Norddeutsches Handwerk 09/2024

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128.Jahrgang | Nr. 9 | 16. September 2024

KMU im Fokus von Cyberkriminalität. Wie gut ist

Ihr Betrieb vorbereitet?

signal-iduna.de/cyber

Vorsicht bei Werbetexten

Wer gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstößt, riskiert eine Abmahnung. Seite 2

Gut kalkuliert

Gewinne erzielen trotz schwieriger Zeiten: So hat es Raumausstattung Wolf gemacht. Seite 3

Neues Validierungsgesetz Ab 2025 können sich Menschen ohne Ausbildung berufliche Fähigkeiten zertifizieren lassen. Seite 4

Neue Potenziale erkennen

Vera Steinke von Backstage Hair Concept setzt seit Jahren auf einen kooperativen Führungsstil. Seite 5

Spart Tausende Euro

Dieser Unternehmer rechnet vor, wie stark der Umstieg auf LEDs seinen Geldbeutel entlastet. Seite 11

Helden der Energiewende Handwerkskammer akquiriert innovatives Millionenprojekt. Seite 17

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Übergabe dank guter Planung

Wer seinen Betrieb attraktiv für die Nachfolge machen möchte, sollte auf wichtige Punkte achten.

An die ersten Verhandlungen mit seinem Vorgänger kann sich Kfz-Meister Theis Janssen noch gut erinnern: „Wir haben viele Gespräche geführt und waren uns beim Kaufpreis nicht gleich einig“, sagt der Inhaber von Eisenhauer Kraftfahrzeuge in Esens. Den Namen des Betriebs hat der 25-Jährige beibehalten. „Die Werkstatt ist bekannt und hat einen großen Kundenstamm“, sagt Janssen, der unbedingt einen Betrieb in seinem Heimatort finden wollte.

Bei der Schätzung des Wertes haben Handwerkskammer und Immobilienfachleute geholfen. „Das war eine gute Grundlage für unsere Verhandlungen“, berichtet der junge Unternehmer. Auch der Blick in die BWAs der vergangenen Jahre sei hilfreich gewesen.

Grundlage: Kostenstruktur und Kaufpreis So reibungslos wie bei Theis Janssen laufen nicht alle Übergaben im Handwerk. Nur etwa jeder siebte Betrieb findet derzeit einen Nachfolger. Neben dem demografischen Wandel sei besonders die Risikobereitschaft, einen Betrieb zu übernehmen, gesunken. „Hinzu kommt die Prägung aus dem Elternhaus. Viele Eltern meinen, dass ihre Kinder besser studieren sollten, und wissen nicht, wie gut im Handwerk verdient werden kann“, sagt Daniel Harms, Abteilungsleiter Betriebs- und Gründungsberatung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.

Umso wichtiger sei es, dass der Inhaber das Interesse an einer Übernahme weckt. „Dazu gehört die Bilanz: Was ist das Unternehmen wert, was erwirtschaftet es an Gewinn? Nachfolger interessieren sich in erster Linie für die Kostenstrukturen“, präzisiert Harms. Nicht zuletzt sei der Kaufpreis entscheidend: „Er sollte dem Wert des Unternehmens entsprechen!“ Ein guter Ruf des Unternehmens steigert die Erfolgsaussichten auf eine geglückte Betriebsübergabe.

Investition in Mitarbeiter und Infrastruktur

Um den eigenen Betrieb attraktiv für die Nachfolge zu gestalten, sind Investitionen sowohl in Mitarbeitende als auch in die Infrastruktur sinnvoll, weiß der Nachfolgeberater. In kleinen Betrieben bleibe es oftmals bei branchenspezifischen Weiterbildungen. Grundsätzlich seien auch Schulungen im Bereich Digitalisierung empfehlenswert. Dazu zählt neben IT und Software auch der Bereich Digitales Marketing mit den Themen SEO und Social Media. Bei Investitionen in die Infrastruktur rät Harms zu einer Fokussierung auf moderne IT-Infrastruktur,

MEIN LIEBLINGSPROJEKT

Automatisierungslösungen und auf digitale Marketingstrategien. Auch die Nutzung erneuerbarer Energien und energieeffizienter Maschinen sei sinnvoll.

Update bei Digitalisierung und Datenschutz Harms betont die Notwendigkeit für den übergebenden Betrieb, sich mit neuen digitalen Technologien auseinanderzusetzen. „In vielen Betrieben wird noch mit Papier und Stift gearbeitet – junge Nachfolger wollen aber digital unterwegs sein.“ Dazu gehörten eine moderne Branchensoftware sowie IT-Sicherheit.

Nachhaltigkeit steigert Attraktivität Wie nachhaltig der Betrieb aufgestellt ist, spiele bei den jungen Nachfolgern ebenfalls eine immer größere Rolle. Dazu zählten nachhaltige Geschäftsmodelle, ein effizientes Ressourcenmanagement sowie umweltfreundliche Produktionsstandards.

Ein Hauch von Sizilien

Eis essen ist im Italienurlaub ein absolutes Muss: In Palermo war Konditormeisterin Harika Mahn deshalb in einer kleinen Eismanufaktur. „Ich habe dort unglaublich leckeres Mandarineneis gegessen. Für mich war klar, dass ich diese Sorte auch anbieten möchte“, sagt die Inhaberin der Calluna Eispatisserie in Lüneburg. Das Problem war nur: Das Eis schmeckte nicht einfach nur nach Mandarine, sondern enthielt noch eine Zutat, die Mahn nicht auf Anhieb identifizieren konnte. Sie recherchierte und experimentierte, nach Wochen löste die Konditormeisterin schließlich das Rätsel. Heute hat sie die Eissorte in ihrem Sortiment, „Sizilianische Mandarine“ heißt sie. „Gerade an heißen Tagen ist die Sorte ein absoluter Renner. Sie schmeckt einfach nach Sonne und Urlaub“, sagt Mahn. (AML)

Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt.

Theis Janssen, Inhaber Eisenhauer Kraftfahrzeuge

Als Kfz-Meister Janssen übernahm, hat auch sein Vorgänger Aufträge noch auf Papier notiert. Doch ohne Digitalisierung wollte der neue Inhaber den Betrieb nicht führen. „Ich habe zuerst Computer angeschafft und ein passendes Werkstattprogramm“, sagt er. Auch eine Website mit dazugehörigen Social-Media-Kanälen hat er eingerichtet. „Wir sind in einer Touristenregion und wollen im Netz gefunden werden“, betont Janssen. Äußerlich hat der Betrieb nicht nur einen neuen Anstrich erhalten: Schon vor Übernahme der Werkstatt wusste der Käufer, dass das Dach erneuert und gedämmt werden musste. Eine PV-Anlage sei für dieses Jahr geplant. In den Hallen hat Janssen Wände so versetzt, dass eine neue Hebebühne eingebaut und ein moderner zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen werden konnte. Das Team sei mittlerweile auf sieben Personen gewachsen. „Der Betrieb entwickelt sich stetig weiter. Wir blicken positiv in die Zukunft“, resümiert Theis Janssen. MARTINA JAHN UND SONJA STEINER W

Heizungsförderung jetzt auch für Betriebe

Nun können auch Betriebe den Tausch ihrer Heizung gegen ein klimafreundliches Modell fördern lassen.

Seit dem 27. August können nun alle Immobilienbesitzer eine staatliche Förderung für den Austausch ihrer alten Heizungen beantragen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, wurde der Kreis der Anspruchsberechtigten um Unternehmen, Eigentümer vermieteter Einfamilienhäuser und Wohneigentümergemeinschaften (WEG) erweitert. Den Heizungstausch fördert der Bund durch Investitionszuschüsse. Beantragt werden können die von Immobilienbesitzern, die eine klimafreundliche Heizungsanlage einbauen lassen oder ihr Gebäude an ein Wärmeoder Gebäudenetz anschließen lassen. Details zur Förderung für Unternehmen hat die Förderbank KfW auf ihrer Website veröffentlicht. Demnach ist die Förderung sowohl für Nichtwohngebäude als auch für Wohngebäude möglich. Der Zuschuss beträgt jeweils bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten.

Die KfW weist darauf hin, dass Betriebe die Förderung über ihren Finanzierungspartner beantragen können. Wie setzt sich der Investitionszuschuss zusammen? Laut Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) könne die Grundförderung bis 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten betragen. Zudem könne der Effizienz-Bonus für besonders effiziente Wärmepumpen in Höhe von 5 Prozent hinzukommen –insgesamt also bis zu 35 Prozent Förderung. Beim Einbau einer besonders effizienten Biomasse-Heizung hingegen gebe es einen Emissionsminderungszuschlag von pauschal 2.500 Euro. Die Mittel für die Heizungsförderung kommen laut BMWK aus dem Klima- und Transformationsfond. Die Förderbank KfW geht aktuell davon aus, dass Antragstellern ausreichend Bundesmittel für die Förderung zur Verfügung stehen. (AML) W

Eineinhalb Jahre nach dem Inhaberwechsel zieht Theis Janssen eine positive Bilanz

Vier Fallstricke in Ihren Werbetexten

Wer gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb verstößt, riskiert eine Abmahnung. Das gilt auch für Texte auf Ihrer Website oder in Flyern. Diese Formulierungen sind besonders heikel.

Ob Website oder Flyer – um Kunden anzusprechen, braucht es einen überzeugenden Text. Doch Achtung: Nicht jede Formulierung ist erlaubt. „Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb legt fest, was in der Werbung erlaubt ist und was nicht“, sagt Anwalt Lars Grupe. „Mitbewerber, Verbraucherschützer oder auch die Handwerkskammern können unlautere Werbung, die zum Beispiel den Adressaten in die Irre führt, abmahnen lassen.“

Das kann je nach Streitwert teuer werden. „Ist die Abmahnung berechtigt, müssen im Streitfall nicht nur die eigenen Anwaltskosten, sondern auch die der Gegenseite bezahlt werden“, warnt Grupe. Eine vierstellige Summe komme da schnell zusammen.

Mit der Abmahnung ist zudem eine strafbewehrte Unterlassungserklärung verbunden. Wird sie unterschrieben, wird bei einem Verstoß regelmäßig auch eine Vertragsstrafe fällig. „Das bedeutet, Sie müssen dafür Sorge tragen, dass die abgemahnte Formulierung nicht wiederholt wird“, erläutert der Anwalt. Konkret bedeutet das: Sie müssen Website-Texte und Social-Media-Posts löschen, in denen die abgemahnte Formulierung auftaucht. Ebenso müssen Sie bereits verteilte Flyer wieder einsammeln, Plakate entfernen und die Formulierung auch aus allen anderen Werbemitteln beseitigen, zum Beispiel aus Ihrer Fahrzeugwerbung.

Um diesen Ärger zu vermeiden, achten Sie auf vier Fallstrick-Formulierungen, mit denen Sie sich eine Abmahnung einhandeln können.

Fallstrick 1: Alles aus einer Hand „Handwerksbetriebe dürfen nur die Leistungen ausführen, für die sie in der Handwerksrolle eingetragen sind“, erläutert Grupe. Will nun ein Dachdecker seinen Kunden beispielsweise ein Photovoltaik-Paket aus einer Hand anbieten und gibt die Elektroarbeiten an einen Kooperationspartner oder Subunternehmer, müsse das im Werbetext auf der Website oder in einem Flyer klar zu erkennen sein.

„Solche Verstöße gegen die Handwerksordnung können aufgrund einer Öffnungsklausel über das Wettbewerbsrecht als unlautere und irreführende Werbung sanktioniert werden“, sagt der Anwalt. Es reiche, wenn ein Konkurrent die Handwerkskammer informiere, die dann tätig werden müsse.

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn beim Lesen klar ersichtlich ist, dass bestimmte Aufgaben von anderen Betrieben ausgeführt werden. „Den Elektroanschluss übernimmt Fachbetrieb XY in unserem Auftrag für Sie“, könnte so eine Formulierung lauten, so Grupe. „Auch die Kennzeichnung mit einem Sternchen und einer Fußnote kann ausreichen, wenn ein durchschnittlicher Kunde dadurch klar erkennen kann, was gemeint ist.“

Fallstrick 2: Der Superlativ Ihr Betrieb liefert zum niedrigsten Preis die beste Leistung? „Das darf man schreiben“, sagt Anwalt Grupe. „Aber dann muss es auch stimmen.“ Sonst könnte ein Konkurrent eine Abmahnung wegen irreführender Werbung erreichen.

Stolperfalle Werbetext: Nicht jede Formulierung ist erlaubt.

Im Streitfall muss zwar der Abmahnende nachvollziehbar darlegen, warum Ihr Betrieb nicht die niedrigsten Preise hat. „Wenn das gelingt, muss wiederum der Abgemahnte Belege für seine Behauptung erbringen, um eine Abmahnung abzuwehren“, so Grupe. Das könne sehr aufwendig werden.

Achtung: Denkbar sei auch eine Abmahnung, wenn ein Betrieb um Personal mit dem Slogan „Wir zahlen die höchsten Löhne“ wirbt, warnt der Anwalt. „Auch das ist in gewissem Sinne Werbung und kann daher nach Wettbewerbsrecht abgemahnt werden.“

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie Superlative grundsätzlich vermeiden. „Übertarifliches Gehalt“ oder „faire und günstige Preise“ erfüllen als Formulierung auch ihren Zweck.

Fallstrick 3: Der Vergleich Vergleichende Werbung ist in Deutschland eher selten. Seit dem Jahr 2000 erlaubt das UWG den

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie sich auf sich, Ihre Leistungen und Ihren Betrieb konzentrieren.

Lars Grupe, Anwalt

direkten Vergleich mit der Konkurrenz. Allerdings kann der Vergleich unlauter sein: Paragraf 6 des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb listet dazu eine ganze Reihe von Kriterien auf. „Der Wettbewerber darf beispielsweise nicht herabgesetzt oder verunglimpft werden: Anders als Firma XY sind wir immer pünktlich“, nennt Grupe ein Beispiel. Knifflig: Sie müssen den Konkurrenten gar nicht wörtlich nennen, es reicht, wenn er identifizierbar ist. Unlauter kann ein Vergleich zudem sein, wenn er:

ɓ unterschiedliche Dienstleistungen oder Waren miteinander vergleicht, ɓ sich auf Eigenschaften bezieht, die weder relevant noch typisch oder nachprüfbar sind, ɓ zu einer Verwechslung von Werbendem und Konkurrenten führt.

„Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie sich auf sich, Ihre Leistungen und Ihren Betrieb konzen-

Elektronische Kassen – jetzt kommt die Meldepflicht

Seit 2019 ist die Meldepflicht für elektronische Kassensysteme mit TSE ausgesetzt. Nun soll ab 1. Januar 2025 ein Verfahren bereitstehen. Was Betriebe jetzt wissen müssen.

Betriebe müssen ab kommendem Jahr ihre elektronischen Kassensysteme bei ihrem Finanzamt melden. Ab 1. Januar 2025 werde die elektronische Übermittlung über das Programm

„Mein Elster“ und die ERiC-Schnittstelle möglich sein, teilt das Bundesfinanzministerium (BMF) in einem BMF-Schreiben mit (IV D 2 - S 0316a/19/10011 :009). Ursprünglich sollte die Meldepflicht schon 2020 kommen. Sie wurde allerdings mehrfach verschoben, weil es kein Verfahren dafür gab. Regelungen und Fristen für die Meldung

Nun müssen Handwerker handeln. Das bedeutet: Sie müssen alle Registrierkassen und andere elektronische Aufzeichnungssysteme sowie die dazugehörigen zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtungen (TSE), die in Ihrem Betrieb angeschafft wurden, melden. Folgende Regelungen und Fristen gelten:

ɓ Alle vor dem 1. Juli 2025 angeschafften elektronischen Kassensysteme müssen bis zum 31. Juli 2025 gemeldet werden.

ɓ Alle ab dem 1. Juli 2025 angeschafften Systeme müssen innerhalb eines Monats nach Anschaffung gemeldet werden.

ɓ Das gilt auch für gemietete und geleaste Kassensysteme.

ɓ Systeme, die ab dem 1. Juli 2025 außer Betrieb gehen und nicht mehr im Betrieb vorgehalten werden, müssen innerhalb eines Monats abgemeldet werden.

ɓ Systeme, die vor dem 1. Juli 2025 außer Betrieb gehen, müssen nur abgemeldet werden, wenn sie zuvor angemeldet worden sind.

ɓ Bei jeder Mitteilung müssen stets alle elektronischen Aufzeichnungssysteme einer Betriebsstätte in der einheitlichen Mitteilung übermittelt werden.

Wer ist von der Meldepflicht betroffen?

Betroffen sind von der Meldepflicht Kassensysteme und elektronische Registrierkassen. Was genau dazu zählt und welche Informationen übermittelt werden müssen, hat das Bundesfinanzministerium 2023 in einem BMF-Schreiben konkretisiert. (IV A 4 - S 0316-a/18/10001):

ɓ Als elektronische oder computergestützte Kassensysteme oder Registrierkassen gelten für den Verkauf von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen und deren Abrechnung spezialisierte elektronische Aufzeichnungssysteme, die eine Kassenfunktion haben.

ɓ Als Kassenfunktion gilt es, wenn ein Aufzeichnungssystem der Erfassung und Abwicklung von zumindest teilweise baren Zahlungsvorgängen dienen kann.

ɓ Dies gilt auch für „vergleichbare elektronische, vor Ort genutzte

Zahlungsformen“ wie zum Beispiel Geldkarten, virtuelle Konten oder Bonuspunktesysteme von Drittanbietern, wie auch „an Geldes statt“ angenommene Gutscheine, Guthabenkarten, Bons und dergleichen.

ɓ Aufbewahrungsmöglichkeiten für Bargeld, etwa in Form einer Kassenlade, spielen hingegen keine Rolle.

Was muss gemeldet werden? Folgende Informationen müssen laut BMF gemeldet werden:

ɓ Name und Steuernummer des Steuerpflichtigen. Nach Einführung der Wirtschafts-Identifikationsnummer muss diese gemeldet werden.

ɓ Art der zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung mit Zertifizierungs-ID sowie der Seriennummer (nach § 146a Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 AO),

trieren, ohne einen Mitbewerber zu erwähnen“, rät Anwalt Grupe.

Fallstrick 4: Die Täuschung Ihr Betrieb verspricht „meisterliche Qualität“? Dann sollten Sie besser einen Meistertitel tragen oder einen Meister beschäftigen, selbst wenn Ihr Gewerk nicht der Meisterpflicht unterliegt. „Das Vortäuschen einer Ausbildung oder Qualifikation, die man nicht besitzt, kann irreführende Werbung sein“, sagt Grupe. Im Streitfall sei die Frage zu klären, wie ein durchschnittlicher Kunde die Formulierung auffasse, so der Anwalt. „Im Handwerk mit seinen Traditionen liegt es nahe, dass potenzielle Kunden den Begriff „meisterlich“ so verstehen, dass die Tätigkeiten von einem Meister durchgeführt oder zumindest angeleitet werden“, meint Grupe. KATHARINA WOLF W

Elektronische Kassensysteme mit TSE unterliegen einer Meldepflicht. Bislang war sie ausgesetzt, weil es kein Meldeverfahren gab.

ɓ Art des verwendeten elektronischen Aufzeichnungssystems,

ɓ Anzahl der verwendeten elektronischen Aufzeichnungssysteme (je Betriebsstätte/Einsatzort),

ɓ Seriennummer des verwendeten elektronischen Aufzeichnungssystems,

ɓ Datum der Anschaffung des verwendeten elektronischen Aufzeichnungssystems, ɓ Datum der Außerbetriebnahme des verwendeten elektronischen Aufzeichnungssystems. (KW) W

Gewinn auch in kritischen Zeiten

Mit dem Weggang zweier Mitarbeiter änderte sich die Kostenstruktur dieses Betriebs. Eine Herausforderung, der er gezielt begegnete. Dank einer soliden Kalkulation.

Mit einem unverstellten Blick sieht man vieles klarer. Als Jonas Wolf 2022 in den väterlichen Betrieb einstieg, wusste er, dass die Raumausstattung Wolf wirtschaftlich solide aufgestellt war. Der Wirtschaftsingenieur erkannte aber auch Optimierungspotenzial – und sah sich zudem mit einer ersten großen Herausforderung konfrontiert. „In der Anfangszeit wollte ich mir einen Überblick über unsere Kosten verschaffen und habe gemerkt, dass das schwieriger war, als es sein sollte“, sagt Wolf. Der Betrieb hatte sehr viele Lieferanten, aber kein passendes System, um alle Vorgänge mit ihnen übersichtlich darzustellen. Ein Wechsel der Handwerker-Software brachte die Lösung. Aber nicht nur das: „Der Software-Hersteller organisierte auch Seminare. Beim Seminar zur Bierdeckel-Kalkulation wurde ich neugierig – und habe mich angemeldet“, sagt Wolf. Der Wirtschaftsingenieur kannte zwar alle betriebswirtschaftlichen Grundlagen im Detail aus dem Studium, hatte mit realer Buchführung bis dahin allerdings wenig Kontakt. Zudem stand der Betrieb vor einer Herausforderung. „Von zwölf Mitarbeitenden schieden zwei altersbedingt aus. Eine Veränderung, die wir unbedingt in der künftigen Kalkulation berücksichtigen mussten“, erinnert sich Wolf. Ein großes Controlling-Tool

Der Seminar-Inhalt machte den 31-Jährigen neugierig und er ließ sich von den Machern der Bierdeckel-Kalkulation persönlich beraten. „Die drei Zahlen des Bierdeckels waren mir anfangs gar nicht so wichtig. Ich fand es super, dass man im Grunde ein großes Controlling-Tool bekommt, mit dem man seine Kosten, Einnahmen und Produktivität komplett aufschlüsseln kann“, sagt er. Diese Berechnungen im Hintergrund bilden die Grundlage für den Bierdeckel, der dann für die schnelle Kalkulation gedacht ist. „Wir haben einen Termin vereinbart, haben uns zusammengesetzt und eine Woche später war der Bierdeckel fertig. Ab da hatte ich die Basis für die Bierdeckel-Kalkulation“, sagt Wolf. Die Berechnungen hätten ihm gezeigt, dass der Verlust der beiden Mitarbeitenden die Preisuntergrenze des Betriebs um zwölf Prozent anhebt. Die Preisuntergrenze beschreibt in der BierdeckelKalkulation den Stundensatz, den ein Unternehmen seinen Kunden mindestens berechnen muss, um nach Abzug sämtlicher Kosten eine schwarze Null zu schreiben. „Die Veränderung unserer Preisuntergrenze zu kennen, erlaubte es uns, gezielte Maßnahmen einzuleiten, damit wir weiterhin schwarze Zahlen schreiben würden“, sagt Wolf. „Denn einfach auf gut Glück zu kalkulieren, war für mich der falsche Ansatz.“ Zwei Maßnahmen waren dabei besonders erfolgreich: Das Unternehmen hat seinen Stundensatz angehoben und einige Lieferanten gewechselt, um im Einkauf bessere Konditionen zu bekommen.

Lösung für schwer kalkulierbare Sanierungen „Heute machen wir für jedes einzelne Projekt eine Kalkulation und eine Nachkalkulation ganz schnell mit dem Bierdeckel“, sagt Wolf. Dadurch, dass er seine Preisuntergrenze kenne, sehe er in der Nachkalkulation direkt, ob ein Projekt wirtschaftlich erfolgreich war. Unterm Strich seien Sanierungen schwieriger zu kalkulieren als Neubauprojekte. Denn im Sanierungsbereich komme es häufiger zu nicht vorhersehbaren Problemen, die die Arbeit erschweren und verlangsamen. „Zum Beispiel wenn sich beim Wechsel des Bodenbelags der Altbelag extrem schlecht vom Untergrund löst“, sagt Wolf. Eine Lösung sei es, in solchen Fällen Nachträge zu stellen, um den unvorhergesehenen Mehraufwand vergütet zu bekommen. „Diese Option sollte man schon vorher mit dem Auftraggeber abgestimmt haben“, sagt Wolf. „So verdienen wir jetzt auch mit schwierigen Sanierungsprojekten zuverlässig Geld.“

Bodenbelagsarbeiten bilden eine Säule im Leistungsportfolio der Raumausstattung

Arbeiten mit schlechterer Bilanz in Randzeiten

Hält nichts von einer Kalkulation „auf gut Glück“

Jonas Wolf, Wirtschaftsingenieur

Mit Hilfe der Bierdeckel-Kalkulation haben die Raumausstatter zudem die einzelnen Angebote in ihrem Leistungsspektrum wirtschaftlich bewertet. Ihre Leistungen im Bereich Bodenbeläge sowie Sicht- und Sonnenschutzsysteme würden sich in der Bilanz des Unternehmens positiv auswirken, die Polsterarbeiten eher negativ. „Beim Polstern macht es die Kombination aus geringem Materialeinsatz und hohem Arbeitsaufwand schwierig, in die Gewinnzone zu kommen“, sagt Wolf. Der Betrieb löst das, indem er weniger dieser Polsteraufträge annimmt – in erster Linie für gute Kunden – und diese Arbeiten

für Zeiten vorsieht, in denen sonst leicht Leerlauf herrscht. „Ein Mitarbeiter hat eine Baustelle abgeschlossen und noch 1,5 Stunden Zeit bis zum Feierabend? Das ist ein idealer Zeitpunkt für eine Polsterarbeit“, sagt Wolf. Der Raumausstattung Wolf habe die Bierdeckel-Kalkulation geholfen, die produktiven Stunden des Betriebs realistisch zu bewerten und einen strukturierten Überblick über die Kosten und nötigen Einnahmen zu erhalten. „Dadurch konnten wir unsere Einnahmen und Ausgaben gezielt so optimieren, dass wir weiterhin wirtschaftlich arbeiten und mehr Rücklagen für Investitionen bilden können“, sagt Wolf. DENNY GILLE W

Das bringt das neue Validierungsgesetz

Ab Januar 2025 können sich Menschen ohne Ausbildung berufliche Fähigkeiten zertifizieren lassen. Gut so, sagen diejenigen, die im Projekt ValiKom Erfahrungen gesammelt haben.

Es ist ein sperriger Name: Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG). Ende Juli ist es in Kraft getreten und soll ab dem kommenden Jahr dazu beitragen, den Fachkräftemangel im Handwerk zu mindern.

Die Idee: Wer in einem Beruf bereits Erfahrung sammeln konnte, aber keine entsprechende Ausbildung abgeschlossen hat, kann sich einzelne Fähigkeiten dieses Referenzberufs validieren lassen. Voraussetzung ist unter anderem, dass der Prüfling

ɓ mindestens 25 Jahre alt ist,

ɓ eine Berufserfahrung nachweisen kann, die mindestens das Anderthalbfache der üblichen Ausbildungszeit umfasst,

ɓ seinen Wohnsitz in Deutschland hat oder die Hälfte der Berufserfahrung in Deutschland gesammelt hat und

ɓ keinen Abschluss im Referenzberuf hat oder gerade eine solche Ausbildung absolviert.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) lobt das Gesetz. „Die Validierung bietet der für Handwerksbetriebe durchaus bedeutsamen Zielgruppe von Erwachsenen eine wichtige zweite Chance: Menschen, die durch langjährige Tätigkeit im Handwerk berufliche Kompetenzen erworben, aber keine Ausbildung abgeschlossen haben“, sagt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. Die Altersgrenze von 25 Jahren stelle sicher, dass die Berufsvalidierung nicht zu Lasten der beruflichen Ausbildung gehe.

Ausbildung light? Die Gefahr sieht die Kammer nicht Die Befürchtung einer „Ausbildung light“ hatte die Diskussionen um das Gesetz begleitet. Eine Sorge, die Heidi von Häfen von der Handwerkskammer Oldenburg so nicht nachvollziehen kann. Sie koordiniert das Projekt ValiKom im Kammerbezirk. Bereits seit 2015 können Berufserfahrene in bestimmten Berufen ihre Fähigkeiten an den beteiligten 13 HWK, 17 IHK und zwei Landwirtschaftskammern validieren lassen. 46 Ausbildungsberufe sind gelistet, 22 davon aus dem Handwerk. Fast 3.000 Kandidaten haben ein Validierungsverfahren durchlaufen. „Wir beraten die Kandidaten immer in Richtung Berufsausbildung, wenn das möglich ist“, betont von Häfen. Doch für viele von ihnen komme eine reguläre Ausbildung nicht in Frage. „Im Schnitt liegen die Teilnehmer deutlich über dem Mindestalter von 25 Jahren“, so von Häfen. Die Ausbildungsvergütung reiche dann nicht, um das tägliche Leben zu finanzieren. Dazu kommen oft sprachliche Hürden. „Auch wenn sich viele der ausländischen Kandidaten auf Deutsch gut verständigen können, sind Lesen und Verstehen der Lerninhalte in der Berufsschule eine ganz andere Herausforderung“, sagt die Projektkoordinatorin.

So läuft das ValiKom-Verfahren bislang ab Und so funktioniert das Verfahren bislang: Wenn sich ein Interessent meldet, folgt zunächst eine ausführ-

Alles in Ordnung? Zur Berufsvalidierung gehören praxisorientierte Aufgaben.

liche Beratung. Welchem Beruf ist die Arbeit besonders nah, also wo sind die meisten Kompetenzen? Dabei werden Alternativen berücksichtigt, die für den Kandidaten aufgrund seiner Voraussetzungen besser geeignet sein könnten, etwa die Teilnahme an der Gesellenprüfung als externer Prüfling. Dann folgt die Selbsteinschätzung: Was kann ich und in welchen Fähigkeiten möchte ich mich bewerten lassen? Am Schluss folgt die externe Bewertung. „Die Teilnehmenden zeigen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse durch handlungs- und praxisorientierte Aufgaben“, erklärt von Häfen. Die Bewertungen werden von Berufsexperten vorgenommen, zum Beispiel von Handwerksmeistern, die über eine entsprechende fachliche Qualifikation und über Erfahrung mit Ausbildung und Prüfung verfügen. Das Ergebnis wird an die zuständige Kammer übermittelt, die ein Validierungszertifikat ausstellt, das die volle oder teilweise Gleichwertigkeit mit dem Berufsabschluss bescheinigt.

Gefälschte Meisterbriefe im Umlauf

Bis zu vier Fälle im Monat: Betrüger fliegen oft erst auf, wenn die Urkunde beim Eintrag in die Handwerksrolle geprüft wird.

Der Fachkräftemangel treibt auch kriminelle Blüten: Offenbar tauchen vermehrt gefälschte Meisterbriefe auf. Wie die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald auf ihrer Website berichtet, gebe es bis zu vier Fälle im Monat. „Das kommt leider immer öfter vor“, sagt Alexander Dirks, Leiter des Geschäftsbereichs Meisterprüfung der Kammer. „Der Anstieg beschäftigt uns zunehmend.“

Die wichtigsten Gründe für die Fälschungen sieht Dirks in der hohen Nachfrage nach Fachkräften – und den Herausforderungen einer Meisterprüfung. „Im Internet gibt es zudem eine ganze Reihe von betrügerischen Webseiten, die zahlreiche Berufszertifikate anbieten“, sagt er. Darunter eben auch Meisterbriefe. Die Betrüger fliegen meist auf, wenn es um die Eintragung in die Handwerksrolle geht. Andere Kammern fragten aufgrund auffälliger Meisterbriefe aus Mannheim nach, berichtet Dirks – und dabei stelle er immer wieder Fälschungen fest. Den Fälschern drohen harte Konsequenzen, vom Verlust des Arbeitsplatzes bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung, warnt Dirks. Gleichzeitig stellt er klar, dass Meisterbrieffälschung auch in

den Augen der Handwerkskammer kein Kavaliersdelikt ist: „Wir geben jeden einzelnen Fall an die Staatsanwaltschaft weiter. Der Meistertitel muss ein Abschluss bleiben, der für qualitative Arbeit steht.“ (KW) W

Die Validierung bietet der durchaus bedeutsamen Zielgruppe von Erwachsenen eine wichtige zweite Chance.

Holger Schwannecke, ZDH-Generalsekretär

Der enge Zeitplan ist eine Herausforderung So oder ähnlich soll das Verfahren auch ab dem 1. Januar 2025 ablaufen, fordert unter anderem der ZDH. Schließlich ist die Zeit knapp und bislang gibt es keine rechtliche Grundlage, auf der das Verfahren aus dem ValiKom-Projekt angepasst oder erweitert werden könnte. „Wir haben ja noch nicht alle Berufe im Verfahren“, nennt von Häfen eine der großen Herausforderungen. Zudem sei die Wertigkeit des künftigen Zertifikats eine andere als bisher im Rahmen des Projekts. Die volle Vergleichbarkeit mit dem Referenzberuf soll es ermöglichen, am Verfahren zur Erlangung des Meistertitels teilzunehmen. Hier sei aber noch viel Abstimmungsarbeit auf Bundesebene zu leisten, bis das neue Validierungsgesetz auch praktisch in Kraft tritt.

Es profitieren Kandidaten und Betriebe Doch trotz allen Zeitdrucks: Heidi von Häfen ist überzeugt, dass die Berufsvalidierung für alle Seiten

Digital-Trainer

ein Erfolg werden kann. „Für die Teilnehmenden ist das Zertifikat oft eine große Motivation“, sagt sie. Schon die Selbsteinschätzung habe einen tollen Effekt, wenn den Menschen klar wird, wie viele Bereiche eines Berufes sie beherrschten, berichtet von Häfen. „Außerdem verleiht das Zertifikat mehr Unabhängigkeit, zum Beispiel wenn es darum gehe, den Arbeitgeber zu wechseln. Auch für Betriebe sieht sie Vorteile: „Viele Kandidaten kommen von Trägern der beruflichen Bildung. Wenn sie sich mit einem Zertifikat bewerben, weiß der Arbeitgeber, was sie können und was nicht.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könnten Betriebe Menschen mit anderen Bildungswegen eine Chance bieten, findet sie. Zudem seien die Zertifikate wertvoll für Betriebe, die sich ihre Qualitätssicherung zertifizieren lassen: „Dafür brauchen sie einen Nachweis über die Qualifikation der Mitarbeitenden.“

KATHARINA WOLF W

im Handwerk schwenken

Künstliche Intelligenz und ihre Anwendung in der Praxis bildet künftig einen neuen Arbeitsschwerpunkt des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk.

Wird künstliche Intelligenz (KI) eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft des Handwerks, der Wirtschaft und Gesellschaft? Das Team vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk ist davon überzeugt. Es reagiert darauf mit einem neuen Arbeitsschwerpunkt, um Handwerksbetriebe bestmöglich bei der Nutzung der neuen KI-Technologien unterstützen zu können.

Aktuell würden viele zwar über KI reden, doch nur wenige würden die Technologie und ihre enormen Möglichkeiten bereits für sich nutzen. Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk will helfen, die Potenziale von KI für das Handwerk nutzbar zu machen und Betriebe auf die neue Technologie vorzubereiten. Auch sollen KI-Inhalte stärker in der Aus- und Weiterbildung verankert werden.

Die Mitarbeiter sehen ihre Aufgabe in folgenden Punkten:

1 Orientierung geben und KIKompetenz vermitteln: Dazu zählte, die Voraussetzungen für die Einführung von KI zu schaffen, den Wert von Daten für KI bewusst zu machen und die Entwicklung betriebseigener KIStrategien zu unterstützen.

2 KI-Umsetzungen und -Neuentwicklungen anstoßen: Gemeinsam mit den Betrieben sollen geeignete KI-Anwendungen identifiziert werden. Zudem soll es Unterstützung bei der Implementierung von KI-Lösungen geben und es sollen Partner zur gemeinsamen Entwicklung neuer KI-Anwendungen für das Handwerk vernetzt werden.

Neue KI-Trainer sollen Betrieben bei Fragen zur Technologie zur Seite stehen. Sie würden über die Potenziale und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz informieren und

Foto: Gille, erstellt mit KI Midjourney

Mit KI effizienter in der Werkstatt? Die Technologie steht noch am Anfang. Die Berater vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk sehen enorme Potenziale für das Handwerk.

Betriebe bei der Implementierung unterstützen. Daneben wollen die Digitalexperten weiterhin zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Digitalisierung im Handwerk bleiben. Die Schwerpunkte der Zentrumsarbeit Cybersicherheit, Change Management (Veränderungsmanagement) und Nachhaltigkeit blieben bestehen. (DEG) W

Potenziale im Team heben

Neue Fachkräfte sind schwer zu finden. Aber vielleicht brauchen Sie gar keine Neuen, wenn Sie das Potenzial Ihres Teams ausschöpfen. Beantworten Sie einfach diese fünf Fragen für Ihren Betrieb.

In Ihrem Betrieb geht ein Meister in den Ruhestand. Jetzt können Sie versuchen, eine neue Fachkraft einzustellen. Doch der Arbeitsmarkt ist leergefegt, Suche und Einarbeitung kosten Sie Zeit und Geld. Zudem wissen Sie nicht, wer kommt – passt der Neue ins Team? Die Alternative könnte ganz naheliegen: in Ihrem Betrieb. Fünf Fragen helfen Ihnen, herauszufinden, welche Mitarbeitenden ihre Potenziale noch nicht ausgeschöpft haben.

Frage 1: Wohin entwickelt sich mein Betrieb?

Am Anfang steht die Analyse: „Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit und überlegen Sie, in welche Richtung sich Ihr Betrieb in den kommenden Jahren entwickelt und was Sie dafür brauchen“, sagt Jutta Rump, Professorin für Betriebswissenschaften aus Ludwigshafen. Sie forscht zu den Themen Personalmanagement und Führung.

ɓ Was ändert sich in Ihrem Geschäftsfeld oder welche Geschäftsfelder wollen Sie neu erschließen?

ɓ Wie wird sich voraussichtlich die Technik entwickeln?

ɓ Was wollen die Kunden?

ɓ Wie agiert die Konkurrenz?

„Beschreiben Sie Ihren Standort und Ihr Geschäftsmodell“, sagt Rump. „So schaffen Sie die Grundlage für alle weiteren Planungen.“

Frage 2: Wie muss das Team in Zukunft aussehen?

Im zweiten Schritt beschreiben Sie das Team der Zukunft. „Stellen Sie sich die Frage, welche Konsequenzen die Veränderungen für Ihre Belegschaft haben“, erläutert Rump. Wie viele Mitarbeiter auf welchem Qualifikationslevel werden benötigt? Welche Fähigkeiten werden künftig gebraucht?

Wichtig: Es geht dabei nicht nur um technische Kompetenzen oder den Umgang mit der Betriebssoftware, sondern auch um menschliche Fähigkeiten. „Wenn Ihre Mitarbeitenden beispielsweise künftig mehr Kundenkontakt haben sollen, dann gehört auch der Umgang mit Druck und Stress dazu“, sagt die Professorin.

Frage 3: Wo steht das Team jetzt?

Als Nächstes werfen Sie einen Blick auf Ihr Team, wie es jetzt arbeitet. „Machen Sie sich ein realistisches Bild von Ihren Leuten: Wo stehen wir?“, erklärt Rump.

ɓ Wie viele Meister, Gesellen und Azubis beschäftigen Sie?

ɓ Wer hat besondere Qualifikationen, die zentral sind für Ihren Betrieb?

ɓ Wie alt sind Ihre Leute?

ɓ Wer übernimmt welche Aufgaben?

ɓ Wer könnte sich anders einbringen?

„Denken Sie dabei auch ruhig quer“, so Rump. „Vielleicht gibt es einen Kollegen, der nur im Lager arbeitet, aber über großes Einfühlungsvermögen verfügt. Er könnte also auch im Kundenkontakt eingesetzt werden.“ Sie sieht kleine Unternehmen dabei im Vorteil: „In kleinen Teams kennt man sich besser“, betont die Professorin. „Man braucht keine langwierigen Fragebögen, um unentdeckte Fähigkeiten zu finden.“ Man müsse nur den Blick weiten, um zu sehen, wie die Fähigkeiten im Betrieb eingesetzt werden können.

Drei Fragen an ...

... Vera Steinke, Salonleiterin bei Backstage Hair Concept in Hannover

Wie spüren Sie ungenutztes Potenzial bei Mitarbeitenden auf?

»Vera Steinke: Wir setzen seit Jahren auf einen kooperativen Führungsstil. Dazu gehören Teammeetings in regelmäßigen Abständen und Feedbackgespräche mit jedem Einzelnen aus dem Team. Darin geht es gezielt darum, ob sich jeder mit seinen Aufgaben wohlfühlt und in welche Richtung die Weiterentwicklung gehen kann.

Gehen Sie auch außergewöhnliche Wege?

»Steinke: Schon bei den Auszubildenden schauen wir, was sie besonders gut können. Es kam schon mehrfach vor, dass jemand beispielsweise ein gutes Händchen für Herrenhaarschnitte hatte, obwohl der Rahmenlehrplan das noch nicht vorsah. Doch wenn sich das Potenzial so zeigt, sehen wir zu, dass wir externe Schulungen organisieren, um die Person zu fördern. Besonders junge Menschen motiviert das und sie bekommen ein ganz anderes Standing bei Kunden und Kollegen. Dadurch können wir viele Azubis halten.

Wie gehen Sie bei erfahrenen Mitarbeitenden vor?

»Steinke: Neben den technischen Fähigkeiten geben wir aus der Geschäftsführung auch Bereiche an Kollegen ab, die dafür das Potenzial haben. Eine Kollegin ist zum Beispiel so toll strukturiert, dass sie zum großen Teil das Bestell-Management übernommen hat. Es ist eine enorme Erleichterung, wenn auch Mitarbeitende mehr Verantwortung übernehmen. (JA)

Eine neue Aufgabe für einen Mitarbeiter? Sprechen Sie Ihre Leute gezielt darauf an.

Frage 4: Wo sind Lücken und Potenziale?

Potenziale lassen sich nur heben, wenn die  Mitarbeitenden auch mitziehen.

Jutta Rump, Professorin für Betriebswissenschaften

Im nächsten Schritt gleichen Sie das Bild der Zukunft mit dem IstStand ab. „Dabei werden Sie Lücken entdecken“, sagt Rump. Vielleicht geht ein wichtiger Meister bald in Rente? Oder Sie wollen sich auf ein Geschäftsfeld konzentrieren und nicht alle im Team sind dafür qualifiziert? Gleichzeitig erkennen Sie Potenziale aus Ihrer Analyse: Welcher Mitarbeiter könnte andere Aufgaben übernehmen? Wer kann geschult oder weitergebildet werden?

Frage 5: Wie nehme ich mein Team mit?

Potenziale im Team lassen sich nur heben, wenn die Mitarbeitenden auch mitziehen. „Sprechen Sie Ihre Leute gezielt darauf an“, sagt

Rump. Das könne zwanglos in der Mittagspause ein kurzer Austausch zu zweit sein. „Oder Sie machen einen Workshop mit dem ganzen Team, stellen Ihre Pläne und Überlegungen vor und sammeln Ideen von allen für die Umsetzung“, erklärt die Professorin. Dabei sollten Sie ein paar Dinge beachten, rät Rump: „Lassen Sie zwischen der Vorstellung Ihrer Pläne und der Ideensammlung etwas Zeit verstreichen, damit sich alle Gedanken machen können“, empfiehlt sie. Außerdem sollten Sie nicht jeden, der etwas vorschlägt, auch für die Realisierung in die Verantwortung nehmen. „Dann meldet sich niemand mehr“, so Rump. Sie empfiehlt auch, über eine Gewinnbeteiligung der Mitarbeitenden nachzudenken. „Eine leistungsgerechte Bezahlung motiviert“, sagt die Expertin.

KATHARINA WOLF W

EN-Normen gibt es jetzt kostenlos

In vielen Betrieben lagern Normenwerke für mehrere Tausend Euro. Für europäisch harmonisierte Normen gibt es jetzt eine gute Nachricht. Sie müssen kostenlos sein.

Von der Lebensmittelhygiene beim Fleischer bis zu den Regeln für Tragwerke aus Beton im Baugewerbe: Normen bestimmen das Handwerk. Allein die Zahl baurelevanter Normen beläuft sich auf annähernd 4.000. Eine Menge Regeln, die beachtet werden wollen. Zwar gilt ihre Anwendung grundsätzlich als freiwillig, aber vor Gericht zieht man beim Streit um eine nicht eingehaltene Norm schnell den Kürzeren.

Urteil: Freier Zugang zu EN-Normen Hinzu kommt: Anders als Gesetze sind Normen nicht ohne Weiteres einsehbar. Sie kosten Geld. Oft mehrere Hundert Euro pro Loseblattsammlung. Ganz unantastbar ist diese Zahlungspflicht für Normen allerdings nicht. Das hat in diesem Jahr der Europäische Gerichtshof (EuGH) gezeigt. Er entschied, dass für europäisch harmonisierte Normen – Abkürzung EN für Europäische Normen – ein freier Zugang herrschen muss. Fall und Urteil: „Im streitigen Fall ging es darum, ob technische Spezifikationen, die von einer europäischen Normungsorganisation für die EU-Kommission erstellt wurden und die Sicherheit von Spielzeug betreffen, frei und kostenlos zugänglich sein müssen“, sagt Klaus Forster, Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Immobilien-, Bau- und Facility-Management-Recht bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner. Der EuGH entschied, dass harmonisierte technische Normen, die europaweit Standards für Produkte festlegen und amtlich veröffentlicht werden, Bestandteil des EU-Rechts sind und damit frei und kostenlos verfügbar sein müssen.

Foto: Gille, erstellt mit KI FLUX.1 [pro]

Teure Begleiterscheinung im Handwerk: ordnerweise Normen

So lässt sich das Urteil nutzen Was bedeutet das Urteil für den Normenkauf in Deutschland? „Wer hierzulande mit EN-Normen arbeitet, hat jetzt grundsätzlich die Möglichkeit, sie kostenlos zu erhalten“, sagt Forster. Abstriche müsste man bei der Sprachausgabe machen.

Für welche Normen gilt das Urteil? Trägt der Name der Norm das Kürzel EN, hat man ein Recht auf Einsicht in die Europäische Fassung. Brauche ich zum Beispiel Zugriff auf die DIN EN 71-5:2015 über die Sicherheit von Spielzeug, sollte die EN 71-5:2015 auf Antrag kostenlos erhältlich sein. Die DIN ist in diesem Fall nur die nationale Normungsorganisation, die die Europäische Norm als nationalen Standard in der Landessprache Deutsch veröffentlicht hat. „Ich kann den Antrag auf Einsicht nur auf EU-Ebene stellen, nicht bei der DIN“, stellt Forster klar. Reine DIN-Normen, die keine europäisch harmonisierten Normen darstellen, können auf diese Weise nicht beschafft werden.

Wer hierzulande mit EN-Normen arbeitet, hat jetzt grundsätzlich die Möglichkeit, sie kostenlos zu erhalten.“

Wo kann ich die EN-Normen beantragen? Anträge können über eine Website der EU-Kommission gestellt werden, auf der Kommissionsdokumente angefordert werden können. Kurzlink: svg.to/eudocreq

Gibt es Folgen für DIN-Normen?

Hat die EuGH-Entscheidung Auswirkung auf die hiesige Beschaffung von DIN-Normen? „Das Urteil hat keine direkten Folgen für den Status quo in Deutschland“, sagt Forster. Eine einfache DIN-Norm lässt sich also nicht kostenlos beziehen. Forster sieht es künftig als Aufgabe des Gesetzgebers, erneut zu prüfen, ob der Status quo der kostenpflichtigen DIN-Normen rechtsstaatlich haltbar ist. „Die Argumentation für kostenpflichtige Normen ist, dass sie nur Empfehlungscharakter haben, also nicht verbindlich sind. Daher müssen sie, anders als Gesetze, zu deren Einhaltung man verpflichtet ist, nicht frei

einsehbar sein“, fasst Forster zusammen. Gegen dieses Argument sprechen laut dem Rechtsanwalt zwei Gegenargumente:

1 Bei Nichteinhaltung von DIN-Normen wird beispielsweise im Baubereich regelmäßig von Gerichten ein Mangel vermutet. „Somit ergibt sich aus der Rechtsprechung jedenfalls eine faktische Verbindlichkeit der Normen“, sagt Forster. Denn wer sie nicht beachtet, trägt grundsätzlich die Kosten der normgerechten Nachbesserung.

2 „Inzwischen verweisen staatliche Gesetze wie zum Beispiel das aktuelle Gebäudeenergiegesetz explizit auf einzelne DIN-Normen“, sagt Forster. In diesem Zusammenhang könne von einer Unverbindlichkeit der Normen überhaupt keine Rede sein. „Insbesondere in solchen Fällen müsste es einen freien Zugang geben“, sagt Forster. DENNY GILLE W

Feierabend: Wie Sie Ihren Kopf freibekommen

Die Gedanken kreisen nach Dienstschluss weiter um die Arbeit? Mit kleinen Ritualen bekommen Sie den Kopf frei. Fünf Tipps für die gelungene Auszeit am Abend.

Nehmen Sie auch Themen aus dem Betrieb mit nach Hause? Dann geht es Ihnen wie vielen Handwerksunternehmern. Doch das muss nicht sein. „Lenken Sie Ihre Gedanken bewusst auf den Feierabend. Mit ein bisschen Übung kommen Sie so schneller in den Abschaltmodus“, weiß Alexandra Schneider, Trainerin und Führungskräfte-Coach. Ihre Tipps: Tipp 1: Machen Sie sich Notizen für den nächsten Tag Wer ein Unternehmen leitet, hat ein ganzes Bündel an Verantwortungsbereichen. Deshalb können gerade Führungskräfte oft nicht einfach abschalten, wenn sie nach Hause kommen. Ob Fitnessstudio, Couch oder Garten – wer seinen Feierabend vorher plant, kann den Kopf schneller freibekommen.

Planung helfe, um von den Gedanken an die Arbeit wegzukommen. Der erste Schritt: „Machen Sie sich vor dem Feierabend bewusst, was Sie noch beschäftigt. Das können Probleme sein, die noch nicht gelöst sind, Aufgaben, die am kommenden Tag zu erledigen sind. Schreiben Sie es auf einen Zettel oder in eine Datei, die Sie ausdrucken, und schauen Sie nochmal in Ihren Terminkalender“, rät Führungskräfte-Coach Alexandra Schneider. Machen Sie sich einen Plan für den nächsten Tag, gehen Sie logisch vor. Das kann das Stresslevel senken.

Tipp 2: Drücken Sie die Pausentaste Viele Unternehmer nutzten den Weg nach Hause, um loszulassen, berichtet Alexandra Schneider. „Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich zu sagen: ‚Jetzt ist Feierabend‘. Machen Sie die Augen auf, nehmen Sie Ihre Umgebung bewusst wahr – es riecht anders, es fühlt sich anders an, die Umgebung sieht anders aus. In dem Moment, in dem Sie aus der Tür Ihres Betriebs gehen, gibt es andere Gedanken. Lassen Sie sie zu.“

„Ein Signal zu haben, das mir sagt, jetzt ist Me-Time, jetzt ist meine Zeit, ist hilfreich“, sagt Schneider. Was vielen sehr leichtfalle, sei zum Beispiel der Klang der Autotür. Das könne aber auch das Zuklappen des Laptops, der Werkzeugkiste oder des Spinds sein. Suchen Sie sich eine Aktion verbunden mit einem Geräusch aus, die zu Ihnen passt.

Tipp 3: Belohnen Sie sich täglich Überlegen Sie sich schon am Morgen, worauf Sie sich am Abend freuen können. Das kann ein leckeres Abendessen sein, das Wiedersehen mit dem Partner oder mit den Kindern, aber auch der Anblick des Gartens oder ein Telefonat mit einem Freund. „Wichtig ist, sich die kleinen Dinge bewusst zu machen, die Freude bringen“, betont Alexandra Schneider. So gelänge es auch, den Tunnelblick zu verändern. „Die Augen öffnen für das, was eh da ist, für die kleinen Glücksmomente.

Tipp 4: Delegieren Sie Aufgaben Wer seinen Mitarbeitenden die Verantwortung für ihre Bereiche gibt, hat mehr Zeit für seine eigenen Aufgaben. „Chefs und Chefinnen neigen dazu, mehr auf ihre Schultern zu laden, als notwendig

„Nicht alle Themen bleiben im Betrieb“

Das Klappen der Autotür als Feierabendsignal? Das reicht Melanie Detert (Foto) nicht aus. „Ich nehme regelmäßig Themen aus dem Betrieb mit in den Nachmittag oder Abend“, sagt Detert, die mit ihrem Mann und Schwager den Edelstahlverarbeitungsbetrieb Detert in Lehrte führt. Beim Joggen finde sie die Ruhe, ungestört über Dinge nachzudenken, zu denen sie im Arbeitsalltag nicht kommt. „Manchmal ist das die mangelnde Kommunikation, an anderen Tagen steht eine Investition an“, berichtet sie. In der Natur komme sie zu Lösungen, strukturiere den nächsten Tag oder entwickle eine neue Sicht auf Themen. Der Feierabend beginne an solchen Tagen dann, wenn sie körperlich ausgepowert ist und die Dinge für sich sortiert hat. „Es kann nicht immer alles im Betrieb bleiben“, betont Detert. Mit ihrem Mann nutze sie ausgedehnte Radtouren am Wochenende, um sich über betriebliche Angelegenheiten auszutauschen. „Dafür nehmen wir uns bewusst Zeit. Als Paar können wir ungestört reden und die Woche Revue passieren lassen“, sagt die Unternehmerin. Früher seien Themen rund um den Betrieb am Abendbrottisch besprochen worden. „Das wollten wir ändern –auch den Kindern zuliebe.“ Komplett abschalten könnten sie beim gemeinsamen Musizieren in einer Band: Sie spiele Trompete und ihr Mann Euphonium, ein Tuba-ähnliches Instrument. „Da ich mich dabei komplett auf die Musik und das Instrument konzentrieren muss, komme ich gar nicht dazu, an die Arbeit zu denken“, sagt Detert. Ganz schnell in den Feierabend komme sie auch bei der Gartenarbeit. (JA)

Nutzen Sie das Klappen der Autotür als akustisches Signal für den Feierabend!

Alexandra Schneider, Führungskräfte-Coach

ist. Das muss nicht sein, denn jeder Mitarbeiter trägt zum Gelingen des Unternehmens bei. Es ist eine geteilte Verantwortung.“ Zu erkennen, dass jeder ein Teil des Ergebnisses ist, bringe eine große Erleichterung für den Betriebsinhaber. Der positive Nebeneffekt: Selbstständige Mitarbeiter sind besser motiviert. „Aufgaben eigenverantwortlich zu übernehmen, fördert den Einzelnen und macht auch stolz “, berichtet der Führungskräfte-Coach. Und wer weiß, dass er leistungsbereite und verantwortungsvolle Mitarbeitende hat, kann sich auch gelassener in den Feierabend verabschieden. „Das nimmt schon eine Menge Druck heraus.“

Tipp 5: Machen Sie sich Ihre Gedanken bewusst Wer in Stress gerät, kommt schnell in eine Dauerschleife. Hilfreich ist es in dieser Situation, seine Gedanken auf ihre Nützlichkeit hin zu überprüfen. „Fragen Sie sich, worauf zahlt das gerade ein? Was habe ich jetzt davon, dass ich so denke? Hängen Sie sich einen Zettel an eine gut sichtbare Stelle, auf dem steht: ‚Was denke ich gerade?‘“ Mit etwas Übung könnten so die hilfreichen und positiven Gedanken in den Vordergrund geholt werden, die zu einem guten Start in den Feierabend beitragen. „Sie entscheiden, was Sie denken wollen!“ SONJA STEINER W

Ob ein Treffen mit Freunden oder ein Abend im Garten: Eine Belohnung oder ein Glücksmoment versüßen den Feierabend.

So machen Sie Kunden glücklich

Wer seine Kunden zufriedener machen will, muss nicht immer die ganz große Show bieten. Fünf Kleinigkeiten, mit denen Sie nachhaltig Eindruck machen.

Tipp 1: Bestätigen Sie Termine telefonisch Ihre Monteure wollten eigentlich um 12 Uhr beim Kunden sein. Doch jetzt stecken sie im Stau. „Menschen sind bereit zu warten, wenn sie wissen, wie lange“, sagt Verkaufstrainer und Kommunikationsberater Oliver Schumacher. Rufen Sie also Ihren Kunden an, entschuldigen sich für die Verspätung und nennen Sie die voraussichtliche Ankunftszeit.

Das gleiche gilt laut Schumacher übrigens auch, wenn Sie oder Ihr Team früher dran sind als geplant. Schließlich wollen Sie weder den Kunden überraschen noch vor verschlossenen Türen stehen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, könnten Sie auch am Tag vorher den Termin telefonisch bestätigen, so Schumacher: „Das erhöht die Planbarkeit für den Kunden.“

Der Effekt: „Der Kunde weiß, woran er ist“, sagt der Berater. „Er kann sich darauf verlassen, dass Sie kommunizieren, wenn etwas nicht klappt.“

Menschen entscheiden sich oft ungerne.
Oliver Schumacher, Verkaufstrainer

Tipp 2: Nennen Sie schnell einen Preis

Die Frage: „Und was soll’s kosten?“ ist nicht immer leicht zu beantworten. Schumacher plädiert aber dafür, sich bei kleineren Projekten oder Reparaturen schnell aus der Deckung zu wagen. „Wenn Sie einen Preisrahmen relativ einfach abschätzen können, nehmen Sie sich im Kundengespräch ein paar Minuten, kalkulieren Sie es durch und nennen einen Preis“, rät er.

Der Effekt: „Sie wirken auf den Kunden flexibel und wie jemand, der sein Handwerk versteht“, sagt Schumacher. Außerdem kann der Kunde schnell eine Kaufentscheidung treffen, statt noch lange nachzudenken und es sich vielleicht anders zu überlegen.

Tipp 3: Sagen Sie Nein zu absurden Kundenwünschen Der Kunde ist König – klar. Aber auch Könige wollen mitunter Dinge, die nicht gut für sie sind. „Manchmal muss man als Profi einen Kunden auch vor sich selbst schützen“, sagt Schumacher. Verlangt also eine Kundin eine Frisur, die ihr nicht steht, oder eine Brille, die nicht zu ihr passt, trauen Sie sich, Nein zu sagen. „Wichtig ist dabei, die Kundin nicht einfach abzubügeln, sondern zu erklären, warum die Lösung nicht gut ist, und einen Alternativvorschlag zu machen“, so der Verkaufstrainer. Das gelte auch, wenn Sie eine Idee haben, mit der der Kunde Geld sparen kann, die aber trotzdem seine Wünsche erfüllt – etwa bei einer Badsanierung oder einem Küchenumbau.

Der Effekt: Sie sind der Experte und beweisen das durch gute Beratung. Denn im Nachhinein wird sicherlich auffallen, dass Frisur oder Brille nicht passen oder das Umbauprojekt zu teuer war. Wenn Sie rechtzeitig Nein sagen, schützen Sie Ihren Kunden vor späterer Enttäuschung.

Tipp 4: Helfen Sie Ihren Kunden, sich zu entscheiden Kunden holen oft mehrere Angebote ein – und können sich dann nicht entscheiden. „Im schlimmsten Fall wird das Projekt vertagt“, sagt Schumacher. Deshalb lautet sein Rat: „Helfen Sie Ihren Kunden, eine Kaufentscheidung zu treffen.“ Am besten sei es, direkt zu fragen: „Wir haben jetzt alles besprochen. Wollen wir das jetzt so machen? Der Kunde muss dann eigentlich nur noch Ja sagen“, so Schumacher.

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Der Effekt: „Auch der Kunde will, dass es endlich losgeht mit dem Projekt, und Sie geben mit einer direkten Frage Starthilfe“, sagt Schumacher. „Menschen entscheiden sich oft ungerne. Wenn dann der Anbieter wertschätzend bei der Kaufentscheidung hilft, freuen sie sich aber, dass das Projekt tatsächlich startet.“

Tipp 5: Bringen Sie Ihr eigenes Handtuch mit Niemand liebt es, wenn die Wohnung verdreckt wird oder das Bad aussieht wie ein Schlachtfeld, wenn die Handwerker weg sind. Deshalb: Nutzen Sie alle Möglichkeiten, die Wohnung Ihrer Kunden möglichst sauber zu halten – und bringen Sie als sichtbares Zeichen dafür auch ein eigenes Handtuch mit. „Sie sollten dabei nicht fragen, ob Sie Überschuhe anziehen oder Ihre Lappen zum Aufwischen nehmen sollen“, betont Schumacher. Höfliche Kunden würden ablehnen – und sich hinterher dann doch über Dreck ärgern. Der Effekt: Sie signalisieren, dass Ihnen der Kunde und sein Umfeld wichtig sind – und zwar ohne dass er extra darum bitten oder es erlauben muss. Wohnung sauber = Kunde glücklich. KATHARINA WOLF W

Diskriminierende Stellenausschreibungen verstoßen gegen das Gleichbehandlungsgesetz –und das kann teuer werden.

Der Fall: Ein Wirtschaftsjurist mit Führungserfahrung hatte sich auf eine Stelle als „Manager Corporate Communication (m/w/d) Unternehmensstrategie“ beworben. In der Stellenanzeige hieß es: „Als Digital Native fühlst Du Dich in der Welt der Social Media (…) zu Hause.“ Der Jurist wurde abgelehnt und klagte: Er sei aufgrund seines Alters von über 50 Jahren diskriminiert worden. 37.500 Euro Schadensersatz sollte das Unternehmen zahlen. Der Arbeitgeber argumentierte, der Bewerber sei für die Stelle überqualifiziert und zu teuer. Als Beleg diente der Arbeitsvertrag des neu eingestellten Mitarbeiters, der deutlich weniger als die vom Wirtschaftsjuristen geforderten 7.500 Euro erhielt.

Das Urteil: Das Arbeitsgericht Heilbronn gab dem abgelehnten Bewerber Recht. Dass der Jurist offensichtlich überqualifiziert war, sei kein Grund, die Ernsthaftigkeit der Bewerbung anzuzweifeln. Deshalb sei die Klage zulässig. Mit der Bezeichnung „Digital Natives“ seien üblicherweise Menschen gemeint, die mit digitalen Medien aufgewachsen seien. Das wertete das Gericht als Indiz für eine Diskriminierung aufgrund des Alters.

Stellenanzeige: Vorsicht bei „Digital Native“ Ihr Gelbe Seiten Verlag

Nun hätte der Arbeitgeber beweisen müssen, dass keine Benachteiligung vorliege, etwa durch klare Kriterien aus dem Bewerbungsverfahren, nach denen der Jurist und auch andere Bewerber abgelehnt wurden. Dies sei nicht erfolgt. Allerdings verringerte das Gericht die zu zahlende Summe auf 7.500 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (KW) W a AG Heilbronn: Urteil vom

AKTUELLES FÜR

BETRIEBSINHABER UND

VERSICHERTE

TIPPS UND TRICKS

Klimabewusst und gesund leben – im Job und privat Klima- und umweltbewusst zu leben, bedeutet nicht, drastische Maßnahmen ergreifen und ständig verzichten zu müssen. Oft haben schon kleine Stellschrauben große Wirkung: Kurzstrecken zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren, bringt viele Vorteile. Auch eine nachhaltige Ernährung unterstützt Klima und Gesundheit. Moderator und Lungenfacharzt Doc Esser zeigt gemeinsam mit weiteren Expertinnen und

Unternehmern in unserer dreiteiligen Videoserie „Nachhaltig gesund“, wie Klima und Gesundheit zusammenhängen und welche konkreten Maßnahmen auch Handwerksbetriebe ergreifen können, um ihren Betrieb gesund und klimabewusst aufzustellen. Mehr: youtube.de/ikkclassic

Tipp: Sie wollen in Ihrem Betrieb oder Ihrer Organisation für das Thema Planetary Health sensibilisieren? Wir unterstützen Sie dabei mit unserem kostenlosen Vortragsangebot. Der Vortrag richtet sich an Betriebe, Handwerksorganisationen und weitere Einrichtungen wie Berufsschulen, Schulen und Kitas und wird von erfahrenen Gesundheitsexpertinnen und -experten der IKK classic durchgeführt. Kontakt: bgm@ikk-classic.de

Klimaschutz-Preis für die IKK classic

Die IKK classic hat auch in diesem Jahr beim KlimaretterAward der Stiftung viamedica in der Kategorie „große Unternehmen“ den ersten Platzt belegt. Das ist bereits der fünfte Titelgewinn für die größte deutsche Innungskrankenkasse hintereinander. Im vergangenen Jahr haben sich rund 750 IKK-Mitarbeitende am Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ beteiligt und konnten im Klimaretter-Tool über 56 Tonnen CO2 einsparen. „Wir freuen uns sehr, dass wir zum fünften Mal in Folge den Klimaretter-Award gewinnen konnten. Das bestätigt uns in unserem Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, sagte Katharina Polydoros, Leiterin des Projekts Nachhaltigkeit bei der IKK classic. Als erste gesetzliche Krankenkasse engagiert sich die IKK classic seit 2019 in dem bundesweiten Projekt „Klimaretter – Lebensretter” und konnte seitdem über 350 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Weitere Infos: projekt.klimaretter-lebensretter.de

Stärken Sie Ihre Resilienz Selbstständige haben ein hohes Stress-Level zu bewältigen: Die Verantwortung für Mitarbeiter, ein hoher Workload und Existenzängste können zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen und einem geschwächten Immunsystem führen. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Burnout. Resilienz hilft, gesund und entspannt zu bleiben, mit Krisen besser um- und sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Unter Resilienz versteht man die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu meistern. Oder anders gesagt: Psychische Widerstandskraft – und die lässt sich stärken! Die IKK classic unterstützt ihre Versicherten dabei – mit dem Präventionsprogramm versica. Das hilft dabei, Strategien zur Stressbewältigung zu lernen und anhand gezielter Übungen im Alltag anzuwenden. Mehr zum Programm finden Sie online: ikk-classic.de/entspannung-online

Fachkräftemangel mit BGM vorbeugen

Gestiegene Nachfrage, demografischer Wandel und verändertes Berufsinteresse sind nur einige der Faktoren, die den Fachkräftemangel in Deutschland – insbesondere im Handwerk – verursachen.

UFachkräftemangel im Handwerk ist ein komplexes Problem. Dabei wird das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) oft unterschätzt.

m diesen Mangel zu bewältigen, sind sowohl politische als auch betriebliche Maßnahmen nötig. Eine wichtige Rolle kann dabei das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) spielen. BGM umfasst die Aktivitäten eines Unternehmens zur Förderung von Gesundheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Es bündelt verschiedene Maßnahmen unter den vier großen Säulen Arbeitsschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung, Betriebliches Eingliederungsmanagement und medizinische Leistungen zur Prävention: „BGM ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, da es die Arbeitgeberattraktivität maßgeblich erhöht. Viele Betriebe, die BGM eingeführt haben, werben auch damit, z. B. in Stellenausschreibungen. Vor allem jüngere

Menschen achten bei Stellenanzeigen nicht mehr nur auf Gehalt und Image, sondern auch auf softe Faktoren – etwa, ob sich ein Arbeitgeber um die Gesundheit seiner Belegschaft kümmert,“ erläutert Frank Klingler, Fachbereichsleiter zentrale Aufgaben Prävention bei der IKK classic. Zudem wird durch BGM die Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden gestärkt: „Die Mitarbeitenden lernen, wie man gesundheitsförderlich leben und arbeiten kann, können dadurch Krankheiten vorbeugen und länger im Beruf bleiben“, so Klingler. Dabei werden unter anderem Themen wie konkrete Arbeitsbelastungen (z. B. langes Sitzen oder Stehen), ungünstige ergonomische Haltungen, Geräuschfaktoren, Betriebsklima oder Bildungsmaßnahmen unter die Lupe ge-

nommen. Werden solche Probleme mittels BGM verbessert oder behoben, ist die Belegschaft zufriedener und bleibt in der Regel länger im Job.

BGM steigert jedoch nicht nur die Arbeitgeberattraktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern oftmals auch die Effizienz des Betriebs: „BGM ist ein komplexer Prozess, fast schon eine Unternehmensberatung. Es werden spezielle Lösungen für jeden Betrieb entwickelt, unter anderem auch bei Arbeitsprozessen, die häufig den ganzen Betriebsablauf stören.

Nach der Einführung von BGM werden ohne große Mehrbelastung für den Betriebsinhabenden viele Reibungsverluste reduziert und der Betrieb läuft schneller und besser“, erklärt Klingler.

Zunehmend gibt es auch digitale BGM-Ansätze in Betrieben. Dazu zählt auch der Einsatz zeitgemäßer Tools wie etwa Gesundheits-Apps, Fitness-Trackern oder einer Online-Beratung durch Ernährungscoaches. Der Vorteil digitaler Anwendungen ist, dass Mitarbeitende flexibel von überall darauf zugreifen und Gesundheitsprogramme ganz auf ihre individuellen Bedürfnisse und Gesundheitsziele zugeschnitten werden können.

Auch die IKK classic bietet mit einem digitalen Gesundheitstag, Online-Seminaren zu betrieblichen Themen oder verschiedenen Apps jede Menge digitaler Unterstützung.

WEITERE INFORMATIONEN Mehr zu den Vorteilen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements erfahren Sie hier: ikk-classic.de/bgm

Nicht unterschätzen: Weißer Hautkrebs

Wenn es um Hautkrebs geht, denken viele Menschen zunächst an den sogenannten schwarzen Hautkrebs. Mehr als 20.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich am sogenannten Melanom. Viel häufiger ist dagegen der weiße Hautkrebs, auch heller Hautkrebs genannt.

Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten werden jährlich deutlich mehr als 200.000 Fälle diagnostiziert. Mit steigender Tendenz. Der Einfluss von UV-Strahlung ist die Hauptursache für alle Formen von weißem Hautkrebs. Menschen, die unter freiem Himmel arbeiten, haben eine besonders hohe Gefahr für Hautkrankheiten wie weißen Hautkrebs. Dazu zählen auch viele Handwerkerinnen und Handwerker, insbesondere im Baugewerbe. Für diese sogenannten „Outdoorworker“ wird Hautkrebs in vielen Fällen deshalb als Berufskrankheit anerkannt.

Die Symptome von weißem Hautkrebs Trotz des Namens ist der weiße Hautkrebs typischerweise nicht sehr hell. Er bildet keine weißen Flecken oder ähnliches. In den meisten Fällen wirkt er eher unscheinbar. „Meist beginnt der weiße Hautkrebs als rötlich, schuppige Stelle. Er könnte auf den ersten Blick auch aussehen wie eine Art Pickel“, sagt Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Phlebologie am Universitätsklinikum in Minden. „Allerdings verschwindet er nach ein paar Tagen oder Wochen nicht mehr von allein, sondern wächst immer weiter.“

Typische Symptome können sein:

‣ Gerötete und verkrustete Stellen

‣ Pickel, Knötchen oder Wunden, die nicht

heilen

‣ Narbige Veränderungen der Haut

‣ Gelblich-rötliche Stellen, die eine Art Rand bilden ‣ Stellen, an denen Blutgefäße zu sehen sind

Der weiße Hautkrebs entsteht insbesondere an Stellen, die besonders häufig der Sonne ausgesetzt sind. Nahezu 70 Prozent aller Fälle treten im Kopf- und -Halsbereich auf.

Vorsorgeuntersuchungen beim Hautarzt sollten regelmäßig durchgeführt werden.

Die gute Nachricht ist: Weißer Hautkrebs lässt sich in der Regel gut behandeln. Insbesondere dann, wenn er früh erkannt wird. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen umso wichtiger.

Weitere Informationen zum Thema gibt es online: ikk-classic.de/ hautkrebsvorsorge

Extra für IKK-Versicherte: Der Skin Checker der TeleClinic

Ausschlag, Juckreiz oder Hautveränderung? Auffälliger Leberfleck? Mit dem Skin Checker gibt die TeleClinic allen Versicherten der IKK classic ein schnelles und einfaches DiagnoseTool an die Hand - online per App. Einfach Foto hochladen und nach spätestens 24 Stunden kostenfrei eine Diagnose inklusive Behandlungsempfehlung vom Hautarzt erhalten. Weitere Infos: ikk-classic.de/teleclinic Foto:

Aufträge einfach im Griff?

Welche Software unterstützt die Arbeitsabläufe in kleinen Betrieben am besten? Die Antwort des SHK-Unternehmers Tim Kirchner: Tooltime. Das sind seine Gründe.

Tim Kirchners Gesellenzeit ist nicht lange her, doch sie scheint von einem anderen Stern. „Das lief noch mit Zettel und Papier. Wir haben kaum etwas digital gemacht“, sagt der 26-Jährige, der vor zwei Jahren in Ratingen seinen Betrieb „Konzept.K“ gründete. Der Installateurund Heizungsbaumeister, seine vier Gesellen und seine Büromitarbeiterin betreuen Privatkunden und Hausverwaltungen: Sie bauen und modernisieren Bäder, übernehmen die Instandhaltung und den Einbau von Wärmepumpen, Öl- und Gasheizungen. Kirchner wollte seine Abläufe von Beginn effizient organisieren. Er folgte der Empfehlung der Vaillant-Gründungswerkstatt, testete Tooltime und befand die Software für gut. „Sie hat alles, was man braucht. Das Design ist an Apple orientiert. Dazu kommt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, zählt Kirchner auf. Er bezahlt pro Nutzer und Monat. Abgebucht wird einmal jährlich. Andere Anwendungen hat Kirchner zumindest im Ansatz getestet. Überzeugt haben sie ihn nicht: „Die Oberflächen waren mir zu

Ich habe den Eindruck, man hört den Nutzern zu.

Tim Kirchner, Installateurund Heizungsbaumeister

altmodisch. Es gab zu viel unnötigen Schnickschnack.“ Kirchner ist nicht der Typ, der sich aufwendig in Software hineinfuchst oder lange überlegt, wie man die betrieblichen Abläufe an eine Anwendung anpassen könnte. Entweder eine App läuft – oder sie floppt. Flottes Arbeiten mit Tooltime Wie hilft die Software in der Praxis? Kirchner nennt ein Beispiel: Ein neuer Kunde ruft an. Er möchte einen Waschtisch installieren lassen. Kirchner legt den Kontakt im Adressbuch an. Er weist das Projekt sich oder einem Mitarbeiter zu und bestimmt den Vor-OrtTermin für die Besichtigung und den Kostenvoranschlag. Durch

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den Zugriff auf die Kalender aller Kollegen könne er sich am Telefon verbindlich äußern – und Termine so legen, dass Fahrt- und Leerzeiten möglichst kurz ausfallen.

Ist der Mitarbeiter unterwegs, kann er über die Smartphone-App von Tooltime seine Termine einsehen, berichtet Kirchner. Ein Klick und der Kunde werde aufgerufen, dazu erschienen die Notizen, die Kirchner beim Erstgespräch hinterlegt hat. Ein weiterer Klick und die Navigationsfunktion lotse den Mitarbeiter zum Ziel. Vor Ort könne er Bilder machen, sie mit Notizen versehen und darin per Fingerstrich herummalen – ein Pfeil und der Chef im Büro sieht auf dem Foto gleich, wo die neue Leitung durch die Wand geführt werden soll. Nach dem Termin könne der Mitarbeiter seine Arbeitszeit erfassen. Bei komplexen Projekten würden Kirchner und seine Mitarbeiter die Möglichkeit nutzen, Grund- und Aufrisse, Installationsbeschreibungen und Datenblätter im Programm zu hinterlegen. So könnten sie auch komplexere Vorhaben gut umsetzen.

Was die Software nicht leistet Neben den Stärken, die der Unternehmer an Tooltime schätzt, lasse die Software aktuell einige nützliche Funktionen vermissen. Drei Beispiele:

ɓ Andere Anwendungen böten die Möglichkeit, eingehende Telefonanrufe direkt mit dem Adressbuch abzugleichen: So werde jeder Anruf eines Kunden automatisch verzeichnet. ɓ Eine integrierte Mailfunktion oder einen integrierten datenschutzkonformen Messenger biete die Software ebenfalls nicht. Immerhin: Sie ermögliche, Angebote und Rechnungen, die in Tooltime erstellt wurden, mit einem Klick zu versenden. Der Text der Mail werde dazu automatisch erstellt. ɓ Eine Buchhaltungsfunktion enthalte Tooltime nicht. Die Software könne jedoch Daten für den Steuerberater exportieren.

Guter Support Kirchner stört das nicht weiter. Wichtiger ist ihm die Unterstützung. „Wenn ich einen Bug melde, kümmert sich das Team und kurze Zeit später ist er verschwunden. Ich habe den Eindruck, man hört den Nutzern zu.“ DENNY GILLE W

Das gesamte Spektrum Das betrieblicher Mobilität: Mobilität: 25. und 26. September 2024 Halle 45 in Mainz

W-IdNr. – was Betriebe jetzt wissen müssen

Ab November 2024 erhalten Betriebe automatisch eine Wirtschafts-Identifikationsnummer. Warum Unternehmen die künftig brauchen und wer sie verschickt.

Die bundesweite Einführung der Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) startet im Herbst 2024: Ab dem 1. November erhalten alle wirtschaftlich Tätigen – also natürliche Personen, juristische Personen und Personenvereinigungen – eine solche Nummer vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). Wie die Behörde mitteilt, erfolgt die Vergabe stufenweise. Eine Antragstellung sei nicht nötig. Betriebe, die noch keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) besitzen, sollen elektronisch über ihr ELSTER-Benutzerkonto informiert werden. Wer bereits eine USt-IdNr. hat, werde nicht individuell informiert, sondern lediglich im sogenannten Weg der öffentlichen Mitteilung. Eine individuelle Benachrichtigung sei nicht nötig, da die W-IdNr. mit der den Betrieben bereits bekannten USt-IdNr. im Aufbau identisch sei. Laut Bundesfinanzministerium dient die Wirtschafts-Identifikationsnummer der eindeutigen Identifizierung von Unternehmen bei den Finanzbehörden und anderen staatlichen Stellen. Zunächst werde die W-IdNr. weder die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer noch andere bestehende Identifikationsnummern ersetzen, vielmehr werde sie parallel zu diesen verwendet. Langfristig sehe es anders aus: Mit der Wirtschafts-Identifikationsnummer will das BMF die Verwaltung vereinfachen und schrittweise bestehende Identifikationsnummern ablösen. Dem Bundeszentralamt für Steuern zufolge besteht die Wirtschafts-Identifikationsnummer aus den Buchstaben „DE“ und neun Ziffern. Hinzu kommt noch ein mit Bindestrich getrenntes fünfstelliges Unterscheidungsmerkmal, das der Identifizierung einzelner Betriebe, Betriebsstätten oder Tätigkeiten dient. Beispielhaft könnte eine Wirtschafts-Identifikationsnummer wie folgt aussehen: DE123456789-00001. (AML) W w Weitere Informationen zur Wirtschafts-Identifikationsnummer finden Sie auf der Website des Bundeszentralamts für Steuern. Kurzlink svg.to/wiridnum

War auf der Suche nach einer leicht bedienbaren Handwerkersoftware:

„Das spart uns Tausende Euro im Jahr“

Hallenlicht verbessert, Geld gespart! Dieser Unternehmer rechnet vor, wie stark der Umstieg auf LEDs seinen Geldbeutel entlastet. Rechnen Sie mit: Wie viel sparen Sie?

Über gewinnbringende Investitionen muss Handwerksunternehmer Peter Brümmer nicht lange nachdenken. Als guter Kopfrechner hat er die nötigen Zahlen schnell parat und weiß, wann sich eine Geldausgabe rentiert. So lag es für ihn auf der Hand, seine Tischlerei energetisch auf Vordermann zu bringen und seine Betriebskosten um ein paar Tausender im Jahr zu reduzieren. Den Start machte er 2011 mit der ersten Investition in Photovoltaik. Heute produziert sein Betrieb rechnerisch so viel Strom, wie er verbraucht; real kann er die Hälfte des produzierten Stroms selbst nutzen.

So schnell zahlen sich LEDs selbst ab Als die Energiepreise nach dem Angriff auf die Ukraine explodierten, überlegte der Unternehmer, wie er seine Energiekosten weiter optimieren könnte. Schnell war er beim Thema Hallenbeleuchtung. 100 Leuchtstoffröhren hat er gegen LED-Lampen getauscht. Mit jeder Woche zahlten sich ein paar von ihnen über die Stromeinsparung selbst ab. Die Fassungen der Lampen waren noch nicht sehr alt, also ließ Brümmer sie an der Decke und ersetzte nur den sogenannten Starter und die Leuchtmittel. Seine neuen LED-Röhren sind heller als die alten 60-Watt-Röhren. Dadurch leuchten sie die Halle noch besser aus, während ihr Energieverbrauch nur 30 Prozent der alten beträgt.

Amortisation: Die Rechnung der Tischler Brümmer hat die Umstellung realisiert, als sein Strompreis bei 40 Cent pro Kilowattstunde lag (zur Vereinfachung unterstellen wir im Rechenbeispiel, dass der Betrieb seinen Strom komplett beim Energieanbieter einkauft). Die Leistung der neuen Röhren liegt bei 20 Watt; vorher waren es 60 Watt. Die Anschaffungskosten pro Stück lagen bei 20 Euro. Bei zehn Stunden Betriebszeit pro Tag sparen die neuen Leuchten innerhalb einer FünfTage-Woche 80 Euro Energiekosten ein. „Das sind

jede Woche vier Lampen, die sich selbst bezahlen“, stellt Brümmer fest.

Innerhalb von 125 Arbeitstagen hat sich die Investition im Beispiel selbst abbezahlt, wenn man den Strom vollständig über einen Energieanbieter bezieht. Die Einsparung liegt dann nach Abzug der Anschaffungskosten bei gut 2.000 Euro im ersten Jahr. Bleiben die Strompreise auf dem hohen Niveau, sparen die Leuchten in jedem darauffolgenden Jahr über 4.000 Euro. Hinweis: Da Brümmer seine Energieerzeugung bereits optimiert hat und nur die Hälfte seines Stroms über den Energieanbieter einkauft, verdoppelt sich die Amortisationszeit der LEDs in seinem konkreten Fall. Dennoch zahlt sich die Investition bereits innerhalb des ersten Jahres aus.

Selbst rechnen: Wie viel sparen Sie? Wie viel Energie können Sie durch einen Wechsel

der Tausch gegen LED-Alternativen in Werkstatt und Büro gut 1.650 Euro im ersten Jahr.

Die neuen Leuchten sparen innerhalb einer Woche 80 Euro ein.

Ihrer alten Leuchtmittel sparen? Machen Sie den Test mit unserem kostenlosen LED-Rechner. Die Nutzung ist nicht schwer: einfach die Zellen mit lilafarbener Schrift mit Ihren individuellen Werten verändern. Folgende Eingaben sind dafür nötig:

ɓ Ihr aktueller Strompreis, ɓ die täglichen Betriebsstunden Ihrer Lampen, ɓ die Leistung der alten Leuchtmittel, ɓ die Zahl der zu ersetzenden Leuchtmittel,

diesem Beispiel

Gesundheitshandwerk:

Hörakustiker, Augenoptiker, Orthopädie- und Zahntechniker: Diese und andere Gesundheitshandwerke müssen sich bis spätestens 1. Januar 2026 an die Telematikinfrastruktur (kurz: TI) anschließen lassen. Damit ist die digitale Infrastruktur des bundesdeutschen Gesundheitswesens gemeint, die sich derzeit im Aufbau befindet.

Die TI soll nach dem Willen des deutschen Gesetzgebers alle Akteure vernetzen, die sich um die gesundheitliche Versorgung der Bürger in Deutschland kümmern. Das sind neben dem Gesundheitshandwerk Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und Krankenkassen. Die TI hat bereits die Einführung des E-Rezepts ermöglicht. Weitere Dienste werden folgen, darunter 2027 die für die Gesundheitshandwerke verpflichtende elektronische Verordnung.

ɓ die Leistung der neuen Leuchtmittel sowie ɓ ihr Stückpreis in der Anschaffung.

Mit unserem LED-Rechner können Sie bis zu sechs Räume gleichzeitig im selben Dokument planen. Das Excel-Tool arbeitet sicher ohne Makros und Ihre Daten bleiben ganz bei Ihnen. DENNY GILLE W w

Unseren kostenlosen LED-Rechner finden Sie unter dem Kurzlink svg.to/ledrech

Nimm zwei: Karte und Ausweis Für den Anschluss an die TI benötigt jeder Betrieb des Gesundheitshandwerks zwei Dinge: Zunächst den elektronischen Berufsausweis (eBA), mit dem sich berechtigte Personen – das sind Personen gemäß den Optiker, Zahntechniker und andere Betriebe des Gesundheitshandwerks müssen sich vernetzen. Ab Sommer 2024 geht es los.

Nummern 33 bis 37 der Anlage A zur Handwerksordnung – digital authentifizieren können. Dann die Institutionskarte (SMC-B), mit der sich der Betrieb im Gesundheitsnetz als Ganzes ausweist.

So kommt Ihr Betrieb an die Karten

Die Herausgabe von Institutionskarte und Berufsausweis kann zeitgleich und ausschließlich online beantragt werden, und zwar über den geschützten Mitgliederbereich der jeweils zuständigen Handwerkskammer. Die Kammer prüft den Antrag, bestätigt ihn und schickt dem Betrieb eine Vorgangsnummer zu. Mit dieser Nummer kann der Betrieb dann die Karten bei einem qualifizierten Vertrauensdiensteanbieter (qVDA) bestellen.

Das Kartenterminal

Zum Einlesen der Plastikkarten ist ein spezielles eHealth-Kartenterminal (eHKT) erforderlich, das verschiedene Hersteller anbieten. (OZ)

Mehr Informationen zum Verfahren gibt es beim ZDH unter: svg.to/eba

In
spart
Tischler Peter Brümmer spart durch Modernisierung.

Das erwartet Sie auf der IAA

In den geraden Jahren findet in Hannover die IAA Transportation statt. Ein Überblick, was Sie für Ihren Messebesuch 2024 wissen müssen.

Die IAA Transportation findet dieses Jahr vom 17. bis 22. September auf dem Messegelände in Hannover statt. In dieser Zeit können Besuchende alles über Logistik, Nutzfahrzeuge und den Transportsektor erfahren.

Öffnungszeiten

Die IAA Transportation findet vom 17. bis 22. September in Hannover statt. Für Besuchende öffnen sich die Türen täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr.

Tickets

Es gibt verschiedene Tickets, um die IAA Transportation zu besuchen. Die Tickets sind unterteilt in: Werktagstickets, Wochenendtickets und Spezialtickets. Am Wochenende gibt es ein Fahrer­ und Familien­Special, das gezielt auf Nutzfahrzeugfahrer und deren Familien ausgelegt ist.

ɓ Werktagstickets: Dauerticket 74 €, Tagesticket 28 €, Nachmittags­ 13 €, Tagesticket ermäßigt 9 €

ɓ Wochenendticket: Tagesticket 10 €

ɓ Spezial: Schülergruppen 5 €, Familienabenteuerpass Wochenende 20 €, Driver Ticket Truck & Bus 8 €, Exklusivticket Pressetag 69 €.

Hallen- oder Lageplan

Alle, die sich gerne vorher mit dem Gelände­ und Hallen­Plan vertraut machen wollen, finden im Internet unter iaa­transportation.com einen interaktiven Lageplan der IAA Transportation.

Fachveranstaltungen

Die IAA Transportation bietet für die Besuchenden verschiedene Fachveranstaltungen an. Dieses Programm ist bis zuletzt immer wieder aktualisiert und an die Interessen der Fachbesucher angepasst worden.

Programm am 18. September

Am 18. September finden drei Fachveranstaltungen statt. Die 5. Nationale Radlogistik­Konferenz startet um 9:30 Uhr im Convention Center auf dem Messegelände Hannover. Von 10 Uhr bis 12 Uhr findet im Convention Center, Saal 1B, die Veranstaltung Transfrigoroute statt. Dabei geht es um Lösungsansätze für emissionsfreie und effiziente Kühltransporte. Etwa zeitgleich von

17. September

10 Uhr bis 12:30 Uhr findet im Convention Center, Saal 1A, der IAA China Day statt. Ebenfalls an diesem Tag findet der 15. IAA India Day statt. Dieser startet um 13:30 Uhr und endet um 17:00 Uhr. Der IAA India Day findet im Convention Center im Raum 13/14 statt.

Programm am 19. September Am 19. September findet auf der IAA Transportation im Convention Center, Saal 1, der Gefahrguttag

Die IAA Transportation gibt einen Überblick über die Mobilität von morgen.

2024 statt. Das Programm beginnt um 9:30 Uhr und endet um 16:30 Uhr. Auf dem Programm des diesjährigen Gefahrguttages stehen ein Überblick über die 2025 anstehenden Rechtsänderungen, ein Ausblick auf 2027, aktuelle Informationen aus dem BundLänder­Fachausschuss Gefahrgutrecht und weiteres.

Programm am 20. September „Aus der Praxis für die Praxis – Ladungssicherung“ lautet der Titel der Fachveranstaltung am 20. September. Die Veranstaltung findet von 10 Uhr bis 14 Uhr im Convention Center in Saal 1A statt. In der Veranstaltung geht es um die neuesten Methoden beim Sichern und Laden von Gütern auf Fahrzeugen.

IAA Conference Auf drei verschiedenen Bühnen bringt die IAA Transportation Meinungsführer, Entscheider, Visionäre und Experten der Logistik­ und Transportbranche zusammen. Die Main Stage befindet sich in Halle 18, die Industry Stage in Halle 24 und die Speakers’ Corner in Halle 13.

IAA Experience Im Rahmen der IAA Experience stehen das Erleben, Ausprobieren und Interagieren mit neuesten

Innovationen der Hersteller und Mobilitätsanbieter im Mittelpunkt. Formate der IAA Experience sind 2024 die IAA Test Drives und der IAA Cargobike Parcours. SANNE VON DER FECHT W w

Mehr Informationen: iaa-transportation.com

Selbst erfahren: Die IAA Experience macht es möglich.
Details im Blick: Auf der Messe präsentieren die Hersteller ihre neuesten Entwicklungen.
Am
öffnet die IAA Transportation 2024 in Hannover ihre Tore.

DIE NEUEN TOYOTA NUTZFAHRZEUGE

IN DEN TOYOTA GEWERBEWOCHEN

Deutschland-Premiere eines ganz Großen auf der IAA: Der neue Toyota Proace Max – bis zu 17 m3 Laderaum, Platz für fünf Euro-Paletten, optional vollelektrisch und der Beweis, dass Toyota für jeden Job das passende Nutzfahrzeug hat. Jeder Auftrag zählt. Jetzt Angebot entdecken

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Eine volle Ladung Strom

Mit der Neuauflage des Master wappnet sich Renault für kommende Transporter-Rennen. Vielseitigkeit, eine Multi-Antriebsplattform, Design und Komfort sind Trumpf.

Ob Kastenwagen, Fahrgestell, Bus, Aufund Umbauten, verschiedene Längen und Höhen, bis zu 22 Kubikmeter Ladekapazität, Diesel- oder Elektromotor, Front- oder Heckantrieb – aus einer ganzen Armada an Konfigurationen lässt sich beim neuen Renault Master nahezu jede nur erdenkliche Branchenlösung maßgeschneidert zusammenstellen. Bei so vielen Möglichkeiten dürfte selbst ausgewiesenen Nutzfahrzeugexperten in einem der vielen RenaultPro-Center ein wenig der Kopf rauchen. Wir sind sowohl den Verbrenner als auch den Stromer beim internationalen Testdrive in Bordeaux gefahren. Deshalb gleich so viel vorweg: Müsste sich der Autor zwischen den beiden Antriebsvarianten entscheiden, würde er ohne Umschweife den ElektroMaster wählen. Die komplett elektrifizierte französische Arbeitsbiene hat voll überzeugt und in puncto Fahrkomfort, Fahrspaß, Handling, Straßenlage und Manövrierfähigkeit in engen südfranzösischen Gässchen die Nase vorn. Auch auf Landstraße und Autobahn konnte der Stromer punkten und insbesondere beim Handling und Überholen den Verbrenner ausstechen.

Stromer schlägt Verbrenner Fokussieren wir uns deshalb auf den Master E-Tech. Während in der Verbrennerabteilung nun die vierte Generation antritt, hat Renault mit der zweiten Stromerauflage einen wirklichen Schritt nach vorne gemacht. Man könnte sogar sagen, der Master E-Tech ist jetzt erwachsen geworden. Konkurrenzfähig ist er mit einer Reichweite von bis zu 460 Kilometern (WLTP) allemal. Beim Start der Testfahrt war der Akku – es werden zwei Versionen mit entweder 40 oder 87 kWh angeboten – mit 100 Prozent geladen und es standen 413 Kilometer Reichweite im Digitaldisplay. Der Laderaum wurde wie auch beim Diesel mit einer 400 Kilogramm schweren, fest verzurrten Palette als Transportgut bestückt. Rund 90 Minuten später hatte der Master E-Tech auf 128 Kilometern 25 Prozent der Batteriekapazität und 25,6 kWh durchschnittlich verbraucht – Daumen hoch. Und noch ein paar Koordinaten: 1.625 Kilogramm maximale Nutzlast (für die Version L2H2 E-Tech, 4t und 87 kWh) und laut Renault satte 27 Prozent weniger Stromverbrauch als der Vorgänger, der ohnehin etwas schwach auf der Brust war. Gemäß Hersteller soll das Nachzapfen für bis zu 80 Prozent innerhalb von 38 Minuten vonstattengehen. Zudem wurden ein neues Neun-Gang-Automatikgetriebe sowie ein optimiertes Bremssystem für schnelles und dynamisches Bremsen unabhängig von der Ladung verbaut. Des Weiteren fällt sofort das ansprechende Outfit ins Auge, im Renault-Marketingsprech ein wenig hochtrabend „Aerovan-Design“ genannt. Damit konnte der französische Lademeister bereits bei der Weltpremiere im November 2023 glänzen, als der neue Master speziell für seinen außergewöhnlichen Look gepriesen wurde, der sich durch einen CW-Wert auszeichnet, der nach Renault-Angaben um mehr als 20 Prozent unter dem Wert der Vorgängergeneration liegt.

Mit wenigen Handgriffen Büro auf Rädern Der Neue beeindruckt nicht nur durch seine äußere Vielseitigkeit, sondern auch durch ein Interieur, das sich stark an den Standards moderner Pkw orientiert.

Anhängelast 2,5 Tonnen.

KUBIKMETER Ladekapazität bietet der E-Tech in der Spitze.

Schon beim Einsteigen fällt der großzügige Innenraum ins Auge, der durch den elegant geschwungenen, fahrerorientierten Instrumententräger betont wird. Diese S-förmige Gestaltung sorgt nicht nur für eine aufgeräumte Optik, sondern vermittelt auch ein Gefühl von Weite und Komfort. Hochwertige Materialien, die für eine angenehme Haptik sorgen, sowie das serienmäßige Zehn-Zoll-Display heben das Cockpit deutlich von herkömmlichen Nutzfahrzeugen ab. Die Ergonomie wurde ebenfalls optimiert. Das Lenkrad lässt sich sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe verstellen und ermöglicht damit eine ideale Anpassung an die Bedürfnisse des Fahrers. Besonders praktisch ist die neue Anordnung der Wählhebel bei den Automatikversionen: Diese befinden sich nun direkt am Lenkrad, was für eine intuitivere Bedienung sorgt und auch Platz in der Mittelkonsole freimacht. Dank umklappbarer Sitzlehne, die als Schreibunterlage dient, und der digitalen Ausstattung wird der Master zum mobilen Büro.

Besonders die geräumigen Ladeflächen und die optimierte Ergonomie erleichtern den Alltag. Mit sparsamen Diesel- und Elektrovarianten bietet er zudem effiziente Antriebe, die den laufenden Betrieb kostengünstig halten. Preislich startet er ab rund 40.000 Euro für den Diesel, die Elektroversion beginnt bei 50.000 Euro netto. MICHAEL NEHER W

Neue Regionalklassen – wo es teurer wird

Die Versicherer passen die Regionalklassen der Kfz-Versicherungen an. Was ändert sich in Ihrer Region?

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ändern sich in diesem Jahr die Regionalklassen der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung für zahlreiche

Autofahrer. Die Regionalklassen spiegeln die Schadensbilanz der 413 deutschen Zulassungsbezirke wider und werden jährlich neu berechnet.

Die Kfz-Versicherer passen ihre Regionalklassen an. Kam es in einer Region zu Hagelschäden, wirkt sich das schlecht auf ihre Regionalklasse aus.

Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin, erklärte für die Kfz-Haftpflichtversicherung, dass in 49 Bezirken die Klassen steigen, was zu höheren Kosten führt, während in 59 Bezirken die Klassen sinken. Die Veränderungen zum Besseren wie zum Schlechteren beträfen jeweils rund 4,7 Millionen Autofahrer. Besonders in Bayern hätten sich viele Bezirke bei der Haftpflicht verbessern können. Gute Schadensbilanzen gebe es nach wie vor in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Auch in der Kaskoversicherung gebe es Änderungen: Für rund 5,8 Millionen Voll- und Teilkaskoversicherte gelten künftig höhere, für rund 4,5 Millionen niedrigere Einstufungen.

Gemäß der berechneten Schadensbilanzen der Zulassungsbezirke werden die Bezirke in Regionalklassen eingeteilt. Je höher die Klasse, desto teurer. Die günstigste Bewertung für die Haftpflicht gibt es demnach in der brandenburgischen Region Elbe-Elster, für die Vollkasko ist Wesermarsch in Brake (Niedersachsen) am günstigsten und bei der Teilkasko Göttingen (Niedersachsen). Die schlechteste Schadensbilanz hatten für Haftpflicht, Voll- und Teilkasko die Regionen Offenbach (Hessen), Garmisch-Partenkirchen (Bayern) sowie Ostallgäu (Bayern). (DEG) W

aWas ändert sich in Ihrer Region? Checken Sie es in der interaktiven Karte auf der Website „Die Versicherer“. Kurzlink svg.to/versiueber

Organ der Handwerkskammern 129. Jahrgang

Herausgeber: Schlütersche Fachmedien GmbH Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe

Postanschrift: 30130 Hannover

Adresse:

Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 www.schluetersche.de www.handwerk.com

Redaktion:

Martina Jahn (verantwortliche Redakteurin) Tel. 0511 8550-2455 martina.jahn@schluetersche.de

Denny Gille, Tel. 0511 8550-2624 denny.gille@schluetersche.de

Anna-Maja Leupold, Tel. 0511 8550-2460 anna-maja.leupold@schluetersche.de

Birgit Greuner, Tel. 0511 8550-2439 birgit.greuner@schluetersche.de

Content Management: Torsten Hamacher, Tel. 0511 8550-2456 torsten.hamacher@schluetersche.de Antje Todt, Tel. 0511 8550-2550 antje.todt@schluetersche.de

Regionalredaktionen (verantw. f. Kammerseiten) Braunschweig-Lüneburg-Stade: Astrid Bauerfeld Hannover: Peter Karst Hildesheim-Südniedersachsen: Ina-Maria Heidmann Magdeburg: Burghard Grupe Oldenburg: Heiko Henke Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim: Sven Ruschhaupt Ostfriesland: Jörg Frerichs Verkauf: Tanja Ehlerding (Anzeigenleiterin) Tel. 0511 8550-2647 tanja.ehlerding@schluetersche.de

Anna Dau (Regionalverkauf Braunschweig-Lüneburg-Stade, Hannover, Hildesheim-Südniedersachsen, Magdeburg) Tel. 0511 8550-2484 anna.dau@schluetersche.de

Kai Burkhardt (Key Account Manager Automotive) Tel. 0511 8550-2566, kai.burkhardt@schluetersche.de

Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Mediadaten 2024

Druckunterlagen: anzeigendaten-ndh@schluetersche.de Tel. 0511 8550-2522

Abonnement-Service: vertrieb@schluetersche.de Tel. 0511 8550-8822

Erscheinungsweise: monatlich Bezugspreis: Jahresabonnement: ¤ 46,00 inkl. Versand und MwSt. Studierende ¤ 28,00 Einzelheft ¤ 1,50 zzgl. Versandkosten Für die in der Handwerksrolle eingetragenen Handwerker ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. ISSN 0029-1617 Druck: NOZ Druckzentrum, Weiße Breite 4, 49084 Osnabrück

Zur Wahl steht eine Vielzahl an Karosserievarianten und Umbausätzen als
Multitalent: Der Master E-Tech kann nicht nur Strom saugen, sondern auch spenden.
Zum Start des neuen Renault Master E-Tech gibt’s eine kleine 40-kWh-Batterie mit bis zu 170 Kilometern Reichweite oder einen 87-kWh-Akku, der bis zu 460 Kilometer erlaubt. Die Nutzlast beträgt 1.625 Kilogramm, die

Vorurteilen den Kampf angesagt

Wärmepumpen sind inzwischen ein sensibles Thema: Cehan San will informieren, aufklären und Beispiele zeigen. Dabei geht es dem Handwerksunternehmer nicht ums Verkaufen. Er verfolgt auch andere Ziele.

Können Betriebe mit dem Einbau von Wärmepumpen schnelles Geld machen? „Nein“, sagt Heizungsbaumeister Cehan San. Zumindest nicht in seinem Handwerksbetrieb in Oldenburg. San setzt auf intensive Beratung und Aufklärung seiner Kunden. Denn viele seien falsch oder wenig informiert und hätten massive Vorurteile gegenüber Wärmepumpen. „Teilweise dauert es sechs bis acht Wochen von der Anfrage bis zur Entscheidung, welche Heizung wir letztendlich einbauen“, betont er.

Von „Muss man haben“ bis „Lohnt sich nicht“ Manch hartnäckiges Vorurteil hat der Handwerksmeister im Gespräch mit Kunden schon gehört. Die einen meinen, man müsse auf jeden Fall eine Wärmepumpe haben, da der Gesetzgeber das verlange. Andere Hausbesitzer seien der Meinung, dass eine Wärmepumpe weit mehr Energie verbrauche als eine herkömmliche Gasheizung und viel teurer sei. Wie begegnet Cehan San solchen Argumenten? „Vor allem, indem ich genau zuhöre, was die Kunden bewegt oder beunruhigt.“ Er wolle erreichen, dass seine Kunden und andere Hausbesitzer erfahren, dass Heizen mit einer Wärmepumpe nicht teurer sein müsse und dass man damit häufig etwas für die Umwelt tun könne. „Dafür möchte ich das Bewusstsein schaffen“, sagt San. Er verstehe auch die Ängste und Sorgen, dass es teurer werden könne. Zugleich versuche er aufzuzeigen, dass eine Wärmepumpe vor allem eine Investition ist, die sich langfristig lohnt.

Aufklärung und Beratung schaffen Vertrauen Neben persönlichen Kontakten nutzt der Unternehmer aus Oldenburg zum einen Werbeflyer im Stadtgebiet, um Vorteile und Kosten transparent zu machen – und zur Beratung einzuladen. Zum anderen streut er Informationen in sozialen Netzwerken. „Dort zeigen wir beispielhafte Anlagen, die wir einbauen, und nennen detaillierte Informationen über Standort, Heizverhalten und andere Parameter“, berichtet San.

Die Rückmeldungen der Interessenten würden beweisen, dass er mit der „Aufklärungsarbeit“ den Zahn der Zeit trifft: „Wir bekommen Nachfragen auch von älteren potenziellen Kunden“, sagt der 41-Jährige. Manche hätten sich schon mit der Thematik beschäftigt und kontaktierten den Betrieb für ein konkretes Angebot. Doch nicht jedem Interessenten verkaufe er auf Biegen und Brechen eine Wärmepumpe. Da der Betrieb fast alle selbst installierten Anlagen auch überwache, habe er genaue Informationen über Effizienz, Optimierungspotenziale und Kosten der Anlagen. „Nicht zu jeder Anfrage ist eine Wärmepumpe die beste Lösung für den Kunden – und genau darum geht es mir“, betont San. Der positive Nebeneffekt der Beiträge auf Kanälen wie Facebook, Instagram und Tiktok: „Wir schaffen damit Vertrauen.“ Mit Bildern und Kurzvideos von der Montage vor Ort könne der Handwerksbetrieb seine Expertise im Bereich Wärmepumpen vermitteln. „Kunden sehen, dass wir etwas davon verstehen. Das ist eine gute Basis, um eine persönliche Verbindung aufzubauen“, erklärt der Chef des 25-köpfigen Teams.

W NAMEN UND NACHRICHTEN

Teilweise dauert es sechs bis acht Wochen von der Anfrage bis zur Entscheidung.

Cehan San, Heizungsbaumeister

Sekundäres Ziel: Klimaziele erreichen

Künftig will sich Cehan San mit seinem Betrieb noch stärker im Bereich Wärmepumpen aufstellen. Dazu gehören auch die Themen Energieberatung und finanzielle Förderung, die Kunden bekommen können. Langfristig soll sein Unternehmen einen Beitrag dazu leisten, die Klimaziele zu erreichen – am liebsten würde er dazu

Um diese Ziele zu erreichen, braucht San neue Mitarbeitende. Einige hat der Unternehmer schon gefunden – ohne dass er eigentlich wirklich gesucht hat: Als positiver Nebeneffekt der Social-Media-Aktivitäten haben sie sich selbst vorgestellt. Und er selbst freut sich, dass noch mehr Menschen Lust haben, mit ihm die Vorurteile zum Thema Wärmepumpen aus der Welt zu schaffen.

Schornsteinfeger eröffnen Bildungszentrum Das Schornsteinfegerhandwerk hat ein neues Bildungs- und Innovationszentrum. Auf einem Areal von 14.000 Quadratmetern beherbergen die drei Gebäude den Landesinnungsverband, die Gesellschaft für Bildung und Forschung, die Prüfstandsgesellschaft sowie die Schornsteinfegerschule Niedersachsen-Bremen und die Innung Hannover. „Hier an diesem Standort wird auch die Zukunft des Schornsteinfegerhandwerks aktiv gestaltet. Die schulische und überbetriebliche Ausbildung unserer Auszubildenden findet hier statt, finanziert von 920 Betrieben aus Niedersachsen und Bremen“, sagte Landesinnungsmeister Stephan Langer. Das neue Zentrum soll mehr sein als ein Ausbildungsort für die Schornsteinfeger aus Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen. Der Fokus liege neben der Ausbildung von Schornsteinfegern auch auf Seminaren für Brandschutztechniker, Energieberater und Kursen zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung. (JA)

Kfz-Verband gegen höhere Parkgebühren Gestaffelt nach Größe der Fahrzeuge sollen höhere Parkgebühren und -beschränkungen in 324 deutschen Städten anfallen. Ein entsprechender Antrag kommt von der Deutschen Umwelthilfe (DHU). „Diesen Forderungen fehlt jegliche sachlich fundierte Basis“, kommentiert Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, die Pläne und lehnt diese Forderung ab. Bereits im Juni sei ein Antrag für 14 deutsche Städte gestellt worden, im August kamen weitere hinzu. Laut Kfz-Verband könnte es unter anderem folgende Städte betreffen: Braunschweig, Buchholz, Celle, Gifhorn, Goslar, Göttingen, Hameln, Hannover, Hildesheim, Leer, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück, Peine, Uelzen, Wilhelmshaven, Wolfenbüttel und Wolfsburg. (JA)

„Um Neues zu entwickeln, brauche ich eine sichere wirtschaftliche Basis. Die schaffe ich gemeinsam mit meiner Steuerberaterin.“

Armin Machhörndl, Kaffeerösterei Machhörndl

Als Unternehmer ist es nicht immer einfach, das Richtige zu entscheiden. Ihre Steuerberatung berät Sie kompetent und auf der Basis aktueller Geschäftszahlen. Gemeinsam schaffen Sie so die Grundlagen für sichere Entscheidungen und eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung.

gemeinsam-besser-machen.de

Cehan San will das Bewusstsein schaffen, dass die Investition in Wärmepumpen eine langfristige ist, die der Umwelt zugutekommt.

200-jähriges Jubiläum

Der aktuelle Vorstand der SHK-Innung: Dirk Plogmann (von links), Peter Möhle, Andreas Kühnast, Kai Schaupmann, Alexander Luft, Thomas Köhler, Lars Altenhoff und Dirk Barkhüser.

200 Jahre SHK-Innung Osnabrück-Stadt: Ein Jubiläum im Zeichen des Handwerks. Großer Empfang zum festlichen Jubiläumsabend. 150 Gäste feiern historischen Geburtstag.

Das Wasser nur außer Haus und Gas nur für die Straßenlaternen: Das galt in Osnabrück noch bis in das späte 19. Jahrhundert hinein. Die heutige Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) wurde allerdings schon 1824 gegründet, als Zusammenschluss von damals rund zehn Klempnermeistern. Der Innung Osnabrück-Stadt gehören heute über 80 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten an. Derzeit werden in den Betrieben über 100 Lehrlinge ausgebildet. Die Innung für Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Osnabrück-Stadt hat ihr 200-jähriges Bestehen jetzt mit einem festlichen Jubiläumsabend, der im Alando Ballhaus stattfand, gefeiert. Die Feier war ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Innung und spiegelt die lange Tradition und den anhaltenden Erfolg des Handwerks in der Region wider. Rund 150 Gäste aus den

verschiedensten Bereichen, darunter zahlreiche Innungsbetriebe, Sponsoren, Partner, Repräsentanten der Stadt, Berufsschullehrer und Lehrwerksmeister waren gekommen, um diesen besonderen Anlass gemeinsam zu begehen. Dirk Barkhüser, stellvertretender Obermeister und Kai Schaupmann, ehemaliger Obermeister und jetziger Vizepräsident der Handwerkskammer begrüßten die Gäste zu Beginn. Die Gratulationen eröffnete die Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, die in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung des Handwerks für die Stadt und die Region hervorhob. „Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Stadt. Es steht für Tradition, Beständigkeit und Innovation. Die Innung hat in den vergangenen 200 Jahren nicht nur zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Region beigetragen, sondern auch das Stadtbild maßgeblich mitgeprägt“, betonte die Oberbürgermeisterin. Sie lobte den Zusammen-

HWK-Azubi besteht mit Bestnoten

Rico Hoffmann hat seine Prüfung zum „Verwaltungsfachangestellten im Kammerwesen“ mit einem Einserschnitt bestanden.

Sven Ruschhaupt (Hauptgeschäftsführer) und Marieke Westermann (Ausbilderin) gratulierten Hoffmann zu seinem hervorragenden Ausbildungsabschluss: „Rico Hoffmann war während seiner Ausbildung immer sehr motiviert und kam in allen Abteilungen gut an. Er hat sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule großartige Leistungen gezeigt. Er hat sich stets vorbildlich verhalten und passt perfekt in unsere Handwerkerfamilie“, so Marieke Westermann. Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt lobte ebenfalls: „Ich freue mich, Rico Hoffmann nach seiner Ausbildung weiterhin bei uns in der Handwerkskammer beschäftigen zu können. Wir möchten ihm zu seiner hervorragenden Leistung gratulieren und ihm für seine Zeit und sein Engagement während seiner Ausbildung danken.“ Rico Hoffmann bedankte sich im Anschluss für die tolle Ausbildungszeit bei der Handwerkskammer:

halt innerhalb der Innung und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Handwerks in einer sich rasant verändernden Welt.

Auch der neue Osnabrücker Stadtbaurat Thimo Weitemeier fand in seinem Grußwort lobende Worte für die Innung. Er hob hervor, dass ohne die unermüdliche Arbeit und den handwerklichen Sachverstand der Mitglieder viele städtebauliche Projekte der vergangenen Jahrzehnte nicht hätten realisiert werden können. „Das Handwerk trägt entscheidend dazu bei, dass unsere Stadt nicht nur wächst, sondern auch lebenswert bleibt“, so der Stadtbaurat.

Der Präsident der Handwerkskammer, Andreas Nünemann, würdigte in seinem Grußwort die Rolle der Innung als „unverzichtbaren Partner“ für das Handwerk in der Region. „Die Innung ist mehr als eine Interessensvertretung. Sie ist ein Hort des Wissens, der Tradition und der Innovation. Durch ihr

Die Innung wird sich auch zukünftig für die Belange des Handwerks engagieren.

Kai Schuapmann, Scheidender Obermeister

Engagement sichert sie die Zukunftsfähigkeit des Handwerks und schafft eine starke Gemeinschaft, die in schwierigen Zeiten zusammenhält“, erklärte der Präsident und betonte die Notwendigkeit, auch in Zukunft gemeinsam für die Belange des Handwerks einzutreten.

Auch der Kreishandwerksmeister Siegward Schneider und der Landesinnungsmeister Frank Senger ließen es sich nicht nehmen, der Innung zu ihrem Jubiläum zu gratulieren. Beide betonten die herausragende Arbeit, die in den vergangenen 200 Jahren geleistet wurde, und die Bedeutung des Handwerks für die Region und das Land. „Das Handwerk ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Es bildet die Grundlage für Wohlstand, Innovation und sozialen Zusammenhalt“, so der Landesinnungsmeister. Besonders erfreulich war, dass auch viele junge Menschen unter den Gästen waren, die ebenfalls eine handwerkliche Laufbahn in dem Gewerk eingeschlagen haben. Schaupmann: „Dies zeigt, dass das Handwerk auch nach 200 Jahren nichts von seiner Attraktivität verloren hat und dass die Zukunft des Handwerks und die Zukunft der Innung in guten Händen liegt.“

Die Jubiläumsfeier war nicht nur ein Rückblick auf die vergangenen 200 Jahre, den Kai Schaupmann und Reiner Möhle, Ehrenpräsident der Handwerkskammer, in ihren Ausführungen mit Anekdoten und Geschichten über Persönlichkeiten und Geschehnisse der Innung in ihren Ausführungen zum Besten gaben, sondern auch ein Ausblick auf die kommenden Herausforderungen und Chancen. Die SHK-Innung Osnabrück-Stadt wird sich auch weiterhin für die Belange des Handwerks einsetzen und die Tradition des Handwerks in unserer Region bewahren und fördern. Auf Pionierleistungen der Innung wie dem erstmals ausgehandeltem regulären Lohntarif im Jahr 1907 verwies Schaupmann – und auch darauf, dass schon vor rund 40 Jahren der Bedarf an Fachkräften groß war und bei Messen Nachwuchskräfte angeworben werden mussten. Genau wie heute. Bereits zu Beginn der Veranstaltung sorgte das renommierte Lopes-Quartett für eine stimmungsvolle musikalische Untermalung, die die festliche Atmosphäre unterstrich. Mit einer gelungenen Mischung aus klassischen und modernen Stücken schuf das Ensemble einen musikalischen Rahmen, der die Gäste auf einen abwechslungsreichen Abend einstimmte. W

Infos: www.shk-os.de

Jetzt 500 Azubi-Botschafter

Erfolgsgeschichte in der Berufsorientierung: Zielgröße von 500 qualifizierten Ausbildungsbotschaftern erreicht.

„Ich bin erleichtert, dass ich die Abschlussprüfung hinter mir habe und freue mich, auch nach meiner Ausbildung bei der Handwerkskammer bleiben zu können. Ich blicke insgesamt auf eine wirklich schöne Ausbildungszeit zurück.“

Neuer Kurs „Führungswerkstatt“

Effektive Fortbildung für Führungskräfte der mittleren Ebene, Teamleiter oder Betriebsinhaber von Handwerksbetrieben.

Handwerksbetriebe haben hoch spezialisierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die oft auch Leitungsaufgaben übernehmen. Genau hier setzt die Führungswerkstatt an. Sie richtet sich an Führungskräfte der mittleren Management-Ebene im Handwerk, die wertvolle Impulse und Anregungen für Ihre Leitungsaufgaben benötigen und ihre Erkenntnisse direkt in der Praxis ausprobieren und umsetzen wollen. Mit den effektiven weil maßgeschneiderten Lernmodulen unterstützen die Referenten des Berufsbildungs- und TechnologieZentrums die Unternehmensleitung dabei, die Kompetenzen der jeweiligen Führungskräfte zielgerichtet weiterzuent-

wickeln. Ziel dieser Workshop-Reihe ist es, die Führungskompetenz der leitenden Angestellten zu erweitern, damit sie ihre Führungsrolle bewusster ausüben können. Hierbei geht es unter anderem darum, dass sie ihre persönlichen Einstellungen reflektieren und das eigene Verhaltensrepertoire ausbauen. Ferner steht ebenfalls die Weiterentwicklung der Kommunikationskompetenz im Vordergrund. Der Kurs richtet sich an Führungskräfte der mittleren Management-Ebene oder an Inhaberinnen und Inhaber kleiner Betriebe ohne leitende Angestellte.

Infos: www.btz-osnabrueck.de

Die Initiative „Ausbildungsbotschafter“ hat einen Meilenstein erreicht: 500 junge Auszubildende engagieren sich ehrenamtlich, um Schülern die vielfältigen Möglichkeiten einer dualen Ausbildung näherzubringen. Seit dem Projektstart im Jahr 2019 konnten dadurch über 4.300 Jugendliche in der Region für eine berufliche Laufbahn im Handwerk, in der Industrie und im Dienstleistungssektor begeistert werden. Die Ausbildungsbotschafter, selbst Auszubildende in verschiedenen Berufen, besuchen Schulen und geben Schülern praxisnahe Einblicke in ihre Ausbildungsberufe. Sie berichten aus erster Hand über ihren Arbeitsalltag, die Anforderungen und Perspektiven

ihrer Berufe und beantworten die Fragen der Jugendlichen. Durch diesen persönlichen Austausch auf Augenhöhe wird Berufsorientierung lebendig und authentisch. Über 780 solcher Schuleinsätze wurden im Rahmen des Projektes seit 2019 durchgeführt. „Die Besuche der Ausbildungsbotschafter fördern das Interesse an dualen Ausbildungswegen und tragen dazu bei, Vorurteile gegenüber bestimmten Berufen abzubauen und die duale Ausbildung in unserer Region zu stärken. Die Botschafter selbst gewinnen durch ihre Einsätze wertvolle Soft Skills und stärken ihre Kommunikationsfähigkeiten“, so Anna Brockhoff, HWK-Geschäftsführerin Berufsbildung

Rico Hoffmann mit Kammerchef Sven Ruschhaupt und Ausbilderin Marieke Böß. und Recht. Betriebe, die ihre Auszubildenden schulen lassen möchten, können ihre Auszubildenden unkompliziert anmelden. Das Projekt „Ausbildungsbotschafter“ wird von dem Europäischen Sozialfonds und dem Land Niedersachsen gefördert.

Ehrung für Schultalbers

Goldene Ehrennadel der Handwerkskammer für Wilhelm Schultalbers aus Haren.

Die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat Wilhelm Schultalbers, Obermeister der Metall-Innung Emsland Mitte-Süd, mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Die feierliche Übergabe fand im Rahmen der Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft Emsland Mitte-Süd statt und wurde von Kammerpräsident Andreas Nünemann vorgenommen. In seiner Laudatio lobte Nünemann das langjährige ehrenamtliche Engagement von Wilhelm Schultalbers in den verschiedenen Einrichtungen des lokalen Handwerks sowie auf Kammerebene. „Dein Einsatz ist nicht selbstverständlich und verdient unseren höchsten Respekt und

Dank“, betonte Nünemann. „Du hast über Jahre hinweg unermüdlich zur Stärkung und Weiterentwicklung des Handwerks in unserer Region beigetragen.“ Der Harener hat sich durch seine Arbeit nicht nur innerhalb der Handwerkskammer, sondern auch in diversen lokalen Handwerksorganisationen hervorgetan. Seine Bemühungen haben maßgeblich zur positiven Entwicklung des Handwerks in der Region beigetragen und zahlreiche Projekte und Initiativen unterstützt. Die goldene Ehrennadel wird von der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderem Maße um das Handwerk verdient gemacht haben.

Mit dieser Auszeichnung wird das herausragende Engagement von Wilhelm Schultalbers offiziell anerkannt und gewürdigt.

Infos: www.hwk-osnabrueck.de

W. Schultalbers (r.) bekommt von Präsident Nünemann die Goldene Ehrennadel.
Foto: HWK
Foto: HWK
Die Azubi-Botschafter Hana Abrashi, Michelle Brüwer, Henrik Pfarr, Sarah Thale.

Helden der Energiewende

Handwerkskammer akquiriert Millionenprojekt. Entwicklung und Umsetzung fokussiert auf die Region Osnabrück. Direkte Einbindung von Betrieben, Institutionen der Wirtschaft sowie kommunale Einrichtungen.

Die Handwerkskammer wurde mit ihrem innovativen Projektkonzept erfolgreich aus fast 130 Projektideen aus dem gesamten Bundesgebiet zur Förderung ausgewählt. Das Projekt verfolgt das Ziel, Fachkräfte für klimarelevante Berufe in der Region Osnabrück langfristig und nachhaltig zu gewinnen, zu qualifizieren und zu binden. Für fast drei Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt „Held:innen der Energiewende“ (HeldInEn) im Rahmen des Innovationswettbewerbs InnoVET PLUS bis Ende 2027. „Hiermit tätigen wir einen entscheidenden Schritt, um die Region Osnabrück fit für die Zukunft zu machen und den Herausforderungen der Klimawende gerecht zu werden,“ erklärt Andreas Nünemann, Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. Das Projekt entwickelt umfassende Begleitangebote zur Berufsorientierung und Gewinnung zukünftiger Fachkräfte in den Klimahandwerken. Die Konzepte richten sich an Jugendliche ohne Anschlussperspektive nach der Schule sowie an Quereinsteigende. Kurze fachpraktische Qualifizierungsangebote samt Prüfung qualifizieren diese Zielgruppen zu Fachkräften für klimaschutzrelevante Tätigkeiten. Zudem werden bestehende Fortbildungsangebote adaptiert und an die Bedarfe der Region Osnabrück angepasst und etabliert, um individuelle Karrierewege zu ermöglichen. Sven Ruschhaupt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, ergänzt: „Die

ganzheitliche Herangehensweise des Projekts, die sowohl Berufsorientierung als auch Qualifizierung und Beratung umfasst, ist wegweisend. Sie ermöglicht es uns, die Klimaschutzgewerke der Region nachhaltig zu stärken und Fachkräften eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten.“ Ein zentrales Merkmal des Projekts „HeldInEn“ ist seine enge Ausrichtung auf die spezifischen Be-dürfnisse der Region Osnabrück. Alle Maßnahmen und Angebote werden gezielt auf die regionalen Gegebenheiten und Anforderungen abgestimmt. Die Entwicklungen und Qualifizierungen berücksichtigen die besonderen klimapolitischen Herausforderungen und Wirtschaftsschwerpunkte der Region, um sicherzustellen, dass die Fachkräfte optimal auf die lokalen Anforderungen vorbereitet sind. Besonders wichtig ist die aktive Einbindung regionaler „Stakeholder“ in das Projekt. Vertreter aus Schulen, Betrieben, Behörden und Verbänden der Region Osnabrück werden frühzeitig in die Planung und Umsetzung der Maßnahmen integriert. „Das Projekt zeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Bildungsakteuren und Betrieben ist, um innovative Lösungen für die Fachkräftesicherung zu entwickeln,“ betont Nünemann. Es sollen zudem Möglichkeiten ermittelt werden, die Projektergebnisse auf andere Regionen zu übertragen. Gegenwärtig erfolgt die Personalakquise. Sieben Vollzeitstellen sind für die Durchführung von „HeldInEn“ vorgesehen. ANDREAS LEHR W

Infos: www.btz-osnabrueck.de

unter Federführung des Berufsbildungs- und TechnologieZentrums in der Region

gestartet.

der Energiewende“ (HeldInEn) läuft im Rahmen des Innovationswettbewerbs InnoVET PLUS bis Ende 2027.

Genossenschaftlich heißt: Jemanden an seiner Seite zu haben, dem man vertraut.

Wir sind die Bank mit der genossenschaftlichen Idee. Als mittelständische und regionale Banken verstehen wir die Anforderungen und Bedürfnisse des Mittelstands in unserer Region besonders gut. Wir beraten vor Ort und mit Partnern weltweit. So stärken wir die Wirtschaft und übernehmen Verantwortung für die Region.

Volksbanken Raiffeisenbanken

Wegweisendes Millionen-Projekt
Osnabrück
„Held:innen

Die Toten würdigen, das Leben feiern

Mit Angeboten für Hinterbliebene, Kunst und Nachhaltigkeit stehen diese Bestatter dem Leben besonders nah. Wie gelingt es, in einem traditionellen Beruf neue Wege zu gehen?

Als unverwüstlich gilt die Robinie. Ihre Dornen machen sie wehrhaft gegen Angreifer, ihre Blütenstände ernähren Wild- und Honigbienen. Unverwüstlich liegt sie auch im Trauergarten des BestattungsInstituts Wellborg. Ein Sturm brachte den Baum zu Fall. Doch er trieb wieder aus. „Für mich ist diese Robinie ein Sinnbild für meine Mutter“, sagt Hilke von Mach-Eickhorst, Chefin des Bestattungsinstituts. „Sie lässt sich nicht unterkriegen.“ 2010 stieg die Unternehmerin in das Bestattungsinstitut ein. Sie wollte ihre damals gut 70-jährige Mutter unterstützen, für die das selbst aufgebaute Unternehmen Lebensinhalt war. 2013 kaufte von Mach-Eickhorst ihr den Betrieb ab. Damit trat ein, was über Jahrzehnte als höchst unwahrscheinlich galt. Denn zunächst ging die Unternehmerin ihren eigenen Weg und nahm verschiedenste berufliche Erfahrungen mit. Am Längsten arbeitete die gelernte Speditionskauffrau an der Seite ihres Mannes als Selbstständige in der eigenen Werbeagentur. Das Schicksal führte sie zurück ins Institut – durch den frühen Tod ihres Bruders und ihren Wunsch, der Mutter zu helfen. Kunst und Lebensfreude

„Für das Bestattungsinstitut ist es ein Vorteil, Logistik, Bestattung und Werbung zu beherrschen“, sagt die Unternehmerin heute. Ihren eigenen Weg geht sie auch bei der Gestaltung des Instituts und seiner Angebote. Hilke von Mach-Eickhorst liebt das Leben. Diese Einstellung soll auch das Bestattungs-Institut Wellborg auszeichnen. Licht und Helligkeit dominieren den Innenausbau des nur wenige Jahre alten Neubaus. An den Wänden hängt Kunst verschiedener Künstler und Stile. In der Feierhalle finden nicht nur Trauerfeiern statt, sondern auch Vorträge des Achimer Kunstvereins. „Wir wollen die Toten würdigen. Wir wollen das Leben feiern“, fasst die Unternehmerin zusammen. Lebensfreude ist der Chefin auch in ihrem Team essenziell wichtig. Die Mitarbeitenden sollen mit beiden Beinen im Leben stehen, Sport treiben, Hobbys pflegen, mit Freunden ausgehen. „Ansonsten kann unser Beruf einen Menschen kaputtmachen. So ehrlich muss man sein“, sagt sie. Ausdrücklich begrüßt sie Fortbildungen im Team. „Ein Mitarbeiter macht gerade seinen Bestattermeister und unsere Psychologin arbeitet an ihrem Master-Abschluss“, berichtet von Mach-Eickhorst. Sie selbst hat sich zur zertifizierten Mediatorin und zur Sterbeamme weiterbilden lassen. Als Abschlussarbeit ihrer Weiterbildung zur Sterbeamme hat die 58-Jährige den Trauertreff entwickelt. Auch hier liegt der Fokus auf dem Leben: Der Trauertreff unterstützt Hinterbliebene, mit ihrer Situation umzugehen. Trauernde Partner nähmen das kostenlose Angebot besonders oft wahr. „Mit dem Tod des Partners beginnt unweigerlich ein neuer Lebensabschnitt. Wir wollen den Trauernden helfen, diesen Abschnitt selbst zu gestalten“, sagt von Mach-Eickhorst. Der Treff

Im Schauraum: Die Bestatter legen Wert auf eine ansprechende Präsentation der möglichen Särge und Urnen. Bestattungsfachkraft Merrick Rohwer verrückt einen Sarg.

Es gibt eine vielfältige Auswahl an Urnen zu sehen.

„Tod, wer bist du?“

Aktuell organisiert der „Runde Tisch für die Achimer Friedhöfe“ ein Festival gegen Vorurteile: „Tod, wer bist du?“ setzt sich durch Kunst, Texte, Musik und Mitmachaktionen mit dem Thema Tod auseinander. Auch Vorträge und Workshops vom Testament bis zum Trauerritual sind geplant. Knapp 40 Veranstaltungen finden vom 9. bis 22. September 2024 in Achims Innenstadt statt. (DEG)

besteht aus zwölf Modulen. Jedes hat einen anderen Schwerpunkt, zum Beispiel Kommunikation, Meditation und Sport. Zusätzlich führt die Sterbeamme auf Wunsch Einzelgespräche. Das Konzept wenden die Bestatter seit drei Jahren an. „Die erste Gruppe trifft sich noch immer monatlich. Die zweite hat sich irgendwann aufgelöst und meine aktuelle Gruppe arbeitet die Module mit beinahe akademischem Eifer ab“, sagt sie. Dass sich die Unternehmerin dem Leben verpflichtet fühlt, sieht man auch im aufwendig gestalteten Trauergarten. Von der Feierhalle des Instituts aus führt zunächst ein „roter Teppich“ aus Klinkersteinen durch eine kleine Allee aus Zieräpfeln. Auf der

weiteren Wegstrecke der öffentlich begehbaren Anlage schließt sich eine blütenreiche Magerrasenfläche an. Schließlich geht es über eine hölzerne Steganlage über die Geestkante zum Friedhof hinab. Gleich hinter der unverwüstlichen Robinie surrt ein Volk von Honigbienen um seinen Bienenstock herum. Auch an Nistkästen für Vögel wurde gedacht. „Wir wollen hier das Leben ansiedeln“, erzählt Hilke von Mach-Eickhorst. Der Friedhof verändert sich Anfang des Jahres wurde ihr Betrieb mit der Nachhaltigkeits-Kennzeichnung der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN) ausge-

W VIER FRAGEN AN W ZU GUTER LETZT

Markus Ulsperger

FIRMENNAME Buhr Orthopädie-Schuhtechnik GmbH/Osline

WEBSEITE www.osline.eu

ORT Varel

GEWERK Orthopädieschuhtechnik

MITARBEITERZAHL 10

FUNKTION Inhaber

1. Welche App nutzen Sie beruflich am meisten? Für interne Kommunikation, Aufgabenverteilung und Meetings: Microsoft Teams. Dadurch haben wir unsere Prozesse deutlich beschleunigt.

2. Was war Ihre größte digitale Herausforderung? Das papierfreie Büro: Alle Prozesse digital anzulegen, braucht Zeit. Aber der Vorteil, den es bringt, der ist es auf jeden Fall wert!

3. Was wollen Sie als Nächstes digitalisieren? Wir wollen mehr KI nutzen und digitales Lernen per Augmented Reality anbieten.

4. Gönnen Sie sich Online-Auszeiten?

Ja! In der heutigen Zeit ist das wichtig, um das Hier und Jetzt zu erleben, Beziehungen zu pflegen und Energie für neue Ideen zu gewinnen.

Kraftvoll und tough wie eine Mafiosi-Braut

Beim Ascot-Renntag auf der Neuen Bult in Hannover wird unter den Besucherinnen traditionell das eleganteste Outfit gekürt: Der Preis beim sogenannten „Lady Elegance“Wettbewerb ging in diesem Jahr an Schauspielerin Liza Waschke. Ihren Kopf zierte ein schwarzer Hut mit roten, spitzen Federn – eine Kreation von Modistin Margret Porwoll. Den Hut hat sie extra für die Schauspielerin angefertigt. „Wenige Tage vor dem Rennen suchte Liza noch einen Kopfschmuck, der zu ihrem schwarzen Outfit passt“, berichtet die Inhaberin von „Raum23 Kopfbedeckungen“ in Braunschweig. Doch Porwoll hatte nichts Passendes in ihrem Laden und ließ sich etwas einfallen: „Vom Look her wollte Liza wie eine Mafiosi-Braut aussehen“, sagt die Modistin. Porwoll fertigte einen Hut aus Sisal und schnitt knallrote Federn spitz zu, die sie auf die Hutkrempe nähte: „In Kombina-

Die Friedhöfe müssen weiterentwickelt werden.

Hilke von Mach-Eickhorst, Unternehmerin

tion mit dem schwarzen Jumpsuit wirkt das kraftvoll und tough“, meint die Handwerkerin. Mit diesem Outfit überzeugte Liza Waschke auch die Jury rund um Bruce Darnell. Doch nicht nur das war für Porwoll ein Highlight: „Das Einstecktuch von Lizas Freund passte der Herrenausstatter Rolf Eisenmenger farblich exakt dem Rotton der Federn an.“ (AML)

zeichnet. Damit wurden Maßnahmen wie die überdurchschnittliche Ausbildungsquote, die Investition in Solarenergie samt Stromspeicher sowie die Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems gewürdigt. Sich im Licht der erreichten Erfolge eine Pause zu gönnen, liegt der Unternehmerin fern. Mit dem „Runden Tisch für die Achimer Friedhöfe“ widmet sie sich gemeinsam mit anderen Unternehmen des Gewerbes, der Stadt und der Kirchengemeinde der künftigen Gestaltung der Friedhöfe. „Die Friedhöfe müssen weiterentwickelt werden“, sagt von MachEickhorst. Das sieht sie als Chance, den grünen Ruhestätten mehr Leben einzuhauchen. DENNY GILLE W

– und das mehrgeschossig

Im Rahmen des niederländischen Projekts „Milestone“ wird die Entwicklung von 3D-gedruckten Häusern fortgesetzt. Nachdem 2021 das erste 3DBetonhaus in Eindhoven fertiggestellt und bewohnt wurde, folgen nun vier mehrgeschossige Häuser. In den letzten Jahren habe Saint-Gobain Weber Beamix unter anderem in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Eindhoven intensiv an der Weiterentwicklung der 3D-Betondrucktechnologie gearbeitet. Ziel: ein 3D-Verfahren entwickeln, das eine kontinuierliche Lieferung in garantierter Qualität ermöglicht. Geprägt sei das Projekt durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Wissenseinrichtungen und der Wirtschaft. Laut den Projektverantwortlichen sei dies entscheidend für den

Fotos:
Denny
Gille
Mit viel Sinn für das Leben in einem herausfordernden Gewerk: Hilke von Mach-Eickhorst leitet das Bestattungs-Institut Wellborg.
Foto: Project Milestone
3D-Druck

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