Handwerk in Sachsen-Anhalt 02/2024

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128. Jahrgang | Nr. 02 | 16. Februar 2024

Wirtschaftszeitung der Handwerkskammer Magdeburg, Regionalausgabe Norddeutsches Handwerk

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Entlastung durch die eAU? Susanne Matthies spürt davon nichts in ihrem Handwerksbetrieb. Sie fordert Änderungen am Verfahren – damit ist sie nicht allein.

signal-iduna.de/handwerk

Was Chefs dürfen Corona, Grippe, banale Infekte: Die Krankheitswelle rollt. Wir klären über Irrtümer auf. Seite 2

Foto: Anna-Maja Leupold

eAU treibt Aufwände hoch enn sich Mitarbeitende von Susanne Matthies früher krankgemeldet haben, war das für die Handwerksunternehmerin mit wenig Aufwand verbunden: „Meine Mitarbeiter haben mich morgens angerufen, sind zum Arzt gegangen und haben anschließend den gelben Schein geschickt.“ Durch die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) sei das anders geworden, berichtet die Chefin eines SHK-Betriebs aus Laatzen bei Hannover.

Foto: Privat

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Stress vermeiden

Mehr Kommunikation notwendig

Chiara Burgdorf, Geschäftsführerin einer Dachdeckerei, begrüßt offene Kommunikation mit Kunden. Seite 3

Seit etwas mehr als einem Jahr müssen Betriebe die Krankmeldungen ihrer Mitarbeitenden digital bei den Krankenkassen abrufen. „Diese Neuerung hat die Aufwände im Betrieb massiv in die Höhe getrieben“, sagt Matthies. „Wenn es schlecht läuft, dann sind wir mehr als eine Stunde mit einer Krankmeldung beschäftigt.“ Der Grund: Matthies und ihre Büromitarbeiterin müssen jetzt mehr mit ihren Mitarbeitenden und ihrem Steuerbüro kommunizieren, Informationen einholen und teilen. Wie auch viele andere Handwerksbetriebe hat die Unternehmerin ihre Lohnbuchhaltung outgesourct. Das bedeutet: Ihr Steuerberater kümmert sich um den eAU-Abruf, wenn einer der 17 Mitarbeitenden arbeitsunfähig ausfällt. Damit das Steuerbüro eine Abfrage bei der Krankenkasse starten kann, benötigt es Informationen, die sie selbst erst einmal besorgen muss, berichtet Matthies: „Nach dem Arztbesuch muss ich bei den Mitarbeitern den Beginn und das voraussichtliche Ende der Arbeitsunfähigkeit abfragen und ob es sich um eine Erst- oder Folgebescheinigung handelt.“ Die Infos schickt sie per Mail an den Steuerberater. Der fragt dann die eAU digital bei der Krankenkasse ab – was Matthies pauschal zehn Euro pro Abfrage kostet. Damit ist für den Handwerksbetrieb das Thema jedoch längst nicht erledigt: „Meine Mitarbeiterin bereitet die Lohnabrechnung für das Steuerbüro vor“, sagt Matthies. Neben geleisteten Arbeitsstunden und Urlaubstagen müsse sie auch die Fehltage mit Attest auflisten. „Das ist für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wichtig, wir kennen aber nur die tatsächlichen Fehltage“, erläutert die Unternehmerin. Daher müsse ihre Mitarbeiterin sich mit dem Steuerbüro in Verbindung setzen, die Daten abgleichen und gegebenenfalls die interne Dokumentation ändern. „Wenn

Attraktiver Arbeitgeber Offene Stellen bleiben unbesetzt? Wie Sie das in drei Schritten ändern können, erfahren Sie hier. Seite 5

Als Betrieb punkten Mit der Über-uns-Seite auf der Website können Sie Kunden und Bewerber anziehen. Seite 9

Was Kunden wollen Die Jobs-to-be-done-Methode bringt Ihre Ziele und Kundenwünsche in Einklang. Seite 10

Handwerk setzt Zeichen Für eine bessere Wirtschafts- und Standortpolitik Seite 13

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Mit Bürokratie hat Susanne Matthies schon genug zu kämpfen, sie braucht nicht noch Mehraufwände durch die eAU.

es schlecht läuft, ist meine Mitarbeiterin damit bis zu einer halben Stunde beschäftigt“, berichtet Matthies. Das ist Zeit, die im Betrieb an anderer Stelle fehlt – zum Beispiel für Angebote. Außerdem fallen durch den Mehraufwand Kosten an: „Pro Krankmeldung sind das bis zu 73 Euro.“

Was die Unternehmerin fordert Matthies meint deshalb: „Die Holschuld der Arbeitgeber muss zu einer Bringschuld der Krankenkassen oder Ärzte werden.“ Mit dieser Forderung ist die Handwerkerin nicht allein. Im vergangenen Jahr hat das Bundesjustizministerium Wirtschaftsverbände um Vorschläge zum Bürokratieabbau gebeten. Die mehr als 400 Antworten hat das Statistische Bundesamt ausgewertet und priorisiert. In der Top-Kategorie 1 landete auch ein Vorschlag vom Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk – es geht um die Rücknahme der eAU-Abrufpflicht für Arbeitgeber. Das Bundesamt platzierte den Vorschlag in der Katego-

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Diese Jacke erzählt eine Geschichte Wenn Nadja Gilhaus diese Jacke trägt, wird sie garantiert angesprochen, denn „sie ist wirklich außergewöhnlich“. Inspiriert wurde die Maßschneiderin in Hongkong auf einer Dienstreise. In einem Schaufenster habe sie eine Jacke mit diesem Schnitt gesehen und fotografiert. „Zum Kaufen war sie mir zu teuer.“ Nachdem sich Gilhaus selbstständig gemacht hatte, wollte sie sie für sich nachnähen. „Sie ging mir lange nicht aus dem Kopf“, sagt die Obermeisterin in Northeim. Um eine hohe Widerstandsfähigkeit zu erzeugen, entschied sie sich für ein Wollgeorgette. „Bei den Rüschen habe ich viel probiert, bis sie die richtige Breite und Form hatten“, berichtet Gilhaus. Mindestens 30 Stunden Zeit hat sie in ihr Lieblingsstück investiert. (JA)

rie 1 als für eine schnelle Umsetzung geeignet, zum Beispiel im vierten Bürokratieentlastungsgesetz.

BEG IV: Was nicht im Gesetzentwurf steht

Wenn es schlecht läuft, dann sind wir mehr als eine Stunde mit einer Krankmeldung beschäftigt. Susanne Matthies, Unternehmerin

Doch die Chancen, dass sich am eAU-Verfahren etwas ändert, scheinen gering. Im ersten Entwurf für das Bürokratieentlastungsgesetz findet sich die eAU-Bringschuld nicht. Nach Angaben des für die eAU zuständigen Bundesarbeitsministeriums gibt es datenschutzrechtliche Hürden: Beim Versand dürften Daten nur „an den tatsächlich Berechtigten übermittelt werden“, teilt das Ministerium mit. Die Krankenkassen hätten die sogenannte „Bringschuld“ als Lösung „ausführlich“ geprüft. Dabei seien auch Daten an nicht berechtigte Arbeitgeber übermittelt worden. Aus diesem Grund sei der eAU-Versand an die Arbeitgeber nicht weiterverfolgt worden. Für Susanne Matthies ist das keine befriedigende Antwort. „Bürokratie haben wir schon genug, Mehraufwände durch die eAU brauchen wir nicht auch noch“, sagt die Unternehmerin. ANNA-MAJA LEUPOLD W

BDA und DGB: „Gemeinsam gegen Rechts“ Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften sprechen sich in einer Erklärung gegen Rechtsextremismus aus. Arbeitgeber und Gewerkschaften positionieren sich gegen rechtsextreme Tendenzen: „Allen Bestrebungen, zentrale Aussagen des Grundgesetzes und die europäische Einheit zu schwächen, aber auch den aktuellen Remigrationsplänen der Rechtsextremisten erteilen wir eine klare Absage“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bundesverbandes der Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Titel der Erklärung: „Gemeinsam gegen Rechts“. Jede Mitbürgerin und jeder Mitbürger müsse sich in Deutschland sicher fühlen, „dafür stehen wir gemeinsam ein“. Die Betriebe seien ein Spiegel der Gesellschaft, betonen die Verbände. „Die Menschen, die bei und mit uns arbeiten, sind unsere Kolleginnen und Kollegen, unsere Nach-

barn und Freunde. Und wir müssen als Standort Deutschland attraktiv bleiben, auch um ausländische Fachkräfte einzuladen, hier eine Heimat zu finden.“ Zugleich erinnern BDA und DGB an ihren Beitrag nach der nationalsozialistischen Herrschaft, „unser Land wieder aufzubauen und ein Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell zu entwickeln, das einen fairen und sozialen Ausgleich ermöglicht“. Dabei hätten die Sozialpartner „nie unterschieden, welcher Herkunft oder Staatsangehörigkeit die Beschäftigten sind“. Das habe zur Sicherung von Demokratie und Wohlstand „über Jahrzehnte“ beigetragen. Wirtschaft, Gewerkschaften und Betriebsräte wüssten, „welche enorme Bedeutung der soziale Frieden für Deutschland hat“. (JW) W


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Geld & Recht

Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Neun Irrtümer rund um die AU Corona, Grippe, banale Infekte: Die Krankheitswelle rollt. Grund genug, mit ein paar populären Irrtümern zum Thema Krankschreibung aufzuräumen. Foto: Syda Productions - stock.adobe.com

ie Krankmeldung ist wahrscheinlich so alt wie der erste Arbeitsvertrag. Trotzdem existieren eine Reihe von Irrtümern rund um das Thema kranke Mitarbeitende. Joanna Zoglowek, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei CMS Hasche Sigle, klärt auf.

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Irrtum 1: Der Arbeitgeber darf eine AU erst nach vier Tagen verlangen Es stimmt zwar: Das Entgeltfortzahlungsgesetz sieht vor, dass erkrankte Arbeitnehmer am vierten Tag zum Arzt gehen müssen, um sich krankschreiben zu lassen. Tun sie das nicht, kann der Arbeitgeber die Fortzahlung des Lohns verweigern, bis die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt. Aber: „Das Gesetz sieht ebenfalls ausdrücklich vor, dass Arbeitgeber schon früher die ärztliche Feststellung einer AU verlangen dürfen“, betont Zoglowek. Sie müssten dabei auch nicht alle Mitarbeitenden gleich behandeln: „Wenn es sachliche Gründe dafür gibt, darf eine solche Regel auch nur für einzelne Mitarbeiter gelten“, so die Anwältin. Ein sachlicher Grund könne beispielsweise darin bestehen, dass der Betreffende durch häufige Kurzerkrankungen aufgefallen ist.

Irrtum 3: Der Arbeitgeber kann eine AU nicht anzweifeln Eine AU hat im Streitfall vor Gericht eine hohe Beweiskraft. „Doch es gibt Situationen, in denen der Arbeitgeber mit berechtigten Zweifeln diesen Beweiswert erschüttern kann“, sagt Zoglowek. Solche Zweifel entstehen, wenn eine Krankschreibung mehrere Tage rückdatiert oder das Verhalten des Mitarbeitenden zweifelhaft ist. „Das Bundesarbeitsgericht hat in einem aktuellen Urteil beispielsweise den Beweiswert einer AU als erschüttert angesehen, weil sich die Dauer der Krankschreibung genau mit der restlichen Arbeitszeit des Mitarbeiters nach der Eigenkündigung deckte“, erläutert die Anwältin. Wer skeptisch ist, ob ein Mitarbeitender wirklich arbeitsunfähig ist, kann über die Kranken-

Wer sich das Bein gebrochen hat, könnte doch im Büro arbeiten, statt sich zu Hause zu langweilen. Eine naheliegende Idee! Aber das kann der Arbeitgeber nicht ohne Weiteres verlangen. „Eine AU-Bescheinigung stellt eine vollständige Arbeitsunfähigkeit fest, sodass andere Aufgaben nicht übernommen werden müssen“, erklärt Zoglowek. Anders sieht es aus, wenn Sie als Arbeitgeber nach längerer Erkrankung ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) durchführen. „Im Rahmen eines BEM wird gemeinsam besprochen, wie die Wiederaufnahme der Arbeit laufen kann und auch, ob die Arbeitsaufgaben nicht sogar verantwortlich für die Erkrankung sind“, erläutert Zoglowek. In diesem Rahmen könnte der Arbeitnehmer auch andere Aufgaben übernehmen.

Irrtum 7: Ein kranker Mitarbeitender muss zu Hause im Bett liegen Wer krank ist, gehört ins Bett und sollte sich besser nicht im Kino oder womöglich auf einer Party erwischen lassen. „Das ist ein weit verbreiteter Irrtum“, sagt Zoglowek. „Doch der Erkrankte muss unterlassen, was seine Genesung verzögert.“ Im Klartext: Wer hustet und fiebert, sollte im Bett bleiben. Wer aber schon fast wieder gesund ist, darf durchaus einen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen. Mit einem gebrochenen Arm darf man ins Kino und bei einer psychischen Erkrankung können sogar der Besuch einer Party oder eine Kurzreise die Genesung fördern.

Irrtum 2: Der Arbeitgeber darf nicht nach Dauer und Diagnose fragen Keinen Tag warten darf hingegen die Krankmeldung: „Der Mitarbeiter muss seinen Arbeitgeber unverzüglich über eine Erkrankung und deren voraussichtliche Dauer informieren“, sagt Zoglowek. Daraus folgt, dass der Arbeitgeber auch aktiv nach der Dauer fragen darf. Schließlich muss die Arbeit im Betrieb umorganisiert werden. Kniffliger ist die Frage nach der Diagnose, denn hier kann der Mitarbeitende die Auskunft verweigern. „Das heißt allerdings nicht, dass der Arbeitgeber nicht fragen darf“, so die Anwältin. Er sollte bei längerer Krankheit sogar nachfragen, ob es sich um dieselbe Erkrankung handelt. „Schließlich erlischt nach sechs Wochen die Pflicht zur Lohnfortzahlung“, so Zoglowek. Hier reicht aber auch schon ein Blick in die AU. In einem Fall müsse der Arbeitgeber sogar über die Diagnose informiert werden, ergänzt die Anwältin: „Das gilt, wenn besondere Schutzmaßnahmen für die anderen Mitarbeitenden ergriffen werden müssen – wie etwa während der Corona-Pandemie.“

Irrtum 6: Kranke müssen Aufgaben übernehmen, denen sie gewachsen sind

Irrtum 8: Wer schneller als erwartet gesund wird, muss sich gesundschreiben lassen Nach drei Tagen ist die Erkältung abgeklungen, aber die Krankschreibung geht noch über die ganze Woche – braucht es da eine Gesundschreibung? „Nein“, sagt Anwältin Zoglowek. „Eine AU begründet kein Beschäftigungsverbot. Wer sich gut fühlt, darf ohne Weiteres wieder arbeiten gehen.“

Irrtum 9: Ein kranker Mitarbeitender darf nicht entlassen werden

Kranke gehören ins Bett? Ja, wenn es die Genesung erfordert. Wer fitter ist, hat mehr Freiräume.

kasse des Erkrankten den Medizinischen Dienst (MDK) einschalten. „Das bietet sich zum Beispiel an, wenn Mitarbeiter immer freitags und montags kurzerkrankt sind“, so Zoglowek. So eine Kontrolle durch den MDK habe „immer auch eine abschreckende Wirkung“.

Irrtum 5: Der Arbeitgeber darf Mails des Erkrankten auf keinen Fall lesen

Verreisen trotz Krankheit? Das ist erlaubt, wenn es die Genesung nicht behindert.

Irrtum 4: Ein kranker Mitarbeitender muss immer erreichbar sein Der Kunde ruft an und der Einzige, der weiß, wie weit das Angebot ist, liegt krank zu Hause. Muss der Kranke für solche Rückfragen erreichbar sein? „Wer krank ist, hat nicht die Pflicht zu arbeiten“, stellt Zoglowek klar. Das gelte auch für die telefonische Erreichbarkeit oder das Beantworten von E-Mails. Allerdings: „Wenn es besonders dringlich ist und betriebliche Belange es erfordern, sollte der Arbeitnehmer – wenn möglich – auch ans Telefon gehen.“ Das gelte zum Beispiel, wenn dringende Informationen wie Passwörter gebraucht werden.

Joanna Zoglowek, Fachanwältin für Arbeitsrecht

Wer krank ist, kann in der Regel keine Mails beantworten. Es könnte aber sein, dass im Posteingang ein wichtiger Auftrag oder eine Rechnung liegen. Also einfach ins Postfach schauen? „Wenn die Mitarbeiter das Postfach auch für private Mails nutzen dürfen, darf der Arbeitgeber aus Datenschutzgründen nicht ohne Weiteres darauf zugreifen“, erklärt Joanna Zoglowek. Das gilt grundsätzlich auch für das Einrichten einer Abwesenheitsnotiz. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme: Wenn ein Mitarbeitender selbst keine Notiz einrichten kann oder dringliche betriebliche Belange einen Zugriff erfordern, darf ins Postfach geschaut werden. „Auf der sicheren Seite ist der Arbeitgeber, wenn er die private Nutzung der Postfächer untersagt“, so die Anwältin. „Denn dann sollten sich nur betriebliche Mails im Posteingang befinden.“

Wer krank ist, dem droht keine Kündigung? Auch das ist ein Irrtum. Mitarbeitende in einem Kleinbetrieb mit weniger als elf Beschäftigten genießen keinen allgemeinen Kündigungsschutz nach dem Kündigungsschutzgesetz. Hier darf der Arbeitgeber ohne Vorhandensein von Gründen kündigen. Auch in größeren Betrieben können kranke Mitarbeitende entlassen werden. „Die Krankheit kann sogar der Kündigungsgrund sein“, erläutert Zoglowek. Allerdings muss der Arbeitgeber im Streitfall über eine negative Prognose belegen, dass der Mitarbeitende auch in Zukunft häufig krank sein wird. Häufiger ist der Umgang des Mitarbeitenden mit seiner Erkrankung der Kündigungsgrund: „Wer sich beispielsweise verspätet krankmeldet, kann abgemahnt werden“, sagt die Anwältin. Arbeitgebern rät sie, schriftlich klare Regeln festzulegen, wie eine Krankmeldung abzulaufen hat. „Wenn jemand mehrfach dagegen verstößt und bereits abgemahnt wurde, kann ein erneuter Verstoß eine verhaltensbedingte Kündigung rechtfertigen.“ KATHARINA WOLF W

Wer muss an die Krankenkasse übermitteln?

Weil sie nur während der Öffnungszeiten der Kita arbeiten wollte, zog eine alleinerziehende Mutter vor Gericht. Die Richter sahen den Fall differenziert.

Laut einem Urteil hat ein Versicherter Anspruch auf Krankengeld, obwohl seine Krankschreibung verspätet bei der Krankenkasse einging. Das liegt an der eAU.

Der Fall: Eine alleinerziehende Verkäuferin in einer Bäckerei beantragte nach ihrer Elternzeit eine Verringerung der Arbeitszeit auf 35 Stunden. Gleichzeitig verlangte sie, nur noch montags bis freitags während der Öffnungszeiten der Kita ihrer Zwillinge zu arbeiten. Ihr Arbeitgeber genehmigte die Arbeitszeitverkürzung, lehnte die Verlegung der Arbeitszeit aber ab. Die Frau klagte. Das Urteil: Das Landesarbeitsgericht (LAG) Mecklenburg-Vorpommern entschied im Sinne des Arbeitgebers. Zwar müssten Arbeitgeber bei der Bestimmung der Lage der Arbeitszeit nach Möglichkeit auch auf andere Verpflichtungen des Arbeitnehmers Rücksicht nehmen. Dies gelte indes nicht, wenn betriebliche Gründe oder berechtigte Belange anderer Arbeitnehmer dem entgegenstehen. In diesem Fall sei die von der Klägerin beantragte Festlegung der Arbeitszeit mit dem Organisationskonzept der Bäckerei nicht vereinbar. In der Filiale sei die Arbeit in einem Drei-Schicht-System an sechs Wochentagen zwischen 5:30 und 20 Uhr organisiert. Wenn eine Mitarbeiterin ausschließlich in der Mittelschicht arbeite, müssten andere dies ausgleichen. Doch auch die anderen beschäftigten Mütter hätten ein schutzwürdiges Interesse, Familien- und

Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen haben bei längerer Krankheit Anspruch auf Krankentagegeld. Das gilt auch für freiwillig gesetzlich versicherte Selbstständige, wenn sie eine Krankenversicherung mit Anspruch auf Krankengeld abgeschlossen haben. Doch muss die Kasse das Krankengeld noch zahlen, wenn weder der gesetzlich Versicherte noch der behandelnde Arzt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung rechtzeitig bei der Krankenkasse einreichen? Darüber hat nun das Bundessozialgericht entschieden.

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Bessere Schichten für Alleinerziehende?

Nur arbeiten, wenn die Kita offen ist? Das muss der Arbeitgeber nicht erlauben.

Was im Streitfall vorgefallen ist Berufsleben in Einklang zu bringen. Eine besondere Berücksichtigung der persönlichen Umstände der Arbeitnehmer – in diesem Fall: eine alleinerziehende Mutter von Zwillingen zu sein – sehe das Gesetz nicht vor. Der Fall liegt jetzt beim Bundesarbeitsgericht. (KW) W

a

LAG Mecklenburg-Vorpommern: Urteil vom 13. Juli 2023, Az. 5 Sa 139/22

Im Frühjahr 2021 fällt ein Mitarbeiter krankheitsbedingt sechs Wochen aus. Nach dem Ende der Lohnfortzahlung ist er weiterhin arbeitsunfähig und fällt weitere zwölf Wochen aus. Während dieser Zeit ist der Mann lückenlos mehrfach krankgeschrieben. Trotzdem verweigert ihm die Krankenkasse das Krankengeld. Begründung: Die

Bundessozialgericht fällt Grundsatzurteil: Es darf nicht zu Lasten der Versicherten gehen, wenn Ärzte die eAU zu spät an die Krankenkasse melden. Foto: angellodeco stock.adobe.com

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen seien nicht rechtzeitig eingegangen. Daraufhin klagt der Mann gegen seine Krankenkasse.

Was das Bundessozialgericht entschieden hat Das Bundessozialgericht stellte klar, dass Kassenärzte seit dem 1. Januar 2021 für die Übermittlung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen an die Krankenkassen verantwortlich sind – als elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Geschehe dies nicht recht-

zeitig, dürfe das nicht zu Lasten von Versicherten gehen. Die Krankenkassen dürften den Versicherten bei einer verspäteten Meldung also nicht das Krankengeld vorenthalten. Dass in den Praxen 2021 die technischen Voraussetzungen für den eAUVersand noch nicht überall vorgelegen haben, änderte aus Sicht des Bundessozialgerichts nichts am Krankengeldanspruch des Versicherten. (AML) W Bundessozialgericht:

a Urteil vom 30. November 2023, Az. B 3 KR 23/22 R


Brennpunkt

16. Februar 2024 | Norddeutsches Handwerk

Stress mit Kunden vermeiden

Drei Fragen an ... Fotos: www.neuschaefer-grube.de | Privat | Jahn, erstellt mit KI Midjourney

Ärger mit Kunden, weil Monteure am Handy hängen, ist keine Seltenheit. Doch bevor der entsteht, können Betriebe vorbeugen – mit diesen Tipps. andwerker am Handy? In Zeiten von digitaler Zeiterfassung, IT-Schnittstellen und Cloud-Lösungen sind Smartphones auf Baustellen zum Arbeitsmittel geworden. Doch mancher Kunde kann noch nicht zwischen Daddeln und notwendiger Datenverarbeitung differenzieren. Beschwerden über die Handy-Nutzung von Handwerkern auf der Baustelle kennen einige Betriebe. „Smartphones sind moderne Kommunikationsmittel. Doch wie der Umgang im Arbeitsumfeld auf andere wirkt – dieses Bewusstsein muss bei manchen Handwerkern und Kunden noch geschärft werden“, sagt Armin Hering, Vertriebsexperte und Geschäftsführer von kundenzentriert.de in Herford. Wie Handwerksbetriebe den Stress mit Kunden wegen der Nutzung von Smartphones vermeiden, dazu gibt er folgende Tipps.

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Smartphones auf der Baustelle sind längst zum alltäglichen Arbeitsmittel für Handwerker geworden.

Wer das beachte und seinem Team mit auf den Weg gebe, beuge schlechter Stimmung vor. Denn selbst ein Blick auf das Handy, um die Uhrzeit zu sehen, könne bei Kunden negative Reaktionen erzeugen, wenn vorher kein freundlicher Kontakt aufgebaut wurde.

1. Keine private Nutzung auf Baustellen „In jedem Betrieb sollte es klare Regeln für die Smartphone-Nutzung beim Kunden geben“, betont Hering. Er rät Unternehmern, die private Nutzung von Handys auf der Baustelle generell zu verbieten. Das sollte vom Azubi bis zum Teamleiter gelten. „Am besten, Sie erarbeiten die Regeln gemeinsam mit dem gesamten Team – dann stehen alle dahinter“, sagt er. Zudem komme es dann intern seltener zu Diskussionen. In Pausen und bei Autofahrten sei hingegen ausreichend Zeit, auch mal privat einen Blick in den Nachrichteneingang zu werfen. „Gerade jüngere Mitarbeiter greifen häufiger zum Smartphone und sind noch nicht an die Gepflogenheiten im Betrieb gewöhnt“, sagt Hering. Da helfen klare Vorgaben und die Kontrolle, ob sie eingehalten werden. „Ein Aushang im Pausenraum ist schön und gut – aber das allein reicht nicht.“ Er empfiehlt, das Thema von Zeit zu Zeit aufzugreifen und die Punkte, wenn nötig, zu überarbeiten oder anzupassen. Zudem sollten Chefs ihre Mitarbeitenden dafür sensibilisieren, welche Wirkung bestimmte Verhaltensweisen auf Kollegen und Kunden haben. Berufsanfänger seien oft unsicher, wie sie im Berufskontext auftreten sollen.

3. Kommunikation schafft Missverständnisse aus dem Weg Betriebe, die digital unterwegs sind und häufig Smartphones oder Tablets bei der Arbeit nutzen, sollten das Kunden gegenüber offen kommunizieren. „Beobachten Sie, ob der Kunde sich dafür interessiert, was Sie an digitalen Endgeräten machen“, rät Hering. Meist hätten Handwerker schnell ein Gespür dafür, ob Kunden misstrauisch oder interessiert sind, und können darauf reagieren. „In so einem Fall können Sie den Kunden zu sich bitten und zeigen, wozu Sie das Smartphone nutzen“, sagt der Berater. Je offener Handwerker darüber sprechen, wie wichtig digitale Hilfsmittel als Arbeitsunterstützung sind, desto eher hätten Kunden dafür Verständnis. „Bieten Sie skeptischen Kunden ruhig an, Nachfragen zu stellen, falls Unklarheiten auftreten“, rät Hering. Wichtig sei außerdem, die Kunden über kurze Arbeitsunterbrechungen zu informieren, damit kein Misstrauen aufkommt. „Da reicht auch ein Satz wie ‚Ich gehe nochmal zum Auto und hole Material xy‘“, sagt Hering und ergänzt: „Wer sich um Kopf und Kragen redet, gibt dem Gesprächspartner das Gefühl, er müsse sich rechtfertigen.“ Und das lasse Kunden dann vielleicht mangelnden Arbeitseinsatz vermuten.

2. Der erste Eindruck zählt bei Kunden Beschwerden von Kunden aufgrund der HandyNutzung auf der Baustelle können Betriebe vermeiden, bevor sie entstehen, sagt Hering. Der Schlüssel dazu sei das Gesamtbild der Handwerker bei Kunden. Grundlage für einen guten Eindruck sind aus seiner Sicht folgende Punkte: ɓ pünktlich erscheinen oder vorab informieren, wenn es Verzögerungen gibt, ɓ jeder grüßt beim Eintreffen freundlich sowie ɓ eine aufrechte und präsente Körperhaltung.

4. Austausch im Team über Eigenheiten der Kunden Innerhalb des Teams sei es auch hilfreich, sich untereinander zu informieren, wenn Kunden besonders positiv oder negativ auffallen. „Hat sich zum Beispiel schon ein Kunde über zu häufige SmartphoneNutzung beschwert, können andere Kollegen darauf

beim nächsten Termin besonders achten“, sagt der Vertriebscoach. Auch andere Eigenheiten von Kunden sollten Mitarbeitende untereinander austauschen – und der Chef sollte mit gutem Vorbild vorangehen. So sind die Handwerker vor dem Termin informiert und die Kunden haben keinen Anlass, nach Fehlern für Beschwerden zu suchen. MARTINA JAHN W

In jedem Betrieb sollte es klare Regeln für die Smartphone-Nutzung beim Kunden geben.

... Chiara Burgdorf (Foto), Geschäftsführerin der Dachdeckerei Burgdorf in Lehrte

Dürfen Ihre Mitarbeitenden Smartphones auf der Baustelle privat nutzen? » Chiara Burgdorf: Grundsätzlich haben alle sechs Handwerker, die auf den Baustellen unterwegs sind, ihr eigenes Smartphone dabei. Aber sie wissen, dass sie bei der Arbeit private Dinge nicht erledigen dürfen. Das haben wir besprochen. Für einen Blick in den Chat oder in soziale Netzwerke sind kurze Pausen da. Bisher hat auch in den kleinen Pausen niemand die Nutzung übertrieben.

Wofür brauchen Ihre Leute die Smartphones auf der Baustelle? » Burgdorf: Aus mehreren Gründen: Sie müssen sich untereinander abstimmen, falls mal eine Baustelle eher fertig wird oder sich etwas verzögert. Und wir müssen sie aus dem Büro beim Kunden erreichen können. Außerdem arbeiten wir mit einer umfangreichen Dokumentation unserer Tätigkeiten. Die dient zum einen unserer internen Information über Arbeitszeiten, Arbeitsschritte und verbrauchte Materialien. Zum anderen nutzen wir sie als Absicherung bei Versicherungsschäden oder wenn Kunden meinen, wir hätten bestimmte Dinge nicht korrekt erledigt. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.

Wie informieren Sie die Kunden über dieses Vorgehen? » Burgdorf: Unsere Kunden sind immer darüber informiert, was wir vor Ort machen. Auf unsere Fotodokumentation weisen wir bereits in den Angeboten hin. Wir sagen den Kunden genau, was wir dokumentieren und dass davon nichts ohne ihre Zustimmung an die Öffentlichkeit gelangt. Manche Kunden erlauben uns auch, Projekte auf unseren Social-Media-Kanälen zu posten. Ärger hat es weder wegen der Smartphone-Nutzung noch wegen der Fotos je gegeben. Offene Kommunikation sehe ich da ganz klar als Schlüssel zum Erfolg. (JA)

Armin Hering, Vertriebsexperte

Alles fürs Handwerk

Maut: Was Betriebe jetzt prüfen sollten Sie haben Ihre Fahrzeuge abgelastet, damit Ihre Firmenwagen unter das Gewicht von 7,5 Tonnen fallen? Dann kann es sein, dass Sie jetzt Lkw-Maut zahlen müssen.

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Seit dem 1. Dezember 2023 gibt es neue Mauttarife für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. In diesem Zusammenhang weist der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf eine wichtige Neuerung für Handwerksbetriebe hin: Für die Zuordnung von Fahrzeugen zu einer Gewichtsklasse sei nach den neuen Regeln die „technisch zulässige Gesamtmasse“ ausschlaggebend und nicht mehr das „zulässige Gesamtgewicht“.

Die Folge für manche Handwerksbetriebe: Sie könnten nun eventuell unter die Mautpflicht fallen, wenn sie abgelastete Fahrzeuge im Fuhrpark haben. Durch die Ablastung hätten Betriebe in der Vergangenheit die zulässige Gesamtmasse von Fahrzeugen reduziert, um unter die Grenze von 7,5 Tonnen zu kommen, erläutert der ZDH. Diese Maßnahme sei in den Fahrzeugpapieren vermerkt: Eine rein rechtliche Ablastung sei unter „F.2: Im Zulassungsmitgliedsstaat zulässige Gesamtmasse in kg“ eingetragen und nicht unter „F.1: Technisch zul. Gesamtmasse in kg“. Mit einem Eintrag unter F.2 könnten einzelne Betriebe nach den neuen Regeln in die Mautpflicht fallen, wenn sie die Grenze von 7,5 Tonnen erreichen oder überschreiten. Konkret bedeutet das: Seit 1. Dezember 2023 müssten sie bei Fahrten auf mautpflichtigen Strecken die Lkw-Maut entrichten. Tipp: Betriebe, die über abgelastete Fahrzeuge im angesprochenen Gewichtsbereich verfügen, sollten laut ZDH schnellstmöglich klären, ob sie nach den neuen Regeln in die Mautpflicht fallen. Weitere Infos finden Sie unter toll-collect.de und auf der ZDH-Website. (AML) W

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Wirtschaft

Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Neues Gesellschaftsregister: Für manche Rechtsgeschäfte brauchen GbRs seit Jahresanfang zwingend einen Eintrag.

Foto: Aintschie - stock.adobe.com

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Angaben zur Vertretungsbefugnis sowie eine Versicherung, dass die Gesellschaft nicht schon im Handels- oder Partnerschaftsregister eingetragen ist.

Sobald die Gesellschaft im Register eingetragen ist, ist sie laut Gesetz verpflichtet, als Namenszusatz die Bezeichnungen „eingetragene Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ oder „eGbR“ zu führen.

Was kostet der Registereintrag? Betriebe, die sich im neuen Gesellschaftsregister eintragen lassen, müssen laut Bundesjustizministerium mit Notar- und Gerichtskosten von etwa 300 Euro rechnen. Der ZDH geht davon aus, dass diese Summe nur bei der Erstanmeldung fällig wird. Bei Änderungen im Gesellschafterbestand und sonstigen Anmeldevorgängen sei von Kosten zwischen 100 und 209 Euro auszugehen.

Welche Pflichten gibt es sonst noch? Durch den Registereintrag kommen auf Betriebe laut ZDH weitere Pflichten zu. Dazu gehöre zum Beispiel die Verpflichtung, bestimmte Änderungen an das Gesellschaftsregister zu melden. Das gelte zum Beispiel, wenn ɓ sich der Name der eingetragenen Gesellschaft ändert, ɓ der Sitz der GbR an einen anderen Ort verlegt wird, ɓ es eine neue Anschrift gibt, ɓ sich die Vertretungsbefugnis eines Gesellschafters ändert, ɓ Gesellschafter ausscheiden oder neu in die GbR eintreten.

Neue Regeln für GbRs Für GbRs gibt es seit Januar 2024 neue Regeln und ein neues Register. Nicht jede Gesellschaft muss sich eintragen – doch in drei Fällen ist das unvermeidlich. eit dem 1. Januar ist das modernisierte Personengesellschaftsrecht in Kraft: Dadurch gibt es umfassende Änderungen, die Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) betreffen. Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) betreffen sie Neugründungen und bestehende Betriebe. Die wichtigsten Neuerungen hat die Handwerksorganisation in einem Merkblatt zusammengefasst.

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Für wen sind die Neuerungen relevant? Im Handwerk hat die GbR laut ZDH „einen gewissen Stellenwert“. Diese Form der Personengesellschaft sei zum Beispiel bei Arbeitsgemeinschaften im Baubereich zu finden, die für eine begrenzte Zeit bestehen. Sie komme aber auch bei Zusammenschlüssen von Kleingewerbetreibenden vor, die für unbestimmte Zeit bestehen.

Neues Register: Wer muss sich eintragen? Mit der Modernisierung des Personengesellschaftsrechts hat der Gesetzgeber ein neues Gesellschaftsregister geschaffen. Laut ZDH ist der Eintrag für Betriebe freiwillig. Bestimmte Rechtsgeschäfte könnten GbRs aber nur durchführen, wenn sie im neuen Register eingetragen sind. Daher bestehe in den folgenden drei Fällen faktisch eine Eintragungspflicht: 1 Grundstückserwerb: Nach neuem Recht werde die GbR unter ihrem Namen als Grundstücksberechtigte eingetragen, so der ZDH. Das gehe aber nur, wenn die Gesellschaft im neuen Register eingetragen ist. 2 GbR übernimmt Gesellschaftsanteile: Wenn eine GbR Anteile an einer neuen oder einer bereits im Handelsregister eingetragenen Personen- oder Kapitalgesellschaft erwerben will, sei ebenfalls ein Gesellschaftsregistereintrag erforderlich. Bestand

Betriebe, die sich eintragen lassen, müssen mit Notar- und Gerichtskosten von etwa 300 Euro rechnen.

die Gesellschaftsbeteiligung schon vor dem 1. Januar 2024, sei eine Eintragung zwar unmittelbar nicht erforderlich. Dennoch empfiehlt der ZDH sie, um „zukünftig handlungsfähig zu sein und Änderungen bestehender Eintragungen im Handelsregister vornehmen zu können“. 3 Umwandlungen: Wenn eine Gesellschaft auf Grundlage des Umwandlungsrechts restrukturiert werden soll, geht das nur mit einem Registereintrag. Möglich sind dann zum Beispiel eine Verschmelzung oder eine Umwandlung.

Der ZDH weist zudem darauf hin, dass im Gesellschaftsregister eingetragene Betriebe verpflichtet sind, die Meldung zum Transparenzregister vorzunehmen. Grund dafür sei, dass der Gesellschaftsregistereintrag keine Angaben zu den wirtschaftlich Berechtigten enthalte.

Eintrag freiwillig löschen? Der Eintrag ins neue Gesellschaftsregister ist zwar grundsätzlich freiwillig. Doch auf eigenen Wunsch hin können Betriebe den Registereintrag nicht wieder löschen lassen. Laut Bundesjustizministerium liegt das daran, dass die durch den Eintrag erreichte Transparenz erhalten bleiben soll. ANNA-MAJA LEUPOLD W

Wie können sich Firmen eintragen lassen? Das Gesellschaftsregister wurde laut ZDH bei den Amtsgerichten eingerichtet. Bei der Erstanmeldung seien folgende Angaben erforderlich: ɓ Name, Sitz und Anschrift der Gesellschaft, ɓ Angaben zu jedem Gesellschafter,

Online-Portal für Weiterbildung

Die Bundesbank hat den Basiszinssatz zum Jahreswechsel um 0,5 Prozentpunkte angehoben. Verzugszinsen werden damit für Betriebe und Kunden teurer.

Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende können Betriebe ab sofort über „mein NOW“ finden. Dort werden auch Fördermöglichkeiten vorgeschlagen.

Seit dem 1. Januar 2024 liegt der Basiszinssatz bei 3,62 Prozent, das teilt die Bundesbank mit. Damit ist der Basiszinssatz nun zum dritten Mal in Folge deutlich gestiegen – zuletzt um 0,5 Prozentpunkte. Der Basiszinssatz dient als Grundlage für die Berechnung von Verzugs-

Seit Beginn des Jahres können sich Betriebe auf einer neuen Online-Plattform über Weiterbildungsangebote für ihre Mitarbeitenden informieren. Bereitgestellt wird das Portal „mein NOW“ vom Bundesarbeitsministerium (BMAS) und der Bundesagentur für Arbeit (BA). „NOW“ steht für „Nationales Onlineportal für berufliche Weiterbildung“. Ziel des Portals soll es sein, den Zugang zu beruflicher Weiterbildung zu erleichtern, indem verschiedene Informationsquellen gebündelt gefiltert und abgerufen werden können. Alle Zielgruppen sollen zentral an einem digitalen Ort Weiterbildungsangebote finden können. Das Portal „mein NOW“ richtet sich an Arbeitgeber, die auf der Suche nach geeigneten Weiterbildungen für ihre Mitarbeitenden sind – insbesondere auch an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Auch Arbeitnehmer und Arbeitslose, die sich beruflich weiterbilden wollen, finden auf der Platt-

Beschluss: Vom 1. Januar 2024 an liegt der Basiszinssatz bei 3,62 Prozent.

zinsen. Durch die Anhebung zum Jahreswechsel werden Verzugszinsen 2024 deutlich teurer – sowohl für Betriebe als auch deren Kunden. So funktioniert es: Als Auftragnehmer können Sie die Verzugszinsen eines säumigen Kunden mit 5 Prozentpunkten über dem gesetzlichen Basiszinssatz berechnen. Derzeit können Sie also 8,62 Prozent Verzugszinsen ansetzen (3,62 + 5 = 8,62). Umgekehrt wird es entsprechend teurer, wenn Sie gegenüber Ihren Lieferanten in Verzug geraten. Hintergrund: Der Basiszinssatz wird immer zum 1. Januar und 1. Juli nach festen Regeln angepasst. Gemäß § 247 BGB verändert er sich jeweils um die Prozentpunkte, um welche die Bezugsgröße seit der letzten Ver-

änderung des Basiszinssatzes gestiegen oder gefallen ist. Was ist die Bezugsgröße? Das ist der sogenannte Zinssatz für die jüngste Hauptrefinanzierungsoperation der Europäischen Zentralbank – also der Zinssatz, zu dem sich Banken für eine Woche lang Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB) leihen können. Die EZB passt diesen Zinssatz alle sechs Wochen an. Zum 22. Dezember 2023 wurde er zuletzt um 0,5 Prozentpunkte angehoben und liegt seither bei 4,50 Prozent. Entsprechend wurde der Basiszinssatz zum 1. Januar 2024 nun ebenfalls um 0,5 Prozentpunkte angepasst: Er liegt nun 3,62 Prozent, zuvor lag er bei 3,12 Prozent. (AML) W

Foto: Okan Sayan - stock.adobe.com

Teure Angelegenheit Eine Inhaberin verkauft ihre Firma und gründet in der Nähe neu. Warum muss sie dafür Strafe zahlen? Der Fall: Im Dezember 2022 hatte die Kosmetikerin ihren Betrieb an eine Mitarbeiterin verkauft. Im Kaufvertrag vereinbarten die Frauen ein Wettbewerbsverbot. Demnach durfte die bisherige Inhaberin für die Dauer von zwei Jahren keinen neuen Betrieb im Umkreis von 18 Kilometern eröffnen. Bei einem Verstoß sah das Dokument eine Vertragsstrafe von 5.000 Euro vor. Doch drei Monate nach dem Verkauf eröffnete die ehemalige Besitzerin einen neuen Kosmetiksalon – und zwar in weniger als fünf Kilometern Entfernung. Daraufhin wurde sie von der Käuferin verklagt. Das Urteil: Das Landgericht Köln entschied, dass die ehemalige Betriebsinhaberin die vereinbarte Vertragsstrafe zahlen muss. Schließlich habe sie

gegen das vereinbarte Wettbewerbsverbot verstoßen, da sie schon wenige Monate nach dem Verkauf einen neuen Salon eröffnet habe. Zudem habe die Kosmetikerin bereits vor der Neueröffnung ihre alten Kunden kontaktiert und sie dann später in ihrem neuen Betrieb empfangen. Dem Gericht zufolge hatten die beiden Frauen das Wettbewerbsverbot wirksam vereinbart. Denn nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs dürfe ein Wettbewerbsverbot niemanden übermäßig in seiner Berufsausübung beschränken. Insbesondere dürfe es in „örtlicher, zeitlicher und gegenständlicher Hinsicht“ die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit des Betroffenen nicht zu sehr einschränken. Nach Ansicht der Richter waren diese drei Bedingungen in diesem Fall erfüllt:

Wettbewerbsverbot im Kaufvertrag: Unternehmerin muss 5.000 Euro Strafe zahlen.

1 Schließlich sei das Pendeln zu einem Betrieb außerhalb der 19-Kilometer-Grenze zumutbar. 2 Ein Wettbewerbsverbot von zwei Jahren sei mittelfristig und damit zeitlich nicht zu lang. 3 Außerdem ziele das Wettbewerbsverbot hier nur auf die Sicherung des Kundenstamms ab. (AML) W Landgericht Köln:

a Urteil vom 24. Oktober 2023, Az.: 21 O 135/23

form Angebote und Beratung. Im Fokus stehen auch Weiterbildungsanbieter, die bekannter werden und ihre Reichweite durch das Weiterbildungsportal steigern wollen.

Wie funktioniert das Weiterbildungsportal? Interessenten können Angebote nach Thema und Region filtern. Neben dem Anbieter der Weiterbildung werden auch der Zeitraum, mögliche Kosten und dazugehörige Fördermöglichkeiten angezeigt. Handwerksbetriebe können auch nach Qualifizierungsangeboten suchen oder Mitarbeitende vorab auf der Plattform Online-Tests zu beruflichen Kompetenzen oder digitalen Fähigkeiten absolvieren lassen. Anhand der Ergebnisse werden dann individuelle Qualifizierungsbausteine vorgeschlagen. Nach Bundesland aufgeschlüsselt können Betriebe Kontakt zu Beratungsstellen aufnehmen und sich dort kostenfrei beraten lassen. (JA) W

Erst Krankenhaus, dann Kündigung? Eine Arbeitnehmerin wurde – ohne ihren Arbeitgeber zu informieren – stationär im Krankenhaus behandelt. Sie erhielt eine Kündigung. Zu Unrecht. Der Fall: Eine Arbeitnehmerin hatte im Sommer 2020 zweieinhalb Wochen Urlaub. Direkt im Anschluss erkrankte sie und wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen. Der stationäre Aufenthalt dauerte genau zwei Monate. Die Frau habe ihren Arbeitgeber, so dessen Vorwurf, nicht rechtzeitig über den Krankenhausaufenthalt informiert und nicht fristgerecht ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eingereicht. Erst drei Wochen nach der stationären Aufnahme der Arbeitnehmerin sei der Arbeitgeber vom Sozialdienst des Krankenhauses per E-Mail über die andauernde stationäre Behandlung informiert worden. Einen Tag später kündigte der Arbeitgeber der Arbeitnehmerin. Die Arbeitnehmerin klagte dagegen. Das Urteil: Die Kündigung ist unwirksam. Das Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin-Brandenburg bestätigte das vorangegangene Urteil des Arbeitsgerichts Berlin. Der Sachverhalt gebe keinerlei Anhaltspunkt, weshalb nur eine fristlose Kündigung anstelle einer Abmahnung oder einer fristgerechten Kündigung ein Fehlverhalten der Klägerin angemes-

sen hätte sanktionieren können. Zudem würden die ordentliche wie die außerordentliche Kündigung wegen einer Vertragspflichtverletzung eine Abmahnung voraussetzen, die die Arbeitgeberin nicht erteilt habe. Das Urteil wurde nicht zur Revision zugelassen. (DEG) W LAG Berlin-Brandenburg:

a Urteil vom 13. Juli 2023, Az. 10 Sa 625/23 Foto: Gille, erstellt mit KI Midjourney

Foto: Suriya - stock.adobe.com

Basiszins steigt: Was heißt das für die Praxis?

Nach dem Urlaub im Krankenhaus und keine AU-Bescheinigung eingereicht. Ist das ein Kündigungsgrund?


Personal

16. Februar 2024 | Norddeutsches Handwerk

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Als Arbeitgeber attraktiv werden Ihnen laufen die Mitarbeitenden weg und offene Stellen bleiben unbesetzt? Wie Sie das in drei Schritten ändern können, erfahren Sie hier. Foto: Geber86 - stock.adobe.com

in attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist heute wichtiger als früher. „Wir haben mittler­ weile einen Arbeitnehmermarkt – die Mitarbeiter können sich aussuchen, wo sie arbeiten möchten“, sagt Svea Janssen, Betriebs­ beraterin bei der Handwerkskammer für Ostfries­ land. „Für Arbeitgeber, die alles so machen, wie es immer war, wird es immer schwerer.“ Doch woran erkennt man, dass der Betrieb an Attraktivität verliert? Es gibt wichtige Warnsignale. „Die Mitarbeiter beschweren sich“, nennt Janssen ein Beispiel. „Erste Kündigungen kommen, es wird zunehmend schwieriger, die offenen Stellen zu beset­ zen. Spätestens dann sollte man sich mit dem Thema auseinandersetzen.“ Denn gerade bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden können Arbeitgeber mit einem zufriedenen Team punkten. „Das beste Empfehlungs­ marketing, das es gibt, sind zufriedene Mitarbeiter“, betont Janssen. „Stellenanzeigen bringen nicht mehr viel. Aber wenn ein Mitarbeiter auf Whatsapp postet: ,Willst Du mein Kollege werden?‘ – das funktioniert.“ In diesen drei Schritten kommen Sie dem Ziel näher, ein attraktiver Arbeitgeber zu werden.

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„Benefits gut kommunizieren“

Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, reicht es nicht, nur Vergünstigungen anzubieten, sagt Andree Balzen (Foto), Personalchef bei Hansa Polytechnik. Man muss auch darüber sprechen.

Schritt 1: Machen Sie eine ehrliche Bestandsaufnahme

Schritt 2: Ergreifen Sie erste Sofortmaßnahmen Sind die Defizite klar, sollten Sie handeln. Obwohl viele Themen längere Zeit brauchen, um positive Änderungen zu bewirken, gibt es drei schnelle Maß­ nahmen, die jeder Betrieb umsetzen kann.

Kommunikation ist wichtig! Nehmen Sie sich die Zeit für eine wöchentliche Teamrunde, damit alle auf dem Laufenden sind.

Kommunikation: „Ganz wichtig sind Kommuni­ kation und Transparenz“, sagt Janssen. Dafür reiche ein kurzes wöchentliches Treffen mit allen im Betrieb oder, in größeren Unternehmen, im Team, um die Themen der kommenden Woche anzusprechen: ɓ Was steht an? ɓ Wer macht was? ɓ Wer ist krank? ɓ Was ist neben der täglichen Arbeit noch wichtig für die kommende Zeit? „Das müssen keine langen Sitzrunden sein“, sagt Janssen. „Man kann sich auch für zehn Minuten zusammenstellen.“ Der Effekt sei schnell spürbar: „Wenn alle wissen, was läuft, minimiert das den Flur­ funk und das hebt die Stimmung.“ Mitarbeitergespräche: Die zweite schnell umzusetzende Maßnahme sei die Einführung von Mitarbeitergesprächen. „Ein offenes Gespräch mit jedem im Betrieb muss nur einmal im Jahr für eine halbe Stunde stattfinden, aber es kann große Effekte erzielen“, ist Janssen überzeugt. Oft sei die Scheu jedoch groß. „Es gibt Leitfäden und Unterstützung von den Handwerkskammern, die die Vorbereitung und das Gespräch erleichtern“, appelliert sie an die Betriebe, sich Hilfe zu holen. Weiterbildung: Eine dritte Möglichkeit, die zu jedem Betrieb passt, sei das Angebot von Weiterbil­ dungen. „Da gibt es viele Möglichkeiten, vom Telefon­

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training über Rückenschule bis zum Ausbilderschein für den Meister“, betont Janssen.

Schritt 3: Entwickeln Sie eine individuelle Lösung für Ihren Betrieb

Wir haben mittlerweile einen Arbeitnehmermarkt – die Mitarbeiter können sich aussuchen, wo sie arbeiten möchten Svea Janssen, Betriebsberaterin bei der Handwerkskammer für Ostfriesland

Mit schnellen Maßnahmen ist es allerdings meist nicht getan, um die Attraktivität als Arbeitgeber dauerhaft zu erhöhen. Auf Basis des Kurzchecks identifiziert Svea Janssen mit den Betrieben die wichtigsten Themen, die angegangen werden soll­ ten. „Da gibt es kein Patentrezept für alle Betriebe, sondern es muss eine individuelle Lösung gefunden werden, die zum Gewerk, zum Team und zum Chef passt“, sagt die Betriebsberaterin. Grundlage für diese Lösung sei ein Organigramm, das klar zeigt, wer im Betrieb eigentlich was macht und wer wen vertritt. „Das kostet schon ein bisschen Arbeit, aber es macht sehr transparent, wie die Auf­ gaben und damit auch die Arbeitsbelastung verteilt sind“, so Janssen. Gerade gute Mitarbeiter seien oft sehr eingespannt und damit möglicherweise unzufrie­ den. Dann gelte es zu klären, wie die Aufgaben besser verteilt werden können oder welche Hilfsmittel die Mitarbeitenden entlasten. „Es lohnt sich, diese Zeit und Mühe zu investie­ ren“, betont Janssen. „Wir hatten hier schon Hand­ werker, die aufgeben wollten, weil es im Betrieb nicht rundlief, und die jetzt erfolgreich weitermachen.“ KATHARINA WOLF W

Foto:: Hansa Polytechnik GmbH

Um sich zu verbessern, müssen Sie zunächst klären, wo die Probleme liegen – und dabei ehrlich mit sich sein. Unterstützung gibt es bei den Handwerks­ kammern. „Wir haben beispielsweise einen Kurzcheck mit 20 Fragen aus vier Bereichen entwickelt, den ich mit den Verantwortlichen durchgehe“, erläutert Jans­ sen das Angebot der HWK für Ostfriesland. Im Kurz­ check können Aussagen zu Arbeitsorganisation, Wer­ ten, Qualifizierung sowie Sicherheit und Gesundheit mit „ja“, „ein wenig“ oder „nein“ beantwortet werden. Ein Beispiel aus dem Bereich Arbeitsorganisation: „In unserem Unternehmen wissen alle, was von ihnen erwartet wird und wer welche Entscheidungsbefug­ nisse besitzt.“ Vielen Chefs sei gar nicht klar, dass die Arbeitsorganisation ein wichtiger Einflussfaktor ist, sagt Janssen. Weitere wichtige Bereiche, die oft unter dem Radar blieben, seien: ɓ Beteiligung („Ich beziehe die Mitarbeitenden in die Arbeitsplanung und ­gestaltung mit ein.“) ɓ Fähigkeiten der Mitarbeitenden („Ich kenne die Stärken und Schwächen unserer Mitarbeitenden und setze dieses Wissen systematisch ein.“) ɓ Gesundheitsförderung („Ich habe im Unterneh­ men Maßnahmen ergriffen, um Belastungen und Erkrankungen zu vermeiden und die Gesundheit der Mitarbeitenden zu unterstützen.“)

Es war während der Corona-Zeit, als es für die Hansa Polytechnik GmbH in Moormerland schwieriger wurde, offene Stellen und Ausbildungsplätze zu besetzen. „Ein Grund war die Verunsicherung“, ist Andree Balzen, im Stahlbaubetrieb zuständig für Personal und Finanzen, überzeugt. „Für uns war das der Anlass, über Maßnahmen nachzudenken, die unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern, und Dinge, die wir bereits umsetzen, offener zu kommunizieren.“ So gilt seit Langem für alle Mitarbeitenden ein „früher Start ins Wochenende“: Die Arbeitszeit von 40 Stunden wird so verteilt, dass am Freitag um 13:15 Uhr Schluss ist. Auch Neues wurde eingeführt: betriebliches Gesundheitsmanagement mit Unterstützung einer Krankenkasse, Mitgliedschaft bei einem Firmenfitness-Anbieter, betriebliche Altersvorsorge und neue Arbeitskleidung. „Oft kamen die Anregungen aus der Belegschaft“, sagt Balzen. Seit Kurzem profitieren die Mitarbeitenden von einer betrieblichen Krankenversicherung, die Leistungen übernimmt, die die Kassen nicht zahlen. „Man muss die Maßnahmen allerdings gut kommunizieren, damit sie genutzt werden und nicht nur kosten.“ Vieles sei im Detail kompliziert, sagt Balzen. So müssen Zuschüsse zu Firmensport und anderen Benefits die erlaubten Zuwendungshöhen einhalten. Die Einführung der neuen Arbeitskleidung sei aufwendig gewesen. Doch insgesamt zieht der Personalchef eine positive Bilanz: „Es lohnt sich.“ Ein wichtiges Indiz: Im vergangenen Jahr konnten frei werdende Stellen schnell neu besetzt werden. Und fünf neue Azubis für 2024 haben auch schon unterschrieben. (KW)


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Kommunikation & Recht

Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Foto: Elnur - stock.adobe.com

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Angst, wenn das Telefon klingelt? Keine Sorge: Sie müssen nicht auf jedes Anliegen sofort reagieren.

Hürde. „Wer nicht gern telefoniert, sollte deshalb eine Struktur für Telefonate entwickeln, genau wie für andere Aufgaben auch.“ Sie können beispielsweise Telefonzeiten festlegen, in denen Sie für Kunden oder Lieferanten zu sprechen sind. So vermeiden Sie überfallartige Telefonate. „Wenn es eine Bürokraft gibt, kann sie die Telefonate annehmen und Rückrufe innerhalb der Telefonzeiten vereinbaren. Soloselbstständige können damit auch einen externen Dienstleister beauftragen.“ Allerdings müssten die Rückrufe dann auch strukturiert abgearbeitet werden. Für die unterschiedlichen Gespräche lassen sich Checklisten aufstellen. „Notieren Sie sich für Neukunden, Reklamationsgespräche oder Bewerber die wichtigsten Fragen und Informationen, die Sie brauchen“, so Gaudszuhn.

Tipp 3: Üben Sie schwierige Telefonate Sie sehen es schon an der Nummer: Gleich kommt eine Beschwerde, weil Kunde X sich immer über jede Kleinigkeit aufregt und besonders knifflige Fragen stellt. Klar, dass Sie am liebsten nicht rangehen würden. Ebenso klar, dass das nicht geht. Hier ist es wie in der Schule: Üben hilft. „Suchen Sie sich einen Sparringspartner, der das Gegenüber spielt“, sagt Gaudszuhn. Sie empfiehlt, vorher abzusprechen, wie sich der Kunde verhalten könnte, und die verschiedenen Situationen durchzuspielen – bis zum Schlimmsten, das Sie sich vorstellen können. „Die Sorge, sich am Telefon zu blamieren, nicht Nein sagen zu können oder nicht weiterzuwissen, steckt oft hinter der Telefonangst“, sagt die Beraterin. „Dagegen hilft üben und das Festlegen fester Formulierungen für unterschiedliche Situationen.“ ɓ Sie wissen ein Detail nicht: „Ich schaue mir das nochmal an für Sie.“ oder „Ich suche die Information für Sie heraus.“ ɓ Sie sollen einen Preis nennen: „Das kann ich noch nicht auf den Punkt genau sagen, ich rechne das für Sie durch.“ Falls möglich, können Sie eine Preisspanne nennen. ɓ Sie sollen sofort einen Termin festlegen. „Ich muss erst genau kalkulieren, wie lange wir für die Arbeiten brauchen. Bis wann müssen Sie einen Starttermin wissen?“ ɓ Sie sollen ein Vorstellungsgespräch führen: „Vielen Dank, dass Sie sich bei uns melden. Im Moment kann ich nicht in Ruhe sprechen. Wann kann ich Sie erreichen?“ KATHARINA WOLF W

Tipps für schwierige Telefonate Wer ungern telefoniert, kommuniziert lieber per Chat oder gar nicht. Warum das keine Lösung sein kann und wie Sie am Telefon souverän bleiben, zeigen unsere Tipps.

Tipp 1: Vertagen Sie in Stresssituationen das Telefonat Das Telefon klingelt und es passt nicht oder Sie sind auf das Gespräch nicht vorbereitet. „Eine große Hürde beim Telefonieren ist die Angst, in Stresssituationen überrumpelt zu werden, weil sofort

Wer nicht gern telefoniert, sollte eine Struktur für Telefonate entwickeln.

Bei der Berechnung des Urlaubsanspruchs kommt es auf die Arbeitstage pro Woche an, nicht auf die Stundenzahl.

Vier-Tage-Woche: Verändert sich die Zahl der Urlaubstage? Wer seinen Mitarbeitenden eine Vier-Tage-Woche anbietet, muss auch dafür sorgen, dass der Urlaubsanspruch vertraglich angepasst wird. Im Zweifel zahlen Betriebe drauf. Die Vier-Tage-Woche ist auch in Handwerksbetrieben ein beliebtes Instrument, Mitarbeitende zu gewinnen und zu binden. Mit der Einführung eines anderen Arbeitszeitmodells kann sich auch die Anzahl der Urlaubstage ändern. Doch bedeuten vier anstatt fünf Arbeitstage automatisch weniger Urlaubsanspruch? „Das ist oft ein wunder Punkt an der Vier-Tage-Woche“, sagt Arbeitsrechtsanwalt Volker Görzel von der Kanzlei HMS Barthelmeß Görzel aus Köln.

Urlaubszeit vertraglich regeln „Wenn Mitarbeitende ihre Arbeitszeit oder Arbeitstage verringern, verändert sich der Urlaubsanspruch nicht automatisch“, betont Görzel. Vielmehr müssten Betriebe dafür sorgen, dass sie angepasste Zeiten und Urlaubsansprüche vertraglich

regeln. „Die Gefahr ist sonst, dass Sie als Arbeitgeber die Urlaubstage bezahlen und Ihnen an den verlorenen Tagen Arbeitskräfte fehlen“, sagt der Rechtsanwalt. Er empfiehlt Betrieben, in dem Änderungsvertrag zur Vier-TageWoche auch einen Absatz zum veränderten Urlaubsanspruch mit aufzunehmen. Alternativ könne ein Passus dieser Art auch in den Grundarbeitsvertrag mit aufgenommen werden. Sinngemäß könnte das laut Görzel so formuliert werden: „Mit der Veränderung der Arbeitstage von fünf auf vier reduziert sich der Anspruch der Urlaubstage auf 24 Tage im Jahr.“

Zwei Beispiele aus der Praxis Doch richtet sich die Zahl der Urlaubstage nach Arbeitstagen oder Arbeitsstunden? „Der Urlaubsanspruch

eine Reaktion gefordert wird“, erläutert Gaudszuhn. „Niemand ist jedoch verpflichtet, ein kompliziertes Gespräch sofort zu führen, einen Bewerber zu interviewen oder ein Angebot zu machen.“ Deshalb hilft ein simpler Tipp: „Vertagen Sie das Telefonat, indem Sie einen Rückruftermin vereinbaren“, sagt Gaudszuhn. Sollte Ihnen das schwerfallen, rät die Kommunikationsexpertin dazu, sich einen Standardsatz zu überlegen, den Sie freundlich, aber bestimmt vorbringen, wenn Sie keine Zeit zum Telefonieren haben.

Tipp 2: Telefonzeiten festlegen Gesche Gaudszuhn, Beraterin

Foto: nmann77 – stock.adobe.com

T

schnell zu Missverständnissen, weil nicht nur die Körpersprache, sondern auch die Stimme fehlt, um die Tonlage der Aussagen zu bewerten“, warnt Gaudszuhn. Bevor Sie also in fruchtlose Chat-Auseinandersetzungen versinken oder vor lauter Stress gar nicht mehr an den Apparat gehen und so Kunden oder Bewerber verprellen, kommen hier drei einfache Tipps.

errechnet sich immer anhand der Wochenarbeitstage“, sagt Rechtsanwalt Görzel. Er verdeutlicht das an zwei Beispielen: Beispiel 1: Ein Mitarbeiter, der vorher fünf Tage in der Woche insgesamt 40 Stunden gearbeitet habe, reduziert auf eine Vier-Tage-Woche. Sein Urlaubsanspruch betrug bei fünf Tagen Arbeit 30 Tage Urlaub, also sechs Wochen. Durch die Reduktion auf vier Tage ergibt sich ein Urlaubsanspruch von nur noch 24 Tagen. „Der Anteil der Urlaubstage reduziert sich also um ein Fünftel“, stellt er klar. Beispiel 2: Arbeitet ein Mitarbeiter in einer Vier-Tage-Woche nur 36 Stunden, hat er ebenso 24 Tage Urlaubsanspruch. „Die geleisteten Stunden spielen in dem Fall keine Rolle – nur die Tage pro Woche, an denen er arbeitet“, sagt Görzel. MARTINA JAHN W

„Für Handwerker gehört Telefonieren zum Job“, sagt Gaudszuhn. Telefonangst wird da zur echten

Wer haftet, wenn der Räumdienst patzt? Bei Schnee verunglückt ein Lkw auf dem Betriebshof. Der Betrieb muss zahlen – obwohl er einen Dienstleister mit dem Winterdienst beauftragt hat. Warum? Der Fall: Ein Betrieb beauftragt einen Dienstleister damit, auf dem Betriebsgelände die Schnee- und Räumpflichten im Winter zu übernehmen. Doch bei einem plötzlichen Kälteeinbruch versäumt der Dienstleister, spät abends Schnee zu räumen und zu streuen. Nachts fährt dann ein Lkw-Fahrer auf den Betriebshof und baut einen Unfall. Die Spedition verklagt den Betrieb daraufhin auf Schadensersatz. Das Urteil: Zu Recht, entscheidet das Landgericht (LG) Köln. Der Betrieb habe seine Verkehrssicherungspflicht fahrlässig verletzt und müsse daher Schadensersatz zahlen. Das Gericht stellte klar, dass Grundstückseigentümer die Verkehrssicherungspflichten zwar grundsätzlich an Dritte übertragen können. Wer einen Dienstleister beauftragt, habe aber Kontrollund Überwachungspflichten – ohne konkreten Anlass müsse ein Dienstleister allerdings nicht kontrolliert werden.

Doch in diesem Fall hätte der Betrieb nach Ansicht des Gerichts handeln müssen: Denn dem Betrieb sei 90 Minuten vor dem Unfall bekannt gewesen, dass der Dienstleister trotz plötzlichen Kälteeinbruchs weder Schnee geräumt noch gestreut hatte. Er hätte daher selbst tätig werden müssen. Im Verfahren argumentierte das Unternehmen, dass die Schneeräumung für die eigenen Mitarbeiter zu gefährlich gewesen sei. Doch die Richter sahen das anders: Fußgänger, die von Glätte wissen, könnten sich mit äußerster Vorsicht unfallfrei über das Grundstück bewegen. Zudem habe der Betrieb die Möglichkeit gehabt, gegenüber der Spedition eine telefonische Warnung auszusprechen. (AML) W LG Köln:

a Urteil vom 18. Dezember 2023 Az.: 15 O 169/23

Viel zu tun für Klimahandwerker Mehr als eine Million neue Anlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung wurden 2023 in Deutschland in Betrieb genommen. Und die Aussichten bleiben rosig. Wer 2023 sein Geld mit Solarenergie verdiente, hatte viel zu tun: Mehr als eine Million neue Anlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung gingen in Betrieb. Allein die neu installierte Photovoltaikleistung betrug mit 14 GW Leistung 85 Prozent mehr als 2022, wie die Bundesnetzagentur meldete. Mit rund 7 GW entfiel die Hälfte der 2023 neu installierten Solarstromleistung auf private Haushalte (+ 135 %). Auf Gewerbedächer entfiel nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) knapp ein Fünftel der neu installierten solaren Kraftwerksleistung, rund 75 Prozent mehr als 2022. Und die guten Aussichten für Klimahandwerker halten an: Der Branchenverband erwartet sowohl bei privaten Auftraggebern als auch bei Firmen eine steigende Nachfrage: Laut einer repräsentativen Umfrage des BSW planen mehr als 1,5 Million private Immobilienbesitzer die Errichtung einer Solaranlage auf ihrem Dach. 16 Prozent der Befragten wollen dies bereits in den kommenden zwölf Monaten angehen. Besitzer von Gewerbedächern profitierten hingegen

von Reformen des Solarpakets 1, das bis zum Frühjahr verabschiedet sein soll. Es umfasst unter anderem Erleichterungen beim Netzanschluss und für große PV-Anlagen auf Gewerbedächern. (KW) W Foto: JKLoma - stock.adobe.com

elefonisch immer erreichbar sein, kompetent Auskunft geben und geduldig Beschwerden lauschen – viele Kunden erwarten das von ihrem Handwerker. Telefonangst kann deshalb zum Problem werden. „Gerade wenn die Situation stressig oder ein unangenehmes Gespräch zu erwarten ist, weichen viele auf Kommunikation per Mail oder Chat aus“, sagt Gesche Gaudszuhn, Beraterin bei der Agentur für Freundlichkeit. Hintergrund dieser Telefonangst sei Selbstschutz: „Ein Gespräch am Telefon ist unmittelbar, ich muss sofort reagieren. Per Chat kann ich die Reaktionszeit selbst bestimmen.“ Der vermeintliche Schutz ist jedoch ein Trugschluss. „Gerade per Chat oder Mail kommt es

Gute Aussichten für alle, die Solarstromanlagen installieren, prophezeit der Branchenverband BSW.


Online-Marketing Fotos: Privat | auremar - stock.adobe.com

16. Februar 2024 | Norddeutsches Handwerk

Bei Ihnen arbeiten Jung und Alt harmonisch zusammen? Dann zeigen Sie das auf Ihrer Über-uns-Seite!

Als Betrieb punkten Was macht uns aus, wo kommen wir her, wo wollen wir hin? Die Über-uns-Seite auf der Firmenwebsite bietet Platz für Fakten und Emotionen, mit denen Sie Kunden und Bewerber anziehen.

Drei Fragen an ... ... Nina Kükelhahn (Foto), Stilista – Ihre Frisöre, Hildesheim

Welche Punkte waren Ihnen bei der Gestaltung des „Über uns“ wichtig? » Nina Kükelhahn: Wir wollen damit in kurzen und präzisen Sätzen sagen, wer wir sind und was wir machen. Wichtig ist uns, dass dort nicht nur Infos über den Salon zu lesen sind, sondern auch über unsere Arbeitstechniken und Produkte. Außerdem legen wir Wert darauf, dass Besucher der Seite finden, was sie suchen. Dazu gehören eine gute Menüführung und eine schlüssige Struktur. Auch professionelle Fotos haben wir extra dafür machen lassen. Das wertet die Seite auf.

Bekommen Sie Rückmeldung? » Kükelhahn: Auch wenn die Seite schon ein paar Jahre besteht, bekommen wir immer wieder positive Rückmeldungen. Zum einen von Kunden, die sich vor ihrem Besuch bei uns auf der Seite informieren. Zum anderen von Geschäftspartnern, die betonen, dass ihnen die Übersichtlichkeit und Freundlichkeit der Seite auffällt.

Die Inhalte sollten für die Zielgruppen relevant sein. Cornelia Gutmann, Marketing Managerin

konnten eine wichtige Investition in eine neue Maschine tätigen oder haben das Firmengebäude energetisch saniert? Solche Meilensteine spiegeln die Werte eines Betriebes und machen sie greifbar, nicht nur für Kunden, auch für künftige Mitarbeitende. „Bewerber, die Sicherheit suchen, spricht eine lange Betriebsgeschichte an, neue Firmengebäude signalisieren eine moderne Ausstattung der Arbeitsplätze“, erläutert Gutmann. Allerdings: „Sie sollten nur wirklich wichtige Meilensteine aufgreifen oder die interessantesten Punkte der Firmengeschichte erzählen“, rät sie. KATHARINA WOLF W

Wie sind Sie auf die Referenzkunden gekommen? » Kükelhahn: Wir haben uns überlegt, dass das eine schöne Idee für eine Win-win-Situation sein könnte: Unsere zufriedenen Kunden geben ein Statement ab, das wir gern und stolz auf unserer Seite veröffentlichen. Dass viele unserer Kunden auch Betriebe haben, spielt uns in die Karten. Für ihre Unternehmen ist es schön, dass andere potenzielle Kunden ihre Firmennamen bei uns lesen können. Ich habe schon oft gehört, dass Neukunden sich die Bewertungen vor dem Besuch bei uns durchlesen. (JA)

as findet sich auf der Seite „Über uns“ in Ihrem Webauftritt? Eine umfangreiche Firmenchronik, ein paar Worte zu Ihren Angeboten oder ein Sammelsurium von Inhalten, die woanders keinen Platz gefunden haben? „Die Seite ,Über uns‘ bietet Raum, Kunden und Bewerbern den Betrieb in einem Mix aus Fakten und Emotionen vorzustellen“, sagt Cornelia Gutmann, Marketing Managerin bei Coco, dem Marketing-System für kleine und mittelständische Betriebe. „Im Umkehrschluss bedeutet das: Die Inhalte sollten für diese Zielgruppen relevant sein.“ Doch was gehört nun dazu und was nicht? Die folgenden fünf Inhalte sollten auf jeden Fall dabei sein.

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1. Profi-Fotos: Wie sieht’s im Betrieb aus und wer arbeitet dort? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – das gilt auch für Ihre Über-unsSeite. „Professionelle Fotos aus Ihrem Betrieb schaffen Vertrauen und wecken positive Emotionen“, sagt Gutmann. Das gelte umso mehr, wenn Ihre Mitarbeitenden zu sehen sind. „Schließlich sind sie es, die für Ihre Kunden arbeiten oder die neuen Kollegen werden sollen.“ Allerdings gibt es hier ein paar Stolpersteine: „Alle, die auf den Fotos zu sehen sind, müssen sich vorab damit einverstanden erklären“, sagt Gutmann. „Lassen Sie sich dieses Einverständnis schriftlich geben.“ Sie wollen den Einzelnen nicht zu sehr in den Fokus stellen, um Headhuntern nicht ihre Arbeit zu erleichtern? „Dann können Sie auch ein Gruppenfoto nutzen oder Arbeitssituationen abbilden, ohne Namen zu nennen“, so Gutmann. Ist Ihr Team besonders kamerascheu, müssen Sie allein ran. „Sie können den Fokus auch auf die Geschäftsführung, die Werkstatt oder den Betrieb legen“, meint die Expertin.

2. Alleinstellungsmerkmale: Was unterscheidet Sie von den anderen? Sie sind die Einzigen, die mit besonderen Techniken arbeiten, oder Sie bieten einen außergewöhnlichen Service? Die Über-uns-Seite ist der Platz, um davon zu berichten. Allerdings: Halten Sie die Informationen kurz und übersichtlich“, sagt Gutmann. „Am besten verlinken Sie dann auf Ihre Angebotsseite, wo die Kunden ausführlichere Informationen und Beschreibungen finden können.“

3. Werte: Wofür steht Ihr Betrieb? Was treibt Sie an? Welche Werte liegen Ihnen am Herzen? Wie möchten Sie wahrgenommen werden? Nutzen Sie die Möglichkeiten der Über-uns-Seite und lassen Sie Kunden und Bewerber daran teilhaben. So erhöhen Sie die Chance, Aufträge und Bewerbungen zu erhalten, die zu Ihrer Firmenphilosophie passen. „Nachhaltigkeit, Kundenorientierung oder Familienfreundlichkeit lassen sich nicht nur in Texten, sondern auch in Icons und kurzen Stichworten darstellen“, sagt Gutmann. Auch Siegel, Preise oder andere Ehrungen können auf der Über-uns-Seite ihren Platz finden. „Allerdings sollten diese Auszeichnungen aktuell sein“, betont die Expertin. „Bester Arbeitgeber 2006? Das ist zu lange her.“

4. Zahlen und Fakten: Wie viele Kunden haben Sie im letzten Jahr glücklich gemacht? Nicht nur Emotionen, auch Fakten gehören auf Ihre Über-uns-Seite. „Hier ist es wichtig, Zahlen zu nennen, mit denen die Kunden sich ein Bild Ihres Betriebs machen können“, sagt Gutmann. Gleichzeitig können Sie mit Zahlen positive Emotionen erzeugen: „X Mitarbeitende kümmern sich um Ihr Anliegen, X Kunden haben wir mit unserer Lösung schon glücklich gemacht.“ Wichtig ist allerdings, dass Sie die Aktualität im Blick haben. Und: „Wenn Sie Zahlen nennen, dann sollten sie auch stimmen“, so Gutmann.

5. Geschichte: Welche Meilensteine hat Ihr Betrieb bereits erlebt? Ihren Betrieb gibt es schon seit 1872 und Sie führen ihn in sechster Generation? Der Gründer war ein Wandergeselle, der der Liebe wegen im Ort geblieben ist und sich später als Meister selbstständig machte? Oder Sie sind vor Kurzem in neue Gebäude umgezogen, sodass Ihnen eine moderne Werkstatt zur Verfügung steht? Sie

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* Quelle: GfK Studie zu Bekanntheit und Nutzung der Verzeichnismedien Oktober 2017; repräsentative Befragung von 15 Tsd. Personen ab 16 Jahren.

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Organisation

Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Was wollen Ihre Kunden wirklich? Höhere Umsätze, schnell mehr Liquidität oder ein neues Produkt? Die Jobs-to-be-done-Methode bringt Ihre Ziele mit den Wünschen Ihrer Kunden in Einklang. Fotos: Peter Rochel | Drobot Dean - stock.adobe.com | Privat

as wollen Kunden wirklich? Ein Produkt, zum Beispiel eine neue Heizung? Oder eine Dienstleistung, wie eine Wartung aller Fenster? Weder noch, sagt Peter Rochel, Gründer der Beratungsgesellschaft Oberwasser Consulting. „Die Kunden wollen sich zu Hause behaglich fühlen.“

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Was ist die Jobs-to-be-done-Methode? Rochel ist Experte für die sogenannte Jobs-to-bedone-Methode (JTBD), die er seit 2006 in Unternehmen vieler Branchen umsetzt. Diese Marketingstrategie geht davon aus, dass Kunden nicht in erster Linie ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen, sondern dass sie einen Job zu erledigen haben, also am Nutzen des Angebots interessiert sind. Wer eine Bohrmaschine kauft, will nicht in erster Linie eine Bohrmaschine besitzen oder hat Spaß daran, Löcher in die Wände zu bohren. Er will ein Bild oder ein Regal aufhängen. Diesen Job will er mithilfe der Bohrmaschine erledigen. Die Idee ist, den Kunden diesen Nutzen gezielt anzubieten. Doch eignet sie sich auch fürs Handwerk? „Die Jobs-to-be-done-Methode kann jeder Betrieb anwenden, egal ob Konzern oder soloselbstständiger Handwerker“, sagt Rochel. „Der Kern ist, einen konsequenten Perspektivwechsel vorzunehmen und zu verstehen, welchen Job die Kunden von meiner Dienstleistung oder meinem Produkt erledigt haben wollen.“ Oder anders ausgedrückt: „Was muss passieren, damit der Kunde sagt: Wie geil ist das denn?“

Schritt 1: Das Ziel klären und Annahmen formulieren Im Zentrum der Jobs-to-be-done-Methode stehen der Nutzen, den das Angebot bieten kann, und die Frage, ob die Kunden ihn tatsächlich brauchen oder wollen. Wie aber findet man das heraus? Zunächst müsse ein Unternehmen sein eigenes Ziel klären, sagt Rochel. „Was soll erreicht werden? Brauche ich schnell Liquidität? Will ich meine Umsätze langfristig erhöhen? Will ich neue Kundengruppen erschließen? Oder ein neues Produkt in den Markt bringen?“ Ein Beispiel: Rochel beriet einen Heizungsbauer, dessen Betrieb trotz hoher Auslastung in Liquiditätsprobleme kam. „Das Ziel war also, schnell an Geld zu kommen.“ Eine kurze Bestandsaufnahme zeigte: Das ließ sich am besten über den kurzfristigen Verkauf teurer moderner Heizungssysteme erreichen. Die Monteure allerdings, die die Heizungen einbauen konnten, waren auf Monate ausgelastet. „Die Aufgabe lautete also: Welches Angebot ist so attraktiv, dass Kunden jetzt eine teure Heizung bezahlen, sie aber erst in drei Monaten bekommen – und was muss ich dabei unbedingt beachten, damit die Kunden langfristig begeistert sind und mir das Ganze nicht um die Ohren fliegt?“, berichtet Rochel.

Schritt 2: Die Jobs verstehen In einem Workshop klärte Rochel mit dem Betrieb die verschiedenen möglichen Nutzen, die ein Kunde mit einer neuen Heizung verbindet: „Welchen Job soll eine neue Heizung erledigen, außer einfach die Wohnung zuverlässig warm zu bekommen?“ Der Job oder der Nutzen eines Angebots könne sehr unterschiedlich sein, sagt der Marketingexperte: funktional, emotional oder sozial. Beim Beispiel neue Heizung überwiegt der funktionale Nutzen: ein zuverlässig warmes Haus. Ein zusätzlicher funktionaler Nutzen ergibt sich, wenn die Heizung besonders effizient arbeitet, also am Ende Kosten spart. Es kann auch einen emotionalen Nutzen geben: Wenn die neue Heizung erneuerbare Quellen nutzt, schütze ich das Klima und kann deswegen ein gutes

Hallenbau

… Daniel Schulze, Raumausstattermeister aus Oldenburg

Wie konkret sind die Vorstellungen Ihrer Kunden, wenn sie zu Ihnen kommen? » Daniel Schulze: Das ist sehr unterschiedlich. Manche Kunden haben ganz konkrete Vorstellungen. Das ist immer eine Herausforderung. Denn zum einen ist es oft schwer, ein Projekt genau so umzusetzen, damit es letztendlich auch den Vorstellungen des Kunden entspricht. Zum anderen lassen sich manche Wünsche nicht oder nur schwer umsetzen. Das gilt insbesondere in Fällen, wenn Kunden mit Bildern kommen, die sie auf Instagram entdeckt haben. Andere Kunden kommen zu mir, weil sie in ihrem Zuhause etwas verändern möchten oder ein konkretes Problem haben, für das sie eine Lösung suchen. Solche Kunden sind meist sehr offen für Vorschläge und ich kann meine Kreativität mehr einbringen.

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Was muss passieren, damit Ihre Kundin total begeistert ist?

Gewissen haben. Der soziale Nutzen könnte wiederum darin bestehen, von den anderen als besonders umweltbewusst und fortschrittlich wahrgenommen zu werden.

„Wir haben in unserem Workshop die Annahme getroffen, dass die Kunden vor allem Heizkosten sparen wollen. Wenn dieser Nutzen erfüllt ist, darf die Heizung auch mehr kosten. Es muss nur absehbar sein, dass sie sich amortisiert“, sagt Rochel. Dann galt es, Hindernisse zu identifizieren, die den Kunden vom Kauf abhalten. „Moderne Heizungsanlagen sind teuer, werden aber vom Staat bezuschusst. Allerdings haben nur wenige Menschen Zeit und Lust, sich damit auseinanderzusetzen, und verschieben eine Kaufentscheidung. Deshalb wurde ein Fördermittelservice mit ins Angebot aufgenommen und den Kunden die höchstmögliche Fördersumme garantiert“, berichtet Rochel. Der Betrieb nahm zudem an, dass Kunden, die eine neue Heizung brauchen, eigentlich nicht auf sie warten wollen. Schließlich könnte sie die alte Anlage im ungünstigsten Moment im Stich lassen. „Also kam ein Check-up für die alte Heizung mit ins Angebot und die Garantie, im Havariefall innerhalb von 12 Stunden das Haus warm zu bekommen und innerhalb von einer Woche die neue Heizung zu installieren“, so der Marketingexperte. Die dreimonatige Wartezeit sollte außerdem mit der Möglichkeit einer Großbestellung und daher niedrigeren Anschaffungskosten erklärt werden.

Schritt 4: Kunden befragen Üblicherweise folgen jetzt bei der Jobs-to-be-doneMethode vertiefte Kundeninterviews. „Dabei geht es nicht darum, einen Fragebogen auszufüllen, sondern ohne Suggestion die Kunden intensiv nach ihren Erwartungen an das Produkt oder die Dienstleistung zu befragen“, sagt Rochel. Das sei nicht einfach, professionelle Hilfe deshalb angeraten. Die Schwierigkeit bestehe darin, den emotionalen oder sozialen Nutzen herauszufinden, weil er den Kunden oft gar nicht bewusst ist. Deshalb sei die Fragetechnik entscheidend.

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BIS INS DETAIL.

» Schulze: Ich unterhalte mich zunächst mit ihnen, im Gespräch lässt sich schon viel herausfinden. Außerdem zeige ich meinen Kunden Materialien, die für das Projekt infrage kommen könnten. Ich beobachte dann genau, wie sie auf den Stoff, die Tapete oder den Teppich reagieren. Daran lässt sich oft auf Anhieb erkennen, ob ein Material infrage kommt oder nicht. Am wichtigsten sind jedoch die Termine vor Ort. Ich besuche die Kunden immer zu Hause und schaue mir die Situation an. Nur so kann ich wirklich herausfinden, was sie brauchen und was sich wirklich umsetzen lässt.

Ziel der Interviews ist, herauszufinden, ob der Nutzen, den der Betrieb in seiner Annahme vorausgesetzt habe, auch tatsächlich dem Bedürfnis der Kunden entspricht – und welche Bedürfnisse sie außerdem haben. „So werden die blinden Flecken ausgeleuchtet, an denen der Betrieb sonst nur Vermutungen anstellt und vielleicht von völlig falschen Annahmen ausgegangen ist“, erklärt Rochel. Der Marketingexperte empfiehlt, nicht die Lieblingskunden zu befragen, sondern Erst- oder ehemalige Kunden, um wirklich Neues zu erfahren. In der Regel seien zehn gut einstündige Interviews nötig, allerdings ergebe sich oft schon nach fünf bis sieben Gesprächen ein Muster. Im Fall des Heizungsbauers war allerdings dafür keine Zeit. „Wir haben das Angebot gestrickt und er ist dann gleich los damit zu den Interessenten“, berichtet Rochel. Mit durchschlagendem Erfolg: „Der Inhaber war fassungslos, weil alle drei Kunden, mit denen er am ersten Tag sprach, sofort unterschrieben.“

Schritt 3: Annahmen treffen

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Drei Fragen an …

Und wann sind Kunden Ihrer Erfahrung nach besonders zufrieden mit dem erledigten Auftrag? » Schulze: Wenn ein Auftrag so ausgeführt wird, dass er die Erwartungen der Kunden erfüllt, sind sie erfahrungsgemäß besonders zufrieden. Große Zufriedenheit stelle ich aber auch fest, wenn ein Auftrag aus Sicht der Kunden einwandfrei läuft – also wenn er termingerecht fertig wird, das Arbeitsergebnis eine gute Qualität hat und wenn die Baustelle nach Abschluss der Arbeiten sauber ist. (AML)

Schritt 5: Auswerten und das Angebot anpassen

Diese Methode passt für jeden Betrieb. Peter Rochel, Marketing-Experte

Den Interviews folgt eine Auswertung und die Anpassung an die Kundenbedürfnisse. „Die müssen gar nicht unbedingt mit dem Angebot zu tun haben, können aber trotzdem kaufentscheidend sein“, so Rochel. Wenn Kunden beispielsweise Wert auf eine saubere Wohnung legten, könnten die eingebauten Heizungen noch so gut sein, „wenn die Handwerker dann einen Saustall hinterlassen, gibt es für diesen Betrieb keine Weiterempfehlung“. Aufschlussreich können die Interviews auch für das schriftliche Angebot sein: Welche Informationen wünscht sich der Kunde? „Wenn ich weiß, was den Kunden wichtig ist, schreibe ich das vorn ins Angebot, zum Beispiel eine Garantie, dass am Ende alles wieder ordentlich hinterlassen wird“, sagt Rochel. Mit den üblichen „Material- und Preislisten“ könnten die meisten Kunden ohnehin nichts anfangen. „Dann schauen sie am Ende nur auf die Zahl rechts unten, weil sie sonst nichts verstehen, und versuchen, den Preis zu drücken.“

Schritt 6: Dranbleiben Kundenwünsche verändern sich, die Situation des Betriebs kann sich von einem Tag auf den anderen drehen, wie etwa in der Corona-Krise. „Die Jobsto-be-done-Methode ist nicht etwas, das man nur einmal ausprobiert und dann nicht mehr braucht“, sagt Rochel. Man müsse dranbleiben und üben, um immer wieder den Perspektivwechsel in die Kundensicht zu vollziehen. „Am Anfang kostet es Zeit und ist anstrengend, aber mit Übung und Praxis läuft es irgendwann automatisch.“ KATHARINA WOLF W Wer mal reinhören möchte: In seinem Pod-

w cast berichtet Peter Rochel ausführlich über den Fall des Heizungsbauers: svg.to/obcopo

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Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Foto: Stellantis

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Stellantis will seine Position im Nutzfahrzeugmarkt mit neuen Services und einer komplett überarbeiteten Transporter-Palette ausbauen.

Transporter-Offensive gestartet Mit „Pro One“ will Stellantis seine Nutzfahrzeug-Sparte stärken. Der Fokus: Elektro-Transporter, mehr Services und mehr Konnektivität. nter dem Motto „Pro One“ will Stellantis seine Position im globalen Nutzfahrzeuggeschäft stärken. Damit die „Pro One“-Nutzfahrzeugstrategie des französisch-italienischen Konzerns auch sofort mit Leben gefüllt wird, präsentierte Stellantis für alle Marken jetzt auch ein komplett überarbeitetes Transporter-Portfolio. Mit „Pro One“ hat sich Stellantis hehre Ziele gesetzt. So möchte der Konzern die branchenweit breiteste Produktpalette in Sachen Transporter, Pickups und Mikromobilität anbieten. Relevante Ansätze für die Kunden dabei:

Weiterhin Brennstoffzellen-Varianten

U

die Weiterentwicklung der elektrischen Antriebsstränge ɓ die digitale Vernetzung der Produktpalette ɓ der Fokus auf den Ausbau der Servicestützpunkte und Dienstleistungen zum Beispiel im Bereich Financial Services und Ladeleistungen sowie ɓ die Reduzierung von Aus- und Umbauzeiten durch digitale Schnittstellen für Aus- und Umbauer. ɓ

Mit „Pro One“ hat sich Stellantis hehre Ziele gesetzt.

Dass Stellantis seinen Ankündigungen schnell Taten folgen lassen möchte, unterstrich der Konzern jetzt in Form einer komplett überarbeiteten Produktpalette. Denn die Stellantis-Transporter aller Marken erhalten ein deutliches Update. Und das optisch wie technisch und in allen Segmenten – vom Kompakt-Transporter (Citroën Berlingo, Fiat Doblo, Opel Combo, Peugeot Partner) über die mittelgroßen Nutzfahrzeuge (Citroën Jumpy, Fiat Scudo, Opel Vivaro, Peugeot Expert) bis hin zu den großen Transportern (Citroen Jumper, Fiat Ducato, Opel Movano, Peugeot Boxer). Ein wesentlicher Fokus dabei: die Optimierung der elektrischen Antriebsstränge. Bereits seit 2021 bietet Stellantis in jeder Transporterbaureihe auch einen vollelektrischen Antrieb an. Die überarbeiteten Elektro-Transporter, jetzt im Rahmen des „Commercial Vehicles Ambition Day“ vorgestellt, sollen vor allem mit größerer Reichweite überzeugen. So solle die jetzt präsentierte zweite Generation des Elektroantriebs bei den Kompakt-Transportern bei weiterhin 50 kWh großer Batterie eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern ermöglichen. Die mittelgroßen Elektro-Transporter von Stellantis kommen weiter mit

Toyota Proace Max feiert Weltpremiere Mit dem Proace Max dringt Toyota in Europa erstmals in das Segment der großen Nutzfahrzeuge vor. kW). Der vollelektrische Proace Max hat ein maximales Ladevolumen von 17 Kubikmetern, eine Nutzlast von bis zu 1.500 Kilogramm und eine maximale Zuglast von 2.400 Kilogramm. Die Dieselmodelle werden mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Achtgang-Automatik Foto: Kevin Schmidt

Der große Transporter kommt im Verlauf des Jahres 2024 mit Dieselund Elektroantrieb auf den Markt und wird – baugleich mit Citroen Jumper, Fiat Ducato, Opel Movano und Peugeot Boxer – von Stellantis zugekauft. Bereits heute hat Toyota mit dem mittelgroßen Proace und dem kompakten Proace City zwei Transportermodelle auf Stellantis-Basis im Programm. Mit dem Proace Max rundet Toyota sein Angebot nach oben ab. Er wird in je drei Längen (5,41 und 5,99 sowie 6,36 Meter) und Höhen (2,25 und 2,52 sowie 2,76 Meter) verfügbar sein. Toyota bietet den Proace Max auch als batterieelektrische Variante mit 272 PS, 110-kWh-Akku und 420 Kilometern Reichweite (WLTP) an. An der Schnellladesäule sind maximal 150 kW Ladeleistung möglich (AC: 11

kombiniert. Die Motorleistung variiert je nach Modell zwischen 120 PS und 180 PS. So ausgerüstet, hat der Proace Max ein maximales Ladevolumen von 17 Kubikmetern, eine Nutzlast von bis zu 1.425 Kilogramm und eine maximale Zuglast von 3.000 Kilogramm. (KS)

50 oder 75 kWh großen Batterien, die Reichweite liegt jetzt bei maximal 350 Kilometern. Und bei den großen elektrischen Transportern von Citroën, Fiat, Opel und Peugeot sorgt eine 110-kWh-Batterie für eine Reichweite von jetzt bis zu 420 km. Dabei lädt die Batterie der großen Transporter bei Schnellladung mit 150 kW von 0 auf 80 Prozent in weniger als einer Stunde. Zur weiteren Effizienzsteigerung setzt Stellantis künftig zumindest in seinen Kompakt-Transportern auch auf das Thema Wärmepumpe. Darüber hinaus setzt Stellantis auch in Zukunft auf Brennstoffzellen-Transporter. Die zweite Generation der mittelgroßen Transporter mit Brennstoffzellenantrieb, die Mitte 2024 auf den Markt kommen soll, bietet eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern. Dabei will es Stellantis aber nicht belassen: Der Brennstoffzellenantrieb soll ebenfalls ab Mitte 2024 auch in den großen Transportern zu haben sein, dann mit bis zu 500 Kilometern Reichweite. Um Transportermodelle mit Verbrennungsmotor auch in Zeiten der Elektromobilität länger nutzen zu können, setzt Stellantis in Zukunft auch auf die Elektrifizierung vorhandener Diesel- oder Benziner-Transporter. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung

mit dem Umrüstungsspezialisten Qinomic hatte das Unternehmen bereits Ende 2022 unterzeichnet.

Mehr Vernetzung Wichtiges weiteres Thema im Stellantis-Nutzfahrzeuggeschäft: die Fahrzeugvernetzung. Der Konzern plant, nur noch komplett vernetzte Fahrzeuge auszuliefern, die ab 2026 mit Over-the-Air-Updates auf aktuellem Stand gehalten werden können. Diese Konnektivität soll neue Servicepakete ermöglichen, die auch auf mehr Effizienz beim Kunden ausgerichtet sind. Darunter fallen Dienstleistungen wie die digitale Wartungsüberwachung, Eco-Drive-Coaching, LademanagementSoftware sowie Echtzeit-Fahrerwarnungen. Ziel soll es sein, Ausfallzeiten von Flotten zu verringern und die Gesamtbetriebskosten zu senken. Das Plus an Digitalisierung zeigt sich übrigens auch im Interieur der neuen Stellantis-Transporter: Im überarbeiteten Cockpit der Nutzfahrzeuge thront jetzt ein bis zu zehn Zoll großer Infotainment-Touchscreen, außerdem halten Digitalinstrumente Einzug in die Palette. Dazu gibt es überarbeitete Assistenzsysteme. Voll-LED-Schweinwerfer sind jetzt immer Standard. KEVIN SCHMIDT W

IMPRESSUM

Organ der Handwerkskammern 129. Jahrgang Herausgeber: Schlütersche Fachmedien GmbH Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 www.schluetersche.de www.handwerk.com Redaktion: Irmke Frömling (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2455 irmke.froemling@schluetersche.de Jörg Wiebking (Redaktionsleiter) Tel. 0511 8550-2439 joerg.wiebking@schluetersche.de Denny Gille, Tel. 0511 8550-2624 denny.gille@schluetersche.de Martina Jahn, Tel. 0511 8550-2415 martina.jahn@schluetersche.de Anna-Maja Leupold, Tel. 0511 8550-2460 anna-maja.leupold@schluetersche.de

Content Management: Torsten Hamacher, Tel. 0511 8550-2456 torsten.hamacher@schluetersche.de Antje Todt, Tel. 0511 8550-2550 antje.todt@schluetersche.de Regionalredaktionen (verantw. f. Kammerseiten) Braunschweig-Lüneburg-Stade: Astrid Bauerfeld Hannover: Peter Karst Hildesheim-Südniedersachsen: Ina-Maria Heidmann Magdeburg: Burghard Grupe Oldenburg: Heiko Henke Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim: Sven Ruschhaupt Ostfriesland: Jörg Frerichs Verkauf: Tanja Ehlerding (Anzeigenleiterin) Tel. 0511 8550-2647 tanja.ehlerding@schluetersche.de Anna Dau (Regionalverkauf Braunschweig-Lüneburg-Stade, Hannover, Hildesheim-Südniedersachsen, Magdeburg) Tel. 0511 8550-2484 anna.dau@schluetersche.de

Kai Burkhardt (Key Account Manager Automotive) Tel. 0511 8550-2566, kai.burkhardt@schluetersche.de Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Mediadaten 2024 Druckunterlagen: anzeigendaten-ndh@schluetersche.de Tel. 0511 8550-2522 Abonnement-Service: vertrieb@schluetersche.de Tel. 0511 8550-8822 Erscheinungsweise: monatlich Bezugspreis: Jahresabonnement: ¤ 46,00 inkl. Versand und MwSt. Studierende ¤ 28,00 Einzelheft ¤ 1,50 zzgl. Versandkosten Für die in der Handwerksrolle eingetragenen Handwerker ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. ISSN 0029-1617 Druck: NOZ Druckzentrum, Weiße Breite 4, 49084 Osnabrück

Genderneutrale Sprache Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wir bemühen uns um eine geschlechterneutrale Sprache, weisen aber darauf hin, dass wir in bestimmten Fällen wegen der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit nur die männliche Form verwenden. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.


Regionales

Handwerk kämpft für bessere Politik

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Foto: Anne-Kristin Gotot

16. Februar 2024 | Norddeutsches Handwerk | Sachsen-Anhalt

Für eine bessere Wirtschafts- und Standortpolitik hat das Handwerk am 19. Januar mit Plakaten ein Zeichen gesetzt. Weitere Maßnahmen sind ein Appell an Olaf Scholz und eine Postkarten-Aktion. eit, zu machen“ stand auf den Schildern, die Betriebe am 19. Januar in ihre Schaufenster oder Autos klebten, auf der Straße zeigten oder in den Sozialen Medien hochluden. „Es ist viel Vertrauen verloren gegangen. Bei vielen Betrieben und Beschäftigten herrscht der Eindruck: Die zahlreichen Probleme im Land werden von der Politik nicht angepackt – von spürbarem Bürokratieabbau bis zur Behebung der Bildungsmisere. Bereits beschlossene Punkte werden nicht konsequent umgesetzt. Es fehlt an politischer Planbarkeit und Verlässlichkeit für unternehmerische Zukunftsentscheidungen. Es passiert viel zu wenig, um die Belastungen für Betriebe und Beschäftigte zu reduzieren und Leistungsträger zu stärken. So kann es nicht weitergehen. Es ist Zeit, dass die Politik endlich ins Machen kommt“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, Andreas Dieckmann, bei einem Pressegespräch zum Aktionstag am 19. Januar in Wernigerode. Fleischermeisterin Melissa Leiste von der Fleischerei Frank Leiste in Wernigerode berichtete beim Pressegespräch von zunehmenden bürokratischen Belastungen: „Ich liebe mein Handwerk wirklich sehr, aber ich habe kaum noch Zeit dafür“, so Leiste. „Ich habe die Plakat-Motive in meinen WhatsApp-Status gestellt und viele positive Rückmeldungen dazu erhalten“, berichtete Dachdeckermeister Patrick Meyer aus Heudeber, Betriebsinhaber und stellvertretender Kreishandwerksmeister in Wernigerode. „Wenn jetzt nicht umgehend, entschlossen und mit Vernunft in Berlin gehandelt wird, werden viele Betriebe schließen müssen“, schrieb Stefan Nebe von der Peter Nebe Ingenieurhochbau GmbH u. Co KG aus Meisdorf an die Handwerkskammer. „Qualifizierungsvorschriften wie für Handwerker sollte es auch für Politiker geben“, sagte Heizungsbauer Sven Buddy aus Stendal am Telefon. Einige Unternehmer äußerten sich skeptisch. Der Aktionstag ist Teil eines Maßnahmenpakets der Handwerksorganisation. Am 30. Januar richteten die Präsidenten der vier Spit-

Z

Ministerin kündigt Förderprogramm an Land will Zuwanderung von ausländischen Azubis und Fachkräften unterstützen. In einem vom Handwerkstag organisierten Werkstattgespräch am 17. Januar im Bildungs- und Technologiezentrum Halle stellte sich Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne den Fragen von Handwerkern. Handwerkstagspräsident Uwe Runge brachte drei Schwerpunktthemen in die Diskussion ein: eine umfassende Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen, die Sorge der Unternehmerschaft um die notwendige Betriebsnachfolge und gezielte Zuwanderung in das Land Sachsen-Anhalt. Breiten Raum nahm der letzte Punkt ein. Die Ministerin stellte ein Projekt vor, welches Unterstützer für Unternehmen fördert, die sich um eine gezielte Zuwanderung von Azubis oder Fachkräften nach Sachsen-Anhalt kümmern. Diese stehen den Unternehmen zur Verfügung und organisieren bzw. begleiten das Alltagsleben der Fachkräfte aus dem Ausland. Das Projekt soll in den nächsten Wochen anlaufen, umfasst die Personalkosten des Kümmerers und wird über die Investitionsbank gefördert. (JS)

Friseur-Branche sieht sich in ihrer Existenz bedroht Bei einem „Zukunftskongress“ am 15. Januar im Admiralspalast in Berlin hat das Friseurhandwerk Chancen ausgelotet, um die Branche aktiv zukunftsfähig zu gestalten. Mit dabei waren Friseurmeisterin Nannette Alb aus Quedlinburg, Vollversammlungsmitglied der Handwerkskammer Magdeburg, und Wulfhard Böker, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Harz-Bode. „Zirka 500 Friseure wollten es wissen – geht’s noch weiter oder ist alles am Ende?“, berichteten die beiden. „Die Branche steht vor historischen Herausforderungen: Personalmangel, fehlender Nachwuchs, stetig wachsende Schwarzarbeit und rasant ansteigende Zahlen von Kleinstbetrieben, die keine Mehrwertsteuer abführen, bedrohen die Branche und viele Existenzen“, heißt es in einem Forderungskonzept mit dem Titel „Friseure brauchen Zukunft. Wir sind keine Unternehmer zweiter Klasse!“, das an die politischen Entscheidungsträger übergeben wurde. Hier die Forderungen:

Das Friseurhandwerk fordert: die Reduzierung der Mehrwertsteuer für persönliche Dienstleistungen auf 7 Prozent ɓ die steuerliche Geltendmachung der Friseurdienstleistung ɓ die Unterstützung der Ausbildungs- und Integrationsleistung ɓ die konsequente Verfolgung von Schwarzarbeit (AG) ɓ

zenverbände der deutschen Wirtschaft einen gemeinsamen Appell an den Bundeskanzler. Derzeit läuft eine Postkartenaktion. Beim Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft am 1. März in München wird das Handwerk seine Forderungen an den Bundeskanzler adressieren. ANJA GILDEMEISTER W

Postkarten-Aktion Die Handwerksorganisation stellt Betrieben und Beschäftigten vorgefertigte Postkarten zur Verfügung, mit denen sie Kernforderungen des Handwerks und individuelle Forderungen direkt an die Bundesregierung adressieren können. Die Postkarten sind bei der Handwerkskammer Magdeburg und bei den Kreishandwerkerschaften im Kammerbezirk erhältlich. Auch eine Druckvorlage ist verfügbar.

Präsident Andreas Dieckmann (v. l.), Fleischermeisterin Melissa Leiste, Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Andreas Heine und stellv. Kreishandwerksmeister Patrick Meyer am 19. Januar in der Wernigeröder Fußgängerzone


Regionales

Angebote Kleines Unternehmen der Kommunikationstechnik im Harz sucht neuen Geschäftsinhaber oder Teilhaber zur späteren Übernahme (Chiffre 12036) Verkauf eines Einzelunternehmens für Industriebedachungen in Magdeburg (Chiffre 12035) Kleines Autohaus mit Werkstatt und großem Entwicklungspotenzial in der Altmark zu verkaufen (Chiffre 12034) Werbeunternehmen im Jerichower Land zu verkaufen (Chiffre 12033) Nachfolger für etabliertes Bauserviceunternehmen im Raum Magdeburg gesucht (Chiffre 12032) Suche Nachfolger für erfolgreiches Heizung-Sanitär-Unternehmen im Salzlandkreis (Chiffre 12030) Werkstatt für Nutzfahrzeugtechnik im Salzlandkreis sucht Nachfolger (Chiffre 12027) Metallbauunternehmen im Bördekreis sucht Nachfolger (Chiffre 12026) Suche Nachfolger für eine erfolgreiche Heizung-Sanitär-Firma in der Altmark (Chiffre 12024) Dienstleistungsbetrieb für Instandsetzung für Fenster und Türen in Magdeburg zu verkaufen (Chiffre 12023)

Gesuche Wirtschaftsingenieur und Elektromeister sucht zukunftsfähiges Unternehmen zur Übernahme (Chiffre 12031) Kfz-Werkstatt in Magdeburg zur Übernahme gesucht (Chiffre 12025) Suche Malerbetrieb zu kaufen in Magdeburg, Landkreis Börde, Schönebeck oder im Altmarkkreis (Chiffre 11993) Vollständige Betriebsbörse: www.hwk-magdeburg.de/betriebsboerse Ansprechperson: Cornelia Strümpel E-Mail cstruempel@hwk-magdeburg.de Tel. 0391 6268-243

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Salzwedel: 21.02., 9.30 - 12.30 Uhr Altmarkkreis Salzwedel, Brunnenstraße 30 Haldensleben: 21.02., 9 - 12 Uhr, Kreishandwerkerschaft, J.-G.-Nathusius-Straße 24, und 13 - 15 Uhr, Landkreis Börde, Amt für Wirtschaft, Tourismus und Kultur, Bornsche Str. 2 Aschersleben: 26.02., 10 - 12 Uhr, Rathaus Aschersleben, Markt 1 Schönebeck: 27.02., 10 - 12 Uhr, Kreishandwerkerschaft, Berliner Straße 54 Wernigerode: 27.02. 10 – 14 Uhr, Kreishandwerkerschaft, Teichdamm 6 Staßfurt: 04.03., 10 - 12 Uhr, Rathaus Staßfurt, Hohenerxlebener Str. 12 Oschersleben: 06.03., 9-12 Uhr, Kreishandwerkerschaft, Thälmannstr. 8, Oschersleben Quedlinburg: 07.03., 10-14 Uhr, CityBüro, Pölkenstraße 40, Quedlinburg Burg: 12.03., 11 - 14 Uhr, Kreishandwerkerschaft, Holzstr. 26 a Schönebeck: 12.03. 15 - 17 Uhr, IGZ INNO-LIFE SBK GmbH, Badepark 3 Stendal: 12.03., 9 bis 12 Uhr, Kreishandwerkerschaft, Mönchskirchhof 7

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Mit Elan und Freude 2019 hat Zahntechnikermeister Lars Mahlfeldt einen Betrieb in Wernigerode übernommen. Im Interview berichtet er darüber.

Zahntechnikermeister Lars Mahlfeldt beim „Matching-Abend“ der Handwerkskammer 2023.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, einen Betrieb zu übernehmen? » Eigentlich aus Liebe zu meinem Beruf. Ich habe schon während der Ausbildung bemerkt, dass mich dieser Beruf wirklich glücklich macht und mir Gott sei Dank auch sehr gut lag. Dies gepaart mit den abwechslungsreichen Aufgaben und der Komplexität des Berufes hat dafür gesorgt, dass ich mich unbedingt selbständig machen wollte. Die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit verschiedenen Personen war ein weiterer wichtiger Grund. Auch ist es mir gelungen, meine damaligen Kollegen zu motivieren und neben dem alltäglichen Stress den Spaß nicht zu vergessen. Dies hatte mich in meinem Vorhaben stets bestärkt.

Welche Eignung brachten Sie mit? » Die Grundvoraussetzung ist, so denke ich, seine Arbeit wirklich mit Elan und Freude zu verrichten. Denn so sind stressige Phasen besser zu überwinden. Mein Gefühl war es stets, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Diese Energie hat dafür gesorgt, dass ich vor der Betriebsübernahme die Meisterschule in Teilzeit absolviert habe. Es war eine sehr anstrengende, aber unheimlich wichtige Zeit. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Man lernt dort unheimlich viel dazu und lernt auch neue Menschen kennen, welche alle das gleiche Ziel haben und später wie ein kleines Netzwerk fungieren.

ExpertenSprechtag EIN EXPERTENSPRECHTAG ZU BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN FRAGEN IN DER NACHFOLGE findet am 20. Februar von 9 bis 12 Uhr in der Handwerkskammer Magdeburg, Gareisstraße 10, statt. Jana Köhne von der Dr. Heimann & Köhne M&A-Beratung GmbH in Magdeburg berät in Einzelgesprächen.

liches Beratungsgespräch haben mir damals Sorgen und Ängste genommen und dafür gesorgt, dass ich dieses Vorhaben mit einem noch besseren Gefühl umsetzen konnte. Auch tiefgreifende Gespräche mit den Steuerberatern und dem Notar waren sehr wichtig.

Wofür haben Sie die Meistergründungsprämie eingesetzt? » Für neue, arbeitserleichternde und moderne Gerätschaften.

Wie wichtig ist die Chemie zwischen Übergeber und Übernehmer aus Ihrer Sicht?

Wo haben Sie sich Unterstützung geholt?

» Das ist einer der wichtigsten Punkte. Nach dem Schritt in die Selbständigkeit wurde ich drei Jahre vom ehemaligen Geschäftsführer begleitet. Da er in dieser Zeit mein Geschäftspartner war, würde ich sagen, dass die zwischenmenschliche Chemie sehr wichtig ist. Während der gemeinsamen Geschäftsführung waren gefühlt alle gewohnten Parameter außer Kraft gesetzt. Alles war auf einmal anders. Derjenige, der den Betrieb übernimmt, wildert ja quasi in den Aufgabenbereichen des alten Geschäftsführers herum. Was allerdings völlig normal und auch notwendig ist. Dann macht der Übernehmer auf einmal einige Dinge anders als zuvor. Das ist nicht unbedingt leicht für den, der den Betrieb abgibt. Da sind gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis unerlässlich. W

» Tatsächlich hatte ich frühzeitig Kontakt zur Handwerkskammer Magdeburg aufgenommen. Mehrere Telefonate und ein persön-

Vollständiges Interview: hwk-magdeburg.de/gruenderstories

Welches Wissen haben Sie sich für die Übernahme noch angeeignet? » Besonders wichtig war es, die Betriebszahlen zu analysieren und zu verstehen, um davon eine Zukunftsprognose ableiten zu können. Welche Parameter werden sich verschieben? Wie finanziert sich der Betrieb, und wie verhält es sich, wenn zum Beispiel der Kundenstamm schrumpfen würde? All das waren Fragen, die ich mir gestellt habe, um eine aussagekräftige Rentabilitätsvorschau zu erhalten.

Anmeldung: Tel. 0391 6268243 oder per Mail an betriebs beratung@hwk-magdeburg.de

Informationen und Beratung in der Nachfolgewoche Die diesjährige „Nachfolgewoche“ des Netzwerks Unternehmensnachfolge Sachsen-Anhalt (N:UN) findet vom 4. bis 8. März statt. Folgende Veranstaltungen werden angeboten, melden Sie sich jetzt dafür an. Expertensprechtag zu rechtlichen und steuerlichen Hürden in der Nachfolge (Einzelgespräche)

Praxistipps zur Unternehmensnachfolge – Unternehmenswertermittlung (Unternehmensabend)

Termin: 5. März, 9 bis 16 Uhr Ort: Handwerkskammer Magdeburg, Gareisstr. 10, Magdeburg Experten: 9 bis 12 Uhr Torsten Hallmann, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Medizinrecht, Bürogemeinschaft RA Hallmann & Gürke, Magdeburg

Termin: 6. März, 16 bis 17.30 Uhr Ort: Industrie- und Handelskammer Magdeburg, Alter Markt 8, Magdeburg Expertin: Jana Köhne, Dr. Heimann & Köhne M&A-Beratung GmbH, Magdeburg

13 bis 16 Uhr Steuerberaterin Steffi Köchy-Gellfart, SKG Steuerberatungsgesellschaft GmbH, Halberstadt

Plakat: Handwerkskammer Magdeburg

W BETRIEBSBÖRSE

Handwerkskammer Magdeburg | Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Archivfoto: Dan Tebel

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Expertinnen: Janet Petermann von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt Gaby Danielzyk von der Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Anmeldung: Telefon 0391 6268 243 oder per E-Mail an betriebsberatung@hwk-magdeburg.de

Expertensprechtag zur Finanzierung der Nachfolge (Einzelgespräche) Termin: 7. März, 9 bis 16 Uhr Ort: Handwerkskammer Magdeburg, Gareisstr. 10, Magdeburg

Motiv aus der Nachfolgekampagne des Netzwerks Unternehmensnachfolge mit Tischlermeister Robert Dreyer.

276 Seiten ISBN 978-3-8426-3106-9 € 22,00 [D] · € 22,70 [A]

144 Seiten ISBN 978-3-8426-3079-6 € 20,00 [D] · € 20,60 [A]

Alle Veranstaltungen: www.unternehmensnachfolge-lsa.de

Gesund von Kopf bis Fuß! 152 Seiten ISBN 978-3-8426-3151-9 € 22,00 [D] · € 22,70 [A]

Überall erhältlich, wo es Bücher gibt und auf … www.humboldt.de

…bringt es auf den Punkt.


Regionales

16. Februar 2024 | Norddeutsches Handwerk | Handwerkskammer Magdeburg

W WEITERBILDUNGEN

„Richtig Bock auf Handwerk“ eben dem jährlichen Nachwuchswettbewerb in allen 130 Berufen, der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk (DMH) - German Craft Skills“, messen sich die Absolventen der etwa 30 gestalterischen Handwerksberufe im Kreativwettbewerb „Die gute Form im Handwerk“. Mit außergewöhnlichen Designlösungen können sie hier ihre handwerkliche Experimentierfreude unter Beweis stellen. William Tanner, Steinmetz und Steinbildhauer aus Magdeburg, überzeugte die Jury mit zwei Wangen aus Sandstein, die einen Schrank aus Eichenholz halten. Er belegte den dritten Platz im Bundeswettbewerb „Die gute Form“ und ist damit der Bestplatzierte aus dem Kammerbezirk Magdeburg im Nachwuchswettbewerb 2023. „Dritter Bundessieger - das ist schon ein cooler Titel“, sagt William (22), der seit seinem Fachabitur in der Fachrichtung Gestaltung ein Kunst-Studium anstrebt, auch dank eines „genialen“ Kunst-Lehrers. Als „Grundsicherung“ wollte er jedoch zunächst eine handwerkliche Ausbildung absolvieren. William: „Mit meinem Vater habe ich viel an alten Häusern gewerkelt, ich hatte richtig Bock auf Handwerk.“ Der Werkstoff Holz kam nicht infrage, da der Vater Tischler und Zimmerer ist und der Sohn etwas anderes machen wollte. Bronzeguss fiel weg, weil das in Magdeburg nicht angeboten wird und William seine Heimatstadt nicht verlassen will. Für die Entscheidung reichte dann ein einziger Schnupper-Tag beim renommierten Denkmalpflege-Unternehmen Paul Schuster GmbH in Magdeburg, wo er bald darauf einen Ausbildungsvertrag als Steinmetz und Steinbildhauer unterschrieb. Das anfängliche wochenlange Üben am Stein machte ihm nichts aus, im Gegenteil: Im Laufe der Ausbildung wuchs Williams Begeisterung, er hängte sich richtig rein. „Der Beruf hat eine krasse Bandbreite, vom Mauerwerk über Fassaden, Fußböden und Treppen bis hin zu freistehenden Objekten. Und man arbeitet im Milimeterbereich, das ist absolut faszinierend. Ich finde es sehr cool, etwas zu machen, was sich andere kaum erklären können“, sagt er. Williams Gesellenstück, mit dem er in den Landes- und dann den Bundeswettbewerb einzog, zeigt sein handwerkliches Können und seine künstlerischen Ambitionen und macht seinen Vater sicherlich

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Der nächste Weiterbildungskurs zum/r anerkannten „Fachkosmetiker/-in HWK“ findet vom 12.08. bis 14.12.2024 in Teilzeit im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg statt. Erlernen Sie fachtheoretische Grundkenntnisse, spezielle Handund Gesichtspflegetechniken, dekorative Kosmetik und sowie Grundlagen des Marketings. Werden Sie zertifizierte/r Fachkosmetiker/in und erweitern damit Ihr persönliches Leistungsprofil. Eine finanzielle Förderung ist durch die Förderprogramme des Landes und des Bundes möglich.

Weitere Angebote Steinmetz William Tanner aus Magdeburg und sein Gesellenstück.

Hintergrund DIE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT IM HANDWERK (DMH) - GERMAN CRAFT SKILLS findet jährlich in allen 130 Handwerksberufen von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb statt. IM KREATIVWETTBEWERB „DIE GUTE FORM IM HANDWERK“ stellen die etwa 30 gestalterischen Handwerksberufe mit außergewöhnlichen Designlösungen ihre Experimentierfreude unter Beweis.

sehr stolz. „Die Brückenform der Sandstein-Wangen und das in den Schrank eintauchende Profil symbolisieren die Brücke/Verbindung zwischen dem Gewerk meines Vaters, der den Schrank gebaut hat, und meinem Gewerk als Steinmetz“, erklärt er. Der Schrank hängt übrigens in der „Wagenhalle 11“ in Magdeburg-Cracau, einem denkmalgeschützten Gebäude, das William gemeinsam mit Mitstreitern des gleichnamigen Vereins jeden Sonntag saniert. Sie wollen „das schöpferische Leben unserer Stadt mitprägen und reformieren“. Hier soll eines Tages Kunst gezeigt werden. Vielleicht auch die von William, denn ein Kunststudium steht nach wie vor auf seinem Plan, möglicherweise in Richtung Druckgrafik. Er kann sich vorstellen, eines Tages als Dozent zu arbeiten. Dem Handwerk will er parallel treu bleiben. Bis August arbeitet er als Geselle in seinem Ausbildungsbetrieb in Magdeburg, dann geht es zur Steinmetz-Schule in Königslutter. „Der Beruf hat mich so gefesselt, dass ich meinen Meister machen will.“ ANJA GILDEMEISTER W

Kammersieger

3. Bundessieger im Wettbewerb „Die gute Form“ William Tanner, Steinmetz und Steinbildhauer, FR: Steinmetzarbeiten Magdeburg (Ausbildungsbetrieb: Paul Schuster GmbH, Magdeburg) auch Landessieger Laura Lammel, Konditorin, Colbitz (Ausbildungsbetrieb: Konditorei und Café Am Markt, Wernigerode) Thanh Hang Nguyen, Konditorin, Leipzig, (Ausbildungsbetrieb: Madmoiselle Cupcake GbR Tina Post, Magdeburg) Julian Meier, Schornsteinfeger, Stendal (Ausbildungsbetrieb: Schornsteinfegermeister Thorsten Meier, Stendal) Bastian Marscheider, Zimmerer, Harzgerode, (Ausbildungsbetrieb: Werkstätten für Denkmalpflege GmbH, Thale)

Sebastian Michael Dobrindt, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Gardelegen, (Ausbildungsbetrieb: Christian Kohlhas, Gardelegen) Anne-Marie Heydecke, Augenoptikerin, Quedlinburg (Ausbildungsbetrieb: Augenoptik Judit Tasche, Quedlinburg) Toni Walther, Elektroniker, FR: Energieund Gebäudetechnik, Havelberg (Ausbildungsbetrieb: Elektro Wolff GmbH, Havelberg) Benjamin Julian Zimmermann, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, SP: Bäckerei, Stendal (Ausbildungsbetrieb: Thonke Filiale, Stendal) Aaron Gärtner, Fleischer, Jerichow, (Aus-

Brow Henna 04.03.2024, Vollzeit AutoCAD Basiskurs 18.03. – 22.03.2024, Vollzeit Fachkundelehrgang für den Aufbau und die Nutzung von Gerüsten 21.03. – 22.03.2024, Vollzeit Vorbereitung auf die Metallbauermeisterprüfung Teile I/II 12.04.2024 – 13.12.2025, Teilzeit Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk - Grundschulung 15.04. – 20.04.2024, Vollzeit Microblading 15.04. – 17.04.2024, Vollzeit Messpraktikum zum Prüfen elektrischer ortsfester Anlagen 29.04.2024, Vollzeit Messpraktikum zum Prüfen elektrischer ortsveränderlicher Betriebsmittel Termin 30.04.2024, Vollzeit Weitere Informationen und Anmeldung: Weiterbildungsberatung, Tel. 0391 6268-172, E-Mail weiterbildungsberatung@bbz-bildung.de

Die „Deutsche Meisterschaft im Handwerk - German Craft Skills“ wurde 2023 in Sachsen-Anhalt in 19 Berufen ausgetragen. 46 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker traten insgesamt an. Das sind die Sieger aus dem Kammerbezirk Magdeburg:

Anna-Lena Andag, Fahrzeuglackiererin, Oberharz am Brocken (Ausbildungsbetrieb: Michael Ballon, Wernigerode) Lisa Köhler, Hörakustikerin, Magdeburg, (Ausbildungsbetrieb: Fielmann AG & Co. OHG, Magdeburg) Vanessa Gernegroß, Kauffrau für Büromanagement, Magdeburg (Ausbildungsbetrieb: Delikata Magdeburger Fleisch- und Wurstwaren GmbH, Magdeburg)

Die nächste Aufstiegsfortbildung zum „Geprüften Betriebswirt nach der Handwerksordnung“ (HwO) findet vom 15.11.2024 bis 24.10.2026 im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg statt. Unterricht ist 14-täglich freitags und samstags 8 bis 16 Uhr. Hier werden künftige Führungskräfte qualifiziert, so dass diese nachhaltig, eigenständig und verantwortlich ein Unternehmen führen können. Eine finanzielle Förderung ist durch das Aufstiegs-BAföG möglich.

Fachkosmetiker

Sieger der Deutschen Meisterschaft im Handwerk

Landessieger

Geprüfter Betriebswirt Fotos: Anne-Kristin Gotot/Privat

Steinmetz William Tanner hat im Kreativwettbewerb „Die gute Form“ 2023 den dritten Platz auf Bundesebene belegt.

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bildungsbetrieb: Carsten Pietrzak Fleischerei Ferchländer, Elbe-Parey) Ringo Hartmann, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Ilsenburg (Ausbildungsbetrieb: René Frenzel, Oberharz am Brocken) Philipp Max Bartholomäus, Friseur, Staßfurt (Ausbildungsbetrieb: Inga Söllig, Magdeburg) Malte Kämpfer, Kraftfahrzeugmechatroniker, Kalbe (Milde), (Ausbildungsbetrieb: Hotz Automobile Gardelegen GmbH, Gardelegen) Fotos von der Siegerehrung am 15. Februar in Magdeburg: www.hwk-magdeburg.de/dmh www.facebook.com/hwkmagdeburg www.instagram.com/hwk_magdeburg

W PREISVERLEIHUNG TOP AUSBILDER 2023 Als Anerkennung für herausragende Leistungen und hohes Engagement in der Ausbildung verleiht die Handwerkskammer den Titel „TOP AUSBILDER im Handwerk 2023“ an diese Betriebe: ɓ Altmärkischer Werkzeugbau GmbH, Salzwedel ɓ Augenoptik Bernhardt, Havelberg ɓ Autocenter GmbH Blankenburg, Blankenburg ɓ CarUnion AutoTag GmbH, Autohaus Aschersleben ɓ CKS Bau GmbH, Wernigerode ɓ Tischlerei Timme, Eilsleben Porträts der Betriebe: auf den Folgeseiten Fotos von der Auszeichungsveranstaltung am 15. Februar: www.hwk-magdeburg.de, www. facebook.com/hwkmagdeburg, www.instagram.com/hwk_ magdeburg

Der Newsletter informiert mich regelmäßig dienstags und donnerstags über wichtige Themen wie Steuern, Personal und Digitalisierung. Dirk Evers, Evers-Bau-Tischlerei GmbH, Braunschweig

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15a Regionales

Foto: Anne-Kristin Gotot

Foto: Anne-Kristin Gotot

Handwerkskammer Magdeburg | Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Jens Ehrlich (v.l.), Volker Noffke, Fiona Sofie Szameitat und Sebastian Ehrlich von der Altmärkischer Werkzeugbau GmbH in Salzwedel.

Mut zur Ausbildung

mich fachlich überholt, das war ein schöner Moment“, erinnert er sich. Mittlerweile sind die beiden Kollegen, denn Fiona wurde als CNC-Fräserin übernommen. Das kleine Team von insgesamt sechs Mitarbeitern unter Leitung des Ingenieurs Sebastian Ehrlich (Jahrgang 1982) und des Feinwerkmechanikermeisters Markus Ehrlich (Jahrgang 1984) konstruiert und baut für Kunden aus ganz Deutschland Schnitt-, Stanz- und Umformwerkzeuge, Vorrichtungen aller Art und Sondermaschinen. Wobei momentan die Lohnfertigung von Einzelteilen und Kleinserien überwiegt. Diese werden durch Dreh-, Fräs- und Erodierbearbeitung nach Zeichnung oder 3D-part gefertigt und je nach Komplexität per Messschieber oder auf der hauseigenen Messmaschine gegengemessen. Vor allem die Anfertigung von Ersatzteilen jeglicher Art nach Muster für Maschinen und Anlagen wird immer stärker nachgefragt. Aktuell sind aufgrund ausbleibender Bewerbungen keine Azubis an Bord. Das soll sich möglichst schnell ändern. „Wir suchen Azubis mit mindestens der Note 2 in Mathe und Physik, technischem Verständnis, Ausdauer, Genauigkeit und Teamfähigkeit“, sagt Sebastian Ehrlich. Die Altmärkischer Werkzeugbau GmbH bietet die Ausbildung in einem Handwerksberuf, der sehr erfüllend sein kann, wie man am schönen Beispiel von Fiona Szameitat sieht. (AG) W

„Ausbildung braucht Geduld und Zeit“, sagt Annica Bernhardt, Inhaberin von Augenoptik Bernhardt in Havelberg. Schon ihre erste Auszubildende Daniela Sperk, die 2016 in den Betrieb kam, profitierte von dieser Herangehensweise. „Meine Chefin war immer da, hat immer geholfen, stand immer an meiner Seite“, berichtet Daniela Sperk, die nach ihrer Ausbildung übernommen wurde und sich keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen kann. Annica Bernhardt sagt außerdem: „Man sollte keine Angst vor schwierigen Aufgaben aufbauen, sondern rangehen, die Azubis mitnehmen und auch mal scheitern lassen. Entsprechend fällt das Resümee ihres zweiten Azubis Alexander Möbius aus, der von 2019 bis 2022 lernte, jetzt angestellt ist und seine Meisterausbildung macht: „Ich durfte mich komplett frei entfalten, Dinge üben, Material war immer da. Ich konnte immer alles fragen und so viele Brillengläser kaputt machen, wie ich wollte.“ Alexander Möbius hatte neben einer einfühlsamen Ausbilderin Leistungsbereitschaft, Talent, Lust auf den Beruf sowie ein Fünkchen Glück und wurde damit 2022 Deutschlands bester Nachwuchs-Augenoptiker. „Die Sieger kamen sonst aus Optiker-Ketten. Dass ein Azubi aus einem Einzel-Betrieb Bundessieger wird, war ein Novum und zeigt, dass auch

Die Prämierten Altmärkischer Werkzeugbau GmbH, Salzwedel Augenoptik Bernhardt, Havelberg Autocenter GmbH Blankenburg, Blankenburg CarUnion AutoTag GmbH, Autohaus Aschersleben Foto: Anne-Kristin Gotot

Mit der Übernahme der Altmärkischer Werkzeugbau GmbH von ihrem Vater Jens Ehrlich haben die Brüder Sebastian und Markus Ehrlich im April 2023 auch eine lange Ausbildungstradition übernommen. Im Jahr 2000 in Salzwedel gegründet, wurden seit 2001 insgesamt zehn Feinwerkmechaniker ausgebildet, darunter auch zwei Frauen. Eine davon, Fiona Sofie Szameitat aus Lüchow, wurde 2022 Landessiegerin beim Berufswettbewerb. „In der Berufsschule hat mich die Metalltechnik fasziniert. Mein Lehrer hat mir dann vorgeschlagen, mich bei AWB zu bewerben. Ich habe schnell gemerkt, dass ich den Beruf kann und gern mache“, berichtet die 23-Jährige, die während ihrer Ausbildung drei Notizbücher mit Dingen füllte, die sie sich unbedingt merken wollte. In Volker Noffke, Jahrgang 1964, fand sie einen einfühlsamen Ausbilder. „Man muss Potenziale wecken. Wenn die Lehrlinge gut zuhören, Erklärtes gut annehmen und gut umsetzen, erklärt man gern wieder etwas. Bei Fiona merkte ich schnell: Da möchte jemand, da macht sich jemand einen Kopf“, sagt Volker Noffke, der sich noch genau an den Tag in Fionas drittem Lehrjahr erinnert, als er sie um Rat zu einem Arbeitsvorgang an der Fräse bitten musste. „Da das Fräsen nicht mein Einsatzschwerpunkt ist, hatte sie

ein kleiner, junger Betrieb gut ausbilden kann. Das sollte Mut machen“, sagt Annica Bernhardt stolz. Sie selbst ist in ihrem Berufsleben mit ganz unterschiedlichen Unternehmen in Berührung gekommen. 1980 am Rand von Berlin geboren und dort auch aufgewachsen, absolvierte Annica Bernhardt nach Abi und Auslandsjahr ein damals ganz neues ausbildungsintegriertes Studium der Augenoptik/Optometrie in Wolfsburg/Hankensbüttel mit dem Abschluss „Dipl.-Ing (FH)“. Dann arbeitete sie in Süddeutschland und versuchte von dort aus, ihren Lebensmittelpunkt in die östliche Altmark, der Heimat ihres Mannes, zu verlegen. Nach einer Station als Ausbilderin in den Optischen Werken Rathenow und einem Franchise-Projekt nutzte die mittlerweile zweifache Mutter 2015 die Chance und übernahm das Geschäft in Havelberg. Hier ist sie gut angekommen, hat sich auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingestellt, bietet zusätzlich Sportbrillen und Lupen an, arbeitet im Prüfungsausschuss der Innung, vernetzt sich mit regionalen Unternehmen und unterstützt Berufsorientierungsprojekte Havelberger Schulen. Eine(n) dritte(n) Auszubildende(n) hat sie bislang leider nicht gefunden. Annica Bernhardt bleibt dran: „Wenn ich nicht ausbilde, finde ich auch keine Fachkräfte.“ (AG) W

Foto: Anne-Kristin Gotot

Potenziale wecken

Praktikantin Emily Teßmar(v.l.), Alexander Möbius, Annica Bernhardt und Daniela Sperk von Augenoptik Bernhardt in Havelberg.

Mathis Jäger (v.l.), Siegmar Schink, Keanu Becker, Kenan Karacan und Danny Halm von der Autocenter GmbH Blankenburg.

Ben Langner (v.l.), Leon Bischoff, Lea Wagner und Chiara Weber vom CarUnion Autohaus in Aschersleben.

Ausbildungstradition wiederbelebt

Ausbildung in jungen Händen

Ausbildung hat Tradition in der Autocenter GmbH Blankenburg. 1992 aus dem ehemaligen Kreisbetrieb für Landtechnik gegründet, kam der Kfz-Mechatroniker-Nachwuchs ab 1994 stets aus den eigenen Reihen. Ende der 2000er-Jahre war das vorerst vorbei. Aus lauter Verzweiflung über die mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Schulanfänger, wie Siegmar Schink berichtet, der seit 1997 die Geschäfte des ACB führt. Als dann aber keine brauchbaren Fachkräfte mehr zu finden waren, machte man sich 2020 wieder an die Ausbildung. Werbung war dafür nicht nötig, die jungen Leute fanden auf unterschiedlichen Wegen von selbst in den Betrieb: Mathis Jäger zum Beispiel, der erste Azubi der neuen Generation, begleitete als Segelflugsportler die Wartung von Technik im Autocenter Blankenburg und war so begeistert vom Portfolio des Betriebs, dass er sich nach seinem Abi für eine Ausbildung entschied. „Vom Pkw über das Wohnmobil über Rettungsdienstfahrzeuge bis hin zu LKW und Kran – die Bandbreite ist riesig, das ist hier nicht die übliche Kfz-Werkstatt, das hat mir gefallen“, sagt Mathis, der jetzt als Facharbeiter angestellt ist. 2021

kamen Keanu Becker und Justin Winkelmann. Letzterer hatte zunächst in Schwaben seine Ausbildung begonnen und konnte diese nach seinem Umzug in den Harz im ACB ohne Verluste fortsetzen. Als Feuerwehrmann schlägt sein Herz für die Einsatzfahrzeuge, die hier regelmäßig repariert werden. Über seinen Fußballverein kam 2022 dann Kenan Karacan. Siegmar Schink hat bei allen das gewisse Etwas gesucht und gefunden: das Ehrenamt, den Einsatz im Sportverein, eine engagierte Großmutter oder die von der Schwester geschriebene handschriftliche Bewerbung. Er vermittelt den Auszubildenden Pünktlichkeit, Sauberkeit, Kameradschaft und vor allem Spaß an der Arbeit. Um mangelnde technische Grundkenntnisse auszugleichen, hat er über mehrere Monate täglich eine Stunde Nachhilfeunterricht in seinem Büro erteilt, mit Elektrobaukasten, Technikmodellen und der „Sendung mit der Maus“. So lange, bis die Maßeinheiten saßen, das Motor-Modell verstanden wurde und der Stromkreis funktionierte. Die Wiederbelebung der Ausbildungstradition war erfolgreich, Praktikanten kommen regelmäßig in den Betrieb und für 2024 stehen die nächsten beiden W Azubis in den Startlöchern. (AG)

Im CarUnion Autohaus in Aschersleben hat die Ausbildung seit März 2022 ein junges Gesicht: das von Lea Wagner. Die 23-Jährige aus Köthen hat nach ihrem Abitur hier Automobilkauffrau gelernt und ist nun Ausbildungsverantwortliche – und zwar für die gesamte CarUnion AutoTag GmbH an ihren Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen mit insgesamt 600 Mitarbeitern, davon zirka 100 Auszubildende. „Es gibt keine Fachkräfte mehr auf dem Markt, man muss die Stellen aus den eigenen Reihen neu besetzen. Deshalb haben wir beschlossen, dem Bereich Ausbildung mehr Gewicht zu geben, ihn einheitlich zu organisieren und in junge Hände zu legen. Lea Wagner ist sehr engagiert und hat sich bewährt, sie ist nah dran am Thema und an den Leuten und deshalb aus meiner Sicht die ideale Besetzung“, berichtet Ben Langner, stellvertretender Niederlassungsleiter Sachsen-Anhalt. Dass bei CarUnion u.a. Automobilkaufleute, Kfz-Mechatroniker und Kaufleute für Büromanagement ausgebildet werden, erfährt man über die Sozialen Medien, in Stellenportalen, über Plakate und Flyer

sowie auf Messen von den Azubis selbst. Idealerweise kommt der Nachwuchs über ein Praktikum in die Ausbildung. „Persönlichkeit ist für uns wichtiger als ein super Zeugnis, ein lückenloser Lebenslauf oder die Herkunft. Wir haben gute Erfahrungen mit Förderschülern oder Migranten gemacht“, so Langner. Vor Ausbildungsbeginn durchlaufen die Jugendlichen einen Auswahltest. „Darüber schätzen wir den Wissensstand und möglichen Förderbedarf ein und leiten gegebenenfalls Nachhilfe, Nachteilsausgleich oder Ähnliches in die Wege, um eine optimale Ausbildung zu ermöglichen“, erklärt Lea Wagner. Den offiziellen Ausbildungsstart bildet ein zentraler „Welcome Day“. Lea Wagner hat ein offenes Ohr für alle Anliegen der Auszubildenden und kein Problem mit WhatsApp-Nachrichten zu später Stunde. „Ich bin der Kummerkasten für die Azubis“, sagt sie. „Die Zusammenarbeit hat sich dadurch deutlich verbessert“, schätzt Ben Langner ein. Mit einem individuellen Belohnungssystem werden die Azubis zum Durchhalten motiviert: Führerschein-Zuschuss, Weiterbildungen, vorzeitige ErhöW hung des Lehrlingsentgelts. (AG)


Regionales 15b

Fotos: Anne-Kristin Gotot

16. Februar 2024 | Norddeutsches Handwerk | Handwerkskammer Magdeburg

Leon Tschuschke (l.) und Lars Grundmann von der CKS Bau GmbH in Wernigerode

Jedem eine Chance Azubi Leon Tschuschke (19) aus Wernigerode ist auf dem besten Weg zu seinem zweiten Berufsabschluss. Den Tiefbaufacharbeiter hat er im Sommer 2023 abgeschlossen, bis zum Sommer 2024 sattelt er den Straßenbauer drauf. In der Überbetrieblichen Lehrunterweisung liebt er es, ausgehend von einer Zeichnung ein Projekt erfolgreich umzusetzen, am besten schneller als seine Mitschüler. In der Berufsschule ist er in einem Test gerade knapp an der Note 1 vorbeigerauscht und ärgert sich darüber, dass es nicht ganz gereicht hat. So begeistert und ehrgeizig ist Leon erst im Laufe der Ausbildung geworden. Als er nach seinem Hauptschulabschluss auf Empfehlung eines Freundes bei der CKS Bau GmbH in Wernigerode anfing, hatte er zunächst Lernschwierigkeiten. Die behob das VHS Bildungswerk Halberstadt durch Stützunterricht, für den Leon von seinem Arbeitgeber regelmäßig freigestellt wurde. „Das hat mir viel geholfen, mittlerweile habe ich so gut wie keine Probleme mehr. Seitdem ich das Theoretische in der Praxis anwenden kann, verstehe ich beispielsweise Mathe auch viel besser“, freut sich Leon. Das wiederum freut seinen Chef Lars Grundmann. In dem 1990 gegründeten Unternehmen arbeitet der Bau-Ingenieur seit 2006, im Jahr 2016 übernahm er

Josef Vesely (v.l.), Christoph Timme und Lenny Urban von der Tischlerei Timme in Eilsleben.

Handarbeit hat großen Wert

die Geschäftsführung der CKS Bau GmbH. Seine 40 Mitarbeiter erledigen Straßen- und Tiefbau-, Pflaster- und Erdarbeiten sowie den Kanalbau, erstellen Fundamente und Hausanschlüsse oder erschließen Industrieobjekte. Seit dem Jahr 2000 wird ausgebildet, ein Dutzend Azubis haben hier ihren Abschluss gemacht. „Ich gebe jedem Jugendlichen eine Chance und sehe das Gute in allen. Das Zeugnis ist für mich nicht ausschlaggebend, man kann später trotzdem erfolgreich sein. Bei manchen platzt der Knoten einfach später“, sagt Grundmann und berichtet von Praktikanten, die dank ihrer Joystick-Erfahrung vom Video-Spielen überraschend gut Baumaschinen bedienen können. Eine Woche Probearbeit ist Pflicht, dann holt Grundmann das Feedback von seinen Mitarbeitern ein. Wenn Interesse und Willen erkennbar sind, wird der Ausbildungsvertrag unterschrieben und Bauleiter Thomas Storm übernimmt: Er hat den Ausbilderschein und kümmert sich im Betrieb um den Nachwuchs. „Er zieht die Zügel an, bringt Disziplin und Ordnung bei, pflegt den Kontakt zur ÜLU-Stätte und zur Berufsschule und setzt sich für die Lehrlinge ein“, sagt Grundmann, der seine Azubis nicht nur für die Nachhilfe, sondern auch fürs Üben im firmeneigenen „Sandkasten“ freistellt. Das kommt gut an. (AG) W

Die Prämierten CKS Bau GmbH, Wernigerode Tischlerei Timme, Eilsleben

Mehr als 40 Tischlerinnen und Tischler haben bislang in der Tischlerei Timme in Eilsleben ihren Beruf erlernt. 1965 von Rüdiger Timme in Barneberg gegründet, befindet sich der Betrieb seit 1972 in Eilsleben und wird seit 2007 von Christoph Timme geführt. Ohne ein Praktikum hat hier noch kein Azubi angefangen. „Viele Jugendliche wissen leider nicht mehr, was Tischler eigentlich machen. Deshalb ist ein Praktikum ganz wichtig“, sagt Christoph Timme. Das Praktikum bei Timmes besteht nicht aus Mitlaufen, sondern aus Übungsarbeiten. „Unsere Praktikanten stellen eine Fußbank oder ein Schränkchen in ordentlicher Qualität her, darauf legen wir großen Wert“, erklärt der Chef. Das ist auch die Philosophie der Ausbildung. „Wir vermitteln klassische Handwerkstechniken wie Sägen, Hobeln oder die Herstellung von Eckverbindungen. Da darf auch mal etwas schiefgehen. Das ist für die Firma nicht unbedingt wirtschaftlich, aber sehr lehrreich. Wir wollen schließlich später mit guten Gesellen gute Arbeit abliefern“, sagt Christoph Timme, der für die Ausbildung zwei Mitarbeiter mit Ausbilderschein einsetzt. Azubi Lenny Urban (20), der im vierten Lehrjahr gerade an seinem Gesellenstück baut, ist begeistert

von seinem Lehrbetrieb: „Hier wird viel Wert auf Handarbeit gelegt und alle Probleme werden ehrlich angesprochen. Das gefällt mir.“ Josef Vesely (19) aus dem zweiten Lehrjahr schätzt die große Vielfalt der Projekte, die im Betrieb verwirklicht werden. Neben Fenstern und Türen umfasst die Angebotspalette der Tischlerei Timme auch Einzelmöbel, Innenausbauarbeiten und Sonderanfertigungen. Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die Denkmalpflege. So wurden spezielle Fensterkonstruktionen entwickelt, die es erlauben, historische Fenster originalgetreu nachzubauen, ohne auf heutige Ansprüche an moderne Fenster zu verzichten. Seit 2021 ist auch eine Kunstglaserei integriert. Auch soziale Werte werden bei Timmes vermittelt. Seit 1987 zwei Diakonenschüler aus Tandala in Tansania zu einer kurzen Tischlerausbildung in der Werkstatt waren, pflegt die Firma enge Kontakte dorthin. Für das dortige Diakoniezentrum wurden eine Tischlerwerkstatt und ein Wasserkraftwerk mit aufgebaut, nächstes Projekt ist eine Kindertagesstätte. Von 2019 bis 2022 absolvierte Asifiwe Batweli aus Tansania seine Tischler-Ausbildung bei Firma Timme und macht jetzt seinen Meister. Danach wird er die Tischler-Werkstatt in Tandala leiten“, freut sich Christoph Timme. (AG) W

Genehmigung zum Wirtschaftsplan 2024 Die Vollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg hat in ihrer Sitzung am 05. Dezember 2023 beschlossen:

Weitere Bekanntmachung der Beschlüsse der Vollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg vom 05.12.2023 gem. § 39 (1) der Satzung der Handwerkskammer Magdeburg

I. Den Wirtschaftsplan für das Rechnungsjahr 2024

TAGESORDNUNGSPUNKT

INHALT

Ergänzung zum Beschluss der überbetrieblichen Lehrunterweisung

Die Vollversammlung hat überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen in folgenden Ausbildungsberufen für verbindlich erklärt:

II. Den Beitrag zur Handwerkskammer Magdeburg für das Rechnungsjahr 2024: 1. Grundbeitrag 1.1. für natürlich Personen und Personengesellschaften 1.2. für juristische Personen und GmbH & Co.KG

157,00 EUR 157,00 EUR

2. Zusatzbeitrag Der Zusatzbeitrag für natürliche Personen und Personengesellschaften sowie juristische Personen beträgt: • für den Gewerbeertrag / Gewinn bis 125.000,00 EUR 1,05% • zuzüglich vom 125.000,00 EUR übersteigenden Gewerbeertrag / Gewinn 0,50% Der Zusatzbeitrag beträgt höchstens 15.000,00 EUR 3. Zuschlag zum Grundbeitrag für juristische Personen und GmbH & Co.KG sowie anderer Personengesellschaften unter Beteiligung einer juristischen Person 360,00 EUR Für Einzelpersonen und Personengesellschaften (mit Ausnahme der GmbH & Co. KG sowie anderer Personengesellschaften unter Beteiligung einer juristischen Person) ist ein Freibetrag von 7.700,00 EUR zu berücksichtigen. Bemessungsgrundlage ist der Gewerbeertrag des Jahres 2021 nach dem Gewerbesteuergesetz, wenn für das Bemessungsjahr ein einheitlicher Gewerbesteuermessbetrag festgesetzt wurde, anderenfalls der Gewinn aus Gewerbebetrieb des Jahres 2021, der nach dem Einkommensteuer- oder Körperschaftssteuergesetz ermittelt worden ist, hilfsweise der zuletzt bekannte Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb. Der vorstehende Beschluss wurde am 15. Januar 2024 vom Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Aktenzeichen 33-32112-1/14/944/2024 genehmigt und tritt am Tag nach der Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Handwerkskammer Magdeburg „Handwerk in Sachsen-Anhalt“ in Kraft. Der Beschluss wurde ausgefertigt und wird hiermit öffentlich bekannt gemacht.

- Friseur/in - Zahntechniker/in

Ergänzung zum Beschluss über die Zuständigkeit und Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung der Lehrlinge (ÜLU)

Die Vollversammlung erklärt folgende überbetrieblichen Ausbildungsstätten im Bauhandwerk für verbindlich:

Berufsförderungswerk des Baugewerbes Sachsen-Anhalt e. V. Lorenzweg 56 39128 Magdeburg mit den Kursstätten: BBZ-BAU Salzwedel Siedlung des Friedens 58 29410 Salzwedel

BBZ-BAU Wernigerode Gießerweg 8 38855 Wernigerode

und Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V. Lorenzweg 56 39128 Magdeburg mit der Kursstätte: Überbetriebliches Ausbildungszentrum (ÜAZ) Magdeburg Lorenzweg 56 39128 Magdeburg

Magdeburg, 16.02.2024 Handwerkskammer Magdeburg Andreas Dieckmann Präsident

Burghard Grupe Hauptgeschäftsführer

Die detaillierten Beschlüsse finden Sie auf der Internetseite der Handwerkskammer Magdeburg unter www.hwk-magdeburg.de


Entdeckt im Handwerk

Norddeutsches Handwerk | 16. Februar 2024

Satte Sounds aus heimischen Hölzern Marleaux Bassguitars baut im Harz E-Bässe für Profis auf der ganzen Welt. Ein Geheimnis des Erfolgs: die ständige Suche nach Alleinstellungsmerkmalen. lausthal-Zellerfeld im Januar. Abseits der Hauptstraßen sind die Wege schneebedeckt. An einer Kreuzung liegt ein Haus mit dunkelbrauner Holzfassade, die typisch für die Region ist. Auf den ersten Blick vermutet man hier kein Unternehmen, das sein Geld vor allem im internationalen Geschäft verdient. Über eine Stahlgittertreppe geht es ins Obergeschoss. Schon betritt man die Welt von Marleaux Bassguitars. Dass hier in aufwendiger Handarbeit Premiuminstrumente gebaut werden, verraten schon die hölzernen Montagetische, Fertigungsschablonen und diverse Holzbearbeitungsgeräte. Ein Dutzend halbfertiger Elektro-Bässe steht vor einer Wand mit Bildern von Musikern und eingerahmten Musikmagazinen. Dahinter liegt das Büro von Gerald Marleaux. Er telefoniert – auf Englisch; das kennt er gar nicht mehr anders. Der Anruf kommt aus Südkorea. „Inzwischen ist der größte Teil unserer Kunden international“, erzählt Marleaux. Seine E-Bässe gehen an Musiker in Europa, Amerika, Asien, Australien. Das Vertriebsnetz des fünfköpfigen Betriebs erstreckt sich über knapp 30 Händler auf drei Kontinenten. Angefangen hat der Unternehmer ganz klein. Als Schüler spielte er Bass in einer Schulband. Seinen Mangel an Geld glich er damals mit Spaß am Basteln aus: „Meinen ersten Bass habe ich mir mit Teilen vom Tischler selbst zusammengedengelt“, berichtet Marleaux. Es folgten der zweite, dritte und vierte Bass. „Meine Instrumente wurden immer besser und ich wurde von Musikern aus dem Publikum bei Auftritten darauf angesprochen“, erinnert er sich. Das wurden seine ersten Kunden. Fachlich lernte er nebenbei viel bei einem Streichinstrumentenbauer und absolvierte eine Lehre bei einem Kunsttischler. 1990 machte sich Marleaux als Zupfinstrumentenmacher für E-Bässe selbstständig. „Damals hatte ich das Gewerbe vor allem angemeldet, um bessere Einkaufspreise und Zugriff auf Teile zu bekommen, die Gewerbekunden vorbehalten waren“, erinnert er sich. Heute fertigt Marleaux Bassguitars rund 150 Bässe jährlich. Die Preise für ein Instrument starten beim günstigsten 4-Saiter bei 3400 Euro und können für den teuersten Serien-Bass mit 7 Saiten schon mal die 10.000-Euro-Marke überschreiten.

Fotos: Denny Gille (2), Hansjörg Hörseljau, Marleaux (2)

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Der aufwendigste Bass aus der Instrumentenschmiede: Der Contra hat einen hohlen Korpus.

Ebenholz und Palisander im Angebot. „Wir arbeiten am liebsten mit regionalen Hölzern und haben das auch als Marke angemeldet“, berichtet er. Für einige seiner Kunden sei das Regio Tone Wood sogar ein Hauptgrund für eine Bestellung bei den Niedersachsen. Über eine Kooperation mit den niedersächsischen Landesforsten gelangt der Betrieb an das Holz. „Wir suchen die Stämme, die gar nicht in den Handel gehen, weil sie für die Forstwirtschaft nicht zu gebrauchen sind: charaktervolles Holz mit Knollen zum Beispiel.“ Gute heimische Klanghölzer gebe es zuhauf: Ahorn, Esche, Pappel, Kastanie, Linde, Birke. Sie lagern in einem Raum neben der Werkstatt im Erdgeschoss. Marleaux zieht ein Brett hellen Ahorns aus einem Regal. Er schlägt es mit dem Finger an und es erklingt nicht nur ein kurzes dumpfes „Pock“, sondern ein warmer Ton, der kurz nachschwingt. „Gutes Tonholz muss resonant sein“, erklärt der Instrumentenbauer. Kunden, die zur Holzauswahl den Firmensitz besuchen, dürfen die Klopfprobe selbst machen. „Ein Kunde aus Usbekistan ist extra eingeflogen, um das Holz auszu-

Tiefe Töne sind seine Leidenschaft: Gerald Marleaux baut seit seiner Jugend E-Bässe. Seine Marke Marleaux Bassguitars steht für Qualität und Innovation.

suchen – und später kam er noch einmal, um seinen Bass abzuholen“, berichtet Marleaux.

Miniaturbässe und unendliche Weiten Einige beliebte Eigenentwicklungen hat die Harzer Bassmanufaktur auch im Angebot: Mit dem Soprano hätten sie als Erste einen E-Bass im Kleinformat entwickelt, dessen Bauart inzwischen Hersteller weltweit kopieren würden. Das Instrument spiele sich wie ein Bass und klinge wie eine Gitarre. Eine andere Entwicklung ist der Contra, ein E-Bass, der nicht den üblichen massiven Korpus hat, sondern einen Hohlraum ähnlich einem Kontrabass. „Da kam die Initialidee von einem sehr guten Kunden“, sagt Marleaux. In zwei Jahren Entwicklungszeit sei ein sehr beliebtes Instrument entstanden, von dem das Unternehmen jeden Monat einige Exemplare baut. Der Einstiegspreis: 8500 Euro. Abgespaced ist die jüngste Entwicklung der Bassbauer: Der E-Bass „Spock“ geht auf eine Kooperation mit der Technischen Universität Clausthal zurück.

Inzwischen ist der größte Teil unserer Kunden international. Gerald Marleaux, Bassbauer

W VIER FRAGEN AN

W ZU GUTER LETZT

Tamina Beckerat

Falschgeld: Diese Scheine sollten Sie kritisch prüfen

FIRMENNAME Farbenfroh WEBSEITE www.farbenfroh-malermeisterin.de ORT Bilshausen GEWERK Maler- und Lackiererhandwerk MITARBEITERZAHL 3 FUNKTION Inhaberin

1. Was sind Ihre Pluspunkte als Arbeitgeber? Mir sind Offenheit und Transparenz wichtig. Meine Mitarbeiterinnen wissen deshalb zum Beispiel, wie sich der Stundenverrechnungssatz zusammensetzt.

2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb? Nicht aktiv. Bislang sind meine Mitarbeiterinnen alle über Instagram auf meinen Betrieb aufmerksam geworden und haben sich initiativ beworben.

3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? 4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiter sich wohlfühlen? Wir machen zusammen Ausflüge und gehen mit dem Team auch mal feiern. Außerdem frühstücken wir regelmäßig gemeinsam oder grillen.

Foto: Privat

Locker und freundschaftlich. Außerdem ist mir ein respektvoller Umgang wichtig.

Die hatte mithilfe von Naturfasern einen neuen Polymerwerkstoff entwickelt. In einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt entstand ein neuartiges, futuristisches Bassdesign, das klanglich und optisch das Beste aus der Materialentwicklung hervorbringen sollte. Einige schlaflose Nächte hätte das Vorhaben den Bassbauer zwar gekostet. „Aber am Ende ist ein toller Bass entstanden, in dem sich alle Materialien klanglich ergänzen. Er ist super leicht und die Lichtdurchlässigkeit des Korpus erzeugt interessante optische Effekte“, erklärt Marleaux. Nachdem die erste Charge zur Einführung 2023 direkt ausverkauft war, hat er das Modell gerade auf der größten Musikmesse in den USA vorgestellt und aus dem Stand einen Award gewonnen. Eine Idee für eine Weiterentwicklung hat der umtriebige Bassbauer auch schon: „Eigentlich muss da noch Licht rein.“ DENNY GILLE W

Mehr als 55.000 falsche Geldscheine wurden 2023 in Deutschland aus dem Verkehr gezogen. Die Zahl der Fälschungen ist damit um fast 30 Prozent gestiegen. 21.586 falsche 50-Euro-Scheine wurden laut Bundesbank im vergangen Jahr in Deutschland entdeckt. Damit ist der Fünfziger die am häufigsten gefälschte Banknote. Mit insgesamt 12.346 Fälschungen schaffte es der 20-Euro-Schein auf Platz 2 im Blüten-Ranking. Der starke Anstieg bei den Fälschungen hat laut Bundesbank jedoch einen anderen Grund: Die Zahl der falschen 200- und 500-Euro-Scheine habe 2023 um 266 beziehungsweise 167 Prozent zugelegt. Hintergrund seien wenige größere Betrugsfälle bei Geschäften mit Luxuswaren wie Autos, Uhren, Schmuck und Goldbarren. Nach Angaben der Bundesbank wurden 2023 insgesamt 56.572 falsche

Mehr unter:

w www.marleaux-bass.de

Foto: kues1 - stock.adobe.com

Wie groß ist der Wettbewerb im Bereich Edelbässe? Klein sei er nicht. „In jedem Land gibt es gute Premiumhersteller“, sagt Marleaux. Zum Glück seien die wenigsten Bassisten streng markentreu: Da dürften gerne die Instrumente von einem halben Dutzend verschiedener Hersteller an der Wand hängen. „Für mich sind die Mitbewerber ein zusätzlicher Ansporn, Alleinstellungsmerkmale zu kreieren“, sagt Marleaux. Und Alleinstellungsmerkmale haben die Bassbauer einige zu bieten. Das beginnt schon bei der Wahl des Holzes. Marleaux hat nicht nur klassische Exoten wie

Fertigungsdetail am Spock: der schwebende Saitenhalter aus einem Holz-Edelstahl-Laminat.

Geldscheine registriert. Dabei sei ein Schaden von mehr als 5,1 Millionen Euro entstanden – 90 Prozent mehr als noch 2022. Doch die Zentralbank hat auch gute Nachrichten: Insgesamt bleibe das Falschgeldaufkommen auf niedrigem Niveau. Zudem habe es sich bei einem Großteil der Blüten um „leicht erkennbare Fälschungen“ mit dem Aufdruck „MovieMoney“ oder „Prop copy“ gehandelt. (AML)

Frauen finden Handwerker sexy

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Wettbewerb ist Ansporn

Die neueste Schöpfung der Harzer: Spock nutzt neuartige Materialien und hat 2024 direkt einen US-Award gewonnen.

Frauen wollen Helden im Blaumann statt Halbgötter in Weiß. Zumindest, wenn man einer aktuellen Umfrage des Playboy glauben darf. Auf die Frage, welchen Beruf sie bei Männern besonders attraktiv finden, antworteten 60 Prozent: Handwerker! Damit konnten die Handwerker die sonst stets in Führung liegenden Mediziner (59 %) und Architekten (54 %) auf die Plätze verweisen. Der Playboy vermutet die Corona-Pandemie als Ursache für die wachsende Beliebtheit von Männern der Tat. Ein funktionierendes Zuhause und handwerkliches Geschick habe eine gewisse Konjunktur erlebt. (KW)


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