dieselautos, Benziner und Elektromodelle. Demnach sind Elektroautos in
We drive the market expectations!
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STAND C48 HALLE 13
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E-TRANSPORTER AUF EINEN BLICK
CITROËN BERLINGO ELECTRIC
SAIC MAXUS EV80
NISSAN E-NV200
PIAGGIO PORTER
Laderaum
3,7 bis 4,1 m³
10,2 m³
4,2 m³
1,4 bis 3 m³
max. Zuladung
552 bis 695 kg
950 kg
662 bis 701 kg
460 bis 550 kg
max. Zuglast
/
750 kg
410 kg
/
Varianten
Kasten
Kasten, Pritsche
Kasten
Pritsche, Kipper, Kasten
170 km (NEFZ)
195 km
280 (NEFZ)
110 km
47.700 Euro
28.660 Euro
22.710 Euro
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Reichweiten Herstellerangabe Preis ab (zzgl. MwSt.) Im Netz
20.990 Euro (15.690 Euro bei Batteriemiete) svg.to/eber
der Anschaffung teurer, dafür aber günstiger im Unterhalt: 2
Elektrofahrzeuge kosten weniger im Betrieb, weil Strom günstiger ist als Sprit. Je mehr Kilometer Ihr Elektroauto zurücklegt, desto schneller amortisiert es sich gegenüber Benziner und Diesel. Elektrofahrzeuge sind weniger wartungsintensiv, weil zum Beispiel keine Öl- und Filterwechsel nötig sind.
Foto: Petair - Fotolia.com
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E-Mobilität wird für den Fuhrpark interessant.
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So haben einige Elektroautos die Verbrennerkonkurrenz in den Gesamtkosten bereits geschlagen. Das zeigt der ADAC in einem aktuellen Kostenvergleich zwischen Elektromodellen und ihren konventionell angetriebenen Pendants (Stand April 2018). Zum Teil können Elektroautos schon mehrere Cent pro Kilometer einsparen. In der Regel aber müssen sie noch Boden gutmachen – je nach Hersteller häufig zwischen 2,5 und 10 Cent pro Kilometer.
vergleichbarer Motorleistung gibt es zwei Varianten: Kaufpreis inklusive Batterie oder Miete der Batterie. Beide Elektroversionen sind laut Kostenauswertung NV200 und e-NV200 günstiger als der Diesel. Während die Version mit Batteriemiete 46,6 Cent pro Kilometer kostet, punktet das Modell bei Batteriekauf mit noch günstigeren 44,9 Cent pro Kilometer. (Die Rechnung bezieht sich auf die Vorgänger-Versionen des Fahrzeugs, die bis April 2018 erhältlich waren. Die Rechnung stammt aus einem halbautomatischen Vergleich mit dem ADAC-Kostenrechner. Die Kosten pro Kilometer weichen dort im Zehntel-Cent-Bereich von den Werten in der ADAC-Übersicht „Kostenvergleich E-Fahrzeuge“ ab.)
Beispielrechnung: Nissan NV200 und e-NV200
Neugierig geworden? Das sind die verfügbaren Elektronutzfahrzeuge.
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Neben der entfallenden Kfz-Steuer kann auch die Versicherung günstiger sein, denn einige Versicherungen vergeben laut ADAC Öko-Boni für Elektroantriebe.
Das Nutzfahrzeug, für das der ADAC bereits genügend Daten zum Kostenvergleich zwischen Elektromotor und Diesel hat, ist der Kleintransporter Nissan NV200, beziehungsweise seine Elektrovariante e-NV200. Ausgehend von einer fünfjährigen Haltedauer mit 15.000 Kilometern Jahresfahrleistung, liegt die Premium-Dieselversion bei Kosten von 47,6 Cent pro Kilometer. Für das elektrisch angetriebene Premium-Modell
Aber welche Nutzfahrzeuge können Sie gegenwärtig überhaupt schon kaufen? Wir haben uns am Markt umgesehen und die aktuell verfügbaren Elektro-Nutzfahrzeuge für Sie in der Übersicht Elektronutzfahrzeuge zusammengefasst: Neun Modelle sind in der Tabelle oben enthalten. Bei der Auswahl haben wir uns auf Fahrzeuge beschränkt, die auch nach der BafaListe mit 4000 Euro Zuschuss förderfähig sind. W
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PEUGEOT PARTNER ELECTRIC
RENAULT KANGOO Z.E. / MAXI Z.E.
RENAULT MASTER ZE
STREETSCOOTER WORK / WORK L
VOLKSWAGEN E-LOAD UP!
3,7 und 4,1 m³
3,0 bis 4,6 m³
8 bis 22 m³
0,99 m³
391 bis 591 kg
650 kg
975 bis 1377 kg
/
322 bis 374 kg
kA
Kasten
Kasten
Kasten
4,3 m³ bis 8 m³ Work: 585 bis 900 kg Work L: 895 bis 1135 kg / Kasten, Pritsche, Fahrgestell 113 km (20 kW), 232 km (40 kW), 205 km (Work L)
59899 Euro
ab 31.950 Euro
23.105 Euro
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21.290 Euro svg.to/epart
270 km (NEFZ), 200 km (real) 29.920 Euro (20.820 Euro bei Batteriemiete) svg.to/ekang
200 km (NEFZ)
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/ Kombi 160 km
Fotos: Hersteller
170 km (NEFZ)
360 kg
Elektrotransporter auf leisen Sohlen: der Renault Kangoo Maxi ZE.
Fotos: Denny Gille
Der Lautlos-Transporter Fahrbericht: Sind Elektroantriebe reif für das Handwerk? Ein Unternehmer macht den Alltagstest mit einem Renault Kangoo Z.E. DENNY GILLE
D
er Diesel kann stehen bleiben. Heute testen wir die Zukunft. Das Testobjekt: ein Elektrokleintransporter. Typ: Renault Kangoo Z.E Maxi. Los geht’s: Einmal den Zündschlüssel umgedreht, wendet sich der Redakteursblick skeptisch an den Renault-Testwagenbeauftragten: „Isser schon an?“ Der Renault-Verantwortliche nickt: „Ja, der Motor läuft.“ Kein Geräusch verrät das. Nur das Aufleuchten eines grünen Symbols im Armaturenbrett sagt: „Go“. Quer durch die Stadt geht es zum Testhandwerker Nico Trümper von Trümper & Trümper nördDATEN FABRIKAT/ MODELL: Motor: Tatsächliche Reichweite:
RENAULT KANGOO Z.E. MAXI Drehstrom-Synchron-Elektromotor mit 44 kW (60 PS) 200 km bei milden, 135 km bei niedrigen Temperaturen (Herstellerangabe).
Laderaumlänge:
1.862 mm
Laderaumbreite:
1.218 mm, 1.045 mm zwischen Radkästen
Max. Nutzlast:
650 kg
Max. Anhängelast: 374 kg Preis ab:
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22.020 Euro zzgl. MwSt. und Batterie
200 KILOMETER. Diesen Wert nennt Hersteller Renault als realistische Größe für die Reichweite seines Elektrotransporters. Der Praxistest bestätigt diesen Wert.
lich von Hannover. Der Handwerksbetrieb hat vor allem große Transporter und einen Pritschenwagen im Fuhrpark – aber auch ein kleines Service-Fahrzeug für Kleinreparaturen und Montagen. Diese Einsätze liegen ganz im Leistungsspektrum des Renault Kangoo mit seinen 1,86 Meter Laderaumlänge und vier Kubikmeter Laderaumvolumen.
Gleitet zügig durch die City
Welche Aufgaben hat der Elektrotransporter im Betrieb übernommen? „Wir sind zu Reparaturen gefahren und haben die Ausziehleiter transportiert“, resümiert Nico Trümper, der das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder leitet. Die Kunden liegen im Radius von 50 Kilometern um den Dachdeckereibetrieb. Viele sitzen im Umland von Hannover. Der Kangoo fuhr aber hauptsächlich im Stadtgebiet. „Der Wagen hat nur 60 PS, aber das hat man nicht gemerkt“, berichtet Nico Trümper. Der Elektromotor beschleunigt den Kangoo zügig. „Für ein Firmenfahrzeug macht der richtig Spaß.“ Typisch für Elektroautos: Das Getriebe hat nur einen Gang. Egal, in welcher Fahrsituation sich der Wagen gerade befindet, beim Tritt auf das Gas gibt
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Stadtlieferwagen
es kein Ruckeln und Zucken – der Antrieb lässt den Wagen gleichmäßig über die Straßen gleiten. Ungewohnt, aber spaßig für den Meister: „Oft muss man gar nicht bremsen, das macht das Auto automatisch“, sagt Trümper. Um Energie zurückzugewinnen, greift die Motorbremse stark ein, sobald man den Fuß vom Gas nimmt. Mit etwas Übung kommt man an der nächsten Ampel problemlos ganz ohne Bremspedal zum Stehen. Die Bremslichter leuchten dabei automatisch auf.
Armaturen und Laderaum
Auch mit der Inneneinrichtung des Fahrzeugs ist der Handwerksmeister zufrieden. Die ist vor allem funktional: Das Armaturenbrett aus Hartkunststoff wirkt nicht edel, aber pflegeleicht. Die Ausstattung in unserer 27.132 Euro (zzgl. MwSt. und Batterie) teuren Test-Version des Renault Kangoo Maxi Z.E. lässt kaum Wünsche offen. Der Bordcomputer mit Navigationssystem lässt sich wahlweise per Touchscreen oder – viel komfortabler – mit einem Drehrädchen bedienen. Trümper hat sich mit dem Bedienkonzept schnell vertraut gemacht. „Die Rückfahrkamera ist in der Stadt auf jeden Fall hilfreich.“ Im Laderaum schützen die optionalen Holzbeläge Boden und Seitenwände vor ungewolltem Kontakt mit dem Transportgut. Zurrösen an Boden und Wänden halten die Ladung, wo sie hingehört. Die Hecktüren lassen sich 180 Grad öffnen.
Geräumig im Kleintransporter: Der Laderaum fasst vier Kubikmeter. Holzverkleidung und Zurrösen gibt es optional.
Einsteigen, bitte: Hartkunststoff prägt den Innenraum. Das Bedienkonzept wirkt intuitiv, von der Heizung bis zum Bordnavi lassen sich alle Instrumente blind mit Drehknöpfen bedienen.
Preis und Reichweite
Passt der flinke Elektrokleintransporter in den Fuhrpark des Betriebs? Für den gewünschten Einsatzbereich als Service-Wagen mit vielen Fahrten im Umland sieht Trümper die Möglichkeiten kritisch. „Ich glaube, der ist vor allem gut für Firmen, die am Tag nur wenige Strecken zurücklegen.“ Bis zu 270 Kilometer Reichweite gibt Renault für den Elektrotransporter an. Bemerkenswert: Der Hersteller nennt auch die tatsächliche Reichweite: 200 Kilometer bei milden Temperaturen. Diesen Wert hat das Fahrzeug im Test der Handwerker bestätigt. Genügt die Reichweite den Ansprüchen des Betriebs? „Ich hätte Respekt davor, täglich acht Baustellen damit anzufahren“, sagt der Meister. Und wie sieht es mit dem Preis aus? In der Basisausstattung kostet der Elektrotransporter 22.000 Euro netto (zzgl. MwSt.). Hinzu kommen die Kosten der Batterie. Die kann man für 9.100 Euro kaufen oder ab 58 Euro im Monat mieten – je mehr Kilometer man fährt, desto höher ist die Miete. Für Nico Trümper müssten Preis und Leistung noch besser zusammenpassen, damit sich der Kauf nicht nur aus Imagegründen, sondern auch wirtschaftlich rechnet. „Für unsere Zwecke hätte ich ab 400 Kilometer Reichweite gar keine Bedenken mehr.“ W
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Der Tester: Handwerksunternehmer Nico Trümper.
Schafft was weg: 4,66 Meter ist die Maxi-Version des Kangoo lang, die Hecktüren öffnen auf Wunsch auf 180°.
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Der Fiat Talento mit langem Radstand hat die Tester im praktischen Einsatz überzeugt.
Fotos: Martina Jahn
Raumwunder im Praxistest Fahrbericht: Ein Auto mit langem Radstand passt eigentlich nicht in den Fuhrpark von Erwin und Nadine Schwarze. Doch das Einparken des Testwagens Fiat Talento war leichter als gedacht. MARTINA JAHN
M
it einem breiten Grinsen im Gesicht resümiert Handwerksmeisterin Nadine Schwarze ihren Fahrtest: „Einfach ein tolles Auto. Fast zu schade für den täglichen Einsatz“, sagt die 40-Jährige bei der Rückgabe des Testwagens Fiat Talento nach einer Woche. Gemeinsam mit ihrem Vater Erwin führt die Norddeutsche einen Betrieb mit sieben Mitarbeitern. In ihrem Fuhrpark haben sie zwei Kangoos und einen Traffic von Renault. Der Talento mit langem Radstand hat die Tester beeindruckt, wäre aber für ihren täglichen Gebrauch eine Nummer zu
Nadine Schwarze, Handwerksmeisterin
lang: „Unsere Lieferanten bringen uns die meiste Ware direkt zur Baustelle, wir transportieren oft nur das Nötigste“, sagt Nadine Schwarze. Der erste große Pluspunkt des Talento ist laut Testerin die optionale Rückfahrkamera. Ein Bildschirm dafür befindet sich direkt im Innenspiegel. „Ich hatte keinerlei Probleme beim Einparken. Das ist mit unseren kleineren Autos ohne Kamera manchmal anders“, gesteht die Meisterin. Ebenfalls positiv fällt die Übersichtlichkeit des Cockpits auf, die großzügigen Ablageflächen in den Seitentüren für Dokumente und für kleine Gegenstände.
Schlechte Sicht beim Abbiegen
DATEN FABRIKAT/ MODELL:
FIAT TALENTO KASTENWAGEN SX
Motor:
1.6 Ecojet 145 Twin Turbo L2H1, 107 kW (145 PS)
Zuladung:
1.168 kg
Anhängelast (gebremst/ungebremst):
2.000/750 kg
Verbrauch:
5,9 l/100 km (Werksangabe)
Preis:
ab 28.380 Euro (zzgl. MwSt.)
Preis Testwagen:
33.350 Euro (zzgl. MwSt.)
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„Einfach ein tolles Auto. Fast zu schade für den täglichen Einsatz.“
Bequem haben beide Tester zu jeder Zeit gesessen – auf dem Fahrersitz ebenso wie auf der Doppelsitzbank, die Platz für zwei Mitfahrer bietet. Da der Geselle mit zur Baustelle fährt, wäre in diesem Betrieb eine optimale Auslastung der Sitze gewährleistet. Außenspiegel sind zwar in der Liste der Sonderausstattung des Testwagens extra als Weitwinkelspiegel aufgeführt. Dennoch hatte die Unternehmerin besonders beim Rechtsabbiegen Schwierigkeiten,
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Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen
den gesamten Bereich hinter sich ausreichend einzusehen. „Ich musste mich schon richtig zur Seite beugen und meinen Mitfahrer bitten mitzuschauen, ob neben uns niemand ist“, sagt sie.
Die technische Ausstattung begeistert
Selbsterklärend findet Erwin Schwarze die Bedienung der Schalter und Knöpfe im Cockpit. Das Radio und das Navigationsgerät sind ihm zufolge „nice to have“. Schon gut, wenn es da ist, aber es sei mit einem Aufpreis von 350 Euro auch ein gewisser Luxusfaktor. Die Größe bezeichnet er als genau richtig. Von ihm eingegebene Adressen von auswärtigen Baustellen habe das Navi problemlos gefunden. Wichtig für die Fahrt zur Baustelle: die Freisprecheinrichtung. Ein absolutes Muss für Vater und Tochter.
Ganze sechs Kubikmeter Ladung fasst der Fiat Talento mit langem Radstand. Und vorne zwei Mitfahrer.
Viel Platz und guter Zugang zum Laderaum
Mit einer Fahrzeuglänge von knapp 5,40 Metern ist der Talento Kastenwagen mit langem Radstand (3.498 mm) ein Laderaum-Wunder. Glatte sechs Kubikmeter Ladung fasst der Transporter. Eine Trennwand mit Durchladeklappe (Kostenpunkt: 150 Euro) stellt sicher, dass das Material da bleibt, wo es hingehört – nämlich hinten. Zugang zur Ladefläche verschafften sich die Maler durch die beiden seitlichen Schiebetüren. Die Testversion des Talento weist eine zweite Schiebetür auf der Fahrerseite auf. Macht auf der Preisliste der Sonderausstattung nochmal 350 Euro. „Die lohnen sich absolut“, urteilt Meister Schwarze. Ein weiteres Extra, das die Tester so gewählt hätten: die Heckflügeltüren. Die Begründung leuchtet ein: Manchmal muss eine lange Leiter mit, die auch ab und an auf dem Dach transportiert wird. Eine nach oben öffnende Heckklappe wäre für den Hannoverschen Handwerksbetrieb undenkbar, da dann die Klappe nicht richtig geöffnet werden könnte.
Fahrkomfort wie in einem Pkw
Ob in der Stadt oder auf Überlandfahrten Richtung Celle – der Talento schneidet beim Fahrkomfort super ab. „Ruhiges Fahrgefühl, ich hätte nicht bemerkt, dass es ein Transporter ist“, sagt der 68-jährige Handwerksmeister. Von anderen Wagen sei er laute Geräusche gewohnt, die gab es bei den Testfahrten nicht. Der Hersteller bietet den Talento in verschiedenen Motorisierungen an. Der Testwagen 1.6 Ecojet 145 Twin Turbo war mit 145 PS (107 kW) ausgestattet – die stärkste Version. Der Wagen ist auch mit 120 oder 125 PS erhältlich. Und wie viel schluckt der Fiat so? Beim Test an fünf Werktagen etwa 7 Liter – kombiniert in der Stadt und außerhalb von Ortschaften. Zum Vergleich: In den technischen Daten gibt der Hersteller einen kombinierten Wert von 5,9 Litern an. W
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Die zufriedenen (Meister-)Tester: Erwin und Nadine Schwarze.
Praktische Einparkhilfe: der Bildschirm der Rückfahrkamera im Innenspiegel.
Übersichtlich und intuitiv bedienbar: Radio, Navi sowie die Regler für Temperatur und Lüftung.
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Klare Kante: Der NV300 schließt eine wichtige Lücke in der Flotte der Japaner. Fotos: Torsten Hamacher
Unterwegs mit dem NV300
Fahrbericht: Akzeptabler Verbrauch, Top-Verarbeitung, hoher Fahrkomfort. Michael Kellner hat den Nissan NV300 getestet. Und ist begeistert. TORSTEN HAMACHER
E
igentlich ist VW unsere Hausmarke. Doch der Nissan hat uns wirklich überzeugt”, sagt Michael Kellner. Der Handwerker lehnt am Nissan NV300. Sechs seiner insgesamt 15 Mitarbeiter stehen mit ihm um das Fahrzeug herum. Es ist Freitagnachmittag. Auf dem Hof ist der Grill an. Das hat Tradition im Handwerksbetrieb Kellner. Zustimmung für den Transporter kommt an diesem Nachmittag von allen Seiten. Was Kellner vor allem begeistert, ist die gute Lärmisolierung des Innenraums gegenüber dem Motor: „Der ist leiser als mein VW.” Der UnternehTECHNISCHE DATEN FABRIKAT / MODELL:
NISSAN NV300 KASTENWAGEN MIT DOPPELKABINE
Motor
dCi 145 6MT (107 kW/145 PS)
Zuladung
965 kg
Anhängelast
2t
Verbrauch
6,3 l/100km (Werksangabe)
Preis
ab 29.520 Euro (zzgl. MwSt.)
Preis Testwagen
32.920 Euro (zzgl. MwSt.)
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mer fährt einen VW Bus der aktuellen Baureihe T5. Außerdem herrscht bei Kellner und seinen Mitarbeitern Einigkeit über die Verarbeitungsqualität. „Die ist wirklich sehr gut”, lobt Kellner.
Lücke geschlossen
4000 LITER Ladung kann der NV300 transportieren, wenn er mit der Doppelkabine ausgestattet ist.
Mit dem NV300 genannten Transporter hat Nissan eine wichtige Lücke in seiner Angebotspalette geschlossen. Denn nach dem Aus des Primastar genannten Vorgängers klaffte gerade in der DreiTonnen-Klasse lange ein Loch in der Nutzfahrzeug-Flotte der Japaner. Das füllt nun der NV300. Lieferbar ist er als Kasten oder als Kasten mit Doppelkabine. Außerdem: als Fahrwerk sowie als Kombi genannter Bus mit Platz für bis zu neun Insassen. Michael Kellner und Kollegen waren ein paar Tage mit der Doppelkabine unterwegs. Die ist mit dem längeren Radstand von 3,48 Metern ausgestattet. Damit ist das Fahrzeug knapp 5,40 Meter lang, 1,96 Meter breit und 1,97 Meter hoch. Neben sechs Insassen können noch 4000 Liter Ladevolumen transportiert werden. „Was mir auch positiv aufgefallen ist, ist die gute Beschleunigung. Gerade im Stadtverkehr war
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Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen
ich verblüfft, wie schnell ich schneller unterwegs war, als ich eigentlich wollte”, sagt Kellner. Für Vortrieb im Testwagen sorgt ein 145 PS starker dCi 145 genannter Diesel mit 1,6 Litern Hubraum. Zwei Turbolader muntern das Aggregat auf, so dass schon bei 1500 Umdrehungen pro Minute das maximale Drehmoment von 340 Nm erreicht wird. Verteilt wird die Kraft über ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe. „Die Schaltung ist dabei etwas hakelig”, hat Michael Kellner festgestellt. Grund für ernsthafte Kritik? „Nein. Da gewöhnt man sich sicher schnell dran”, sagt der Unternehmer. Der Verbrauch hält sich mit etwas unter 7,4 Litern im Rahmen (6,3 Liter Werksangabe). Auf längeren Strecken über Land oder auf der Autobahn rutscht die Angabe im Bordcomputer bei moderat eingesetztem Gasfuß sogar unter die Werksangabe für den Durchschnittsverbrauch.
Übersichtlich: Das Heck des neuen Nissan.
Laderaum in reinweiß
Ein kleines Schmunzeln umspielt den Mund von Michael Kellner, als er über den Laderaum spricht. Zu erreichen ist der über eine zweigeteilte Flügeltür. Standardmäßig schwingt die um 90 Grad auf. Entriegelt man die Scharniere über einen großzügig dimensionierten Griff in der jeweiligen Türmitte, schwenken die Flügel um bis zu 180 Grad auf. „Wirklich beladen haben wir den aber nicht”, sagt Kellner, „der Ladeboden ist weiß lackiert.“ Da sind Riefen vorprogrammiert. Ein robuster Ladeboden kann hier Abhilfe schaffen. Aber da haben die Zubehörhersteller ohnehin die passenden Lösungen im Angebot. Übersichtlich angeordnete Instrumente, genug Ablagemöglichkeiten für die alltäglichen Dinge des Lebens, eine Halterung fürs Smartphone gut sichtbar unmittelbar rechts, oberhalb vom Lenkrad, Bedienelemente für den Tempomat beziehungsweise den Geschwindigkeitsbegrenzer auf dem Lenkrad und ein Radio, das sich via Bluetooth mit dem Handy verbindet und so zur Kommunikationszentrale entwickelt. Was Kellner außerdem positiv aufgefallen ist: „Der Transporter ist nicht nur durch die Seitenscheiben an der zweiten Sitzreihe sehr übersichtlich.” Ein Übriges leisten die geteilt aufgebauten Seitenspiegel – gerade im Stadtverkehr und beim Rangieren ein echter Vorteil.
Kräftig: Der Motor bringt den NV300 schnell auf Trab.
Zufriedener Tester: Unternehmer Michael Kellner.
Fazit
„Es gibt nichts am NV300, was mir nicht gefällt. Da muss VW sich warm anziehen”, sagt der Unternehmer. Entsprechend wundert es auch nicht, dass es ihm am Ende des Testzeitraums fast ein wenig schwerfällt, die Schlüssel zurückzugeben. „Beim nächsten Fahrzeugkauf für unseren Fuhrpark, werde ich den Nissan ernsthaft in Betracht ziehen”, lautet das Fazit des Testfahrers. W
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Aufgeräumt: Das Cockpit des Japaners ist übersichtlich. Steckt das Smartphone in der Halterung, übernimmt es schnell die Rolle des Navis.
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Mehr als 1.700 Varianten wird es vom neuen Sprinter geben. Fotos: Daimler AG
Kommunikativer Platzhirsch Mercedes präsentiert den neuen Sprinter. Er kann unter anderem mit neuartigem Navi und Flottensteuerung punkten. FRANK JUNG
K
leine – Punkt – angebracht – Punkt – Möglichkeit“. Wie bitte? Können Sie sich vorstellen, Sie sagen diese an sich ziemlich unsinnige Wortkombination zu Ihrem Transporter und das Navi leitet Sie anschließend zuverlässig zu Ihrem gewünschten Zielort? Im neuen Sprinter kommt erstmals das neue MBUX Multimediasystem mit 7-Zoll- oder 10,25-Zoll-Touchscreen-Display zum Einsatz. Damit ist unter anderem die Nutzung eines Systems namens „what 3 words“ möglich. Bei der neuartigen Variante zur Positionsbestimmung ist die ganze Welt in lediglich drei mal drei Meter große Quadrate DATEN FABRIKAT / MODELL:
MERCEDES SPRINTER
Motor
Ab 2,1-Liter-Diesel mit 84 kW/114 PS, 105 kW/143 PS
Zulässiges Gesamtgewicht (je nach Bauart)
3,0 bis 5,5 Tonnen
Ladevolumen
7,8 bis 17 Kubikmeter
Anhängelast
bis zu 3,5 Tonnen
Verbrauch (Werksangabe)
6,8 l/100 km
Preis Kastenwagen
ab 29.910 Euro (zzgl. MwSt.)
Preis Fahrgestell
Ab 19.900 Euro (zzgl. MwSt.)
20
unterteilt. Jedem dieser Quadrate sind drei Worte zugeteilt. Der Vorteil? Zielorte lassen sich so zuverlässig punktgenau ansteuern, was zum Beispiel bei Großbaustellen von eminentem Nutzen sein kann.
Moderne Vernetzung
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KUBIKMETER beträgt das maximale Ladevolumen des neuen Mercedes Sprinter.
Mit modernsten Vernetzungsoptionen und den Diensten von Mercedes Pro Connect wird der neue Sprinter zudem Teil des Internets der Dinge. Ein einfacheres Flotten-Controlling und die optimierte Kommunikation zwischen Chef und Mitarbeiter gehören zu den Innovationen, die den Arbeitsalltag leichter und effizienter machen sollen. Zum Marktstart werden acht Pakete mit zentralen flotten-, fahrzeug-, fahrer- und standortbasierten Diensten eingeführt. Dazu zählen beispielsweise Fahrzeugstatus, Fahrzeuglogistik, Wartungs- und Reparaturmanagement oder ein digitales Fahrtenbuch. Genutzt werden die neuen Dienste unter anderem mit dem völlig neuen MBUX Multimediasystem über ein bis zu 10,25-Zoll großes HD-Display, eine Touchscreen-Steuerung und Sprachbedienung.
Neu: Vorderradantrieb
Mehr als 1.700 verschiedene Sprinter-Varianten lassen sich über Aufbauarten, Antriebskonzepte,
IAA-Nutzfahrzeuge Spezial 01/2018
Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen
Kabinengestaltung, Aufbaulängen, Tonnagen und Laderaumhöhen generieren. Die Bandbreite reicht von 2 Einzelsitzen in der Kabine eines gewerblich genutzten Fahrzeugs bis zu 20 Sitzplätzen für 19 Passagiere plus Fahrer. Mit Easy Mounting hat Mercedes-Benz Vans außerdem ein neues System entwickelt, mit dem Sitzreihen aus dem Sprinter Tourer leichter ein- und ausgebaut werden können. In der Luxus-Variante verfügt der Sprinter in jeder Sitzreihe im Fond über USB-Ladebuchsen und Stauraum für Smartphones. Das bisherige Antriebskonzept um Heck- und Allradantrieb wird um einen neuen Vorderradantrieb als Einstiegstyp ergänzt. Bei dieser Version steigt konstruktionsbedingt die Nutzlast um 50 Kilogramm gegenüber dem Heckantrieb; eine 80 Millimeter niedrigere Ladekante macht das Be- und Entladen oder das Ein- und Aussteigen deutlich komfortabler. Zu den technischen Höhepunkten des neuen Sprinters zählen zwei neu entwickelte Getriebe für den Frontantrieb – eine Neungang-Wandlerautomatik als Neuheit im Large-Van-Segment und ein ebenfalls neu entwickeltes Sechsgang-Schaltgetriebe. Zu den Verbesserungen im Fahrerraum gehören ergonomisch geformte Sitze, Keyless-Start oder eine verbesserte Klimaanlage. Ein variables Ablagenkonzept sorgt dafür, dass alles seinen Platz findet.
Tragfähige Radkästen
Beladbare Radkästen und ausgebaute Laderaumhöhen in Kombination mit dem Frontantrieb vergrößern die Einsatzmöglichkeiten des Laderaums. Das maximale Ladevolumen liegt bei 17 Kubikmetern, die Tonnage reicht bis 5,5 Tonnen. LED-Leuchtleisten sorgen für optimale Sichtverhältnisse im Laderaum und die Hecktüren lassen sich noch einfacher bis zur Seitenwand öffnen. Zu den Assistenz- und Regelsystemen im neuen Sprinter gehören beispielsweise eine Rückfahrkamera mit Bild im Innenspiegel, ein modernes Parkpaket mit 360-Grad-Rundumsicht, ein Regensensor und Wischer mit integriertem Wet-Wiper-System. Das Wischwasser wird dabei durch die Wischerarme geleitet, direkt vor die Wischblätter gespritzt und ohne Verzögerung weggewischt – für eine optimierte Sicht auch während der Scheibenreinigung. Mercedes hat angekündigt, in Zukunft auch wieder Elektromodelle bei den leichten Nutzfahrzeugen ins Programm zu nehmen. Den Anfang macht der E-Vito, der ab sofort bestell- und ab der zweiten Jahreshälfte 2018 lieferbar sein wird. Auf den Vito folgt 2019 der E-Sprinter. Übrigens: Mit „Kleine – Punkt – angebracht – Punkt – Möglichkeit“ werden Sie direkt zur Bushaltestelle vor dem Terminal des Flughafens von Rotterdam geleitet. W
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Deutlich niedriger: die Ladekante bei Vorderradantrieb.
Das Cockpit bringt volle Pkw-Qualitäten mit.
Der Laderaum punktet mit praktischen Details.
Das Multimediasystem MBUX: Wischtechnik wie beim Handy.
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Starker Auftritt: Das klare Design des neuen Crafter weiß aus vielen Blickwinkeln zu gefallen.
Fotos: Torsten Hamacher
„Überraschend handlich!“ Fahrbericht: Michael Biesel hat den neuen VW Crafter getestet. Sein Fazit: „Ein tolles Fahrzeug.“ Aber der Tischler sieht auch einen Haken. TORSTEN HAMACHER
D
er Testwagen kam uns wie gerufen“, sagt Michael Biesel. Der Tischler aus Hannover war gerade dabei, einen Großauftrag in einem Tonstudio abzuschließen. Daher mussten viele in der Werkstatt vorgefertigte Elemente transportiert werden. Eine Belastungsprobe für den Crafter. Aber eine, die der Transporter mit Bravour gemeistert hat. „Einzig – wir hätten die noch längere Variante gut gebrauchen können“, sagt Biesel. Unterwegs waren seine Kollegen und er mit einem Crafter Kastenwagen mit mittellangem Radstand und Hochdach.
DATEN FABRIKAT / MODELL:
CRAFTER 35 KASTEN HD
Motor
2.0 TDI EU6 SCR Frontantrieb BMT 103 kW 6-Gang
Zuladung
1.108 kg
Anhängelast
3t
Verbrauch
7,4 l/100km (Werksangabe)
Preis
ab 33.221,78 Euro (zzgl. MwSt.)
Preis Testwagen
48.405 Euro (zzgl. MwSt.)
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18,4 KUBIKMETER beträgt das maximale Ladevolumen, wenn der neue Crafter mit dem extralangen Radstand ausgestattet ist.
Angetrieben wird der Testwagen mit einem zwei Liter großen, 140 PS starken TurbodieselDirekteinspritzer der neuesten Generation. Mit Adblue-Technologie hält VW nach eigenen Angaben den Schadstoffausstoß in Grenzen. Laut Werksangaben liegen der bei 193 Gramm CO2 pro Kilometer. Den Durchschnittsverbrauch gibt VW mit 7,4 Liter auf 100 Kilometern an.
Die Praxis offenbart ein anderes Bild
Dem Test hielten diese Werte nur zum Teil stand: Bei sparsam dosiertem Gasfuß auf längeren Strecken und nahezu leerem Fahrzeug zeigte der Bordcomputer einen Verbrauch von 6,9 Litern an, was exakt der Werksangabe für den Verbrauch außerorts entspricht. Im Stadtverkehr genehmigte sich der geräumige Transporter jedoch bis zu 11 Liter Diesel im Durchschnitt. Damit lag der Verbrauch im Test deutlich über der Werksangabe für den innerörtlichen Verbrauch von gerade mal 8,3 Litern. Was Biesel und seinen Kollegen schon auf den ersten gefahrenen Kilometern positiv auffiel, war die sehr gute Übersichtlichkeit. „Natürlich hilft gerade beim Rechtsabbiegen das Fenster in der seitlichen
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Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen
Schiebetür“, sagt Michael Biesel. Allerdings sei auch das Cockpit nicht zuletzt dank der großzügig dimensionierten und zweigeteilten Rückspiegel angenehm übersichtlich. „Gerade beim Rangieren und Rückwärtsfahren – was ja gerade mit großen Transportern immer ein Thema ist – leistet auch die Rückfahrkamera einen Beitrag, um das Fahrzeug gut im Griff zu behalten. Außerdem ist der Crafter überraschend handlich.“
Eine zusätzliche Trittstufe fehlt
Gefallen hat dem Handwerksunternehmer der Laderaum des Testwagens. Den hat VW für den Praxistest mit einem Universalboden mit Verzurrösen und Schienen für Spannstangen ausgestattet. „Gerade mit Spannstangen arbeiten wir, wie viele Tischlerkollegen auch, regelmäßig“, sagt Biesel. Schränke, Platten und andere Materialien lassen sich so gut gegen Verrutschen sichern.
Reichlich Platz: Je nach Radstand schultert der neue Crafter bis zu sechs Europaletten.
Cockpit bietet viel Unterstützung
Der Fahrgastraum des Testwagens ist durch eine massive Trennwand vom Laderaum abgeteilt. Das Cockpit empfängt den Fahrer mit bequemen Sitzen und zahlreichen durchdachten Ablagemöglichkeiten. Selbst größere Taschen finden unter den beiden Beifahrersitzen Platz, Smartphone und Unterlagen in den diversen Fächern im Armaturenbrett und im Dachhimmel über Fahrer- und Beifahrerplätzen. Ist alles verstaut, fällt der Blick auf ein im Testwagen wirklich sehr gut ausgestattetes Armaturenbrett. Auf dem zentralen 8 Zoll großen Display weist das Navigationssystem den Weg. Das Smartphone nutzt die Bordtechnik nicht nur als Freisprecheinrichtung. Apps können via Carplay auch auf dem Display wiedergegeben werden. Der Tempomat reagiert – dank Radartechnik – auf den vorausfahrenden Verkehr und bremst das Fahrzeug zum Beispiel automatisch ab, wenn ein vorausfahrendes Auto verlangsamt. Weitere Assistenten helfen beim Einparken, beim Spurhalten und beim Rangieren. Und sogar ein Anhänger am Heck wird mittels technischem Helfer besser im Zaum gehalten. Alles in allem bekommt der Fahrer viel Unterstützung auf dem Weg durch den Alltag.
Schöner Wohnen: Das Cockpit präsentiert sich im nüchtern aufgeräumten VW-Stil.
Zufriedener Tester: Michael Biesel hat dem Crafter mit seinen Kollegen auf den Zahn gefühlt.
Fazit
Ist der VW Crafter eine klare Kaufempfehlung? „Das ist schon ein super Transporter“, resümiert Michael Biesel. „Echt happig ist aber auch der Preis“, stellt der Unternehmer klar. Inklusive aller Extras kostet der Testwagen 48.405 Euro. „Dafür bekomme ich fast zwei Ducatos von Fiat.“ Trotzdem fällt das Urteil des Tischlers positiv aus. „Sowohl der Fahrkomfort als auch die Verarbeitungsqualität stechen bei dem VW positiv heraus“, sagt Michael Biesel. W
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Kraftquelle: Dank AdblueEinspritzung soll der moderne Motor besonders schadstoffarm unterwegs sein.
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Foto: Denny Gille
Mit dem D-Max fallen Sie garantiert auf Fahrbericht: Als Pick-up-Testerin hat Ricarda Skibbe die Neugierde von Kunden und Geschäftspartnern auf sich gezogen. Konnte der Isuzu D-Max auch technisch überzeugen? DENNY GILLE
S
chick, wuchtig, ein echter Hingucker. Was mag das für ein Auto sein? Der Blick auf den Kühlergrill verrät die Lösung: Isuzu. Seit 2006 auf dem deutschen Markt, konzentriert sich der japanische Autobauer hierzulande vor allem auf Nutzfahrzeuge wie Pick-ups und LeichtLkw. Absatz: rund 1.000 Fahrzeuge im Jahr. Mit dem Isuzu D-Max haben die Japaner mittlerweile die zweite Pick-up-Generation auf dem hiesigen Markt. Wer eignet sich da am besten als Tester? Vielleicht jemand, der auf Markenversprechen nicht viel gibt und ein Auto nur nach seinen äußeren und DATEN FABRIKAT/MODELL: ISUZU/D-MAX Motor
1,9-l-Turbodiesel mit 163 PS
Verbrauch
modellabhängig 7,0 bis 7,8 l pro 100 km (Werksangabe)
Länge der Ladefläche
1.552 mm (Double Cab), 1.795 mm (Space Cab), 2.305 mm (Single Cab)
Breite der Ladefläche
1.530 mm (1.120 mm zwischen Radkästen)
Nutzlast
966 kg bis 1.156 kg
Anhängelast
maximal 3.500 kg
Preis ab
18.907 Euro zzgl. MwSt. Preis Testwagen 25.252 Euro zzgl. MwSt.
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1.000 FAHRZEUGE im Jahr verkauft der japanische Autobauer in Deutschland.
inneren Werten beurteilt. Ricarda Skibbe ist so eine Testerin. Als Handwerksmeisterin und Restauratorin arbeitet Skibbe an Projekten im In- und Ausland. Die Hannoveranerin ist eine routinierte Fahrerin, sagt aber von sich selbst: „Autofahren ist für mich eher eine Pflichtübung.“ Harte Ausgangsbedingungen für den Isuzu D-Max. Kann er dennoch überzeugen? Ricarda Skibbe hat den Pick-up gründlich getestet. Sie hat Kunden und Baustellen besucht, Einkäufe und Werkzeug transportiert.
Der erste Eindruck
„Ich hatte erst tierischen Respekt vor der Größe“, sagt die Unternehmerin, „aber den verliert man, sobald man fährt.“ Das Auto fahre sich kinderleicht. „Die Sicht ist klasse, auch nach hinten.“ Dafür sorgt unter anderem die optionale Rückfahrkamera. Die Innenausstattung sagt der Unternehmerin zu: „Die Armaturen sind gefällig, übersichtlich, nicht überladen.“ Noch wichtiger ist ihr aber der Sitzkomfort. Skibbe restauriert Kirchen und denkmalgeschützte Gebäude, entwirft Küchen, Bäder und Außenanlagen – ihr Wirkradius für Pkw-Strecken liegt bei 300 Kilometern. „Die Sitze sind sehr bequem und das ist nach zwölf Stunden auf der Baustelle ein großes Plus“, sagt Skibbe. Und noch etwas ist ihr aufgefallen: „Das Auto fällt auf und
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wird überall kommentiert, von Bekannten, selbst von Neukunden“, sagt Skibbe. „Typische Reaktionen gingen in die Richtung: ‚Wow, cooles Auto‘. Mit meinem alten Volvo ist mir das nie passiert.“
Die Ladefläche: variantenreich
Womit sie weniger anfangen konnte, war die Ladefläche. Die ist bei der Double-Cab-Version mit vier Türen und fünf Sitzen 1,55 Meter lang, bei einer Breite von maximal 1,53 Metern. Zu wenig für die Meisterin: „Für mich ist das ein Albtraum. Ich brauche Platz, um Farben, Werkzeugkisten und Kleingeräte auch mal für einen Projektzeitraum von zwei Wochen am Stück zu transportieren und sicher zu verwahren.“ In Sachen Platzangebot können hier die Versionen Space Cab oder Single Cab helfen. Während der Space Cab hinter den Sitzen im Innenraum etwas Stauraum bietet und über eine Ladefläche von knapp 1,80 Meter verfügt, konzentriert sich beim Single Cab der gesamte Stauraum auf die Ladefläche mit gut 2,30 Meter Länge. „Ich hätte lieber zwei Sitze als vier und eine abschließbare Ladefläche“, sagt Skibbe. Die gibt es, abschließbare Hardtops für den Laderaum stehen allerdings nur für Double und Space Cab zur Verfügung. Die Zuladung liegt bei den Allradversionen bei einer guten Tonne.
Fahrwerte: Verbrauch, Leistung, Tempomat
Und was hat der Isuzu D-Max unter der Haube? Erstmals in der 2017er-Version verbaut Isuzu einen 1,9-Liter-Common-Rail-Turbodiesel. Der erfüllt die Euro-6-Norm und darf eine Anhängelast von 3,5 Tonnen ziehen. Den kombinierten Verbrauch beziffert der Hersteller auf 7 bis 7,8 Liter auf 100 Kilometer (Version Double Cab, Verbrauch ausstattungsabhängig). Im Testzeitraum pegelte sich der D-Max Double Cab bei 9,5 Litern ein. Dabei wurde er aber auch in höheren Drehzahlbereichen gefahren. „Der Motor ist kräftig und der Wagen liegt auf der Straße wie ein Schiff“, berichtet Skibbe. „Mit 170 Stundenkilometern gleitet man gelassen über die A 7.“ Was könnte noch verbessert werden? Wer den Komfort eines Tempomats schätzt, wird im Isuzu D-Max eine kleine Überraschung erleben. Der Fahrassistent funktioniert zwar anstandslos, allerdings wird die eingestellte Zielgeschwindigkeit nirgendwo angezeigt. So ist die Geschwindigkeitsregulierung per Fingerdruck mehr Glücksspiel als Präzisionssache. Für Ricarda Skibbe ist das nicht entscheidend. Mit etwas mehr Stauraum und abschließbarer Ladefläche könnte sie sich vorstellen, Pick-up-Fahrerin zu werden. „Eigentlich fahre ich nicht so gerne Auto, aber wenn alles so hübsch funktioniert, macht es Spaß.“ W
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Übersichtlich: Das Innenleben ist klar strukturiert.
Seit 2006 ist Isuzu auf dem deutschen Markt vertreten.
Die Verkleidung des Laderaums überlappt auch die Ladekanten. Fotos: Denny Gille
Für Geländefahrten lässt sich der Hinterradantrieb auf Allrad umstellen.
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