TRANSFORMATION BAU

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Die Branche im Wandel

KI und Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft, Zero Emission und vieles mehr ebnen den Weg in eine nachhaltige Bauwirtschaft.

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Mehr als nix und noch nicht genug

Mathematisch gesehen steht die Null für eine Anzahl von Elementen in einer leeren Ansammlung von Objekten. Also für nix. Dass sie dennoch von Bedeutung ist, wird spätestens dann sichtbar, wenn sich andere Zahlen um sie ranken. Wenn beispielsweise der Lottogewinn zwei- oder sechsstellig ist. Verschlüsselt in Daten gesellt sich zur Null nur noch die Eins. Und auch hier ist sie bedeutsam. Null Emissionen, also Klimaneutralität, zu erreichen, ist das ehrgeizige Ziel der Europäischen Union bis zum Jahr 2050. Gerade für die Bauwirtschaft, die für 39 % der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich zeichnet, ist die Latte hoch gelegt. Deshalb sind vielfältige genauso ideenreiche wie realisierbare Ansätze für eine nachhaltige Dekarbonisierung gefordert. In diesem Sonderheft finden Sie Lösungen, die bereits am Markt verfügbar sind. Zahlreiche Baustoff- und Recyclingunternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind mit ihren Anlagenplanungen bereits in die Kreislaufwirtschaft eingestiegen, lange bevor die Politik die

Inhalt

4 Kreislaufwirtschaft

Und wie sie gelingt

6 Nachhaltigkeit

Lösungen von heute für morgen

12 Sicher ist Sicher

Vom Umgang mit Daten

16 Digitalisierung

Hilfe gegen Fachkräftemangel

19 Ressourcenschonung

Baustoffpotenziale nutzen

24 Prozessoptimierung

Lösungen für den Straßenbau

26 Von Trends und Flops

Studie zur Nutzung von Tools

gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu geschaffen hat. Intelligente Datenanalysen und vernetzte Systeme ermöglichen es, Ressourcenflüsse effizient zu steuern und den Einsatz von Recyclingmaterialien zu optimieren. | 4

Die fortschreitende Digitalisierung der Bauprozesse treibt dabei nicht nur die Dekarbonisierung voran. Sie könnte ganz nebenbei noch ein anderes Problem lösen: den Fachkräftemangel. Baustellen können unabhängiger vom Arbeitskräftemarkt werden. | 16 In Bezug auf die Nutzung von Technologien, die die Transformation am Bau vorantreiben, ist allerdings noch viel Luft nach oben. | 26

„100 Prozent Effizienz –0 Prozent Emission“

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Bau-Team der Schlüterschen Fachmedien

Heidi Schettner, Werner Müller, Maike Sutor-Fiedler und Maleen Molkentin Chefredakteure der Bau-Titel

Impressum

Nachhaltigkeit & Digitalisierung

Herausgeber und Verlag: Schlütersche Fachmedien GmbH

Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe

Postanschrift: 30130 Hannover

Adresse: Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover

Tel. 0511 8550-0

Fax 0511 8550-2600 www.schluetersche.de www.baunetzwerk.biz

Redaktion:

Maike Sutor-Fiedler (verantw.) chefredaktion-aub@schluetersche.de

Werner Müller chefredaktion-dsb@schluetersche.ch Heidi Schettner chefredaktion-sut@schluetersche.de

Maleen Sophie Molkentin chefredaktion-sus@schluetersche.de

Antje Todt (Content Management) antje.todt@schluetersche.de

Leser/Abonnement-Service: Tel. 0511 8550-8822 vertrieb@schluetersche.de

Anzeigenverkauf: Kai Burkhardt (Leitung) Tel. 0511 8550-2566 kai.burkhardt@schluetersche.de

Gleichbehandlung

Angelika Tjaden Tel. 0511 8550-2611 angelika.tjaden@schluetersche.de

Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH, Höchberg

Diese Publikation erscheint als Supplement der Zeitschriften „Asphalt & Bitumen“, „Die Schweizer Baustoff-Industrie“, „Steinbruch und Sandgrube“ und „Straßen- und Tiefbau“.

Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wegen besserer Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte wird jedoch meistens nur die männliche Personenform verwendet. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.

Die Wiederverwendung von Bauabfällen zur Produktion von neuen Baustoffen ist  ein wichtiger Schritt in der Kreislaufwirtschaft. Es erfordert aber großen technischen und materiellen Aufwand.

So gelingt die Kreislaufwirtschaft

Die ökologischen Vorteile zirkulären Bauens liegen klar auf der Hand. Die Baubranche ist enorm ressourcenintensiv; allein in der Schweiz ist sie für über 80 Prozent aller Abfälle verantwortlich.

WERNER MÜLLER

Die Kosten und Emissionen der Baustoffgewinnung und –produktion lassen sich aber bereits mit einer klugen Planung minimieren. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenszyklen bei den verschiedenen Materialien eines Gebäudes spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die Bauwirtschaft ist der Politik weit voraus Das Potenzial der Kreislaufwirtschaft im Bau ist gross. Es ist durchaus erfreulich, dass die Politik die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz weiter stärken will. Das Thema Kreislaufwirtschaft wird im Umweltschutzgesetz UWG geregelt. National- und Ständerat in der Schweiz haben dieses in der Frühjahrssession 2024 verabschiedet.

Verschiedene Baustoff- und Recyclingunternehmen haben die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und sind mit ihren Anlagenplanungen bereits in die Kreislaufwirtschaft eingestiegen, lange bevor die

„Das Potenzial der Kreislaufwirtschaft im Bau ist von enormem Ausmass. “

Politik die gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu geschaffen hat. Zentral dabei ist die Verwertung von mineralischen Bausabfällen und die Schaffung von neuen Baustoffen aus diesen Recyclingstoffen. Dazu braucht es die richtige Technik. In der Folge werden drei Beispiele aus der Praxis vorgestellt.

Technisch anspruchsvolle Lösung

Die Ansprüche an die von der Agir AG hergestellten Recyclingbaustoffe und aufbereiteten, primären Kiesmaterialien sind über die Jahre laufend gestiegen. Deshalb investierte das Unternehmen 2023 in einem Joint Venture mit Implenia in eine neue Anlage. Zwar sieht diese optisch aus wie eine herkömmliche raupenmobile Prallbrechanlage mit Siebeinheit, der Schwerpunkt ist aber auf Aussiebung gelegt: mit der sehr großzügig dimensionierten Zweideck-Vorabsiebung von 3.000 mm soll so wenig Material wie nötig durch den Prallbrecher geführt werden. In der Nachsiebeinheit sollen die

Foto: Kleemann

Ausgangsstoffe in mehrere Fraktionen aufgeteilt werden. Nach langjährigem Einsatz von mit Diesel betriebenen Brechanlagen hat sich die Agir AG entschieden, eine elektrisch betriebene Anlage einzusetzen, um damit einen weiteren Beitrag zur effektiven Reduktion von CO₂-Emissionen zu leisten.

Die Anlage ist eigentlich für den mobilen Einsatz konzipiert, wird aber ausschliesslich auf dem Werkplatz Hardwald bei Zürich eingesetzt werden. Das Unternehmen stellt seit Jahrzehnten Recyclingbaustoffe aus Rückbaumaterialien her –Materialien, welche in der Agglomeration Zürich im „Urban Mining“ zuhauf anfallen. Auch werden vermehrt genormte primäre und recyklierte Kiese im Trockenverfahren hergestellt. Diese wertvollen Baustoffe werden hochgradig in den Asphalt- und Betonwerken von Agir und deren Partner zu frischem Asphalt und Beton weiterverarbeitet.

Roboter und künstlicher Intelligenz trennen Bauabfälle

Die Eberhard Unternehmungen setzten mit der Eröffnung von EbiMIK einen Wendepunkt in der Kreislaufwirtschaft. Nach nur 18 Monaten Bauzeit wurde bereits 2022 das größte Aufbereitungszentrum für Bauabfälle in Oberglatt eröffnet. Die Aufgabeleistung der Förderanlage beträgt 200 Tonnen pro Stunde. Beim Rückbau werden Beton- und Mischabbruch bereits auf der Baustelle getrennt und nach Rümlang (Ebirec) respektive Oberglatt (EbiMIK) transportiert. Anschliessend erfolgt die Gewichtserfassung am Eingangsterminal. Die Sortierhalle ist mit einem fast 100 Tonnen schweren Sortierbagger bestückt. Dieser verrichtet eine erste Grobvorsortierung der Störstoffe. Das Material wird durch den Sortierbagger in das ausgeklügelte Transportsystem gefüllt. Dieses befördert das Material zum Zweiwalzenbrecher zur optimalen Zerkleinerung für die nachfolgende Roboter-Sortierstrecke. Material größer 300 Millimeter gelangt in den Zweiwalzenbrecher und wird schonend gebrochen. Das Austragskorn überschreitet 400 Millimeter nicht. Der Materialstrom wird zusammengeführt und mittels Überbandmagneten von Metallteilen getrennt. Das gewonnene Metall wird zur Wiederverwertung zentral gesammelt.

Auf zwei Roboterlinien mit je drei Greifarmen werden dann die ungewollten Stoffe von den mineralischen Stoffen getrennt. Die Roboter sortieren die Bauabfälle zu verschiedenen neuen Sekundärprodukten. Der Roboter trennt mineralische Stoffe von Fremdstoffen wie Plastik, Gips, Holz, Leichtmetall usw. Mit der künstlichen Intelligenz der Roboter werden die Materialien über vier Sensorboxen erkannt. Die Roboter sind international vernetzt und lernen voneinander. Nach der Sortierstrecke wird der Mischabbruch auf 0 – 32 Millimeter zer-

Roboter sortieren die Bauabfälle zu verschiedenen neuen Sekundärprodukten.

Foto: Archiv DSB

Nach langjährigem Einsatz von mit Diesel betriebenen Brechanlagen hat sich ein Baustoffunternehmen entschieden, eine elektrisch betriebene Anlage einzusetzen

Foto: Gipo

„Baustoffcity“ betreibt eine Aufbereitungsanlage für Aushub- und Rückbaumaterialien in Weinfelden.

Foto: Archiv DSB

kleinert und in eine Lagerhalle gefördert. Das Material steht dann zur weiteren Verarbeitung zu neuen Baustoffen bereit.

„Baustoffcity“ in Weinfelden fördert Recycling-Baustoffe

„Bei der CO₂-Entfernung überrascht primär die Einfachheit, mit der die Anlage in bestehende Produktionsprozesse integriert werden kann. “

Mit dem Ziel, Stoffkreisläufe konsequent zu schliessen, errichtete die Baustoff Recycling Thurgau AG (BRT AG, eine Joint Venture zwischen der TiT Imhof AG, Kreuzlingen, und der Kibag Kies Weinfelden) kürzlich eine Aufbereitungsanlage für Aushub- und Rückbaumaterialien auf dem Kibag Areal in Weinfelden. Die daraus gewonnenen Sand- und Kieskomponenten werden im neu errichteten Betonwerk zur Betonproduktion weiterverwendet.

Um den Einsatz von Recycling-Baustoffen in der Region zu fördern und Referenzobjekte zu schaffen, wurden sämtliche Bauten auf dem Areal mit RC-Beton errichtet. Auch das Partnerunternehmen Neustark war mit ihrer mobilen Anlage zur CO₂-Entfernung auf dem Areal präsent. Dabei überraschte primär die Einfachheit, mit der die Anlage in bestehende Produktionsprozesse integriert werden kann. Verschiedene Referenzobjekte im Raum Zürich, Bern und Basel wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Momentan speichern sechs solche Anlagen in der Schweiz CO₂. Ebenso viele sind derzeit in Bau und weitere in Planung. W

Kritische Gefahrenstellen in der Verkehrsinfrastruktur mit zielgerichteten Maßnahmen wirksam entschärfen.

Starkregen-Vorsorge – dringend gesucht

Das Ausmaß der jüngsten Starkregenereignisse hat gezeigt, wie verletzlich große Teile der Verkehrsinfrastruktur sind. Dabei können schon einzelne, zielgerichtete und punktuell durchgeführte Maßnahmen kritische Gefahrenstellen wirksam entschärfen und die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen.

In Deutschland sind jährlich 5-30% der Bundesfernstraßen von Starkregen der Warnstufe 3 betroffen, 2021 waren es erstmals 31%. Dies geht aus dem Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel hervor. Wetterextreme haben schwerwiegende Folgen für die Verkehrsinfrastruktur: Überflutungen machen Straßen unpassierbar, Aquaplaning erhöht das Unfallrisiko. Verlässliche Daten zu Schäden fehlen bisher. Das im Frühjahr 2023 gestartete Forschungsprojekt „Starkregen- und überflutungsbedingte Schäden an Bundesfernstraßen“ des Bundesverkehrsministeriums soll diese Informationslücke künftig schließen. Gleichzeitig hat sich das Ministerium zum

Ziel gesetzt, die Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems angesichts der veränderten klimatischen Anforderungen in jedem Fall sicherzustellen und bis 2030 zumindest alle Hauptverbindungen klimafest zu ertüchtigen. Eine Herkulesaufgabe angesichts von rund 12.900 Kilometern Bundesautobahnen und 39.600 Kilometern Bundesstraßen. Um schnell zu handeln, fordert die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft pragmatische Lösungen. Besonders anfällige Punkte sollen identifiziert und spezifische Maßnahmen ergriffen werden. Gefahrenstellen entstehen oft durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren, wie Senken und Versiegelung. Hinzukommt: Die

Reinigungszyklen der Schlammeimer in den Entwässerungsbuchten sind vielerorts nicht an die vermehrt auftretenden Wetterextreme angepasst. Bei Starkregen werden die Straßenabläufe überströmt, die Wasserspiegelbreite vergrößert sich immer mehr, bis sich die Niederschläge im Verkehrsraum aufstauen. Wie sich an solchen neuralgischen Stellen selbst große Wassermengen zu vertretbaren Kosten schnell und zuverlässig ableiten lassen – diese Frage hat für die zuständigen Bundes- und Landesbehörden mittlerweile hohe Priorität und treibt auch das auf nachhaltige Entwässerungslösungen spezialisierte WaterTech-Unternehmen ACO zu innovativen Lösungen an.

Fotos: ACO GmbH

Erste Hilfe-Maßnahme

Sofortige, wirksame Abhilfe schaffen beispielsweise Kanaldeckel mit einem verbesserten Abflussvolumen. Die muldenförmigen Einlaufroste der ACO Produktlinie Multitop etwa verfügen über einen extragroßen, hydraulisch optimierten Einlaufquerschnitt, der erheblich mehr Niederschläge aufnimmt und neuralgische Überflutungspunkte unmittelbar entlastet. Kompatibel mit allen gängigen Entwässerungssystemen können die Roste einfach anstelle des vorhandenen Kanaldeckels eingesetzt werden - ohne jeglichen Eingriff in den bestehenden Straßenaufbau.

Kompakt gelöst: Mit Straßenablaufbucht aus Neu-Ulm

Als praktikabler Lösungsansatz hat sich zudem die Buchtenentwässerung des Betonwerks Neu-Ulm bewährt. Der Spezialanbieter, der sich vor allem mit der „Pfuhler Rinne“ einen Namen gemacht hat, gehört seit Mitte 2023 zur ACO Familie. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung hat das Unternehmen aus einem zunächst als Sonderanfertigung konzipierten Bauteil ein Standardmodul für den zuverlässigen Überflutungsschutz entwickelt. Das trapezförmige Fertigbauteil besteht aus einem Rinnenelement von rund 2,20 m Länge sowie einem Ablauf. Seitlich und an der Rückseite ist es mit einem 7 cm hohen Bordstein versehen. Das anströmende Oberflächenwasser wird nicht nur über den Einlaufrost, sondern auch über die Schlitzrinne aufgenommen und über den Kanalanschluss abgeleitet – das erhöht die Entwässerungsleistung um ein Vielfaches. Im Gegensatz zu herkömmlichen Entwässerungsbuchten muss das werkseitig vorproduzierte Modul nicht aufwendig vor Ort einbetoniert oder gepflastert werden, sondern lässt sich einfach einsetzen.

Zwei-Wege-Entwässerung ersetzt die Bucht So verbreitet Ablaufbuchten auf deutschen Autobahnen sind, sie haben einen entscheidenden Nachteil: Eine Ausbuchtung unterbricht stets die Bordsteinführung. Dadurch steigt das Risiko eines Anpralls von Pkw oder Nutzfahrzeugen. Zudem sind die Buchten anfällig für Ablagerungen und Grünbewuchs und müssen regelmäßig gereinigt werden, um funktionsfähig zu bleiben. Eine Alternative stellt die ACO Drain®Box dar, die erstmals Linien- und Punktentwässerung verbindet

und einen durchgehenden Straßenverlauf ohne Aussparungen ermöglicht. Aufwendige Absenker und vorstehende Bordsteinkanten entfallen ebenso wie das händische Auskehren der Buchten.

Ein paar Meter für mehr Sicherheit Der größte Pluspunkt ist die hohe aufnehmbare Wassermenge. Die Kombination aus der Hohlbordrinne ACO KerbDrain Road und dem Combipoint Straßenablauf führt zu einer signifikanten hydraulischen Leistungsverbesserung. Das Oberflächenwasser wird sowohl über die seitlichen Einlauföffnungen der Hohlbordrinne als auch über den Punktablauf aufgenommen. Durch den zusätzlichen Schlammeimer reduzieren sich zugleich die Wartungs- und Reinigungsintervalle. Das System, das mit der GaLaBau-Innovations-Medaille sowie dem InfraTech Innovationspreis ausgezeichnet wurde, eignet sich für die Nachrüstung, die Sanierung und für den Neubau. Da nur geringfügige Eingriffe in den Baugrund nötig sind, bleibt der Kostenund Arbeitsaufwand überschaubar, zumal bestehende Anschlussleitungen und Ablaufschachtunterteile genutzt werden können. In der Regel reichen schon wenige Meter der Drain®Box aus, um einen dauerhaften Überflutungsschutz zu gewährleisten.

Überflutungsschutz nach Maß Ob Kanaldeckel mit erhöhtem Abflussvolumen, die langjährig bewährte Buchtenentwässerung als Fertigbauteil oder die innovative Hohlbordrinne mit kombiniertem Punktablauf: Welche Lösung sich für ein Bauprojekt am besten eignet, hängt von den Gegebenheiten vor Ort, dem lokalen Gefährdungspotenzial sowie den jeweiligen bauplanerischen Anforderungen ab. Alle Systeme sind auf einfache Handhabung, lange Lebensdauer und hohe Effizienz ausgerichtet. Damit trägt ACO zur Umsetzung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel bei, die unter anderem darauf abzielt, das deutsche Verkehrsnetz gegenüber Angriffsflächen zu wappnen und die Entwässerungsstrukturen auf das veränderte Niederschlagsgeschehen auszurichten. VON HANS-JÖRG HÜBNER UND TORSTEN KLEHM, KEY ACCOUNT MANAGER VERKEHRSWEGEBAU & INGENIEURBAUWERKE ACO GMBH W

Weitere Informationen: www.aco.de

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ACO Multitop Einlaufrost mit extragroßen hydraulisch optimierten Einlaufquerschnitt

Buchtenentwässerung als Fertigteil auf der BAB A7

Zwei-Wege-Entwässerung mit der ACO Drain®Box Road für Autobahnen und Fernstraßen

Überblick

und Regelungsbereich der Ersatzbaustoffverordnung

HMVA-2 als Mineralischer Ersatzbaustoff im Straßen- und Erdbau

In der ständigen Debatte um Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung spielt die richtige Handhabung von mineralischen Abfällen eine entscheidende Rolle. Die Ersatzbaustoffverordnung (sog. EBV), ein zentrales Instrument seit 2023, regelt die Verwendung mineralischer Ersatzbaustoffe in technischen Bauwerken in Deutschland, wie z.B. HMVA-2. Ziel ist es, den Einsatz natürlicher Ressourcen zu reduzieren und die Nutzung recycelter Materialien zu maximieren, wodurch die Recyclingquote in Deutschland erhöht wird.

Ein zentraler Aspekt der EBV ist die Definition von mineralischen Ersatzbaustoffen und deren Anwendungsbereich. Mineralische Ersatzbaustoffe sind Materialien, die keine Abfälle zur Beseitigung darstellen, sondern, sofern diese die entsprechenden chemischen Eigenschaften aufweisen, zur Wiederverwendung geeignet sind. Diese Qualitätsanforderungen werden durch Prüfverfahren gewährleistet, sodass der Einsatz dieser

Materialien keine negativen Auswirkungen auf Umwelt oder Gesundheit hat.

Insgesamt bietet die EBV einen klaren rechtlichen Rahmen für den nachhaltigen Umgang mit mineralischen Ersatzbaustoffen und fördert den Einsatz von HMVA-2 im Baubereich. Sie trägt dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen, Umweltbelastungen zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft im Baubereich zu fördern.

Wichtige Begriffe

Die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) Als Teil der Mantelverordnung legt diese seit Ihrem Inkrafttreten zum 01.08.2023 eine bundesweit einheitliche Praxis für die Verwendung mineralischer Ersatzbaustoffe fest. Dieser neue Status-quo fördert und fordert den Einbau von Ersatzbaustoffen in technischen Bauwerken und ist wesentlich für die Entwicklung einer nachhaltigen Bauwirtschaft, die die begrenzt verfügbaren natürlichen Ressourcen schützt.

Mineralischer Ersatzbaustoff

Ein mineralischer Ersatzbaustoff ist ein Baustoff, der als Abfall oder Nebenprodukt in Aufbereitungsanlagen hergestellt wird oder bei Baumaßnahmen anfällt und für den Einbau in technische Bauwerke geeignet ist. Hierzu gehört auch die von Blue Phoenix zertifizierte HMVA-2.

HMVA-2

HMVA-2 ist eine aufbereitete und gealterte Rost- und Kesselasche aus der Verbrennung von Haushaltsabfällen und ähnlichen gewerblichen und industriellen Abfällen. HMVA-2 findet beispielsweise Verwendung als Frostschutzschicht 0/32 mm im Straßenbau und Erdbau. Das Material zeichnet sich durch seine hohe Tragfähigkeit, wie auch durch höhere wärmetechnische Dämmwirkung als vergleichbare Materialien, wie z.B. natürlichen Mineralgemischen, Kiessanden oder Recycling-Bauschutt, aus.

Fotos: Blue Phoenix –M. Schiller
HMVA-2 Einsatz im Straßenbau

Güteüberwachung von HMVA-2 und Prüfzeugnis

Die Aufbereitung der Rostasche zum mineralischen Ersatzbaustoff wird von regelmäßigen Qualitätskontrollen begleitet. Diese sind in der EBV verankert und werden als Güteüberwachung auch für den Ersatzbaustoff HMVA-2 gefordert. Die Güteüberwachung besteht aus dem Eignungsnachweis, der werkseigenen Produktionskontrolle und der Fremdüberwachung. Planungsbüros, Bauherren und Verwender profitieren davon, dass die Güteüberwachung von externen Überwachungsstellen und Untersuchungsstellen durchgeführt wird. Diese müssen nach den Richtlinien für die Anerkennung von Prüfstellen für Baustoffe im Straßenbau anerkannt und DIN EN ISO/ IEC 17025 akkreditiert sein. Wiederholende Materialwert-Überschreitungen und Mängel müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden. Ein Prüfzeugnis wird nur erstellt,

wenn keine wiederkehrenden Mängel vorliegen. Die Gütesicherung gem. TL G SoB-STB wir von einer nach RAP Stra akkreditierten, unabhängigen Überwachungsstelle durchgeführt.

Einbau von HMVA-2 in technische Bauwerke gemäß EBV

Die umweltrechtlich zulässige Verwendung von HMVA-2 für technische Bauwerke wird durch die EBV geregelt. Für den Einsatz der HMVA-2 in technischen Bauwerken ist bei Beachtung der EBV-Vorgaben keine wasserrechtliche Erlaubnis notwendig (§ 21 EBV). Bauherren und Planungsbüros können somit selbstständig über die Verwendung von HMVA-2 entscheiden, was die Planungsabläufe vereinfacht und zusätzlichen bürokratischen Aufwand vermeidet.

Kurz & knapp Abfälle sind ein notwendiges Übel unserer Gesellschaft. Wir stehen in der Pflicht, mit

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diesen verantwortungsvoll umzugehen.

Aus Sicht der Blue Phoenix Group, eines Entsorgungsfachbetriebes mit über 50 Jahren Erfahrung in der Aufbereitung mineralischer Abfälle, ist die im Jahr 2023 in Kraft getretene Ersatzbaustoffverordnung ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung für qualitätsgesicherte Ersatzbaustoffe. Insbesondere für den Stoffstrom der Hausmüllverbrennungsaschen bietet die EBV die Chance, das Material in aufbereiteter Form als HMVA-2, gewinnbringend wieder einsetzen zu können.

Dieser Mehrwert setzt sich zusammen aus den Materialeigenschaften (Tragfähigkeit & Dämmwirkung), dem ökologischen Effekt (Schonung natürlicher Ressourcen), sowie dem ökonomischen Effekt (Kosteneinsparung gegenüber Primärmaterial). Die so gefestigte Position der Ersatzbaustoffe am Markt führt dazu, dass kontinuierlich neue Anwendungsgebiete in Zusammenarbeit von Produzenten und Bauwirtschaft erschlossen werden.

Ökonomisch & Ökologisch sinnvoll

Ersatzbaustoff aus HMVA von Blue Phoenix

HMVA-2: Entstehung, Aufbereitung und Qualität

Der Einsatz des Ersatzbaustoffes HMVA-2 anstelle von Primärbaustoffen etabliert sich als neuer Standard am Markt. Dies hat nicht nur einen positiven Effekt auf die Baukosten, sondern auch auf unsere Umwelt.

Bei der thermischen Verwertung von Siedlungsabfällen (Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle) fällt das Restprodukt Hausmüllverbrennungsasche - sog. HMVA -, an. Diese wird anschließend an den dafür zertifizierten Standorten der Blue Phoenix aufbereitet. Der so hergestellte Ersatzbaustoff - sog. HMVA-2 laut Ersatzbaustoffverordnung - ist ein qualitätsgesicherter Baustoff für den Straßen- Wege- und Erdbau. Die Aufbereitung erfolgt durch Klassierung der mineralischen Fraktion, Separation der Eisen- und Nichteisenmetalle, sowie Aussonderung organischer Fremdbestandteile. Nach abschließender Lagerung erfolgt die Gütesicherung gemäß TL G SoB-StB und Prüfung entsprechend der Ersatzbaustoffverordnung, sodass ein hochwertiger und schadloser Einsatz des Baustoffes vergleichbar zu Primärbaustoffen, gewährleistet ist.

Welchen Mehrwert bietet das Material?

Ökonomischer Vorteil

Wesentliche Kosteneinsparungen gegenüber dem Einsatz von Primärmaterial Kurze Lieferwege: Einsatz von Baustoffen aus der Region für die Region

Wo kann ich HMVA-2 einsetzen?

Ökologischer Vorteil

Schonung natürlicher Ressourcen durch die Nutzung von Ersatzbaustoffen Einsparung von CO2 Materialkreislauf wird geschlossen

HMVA-2 kann z.B. für folgende Gewerke eingesetzt werden:

Zur Herstellung befestigter Flächen in Industrie- und Gewerbegebieten: Parkplätze, Lagerflächen, Hallenflächen, Güterverkehrszentren, Hafenbereiche Als ungebundene Tragschicht unter einer wasserundurchlässigen Deckschicht: Asphalt, Beton, Kunststoffdichtungsbahn (KDB) oder vergleichbar Im Straßen- und Wegebau: Frostschutzschicht, Unterbaumaterial von Straßendämmen Als Füllmaterial für den Bau von Lärmschutzdämmen Als Deponiebaustoff: Ausgleichsmaterial

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Wasserstoff als Antriebslösung: So

werden

H2-Tanksysteme

sicher konzipiert

H2 spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewende des Mobilitätssektors, denn batterieelektrische Antriebe sind nicht immer optimal geeignet. Das gilt aufgrund des hohen Speichergewichts und der langen Ladezeiten besonders für Baufahrzeuge und Arbeitsmaschinen.

Enorme Herausforderungen für H2-Tanksysteme sind die sichere Speicherung, kontrollierte Freigabe und Betankung des leicht entzündlichen Gases. Dieser Artikel zeigt, wie Sicherheitskonzepte optimal ausgelegt werden können.

Welche bestehenden Systeme können umgerüstet werden?

Im Mobilitätssektor sollen H2-Technologien die Elektrifizierung ergänzen. Das gilt für die Brennstoffzelle als auch für den Verbrennungsmotor. Unabhängig von der Technologie bleibt das H2-Tanksystem praktisch unbeeinflusst, da der Kraftstoffpfad von dem jeweiligen Verbraucher technologisch (quasi) entkoppelt ist. Letztendlich reduziert sich dessen Aufgabe auf folgende drei Funktionen:

• Unterstützung des Betankungsvorgangs

• Sichere Verwahrung des H2

• Bereitstellen von H2 auf Anfrage

Worin liegen die Herausforderungen beim Handling von H2?

Die große Herausforderung bei der H2-Speicherung liegt in der sicheren Handhabung. H2 ist unter Normalbedingungen ungiftig, wird jedoch gefährlich, wenn er in hoher Konzentration auftritt und sich mit Luft vermischt. Es kann dann zu folgenden

Risiken kommen:

Risiko 1: Erstickung durch Sauerstoffverdrängung

Risiko 2: Brandgefahr durch hohe Entzündlichkeit

Risiko 3: Explosionsgefahr bei höheren Mischungsverhältnissen mit Luft

Die Reaktivität von H2 mit O2 ist daher der entscheidende Faktor, den es zu kontrollieren gilt. Ziel ist es, die Energie der Reaktion für die Erzeugung von elektrischer Energie oder für mechanische Arbeit zu nutzen.

Was macht ein H2-Tanksystem sicher?

Bei der Entwicklung sicherer Systeme macht es Sinn, zwischen Produktsicherheit und funktionaler Sicherheit (FuSi) zu unterscheiden.

Bei der Produktsicherheit liegt der Fokus auf der konstruktiven Absicherung eines Systems z.B. durch Wandstärken, Einhausungen oder Vorgaben für mechanische Tests. Diese Anforderungen ergeben sich durch konkrete regulative oder normative Vorgaben. Als Ergänzung zur Produktsicherheit hat die FuSi die Aufgabe, Fehlfunktionen in den elektrischen und elektronischen Teilen des

Foto: Deposithphotos

jeweiligen Systems zu erkennen und abzusichern. Typische elektrische Komponenten sind dabei z.B. Sensoren (für Druck, Temperatur, H2-Detektion) oder der zusätzliche Verbau von Aktoren (z.B. Ventile). Bei der FuSi werden in der Regel keine konkreten Vorgaben zur Systemanpassung gemacht, sondern Prozesse beschrieben bzw. vorgegeben, deren Ergebnisse Anpassungen des Systems erfordern. Für eine umfassende Risikominderung wird das Tanksystem unter

• konstruktiven,

• technisch-funktionalen und

• organisatorischen Aspekten betrachtet.

Das Vorgehen zur Entwicklung eines H2-Sicherheitskonzepts – zeitlich eingeteilt in eine Konzept-, Integrations- und Testphase – lässt sich gut an einem V-Modell (s. Grafik) erläutern. Prozesse bzgl. des Vorgehens wie auch konkret geforderte technische Maßnahmen ergeben sich aus entsprechenden Normen und Regularien (RCS = Regulations, Codes and Standards).

Die Konzeptphase beginnt mit der Systemspezifikation, basierend auf sicherheitsrelevanten Anforderungen. Zuerst wird eine Item Definition als initialer Systementwurf erstellt. Daraufhin erfolgen zwei Analysen: Eine Hazard and Risk Analysis (HARA) gemäß ISO 26262, die Gefahren hinsichtlich Häufigkeit, Schwere und Kontrollierbarkeit bewertet, und eine Risikobeurteilung, die mögliche physikalische und chemische Gefährdungen untersucht. Für ein H2-Tanksystem lassen sich daraus Sicherheitsziele wie die Überwachung der Betriebsparameter, die Erkennung hoher

H2-Konzentrationen und die Abschaltung bei Unfällen ableiten.

Auf Basis dieser Ziele wird das Funktionale Sicherheitskonzept (FuSiKo) erstellt, das konkrete funktionale Anforderungen formuliert. Diese werden meist durch zusätzliche Sensoren und Aktoren im System umgesetzt. Die resultierenden Anforderungen fließen in die Systemspezifikation ein und ergänzen die Anforderungen.

Das technische Sicherheitskonzept (TeSiKo) ergänzt das FuSiKo mit konkreten Werten wie Abtastraten und Reaktionszeiten und beeinflusst die Gesamtsystemarchitektur. Abschließend wird eine System-FMEA (Failure Mode and Effects Analysis) durchgeführt, die alle Komponenten und Schnittstellen des Tanksystems bewertet und analysiert. Daraus entsteht ein Gesamtsicherheitskonzept. Sollte eine Risikominderung technisch nicht realisierbar oder unverhältnismäßig aufwendig sein, greifen zusätzliche organisatorische Maßnahmen. Dazu zählen die Einweisung des Bedienpersonals, spezielle Schulungen, Kennzeichnung kritischer Systemteile, Festlegung von Prüfzyklen und -abläufen sowie Verhalten bei Unfällen.

Wie profitieren Baustellen-Fahrzeuge von anderen Domänen?

Bei Baustellenfahrzeugen steht die Maschinenfunktion im Vordergrund, nicht das Fahren. Die Sicherheitsanforderungen für H2-Tanksysteme in straßengebundenen Fahrzeugen und mobilen Maschinen ähneln sich, etwa bei der H2-Leckagenerkennung oder dem Überlastungsschutz. Ein entwickeltes Sicherheitskonzept kann durch eine geeignete Systematik teilweise auf die andere

Über ITK Engineering

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Von Embedded Systems über Cloud Computing bis zu Künstlicher Intelligenz – ITK Engineering bietet als international tätiges Technologieunternehmen plattformunabhängige Software- und Systementwicklung und umfangreiche Methodenexpertise für Kunden aus den Branchen Automotive, Land- und Baumaschinen, Industrie, Medizin- und Bahntechnik sowie Motorsport. ITK ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH.

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Kontakt:

Dr.-Ing. Clemens Bauer, Gruppenleiter Energiemanagement bei der ITK Engineering GmbH: +49 162 2040544, clemens.bauer@itk-engineering.de

Domäne übertragen werden, was den Entwicklungsaufwand deutlich reduziert.

Was brauchen wir für eine H2-Zukunft in der Mobilität?

H2 ist eine Schlüsseltechnologie für den Wandel des Mobilitätssektors. Mit dem Ausbau der H2-Infrastruktur wird die Nachfrage nach H2-betriebenen Fahrzeugen und Maschinen steigen. Sichere Tanksysteme sind dabei entscheidend und erfordern eine enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Expert:innen in den Bereichen Systems Engineering, Safety, FuSi, EE-Integration und Testing. DR. CLEMENS BAUER W

Grafik: System-V-Modell ergänzt um Prozessschritte aus Product Safety und FuSi

Das Fahrzeug wird an der Eingangswaage automatisch erkannt und anhand des Auftrags, der bereits bekannt ist, der korrekten Verladestation zugewiesen.

Fotos: PRAXIS EDV

Terminal zur Selbstverwiegung für Ein- und Ausgang im Werk

Auch Schüttgutunternehmen stellt der demografische Wandel vor Herausforderungen.

Was tun, wenn durch Fachkräftemangel z.B. das Werk nicht mehr angemessen besetzt werden kann? Wollen Sie deswegen etwa am Wochenende oder in den Abendstunden auf Umsatz verzichten? Das muss nicht sein - denn wir beherrschen längst den autonomen Check-In und Check-Out mit intelligenter Identifikation und digitalem Lieferschein. Damit erhalten Sie eine optimale Kombination aus Automatisierung und persönlichem Kundenservice, kürzere Bearbeitungszeiten sowie reduzierte Kosten bei der Verwiegung.

Kundenindividuelle Peripherie

Die jeweilige Peripherie baut sich je nach Anforderung des Werkes individuell um das Terminal herum auf. Von der Ver-

bindung zur Disposition zum Abruf der Tagesmengen über die Einfahrterlaubnis für bestimmte Fahrzeuge oder zu bestimmten Tageszeiten, managt das Selbstverwiegungs-Terminal die Materialflüsse in das Werk hinein und aus Ihrem Werk heraus. Selbstverwiegungs-Terminals beherbergen witterungsgeschützt die Technik zur selbstständigen Verwiegung durch den LKW-Fahrer. Meldet sich ein Fahrer am System an bzw. wird das KFZ identifiziert, sind die Daten umgehend in der Hofliste (Radlader/ Waage) oder Verladesteuerung verfügbar und der LKW-Fahrer bekommt die Verladestation mitgeteilt sowie die Freigabe zur Einfahrt. Nach Verladung kann der Lieferschein am Terminal abgeholt

und digital unterschrieben werden. Die Ausstattung ist immer individuell und an die Wünsche des Kunden angepasst. Das Terminal ist thermisch geprüft und verfügt über eine Heizung für kalte Tage. W

Über das Cloud-Portal werden u.a. Lieferscheine, Baustellenstatistiken und Mengenverteilungs- Daten zum Abruf zur Verfügung gestellt. Dem Sachbearbeiter hilft unser Portal somit enorm Zeit bei verwaltungstechnischen Tätigkeiten zu sparen.

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Lieferscheine für Großbaustellen sicher und mit neutralem Ablageort verwahren.

Bei Großbaustellen herrscht oftmals die Konstellation, dass sich mehrere Lieferanten und Abnehmer zu einer Liefergemeinschaft bzw. Arbeitsgemeinschaft (ARGE) zusammenschließen. Dies macht es z.B. für Behörden oder Bauherren kompliziert, die insgesamt auf die Baustelle geflossenen Mengen nachzuvollziehen und kontrollieren zu können. Lieferscheine müssen dann zeitaufwändig manuell zusammengesucht werden, ganz zu schweigen vom Platz, den so ein Papierarchiv einnimmt dabei ginge es längst anders. Lieferscheine für Großbaustellen verwahren Bau-ARGE und Liefergemeinschaften sicher und mit neutralem Ablageort über unser Cloud-Belegportal.

Die Lieferanten der Liefergemeinschaft können allen an der Baustelle beteiligten Abnehmern der Bau-ARGE über unser Portal Lieferscheine, Informationen zu Mengen, Belege, Statistiken und vieles mehr zur Einsichtnahme oder digitalen Abruf bereitstellen. Die Lieferanten können jeweils die Lieferscheine der beteiligten Werke, inklusive PDF/A hochladen, so dass diese an einem neutralen Ablageort bereitgestellt werden. Der Bau-ARGE-Teilnehmer kann sich seine Lieferscheine anschließend direkt herunterladen und zusätzlich in einer Excel-Übersicht auswerten. Zum Lieferschein werden Datenmengen (z.B. Qualität, Auslieferzeitpunkt, LKW, Werk, Lotsenpunkt und Abladeort etc.) erfasst und bereitgestellt. So kann jeder auch noch Jahre

später den genauen Einbauort seiner bzw. der Materialien nachweisen. W

Weitere Informationen: www.praxis-edv.de

Mit dieser Pilotbaustelle ist Bammental eine der ersten Kommunen, die Nachhaltigkeit im Tiefbau in die Tat umsetzen.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Tiefbau

In vielen Städten und Gemeinden steht das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Um ihre CO2-Emissionen im Tiefbau zu reduzieren, setzen erste Kommunen das 100 % klimaneutrale Kunststoff-Abwassersystem¹ nevoPP von REHAU ein. Welche Erkenntnisse lassen sich aus den Pilotbaustellen gewinnen?

In Deutschland werden jedes Jahr rund 12.000 Kilometer öffentliche Kanalleitungen verlegt oder saniert. Um den ökologischen Fußabdruck dieser Baumaßnahmen möglichst gering zu halten, hat REHAU das Kunststoff-Abwassersystem nevoPP entwickelt. Die CO2-Emissionen für Material und Herstellung des Produktes wurden so weit wie möglich reduziert. Der verbleibende, heute noch unvermeidbare Rest wird durch Klimaschutzmaßnamen kompensiert. Die Klimaneutralität des Abwassersystems (ohne Formteile) einschließlich der Kompensation ist extern durch den TÜV Rheinland zertifiziert.

In der Gemeinde Bammental im Rhein-Neckar-Kreis werden im Zuge von Sanierungsmaßnahmen rund 720 m nevoPP-Hauptleitungen DN 315 und DN 400 verlegt, außerdem 430 m Anschlussleitungen DN 160 sowie 27 Schächte. Durchschnittswerten² der Branche aus dem Jahr 2018 zufolge belaufen sich die Emissionen für eine solche Maßnahme über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg (Material, Produktion, Transport, Einbau und Entsorgung) auf 41,7 t CO2. Durch den Einsatz von nevoPP reduzieren sie sich um beachtliche 47 % auf 22,3 t CO2.³ Und da diese verbleibende Menge

nevoPP ist das erste 100% klimaneutrale Kunststoff-Abwassersystem* (*Abwassersystem ohne Formteile, Klimaneutralität extern zertifiziert durch TÜV Rheinland, einschließlich Kompensation).

Fotos: REHAU

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kompensiert wird, steht unter dem Strich eine „Null“.

Für Bammentals Bürgermeister Holger Karl und Bauamtsleiter Oliver Busch sind neben der Nachhaltigkeit die geprüfte Qualität und die Langlebigkeit wesentliche Argumente, die für nevoPP sprechen. Holger Karl: „Man braucht natürlich auch etwas Mut, um zu sagen, wir setzen ein völlig neues Produkt ein. Doch ohne Menschen und Institutionen, die bereit sind, neue Wege zu gehen, gibt es keine Innovationen“. Oliver Busch ergänzt: „Im Hochbau gibt es bereits viel mehr Möglichkeiten, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren – wir haben nun die Chance, die Nachhaltigkeit auch im Tiefbau voranzubringen.“

Eine weitere der insgesamt drei Pilotbaustellen liegt im baden-württembergischen Oedheim. In einem Neubaugebiet des Ortes werden hier auf einem 130 m langen Abschnitt Rohre und Schächte aus nevoPP eingesetzt. Planer Edgar Kraft von Walter Ingenieure aus Adelsheim ist von dem neuen Produkt überzeugt. „Von der Qualität her unterscheidet sich nevoPP in keinster Weise vom Standardmaterial.“ Für nevoPP spricht seiner Meinung auch, dass trotz des Rezyklatanteils der Rohre die Innen- und Außenoberfläche aus Neumaterial besteht. „Der Strömungswiderstand für die Berechnung ist exakt der gleiche wie bei neuen Rohren. Und bei Kamerafahrten werden etwaige Beschädigungen genauso gut erkannt wie sonst auch“. „Das Material lässt sich genau so verarbeiten wie jedes andere PP-Rohr“, ist auch Tiefbauer Eberhard Köhler, Geschäftsführer der Schneider GmbH in Öhringen, überzeugt. „Wir sind froh, dass es dieses neue Abwassersystem gibt, denn der CO2-Fußabdruck eines Projektes wird heute von vielen Kunden nachgefragt.“

Bis zu 80 % des für nevoPP verwendeten Polypropylens kommen aus Industrierezyklaten, z.B. Produktionsresten für Bau- und Verpackungsanwendungen. Zur Herstellung wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt. nevoPP ist frei von persistenten organischen Schadstoffen und weist eine hervorragende Haltbarkeit auf. Die zu erwartende Lebensdauer beträgt mindestens 100 Jahre – das vermeidet Müll, reduziert Emissionen und spart Ressourcen. Auch das Ende der Nutzungsphase wurde mitgedacht: Dank des REHAU Rücknahmekonzepts fließen Baustellenabschnitte und Altrohre zurück in den Produktionskreislauf.

Seit 1. August ist nevoPP offiziell am Markt erhältlich. Wie viel CO2 sich bei einem Projekt konkret einsparen lässt, kann auf der Website tiefbau.rehau.de/ nevoPP-rechner kostenfrei und ohne Anmeldung ermittelt werden. Damit lässt sich schon zu Beginn eines Bauvorhabens eine erste Schätzung des zu erwartenden Fußabdrucks ermitteln. In Verbindung mit dem Angebot erhält der Kunde von REHAU auf Wunsch dann eine artikelgenaue Aufstellung der Emissionen aller Rohre, Schächte und Formteile. W

¹ Abwassersystem ohne Formteile. Klimaneutralität extern zertifiziert durch TÜV Rheinland, einschließlich Kompensation

² s. TEPPFA EPD: www.teppfa.eu/wp-content/ uploads/SW01_PP_EPD_2020_final.pdf

³ Basierend auf Umwelt-Produktdeklarationen: https://epd-online.com/EmbeddedEpdList/Download?id=21990 und https://epd-online.com/EmbeddedEpdList/ Download?id=19708

Die Verwendung von Rezyklat (schwarz) reduziert CO₂-Emissionen. REHAU geht mit nevoPP den Weg hin zu konsequenter Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Tiefbau.

REHAU Industries

SE & Co. KG

REHAU Industries bildet das Dach für die Divisionen Building Solutions, Window Solutions, Interior Solutions und Industrial Solutions, die in ihren jeweiligen Märkten eigenständig agieren, sowie den divisionsübergreifend tätigen Services-Einheiten REHAU Services & Solutions. Mehr als 12.000 Mitarbeitende an über 150 Standorten setzen sich weltweit gemeinsam dafür ein, das Leben durch den Einsatz innovativer, nachhaltiger Technologien für die Bau-, Möbel- und Industriewirtschaft weiter zu verbessern: Engineering progress. Enhancing lives.

REHAU Industries ist Teil der globalen REHAU Group, die sich auf polymerbasierte Lösungen spezialisiert hat. Mit ihren insgesamt rund 20.000 Mitarbeitenden erwirtschaftet die Gruppe einen Jahresumsatz von über 4,5 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

REHAU Industries SE & Co. KG

Natalie Stan

Director Marketing Building Solutions

PR and Communication Division Building Solutions I Group Communications Ytterbium 4, 91058 Erlangen, DEUTSCHLAND

Tel: +49 9131 92 5638

Mobil: +49 171 9780 466 natalie.stan@rehau.com

Foto: Molkentin, erstellt mit KI ideogram

Unternehmen können mithilfe digitaler Tools die Verfügbarkeit und den Einsatz von Fachkräften und Maschinen steuern

Fachkräftemangel im Bau: Digitalisierung als Lösung?

Der Fachkräftemangel stellt eine große Herausforderung für die Bauindustrie dar. Könnte die Digitalisierung ein Schlüssel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sein? Wir haben nachgefragt.

MALEEN SOPHIE MOLKENTIN

Proemion hat sich auf den Einsatz von Telematik spezialisiert. Das Unternehmen hat bereits seit über 35 Jahren Erfahrung in der Branche gesammelt. Telematik ist eine Mischung aus Telekommunikation und Informatik. Ursprünglich sind solche digitalen Lösungen vor allem auf den Endkunden ausgerichtet und kommen im Flottenmanagement zum Einsatz – Wo befindet sich der Wagen? Wie ist das Fahrverhalten des Fahrers?

„Die Automatisierung verändert die Arbeit, aber

der Mensch bleibt im Mittelpunkt. “

Proemion aber konzentriert sich auch auf OEMs (Original Equipment Manufacturers) und ist zum Beispiel bereits im Produktionsprozess von Baumaschinen beteiligt. Das Unternehmen will nicht nur die Baumaschinen und Prozesse effizienter gestalten, sondern auch dem Fachkräftemangel mit digitalen Lösungen entgegenwirken. Doch wie soll das gehen?

Philipp Maul, Kommunikationschef des Telematik-Anbieters, kennt sich mit der Umstellung

auf digitale Prozesse aus. Er erklärt, warum die Digitalisierung nicht nur die Kosten senkt, sondern auch für junge und ältere Fachkräfte attraktiv sein kann.

Gibt es einen bestimmten Bereich in der Baubranche, in dem Sie das größte Potenzial für Automatisierung und Digitalisierung sehen?

» Philipp Maul: Grundsätzlich finden sich überall Anwendungsmöglichkeiten. Aber besonders vielversprechend ist die Nutzung von Maschinendaten. Deswegen arbeiten wir bei Proemion auch eng mit den OEMs zusammen.

Die Erfassung und Analyse der Daten hilft dabei, die Prozesse zu optimieren, Wartungsarbeiten vorausschauend zu planen und den Einsatz der Maschinen effizienter zu gestalten. Ein Betrieb kann dadurch seine Kosten reduzieren und Ausfallzeiten verringern. Die Lebensdauer der Maschine verlängert sich auch.

Und dann liegt natürlich großes Potenzial im Building Information Modeling (BIM). BIM ermöglicht es, Bauprojekte digital zu planen und zu simulieren, wodurch Planungsfehler frühzeitig erkannt und behoben werden können.

Und wenn wir jetzt auf die Fachkräfte schauen?

» Philipp Maul: Hier können Unternehmen die Einsatzplanung von Personal und Ressourcen digital vornehmen. Mithilfe digitaler Tools können sie die Verfügbarkeit und den Einsatz von Fachkräften und Maschinen optimal steuern. In der Regel steigert das die Produktivität eines Betriebs. Außerdem können sie so flexibler auf unvorhergesehene Ereignisse und Ausfälle reagieren.

Welche konkreten Vorteile bietet die Telematik für Bauunternehmen im Kampf gegen den Fachkräftemangel?

» Philipp Maul: Das Problem des Fachkräftemangels kommt durch zwei Aspekte zustande: Die vorhandenen Fachkräfte werden immer älter und es kommen zu wenig junge Menschen nach. Sowohl für die ältere als auch die jüngere Generation kann der Einsatz von Telematik anziehend wirken.

Dann schauen wir zuerst auf die jungen benötigten Fachkräfte.

» Philipp Maul: Die Digitalisierung und der Einsatz von Telematik können die Attraktivität der Berufe steigern. Die jüngere Generation pflegt einen ganz anderen Umgang mit digitalen Technologien als die ältere. Sie wachsen schließlich damit auf. Moderne Werkzeuge und Arbeitsmethoden

Philipp Maul, Kommunikationschef des Telematik-Anbieters Proemion

können junge Menschen anziehen und ihnen Möglichkeiten bieten, mit innovativen Technologien zu arbeiten.

Und was nützt die Digitalisierung den älteren Fachkräften?

» Philipp Maul: Mit Telematiklösungen bleiben erfahrene, ältere Fachkräfte wertvoll für das Unternehmen – auch ohne sich der körperlichen Belastung auf der Baustelle aussetzen zu müssen. Sie können mit Remote-Technologien ihre Expertise von zu Hause oder einem Büro aus einbringen. Sie analysieren Maschinendaten und leiten jüngere Kollegen vor Ort an, was den Wissenstransfer und die Ausbildung der nächsten Generation fördert. Sie übernehmen so eine zentrale Rolle im Wissensmanagement.

Über Remote können sie auch mehrere Baustellen gleichzeitig betreuen. Das steigert die Effizienz des Betriebs und minimiert den Reiseaufwand der Mitarbeitenden.

Brauchen die Mitarbeitenden auch neue Fähigkeiten und Kompetenzen?

» Philipp Maul: Sicherlich. Es geht ja nicht nur um den Umgang mit den neuen digitalen Werkzeugen. Vor allem ist eine Bereitschaft nötig, sich auf Veränderungen einzulassen und sich kontinuierlich weiterzubilden. Bisherige Arbeitsmethoden müssen hinterfragt und gegebenenfalls angepasst werden. Aber auch die Arbeitgeber müssen ihren Teil für den digitalen Wandel leisten: Neben Schulungen und Weiterbildungen ist es vor allem ratsam, die Veränderungen schrittweise und möglichst nutzerfreundlich zu gestalten.

Gibt es bestimmte Strategien, die Sie Betrieben empfehlen, damit Mitarbeitende die digitalen Veränderungen annehmen?

» Philipp Maul: Frühzeitiges Einbeziehen! Die Mitarbeitenden sind die eigentlichen Anwender der Tools. Sie sind auch die Experten ihrer eigenen Arbeit. Dadurch haben sie das notwendige Fachwissen, um einschätzen zu können, welche digitalen Lösungen in ihrem Arbeitsalltag sinnvoll sind und welche nicht.

Foto: Proemion

Telematiklösungen und andere digitale Werkzeuge sollten in erster Linie die Arbeit der Mitarbeitenden unterstützen, vereinfachen und verbessern. Das Ziel ist es nicht nur, die Effizienz zu steigern, sondern auch gute Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Das steigert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Die Vorteile für den Arbeitsalltag müssen klar erkennbar sein.

Außerdem sollten Arbeitgeber regelmäßig Feedback von ihren Mitarbeitenden einholen.

Foto:

So könnte eine Kommunikationsstruktur zwischen den Maschinen und den digitalen Tools aussehen

Welche Erfahrungen machen sie? Sind Anpassungen notwendig? Das verbessert nicht nur die digitalen Prozesse, sondern stärkt auch das Vertrauen der Mitarbeitenden in die digitalen Veränderungen.

Die Digitalisierung kann aber auch Angst machen. Stichwort: Arbeitsplatzverlust. Werden Maschinen in Zukunft die Menschen ersetzen?

» Philipp Maul: Die Sorge, dass Maschinen menschliche Arbeitskräfte vollständig ersetzen könnten, ist verständlich, aber in vielen Fällen unbegründet. Mit der Digitalisierung und Automatisierung ändert sich zwar die Art und Weise der Arbeit, aber der Mensch bleibt im Mittelpunkt. Das muss er sogar. Denn vor allem in der Baubranche sind Erfahrung, Urteilsvermögen und Flexibilität entscheidend.  Maschinen und digitale Tools können zwar basierend auf bestimmten Parametern Empfehlungen abgeben, aber die finale Entscheidung bleibt beim Menschen. Der Mensch beurteilt ganzheitlich, denkt kreativ und berücksichtigt ethische Überlegungen. Das kann nicht automatisiert werden.

Wie können Arbeitgeber mit solchen Ängsten umgehen?

» Philipp Maul: Arbeitgeber sollten transparent kommunizieren, wie digitale Werkzeuge den

„Arbeitgeber sollten transparent kommunizieren, wie digitale Werkzeuge den Arbeitsalltag verändern.“

Arbeitsalltag verändern. Hilfreich ist es zudem, auf die Verbesserungen hinzuweisen: weniger körperlich belastende Aufgaben, mehr Sicherheit und höhere Effizienz.

Außerdem sollten die Betriebe in die Belegschaft investieren. Schulungen und Trainingsprogramme können nicht nur digitale Kompetenzen und das Verständnis für neue Technologien fördern, sondern auch die Angst vor dem Unbekannten nehmen. Digitalisierung ist kein Ersatz für den Menschen, sondern ein Werkzeug für ihn.

Zum Abschluss: Werden in der Baubranche neue Berufe entstehen?

» Philipp Maul: Ja, definitiv. Wir sehen bereits neue Berufsbilder, die es vor einigen Jahren noch nicht gab. Bei den OEMs braucht es künftig vielleicht Personen, die „Head of telematics“ oder „Head of digitalization“ sind. Diese Positionen würden sich auf die strategische Planung und Umsetzung digitaler Transformationen bei Maschinenherstellern konzentrieren.

Darüber hinaus könnten ganz neue Abteilungen entstehen, die sich explizit mit der Digitalisierung und Automatisierung auseinandersetzen. Diese Abteilungen würden nicht nur technologische Lösungen implementieren, sondern auch die Mitarbeitenden auf dem Weg zur digitalen Transformation begleiten. W

Smarte Baustoffe aus dem Straßenabbruch

Baustoffrecycling im Straßenbau wird zum CO₂-Senker

Abbruchbeton ist der größte Abfallstrom der Welt. Pro Jahr entsteht hier mehr als eine Milliarde Tonnen. Die Wiederverwendung dieses Stoffstroms als Recyclingbaustoff trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei, begrenzt das Aufkommen von CO₂-Emissionen, reduziert die Menge an Abbruchabfällen und spart Kosten ein. Durch einen neu entwickelten Prozess kann zusätzliches gasförmiges CO₂ im Abbruchbeton dauerhaft eingelagert und gespeichert werden, was Negativemissionen generiert. Gasförmiges Kohlenstoffdioxid biogenen Ursprungs wird durch Baustoffrecycler im Abbruchbeton dauerhaft

mineralisiert. Nach dem Zerkleinern und Sieben des Abbruchbetons, wird dieser mit gasförmigem CO₂ angereichert. Der natürliche Prozess der Mineralisierung wird so durch eine chemische Reaktion, die Karbonatisierung der im Recyclingmaterial enthaltenen Kalkmaterialien, beschleunigt. Dabei wird gasförmiges CO₂ in konzentrierter Form dem kleinkörnig aufbereiteten Recyclingmaterial zugeführt und dort in den Poren und an der Oberfläche des Granulats als Kalkstein gebunden. So wird das CO₂ dauerhaft im Recyclingbeton gespeichert ohne dessen technische Eigenschaften zu verändern. Das mit CO₂ versetzte Granulat wird wie übliches

Recyclingmaterial verwendet und so z.B. zum Bau von Straßen oder zur Herstellung von Recyclingbeton eingesetzt.

Dabei gilt die Speicherung von CO₂ in Kalkstein als Kalziumkarbonat als eine der dauerhaftesten Arten Kohlenstoff zu binden. Man spricht hier von einer Größenordnung von hunderttausenden bis Millionen von Jahren. Das im Kalkstein gebundene CO₂ kann nur durch sehr starke Säuren oder durch sehr hohe Temperaturen von über 600 °C wieder freigesetzt werden. Durch neue Technologie wird dieser Bindungsprozess, der in der Natur Jahre bis Jahrhunderte dauert, in wenigen Stunden abgeschlossen.

Die CO₂-Emissionen bis zur Klimaneutralität zu senken, ist für den Bausektor eine gewaltige Aufgabe, die nur mit innovativen Ideen und smarter Technologie erreicht werden kann. Wird CO₂ im Abbruchbeton eingelagert, können die Zement- und Betonindustrie, insbesondere aber die Baustoffrecyclingbranche einen erheblichen Imagegewinn erlangen und mittelfristig auch finanziell profitieren. Der Stoffstrom wird so zur Minderung oder wenigstens zur Begrenzung von CO₂ in der Atmosphäre genutzt. Informationen dazu, welche Voraussetzungen vor dem Einbau von Ersatzbaustoffen, im Straßen- und Tiefbau geschaffen werden müssen, wie die einzelnen Recyclingbaustoffe zu verwenden sind, welche Qualitätskriterien hier beachtet werden müssen, aber auch wie Abbruchmaterialien zu hochwertigen Recyclingbaustoffen werden können, bietet das Handbuch „Recyclingbaustoffe in Straßenbau, Tiefbau und Rückbau“ W w Bestellbar unter: www.forum-verlag.com/1527d

Foto:
Foto: Monika Gruzewiczstock.adobe.com
„Wir haben bisher noch nichts gefunden, das wir nicht mit CheckProof lösen konnten.“

Die anwenderfreundliche Plattform für Wartung, Instandhaltung und alle Belange rund um Arbeitsschutz, Umweltschutz und Qualität (kurz HSEQ) Cemex UK spart Zeit und Geld durch eine innovative App

Um seine Standorte auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, entschied sich Cemex UK, die Wartungsabläufe und Abweichungsberichte zu digitalisieren. Dafür wählte das Unternehmen die benutzerfreundliche App und Plattform von CheckProof, die seitdem alle Erwartungen übertrifft.

Cemex UK, ein führender Baustoffanbieter mit eigenen Steinbrüchen, Verladeterminals und Produktionsanlagen, wollte den Papierkram und Verwaltungsaufwand reduzieren und gleichzeitig seine Wartungsprozesse optimieren. Die Wahl fiel auf eine Zusammenarbeit mit CheckProof, einem schwedischen SaaS-Unternehmen (Software as a Service), das eine benutzerfreundliche Plattform für Wartungs- und HSEQ-Checklisten, Abwei-

chungsberichte und Vorfallsmanagement bereitstellt.

Kevin Cage, Head of Aggregate Operations bei Cemex UK, erklärt: „Kurz gesagt, wollten wir unsere Betriebsstätten auf den neuesten Stand der Technik bringen. Wir haben uns für CheckProof entschieden, weil wir eine App suchten, die für das Betriebspersonal einfach zu bedienen ist.“

Kleine Probleme frühzeitig lösen, bevor sie zu großen Herausforderungen werden.

Heute nutzt Cemex UK CheckProof, um sicherzustellen, dass Mängel, die vom Betriebspersonal vor Ort erkannt werden, behoben werden, bevor sie sich zu größeren Problemen entwickeln. Mark Gould,

Finished Product Manager bei Cemex UK, beschreibt die Veränderung folgendermaßen:

„Früher konnte eine Abweichung oft tagelang unbemerkt bleiben. Ein kleiner Defekt, wie ein herausspringender Gang an einem LKW, konnte zu Schäden in Höhe von Tausenden Pfund führen.“

„Es hat unsere Arbeitswelt verändert“ Die Einführung eines neuen digitalen Systems kann eine Herausforderung sein. Doch laut Mark Gould war CheckProof ein voller Erfolg für das gesamte Unternehmen:

„Wenn Sie heute mit unserem Betriebspersonal sprechen, das in den letzten Jahren mit CheckProof gearbeitet hat, wird keiner von ihnen zum alten Papier-System zurückkehren wollen.“

Nach dem anfänglichen Start, der sich hauptsächlich auf den Bereich Zuschlagsstoffe und Logistik konzentrierte, hat Cemex UK CheckProof auch in anderen Bereichen der Organisation implementiert.

„Das sorgt für Kontinuität in all unseren Abläufen auf einer einzigen Plattform“, sagt Kevin Cage.Die Vorteile haben seine Erwartungen bei weitem übertroffen:

„Wir haben noch kein Problem gefunden, das wir nicht mit CheckProof lösen konnten. Es hat unsere Arbeitswelt revolutioniert und uns mehr gebracht, als wir je erwartet hätten.“

Kevin Cage ist überzeugt, dass die App von CheckProof auch in anderen Branchen ebenso nützlich sein wird wie in seiner eigenen: „Egal in welcher Branche oder welches Problem – CheckProof wird es lösen“, sagt er abschließend. W

Fotos: CheckProof AB

Im niedersächsischen Wildeshausen entsteht eine der modernsten Eisengießereien in Europa. Der Produktionsstart ist für das erste Quartal 2025 geplant

Gegen den Strom

HYDROTEC AG holt Produktion und Arbeitsplätze zurück nach Deutschland

Während immer mehr Industrieunternehmen Standorte und Arbeitsplätze nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland aufbauen, will die HYDROTEC Technologies AG mit der neuen Eisengießerei in Wildeshausen bis zu 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Sie wird eine der modernsten Eisengießereien in Europa sein und einen wesentlichen Beitrag leisten, den CO2-Fußabdruck des Unternehmens zu reduzieren. Verschiedene Umfragen von Verbänden wie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) oder dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zeichnen ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft. Volkswagen, BASF, Miele und Viessmann beispielsweise errichten neue Werke oder verlagern Produktionsstätten lieber in den USA, China oder Polen, statt in Deutschland zu investieren, was nicht immer mit der Schließung von Standorten in Deutschland einhergeht. Ganz anders plant die Hydrotec Technologies AG, die durch die neue Eisengießerei im niedersächsischen Wildeshausen mehr als ein Drittel

des für die Produkte benötigen Gusseisens zukünftig selbst herstellt und damit in der Region für neue und sichere Arbeitsplätze sorgt. Gleichzeitig werden Umweltbelastungen reduziert und die Optimierung des Ressourcenverbrauchs und des Herstellungsprozesses vorangetrieben.

Hürden überwunden, Ziele erreicht Die Gründe für die steigende Abwanderung deutscher Unternehmen sind vielfältig. Besonders die energieintensive Industrie klagt über hohe Stromkosten, mangelnde Planbarkeit der Energieversorgung und hohe Standortkosten. Während 35 Prozent des verarbeitenden Gewerbes die hohen Energieund Rohstoffpreise als Grund für die Neuausrichtung nennt, halten mehr als 70 Prozent die Bürokratie für das größte Handicap. Ganz ohne Reibung verlief auch der Planungs- und Genehmigungsprozess für die neue Eisengießerei nicht. „Der Weg war nicht ganz einfach“, gibt Uwe Brinkschulte, Vorstandsvorsitzender der Hydrotec Technologies AG, zu, der sich bei Stadt und

Landkreis für die Unterstützung bedankt. Nach der Entscheidung im Jahr 2021, eine neue Eisengießerei zu bauen, konnte im Mai 2024 der Grundstein gelegt und mit dem Bau begonnen werden. Das gesteckte Ziel, Anfang 2025 die ersten Produkte „Made in Germany“ auszuliefern, wird erreicht werden können. In der neuen Produktionsanlage werden nicht nur Aufsätze für Straßenabläufe und Rinnenabdeckungen aus Guss hergestellt, es werden auch kundenindividuelle Aufträge bearbeitet. Da das Unternehmen bald sehr energieeffizient arbeite, würden sich bereits neue Kunden wegen des geringen CO2-Fußabdrucks für die Produktion interessieren.

„Wir haben bereits neue Partner gewonnen“, so Brinkschulte, der seinen mittelständischen Betrieb gut für die Zukunft aufgestellt sieht.

Nachhaltigkeit wird durch inländische Produktion gesteigert

„Durch den Bau der Gießerei wollen wir unseren CO2-Fußabdruck reduzieren und dem Klimawandel entgegenwirken. Das erreichen wir durch verkürzte Lieferwege, dem Einsatz modernster Technik und der Verwendung von erneuerbaren Energien“, so Uwe Brinkschulte. So wird u.a. die Installation von Fotovoltaikanlagen auf der südwestlichen Dachhälfte als auch auf den Freiflächen realisiert, die ein Megawatt Strom jährlich produzieren und damit bis zu 20 Prozent regenerative Energie beisteuern.

Bei Werkstoffen, Verarbeitung, Herstellung, Transport, Verwendung und Recycling wird von der Hydrotec Technologies AG größter Wert auf die Minimierung von Umweltbelastungen gelegt. Gussprodukte, die am Ende des Produktionsprozesses die neue Eisengießerei in Wildeshausen verlassen, können auch nach vielen Jahren ausgebaut und wieder eingeschmolzen werden. Dies ist ein Aspekt, der sowohl für Hydrotec als Produzent, aber auch für den Investor von Baumaßnahmen relevant ist.

„Durch neue Fertigungstechnologien, sprich modernster Maschinen und Digitalisierung, die Entwicklung von Wertschöpfungsnetzwerken in der Fertigung und den Einsatz hochqualifizierter Arbeitskräfte werden wir die Transformation in unserem Unternehmen vorantreiben“, resümiert Uwe Brinkschulte. W

Weitere Informationen: www.hydrotec.com

Foto: HYDROTEC

Kreislaufwirtschaft à la DIN 1045-NEU!

Patentierte Lösung schafft Entspannung bei den Betonwerken

In der KRO Kiesgruben Rekultivierung Oberbayern GmbH, Fürstenfeldbruck, schlagen zwei Herzen. Sie betreibt Kiesgruben und Kieswerke als auch einen Verfüllbetrieb Z.0, Z 1.1, Z 1.2, eine Deponie DK 0 und einen RC-Platz für Bauschutt und Beton. Nach dem sich die Halden des Beton-RC-Sand 0/4, wie bei allen Produzenten von Beton-RC 4/16 in der Branche auch zu Bergen entwickelt hatten, musste eine nachhaltige Lösung her. So entwickelten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, Thomas Ottl und Thomas Vilgertshofer eine Idee, die die Kieswerkstechnologie mit der Recyclingtechnik kombiniert.

So wurde kurzerhand ein sortenreines, güteüberwachtes Beton-RC 0/16 Typ 1 mit dem Rohkies 0/X aus dem Kiesabbau, prozentual über Bandwaagen gemischt und dem Kieswerk mit aufgegeben.

Der Effekt war, das sich das Beton RC 0/16 entsprechend, prozentual in den Einzelfraktionen Sand 0/4, Kies 4/8 und Kies 8/16 wiederfindet. Somit kann dem Betonzuschlag nach DIN EN 12620 die gewünschte RC Komponente für den R-Beton „werksgemischt“ nach DIN 4226-101, DIN 4226-102 angeliefert werden.

„Das Betonwerk benötigt für den R-Beton keine zusätzlichen Silos und der RC Brechsand 0/4 kann nach der neuen DIN 1045-2 ohne Deklaration bis 25 % dosiert mit verwertet werden.“

Thomas Vilgertshofer und Thomas Ottl, Gesellschafter u. GF der KRO GmbH

In verschiedenen Technologiezentren, wie TU München, wurden unabhängig von einander sämtliche betontechnologische Prüfungen und Untersuchungen wie Frost, Druck, E-Modul und die Alkali-Reaktion untersucht. Ergebnis: Die Betone mit einem dosiert, gewaschenen Zuschlag nach DIN EN 12620 unterschieden sich betontechnologisch nicht von denen ohne RC-Anteil.

Wir empfehlen dauerhaft nur 1015 % Beton RC 0/16 dem Kieswerk mit aufzugeben, da somit ein gleichbleibendes Produkt für die Betonhersteller gewährleistet werden kann. Mehr Beton-RC ist auf dem deutschen Markt nicht verfügbar. Aus diesem Grund macht auch die Forschung nach R-Beton aus 100 % RC keinen Sinn. Dieses Verfahren wurde nun europaweit patentiert.

Da der Beton RC Sand 0/4 jetzt, nach Einführung der neuen DIN 1045-2 2023-8 ebenfalls im Beton verwendet werden darf - kann von einer echten 100 % - igen Kreislaufwirtschaft gesprochen werden. W

w Kontakt: info@kro-kiesgrube.com

v.l. Beton RC 0/16 Typ 1, Kies 8/16 und Sand 0/4 mit jeweils 15 % Beton RC Typ 1
Fotos: KRO
Kiesgruben Rekultivierung
Dosierstation Beton RC 0/16 Typ 1

basion mobile Fahrer-App Auftrag Route

Foto/Unterschrift

basion mobile Hoflisten-App

Dokument Dokument Wiegung Auftrag

Geodaten

basion eANV Elektronische Nachweisführung

Übernahmeschein Begleitschein

basion die Unternehmenssoftware

eRechnung Lieferschein Wiegeschein Belege

basion swm Selbstwiegemaske

eRechnung OP-Daten

Kunde / Lieferant

Buchhaltung

basion - Software für Kies und Schotterwerke

Die Firma Reko Software erweitert ihr Angebot für den Baustoff-Recyclingsektor sowie Kies-/Schotterwerke und Sandgruben.

basion wurde ursprünglich als Unternehmenssoftware für die Entsorgungsbranche entwickelt. Aufgrund der hohen Nachfrage aus verwandten Branchen wurden im Laufe der Jahre entsprechende Erweiterungen eingeführt. So auch für die speziellen Anforderungen des Bereichs Baustoffrecycling und Baustoffhandel sowie deren Logistik (auch durch Subunternehmer). Beispielsweise automatisierte Frachtberechnung mit oder ohne separatem Rechnungsausweis, vereinfachte Erfassung und Disposition von Großmengen mit automatischer Berechnung der notwendigen Tourenanzahl, Anbindung an gängige Verladesteuerungen sowie neuerdings die Erfordernisse der Ersatzbaustoffverordnung. Auch profitieren die Kundengruppen aus dem Bausektor von den bewährten Standards aus der Entsorgungsbranche wie Betriebstagebuch, Input/ Output-Register, Waageanbindung mit der Möglichkeit der autonomen Selbstverwiegung durch Fahrer, um nur einige zu nennen.

Ebenso bietet basion die durchgängige Digitalisierung der Prozesse mit eigener App für Fahrer und Hofmitarbeiter, Signaturpads für die elektronische Unterschrift an der Waage, Kundenportal für Bestellungen, Auftragsverfolgung und Downloads von Lieferscheinen, Rechnungen und Statistiken. Selbstverständlich ist basion für die kommende e-Rechnungspflicht gerüstet, und das bereits seit einigen Jahren. Der automatisierte Versand von Angeboten, Rechnungen, Lieferscheinen, Transportaufträgen ist ebenfalls an Bord.

basion ist von Grund auf sehr flexibel ausgelegt, daher sind kundenspezifische Anpassungen an spezielle Abläufe problemlos umsetzbar.

Ein Beispiel aus der Praxis: Der Fahrer identifiziert sich am Selbstwiegeterminal, dort wird die gewünschte Lieferung bzw. das Rezept an die Verladesteuerung oder per App an den Radladerfahrer weitergegeben. Nach erfolgter Verladung wird das Bruttogewicht

von der Bandwaage oder Brückenwaage eingeholt, und der Lieferschein wird nach Unterschrift auf Bildschirm oder Signaturpad gedruckt und / oder gemailt. Soll außerhalb der Betriebszeiten eine Abholung oder Anlieferung erfolgen, kann über eine entsprechende Schnittstelle sowohl Kamera- als auch Torsteuerung über basion erfolgen. W

Weitere Informationen: www.reko-software.de

Fotos: Reko Software GmbH

Revolution im Straßenbau

STM

bringt KI-Lösung

auf den Markt

Schon mit der STM-App war das Unternehmen aus Baden-Württemberg Vorreiter in Sachen Digitalisierung - mit der neuen KI-Funktion katapultiert die STM sich selbst und den Straßenbau aber nun endgültig ins digitale Zeitalter.

Blitzschnell können Bauhöfe, Kommunen und alle anderen Nutzer jetzt Schadstellen, wie Löcher und Risse identifizieren und die passenden Produkte finden – einfacher und schneller als je zuvor! Damit ist die STMKI, die perfekte Ergänzung zu den bisherigen Funktionen der STM-App. Diese enthält nicht nur alle STM-Produkte, die passenden Merkblätter sowie Einbauvideos, sondern ermöglicht auch die direkte Bestellung. Mit nur einem Klick auf „Schadstelle scannen“ öffnet sich die Kamera – daraufhin muss einfach nur ein Foto gemacht werden und die STM-KI erledigt den Rest. Erkennt die KI den Schaden eindeutig, werden die

passenden STM-Produkte direkt angezeigt. Muss die Erkennung optimiert werden, können bis zu fünf weitere Bilder, aus verschiedenen Blickwinkeln, hinzugefügt werden. Durch die innovative KI-Technologie können selbst komplexe Schadensbilder genau analysiert werden. Die Benutzeroberfläche ist so intuitiv gestaltet, dass auch Nutzer ohne technische Vorkenntnisse die App problemlos bedienen können. Und Dank der leistungsstarken STM-KI vergeht vom Fotografieren bis zur Produktauswahl nur ein Wimpernschlag.

Die STM-KI basiert auf dem fortschrittlichen Open-Source-Klassifikationsmodell YOLOv8. Sie wurde mit über 10.000 Bildern trainiert, die von Mitarbeitern auf Deutschlands Straßen gesammelt wurden. Aktuell wird eine beeindruckende Genauigkeit von knapp über 90 Prozent erreicht – das Ziel von 93 Prozent ist damit schon in greifbarer Nähe.

Durch die skalierbare Cloud-Technologie bleibt die App selbst bei wachsender Nutzerzahl und steigenden Scanvorgängen leistungsstark und effizient. Gleichzeitig erhöht die STM-KI ihre Genauigkeit durch maschinelles Lernen mit jedem hochgeladenen Bild. Selbstverständlich werden hierbei alle DSGVO-Anforderungen erfüllt und höchster Wert auf Datenschutz gelegt. W

Weitere Informationen: www.stm-malsch.de

Interesse geweckt? Einfach QR-Code scannen und selbst ausprobieren!

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Der Völkel-Navigator lässt sich modular und herstellerunabhängig einsetzen

Für den digitalisierten Straßenbau

Völkel Mikroelektronik ist einer der führenden Anbieter elektronischer Steuerungen für mobile Maschinen und Lösungen für die Prozessdatenerfassung im digitalisierten Straßenbau.

Der Völkel-Navigator ist das Assistenz-System für die flächendeckende Verdichtungskontrolle, die Überwachung von Temperaturen (an Fertiger und Tandemwalze) und die Logistik. Der Völkel-Navigator ist der einzige modulare, herstellerunabhängige Full-Liner und ein intuitives Assistenz-System im Erd- und Asphaltbau für die Prozessvorbereitung und -Durchführung sowie zur Auswertung der Nutzdaten.

Alle Vorzüge des Völkel-Navigators im Überblick:

• Die herstellerunabhängige Nachrüstung von Völkel Komponenten mit der Qualität und dem Komfort einer ab Werk integrierten Lösung ermöglicht

die Digitalisierung des bestehenden Maschinenparks.

• Das maschinenübergreifende Technikkonzept bietet Flexibilität: Ein Navigator-Set funktioniert automatisch auf Walzenzügen, Tandemwalzen und Fertigern.

• Die Trennung von modularer Vorrüstung und Navigator-Set ermöglicht eine skalierbare Maschinenausrüstung mit entsprechendem Einsparpotenzial.

• Durch nationales und internationales Roaming können alle vorhandenen Mobilfunknetze genutzt werden. Dadurch wird die maximale Verfügbarkeit des Systems auf der Baustelle erreicht.

• Die Nutzung aller verfügbaren Satellitensysteme unter der Verwendung von

RTK Korrekturdiensten ermöglicht auch unter abgeschatteten Umgebungsbedingungen die optimale Bestimmung der Position.

• Über die Völkel-Cloud werden alle am Verkehrswegebau beteiligten Maschinen miteinander vernetzt (Walzenzüge im Erdbau; Lkw, Beschicker, Fertiger und Tandemwalzen sowie die Mischwerke beim Asphalteinbau).

• Zusätzlich unterstützt der Logistik-Navigator Bauleitung und Einbau-Team bei der Planung und Umsetzung des Asphalt-Einbaus: Er assistiert bei der Bestimmung der Tonnage und der erforderlichen Anzahl von Lkw sowie deren Taktung. Dazu werden die Bauwerksgeometrie, das Asphaltmischgut, die Einbaugeschwindigkeit sowie die Leistungsfähigkeit und Entfernung der gewählten Asphaltmischwerke berücksichtigt.

• Das PC-Tool CompactDoc ermöglicht den vollständigen Zugriff auf die Messund Prozessdaten aller am Einbauprozess beteiligten Teilnehmer. Neben der einfachen Planung und übersichtlichen Auswertung in Form von Tabellen, Diagrammen und Kartendarstellungen stehen umfangreiche Exportformate und Schnittstellen für den externen Datenaustausch zur Verfügung. W

Web-Wegweiser: www.voelkel.de

Alle Daten im Blick

Verschiedene Technologien befördern die Transformation am Bau - setzen sich aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch

Innovationen auf dem Prüfstand

Eine Studie der Marktforschungsunternehmens USP zeigt, wie Planungsbüros innovative Tools in der Bauwirtschaft einschätzen. Was sind also Trends oder Flops?

MAIKE SUTOR-FIEDLER

Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Blockchain, Drohnen, Robotik – die Liste der innovativen Technologien ließe sich fortsetzen. Sie alle haben das Potenzial, die Baubranche zu transformieren. Doch erfahrungsgemäß setzen sich in Zeiten technologischer Umbrüche nicht alle Veränderungen erfolgreich durch.

Die neue Studie der USP-Gruppe aus den Niederlanden – das European Architectural Barometer Q2 2024 – untersuchte das Potenzial zentraler Zukunftstrends in einer Perspektive von 3 bzw. 10

„Nachhaltiges Bauen spielt bei mehr als einem Drittel der Befragten eine große Rolle.“

Jahren auf Basis einer repräsentativen Befragung unter Planungsbüros.

Dabei zeigt sich: Bereits jetzt spielen Themen wie nachhaltiges Bauen in der Baupraxis eine wichtige Rolle – und das soll sich bis 2027 noch verstärken. Auf den ersten Blick eine sehr bescheidenere Verbreitung, doch dafür sehr viel dynamischere Wachstumsraten werden dagegen datenbasierten Digitaltrends wie KI, IoT oder Blockchain attestiert. Die Trendperspektive der deutschen Planungsbüros gehört allerdings im europäischen Vergleich eher zu den Spätzün -

Foto: Molkentin, erstellt mit KI Ideogram

dern, was die Adaption von Zukunftstechnologien angeht.

„Grün“ und „Bio“ sind etabliert Bereits heute spielen in den laufenden Projekten von deutlich mehr als einem Drittel der 125 befragten deutschen Firmen nachhaltiges bzw. „grünes“ Bauen, gezielte Abfallstoffvermeidung auf der Baustelle oder die Nutzung „biobasierter“ Baustoffe eine sehr starke oder starke Rolle. Das ist wenig erstaunlich, wenn man bedenkt, dass das Bewusstsein für die Themen Energiewende und nachhaltiges Bauen bereits im Laufe des letzten Jahrzehnts zugenommen hat und die Debatten in der Bauwirtschaft schon lange prägen.

Dementsprechend hoch setzen die deutschen Planenden denn auch die erwartete Bedeutung dieser Themen bis 2027 an: Für alle 3 genannten Beispieltrends rechnen je mehr als zwei Drittel mit einer vertieften Verankerung im Projektalltag binnen 3 Jahren.

Zurückhaltung bei datenbasierten Digitaltrends

Als am Markt erst langsam Fuß fassende Zukunftstechnologien im eigentlichen Sinne erweisen sich die einschlägigen datenbasierten Digitaltrends: So hat das Internet der Dinge aktuell nur für jedes 10. Projekt der deutschen Büros eine sehr starke oder starke Bedeutung. Noch seltener sind praktische Anwendungen von KI; Blockchain-Technologie oder Robotik.

Der deutsche Bauprojektalltag unterbietet in dieser Hinsicht den Digitalisierungsgrad aller 7 in derselben Studie untersuchten europäischen Nachbarmärkten. Insbesondere das Internet der Dinge (also die Rolle vernetzter und miteinander kommunizierender Systeme) ist im europäischen Durchschnitt bereits deutlich häufiger von großer oder sehr großer Bedeutung (im Schnitt: ein gutes Viertel der Projekte). Immerhin: das Wachstumspotenzial ist desto höher. So rechnet ein Drittel der deutschen Planerfirmen etwa bei Anwendungen des Internets der Dinge am Bau im Jahr 2027 mit einer hohen Relevanz dieser Technologie für ihre Bauprojekte – das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Ist-Zustand um das 200fache. Bei den aktuell noch marginaler in Projekten präsenten Trends wie KI, Blockchain oder Robotik sind die Wachstumsraten im Vergleich zum höher angesetzten Anteil im Jahr 2027 sogar deutlich höher.

Mangelnde Erfahrungen

Allerdings dürfte momentan auch die geringere konkrete Erfahrung mit diesen eher abstrakt

„Der deutsche Bauprojektalltag liegt hinter den Digitalisierungsgraden von 7 Nachbarmärkten.“

wirkenden Digitaltrends die Einschätzungen des Potenzials für die Befragten erschweren. Das zeigt das Beispiel Bauen mit Drohnen. Die Anwendung am Bau ist in den Projekten der befragen Akteure noch kaum verbreitet. Dennoch kann man sich die Anwendung – etwa zur Bauüberwachung oder für schwierig einsehbare Situationen – recht konkret vorstellen. Dementsprechend hoch (womöglich sogar zu optimistisch) fällt die Erwartung von über der Hälfte der Büros zum Drohneneinsatz bis 2027 aus. W

Foto: Molkentin, erstellt mit KI Ideogram
Die Robotik hat den Sprung aus den Büros in den Baualltag noch nicht geschafft Foto:
Beim Einsatz von Drohnen sind mangelnde Erfahrungen ein Hindernis

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