nobilis - Ausgabe 10 2023

200 Jahre im Herzen Hannovers:

Vetternwirtschaft?

Na klar!

nobilis kocht

Karotte Marrakesch

Abgefahren:

Stilvolles Design für Gäste und

Vetternwirtschaft ist etwas Schlechtes? Ganz im Gegenteil! Eines der ältesten Unternehmen in Hannover feiert in diesem Jahr 200-jähriges Bestehen. An der Spitze stehen die Vettern Felix Meiners und Sebastian Rechenbach. Sie haben für uns das Familienarchiv geöffnet und seltene Einblicke in die Firmengeschichte von I.G. von der Linde gewährt, die gleichzeitig auch ein Stück Stadtgeschichte ist. Kommen Sie mit in ein Hannover, das Sie so noch nicht kennen, und erleben Sie den Herzschlag der Stadt von vor 200 Jahren.

Eine ganz besondere Familiengeschichte wird derzeit im Schauspielhaus aufgeführt: Es geht um Richard III. in der Bearbeitung von Michel Decar. Er hat nicht nur die Originalbesetzung des Shakespeare-Stücks drastisch von 50 auf acht reduziert, sondern erzählt die Geschichte von Macht, Manipulation und Morden als clipartiges Familiendrama, das sich zwischen Adams Family und Game of Thrones bewegt. Fazit: eine gar nicht nette Familie, die einander nicht so sehr liebt, wie sie vorgibt. Spannend!

Manchmal möchte man auch gerne zu einer Familie gehören. Wer wäre nicht gerne Herr Niessing? Das Unternehmen, das für seinen wunderbaren Schmuck mit

höchsten Qualitätsansprüchen bekannt ist, hat gemeinsam mit uns, der Nobilis, und 80 geladenen Gästen sein 150-jähriges Jubiläum gefeiert. Es war eine großartige „White Night“. Zu dieser gehörte auch ein kleiner Versprecher, der aber letztendlich zum Eisbrecher wurde.

Ähnlich exklusiv war auch das Fest, zu dem die PorscheNiederlassung in Hannover eingeladen hatte. Im Schloss Herrenhausen wurden 75 Jahre Porsche gefeiert – und dabei verrieten einige Gäste, welche Liebe sie mit der Nobelmarke verbinden. Apropos Autos: Oldtimer brauchen bekanntlich sehr viel Liebe. Wir waren mit EinrichtungsProfi Anand Steinhoff in einem wunderschönen Gästehaus, in dem sich nicht nur Besucher wohlfühlen, sondern auch Oldies, die dort eine eigene Bar haben.

Viel Spaß mit den schönen Dingen dieser Ausgabe, Ihre

Dr. Heike Schmidt Chefredakteurin

Ausgabe Oktober 2023

Heizen mit Kaminöfen: So wird es schön warm 36

6 NOBILIS TRIFFT NIESSING: Ein brillanter Abend

10 75 JAHRE PORSCHE: Rasante Liebesgeschichten

12 SPENDENGALA IM GOP: 15 Jahre Niedergerke Stiftung

16 NEUE WERKSTÄTTEN: Die Traumfabrik ist eröffnet

48 SIE SEHEN SCHWARZ: Premiere von Richard III.

50 SPANISCH FÜR ANFÄNGER: Sentiementos im GOP Varieté

52 NEUES THEATER: Komödie mit Tiefgang

54 KULTURTIPPS: Das lohnt sich zu sehen

Entspannung daheim: Wellness im eigenen Garten 66

56 AB INS BEET: Entspannt in den Oktober

60 AB IN DIE PILZE: Wer suchet, der findet

70 GOLF MIT CELIA PAULINA: So klappt ein schönes Spiel

22 200 JAHRE I.G. VON DER LINDE: Vetternwirtschaft? Na klar!

26 TRENDS DER TISCHKULTUR: Da läuft was!

30 FEIN SPEISEN; Von Brotteller und Gourmetlöffel

32 HIGH TEA: Ein Königreich für einen Tee

42 NOBILIS KOCHT: Hauptrolle für eine Beilage

47 GENUSSTIPPS: Gesunde Gerichte

advertorials

18 STILVOLL ABGEFAHREN: Ein Gästehaus mit Garage

55 BEDROHTE INSEKTEN: Die neue Ausstellung im Zoo

73 STADTGEFLÜSTER: Reiseshow im Aegi

Titelfoto: Frank Wilde

Foto: Rasche Premiumpartner Gartengold

Foto: AdobeStock/Cami

GanzinWeiß:DieGästeder„WhiteNight“ erlebteneinenbrillantenAbendbeiNiessing.

„White Night“ bei Niessing

nobilis trifft Niessing zum 150-jährigen Bestehen. Gemeinsam haben sie mit geladenen Gästen eine „White Night“ gefeiert.

Ein brillanter Abend

Was für ein wundervoller Abend: „nobilis trifft Niessing“ zum 150-jährigen Jubiläum – und das wurde in dem Store in der Luisenstraße mit rund 80 geladenen Gästen gefeiert. Dresscode war „White Night“ – und tatsächlich kamen (fast) alle Gäste passend dazu in Weißtönen. Ein herrliches Bild! Elegant, festlich und zugleich locker und leger – genau so, wie eine Spätsommerparty unter Freunden sein sollte.

Ganz zu Beginn der Veranstaltung war es ein kleiner Versprecher während der Eröffnungsrede, der eine große Wirkung hatte. Er wurde zum Eisbrecher des Abends: „Zu Brillanten kann Ihnen Herr Niessing …“. Ein Stutzen. Ein Lachen. „Ich meine selbstverständlich Herrn Scheben!“,

stellte nobilis-Chefredakteurin Heike Schmidt klar. Niessing-Geschäftsführer Rudolf Peter Scheben konterte charmant mit Augenzwinkern: „Keine Problem, ich wäre gerne Herr Niessing!“ Die Gäste lachten und schmunzelten – wer würde nicht gerne diesen Namen tragen, der an diesem Abend gefeiert wurde? Das Eis war gebrochen. Eine brillante „White Night“ konnte starten – und diese wurde ganz besonders auch dank des Niessing-Teams zu einem Erfolg.

Ein noch nie zuvor gesehenes Schmuckstück

Eigens für den Abend war Niessing-Schmuckdesignerin Lena Haase angereist. Sie hatte etwas im Gepäck, was so noch kein Gast gesehen hatte: einen speziell zum 150-jäh-

EinTeam:EvaBehrendt,RudolfPeterScheben,CharlotteScheben,JohannaScheben, AdmiraKlemann,AnnetteOkonski,CarstenLietzundLenaHaase

GenossendenexklusivenAbendbeiNiessing:Corneliaund Frank-PeterOppenborn.

rigen Jubiläum angefertigten Spannring „Ära“, der mit 150 Brillanten besetzt ist. Das Schmuckstück wurde erstmals vorgestellt und faszinierte nicht nur die Besucherinnen des Abends. „Wissen Sie, warum wir Designer Weiß so lieben?“, fragte Lena Haase: „Wir machen zunächst vieles aus Papier und können in Weiß Strukturen besonders gut sehen.“ Die Designerin zeigte einige Entwürfe und Skizzen, die sie mitgebracht hatte, und erklärte das Vorgehen.

Auch ein Fernsehstar ist dabei

Die Gäste genossen aber nicht nur seltene Einblicke in die Fertigung, sie konnten auch selbst ein Metallplättchen mit ihrem Namen oder ihren Initialen gravieren. Schauspieler Andreas Elsholz wählte die Anfangsbuchstaben. Der Star der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ gastierte im Neuen Theater, wo die Komödie „Brandheiß – Gelöscht wird später“ gespielt wurde. Er war spontan mit Mirja Schröder, Prokuristin des Theaters, zu dem Abend gekommen. Er war übrigens so begeistert von „nobilis trifft Niessing“, dass er ankündigte, nach seiner beruflichen Verpflichtung im Theater noch einmal wiederkommen zu wollen.

Doch nicht nur der Schmuck glitzerte und glänzte an diesem exklusiven Abend – sogar die Donuts hatten einen goldfarbenen Überzug, der täuschend echt aussah. Das Catering-Team von Pohl-Position verwöhnte die Gäste zudem unter anderem mit gebratenen Kalbsfiletmedaillons mit Garnelen und vegetarischen Steinpilz-Ravioli mit Trüf-

AlleinWeiß:DieGästekamendemDresscodegemäßzur„WhiteNight“.

Schmuck-DesignerinLenaHaasegemeinsammitVesnaundSebastian Peetz.ImHintergrundSabineStedingundSophieHäckelmann.

FrischausdemFoodtruckgabesKalbsfiletmedaillonsmitGarnelenspießenoderauchSteinpilz-Ravioli.

AndiesemAbendwarenalleStars:MirjaSchröder,HeikeSchmidt, AndreasElsholz,KarolineEggertund OlafGerberding.

felbutter. Neben klassischem Weiß- und Roséwein gab es auch rosafarbenen Crémant Bouvet und einen erstmals präsentierten, alkoholfreien Limoncello von Hannover Gin.

Und der Eröffnungs-Versprecher? Der war schnell vergessen. „Machen Sie sich keinen Kopf darum“, beruhigte Frank-Peter Oppenborn, Beiratsvorsitzender der Schlüterschen Mediengruppe, der mit seiner Frau Cornelia gekommen war: „Sie wissen ja nicht, wie oft ich schon mit ‚Herr Schlüter‘ angesprochen wurde – und da war der schon 200 Jahre tot!“

Ariane Jablonka vom Klavierhaus Döll hat in Sachen Ansprache ebenfalls schon viel erlebt: „Frau Döll. Frau Voorhamme – es war schon ziemlich viel dabei.“ Sie nimmt es gelassen: „Das ist doch nicht schlimm.“ NiessingGeschäftsführer Rudolf Peter Scheben hatte den Versprecher ebenfalls nicht nur charmant gekontert, sondern auch schnell vergessen. Er war genauso begeistert von dem Abend wie Storemanagerin Admira Klemann, die ein zauberhaftes Kleid gewählt hatte, das so brillant zur „White Night“ passte wie die Gäste und der exklusive Schmuck in den Vitrinen. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Henning Scheffen

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Rasante Liebesgeschichten

Porsche feiert 75 Jahre im Schloss Herrenhausen

Es ist eine Liebe, die meist sehr früh beginnt und eigentlich nie endet. Das war bei Friedrich Lehmann genauso wie bei Tobias von Nickisch-Rosenegk. Beide waren Gäste der „Night of Dreams“, die das Porsche Zentrum Hannover anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Marke im Schloss Herrenhausen ausgerichtet hat. 1.100 Gäste waren zu dem Event geladen – und erfreuten sich an einem wundervollen Abend, den Geschäftsführer Frank Sparbrod und sein Team liebevoll organisiert hatten. Neben Drinks, gutem Essen, Livemusik und sogar einer Candybar mit Variationen an Gummibärchen stand der Abend ganz im Zeichen der Sportwagenmarke, die Herzen höherschlagen lässt. So waren im Ehrenhof vor dem Schloss neben OldtimerKlassikern auch neue Modelle geparkt.

Sosaheraus:FriedrichLehmannhatihn damalsnichtgekauft. HeutefährtereinneuesPorsche-Modell.

Friedrich Lehmann erkannte ihn sofort wieder: Porsche 356. Das Cabrio. Im Ehrenhof stand er. Vanillefarben. Mit runden Scheinwerfern, die aussehen wie große Augen. Schon damals hatte er sich in das Auto verliebt. Er erinnert sich noch genau daran: „Es war 1976. Ich war 19 Jahre alt. Und er sollte

DieerstePorsche-Liebewollte HenningvonRooneigentlich geheimhalten.SeineFrauPetra entdecktesieaber–undliebt Porscheinzwischenauch.

6.500 Mark kosten.“ Cremefarben sei er gewesen, mit braunem Verdeck. Ein Cabrio. Ganz so wie der im Ehrenhof. „Ich war mit Freunden unterwegs“, berichtet Lehmann, damals noch Golffahrer. Er fand das Auto großartig. Seine Jungs hingegen meinten nur: „Was willst Du denn mit der ollen Karre.“ Er kaufte den Porsche nicht. Heute ärgert ihn das noch immer ein wenig, gleichwohl er inzwischen selbst einen Porsche Macan fährt. „Der ist komfortabel, sportlich und hat ein tolles Design.“

Einmal einen Porsche zu besitzen. „Davon habe ich als Kind schon geträumt“, verrät Tobias von Nickisch-Rosenegk. Als es dann endlich so weit war und er das Auto bestellen konnte, freute er sich so sehr darauf, dass er mit den Nummernschildern im Gepäck nach Mallorca geflogen ist. „Ich war dort auf einer Hochzeit eingeladen“, erklärt er. Auf dem Rückweg landete er in Stuttgart, verlor keine Zeit und fuhr gleich zu Porsche weiter, um sein Auto abzuholen. Natürlich ohne das Gepäck. „Ich wollte ja nicht gleich den Kofferraum des neuen Autos versauen“, berichtet er freimütig. Also habe er sein Mallorca-Reisegepäck per Post nach Hause geschickt, um seine neue Liebe ganz ohne Ballast kennenzulernen. b

EinbesondererPorscheausderSammlung

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EineViolinistin spielteamAbend fürdieGästeim Hofauf.

TobiasvonNickisch-RosenegkkamgemeinsammitArndtSchmöleunderzähltevonseinergroßenPorsche-Liebe.

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Tobi Wölki

derhistorischenFahrzeuge

FrankSparbroderöffnetedenAbendimund amSchlossHerrenhausen.

ProminenterBesuch: BettinaundChristian Wulff(außen)gemeinsammitUdoundRicarda Niedergerke

Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung

Engagement als

Ehrensache: Diese Benef izgala begeistert

Mehr Ehre geht kaum: Alles, was Rang und Namen in Hannover hatte, kam am Montagabend zur Benefizgala „Wir lassen niemanden im Regen stehen“ zugunsten der Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung ins GOP Varieté: der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff mit seiner Frau Bettina, Ministerpräsident Stephan Weil oder auch Oberbürgermeister Belit Onay. Sie alle feierten das einzigartige Engagement des Arztehepaars aus Misburg, das sich seit 15 Jahren für Menschen am Rande der Gesellschaft, für Wohnungs- und Obdachlose, für Kranke und Schwache, Kinder wie Senioren einsetzt. Rund eine Million Euro haben Ricarda und Udo Niedergerke für Menschen in Not gesammelt – ein Engagement, das begeistert, so auch Bettina und Christian Wulff. Stephan Weil betonte in seinem Grußwort: „Niedergerkes haben für ganz viele Menschen in Hannover ganz viel Gutes getan.“

Während Weil zu seinen Tischnachbarn Belit Onay und Michael Fürst, Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, zurückkehrte, brandete nicht zum letzten Mal an diesem Abend Applaus auf. Denn auch die Künstler, die zugunsten der Stiftung auftraten, verzichteten auf ihr Honorar. Matthias Brodowy moderierte die Gala, die natürlich nicht ohne seinen Klassiker „Stadt mit Keks“ starten durfte, von dem Herr Leibniz wusste, dass er 52 Zähne hat. Der Universalgelehrte (alias Rainer Künnecke) hatte ein wenig mit seiner Allongeperücke und dem Mirko zu kämpfen, schlug sich aber wacker mit dem – aus seiner Sicht – neumodischen Zeug.

Dass sich Jens Heinrich Claassen und Matthias Brodowy gut verstehen, liegt sicherlich daran, dass beide eine ähnliche Art von Humor haben. Wobei Matthias Brodowy

Ministerpräsident StephanWeillobte dasEngagement desEhepaares.

NiedergerkesmitHerbert Schmalstieg(linksaußen)und BelitOnay(rechtsaußen)

wahrscheinlich nie so weit gehen würde, über eine Darmspiegelung ein – zugegeben – komisches Lied zu schreiben. Aber das war wohl auch ein wenig Udo Niedergerkes eigentlicher Passion geschuldet: Als Internist kennt sich der Arzt mit Koloskopien aus und wusste auch in der Pause recht amüsant darüber zu erzählen.

Freunde vom Feueralarm

Amüsiert haben sich auch der ehemalige Mövenpick- und Schlossküchen-Chef Dietmar Althoff und Ex-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg. Die Freunde saßen gemeinsam an einem Tisch und beobachteten das Spiel auf der Bühne und im Publikum. Denn als es hieß „Feueralarm!“ und Stefanie Seeländer mit ihrem „Kontaktkleid“ singend durchs Publikum tanzte, kam Star-Anwalt Matthias Waldraff der Kabarettistin und Chansonette einmal richtig nah. Auch Monsieur Momo kam ab und an die Treppe von der Bühne hinunter ins Publikum – beispielsweise um sich einen Schlagzeuger zu suchen. Dieser unterstützte ihn bei einem waghalsigen Gang über Flaschen. Und dann war da natürlich auch noch das Acoustic Groove Duo aus

Ostwestfalen-Lippe, das gar keine Worte brauchte, um zu begeistern. Was hingegen schade wäre, wenn die „Frauen mit Feuer“ sie nicht gebrauchen würden – die (Jazz-)Klassiker wären ohne Worte wirklich nur halb so schön.

Neues Projekt der Stiftung

Vor 15 Jahren haben Ricarda und Udo Niedergerke ihre Praxen geschlossen. Die Kunstwerke, die in ihren Räumen hingen, haben damals Veit Görner, der Direktor der Kestnergesellschaft, und Ulrich Krempel, Direktor des Sprengel Museums, in der Galerie Depelmann versteigert. 80.000 Euro Startkapital kamen zusammen. Seitdem ist viel geschehen. Doch die Niedergerkes sind längst nicht am Ende. Sie haben ein neues Herzensprojekt: Sie wollen in Vahrenwald Räume der Lukasgemeinde so umbauen, dass darin eine Wohnung für erkrankte Obdachlose entsteht, in der sie sich beispielsweise nach einer Klinikentlassung auskurieren können. Schöner als Prof. Dr. Alexandra Dopfer-Jablonka, Mitglied des Beirates der Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung, kann man es daher nicht sagen: „Ihr habt die Praxistüren geschlossen, aber die der Herzen geöffnet. Ihr habt immer den Menschen das Gefühl gegeben, wichtig zu sein.“ Und genau deswegen war dieser Abend nicht nur ein ganz besonderer, sondern auch ein besonders wichtiger.

Die nächste Benefizgala zugunsten der Niedergerke Stiftung ist am 9. September 2024 im GOP Varieté in Hannover. Nähere Infos zur Stiftung und den Projekten unter der Internetadresse www.niedergerke-stiftung.de . b

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TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Thomas Schirmacher

Leibnizalias RainerKünnecke erzählteausder Geschichte.

KleinerClown,großer Künstler:MonsieurMomo erheitertedasPublikum

AusOstwestfalenangereist:dasAcousticGrooveDuo

Hannovers Traumfabrik

Die Staatstheater eröffnen ihre neuen Werkstätten.

Große Freude bei den Mitarbeitenden der Staatstheater: Die neuen Theaterwerkstätten an der Bornumer Straße sind nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. „Heute ist ein besonders schöner Tag nach einer viel zu langen Bauzeit“, erklärt der Kaufmännische Direktor der Staatstheater Jürgen Braasch. Eine überforderte Konjunktur, Corona und der Ukraine-Krieg – all das seien Faktoren gewesen, die dazu beigetragen hätten, dass die Bauzeit länger als erwartet gedauert habe. Falko Mohrs, Minister für Wissenschaft und Kultur, Jürgen Braasch sowie die Intendantinnen Laura Berman (Oper) und Sonja Anders (Schauspiel)

eröffneten mit Mitarbeitenden der Staatstheater die Werkstätten, die auch nach deren Wünschen und Arbeitsanforderungen gestaltet wurden. Schließlich gab es in dem Altbau von 1928 hinter der Stadtbibliothek an der Hildesheimer Straße schlicht einige Dinge nicht, die man beispielsweise zum Bau eines Bühnenbildes benötigt.

Maschinen statt Muskeln

„In den alten Werkstätten hatten wir keine Hebe- oder Tragevorrichtungen“, erklärt Jürgen Braasch. Wenn Holz für die Tischlerei angeliefert wurde, hätte das Material mit reiner Muskelkraft bewegt werden müssen – und das kann bei einem Bühnenbild schon eine Menge sein. „Wir verarbeiten jährlich etwa 75 Tonnen Stahl, 40.000 Meter Holzlatten und 10.500 Quadratmeter Plattenwerkstoffe wie Sperrholz, Multiplex und Tischlerplatte in unseren Dekorationswerkstätten. Das alles nur mit Muskelkraft in beengten Räumen zu bewegen, war ein nicht mehr hinnehmbarer Zustand“, sagt der Kaufmännische Direktor.

Ein Ort für mehr Austausch

Das gehört jetzt der Vergangenheit an: Tischlerei, Schlosserei, Dekowerkstatt, Malsaal und Lackierbereich sind nun unter einem Dach und in direkter Nähe zu den Probenbühnen der Staatstheater. „In Verbindung mit dem Probenzentrum ist mit den Theaterwerkstätten in Bornum nun eine richtige Traumfabrik entstanden“, erklärt Schauspielintendantin Sonja Anders. Sie erhofft sich durch diese Nähe auch einen regen Austausch zwischen

EröffnungderneuenWerkstättenvonOper undStaatstheaterHannover

MinisterFalkoMohrs,Laura Berman,SonjaAndersund JürgenBraasch(vonlinksnach rechts)vordem neuenGebäude

denen, die auf der Bühne stehen, und denen, die diese bereiten. Opernintendantin Laura Berman ergänzt: „Der neue Werkstattkomplex trägt uns wie auf einer Welle in die Zukunft. Die zeitgemäßen Arbeitsbedingungen kreieren einen Ort, an dem auch die kommenden Generationen noch gern arbeiten werden.“

Ein Bau, der eine Bühne bietet

So ist der Bau, den das Architekturbüro Architekten BKSP Grabau Obermann Ronczka und Partner mbB aus Hannover erdachte, flexibel angelegt. Neben der Funktionalität verweist der Neubau auch durch seine Gestaltung auf das, was innen vor sich geht. Die Hülle ist mit Trapezblech verkleidet. „Es soll einen Theatervorhang darstellen“, erklärt BKSP-Geschäftsführer Michael Ronczka. Die verschieden großen Öffnungen sind nicht nur Fenster, sie sind wie kleine Bühnen, die Einblicke ins Geschehen im Inneren geben. Da das Gebäude in Hallenbauweise errichtet ist, kann es den Bedürfnissen angepasst werden. Das entspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken. Das alte Werkstattgebäude hat die Region Hannover erworben. Es wird in ein Büro- und Verwaltungsgebäude umgebaut. b

TheaterwerkstättenanderBornumerStraßeinHannover sindnachdreiJahrenBauzeiteröffnetworden.

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Tobi Wölki

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Stilvoll abgefahren

Es ist ein Haus, das es so an dieser Stelle nie gegeben hat. Dennoch sieht es so aus, als gehöre es schon immer hierher: Im Garten stehen Zwetschgen- und Birnbäume. Ein Kiesweg windet sich an der Wiese des benachbarten Naturschutzgebietes vorbei. Ein altes Speicher- und ein großes Fachwerkhaus wirken wie von einem Maler in dieses romantische Ensemble eingefügt, in das sich seit Juni dieses Jahres auch eine Querdurchfahrtsscheune eingliedert – ganz so, als wäre sie schon immer da gewesen. Es ist das Gästehaus einer Unternehmerfamilie, die dieses Gebäude mit Hilfe von Anand Steinhoff zu einem ganz besonderen Objekt gemacht hat.

Hier, im Norden Hannovers, ist die Welt noch bezaubernd und ruhig. Der Natur wird genauso Raum gelassen wie der landwirtschaftlich geprägten Geschichte. Beides spielt bei den Überlegungen, ein Gästehaus aus alten Materialien neu aufzubauen, eine Rolle. „Die Querdurchfahrtsscheune wurde an einem anderen Ort in Niedersachsen zurückgebaut und hier neu aufgebaut“, weiß Anand Steinhoff – natürlich mit einigen Extras, die ein Gästehaus nicht nur gemütlich und komfortabel, sondern auch ansprechend schön und unaufgeregt stylisch machen – und das beginnt schon im Erdgeschoss.

ParkendirektnebenderBar–dieOldtimerhabeneine stilvolle„Garage“.ImObergeschosshatAnandSteinhoff einegemütlicheGästewohnungeingerichtet.

Altes landwirtschaftliches Gerät oder Traktoren findet hier in der ehemaligen Halle zwar niemand mehr. Wer aber die großen Holztüren und die dahinter liegenden Glastüren öffnen darf, der erblickt immer noch PS-starke Oldtimer, doch eher solche, die man im städtischen Umfeld vermuten würde. Die beiden Mercedes Cabriolets sind top gepflegt und wunderschön anzusehen. Und genau das wollte auch der Hausherr, der dieses Gästehaus aufbauen und einrichten ließ: Er wollte nicht nur eine einfache Garage für seine Schätze bauen, sondern einen Platz, an denen er sie sich auch in aller Ruhe und vielleicht mit einem Drink in der Hand ansehen kann.

Eine mit Kuhfell bezogene Le-Corbusier-Liege steht vor den Autos. Die verglasten Tore, die parallel zu den Eingangstoren angebracht sind – früher konnte man mit einem Traktor oder einem Gespann die Halle durchqueren – lassen Licht hinein. An der linken Seite ist eine Bar eingebaut. Sie ist komplett in Schwarz und Kupfer gehalten. Selbst die Gläser darin sind schwarz mattiert. Die Leuchten über dem mit Kupfer verkleideten Tresen sind ebenfalls kupferfarben. Das Licht verstärkt seinen warmen Ton. Drink, not Drive in wohl eine seiner schönsten Formen. Drin könnte man auch eine wunderbare Party feiern.

Eine außen liegende Treppe führt hinauf ins Obergeschoss. Hier ist die Wohnung, die der ehemaligen Durchfahrtsscheune ihren Namen gab: Gästehaus. Wer durch die Eingangstür geht, steht mitten in einem offenen Wohnraum mit Küche. Durch die geschickte Farbgebung sind die Bereiche zwar optisch voneinander getrennt, finden aber immer wieder eine Verbindung zueinander: Die Küche ist komplett schwarz. Unter den Schrägen sind Einbauschränke, sodass man selbst den kleinsten Winkel noch nutzen kann.

Gegenüberliegend verspricht das bernsteinfarbene Sofa aus der Anand-Steinhoff-Kollektion einen gemütlichen Abend. Die Kissen darauf sind ebenso schwarz wie der Teppich oder das gegenüberliegende Regal, auf dem ein Fernseher steht. Diese Elemente schaffen eine Verbindung zur Küche bis hin zum runden Esstisch, der auf einem ebenfalls bernsteinfarbenen Teppich platziert ist. Durch den hellen, gekalkten Eichenboden wirkt das Schwarz aber keineswegs schwer oder abweisend, sondern vielmehr modern. Die Kombination mit Weiß und Naturmaterialien gibt ihm eine Leichtigkeit, die man zunächst vielleicht nicht erwartet hätte.

EinBlickindieGästewohnung:DasSofa verbindetEleganzund Gemütlichkeitunterder Dachschräge.

Sosiehtdieehemalige Querdurchfahrtsscheunevonaußenaus:Über eineaußenliegende Treppegehtesindie Gästewohnung.Die türen zur BarGaragestehenoffen.

Die anliegenden zwei Schlafzimmer sind wie Spiegelbilder: das eine ist ganz in Schwarz, das andere in Weiß gehalten. Das Bad wiederum nimmt alle Elemente nochmals auf: das Alte, Natürliche in Form eines historischen Waschtisch-Unterbaus, das Moderne durch eine schwarze Waschschüssel und das Gemütliche durch die gemusterten Betonfliesen, die aussehen wie ein Teppich.

Schwarz, Weiß, Sand- und Bernsteintöne ergeben eine Harmonie auf kleinem Raum. „Ich wollte nicht so gerne viele Farben nutzen“, erklärt Anand Steinhoff. Es sollte ein frischer Look werden. „Durch die Reduzierung auf Schwarz-Weiß mit nur einer sanften Farbe und Naturtönen hat es dennoch einen luxuriösen Look, ohne zu aufgesetzt zu wirken“, sagt der Design-Profi. Das Design verbindet zudem Altes mit Neuem in einem Gebäude, das es so an dieser Stelle nie gegeben hat – das aber an diese Stelle so perfekt passt, als sei es schon immer da gewesen. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Tobi Wölki

StilsicherbisinsDetail:DieVasenaus derAnand-SteinhoffKollektionfügensichin dasGesamtbild nahtlosein.

Vetternwirtschaft? Na klar!

Das Familienunternehmen I.G. von der Linde feiert 200-jähriges

Bestehen – an der Spitze stehen die Vettern Felix Meiners und Sebastian Rechenbach.

Johann Georg von der Linde war beliebt. Die Menschen gingen gern zu ihm, dem sympathischen und umgänglichen Inhaber des Gemischtwarenladens für Kaffee, Tee, Bonbons und Schokolade. 1822 hatte er „an der Knochenhauerstraße, Ecke der Schuhstraße, im Hause 765 eine Gewürz- und Materialhandlung etabliert“, so heißt es in den Akten. Und so kam Johann Georg von der Linde auch mit den Bäuerinnen ins Gespräch, die wöchentlich ihre Stoffe auf dem Markt rund um die Marktkirche anboten.

Morgens bauten die Frauen die Stände auf, abends wieder ab. Da hatte Johann von der Linde eine Idee: Ob sie nicht ihre schweren Stoffe einfach bei ihm lassen wollten, anstatt sie hin- und herzuschleppen. Er wolle sehen, was er für sie in einer Woche umsetzen könne. Gesagt getan: Der Kaufmann veräußerte die ersten Stoffe auf Kommissionsbasis – und hatte Erfolg. Der Grundstein für das heutige Traditionsunternehmen I.G. von der Linde war gelegt.

FelixMeiners(links)und SebastianRechenbach führenI.G.vonderLinde. Hiervordemersten HausdesUnternehmensinderAltstadt.

In diesem Jahr wird das Unternehmen, das die Cousins Felix Meiners und Sebastian Rechenbach leiten, 200 Jahre alt. Dass niemand mehr ein „von der Linde“ im Namen trägt, hat einen einfachen Grund: Der Sohn des Gründers verstarb 1871 an den Pocken und das Unternehmen wurde verkauft. Wilhelm Boetticher übernahm es und traf eine zukunftsweisende Entscheidung: Er zog mit dem Geschäft in das größere Haus Karmarschstraße/Ecke Osterstraße. Dort ist I.G. von der Linde bis heute zu Hause.

Zeitreise zu Fuß

In die letzte Etage muss jeder Besucher zu Fuß gehen. Der Fahrstuhl reicht nur bis zur vierten Etage. Wer zu den Chefs in die fünfte Etage möchte, der muss die Treppe nehmen. Oben angekommen, lebt die Moderne mit der Geschichte Tür an Tür. Hinter dem Schreibtisch von Felix Meiners schaut ein Mann mit offenem Blick den Besucher an. Es ist Johannes Uhl. Eine gewisse Ähnlichkeit zu seinem Urenkel ist nicht zu übersehen: Johannes Uhl übernahm 1897 das Traditionsunternehmen von Wilhelm Boetticher. Er hielt große Stücke auf den jungen Bankierssohn, der einst davon träumte, sein eigenes Einzelhandelsgeschäft zu besitzen. Bei Boetticher war Uhl erst in die Lehre gegangen. Danach hatte er sich in London und Paris weitergebildet. Dann kam er zurück – nach Hannover, ins Haus I.G. von der Linde.

EineÄhnlichkeitistvorhanden:FelixMeinersmitdemBildseines VorfahrenJohannesUhl

SoprallgefülltwareneinstdieSchaufenster.

EineTassemitGeschichte:DaraufistdieAltstadtzusehenunddaraus sollderGründerseinenKaffeegetrunkenhaben.

Dort werden noch heute alte Quittungen, Fotos und Annoncen aufbewahrt. Sorgfältig sind sie in große Bücher eingeklebt. Ein Schatz für jeden Historiker! Es ist wie eine Zeitreise, wenn man durch die großen Bücher schaut. Der Einband ist an manchen Stellen abgeschabt, das Papier ist vergilbt. Doch die Informationen sind wie kleine Zwischenrufe der Modegeschichte: weiße Wäsche, Korsetts, Strümpfe, sogar Kleinmöbel und Teppiche hatte I.G. von der Linde schon im Programm.

„Man hat immer eine Perspektive, wenn man am Puls der Zeit bleibt“, erklärt Felix Meiners – und dazu gehört es auch, sich von manchen Dingen zu trennen und neue auf-

zunehmen. Bloß eins nie zu vergessen: dem Kunden zuzuhören, auf seine Bedürfnisse einzugehen. Natürlich wird das inzwischen auch online getan. Aber Kerngeschäft wird immer das persönlich beratende Gespräch direkt vor Ort bleiben – genau wie Johann Georg von der Linde es einst getan hat: sympathisch, verbindlich und offen für seine Kunden. b

TEXT: Heike Schmidt FOTOS: Frank Wilde

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Da läuft was!

ist

Dietlind Jordan verfügt über ein feines Gespür für Tischkultur. Sie berät Kunden bei I.G. von der Linde und weiß daher um ihre Wünsche. Ihr ist aufgefallen, dass vor einigen Jahren noch Kommunion oder Konfirmation Anlass für einen Geschirrund Tischwäsche-Großeinkauf waren. Aktuell sind es eher Geburtstage, an denen Tischwäsche verschenkt wird. Weil Tische inzwischen selbst oftmals Schmuckstücke sind und man ihr Design nicht verstecken möchte, ist die Tischdecke im privaten Umfeld ein wenig aus der Mode geraten. Als salomonische Lösung gilt der Tischläufer. So kommen Möbelstück und Tischwäsche zur Geltung.

Zudem erlebt ein Klassiker eine Renaissance: „Junge Leute finden die weiße Mundserviette aus Stoff so attraktiv wie nachhaltig“, berichtet die Tischkultur-Expertin. Mit einem aufgestickten Monogramm wird sie zudem persönlich. Einen grundsätzlichen Unterschied scheint sich bei den unterschiedlichen Jahrgängen abzuzeichnen. Wer eher zur Gruppe „40 plus“ zählt, mag Farbe und durchaus Designs in offensiverer Optik. Jüngere Jahrgänge bevorzugen Weißtöne. Bleibt die Tischwäsche im Hintergrund, darf das Geschirr für farbige Akzente sorgen. Weitz-Fachverkäuferin Jutta Brandt empfiehlt die einzelnen Teile der Marke Dibbern. Die klassische

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Tischkultur

Wohnkultur. Wenn die dunkle Jahres- und Festzeit ansteht, werden Tische umso schöner gedeckt. Die nobilis hat sich umgehört und Trends rund ums schöner Speisen aufgespürt.

Bauhaus-Form des Geschirrs hat Professor Hermann Gretsch entwickelt. Sie heißt Solid Color und ist bei Weitz in rund 50 unterschiedlichen Farben zu haben. Wer die Facetten der Farbe Blau liebt, findet hier neben Malibu Türkis und Indigo auch in den Farbtönen Marine, Lavendel, Eisblau oder Vintage Blau wunderschöne Varianten. Teller in dunklen, erdigen Farben sind ebenfalls beliebt. Jutta Brandt schätzt den puristischen Klassiker und kombiniert das Hartporzellan derzeit bevorzugt in den Farben Eukalyptus und Coppa. „Der Schwarzton ist neu bei Dibbern“, erklärt sie.

Auch im Untergeschoss der Parfümerie Liebe gibt es wunderschöne Dinge rund ums Wohnen und den gedeckten Tisch zu entdecken – wie beispielsweise das ausdrucksstarke Modern Home Design von Jonathan Adler. Die extravagante Keramik von der Tasse bis zur Vase trägt die unverwechselbare Handschrift des kreativen New Yorkers. Neben transatlantischen Inspirationen überzeugt auch der Norden durch anspruchsvolle Kollektionen, wie der dänische Hersteller G & C mit seinen stilvollen Accessoires rund um das Thema Tischkultur beweist. Wer es weniger monumental schätzt, kann

sich mit dem Fine-Bone-China-Geschirr aus dem Hause Dibbern zum Thema „Paradies“ ein bisschen Sonne auf die Tafel holen. Guaxs zeigt dagegen die Unverwechselbarkeit von Glas und gestaltete Vasen und Teelichter von ganz eigenem, märchenhaft wirkendem Charakter.

Gletscherblau aus dem hohen Norden: Ciel heißt die Farbe, die die Textilmanufaktur Proflax für seine Kollektion Filino wählt. Die Tischwäsche ist auch in Übergrößen lieferbar, sodass auch eine Tafel für zwölf Personen leicht eingedeckt werden kann. Nach dem Motto „Shades of Nature“ entwarf Proflax außerdem hinreißende Digiprints, auf denen das Eulenpärchen Notte verschlafen in die Gegend blinzelt oder Fuchs Xaver munter auf die Gäste blickt. Die Tübinger Textilmanufaktur mit dem unverwechselbaren Designanspruch bedient den Wunsch nach farblicher Zurückhaltung und überzeugt mit Tischwäsche im grafischen Design Penta sowie Basic Essentials in den Nuancen Chic grey und Chic kitt. Was alle Anbieter hochwertiger Tischkultur neben Niveau und Inspiration eint, ist ihr besonderes Augenmerk auf die hohe Wertigkeit. „Kundinnen und Kunden wünschen sich nachhaltiges Design“, bestätigt Jutta Brandt. b

DietlindJordanberät dieKundenbeiI.G.von derLinde.Sieweiß,was dieKundeninwelchem Alterbevorzugen.

TEXT und FOTOS: Patricia Chadde

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Von Brotteller und Gourmetlöffel

Fein

Ein Speiseteller, dazu Messer, Gabel und ein Wasserglas. Das wäre eine Basis. Natürlich geht es niveauvoller. „Wir freuen uns über viele junge Gäste. Sie sind um die 20 Jahre alt und möchten einen besonderen Abend erleben“, berichtet Jan Krüger von der neu- und wiederentdeckten Freude am gehobenen Speiseerlebnis, welches Stammgäste und erfahrenere Gäste schon in Vor-Corona-Zeiten genossen. Krüger ist gelernter Koch. Doch im Service ist man dichter am Gast, berichtet der 38-Jährige von seinem Traumberuf. Seit 15 Jahren, nur unterbrochen von Weiterbildungszeiten in der Schweiz, ist Krüger in der gehobenen Gastronomie und der Bankettmanager im Kastens Hotel Luisenhof. Er beschreibt die Grundlage: „Messer und Gabel des Hauptgangs nennen wir Richtbesteck, weil das Besteck aller weiteren Gänge daran ausgerichtet wird“, so Krüger. Maximal fünf Gänge deckt man ein. Werden es mehr, wird nachgelegt.

Zum Winzerabend mit Sebastian Schäfer vom Weingut Johann Baptist Schäfer aus Rümmelsheim an der Nahe wird neben dem Messer des Hauptgangs der Gourmetlöffel platziert. Er ist für den Genuss der Hechtnocken auf einem Rote-Bete-Spiegel gedacht. Denn die kleine Kante am Löffel eignet sich ideal zum Abteilen der Nocken und seine flache Form erleichtert das Aufnehmen der Sauce. Für den Winzerabend werden Burgunderglas, Cabernetglas und Wasserglas in einer Traubenform angeordnet. Bei der Geburtstagstafel im Restaurant Mary’s erscheint dagegen die diagonale Gläser-Anordnung ideal.

Links vom Speiseteller wird im Kastens Hotel Luisenhof der Toastteller samt Buttermesser platziert. Wer mit einem inneren Maßband unterwegs ist, weiß, dass er ein

wenig größer als der Brotteller ist – damit der Gast etwas zum Ablegen hat. Ob runder Tisch mit sechs oder acht Plätzen oder rechteckige Festtafel: Jan Krüger achtet auf eine gerade Zahl, damit sich die Gäste anschauen können. Ein Grund, weshalb auch das Housekeeping den ansprechenden Blumenschmuck nicht zu aufragend gestaltet und in der Tischmitte platziert.

Salz ist ein Mineral und steht zum Würzen bereit. Weil man in der gehobenen Küche davon ausgehen kann, dass die Speisen optimal zubereitet und abgeschmeckt werden, sind Gewürze unüblich. „Wir stellen unseren Gästen dennoch das Gewürz Pfeffer zur Verfügung“, erläutert

Speisen und Tischdecken will gelernt sein. Hier ein paar Tipps.

Jan Krüger die Ausnahme und wendet sich dem „übergelegten“ Be steck der Nachspeise zu. „Dessertlöffel und Dessertgabel werden auf 12 Uhr oberhalb des Speisetellers angeordnet“, präzisiert der Ban kettmanager und rückt die Stoffservietten zurecht. Auch die Tisch wäsche ist aus weißem Leinen und natürlich gemangelt. „Man deckt übrigens nie auf dem Bruch ein“, gibt Jan Krüger noch einen Tipp. Wer noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, achtet auf die Lichtfüh rung im Zusammenspiel mit Ober- und Unterbruch und kann sich ein Beispiel an der perfekten Tafel im Kastens Hotel Luisenhof nehmen.

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TEXT: Patricia Chadde

FOTOS: Frank Wilde

ImKastensHotelLuisenhof findetmanperfekt gedeckteTafeln.

Ein Königreich für einen Tee

Teatime bedeutet, sich die Zeit zu nehmen und dem Alltag zu entfliehen. Es sich gemütlich zu machen und den Augenblick zu genießen. Die Mehrheit der Deutschen neigt zum Kaffee, der Brite trinkt Tee. Im Durchschnitt sollen es sechs Tassen pro Tag sein.

Zur Frage, wann der Tee nach England kam, gibt es interessante Geschichten. 1657 wurden bereits in einem Londoner Kaffeehaus Teeblätter, importiert aus China, verkauft und Tee serviert. Der historische Tagebuchschreiber Samuel Pepys notierte am 25. September 1660: „Ließ mir im Flottenamt eine Tasse Tee bringen (ein chinesisches Getränk, das ich noch nie zuvor getrunken hatte).“

Die durchschlagende Veränderung der britischen Trinkkultur brachte eine, wie man heute sagen würde, royale Influencerin. Als die portugiesische Prinzessin Katharina von Braganza 1662 nach England reiste, um Charles II. zu heiraten, gehörte zum Gepäck ihre persönliche Teekiste.

Die Portugiesen hatten schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts begonnen, Tee nach Europa zu importieren, und eine eigene Teekultur entwickelt. Die Prinzessin liebte es, ihn täglich zu trinken. Der Hof und die Oberschicht griffen diese neue Mode begeistert auf. Ab dem 18. Jahrhundert war es üblich, dass sich die Ladys gegenseitig zum Tee besuchten.

Teetrinken ist seitdem ein fester Bestandteil der britischen Kultur. Tee ist der Treibstoff, der das Empire am Laufen hält. Ohne ihn sähe die Weltgeschichte anders aus. „Für unsere Soldaten ist Tee wichtiger als Munition“, lautet ein Zitat von Winston Churchill aus dem Jahr 1942. Die hohen Zölle auf Tee verursachten sogar eine Revolution. Die Boston Tea Party von 1773 führte zum Aufstand gegen die britische Kolonialherrschaft in Nordamerika und zum Unabhängigkeitskrieg. Im England der Industriellen Revolution setzten die Gewerkschaften Teepausen für Arbeiter und Angestellte durch.

Bei den britischen Nachbarn ist Tee ein Nationalgetränk. Wer sich Zeit für einen richtigen High Tea nimmt, kann den Luxus einer kleinen Auszeit spüren.

TypischbritischerGenuss zurTeatime:frische hausgemachteScones mitClottedCream undMarmelade.

Und wie sieht es heute aus? Unlängst schrieb Joana Schliemann, eine aus Hamburg stammende Autorin, die mit ihrer Familie in London lebt, in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“, sie habe noch keinen Engländer gesehen, der „tea time“ macht. Das sei, so sagt sie, nur eine Sache für Touristen oder Altenheime. Catrin Kuhlmann, die Präsidentin der Hannoversch­Britischen Gesellschaft, bestätigt, dass sich die Arbeitswelt und so auch der Alltag in Londoner Unternehmen durchaus verändert haben. Die klassische Teepause im Büro sei nahezu verschwunden.

Für einen entspannten Afternoon Tea sollte man das Etikett „Tourist“ oder „Altenheimbewohner“ jedoch einfach in Kauf nehmen und souverän an der Serviette abstreifen. Dieser Genuss gehört nach wie vor zu den schönsten Bräuchen, den die Insel zu bieten hat. Wer fleißig die Serie Downton Abbey schaut, weiß, was bei einem gediegenen Fünf­Uhr­Tee auf den Tisch kommt. Die Dame des Hauses oder die Tochter servieren ihn selbst, ohne die Hilfe von Dienstboten. Die Teesorte richtet sich nach dem persönlichen Geschmack. Das Teeservice, also Wasserkessel, Teekanne, Teedose, Teesieb mit Ablageschale, Milchkännchen und Zuckerdose, sind bestenfalls aus Silber. Ein gepflegtes Porzellanservice gehört dazu sowie die leckere Vielfalt kleiner Köstlichkeiten für den Gaumen.

Die verstorbene Königin Elizabeth II. pflegte jeden Tag um 5 Uhr nachmittags ihren Tee in den Privatgemächern zu nehmen, ebenso wie es schon ihre Eltern mit den beiden Prinzessinnen zu tun pflegten. Ein Ölgemälde von Sir James Gunn, „Conversation Piece at the Royal Lodge, Windsor“, 1950, zu besichtigen in der National Portrait Gallery, zeigt diese entspannte Szene aus dem Familienleben. b

Traditionelleenglische Teatimemitstilechter TeekanneundTassen, serviert von einem Kellnerineinem englischen Garten.

TEXT: Beate Rossbach

Fotos: AdobeStock/Anneleven, AdobeStock/Ingusk

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So wird es schön warm

Foto: Adobe Stock /Cami

Der Ofen ist noch lange nicht aus. Im Gegenteil: Laut Erhebungen des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband ist die Nachfrage nach Kaminöfen rasant gestiegen. Und das trotz des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchG), welches vorschreibt, dass alle Holz- und Kaminöfen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden, nachgerüstet oder stillgelegt werden müssen. Nachdem die Zahl der Kaminöfen in Deutschland vom Jahr 2018 zum Jahr 2019 noch um 100.000 Einheiten gesunken war, gab es in den Folgejahren ein stetiges Wachstum. Von 2021 zu 2022 gab es sogar 200.000 neue Kaminöfen bundesweit. Von diesen verbaut Thomas Friedrich vom Kaminzentrum Hannover um die 50 Kamine pro Monat. Rund 80 unterschiedliche Modelle zeigt er auf der Ausstellungsfläche. 150 hält er auf Lager vorrätig. Trotzdem muss man mit sechs bis neun Monaten Lieferzeit rechnen, wenn man einen Ofen bei ihm kaufen möchte. Die nobilis hat den Fachmann besucht.

In der Eupener Straße in Hannover Seelhorst herrscht reger Betrieb. Das Team von Thomas Friedrich ist schon auf Montage. In seinem Büro, im Wohnhaus neben der Kaminausstellung, klingelt pausenlos das Telefon. „Wir sind gut ausgelastet“, so der Experte. Gemeinsam mit seinen zwei Brüdern – Dachdeckermeister Andreas Friedrich

und René Friedrich, der sich auf Brennholz spezialisiert hat – betreibt der gelernte Maurermeister das Kaminzentrum. Gegründet hat das Unternehmen ihr Vater 1965. Als Dachdeckermeister, Maurermeister und Spezialist für Brennmaterialien decken die drei Brüder alle Gewerke ab, die man zum Betrieb eines Kaminzentrums benötigt. „Zusätzlich zum Ausbildungsberuf war ich auf den Schornsteinbau spezialisiert. Damit der Kunde bei uns alles aus einer Hand bekommen kann.“

Doch an einem geht der Weg, wenn man einen Kamin oder Kaminofen kaufen möchte, nicht vorbei: dem Schornsteinfeger. Er schaut vor Ort, was schon vor dem Einbau beachtet werden muss. Danach kann man einen Ofen auswählen. „Wir erstellen dann eine SchornsteinQuerschnittserrechung und überprüfen, ob der ausgewählte Ofen an der verfügbaren Stelle angeschlossen werden darf“, erklärt Thomas Friedrich: „Im Anschluss stimmen wir uns mit dem Schornsteinfeger ab.“ Wenn dieser grünes Licht gibt, kann der Kamin geliefert und montiert werden. „Der Kunde muss nichts vorbereiten. Maximal Kaffee für unsere Mitarbeiter. Hinterher kann er Holz einlegen und den Kamin in Betrieb nehmen“, sagt der Fachmann. Auch wenn die Grundvoraussetzungen nicht sofort passen, kann der Fachmann helfen: Das Team kann Schornsteine an- oder einbauen, wenn die Grundvoraussetzungen eher dürftig sind.

Kaminöfen werden immer beliebter: Die Verkaufszahlen sind rasant angestiegen. Doch was ist zu beachten, wenn man einen Ofen anschaffen möchte? Die nobilis hat nachgefragt.

Doch Kaminbesitzer oder auch -interessenten sind oft verunsichert. Hintergrund ist, dass es aktuell ein Gesetz gibt, das 2025 in Kraft tritt. Dabei geht es um die Verschärfung der Abgaswerte. Thomas Friedrich kennt die Diskussion: „Es ist ein bisschen schwierig, wie die Politik die aktuelle Gesetzgebung handhabt. Man hört im Moment: ‚Holzöfen sind verboten!‘ Das ist so aber nicht richtig.“ Das bezieht sich nur auf Holzheizungen. Da der Kaminofen eine Zusatzheizung und eine Einzelraumfeuerstätte ist, darf dieser weiterhin genutzt und weiter installiert werden. Es gibt aber eine Ausnahme: Offene Feuerstätten sind in Zukunft verboten. Sie dürfen auch nicht mehr installiert werden. Zudem müssen alle offenen Kamine, die älter als 16 Jahre sind, überprüft werden. Dass sie aufgrund der Feinstaubbelastung ausgetauscht werden müssen, ist wahrscheinlich.

Wer sich nicht sicher ist, ob sein Kaminofen oder Kamin der aktuellen Gesetzgebung entspricht, kontaktiert am besten seinen Schornsteinfeger. „Der hat eine Kartei und kann oft schon aus der Ferne sagen, ob Ihr Kamin

weiter betrieben werden darf oder nicht“, weiß der Experte. Zudem gebe es an jedem Kaminofen auf der Rückseite ein Typenschild. Anhand dieses Schildes könne man schon online auf der Seite der HKI-Datenbank (Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik) seinen Kaminofen selbst überprüfen. „Da sieht man dann auch sehr schnell, ob man drei Haken oder drei x hat“, so Friedrich – ob der Ofen also weiterhin betrieben werden dürfe oder nicht.

Kamine sind inzwischen ein Luxusgut geworden. Sie können nicht nur die klassische Heizung unterstützen, sie tragen auch zur Wohlfühlatmosphäre bei. „Angefangen hat die starke Nachfrage mit der Pandemie“, erinnert sich der Fachmann: „Als die Menschen sich wieder mehr auf ihr Zuhause konzentriert haben. Mit dem Wechsel der Gesetzgebung zum Jahreswechsel 2024/25 hält die wachsende Kurve an.“

Der günstigste Ofen kostet bei Friedrich um die 2.600 Euro. „Wir fangen da an, wo der Baumarkt schon lange

KaminesindLuxusgut. Sietragenzur Wohlfühlatmosphäre indeneigenen vierWänden entscheidendbei.

aufhört“, weiß der Unternehmer. Hinzu kämen noch Kosten für die Kernbohrung, die Montage, das Rauchrohr, die Glasplatte und die Lieferung. Insgesamt würden dafür noch einmal zwischen 750 Euro und 1.000 Euro zu Buche schlagen. „Für 4.000 Euro ist der Kaminofen einsatzbereit.“ Das Umweltbundesamt empfiehlt, eine hohe Energieeffizienzklasse zu wählen: Neben der Leistung sollte man beim Erwerb eines neuen Kaminofens auf einen hohen Nutzungsgrad und geringe Emissionen achten. Eventuelle Mehrkosten können in der Regel durch einen geringeren Brennstoffbedarf wieder eingespart werden. Die sparsamsten Kaminöfen erreichen Energieeffizienzklasse A+.

Die Qual der Wahl

Die Auswahl ist groß. Es gibt Kaminöfen aus Stahl, aus Speckstein, mit Sandstein, runde, eckige, farbige, oder schlichte, mit Panoramscheibe, dreiseitig verglast, mit Tripot, verschiedene Oberflächen und alles ist individuell zusammenstellbar. Jeder hat seinen Vorteil. „Bei Speck-

stein ist der Vorteil, dass der Stein die Wärme bis zu 15 Stunden speichert und der Stein sehr robust ist und auch unter großer Wärme nicht reißt. Bei runden Kaminen habe man strömungstechnische Vorteile. Bei eckigen können eben diese von der Wärme nicht umspült werden. Deshalb setzt sich dieser Bereich gern eher einmal zu.

Ob man einen Gaskamin mit Fernbedienung, ein Modell mit Pellets, einen Hybridkamin mit Pellets und Holz oder ganz einfach einen klassischen Kaminofen mit Holz nimmt, ist Geschmackssache. Aber auch Pelletöfen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband geht von 744.000 Öfen und Kesseln in Deutschland aus. Pelletofen-Unternehmerin Christiane Wodtke hält am Heizen mit Holz und Pellets fest: „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und ohnehin klimafreundlich. Derzeit wächst in Deutschland immer noch mehr Holz nach, als verbraucht wird. Außerdem basieren Pellets überwiegend auf Sägespänen, also Restholz, das hat keine Auswirkungen auf den Waldbestand.“ Hans Weinreuter, Energieexperte

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von der Verbraucherzentrale, hat sich umfangreich mit dem Thema Kaminöfen und Pelletöfen beschäftigt. „Die Abgaswerte von Pelletheizungen sind deutlich besser als die von Kaminöfen.“ Und sie ließen sich auch kontrollierter steuern als der Handbetrieb bei Kaminöfen. Aber auch die Industrie habe gezeigt, dass sie durch Innovationen und Forschung dazu beitragen könne, die Technologien klimafreundlicher zu machen, beispielsweise mit Filtertechnik.

Mit Zeitungspapier die Scheibe putzen

„Früher hat man immer gesagt, man braucht unbedingt einen Aschesauger. Den benutzt man heute gar nicht mehr. Man lässt die Asche im Ofen drin. Nimmt höchstens mal eine Schippe raus. Je mehr Asche, umso besser

ist die Verbrennung. Weil die Restfeuchtigkeit vom Holz in die Asche zieht und so beschlägt die Scheibe nicht, sondern bleibt länger sauber.“ Wenn geputzt werden muss, dann mit altem Zeitungspapier, rät der Fachmann.

Die neuen Geräte oder Austauschgeräte sind heutzutage so konzipiert, dass sie meist auch nur noch die Hälfte an Holz verbrauchen und die Wärme besser speichern. Aber natürlich ist die richtige Handhabung eines Kamins auch eine Grundvoraussetzung. „Ich sage immer gern, das Problem von falschem Anfeuern, zu hohem Holzverbrauch oder dreckigen Scheiben steht meist vor dem Kamin. Man darf zum Beispiel den Regler am Kamin nicht zu lange offenlassen, dann verpufft die Wärme. Und wenn ich das Feuer herunterdrossle, sodass die Flamme langsam brennt, dann habe ich auch länger etwas davon.“

5 Tipps für einen eigenen Kaminofen

1.Kauf

Inklusive Einbau sollte man mit mindestens 4.000 Euro Kosten rechnen. Achten Sie auf das „Blauer Engel“Gütesiegel für besonders geringe Staub- und Abgasemissionen. Zurzeit tragen sechs Kamine dieses Siegel.

2.Ein- & Umbau

Alte Kaminöfen, die vor 1995 eingebaut wurden, müssen seit 2021 mit Feinstaubfiltern nachgerüstet werden. Für bis 2010 eingebaute Öfen

gilt das Gleiche vom kommenden Jahr an.

Ab 2026/27 wird eine Abbrandautomatik Pflicht werden. Investieren Sie vorausschauend.

Ein vorhandener Schornstein kann meist angeschlossen werden. Wenn nicht, kann der Fachmann einen Schornstein an- oder einbauen.

3.Brennstoff

Sie dürfen nur unbehandeltes, unbeschichtetes Brennholz verwenden.

Es sollte mindestens zwei Jahre abgelagert und getrocknet sein.

4.Anzünden

Es sollten spezielle Anzünder wie wachsgetränkte Holzwolle oder Paraffin-Holzfaserstäbe benutzt werden.

5.Heizen

Kaminöfen beheizen meist nur einen Raum. Wer die ganze Wohnung

Wenn man extrem sauber arbeiten möchte, kauft man für seinen Kaminofen eine Abbrandautomatik mit. Diese ist für fast alle Öfen erhältlich. Die händische Reglung fällt damit weg, viel Flamme, wenig Flamme, viel Luft, wenig Luft, alles steuert hier die Automatik. Auch die Abgaswerte, die oben herauskommen, werden von ihr gesteuert. Viel Sauerstoff, eine hohe Temperatur und Schwelbrände werden so ausgeglichen, und die Temperatur wird dank eines Temperaturfühlers gehalten. Sie sorgt dafür, dass auch die Abgaswerte immer gleich bleiben. „Ab 2026/27 wird auch diese Abbrandautomatik Pflicht werden. Deshalb lohnt es sich, schon heute darin zu investieren. Dann müssen Sie nur noch Holz einlegen und anzünden. Den Rest regelt die Automatik vollautomatisch. Das lassen sich allerdings auch die Hersteller mit hohen Aufpreisen bezahlen.“ b

DerFachmann kann direktdie Energieeffizienz ablesen.

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beheizen möchte, muss eine Wassertasche installieren, um die Wärme ins Heizungswasser zu übertragen.

Die Stärke des Ofens sollte der Raumgröße entsprechen, damit sich der Raum nicht überhitzt. b

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e. V.

WIEDEMANN GmbH & Co. KG

TEXT: Luisa Verfürth

Hauptrolle für eine Beilage

Diese Karotten sind nicht zu toppen.

Normalerweise spielt sie nur eine Nebenrolle. Doch bei unserem „nobilis kocht“ darf sie im Oktober der Star sein: die Karotte. Es gibt „Karotte Marrakesch“ mit Auberginenmus, Couscous und Pistaziencrunch. Alles rein pflanzlich und vegan. Erdacht haben das Rezept der Küchenchef der Gondel, Benjamin Kettmann, und sein Stellvertreter Marcel Uwe Jürgensen, der normalerweise im laufenden Restaurantbetrieb für die Beilagen zuständig ist.

Dass die Karotte von der Neben- zur Hauptrolle aufsteigen konnte, ist auch dem neuen Konzept der Gondel zu verdanken. Dort bilden künftig vegane und vegetarische Speisen die Grundlage; Fisch und Fleisch können dazu ge-

bucht werden. Können, müssen aber nicht – denn auch die Karotte Marrakesch ist an sich schon ein vollwertiges Gericht und hat nichts mit den lieblos in Béchamelsauce ertränkten Beilagengerichten zu tun, die zu Beginn des Vegetarierbooms gerne in Landgasthäusern als vegetarische Gerichte verkauft wurden.

Gerade die Karotte hat viele Vorteile. „In der Küche sagt man zu ihr, dass sie eine Allzweckwaffe ist“, erklärt Benjamin Kettmann: „Es gibt kaum jemanden, der keine Karotten mag.“ Die Karotten, die später orientalisch angehaucht auf dem Teller landen, stammen aus heimischen Anbaugebieten. „Meist kommen sie aus der Region um Lüneburg“, erklärt Marcel Uwe Jürgensen, der mit einem

ZuzweitinderKüche:Marcel UweJürgensen(links)und BenjaminKettmannhabendie KarottezumStargemacht.

Sparschäler das Wurzelgemüse schält. Anschließend kommt es in eine Auflaufform. Mit einer Mischung aus Karottensaft, Sesamöl und Marrakeschgewürz werden die Karotten darin aufgegossen, sodass sie bedeckt sind. Danach kommt der Deckel drauf und die Form bei 150 Grad Celsius für 75 bis 90 Minuten in den Ofen.

„Die Karotten schmoren darin wie ein Stück Fleisch“, erläutert der Beilagenchef. Zeit, um sich um das Mus zu kümmern. Dazu werden gewaschene Auberginen der Länge nach halbiert und auf ein Backblech gelegt. Eine Hälfte zur Seite legen. Die anderen werden auf der Schnittfläche gesalzen, mit Olivenöl beträufelt und mit einem Thymianzweig belegt. Auch sie kommen anschließend bei 140 Grad Celsius für etwa eine Stunde in den Ofen. Danach ist das Fruchtfleisch so weich, dass es aus der Hülle geschabt und püriert werden kann. Wer mag, schmeckt es danach noch mit Salz ab.

Die andere Hälfte der Aubergine wird fein gewürfelt. Sie wird in den Couscous gegeben, wenn dieser mit kochendem Wasser und ein wenig Weißwein aufgegossen wurde und quillt. Auch daran kommt das Gewürz, das der Gewürzhändler dem Gondel-Team zur Probe mitgebracht hatte und die Köche begeisterte. „Im Grunde genommen ist das Gericht einem Zufall geschuldet“, erinnert sich Benjamin Kettmann.

Während die Auberginen und die Karotten im Ofen schmoren, wird das Karottenmus hergestellt. Dazu das ebenfalls geschälte Gemüse in etwa gleiche Teile schneiden und in etwas Olivenöl in einer Kasserolle anschwitzen. „Es sollen schon ein paar Röstaromen entstehen“, erklärt der Küchenchef. Zucker gibt er nicht hinzu. „Durch die Hitze wandelt sich die Stärke in der Karotte in Zucker um, da braucht man nichts mehr dazu tun.“ Auch der Karottensaft, mit dem er die Stücke anschließend ablöscht und gar kochen lässt, kommt ganz ohne weitere Inhaltsstoffe aus. „Das ist reiner Saft.“ Wer zu Hause einen Entsafter habe, könne diesen auch zuvor einfach selbst herstellen. Die Karottenstückchen köcheln vor sich hin.

Eswirdangerichtet: Abwechselndwerden dasKarotten-unddas Auberginenmusumden Couscousgesetzt.

FrischeBio-KarottenwerdenimBackofenwieein StückFleischgeschmort,bevorsiezumSchluss aufdenCouscousgesetztwerden.

New Season

Das SofaLOFT eröffnete 2007 in einer ehemaligen Porzellanfabrik. Das Einrichtungshaus hat Schönes für alle Wohn- und Lebensbereiche. Auch für Kulturfans ist das SofaLOFT eine der spannendsten Adressen Hannovers.

Es gibt ein besonderes Ereignis im Traditionsunternehmen FLAMME Küchen +Möbel. Am 13.09.2023 wäre Firmengründer Friedrich A. Flamme 120 Jahre alt geworden.

120 Jahre

Firmengründer-Jubiläum

Friedrich A. Flamme

Undsosiehtdasfertige Gerichtaus: Garniert mitAuberginenchipsist dieKarotteMarrakesch derStar–undwirdvon derBeilagezumHauptgerichtgeadelt.

Jetzt geht es an den Pistaziencrunch. Und dafür ist eins gefragt: rühren, rühren, rühren – sonst geht die Sache schief. Die Pistazien werden in einer Pfanne ohne Öl angeröstet. Achtung: Die Pfanne darf nicht zu heiß sein. Sonst verbrennen die Pistazien blitzschnell. Auch wenn der Zucker darüber gestreut wird, sollte man weiter rühren. „Sonst brennt alles an“, weiß der Küchenchef. Und wenn dann doch der karamellisierte Zucker zu dickflüssig geworden ist? „Einfach etwas Wasser hinzugeben“, rät Benjamin Kettmann. Aber langsam, sonst könne es spritzen.

Wenn sich der Zucker gelöst hat, dann die Pistazien-Zucker-Mischung auf ein Blech geben und abkühlen lassen. Anschließend in Stücke brechen und grob in einem Zerkleinerer zu Crunch verarbeiten. „Nicht zu lange zerkleinern“, warnt Marcel Uwe Jürgensen, „sonst bleibt nur noch Pulver übrig.“

Die Karotten im Ofen sind fertig geschmort. Durch die lange Garzeit haben sie das Marrakeschgewürz angenommen. Der Couscous wird mit einem Förmchen auf dem Teller platziert. Drumherum kommen Kleckse von Auberginenund Karottenmus. Ganz obendrauf kommen

die geschmorten Karotten – und im Restaurant auch dünne Auberginenchips. Noch ein wenig Kerbel – das Auge isst schließlich mit – und fertig ist das Hauptgericht, das nur aus Beilagen besteht. Rein vegan und vollwertig. Auch als Star macht sich die Karotte sehr gut. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Tobi Wölki

Zutaten für vier Personen

12 mittelgroße Karotten

4 Auberginen

300 g Couscous

1,5 Liter Karottensaft

Etwas Olivenöl

2 Esslöffel Pistazien

½–1 Esslöffel Zucker

Sesamöl

Salz, Pfeffer, Marrakeschgewürz

Kerbel für die Deko

Genusstipps

Frühstück den ganzen Tag

Den Alltag in einer romantischen Umgebung vergessen und leckere Frühstückskreationen genießen – dafür steht das „Café Mula“. Das Team serviert toasted Breads, Salate, Bowls, Pancakes, Kaffeespezialitäten, hausgemachte Smoothies und selbst gebackenen Kuchen mit Früchten der Saison oder ausgefallenen Toppings.

„Café Mula“ |

Lange Laube 16 |

30159 Hannover | Tel. 0157/ 81263099 | www.cafemula.de

Weinbar und Restaurant

Das „LaSall“ bietet saisonale und regionale Speisen und mehr als 150 Weine. Dazu können die Gäste Flammkuchen und Käsevariationen genießen. Auf der Speisekarte stehen Schnitzelvariationen, Gnocchi, Roastbeef und Ziegenkäse sowie Tagesempfehlungen. Samstags und sonntags serviert das Team Frühstück. Und wer eine Location für seine Feier sucht, ist im „LaSall“ ebenfalls richtig.

„LaSall“ | Sallstraße 79 | 30171 Hannover | Tel. 0511 /816663 | www.lasall-hannover.de

Gesunde Gerichte

Wohlfühlatmosphäre und stylisches Ambiente – das bietet das „BoBo“. Ob ein Treffen mit Freunden, Abwechslung vom Homeoffice oder gesund essen, das „BoBo“ ist Co-Working-Space, Frühstücksbar und Restaurant in einem. Das Team serviert gesunde Gerichte mit frischen regionalen Zutaten, Süßspeisen und leckere Smoothies sowie selbst hergestellte Limonade.

„BoBo“ | Georgstraße 44 |

30159 Hannover | Tel. 0151/50657177 | bobo.restaurant

Gastfreundschaft und Charme

Kaffee, Küche und Kultur – das „anna leine“ steht für Gastfreundschaft mit hohem Qualitätsanspruch und Charme. Zum Team gehören freundliche Menschen mit und ohne Handicap. Denn hinter dem „anna leine“ steht mit den Hannoverschen Werkstätten eine Einrichtung zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Vom köstlichen Frühstück über feine Snacks und wechselnden Mittagstisch bis zur Kleinigkeit am Abend können die Gäste hier genießen –frisch und lecker mit Zutaten aus der Region. In der hauseigenen Bäckerei werden täglich Kuchen- und Gebäckspezialitäten hergestellt.

Am Hohen Ufer 3 | 30159 Hannover | Tel. 0511/5305413 | www.annaleine-hannover.de

„anna leine“ |

Foto: Café Mula Foto: anna leine

Foto: LaSall

Foto: BoBo

Sie sehen Schwarz

Richard III. feierte in der bearbeiteten Version von Michel Decar im Schauspielhaus Uraufführung.

Richard ist böse. Er lügt. Er betrügt. Er geht über Leichen. Die Lebenden weiß er zu manipulieren: schmeichlerisch, heuchlerisch und durchaus mit Witz. Das macht ihn so faszinierend – wie eigentlich seine ganze Familie, die sich mit Gewalt und Krieg sehr gut auskennt.

Willkommen in der Welt Richards III., die als Familiendrama mit Intrigen um Macht und Einfluss, mit Morden und Eitelkeiten der Erfolgsserie „Game of Thrones“ in nichts nachsteht – nur dass ein gewisser William Shakespeare dieses Spiel schon Ende des 16. Jahrhunderts schrieb. Im Schauspielhaus feierte das Stück nach William Shakespeare in der Bearbeitung von Michel Decar jetzt Uraufführung.

Spiel im engsten Familienkreis

Zugegeben, vom alten Shakespeare ist nicht viel übrig geblieben. Michel Decar hat die Personenliste von mehr als 50 Rollen im Original auf acht Akteure zusammengestrichen. Der Rest ist der engste Familienkreis: Mutter, Brüder, Butler – und Lady Anne, die spätere Frau Richards. Sie bilden den Fond des Shakespeareschen Dramas, das auf der Bühne wie ein Kammerspiel inszeniert wird.

Das Bühnenbild (Fabian Liszt) wechselt nie. Hohe holzgetäfelte Wände im 50er­Jahre­Schick mit überhohen Türen und Fenstern erinnern an einen Konferenzraum der Nachkriegsära. Und in der Tat: Diese Familie hat gerade einen Krieg gewonnen. Einer der Ihren sitzt auf dem Thron. Es könnte friedlich sein. Wäre da nicht Richard, der jüngste Bruder, der so gerne selbst die Macht hätte. Dabei hat er schon Macht – nämlich die über Menschen. Das Gefährliche ist: Er weiß es, und er weiß, sie einzusetzen.

Großartige Stella Hilb

Stella Hilb ist Richard III. Und sie ist großartig. In einem schwarzen oversized Herrenanzug spielt sie die Sorte verschlagener Menschen, die schmeichelnd verführen und dabei sanft das Gift ihres Tuns denjenigen einflößen, die ihnen im Weg stehen. Sie lügen, betrügen, morden – und der Betrachter schaut schaudernd­fasziniert zu. Dass Richard III. eine Frau ist, spielt keine Rolle. Das Böse kann männlich wie weiblich sein. Es ist egal. Es ist alternativlos.

In dem Spiel um Macht erkennt nur eine aus dem engsten Familienkreis, was mit Richard los ist – seine Mutter (Irene Kugler), die ein wenig wie Punk­Queen Vivian Westwood (Kostüme: Johanna Lakner) aussieht und genau weiß,

wen sie in die Welt gesetzt hat. Seine spätere Frau Anne (Viktoria Miknevich), deren Mann Richard erschlagen hat, ahnt ebenfalls die Gefahr. Doch sie spielt das Spiel in Ansätzen selbst mit, auch wenn sie später betont: „Ich habe Angst vor dem Menschen, den Du aus mir gemacht hast.“

Morden, nicht ohne Witz

Richards Brüder hingegen, Edward IV, König von England (Philippe Goos), und George (Nikolai Gemel) fallen allzu gerne auf den vermeintlich liebenden Bruder herein. Sie sehen nur, was sie sehen wollen – einen liebenden Bruder mit schmeichelnden Worten. Dass dieser den einen –sterbenskrank – am offenen Fenster im Windzug stehen lässt, weil dieser ja frische Luft brauche – geschenkt. Dass er ihm trotz Lungenentzündung eine Zigarre reicht? Aber bitte! Den anderen Bruder lässt Richard von Butler Bucky (Lukas Holzhausen) ermorden, der übrigens gemeinsam mit seinem Kollegen Catesby (Cino Djavid) immer wieder für komische Einlagen sorgt, die – passend zum Stück –britisch­schwarzhumorig sind.

Und so mordet, manipuliert und schmeichelt sich Richard III. in Kurzclips durch diese schrecklich nette Familie, die eine Mischung aus Adams­Family und Haus Lannister sein könnte. Zwischen den einzelnen, manchmal sehr kurzen Szenen, fährt ein Lichtbalken, der das Publikum blendet, von oben nach unten. Die Zuschauer stehen dann selbst einmal im Rampenlicht. Sie sehen Schwarz. So ist es also, wenn man auf der Bühne steht.

Schrecklich komisch

Das Stück nach Shakespeare ist schrecklich und komisch zugleich. Die Aufteilung in Kurzclips und die sprachliche Aufarbeitung des Klassikers mag eingefleischten Shakespeare­Fans nicht so gut gefallen. Es gab auch einige Buh­Rufe für das Regieteam (Regie: Matthias Rippert) am Ende der Uraufführung. Schließlich findet es nicht jeder schön, wenn Richard in Jugendslang sagt, es sei wirklich nice, König zu sein. Doch eines ist die große Stärke dieses Stücks nach Shakespeare: An manchen Stellen hört sich Richard ganz so an wie heutige Politiker. Wenn sie beispielsweise sagen, sie wollten nie Kanzler werden, man aber trotzdem bei jedem Wort spürt, dass sie es genau auf dieses Amt abgesehen haben – und dafür auch über Leichen gehen würden. b

FOTOS:

TEXT: Heike Schmidt

Kerstin Schomburg/Schauspiel Hannover

Große

Sentimientos im GOP

Komik hat mit Können zu tun. Nur wer sein Handwerk sehr gut beherrscht, kann es nutzen, um wirklich komische Sachen zu machen – so wie das Duo Los Machos. Carlos Chavez und Miguel Sotelo sind als Horst und Costa Cordalis nicht nur unglaublich witzig, wenn sie sämtliche Spanien-Klischees von heißblütigen Machos bedienen. Ihre wahre Kunst zeigt sich, wenn sie mit ihren Gitarren klassische spanische Stücke intonieren und das GOP Varieté zum Konzertsaal wird. Grandios!

Olé!DerFlamencospielt einegroßeRolleinder neuenGOP-Show.

Carlos Chavez und Miguel Sotelo rufen wahre „Sentimientos“ hervor – lachen, träumen und ein wenig den Sommer in die Verlängerung schicken. Im GOP ist das jetzt möglich. „Sentimientos“ heißt die Show, die ein ausschließlich aus Spanien stammendes Ensemble gestaltet – und wie! Da ist so viel Lust am Spiel und Leidenschaft an der Akrobatik zu spüren, dass das Publikum sehr schnell Feuer und Flamme ist.

Die Show startet, wie sie endet: mit einem gemeinsamen Flamenco aller Ensemblemitglieder. Keiner im Team ist außen vor. Wahrscheinlich ist es auch genau das, was die Besucher von Anfang an spüren: Es ist die Einheit in Vielfalt, die diese Menschen verbindet und die Show zu einem Erlebnis werden lässt.

Da ist Carolina Padrón, die an der Pole-Stange zu lateinamerikanischer Musik Sinnlichkeit pur ausstrahlt. Shyno, der auf seinem Hoverboard durchaus mal einen Handstand macht – als Teil seiner Breakdance-Show. Conchy

Garea und David Candela alias Deibit & Nymeria haben ein Gerüst dabei. Dieses trägt Deibit mit Nacken und Beinen, während seine Partnerin darauf turnt. Hula-Hoop-Künstlerin La Suricata lässt 20 Reifen gleichzeitig um ihren Körper tanzen – und wenn das Licht erlischt, malen diese wunderschöne Bilder ins Bühnenschwarz. Beatriz Corral Grimaldo zeigt an den Aerial Silks Flamenco in der Schwebe, während die beiden Flamenco-Diven (und -Profis) Maria Madrid und Alejandra Castel das Feuer des Flamencos nach Hannover bringen. Antonio Vargas Montiel ist dem Flamenco ebenso zugewandt; in seiner Handstandakrobatik lässt er die Welt aber immer wieder Kopfstehen.

Die „Sentimientos“, die alle Künstler gemeinsam hervorrufen, sind groß. Schon allein deswegen ist diese Show anders. Sie ist eine Verlängerung des spanischen Sommers mitten in Hannover. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: GOP/Ralf Mohr

ConchyGarea undDavidCandela aliasDeibit&Nymeria (links)und Beatriz CorralGrimaldo (rechts)

für Kunst- und Kulturgut

Barbara Helmrich

Wollen

auswandern: Vincentund Jeanne(Volker Weidlichund AndreaSpatzek).

mit

Tempo und Tiefgang

Was schulden wir unseren Kindern? „Wir haben eine wichtige Nachricht für euch, bitte kommt schnell!“ Mama Jeanne und Papa Vincent haben gerufen, ihre drei erwachsenen Kinder stürmen herbei. Die aktuelle Komödie im Neuen Theater Hannover verbindet Tempo und Tiefgang ab Sekunde eins. Was harmlos erscheint, nimmt unerwartete Wendungen. Sind die Eltern sterbenskrank, werden sie verschwinden? Ja! Sie werden verschwinden – so der Plan.

Mama Jeanne (Andrea Spatzek) und Papa Vincent (Volker Weidlich) wollen ihre Rentner-Routine als pensionierte Lehrer verlassen. Raus aus dem gemütlichen Haus, in dem die Kinder aufwuchsen. Auf nach Kambodscha, um dort ein Waisenhaus zu gründen. Regisseur Christian H. Voss lässt den Darstellenden Raum. Die Rollen sind exzellent besetzt. Nesthäkchen und Medizinstudentin Louise (Jana Engel), der schriftstellernde Sohn Jules (Fabian Baecker) und der Erstgeborene Pierre (Sebastian Prange), er ist schon Ehemann, Vater und

ZeigenwenigBegeisterungfürdiePläneder Eltern:Louise(JanaEngel),Pierre(Sebastian Prange)undJules(FabianBaecker)mitMutter Jeanne(AndreaSpatzek).

Fabrikbesitzer, werden sensibel durchgezeichnet und beeindrucken in rasanten Wechseln. Mal sind die Geschwister eine Einheit, dann wieder emanzipiert sich jede und jeder aus seiner Kinderrolle mit Gespür und Feinsinn. Jedes Familienmitglied füllt unterschiedliche Rollen aus, aber Erfüllung muss jeder für sich finden.

Da führt die in Aussicht stehende Abwesenheit von Gewohnheit zu unerwarteter Selbst- und Fremderkenntnis. In der Sorge um ihre Eltern halten die Geschwister zusammen. Dann stellt sich heraus, dass die Eltern nicht länger nur ihren eigenen, längst erwachsenen Nachwuchs im Blick haben, sondern auch anderen jungen Menschen Liebe und Aufmerksamkeit schenken wollen.

In dieser Komödie geht es nicht um tragischen Verzicht. Das „Mehr“, welches ein unerwarteter Lottogewinn ins Leben der Eltern spülte, sorgt für rasanten Perspektivwechsel und auch schwarze Gedanken. Schließlich fällt ein Schuss.

Im voll besetzten Neuen Theater Hannover lässt sich das Publikum gerne einfangen, geht mit, lacht, applaudiert, ist nachdenklich. Kinder sind wir alle, unverhoffter oder erwarteter Geldsegen kann die eigene Perspektive extrem drehen. Wie viel ist genug? Die Autoren des Stücks beweisen intime Kenntnis der Materie, es sind die Geschwister Armelle und Emmanuelle Patron. Sie finden treffende Worte für das Wechselspiel von Zufriedenheit und Streben, Sehnsucht und Selbstbild.

Empfehlung: Das unwiderstehliche Angebot des Neuen Theaters von Christopher von Berlepsch, Mirja Schröder und Florian Battermann unbedingt annehmen und bis zum 11. November 2023 eine der Vorstellungen besuchen – am besten mit der ganzen Familie. b

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SebastianPrange, VolkerWeidlichund AndreaSpatzekineiner temporeichenKomödie.

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TEXT: Patricia Chadde

FOTOS: Oliver Vosshage

Foto: Tatjana Dachse / Liudmila Jeremies

am 20.10.2023

VERGESSENE WELTEN

Kulturtipps

bis 21.10.2023

AM MEER

Händel & Musik aus Mesopotamien ist das Finale einer Konzertreihe der Produktionen von Danya Segal: Hier verschmelzen die Klänge zweier Hochkulturen zu etwas Neuem und Verbindendem. Die Solistin Johanna Winkel, die syrische Komponistin und Sängerin Dima Orsho und das Barockensemble Musica Alta Ripa & Friends erschaffen gemeinsam eine Verbindung aus Händels Meisterwerken und alten Klängen aus Armenien, Babylon, Assyrien und Kurdistan.

Christuskirche | Conrad-Wilhelm-Hase-Platz 1 |

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bis zum 22.12.2023

LICHTBLICKE LINIE 4

Auf dem Weg von Garbsen über den Kröpcke bis nach Roderbruch passiert die Linie 4 interessante, sehenswerte und auch weniger bekannte Orte und Plätze Hannovers. Die Ausstellung zeigt in fünf Abschnitten Interessantes links und rechts dieser Strecke. Dabei hat die Fotogruppe LichtGestalten das Besondere eines Augenblicks, ungewöhnliche Details, aber auch Alltägliches aus einer ungewöhnlichen Perspektive heraus eingefangen.

Bildungsverein Südstadt | Stadtstraße 17 |

30159 Hannover | Tel. 0511/699976 | bildungsverein.de

Das Meer als Sehnsuchtsort, als „Hüterin des unendlichen Blaus“, wie es in dem weltberühmten Chan son „La Mer“ des Sängers Charles Trenet heißt, hat die Kunst seit Jahrhunderten inspiriert. Es findet sich eine Vielfalt formaler und inhaltlicher Ansätze, deren Ästhetik und künstlerische Umsetzung beeindrucken, emotional berühren und überraschen. Die mehr als 40 Exponate reichen von der Klassischen Moderne (Lyonel Feininger, Emil Nolde, Max Pechstein) über Künstler wie Heinrich Steiner, der dem Kreis der Deutsch-Italiener um Hans Purrmann angehörte, bis hin zu zeitgenössischen Positionen wie die von Alex Katz, Susanne Kraißer, Andrea Neuman, Alexander Strohte, Renata Tumarova, Reiner Wagner und anderen.

GALERIE KOCH | Königstraße 50 | 30175 Hannover | Tel (0511) 342006 | www.galeriekoch.de

bis 4.11.2023

WHO IS WHO IS WHO // Aichinger, Kanter, Mas

Hans Aichinger, Matthias Kanter und Gerard Mas Arbeiten eint die Herangehensweise, altmeisterliche Werke zu analysieren und in das Hier und Jetzt zu übersetzen. Bei Aichinger erinnern die in gleißendes Licht getauchten Figuren seiner Ölmalerei an die Anmutung des Barock. Bei Kanter fragen wir uns, ob wir es mit abstrakten Darstellungen von Figurengruppen oder Landschaftsmalerei zu tun haben, und finden Hinweise auf die Renaissancemalerei. Mas präsentiert sich skulptural figürlich – aber aus welcher Zeit stammen seine Damen mit heutigen Accessoires?

Galerie Drees | Weidendamm 15 | 30167 Hannover | Tel. 0511/9805828 | www.galerie-drees.de

Foto: Galerie Koch/Emil Nolde

Foto: Roland Schmidt

Foto: Dieter Schwandt

EXTINCT AND ENDANGERED: INSEKTEN IN GEFAHR

Faszinierende Fotoausstellung im Erlebnis-Zoo Hannover

Insekten sind atemberaubend schön und schillernd. Sie tragen markante Muster und filigrane Fühler. Sie sind pelzig oder gepanzert, dicht behaart oder durchscheinend. Und gleichzeitig unbekannt, oft übersehen – und stark bedroht!

Erstmalig in Europa präsentiert der Erlebnis-Zoo Hannover die Fotoausstellung

„Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr“ des American Museum of Natural History aus New York. Anhand der beeindruckenden Makrofotografien des preisgekrönten Levon Biss wird den Betrachtenden auf zwei bis drei Meter großen Werken die Vielfalt der Insekten eindringlich nahegebracht. In 300facher Vergrößerung wird

jedes noch so dünne Haar einer Biene und jede Falte im pergamentenen Schmetterlingsflügel sichtbar. Diese unerwartete Pracht der Tiere verändert die Perspektive auf den Wert und die Bedeutung der Insektenwelt.

Wussten Sie schon?

Insekten sind die vielfältigste Gruppe von Tieren auf unserem Planeten. Allein in Deutschland machen sie 70 Prozent aller Tierarten aus. „Extinct & Endangered: Insekten in Gefahr“ zeigt in übergroßen Fotografien ausgestorbene und gefährdete Insekten. Die begleitende Ausstellung betont außerdem die Risiken, denen Insekten ausgesetzt sind, und zeigt Lösungen, wie jeder von uns den Insekten helfen kann, sowie die laufenden Arbeiten zum Schutz von Insektenpopulationen rund um den Globus und natürlich im Erlebnis-Zoo Hannover. Tipp: Die Ausstellung ist für alle Zoo-Besuchenden kostenfrei. Wer ohne Zoobesuch über die Insekten-Aufnahmen staunen möchte, hat an drei Abenden in der Woche Gelegenheit dazu. Termine und exklusive Tickets gibt es auf shop.erlebnis-zoo.de.

Tickets buchbar auf shop.erlebnis-zoo.de

THIS EXHIBITION IS ORGANIZED BY THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY, NEW YORK (AMNH.ORG). PHOTOGRAPHY BY LEVON BISS.

InsektenimGroßformatzeigtdieAusstellung,diederzeitimZooHannoverzusehenist.

Ab ins Beet:

Entspannt in den Oktober

Sie ist eine Schönheit. Ihre Blüten leuchten in traumhaften Orangetönen. Sie sind üppig gefüllt. Im Garten von Ronald Clark und Ekkehard Fiss stehen die Blütenköpfe von American Sunset wie weit leuchtende Symbole für einen goldenen Oktober, der von üppiger Ernte und schillernden Farben erzählt.

Jetzt ist Erntezeit: Die samtigen Pfirsiche sind reif, die rotbraunen Bohnen können gepflückt und gekocht werden. Und auch die Blätter des Portugieser-Kohls sind bereit,

um als Spaghetti im Kochtopf zu landen. „Dazu einfach ein Blatt wie eine Zigarre aufrollen, in feine Streifen schneiden und je nach Geschmack blanchieren oder kochen“, berichtet Ronald Clark. Dann einfach ein wenig in Butter schwenken und Parmesan darüber – ein Gedicht aus dem eigenen Garten.

Neben den Nutzpflanzen sind es vor allem die Dahlien, die jetzt in voller Blüte stehen: weiß, dunkelrot, violett und orange leuchten sie in den Rabatten. Die Bienen lieben sie. Das kolibrischnelle Taubenschwänzchen – eine Schmetterlingsart, die eher an eine Hummel mit Düsenantrieb erinnert – hat hingegen eine Vorliebe für den Phlox Minnehaha. Und so summt und brummt es auch im Herbst noch im Garten. Und das soll auch möglichst noch lange so bleiben.

Kein schneller Schnitt

„Bitte nichts hektisch abschneiden“, betont Ronald Clark. Geduld haben. Auf den ersten Frost warten. Und erst dann die Dahlien abschneiden und die Knollen aus dem Boden holen. „Die Erde gut abschütteln“, betont der Fachmann. Die Knollen mögen es trocken und kühl. Daher werden sie am besten in einem Keller aufbewahrt. „Und man sollte dranschreiben, um welche Dahliensorte es sich handelt“, erklärt Ronald Clark – so wisse man auch im Frühjahr noch, welche Blume später das Gärtnerherz erfreuen wird.

SchnellwieeinKolibri: DasTaubenschwänzchen saugtNektarausdenBlüten derPhlox-SorteHiawatha.

Nur nicht schnell alles abschneiden, lieber schauen und genießen.

Inmittenwunderschöner,orangefarbenerDahlienderSorteAmerican Sunset:RonaldClarkgenießtdie schönenTageimOktoberimGarten.

Der erste Frost ist auch die beste Zeit, um Kübelpflanzen hineinzubringen. Wobei mit „hinein“ nicht die Wohnung gemeint ist. Dort ist es den meisten Pflanzen zu warm. „Sie treiben dann aus“, sagt Ronald Clark. Dabei bräuchten sie eigentlich eine Ruhephase. Ein Treppenhaus oder auch ein Keller können gute Unterbringungsmöglichkeiten für Kübelpflanzen sein. „Ab und zu gießen“, mahnt der Fachmann: „Aber nicht zu viel. Die Pflanzen mögen keine Staunässe.“

Stützende Stellen im Garten

Ronald Clark und Ekkehard Fiss holen selten Pflanzen hinein. Die Kübel werden an eine geschützte Stelle im Garten gestellt und auch nicht üppig eingepackt. „Wenn man das tut – entweder mit Vlies oder mit Tannenzweigen –sollte man das auch nicht zu früh tun, sonst sammeln sich Feuchtigkeit und/oder Ungeziefer darunter“, erklärt Ronald Clark. Im gemeinsamen Garten mit seinem Mann gilt nach wie vor die Devise: Nur die Harten bleiben im Garten. So steht beispielsweise eine Säulenzypresse kerzengerade hinter dem Gewächshaus und ist auch noch nicht eingegangen. „Obwohl sie von den Temperaturen eigentlich nicht hierher gehört.“

Samtweichund nochinderBlüte: die ausgefallene Quito-Tomate.

AuchdieBienen sammelnnocheifrig Pollenindenletzten BlütenderDahlie Lou Farman.

DieErntesteht bevor:Diese Zitronen-Gurken sindeher knubbeligals schlank.

Jetzt in den Berggarten gehen

Auch ansonsten sollte man einfach entspannt bleiben. Laub, das beispielsweise von Kirschbäumen fällt, könne man einfach liegen lassen. „Es verrottet sehr gut“, weiß der ehemalige Gartendirektor: „Und die Regenwürmer machen hervorragende Erde daraus.“ Eichen- und Walnussblätter sollte man hingegen besser wegharken. „Die haben zu viel Gerbsäure und verrotten schlecht.“ Auch Gräser schneidet der Fachmann nicht ab. „Es sieht doch toll aus, wenn darauf der erste Raureif oder Schnee zu sehen ist. Das gibt dem Garten eine wunderschöne neue Struktur.“

Jetzt im Berggarten gucken

Apropos Gräser: „Wer sich dafür interessiert, der sollte jetzt einen Abstecher in den Berggarten unternehmen“, rät Ronald Clark. Dort würden gerade im Herbst die schönsten Gräser, aber auch Astern blühen. Dann einfach die Namen notieren und im kommenden Frühjahr – wenn sie gepflanzt werden können – nachkaufen. „Dann weiß man wenigstens schon, was man haben möchte, und hat ein Bild vor Augen.“ b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Frank Wilde

ImHerbst tragenPflanzen wiedie Kermesbeere Früchte.

Wer suchet, der findet

Wer im Oktober einen Waldspaziergang unternimmt, kann in heimischen Wäldern Pilze finden. Eine Tour durch den Deister.

Wenn im Frühherbst nach ausgiebigem Regen die Sonne wieder strahlend hinter den Wolken hervorlugt, macht sich Thomas Haase alljährlich auf den Weg in den Deister. Der Gastronom vom gleichnamigen Restaurant in Laatzen/Grasdorf weiß: „Das ist die richtige Zeit, um nach Steinpilzen und Maronen, Rotfußröhrlingen und Birkenpilzen zu suchen.“ Wenn es warm und feucht ist im Wald und auf den Wiesen, sprießen in dieser Jahreszeit Speisepilze besonders gern und reichlich. Auf Empfehlung eines Freundes streift der erfahrene Koch vom Parkplatz Waldkater in Wennigsen aus durch den Wald. Links und rechts

des Wanderweges durchsucht er das Waldgebiet. Unterstützt wird er dabei von seiner ebenfalls pilzversierten Lebensgefährtin Gina Osorio.

„Man sieht am Boden und an den Baumarten, die hier wachsen, schon vorher, ob man etwas Leckeres finden kann“, so Thomas Haase. So wachsen Maronenröhrlinge und Steinpilze gern auf sauren Böden unter Kiefern und Fichten. Rotkappen hingegen mögen es unter Birken, Hainbuchen und Pappeln. Wiesenchampignons – der Name legt dies nahe – findet der Pilz­Liebhaber auf Wiesen und Weiden und nicht im Wald.

GinaOsoriound ThomasHaasesind zufriedenmitihren Fundstücken.

Die Suche sollte gut vorbereitet sein. „Wichtig sind passendes Schuhwerk und entsprechende Kleidung. Zudem sollte man ein gutes Messer dabeihaben, wenn man die Pilze mitsamt Stiel abschneiden und nicht aus dem Boden herausdrehen will“, empfiehlt Thomas Haase. Wer sich als Anfänger beim Pilzsammeln nicht sicher ist, ob er einen genießbaren oder womöglich sogar giftigen Pilz gefunden hat, sollte sich an der Unterseite des sogenannten Pilzhutes orientieren. Dabei wird zwischen Lamellen­ und Röhrenpilzen unterschieden. Aus Sicherheitsgründen und trotz mancher Ähnlichkeiten zum beliebten Champignon sollten Anfänger daher von Lamellenpilzen lieber die Finger lassen. Denn unter diesen sind viele giftige Gewächse wie auch der Knollenblätterpilz.

„Man sollte die Pilze am besten in einem luftigen Weidenkorb sammeln und transportieren“, so Thomas Haase. Wer seine kleinen Fundstücke für Pfanne und Kochtopf in einem vollen Leinen­ – oder noch schlimmer – Plastikbeutel mit nach Hause nimmt, riskiert, dass die Pilze dabei schwitzen, zerquetscht und so ungenießbar werden. Pilze mögen es kühl und luftig, trocken und nicht in größeren Mengen übereinander gelagert. Dann halten sie sich bis zu drei Tagen.

Bitteschönluftig: Pilzemögenes, wennsienichtin Plastikgequetscht transportiert werden.

„Wichtig ist, dass die Wildpilze bei der Zubereitung rund 15 Minuten gegart werden“, weiß Thomas Haase weiter. Da viele Pilze hitzeempfindliche Gifte enthalten, werden diese durch das Garen zerstört. Außerdem sollten die Pilze nur trocken mit einem spitzen Messer gereinigt werden. Wenn sie gewaschen werden, saugen sie zu viel Wasser auf. Außerdem sollten sie erst nach der Zubereitung gesalzen werden.

Speisepilze sind nicht nur aufgrund ihres geringen Fettund Kohlehydratgehalts attraktiv für Kalorienbewusste. Sie bestehen außerdem zu 40 Prozent aus Proteinen, die in ihrem Aufbau tierischem Eiweiß ähneln. Deshalb sind sie auch bei Vegetariern und Veganern für eine ausreichende Eiweißzufuhr sehr beliebt. Diskutiert wird dabei von einigen, wie Pilze korrekt einzuordnen sind: Neben Tieren und Pflanzen bilden sie das dritte Reich der Lebewesen. Da sie im Prinzip sesshaft sind, wurden Pilze lange der Pflanzenwelt zugerechnet. Aber anders als Pflanzen gewinnen sie keine Energie über Photosynthese, die sie gar nicht beherrschen, und sie produzieren auch keinen Sauerstoff. Im Gegenteil: Pilze ernähren sich durch die Aufnahme gelöster organischer Substanzen und atmen Kohlendioxid aus. Wie Tiere können sie Vitamin D aus dem Sonnenlicht produzieren. Von daher ist es schwierig, sie einzuordnen. Eins ist jedoch sicher: Ohne Pilzkulturen gäbe es kein Bier und keine Antibiotika.

Wer sich in und um Hannover nun selbst auf die Suche nach Speisepilzen machen möchte, hat dafür zahlreiche Möglichkeiten. In allen öffentlichen Waldgebieten dürfen Pilze kostenlos gesammelt werden, nur nicht in Naturschutzgebieten und Nationalparks. In Hannover ist die Eilenriede ein gern genutzter Anlaufpunkt, aber auch der Mecklenheider Forst, der Misburger und der Seelhorster Wald. Am Deister locken der Bereich rund um den Nienstedter Pass ebenso wie der Wald an der Bantorfer Höhe, bei Bad Nenndorf,

EinschönesFundstück:ein SteinpilzausdemDeister.

InunterschiedlichenGrößen: Maronen­Röhrlinge werden gern genommen.

DieserHexenröhrlingistnur genießbar,wennerabgekocht undohneAlkoholgegessenwird.

der Saupark Springe wie der Hildesheimer Wald. Für den Eigenbedarf dürfen allerdings pro Tag und Person nur zwei Kilogramm gesammelt werden. Immerhin darf diese Menge jeder behalten. Das war nicht immer so: Bis zur Französischen Revolution mussten gefundene Steinpilze in den deutschen Landen noch als kulinarische Leckerei an den adligen oder geistlichen Grundherren abgeliefert werden.

Doch Vorsicht: Wer sich nicht hundertprozentig bei den gefundenen Pilzen sicher ist, sollte die Finger davon­

lassen. So gibt es echte und falsche, schwach giftige Pfifferlinge; der genießbare, flockenstielige Hexenröhrling ähnelt dem Satansröhrling, der Brechdurchfall verursacht, und den Wiesenchampignon kann man leicht mit dem gefährlich­giftigen Grünen Knollenblätterpilz verwechseln. In 90 Prozent der Todesfälle durch Pilzvergiftungen in Deutschland war es ein irrtümlich falsch beur teilter Knollenblätterpilz, der den Tod herbeiführte. Mehr als 150 Pilzarten, die in Deutschland wachsen, sind mehr oder weniger giftig.

KeineAhnung,welchePilze hierwachsen? Dannlieber stehenlassen!

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Das Rezept des zweiten Bürgermeisters

Der stellvertretende Pattenser Bürgermeister und begeisterte Freizeitkoch Matthias Friedrichs hat dafür eine lecker „pfifferlige“ Empfehlung:

Knoblauch und Zwiebeln von der Schale befreien und getrennt voneinander in kleine Würfel schneiden. Den Knoblauch dabei vorher mit dem Messer etwas plattdrücken. Die Kirschtomaten halbieren, Pfifferlinge putzen.

In einer Pfanne bei mittlerer Hitze die Butter zum Schmelzen bringen, Pancetta hinzufügen, unter ständigem Rühren. Die Zwiebeln hinzugeben, bis sie glasig sind. Knoblauch und Pfifferlinge in die Pfanne geben und ca. drei bis vier Minuten mitbraten, anschließend die Kirschtomaten mit den Kräutern hinzufügen und weitere zwei Minuten

anbraten. Alles mit einem Schuss Weißwein ablöschen und ganz kurz einköcheln lassen. Die Sahne hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Mit einer Mischung aus Thymian, Rosmarin und ein bis zwei Blättern klein gehacktem Salbei abschmecken.

Für die Tortilla die Eier verquirlen und mit Salz, Pfeffer sowie einer Messerspitze Muskatnuss würzen. Die Tortilla in einer heißen Pfanne für 30 Sekunden erwärmen, wenden. Anschließend die Hälfte der Eimasse gleichmäßig über diese verteilen. Tortilla wieder wenden und in der Pfanne etwas hin­ und herbewegen, damit das Ei am Teig haftet. Ein bis zwei Minuten braten und wieder wenden. Nachdem das Ei ausreichend gestockt und goldbraun geworden ist, aus der Pfanne nehmen, auf einen Teller geben und mit Pfifferlingsauce füllen.

Lecker!Sosiehtdas fertigePilzgerichtdes stellvertretendenPattenserBürgermeistersaus.

MatthiasFriedrichsist nichtnurstellvertretender

Bürgermeistervon Pattensen,sondernauch begeisterterHobbykoch.

Zutaten

Calenberger Pfifferlinge in Eiertortillas

Rezept für zwei Personen

2 Weizentortillas

4 Eier

ein kleines Stück Butter

100 ml Sahne

ein Schuss Weißwein oder ersatzweise Apfelsaft

100 g gewürfelten Pancetta oder Bacon

250 g frische Pfifferlinge

8 Kirschtomaten

1 Knoblauchzehe

1 mittelgroße Zwiebel

etwas Muskatnuss

Kräuter nach Belieben

Pfeffer, Salz

Wichtige Infos

Wer nach dem Verzehr von Pilzen unter Symptomen wie Kopfund Magenschmerzen, Übelkeit oder Herzrasen leidet, sollte das für Niedersachsen zuständige Giftinformationszentrum (GIZ) Nord Göttingen unter der Nummer (0551)19240 anrufen. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (www.dgfm­ev.de) bietet in und um Hannover Informationen und Schulungen durch Pilzsachverständige an. Infos gibt es auch beim Internetauftritt des NABU Niedersachsen (www.niedersachsen.nabu. de). Apps und Pilzlexika sollte man nur bedingt vertrauen, wenn man nicht genau weiß, ob der gefundene Pilz nun identisch mit der Sorte auf dem Foto ist . b

TEXT und Fotos: Torsten Lippelt

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Wellness im eigenen Garten

Naturpool, Gartensauna und Whirlpool bieten

Entspannung an 365 Tagen im Jahr.

Wellness im eigenen Garten nach ganz persönlichen Vorstellungen: Mit einer Gartensauna, einem Whirlpool, einem Schwimmteich oder einem Naturpool ist die Erholung perfekt. Home Spa bedeutet Entspannung an 365 Tagen im Jahr, der Garten wird zum Rückzugsort.

Wohltuende Wärme, eine sanfte Massage und beruhigende Geräusche von sprudelndem Wasser – dieses Verwöhnprogramm bietet ein eigener Whirlpool. Nach einem anstrengenden Tag oder auch täglich entspan-

nen – das können die Besitzer selbst entscheiden. Der Alltagsstress ist schnell vergessen, ohne das eigene Zuhause zu verlassen. Whirlpools gibt es in verschiedenen Größen, in den größeren Modellen finden sogar bis zu acht Personen Platz.

Eine Outdoor-Sauna im eigenen Garten ergänzt das Wohlfühlambiente. Die Mindener Gartenbau-Firma Rasche bietet zusammen mit Premium-Herstellern für Saunen exklusive Spa-Erlebnisse. Die Modelle aus großen Glaselementen und edlem Holz haben nur noch wenig mit der typischen Kellersauna gemeinsam. Allein durch ihre Optik wird eine Gartensauna zum Blickfang und Hotspot. Schnell kommt dann ein Gefühl von Freiheit und Natur auf.

Die Gestaltung des Wellness-Gartens sollten die Besitzer einem Profi überlassen, empfiehlt Gartenberater Matthias Krech von der Rasche Gruppe. Denn Sauna und Whirlpool sind meist mit feinster und hochmoderner Technik ausgestattet. LED-Beleuchtung, Massage-Düsen oder die Sauna-Temperatur lassen sich einfach vom Tablet oder Smartphone aus bedienen.

Eine gute Beratung ist außerdem sehr wichtig. „Ideen müssen präzise umgesetzt und mit professionellem Weitblick geplant werden“, betont Krech. Ein eigenes Team der Firma Rasche entwirft seit Jahren exklusive WellnessGärten.

Jeder Tag beginnt im Bad, schöne Bäder bei Holtzmann

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Echte Wohlfühloasen sind auch Naturpools und Schwimmteiche im eigenen Garten. Sie sorgen für erfrischende Badeerlebnisse und sind gleichzeitig ein Blickfang. Die Firma Steinberg.Gärten in Hemmingen ist spezialisiert auf die Planung und den Bau dieser Pools und Teiche und gestaltet zudem auch Wassergärten. Das Unternehmen entwickelt gemeinsam mit den Kunden ein komplettes Gartenkonzept.

„Uns ist es wichtig herauszufinden, welchen Anspruch der Besitzer an Gestaltungsoptik, Energiekosten und Reinigungsaufwand stellt“, sagt Geschäftsführerin Viola Steinberg. Im Erstberatungsgespräch erläutern die Experten ihren Kunden ausführlich die verschiedenen Poolsysteme mit ihren Vorzügen.

Ein Schwimmteich oder Naturpool sei die nachhaltigste Form, sich das Badevergnügen im eigenen Garten zu gönnen, betont Viola Steinberg. Zugleich werde auch die körperliche Fitness gefördert und das Wohlbefinden gesteigert. Im Gegensatz zu sogenannten desinfizierten Poolsystemen, ob mit Chemie oder Salzelektrolyse, sind bei Naturpools keine hautschädigenden und umweltbelastenden Zugaben erforderlich. Das natürlich

gereinigte Poolwasser bleibt dauerhaft im Pool oder Schwimmteich, lediglich das Verdunstungswasser wird nachgefüllt. „Dies ist ein sehr verantwortungsvoller Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser und somit ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Chemiepools“, erklärt Viola Steinberg.

Das Unternehmen rüstet auch Swimmingpools in umweltfreundliche Naturpools um. Diese können auf Wunsch mit einer Heizung, Abdeckung oder Gegenstromanlage ausgestattet werden. Somit besteht auch hinsichtlich des Komforts kein Nachteil gegenüber einem klassischen Chemiepool. Schwimmteiche mit Pflanzzonen sowie Naturpools bieten eine natürliche Optik, und sie sind aufgrund der geringen Energiekosten absolut im Trend.

Bei der Planung eines Naturpools oder Schwimmteichs ist die passende Lage für eine optimale Funktionsweise wichtig, daher ist auf Sonneneinstrahlung und Windrichtung zu achten. Die Kunden müssen zudem das Nachbarschaftsrecht mit den erforderlichen Grenzabständen beachten. Dann steht der Entspannung im eigenen Garten aber nichts mehr im Weg. b

TEXT: Martina Steffen

FOTOS: Rasche Premiumpartner Gartengold/Rasche

POOL FOR NATURE

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Exklusiv:eineSauna aufeinerInsel

So klappt ein schönes Spiel

Die Golfclubs erfreuen sich steigender Mitgliederzahlen, voller Schnupperkurse und gut besuchter Platzreifekurse. Es ist auch einfach herrlich, die Ruhe und Natur auf dem Platz zu genießen.

Sie haben kürzlich das Golfspiel für sich entdeckt? Eventuell schon mal einen Schnupperkursus gemacht? Oder vielleicht sogar schon die Platzreife absolviert? Jedenfalls erwägen Sie nun, sich die erste Golfausrüstung zu kaufen. Aber worauf sollte man beim Kauf der Golf-Erstausstat-

Die richtige Ausrüstung ist beim Golfen mindestens genauso wichtig wie beispielsweise beim Laufen. Wir stellen Trends vor. tung achten? Hat man Gefallen gefunden und möchte ernsthaft vorankommen, dann muss eine eigene Ausrüstung her. Zugegeben, die Auswahl an Golfequipment ist riesig: Verschiedene Marken, Größen, Farben und Formen können einen geradezu überwältigen. Was gehört also in eine Grundausrüstung für Golfspieler? Hier gilt es auch immer, einen Blick in das Golfregelwerk zu werfen. Grundsätzlich darf jeder Golfspieler maximal 14 Schläger auf dem Platz mit sich führen.

Golfschläger sind das Notwendigste für jeden Golfer. In einem regulären Satz befinden sich meistens sieben Golfschläger bestehend aus Eisen 5 bis 9 sowie ein Pitching Wedge und ein Sand Wedge. Putter und Hölzer müssen dazugekauft werden. Anders ist dies bei einem sogenannten „Anfänger-Set“. Dieses besteht aus einem Putter, einem Pitching Wedge sowie Eisen 7, Eisen 9 und einem Holz.

Um Schläger und Zubehörteile bequem zu transportieren, ist die Golftasche essenziell. Es gibt verschiedene Arten von Golftaschen, die sich in Größe, Material und Trageoptionen unterscheiden. Die Tragebags sind leicht, meistens etwas kleiner und haben Schultergurte, damit sie auf dem Rücken über den Golfplatz getragen werden können. Sie bieten nur begrenzten Stauraum für Zubehör. Die Cartbags sind größer und werden meist auf einem Golfwagen oder Trolley transportiert. Sie haben oft mehrere Taschen und Fächer für Zubehör und Kleidung. Zuletzt gibt es noch die Reisetaschen. Der Name verrät auch schon den Sinn.

CeliaPaulinatestet dieneuestenSchläger direktaufderDrivingRange.

Diese Golftaschen sind speziell für Reisen entwickelt worden und bieten Schutz für die Golfausrüstung während des Transports.

Die Wahl der richtigen Golftasche hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Menge der benötigten Ausrüstung, der Transportmethode auf dem Golfplatz und dem persönlichen Stil und Geschmack des Golfers. Um Schultern und Rücken zu schonen, ist es ratsam, sich einen Golftrolley zuzulegen.

Golfer tragen einen Handschuh. Dieser verbessert den Grip am Schläger und ermöglicht eine stabilere Haltung und einen präziseren Schwung. Rechtshänder tragen den Handschuh an der linken Hand und Linkshänder an der rechten Hand. Natürlich benötigt man auch Golfbälle. Für Anfänger sind „weichere“ Bälle besser geeignet, denn sie haben eine höhere Spin-Rate und geben dem Spieler dadurch mehr Kontrolle.

Um den Ball beim Abschlag ideal zu treffen, werden Tees benötigt. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Materialien. Ein Golf Tee ist ein kleiner Stift, auf den der Golfball zu Beginn jeden Lochs gelegt wird. Sie werden einfach in den Rasen gesteckt, um den Ball vom Boden abzuheben.

MartinReimke(links)undUweMensingsind Expertenfürdieneuestenundaktuellsten Golf-AusrüstungenaufdemMarkt.

IneinemGolfset befindensich unterschiedliche Schläger,maximal 14Schlägerdarf einGolfspieler aufdemPlatz mitsichführen.

Ausprobieren, anfassen, fühlen

Um auf dem Platz einen sicheren Stand zu haben und das Grün zu schonen, sind Golfschuhe wichtig. Es sollten Schuhe gewählt werden, die bequem sind und eine gute Traktion auf dem Platz bieten.

Und bei allem gilt: ausprobieren, anfassen, fühlen! Golf ist ein Sport. Man spielt in seiner Freizeit und man sollte sich dabei wohlfühlen. In und um Hannover gibt es diverse Ausstatter, die mit großen Verkaufsflächen und breitem Angebot viel Auswahl bieten. Zu ihnen gehören GolfHouse am Hanomag-Gelände und AllForGolf an der Vahrenwalder Straße.

DieSchaftstärke desGolfschlägers wirdindividuell angepasst.

Der Ausstatter PlanetGolf kommt zwar aus Osnabrück, bietet aber in etlichen Golfclubs um Hannover vieles, von einer kleinen Auswahl seiner Produkte bis hin zu vollausgestattenden Fittingboxen mit verschiedenen Herstellern, an. Martin Reimke, Geschäftsführer bei PlanetGolf, unterstützt nicht nur die Golfkunden mit seinem Team und großem Fachwissen. Auch diverse Mannschaften der Clubs in der Region werden mit Mannschaftsbekleidung und Sponsoring unterstützt. Nebenbei baut PlanetGolf derzeit seine Geschäftsflächen aus und schafft so zum Ende dieses Jahres eine Verkaufsfläche von mehr als 900 Quadratmetern. Genügend Platz, um eine große Auswahl sowohl für Anfänger als auch erfahrende Golfspieler anzubieten. Die eine oder andere Neuheit für die kommende Saison lässt sich sicher entdecken. b

MartinReimkegibt wichtigeTipps: CeliaPaulina testet neue Putter.

TEXT: Celia Paulina Strauch

FOTOS: Lorena Kirste

SCHÖNER UND NACHHALTIGER REISEN: Chamäleon zeigt eine Welt mit Herz

Die Schönheit der Welt und die Magie der Begegnungen – das möchte der nachhaltige ErlebnisReiseveranstalter Chamäleon den Menschen nahebringen. Aus diesem Grund lädt Chamäleon zu einem großen Erlebnistag ins Theater am Aegi ein. Dort wird es am 26. Oktober um 17 Uhr eine große Show geben, die emotionale und berührende Geschichten von den schönsten Orten der Erde erzählen wird. Erzählen wird diese Geschichten der Gründer und Inhaber Ingo Lies selbst, der gemeinsam mit den beliebtesten Reiseleitern auf der Bühne stehen wird. Sie sind eigens für diese Deutschlandtournee aus zwölf Ländern angereist – so wie Levroy, der seine magischsten Momente aus Namibia mitbringt, Jesus aus Kuba oder auch Tuan aus Vietnam. Die Teilnahme ist kostenlos.

WECHSEL AN DER SPITZE:

Neuer Direktor im Schweizerhof

Nach 21 Jahren ist er zurück in Hannover: Frank Senger hat die Hotelleitung des DoubleTree by Hilton Hannover Schweizerhof übernommen. Senger ist seit Anfang August Geschäftsführer und General Manager des 4-SterneSuperior-Hotels in der niedersächsischen Landeshauptstadt. „Ich freue mich riesig, wieder hier zu sein und auf die neuen Aufgaben“, betont Frank Senger. Der gebürtige Hannoveraner blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Hotelmanagement zurück, in denen er zwölf Jahre in führenden Positionen tätig war. Zuletzt leitete er das Radisson Blu Hotel in Dortmund. Senger löst seinen Vorgänger Klaus-Peter Röding ab, der seit 2012 Geschäftsführer und General Manager im DoubleTree by Hilton Hannover Schweizerhof (bis 2022 Crowne Plaza Hannover Schweizerhof) war.

Fotos: Schweizerhof

Foto: Chamäleon

Das neue Magazin erscheint am 2. November 2023

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Grünkohl – eine Wissenschaft für sich

Die Niedersachsen lieben ihren Grünkohl. Ein Institut in Oldenburg beschäftigt sich sogar wissenschaftlich mit dem gesunden Gemüse. Die neuesten Erkenntnisse über das Superfood aus der Heimat.

Wir zeigen die schönsten Hochzeitslocations

Sie wollen im kommenden Jahr heiraten? Dann wird es jetzt höchste Zeit, sich um den passenden Ort für Ja-Wort und Feier zu kümmern. Wir haben ein paar Tipps für gelungene Feste in und um Hannover gesammelt.

Golfen wie ein Profi

Celia Paulina war für die Ausgabe mit einem ganz besonderen Golfspieler unterwegs: Leo Studzinski. Er ist der aufsteigende Star am Golferhimmel. Zu Hause ist er im Golfclub Hannover, der in Garbsen beheimatet ist.

Sabine Neumann

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ISSN 1437-6237

Druck:

Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG

Gewerbering West 27

39240 Calbe

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Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wegen besserer Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte wird jedoch meistens nur die männliche Personenform verwendet. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.

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