NKW PARTNER 2/2016

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NKW PARTNER

2|2016 Juni 23. Jahrgang

ISSN 1437-6229

FACHZEITSCHRIFT IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ARBEITSKREIS „NKW- UND ANHÄNGER-TEILE-HANDEL“ IM GVA

www.nkw-partner.de

Ein starker Partner. Heute wie morgen.

Nachgefragt Was macht Wiehl? Interview zu Strategie und Firmenzukäufen des Achsen-Primus | 30

Motor und Turbo Reparieren statt Neuteil, Handwerk statt Teileregal. Wir waren vor Ort | 14 Bremse

Lenkung/Fahrwerk

Motor

Elektrik

DIN- & Normteile

Hotline: +49 5156 9610-0 | www.st-templin.com ST-Templin Automotive GmbH – Domänenweg 1 – D-31863 Coppenbrügge


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Hotline: +49 5156 9610-0 www.st-templin.com ST-Templin Automotive GmbH Domänenweg 1 – D-31863 Coppenbrügge


NKW PARTNER

2|2016 Juni 23. Jahrgang

ISSN 1437-6229

FACHZEITSCHRIFT IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM ARBEITSKREIS „NKW- UND ANHÄNGER-TEILE-HANDEL“ IM GVA

www.nkw-partner.de

Ein starker Partner. Heute wie morgen.

Bremse

Lenkung/Fahrwerk

Motor

Elektrik

DIN- & Normteile

Hotline: +49 5156 9610-0 | www.st-templin.com ST-Templin Automotive GmbH – Domänenweg 1 – D-31863 Coppenbrügge


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Editorial

Das erste Mal allein

E

ndlich fertig. Wenn Sie diese Zeilen lesen können, scheine ich es ja geschafft zu haben – den ersten NKW PARTNER in Eigenregie. Nun ist es beileibe nicht das erste Erzeugnis aus meiner Feder. Aber eben doch der erste NKW PARTNER – und damit für mich etwas ganz Besonderes. Zudem in einem gänzlich neuen, moderneren Layout. Und mit einigen inhaltlichen Neuerungen. Aber entdecken Sie selbst ...

Rasender Reporter

Kreuz und quer bin ich durch die Republik und da­rüber hinaus geflitzt, um Lesenswertes zusammenzutragen. Dabei liegt das Glück, wie so häufig, vor der Haustür. Motoren Henze und Chef Sachweh waren die Hauptdarsteller beim Thema Motoreninstandsetzung. Überaus sympathisch. Und überaus pfiffig, geht es um das Lösen unternehmerischer Herausforderungen. | 16 Etwas weiter südlich der nächste Kandidat für den Oskar in Sachen Unternehmertum. Auch Andreas Bitsch stellt seinen Betrieb gleich auf mehrere Beine. Und hat zusammen mit seinem Partner Volker Zimmer einen Musterbetrieb in Sachen Nutzfahrzeug aufgebaut. | 20 Eine Firma, die Rot sieht und das auch noch gut findet? Bei denen der Lagerleiter jeden Artikel mit Nummer und Vornamen kennt? In Lingen bei Be Turbo kein Problem. | 24 Das wäre ein schöner Journalist, der nach etlichen Gesprächen nicht merkt, wo die Branche einer ihrer Schuhe drückt. Die Gelegenheit, sich einen dieser Schuhe, pardon, Unternehmen und seine Strategie aus erster Hand erklären zu lassen, konnten wir uns nicht entgehen lassen. Das Interview mit Dirk Hoffmeister von BPW finden Sie ab Seite | 30

NKW PARTNER 02/2016

Wenn gedrückte Luft sich in Dämpfung verwandelt, dann ist es sehr gut möglich, dass eine Firma aus Hamburg daran maßgeblichen Anteil hat. Vibracoustic Airsprings beantwortete geduldig jede Frage rund um das Thema Luftfederung und ihre Potenziale. | 38 Statt in die Luft zu gehen wollen die Produkte von Spanset genau das Gegenteil erreichen: Bodenhaftung. Am liebsten Ladebodenhaftung. Warum die Firma in Sachen Ladungssicherung immer noch in Deutschland produziert und was das „Eine Firma, die Rot Original von der Fälschung und das auch noch unterscheidet? | 42 findet.“ Über Stock und Stein bis rauf auf die Berge – für vernünftige Schneeketten flitzt man im sommerlichen April auch mal in die Alpen. Sogar ziemlich hoch. Was dort zu finden und zu sehen war und warum man einem Österreicher ruhig ein X vormachen darf, ab | 46 Ein paar Messen fanden auch noch statt, etwa die große Hausmesse der Trost-Gruppe, die Trost Schau in Stuttgart, die Weltleitmesse Bauma in München und die letztmalig solo veranstaltete Reifenmesse in Essen. Impressionen ab | 52

sieht gut

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

Lutz Odewald, Chefredakteur NKW PARTNER

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NKW PARTNER

2016

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» amz.de/nutzfahrzeuge Auch online Management & Technik aus einer Hand!

Chefredaktion: Lutz Odewald (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2449 Fax 0511 8550-2600 odewald@schluetersche.de Abo- und Vertriebsservice: Tel. 0511 8550-2423, Fax 0511 8550-2405 E-Mail: vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: Jährlich mit 4 Print-Ausgaben Beilagenhinweis: Einem Teil dieser Ausgabe liegen Prospekte der ROMESS Rogg GmbH & Co. sowie eine Vollbeilage der Liqui Moly GmbH bei. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.

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30

Interview bei BPW in Wiehl Der Achsen-Primus steigt in den Handel ein und sorgt für Aufregung. Wir haben nachgefragt, wo die Reise hingeht. NKW PARTNER 02/2016


NEWS 06

Köpfe der Branche Wer kommt, wer geht, wer bleibt?

12

Zu Gast beim Arbeitskreis: Spannende Themen beim GVA

TECHNIK 16

Mit Service und Sachverstand: Motoren Henze in Hannover

20

Zwischen Werkstatt und Handel: Federn Hentz in Kaiserslautern

24

Meister der Remanufaktur: Be Turbo in Lingen

MARKT & UNTERNEHMEN

16

30

Unruhe im deutschen Handel: Welche Strategie verfolgt BPW?

36

Konzepte im Detail: Was ist neu, was freut die Werkstatt?

WERKSTATT & PRAXIS

Dauerhafter Erfolg durch Vielseitigkeit Motoreninstandsetzer brauchen Flexibiliät in Zeiten, in denen Motoren haltbarer und Flotten geleast oder vermietet werden.

38

Die bringt nichts in Schwingung

42

Nach locker kommt los

46

Präsentation auf dem Gipfel

Vibracoustic Airsprings in Hamburg Zu Besuch bei Spanset Mit Pewag auf den Großglockner

NKW-MARKT AUSTRIA 48

Truck Race in der Steiermark

49

Könner am Berg

News abseits der heißen Brummer Diese Feuerwehr kann kein Berg schocken

LEICHTE & SCHWERE NUTZFAHRZEUGE

24

Eine Firma setzt ganz auf Rot

42

Eigene Fertigung sichert Flexibilität

50

Fahrzeugnews der leichten Sorte

51

Neues von der schweren Kavallerie

Kurz-Check: Daily, Speeder und Maxity Volvo, Mercedes und MAN

MESSEN & VERANSTALTUNGEN 52

Hier wurde es grob

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Rund gemacht

Messebericht: Bauma in München Messebericht: Reifen in Essen

FOTOS: ODEWALD (1,2,3,4,6) SPANSET (5)

56

Auf Luft gebaut und gut gefedert Stephan Dehlwes ist Fan der Luftfederung. Der Leiter der Entwicklung bei Vibracoustic Airsprings sieht beim Gummiwulst mit Druckeinlage noch reichlich Potenzial. | 38

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Wohlfühlprogramm Hausmesse: Trost Schau in Stuttgart

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Kurzer Ausblick Wer kommt zum Truck GP an den Ring?

IMPRESSUM 58

Pflichtangaben

VORSCHAU 58

Nach dem Heft ist vor dem Heft

5


News

Haldex plant jetzt den Vor­ stoß in weitere Märkte. Die Technik sollte stimmen: Die schlanke Architektur der Bremse bis hin zum neuen Monoblock-Bremssattel will jedes überflüssige Gramm

abgehungert haben. Bremssattel und Träger sind Neukonzeptionen, die gewichts- und festigkeitsoptimiert sind. Mit nur 31 Kilo ist die Trailerbremse Modul T DBT 22LT die leichteste achsungebundene Trailerbremse überhaupt. Gewicht und Kosten, Robust­ heit, Zuverlässigkeit sowie Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit – alles Punkte im Lastenheft. Beste Voraussetzungen, um nicht nur im Trailer einen Platz zu finden,

sondern auch in der ziehenden Einheit. Die 22,5-Zoll-Bremse findet in China schon Anwendung, seit 2015 auch in einer 19,5-Zoll-Variante. Weitere Versionen in 17,5 Zoll sollen folgen. Erst kürzlich hat Haldex seine Bremsenfamilie im Trommel-Markt USA eingeführt. Gerade hier will Haldex mit Gewicht und Reparaturfreundlichkeit punkten. LO

Neue Ziele

FOTO: RENAULT

FOTO: MAN

Web-Wegweiser www.haldex.com

FOTO: HAWEKA

Lässt die Korken knallen: Produkt-­ Manager Jeff Stokes.

FOTO: HALDEX

Die Druckluft-Scheibenbremse Modul T von Haldex wird zum Millionenseller. Seit Markteinführung im Jahr 2010 wurde jetzt die einmillionste Einheit in Europa hergestellt

FOTO: HALDEX

Vollbremsung mit Erfolg

Will die Welt erobern: Die Modul T soll die Trommel zurückdrängen.

FOTO: MS MOTORSERVICE

Neuer Chef für Renault Deutschland

Praktiker bei MAN Truck & Bus an Bord

Haweka mit Stärkung des Vertriebs

Wachwechsel bei MS Motorservice

Mit Uwe Hochgeschurtz hat ein Nutzfahrzeug-Experte das Zepter bei Renault Deutschland übernommen. Der 53-jährige Diplom-Kaufmann startete seine Laufbahn bei Ford, wo er elf Jahre in leitenden Positionen agierte. Die nächsten Stationen waren VW Nfz und seit 2004 Renault, wo er das Marketing und die Strategie Nutzfahrzeuge von Paris aus verantwortete. Hochgeschurtz folgt Olivier Gaudefroy, der neue Aufgaben innerhalb der Renault-Gruppe übernimmt.

Mit Ingo Warnke hat MAN einen echten Praktiker für seine Sparten After Sales Marketing und Net Development an Bord geholt. Der gelernte Kfz-Meister und Dipl.-Wirt.Ing. berichtet direkt an den Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der 42-jährige Ingenieur hat zunächst nach beendeter Ausbildung die elterliche Automobilwerkstatt geleitet. Im Anschluss war er bei einem „großen deutschen Automobilkonzern“, so die MAN-Pressemitteilung, aktiv.

Der 29-jährige Daniel Prillwitz verstärkt das Vertriebsteam der Haweka AG. Der ausgebildete Kfz-Mechatroniker ist nicht nur Servicetechniker, sondern auch Technikermeister. Seine Erfahrung im Reifengeschäft hat sich der Niedersachse als operativer Leiter des Bereichs Reifenrecycling bei einem Unternehmen geholt, das auf die Montage von Kompletträdern spezialisiert ist. Bei Haweka wird er Reifenfachbetriebe, Werkstätten und Autohäuser betreuen.

Mit Tobias Kasperlik hat die zum Rheinmetall-Konzern gehörende Tochter MS Motorservice International GmbH in Neuenstadt einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung. Der 55-Jährige hat zunächst Stationen bei Mannesmann VDO beziehungsweise Siemens VDO durchlaufen und wechselte dann zum Automobilzulieferer KPSG. Hier verantwortete der Norddeutsche zuletzt das gesamte Pumpengeschäft des Neusser Autozulieferers.

Web-Wegweiser www.renault.de

Web-Wegweiser www.truck.man.eu

Web-Wegweiser www.haweka-glauchau.de

Web-Wegweiser www.ms-motorservice.de

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WEIHNACHTEN GEBURTSTAG SILVESTER ERSTER IN DER LESERWAHL Es gibt Dinge, über die freut man sich jedes Jahr.

Zum 6. Mal in Folge: Die beste Motorenölmarke *

5 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der AutoBild

6 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von auto motor und sport

*

5 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern von Motor Klassik

6 Jahre in Folge die Nr. 1 bei den Lesern der Auto Zeitung

*

TOP MARKE 2016

Ausgabe 05/2016

Ausgabe 06/2016

2016

KATEGORIE Schmierstoffe

Ausgabe 07/2016

Ausgabe 13/2016

LESERWAHL

BEST BRAND

Made in Germany seit 1957


News

Trailerbremsen im Recycling

Alfred Weber (M+H)links und Keith Wilson (Affinia).

„Genuine Remanufactured Program“ heißt die Aufbereitung gebrauchter Teile. Knorr setzt ebenfalls auf „aus Alt mach Neu“. Aber auch in seinem zweiten Leben muss ein Bremssattel jeder Belastung stand halten. Knorr verspricht, dass die aufbereiteten Verzögerer über jede Bremsung erhaben sind. Die Spezialisten wechseln Dichtungen und Schrauben, zerlegen die Einheiten, reinigen und ersetzen mit Neuteilen. Die Montage erfolgt in Linien, in denen auch Neuteile montiert werden. LO Web-Wegweiser www.knorr-bremse.de

FOTO: M+H

Neue Märkte – neue Filter Mann + Hummel übernehmen Filtergeschäft der Affinia Group Kühlmittelfilter im OEM- und Aftermarket-Geschäft. Affinia geht auf in der neuen Einheit Mann + Hummel Filtration Technology, die ihren Sitz in Ludwigsburg hat. Umziehen müssen die Amerikaner aber nicht, denn Chef Keith Wilson und seine Mitarbeiter bleiben in North Carolina beheimatet. LO W

FOTO: KNORR-BREMSE

Es ist Bewegung im Markt der Filterhersteller. Die Ludwigsburger Mann + Hummel haben das weltweite Filtergeschäft der Affinia Group übernommen. Damit gehören die Marken Filtron und Wix zukünftig zu dem Konzern. Mit weltweit mehr als 20.000 Mitarbeitern entsteht ein Konzern, der neben On- und Offroad-Anwendungen auch Industrielösungen anbietet. Wix und Filtron sind bekannt für Öl-, Kraftstoff-, Hydraulik- und

Web-Wegweiser www.mann-hummel. com

Die Älteste: Waeco RHS 750. FOTO: DOMETIC WAECO

Nicht klein zu kriegen Superlative sorgen für Aufmerksamkeit. So fahndete Dometic Waeco zur Feier seines 50.000sten Klimaservicegeräts nach dem ältesten noch im Einsatz befindlichen Gerät. Und fand tatsächlich ein 25 Jahre altes Schätzchen, eine Waeco RHS 750. Sie steht beim Bosch Car Service Derichs in Stolberg bei Aachen und dient noch heute der Entsorgung von R12-Klimaanlagen. Bis jetzt, denn im Zuge der Aktion „Alt gegen Neu“ wurde das museale Stück gegen die neue Klimaservicestation ASC 2500 Low Emission ausgetauscht. LO

Aufgearbeitete Zuspanneinheiten für Trailerscheibenbremsen von Knorr.

Web-Wegweiser www.dometic.de

Seit 2008 gehört Auwa-Chemie zum börsennotierten Wash-Tec-Konzern mit Sitz in Augsburg. Der Hersteller von Fahrzeugwaschanlagen für Pkw und Nutzfahrzeuge investiert in seine Unternehmenstochter, die Marktführer im Bereich professioneller Car-Wash-Chemie in Europa sein will, mehr als sechs Millionen Euro. Damit wird in Grebenau in Osthessen eine erweiterte Chemie-Produktion errichtet.

Bereits 1991 startete Auwa mit der Fertigung von Reinigungstüchern. Mittlerweile arbeiten 45 Mitarbeiter in Grebenau, Tendenz steigend. Der Jahresumsatz beträgt 37,6 Millionen Euro. Neue Produktionshalle, automatische Rohstoffzuführung aus großen Lagertanks und vollautomatische Abfüllanlage sollen bis Dezember 2016 im Einsatz sein. LO

FOTO: WASH TEC

Car Wash mit neuen Kapazitäten

Spatenstich für neue Anlagen in Osthessen.

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Web-Wegweiser www.washtec.de

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News

Marktführer verliert deutliche Anteile 2015 – Mercedes-Benz.

FOTO: MERCEDES-BENZ

Der Markt brummt Vor allem im Schwerlastverkehr über 16 Tonnen konnten die Hersteller 2015 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. Die Steuern sprudeln, die Straßen werden schlechter, aber die Notwendigkeit von Warentransport nimmt trotzdem weiter zu. Und damit die Zahl von Neuzulassungen auf dem deutschen Markt. Das wiederum freut die Werkstätten, die reichlich neue Kundschaft erwarten können. Renault war von allen Importeuren die am stärksten wachsende Marke mit

einer Verdoppelung der Neuzulassungen gegenüber 2014. Aus deutschen Landen und auf ganz anderem Niveau agiert VWs Erfolgsmarke MAN, die mehr als elf Prozent zulegen konnte. Die Edel-Marke Scania zeigt, dass hohe Preise bei richtigem Renommee kein Hindernis sein müssen; sie wächst im Vergleich zum Vorjahr um stolze 15,4

Prozent und ist damit der erfolgreichste Importeur in Sachen Stückzahl. Neue Motoren in der Warteschleife, hohe Preise, schlechte Lieferfähigkeit – Branchenprimus Mercedes kam gegen den Trend mit mehr als sieben Prozent Minus ordentlich unter die Räder. LUTZ ODEWALD   W ZULASSUNGSZAHLEN LKW UND ZUGMASCHINEN ÜBER 16 TONNEN MARKE (KONZERN)

FAHRZEUGE/MARKTANTEIL Jan. bis Dez. 2015

Mercedes-Benz (Daimler)

19.348

32,8

MAN (Volkswagen)

15.274

25,9

Scania (Volkswagen)

7.362

12,5

DAF (Paccar)

6.514

11,1

Volvo

6.137

10,4 5,6

Iveco

3.301

Renault (Volvo)

1.007

1,7

Gesamtbestand

58.943

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News

FOTO: CHICAGO PNEUMATICS

Schlagschrauber für schwere Kaliber Leistung so viel, Gewicht so wenig wie möglich – Vorhang auf für neue Schrauber. Mit einer neuen Serie an geraden Schlagschraubern will Chicago Pneumatics speziell in Werkstätten für Nutzfahrzeuge punkten. CP7763D und CP7773D sind die wohlklingenden Bezeichnungen für die kompakten Kraftprotze, die

FOTO: WÜRTH

für den Service-Bereich der Schwerlastfahrzeuge gedacht sind. Die Serie ist mit 3/4“- und 1“-Antrieb sowie auch mit verlängerter 150-mm-Spindel erhältlich. In der kurzen Version misst der Schrauber

Web-Wegweiser www.cp.com/de

FOTO: ATLAS COPCO TOOLS

FOTO: ALGEMA

Entschärfter Kleber

Alu-Schnitt ohne Staub

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Isocyanate haben keinen guten Ruf. Würth bietet jetzt eine neue Rezeptur für sein Kunststoff-Reparatursystem Replast Easy. Gedacht vor allem für die einfache und professionelle Reparatur von Kunststoffteilen, ist es jetzt Isocyanat-kennzeichnungsfrei und verzichtet zudem auf Lösemittel und Silikon. LO

Bis zu 10 mm dick darf die Alu-Platte sein, die sich dem Trennvorhaben des neuen Alu-Cut-Systems widersetzen will. Antreiber des Säge-Systems ist die G2511, eine Druckluft-Schleifmaschine mit Schneidvorsätzen. Der Anwender spart Zeit und Alu-Staub dank des 125-mm-Sägeblatts mit Hartmetallzähnen. LO

Always online ist dank Smartphone und Co gelebte Realität. Das betrifft auch das Einkaufsverhalten. Dem trägt der neue Online-Shop des Anhängerund Transporterspezialisten Eder Rechnung. Schon jetzt können 400 Produkte für die Marken Algema und Fit-Zel bestellt werden. LO

Web-Wegweiser www.wuerth.com

Web-Wegweiser www.atlascopco.de

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Web-Wegweiser www.algema-fitzel-shop. de

Schraube locker, aber korrekt

Weil klassische Drehmomentschlüssel aufgrund ihrer Ummantelung nicht einfach demontiert werden konnten, wurden alte Teile gegen neues Werkzeug ausgetauscht. Hazet geht jetzt einen neuen Weg. Die Remscheider haben mit den neuen VDE-Drehmomentschlüsseln 5108 VDE (2–10 Nm) und 5109 VDE (5–25 Nm) mit 3/8“-Antrieb Werkzeuge entwickelt, die wieder demontiert werden können. So ist es möglich, die Messinstrumente wieder neu zu justieren oder eventuell im Hazet-Service-­ Center zu reparieren. Die Genauigkeit beträgt +/- 6 (5108) oder +/- 4 (5109) Prozent. Eine Verriegelung verhindert ungewolltes Verstellen des Werts, der sich in 0,2-Nm(5108) oder 0,5-Nm-Schritten (5109) verändern lässt. Das Erreichen des Drehmomentwerts wird über Kurzwegauslösung (haptisch) und Knickelement (akustisch) deutlich gemacht. Eine Rechts-/Links-Auslösung ist mit dem Umsteck-Vierkant möglich. So funktioniert das Einstellen des Drehmoments sowohl rechts als auch links. LO   Web-Wegweiser www.hazet.de

FOTO: HAZET

Leichtgewicht mit Power: Der neue Schlagschrauber von Chicago Pneumatics baut klein, wiegt wenig, hat aber ordentlich Bums.

290 mm, die lange ist 445 mm groß. Nur 6.500 oder 7.300 Gramm Gewicht belasten die Arme der Monteure. Dafür stehen den Fachleuten dann 1.760 Nm Leistung zur Verfügung, die in vier Stufen reguliert werden kann. Verbesserte Ergonomie ist der Grund für die gerade Bauform, die mehr Komfort und bessere Balance versprechen soll. Doppel-Hammer-Schlagwerk und Stahlmotor kommen der Lebensdauer ebenso zugute wie das Alu-Gehäuse mit Komposit-Überzug. Der Vorwärts-/ Rückwärtsschalter ist mit einer Hand bedien- und somit umsetzbar. Damit kann der Schrauber von Rechts- oder Linkshändern gleichermaßen W gut bedient werden. LO

Jetzt neu demontier- und kalibrierbar: VDE-Drehmomentschlüssel von Hazet.

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News

MANN-FILTER. Wie kein anderer!

FOTO: FINKBEINER

FOTO: KÄRCHER

Lass uns einen heben

Mobiler Saubermann

Bis zu neun Tonnen dürfen Transporter wiegen, die mit der stationären Zwei-Säulen-Hebebühne TPL9000 in die Luft gehen sollen. Die Durchbiegung und Verwindung der Säulen ist auf ein Minimum reduziert. Durch drehbare Armverlängerungen sind auch schwierige Aufnahmen erreichbar. Da die Säulen per Funk kommunizieren, ist keine störende Querverbindung mehr nötig. LO

Wenn der Schmutz stark, der Strom aber weit ist, hat der Marktführer in Sachen gespritzter Sauberkeit gleich fünf neue benzin- oder dieselgetriebene Hochdruckreiniger parat. Die Kaltwasser-Modelle arbeiten mit Drücken von 150 bis 230 bar. Dank eines ergonomischen Rahmen-Konzepts lassen sich die Reiniger einfach kippen und auch über Stock und Stein ziehen. LO

Web-Wegweiser www.finkbeiner.eu

Web-Wegweiser wwww.kaercher.com

FOTO: KS TOOLS

FOTO: WABCO

Dem Diesel Dampf machen

Leichtes für schwere Jungs

Wenn dem Diesel die Puste ausgeht, kann die Kompression der Fehler sein. KS Tools hat einen 36-teiligen Satz Prüfgeräte aufgelegt, der mit handelsüblichen Geräten wie Kompressionsdruckschreibern kompatibel ist. Die Adapter passen auf Glühkerzen sowie geschraubte und geklemmte Einspritzdüsen. LO

Actros, Antos und Arocs bremsen in Zukunft mit der Einstempel-Druckluftscheibenbremse Maxx. Wie Wabco mitteilt, verbaut Mercedes damit die leichteste aller In MANN-FILTER Verpackungen stecken ausschließlich beste Bremsen dieser Art. Filterlösungen – hergestellt nach ErstausrüstungsqualitätsAn der Vorderachse kommt standards. Darauf können Sie sich bei MANN-FILTER ebenso die Maxx 22, an der Hinterverlassen wie auf unser riesiges Sortiment mit über 97 % achse die neue Maxx 22L zum Marktabdeckung in Europa. Optimale Versorgung durch unsere zuverlässigen Handelspartner inklusive. Mit weniger Einsatz. LO   sollten sich Profis nicht zufrieden geben.

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News

Wissen im Detail

Gespannte Gesichter der Experten, als es um das Thema Markenbildung ging.

FOTO: ODEWALD

Tücke im Detail Am 6. April traf sich der Arbeitskreis Nkw- und Anhängerteile-Handel des GVA zu seiner halbjährlichen Sitzung in Seeheim-Jugenheim. Handel und Industrie haben ein erfolgreiches Jahr 2015 hinter sich, die Beurteilung viel einhellig positiv aus. GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster referierte die GVA-Blitzabfrage nach dem vierten Quartal 2015. War der Rückblick ungetrübt, so wird 2016 insgesamt nur noch verhalten optimistisch betrachtet.

an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, definierte zunächst, was denn eine Marke sei. „Eine Marke lebt von ihrer Unverwechselbarkeit und ihrem Wiedererkennungswert“, so Dr. Kaapke. Er

machte deutlich, dass es bei der Einführung einen langen Atem brauche, um Vertrauen von Verbrauchern und Handel zu gewinnen. Nur rund fünf Prozent schaffen es von der Idee dauerhaft in den Markt.

Mit einem etwas sperrigeren, aber ebenso brisanten Thema wartete die zweite Referentin auf. Petra Baldenegger vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) war zu Gast, um den Übergang vom Teilegutachten-System TGA zur neuen Teiletypgenehmigung TTG zu erläutern. Seit acht Jahren arbeiten die Experten daran, die Prüfverfahren von ABE und TGA auf die zu prüfenden Teile zu harmonisieren und eine sogenannte Grüne Liste zu erstellen, die die Prüfgrundlagen für die neue Teiletypgenehmigung enthält. Bestehende TGA und ABE würden W erhalten bleiben. LO   Web-Wegweiser www.gva.de

Vortrag mit Laune

Mit dem Thema Marke stand dann ein brisantes Thema auf der Tagesordnung. Professor Dr. Kaapke, Unternehmensberater und Professor

Fachmann und Entertainer: Professor Dr. Kaapke in seinem Element.

FOTOS: ODEWALD

Irgendwo in Afrika Geschäfte in Dubai sind vergleichsweise einfach, betrachtet man die Landkarte. Denn je weiter es auf dem Landweg gen Süden geht, desto exotischer und schwieriger werden die Aufgaben. Trotzdem trauen sich die Stuttgarter, nur vier Monate nach ihrer Eröffnung in Dubai gleich zwei neue Regionalzentren für Nutzfahrzeuge an den Start zu bringen. Vom kenianischen Nairobi aus werden in Zukunft Ost-, Zentral- und Westafrika betreut. Auch Mini- und große

12

Tourbusse haben damit eine neue Anlaufstelle. 41 Märkte und eine Gesamtbevölkerungszahl von 770 Millionen Menschen machen klar, warum Mercedes die Aussage tätigt: „Wir wollen in wichtigen Wachstumsmärkten näher an unsere Nutzfahrzeugkunden heranrücken.“ Das südliche Afrika mit neun Ländern, da­runter Namibia, Botswana und Südafrika selber werden von Pretoria aus betreut. LO   Web-Wegweiser Service entlang des gesamten Lebenszyklus eines Trucks, bis nach Afrika. FOTO: DAIMLER www.daimler.com

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Die Marken der BPW Gruppe: BPW | ERMAX | HBN-Teknik | HESTAL | idem telematics

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Wenn es um Sicherheit geht, hört der Spaß auf. Deshalb müssen wir Sie vor Wälzlagerfetten warnen, die äußerlich dem BPW ECO LI 91 Langzeitfett ähneln: Sie werden oft den hohen Anforderungen der BPW nicht gerecht. So darf das lithiumbasierte BPW ECO LI 91 beispielsweise auf keinen Fall mit anderen Fetten, wie natriumbasierten, vermischt werden. Ansonsten wird die Schmierfähigkeit vermindert und es kann zu Heißläufern und dem Ausfall von Kegelrollenlagern und dem Dichtsystem kommen. Also: Achten Sie auf das Original und fragen Sie Ihren Händler nach BPW ECO LI 91 Langzeitfett. www.bpw.de | www.wethinktransport.de


Technik

Blick in die Werkstatt Zu Gast bei einem Motoren– instandsetzer in Hannover, der durch Vielseitigkeit glänzt | 16 Auf vielen Beinen gut stehen Von der Blattfederschmiede zum Dienstleister rund um Nfz­Handel, Werkstatt und Co | 20 Ganz fix in Lingen Es muss nicht immer neu sein. Wie man Turbolader mit pfiffigem Konzept vermarktet | 24


Neuteil oder Zeitwert? Motoreninstandsetzung in der Werkstatt wandelt sich. Die Materialien werden immer besser, die Werkstattintervalle länger. Davon kann man profitieren. Beispiele für das Wie und Womit auf den folgenden Seiten.

Blick durch das Gehäuse auf das Schaufelrad eines instand gesetzten Turboladers. FOTO: ODEWALD


Technik

Fit durch Vielseitigkeit Seit 1986 wuchten die Mitarbeiter von Motoren Henze gekonnt Schwermetall durch ihre Werkstätten, um zu reparieren, optimieren, verfeinern und neu aufzubauen. Dabei ist ihnen ganz egal, ob der Motor Räder antreibt, mit Gas befeuert wird oder Kraftwerke flottmacht. LUTZ ODEWALD

D

ie Wurzeln des Motoreninstandsetzungsbetriebs in Hannover liegen allerdings viel weiter zurück. Bereits seit 1931, damals als Dreherei gegründet, wird in der niedersächsischen Hauptstadt an Motoren geschraubt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Motoreninstandsetzung wieder auf, wurde 1967 um die Beschäftigung mit Renault-Modellen als Vertragshändler erweitert. Doch die Tätigkeiten in der Werkstatt verschoben sich nach einer steilen Wachstumsphase wieder in Richtung Diesel- und Industriemotoren. Folgerichtig gliederte sich der Werkstattbereich aus. 1986 übernahmen Werner Meyer und Manfred Sachweh mit einer Neugründung das schrauberische Tätigkeitsfeld. Heute sind die beiden Söhne der Unternehmensgründer, Rolf Sachweh und Axel Meyer, die Lenker der Firma. Und alles andere als verstaubt, wenn es darum geht, den Betrieb auch nach mehr als 80 Jahren immer wieder neu zu erfinden.

Lkw-Motoren werden immer älter

„Der Anteil an Lkw-Motoren, die hier in der Werkstatt landen, nimmt immer weiter ab“,

„Aufträge durch Downsizing.“ 16

erklärt Rolf Sachweh beim Gang durch die Betriebshallen. „Grund sind natürlich die Leasing-Aktivitäten der Hersteller. Wenn da mal was kaputtgeht, kommen eben nicht die freien Werkstätten, sondern die Vertragspartner zum Zuge.“ Zudem sei die Qualität der Motoren deutlich verbessert. Gut für Fahrer und Spediteure, schlecht für Werkstätten. „Die Motoren, die wir heute bearbeiten und instand setzen, werden immer älter. Bevor wir einen durchschnittlichen Lkw-Motor mit größerem Schaden in die Finger kriegen, ist der mittlerweile runde acht Jahre alt.“ Was in der Vergangenheit dank immer geringerer Aufträge durchaus für Kopfzerbrechen sorgte, hat Motoren Henze mittlerweile längst wieder aufgefangen: „Wir sind heute auf vielen Feldern aktiv. Im Bereich von Industriemotoren, hier insbesondere von Blockheizkraftwerken (BHKW), sind wir Spezialisten.“

Motoren-Service macht mobil

Die Lkw-Motoren, die die Experten von Henze heute reparieren, werden meist im Außendienst versorgt. Besonders bei MAN und Iveco sind die Monteure im Umkreis unterwegs. Die Mitarbeiter von Henze sind gern gesehen, wenn sie in den Werkstätten auftauchen. Denn natürlich werden sie vor

Im Reich von Zylinderkopf und Motorblock. FOTO: ODEWALD

allem dann gerufen, wenn die hauseigenen Weisheiten am Ende sind und guter Rat vor allem schnell zur Stelle sein muss, damit es nicht teuer wird. Standzeiten der rol­lenden Motorenträger sind etwas, was kein Spediteur mit allzu großem Verständnis hinnimmt. Die Experten sind in der Lage, Buchsensitze oder Gewinde auch bei eingebauten Motoren nachzuarbeiten. „Ein heutiger Lkw-Motor erreicht bei normaler Nutzung durchaus eine Lebensdauer von 15 Jahren“, berichtet Rolf Sachweh aus der Praxis. Das gilt allerdings nur bei pfleglicher Behandlung, denn „was auch heutzutage noch zunimmt, sind Motorenschäden durch Wartungsmängel.“ Unfreiwillig verformtes Schwermetall durch Wartungsstau ist auch bei Agrar­

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„Was zunimmt, sind Motorenschäden durch Wartungsmängel.“

maschinen ein Thema, denn gerade hier wird gern am falschen Ende gespart. Willkommene Kundschaft für die Motoren­ spezialisten …

Reichlich Standbeine

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Betrieb mit Tradition MOTOREN HENZE GEGRÜNDET 1931 in Hannover SPEZIALITÄT Motoreninstand­ setzung Nkw, Pkw und Blockheiz­ kraftwerke, Oldtimer

FOTO: ODEWALD

Nach dem Aus des hannoverschen Traditionsunternehmens Hanomag 1984, dem damals größten Kunden von Motoren Henze, konnte auch der Nachfolger Komatsu den plötzlichen Rückgang an Aufträgen nicht auffangen. „Das war damals existenz­bedrohend. Heute sind wir viel breiter aufgestellt.“ Wenn man durch die Hallen von Motoren Henze wandert, dann fallen sofort vortrieberzeugende Kostbarkeiten aus dem rollenden Kulturgut ins Auge. „Rund 30 Prozent unserer Auslastung erreichen wir

heute mit Oldtimer-Motoren“, berichtet Sachweh. Mit etwa 50 Prozent schlagen die Motoren von stationären Blockheizkraftwerken zu Buche. „Hier haben wir uns eine Nische erobert, da haben wir sogar Kunden aus der Schweiz“, freut sich der pfiffige Firmen­inhaber. Seit 2010 ist der Motorenbetrieb Servicepartner des BHKW-ModulBauers Sokratherm und zuständig für die Wartung und Instandhaltung diverser  .

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Technik

Da schlagen Herzen höher: Motorteile eines alten Reihensechszylinders von Mercedes.

Im Reich der Spezialisten. Lkw, Pkw, Oldtimer, BHKW – hier gibt‘s keine Unterschiede.

FOTO: ODEWALD

FOTO: ODEWALD

Blockheizkraftwerke in und um Hannover. Seit 2013 verlassen auch speziell für den Gasbetrieb in Powertherm-BHKW-Anlagen von Cogenon/Vaillant weiterentwickelte Motoren von Daedong die Werkstätten in Hannover.

Pfiffige Nachwuchssuche

Was durchaus für Stirnrunzeln sorgt, ist der Nachwuchs an Fachkräften. „Es gibt in unserem Berufsfeld nur die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker“, erzählt Rolf Sachweh. „Doch das reicht für uns Spezialisten natürlich nicht aus.“ Von den 17 Mitarbeitern sind zwei in der Lehre. Und natürlich heiß begehrt, wenn sie ausgelernt haben und nicht von Motoren Henze übernommen werden können. Gerade erst hat Sachweh seine beiden Lehrlinge als „Azubi-Reporter“ beim Norddeutschen Handwerk angemeldet, dem Kammerorgan der Region. Mit solchen Aktionen wie auch mit der eigenen Facebook-Seite schafft der Handwerks-Unternehmer aus Hannover die nötige Aufmerksamkeit in der richtigen Zielgruppe, um den Nachwuchs zu erreichen.

FOTO: ROLF SACHWEH

Verband der Motoren-Instandsetzungsbetriebe (VMI) LOHNT: Die Mitgliedschaft im Verband der Motoren-Instandsetzungsbetriebe e. V. trägt ihren Teil zur Zuversicht von Rolf Sachweh bei. Der Branchenverband will den Informationsaustausch unter den Mitgliedsfirmen fördern und gibt wichtige Neuerun­ gen der Hersteller oder Lösungen für technische Probleme weiter. Der VMI arbeitet in den entscheidenden Gremien unter anderem in Berlin und Brüssel daran, dass die freien Motoreninstandsetzer weiterhin Zugang zu technischen Daten und Verschleiß­ teilen haben. Web-Wegweiser www.vmi-ev.de

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Perspektive dank Downsizing

Und auch vor der Zukunft ist den Hannove­ ranern nicht bange. „Die Verbrennungsmotoren werden auch in den nächsten Jahrzehnten vorherrschend in der Kraftübertragung bleiben. Der Drang, immer mehr Leistung mit immer weniger Hubraum zu erzielen, der zunehmende Einsatz von elektronischen Bauteilen und die geringere Menge und gleichzeitig längere Verweildauer von Motorenölen werden der Branche Aufträge bringen.“   W Web-Wegweiser www.motorenhenze-hannover.de

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder wie definieren Sie Verfügbarkeit?

Die Werkstatt braucht nicht nur Produkte in Erst ausrüstungs qualität – sondern auch die dazugehörenden Daten.

Die freie Werkstatt heißt so, weil sie frei ist – und es bleiben will.

DIE ZUKUNFTSOFFENSIVE FÜR WERKSTATT UND HANDEL

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Ein wirklich guter Partner hat die renommiertesten Produkte – und bietet Ihnen heute schon die Umsatzträger von morgen.

Eine starke Partnerschaft bietet Unterstützung – sowohl beim Marketing als auch bei Diagnose und Reparatur. Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, braucht die Werkstatt einen Partner, der weiß, was sie morgen und übermorgen braucht – weil er es heute schon im Programm hat.


Vom Hammer zu Hightech Begonnen hat alles tatsächlich als Schmiede. Doch mittlerweile werden in Kaiserslautern keine Hämmer mehr auf Blattfedern geschlagen. Heute wird eher auf Handel und Hightech gesetzt. LUTZ ODEWALD Kommunalversorger auf einer der elf Arbeitsbahnen. FOTO: ODEWALD

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Technik

Visionär geplant

Der das erzählt, kann es beurteilen. Andreas Bitsch stieg 1982 als Außendienstler bei dem Kaiserslauterer Traditionsunternehmen ein. Und kletterte die Leiter nach oben, über Prokurist bis zum Geschäftsführer. „Meine Aufgabe war, parallel zum Werkstattbetrieb den Handel mit Nutzfahrzeugteilen aufzubauen. Das war anfangs gar nicht unumstritten.“

2002 wurde nicht nur der Euro eingeführt. Andreas Bitsch übernahm zusammen mit seinem Partner Volker Zimmer, der heute für Finanzen, Personal und Verwaltung verantwortlich ist, den Betrieb von seinem alten Chef. Auf den lassen beide nach wie vor nichts kommen: „Wir profitieren noch heute von der Weitsicht von Hentz. Allein die eigene Halle für die Busse und deren Ausmaße oder das Raum- und Lichtkonzept der großen Werkstatthalle. Das ist immer noch top.“

Hilfe für Havaristen

Wobei sich die Branche gerade dramatisch verändert. „Die Fahrzeughersteller bauen immer besser, die Teile werden immer langlebiger. Den Fernverkehr sehen wir eigentlich nur noch bei Inspektionen oder Pannen“, sagt Bitsch. Keine einfache Situation für einen Betrieb, der davon lebt, dass auch mal etwas kaputtgeht. Vier Mitarbeiter sind allein für den Notdienst zuständig und mit firmeneigenem Lkw rund um Kaiserslautern „on the road“, wenn Hilfe gebraucht wird. Und bleibt ein Lkw samt Ladung und Fahrer doch einmal wegen größerer Probleme liegen und muss in die Werkstatt geschleppt werden, dann steht hier für den Fahrer immer ein Kaffee bereit und wenn nötig auch eine Dusche. Im Umkreis von rund 50 Kilometern kümmert sich der Notdienst von Hentz um gestrandete Lkw. Die Einrichtung des Werkstatt-Lkw hat Andreas Bitsch seinen Mitarbeitern  .

Der Betrieb 1897 gegründet als Werkzeug­ schmiede 1988 Neubau am jetzigen Standort in Kaiserslautern 2002 Fortführung des Unternehmens durch Volker Zimmer und Andreas H. Bitsch 43 Mitarbeiter 2011 geht der letzte Mitarbeiter, der noch Blattfedern geschmiedet hat, in Rente.

FOTO: ODEWALD

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ie Dimensionen, die man beim Besuch im Gewerbegebiet Sauerwiesen vorfindet, sind imponierend. 20.000 Quadratmeter Firmengelände, 7.000 Quadratmeter überbaut, lichtdurchflutete Werkstatthallen und optimale Lagerflächen. 11 Arbeitsbahnen und 25 Reparaturplätze stehen zur Verfügung. „Planung und Bau des jetzigen Firmengebäudes waren wirklich weitsichtig geplant.“ Andreas H. Bitsch ist sichtlich stolz, wenn er die Tore zu seinem Reich öffnet. Federn Hentz ist nicht nur dank seines Werkstattkonzepts ein interessanter Betrieb, wie sein Chef jetzt erläutert. Vielmehr ist die Traditionsfirma wesentlich breiter aufgestellt als „nur“ rund um die Welt des Schraubenschlüssels. „Wir sind im Werkstattbereich nach wie vor einer der modernen Betriebe in Deutschland. Aber auch der Fahrzeugbau ist ein wichtiges Standbein für uns geworden, ebenso der Teilehandel, wo wir seit über 20 Jahren Gesellschafter der Carat sind und ebenso lange Mitglied im GVA.“

Die Bushalle trennt die beiden Bereiche. Der Trailer ist „nur zu Besuch“.

Der Palfinger-Vertrieb sichert neue Kunden in einem größeren Umkreis.

FOTO: ODEWALD

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Technik

Der eigene Fahrzeugbau ist ein wichtiges Standbein der Lauterer. FOTO: ODEWALD

„Ob Adler, Opel, DaimlerBenz – bei Federnbruch zu Federn-Hentz.“ Werbespruch von Federn Hentz aus den 50er-Jahren

Das Einmessen und Kalibrieren der Elektronik ist Sache von Spezialisten. Und kann dauern. FOTO: ODEWALD

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überlassen. Typisch für den 63-Jährigen, der sich ungern im Vordergrund sieht und für den Teamwork und Mitarbeitermotivation wichtige Elemente in der Unternehmensführung sind.

Nach fest kommt frei

Die immer stärkere Konzentration auf Leasing und Miete nimmt freien Werkstätten immer mehr Kunden. Der pfiffige Unternehmer hat daher früh auf eine Kombination aus Marken- und freier Werkstatt gesetzt. Volvo, Renault und Evo-Bus sind ebenso feste Partner in der Werkstatt wie auch die meisten Trailer-Hersteller. Service-Verträge mit Bremsen- und Achsenherstellern runden das Spektrum ab. Und mit Pema ist auch ein Vermieter dabei. Doch läuft man durch die Werkstadthallen, fallen diverse andere Hersteller sofort ins Auge. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. In der Bushalle stehen mehrere Busse. „Die Beschäftigung mit dem Thema Bus hat uns immer einen Riesen-Vorsprung gesichert. Die Themen Scheibenbremse und Elektronik waren bei Bussen schon vor Jahren ein Thema, das hatten wir bei der Umstellung der schweren Züge einfach längst drauf.“ Kein Wunder, dass die schwere Kavallerie strikt von den Viel-Personen-Transportern getrennt ist. „Die Kombination aus Handel und Werkstatt sichert uns weiteres Know-how und gegenseitige Vorteile. Hier wissen wir einfach aus der Praxis, welche Teile wir empfehlen können. Und bei Fragen der Kunden geht der Verkauf einfach nach nebenan und fragt selber in der Werkstatt. Die Werkstatt wieder ist immer up to date, wenn es um Neuheiten in der Branche geht. Das landet natürlich erstmal im Verkauf“, sagt Bitsch. Die wichtigsten technologischen Neuheiten der nächsten Jahre erwartet er im Bereich der Telematik und Elektronik. „Das

wird die Branche und auch die Kunden noch einmal nachhaltig verändern. Die Telematik wird auch die Werkstatt vorschreiben.“ Die Kaiserslauterer reagieren auf diese Herausforderungen vor allem durch das Wissen ihrer Mitarbeiter. „Wir haben in unserem Team sieben Meister und zwei Techniker. Und die sind dauernd mit Schulungen beschäftigt.“ Wobei die gar nicht immer weit entfernt stattfinden müssen. „Viele Fortbildungen werden mittlerweile online oder sogar im eigenen Schulungsraum durchgeführt, oftmals gemeinsam mit Kunden und Partnerbetrieben. Direkt zum Hersteller müssen unsere Leute gar nicht mehr so oft.“ Eine Investition in Zeit und Arbeitskraft, die nach Meinung des Branchenkenners viele kleine Werkstätten gar nicht mehr leisten können.

Impulse vom Kran

Zusätzliche Kunden gewinnt Federn Hentz durch ein weiteres Standbein. „Wir bauen mittlerweile selber Kräne, Abroller und Absetzkipper auf, sind also im Fahrzeugbau aktiv“, berichtet Andreas Bitsch. Seit

Sowohl vor Ort als auch mit eigenem Online-Shop ist Federn Hentz erfolgreich. FOTO: ODEWALD

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Technik

Allein 7.000 Quadratmeter lichtdurchflutete Hallenfläche stehen zur Verfügung. FOTO: ODEWALD

fünf Jahren ist Hentz Vertriebspartner von Palfinger für die Pfalz und das Saarland. Wie auf Kommando setzt sich im Außengelände ein Kran in Bewegung, gekoppelt an eine Diagnose-Station. „Hier wird gerade die Elektronik eingelernt“, erklärt Andreas Bitsch. „Das ist aufwendige Spezialistenarbeit, denn mittlerweile steuert der integrierte Rechner später auch Abstützung und Position des Krans. Das Gerät können

Sie im Einsatz kaum mehr umkippen.“ Rund 30 Einheiten dieser Spezialaufbauten verlassen pro Jahr die Hallen von Federn Hentz und sorgen so sowohl im Neugeschäft als auch bei der Wartung für zusätzliche Aufträge. „Außerdem vergrößert sich so unsere Bekanntheit. War die Werkstatt früher in einem Umkreis von etwa 25 Kilometern Anlaufstation, so sind wir für Palfinger locker bis 40 Kilometer aktiv.“

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Das passt: Vollsortimenter und auch sonst so einiges auf Lager. Wenn wir bei winkler von Vollsortiment sprechen, dann meinen wir damit, dass Sie bei uns jederzeit Zugriff auf über 200.000 Nutzfahrzeugteile haben – inklusive Werkstattbedarf. Und das zu einem Preis-/Leistungsverhältnis, das seinem Namen alle Ehre macht. Mehr dazu unter: 0711 85999-0, www.winkler.de

„Wir fühlen uns gut aufgestellt“, betont Andreas Bitsch. Die Ideen scheinen in Kaiserslautern offensichtlich nicht auszugehen. Und die Mischung aus Handel, Hightech und zur Not auch mal schwerem Hammer lässt ihn zuversichtlich in die unternehmerische Zukunft schauen.   W Web-Wegweiser www.federn-hentz.de


Technik

Schnelle Schaufler aus dem Emsland Wenn die Spezialisten aus Lingen Rot sehen, haben sie allen Grund zur Freude. Denn der Name Red ist Synonym für ein spezielles Programm, mit dem zeitwertgerechte Lösungen auf Hersteller-Niveau für den Aftermarket angeboten werden. LUTZ ODEWALD

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as müsste doch ein K31-0002 sein“, ruft Lagerleiter Markus Köbbe seiner Kollegin fragend zu. Gesucht wird ein Smart-Turbolader, um die Größenunterschiede zwischen winzig und Nkw deutlich zu machen. „Wir leben Turbo eben – und das seit vielen Jahren“, freut sich Marketing-Mann Reinhard Kater, der meine erstaunte Miene ob des Fachchinesisch bemerkt. Tatsächlich, im Lager wird nahezu jeder Lader mit Namen und Nummer angesprochen. Das nenne ich mal Expertenwissen! Zu Gast bin ich in Lingen im Emsland. Und zwar bei Be Turbo. „Wir sind ganz neu, obwohl wir alte Hasen sind“, überrascht mich Kater. „Unser neuer Name ist

„Wir sind nicht nur Lieferant, sondern auch Wissensvermittler.“ Mark Timmermeister, Geschäftsführer Be Turbo

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ganz aktuell auf der Trost Schau offiziell verkündet worden, aber unter dem Namen BU Turbo Systems waren wir schon lange am Markt.“ Hervorgegangen sind die Turbo-Experten aus der Unternehmensgruppe Bücker, die bereits 1963 gegründet wurde. „Der neue Name steht nach wie vor für Tradition, aber auch für eine ganz neue Ausrichtung, die uns wichtig ist“, erklärt Reinhard Kater.

Neuer Name, neue Philosophie

„Wir sind nicht länger nur Lieferant von Technik, sondern verstehen uns auch als Wissensvermittler. Unsere Mission ist Turbo. Wir sind Turbo.“ Die Worte von Geschäftsführer Mark Timmermeister verraten, mit welchem Esprit die Lingener Firma weiter durchstarten will. „Der Turbo hat noch enormes Potenzial. Es gibt sonst keine Technik, mit der man Motoren kleiner, aber zugleich leistungsfähiger machen kann. Turbo ist aktiver Umweltschutz.“ Vor allem im Pkw-Bereich sieht Be Turbo Wachstumspotenzial.

Der kleinste dreht am schnellsten: SmartTurbolader neben Artego-Lader. FOTO: ODEWALD

Timmermeister erklärt: „Denken Sie nur an den neuen BMW-Sechs-Zylinder-Diesel-Motor der Oberklasse. Die setzen nicht nur einen oder zwei, sondern vier Lader ein. Auch elektrisch betriebene Lader werden erprobt.“ Bei den schweren Nutzfahrzeugen dagegen flaut die Wachstumskurve langsam ab. „Rund 98 Prozent aller Nfz-Diesel besitzen bereits eine Abgasaufladung. Für die ist der Turbo ein alter Hut. Und auch die Werkstätten sind wesentlich besser auf den Turbo eingestellt. Die Nfz-Werkstätten wissen, was sie mit der Aufladung tun müssen.“ Großen Schulungsbedarf dagegen sieht Timmermeister bei den Pkw-Werkstätten,

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für die der Turbo immer noch nicht Alltag ist. Allerdings: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch im Nutzfahrzeug die Mehr-Turbo-Technologie im Kommen ist.“.

Kein Kit für Brummis

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Das Unternehmen BE TURBO 34 Mitarbeiter 30.000 Turbolader pro Jahr 70–100 Schulungen pro Jahr

FOTO: ODEWALD

Bei Pkw und leichten Nfz bis Sprinter setzt Be Turbo auf konfektionierte Kits, denn die Lingener betrachten nicht nur den Lader allein, sondern raten, auch die Peripherie unter die Lupe zu nehmen. „Der Lader selber geht eigentlich nie kaputt“, ist sich der Chef von Be Turbo sicher. „Fast immer sind es Fremdkörper, die durch die Turbine wollen und dabei den Lader beschädigen. Wir haben schon alles Mögliche im Lader

gefunden, was da nicht reingehört.“ Ist ja auch nicht ganz einfach, durch rasende Räder mit einer Umdrehung von 80.000 bis 300.000 U/min zu schlüpfen, ohne anzuecken. Andere Schäden entstehen etwa durch zu hohen Abgasgegendruck oder Ölverschmutzung. Be Turbo waren übrigens die Ersten, die bei der Auslieferung eines Turboladers eine kleine Ölspritze zur Erstbefüllung beilegten. Denn die Schadensfälle, in denen der Turbo einfach angeschlossen wurde und dann gleich trockenlief, nahmen anfangs drastisch zu. Bei den heutigen Turbinendrehzahlen reichen zwei Sekunden ohne Ölfilm aus, um den Turbo irreparabel zu schädigen.  .

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FOTOS: ODEWALD

Technik

Bild 1: Neue Optik – wenn die roten Kartons in der Post sind, wird‘s schnell. Bild 2: Tausch-Turbos werden mit Originalteilen wieder aufgebaut. Die Garantie ist wie beim Neuteil. Bild 3: Jeder Tausch-Turbo wird getestet, bevor er ins Lager oder direkt in den Handel geht. Bild 4: Über 30.000 Turbos verlassen das Lager in Lingen jedes Jahr.

„Die Werkstatt braucht Alternativen zum teuren Neuteil.“ Mark Timmermeister, Geschäftsführer Be Turbo

Für den Nfz-Sektor bietet Be Turbo aufgrund der enormen Vielfalt der Motoren keine Kits an. „Als wir für einen MAN mal eine Turbolader-Ölleitung bestellt haben, hat uns die Spedition ein sechs Meter langes Stahlrohr geliefert. Die fragten sogar, ob sie es nicht durchsägen könnten, das wäre leichter zu transportieren. Auf Nachfrage beim Lieferanten erfuhren wir, dass wir das Rohr hätten selber biegen sollen. Die Nkw-Motoren sind eben einfach allesamt customized.“

Lingen sieht rot

Mit Red haben die Lingener ihren nächsten Pfeil im Köcher. Die drei Buchstaben sind

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nicht nur Ausdruck der neuen Farbgebung, sondern auch ein Kürzel für „REmanufactureD“, also für regenerierte Turbolader der OE-Hersteller. „Die zeitwertgerechte Reparatur in OE-Qualität wird immer wichtiger, gerade im Aftermarket für Nutzfahrzeuge“, weiß Diplom-Kaufmann Timmermeister. „Die Werkstatt braucht Alternativen zum teuren Neuteil. Mit Red bekommen sie die. Dabei sehen die aufgearbeiteten Lader nicht nur aus wie neu, sie besitzen auch die gleichen Leistungsdaten und Haltbarkeiten.“ Was nicht verwundert, denn alles, was bei einem Tausch-Lader zu tauschen ist, wird mit Originalteilen wieder aufgebaut. Und auch die Kalibrierungs- und Testverfahren der originalen Neuteile werden verwendet. Daher gibt es auch die gleichen Gewährleistungen wie bei neuen Turbos. Be Turbo sieht die Zielgruppe von Red vor allem bei Fahrzeugen, die älter als sieben Jahre sind. Die Nkw-Werkstatt bezieht Produkte von Be

Turbo in der Regel vom Großhandel, der aus Lingen versorgt wird. „Wir sind bei eigentlich allen relevanten Händlern gelistet“, ist sich Reinhard Kater sicher. Nur wenn es besonders schnell gehen soll, vermittelt der Großhandel auch mal eine Direktlieferung. „Der Handel ist aber immer dabei“, versichert Kater. Über den laufen in der Regel auch die Schulungen, die Be Turbo anbietet. „Die werden organisiert vom Handel, der die Werkstätten anspricht. Daran verdienen wir nichts. Aber wir sparen enorm. Denn mit fachkundigen Werkstätten vermeiden wir aufwendige Reklamationen“, rechnet Mark Timmermeister vor. Das Fachwissen für die Schulungen hat offensichtlich jeder Mitarbeiter der Firma mit dem roten Logo. Man denke nur an die Kollegen aus dem Lager.   W Web-Wegweiser www.be-turbo.de

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Links Austausch aus dem Netz (1), rechts das Original von Garrett (2).

Verdächtig wird es, wenn Typenschilder mit gestrahlt werden (li. 3, re. 4).

Billig kontra Original Der Austausch-Lader aus den Weiten des WWW (1) besitzt raue Oberflächen am Anschluss von Verdichtereingang und -ausgang, das Turbinengehäuse ist nur durch Pyrolyse gereinigt. Das Lagergehäuse wurde grob sandgestrahlt. Das Original ist rechts daneben zu sehen(2). OE und akkreditierte Aufbereiter sorgen mit Typenschildern für Nachvollziehbarkeit (4). Pfuscher wollen anonym bleiben: Die ursprüngliche

Kennzeichnung wird übergestrahlt (3). Die Aussparung im Turbinengehäuse dient der Bestätigung der verbauten U-Profil-Dichtung (5). Rechts daneben wurde die alte U-Profil-Dichtung eingesetzt (6). Damit es nicht pfeift, kam aushärtende Dichtmasse dazu. Wenn die sich löst, dann ab durch das Turbinenrad. Die Folgen: Wenn der Lader hält, dann mit Leistungseinbußen und höherem Ver-

Trucks

Just seal it! Victor Reinz® Sealing Technologies

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FOTOS: BTS TURBO

Die Profis von BTS Turbo haben aus aktuellen Fällen einige Beispiele zusammengestellt, die demonstrieren, welche haarsträubenden Qualitäten aktuell in den Markt gemogelt werden.

Das Sichtfenster soll der Kontrolle dienen. Rechts Dichtversuch mit Klebe.

brauch. Das Ansprechverhalten verschlechtert sich, der Turbo beginnt zu pfeifen und Abgas tritt im Bereich Turbine aus. Die Lebensdauer des Billig-Laders: kurz, denn die Experten von BTS

Turbo sind sicher, dass abgasseitig Fremdkörper für das schnelle W Aus sorgen werden. LO Web-Wegweiser www.btsturbo.de

Love it!


Markt & Meinungen

Was ist los in Wiehl? GroĂ&#x;es Interview beim oberbergischen Branchenprimus Bergische Achsen KG | 30 Neues in Sachen Konzept Mit immer mehr Services und Angeboten werden Werkstätten umworben | 36


Markt und Konzepte Markt in Bewegung, Branche in Aufruhr – neue Möglichkeiten, neue Chancen und neue Herausforderungen. Was ist los mit den Marktführern, welche Konzepte arbeiten mit welchen Details? Eine Branche im Wandel - Hersteller engagieren sich im Handel, der Handel gründet eigene Marken. FOTO: SCANIA


MARKT & MEINUNGEN

Konzern im Wandel Die Bergische Achsen KG steht in der Diskussion. Was ist los in Wiehl? INTERVIEW: LUTZ ODEWALD

Dirk Hoffmeister, Leiter Vertrieb Aftermarket BPW

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FOTO: ODEWALD

„Die Achse ist und bleibt unser wichtigstes Kerngeschäft.“ Dirk Hoffmeister (re.) im Interview.

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MARKT & MEINUNGEN

SpezialiSten gibt eS viele …

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ie sich die Zeiten ändern. War das Traditionsunternehmen aus dem oberbergischen Wiehl in der Vergangenheit nahezu ausschließlich in Sachen Achse aktiv, so ist in den letzten Jahren dank veränderter Unternehmensstrategie allerlei Geschäft dazugekauft worden. Mittlerweile sind Bremsen, Beleuchtung, Verschleiß- und Aufbautechnik, Kunststoffkomponenten und in der letzten Zeit verstärkt Telematik zum Kerngeschäft dazugekommen. Und längst beschränkt sich BPW nicht mehr nur auf seine Rolle als Hersteller. Alternativ zum OE-Geschäft wurde die Eigenmarke Trailerline gegründet. Sein verstärktes Engagement im deutschen Handel sorgt für Unruhe in der Branche. Doch auch der Branchenprimus, der den europäischen Markt zusammen mit SAF dominiert, steht unter Druck, denn die beiden größten Trailerhersteller Schmitz Cargobull und Krone sind selbst in die Fertigung von Achsen für die eigenen Trailer eingestiegen. Reichlich Bewegung und Grund genug, der Zentrale in Wiehl einen Besuch abzustatten. Wir sprachen mit Dirk Hoffmeister, dem Leiter Vertrieb Aftermarket bei BPW.

Ihre einst besten Kunden aus dem Trailer-Bereich attackieren Sie in Ihrem Stamm-Geschäft Achse. Wie reagieren Sie auf die neue Konkurrenz?

»»Dirk Hoffmeister: Der neue Wettbewerb spornt uns zusätzlich an, unsere Kompetenzen aus jahrzehntelanger Erfahrung und breit aufgestellter Unternehmensgruppe zu Vorteilen für unsere Kunden zusammenzuführen. So ergeben sich durch unsere Systempartnerschaft für Fahrzeughersteller Effizienzvorteile, die über den Alles-aus-einer-HandGedanken weit hinausgehen, etwa durch eine optimierte Lieferperformance oder Innovationen, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Gleichzeitig haben wir uns durch die Entwicklung der BPW Gruppe zum Mobilitätspartner der Fahrzeugbetreiber neue Markt- und Wachstums­ chancen erarbeitet. Die Produkte und Dienstleistungen der BPW Gruppe, verbunden mit einer flächendeckenden Ersatzteilversorgung durch den gezielten Ausbau unseres eigenen Ersatzteilnetzwerks, ermöglichen für die Transportunternehmen mehr Sicherheit und Transparenz in ihren Verlade- und Transport­ prozessen und unterstützen die Unternehmen in ihrer jeweiligen Wettbewerbssituation.

Wie stark ist das Kerngeschäft Achse für BPW noch?

»»Dirk Hoffmeister: Natürlich ist und bleibt das Achsengeschäft weiterhin das wichtigste Segment und bildet die Basis für das weitere Geschäft der BPW Gruppe. Dazu zählen beispielsweise Beleuchtung,   .

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Verschleiß- und Aufbautentechnik, Kunststoffkomponenten, Telematik-Lösungen für Truck und Trailer sowie ein breites Dienstleistungsportfolio. Entsprechend unserer Philosophie, Lösungspartner der Transportindustrie zu sein, orientieren wir uns noch stärker an den Bedürfnissen unserer Kunden und entwickeln unsere Innovationen dahingehend weiter.

können Skaleneffekte nutzen, um im Kostenrahmen zu bleiben, und trotzdem kundenspezifische Lösungen anbieten, die über die Standardachsen hinausgehen. Beispielsweise haben wir über 6.000 Achsvarianten für nahezu jede Anwendung im Angebot. Zusätzlich investieren wir im Jahr zweistellige Millionenbeträge, um unsere Produktion kontinuierlich zu perfektionieren und schlanker zu machen. Hier haben wir in den letzten Jahren Riesenschritte in Richtung Industrie 4.0 gemacht. Unsere eigene Scheibenbremse Eco Disc ist ein weiterer Baustein, uns vom Wettbewerb abzusetzen. Früher haben wir zugekauft, seit etwa sieben Jahren fertigen wir selber. Das bringt uns nicht nur einen technologischen Vorteil, sondern auch Vorteile in der Wertschöpfungskette.

BWP fertigt also nahezu alles, was einen Trailer ausmacht. Was hindert Sie daran, den Spieß umzudrehen und selber Trailer zu fertigen?

»»Dirk Hoffmeister: Das ist nicht unser strategischer Ansatz. Wir sehen unsere Kernkompetenz im Bereich Fahrwerke und stärken sie durch die Produkte unserer Tochtergesellschaften und Dienstleistungen. Wir haben den Anspruch, für alle Kundengruppen – Fahrzeugbetreiber und Fahrzeughersteller – der erste Ansprechpartner zu sein.

Wie gehen Sie mit dem enormen Preisdruck in der Branche und dem Wettbewerb durch die Eigenproduktion Ihrer wichtigsten Kunden um?

„Der Handel ist und bleibt unser Vertriebspartner Nummer eins.“

Thema Bremse. Da sind Sie doch in der gleichen Situation, wie jetzt mit den Trailerherstellern, nur mit anderer Rollenverteilung. Auf einmal macht BPW eine eigene Bremse und steigt bei seinen Lieferanten aus.

»»Dirk Hoffmeister: Ja, das ist eine ähnliche Situation, wie wir sie derzeit selbst erleben. Die eigenen Wertschöpfungspotenziale zu nutzen, ist ein Trend. In den 90er-Jahren wollte jeder outsourcen, das kehrt sich jetzt wieder um. Auch in der BPW Gruppe haben wir eine hohe Fertigungstiefe, von der Entwicklung über Prüfung, Fertigung und Montage bis hin zur Logistik. Dadurch können wir uns optimal auf Kundenanforderungen einstellen und gleichzeitig Innovationen schnell vorantreiben. Aber eigene Rahmen und damit Trailer werden wir nicht fertigen.

»»Dirk Hoffmeister: Wir haben uns anders aufgestellt, indem wir zusätzliche Produkte und Leistungen anbieten. Unsere Innovationskraft und Kompetenzen innerhalb der BPW Gruppe bündeln wir konsequent zu Lösungsangeboten, die Speditionen Vorteile im Transportalltag und Herstellern in ihren Beschaffungs- und Fertigungsprozessen bieten. Damit haben wir ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Insbesondere mit unseren Dienstleistungen wie Telematik-Systemen oder dem Wartungsvertrag sprechen wir die Speditionen und Fuhrparks stärker an. Durch unsere Größe sind wir den Fahrzeugherstellern gegenüber außerdem im Vorteil, denn wir

Wie sieht es mit dem Lebenszyklus von Trailern und damit auch mit der Aftermarket-Situation Ihrer Achsen aus?

FOTO: BPW

»»Dirk Hoffmeister: Die gezogenen Einheiten haben einen ähnlichen Zyklus wie die Zugmaschinen. Einige gehen nach Ende der Leasingzeit nach Osteuropa oder noch weiter weg, aber nach wie vor haben wir auch einen großen Aftermarket in den europäischen Ländern. Die ersten drei oder vier Jahre eines Fahrzeugs decken Leasing und Hersteller ab, aber dann beginnt das für uns interessante Fahrzeugalter. Dann kommen wir mit unseren Ersatzteilen ins Spiel. Nach fünf Jahren sind Zugfahrzeug und Trailer häufig noch so gut, dass kleinere Speditionen auf den Kauf von Neufahrzeugen verzichten. Erst nach rund 12 bis 15 Jahren, wenn das Fahrzeug beispielsweise in Afrika über die Pisten rumpelt, sind wir draußen.

Auf dem Weg zur Industrie 4.0: Haupteingang der Firmenzentrale in Wiehl.

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Wären denn dort Niederlassungen?

»»Dirk Hoffmeister: In Südafrika sind wir mit unserer Tochtergesellschaft BPW Axles (Pty) Ltd. vertreten, in den Maghreb-Staaten oder Ägypten arbeiten

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… ABER NUR EINEN FÜR ANTRIEB UND FAHRWERK

wir mit Partnern zusammen. Grundsätzlich können wir unsere Ersatzteile aber überallhin liefern.

Wie geht BPW mit dem Aftermarket in Deutschland um, da gibt es ja ordentlich Bewegung?

ZF Services [pro]Tech: Das produktorientierte Detailkonzept für Pkw- und Nfz-Werkstätten. Jetzt Partner werden: www.zf.com/protech

»»Dirk Hoffmeister: In Europa verfügen wir über ein sehr dichtes Handelsnetz, sind in nahezu jedem Land mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Dort, wo wir kein flächendeckendes Handelsnetz vorgefunden haben, haben wir eigene Handels­ töchter gegründet oder bereits bestehende Handelshäuser übernommen. Denn die flächendeckende und schnelle Versorgung mit Ersatzteilen ist ein Versprechen im Rahmen unserer Mobilitätspartnerschaft für Fahrzeugbetreiber. Ein Ersatzteilhändler, der ausschließlich BPW-Produkte vertreibt, kann aber natürlich nicht überleben. Die Händler in der BPW Gruppe führen also Produkte aller relevanten Hersteller. Das hat Tradition und geht in einigen Ländern wie etwa in Österreich bis zu 40 Jahre zurück. So ist das in vielen Ländern, wo wir nicht nur einen, sondern zwei, drei oder bis zu zehn Shops haben, die letztendlich Enkeltöchter der BPW sind.

Damit vertiefen Sie die Wertschöpfungskette. Sie vereinnahmen den Handel und bauen eine direkte Kundenbeziehung auf. Das stört den ansässigen Handel natürlich so lange nicht, solange der BPW-Konkurrent die betreffenden BPW-Ersatzteile nicht zu Vorzugspreisen beziehen kann.

»»Dirk Hoffmeister: Die BPW-Aftermarket-Strategie basiert nicht darauf, eine Margenstufe zu überspringen und die Kunden unserer Kunden zu Vorzugspreisen zu beliefern. Das wäre ein klares No-Go, was auch nicht geschehen ist. Wir liefern dort Ersatzteile über das BPW-eigene Handelsnetz, wo wir in einem Markt den für BPW wichtigen Endkunden sonst nicht erreichen. Also wenn die Distribution fehlt oder ein etablierter Händler auf uns verzichtet. In den meisten Ländern klappt das auch wunderbar. In Österreich und Dänemark sind wir ziemlich stark, dennoch besitzen wir nirgendwo eine Marktdominanz. Wir setzen nicht auf Exklusivität oder agieren gegen unsere Handelspartner, sondern ergänzen unser Netzwerk nur dort, wo es für uns sinnvoll erscheint, um das Versprechen der Mobilitätspartnerschaft leben zu können. Der Handel ist und bleibt unser Vertriebspartner Nummer eins.

Das sieht in Deutschland ja anders aus. Hier gibt es einen starken Aftermarket.

»»Dirk Hoffmeister: 2012 haben wir in Deutschland mit unserer Strategie der Mobilitäts- und  .

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FOTO: BPW

Lassen Sie mich kurz einwerfen: Handel, selber schuld?

Durch optimierte Produktion bleibt der Standort Deutschland konkurrenzfähig.

Systempartnerschaft begonnen. Darin stecken zwei Aussagen. Zum einen ist das unser Commitment, dem Fahrzeughersteller als Partner zur Seite zu stehen und ihm mehr zu bieten als „nur“ das Fahrwerk. Die Systempartnerschaft hat mit dem Aftermarket zunächst nichts zu tun, die Mobilitätspartnerschaft aber sehr wohl. Denn das ist unser Versprechen dem Endkunden, also dem Fahrzeugbetreiber, gegenüber, dass wir ihm vom Kauf an zur Seite stehen und ihn sowohl während der gesamten Nutzungsdauer beraten als auch eine schnelle und lückenlose Ersatzteilversorgung gewährleisten. Letzteres muss nicht zwangsläufig über das eigene Handelsnetz geschehen, aber wir müssen sicherstellen, dass er jederzeit und überall die Möglichkeit hat, Original-Ersatzteile von BPW zu beziehen. Im Rahmen dieser Mobilitätspartnerschaft bieten wir unseren Kunden auch einen Wartungsvertrag an. Natürlich sind wir nicht die Ersten, die einen solchen Rundum-Vertrag anbieten, aber wir ermöglichen dem Fahrzeugbetreiber darüber eine fortlaufende Kalkulationssicherheit und damit eine verlässliche Kostentransparenz für den Betrieb seines Trailers. Um diesen Vertrag kostendeckend umsetzen zu können, brauchen wir ein eigenes Netz von Teilehändlern, das uns dabei unterstützt, die Ersatzteile in die Werkstatt zu bekommen. In Deutschland haben wir das zunächst mit einigen ausgewählten Handelspartnern versucht. Deren Margenerwartungen waren allerdings so hoch, dass wir den Wartungsvertrag nicht hätten umsetzen können. Wir hätten draufgezahlt. Ein Kompromiss mit unseren externen Partnern konnte folglich leider nicht gefunden werden. Die Erfahrungen, die wir in ausländischen Märkten in Verbindung mit unseren eigenen Strukturen gemacht haben, zeigen uns aber, dass es funktionieren kann. Und natürlich wollten wir die Mobilitätspartnerschaft inklusive Wartungsvertrag auch in unserem wichtigsten Markt in Deutschland anbieten. Daher haben wir den Entschluss gefasst, einen eigenen Weg zu gehen und Händler in die BPW-Organisation zu integrieren, mit denen wir unser Versprechen erfüllen können.

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„Erst nach 12 bis 15 Jahren, wenn das Fahrzeug in Afrika über die Pisten rumpelt, sind wir draußen.“

»»Dirk Hoffmeister: Das ist zu provokant und falsch. Der Handel hat nicht die Notwendigkeit des Kompromisses gesehen. Natürlich hätte der Handelspartner mit dem Vertrag allein keine Gewinne gemacht, aber es wäre eine Reihe von Zusatzgeschäften möglich gewesen. Die Margenerwartung des Handels war in diesem Fall einfach zu groß. In unserem eigenen Handelsnetzwerk sieht das anders aus, denn da reicht uns an dieser Stelle eine Kostendeckung aus. Marge wird mit den anderen Produkten und Dienstleistungen gemacht. Das ist hochattraktiv. Wir konnten ja schließlich nicht sagen: Mobilitätsgarantie in Europa ja, nur nicht in unserem Heimatland Deutschland. Zunächst haben wir daher mit unseren Töchtern aus Dänemark (Besko) und der Schweiz (T-Parts) begonnen, Filialen in Deutschland zu gründen, das sind allerdings eng umgrenzte regionale Aktivitäten. Dann ergab sich die Zusammenarbeit mit der Firma NTV. Eine gute Idee. Manche Handelspartner sind dadurch verunsichert, aber das ist unbegründet. Die großen, etwa Trost, Wessels + Müller oder Europart, kennen unsere Handelsaktivitäten teilweise schon aus dem Ausland und wissen, dass wir stets im fairen Wettbewerb zu unseren Handelspartnern agieren. Der etablierte Handel in Deutschland spürt also, dass Veränderungen kommen. Immer mehr Unternehmen arbeiten zusammen, große werden noch größer. Dazu kommt ein Generationswechsel. Die jetzt kommende, häufig dritte Generation sieht oftmals in den bisherigen Geschäftsmodellen für die nächsten 10 oder 15 Jahre keine Zukunft. Und hier entwickelt sich natürlich Angst: Jetzt kommt noch einer! Die BPW. Das sind Schreckensszenarien, die aufgebaut werden, aber in Wirklichkeit geben in Deutschland schon längst die großen, überregionalen Player den Ton an.

Der Spagat ist doch, dass Sie zum einen mit dem Händler „um die Ecke“ zusammen­ arbeiten wollen, ihm aber andererseits selber Konkurrenz schaffen.

»»Dirk Hoffmeister: Das kann man so sehen. Doch im Falle von NTV: Was hat sich geändert? Außer den Besitzverhältnissen nichts. Solange wir mit neuen Partnern kooperieren, wir nur die Mehrheitsanteile haben und damit die Mobilitätsgarantie umsetzen können, verändert sich für den Handel nichts. NTV gibt es seit über 50 Jahren, da hat sich auch für den Wettbewerb nichts verändert. Außer mental, im Kopf. Mit unserer Strategie wollen wir, wie gesagt, weder den Markt dominieren noch erreichen, dass es BPW-Produkte zukünftig irgendwann einmal nur noch über den eigenen Handel gibt. Uns reicht ein

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MARKT & MEINUNGEN

NEUES VON DEN KLIMAPROFIS

Netz, welches unsere Strategie der Mobilitätsgarantie inklusive Wartungsvertrag sicherstellt. Der Kunde muss sich auf uns verlassen können, egal wo er ist.

Gibt es weitere Aktivitäten in Sachen Akquise?

»»Dirk Hoffmeister: Wir hoffen, dass wir in den nächsten Jahren noch den einen oder anderen Partner für uns gewinnen können. Namen kann ich natürlich noch nicht verraten. Aber das ist ja kein Autokauf, wo es nur eine Frage des Preises ist. Das muss passen, wir müssen mit den Unternehmen auf Augenhöhe sein, die gleichen Visionen und Ziele verfolgen.

Anderes Thema – Zweitmarke PE Automotive. Auch da sind Sie aktiv geworden. Wie und warum?

»»Dirk Hoffmeister: Der Markt verlangt nach einer preislich und qualitativ attraktiven Alternativmarke. Das haben wir erkannt. Und wir sind nicht die einzigen. BPW hat mit der Eigenmarke Trailerline bereits erfolgreich begonnen. Aber ausschließlich aus eigener Kraft hätten wir die Anforderungen des Marktes nur sehr schwer erfüllen können. Die Alternative für uns war, zu schauen, ob wir mit jemandem zusammenarbeiten können, der bereits über die nötigen Ressourcen, das Team, die Organisation etc. verfügt. Mit dem ebenfalls familiengeführten Unternehmen PE Automotive haben wir den richtigen Partner gefunden. Für uns war das Thema Alternativmarke damit auf einen Schlag gelöst. Darüber hinaus hatten wir Interesse daran, unserem eigenen europäischen Handelsnetz ein Im WAECO AirCon Service Sortiment finden Sie alles, was Sie Sortiment anzubieten, das über unsere eigenen für ein erfolgreiches Klimageschäft brauchen: Servicegeräte Ersatzteile hinausgeht. Der Handel kann nicht mit maximaler Kältemittel-Rückallein BPW-Teile vertreiben, sondern braucht ein gewinnung (R 134a / R 1234yf), breites Angebot mit Alternativen. Unsere europaVerbrauchsmaterial, Spezialöle, weit 130 Shops haben zuvor eigenständig und bei Werkzeug. unterschiedlichen Anbietern eingekauft. Durch die engere Verzahnung haben wir nun die Möglichkeit, Werkstattzubehör und originalden Einkauf zu bündeln und so ertragssteigernd und ersetzende Teile – das komplette zu besseren Konditionen zu agieren. Das kommt Programm für eine erfolgreiche auch unserer Marke Trailerline zugute, weil PE Klima-Saison 2016. Automotive schon heute mit über 15.000 Artikeln Am besten gleich bestellen für Nfz aufwarten kann; Tendenz steigend. und durchstarten! Die Übernahme von PE Automotive war also ein notwendiger Schritt im Rahmen unserer Mobilitätspartnerschaft. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Fahrzeugbetreiber über das gesamte Fahrzeugleben hinweg zu betreuen. Er erhält von uns jederzeit maßWAECO Werkstatt-Award 2016 geschneiderte und dem Alter entsprechende LösunWelche clevere Idee passt ins Gesamtbild? gen für seinen Fuhrpark. Der Trend zur AlternativMit unserer Aktion WAECO Werkstatt-Award 2016 laden wir Sie ein, v marke ist nicht mehr aufzuhalten. Für uns ist das ein weiter an der Entwicklung zukunftsweisender WAECO AirCon Service Produkte mitzuwirken. Gesucht sind Ideen und Problemlösungen, die additives Geschäft, das sich hervorragend ergänzt. sich bei Ihrer täglichen Arbeit ergeben haben. Mitmachen & Gewinnen: Und wir fühlen uns damit für die Zukunft gut www.airconservice.de/klimaprofi aufgestellt.   W

Komplett-Programm für die Werkstatt

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www.airconservice.de


MARKT & MEINUNGEN

Zwei neue Marken von Haldex Eigentlich sind es zwei alte Bekannte, mit denen Haldex den Aftermarket beglücken möchte. Zum einen ist es die Traditionsmarke Grau, die jetzt ein Revival erlebt. Solide und robuste Technik mit einem laut Haldex „ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis“ ist die Markenbotschaft des Klassikers. Das Produktspektrum reicht von Druckluftbehältern, Wendeflex-Luftschläuchen über Steckverbindungen bis hin zu Fittings. Bremszylinder und Scheibenbremsbeläge sollen das Angebot demnächst erweitern.

Neues Angebot für die 1.400 Servicepartner. FOTO: TROST

Garantie im Langlaufmodus Truckfit bietet seinen Partnern neue Garantiepakete nach Ablauf der Hersteller-Garantie an. Mit Speck fängt man Mäuse, mit Garantie neue Kunden. Das jedenfalls hofft Trost Auto Service Technik und verkündete auf der letzten Trost Schau daher eine neue Dienstleistung für seine 1.400 Truckfit-Partner. Hinter Truckfit 60/100 Garantie verstecken sich Garantieleistungen in Kooperation mit dem Versicherer „mobile Garantie Deutschland“. Reparaturkostenschutz nach abgelaufener Werksgarantie ist das Ziel. So werden die

wichtigsten Baugruppen vom Motor über Schalt-, Automatik- und Achsgetriebe bis hin zur elektrischen Anlage und dem Wellenstrang abgesichert. Die europaweiten Garantiepakete gelten für neue und gebrauchte Lkw bis zum stolzen Alter von zehn Jahren nach Erstzulassung oder 750.000 km und für jährliche Laufleistungen von 60.000 W oder 100.000 km. (LO)

Kooperation Goldhofer

Anlässlich der Bauma haben Goldhofer und Alltrucks ihre Kooperation bekannt gegeben. Goldhofer will durch den Zugang zum Werkstattnetz

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Während Grau ein alter Name ist, hält man bei Reman direkt sein altes Teil in der Hand.

FOTO: HALDEX

FOTO: ALLTRUCK

Künftig profitieren Alltruck-Werkstätten vom ADAC.

von Alltrucks die eigene Servicequalität verbessern. Alltrucks stellt damit seinen Kunden nicht nur attraktive Einkaufskonditionen und

Web-Wegweiser www.haldex.com

Mit den beiden neuen Marken will der Premium-Hersteller preissensible Kunden für sich gewinnen.

Web-Wegweiser www.trost.com

Alltrucks gibt Gas Das markenübergreifende Full-Service-Werkstattsystem Alltrucks Truck & Trailer Service zeigt sich der Jahreszeit angemessen im Wachstum.

Kosten runter dank Recycling

Das ist nämlich aufbereitet und sichert so preiswerte Schnäppchen. Wiederaufbereitete Artikel sind ein wichtiger Umsatz-Motor. Günstige Preise und Ressourcen­schonung stehen auf der Plus-Seite dieser Artikel. Funktional sollen sich die Reman-Produkte nicht von Neuteilen unterscheiden, dafür sollen automatisierte Prozesse, maschinelle Aufarbeitung und sorgfältige Endkontrolle sorgen. Zum Verkaufsstart hat Reman Kompressoren im Angebot. Haldex betont, mit den beiden neuen Marken nach wie vor nicht auf die geprüfte Qualität als Premium-Hersteller zu verzichten. (LO)

Zugang zu Produkt- und Service-Infos zur Verfügung, sondern schafft auch eine breitere Plattform, um neue Kunden zu generieren. „Wir freuen uns sehr, dass wir einen absoluten Spezialisten im Bereich Trailer für Nutzschwerlasten als Partner vorstellen können,“ sagt Nils Hollmann, Vertriebsleiter bei Alltrucks.

Kooperation ADAC

Mit der ADAC-Truck-ServiceTochter Europenet hat Alltrucks den nächsten Fisch am

Haken. Seit dem 1. Mai organisiert Europenet in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen 24-Stunden-Pannen­ service. Angesprochen werden sowohl die Kunden der Alltrucks-Partnerwerkstätten als auch alle anderen Berufskraftfahrer oder Nutzfahrzeugbetreiber. LO Web-Wegweiser www.alltrucks.com Pannen-Nummer Tel. 00800 46835033

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MARKT & MEINUNGEN

FOTO: WABCO

europart.net

Neue Eigenmarke mit Qualität von Wabco aus Brüssel.

EUROPART Eigenmarke – LED-Arbeitsscheinwerfer

Wabco mit neuer Eigenmarke Billig-Ersatzteile aus zweifelhafter Quelle sind meist Murks. Davon ist auch der belgische Konzern Wabco überzeugt und führt eine Eigenmarke namens Provia ein. Mehr als 40 Einzelprodukte werden momentan gelistet. Darunter sind • Druckluftscheibenbremsen nahezu aller führender Hersteller. • Kupplungsköpfe zum Schutz

Neu bei uns im Programm:

des Bremssystems zwischen Zugmaschine und Trailer. Relaisventile – fünf verschiedene Ventile für die Nutzfahrzeugplattformen. gerade und Spiralschläuche – die fünflagigen Schläuche sollen die Spule vor Witterung schützen. (LO) Web-Wegweiser www.provia-auto.com

Produktvorteile:  Produktion nach hohem Automotive-Standard (min, DIN ISO9001) zertifiziert und ständig überwacht  elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) zertifiziert  optimale Ausnutzung der Lumen für eine homogene Ausleuchtung des Arbeitsbereichs  Streuscheibe aus schlag- und kratzfestem Kunststoff  vollständig wasser- und staubdicht nach der internationalen Norm IP68 (DIN EN 60529)

FOTO: ELVIS AG

 universeller Einsatzbereich von 12 V bis 55 V

Engagement für Fahrer.

Elvis lebt – mit ärztlichem Segen Doc Stop, der Verein für die medizinische Unterwegsversorgung für Berufskraftfahrer, hat mit der Elvis AG einen neuen Partner. Der Verein arbeitet bundesweit mit mehr als 700 Medizinern, Kliniken und Krankenhäusern zusammen, um Bus- und Lkw-Fahrern ambulante Hilfe bei einer Notlage zukommen zu lassen. Die Leistungen werden monatlich von rund 400 Fahrern in Anspruch genommen. Das Lkw-Netzwerk Elvis mit mehr als 17.000 Fahrzeugen und 14.000 Fahrern wird diese

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Dienstleistung zukünftig intensiv kommunizieren, den Verein finanziell unterstützen und mit neuen Ansätzen fördern. Ein Beispiel ist die neue Elvis-App „habbl“, die eine Übersicht bieten soll über alle Doc-Stop-Anlaufstellen. Zudem will Elvis den Verein dabei unterstützen, dass das Logo des Vereins auf Autobahn-Vorwegweisern präsent wird, um Anlaufstellen von Doc Stop auf Raststätten und Parkplätzen zu signalisieren. (LO)

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Tel.: 0180 2255 330* *nur 6 Cent pro Gespräch, Mobilfunkpreise können abweichen

Web-Wegweiser www.elvis-ag.com

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EUROPART – Europas Nr. 1 für Truck-, Trailer-, Transporter und Bus-Ersatzteile!


Werkstatt & Praxis

Die Federungssysteme von Vibracoustic dämpfen Schwingungen am Sitz, am Chassis und an der Achse. FOTO: VIBRACOUSTIC

Luftikus für schwere Lasten Wie sich die Zeiten ändern: Während noch vor wenigen Jahren überwiegend blattgeklopftes Schwermetall für Federung sorgte, setzt man heute auf gummierte Leichtgewichte. Zu Besuch bei Vibracoustic CV Airsprings, wo Luft und Gummi eine unschlagbare Kombination zum Wohle von Fahrzeug und Fahrer eingehen wollen. LUTZ ODEWALD

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uftfedersysteme finden sich heute an vielen Stellen im Fahrzeug. Die großen schützen das gesamte Fahrzeug vor allzu ruppigen Einflüssen des Straßenbelags, etwa die Luftfedern für die Achsen von Zugfahrzeug und Trailer. Eine Nummer kleiner wird es, wenn etwa die Fahrzeugkabine ein bisschen weniger durchgeschüttelt werden soll dank des Einsatzes von Kabinenluftfedern. Und selbst das Popometer der Insassen wird geschont, kommen Luftfilterelemente in den Sitzen zum Einsatz. Vibracoustic CV Airsprings hat sich all dieser Themen angenommen und kombiniert sie mit einem zusätzlichen Mix an Schwingungsdämpfung. Das durch ein Joint Venture von Vibracoustic und HSS Otomotiv hervorgegangene Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg versteht sich als globaler Anbieter für das Thema Luftfederungstechnik im

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KILO Gewicht gespart: Für die Vorderachse des Actros hat Vibracoustic tief in die Trickkiste gegriffen.

Bereich Nutzfahrzeuge. Der NKW PARTNER durfte am Standort Hamburg hinter die Kulissen der Luftfeder-Profis schauen.

Handarbeit ist angesagt

„Der Unterschied in der Luftfedertechnologie zwischen Pkw und Nutzfahrzeug liegt im Anteil der Handarbeit“, erläutert Stephan Dehlwes, Leiter Entwicklung bei Vibracoustic CV Airsprings. „Pkw-Komponenten sind Serienprodukte, Lkw-Luftfedern sind aufgrund ihrer Dimensionen und der Stückzahl deutlich fertigungsintensiver.“ Kein Wunder, dass Vibracoustic die Lkw-Feder­ elemente in Werken in Ungarn, China und der Türkei fertigen lässt. „Doch die eigentliche Mechanik ist bei Pkw und Lkw nahezu gleich“, erläutert der Ingenieur beim Gang durch die Produktion und die Entwicklung in Hamburg.

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Werkstatt & Praxis

Es geht nichts über Mutter Natur

„Alles fängt eigentlich ganz woanders an, nämlich in den Tropen.“ Aha, da sind wir jetzt aber ziemlich weit weg. Doch bevor der Gedanke an Strand, Drinks und Wärme das kühle Hamburger Wetter erhellt, erklärt Dehlwes: „Die Basis der Gummihülle, aus der eine Luftfeder besteht, ist nach wie vor Naturkautschuk. Und der wird wie seit Jahrhunderten vom Gummibaum gewonnen. Bis auf wenige Ausnahmen, etwa in thermisch hoch belasteten Anwendungen, sind die Eigenschaften des Naturprodukts unerreicht.“ Während der Fachmann diese Fakten nennt, wandern wir in der Fertigung an dem Bereich vorbei, wo die Bälge der Luftfedern konfektioniert und anschließend mit Bördelplatte und Abrollkolben zu einer Einheit werden. Bevor dies geschieht, wird der Kautschuk allerdings zunächst in die passende Form gebracht. Sprich, es wird die sogenannte Balgwand hergestellt. Über eine zylindrische Form wird mit Hitze und Druck die ordentlich geknetete Gummimischung,  .

Fact „Die Eigenschaften des Naturkautschuks sind unerreicht.“ Stephan Dehlwes, Leiter Entwicklung Vibracoustic

Alltrucks Truck & Trailer Service. Unsere Lösung für Ihren professionellen Nutzfahrzeug-Service. Alltrucks bietet Ihnen MehrmarkenKompetenz in Diagnose, Service, Wartung und Reparatur von leichten bis schweren Nutzfahrzeugen. Gerne beraten wir Sie persönlich! Sie erreichen uns unter +49 89 462 24 66 44.

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WUNSCHKIND: Vibracoustic bezeichnet sich als globaler Marktführer für Schwingungstechnik und hat seinen Hauptsitz in Darmstadt. Hervorgegangen ist das Unternehmen 2012 aus einem Joint Venture der Unternehmen Freudenberg SE und Trelleborg AB.Schon 2004 übernahm Freudenberg das Gemeinschaftsunternehmen Vibracoustic von der Harburger Phoenix AG, damals schon Spezialist für Luftfederung, während Conti sich den Rest der Phoenix einverleibte. Die Pkw-Produktion in Hamburg Harburg blieb mitsamt der allgemeinen Forschungs- und Entwicklungsabteilung erhalten. Heute firmiert sie als Vibracoustic CV Airsprings.


Im Gespräch: Stephan Dehlwes und Rostislaw Bunjak mit Redakteur Lutz Odewald (v. li.). FOTO: ODEWALD

FOTO: VIBRACOUSTIC

die aus Kautschuk, Pottasche und geheim gehaltenen Zutaten besteht, gezogen. In diese Mischung wird eine Kreuzlage aus Gewebe eingezogen. Das Gummi bleibt elastisch, das Gewebe sorgt für Festigkeit und Form. „Der Rollbalg einer heutigen Luftfeder kann eigentlich nur durch mechanische Verletzung von außen zerstört werden“, ist sich Stephan Dehlwes sicher. Andere Risiken drohen der Luftfeder nur durch abgerissene Befestigungsbolzen der Bördelplatte, wenn rohe Kräfte ziemlich sinnlos walten.

Verklemmter Erfolg

„Neben Gummimischungen und Beschaffenheit der stabilisierenden Gewebe hat der Abrollkolben, auf dem sich der Balg bewegt, einen entscheidenden Einfluss auf das Fahr- und Federverhalten.“ Wenn der Entwicklungsleiter von Vibracoustic CV Airsprings auf „seine“ Federn zu sprechen kommt, dann merkt man ihm seine Begeisterung über die Vielfältigkeit und Entwicklungspotenziale an. „Wir haben zum Beispiel für die Vorderachse des Actros

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Die Lighttronics-Feder.

19 Länder – Vibracoustic ist in 19 Ländern in Europa, Amerika, Asien und Afrika vertreten.

FOTO: VIBRACOUSTIC

43 Standorte weltweit 1,9 Mrd. Euro Umsatz 2015 10.000 Beschäftigte weltweit 6 Prozent des Umsatzes werden wieder in Forschung und Entwicklung investiert. 17 Prozent Marktanteil bei Schwingungstechnik weltweit

FOTO: VIBRACOUSTIC

Der Federbalg im Aufschnitt mit Gewebe.

Das Unternehmen

von Mercedes-Benz ein ganz neues Luftfederkonzept eingesetzt. Bei unserer Bionics setzen wir einen verklemmten, zylindrischen Schlauchrollbalg ein, welcher als Doppelrollfaltenausführung besonders große Federwege und Liftvorgänge zulässt.“ Und das alles bei geringem Bauraum und mit deutlich weniger Gewicht. „70 Kilo Gewichtsersparnis haben wir erzielen können“, freut sich Dehlwes. Und Rostislaw Bunjak, Sales Manager der Airspring-Abteilung, fügt hinzu: „Und das bei absolut konkurrenzfähigen Preisen.“ Eigentlich seien Doppelbälge eine längst bekannte Technologie, verraten die beiden Hamburger Experten. Aber es gelingt den Entwicklern eben doch, mit immer neuen Feinheiten neue Möglichkeiten zu erschließen. „Unsere Bionics-Luftfedern für die Trailer-Hinterachse sind kleiner, leichter und einfacher zu handhaben als bei der Konkurrenz“, erläutert Dehlwes. „Wir entwickeln etwa Kunststoffelemente, die nicht nur Gewicht sparen, sondern auch unauffällig gegen Korrosion sind und daher mit deutlich höherer Lebensdauer aufwarten.“

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Werkstatt & Praxis

Dabei profitieren die Ingenieure von Vibracoustic nach eigener Aussage erheblich von der engen Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungsbereichen. „Dieser Know-how-Transfer macht sich bei der Entwicklung so richtig bemerkbar“, sagt Stephan Dehlwes und öffnet mit dem Tor zum Entwicklungsund Prüflabor das vorläufig letzte Geheimnis. Wir stehen allerdings nicht vor einem Pkw, sondern vor einem waschechten MAN-Truck, an dem die Federungskomponenten vom Sitz über das Chassis bis hin zur Achse demonstriert werden. „Neben all der Rechner- und Laborarbeit setzen wir natürlich auf intensive Praxistests auf Straßen und Teststrecken.“ Anerkannte Experten, schlagkräftige Produktion und ein finanzstarker Konzern im Rücken: Kein Wunder, dass sich die Hamburger Luftfeder-Spezialisten von Vibracoustic CV Airsprings sowohl in der Erstausrüstung als auch im Aftermarket in Sachen Marktanteil in Angriffsposition befinden.  W Web-Wegweiser www.vibracoustic.com/de

Luftfederung – ein alter Hut Luftfedern funktionieren ähnlich wie eine Luftmatratze. Ein eingeschlossenes Luftpolster federt Stöße ab. Durch Regulieren der Luftmenge lassen sich Fahrzeuge absenken oder in die Höhe befördern. Frühe Luftfedersysteme besaßen schon der Borgward P100 oder der Cadillac Eldorado Brougham. Seit jeher zählen sie beim Pkw zu den Merkmalen der automobilen Oberklasse. Dort, nämlich bei Omnibussen, waren sie auch zunächst im Schwerlastbereich verortet. Der Federungskomfort ist deutlich besser als bei einer Stahlfeder. Zudem lassen sich moderne Busse gen Bordstein neigen (Kneeling). Mittlerweile haben sich Luftfedern aber auch bei Lkw sowohl im ziehenden als auch im gezogenen Bereich durchgesetzt. Durch die Niveauregulierung wird nicht nur das Anhängen von Trailern erleichtert, sondern die Federsysteme bauen auch wesentlich leichter und kleiner als die alten Stahl- oder Blattfedern. Dank moderner Materialmixe des dehn­baren Mittelteils, des Luftfederbalgs, sind sie extrem haltbar. Luftfedersysteme kommen auch in Eisenbahnen zum Einsatz. Hier sitzt die Federung zwischen Drehgestell und Wagenkasten. Durch sie wird der Komfort deutlich verbessert, zudem das Fahrverhalten optimiert. LUTZ ODEWALD


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Stramm gegurtet Fünf Striche für die Sicherheit – was hat es mit den Strichlinien auf den Spanngurten auf sich? Wir haben diesen und anderen Geheimnissen dort nachgespürt, wo man es auf jeden Fall weiß: ein Besuch bei Spanset in Übach-Palenberg bei Aachen. LUTZ ODEWALD

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erner Glasen kennt seine Gurte ganz genau. „Fünf Striche auf dem Gurt bedeuten eine Bruchfestigkeit von fünf Tonnen“, erklärt der Leiter des Produktmanagements bei Spanset. Es lohnt sich, dem Experten bei seiner Einführung in die Welt der Ladungssicherheit genauer zuzuhören, vor allem als es um Original und Plagiat der flachen Helfer aus Polyester-Bandmaterial geht. „Wir haben mittlerweile eine wahre Flut an Fälschungen, die als Billigware den Markt überschwemmen. Die Hersteller und Lieferanten sitzen vor allem in Osteuropa, der Türkei und teilweise in Asien.“ Glasen schnappt sich einen Gurt und erklärt an einem der offensichtlichsten Teile, nämlich

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dem Etikett, wie man den Billig-Kopien auf die Schliche kommen kann: „Am einfachsten erkennt man Fälschungen, wenn sie das CE-Kennzeichen aufweisen. Das ist nämlich gar nicht zugelassen.“ Mit dem vermeintlichen Gütesiegel soll Seriosität vermittelt werden. Weitere offensichtliche Fälschungen verraten Angaben in Kilogramm statt in Dekanewton (zehn Newton) oder die falsche Farbe, nämlich weiß statt des vorgeschriebenen blauen Polyesters. „Den Schaden bei dem vermeintlichen Sonderangebot haben Fahrer und Spediteure“, weiß Werner Glasen. „Im besten Falle gerät der Fahrer in eine Verkehrskontrolle und muss seine Lasten mit zugelassenem Gurtzeug sichern. Das kann dann schon mal einen längeren Zwangsstopp bedeuten.

Die Streifen geben Auskunft über die maximale Belastbarkeit. FOTO: ODEWALD

„Am einfachsten erkennt man Fälschungen am Etikett.“ Werner Glasen, Leiter Produkt­management Spanset

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13. – 17. 9. 2016 e-Ticket Jetzt Onlin ern! vorab sich

Truck Competence – eine volle Ladung Fahrzeugtechnik live erleben

Im schlechtesten Fall passiert tatsächlich ein Unfall durch die mangelhafte Qualität der Gurte. Und dann hat sich die Ersparnis mit dem Sonderangebot ziemlich drastisch erledigt.“ Doch auch bei korrekten Gurten lauert der Teufel im Detail, wie Glasen und sein Kollege Jörg Scheilen, bei Spanset Anwendungstechniker und in der Aus- und Weiterbildung aktiv, eindrucksvoll zeigen. Sie leiten uns in das Prüflabor, in dem jede Charge stichprobenartig auf ihre Belastbarkeit und Qualität hin überprüft wird. Hier werden

Gurte nicht nur gequält, sondern letztlich sogar gemeuchelt, also zerrissen. Genau das demonstrieren Werner Glasen und seine Kollegen nicht nur sicht-, sondern sogar hörbar. Denn während ein intakter Spanngurt beim mehrfachen Überschreiten seiner maximalen Bruchlast mit einem lauten Knall zerreißt, trotzt ein leicht eingeschnittener oder verknoteter Gurt nur einem Bruchteil an Zugkraft und verabschiedet sich auch akustisch deutlich leiser. „Wir leben in unserem Unternehmen das Thema Sicherheit, das ist ein Stück   .

Bild 1: Die Farbe dient nicht nur der Imprägnierung des Bandes, sie schützt auch vor UV-Strahlen und stabilisiert das Gewebe. FOTO: ODEWALD Bild 2: Der Polyesterfaden läuft in spezielle Webstühle ein. Fadenstärke und Material bestimmen mögliche Anwendungen. FOTO: ODEWALD Bild 3: Im Webstuhl wird die Breite des Gurtes festgelegt. Neben Zurrgurten entstehen so auch Hebebänder, Schutzschläuche und Rundschlingen. FOTO: ODEWALD

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Bild 4: Für extreme Belastungen werden Gurte miteinander vernäht und zusätzlich mit speziellen Nahtbildern verstärkt. FOTO: ODEWALD

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Willkommen auf der Automechanika Frankfurt! Sie dürfen gespannt sein, wie viel Truck Competence Sie auf der Automechanika in Frankfurt erwartet. Über ein Viertel der Aussteller bietet Lösungen aus diesem Bereich – und das Interesse steigt. Wieder ein Highlight: unsere Sonderschau zum Thema Nutzfahrzeuge auf dem Freigelände, mit Renn-, Rallye- und Trial-Trucks. automechanika-frankfurt.com


Werkstatt & Praxis

Bild 5: Werner Glasen mit einem Spezialgewebe, welches für den Schutz sensibler Lasten gefertigt wurde. FOTO: ODEWALD

Bild 6: Auch bei Spezialgurten dürfen die Etiketten nicht fehlen, sie werden per Hand eingenäht. FOTO: ODEWALD

Bild 7: Die per Hand eingenähten Fäden sind ähnlich exakt wie die von der Maschine. FOTO: ODEWALD

Bild 8: Fertigungstiefe und Fähigkeit zu Sonderserien sichern eine stabile Auftragslage. FOTO: ODEWALD

Bild 9: Schwerlasthaken für Hebegurte großer Dimension. FOTO: ODEWALD

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Kultur“, erklärt Jörg Scheilen. Dazu gehört, dass sich die Entwickler permanent auch mit dem Alltag der Ladungssicherheit auseinandersetzen. Die Experten von Spanset stehen im Dialog mit Anwendern und Ordnungshütern. „Dabei lernen wir direkt in der Praxis von den aktuellen Problemen und beraten die Beamten auch vor Ort.“ Aktuelles Beispiel ist die Weiterentwicklung von Ladungssicherungsnetzen für geteilte oder palettierte Ladungen, die für Spanset immer wichtiger werden. Da ihre

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Werkstatt & Praxis

E L PART S

Leuchtet! Scheinwerfer für Fahrzeuge.

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Bild 11: Original: Der Hersteller und die Charge sind identifizierbar, die Last korrekt in daN (Dekanewton) angegeben. FOTO: ODEWALD Leuchtet! Mit Scheinwerfern aus unserem Sortiment Elparts. Für den Austausch von Hauptscheinwerfern bieten wir für NKW die passende Scheinwerfer-Lösung. Die leistungsfähigen und langlebigen Hauptscheinwerfer aus unserem umfangreichen Programm sind alle ein leuchtendes Beispiel für hohe Sicherheit und Qualität.

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Bild 10: Fälschung: Immerhin stimmt die Farbe. Der Rest inklusive GS-Logo verrät aber sofort das Plagiat. Diese Gurte sind nicht zulässig. Bei Kontrolle droht Ärger. FOTO: SPANSET

Passt immer! Anwendung unkompliziert und schnell ist, gewinnen sie immer stärkere Marktanteile. Oder die Tension Force Indicator, kurz TFI, genannte, genial einfache Möglichkeit, den Zustand der Spannung direkt am Zurrsystem sehen zu können. Sie ist schon geraume Zeit am Markt, ist aber noch zu wenig verbreitet. Inzwischen wird der TFI in drei Variaten angeboten. Eine derart ausgestattete Ratsche verrät nicht nur dem Fahrer, ob seine Ladung noch mit der korrekten Spannung verzurrt ist, sondern hilft im Falle einer Kontrolle auch der Polizei, die ordnungsgemäße Sicherung schnell zu erkennen und Standzeiten zu minimieren. Das Thema Ladungssicherheit wird aber nicht nur in Form von handfesten technischen Produkten weiterentwickelt. Spanset ist mit der Abteilung Safety Management aktiv im Bereich Schulung und Ausbildung, arbeitet eng mit bei den Normen-Institutionen zusammen, bietet einen eigenen Prüfservice und berät bei Sondervorhaben mit speziellen Lösungen. So sichern Spanset-Gurte häufig die aufwendigen Schwertransporte der Windanlagenbauer. Kein

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Wunder, denn das Unternehmen ist nicht nur erfolgreich, wenn es um das sichere Fixieren von Ladung geht, sondern auch Spezialist bei den Themen Höhensicherung und Hebetechnik. Gerade Letzteres kommt zum Einsatz, wenn etwa die Rotorblätter in windige Höhen gehievt und an der Gondel des Windrads installiert werden. Ladungssicherung bei schweren Lasten ist ein komplexes Thema. Maximale und minimale Zugkräfte bei verschieden schweren Lasten zu berechnen, geht ganz eindeutig an den Möglichkeiten der Fahrer vorbei. Doch auch darauf wissen Werner Glasen und Jörg Scheilen eine Antwort: Statt umständlicher Tabellen haben sie eine eigene App am Start, mit deren Zurr-Rechner in Windeseile ermittelt werden kann, wie die Ladung bestmöglich fixiert werden muss. Derart gegurtet verliert die nächste Kontrolle dann auch ihren Schrecken. Sehr zum Gefallen der Experten aus Übach-Palenberg. W Web-Wegweiser www.spanset.de

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Präsentation vor dramatischer Kulisse an Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner.

FOTO: ODEWALD

Das Kreuz in der Kette Verrückte Welt: Im Tal herrlicher Sonnenschein, doch uns zieht es in das Reich von nassen Füßen und kalten Nasen. Warum ein Schneeketten-Test im April durchaus Sinn machen kann und wieso man rund um den Großglockner in Zukunft ein X machen kann, verraten wir hier. „Uns fehlen heuer locker acht Meter Schnee“, Bergführer Markus Bründl schaut nach oben. Oben ist auch nötig, denn wir haben unten, am Fuß der Großglockner-Hochalpenstraße, strahlenden Sonnenschein und locker 15 Grad. Und schließlich sind wir nicht zum Spaß hier. Pewag hat sich fest vorgenommen, seine brandneue Nkw-Schneekette im passenden Umfeld vorzuführen. Und dazu brauchen die Damen und Herren Kettenexperten Schnee, und zwar reichlich. Also aufi, bitte schön!

Schnee in Meterhöhe

Schnee in Meterhöhe ist dann doch da, und zwar oben am Fuscher Törl. Die imposante Passstraße, die seit Jahrhunderten eine wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Salzburg und

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„30 Prozent mehr Verschleißvolumen.“ Mag. Hubert Schemitsch, Entwicklungsleiter Pewag-Schneeketten

Kärnten darstellt, aber erst seit den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts mittels Straßenbau befahrbar ist, ist im Winter unter einer meterhohen Schneedecke versteckt und wird alljährlich im Frühjahr von beiden Seiten aufwendig geräumt und freigelegt. Bis in 2.576 Meter Höhe winden sich die Serpentinen. Und wir mit. Am Fuscher Törl auf 2.430 Meter Höhe warten allerdings nicht nur Sonnenschein und Schnee auf uns, sondern auch die neuesten Kettenmitglieder der Pewag-Familie. Und mittendrin der neue Superstar, die Starmove. Die Starmove ist konzipiert für härtesten Einsatz am Nutzfahrzeug. Und härter als beim Schneeräumen auf der Großglockner-Hochalpenstraße ist schwer vorstellbar. Um die enormen Kräfte, die hier auftreten, sicher auf die Straße zu brin-

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Werkstatt & Praxis

gen, nutzt Pewag ein spezielles Wellenprofil Das Rohmaterial der Starmove bildet zunächst ein Spezialstahl namens Titan Grip. Der wird so in Form gebracht, dass die Kettenglieder nicht rund bleiben, sondern „eckig“ werden. In diese Glieder wird das spezielle Profil eingearbeitet, welches Pewag Starwave nennt.

Deutlich ist die gleichmäßige Abnutzung über beide Kettenglieder zu sehen. Das sorgt für längere Haltbarkeit. FOTO: ODEWALD

Ein X für Laufleistung

Der Clou der 7-mm-Netzkette ist aber die Stellung der Glieder zueinander. Die stehen nämlich in X-Form am Reifen. Was beim Menschen als unerwünschte Fehlstellung diagnostiziert wird, soll, so versichert Mag. Hubert Schemitsch, der Entwicklungsleiter der Pewag-Ketten, für eine deutlich verbesserte Traktion durch den Eingriff aller Vierkant-Kettenglieder in den Untergrund sorgen. Und wie zu sehen ist, besitzt die Starmove auch ein um bis zu 30 Prozent höheres Verschleißvolumen durch die Schrägstellung. Dadurch wird nicht nur die Lebensdauer der Kette erhöht, sondern auch der Treibstoffverbrauch reduziert und der Reifen geschont. Dass freut nicht nur den Hochgebirgsbewohner, sondern auch den Gelegenheits-SchneekettenFahrer im Harz oder quer durch das winterliche Sauerland. Dass die Laufruhe verbessert und der Fahrkomfort gesteigert wird, konnten wir noch nicht feststellen, da der Schnee am Fuscher Törl den Kontakt zum Asphalt noch nicht hergibt. Auf der Schneedecke hat es jedenfalls schon funktioniert. Aber es muss ja noch Gründe geben, die sympathische Pewag-Crew erneut in ihrem Heimatland W Österreich zu besuchen … LUTZ ODEWALD Web-Wegweiser www.pewag.de

www.dayco.com

Die Starmove besitzt eine X-Stellung am Reifen, dazu ein spezielles Wellenprofil und in dieser Version noch zusätzliche Verstärkungen. FOTO: ODEWALD

Die deutsche Vertriebsmannschaft um Reiner Linnig (links) war auch im Schnee. FOTO: ODEWALD

Der Erste in Europa zu sein ist eine schwere Last.

All unsere Erfahrung und kontinuierliche Verbesserungen haben uns zum Marktführer gemacht. Dies ist eine große Errungenschaft, auf die wir stolz sind: vielmehr gibt es Ihnen die Sicherheit der richtigen Wahl.


FOTOS: RENAULT TRUCKS

NKW-Markt Austria

Bei der Truck Race Trophy standen die bis zu 1.200 PS schweren Motoren (nicht immer ganz) im Vordergrund.

Truck Race in der Steiermark Die Veranstaltung in Spielberg war Show, bot aber auch Infos der Hersteller. Showeinlagen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Truck Race Trophy Ende April in der Steiermark. Ein personifizierter Crash-Test-Dummy wies die rund 16.500 Besucher auf das Crash-Test-Fahrzeug aus dem schwedischen Volvo Trucks Safety Center hin. Dabei wurde gezeigt, was in den Lkw-Werken heute unternommen wird, um für Fahrer und Umwelt die größtmöglichen Sicherheitsbedingungen zu schaffen.

Neben dem Thema Sicherheit rührte Volvo in Spielberg auch die Werbetrommel für die Volvo Trucks Styling Trophy. Dabei wird der schönste Volvo-Truck Österreichs gesucht. Gewinnerin wurde Jasmin Ottitsch vom Transportunternehmen Ottitsch mit ihrem Volvo FH Kipper. Sie führte damit den Truck-Korso am Red-Bull-Ring an. Für ausreichend Gesprächsstoff unter den Besuchern sorgten zwei übergroße Bilder eines Renault-Trucks, die den Eingang

in das Renault-Zelt flankierten. Auf den Plakaten wird das Baustellen-Multitalent Renault Truck K spektakulär präsentiert. Nicht weniger Interesse generierten die beiden Show-Trucks, der Renault Trucks T Bad Boy und der Renault Trucks T Tomahawk, die speziell für die Truck Race Trophy kreiert wurden. LUTZ LISCHKA   W Web-Wegweiser www.project-spielberg.com

Vorbeugen statt löschen

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fall CAFS-Löschschaum ausgebracht, der in Sekundenschnelle den Brand erstickt. Dieses System kann mit Infrarot-Kameras oder herkömmlichen Brandmeldeanlagen kombiniert werden. In Müllbunkern und großen Sortierhallen haben sich stationäre Werferlöschanlagen bewährt. Mit nur einem einzigen Werfer an der Decke kann eine Fläche bis zu 10.000 Quadratmetern effizient geschützt werden. Dank großer Wurfweite und punktgenauem Löschen können bereits Entstehungsbrände rasch gelöscht werden. Vor allem in Verbindung mit einem Infrarotsystem spielt die Werferlöschanlage ihre Stärke aus. Sobald die Kameras eine signifikante Erwärmung (Hotspot) erkennen,

beginnt der Werfer automatisch mit dem Kühlvorgang. LUTZ LISCHKA   Web-Wegweiser www.rosenbauer.at

FOTO: ROSENBAUER

Speziell für die Abfallwirtschaft präsentiert Rosenbauer ein umfassendes Portfolio an Werferlöschanlagen und Raum-/Objektschutzanlagen, denn Brände in Recycling-­ Anlagen können verheerende Folgen nach sich ziehen. Stationäre Löschanlagen dienen vor allem dem Personen- und Umweltschutz. Im Falle eines Brandes entstehen meist immense Kosten durch Wiederaufbau und Produktionsausfall. Ohne vorbeugenden Brandschutz könnte der Versicherungsschutz gefährdet sein. Bei Förderbändern, die den Müll zu Schreddern oder Sortieranlagen transportieren, werden diese wie auch die Maschinen mit einer CAFS-Löschanlage abgesichert. Über die Vollkegelsprühdüsen wird im Brand-

Stationäre Werferlöschanlage von Rosenbauer.

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NKW-Markt Austria

Mit Automatik um die Kurven Steigungen, enge Straßen und Haarnadelkurven erfordern die volle Konzentration unserer Fahrer. Wir wollten ein Allison-Vollautomatikgetriebe, weil wir uns bei dieser Getriebetechnologie sicher sein können, dass wir schneller und sicherer zum Einsatzort kommen – auch unter diesen harten Bedingungen.“ LL Web-Wegweiser www.entry.man.eu/at

FOTO: MAN TRUCKS

Die Freiwillige Feuerwehr Zell am Ziller nahm Mitte Mai ihr neues Tanklöschfahrzeug, einen MAN TGS 18.400 4x4 mit weltweit erstem Allison-Vollautomatik­ getriebe der Serie 4000, in Empfang. „Dynamische Bergfahrten sind bei unseren Rettungseinsätzen an der Tagesordnung“, erklärte Siegfried Geisler, Kommandant Abschnittsbrandinspektor der Freiwilligen Feuerwehr Zell am Ziller. „Das Anfahren und Bremsen an starken

Der startet auch da am Berg, wo der Almbauer seine Kühe anbinden muss: MAN TGS 18.400 4x4.

Im Schatten des Aufsehens rund um den Red-Bull-Ring stand die Übernahme von vier neuen Renault Trucks T 460 Sattelzugmaschinen des Tiroler Lebensmittellogistikers Felix Troll, der auf den internationalen Transport von temperaturgeführten flüssigen Rohstoffen für die Lebensmittelindustrie spezialisiert ist. Die vier neuen Trucks T von Renault werden mit Lebensmitteltransporten europaweit unterwegs sein. Die jährlich angepeilten Laufleistungen liegen bei rund 130.000 Kilometern. Daher wird bei Neuanschaffungen großer Wert auf Fahrzeuge gelegt, die für Fernverkehrseinsätze maßgeschneidert sind. Die Nutzungsdauer der vier neuen Trucks im Fuhrpark von Felix

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FOTO: RENAULT TRUCKS

Renaults für Tirol

Gut gekühlt auf Achse mit Renault Truck T.

Troll, der aktuell gut 200 ziehende Einheiten umfasst, ist auf 36 Monate ausgelegt. Mit etwa 390.000 Kilometern am Tacho werden sie ausgetauscht. LL

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Leichte & Schwere Nutzfahrzeuge

Kein Fahrverbot für leichte Transporter.

FOTO: EDER

VW T6 SPEEDER

Abschlepper mit Druckluft Der höchste Launch eines Nfz auf dem Skyway Mont Blanc. FOTO: IVECO

Hoch hinaus Der Iveco Daily, das Lieblings-Lastentier rasender Kuriere und städtischer Verteilerdienste, bekommt ein neues Update „aufgespielt“. Mit einer Reihe von Verbesserungen wollen die Italiener den Marktführern von Sprinter bis Crafter ein weiteres Stück vom boomenden Transportermarkt abringen. ɓɓ bis zu acht Prozent Kraftstoffeinsparung ɓɓ bis zu zwölf Prozent weniger Wartungs- und Reparaturkosten ɓɓ vier Dezibel weniger Geräusche in der Kabine ɓɓ Hi-Matic-Euro-6-Familie mit fünf Leistungsstufen ɓɓ 4-Zylinder-Motoren von 120 bis 210 PS ɓɓ Konnektivität durch neue Daily Business App Die überarbeiteten Motoren

mit 2,3 und 3,0 Liter Hubraum sind leichter und sparsamer. Die Wartungsintervalle wurden auf 50.000 Kilometer verlängert. Die Hi-Matic wurde noch „intelligenter“, sie erkennt etwa, ob der Daily beladen oder unbeladen ist, und passt die Schaltpunkte dieser Erkenntnis an. Die eigene App bringt neben einem eigenen Navigationssystem auch ein Flottenmanagement (Fleetwork), einen 24-h-Pannendienst und ein interaktives BedienerhandW buch an Bord. LO   Web-Wegweiser www.iveco.de

Hebetechnik und Reifentechnik für Profis

Frankfurt vom 13.-17.09.2016 Halle 9.0 Stand E08

und Beladen des Autotransporters besonders komfortabel, wie die Hersteller der Eder Gruppe betonen. Der niedrige Auffahrwinkel von nur acht Grad und die tiefe Ladehöhe von 63 Zentimetern sollen das Auf- und Abladen einfach machen. Mit Zusatzladeschienen lässt sich der Auffahrwinkel auf bis zu 3,5 Grad verringern. LO Web-Wegweiser www.algema.de

Mini-Truck FOTO: RENAULT

RENAULT TRUCKS

Wendiger Franzose Mit einer Nutzlast von 2.681 kg will der Maxity punkten. Ein Wenderadius von 4,80 m macht aus dem Mini-Lkw einen Kurvenflitzer. Die Motorisierung des 3,5- oder 4,5-Tonnen-Nfz besorgen entweder 130 oder 150 PS, denen mittels Adblue-Zufütterung auch die strenge Euro 6 anerzogen wurde. Mit der 17,5-Liter-Betankung des Harnstoffs sollen bis zu 8.000 km erreichbar sein. Fahrgestell mit Fahrerhaus, U-Längsträger und ver-

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Bezug über den autorisierten Fachhandel.

info@longus.de • www.longus.de

Die Basis für den Fit-ZelSpeeder ist ein Transporter von Volkswagen. Das sorgt dafür, dass sein Fahrer dank 3,5-Tonnen-Zulassung keinen Lkw-Führerschein, keine Zulassung als Berufskraftfahrer und keinen Fahrtenschreiber braucht. Auch Nacht- oder Sonntagsfahrverbote tangieren den kleinen Abschlepper nicht. Dank kompressorgesteuerter Luftfederung der Hinterachsen sind Fahrverhalten

stärkter Querträger machen deutlich: Hier wird nicht gekleckert. Die Vorderachslast beträgt 1.750 kg, die Hinterachse kann über 3.300 kg wegschleppen. Konsolen an den Längslenkern, ein Nebenabtrieb am Getriebe und eine maximale Aufbaulänge von 4.961 mm sollen die Aufbauer zur Kreativität anregen. LO   Web-Wegweiser www.renault-trucks. com

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Leichte & Schwere Nutzfahrzeuge

Die Schweden bringen ihren Trucks den Geiz bei.

FOTO: VOLVO

Langholz vom Wald auf die Straße.

FOTO: MERCEDES

VOLVO TRUCKS

MERCEDES-BENZ

Schottische Schweden

Trapper mit Stern

Verbrauchsoptimierung ist keine Modeerscheinung, sondern wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch notwendig. Volvo hat den Modellreihen FM, FMX, FH und FH16 jetzt das sparsamere Fahren beigebracht. Motorentechnik und Aero­ dynamik rund um Führerhaus und Fahrgestell sollen gut fünf Prozent weniger Diesel konsumieren lassen. Die Motoren der Euro-6-Stufe C bekommen reibungsärmere Kolben, einen neuen Turbolader, eine optimierte Nockenwelle, höhere Verdichtung und Softwareaktualisierungen verpasst. Wenn es

Statt acht hat der neue Arocs-Langholztransporter nur sechs Zylinder. Das reicht dem OM473 mit seinen 15,6 Liter Hubraum trotzdem zu 578 Pferde­ stärken und 2.800 Nm Drehmoment. Der Dreiachser mit 26 Tonnen zulässiger Gesamtmasse wird durch einen Doll-Selbstlenkanhänger zum 40-Tonner. Die Luft­ federung bietet neuen Fahr-

an die ganz schweren Brocken wie Langholztransporte geht, dann setzt Volvo auf das neue I-Shift-Getriebe mit Kriechgängen und auf die neue anhebbare Tandemachse. Ein neu gestalteter Frontspoiler, überarbeitete Windabweiser, Schmutzfänger und engere Radkästen sollen weitere Tropfen Diesel sparen helfen. Schließlich macht Treibstoff rund ein Drittel der Kosten einer Spedition aus, da lohnt sich die Suche nach Optimierung. LO

komfort im Holztransport. Dazu kommt der serienmäßige Schaltautomat Mercedes Powershift 3. Beides ist nicht nur für den Einsatz im engen Wald wichtig, sondern auch auf der Straße. Denn die Entfernungen werden immer weiter: Zwischen Wald und Sägewerk liegen oft 300 Kilometer. LO Web-Wegweiser www.daimler.com

Web-Wegweiser www.volvotrucks.com

MAN

Wasser-Wanderer Der MAN TGM 13.290 4x4 BB, den MAN kürzlich an die Mitarbeiter des Landes­ betriebs Gewässer in Stuttgart übergeben hat, ist ein 290 PS starker Allradler. Dank Hochbeinigkeit und kurzem Radstand soll der 14-Tonner sich auch von feuchten Wiesen, rutschigen Böschungen oder schlammigen Wegen nicht beeindrucken lassen. Mit der PTG-Reifendruckanlage kann

der Luftdruck der Gelände­ bereifung dem Terrain angepasst werden. Dann hilft auch das ausgeklügelte Verteiler­ getriebe-Sperrenmanagement. Mit einem Drehschalter kann der Fahrer sämtliche Schaltund Sperrvorgänge auswählen. Dank eingebauter Kletterbremse muss am Hang keine Feststellbremse eingelegt werden. Apropos Bremse: Das MAN ABS Offroad schiebt den Untergrund zu einem Bremskeil vor den Rädern zusammen und verhilft so bei Kies, Sand oder Morast zu einer besseren Bremswirkung.

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FOTO: MAN

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www.mhigmbh.de


Messen & Veranstaltungen

Rekorde aus München Die Bauma, die Weltleitmesse für Bau­ maschinen und Bergbau, präsentierte mal wieder riesige Bagger, große Krane und tonnenschwere Muldenkipper. Sie wurde ihrem Ruf als Impulsgeber der Branche erneut gerecht. Neben den sensationel­ len Besucherzahlen, die erneut um rund zehn Prozent zulegten, und der Fülle an Neuheiten steht die diesjährige Messe für hohe Investitionsbereitschaft. Die Aussteller – 1.263 nationale und 2.160 internationale Unternehmen – aus 58 Län­

FOTO: MESSE MÜNCHEN

Die Bauma 2016 avancierte zu einem der Messehöhepunkte des Jahres.

580.000 Besucher aus 200 Ländern besuchten die Bauma in München.

dern präsentierten auf einer Rekordfläche von 605.000 Quadratmetern bewährte und neue Produkte, Weiterentwicklungen und Innovationen. Dabei lag der Anteil der internationalen Aussteller mit 63 Pro­ zent so hoch wie noch nie. Auch die Nutzfahrzeugbranche klassi­ schen Zuschnitts mit „kleinen“ 40-Ton­

nern und allerlei Spezialfahrzeugen konnte sich auf der nur alle drei Jahre stattfindenden Messe vielfältig präsentie­ ren, wie die ausgewählten Beispiele auf W dieser Seite zeigen. LO   Web-Wegweiser www.bauma.de

SCANIA

Start ins Jubel-Jahr 150 Tonnen kann der Gigant wegschleppen. Luft­ federn an allen Achsen, ein CR19-Highline-Fahrerhaus und das 12+2-Gang-RangeSplit-Getriebe lassen Fahrer­ herzen höherschlagen. LO

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FOTO: ALLISON

Web-Wegweiser www.scania.de

FOTO: KÖGEL

ALLISON

KÖGEL

Die Amerikaner präsentierten einen Bergbau-Truck, der als 6x6 in der westsibirischen Steppe seinen Dienst antreten wird. Im MAN TGS 40.480 6x6 hat ein Allison-4500-Vollauto­ matikgetriebe seinen Platz gefunden. Hohes Drehmoment, Traktion und Langlebigkeit waren gefragt. Kein Wun­ der bei den Anforderungen: schwere Ladungen, steil, nass, rutschig und steinig. LO

Frischer Asphalt mag es warm. Dafür hat Kögel einen neuen Muldenkipper vorgeführt. Der Dreiachser besitzt einen fünf Millimeter starken Boden aus vergütetem Hardox-450-Stahl und Seitenwände aus hochfes­ tem 4-mm-S700-Stahlblech. Die Thermomulde ist mit einem duroplastischen Hoch­ leistungsdämmstoff isoliert. Mit integrierter Vier-Punk­ te-Messtechnik wird die Ladung überwacht. LO

Fit für den Berg

FOTO: SCANIA

Scania feiert in diesem Jahr 125-jähriges Firmenjubiläum. Grund genug, auf der Bauma ordentlich die Federn zu spreizen. Blickfang war eine Schwer­ last-Fünfachser-Sattel­ zugmaschine mit 730 PS und imposanten 3.500 Nm Drehmoment. Bis zu

Web-Wegweiser www. allisontransmission.com

Isoliert auf der Straße

Web-Wegweiser www.koegel.com/de

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Der Infoturbo auf der Datenautobahn Der aktuelle amz-Newsletter steht für Sie bereit! Nachrichten für: Werkstätten, Teilehandel, Teileindustrie, Pkw, Transporter, Nutzfahrzeug Jetzt kostenfrei anmelden unter: amz.de/service


Messen & Veranstaltungen

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Bild 1: Vorhang zu – die nächste Reifen findet vom 11. bis 15. September in Frankfurt eine neue Heimat.

FOTO: ODEWALD

Der letzte Solo-Auftritt der gummierten Leisetreter Die Reifenmesse in Essen feierte einen erfolgreichen Abschied. Mehr als 20.000 Fachbesucher aus aller Herren Länder waren zu Gast in der Ruhr-Metropole. Trotzdem wird die Messe in zwei Jahren parallel zur Automechanika in Frankfurt stattfinden. 675 Aussteller aus 43 Nationen bedeuteten einen neuen Rekord. Vom 24. bis 27. Mai präsentierten sich die Reifenhersteller und die dazu passende Werkstatt-Branche mit ihren Neuheiten rund um das schwarze Gold. Immer im Blickpunkt natürlich die Kolosse aus dem Schwerlastbereich.

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Ausstellerrekord

Dass die Essener Fachmesse alles andere als eine Provinz-Veranstaltung ist, merkte man nicht nur an den aufwendigen Ausstellungsflächen, sondern auch an der Liste der Hersteller. Die 20 größten Reifenhersteller der Welt, Bridgestone, Continental, Goodyear und Michelin voran, präsentierten sich der Fachwelt.

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Messen & Veranstaltungen

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Bild 2: Immer wieder erstaunlich, wie locker manche Gäste mit Kamera, Notizblock und Zentimetermaß umgehen. Was die beiden da wohl machen? FOTO: ODEWALD Bild 3: Neben Reifenherstellern sind auch Werkstatt-Ausstatter auf der Messe präsent. Die Resonanz gerade in diesem Bereich war groß. FOTO: ODEWALD Bild 4: Mit der rollwiderstandsoptimierten X-Line-Energy -Familie für Antriebs- und Zugachse räumte Michelin den Innovation Award ab. FOTO: ODEWALD Bild 5: Die neuen Continental-Reifen für Trailer sind gedacht für den regionalen Verteilerverkehr und komplettieren die Conti-Hybrid-Reifenfamilie. FOTO: CONTINENTAL Bild 6: Die Longus GmbH stellte die PLM-88 vor, die einen Spannbereich von 14 bis 26 Zoll besitzt. Eine Alternative ist die PLM-88-2 in Kompaktbauweise. FOTO: LONGUS

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4 5 Wir kommen wieder

80 Prozent der Aussteller und gut 90 Prozent der Besucher sind laut einer Umfrage der Messe auch auf der Nachfolgeveranstaltung, die parallel zur Automechanika in Frankfurt stattfinden wird, dabei. Obwohl die Messe sich nach eigenem Selbstverständnis vor allem an die Pkw-Branche richtet, gab es auch in Sachen Nutzfahrzeug zahlreiche

6 „80 Prozent der Aussteller sind auch 2018 dabei.“ Oliver P. Kurth, Geschäftsführer Messe Essen, über die „neue Reifen“.

Neuerungen zu entdecken. Hankook etwa will den Markt neu besetzen, Online-Reifenhändler wie Deutikon wollen dichter an die stationären Werkstätten, Konzepte wie Rema Tip Top stellten neue Möglichkeiten zur Kundengewinnung vor und etablierte Größen wie Continental stellten neue Reifen für Trailer und Zugmaschinen vor. LUTZ ODEWALD W

„Weil ich eine Software brauche, die aus Sicht der Werkstatt und nicht irgendwelcher Konzerne denkt.“ Sadik Altintas – Gärtringen – seit 1992 WERBAS-Anwender

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Mehr als 20.000 Besucher kamen nach Stuttgart.

FOTO: ODEWALD

FOTO: ODEWALD

Messen & Veranstaltungen

Eine Messe zum Anfassen, auch und gerade beim Werkzeug.

Branchenausflug nach Stuttgart Mitte April traf man sich in der schwäbischen Hauptstadt. Geladen hatte Trost. Und mit dabei waren Ăźber 270 Partner aus der Industrie. Und wir ... Die Trost Schau ist ein Evergreen. Auch in diesem Jahr machten sich mehr als 20.000 Besucher auf den Weg nach Stuttgart, um zu schauen, was „ihr“ Werkstatt-Partner mit „seinen“ Lieferanten auf die Beine gestellt hatte. Was sofort ins Auge fällt, wenn man die groĂ&#x;e Messehalle betritt: Die Familie ist gleich mit dabei. Der logistische und organisatorische Aufwand, den die Trost Auto Service Technik hier betreibt, um dem Inhaber der Werkstätten einen Besuch auf der Hausmesse zu ermĂśglichen, ist bemerkenswert. Immer wieder findet man in der Halle eine Anlaufstelle, an der sich auch die mitgereisten Familienmitglieder austoben und vergnĂźgen kĂśnnen, während der Chef von Betrieb und Familie (oder die Chefin!) an den Info-Ständen der Aussteller ins Detail geht.

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TAUSEND Besucher waren auf der Trost Schau in Stuttgart.

Aktuelle WerkstattausrĂźstung und Diagnosetechnik Ăźberall, dazu reichlich Werkzeug sowie Neuheiten

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FOTO: ODEWALD

aus den Sortimenten fĂźr Pkw, aber auch vieles fĂźr den Nutzfahrzeugmarkt – das bildete den thematischen Rahmen der Trost Schau. Auch die anwesenden Aussteller lieĂ&#x;en sich nicht lumpen, wenn es ums eigene Erscheinungsbild ging. Folgerichtig galt es fĂźr die Besucher auch, den besten Messestand auszuwählen. Der Trost Schau Award in der Kategorie Nutzfahrzeug ging an Conti-Tech, in Sachen Chemie & ZubehĂśr räumte Liqui Moly ab. Und Busching kassierte den Preis fĂźr den Bereich WerkstattausrĂźstung. Blieb der Preis fĂźr die Kategorie Werkzeuge, den sich Hazet sichern konnte. Be Turbo aus Lingen nutzte das Event zur Kommunikation seines neuen Markennamens (vormals BU Turbo, siehe Seite 24). Und wir nutzten die Hausmesse zu zahlreichen neuen Kontakten, denn wenn man sich als „Neuer“ in der Branche vorstellen will, dann eignet sich solch eine professionell organisierte und von den Ausstellern mitgetragene Veranstaltung hervorragend dazu. LUTZ ODEWALD   W

Trost Schau Award

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Aufwendige Präsentation.

Web-Wegweiser www.trost.com

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Messen & Veranstaltungen

Blick ins Fahrerlager.

Volle Hütte in der grünen Hölle

FOTO: RENAULT TRUCKS

Am ersten Juli-Wochenende startet eines der absoluten TopEvents im Truck-Kalender: der Truck Grand Prix am Nürburgring. Neben Race, Spaß und Show testen die Hersteller hier auch ihre Produkte. Die große Sause der schweren Jungs hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Zwar sind die Race Trucks mittlerweile hochgezüchtete Monster mit bis zu 1.250 PS und mehr als 6.000 Nm Dreh­ moment, einer irrwitzigen Beschleunigung. Doch immer noch wiegen die Boliden über fünf Tonnen Kampfgewicht. Und wenn diese Maschinen mit Volldampf auf den Asphalt einprügeln und versuchen, ihn beim Anbremsen aus dem Schotterbett zu drücken, dann jubeln nicht nur mehr als 200.000 Zuschauer, sondern in der Box auch zahlreiche Ingenieure und Techniker. Wo sonst könnte man solche Kräfte auf Nutzfahrzeuge einwirken lassen? Die Daten eines Truckrennens sind daher heiß begehrt – und Ausgangspunkt für klassische Weiterentwicklungen für den „normalen“ Nutzfahrzeugmarkt.

setzen, wie die Boliden Platz zur Beklebung bieten. In diesem Jahr geht der Truck Grand Prix am Nürburgring in seine 31. Auflage. Vom 1. bis 3. Juli wird das Augenmerk von Jung und Alt aber nicht nur auf die Rennstrecke gerichtet sein, sondern mit Sicherheit auch auf das offene Fahrerlager. Denn hier haben nicht nur die Mechaniker ein Zuhause, sondern hier nutzen auch die Hersteller die Möglichkeit, mit ihren Kunden in Kontakt zu kommen. Der Truck

FOTO: TGP

Bis zu 1.600 PS stecken unter der Haube: Truck im Renn-Trim von Meyle. FOTO: MEYLE

Grand Prix ist nach der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover die zweitgrößte Nfz-Messe Deutschlands! Und gehen im Fahrerlager langsam die Lichter aus, dann startet das Unterhaltungsprogramm für die Zuschauer erst richtig durch. Open Air in der Müllenbachschleife genießt einen legendären Ruf. LUTZ ODEWALD   W Web-Wegweiser www.truck-grand-prix.com

WIR SUCHEN EINEN NKW-PROFI, DER GERNE AUF ACHSE IST.

Alle sind dabei

Gebietsverkaufsleiter (w/m) NRW

Die Folierung eines Renntrucks könnte locker als überdimensionales Branchenbuch durchgehen. Winkler, Meyle, Carat, Europart, Meritor, Truckpool 24, Knorr Bremse oder Aufbauer wie Palfinger und Goldschmitt – und natürlich der Reigen der Hersteller von MAN über Renault oder Mercedes. Die Liste ließe sich so lange fort-

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Action, bis die Reifen qualmen.

von führendem Nfz-Teile Großhändler gesucht. Mehr Infos unter www.personalberatung-erdmann.de/jobs

57 Ihre ersten Fragen beantwortet gerne Andrea Erdmann von der Personalberatung Erdmann unter Tel. 02234 9797 531.


Schlussgedanke Impressum NKW PARTNER Zeitschrift für den Nutzfahrzeug-, Zubehör-, Teilemarkt und Reparaturwerkstätten in Deutschland 23. Jahrgang

Redaktion: Lutz Odewald (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2449 Fax 0511 8550-2600 odewald@schluetersche.de Lutz Lischka Mitglied des Redaktionsbeirats: Rolf Barstadt, Ferdinand Bilstein GmbH & Co. KG; Andreas H. Bitsch, Federn-Hentz GmbH; Stefan Freitag, MAHLE AFTERMARKET GmbH; Christian Herrmann, truckpower GmbH Dorsten; Hans-Jürgen Herrmann, truckpower holding GmbH; Michael Jesenko, Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co. KG; Hans Marquart, Marquart GmbH; Hans Strobel, Christian Winkler GmbH & Co Anzeigenverkauf: Christian Welc (Leitung) Tel. 0511 8550-2643 welc@schluetersche.de Marion Bäre Tel. 0511 8550-2645 baere@schluetersche.de Tanja Ehlerding Tel. 0511 8550-2647 ehlerding@schluetersche.de Gitta Lemke Tel. 0511 8550-2648 lemke@schluetersche.de Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 23 vom 1. 1. 2016 Druckunterlagen: anzeigendaten-nkw@schluetersche.de Tel. 0511 8550-2549 Fax 0511 8550-2401 Leser-/Abonnement-Service: Julia Wäsche Tel. 0511 8550-2423 Fax 0511 8550-2405 vertrieb@schluetersche.de Erscheinungsweise: vier Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 31,00 inkl. Versand und MwSt.; (ausserhalb Deutschlands: € 31,00 zzgl. Versand) Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Die Mindestbezugszeit eines Abonnements beträgt ein Jahr. Danach kann es jederzeit mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende gekündigt werden. Das laufende Jahr wird anteilig berechnet. Einzelheft € 8,00 zzgl. Versandkosten. Die GVA Mitglieder erhalten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft den NKW PARTNER. ISSN 1437-6229 Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist

FOTO: MESSE FRANKFURT

Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2600 www.schluetersche.de www.nkwpartner.de

In Frankfurt und Hannover wartet alles, was im Bereich Nfz Rang und Namen hat, auf die interessierten Besucher.

MESSEJAHR 2016 – AUTOMECHANIKA UND IAA NUTZFAHRZEUGE

Die Branchen-Highlights des Jahres werfen ihre Schatten voraus Man trifft sich in Frankfurt. Oder in Hannover. Ach was, man trifft sich einfach in Frankfurt UND Hannover. Lohnen tut es sich auf jeden Fall. Vom 13. bis 17. September kann man sich in Frankfurt die Hacken rund laufen auf der Suche nach den besten Neuerungen im Bereich der Nutzfahrzeugtechnologien, -zulieferer und Systeme. Nach Innovationen und nach Schnäppchen. Und dann muss man gar nicht den lästigen Umweg nach Hause machen, da wartet sowieso nur der traurige Blick der Familie. Einfach direkt auf nach Hannover. Nach einem ruhigen Wochenende im Kreis der Mit-Messe-Menschen darf man ab dem

Vorschau zum Heft 3/2016

20. September so richtig schwelgen, wenn es um Neuheiten von Fahrzeug bis Aufbau geht. Bis zum 29. September hat man dann Zeit, seine letzten Bügelfalten aus der Hose zu sitzen im Kreise von Herstellern und Anwendern, von Ausbauern und Spezialisten. Die sind nämlich alle da, aus aller Herren Länder. Und damit Sie nicht gänzlich unvorbereitet auf die Messe-Pirsch gehen, bereiten wir Sie gründlich auf die Tour de Force vor. Die Vorberichterstattung zur Automechanika und IAA Nutzfahrzeuge wird im kommenden NKW PARTNER einen prominenten W Platz einnehmen. LO

Anzeigenschluss: 16. August 2016

Bremsen im Betrieb

Werkstatt und ihre Ausrüstung

Gewinner der letzten Ausgabe

VERZÖGERUNG ist neben dem Antrieb die vornehmste Aufgabe eines Fahrzeugs. Wir stellen spezialisierte Betriebe vor, porträtieren Hersteller und verraten Tipps und Tricks zum Umgang mit Verschleiß- und Ersatzteilen. Dazu planen wir einen Ausblick auf gesetzliche Neuregelungen in der EU und ihre Auswirkungen.

TECHNIK und Teile sind Herz jeder Werkstatt. Wie werden Achsen geprüft, wie Rahmen gerichtet? Was ist bei Hydraulikwartungen zu beachten und welche Hebebühne sollte in Zukunft eingesetzt werden? Entsorgungstechnik und ein erster Ausblick auf den Wintercheck bei Nutzfahrzeugen sind weitere Themen.

TROST SCHAU STUTTGART lautete die korrekte Lösung unseres Gewinnspiels aus Ausgabe 01/2016. Den Hauptpreis, je ein modernes Tom Tom Pro 5250 Truck, haben gewonnen: Klaus Wagner, Trier A. Wallenwein, Mannheim Jens Heinrich, Reichenbach Wir gratulieren!

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Redakteur (m/w) und Redaktionsvolontär (m/w) für amz und amz.de

Die Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG ist ein Mediendienstleister für kleine und mittlere Unternehmen. Für ihre Kunden entwickelt die Schlütersche Werbe- und Marketingkonzepte – digital, in Print oder crossmedial, alles aus einer Hand. Neben Branchenverzeichnissen und Online-Marketing-Leistungen umfasst unser Portfolio mehr als 30 Fachzeitschriften und -zeitungen, Online-Medien, zahlreiche Bücher sowie branchenrelevante Fachveranstaltungen. Das Content-Ressort Handwerk, KFZ und Energie begleitet u.a. mit vier Zeitschriften und Online-Auftritten praxisnah den Werkstattmarkt für PKW und NKW sowie den Fuhrparkmarkt. Hierzu gehören die Titel amz- auto motor zubehör, amz autohelden, bfp fuhrpark + management und NKW Partner.

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Redakteur (m/w) amz – auto motor zubehör (Kennziffer 22) Bei entsprechender Eignung ist die Stelle perspektivisch auf die Position des stellvertretenden Chefredakteurs (m/w) für unsere Fachmedien amz und amz.de ausgerichtet.

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Ihre Aufgaben:

Zu Ihren Aufgaben während Ihrer Ausbildung gehören u.a.:

• Themenfindung für die jeweilige Ausgabe in Abstimmung mit dem Chefredakteur

• Unterstützung der Redaktion beim Finden, Recherchieren und Aufbereiten von Themen

• Recherchieren in technischen Themenbereichen

• Besuch von Partnern, Kongressen, Messen

• Besuch von Partnern, Kongressen, Messen

• Schreiben von Beiträgen für Print- und Online-Formate

• Schreiben von Beiträgen für Print- und Online-Formate

• Publizieren über Redaktionssysteme

• Redigieren von Texten Ihr Profil: • Technische Qualifikation (Ausbildung, Studium) im KFZ-Bereich und mehrjährige Berufserfahrung

Ihr Profil: • Technische Qualifikation (z. B. Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker (m/w) oder Studium Fahrzeugtechnik) • Kommunikationsstärke

• Redaktionsvolontariat

• Sicherheit im sprachlichen und schriftlichen Ausdruck

• Kommunikations- und Organisationsstärke

• Online-Affinität

• Sicherheit im sprachlichen und schriftlichen Ausdruck

• Organisationskompetenz

• Beherrschen von unterschiedlichen Schreibstilen (Print, Online, Mobile etc.)

• Kenntnis der Zielgruppe und Freude an der kundenorientierten Produktentwicklung

• Sehr gute Kenntnis der Zielgruppe und des Marktes sowie Freude an der kundenorientierten Produktentwicklung

• Teamfähigkeit

Das erwartet Sie bei uns: • Abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgaben in der Redaktion von erfolgreichen Fachmedien • Ein offenes und freundliches Arbeitsklima in einem netten Team • Flexible Arbeitszeiten • Eine faire und dem Verantwortungsspektrum entsprechende Vergütung • Zuschüsse zu vermögenswirksamen Leistungen und der betrieblichen Altersvorsorge

Neugierig geworden? – Nähere Informationen zu uns und unseren Produkten finden Sie unter www.schluetersche.de. Kontaktieren Sie uns bei Fragen auch gerne unter Telefon 0511 8550-1167 oder unter runge@schluetersche.de. Interesse? – Dann senden Sie Ihre Bewerbung bitte bis zum 21. Juni 2016 an die

Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Personalabteilung – Nicole Runge Postanschrift: 30130 Hannover · Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover bewerbung@schluetersche.de


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