11 | 2020
Ventilatoren verschweißen
Foto: KUKA
mit der Roboterzelle cell4_arc von KUKA
Roboter verschweißt riesige Ventilatoren Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren immer mehr von Automatisierung. Ein „Hidden Champion“ aus Niederbayern setzt jetzt beim Verschweißen von Ventilatoren für Trocknungsanlagen auf eine Roboterzelle von KUKA. konstruktion-entwicklung.de
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
D
ie
STELA
Laxhuber
GmbH, die heute in dritter
Generation
von Thomas Laxhuber geführt wird, ist ein „Hidden Champion“ unter den Anlagebauern. Für Kunden aus aller Welt konzipiert und fertigt STELA mit 235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
anspruchsvolle
Trocknungsanlagen.
Trocknen in großen Dimensionen Foto: KUKA
Das Herzstück solcher Trocknungsanlagen sind gewaltige Ventilatoren, die einen Strom aus warmer Luft in Gang setzen, um Produkten wie Getreide, Mais, Holz oder recyceltem Kunststoff die Feuchtigkeit zu entziehen – die Voraussetzung für ihre Weiterverarbeitung. Die Lüfterräder in den Trocknern
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Konstruktion & Entwicklung DIGITAL
Foto: KUKA
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
ZEITERSPARNIS: Per Hand dauerte das Verschweißen bei STELA Laxhuber gut einen Tag, mit der Roboterzelle nun rund 50 Minuten.
können dabei einen Durch-
Verfehlter Frühstart
messer von 1,60 Metern haben
Vor 25 Jahren hatte STELA für
und eine halbe Tonne wiegen.
die Montage von Ventilatoren
Wenn solch ein Koloss auf bis zu
bereits nach Automatisierungs-
3.000 Umdrehungen pro Minu-
lösungen gesucht. „Wir hatten
te beschleunigt wird, ist eine
damals unsere Schweißerei mit
top Verarbeitung aller zusam-
Robotern anderer Bauart neu
mengefügten Komponenten ein
aufstellen wollen“, berichtet Tho-
Muss.
mas Laxhuber. „Doch das Expe-
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riment war krachend geschei-
einem KUKA smartPAD
tert. Die Roboter konnten uns
einer etwa 40 Quadratmeter
bei anspruchsvollen Schweiß-
großen, containerartigen Ein-
aufgaben nicht wirklich helfen,
hausung inmitten der Produk-
schufen mehr Probleme als sie
tionshalle und schaut durch die
lösten und fanden so gut wie
dunkelgrüne Schutzglasscheibe
keine Akzeptanz in der Beleg-
ins Innere. Der Produktionsleiter
schaft. Die Idee war gut, aber
Ventilatorbau bei STELA steuert
die Zeit nicht reif dafür.“
die neue cell4_arc Roboter-
Heute steht Andreas Utz mit
zelle
vor
von KUKA. Drinnen
EINBLICK IN DIE CELL4_ARC: Optimal aufeinander abgestimmte Komponenten machen die KUKA Zelle zur idealen Lösung für
Foto: KUKA
die Schweißautomation.
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„MIT DER ROBOTERZELLE SIND WIR JETZT IN DER PRODUKTION AUF DER ÜBERHOLSPUR.“ ANDREAS UTZ
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Foto: KUKA
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KOMPLEXE AUFGABEN EFFIZIENT AUTOMATISIEREN: Die stählerne Konstruktion schwenkt in die Zelle, wo das Verschweißen beginnen kann.
blitzt und funkelt es blau. Der
und die stählerne Konstruktion
sechsachsige
Schutz-
auf dem Positionierer festge-
gasschweißroboter vom Typ
schraubt. Nachdem die Posi-
KR CYBERTECH
führt den
tioniereinheit ins Innere der
sensorgesteuerten Brenner zu
Zelle geschwenkt war, tastete
der Ventilatortrommel.
zunächst ein intelligenter Lini-
KUKA
enlaser über das sogenannte
Zeit ist Geld
KUKA.SeamTech Finding
Die Schaufeln hatte Andreas Utz
das Bauteil ab und bestimmte
zuvor per Hand mit Schweiß-
den optimalen Startpunkt für
punkten ans Gehäuse geheftet
den Brenner.
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ANDREAS UTZ, PRODUKTIONSLEITER VENTILATORBAU BEI STELA LAXHUBER: „Wir produzieren jetzt in Mengen, wie wir es uns nie erträumt Foto: KUKA
hätten.“
In etwa 50 Minuten ist der Radi-
in der Produktion auf der Über-
alventilator verschweißt und
holspur. Zeitlich wie qualitativ.
bereit fürs Auswuchten und
Denn die Schweißnähte sitzen
Lackieren. „Per Hand dauert das
in kurzer Zeit so perfekt, wie es
Schweißen rund einen Tag. Mit
per Hand nicht zu schaffen ist,“
der Roboterzelle sind wir jetzt
sagt Utz mit einem Lächeln.
Roboter-Schweißzellen steigern die Produktivität enorm Jetzt die komplette Case Study
lesen und mehr zur intelligen-
ten KUKA cell4_production erfahren. Dank passender Software sind Handhabung und Programmierung der Schweißparameter maximal einfach.
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