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Hitze auf dem Bau
Wie sich extremes Wetter auf den Arbeitsalltag auswirkt
Frauen für das Handwerk aktivieren
Bundesweites Netzwerktreffen in Lüneburg
Schluss mit dem Suchen
Mehr Zeit für Kunden dank Digitalisierung von Prozessen
Droht dem Handwerk mehr Aufwand?
Das EU-Lieferkettengesetz unter der Lupe
RÜCKENWIND FÜR SELBSTSTÄNDIGE
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Liebe Leserinnen, liebe Leser!
In den letzten Jahren haben wir alle die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen. Sei es durch extremere Wetterereignisse, steigende Temperaturen oder unvorhersehbare klimatische Bedingungen – die Realität des Klimawandels ist längst auch in den Alltag der Handwerksbetriebe eingezogen. Diese Veränderungen betreffen nicht nur die Arbeit im Freien, sondern haben auch weitreichende Folgen für die Planung, Ausführung und Sicherheit unserer handwerklichen Tätigkeiten. Handwerkerinnen und Handwerker stehen dabei vor besonderen Herausforderungen: Hitzewellen erschweren die körperliche Arbeit, plötzliche Unwetter und Hochwasser bedrohen Baustellen und Infrastruktur, und die zunehmende Häufigkeit von Extremwetterereignissen macht eine flexible und vorausschauende Planung unerlässlich. Gleichzeitig eröffnen sich jedoch auch Chancen, durch innovative Ansätze und nachhaltige Praktiken nicht nur die eigene Arbeit zu sichern, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beizutragen. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie konkret der Klimawandel die Arbeit bereits beeinflusst und welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. In unserem Titelthema präsentieren wir
Ihnen Best-Practice-Beispiele, die verdeutlichen, wie Handwerksbetriebe bereits erfolgreich auf die klimatischen Veränderungen reagieren. Wir hoffen, dass diese Geschichten und Ansätze Sie dazu ermutigen, sich selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen und vielleicht auch neue Ideen für Ihren eigenen Betrieb zu entwickeln. Der Klimawandel stellt uns alle vor große Herausforderungen, aber er bietet auch die Gelegenheit, unsere Arbeitsweise zu überdenken und innovative, nachhaltige Lösungen zu finden.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Thomas Warntjen, Geschäftsbereichsleiter Betriebsberatung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
» App Handwerk
Auch als App Regionales und Management aus einer Hand!
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Jörg Wiebking (Chefredaktion, V.i.S.d.P.)
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AUS DER HANDWERKSKAMMER
6 NeueWeiterbildungsagentur Gemeinschaftsprojekt für den Elbe-Weser-Raum
9 WerkenmitRecht
Der Podcast für Handwerksbetriebe
10 KlimawandelaufdemBau
Betriebsinhabende berichten über den Umgang mit Wärme, Trockenheit und Unwettern
18 HandwerkskunstalsBasisfürErfolg Tischlerei punktet mit Qualität und Innovation
20 ZertifikatefürsicheresArbeiten
Erhöhtes Gefährdungspotenzial
BETRIEB
22 SchlussmitdemSuchen
Mit digitalen Prozessen hat diese Tischlerei mehr Zeit für Kunden gewonnen
24 „60EuroproStundereichennicht!“ Wer seine Vollkosten nicht kennt, belügt sich selbst – Rechnung gefällig?
28 NachweispflichtfürHandwerker?
Das EU-Lieferkettengesetz und die Folgen für die Betriebe im Handwerk
32 FehlerhaftesMaterialverbaut?
Was nun rechtlich gilt
REGIONALES
34 TüftelnfürdengutenGeschmack
Veganes vom Metzger? Fleischermeister Lars Bode entwickelt neue Produkte
BETRIEB
36 ÄrgerundAufwandmitdereAU?
„Haben wir nicht“, sagt Claudia Beil 40 Hilfe,einPraktikantkommt!
Wer so denkt, verpasst Chancen bei der Azubi-Gewinnung, weiß Bastian Westermann
44 BerufskleidungfürdieTeambildung Azubis verraten, was sie bei der Arbeit auf dem Bau am liebsten tragen
PANORAMA
48 TrauringeimFokus
Die Goldschmiede Arthur Müller punktet mit feinen Details
IMPRESSUM
50 Pflichtangaben
Feuer entfacht Leidenschaft
Steffen Thon ist Geschäftsführer der Goldschmiede Arthur Müller. Die Arbeiten der Handwerker können sich sehen lassen – genau wie ihre Meisterquote. |48
DIE NEUEN FIAT PROFESSIONAL MODELLE INSPIRIERTVONDERZUKUNFT
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Zur Unterstützung: Neue Weiterbildungsagentur Elbe-Weser
Minister Dr. Andreas Philippi eröffnet Gemeinschaftsprojekt der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum.
Weiterbildung schafft und sichert nicht nur Wissen, sie bietet den Beschäftigten oftmals auch neue Perspektiven im Unternehmen. Betriebe mit einer aktiven Weiterbildungskultur und -förderung steigern so nicht nur ihre Arbeitgeberattraktivität, sondern erhöhen auch die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Allerdings sind in einer stark ländlich geprägten Region wie dem Elbe-WeserRaum vorhandene Weiterbildungs- und Beratungsangebote häufig gänzlich unbekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass die überwiegend kleinen und mittelständisch geprägten Unternehmen über keine eigene Personalabteilung verfügen. Das aus diesem Grund ins Leben gerufene Projekt „Weiterbildungsagentur Elbe-Weser“ soll einen Beitrag zur besseren Beratung der Unternehmen im ElbeWeser-Raum leisten. Der Impuls dazu kam von der regionalen Arbeitsagentur, die den Bedarf erkannte: „Wir wollen in einer vernetzten Bildungsregion gemeinsam eine Infrastruktur schaffen und so erfolgreich die Zukunft des Elbe-WeserRaums gestalten“, sagte Dagmar Froelich, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur, bei der Eröffnung in der Handwerkskammer in Stade.
Wie hoch dieser Bedarf ist, verdeutlichte Kai Seefried, Landrat des Landkrei-
ses Stade: „Das Fehlen von Fachkräften trifft alle. Wir wissen seit Jahren, dass der demografische Wandel den Fachkräftemangel immer weiter verschärfen wird. Weil die Region sich wirtschaftlich zugleich sehr dynamisch entwickelt, ist der Bedarf umso größer. Diese beiden Phänomene kommen zusammen.“
Dr. Andreas Philippi, niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, lobte die Initiative in seiner Eröffnungsrede ausdrücklich: „Berufsbilder und Qualifizierungsbedarfe ändern sich rasant. Es ist darum vorbildlich, dass die Akteure der Region sich zusammengefunden haben, um das Thema auszugestalten. Den Zugang zu Weiterbildung zu erleichtern ist goldrichtig.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt betonte den innovativen Ansatz: „Die Besonderheit des Projektes ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Akteure des Fachkräftebündnisses Elbe-Weser mit dem gemeinsamen Ziel der Stärkung der Unternehmen aller Branchen in der Region. Die Umsetzung dieses Leuchtturmprojektes kann die Weiterbildungslandschaft in der Region nachhaltig unterstützen und den Zugang aller Unternehmen zu Qualifizierung dauerhaft verbessern.“
Heidi Kluth, Vizepräsidentin der Handwerkskammer, hob besonders die Fokussierung auf Betriebe hervor, die bisher wenig oder keinen Zugang zu Weiterbildung hatten: „Die Weiterbildungsagentur Elbe-Weser ist eine wertvolle Einrichtung, die es uns ermöglicht, den Zugang zu Qualifizierung für alle Unternehmen zu verbessern und so auch kleinen und mittleren Betrieben den Weg zu einer zukunftsfähigen Arbeitswelt zu ebnen. Mit der Eröffnung der Weiterbildungsagentur setzen wir daher einen wichtigen Impuls für die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen und unserer Region.“
Insgesamt vier Qualifizierungslotsen gehen auf die Unternehmen in der Region zu mit dem Ziel, diese für Themen der Weiterbildung zu sensibilisieren und Zugänge zu erleichtern. Das Gemeinschaftsprojekt, getragen von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade und der Industrie- und Handelskammer für den Elbe-WeserRaum, wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Niedersachsen und ist für die Betriebe kostenfrei. W
Weitere Informationen: weiterbildungsagentur-ew.de
Erster Rotary-Preis für das Braunschweiger Handwerk verliehen
Friseur Schicke, Tischlerei Stövesandt und Bäckerei Sander gewinnen Preise.
Friseur Schicke und die Tischlerei Stövesandt teilen sich den ersten Platz in dem erstmalig verliehenen Rotary Innovationspreis des Braunschweiger Handwerks für Integration und Inklusion. Zu diesem Ergebnis kam die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, in der Handwerkskammer am Braunschweiger Burgplatz. „Es ist uns sehr schwergefallen, einen klaren Sieger zu benennen, da die Einsendungen vorbildliche Projekte zeigten, um Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu beschäftigen und neue Mitarbeitende zu gewinnen“, sagte Bade. Deswegen gebe es nun auch zwei erste Plätze und einen dritten Platz.
Friseur Ulrich Schicke erhält den ersten Platz im Bereich Integration dafür, dass er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Menschen mit Migrationshintergrund und oft wenig Sprachkenntnissen nicht nur in eine Ausbildung zu bringen, sondern sich darüber hinaus auch für ihre Fortbildung bis hin zum Meister eingesetzt hat.
Die ebenfalls erstplatzierte Tischlerei Stövesandt konnte die Jury im Bereich Inklusion überzeugen mit der Einstellung eines an Autismus leidenden Auszubildenden, dem ein persönlicher Pate zur Seite gestellt wurde und der dadurch eine besondere Förderung erhielt.
Die Bäckerei Sander erreichte mit ihrer #vollfair-Kampagne den dritten Platz im Bereich Innovation. Die Kampagne, die vor allem in den sozialen Medien und Kinowerbespots verbreitet wurde, richtete sich speziell an jüngere Leute, um sie zu motivieren, den Weg ins Handwerk zu finden. Außerdem sollte die Botschaft vermittelt werden, dass jeder Mensch, der Lust aufs Bäckerhandwerk hat, willkommen ist.
Das von den Rotary-Clubs ausgelobte Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro wurde aufgeteilt in jeweils 2.500 Euro für die Erstplatzierten und 1.000 Euro für den dritten Platz.
Zum ersten Mal haben die fünf Braunschweiger Rotary-Clubs Braun-
und Voraussetzungen die Chance haben sollte, sein Potenzial voll auszuschöpfen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, erklärte Dr. Burkhardt Becker, Präsident des Rotaryclubs Richmond bei der Preisverleihung. Teilnahmeberechtigt waren alle Hand-
der Handwerkskammer (1.v. l.), Dr. Burkhardt Becker (1. v. r) sowie weitere Vertreter der Rotary Clubs.
schweig, Hanse, Heinrich der Löwe, Oker und Richmond diesen Preis gemeinsam ausgeschrieben. „Mit diesem Preis möchten wir innovative Ideen, Inklusionsbereitschaft und herausragende Leistungen im Handwerk würdigen und fördern. Denn wir sind fest davon überzeugt, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten
werksbetriebe der Kreishandwerkerschaft Braunschweig-Gifhorn mit Hauptsitz im Stadtgebiet Braunschweig, ausgenommen Handwerksbetriebe, deren Eigentümer oder Geschäftsführer Mitglied in einem der Braunschweiger Rotary Clubs sind. Eine Wiederauflage der Ausschreibung des Preises wird diskutiert bzw. ist in Planung. W
„MIT ARBEIT IN DIE FERIEN“
Regionale Integrationsmesse für Geflüchtete und Interessierte
Die Agentur für Arbeit Stade, das Jobcenter im Landkreis Stade, die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum sowie die Handwerkskammer veranstalten am 20. Juni von 9 bis 13 Uhr eine Jobmesse für Zugewanderte und Interessierte. Die Jobmesse,
DR. ANDREAS BIERICH INFORMIERT:
bei der auch Sprachmittler vor Ort sein werden, findet im Technologiezentrum der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Rudolf-Diesel-Str. 9 in Stade statt. Eingeladen sind Arbeitsuchende und zugewanderte Personen aus diversen Berufsfeldern. Diese Messe findet statt im Rahmen der Initiative “Job-Turbo” - ein Programm, das darauf abzielt, Geflüchtete schneller in Arbeit zu bringen; daher das Motto „Mit Arbeit in die Ferien“.
Runde und das Eckige – Fußball-EM und Arbeitsrecht
Das Niedersachsenderby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 ist gespielt, die Bundesliga macht Sommerpause. Doch in diesem Sommer rollt der Ball trotzdem: Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland startet am 14. Juni 2024 mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Schottland. Die ersten Spiele im Laufe des Turniers werden bereits um 15 Uhr angepfiffen; eine Uhrzeit, die nicht unproblematisch ist. Und auch andere Begleitumstände wie das Trikot am Arbeitsplatz und die feuchtfröhliche Siegesfeier am Abend zuvor geben Anlass, die gängigsten Fragen zu Fußball-EM und Arbeitsrecht zu beleuchten.
Bildschirmarbeit der besonderen Art Für den Handwerksgesellen auf der Baustelle stellt sich nicht die Frage, ein Fußballspiel am Fernseher während der Arbeit live zu verfolgen. Und auch der fußballbegeisterte Arbeitnehmer am Arbeitsplatz im Büro oder in der Werkstatt hat darauf keinen Rechtsanspruch. Denn
grundsätzlich hat der Arbeitnehmer während der Arbeitszeit seine Arbeitsleistung zu erbringen. Anderenfalls begeht der Arbeitnehmer ein arbeitsrechtliches Foul, wenn er auf dem firmeneigenen Fernseher, im Internet am PC oder per Smartphone ein komplettes Spiel verfolgt. Auch ein Spiel wenigstens „nebenbei“ laufen zu lassen führt dazu, dass die nötige Konzentration auf die geschuldete eigentliche Arbeitsleistung nicht mehr gewährleistet ist. Ist die private Internetnutzung dagegen im Betrieb gestattet, kann ein Spiel im Live-Ticker zumindest zeitweise verfolgt werden.
Auch für die Verfolgung eines Spiels im Radio gelten die aufgezeigten Regeln. Das Bundesarbeitsgericht gestattet Arbeitnehmern zwar grundsätzlich das Radiohören während der Arbeit, sofern die Arbeitsleistung erbracht wird und andere Beschäftigte nicht beeinträchtigt werden (Beschluss vom 14.01.1986, Az.: 1 ABR 75/83). Praktisch gilt das aber nur für das Musikhören und nicht für das Mitverfolgen einer Fußball-Liveberichterstattung im Radio.
Im Trikot zur Arbeit?
Das Tragen von Fanartikeln während der Arbeitszeit ist stets in Abhängigkeit von der spezifischen Berufstätigkeit sowie den einschlägigen Kleidervorschriften im Betrieb zu bewerten. Will ein Arbeitnehmer mit Kundenkontakten sein Team durch das Tragen eines Trikots unterstützen, wird das ohne Einverständnis des Arbeitgebers nicht zulässig sein. Und ein „Trikottausch“ von spezieller Schutzbekleidung mit einem Fan-Outfit ist grundsätzlich nicht gestattet und kann arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen (so etwa LAG Sachsen, Urteil vom 10.01.2017, Az.: 5 Sa 85/16).
Fachanwalt für Arbeitsrecht: Dr. Andreas Bierich
ball-Feier mit zu viel Alkohol im Blut zur Arbeit erscheint, kann vom Arbeitgeber nach Hause geschickt werdennatürlich ohne Vergütung der Arbeitszeit an diesem Tag mangels Arbeitsleistung.
Fazit
Und das Sieg-Bier? Grundsätzlich sind Arbeitnehmer verpflichtet, sich arbeitstüchtig zu halten. Daher dürfen die Arbeitsleistung und die Sicherheit am Arbeitsplatz keinesfalls durch Alkoholkonsum beeinträchtigt werden, falls der Arbeitgeber nicht sowieso ein absolutes Alkoholverbot angeordnet hat. Achtung: Wer am Morgen nach einer allzu langen Fuß-
Auch wenn der Ball rollt, hat der Arbeitgeber in den kommenden Wochen des Ausnahmezustandes ein Interesse an einem funktionierenden Betrieb. Und wie auf dem „heiligen Rasen“ sollten Arbeitnehmer durch ihr Verhalten nicht ins arbeitsrechtliche Abseits geraten. Dann stimmt am Ende (hoffentlich) nicht nur das Ergebnis auf dem Platz, sondern es ist auch für ein harmonisches Arbeitsklima gesorgt. Auf gehts: „Ihr müsst den Titel holen - wir bleiben Meister!“.
Das Bündnis „Mutterschutz für Selbstständige“ hat in Berlin eine gemeinsame Erklärung vorgestellt.
HANDWERKSKAMMER UNTERZEICHNET GEMEINSAME ERKLÄRUNG
Neues Bündnis fordert Mutterschutz für Selbstständige
Anders als bei Angestellten gibt es für schwangere Selbstständige keinen gesetzlich verankerten Mutterschutz. Um das zu ändern hat sich das Bündnis „Mutterschutz für Selbstständige“ zusammengeschlossen, das sich erstmals in Berlin getroffen und eine gemeinsame Erklärung vorgestellt hat. Auch die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade hat diese Erklärung unterzeichnet. „Das Handwerk möchte weiblicher werden. Um mehr Frauen als Arbeitnehmerinnen, Führungskräfte und Selbstständige für sich zu gewinnen, müssen aber zuerst die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehört auch der Mutterschutz für selbstständige Unter-
ZUM REINHÖREN
nehmerinnen“, sagt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.
Das Risiko einer Schwangerschaft ist für Selbstständige unkalkulierbar und kann schlimmstenfalls zur Insolvenz führen, heißt es in der Erklärung. Die Unterzeichnenden fordern daher, den Mutterschutz für Selbstständige gesetzlich zu verankern. Dazu gehöre unter anderem eine Absicherung des Einkommens vor und nach der Geburt. Außerdem schlagen die Unterzeichnenden den Aufbau branchenspezifischer Vertretungssysteme für schwangere Selbstständige vor wie zum Beispiel Betriebshilfen im Handwerk. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüne-
burg-Stade unterstützt diese Forderungen und hat dazu bereits im November vergangenen Jahres eine entsprechende Resolution verabschiedet. Diese Resolution wurde initiiert vom Frauenbeirat der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, dem einzigen Frauenbeirat einer Handwerkskammer bundesweit. Das Bündnis „Mutterschutz für Selbstständige“ ist ein Zusammenschluss aus Verbänden, Kammern, Vereinen und Personen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Mutterschutz für Selbstständige und eine bessere Vereinbarkeit von Elternschaft und Selbstständigkeit zu erreichen.
Werken mit Recht – der Podcast für Handwerksbetriebe
Kim und Jenny präsentieren den neuen Podcast „Werken mit Recht – Der Podcast für Handwerksbetriebe“. In diesem Podcast werden rechtliche und politische
Themen diskutiert, die Handwerksbetriebe aktuell beschäftigen. Mit einer pragmatischen Herangehensweise bringen Kim und Jenny vor allem arbeitsrechtliche Problematiken näher, die für Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber sowie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von Handwerksbetrieben relevant sind. Beide sind Juristinnen und arbeiten als stellvertretende Geschäftsführerin (Kim Cleve) und Geschäftsführerin (Jenny Smoch) von den Kreishandwerkerschaften Region Braunschweig-Gifhorn und des Kreises Harburg. In ihrer Beratungspraxis erleben sie täglich, mit welchen rechtlichen Fallstricken und Herausforderungen sich Mitgliedsbetriebe regelmäßig auseinandersetzen. Interessierte können den Podcast auf Spo-
tify, Apple Podcasts, Amazon Music oder YouTube anhören. Für aktuelle Informationen und Updates lohnt es sich, dem Instagram-Account @werken_mit_recht zu folgen. Feedback und Fragen sind herzlich willkommen.
Kontakt „Werken mit Recht“: info@werkenmitrecht.de
Das Portal zum Magazin www.hwk-bls.de/magazin
Bei Fragen & Anregungen melden Sie sich gern: Astrid Bauerfeld 0531 1201-124 bauerfeld@hwk-bls.de
Klimawandel auf dem Bau
Wärme, Trockenheit und Unwetter wirken sich auf den Arbeitsalltag der Handwerkerinnen und Handwerker vieler Gewerke immer stärker aus. Hitzeschutz und Mitarbeitermotivation sind gefragt. Betriebsinhabende berichten über den Umgang mit den zunehmenden Wetterextremen.
VON ASTRID BAUERFELDKühler Arbeitsplatz Fehlanzeige
Wo ist es heißer im Sommer: Auf dem Dachfirst oder auf der Asphaltdecke? Dass es immer wärmer und trockener wird, die Unwetter auch in Deutschland zunehmen, wird durch zahlreiche Studien belegt. Das bemerken auch viele Handwerkerinnen und Handwerker auf ihren Baustellen. Sie arbeiten im Freien und sind den Folgen des Klimawandels direkt ausgesetzt. Wie das bereits in einigen Gewerken den Arbeitsalltag beeinflusst, berichtet Bauunternehmer Phillip Benckendorf aus Peine. „Durch längere Trockenzeiten kommt es im Tiefbau dazu, dass Böden austrocknen. Die Folge ist, dass es zu einer hohen Staubentwicklung auf den Baustellen kommen kann. Um dem entgegenzuwirken und Böden auch wieder verarbeitbar zu machen, wird entsprechend gewässert. Im Gegenzug haben wir es dann mit extremen Regenfällen zu tun, sodass es häufiger zu Arbeitsabbrüchen und zu längeren Aus-
fallzeiten kommt“, erklärt der Betriebsinhaber der Benckendorf GmbH. Wichtig sei ihm das Bereitstellen von Wasser, Sonnenschutzcreme, Sonnenbrillen, Kopfbedeckung und Kühltaschen für die Mitarbeiter. Außerdem müsse den Arbeitnehmern genügend Freiraum gelassen werden, eigenverantwortlich ausreichend Pausen machen zu dürfen und, soweit es die Baustelle zulässt, früher als sieben Uhr auf den Baustellen zu beginnen, um die Mittagshitze zu meiden. Phillip Benckendorf betont zudem: „Es ist auch wichtig, dass unsere Auftraggeber entsprechend sensibilisiert sind: „Teilweise fehlt es an Anerkennung für das, was die Handwerkerinnen und Handwerker unter den extremen Wetterbedingungen auf den Baustellen leisten.“ Laut Benckendorf werden das Handwerk und der Bau in Zeiten des Klimawandels dringend benötigt. Um die Megatrends der erneuerbaren Energien, Renovierung und Sanierung und nachhaltigen Mobilität umzusetzen, werde
Phillip Beckendorf mit seinem Vater, Bauunternehmung Benckendorf
es eine hohe Nachfrage nach Handwerks -und Bauleistungen geben. „Wir benötigen jetzt eine agile Politik, die auch hierfür die Rahmenbedingungen schafft, damit sich die Handwerksbetriebe zukunftssicher aufstellen und neue Geschäftsfelder erschließen können,“ sagt der Unternehmer. Auch im eigenen Betrieb wurde investiert: „Wir haben unseren Maschinenpark modernisiert, damit wir mit den effizientesten Motoren arbeiten, sodass wir den Dieselverbrauch minimieren. Da wo es Sinn macht, stellen wir auf Elektromobilität um. Auf unseren Werkstattdächern sind Photovoltaik-Anlagen installiert, mit denen wir weit mehr Strom erzeugen, als wir für unseren Büround Werkstattbetrieb sowie für den Betrieb unserer Betonanlage benötigen.“
Im Web: www.benckendorf.de
Foto: privat
Sina Klein
Dachdeckermeisterin
K+B Bedachungen
Hartmut Klein
„Trotz
Extremwetter habe
ich den schönsten
Beruf.“
Den Bau von Solar- und Photovoltaikanlagen unterstützt auch die Dachdeckerei Hartmut Klein aus Eldingen bei Celle. Für Meisterin Sina Klein wird hinsichtlich der Klimaerwärmung das energetische Sanieren von Altbauten immer wichtiger: „So geht im Winter weniger Energie aus dem Haus verloren und im Sommer heizt es sich nicht so stark auf.“ Da die Arbeiten in ihrem Gewerk zumeist hoch oben auf dem Dach und somit im Freien stattfinden, seien zunehmende Hitze und anhaltender Dauerregen ein großes Problem. „Wir fangen im Sommer um halb sieben an zu arbeiten. Wenn es sehr warm werden soll, starten wir sogar noch früher“, sagt Sina Klein. Ausreichend Sonnenschutz, Sonnencremes, Hüte und Nackenschutz seien immer dabei. Ganz wichtig ist laut der Meisterin auch der Kasten Wasser. Die 24-Jährige macht sich Sorgen: „Meine Befürchtungen sind, dass die Hitzewellen immer länger, extremer und häufiger
„ Wir fangen im Sommer um halb sieben an zu arbeiten. Wenn es sehr warm werden soll, starten wir sogar noch früher. “Sina Klein
werden. Die Hitze führt zu Leistungseinbußen, wodurch auf den Baustellen nicht mehr so effektiv und gut gearbeitet werden kann, mehr Zeit wird benötigt.“ Aber die Auftragsbücher seien voll, Wartezeiten ohnehin schon hoch. „Da es sich nachts nicht mehr so abkühlt, fehlt es den Mitarbeitern an Erholung und Schlaf. Das ist bei der hohen körperlichen Anstrengung auf dem Dach problematisch“, erklärt sie. Dazu komme noch die hohe gesundheitsschädliche UV-Belastung. Optimistisch bleibt Sina Klein dennoch. Den Betrieb wolle sie von ihrem Vater übernehmen. In den sozialen Netzwerken präsentiert sie mit über 56.000 Followern auf Instagram erfolgreich ihr Gewerk: „Trotz aller Befürchtungen hinsichtlich des Klimawandels habe ich den schönsten Beruf.“
Im Web: www.kub-bedachungen.de
Extremwetter auf dem Bau
Mitarbeiter schützen und
motivieren
Arbeitszeiten anpassen
Arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten
Schwere körperliche Arbeit meiden
Schatten spenden Fahrzeuge mit Klimaanlagen ausstatten
Gratisgetränke
Snacks gegen Hitze
Kostenloser Sonnenschutz
Mittagspause ausdehnen
Interview mit Professor Frank Werner der BG BAU
Der Klimawandel bringt zunehmend heiße Sommer und extreme Wetterbedingungen mit sich. Welche spezifischen Gesundheitsrisiken entstehen dadurch für Handwerker, insbesondere im Baugewerbe?
» Prof. Werner: Arbeitsbedingte Hitzebelastungen entstehen insbesondere bei der Kombination von hohen Temperaturen und körperlicher Arbeit. Die persönliche Beanspruchung wird maßgeblich mitbestimmt durch Akklimatisationszustand, körperliche Fitness, Erkrankungen sowie die Flüssigkeitszufuhr. Schafft es der Körper nicht mehr, seine Kerntemperatur stabil zu halten, kann das lebensbedrohlich werden. Hinzu kommt, dass Hitzestress das Risiko für Unfälle am Arbeitsplatz erhöht. Hitzeerkrankungen wie Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn sie können tödlich enden. Deshalb sollte neben den Sofortmaßnahmen auch immer der Rettungsdienst alarmiert werden. Damit jeder weiß, was im Notfall zu tun ist, müssen die Beschäftigten unterwiesen und die notwendige Erste-Hilfe-Ausrüstung vorgehalten werden. Eine weitere Gefahr: Die ultraviolette Strahlung der Sonne kann weißen Hautkrebs verursachen, wenn man seine Haut nicht schützt. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Hochbau, Straßenbau, Gerüstbau, in der Glas- und Fassadenreinigung sowie im Dachdecker- und Zimmererhandwerk. Den besten Schutz bietet das Arbeiten im Schatten, also außerhalb der direkten Sonneneinstrahlung, und unter Verwendung körperbedeckender Kleidung und eines Kopfschutzes. Körperstellen, die sich nicht bedecken lassen, wie Gesicht, Ohren und Hände, sind durch UV-Schutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 zu schützen.
Welche präventiven Maßnahmen sollten Handwerksbetriebe ergreifen, um ihre Mitarbeiter vor den gesundheitlichen Auswirkungen extremer Hitze zu schützen?
» Prof. Werner: Vor Hitze schützen können sich Beschäftigte am Bau zum Beispiel durch Schattenspender wie Wetterschutzzelte oder Sonnensegel. Auch Ventilatoren sorgen für Abkühlung. An besonders heißen Tagen ist es sinnvoll, die Arbeitszeit – wenn möglich – in die kühleren Morgen- oder späten Nachmittagsstunden zu legen, zusätzliche Wärmequellen zu vermeiden, die Arbeit zum Beispiel an Fassaden nach dem Sonnenstand auszurichten und die Arbeitsschwere und das Arbeitspensum zu verringern. Und ganz wichtig: zwischendurch regelmäßige Pausen im Schatten einlegen und viel trinken. Weil der Gesundheitsschutz auch den Hitzeschutz
Professor Frank Werner, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Prävention der Baugenossenschaft (BG) BAU www.bgbau.de
umfasst, müssen Unternehmen in der Gefährdungsbeurteilung die Belastung durch Extremwetter bewerten und notwendige Schutzmaßnahmen festgelegen. Außerdem müssen sie ihre Beschäftigten darüber aufklären, wie sie Hitzeerkrankungen vermeiden und Hitzestressreaktionen erkennen können und was sie im Ernstfall tun müssen, um sich selbst oder anderen zu helfen. Um unsere Mitgliedsbetriebe zu unterstützen, haben wir Hitzeaktionspläne für die Bauwirtschaft entwickelt.
Neben der Hitze gibt es auch andere klimawandelbedingte Herausforderungen wie verstärkte Regenfälle und Stürme. Welche besonderen Schutzmaßnahmen empfehlen Sie für Handwerker, die bei solchen Wetterbedingungen arbeiten müssen?
» Prof. Werner: Durch Gewitter oder Stürme mit Starkregen steigt auch das Unfallrisiko auf Baustellen. So können Wassermassen Tunnel oder Kanalisationen fluten und Kräne, Baumaschinen oder Gerüste, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind, umkippen. Wie überall gilt auch hier: Mit aufmerksamem Verhalten und der richtigen Ausrüstung kann unwetterbedingten Gefährdungen wirkungsvoll begegnet werden. Bei bedrohlicher Witterung ist es wichtig, sofort die Arbeiten einzustellen, geschützte Aufenthaltsbereiche aufzusuchen und elektrische Betriebsmittel zu sichern sowie die rechtzeitige Unterbrechung von Arbeiten bei Unwetterlagen. Auch hier bieten wir eine Checkliste an, mit der sich Betriebe auf Extremwetterereignisse vorbereiten können.
Welche Schulungs- und Fortbildungsangebote gibt es von der Berufsgenossenschaft Bau, um Handwerker und Handwerksbetriebe besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten?
» Prof. Werner: In unseren Seminaren werden regelmäßig auch die Gefährdungen durch Hitze und UV-Strahlung thematisiert. Um unsere Mitgliedsunternehmen bei der Unterweisung ihrer Beschäftigten zu unterstützen, bieten wir „Das kleine 1x1 im Arbeitsschutz“ an. Und in unserer täglichen Schulungsreihe „Stand der Technik – 60 Minuten mit Experten“ gibt es ein neues Onlineseminar, das darüber informiert, wie sich Beschäftigte am Bau am besten vor Hitze schützen können.
Rainer Hatecke, Geschäftsführer der Hatecke GmbH, hat in der Kategorie KMU gewonnen.
Niedersächsischer Außenwirtschaftspreis 2024
Handwerksbetriebe unter den Besten auf internationalem Parkett.
Im Rahmen des Außenwirtschaftstages auf der Hannover Messe wurde zum 14. Mal der Niedersächsische Außenwirtschaftspreis verliehen. „Unter den sechs Besten sind auch in diesem Jahr wieder Handwerksbetriebe. Die Gewinner der Kategorie,Kleine und mittelständische Unternehmen‘ wie auch der Kategorie ,Große Unternehmen‘ sind Mischbetriebe, die ihren Ursprung im Handwerk haben und auch noch heute in erheblichem Maß handwerkliche Tätigkeiten ausüben,“ betont Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e. V. Siegerin in der Kategorie KMU ist die Hatecke GmbH. Sie hat sich vom Schiffzimmerermeister mit acht Mitarbeitenden zum Schiffbauzulieferer mit rund 250 Mitarbeitenden entwickelt. Heute ist das Unternehmen weltweit führend in der Fertigung von Rettungsbooten und
Davit-Systemen. Die Fertigung erfolgt ausschließlich am deutschen Standort in Drochtersen. Das After Sales-Geschäft wird über vier internationale Standorte und 60 Servicepartner in den USA, Spanien, Singapur und Malaysia sicherge-
stellt. 80 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erzielt.
Niedersächsischer Außenwirtschaftspreis
Der Niedersächsische Außenwirtschaftspreis wurde bereits zum vierzehnten Mal verliehen. Mit der Verleihung des Außenwirtschaftspreises würdigt das Land unternehmerische Konzepte und Aktivitäten im Auslandsgeschäft. Die sechs nominierten Unternehmen – drei in der Kategorie „Kleine und mittelständische Unternehmen“ und drei in der Kategorie „Großunternehmen“ – erhalten jeweils eine Urkunde und einen Imagefilm. Die Jury des Preises unter Leitung von Staatssekretär Frank Doods besteht aus Vertretenden von Niedersachsen Metall, der NBank, der NORD/LB, der Unternehmerverbände Niedersachsen, des AGA Unternehmerverbandes, der DEUTSCHEN MESSE AG, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Industrie- und Handelskammer Hannover sowie der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e. V.
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Lünale-Handwerkspreis 2024: Bestes Design
Gegenstand des diesjährigen Handwerkspreises ist das Thema „Design –Beste Produktgestaltung“. Der Preis soll innovative Entwürfe und deren gelungene handwerkliche Umsetzung in qualitativ hochwertige, marktfähige Produkte würdigen sowie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des gestaltenden Handwerks herausstellen. Angesichts einer zunehmenden Individualisierung wächst der Bedarf nach unverwechselbaren Produkten. Hier zeigt das gestaltende Handwerk sein Können: Handwerkliche Qualität und die konsequente Auseinandersetzung mit Gestaltung bieten den
Kunden individuelle, passgenaue Produkte von Unikaten bis handwerklichen Kleinserien. So entstehen einzigartige, unverwechselbare Produkte, die besondere Stellenwerte im Leben der Kunden einnehmen, die geschätzt und gehegt werden und so Generationen überdauern können. Der Lünale-Handwerkspreis sucht daher die innovativsten Gestaltungskonzepte aus dem Handwerk. Ob Schmuck, Metallgestaltung, Möbel- oder Instrumentenbau, Keramik oder Weberei – mit dem eigenen handwerklichen Können und Kreativität sowie dem Erschaffen einzigartiger Stücke, die den Zeitgeist
treffen und gleichzeitig auf bewährten sowie aktuellen Techniken basieren, kann hier gepunktet werden. Mit einen zum Thema passenden Beitrag, in der Handwerksrolle eingetragen und Betriebssitz in der Region Lüneburg (Landkreise Lüneburg, Harburg, Heidekreis, Celle, Lüchow-Dannenberg und Uelzen) ist eine Bewerbung noch bis zum 31. Juli möglich.
Onlinebewerbung: www.hwk-bls.de/Luenale
v.l.: Frank Ahlborn (Leiter Wirtschaftspolitik der Handwerkskammer), Vizepräsidentin Heidi Kluth, Kfz-Technikermeisterin Kristina Eylmann, Christina Völkers (Leiterin der Koordinierungsstelle für Frauen der Handwerkskammer), Markus Glasl (Geschäftsführer des Ludwig-Fröhler-Institus für Handwerkswissenschaften), Holger Schwannecke (Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks).
Aktivierung von Frauen für das Handwerk
Bundesweites Netzwerktreffen für Frauen im Handwerk in Lüneburg.
Mehr Frauen für das Handwerk zu begeistern und sie in diesem vielseitigen Berufsfeld zu unterstützen – darum ging es beim bundesweiten Netzwerktreffen für Frauen im Handwerk im Technologiezentrum der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Im Mittelpunkt stand dabei eine Podiumsdiskussion zum Thema „Aktivierung von Frauen für das Handwerk: Impulse, Ideen, Projekte“, an der neben Vertreterinnen und Vertretern der Handwerkskammer auch der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Holger Schwannecke, sowie Dr. Markus Glasl, Geschäftsführer des Ludwig-Fröhler-Instituts für Handwerkswissenschaften in München, teilgenommen haben. Vervollständigt wurde die Runde von Kfz-Technikermeisterin Kristina Eylmann aus Wischhafen, die über ihre Erfahrungen als Frau in einem männerdominierten Gewerk berichtete.
„Trotz unserer Bemühungen hat sich der Frauenanteil in vielen Handwerksberufen immer noch zu wenig verändert. Dies gilt sowohl für Auszubildende als auch für Meisterinnen und Existenzgründerinnen. Das wollen wir ändern“, sagte Detlef Bade, Präsident der Handwerkskammer bei der Begrüßung der Teilnehmenden. Er sei daher stolz darauf, dass die Handwerkskammer Braunschweig-Lü-
neburg-Stade als erste Handwerkskammer bundesweit einen Beirat „Frauen.Handwerk.Zukunft“ für genau diese Thematik gegründet hat. „Wir setzen damit ein Zeichen, dass wir das Thema Frauen im Handwerk nicht nur aus political correctness aufgreifen, sondern dass wir es wirklich ernst damit meinen“, so Bade. Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), stellte fest: „Ob als Unternehmerin, Meisterin, mitarbeitende Unternehmerfrau, Gesellin oder Auszubildende – Frauen tragen in allen Bereichen zum Erfolg von Handwerksbetrieben bei. Das Handwerk hat ein großes Interesse daran, die Rolle der Frauen weiter zu stärken – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des absehbar weiter steigenden deutlichen Fachkräftebedarfs. Dass die bundesweiten Netzwerktreffen von Frauen im Handwerk nun regelmäßig stattfinden, ist ein gutes Signal, weil hierdurch der Austausch über neue Impulse und Ideen verstetigt wird, mit denen noch viel mehr Frauen für das Handwerk aktiviert werden und hier ihre berufliche Zukunft sehen. Dazu muss auch Politik ihren Beitrag leisten und bessere Rahmenbedingungen schaffen, um so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise der Pflege von Angehö-
Vizepräsidentin Heidi Kluth und Kfz-Technikermeisterin Kristina Eylmann (r.) bei der Podiumsdiskussion „Aktivierung von Frauen für das Handwerk: Impulse, Ideen, Projekte“.
rigen zu unterstützen. Besonders wichtig ist es, dass die soziale Absicherung für Unternehmerinnen bei Schwangerschaft und Mutterschaft verbessert wird.“
Neben der Podiumsdiskussion standen auch bundesweite Best-practiceBeispiele anderer Handwerksorganisationen und Institute auf dem Programm. Dabei sollten insbesondere die vielfältigen bereits bestehenden Initiativen und Projekte transparenter gemacht werden. Ziel der Veranstaltung war es, handwerksspezifische Probleme zum Thema „Frauen im Handwerk“ überregional zu betrachten von anderen Erfahrungen zu lernen. Rund 60 Teilnehmende aus Ministerien, Instituten, Handwerksorganisationen und dem Handwerk nutzten die Veranstaltung, um sich zu vernetzen und Anregungen für die eigene Arbeit mitzunehmen. W
Handwerkskunst als Basis für Erfolg
Unter der Leitung von Dirk Olrogge bietet der Familienbetrieb in vierter Generation maßgeschneiderte Lösungen mit höchster Präzision und Sorgfalt. Mit einem engagierten Team und einem modernen Maschinenpark steht die Tischlerei für Qualität und Innovation.
Moderne verbindet sich mit Tradition in der Tischlerei Olrogge in Walsrode. Seit 100 Jahren hält sich der Handwerksbetrieb und verbindet heute traditionelles Know-How mit hochmodernen Maschinen. „Unsere Tischlerei ist seit 100 Jahren in Familienbesitz. Das Wissen, das in diesen vielen Jahren erworben wurde, wurde immer an die nächsten Generationen weitergegeben und mit den Erkenntnissen bei der Weiterentwicklung von Maschinen in Einklang gebracht“, sagt Dirk Olrogge. Der Geschäftsführer ist bereits die vierte Generation. Nach seiner Tischlerausbildung bildete er sich in der Fachhochschule Hildesheim zum Holztechniker weiter und führt den Betrieb seit 2022. Zu seinem Team gehören seine Schwester Heike Olrogge, Tischlergesellin, Heiko Reimann, Tischlergeselle, und Heidrun Hubert, die sich um die kaufmännischen Aufgaben kümmert. „Wir arbeiten immer noch wie traditionelle Tischler mit viel Handarbeit und bieten maßgeschneiderte Leistungen an. Gleichzeitig haben wir einen modernen Maschinenpark, der uns Zeit spart und unseren Kundinnen und Kunden höchste Maßgenauigkeit und sorgfältigste Verarbeitung unserer Ausgangsmaterialien garantiert“, erklärt der Holztechniker.
Gegründet wurde der Betrieb 1924 als Zimmerei von Heinrich Olrogge – wie es damals üblich war auf dem Grundstück der Familie.
„Unsere Tischlerei ist seit 100 Jahren in Familienbesitz. Das Wissen, das in diesen vielen Jahren erworben wurde, wurde immer an die nächsten Generationen weitergegeben.“
Dirk Olrogge, Geschäftsführer
Nach der Übernahme durch die Söhne Heinrich und August entwickelte sich der Betrieb zu einer reinen Tischlerei. Heinrichs Sohn Günter legte 1968 die Meisterprüfung im Tischlerhandwerk ab und führte in der dritten Generation den Betrieb ab 1973 weiter. Als erster Betrieb wechselte die Tischlerei Olrogge ins Gewerbegebiet Walsrode Vorbrück.
Um den gestiegenen Kundenansprüchen gerecht zu werden, wurde der Betrieb in den laufenden Jahren immer wieder erweitert, als letzte größere Baumaßnahme wurde 2016 so umgebaut, um einen großzügigen Ausstellungsraum einzurichten und die Büroräume und Sitzungsräume zu vergrößern.
„In unserer Ausstellung können die Kunden Materialien anfassen und ihre Beschaffenheit erfahren.“ Vom unbehandelten Holz bis zu den oberflächenbehandelten Möbelprodukten könne ihnen der Weg bis zur Lösung erklärt werden, sagt der Unternehmer. „Wir befassen uns kontinuierlich mit der Umsetzung von individuellen Lösungen. Die Handwerkskunst war schon immer die Basis für unseren Erfolg und wird es auch weiterhin sein.“ CB W
Im Web: www.tischler-olrogge.de
Geschäftsführer
Ehrungen und Urkunden
Ihr Betrieb feiert Jubiläum? Stellen Sie einen Antrag bei 25, 40, 50 oder 75 Jubeljahren auf eine Urkunde. Ab 100-jährigem Jubiläum oder einem Meisterjubiläum von 50 oder 60 Jahren möchte die Handwerkskammer darüber hinaus einen Artikel in Form eines Porträts im Norddeutschen Handwerk veröffentlichen, aber auch digital auf Homepage oder in Social-Media-Kanälen der Handwerkskammer berichten. Einige wichtige Informationen sind für die Antragsstellung einer Urkunde notwendig und können online über ein entsprechendes Formular übermittelt werden.
Web: www.hwk-bls.de/ehrungen
Mail: ehrungen@hwk-bls.de
HerzlichenGlückwunsch
Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade gratuliert zum Jubiläum und wünscht weiterhin viel Erfolg:
25-JÄHRIGE SELBSTSTÄNDIGKEIT
Maler- und Lackierermeister Karsten Jäkel, Uelzen, 01.06.2024
50-JÄHRIGE SELBSTSTÄNDIGKEIT
Kraftfahrzeugmechanikermeister Gerhard Kunze, Salzgitter, 12.06.2024
25-JÄHRIGES BETRIEBSBESTEHEN
Dachdeckerei Land Wursten GmbH, Bremerhaven, 15.03.2024
50-JÄHRIGES BETRIEBSBESTEHEN
Kraftfahrzeugmechanikermeister Gerhard Kunze, Salzgitter, 12.06.2024
60-JÄHRIGES BETRIEBSBESTEHEN
Koller GmbH & Co. KG, Kraftfahrzeugmechanikerbetrieb, Wolfsburg, 08.02.2023
75-JÄHRIGES BETRIEBSBESTEHEN
Herbert Müller GmbH, Kraftfahrzeugmechanikerbetrieb, Gnarrenburg, 01.06.2024
Henning Bau GmbH, Wohnste, 15.06.2024
25-JÄHRIGES MEISTERJUBILÄUM
Gas- und Wasserinstallateurmeister Christof Prinz, Hohenhameln, 12.12.2022
Rollladen- und Jalousiebauermeister Oliver Keimburg, Osterode, 18.04.2023
Tischlermeister Wulf-Christoph Recke, Vechelde, 16.03.2024
Schornsteinfegermeister Jens Sandmann, Gerdau, 14.04.2024
Schornsteinfegermeisterin Petra Jarck, Drochtersen, 14.04.2024
Maler- und Lackierermeister Holger Gärtner, Seevetal, 08.05.2024
Straßenbauermeister Timo Müller, Peine, 08.06.2024
50-JÄHRIGES MEISTERJUBILÄUM
Dachdeckermeister Hans-Hermann Effe, Ilsede, 23.04.2024
Dachdeckermeister Kurt Zlatnik, Edemissen, 23.04.2024
Kraftfahrzeugmechanikermeister Gerhard Kunze, Salzgitter, 07.05.2024
60-JÄHRIGES MEISTERJUBILÄUM
Schmiedemeister Wilhelm Maack, Winsen (Luhe), 02.04.2023
Friseurmeisterin Jutta Fabisch, Braunschweig, 24.02.2024
Elektroinstallateurmeister Dieter Deutsch, Velpke, 22.05.2024
Schornsteinfegermeister Dieter Kröncke, Cuxhaven, 24.06.2024
Zertifikate für sicheres Arbeiten
Im Kraftfahrzeugtechniker- sowie im Land- und Baumaschinenmechatronikerhandwerk gibt es bestimmte Arbeiten mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, die den Besuch gesetzlich vorgeschriebener Weiterbildungen erfordern.
„Mit unseren Zertifikatslehrgängen erfüllen wir die gesetzlichen Anforderungen und vermitteln die erforderliche Sachkunde, damit die Teilnehmenden in der Lage sind, komplexe und potenziell gefährliche Arbeitsschritte sicher und vorschriftsgemäß durchzuführen“, erklärt Weiterbildungsberaterin Anke Ott. Für Unternehmen, die mehrere Mitarbeitende gleichzeitig schulen möchten, sind firmenindividuelle Schulun-
gen eine attraktive Option. „Firmenschulungen haben den Vorteil, dass Termin und Ort unter Berücksichtigung der betrieblichen Belange abgestimmt werden“, fügt Ott hinzu. Diese maßgeschneiderten Schulungen ermöglichen es Unternehmen, die Weiterbildung optimal in den Betriebsablauf zu integrieren und die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden zu berücksichtigen. JR W
Abgasuntersuchungsschulungen (AU)
Um Abgasuntersuchungen in den Bereichen AUK, G-Kat, Diesel-PKW und Diesel-LKW ab 2,8 t durchzuführen, müssen die AU-Verantwortlichen eine entsprechende Schulung besuchen, die mit einem TAK-Zertifikat abschließt. Die Erstschulung qualifiziert für einen Zeitraum von 36 Monaten und muss nach Ablauf der drei Jahre in Form einer Wiederholungsschulung aufgefrischt werden. Die Erst- und Wiederholungsschulungen werden in vier Modulen angeboten: AUK, G-Kat, Diesel-PKW und Diesel-LKW. Die Module können jeweils einzeln oder zusammen zum Vorteilspreis gebucht werden.
Termine und Online-Anmeldung
www.hwk-bls.de/au
Sachkundenachweis Fahrzeugklimaanlagen
Personen, die Klimaanlagen in Fahrzeugen reparieren oder warten, müssen laut Chemikalien-Klimaschutzverordnung über eine entsprechende Sachkunde verfügen. Durch den Besuch unseres eintägigen Lehrgangs wird diese Sachkunde erworben. Der Lehrgang vermittelt grundlegendes Wissen über Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen sowie zur Durchführung einer Klimaanlagenwartung.
Termine
25.09.2024 · Lüneburg
29.10.2024 · Braunschweig
Online-Anmeldung
www.hwk-bls.de/klimaanlage
Fachkundige für Arbeiten an hochvolt-eigensicheren Systemen
In der Fahrzeugtechnik werden zunehmend Hochvoltsysteme eingesetzt. Um Arbeiten an diesen Systemen durchführen zu dürfen, ist die Zusatzausbildung „Fachkundiger an HV-eigensicheren Systemen“ erforderlich (DGUV Information 209-093). Mit dieser Zusatzausbildung dürfen HV-Systeme spannungsfrei geschaltet und selbst Arbeiten an spannungsfreien HV-Fahrzeugen durchgeführt oder andere Mitarbeitende unterwiesen werden, damit diese bestimmte festgelegte Tätigkeiten unter Aufsicht durchführen dürfen.
Termin
28.10. - 29.10.2024 · Braunschweig
Online-Anmeldung www.hwk-bls.de/hochvolt
Sachkundenachweis Airbag und Gurtstraffer Airbags und Gurtstraffer sind pyrotechnische Systeme und unterliegen damit dem Sprengstoffgesetz. Arbeiten an diesen Systemen – zum Beispiel der Ein- und Ausbau von Airbags – dürfen laut Gesetz nur von geschultem Personal ausgeführt werden. Außerdem muss eine verantwortliche Fachkraft benannt werden. Durch die erfolgreiche Teilnahme an dieser Schulung wird die eingeschränkte Fachkunde (P1) für den Bereich Airbag und Gurtstraffer nach § 4 Abs. 3 der 1. Sprengstoffverordnung erworben.
Termine
28.10.2024 · Braunschweig
30.10.2024 · Lüneburg
Online-Anmeldung www.hwk-bls.de/airbag
Fragen?
Die Weiterbildungsberatung der Handwerkskammer unterstützt von der Auswahl passender Weiterbildungsangebote über Fördermöglichkeiten bis hin zum maßgeschneiderten Bildungskonzept. Unsere Beraterinnen und Berater sind erste Ansprechpartner, wenn es um das Thema Weiterbildung geht.
HOLGER
HOLZ-VAN HETTINGA
Braunschweig
Tel. 0531 1201-413 holz-van-hettinga@hwk-bls.de
Sicherheitsüberprüfung (SP) für Nutzfahrzeuge und Landmaschinen
Die Sicherheitsprüfung gemäß § 29 StVZO darf nur von SP-Fachkräften durchgeführt werden, die eine entsprechende SP-Schulung nachweisen können. Das Schulungs-Zertifikat ist 36 Monate gültig und muss spätestens nach Ablauf der 3-Jahres-Frist in Form einer Wiederholungsschulung erneuert werden.
Termine
01.07. - 04.07.2024 · Lüneburg (Erstschulung)
20.08. - 21.08.2024 · Lüneburg (Wiederholungsschulung)
15.10. - 16.10.2024 · Lüneburg (Wiederholungsschulung)
Termine und Online-Anmeldung www.hwk-bls.de/sp-schulung
Fachkundige Person Hochvolt (FHV) in der Land- und Baumaschinentechnik Auch in der Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik werden zunehmend Hochvoltsysteme eingesetzt. Um der gesetzlichen Verpflichtung und Verantwortung für sicheres Arbeiten und Unfallverhütung an Hochvolt-Fahrzeugen nachzukommen, müssen nach der DGUV Fachkundige Personen für Hochvolt qualifiziert werden. Die spezifischen Belange der Land- und Baumaschinenbranche kommen in der bundesweit standardisierten Fortbildung „Fachkundige Person Hochvolt (FHV) in der Land- und Baumaschinentechnik“ zum Ausdruck.
Termin
24.06. - 28.06.2024 · Lüneburg
Online-Anmeldung www.hwk-bls.de/hochvolt
THORSTEN LANGE
Lüneburg
Tel. 04131 712-453 thorsten.lange@hwk-bls.de
ANKE OTT
Stade
Tel. 04141 6062-40 ott@hwk-bls.de
Portraitfotos: Fotostudio Sascha Gramann • Hintergrundfoto: hannesharnack.de • Illustration: © pingebat - stock.adobe.com
Schluss mit dem Suchen
Weil eine Hildesheimer Tischlerei ihre Prozesse digitalisiert hat, haben die Handwerker jetzt mehr Zeit für ihre Kunden.ANNA-MAJA LEUPOLD
Verschwundene Stundenzettel, unleserliche Baustellendokumentationen oder Zettelchaos im Büro gibt es bei der Malek Fenster & Türen GmbH nicht mehr: „Wir haben mittlerweile ein komplett papierloses Büro“, berichtet Geschäftsführer Simon Malek, der den Betrieb zusammen mit seinem Vater Raimund führt.
Vor mehr als einem Jahr haben die Tischler ihre gesamte Auftragsabwicklung digitalisiert – vom Anlegen der Aufträge bis hin zur Schlussrechnung. „Wir mussten einfach die Notbremse ziehen, weil uns im Büro zunehmend der Überblick fehlte“, sagt Simon Malek. Wegen der gestiegenen Nachfrage häuften sich die Zettel im Büro und das 15köpfige Team verbrachte zunehmend Zeit damit, Unterlagen zu suchen. Malek suchte deshalb nach einer Möglichkeit, um Ordnung zu schaffen. „Ich wollte ein Tool und nicht viele verschiedene Apps“, berichtet der 32Jährige. Schließlich fand er eine SoftwareLösung von Hero, die seine Wünsche erfüllte. 2022 fing er an, die Prozesse in seinem Betrieb neu zu digitalisieren: „Wir haben mit der Arbeitszeiterfassung angefangen, um das Team an das Thema heranzuführen“, sagt der Tischler. Nach anfängli
„Digitale Rechnungen sind viel schneller beim Kunden.“
Simon Malek, Betriebsinhaber
chen Vorbehalten erwies sich die Abschaffung der Stundenzettel schnell als Vorteil: „Es kommt nichts mehr weg und die Mitarbeitenden können selbst nachsehen, wann und wie viel sie gearbeitet haben“, sagt Malek.
Als Nächstes digitalisierte der Unternehmer die komplette Auftragsabwicklung. Dafür rüstete er alle Handwerker mit einem iPad aus: „Bei Kundenterminen dokumentieren sie damit alle Arbeiten und unser Büro kann auf die Daten jederzeit zugreifen“, berichtet der Unternehmer. Das brachte die gewünschte Entlastung: „Durch die Digitalisierung unserer Prozesse konnten wir die Suchzeiten deutlich reduzieren, sodass uns jetzt mehr Zeit für die Kunden und die handwerkliche Arbeit bleibt“, freut sich Malek.
Treiber für Digitalisierung im Handwerk Für Handwerksbetriebe ist der Wunsch nach effizienteren Geschäftsabläufen häufig ein Grund zu digitalisieren. Das zeigt ein aktueller Forschungsbericht des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk in Göttingen (IFH). Auch der Fachkräftemangel sei demnach ein Treiber der Digitalisierung. Schließlich könnten Betriebe
dadurch Kapazitäten für handwerkliche Tätigkeiten schaffen und unbesetzte Stellen bedingt kompensieren, schreibt das IFH.
Der Forschungsbericht zeigt noch andere Gründe, warum Handwerksbetriebe digitalisieren. Dazu zählen:
ɓ die demografische Entwicklung,
ɓ Imagegründe,
ɓ die technologische Entwicklung des Umfelds,
ɓ die Anforderungen der Kundschaft,
ɓ der Wunsch nach mehr WorkLifeBalance und
ɓ staatliche Vorgaben.
Unternehmer Simon Malek ist mit seinem Betrieb inzwischen digital gut aufgestellt. Er weiß, dass er damit auch gut für gesetzliche Vorgaben gerüstet ist, die auf seinen Betrieb zukommen – zum Beispiel die Pflicht zur ERechnung. „Das ist ein schöner Randeffekt“, meint der Tischler. Viel mehr freut er sich aber über etwas anderes: „Digitale Rechnungen sind viel schneller beim Kunden und dadurch erhalten wir mitunter auch unser Geld schneller.“
„Es ist eine Herausforderung, sich neben dem Tagesgeschäft mit der Digitalisierung zu beschäftigen.“
Simon Malek, Betriebsinhaber
Kosten oft ein Hemmnis
Geld hat auch im Digitalisierungsprozess eine große Rolle gespielt, schließlich musste Malek in Tablets für die Mitarbeiter und in SoftwareLizenzen investieren: „Das war teuer. Aber es hat mich zum Glück nicht von meinem Vorhaben abgehalten“, sagt der Tischler. Selbstverständlich ist das nicht: Laut dem IFHBericht sind die Kosten oft ein Hemmnis für Digitalisierungsmaßnahmen im Handwerk. Auch der Fachkräftemangel halte Betriebe davon ab, weil ihr Fokus wegen des Mangels an Beschäftigten auf dem Kerngeschäft liege. Zudem täten sich Betriebe mit Digitalisierungsmaßnahmen schwer, die bislang wenig Erfahrung damit haben.
Auch für Malek war die Umstellung nicht einfach: „Es ist eine Herausforderung, sich neben dem Tagesgeschäft mit der Digitalisierung zu beschäftigen.“ Bei ihm und seinem Team sei der Leidensdruck irgendwann so hoch gewesen, dass er etwas ändern wollte. Davon profitieren jetzt alle: „Wir sind jetzt viel effizienter und sparen auch noch Papier. Die Mühe und die Investition haben sich wirklich gelohnt.“ W
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Solo-Selbstständige: „60 Euro pro Stunde reichen
nicht!“
Wer seine Vollkosten und verkäuflichen Stunden nicht kennt, belügt sich selbst – und schuftet sich in die Armut, warnt Rainer Dreier. Rechnung gefällig?
DENNY GILLEDie letzten Jahre des Aufschwungs waren bestes Terrain für Gründungen in vielen
Handwerksbranchen: Denn Handwerker waren knapp und Aufträge lagen häufig auf der Straße. „Jetzt, wo die Nachfrage etwas nachlässt, merken viele Selbstständige, dass sie nicht genügend einnehmen, um kostendeckend zu arbeiten“, sagt Rainer Dreier, Gesellschafter des Beratungsunternehmens Fachhandwerk360. In den letzten Monaten seien verstärkt Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer auf ihn zugekommen, um sich in Sachen Kalkulation besser aufzustellen. Fachhandwerk360 vermittelt Handwerksbetrieben mit der sogenannten Bierdeckel-Kalkulation, was Betriebe brauchen, um wirtschaftlich gut dazustehen.
Ein Problem hat Rainer Dreier bei vielen Gründern im Handwerk beobachtet: Sie würden den Backoffice-Bereich unterschätzen – alle Aufgaben samt der vielen kleinen Nebentätigkeiten jenseits der reinen Auftragsbearbeitung. „Früher haben sie ihre handwerklichen Stunden dem Chef verkauft. Heute sind sie selbst Chef und die zusätzlichen Aufgaben drücken ihre verfügbaren verkäuflichen Stunden enorm.“ So bliebe von einem gängigen Stundenverrechnungssatz von 60 Euro nicht allzu viel übrig.
Herr Dreier, wie gut lebt es sich von 60 Euro die Stunde?
» Rainer Dreier: Das kommt ganz darauf an, wie viele geleistete Arbeitsstunden eines Jahres man tatsächlich abrechnen kann. Leider sind das
weniger, als viele Handwerker beim Eintritt in die Selbstständigkeit glauben. Unsere Erfahrung ist gerade bei Kleinstbetrieben: In der Realität bekommen sie nur die Hälfte ihrer Stunden verkauft. Das weicht in der Regel deutlich von der Kalkulation ab, die sie im Businessplan ihrer Bank vorgestellt haben.
Wie kommt es, dass die verkäuflichen Stunden so gering sind?
» Rainer Dreier: Gehen wir mal von einem motivierten Solo-Selbstständigen aus, der für seine Firma 60 Stunden in der Woche schuftet. Auf das Jahr gerechnet leistet dieser rund 3.132 Stunden. Von diesen sind zunächst die sogenannten Ausfalltage wie Feiertage, Urlaub, Krankheit, Weiterbildung abzuziehen. Das sind jährlich schnell 50 Arbeitstage. Werden 30 Prozent der übrigen Zeit für Bürotätigkeiten benötigt, kommt man auf rund 1.764 Stunden, die der Solo-Selbstständige maximal abrechnen könnte. Aus vielen Beratungsaufträgen wissen wir jedoch, dass eine Verrechnungsquote von 100 Pro-
Erträge in Flammen: Trotz einer 60-Stunden-Woche bleibt bei vielen SoloUnternehmern kaum Geld zum Leben übrig.
„Jetzt, wo die Nachfrage etwas nachlässt, merken viele Selbstständige, dass sie nicht genügend einnehmen, um kostendeckend zu arbeiten.“
Rainer Dreier, Gesellschafter des Beratungsunternehmens Fachhandwerk360
zent nicht realistisch ist. Die sogenannten unproduktiven Zeiten – zum Beispiel das Aufräumen des Lagers, Fahrzeiten und Reklamationen – schlagen oft mit rund 20 Prozent zu Buche. Geht man also in unserem Beispiel von einer Verrechnungsquote von 80 Prozent aus, kann er nur 1.411 Stunden pro Jahr abrechnen.
Was bedeutet das für seinen Betrieb?
» Rainer Dreier: Zunächst heißt das, dass er bei einem Stundenverrechnungssatz von 60 Euro einen Lohnumsatz von rund 84.000 Euro erwirtschaften kann. Bei einem Materialumsatz von rund 50.000 Euro kann dieser Handwerker einen Umsatz von 134.000 Euro erzielen. Zieht man jetzt Materialeinkauf, Sachkosten, Abschreibungen und die Gewerbesteuer ab, bleiben ihm noch rund 60.000 Euro als Privatentnahme übrig.
Rainer Dreier, Gesellschafter des Beratungsunternehmens Fachhandwerk360
Das hört sich doch erstmal gar nicht so schlecht an, oder?
» Rainer Dreier: Auf den ersten Blick ja. Viele Solo-Selbstständige denken, dass dies mit einem Nettogehalt von 5.000 Euro gleichzusetzen ist. Sie vergessen aber, dass davon auch nur rund die Hälfte übrig bleibt: Die andere Hälfte wird für die Krankenversicherung, Altersvorsorge und die Einkommensteuer gebraucht! Unserem hart arbeitenden Chef verbleiben also unterm Strich nur rund 30.000 Euro im Jahr. Für eine 60-Stunden-Woche! Bei einer 40-Stunden-Woche würde er schon fast am Existenzminimum kratzen.
Was raten Sie Solo-Unternehmen?
» Rainer Dreier: Dasselbe, was ich allen Handwerksbetrieben rate: Ihr müsst eure Preisuntergrenze kennen, um vernünftig kalkulieren zu
JETZT anmelden!: Online-Seminar „Bierdeckel-Kalkulation“: Erfahren Sie in unserem Online-Seminar am 18. Juni, 17:00–18:30 Uhr, wie Sie mit nur drei Zahlen profitabler werden, und tauschen Sie sich mit den Experten Rainer Dreier und Martin Herber aus. Kurzlink: svg.to/BDK können. Der Stundenverrechnungssatz ist eine trügerische Größe. Entscheidend ist der Vollkostensatz. Nur wenn ich meine gesamten Kosten kenne und weiß, wie viele Stunden ich im Jahr abrechnen kann, weiß ich auch, wohin mein Betrieb steuert. Dafür muss ich meine Schmerzgrenze kennen, um genau zu wissen: Ab wann verdiene ich Geld auf der Baustelle und wann zahle ich nur drauf? Unsere Erfahrung aus zahlreichen Praxisfällen: Kalkulieren ist ganz einfach, man muss nur seine Preisuntergrenze kennen! Und diese dann konsequent in der Vor- und Nachkalkulation anwenden, also bei jedem Angebot und bei jeder Schlussrechnung.
Was bedeutet diese Kalkulation für die Wahl der Aufträge?
» Rainer Dreier: Da der Solo-Selbstständige ja auf rund 1.411 abrechenbare Stunden begrenzt ist, macht es Sinn, möglichst nur die Aufträge anzunehmen, die ihm pro Stunde die höchste Wertschöpfung bringen. Aufträge, bei denen unterm Strich nichts übrig bleibt, sollte er ablehnen.
Was ist der einfachste Weg für Solo-Selbstständige, mehr Produktivität zu erreichen?
» Rainer Dreier: Mitarbeiter einstellen und wachsen! Jeder zusätzliche Facharbeiter bringt in etwa die gleichen abrechenbaren Stunden pro Jahr wie der Solo-Selbstständige selbst. Dadurch verteilen sich
seine Fixkosten auf deutlich mehr Stunden und so bleibt am Ende des Jahres in der Regel auch mehr übrig. Wer trotzdem ein Solo bleiben will, sollte mit spitzem Bleistift kalkulieren: Seine wertvollste Ressource, die begrenzten verkäuflichen Stunden, sollte er nur in die Aufträge stecken, die einen auskömmlichen Gewinn bringen. W
w„Der Stundenverrechnungssatz ist eine trügerische Größe. Entscheidend ist der Vollkostensatz“, sagt Rainer Dreier.
„Da der Solo-Selbstständige ja auf rund 1.411 abrechenbare Stunden begrenzt ist, macht es Sinn, möglichst nur die Aufträge anzunehmen,
die ihm pro Stunde die höchste Wertschöpfung bringen.“
Rainer Dreier, Gesellschafter des Beratungsunternehmens Fachhandwerk360
Nachweispflichten für Handwerker?
Vom
zum
Zulieferteil aus handwerklicher Fertigung bis
Innenausbau im Konzerngebäude: Welche Bedeutung wird das EU-Lieferkettengesetz für Handwerker haben?
DENNY GILLEDas EU-Lieferkettengesetz – auch bekannt als Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) – ist weitgehend entschieden. Ende April dieses Jahres wurde die Richtlinie vom EU-Parlament beschlossen, Ende Mai passierte sie den Rat der Europäischen Union. Konkrete Gültigkeit wird die Richtlinie für die ersten Unternehmen zwei Jahre nach ihrem Inkrafttreten im Jahr 2027 haben. Die aktuelle Fassung der CSDDD gibt es unter dem Kurzlink svg.to/csddd.
Die Richtlinie soll Großunternehmen im EU-Raum verpflichten, entlang ihrer gesamten weltweiten Wertschöpfungskette menschenwürdig und umweltverträglich zu handeln. Kinderarbeit, Ausbeutung von Arbeitskräften und Umweltverschmutzung sollen von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung und den Transport bis zur Nutzung oder den Verkauf in Europa vermieden werden.
Gesetz für Große, das auch kleine Betriebe trifft KMU – und somit nahezu alle Handwerksbetriebe –werden in der Richtlinie nicht direkt in die Pflicht genommen. Dennoch fürchten Handwerksverbände große bürokratische Aufwände für Handwerker, die sich aus den Nachweispflichten der CSDDD ergeben können. Damit das nicht passiert, wäre der deutsche Gesetzgeber gefragt. Er muss die Richtlinie in deutsches Recht umsetzen, damit ihre Inhalte für deutsche Unternehmen gelten können.
Dabei müsse der deutsche Gesetzgeber darauf achten, zulasten von KMU keine „Bürokratisierungs-Falle“ aufzustellen, mahnt Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen (LV Bau). „Auf den
ersten Blick unterscheidet die Richtlinie klar zwischen KMU und Großunternehmen“, sagt sie. „Das Problem ist die Bugwelle, die die Vorgaben für die großen Unternehmen nach sich ziehen: Wenn man die Großen verpflichtet, besteht die Gefahr, dass diese ihre Nachweispflichten schlicht ‚durchreichen‘ an die Ausführenden, ohne selbst Verantwortung zu übernehmen.“
„Die Großunternehmen müssen darlegen, dass es von der Rohstoffgewinnung etwa in Asien oder Afrika über die Weiterverarbeitung und den Schiffstransport nach Europa keine Verstöße gegeben hat“, erklärt Höltkemeier. Zu befürchten sei, dass sie diesen Nachweis schlicht erbringen, indem sie Fragen an die ausführenden Handwerksbetriebe weiterreichen. Fragen wie: „Das Material vom Holz bis zu den Schrauben, die Sie im Projekt verwenden – sind die nach den Vorgaben des Lieferkettengesetzes bedenkenlos einsetzbar?“, formuliert Höltkemeier beispielhaft.
EU-Lieferkettengesetz: Keine Gültigkeit, wenn Großunternehmen Kunde ist? Und laut der LV-Bau-Geschäftsführerin fallen nicht nur von Großunternehmen gefertigte Produkte unter das EU-Lieferkettengesetz. „Das Gesetz
Foto: Gille, erstellt mit KI Midjourney
EU-Lieferkettengesetz: Müssen Handwerker bei Aufträgen für Großunternehmen bald Papierberge an neuen Nachweisen liefern?
„Der SHK-Betrieb könnte in die Situation geraten, für sämtliche verbauten Komponenten Auskunft darüber geben zu müssen, dass sie dem Lieferkettengesetz entsprechen.“Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin LV Bau
betrifft die gesamte Beschaffung der betroffenen Unternehmen, inklusive der Infrastruktur, innerhalb derer es Produkte herstellt.“ Was also dürfte passieren, wenn ein deutscher Automobilkonzern einen Sanitärbetrieb beauftragt, Waschräume zu sanieren? „Der SHK-Betrieb könnte in die Situation geraten, für sämtliche verbauten Komponenten Auskunft darüber geben zu müssen, dass sie dem Lieferkettengesetz entsprechen“, fürchtet Höltkemeier.
Das bestätigte zunächst auch das EU-Parlament. Am 16. Mai hat eine Parlaments-Sprecherin die Aussage allerdings korrigiert. Die Übersetzung der englischsprachigen Aktualisierung: „Die Handwerker, die Bauarbeiten für das Gebäude eines Großunternehmens ausführen, würden nicht als Geschäftspartner gelten. Das Großunternehmen wäre lediglich ihr ‚Kunde‘, sodass die CSDDDVerpflichtungen des Unternehmens nicht für sie gelten würden.“ Somit sollte die Richtlinie Hand-
Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin LV Bauwerker nicht treffen, die im Großunternehmen ein Bad sanieren oder Geschäftsräume modernisieren. Lediglich wenn Handwerker als Geschäftspartner in die Tätigkeitskette des Unternehmens eingebunden sind, würden die CSDDD-Verpflichtungen für sie gelten. Beispielsweise wenn sie Teile für dessen Produkte fertigen und somit einen Teil zur Haupttätigkeit des Großunternehmens beitragen. Darüber hinaus erläutert die Sprecherin: „Es handelt sich um eine recht komplexe Rechtsfrage, die in den einschlägigen nationalen Rechtsvorschriften genauer erläutert werden muss.“
Cornelia Höltkemeier allerdings überzeugt diese Aussage noch nicht vollkommen: „Die recht formale Differenzierung in der CSDDD, ob ein Betrieb in die Tätigkeit des Großunternehmens ‚eingebunden‘ ist oder nicht, wird in der Praxis nicht wirklich weiterhelfen. Eine eindeutige Klarstellung kann nur durch den deutschen Gesetzgeber, der jetzt am Zug ist, erfolgen.“
Für verbesserte Arbeits- und Umweltschutzbedingungen weltweit nimmt die EU ihre Großunternehmen in die Pflicht. Das werden wohl auch Handwerksbetriebe zu spüren bekommen.
Vorbild Deutschland: Werden Nachweispflichten durchgereicht?
Ihre größte Sorge ist dabei, dass die Großunternehmen mehr Nachweisaufwand an ihre Auftragnehmer durchreichen, als im Sinn des CSDDD wäre. „So passiert es leider schon in der Anwendung des deutschen Lieferkettengesetzes“, sagt die LV-Bau-Chefin. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) trat im Januar 2023 in Kraft und gilt seit diesem Jahr auch für Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitenden. Nach LkSG sollten die nachweispflichtigen Unternehmen eigentlich ernsthaft filtern, welche Fragen sie von ihren Geschäftspartnern zur Erfüllung des Gesetzes beantwortet haben müssen. „In der Praxis wird häufig leider nicht so sorgfältig differenziert“, sagt Höltkemeier.
Dabei stellt das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) in einem ausführlichen FAQ ausdrücklich klar, dass die Pflichten zwischen Großunternehmen und KMU im deutschen Gesetz klar getrennt sind. Es betont, dass nach dem LkSG verpflichtete Unternehmen ihre Pflichten nicht auf KMU abwälzen dürften. Wer das dennoch tue, dem drohen Kontrollen durch das Bundesamt.
KMU bei deutscher Umsetzung schützen In der Praxis passiere es dennoch, sagt die LV-Bau-Chefin. Würde sich dieses Verhalten auch in der Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes etablieren, wären die Folgen für KMU ungleich größer als nach dem LkSG, fürchtet Höltkemeier. Grund: Das europäische Lieferkettengesetz ist strenger als das aktuell noch geltende deutsche. „Im LkSG muss man in Bezug auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz nur einen Schritt in der Wertschöpfungskette zurückgehen. Im EU-Gesetz betrifft es die gesamte Wertschöpfungskette.“ Bezogen auf eine Schraube zähle dann also nicht nur, ob sie unter menschenwürdigen Bedingungen produziert wurde, sondern unter anderem auch, ob ihr Rohstoff unter menschenwürdigen Bedingungen abgebaut wurde.
„Wir brauchen
einen wirkungsvollen Mechanismus, der verhindert, dass Großunternehmen den Nachweisdruck aus dem CSDDD einfach an kleine Unternehmen durchreichen können.“
Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin LV BauFoto: Gille, erstellt mit KI Midjourney
Ab Inkrafttreten des CSDDD hat die Bundesregierung zwei Jahre Zeit, die EU-Richtlinie mit einem Gesetz in deutsches Recht zu übertragen. Cornelia Höltkemeier sieht es in der Zwischenzeit als größte Aufgabe der Verbände an, darauf hinzuwirken, dass der Fehler vom deutschen Lieferkettengesetz nicht wiederholt wird: „Wir brauchen einen wirkungsvollen Mechanismus, der verhindert, dass Großunternehmen den Nachweisdruck aus dem CSDDD einfach an kleine Unternehmen durchreichen können“, sagt sie.
EU-Lieferkettengesetz: Fakten und Zeitpunkte des Inkrafttretens
Im EU-Lieferkettengesetz CSDDD sollen Großunternehmen in drei Phasen zur Umsetzung verpflichtet werden:
1 Erstmals gelten die Regeln ab 2027, und zwar nur für Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und über 1,5 Milliarden Euro Umsatz.
2 Ab 2028 sollen sie auch für Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 900 Millionen Euro gelten.
3 Die letzte Stufe erreicht die Richtlinie 2029 Dann gilt sie auch für alle Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und über 450 Millionen Euro Umsatz.
Die Anreize für Großunternehmen, sich an das CSDDD zu halten, dürften groß sein, da empfindliche Sanktionen möglich sind. Laut EU-Parlament könnten etwa Geldstrafen bis zu fünf Prozent des weltweiten Nettoumsatzes des Unternehmens betragen. Zudem erhielten die Geschädigten ein Klagerecht in Europa, sodass die Unternehmen für Schäden haften, die durch die Verletzung ihrer Sorgfaltspflichten entstehen, und „die Betroffenen vollständig entschädigen“ müssen.
Diese geplanten CSDDD-Regeln wurden abgewendet Eigentlich hatten auch Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden und 150 Millionen Euro Umsatz zur Umsetzung der CSDDD verpflichtet werden sollen. Und: Für Unternehmen in sogenannten Risikosektoren – darunter der für den Bausektor bedeutende Abbau von Bodenschätzen und die Holzwirtschaft – sollte sie ab 250 Beschäftigten und 40 Millionen Euro Nettoumsatz jährlich gelten. Diese harten Vorschriften wurden jedoch im Abstimmungsprozess aus der ursprünglichen Fassung der Richtlinie gestrichen. „Durch diese Nachbesserungen gibt es keine besonders strenge Behandlung von Unternehmen aus dem Bausektor. Für sie gelten nun dieselben Schwellenwerte wie für alle anderen Großunternehmen“, sagt Höltkemeier. W
»Topfit im Handwerk«: Viebrockhaus AG gewinnt den 1. Preis
Preisübergabe: (v.l.n.r.) Thomas Bornemann (Kundenberater im Außendienst IKK classic), Wolfgang Werner (Personalvorstand Viebrockhaus AG), Christina Schött (Gesundheitsmanagerin Viebrockhaus AG), Markus Schrader (Regionaldirektor IKK classic)
Jedes Jahr zeichnen die IKK classic und die Unternehmensverbände Handwerk Niedersachsen e.V. (UHN) mit dem Wettbewerb »Topfit im Handwerk« gemeinsam Handwerksbetriebe in Niedersachsen aus, die sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden einsetzen.
Wir wollen damit die Handwerksbetriebe zwischen Nordsee und Harz noch mehr motivieren, sich für die Gesundheit ihrer Beschäftigten stark zu machen«, so IKK-Regionaldirektor Markus Schrader. »Die Viebrockhaus AG ist dabei mit ihrem Engagement mehr als vorbildlich, dafür wurde sie jetzt mit dem 1. Platz im Wettbewerb ausgezeichnet.«
Gemeinsam mit IKK-Kundenberater Thomas Bornemann gratulierte er dem gesamten Team und überreichte die Urkunde an Personalvorstand Wolfgang Werner und Christina Schött, Gesundheitsmanagerin der Viebrockhaus AG. Das 1954 gegründete Traditionsunternehmen, das in Massivbauweise gebaute Ein- und Mehrfamilienhäuser schlüsselfertig errichtet, hat schon lange die Gesundheit seiner über 1.100 Beschäftigten im Blick. Denn: »Motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat unseres Unternehmens, darum ist es für uns wichtig, dass sie ge-
sund und fit bleiben. Um dies zu erreichen, muss man sich natürlich auch um entsprechende Maßnahmen kümmern«, so Wolfgang Werner.
Darum hat das Bauunternehmen bereits 2018 extra eine Abteilung für betriebliches Gesundheitsmanagement ins Leben gerufen. Mit Hilfe der IKK classic wurde für das betriebliche Gesundheitsmanagement eine Ist-Analyse im Betrieb durchgeführt, auf der verschiedene Maßnahmen aufbauten, die vor allem die Rückengesundheit der Beschäftigten in den Mittelpunkt stellten.
Zudem unterstützt das Unternehmen die Mitarbeitenden bei Facharztterminen, bietet interne und mobile Physiotherapie sowie ein gesundes Mittagessen im hauseigenen Restaurant. »Die Maßnahmen waren ein voller Erfolg, nicht zuletzt, weil sich die Mitarbeitenden noch mehr wertgeschätzt fühlen und sich auch ihre gesundheitliche Situation verbessert hat«, so Wolfgang Werner.
Fehlerhaftes Material: Was gilt dann?
Gewährleistungsfälle sind für Handwerker mit Mehraufwand verbunden: Diese Regeln gelten für Ein- und Ausbaukosten, wenn Betriebe das Material vom Händler haben.
Nicht immer ist fehlerhaftes Material auf Anhieb zu erkennen. Manchmal stellt sich erst nach dem Einbau heraus, dass Fenster oder Fliesen wieder ausgebaut werden müssen. In einer neuen Broschüre weist der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) darauf hin, dass Betriebe von handwerksfreundlichen Haftungsregeln profitieren, wenn sie das Material von einem Händler bezogen haben. Schließlich hätten sie in solchen Fällen nicht nur Anspruch auf Materialersatz, Betriebe hätten zudem einen sogenannten Aufwendungsersatzanspruch hinsichtlich der Einund Ausbaukosten gegen den Händler. Voraussetzung dafür sei, dass das gekaufte Material mangelhaft ist. Zudem müsse es in eine andere Sache eingebaut, an eine andere Sache angebracht oder im Rahmen eines Vorfertigungsprozesses bearbeitet worden sein. Eingebautes Material könnten beispielsweise Bodenfliesen, Fenster oder Hauselektrik sein. Dachrinnen, Lampen, Lacke oder Farben seien Beispiele für angebrachte Materialien.
Ausschluss per AGB unzulässig
Der Aufwendungsersatzanspruch umfasst laut ZDH unter anderem:
Vor Beginn der Mängelbeseitigung sollten Handwerker mit dem Materialhändler eine Einigung über die zu erwartenden Kosten erzielen.
ɓ die Anfahrtskosten,
ɓ die Fehlersuche zur Verifizierung des Mangels,
ɓ den Ausbau der Sache,
ɓ die Abwicklung des Umtauschs,
ɓ die erneute Zurichtung und Parametrierung,
ɓ den Wiedereinbau sowie
ɓ gegebenenfalls neue Funktionsproben und die Änderung der Abwicklung.
Damit im Nachhinein kein Streit über die Kosten der Mängelbeseitigung entsteht, hat der ZDH einen Tipp für Betriebe. Vor Beginn der Mängelbeseitigung sollten sie mit dem Materialhändler eine Einigung über die zu erwartenden Kosten erzielen.
Dass Materialhändler Ansprüche per AGB ausschließen, sei in der Regel unzulässig, sofern nicht ein besonderer Grund besteht. Und was sollten Handwerker tun, wenn Händler ihnen eine haftungsbeschränkende AGB vorlegen? Der ZDH empfiehlt Betrieben, solche Fälle der Handwerkskammer oder der Innung zu melden, um die AGB prüfen zu lassen. (AML) W
Weitere Infos: svg.to/material
Frische Farben für den Freizeitpark
Bei Wind und Kälte 1.500 Liter Farbe an eine 100 Meter lange Fassade zu bringen, ist herausfordernd. Doch dieser Auftrag war pünktlich zum Saisonstart im Heide Park Resort Soltau fertig.
Die Farben Orange und Rot strahlen von der Fassade des riesigen Gebäudes am Eingang des Freizeitparks in Niedersachsen. „Die Töne sind genau auf das Logo des Heide Parks abgestimmt“, berichtet Malermeister André Wasylciw. Der Park habe die Anforderung an die Farbgebung des Abenteuer-Hotels vorgegeben und die Maler tüftelten mit dem Lieferanten so lange, bis der Ton passte. „Für die 3.500 Quadratmeter Fassade haben wir insgesamt 1.500 Liter Farbe verbraucht“, berichtet der Inhaber des Malerbetriebs Eylers in Schneverdingen.
„Durch den Wind ist die Plane mehrfach gerissen“
In fünf Bauabschnitte wurde die Fassade unterteilt, etwa vier Mitarbeitende aus dem Team von 20 Beschäftigten seien vor Ort gewesen. Die größte Besonderheit an dem Projekt: „Wir haben die Abschnitte nach und nach eingehaust, weil es immer wieder geregnet hat. Durch den Wind ist die Plane mehrfach gerissen und wir haben alles gegeben, damit die Feuchtigkeit nicht eindringt“, berichtet Wasylciw. Nur durch den Schutz der Planen und die Beheizung mit Warmluft habe die Farbe dauerhaft gehalten und der Auftrag konnte pünktlich fertig werden.
Zudem sei der Putz an der Oberfläche des Gebäudes extrem rau gewesen, sodass die Maler das Objekt zweimal streichen mussten, um die gewünschte Farbgebung zu erzielen. Alltäglich sei dieser Auftrag aufgrund dieser Besonderheiten nicht gewesen. „Wir sind Abschnitt um Abschnitt
André Wasylciw war zufrieden mit seinem Team und dem Ergebnis seiner Arbeit. 1.500 Liter Farbe hat der Betrieb für den Auftrag benötigt.
In fünf Abschnitten haben sich die Handwerker vom Malerbetrieb Eylers aus Schneverdingen an der Fassade entlang gearbeitet.
besser geworden und haben dazugelernt“, sagt der 34-jährige Meister. Auch die Koordination mit den anderen Gewerken wie den Gerüstbauern habe reibungslos funktioniert.
Tolle Referenz für den Malerbetrieb mit Drohne dokumentiert
Seit 2021 führt der Betrieb immer mal wieder Aufträge für den Freizeitpark aus – von Anstricharbeiten innen und außen über Korrosionsschutz an Fahrgeschäften bis hin zu den Verwaltungsgebäuden und Imbissgeschäften. „Ein großer Vorteil ist, dass wir mit dem Auto in zehn Minuten dort sind“, berichtet der Unternehmer, der als Kind selbst oft dort war.
Großer Pluspunkt für den Handwerksbetrieb: Der Heide Park ist deutschlandweit bekannt und dieser Auftrag deshalb eine tolle Referenz. „Wir haben uns für die Dokumentation extra eine Drohne angeschafft und schöne Aufnahmen der Arbeiten gemacht“, sagt Wasylciw. Geplant sei, daraus ein Video für die Website und die SocialMedia-Kanäle zu machen.
Pünktlich seit der Saisoneröffnung strahlt die Fassade in frischen Farben. Für den Betrieb war der Auftrag aber noch aus einem anderen Grund ein Glücksgriff: „Wir arbeiten sonst viel in Neubauten und dieser Bereich schwächelt momentan. Deshalb hat uns der Heide Park auch wirtschaftlich gutgetan“, sagt der Malermeister. (JA) W
Tüfteln
für den guten Geschmack
Immer mehr Menschen wollen sich vegan ernähren. Für diese Zielgruppe entwickelt und produziert Fleischermeister Lars Bode neue Produkte. Einen Großteil davon liefert er an Mensen und Betriebsrestaurants.
JAHN
Viel Schlaf braucht Fleischermeister
Lars Bode nicht. Ein Glück – denn sonst würde er das Arbeitspensum in seinem Betrieb sicher nicht schaffen. „Ich komme mit ein paar Stunden nachts aus und lege mich meist am Nachmittag nochmal hin“, sagt der Unternehmer aus dem südniedersächsischen Bockenem.
Bode ist zwar nicht mehr in allen Bereichen des 60MannBetriebs operativ dabei. Dennoch hat er in der Gesamtorganisation, im Einkauf, in der Logistik und in der Akquise von Geschäftskunden die Fäden in der Hand.
Vegane Produkte machen 20 Prozent des Umsatzes aus
Eine Aufgabe liegt Lars Bode besonders am Herzen: die Entwicklung und Vermarktung von veganen Produkten. Bei Kunden stehen Curry und Bratwürste, aber auch vegane Schnitzel und eine vegane Frikadelle,
„Bei einer Verkostung wurden die veganen Alternativen 100 Mal mehr nachgefragt als die tierischen Angebote.“
Lars Bode,
Fleischermeister
die Veganoulette, hoch im Kurs. „Nach den coronabedingten Schließungen von Restaurants und Mensen ist die Nachfrage nach veganen Lebensmitteln enorm gestiegen“, sagt Bode, der den Betrieb neben seinem Elternhaus 2002 von seinem Vorgänger gekauft hat. Diese Nachfrage habe er zum Anlass genommen, selbst in die Entwicklung einzusteigen. Als Basiszutat verwendet er Erbsen. „Ich wollte eine Grundlage, die nicht genverändert ist und die in Europa angebaut wird“, begründet der Unternehmer. Zudem eigne sich der Geschmack der Erbse gut als Fleischersatz. Im Vergleich dazu sei Soja beispielsweise sehr dominant.
Es begann mit einem guten Kontakt zur Göttinger Uni-Mensa Als Testesser für die veganen Produkte konnte Lars Bode vor allem Studierende gewinnen. Das hat mit seinem Kontakt zur UniMensa in Göttingen zu tun – die erste Mensa, die die Fleischerei Bode
seit 2018 mit Fleischereiprodukten beliefert. „Wir setzen schon lange auf artgerechte Tierhaltung und Schlachtung und bekommen die Tiere von Bauern aus der Region“, sagt der Unternehmer. Das Konzept kam bei den Entscheidern des Studentenwerks gut an – und der Geschmack hat die Testesser überzeugt. Für seine vegane Bratwurst habe Bode sogar schon Fanpost erhalten: Es sei die erste, die nach echter Bratwurst schmecke, berichtet er stolz.
Schnell kamen mehr Studentenwerke als Großkunden hinzu – in Niedersachsen und anderen Teilen Norddeutschlands. Heute essen mehr als 20.000 Studenten an über 14 Standorten Schnitzel oder Würstchen aus der Fleischerei Bode. Und natürlich auch die veganen Varianten. „Bei einer Verkostung wurden die veganen Alternativen 100 Mal mehr nachgefragt als die tierischen Angebote“, erinnert sich Bode.
Aus Gesprächen mit den Studierenden und anderen Kunden weiß er, dass viele Menschen aus Überzeugung auf Fleisch verzichten. „Die meisten mögen den Geschmack, wollen aber die Folgen des Fleischkonsums nicht tragen.“ Ein Ansporn für ihn, viele Monate an Geschmack und Konsistenz der Produkte zu tüfteln.
Auch in zahlreichen Unternehmenskantinen Norddeutschlands stehen Bodes Fleischereiartikel auf dem Speiseplan. Und zwar überall, wo der BetriebsrestaurantAnbieter Essenszeit die Mitarbeitenden verköstigt. „Regionalität, Frische und Geschmack sind unsere Pluspunkte“, berichtet der Fleischermeister. Wenn der Anbieter wächst, wächst der Handwerksbetrieb mit.
Vermarktung steigert das Wachstum Mittlerweile hat sich Lars Bode auch die Kühltheken im regionalen Einzelhandel erschlossen. Die abgepackten veganen Würstchen seien dort der Renner. Im Frühjahr landete der Unternehmer einen besonderen Coup in Sachen Vermarktung: Pünktlich am Ausstrahlungstag einer Fernsehsendung über seinen Betrieb hat Bode einen OnlineShop gelauncht. „Das Timing hätte besser nicht sein können“, freut sich der 49Jährige. Verpackung und Versand erfolgen in den eigenen Räumen.
In 20 Jahren sind aus zehn Mitarbeitern in der Fleischerei 60 geworden. Wie schafft Bode es, an gutes Personal zu kommen und das auch zu halten? „Ganz einfach: Wer gut behandelt und bezahlt wird, kommt gern zur Arbeit.“
Auf dem Erfolg ausruhen will der Meister sich nicht. Er denkt vor allem daran, wie er seinen Betrieb zukunftsfähig macht. Beispielsweise will er in eine PVAnlage investieren, um die enormen Stromkosten etwas zu drosseln. Sein Langzeitziel: der Einstieg seiner noch jungen Tochter. W
„Regionalität, Frische und Geschmack sind unsere Pluspunkte.“
Lars Bode, Fleischermeister
Tischler Nord: Neuer Landesinnungsmeister
Andree Zoppke (Foto rechts) wurde auf der diesjährigen Landestagung des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen einstimmig zum neuen Landesinnungsmeister von Tischler Nord gewählt. Er tritt die Nachfolge von Matthias Winter an, der nach zehn Jahren aus dem Amt ausscheidet. Tischlermeister Zoppke ist seit 2015 Obermeister der Tischler-Innung Celle und seit Langem ehrenamtlich im Landesverband des Tischlerhandwerks aktiv. Parallel ist er auf Landes- und Bundesebene im Berufsbildungsausschuss tätig. Zoppke ist seit 2003 Miteigentümer der Tischlerei Götze und Zoppke OHG in Celle, Ortsteil Altenhagen. (DEG)
Schlag gegen „fliegende Dachdecker“
Mit hunderten Zoll- und Polizeibeamten sind Zoll und Staatsanwaltschaft Osnabrück in mehreren Bundesländern gegen ein mutmaßlich illegales Firmennetzwerk vorgegangen. Zwei Jahre dauerten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Osnabrück und des Hauptzollamts Osnabrück gegen die Verantwortlichen von Firmen, die in der Dachdeckerbranche operieren. Am 27. Mai erfolgte der Zugriff, als mehr als 100 Durchsuchungsbeschlüsse im Raum Osnabrück, Hamburg, Berlin und Leer vollstreckt wurden. 590 Zollbeamte hätten, unterstützt von mehreren hundert Polizeibeamten und Spezialkräften, Objekte wie Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Darunter: Computer und Mobiltelefone, die von IT-Forensikern des Zolls ausgewertet werden sollen. Auch sieben Schusswaffen seien beschlagnahmt worden. Auf Vermögensabschöpfung spezialisierte Beamte des Zolls hätten bereits umfangreiche Vermögenswerte sichern können. Die Ermittlungen sollen nun weitergeführt werden. (DEG)
Wie ein Betrieb keine Mehraufwände mit der eAU hat
Viele Betriebe klagen über Probleme mit der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Doch dieser Betrieb hat keine Probleme. Woran liegt das?
ANNA-MAJA LEUPOLD
Mit der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) hatte ich bislang noch kein Problem“, sagt Claudia Beil. Die Betriebswirtin kümmert sich beim bayerischen Malerbetrieb Beil um die Lohnabrechnung. Dazu gehört mittlerweile seit mehr als einem Jahr auch der eAU-Abruf bei der Krankenkasse, wenn jemand aus dem Team krankheitsbedingt ausfällt. „Das klappt mit unserem Lohnabrechnungsprogramm reibungslos“, sagt die Unternehmerfrau. Das war Anlass genug, genauer nachzufragen – schließlich klagen viele Handwerksbetriebe über gestiegene Aufwände beziehungsweise über Probleme beim Abruf der digitalen Krankschreibung.
Von der Krankmeldung bis zum eAU-Abruf: Wie sieht der Prozess bei Ihnen aus?
» Claudia Beil: Wenn unsere Mitarbeitenden krank sind, rufen sie morgens meist an oder schreiben eine Whatsapp-Nachricht. Die meisten gehen dann noch am gleichen Tag zum Arzt und informieren uns anschließend über die Dauer der Krankschreibung. Wie, ist ganz unterschiedlich: Manche rufen an und teilen uns mit, bis wann sie voraussichtlich ausfallen. Andere schicken ein Foto von ihrem gelben Schein und schwärzen die Diagnose.
In unser Lohnbuchhaltungsprogramm trage ich dann ein, an welchen Tagen der Mitarbeiter krankheitsbedingt ausfällt. Anschließend fragt mich das Programm automatisch, ob ein Attest vorliegt. Wenn ich „ja“ anklicke, startet das Pro-
gramm automatisch den Abruf der eAU, sobald ich die Lohnabrechnung am Monatsende mache. Das funktioniert wunderbar.
Funktioniert es auch, wenn sich jemand an dem Tag krankmeldet, an dem Sie die Lohnabrechnung machen?
» Claudia Beil: Ja. Wir haben mit unseren Mitarbeitenden vereinbart, dass sie jeden Monat zwei Lohnzahlungen von uns erhalten. Drei Kalendertage vor dem Monatswechsel erhalten sie 80 Prozent ihres Lohnes. Am dritten Kalendertag des neuen Monats bekommen sie dann die restlichen 20 Prozent.
Diese Aufteilung hat für uns folgenden Vorteil: Uns bleibt eine Korrekturabrechnung erspart, wenn der Mitarbeiter in der Zeit zwischen Lohnabrechnung und Monatsende noch krank ausfällt, Minusstunden macht oder kurzfristig Urlaub beantragt. Denn das können wir bei der zweiten Lohnabrechnung problemlos berücksichtigen und gegebenenfalls auch noch die eAU bei der Krankenkasse abrufen.
Lohnprogramm ruft eAU bei der Lohnabrechnung ab: Claudia Beil hat damit bislang gute Erfahrungen gemacht.
„Mit der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hatte ich bislang noch kein Problem. Das klappt mit unserem Lohnabrechnungsprogramm reibungslos.“Claudia Beil, Unternehmerfrau
Wie viel Zeit kostet Sie die Lohnabrechnung pro Monat?
» Claudia Beil: Bei jeder Lohnabrechnung habe ich pro Mitarbeiter einen Aufwand von etwa zehn Minuten. Derzeit beschäftigen wir sechs Mitarbeitende. Das bedeutet unterm Strich: Pro Monat bin ich zwei Stunden mit der Lohnabrechnung beschäftigt und wenn es schlecht läuft, dann sind es nicht mehr als drei Stunden.
Der Aufwand hält sich dank unseres Abrechnungsprogramms Quick-Lohn zum Glück in Grenzen. Voraussetzung ist allerdings, dass alles gut vor-
bereitet ist. Ich brauche für die Lohnabrechnung einen Überblick über die Arbeitstage, Überstunden und Minusstunden, Urlaubstage und Krankheitstage.
Wie schaffen Sie das, haben Sie die Arbeitszeiterfassung digitalisiert?
» Claudia Beil: Nein, noch nicht. Bislang haben wir noch Stundenzettel im Einsatz, die unsere Mitarbeitenden bei mir im Büro abgeben. Künftig wollen wir aber die Arbeitszeiterfassung digitalisieren. Daher prüfen wir gerade, ob wir ein Tablet für jeden bei uns im Team anschaffen. W
Neuerung bei Digitaler Rentenübersicht
Welche Altersvorsorgeansprüche habe ich? Die Digitale Rentenübersicht soll diese Frage beantworten. Noch sind die Daten dort nicht vollständig, aber das könnte sich bald ändern.
Per Verordnung hat die Bundesregierung Neuerungen bei der Digitalen Rentenübersicht beschlossen. Damit werden Vorsorgeeinrichtungen, die die
Altersvorsorgeansprüche ihrer Versicherten noch nicht an die Digitale Rentenübersicht melden, zur Übermittlung verpflichtet. Konkret heißt das:
Digitale Rentenübersicht: Ab 2025 sollen sich Nutzer auf dem Portal noch umfassender über ihre bisher erlangten Altersvorsorgeansprüche informieren können.
Foto: Leupold/erstellt mit KI Midjourney
Bis zum 31. Dezember 2024 müssen die fehlenden Daten hinterlegt sein.
Das Online-Portal gibt es bereits seit dem 30. Juni 2023; es richtet sich an alle Bürger, also auch an Selbstständige. Es soll Nutzern dabei helfen, sich einen Überblick über ihre Altersvorsorgeansprüche zu verschaffen – egal ob die Ansprüche aus gesetzlicher, privater oder betrieblicher Vorsorge stammen.
Laut Deutscher Rentenversicherung Bund (DRV) seien zum Start der Digitalen Rentenübersicht zunächst nur Daten von der Deutschen Ren-
tenversicherung, der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) sowie der Union Investment hinterlegt gewesen. Doch seitdem sei die Zahl der teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen gestiegen. Aktuell zähle das Portal mehr als 280 teilnehmende Einrichtungen und es kämen regelmäßig weitere hinzu. (AML) W
wEine aktuelle Liste mit Anbietern von Altersvorsorgeprodukten, die schon jetzt bei der Digitalen Rentenübersicht mitmachen, finden Sie unter rentenuebersicht.de.
Zu späte Pauschalversteuerung?
Weil ein Betrieb die Kosten für die Betriebsfeier erst Monate später pauschal versteuerte, forderte die Rentenversicherung eine Nachzahlung. Zu Recht?
Der Fall: Ein Unternehmen feierte mit seinen Mitarbeitern im September 2015 ein Betriebsjubiläum. Ende März des folgenden Jahres versteuerte der Betrieb die Kosten der Feier pauschal als geldwerten Vorteil. Während das Finanzamt dieses Vorgehen akzeptierte, forderte die Rentenversicherung nach einer Betriebsprüfung eine Nachzahlung.
Das Urteil: Das Bundessozialgericht (BSG) entschied im Sinne der Rentenversicherung. Aufwendungen von mehr als 110 Euro je Beschäf-
tigtem für eine betriebliche Feier seien als geldwerter Vorteil in der Sozialversicherung beitragspflichtig, wenn sie erst erheblich später pauschal ver-
steuert werden, so die Richter. Ärgerlich für den Arbeitgeber: Er hätte der Beitragspflicht entgehen können – aber nur, wenn dies „mit der Entgeltab-
Ein geldwerter Vorteil kann in der Sozialversicherung beitragspflichtig sein.
Foto: Elnurstock.adobe.com
rechnung für den jeweiligen Abrechnungszeitraum“ erfolgt wäre, erläuterten die Richter. Dies wäre im konkreten Fall die Entgeltabrechnung für September 2015 gewesen. Dass im Steuerrecht bei der Pauschalbesteuerung anders verfahren werden könne, ändere an der sozialversicherungsrechtlichen Beurteilung nichts, erklärten die Richter. Der Betrieb muss nun 60.000 Euro nachzahlen. (KW) W
aBSG: Urteil vom 23. April 2024, Az. B 12 BA 3/22 R
Kein Schmerzensgeld ohne Schaden
Wenn Arbeitgeber personenbezogene Daten unverschlüsselt verschicken, verletzen sie damit den Datenschutz. Auf Schmerzensgeld haben die Geschädigten aber nicht immer Anspruch.
Der Fall: Ein Mitarbeiter verlangte von seinem Arbeitgeber Auskunft über die über ihn gespeicherten Daten. Der Arbeitgeber schickte diese als PDFAnhang einer unverschlüsselten EMail. Der Mitarbeiter sah darin einen Verstoß gegen die DatenschutzGrundverordnung (DSGVO) und verklagte seinen Arbeitgeber auf Zahlung von 10.000 Euro Entschädigung.
Das Urteil: Das Arbeitsgericht (AG) Suhl entschied im Sinne des Arbeitgebers. Zwar habe dieser einen Verstoß gegen die DSGVO begangen, indem er personenbezo
gene Daten unverschlüsselt verschickte. Doch der Mitarbeiter habe nicht überzeugend dargelegt, welcher Schaden ihm durch diesen Verstoß entstanden sei. Ein Gefühl des Kontrollverlusts sei nicht genug, um eine Entschädigung zu erhalten, so die Richter des Arbeitsgerichts Suhl.
Damit folgten sie der Argumentation des Europäischen Gerichtshofs. Dieser hatte 2023 klargestellt, dass der bloße Verstoß gegen die Bestimmungen der DSGVO nicht ausreiche, um einen Schadenersatzanspruch zu begründen.
10.000 Euro Schmerzensgeld forderte ein Arbeitnehmer wegen eines Verstoßes gegen die DSGVO.
Glück für den Arbeitgeber. Denn hätte der Mitarbeiter seinen Schaden dem Gericht überzeugend dargelegt, hätte es für ihn teuer werden können. Für Betriebe bedeutet dies, dass personenbezogene
Daten per EMail grundsätzlich nur verschlüsselt versendet werden sollten. (KW) W
aAG Suhl: Urteil vom 20. Dezember 2023, Az. 6 Ca 704/23
Umsätze bei alten Kassen schätzen?
In die Jahre gekommene Registrierkassen lassen sich manipulieren. Der Bundesfinanzhof entschied jetzt, ob allein deshalb eine Umsatzschätzung rechtens ist.
Der Fall: Ein Restaurantbetreiber verwendete jahrelang eine elektronische Registrierkasse sehr einfacher Bauart aus den 80erJahren. Einen Großteil seiner Umsätze erzielte er über Barzahlungen. Bei einer
Prüfung beanstandete das Finanzamt seine Aufzeichnungen. Es schätzte die Umsätze des Restaurantbetreibers auf das Vierfache. Dieser klagte. Das Urteil: Der Bundesfinanzhof (BFH) entschied im
Umsätze mit Bargeld müssen manipulationssicher registriert werden. Sonst droht eine Schätzung durch das Finanzamt.
Sinne des Restaurantbesitzers. Die Kasse sei zwar manipulierbar gewesen, was einen formellen Mangel darstelle. Diese Tatsache allein reiche aber nicht aus, um eine Vollschätzung zu rechtfertigen. Diese sei nur zulässig, wenn die festgestellten Mängel gravierend seien. Eine tatsächliche Manipulation der Kasse habe aber das Finanzgericht nicht feststellen können. Zudem sei das Wissen um die Manipulierbarkeit alter Kassen erst im Laufe der Zeit gewachsen. Daher sei den Steuerpflichtigen Vertrauensschutz zu gewähren, wenn
ɓ das Kassensystem zur Zeit seiner Nutzung verbreitet und allgemein akzeptiert war und ɓ eine Manipulation unwahrscheinlich ist.
Der BFH verwies den Fall zurück an das Niedersächsische Finanzgericht. Es muss nun die festgestellten Mängel neu erwägen und entscheiden, welche Voraussetzungen beispielsweise für eine Teilschätzung vorliegen. (KW) W
aBFH: Urteil vom 28. November 2023, Az. X R 3/22
So werden Praktika zum Erfolg
Hilfe, ein Praktikant kommt! Wer so denkt, versäumt eine große Chance in der Azubi-Gewinnung. Ein Selbstläufer sind Praktika allerdings nicht. Unsere Tipps helfen Ihnen weiter.
KATHARINA WOLFPraktikanten stehen im Weg, machen Arbeit und eine gute Aufgabe für sie ist nur schwer zu finden. „Das mag manchmal so sein“, sagt Ausbilderberaterin
Sabine Bleumortier. „Doch Praktika sind ein sehr guter erster Schritt, um gute Azubis zu finden. Wann bietet sich sonst die Möglichkeit, einen potenziellen Bewerber ein bis zwei Wochen kennenzulernen und zu sehen, ob er in den Betrieb und zum Beruf passt?“
Um das herauszufinden, sind allerdings auch ein bisschen Mühe und Vorbereitung gefragt. „Am wichtigsten ist, dass sich die jungen Leute wertgeschätzt und ernst genommen fühlen“, sagt Bleumortier. Die Generation Z sei daran gewöhnt, dass auf ihre Wünsche zumindest eingegangen werde. Gerade jetzt, wo die Ferien vor der Tür stehen, bietet es sich an, Praktikumsplätze anzubieten und so potenzielle Azubis zu gewinnen. Hier kommen ihre fünf Tipps für gelungene Praktika.
Tipp 1: Versorgen Sie Ihren Praktikanten vorab mit den wichtigsten Informationen Erinnern Sie sich an Ihre Schulzeit und das erste Praktikum in einem Betrieb? Es war eine aufregende Sache! „Es hilft, wenn die Schnupperschüler wissen, was sie erwartet“, sagt Sabine Bleumortier. Deshalb empfiehlt sie, den Praktikanten vorab per Whatsapp oder Brief das Wichtigste mitzuteilen:
ɓ Wo sollen sie wann am ersten Praktikumstag sein?
ɓ Bei wem sollen sie sich melden?
ɓ Wer ist ihr Betreuer?
ɓ Wie sollen sie gekleidet sein?
ɓ Sollen sie sich etwas zu essen für den Tag mitbringen?
ɓ Wie lange werden sie am ersten Tag im Betrieb sein?
ɓ Welche Aufgaben erwarten sie?
ɓ Werden Fotos gemacht und auf Ihrer Website oder auf Ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht? Dann brauchen Sie eine Einverständniserklärung, bei Minderjährigen von den Eltern!
Tipp 2: Sorgen Sie im Betrieb für eine gute Betreuung und ein kleines Projekt Am ersten Tag sollte sich Ihr Praktikant im Betrieb willkommen fühlen. „Wichtig ist daher, dass Sie eine gute Betreuung ermöglichen“, sagt die Ausbilderberaterin. Bereiten Sie ihr Team vor, damit Praktikanten nicht als Belastung empfunden werden. „Es ist für alle die Möglichkeit, den eigenen Beruf in gutem Licht zu zeigen und für Nachwuchskräfte zu sorgen“, betont sie.
Trotzdem sollte die Betreuung niemanden überfordern. „Vielleicht gibt es Auszubildende, die sich gern um einen Praktikanten kümmern?“, so Bleumortier. „Oder kann der Geselle, der ihn betreut, von anderen Aufgaben entlastet werden?“
Besonders wertvoll wird ein Praktikum, wenn die Schüler etwas Eigenes anfertigen können. „Wenn es die Möglichkeit gibt, sie ein Projekt in Angriff nehmen zu lassen, sollten Sie diese unbedingt nutzen“, sagt die Beraterin. Ein Schlüsselanhänger aus
Besonders wertvoll wird ein Praktikum, wenn die Schüler etwas Eigenes anfertigen können – nur vom Zuschauen lernen sie wenig.
„Ihr Praktikant war gut, kann aber noch keine Ausbildung beginnen? Dann halten Sie den Kontakt.“Sabine Bleumortier, Ausbilderberaterin
Holz, ein selbst gebauter Handyhalter aus Metall oder kreatives Basteln mit Materialresten könnten mögliche Ideen sein. „Durch Zuschauen und Aufräumen lernen die jungen Leute den Beruf nicht kennen“, betont Bleumortier.
Und: Nutzen Sie das (gelungene) Projekt, um Anerkennung zu zeigen: Posten Sie ein Foto auf Social Media und loben Sie Ihren Praktikanten für die gute Arbeit.
Tipp 3: Nutzen Sie die Zeit im Betrieb für Hintergründe über Beruf und Ausbildung Ein bis zwei Wochen bleiben Praktikanten in der Regel im Betrieb. In dieser Zeit können Sie Wer- Foto: Elisabeth Pfahler-Scharf
Sabine Bleumortier, Ausbilderberaterin
bung für Ihren Beruf und das Handwerk machen. „Besonders schön ist natürlich, wenn sich auch der Chef mal um den Praktikanten kümmert“, sagt Bleumortier. Vielleicht hat er Fragen zum Betrieb oder Beruf?
Aber auch Sie können erklären: Was lernt man in der Ausbildung? Wo können die Fachkräfte Ihres Gewerks eingesetzt werden?
Und wie kommt man an einen Ausbildungsplatz im Betrieb? „Wenn sich ein Praktikant besonders gut macht, können Sie ihm auch direkt eine Ausbildung anbieten, ganz ohne Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräch“, sagt Bleumortier.
Tipp 4: Geben Sie Ihren Praktikanten ein Erinnerungsstück und ein Zeugnis mit Nicht in jedem Gewerk können Praktikanten etwas Eigenes bauen oder entwickeln. „Dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie ihnen ein anderes kleines Abschiedsgeschenk mitgeben können, um an den Betrieb zu erinnern“, rät die Ausbilderberaterin. Das kann ein Werbegeschenk sein wie ein Becher oder ein Zollstock, aber auch Kuchen aus der Bäckerei oder Eintrittskarten für die nächste Messe, auf der der Betrieb vertreten ist.
„Denken Sie auch daran, Ihrem Praktikanten ein kurzes Zeugnis zu schreiben“, sagt Bleumortier. „Denn auch, wenn die Ausbildung in Ihrem Beruf oder Betrieb nicht infrage kommt, ist eine Praktikumsbeurteilung bei einer anderen Bewerbung hilfreich.“
Tipp 5: Halten Sie Kontakt
Der Praktikant war pfiffig, aber noch nicht entschlossen, eine Ausbildung zu beginnen? „Dann halten Sie Kontakt“, sagt Bleumortier. „So können Sie ihn infor-
mieren, wenn bei Ihnen die Bewerbungsphase beginnt oder ihn zum Tag der offenen Tür einladen.“ Überbrücken Sie die Zeit zwischen Praktikum und schon verabredeter Ausbildung? Dann können Sie ihn auch zum Sommerfest oder zum Betriebsgrillen einladen. „Ein gutes Praktikum ist immer Werbung für Ihren Betrieb, auch wenn der Praktikant nicht als Azubi infrage kommt“, betont die Ausbilderberaterin. „Die Schüler tauschen sich untereinander, mit Eltern und Lehrern aus. Wenn Ihr Betrieb dabei gut dasteht, ist diese Mund-zu-Mund-Propaganda Gold wert.“ W
Praktischer Nebeneffekt: Schüler tauschen sich über die Praktikumsstellen aus. War das Praktikum gut, spricht sich das bei potenziellen Bewerbern herum.
„Ein
gutes Praktikum ist immer Werbung für Ihren Betrieb, auch wenn der Praktikant nicht als Azubi infrage kommt.“
Sabine Bleumortier, Ausbilderberaterin
„Wir picken uns die Rosinen raus“
Praktikanten gehören bei HW Hannover Dachbau zum Alltag. „Wir haben fast alle 14 Tage jemanden da“, sagt Bastian Westmann (Foto), Geschäftsführer und Zimmermeister. Kooperationen mit vier Schulen und Stände auf Berufsfindungsmessen sorgen für regelmäßige Bewerbungen. „Da ist vom Girls‘ Day über Praktikanten im Berufsvorbereitungsjahr bis hin zu Schulabsolventen alles dabei“, sagt Westmann. Zwei Wochen verbrin-
gen die Praktikanten in der Regel im Betrieb.
Westmann sieht Praktika als Chance, gute Auszubildende für den wachsenden Betrieb zu finden. „Wir merken schnell, wer Interesse am Beruf hat und die Arbeit schafft. Wir picken uns die Rosinen raus“, so der Zimmermeister. Die „Vorauslese“ ist ihm wichtig. „Einmal haben wir auf Praktika verzichtet und mehr Azubis direkt eingestellt. Da gab es deutlich mehr Probleme im Laufe der Ausbildung“, berichtet Westmann. Die jungen Leute werden möglichst nach ihren Interessen eingesetzt – der Betrieb bildet Dachdecker und Zim-
merer aus. „Wir wollen, dass sie den Berufsalltag kennenlernen, deshalb fahren sie mit auf die Baustellen und bekommen vernünftige Aufgaben.“
Dabei kann auch ein Traum platzen: „Ein Praktikant wollte unbedingt Dachdecker werden, doch dann stellte sich heraus, dass er an Höhenangst litt“, erinnert sich Westmann.
Wichtig ist dem Zimmermeister die Betreuung der jungen Leute. „Es gibt zwei Feedbackgespräche, eines nach einer Woche und eines am Ende“, so Westmann. „Ich will wissen, wie es ihnen geht und was ihnen gefallen hat – oder auch nicht.“ (KW)
Zahl der Ausbildungsverträge wächst
Im Handwerk hat Corona für eine Delle bei neuen Ausbildungsverträgen gesorgt. Doch die Zahl der Azubis steigt – in drei Bundesländern sogar besonders stark.
Das Handwerk konnte im vergangenen Jahr wieder mehr junge Menschen in eine Ausbildung bringen. Wie der Berufsbildungsbericht 2024 ermittelt, wurden insgesamt 134.785 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert. Das waren 1.636 oder 1,2 Prozent mehr als 2022. Allerdings ist der Einbruch durch die Corona-Krise noch nicht wieder ausgeglichen: Verglichen mit 2019 entspricht die Zahl einem Minus von 8.090 Verträgen.
Die Entwicklung verteilt sich ungleich –regional und über die Berufe. So stieg die Zahl der neuen Ausbildungsverträge besonders stark in Mecklenburg-Vorpommern (+9,9 %), in Thüringen (+8,2 %) und in Hamburg (+8 %). In Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen ging die Zahl hingegen zurück. In Niedersachsen (+1,1 %) und Sachsen-Anhalt (+4,3 %) stieg sie leicht.
Mehr Auszubildende konnten unter anderen die E-Handwerker verzeichnen. Wie der Berufsverband ZVEH ermittelte, stieg ihre Zahl um 3,9 Prozent. Zu den Berufen mit den stärksten relativen Rückgängen zum Vorjahr zählten laut Berufsbildungsbericht Raumausstatter (–19,1 %), Maurer (–14 %) sowie Beton- und Stahlbetonbauer (–12,6 %).
Mehr Ausbildungsverträge konnte unter anderem das Elektrohandwerk verzeichnen.
Die Entwicklung verteilt sich ungleich –regional und über die Berufe.
Trotzdem sammeln sich einige Handwerksberufe unter den beliebtesten 25 Ausbildungsberufen des vergangenen Jahres: Kfz-Mechatroniker, Elektroniker und SHK-Anlagenmechaniker waren die beliebtesten Ausbildungsberufe für Männer. Klassisch blieb auch die Wahl der jungen Frauen: Friseurin, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk oder Augenoptikerin.
Mit einem Anteil von fast einem Drittel an allen Neuabschlüssen ist das Handwerk erneut zweitgrößter Ausbildungsbereich. (KW) W
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großflächiger Stretcheinsatz
Einheitlicher Auftritt: Bei Dammann Bedachungen erhalten alle Handwerker ab dem ersten Tag Arbeitskleidung – auch die Auszubildenden.
Mode, die Azubis begeistert
Zwei Azubis verraten, was sie bei der Arbeit auf dem Bau am liebsten tragen und ob sie andere Wünsche haben als ältere Kollegen.
ANNA-MAJA LEUPOLD
Arbeitshosen, Westen und Pullover sowie T-Shirts – diese Ausstattung haben David Seitz (17) und Marc Lütty (21) schon vorm ersten Arbeitstag bekommen. „Dadurch waren wir gleich als Teil des Teams zu erkennen und haben uns nicht wie Praktikanten gefühlt“, berichten die Azubis von Dammann Bedachungen in Neustadt am Rübenberge. Die beiden sind im ersten Lehrjahr: David will Zimmerer werden und Marc Dachdecker. Für Chefin Petra Dammann ist es wichtig, dass auch die Azubis Firmenkleidung tragen: „Einheitliche Arbeitskleidung, die mit dem Firmenlogo versehen ist, ist einfach die beste Werbung für den Betrieb“, sagt sie. Deshalb investiert Dammann in Arbeitskleidung für das 35-köpfige Team. Doch trotz einheitlicher Firmenkleidung mit Logo tragen nicht alle im Team die gleichen Outfits. „Unsere Mitarbeitenden haben Wahlmöglichkeiten. Zum Beispiel können sie bei Hosen und T-Shirts zwischen verschiedenen Modellen wählen“, berichtet Dammann, die den Handwerksbetrieb zusammen mit ihrem Mann führt.
Unterschiedliche Präferenzen
Marc trägt bei der Arbeit zum Beispiel gerne T-Shirts in einem hellen Grau. Doch wichtiger als Form und Farbe
„Dadurch waren wir gleich als Teil des Teams zu erkennen und haben uns nicht wie Praktikanten gefühlt.“
David Seitz und Marc Lütty, Azubis von Dammann Bedachungen in Neustadt am Rübenberge
ist für den Azubi etwas anderes: „Gerade im Sommer muss das T-Shirt aus einem atmungsaktiven Material sein“, sagt er. Das bestätigt auch sein Kollege David, der bei der Arbeit lieber Polo-Shirts trägt. „Das sieht einfach ordentlicher aus als ein T-Shirt“, findet der Azubi.
Unterschiedliche Vorlieben haben die beiden jungen Männer auch bei anderen Kleidungsstücken: Zum Beispiel trägt Marc an kälteren Tagen gerne Pullover. „Gerade im Winter ist es wichtig für die Gesundheit, dass die Kleidung gut wärmt“, ist der 21-Jährige überzeugt. David hingegen sagt: „Ich gehöre definitiv zum Team Strickjacke.“ Das hat vor allem praktische Gründe: „Wenn mir bei der Arbeit warm wird, muss ich nicht gleich den ganzen Pullover ausziehen, sondern kann den Reißverschluss etwas aufmachen“, berichtet er.
Und haben die beiden jungen Handwerker andere Vorlieben als die älteren Kollegen? „Eigentlich nicht, es gibt nur eine Ausnahme“, sagen David und Marc. „Bei uns im Team tragen die Älteren deutlich lieber Cordhosen.“ Die beiden Azubis hingegen bevorzugen moderne Arbeitshosen: „Die sind deutlich atmungsaktiver und angenehmer zu tragen“, erläutert Marc, der sich nur solche modernen Hosen ausgesucht hat. „Ich habe mir zumindest eine Cordhose
bestellt, weil ich eine Ausbildung zum Zimmerer mache. Da gehört das irgendwie dazu“, findet David. Allerdings trage er die traditionelle Zunfthose im Sommer nicht, weil das einfach viel zu warm sei.
Individualität trotz Firmenkleidung
Trotz der Arbeitskleidung, die alle Handwerker im Team gestellt bekommen, dürfen die Mitarbeitenden bei Dammann Bedachungen bei der Arbeit auch private Kleidung anziehen. „Ich will keinem etwas aufzwingen“, erläutert Petra Dammann. David trägt zum Beispiel gerne seine selbst gekaufte Strickjacke. Sein Kollege Marc hingegen ist auf der Baustelle häufig mit Cappy zu sehen.
Dem einheitlichen Erscheinungsbild schadet das nicht: „Mindestens ein Firmen-Kleidungsstück mit Logo tragen die Mitarbeitenden immer, sodass unser Team auf Baustellen immer gut zu erkennen ist“, berichtet die Chefin.
Trotzdem achtet sie darauf, welche privaten Kleidungsstücke die Handwerker bei der Arbeit tra-
Loben unter anderem die integrative Funktion der Berufskleidung: die Azubis David Seitz und Marc Lütty.
gen, um neue Trends aufzuspüren. „Eine Zeit lang waren mal Fleece-Jacken besonders beliebt, dann kamen Softshell-Jacken in Mode“, berichtet sie. Dammann versucht, auf solche Trends zu reagieren. Sie könnte sich zum Beispiel vorstellen, den Mitarbeitenden auch Cappies mit Firmenlogo anzubieten: „Bevor wir neue Modelle anschaffen, holen wir uns immer Feedback vom Team ein“, sagt Dammann.
Das sagen die Azubis
Durch den Austausch mit anderen Auszubildenden in der Berufsschule wissen die Auszubildenden David und Marc, wie gut sie es in ihrem Ausbildungsbetrieb getroffen haben: „Andere Azubis bekommen gar keine Firmenkleidung gestellt oder nur die Kosten erstattet, wenn sie die Belege einreichen“, berichten sie.
Und noch etwas wissen die beiden zu schätzen: Bei Arbeitshosen und Westen setzt Dammann Bedachungen auf Mietwäsche. „Für uns bedeutet das, dass wir sie nicht selbst waschen müssen“, sagen die Azubis. W
Stylish durch den Sommer 2024
Ob kühlende Hosen, selbst gestaltete Arbeitskleidung für das Team oder Outfits für Frauen: Hier sind fünf Neuheiten für den Sommer 2024.
Von Frauen für Frauen
Mit „Luna“ hat Helly Hansen eine reine Damenkollektion auf den Markt gebracht. Dem norwegischen Workwear-Hersteller zufolge wurden alle Kleidungsstücke von Frauen für Frauen entworfen und getestet. Teil der Reihe ist die Softshell-Jacke W Luna. Sie verfügt laut Unternehmen über eine DWR-Beschichtung, die für Schutz vor Wind und Regen sorgen soll. Außerdem sei sie mit verstellbaren Bündchen, vorgeformten Ellenbogen und einem hohen Kragen mit einer Fleece-Innenseite ausgestattet.
Team-Kleidung gestalten Die Arbeitskleidung für das Team selbst gestalten? Engelbert Strauss macht das mög-
lich – mit dem CI Configurator MyMotion. Das Tool finden Firmenkunden im Online-Shop des Berufsbekleidungsherstellers. Sie können dort Kleidung aus der e.s.motion-2020Kollektion für das Team nach eigenen Farbwünschen gestalten und direkt mit Logo bestellen. Laut Engelbert Strauss stehen neun Basis- und acht Kontrastfarben zur Verfügung. Insgesamt hätten Handwerksbetriebe aktuell 210 Kombinationsmöglichkeiten.
Kühlende Arbeitshosen Verschiedene Arbeitshosen für den Sommer hat Schöffel Pro im Sortiment. Kühlakku heißt zum Beispiel die kurze Arbeitshose. Dem Berufsbekleidungshersteller zufolge ist sie
ab Juni in Schwarz und in Dunkelblau verfügbar, außerdem sei sie sowohl für Damen als auch für Herren erhältlich. Für einen „extra Kühl-Effekt“ sorge die sogenannte CAFÉ®-ICE-CAFÉTechnologie. Dabei handele es sich um eine Beschichtung auf Kaffee-Basis, die nachweislich für eine Senkung der Hauttemperatur um ein bis zwei Grad sorgen soll, schreibt das Unternehmen.
T-Shirts für den Sommer Der Name Carhartt ist für robuste Arbeitskleidung bekannt. Für den Sommer 2024 hat der US-amerikanische Bekleidungshersteller eine neue T-Shirt-Kollektion mit vier verschiedenen Modellen für Männer herausgebracht.
Eines der Modelle ist ein Kurzarm-T-Shirt: Auf der Brust ist eine markante Grafik des Hersteller-Logos zu sehen. Laut Carhartt ist das Kleidungsstück, das den Namen „C Graphic T-Shirt“ trägt, aus 100 Prozent Baumwolle gefertigt. Dadurch sei es strapazierfähig und angenehm zu tragen.
Sportlicher Look
Für Handwerker hat Engel seit 2017 die Kollektion X-treme im Programm, seither wird die sportliche Linie kontinuierlich erweitert. Dem dänischen Berufsbekleidungshersteller zufolge eignen sich die Kleidungsstücke nicht nur für den Beruf, sie seien auch nach Feierabend gute Begleiter. (AML) W
Elektrisierend transportiert
Die
E-Offensive von Opel geht weiter: Der neue Movano Electric setzt die Transporterwelt unter Strom. Wir haben das Modell getestet.
SVEN EISENKRÄMER
Der neue Opel Movano Electric ist bekanntermaßen eins von vier Derivaten des gleichen Transporters aus dem Portfolio von Stellantis Pro One. Zwar rankt der Opelblitz an Front und Heck, aber niemand macht einen Hehl daraus, dass es sich bei diesem Fahrzeug technisch und vom Aufbau um den elektrischen Fiat Ducato handelt. Warum auch, ist der Ducato doch mit Abstand das meistverkaufte LCV überhaupt. Warum testen wir also den Opel? Der Movano Electric (bis vor Kurzem hieß er noch Movano-e) ist für unsere Redaktion am schnellsten für einen ausführlichen Test verfügbar gewesen. First come, first served.
Der Transporter wirkt zeitgemäßer als die Vorgängerversion. LED-Scheinwerfer tragen zu einem frischen Auftritt bei. Das Fahrzeug ist in 18 verschiedenen Karosserievarianten erhältlich, wir haben den L3H2-Kastenwagen getestet. Richtig interessant wird es im Innenleben: Der E-Transporter hat eine 110 kWh fassende Batterie spendiert bekommen. Damit soll der elektrische Movano mit einer vollen Ladung bis zu 420 Kilometer weit kommen.
Maximal 139,2 kW Ladeleistung ...
... erreicht der Opel Movano Electric in unserem Test.
Voll geladen im doppelten Sinn
Wir haben ihn also voll geladen. Nicht nur die Batterie, sondern den Laderaum. 2.865 Kilogramm schwer ist der elektrische Movano leer, 3.500 Kilogramm beträgt das zulässige Gesamtgewicht. Ziemlich genau 550 Kilogramm haben wir hineingepackt und dabei auf verzurrte Gewichte gesetzt und nicht die 17 Kubikmeter Laderaumvolumen (genauso viel wie beim Verbrenner) ausgereizt. Übrigens: 5.500 Kilogramm Gesamtmasse im Gespann dürfen es laut Fahrzeugschein sein.
Nur 550 Kilogramm Zuladung reichen natürlich nicht für einen Test, also geht es für die 200 kW (270 PS) starke E-Maschine auch noch richtig an die Arbeit: Autobahn bergauf und wieder bergab, lange, leicht hügelige Überland-Phase, Serpentinen bergab und wieder bergauf – was macht das mit der Reichweite? Okay, die 420 Kilometer aus der WLTP sind in diesem Fahrprofil unrealistisch. Aber der Movano Electric hat uns doch überrascht: Bei dieser wirklich massiven Belastungsprobe oft mit durchgedrücktem Fahrpedal erreichten wir die Schnellladestation mit zehn Prozent Restladung nach 255 Kilometern.
Und ja, mit gemäßigterem Fahrprofil und geringerer Beladung, nämlich für die Lieferung auf der letzten Meile oder im regionalen Pendelverkehr zwischen Baustellen, zum Beispiel bei Handwerkern, steigt die Reichweite erheblich. Im Schnitt kamen wir auf gut und gerne 350 Kilometer realistische Reichweite mit Einsparpotenzial bei der Fahrweise. Und für jene Anwendungsfälle ist die E-Version des LCV nun mal gemacht.
Maximale Ladeleistung nicht erreicht Und ist man mal auf der längeren Strecke unterwegs, gibt die Leistungselektronik eine Ladeleistung von bis zu 150 kW her. Die haben wir auch beim wiederholten Test an der 400-kW-Ladesäule nicht erreicht, maximal 139,2 kW waren bei den Ladungen von 10 bis 80 Prozent oder auch 5 bis 90 Prozent drin. Die Außentemperatur war bei den Ladungen allerdings auch nahe dem Gefrierpunkt. Etwa eine Stunde dauert der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent. Für dieses Segment und die große Batterie ein vergleichsweise guter Wert, aber natürlich noch immer weit weg von 800-Volt-Systemen bei Pkw.
Die Stellantis-Transporter sind mit diversen cleveren Optionen bestellbar. Neben dem großzügigen Fahrerbereich und viel Platz auch für zwei Beifahrer gibt es zahlreiche Ablagemöglichkeiten. Das neue Infotainmentsystem hebt den Transporter bei der Bedienung auf Pkw-Level, genau wie die kabellose Ladefunktion fürs Smartphone und der digitale Rückspiegel. Das sollte bei allen Transportern doch längst Standard sein! Auch bei den weiteren Sicherheits- und Assistenzsystemen nähert man sich an.
Die optionale Eat&Work-Bank, die als Arbeitstisch genutzt werden, kann erhöht die Praktikabilität im Arbeitsalltag.
Bei der ersten Testfahrt überzeugt der Movano Electric durch seine ruhige und gleichmäßige, dennoch attraktive Beschleunigung. Selbst beladen und bergauf liefert die E-Maschine genügend Kraft zum Überholen. Das Fahrwerk bietet eine gute Balance zwischen Fahrkomfort und Stabilität, auch bei voller Beladung. Die Lenkung ist für einen Transporter dieser Größe wirklich präzise.
Fazit
Der Opel Movano Electric ist durchdacht und leistungsstark. Mit seiner verhältnismäßig hohen Reichweite, der Schnellladefähigkeit und den umfangreichen Features kann er, wenn die Fahrprofile und Rahmenbedingungen stimmen, für Unternehmen eine nachhaltige und effiziente Alternative zum Dieseltransporter bieten. Der Movano Electric startet bei 55.800 Euro als L3H2 35+ (Preis netto exkl. USt.). W
Mehr als 600 Kilogramm dürfen in den E-Movano zugeladen werden.
Foto: Sven Eisenkrämer
Das Cockpit im Transporter ist voll digital und zeigt übersichtlich alle wichtigen Fahrerinformationen.
Foto: Sven Eisenkrämer
Die Eat&Work-Bank dient als Ablage für Arbeitsgerät oder Pausensnack.
Foto: Stellantis
Die Ladekurve zeigt: Maximal 139,2 kWh hat der Movano Electric am Schnelllader erreicht.
Foto: Sven Eisenkrämer
„Ich liebe unser Handwerk!“ Steffen Thon leitet die Goldschmiede Arthur Müller in vierter Generation. Gerade wurden die Renovierungen für das neue Beratungskontor am Unternehmenssitz abgeschlossen. Nun kann der Betrieb all seine Leistungen unter einem Dach anbieten.
Feuer entfacht Leidenschaft
Bei der Goldschmiede Arthur Müller spürt man die Liebe zum Handwerk. Die Arbeiten der Handwerker können sich sehen lassen –genau wie ihre Meisterquote.
DENNY GILLEEchtes Handwerk beginnt bei der Goldschmiede Arthur Müller mit echtem Feuer. Statt mit Ring-Rohlingen zu arbeiten, fertigt das erfahrene Team seine Legierungen lieber selbst. Die wertvollen Grundstoffe wie Feingold, Silber und Palladium werden geschmolzen, gegossen, geformt und schließlich zu einzigartigen Stücken geschmiedet. Und die Kunden dürfen mitmachen. Dafür kommen sie von weit her: Aus ganz Deutschland und manchem Nachbarland reisen sie nach Lüneburg. „Feuer als Element ist der Knaller. Damit kriegt man jeden“, sagt Steffen Thon, Geschäftsführer des Unternehmens. Beim gemeinsamen Schmieden springe die Leidenschaft seines Teams für das Handwerk schnell auf die Kunden über.
Personalstärke verdoppelt
Den Großteil seines Umsatzes erwirtschaftet der achtköpfige Betrieb mit Trauringen. Aber auch andere Schmuckstücke vom Ohrring bis zur Halskette gehören zu seinen Spezialitäten. Zum Marketing gehört, dass die Schmuckstücke professionell in Szene gesetzt und fotografiert werden. Die Ergebnisse zeigen die Goldschmiede auf ihrer Website. „Für uns
„Für uns ist das Internet ein Traum! Dadurch werden wir weit über unsere Region hinaus gefunden.“
Steffen Thon, Geschäftsführer
ist das Internet ein Traum! Dadurch werden wir weit über unsere Region hinaus gefunden“, sagt Thon. Der Unternehmer hat den Goldschmiedebetrieb in vierter Generation 2004 vom Vater übernommen. „Nach dem plötzlichen Tod meiner Mutter blieben mir nur zwei Optionen: Entweder ich übernehme oder der Betrieb wird geschlossen“, erinnert er sich. Sein Vater habe ihm dann komplett freie Hand gelassen. So konnte Thon das Unternehmen nach seinen Vorstellungen ausbauen und verändern. „Wir haben mit alten und neuen Mitarbeitern ein tolles Team aufgebaut und unsere Personalstärke verdoppelt“, berichtet der 47-Jährige.
Ein Betriebswirt, viele Meister Vier Meister beschäftigt der Ausbildungsbetrieb –obwohl er gemäß Handwerksrolle gar keinen bräuchte. Doch Steffen Thon ist die hohe Qualifikation ein persönliches Anliegen. „Ich bin ein großer Fan der Meisterqualifikation und ermutige jedes Team-Mitglied, sich den Titel zu erarbeiten“, sagt er. „Lustigerweise bin ich selbst kein Goldschmied, sondern Betriebswirt“, verrät der Unternehmer. Bei einer großen Juwelierkette machte Thon seine
Im Feuer geboren. Bei der Goldschmiede Arthur Müller beginnt der Gestaltungsprozess mit den blanken Rohstoffen.
kaufmännische Ausbildung, dann folgte ein BWLStudium. Den Weg schlug er aus zwei Gründen ein:
1 „Mein Vater hatte den Meister noch machen müssen, aber ich habe ihn als Unternehmer nicht einmal am Werktisch gesehen, weil es einfach zu viele andere Aufgaben gab.“
2 „Ich liebe unser Handwerk und finde unsere Arbeiten unglaublich schön. Ich hatte aber nie das Bedürfnis, sie durch meine Hände entstehen zu lassen.“
In der Theorie kennt der Unternehmer jede Technik. Die Praxis überlässt er seinen Meistern und Gesellen. Dafür kann er sich mehr Zeit für seine Kunden nehmen und manche Strategie umsetzen.
Alle Arbeiten aus eigener Fertigung
Zur Strategie des Betriebs gehört, jeden Arbeitsschritt des Handwerks im eigenen Haus anbieten zu können – vom Gießen des Edelmetalls bis zur persönlichen Gravur zum Beispiel in der Handschrift des künftigen Ehepaars. Besonders glücklich ist Steffen Thon daher, seit dem Frühjahr 2024 Georgina Bleibaum in seinem Team zu haben. „Mit ihrer Fortbildung zur Edelsteinfasserin komplettiert sie unser Angebot. So können wir wirklich alles aus einer Hand anbieten und müssen nichts rausgeben“, sagt Thon. Zum Lüneburger Traditionsbetrieb ist die 30-jährige Goldschmiedemeisterin gewechselt, weil das Unternehmen großen Wert auf handwerkliches Arbeiten legt. „Mein alter Arbeitgeber entwickelte sich immer mehr in Richtung CAD-Fertigung. Das ist zwar als Ergänzung spannend, hauptsächlich will ich aber mit meinen Händen arbeiten.“ Die halbjährige Weiterbildung zur Edelsteinfasserin habe sie absolviert, um ihr Handwerk ganzheitlich zu beherrschen. Ihre Motivation? Leidenschaft! „Kunden beraten, Kundenwünsche umsetzen, neue
„Ich liebe die Vielfalt unseres Handwerks.“
Georgina Bleibaum, Goldschmiedemeisterin
Sachen ausprobieren: Ich liebe die Vielfalt unseres Handwerks.“
Noch besser beraten
In der Kundenberatung räumen die Goldschmiede auch mit manchem Vorurteil auf. Etwa damit, dass Weißgold mit der Zeit seine Färbung verliert. „Billiges Weißgold ist mit Rhodium überzogen. Und das trägt sich mit der Zeit ab“, erläutert Steffen Thon. „Wir geben Palladium in die Schmelze. Diese Legierung sorgt dafür, dass Weißgold dauerhaft Weißgold bleibt.“ Das Legieren in der eigenen Werkstatt bietet noch andere Möglichkeiten: „Unsere Kunden können zum Beispiel den Trauring von Oma mit ins Feuer geben. Dann wird er in ihren neuen Ringen enthalten sein“, beschreibt Thon.
Seine Beratungsmöglichkeiten hat das Unternehmen gerade ausgebaut. Ein Beratungskontor, das es im Corona-Lockdown an einem anderen Standort eröffnet hat, ist nun ins Gebäude der Werkstatt gezogen. „Nun können wir unsere Kunden noch besser beraten und ihnen zeigen, mit wie viel Liebe ihre Arbeiten entstehen.“ W
Impressum
Organ der Handwerkskammern 129. Jahrgang
Herausgeber: Schlütersche Fachmedien GmbH Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe
Postanschrift: 30130 Hannover
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Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 www.schluetersche.de, www.handwerk.com
Redaktion:
Irmke Frömling (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2455 irmke.froemling@schluetersche.de
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ISSN 0029-1617
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
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Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wir bemühen uns um eine geschlechterneutrale Sprache, weisen aber darauf hin, dass wir in bestimmten Fällen wegen der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit nur die männliche Form verwenden. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.
W VIER FRAGEN AN
Tom Belz
Firmenname Belz Werbetechnik
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Gewerk Schilder- und Lichtreklame
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1. Was ist Ihr wichtigster Marketing-Kanal? Instagram: Wenige können sich unter dem Schilder- und Lichtreklamehersteller-Handwerk etwas vorstellen. Auf unserem Account sprechen die Bilder für sich.
2. Wie erschließen Sie sich neue Zielgruppen? Durch das Posten innovativer Produkte, Netzwerken in der regionalen Wirtschaft und mit den Unternehmerfrauen. Zudem empfehlen Kunden uns weiter.
3. Welchen Stellenwert hat die Website für Ihren Betrieb? Auf einer Skala von 1 bis 10 eine 5. Wir zeigen uns online und werden gefunden.
4. Wie hat sich Marketing in den letzten Jahren verändert? Das Marketing ist heute gezielter und persönlicher, es gibt viel mehr Kanäle als früher, um auf sich aufmerksam zu machen – online wie offline.
W MEIN LIEBLINGSPROJEKT
Dachsanierung statt Dachfensterreparatur
Eigentlich hatte sich die Kundin nur wegen eines undichten Dachfensters gemeldet. Doch für die Zimmermänner aus Spelle wurde es ein größerer Auftrag: „Vor Ort haben wir festgestellt, dass auch Dach und Schornstein der denkmalgeschützten Villa in keinem guten Zustand waren“, sagt René Achteresch, der den Betrieb mit Swen Nordhoff führt. Die Kundin habe sich deshalb für eine Dachsanierung entschieden. Innerhalb von knapp fünf Wochen doppelten die Zimmermänner den Dachstuhl auf, dämmten das Dach, montierten gusseiserne Dachfenster und deckten das Dach neu. Bei der Sanierung achteten sie auf Nachhaltigkeit: „Die Kupferdachrinnen haben wir zum Beispiel abgebaut, eingelagert und wiederverwendet.“ (AML)
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