Sommerlicht - Die Sauerland Wanderdörfer

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sommerlicht DIE SAUERLAND-WANDERDÖRFER


Editorial

Hubertus Schmidt Liebe Leser, es gibt sie noch, die ganz besonderen Orte, die Aussichten, die uns den Atem rauben. Die speziellen Plätze und Momente, die unsere Sehnsüchte und Träume beflügeln. Wo? Bei uns. Die Sauerländer Orte und Regionen Kirchhundem/Lennestadt, Schmallenberg/ Eslohe, Winterberg/Hallenberg, Medebach, Olsberg, Brilon, Willingen und Diemelsee firmieren gemeinsam unter dem Titel „SauerlandWanderdörfer“ und dürfen seit September 2014 den Titel „1. Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“, vom Deutschen Wanderverband, führen. Auf den nächsten Seiten der Publikation der Sauerland-Wanderdörfer erwartet Sie ein Reisebericht des Natur- und Landschaftsfotografen Klaus-Peter Kappest. Er hat ihn: Den Blick für das Besondere – unverfälscht und echt. Er zählt international zu den renommiertesten Fotografen. Der freischaffende und mehrfach ausgezeichnete Lichtfänger stammt aus dem

Rothaargebirge. Klaus-Peter Kappest konzentriert sich im In- und Ausland auf die Faszination der Naturfotografie. Der Fotograf und Autor hat für uns mit Kamera und Notizblock die Sauerland-Wanderdörfer bereist. Neben der deutschlandweit anerkannten Wanderqualität werden Menschen, Kleinode, Naturereignisse und besondere Kraftorte der Region in den Mittelpunkt seiner Reportage gestellt. Lassen Sie sich von einzigartigen Bildern und einer besonderen Lichtsprache in den Bann ziehen. Freuen Sie sich auf Begegnungen und auf Momente des Innehaltens. Eine Wanderregion mit ungeahnten vielen Überraschungsmomenten. Viel Spaß beim Entdecken der 1. Qualitätsregion Wanderbares Deutschland! Wir hoffen, dass wir Lust auf einen Besuch im Land der 1000 Berge geweckt haben. Hubertus Schmidt im Namen der Sauerland-Wanderdörfer


Meine Wiege stand nicht im Sauerland, sondern knapp außerhalb dieser Region. Ich habe in Bayern studiert, war beruflich in der Arktis und in Indien, vor allem aber in den Ländern Nordeuropas. Fotoaufträge haben mich in alle Tourismusregionen Deutschlands gebracht. Es gibt aber nur einen Platz, an dem ich mir vorstellen kann, Wurzeln zu schlagen: die Region, in deren Zentrum der Wilzenberg steht, der herausgehobene, alte, historische Kraftort. Dort ist wirklich Heimat. Je weiter ich mich von diesem Ort entferne, desto schwächer wird das Gefühl. Aber warum ist das so? Was zeichnet eigentlich das Herz des Sauerlandes aus? Natürlich ist die Landschaft hier Balsam für die Seele: eine Natur, die vom Menschen gestaltet wurde, die aber trotzdem an vielen Stellen eine urwüchsige Kraft ausstrahlt, eine sanfte Landschaft mit Ausblicken, Durchblicken und Einblicken. Das wirklich einmalige der Region sind aber meiner Meinung nach die Dörfer. Die meisten Menschen empfinden sie als schön, ohne kitschig zu sein. Sie sind nicht perfekt, je nach Jahreszeit vielleicht auch rau und kantig, aber authentisch. Das ist das Entscheidende. Sie sind keine Tourismus-Kulissen. Die Dörfer sind so, wie sie sind, weil die Menschen, die hier leben, sie so haben wollen. Sie sind der Ausdruck intakter Gemeinschaften. Und die Bewohner sind bereit, das mit Ihren Gästen zu teilen. Die Menschen sind nicht überschwänglich. Man muss als Gast auf sie zu gehen. Wer das aber tut, kommt sofort dazwischen und wird belohnt mit meinem Stück Heimat auf Zeit.

Klaus-Peter Kappest

Alle Tourismusregionen suchen ihr Alleinstellungsmerkmal. Für die Sauerland-Wanderdörfer ist das die Fähigkeit, ganz ernsthaft Heimat auf Zeit zu bieten. In den Gesprächen, die ich bei der Erstellung dieses Magazins führen durfte, haben meine Gesprächspartner auf ihre Weise beschrieben, was dahinter steckt.


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Lebens-Qualitäten

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Dorf-Begegnungen

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Augenblicke

Inhalt:

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Augenblicke Lebens-Qualitäten Lennestadt-Kirchhundem Schmallenberg-Eslohe Winterberg-Hallenberg Medebach Willingen Olsberg Brilon Diemelsee Wege zum Leben. In Südwestfalen. Wegweiser Übersichtskarte


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Wanderwege

Wege zum Leben.

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Ausgezeichnet

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Übersichtskarte

Impressum: Herausgeber: Sauerland-Wanderdörfer c/o Sauerland Tourismus e.V. Johannes-Hummel-Weg 1 D- 57392 Schmallenberg www.sauerland-wanderdoerfer.de info@sauerland.com 02974-202190

Wege zum Leben. In Südwestfalen. c/o Schmallenberger Sauerland Poststraße 7 57392 Schmallenberg www.wege zum-leben.com info@wege-zum-leben.com 02972-97400

Redaktion: Hubertus Schmidt (Schmallenberger Sauerland) Klaus-Peter Kappest Susanne Falk (Wege zum Leben. In Südwestfalen.) Sabine Risse (Sauerland-Wanderdörfer)

Gefördert durch:

Fotografie Klaus-Peter Kappest www.kappest.de

Druck: Glade Druck www.glade.de

Konzept + Texte Klaus-Peter Kappest Susanne Falk (S. 58) Anna Galon (S. 62)

Design/Gestaltung Thomas M. Simon www.werbstatt.info


Naturkraft


Bollerberg zwischen Winterberg und Hallenberg, Blick auf Z端schen und den Kahlen Asten


Stille


Kahler Pรถn bei Usseln, Blick Richtung Willingen mit dem Ettelsberg


N채he


Almert, Blick Richtung Grafschaft


Angekommen


Bauernhof Bรถrger in Fleckenberg


Licht Licht wie Milch und Honig - als Fotograf in den Sauerland-Wanderdörfern brauche ich manchmal kein Motiv. Das Licht allein reicht aus. 5.30 Uhr auf dem Auergang zwischen Lennestadt-Saalhausen und Schmallenberg-Werntrop - dichter Nebel im Tal - Wolken am Himmel - dazwischen aber Licht: Über der Hunau drückt die Sonne ein zartes Pink zwischen das heller werdende Blau. Unwirklich umspielt es die Hunaukuppen. Immer kräftiger drückt die Sonne auf Wolken und Nebel - und schließlich bricht sie durch. Warmes, flüssiges Gold fließt zwischen den Fichten hervor - ein Spiel von Licht und Schatten zwischen den Bäumen in den letzten Nebelfetzen - dann ist der Tag da - hell und weiß durch den Rest von Dunst am Sommerhimmel - „Milchsonne“ sagt man dazu in Nordeuropa. Jetzt ist das Licht vollständig, alle Farben sind vereint, es ist weiß. Doch das Wetter in den Sauerland-Wanderdörfern hält mit Sicherheit bald wieder etwas spannendes bereit, um das reine Weiß aufzubrechen. Alles Licht, alle Farben und im nächsten Schritt alle Berührung der Menschen durch das Licht entstehet, wenn man das weiße Licht aufspaltet und nur

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Auf dem Jakobsweg zwischen Werntrop und Bracht

einen Splitter davon verwendet: Das Schwarzblau einer Gewitterwolke über dem Kahlen Asten genau wie das goldgelbe Honiglicht, das unter ihr hervorquillt und - getragen vom Nach-GewitterDunst - wie klarer Honig in die Täler um Züschen fließt. Oder der Verlauf vom zarten Orange ins Blau des Morgens, wenn die Sonne sich noch nicht ganz vom Horizont gelöst hat, der Talnebel bei Eslohe-Wenholthausen noch unberührt ist von ihr und sie darüber einen Baum streift, dessen Äste von den Stürmen auf den Sauerländer Bergen erzählen.

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Weite Aussichtspunkte, die Belohnung für einen Aufstieg: Sie bieten Blicke weit über das Sauerland hinaus über eine weite, geschwungene Welt. Grenzen sieht man von hier oben keine. Den Wanderer in den Tälern umfangen die Sauerländer Berge behütend, nicht einengend. Auf ihren Kuppen an den unzähligen Aussichtspunkten lassen sie dann die Weite erahnen, nicht unmittelbar und bedrohlich wie in der Arktis oder der Wüste, sondern sanft als eine frische Brise. Eine Landschaft so voller Ausblicke, Durchblicke und Einblicke wie in den Sauerland-Wanderdörfern inspiriert dazu, auch im eigenen Denken und Fühlen über Grenzen zu gehen, die Gedanken schweifen zu lassen, wandernd oder in der Begegnung mit anderen Einengendes hinter sich zu lassen. Das ist sicherlich einer der Gründe, aus dem Künstler sich in der Region so wohl fühlen. Und die Kunst führt hier buchstäblich über Grenzen. Mit 11 Großplastiken international anerkannter Künstler überwindet z.B. der WaldSkulpturenWeg die alte Grenze zwischen Schmallenberg im Sauerland und Bad Berleburg im benachbarten Wittgensteiner Land. „Kein Leichtes Spiel“ ist der Titel einer Großplastik von Ansgar Nierhoff and diesem Wanderweg zwischen Schmallenberg und Bad Berleburg im benachbarten Wittgensteiner Land. Eine Wand aus stählernen Panzerplatten - dicker als bei einem Atombunker - steht auf dem Kamm des Rothaargebirges genau auf der Grenze zwischen Sauerland und Wittgenstein. Über Jahrhunderte war die Grenze stark bewacht und befestigt - zwar nicht mit Panzerplatten aber doch mit Palisaden und Hecken. Sprachliche, konfessionelle und kulturelle Unterschiede beiderseits des Rothaarkamms ließen noch vor wenigen Jahrzehnten die Menschen sich

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Blick ins Hawerland


„Kein leichtes Spiel“ auf dem WaldSkulpturenWeg

argwöhnisch beäugen. Doch jetzt sind die gewaltigen Torflügel in dieser Wand aufgestoßen und aus den Angeln gefallen. Ansgar Nierhoff hat des damit auf den Punkt gebracht: Es war kein leichtes Spiel, diese Grenze zu überwinden. Wer Lust hat, der Inspiration der Künstler zu folgen, findet im großen wie im kleinen Rahmen Galerien, Ateliers und Kunst an den un-

gewöhnlichsten Orten in Natur und Urbanität verflochten mit der Wanderwegeführung und Infrastruktur. Und wer möchte, kann im alljährlich stattfindenden „Spirituellen Sommer“ vielerlei Zugänge finden, um auch den Blick auf sich und die Welt zu weiten oder dabei sein, wenn es z.B. heißt „Kloster trifft Moschee“ und die scheinbar festen Grenzen zwischen unterschiedlichen Kulturen durchlässig werden.

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Ăœber dem Lennetal bei Saalhausen

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Vieles, was Natur- und Landschaftsfans im Urlaub suchen, gibt es in den Sauerland-Wanderdörfern nicht: alpine Berge, Meer, Nervenkitzel. Und gerade deshalb ist es die Region für einen besonders intensiven Urlaub – ganz bei sich sein, weniger müssen, mehr Sein.

Innehalten „Haben Sie schon mal eine Fliege beim Verdauen beobachtet?“, fragt mich Ranger Ralf Schmidt vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW auf unserer Wanderung nach Lennestadt. Als ich genau hinschaue, sieht es aus, als ob die winzige Fliege eine Kaugummiblase aufpustet. Das Kaugummi ist aber Verdauungsflüssigkeit. Die Natur in den Sauerland-Wanderdörfern lehrt den Fotografen eine neue Achtsamkeit. Ein solches Fotomotiv fordert nicht weniger Mühe vom Fotografen, als ein großes. Ein gutes Bild braucht Zeit, braucht Innehalten. Als ich mich nach einer ganzen Weile wieder zu meinem Wanderbegleiter umschaue, hat er es sich auf ein paar Baumstämmen am Wegesrand bequem gemacht und ist in die Betrachtung der sich bis zum Horizont wieder und wieder hintereinander aufschwingenden Silhouetten der waldigen Berge versunken. Auch im Dienst kann er sich der Kraft der Eindrücke nicht entziehen. Erst beim zweiten Ansprechen merkt er, dass ich meine Bilder im Kasten habe, lacht und überlegt, welche Qualität es eigentlich ist, die ihm hier immer wieder begegnet: „Diese Landschaft - offen, friedlich, unaufgeregt - rührt an irgendetwas tief in unseren Instinkten. Hier fühlen wir uns sicher, wohl und geborgen. Hier können wir wirklich entspannen, weil von nirgends Gefahr droht.“

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Heimat auf Zeit Ganz zu Hause sein im Sauerland, ein Stück Heimat, Einkehr, Ruhe, Frieden und Zuwendung erleben das ist der Maßstab, an dem sich die Gastgeber in den Sauerland-Wanderdörfern messen lassen wollen. 20


Ihre Tradition als Gastgeber ist lang. Schon im Mittelalter führte mit der sog. Heidenstraße eine europäische Hauptverkehrsader durch die Region. „Unsere Familie ist dieses Jahr seit genau 555 Jahren urkundlich hier nachgewiesen, aber vermutlich gibt‘s uns hier schon viel länger,“ erzählt Karl-Anton Schütte, der heutige Inhaber des Gasthofs Schütte in Oberkirchen. „Als junger Mann habe ich mich schon gefragt, ob mir die Schuhe passen, in die ich hineintreten soll, aber dann habe ich gemerkt: Das ist genau das, was ich will und kann.“ Er ist Gastgeber aus Berufung und seiner Meinung nach muss man das heute auch sein, um echte Qualität bieten zu können. „Aufgesetzte Freundlichkeit bemerkt der Gast sofort. Wer jemanden willkommen heißt, muss das auch wirklich so meinen.“ Eine solche Einstellung ist das Fundament dafür, Gästen eine Heimat auf Zeit zu geben. Damit das gelingt, braucht es aber noch ein paar weitere Bausteine auf diesem Fundament und das bringen Judith und Stefan Sauerwald beim Waffelbacken vor der Erlebnisscheune in Medebach-Berge auf den Punkt: „Man sagt dem Sauerländer eigentlich nach, er wäre stur, aber die Gäste fühlen sich immer gleich wohl. Man

kommt sofort dazwischen, egal ob auf dem Schützenfest, am Backtag, beim Dorffest oder was auch immer.“ Wer auf die Einheimischen zugeht, „kommt dazwischen“, so wie sonst nur zu Hause - in der Heimat.

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Dorf-Begegnungen


Bruchhauser Steine mit Blick auf Elleringhausen bei Olsberg


Kirchhundem und Lennestadt

Wald - Natur - Park Schwingende Silhouetten bis zum Horizont bedeckt mit Wald - Fichten, Buchen, L채rchen, Birken, Ahorn dazwischen Ginster, Fingerhut und Kr채uter. Welch ein Fernblick! Sind wir nicht in einem Urwald?

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Jeder Quadratmeter Boden des Sauerlandes wurde schon irgendwann von Menschen bearbeitet und gestaltet. Bei manchen fällt das mehr auf als bei anderen. Ganz neu gestaltet ist TalVITAL - der Kurpark von Saalhausen in Lennestadt - typisch sauerländisch mit heimischen Materialien - kreativ und behutsam in die Natur eingepasst. Malerisch liegt Saalhausen im Lennetal. Darum herum ist Wald, vor allem im Süden in Kirchhundem, der waldreichsten Gemeinde Westfalens. So urwüchsig-urwaldig wie im Schwarzbachtal oder bei den Oberhundemer Klippen ist es an diesen außergewöhnlichen Orten vor allem deshalb, weil im Rahmen der naturnahen Forstwirtschaft schon vor Jahren einige Flächen renaturiert wurden. „Nein, das alles ist vom Menschen gestaltet. Früher waren die Täler voller Sümpfe und die Buchenwälder an den Hängen so voll mit Gestrüpp, dass hier niemand durchgekommen wäre,“ sagt Ranger Ralf Schmidt und ist dabei gar nicht aus der Puste. Ich habe natürlich nur angehalten, um ein Foto zu machen und die heftige Bewegung meiner Brust geht selbstverständlich nur auf meine Begeisterung für den Ausblick zurück. Wir stehen am oberen Ende eines schmalen Serpentinenpfades, der uns durch eine Kathedrale alter Bäume aus dem Krenkelbachtal bei Kirchhundem-Heinsberg zum Rothaarsteig hinauf gebracht hat. Der Ausblick vom Kamm entschädigt vollkommen für den fast alpinen Anstieg. Jetzt geht es auf der anderen Seite des Rothaarkamms wieder hinunter ins Schwarzbachtal. Auf der Brücke über den Bach schwärmt Ralf Schmidt: „Das hier ist mein Lieblingsplatz. Hier habe ich immer das Gefühl, ich bin ganz bei mir. Ich kann meinen Gedanken nachgehen. Das Umfeld ist schön, die Farben sind schön und vor allem herrscht hier die perfekte Ruhe. Man hört wirklich nur das, was der Wald von sich gibt und nichts anderes. Wenn in der ersten Morgensonne der Nebel aus den Feuchtwiesen aufsteigt - wenn mittags sich die Schmetterlinge auf den Steinen am Bach sonnen - wenn abends die Grillen im hohen Gras zirpen ...“ Keine Straße, kein Ort

Rothaarsteig im Schwarzbachtal

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Aufstieg aus dem Krenkelbachtal

weit und breit stört die Idylle. Das Schwarzbachtal wurde vor Jahren aufwendig renaturiert. Hier bekommt man eine Idee von der ursprünglichen Naturlandschaft, die das Sauerland mal geprägt hat. Naturnah soll die Forstwirtschaft in Südwestfalen arbeiten: „Mischwälder mit Bäumen unterschiedlichen Alters auf einer Fläche, gesunder Unterwuchs, Artenvielfalt. In solchen Wäldern regelt sich vieles von selbst. Der Waldbauer, der irgendwann mal Holz ernten will, muss weniger eingreifen. Das ist besser für die Natur, weil viele Arten wieder Platz in den Wäldern finden. Das ist besser für die Wanderer, weil sie den Eindruck haben, fast wieder durch einen Urwald zu laufen. Und das ist besser für den Waldbauern, weil er weniger Geld für Arbeitskräfte ausgeben muss, wenn die Natur selbst dafür sorgt, dass Stürme und Schädlinge dem Wald weniger anhaben können. Wird in einem solchen Wald ein Baum gefällt und mit dem Pferd zur Forststraße geschleppt, ist das ein Glück für die Natur, denn

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jetzt kommt Licht bis zum Waldboden und gibt den kleinen Baumschößlingen eine Chance, groß zu werden. Beeindruckend ist es zu beobachten, wie in den nächsten Monaten der Wettlauf zum Licht beginnt.“ Beim Aufstieg zum Rhein-Weser-Turm erzählt mir Ralf von seinen Aufgaben als einer von 10 Rangern im Landesbetrieb Wald und Holz in Südwestfalen. Er und seine Kollegen sind jeden Tag im Wald unterwegs, betreuen die Wanderwege und vor allem die Wanderer. Er führt Gruppen, repariert Bänke, überprüft die Wegweiser und „passt auf alles auf“. Vor allem aber


nimmt er sich die Zeit für ein Schwätzchen mit jedem, den er unterwegs trifft und der Lust hat, etwas über die Natur zu erfahren. Als wir vom Roßnacken auf Lennestadt-Saalhausen hinunter schauen, sprechen wir über Tiere. „Fuchs und Hase, Wildschwein, Reh und Hirsch - ja und inzwischen auch Wisente - sie alle leben frei in den Wäldern des Rothaargebirges. Leider kann ich nur selten den Wanderern so große Tiere zeigen. Die verstecken sich nämlich ganz gut. Wer aber die Augen aufmacht, sieht auf jeden Fall faszinierende Tiere - ganz kleine. Mich begeistern ehrlich gesagt vor allem die Insekten - diese Formen- und Farbenvielfalt,“ begeistert sich Ralf und zeigt auf eine Distel. Ich sehe nur grün. Dann bewegt sich was. Auf der Distel sitzt eine Grille im Licht des Sonnenuntergangs. Da macht sogar der Ranger schnell ein Foto. Nach einer solchen Wanderung muss man einkehren. In vielen Sauerländer Dörfern gibt es immer noch mindestens einen urigen Gasthof - in Saalhausen gleich mehrere. Am Tisch neben uns wird ein gewaltiger, präparierter Fisch herum gereicht. Es tagt der Anglerstammtisch und wir kommen gleich ins Gespräch. „Der stammt aus der Lenne“, erzählt Raimund Schmidt stolz und zeigt auf den Riesenfisch, „Wir haben ein Stück der Lenne gepachtet und verbringen da einen Teil unserer Freizeit - wenn wir nicht gerade im Park TalVITAL arbeiten“. Unter dem Titel TalVITAL wurde der Kurpark von Saalhausen neu gestaltet. Den Gestaltern ist es gelungen, einen Park zu schaffen, der genau ins Sauerland passt: kreativ, bodenständig, mit heimischem Material, eingepasst in die Natur, verwurzelt und modern. Der Anglerstammtisch hat die Patenschaft für die Gewässer im Park übernommen, die Teiche und die Lenne, die in ihrem renaturierten Bett durch das vitale Tal fließt. Kurze Zeit später stecke ich in Raimund Schmidts Wathose, stehe bis zur Brust in der Lenne und fotografiere die Herren bei der Arbeit. Der Besitzer der Wathose zählt vom Ufer aus auf: „Wir räumen umgestürzte Bäume weg, fischen Algen ab und sammeln Müll ein. Wir räumen alles weg, was nicht so schön aussieht.“ Das kostet viel Zeit und als ich frage, warum sie so viel Mühe ehrenamtlich auf sich nehmen, schaut er ganz überrascht: „Wir wohnen hier und man schaut doch in seinem Umfeld, das alles so schön ist wie möglich. Das ganze Vereinsleben in Saalhausen ist so, dass jeder irgendwelche Aufgaben übernimmt. Das ganze Dorfleben funktioniert so. Schließlich wollen wir in einem schönen Dorf leben.“ Typisch Sauerland die Dörfer sind so, wie sie sind, weil die Menschen sie so haben wollen. Und das merkt auch der Wanderer: Dörfer wie Saalhausen sind keine malerische Kulissenstadt sondern ein authentisches, gelebtes Stück Sauerland. TOURIST-INFORMATION LENNESTADT & KIRCHHUNDEM Telefon: 02723 608800 www.lennestadt-kirchhundem.de

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Schmallenberg vor dem Wilzenberg

Schmallenberg und Eslohe

Kultur - Kunst - Lebensart Über 120 Dörfer und Weiler prägen Schmallenberg und Eslohe. Ihre Schönheit wird von den Gästen als die größte Stärke der Region empfunden. Sie kommt tief von innen aus den Dorfgemeinschaften. Natürlich schmiegen sich die Dörfer auch äußerlich wirklich malerisch in die sanft schwingende Landschaft. 28


Der WaldSkulpturenWeg führt hinein ins Schmallenberger Sauerland. Flankiert von Großplastiken international bekannter Künstler gelangt der Wanderer in ein Bullerbü für Große und Kleine. Zwischen Wormbach und Wilzenberg warten Orte von spiritueller Kraft. Zwischen Altenilpe und Wenholthausen schaut der Wanderer vom Sauerland-Höhenflug in malerische Dörfer mit eingeschworenen Dorfgemeinschaften, die herzlich und offen sind für alle, die eine Zeit lang teilhaben wollen an Sauerländer Brauchtum, Kultur und Lebensart.

Hätte mir jemand vor 10 Jahren erzählt, dass ich einmal in einen Schützenverein eintreten würde, hätte ich ihn ausgelacht. Militärische Rituale und Bier in Mengen trinken, gehören nicht zu meinen Favoriten. Doch dann wurde ich rund um den Wilzenberg immer heimischer und heute liegt ein Schützenhut auf der Garderobe hinter meiner Haustür. Ich habe gelernt: Das Schützenfest ist die große Feier der Dorfgemeinschaft und die ist es wirklich Wert, gefeiert zu werden. Die Dörfer, verstanden als eine verwobene Gruppe von Menschen, sind das Rückgrat von Schmallenberg und Eslohe. Pastor Ulrich Stipp aus Oberkirchen bringt das auf den Punkt: „Schützen - das ist mehr als nur geordnetes Biertrinken. Das hat etwas mit dem Zusammenhalt im Dorf zu tun. Schützenfest ist wirklich ein Anlass, zu dem die Menschen im Dorf zusammenfinden und auch Ärger begraben.“ Eigentlich wollte ich mit dem Pastor über den Wilzenberg sprechen, den „heiligen Berg“ des Sauerlandes. Kaum ein anderer im Sauerland wird als so außergewöhnlich wahrgenommen. Der weithin sichtbare Bergkegel mit seinen steilen Flanken und alten Buchenwäldern, dem 28 m hohen Hochkreuz, einem Aussichtsturm, der Wallfahrtskapelle und dem Kreuzweg strahlt eine ruhige Kraft aus. Vom Turm hat man einen grandiosen Rundblick. Pastor Stipp weiß dazu natürlich auch Interessantes zu erzählen: „Der Wilzenberg hat in jeder Hinsicht etwas Herausgehobenes - rein lokal aber auch geistig-geistlich - etwas Herausgehobenes aus dem Alltag. Das empfinden die Menschen schon seit mindestens zwei Jahrtausenden so.“ Der Berg ist aber nicht der einzige Kraftort mit langer 29


Geschichte. Der Pastor erzählt mir von der romanischen Kirche in Wormbach, der Mutterpfarre der Region mit ihren geheimnisvollen Tierkreiszeichen-Malereien unter dem Gewölbe. „In Wormbach war vielleicht schon eine heidnische Stätte, bevor in der Zeit Karls des Großen der christliche Glaube in die Gegend kam,“ erfahre ich, „vor allem die Totenwege, über die man Verstorbene aus dem ganzen Großraum bis von Soest her nach Wormbach brachte, zeugen von der spirituellen Kraft dieses Ortes.“ Natürlich folge ich dem Rat des Pastors und schaue mir die Kirche an. So komme ich in eines jener außergewöhnlichen Dörfer. Sie haben einen echten Mittelpunkt. Das sind einfach schöne Plätze, eine Weide für die Augen: schlicht, unaufdringlich und klar - ein Ausdruck des Willens zur harmonischen, stilistisch geschlossenen und einheitlichen Gestaltung. Das Entscheidende liegt aber unter der glänzenden Oberfläche: Die

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Plätze strahlen Leben aus und zeigen, dass hier wirklich regelmäßig Menschen zusammen kommen, sich austauschen oder einfach beisammen sind. Und als Gast fühlt man sich sofort willkommen. Wer sich darauf einlässt, findet hier wirklich Heimat auf Zeit. Auch die Kirche in Berghausen, nur ein Dorf weiter, steht der sehr viel bekannteren in Wormbach in nichts nach. Gerade seit der jüngsten Renovierung kommen ihre wunderbaren Fresken im Altarraum durch neue Beleuchtung prächtig zur Geltung. In dieser Region trifft jahrhunderte alte Kunst auf Gegenwartskunst. Viele Künstler, vor allem auch von außerhalb, lassen sich im Raum Schmallenberg und Eslohe nieder. Der eigentlich aus Düsseldorf stammende Maler Thomas Jessen begleitet mich über den Sauerland-Höhenflug von Bad Fredeburg zu seinem Atelier in Eslohe. Wir haben uns bei dieser Strecke für Fahrräder entschieden. Moderne

Blick vom Sauerland-Höhenflug auf Altenilpe und Sellinghausen


E-Bikes machen es möglich, die ganze Fahrt über entspannt zu plaudern - trotz Steigungen. Wer einmal nicht wandern möchte, kann sich die bequemen Fortbewegungsmittel bei der Gästeinformation in Schmallenberg ausleihen. Heute ist ein extrem klarer Tag und vom Gelsterhagen bei Altenilpe schweift unser Blick über das halbe Sauerland. Die großen Ausblicke reihen sich wie die Perlen einer Kette auf unserem Weg. Aber nicht sie sind es, die den Maler ins Sauerland gezogen haben. „Für mich ist es vor allem der Geruch,“ erklärt Thomas Jessen. „Er ist erdig und kräftig, kommt irgendwie von tief unten, ist intensiver als in anderen Gegenden.“ Ob das wohl auch der Grund dafür ist, dass so viele andere Künstler hier ihre Ateliers haben, frage ich und bekomme zur Antwort: „Das ist wohl eher die Gegend als Ganzes. Die Landschaft ist inspirierend. Die Menschen haben Lebensart. Natürlich sind nicht alle offen für moderne Kunst, aber vielleicht überdurchschnittlich viele. Außerdem ist die Gegend irgendwie rau und echt. Die Toskana ist so schön, was soll ein Künstler da noch tun? Aber hier gibt es etwas, an dem man sich reiben kann. Es ist schön und bröckelt doch auch irgendwo. Es ist steinig und grün zugleich.“ Angekommen in seinem Atelier im ehemaligen Bahnhof von Eslohe schließt sich dann der Kreis zum Schützenfest. Thomas Jessen muss gerade ein großes Bild von einer Schützenkönigin hinüber ins DampfLandLeute-Museum Eslohe

auf der anderen Straßenseite bringen. Dort kann man einige seiner Arbeiten sehen, während sein Atelier dem Schaffen vorbehalten bleibt. „Wer hier lebt,“ erklärt er mir, „kommt am Schützenfest nicht vorbei, wenn man zur Gemeinschaft gehören will. Dieses Brauchtum hat nichts mit Militarismus zu tun. Es ist eine Feier der Gemeinschaft.“ So hängt nun Kunst zwischen Maschinen im Esloher Museum. Im Saal daneben steht eine alte Dampfwalze. Eberhard König, der Besitzer der ehemaligen Kettenfabrik, in der heute das Museum untergebracht ist, fuhr damit durchs Dorf und walzte begeistert in seiner Freizeit, wo immer etwas zu walzen war - ein Sauerländer Original und gleichzeitig wieder ein Ausdruck jenes Gemeinsinns, der die Region prägt: Vom Fabrikbesitzer bis zum einfachen Arbeiter legen alle gemeinsam Hand an, um die Dörfer innerlich und äußerlich zu dem zu machen, was sie sind.

TOURIST INFORMATION SCHMALLENBERGER SAUERLAND Telefon 02972 97400 www.schmallenberger-sauerland.de

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Winterberg und Hallenberg

Grenzgänger Türmetour Kahler Asten, Ziegenhelle, Heidekopf und Bollerberg - nirgends sonst im Sauerland gibt es so viele herausragende Aussichtstürme auf so engem Raum. Die steilen Berghänge Winterbergs und Hallenbergs bilden die Grenzen zwischen Wittgenstein, Hessen und dem Sauerland und von den Türmen auf den Grenzbergen fällt der Blick in alle diese Regionen.

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Blick vom Bollerberg Richtung Kahler Asten


Gibt es beliebtere Wanderziele als Aussichtstürme? Vielleicht eine bewirtschaftete Berghütte. Auf dem Kahlen Asten gibt es Gastronomie, einen Turm und von dort führt der Sauerland-Höhenflug zu weiteren Höhepunkten. In Winterberg gehen die Menschen an ihre Grenzen. Eine Bobbahn von Weltklasse, das größte Skikarussell nördlich der Alpen, halsbrecherische Mountainbikepisten - jeder kann hier seine Grenzen austesten. Auch ich bin heute als Grenzgänger unterwegs - zu Fuß entlang der Sauerländer Grenze zu Wittgenstein und Hessen. Höher als am Startpunkt meiner Tour kann man im Sauerland nicht stehen. Auf dem Langenberg, dem höchsten Berg Westfalens, gibt es keinen Turm und der Funkturm auf der Hunau ist für Wanderer nicht zugänglich. Somit ist die Aussichtskanzel auf dem Kahlen Asten der höchste Punkt Westfalens, den wir zu Fuß erreichen können. „Das ist schon ein ganz spezieller Arbeitsplatz,“ sagt Gerhard Kappe, Wetterbeobachter beim Deutschen Wetterdienst auf der Wetterwarte Kahler Asten. „Ich bin schon seit 1990 hier auf dem Berg. Die Wanderer schauen mich immer ganz neidisch an, dass ich jeden Tag hier sein darf, wo sie die schönsten Stunden ihres Urlaubs verbringen. Aber wenn man jeden Tag hier morgens um fünf zur Arbeit da sein muss, muss man sich manchmal schon ganz schön

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durchkämpfen. Im Winter muss ich manchmal das Auto unten an der Hauptstraße stehen lassen. Und hier oben schneit es im Winter viel mehr als in den Tälern. Oder bei Sturm! Da glaubt man, der Turm fliegt gleich weg.“ Der Kahle Asten ist sicherlich kein ganz normaler Arbeitsplatz. Als ich Gerhard Kappe frage, ob ich wohl mit einem tollen Sonnenuntergang rechnen darf, zuckt er die Schulter: „Wetten würde ich nicht darauf. Da kommen von Westen heute noch ein paar Schauer. Ein kleines Gewitter könnte auch mit dabei sein. Aber genau kann ich das nicht sagen. Wir erheben hier nur die Daten. Die Prognosen werden in Essen und in Offenbach erstellt. Aber wenn Sie einen Tipp haben wollen: Gehen Sie mal den Sauerland Höhenflug bis nach Hesborn und dann hinauf auf den Bollerberg. Bei dieser Wetterlage gibt‘s auf dieser aussichtsreichen Strecke mit Sicherheit tolle Landschaftsbilder.“ Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Entlang der Wittgensteiner Grenze gehts zur Ziegenhelle. Ich schaffe es gerade noch in die Schutzhütte davor, um mich vor einem kräftigen Schauer zu retten. Als es wieder trocken ist, ziehen noch finstere Wolken über den Himmel. Gut, dass ich einen Blitz dabei habe. Damit kann ich ein paar geheimnisvolle Bilder vom Turm auf der Ziegenhelle machen. Und plötzlich ist der Himmel wieder blau. Dieser schnelle Wechsel ist natürlich ein Traum jedes Fotografen. Vom Balkon des Sauerlandes, dem Heidekopfturm über Hallenberg, schaue ich wenig später auf das Grenzland zwischen Sauerland und Hessen. Kultur, Politik, Religion, Sprache - wer Grenzen finden will, findet ausreichend Anlässe dafür, wer Grenzen aufheben möchte, aber auch. In Hallenberg-Braunshausen besuche ich den Hof von Dorle und Albe Schmidt mit einem Rosengarten und einem Kunst-Atelier. Die Grundstücksgrenze ist aufgehoben, der Garten offen für jeden: eine Mischung aus frischen Blüten und Verfall, junge Triebe, die alte Gartenmöbel umwuchern, historische Gartenund Heilpflanzen, alte Obstbäume und ein nur ganz behutsam modernisiertes, uraltes Bauernhaus. „Unser Garten und Atelier steht jedem Interessierten offen, der an unsere Tür klopft“, erklärt mir Dorle Schmidt. Das muss man übrigens wörtlich nehmen. Die Tür der Schmidts hat keine elektri-

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Der „Sauerland-Stabil-Stuhl“ bei Liesen

sche Klingel, sondern einen alten Türklopfer. „Hier gibt es so viele Punkte zum Verweilen, um mit allen Sinnen einfach herunter zu fahren und sich wieder ganz auf sich selbst zu besinnen. Das wollten wir nicht nur für uns behalten, sondern auch anderen mitteilen.“ Kunstausstellungen, Lesungen und andere Veranstaltungen im Rahmen des Programm des „Spirituellen Sommers“ bilden das Angebot. „Wir sind hier ziemlich an der Grenze des Sauerlandes,“ ergänzt Albe Schmidt, „aber darum geht es ja gerade. Beim „Spirituellen Sommer“ will ja nicht nur ein Dorf alleine etwas anbieten. Man muss das Ganze als Region wahrnehmen, die etwas bietet und verbindet - vor allem auch über ihren Grenzen hinaus.“ In Hallenberg wartet vor einem quadratischen, fensterlosen Natursteinturm Joachim Knorra auf mich. Er ist Eis-Künstler und schnitzt mit Motorsäge und Stemmeisen erstaunliche Figuren aus Eisblöcken. „In das Hallenberger Eishäuschen brachten die Bauern früher im Winter die Eisschollen von den Teichen und Bächen der Umgebung. Heute darf ich es nutzen, um meine Eis-Skulpturen ausstellen zu können,“ erklärt er mir, „das Eis muss so hart sein, dass es nicht schmilzt, aber so weich, dass ich es gut bearbeiten kann. Die Grenze muss ich genau treffen.“ Und schon fliegen wieder die Eisflocken - mitten im Sommer - und ein Löwe wird sichtbar. Auch die Künstler sind hier Grenzgänger. Mit Turm-Kunst geht es weiter auf meiner Grenzgänger Wanderung. Das nächste Ziel ist der wahrscheinlich ungewöhnlichste Aussichtsturm des Sauerlandes: der Sauerland-Stabil-Stuhl zwischen Hallenberg, Liesen und Hesborn, ein Turm in Form eines riesigen Stuhls. Von hier fällt der Blick vor allem auf die sanfte, offene Wiesenlandschaft im benachbarten Hessen. Hinter der Stuhllehne ragt aber ein echter Sauerländer Berg auf, der Endpunkt meiner Wanderung, der Bollerberg. Gerhard Kappe vom Deutschen Wetterdienst hat mir nicht zu viel versprochen. Als ich auf dem Bollerbergturm stehe, weht mir ein massiver, eiskalter Wind von Nordwesten entgegen. Hinter dem Kahlen Asten baut sich eine dunkelblaue, fast schwarze Wolke auf. „Da kommt was!“ sagen die Sauerländer dazu - und schon fliegen mir die ersten Tropfen ins Gesicht. Aber hinter der Wolke zeigt sich schon wieder ein Streifen goldenen Sonnenlichts und so harre ich aus. Und ich werde für die Standhaftigkeit belohnt: Das Sonnenlicht quillt unter der Wolke hervor und fließt in die Täler um Züschen - ein magischer Moment - Bilder von spiritueller Kraft auf dem Grenzgängerweg.

TOURIST INFORMATION WINTERBERG Telefon 02981 92500 www.winterberg.de 35


Medebacher Bucht

Blick vom Opolt nach Dreislar

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Bollerberg, Kahler Asten, Schlossberg und Langenberg - die höchsten Gipfel Westfalens stehen im Westen als Bollwerk gegen die heranziehenden Wolken. Von ihnen geschützt ist die Medebacher Bucht der wärmste und trockenste Winkel des Sauerlandes mit vielen Besonderheiten aus Biologie und Geologie.

Medebach

Sonnen-Garten Wiesenhügel, Baumgruppen, Bergsilhouetten am Horizont die Medebacher Bucht liegt uns wie eine hellgrüne Wieseninsel im dunkelgrünen Waldmeer zu Füßen. Über einen Wiesenpfad steigen wir hinauf zum Opolt, dem Aussichtspunkt mit einem großen Kreuz und einem schönen Blick über Dreislar. Wir sind auf der Suche nach den schönsten Blicken in die Medebacher Bucht, jenem weiten Talkessel ganz im Osten des Sauerlandes an der Grenze zu Hessen. Die höchsten Berge Westfalens halten im Westen die Wolken auf. Die Sonne bricht immer wieder durch sie hindurch. Mal ist das Licht nordisch-dramatisch und wenige Augenblicke später italienisch weich. Das macht für mich als Fotografen den Reiz der Toskana des Sauerlandes aus. Alfred Isken, mein Wanderführer auf dem Orketalrundweg, und ich betätigen uns als Spurenleser. Spuren, das sind die neuen Rundwanderwege im Sauerland. Es gibt Rothaarsteigspuren - Rundwanderwege am Rothaarsteig - Sauerlandspuren und Höhenflugspuren. Unser Orketalrundweg ist eine 16 km lange Schleife am Sauerland-Höhenflug durch die Medebacher Dörfer Medelon, Berge und Dreislar. Ab und zu klebt Alfred Isken ein blaues H an einen Baum. Er ist einer von hunderten ehrenamtlichen Wegemarkierern des Sauerländischen Gebirgsvereins e.V. (SGV). Kurz vor dem Aussichtspunkt führt unser schmaler Wanderpfad durch dichtes Unterholz. Alfred Isken hat eine Astschere dabei, um vorwitzig in den Weg wuchernde Brombeerranken zu stutzen. Auch das gehört zu seinen Aufgaben. Ich hingegen freue mich über Brombeeren, Himbeeren und Blaubeeren am Wegesrand als Ergänzung zur Marschverpflegung.

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Apropos Verpflegung: In Berge vor der Kirche steigt uns ein verführerischer Duft in die Nase: frische Waffeln und dabei ist kein Gasthaus in Sicht. Zwischen Scheune und Stall hat Judith Sauerwald einen alten Holzofen aufgestellt und schwenkt auf ihm ein Waffeleisen, das schon über hundert Jahre alt ist. Kommt ein Wanderer vorbei, ist er herzlich eingeladen. Vor allem über Kinder als Gäste freut sie sich. Gemeinsam mit ihrem Mann Stefan baut Judith Sauerwald ein altes Sauerländer Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert zu einer Erlebnisscheune aus. „Bewegliche Hände sind ein Zeichen für einen beweglichen Geist. Was man mal selbst gemacht hat, behält man besser, als wenn man es nur gelesen hat,“ erklärt Stefan Sauerwald, der Schreiner des Dorfes, das Motto des Ehepaars. Grünholzschnitzen, Filzen am Fluß, Kochen am Lagerfeuer, Übernachtung im Stroh, Tiertafeln aussägen, Kerzen gießen - das ist nur eine kleine Auswahl der hier angebotenen Themen. Das Wichtigste aber - gerade für Kinder aus der Stadt - ist die Begegnung mit den ganz normalen Nutztieren - nicht aus der Ferne über einen Zaun, sondern zum echten (Be)greifen. „Alles rund ums Wachsen, Natur und Tiere, ist unser Thema. Wenn ein Kind direkt vor einer Kuh steht, sie riecht und wenn dann vielleicht noch die Zunge herauskommt und dem Kind über die Hand schleckt, wie groß die Augen dann werden, das ist einfach toll anzuschauen,“ erzählt Judith Sauerwald. Auf der Suche nach den Besonderheiten der Medebacher Bucht führt mich mein Weg weiter nach Düdinghausen. Das es in einem besonders warmen Teil des Sauerlandes Pflanzenarten gibt, die sonst eher in südlicheren Gefilden zu finden sind, hatte ich schon erwartet. Aber auch die Geologie hat Überraschendes zu bieten. Am Bach entlang führt mich der Geologische Rundweg von Düdinghausen (ausgezeichneter Geopfad im Nationalen Geo-

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Geologischer Rundweg Düdinghausen


Geologischer Aufschluss bei Düdinghausen

park GrenzWelten) aus dem Dorf hinaus Richtung Kreuzweg. Ich genieße das Plätschern des Wassers. Mein neuer Begleiter Geoparkführer Horst Frese freut sich über meine Aufmerksamkeit für den Bach: „Suchen Sie nach Gold? Wer viel, viel Zeit hat, kann hier wirklich was finden. Deutschlands reichste Goldlagerstätte ist keine 15 km entfernt: der Eisenberg bei Korbach. Und Gold gibt es hier an vielen Stellen in speziellen Gesteinsschichten.“ Wenig später stehen wir in einem Steinbruch. Über uns in der Felswand bilden die aufgeworfenen Schichten einen Bogen, als stünden wir vor einem zugemauerten Tunnelmund. „Hier schaut man direkt in die frühe Schöpfung hinein - ein erfurchtsgebietender Ort. Außerdem kann man hier die Wanderung des Goldes vom Meeresgrund vor 400 Millionen Jahren bis zu uns ins

Sauerland der Gegenwart nachvollziehen. Zwischendurch gab es hier übrigens mal ein 4000 Meter hohes Gebirge.“ Meeressedimente, Fossilien, Vulkanasche - wie durch die Seiten eines Buches kann man sich hier durch die Schichten des Steinbruchs blättern und in frühe Phasen der Schöpfung eintauchen.

TOURISTIK-GESELLSCHAFT MEDEBACH Telefon 02982 9218610 www.medebach-touristik.de

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Die Berge um Willingen sind nicht nur besonders hoch. Bei einer Wanderung vom Ettelsberg zum Kahlen Pön kommt der Wanderer durch offene Heidelandschaften, die viele im Sauerland gar nicht vermuten. Im Mittelalter prägten sie einmal die ganze Region. Heute kostet es viel Mühe, die letzten dieser außergewöhnlichen Naturräume zu erhalten.

Willingen

Berg-Heide-Welten Ettelsberg - Neuer Hagen - Kahler Pön, das ist meine Wanderroute durch die Sauerländer Heide. Durch seine Nutzung der Bergkuppen hat der Mensch in Jahrhunderten eine Landschaft geschaffen, die heute streng unter Schutz steht. 40


Hochheide „Neuer Hagen“ bei Willingen

Nirgends sonst im Sauerland gibt es noch so viele Heideflächen wie auf den Bergkuppen rund um Willingen.Schon im frühen Mittelalter haben die Menschen die Wälder gerodet und zu Holzkohle verarbeitet. Die freien Flächen wurden dann als Viehweide genutzt. Der Wald kam erst im 19. Jahrhundert zurück. Und nirgends sonst ist der Aufstieg auf die höchsten Berge des Sauerlandes so bequem: Von Willingen fahre ich mit der modernen Kabinenseilbahn auf den Ettelsberg zum Aussichtsturm. Der Hochheideturm (875m üNN) mit seinem komfortablen Aufzug im Inneren spiegelt sich in dem Teich, aus dem im Winter die Beschneiungsanlagen mit Wasser gespeist werden. Auf durchschnittlich 800 Höhenmetern führt mich mein Weg durch die Wälder um den Hegekopf zur größten Hochheide des Sauerlandes: dem Neuen Hagen. An der Hoppecke-Quelle treffe ich auf eine Schafherde mit Schäferin. Samantha Josefin Dirks kann mir einiges über die Heide, ihre Entstehung und ihren Erhalt erzählen: „Das war vielleicht eine Plackerei, als diese Landschaft entstanden ist. Im Herbst hat man auf den Bergheiden mit kleinen Hacken die Grassoden abgetragen. Das nannte man Plaggen und

daher kommt übrigens auch der Begriff Plackerei. Das Zeug hat man als Wintereinstreu für die Ställe benutzt. Im nächsten Frühling war es dann so richtig gut durchmischt mit Kuhdung - ein prima Dünger für die Felder im Tal. Hier oben verarmten die Böden auf diese Weise natürlich auf die Dauer.“ So sind die Heidelandschaften entstanden, in denen heute im August das Heidekraut blüht - ein Naturschutzgebiet, in dem der Mensch ständig Hand anlegen muss. „Der Wald will die Bergkuppen zurück erobern,“ erklärt mir die Schäferin. „Wir müssen die Büsche entfernen und manchmal auch plaggen - das Wichtigste ist aber, dass wie in alter Zeit Tiere auf der Heide grasen. Nur so bleiben die Pflanzengemeinschaften erhalten. Rein wirtschaftlich lohnt sich die Schäferei schon lange

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nicht mehr, schon gar nicht mit so einem lustigen Mix aus historischen, heute selten gewordenen Schafrassen. Ich habe Heidschnucken, Bergschafe, Suffolk, Isle de France und ein paar Ziegen in meiner Herde insgesamt ungefähr 800 Tiere. Wir werden dafür bezahlt, dass wir hier zu dieser Jahreszeit Landschaftspflege betreiben.“ Wie beruhigend ist es doch, im Tempo der Schafe über die Heide zu ziehen, zu plaudern oder zu schweigen, zu lauschen und auch zu schmecken. Wir erleben wohltuende Langsamkeit. Zu unseren Füßen sind Millionen von Blaubeeren reif. Als ich eine handvoll pflücke, erzählt mir die Schäferin, dass sich die Blaubeerpflücker oft über die Schafe ärgern, die genau zur Zeit der Reife über die Heide streifen. „Aber ohne unsere Schafe hätten die Blaubeerpflücker bald nichts mehr zu pflücken. Die Tiere beißen die Spitzen der Sträucher ab. Die haben dann ,Angst‘ auszusterben und produzieren im nächsten Jahr mehr Beeren. Außerdem fressen die Schafe auch Blaubeeren, nehmen damit die Samen der Pflanze auf und lassen sie woanders - schön eingepackt in guten Dünger - wieder fallen. Die Schafe verjüngen die Heide und erhalten sie am Leben. Ohne Schafe zu dieser Jahreszeit gäbe es in ein paar Jahren keine Blaubeeren mehr und bald auch kein Heidekraut. Erst kämen die Büsche und später die Bäume.“ Über den Uplandsteig, der auf 64 km Willingen umrundet, geht es weiter zur nächsten Heide auf dem

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Blick vom Hochheideturm auf die Ettelsberg-Seilbahn


Kahlen Pön. Eine abendliche Brotzeit gönne ich mir in der Graf-Stolberg-Hütte auf dem Knoll. Einen großartigen Ausblick über die benachbarte Medebacher Bucht bekommt man hier zu den regionalen Bioprodukten kostenlos dazu. Zum Sonnenuntergang stehe ich schließlich genau auf der Grenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen am Rande der Heide auf dem Kahlen Pön. Der Ausgangspunkt meiner heutigen Wanderung ist am Horizont immer als klarer Orientierungspunkt zu erkennen: der Hochheideturm auf dem Ettelsberg. Fast genau dahinter versinkt die Sonne im Dunst und lässt honigfarbenes Licht über die Heide fließen. Einen imposanteren Blick hat nur noch der Adler von Falkner Dominik Goletz bei seinen Schauflügen über den Willinger Wildpark.

TOURIST INFORMATION WILLINGEN Telefon 05632 9694353 www.willingen.de

Willinger Hochheideturm

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Schon seit Jahrtausenden spüren die Menschen die Kraft spezieller Plätze in den Wäldern rund um Olsberg. Für die Kelten waren die Bruchhauser Steine vielleicht Heiligtum und Fluchtburg zugleich. Bis heute sind sie als Wanderziel herausragend, und das auch ganz wörtlich, denn kein anderer Sauerländer Fels ragt so weit über die Bäume. Im Mittelalter pilgerten die Menschen zur Kirche auf dem Borberg und heute verläuft in den Wäldern an seinem Fuß der Kneippwanderweg.

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Bruchhauser Steine


Schloß Schellenstein

Olsberg

Natur - Heil - Kraft Sie sind weithin zu sehen: die von der Natur geformten Bruchhauser Steine. Diese markanteste Landschaftsformation der Region ist eine Orientierungsmarke für das nördliche Sauerland. Weniger spektakulär aber nicht weniger wichtig ist das Wasser, das in unzähligen Quellen aus den steilen Waldhängen rund um Olsberg hervorquillt. „Schon seit über 120 Jahren ist Olsberg Kneipp-Kurort. Da lebte der alte Pfarrer Sebastian Kneipp noch in Wörishofen,“ erzählt mir Gudrun Hagemeister. Zusammen mit Ihrer Tochter Silke ist sie hier als Kneipp-Therapeutin und Wanderführerin tätig. Wir steigen auf zum Borberg. Es ist ein heißer Sommertag. Durch alte Buchenwälder führt uns der weiche Waldpfad steil den Berg hinauf, doch plötzlich streift mich ein eiskalter Windhauch. Der kommt aus dem offenen Stollenmund des Maxstollens. In dem alten Eisenerz-Bergwerk wohnen heute nur noch Fledermäuse. Der Luftzug, der uns am Eingang entgegen weht, hat das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 8º C. Die gleiche Temperatur hat auch das klare Wasser, das aus dem Stollen kommt. „Wasser ist das wohl bekannteste der fünf Elemente der Heilkunde von Sebastian Kneipp,“ erklärt mir Silke Hagemeister, „und alle fünf Elemente finden wir hier auf dem Kneippwanderweg. Wasser gibt es eigentlich überall. An den schönsten Stellen haben wir Tretbecken

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angelegt. Hier an der Quelle bieten wir bei unseren geführten Wanderungen Armgüsse nach den Regeln von Kneipp an.“ Nach einem steilen Pfad-Aufstieg genießen wir den Ausblick von einer Waldliege auf die Täler rund um Elleringhausen. Eine breite Waldschneise macht es möglich. Gudrun Hagemeister nimmt ein Buch aus ihrem Rucksack und zeigt mir darin, wie viele Heilkräuter alleine rund um die Waldliege zu finden sind. Heilkräuter sind nämlich ein weiteres Element in der Kneippschen Lehre. Als wir weiter gehen, ziehen wir uns Schuhe und Strümpfe aus. „Wir gehen jetzt mal ein Stück barfuß. Das nächste Kneipp-Element heißt Bewegung. Und bei der Bewegung wollen wir die Natur direkt spüren. Dafür haben wir hier einen Barfußpfad angelegt.“ Füße waschen können wir uns dann im nächsten Tretbecken. Nur abtrocknen ist nicht erlaubt. Das muss nach den Lehren von Kneipp der Körper selbst erledigen. An einem so heißen Tag wie heute ist das prima. Bei der nächsten Rast unterhalten wir uns über Ernährung, dem nächsten Element Kneipps. Einige Gasthöfe in Olsberg haben sich auf die besondere, gesunde Ernährung spezialisiert, die Kneipp vorgelebt hat. Wer wandern gehen will, kann dort auch passende Lunch-Pakete bekommen. Schließlich stehen wir vor der Kirchenruine auf Borbergs Kirchhof und Gudrun Hagemeister erzählt: „Vor über 2000 Jahren kamen die Kelten in diese Gegend. Hier war eine ihrer Burgen und drüben auf dem Istenberg zwischen den Bruchhauser Steinen vielleicht noch eine. Sie haben die heilsame Wirkung dieser Kraftorte schon gespürt. Später entstanden in den Wäldern Kirchen, heute haben wir hier zumindest

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noch einige Kapellen und Bildstöcke. Egal was man unter Spiritualität versteht und welcher Religion man angehört, jeder entdeckt hier irgendwo seinen ganz persönlichen Kraftort, der ihn zur inneren Balance führt. Das ist das fünfte Element von Kneipp, die Balance.“ Äußere Balance brauchen wir auf dem allerletzten Stück unseres Weges: hinauf auf den Feldstein. Er ist zwar nicht der höchste Felsen im Reigen der Bruchhauser Steine, aber da er auf dem Gipfel des Istenbergs liegt, bildet seine Spitze den höchsten Punkt des Berges. Im Aufstieg wird es wirklich alpin. Wir müssen die Hände zur Hilfe nehmen. Um die besten Fotoperspektiven einzunehmen, muss ich richtig zwischen den Felswänden klettern. Und dann stehen wir neben dem Gipfelkreuz. Welches Panorama! Hier gibt es wirklich etwas zu sehen. Der Feldstein auf dem Istenberg bietet aber nicht nur einen großen Ausblick, sondern ist auch der wahrscheinlich älteste Kraftort des Sauerlandes.

TOURISTIK UND STADTMARKETING OLSBERG Telefon 02962 97370 www.olsberg-touristik.de

Fachwerkhaus in Bruchhausen

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Brilon

Wald-Reich Entlang von Brilons Wanderwegen warten im dichten Wald viele Ăœberraschungen auf die Wanderer: von der mittelalterlichen Kirchenruine bis zur modernen Kunst-Installationen, von harten und steilen Felsgipfeln bis zu bequemen und einladenden Plätzen, an denen man gerne entspannt.

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Kirchenruine auf dem Borberg

Im Norden die offene Briloner Hochfläche, im Süden Waldberg hinter Waldberg bis zu den Bruchhauser Steinen am Horizont, das ist Brilon. Keine andere Stadt in Deutschland hat so viel eigenen Waldbesitz. Echte „WaldBürger“ also? Von oben schaut man auf ein grünes Meer - Wald so weit das Auge reicht. Da muss sie irgendwo sein, die Waldfee, die die Briloner jedes Jahr küren. Ich habe mich mit ihr in einem ganz verwunschenen Teil des Waldes verabredet. Oberhalb von Altenbüren liegen vollkommen versteckt ein paar Felsen im Unterholz. Auf den ersten Blick ist sie dort gar nicht zu erkennen, so perfekt ist ihr Kleid an die Farben des Waldes angepasst. Unsere Wanderung beginnt im Briloner Kurpark und führt uns zunächst über den Landschaftstherapeutischen Weg Richtung Petersborn. Hinter einer Biegung schwebt plötzlich ein leuchtender, roter Kranz zwischen den Bäumen über einer Bank. Der Feenkranz ist einer von vielen Installationen in den Briloner Wäldern, „Wir sorgen dafür, dass es auf unseren Wanderwegen immer wieder was Neues zu entdecken gibt,“ das ist meiner Begleiterin besonders wichtig. Kurze Zeit später sitzen wir an einem Wegekreuz mit diversen Abzweigungen. Hier soll der Wanderer innehalten und nach der richtigen Fortsetzung des Landschaftstherapeutischen Weges suchen.

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Installation am Landschaftstherapeutischen Weg

Ich finde schnell den rechten Weg, und im weiteren Aufstieg erzählt sie mir: „Ich mag besonders den Briloner Kammweg. Das ist ein Prädikatsweg von 49 km Länge und genau das Richtige für ein verlängertes Wochenende. Vom Kamm aus gibt es sehr viele tolle Ausblicke.“ Für alle, die nicht ganz so weit laufen wollen und vor allem für Familien mit Kindern ist der Waldfeenpfad gemacht. Hinter Gudenhagen erreichen wir ihn. Jauchzend balanciert die Waldfee über Baumstämme, die wie beim Mikadospiel übereinander liegen. „Wenn das wirklich umgestürzte Bäume nach einem Sturm wären, wäre das absolut lebensgefährlich, was ich hier mache. Beim Sturmholz weiß man nie, was passiert. Aber die Stämme hier sind fest miteinander verschraubt. Auf diesem Wald-Klettergerüst können sich die Kinder austoben.“ Wenig später kommt dann etwas für die Eltern. Zwei Massage-Bäume, eine Waldliege und zwei Hängematten bieten Entspannung im Wald - Ruhe, und Genuss pur.

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Aber sie können auch anders in Brilon: Unter Gedonner erhebt sich eine gewaltige Staubwolke über den Bäumen: Sprengung im nahegelegenen Steinbruch. „Hier entsteht noch etwas Spannendes für die Wanderer.“ erzählt mir der Baggerfahrer und deutet mit dem Daumen hinter sich: „Da müssen sie rauf. Das ist der beste Aussichtspunkt im Briloner Land!“ Ein bisschen Stolz schwingt da mit, denn diesen Aussichtspunkt hat die Belegschaft des Steinbruchs geschaffen. Auf dem höchsten Punkt der inzwischen schon wieder begrünten, ehemaligen Abraumhalde ragen fünf rote Säulen in den Himmel und markieren das Plateau, von dem aus der Wanderer das ganze Gemeindegebiet von Brilon überblickt. Neue Wanderwege und ein Mountainbike-Parcours durchziehen den Nordhang der Bilsteinhalde, den die Natur ansonsten schon wieder stark für sich zurück erobert hat. „Ohne den Steinbruch gäbe es hier keinen 360º-Rundblick,“ und auch nicht die schön gestalteten Tafeln, die die Aussicht Gipfel für Gipfel beschreiben.

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Von Menschenhand gestaltetes 360° Panorama auf der Bilsteinhalde

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Diemelsee

Wassersport Felsen - Kirchen Der Diemelsee ist ein Freizeit-Wasserparadies wie kein anderer Stausee im Sauerland, nirgends sonst im Sauerland kann der Wanderer so steil von natßrlichen Felsen auf einen See schauen, die DÜrfer haben rote statt schiefergraue Dächer und in keinem anderen Teil der Region gibt es so viele romanische Kirchen. 52


Sauberes, frisches, offenes Wasser - schon allein der Anblick bringt das Gehirn in den Urlaubsmodus. Strände, Bademöglichkeiten und Bootsverkehr am Rande des Sauerlandes - das ist der Diemelsee. Die heißesten Tage des Sommers haben viele Sauerländer und Gäste an den einzigen See der Sauerland-Wanderdörfer gelockt, auf dem man uneingeschränkt dem Wasser-Freizeit-Sport nachgehen darf. Der Stausee dient nur der Regulierung des Wasserstandes in der Weser. Hier wird nicht, wie in vielen anderen Seen, auch Trinkwasser produziert - gut für uns, denn so können wir uns die Füße am Ufer kühlen, bevor wir zu unserer Panoramatour aufbrechen. Die erste Etappe ist die bequemste. Mit der MS Muffert geht es quer über den See zur Staumauer. Stefan Koch, der Kapitän und Schiffseigner, hat gleich noch ein paar Tipps für mich, wo die schönsten Ausblicke zu finden sind: „Mein Schiff ist nach dem felsigen Aussichtspunkt da oben benannt.“ Dabei zeigt er fast senkrecht nach oben in den Wald. „Aber vom Eisenberg - das ist da, wo Sie gleich den Berg hinauf kraxeln werden - gibt es auch zwei tolle Aussichtspunkte. Das sind eigentlich meine Lieblingsplätze.“ Dann muss er erst mal wieder zum Mikrofon greifen und auch den übrigen Passagieren erzählen, was es links und rechts alles zu sehen gibt. „Links von uns liegt jetzt der Itter-Arm des Diemelsees. Sein hinterer Teil ist Naturschutzgebiet. Das ist einer der wenigen Teile des Sees, wo man nicht Baden und Bootfahren darf.“ Er ist mit Leib und Seele Schiffskapitän und freut sich vor allem auch

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Pranger in Adorf

über die Wanderer, die seinen „Passagierdampfer“ als Wandertaxi benutzen. Hoch geht es dann zu Fuß in den Wald hinein. Mehrfach öffnet sich der Blick, mal aufs offene Wasser, mal auf die geschwungene offene Wiesenlandschaft des Uplandes und mal in jahrhundertealte knorrige Eichenwälder. Kurz vor Sonnenuntergang kommt die Belohnung für die Kraxelei: St. Muffert. Ein Bilderrahmen aus Bäumen umspannt den Blick über die beiden Arme des Diemelsees, während rechts zwischen den Bäumen die Sonne versinkt. Dieser exponierte Felsen über dem See ist wirklich ein kraftvoller Ort. Nach einer solchen Bergtour freue ich mich doppelt auf das gemütliche Quartier in einem der Dörfer. Die Dörfer am Diemelsee sehen anders aus, als im übrigen Sauerland. Die Dächer sind rot, das Fachwerk ist braun, rot oder schwarz - alles ist bunt. Doch vor allem die Kirchen fallen auf: nirgends sonst in der Region gibt es so viele uralte, romanische Kirchen aus dem Hochmittelalter. Direkt neben einer davon schließt mir Helmut Walter die Tür zur zukünftigen Klosterherberge in Flechtdorf auf. „Das war hier immer eine extrem arme Gegend. Im späten Mittelalter, als überall neue, gotische Kirchen gebaut wurden, konnten wir uns keine leisten. Dann kam hier die Reformation und man legte zunächst nicht mehr so viel Wert auf schmucke Kirchen. Und als man dann später Wert darauf legte, war wieder kein Geld da. Heute freuen wir uns über die baulichen Kleinode, die uns geblieben sind.“

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Eines dieser Kleinode der Region renoviert Helmut Walter zusammen mit ein paar anderen Rentnern und engagierten Bürgern aus Flechtdorf. Von der ehemaligen Benediktinerabtei aus dem 12. Jahrhundert ist außer der Kirche noch einiges mehr übrig geblieben. Mit einem riesigen Schlüssel öffnet er am Ende einer schiefen Holztreppe eine Eichentür in rostigen Angeln. Dahinter öffnet sich ein Saal mit rohen Steinwänden und unebenem Boden. „Das war das Dormitorium der Laienbrüder,“ erzählt der 1. Vorsitzende des Fördervereins Kloster Flechtdorf. „Als wir es von dem Bauern übernommen haben, dem das Haus früher gehörte, war der Saal bis unters Dach voller Heu. Die unterste Lage stammte wohl noch aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg. In einer Ecke haben wir unter dem Heu brisantes Material gefunden, das man wohl bei Kriegsende vor den Alliierten dort versteckt hat. Leider war nichts Wertvolles dabei. Das Heu war übrigens noch in Ordnung. Die Bauern aus dem Dorf konnten es verfüttern.“ Noch kann der Saal nicht genutzt werden, denn die Decke ist etwas baufällig. Die Renovierung ist das nächste Projekt des Vereins. In einem anderen Gebäudeteil ist eine Wanderherberge bald bezugsfertig: einfache Klosterzellen entstehen hier, die Einrichtung ein geschmackvoller Mix aus neu und alt, kein Luxus aber dafür tolle Geschichten vom Gastgeber über ermordete Äbte und finstere Klosterintrigen. Wer braucht bei so viel Kopfkino einen Fernseher? Genau richtig für alle, die mal ganz anders übernachten wollen. Am Diemelsee ist eben alles ein bisschen anders. TOURIST-INFO DIEMELSEE Telefon 05633 91133 www.diemelsee.de

Rennovierungsarbeiten in Kloster Flechtdorf

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Meine Begegnungen

Anglerstammtisch Saalhausen beim Säubern der Lenne

Pastor Ulrich Stipp, Oberkirchen: „Die Nachbarschaft in unseren Dörfer ist ein wichtiger Punkt. Hier schaut noch Einer nach dem Anderen. Durch die sozialen Kontakte quer über die Straße ist jeder, der das will, wohl behütet. Wer das nicht will, wird aber auch ganz in Ruhe gelassen.“ Willinger Falkner Dominik Goletz mit Thor Goldschmied Albe Schmidt in Braunshausen

Steinbruch in Brilon

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SGV-Wegezeichner Alfred Isken in Medebach


Schützenwallfahrt auf dem Wilzenberg, Grafschaft

Thomas Simon, Grafiker, Siedlinghausen: „Noch heute hört man oft den Ratschlag, als junger Mensch sollte man in die Stadt gehen und dort Karriere machen. In der Stadt ist richtig was los und man kann sich unbegrenzt entfalten. Judith Sauerwald vor ihrer Erlebnisscheune in Berge

Nun, dieser Meinung bin ich nicht! Das Sauerland hat all das, was eine Stadt nicht bieten kann. Persönliche und intensivere Kontakte zu seinen Mitmenschen, eine tolle Dorfkultur, auch mit seinen kleinen ‚Macken’ und Traditionen, gute soziale Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen, sehr gut geführte Familienunternehmen mit Karrierechancen. Das Sauerland ist‚wirkliche Heimat‘ und behütet seine Kinder. Und die Sauerländer sind wie die Landschaft, authentisch, wunderschön, liebevoll, und verdammt ehrlich! Wo gibt’s das noch!“

Dorle Schmidt im Rosengarten in Braunshausen

Thomas Jessen, Kunstmaler, Eslohe:

Geoparkführer Horst Frese in Düdinghausen

„Die Sauerländer haben Lebensart! Das Leben ist zwar hier genau so hart wie anderswo auf dem Land, aber die Sauerländer lassen auch mal einfach Schönheit zu und gönnen sich selbst eine gute Zeit.“ Dorfgemeinschaft in Oberrarbach

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Susanne Falk, Netzwerk Wege zum Leben. In Südwestfalen.

Wege zum Leben Stille, Weite, Innehalten. Begegnung mit Sich und Anderen. Auf die Suche gehen, wo möglich Grenzen überwinden. Diese Qualitäten haben die Menschen in der Region in den letzten Jahren von Neuem für sich entdeckt und teilen sie gerne mit ihren Gästen. Im Zusammenspiel von Landschaft und Menschen, von jahrhundertealten Traditionen und wacher Gegenwart zeigt sich diese spirituelle Seite der Region. Berghöhen und Quellen, Kirchen und Moscheen, alte und neue kraftvolle Orte und ein ganzer „Spiritueller Sommer“ laden ein zu nicht alltäglichen Erfahrungen, zur Suche nach Sinn, nach dem Woher und Wohin. Wegbereiter dieser Entwicklung ist das Netzwerk „Wege zum Leben. In Südwestfalen.“, in dem sich seit 2011 eine Vielzahl nicht-kirchlicher und kirchlicher Gruppen, Moschee-Gemeinden, buddhistische Gemeinschaften, Kulturinitiativen, Heimatvereine, Künstler, Anbieter, die Menschen in der Verbindung von körperlicher und seelischer Gesundheit begleiten, sowie Touristiker und Gastgeber zusammengeschlossen haben.

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Im „Spirituellen Sommer“, der inzwischen alljährlich über 15.000 Besucherinnen und Besucher anzieht, zeigt die Region die Vielfalt der spirituellen Wege: In Konzerten, Kunstinstallationen, mit Wander- und Pilgerangeboten, auf Motoradtouren, bei Meditation und Gebet, Tanz, Führungen, Vorträgen, Gesprächen und Ausstellungen. 2015 waren es über 300 Veranstaltungen von der Zen-Meditation über die traditionelle Wallfahrt bis hin zum Tango-Event. Sinnliche Erfahrung, offene und öffnende Angebote stehen dabei im Vordergrund. Die Hotels, Gasthöfe, Klöster und Bildungshäuser in den SauerlandWanderdörfen und der gesamten Region machen dazu attraktive Reiseangebote. www.wege-zum-leben.com


Kreuzweg Oberkirchen

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Wandern in der 1. Qualitätsregion Deutschlands Die Sauerland-Wanderdörfer erhielten im September als erste Region Deutschlands die Auszeichnung als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“.

Gastgeberkompetenz • Eine große Auswahl an Unterkunftskategorien ist vorhanden mit einer guten Verteilung in der Fläche • Unterkunftsbetriebe haben sich als Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland zertifiziert • Die Gastgeber besitzen eine hervorragende Wanderkompetenz

Organisation und Zusammenarbeit

wande deutsc

• Eine Rahmenvereinbarung wurde zwischen allen Partnern im Bereich Wandern geschlossen • Eine Vereinbarung zur Betreuung Wanderwege & Wanderwegebeschilderung liegt vor • Das Wanderwegenetz und die touristische Vermarktung der Qualitätsregion

durchbrechen nicht das Prinzip der Nachhaltigkeit und der Naturschutzbelange • Regelung bei Wegsperrungen und für den Rettungsdienst ist gesichert -

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• Es sind ausreichend Tourist-Informationen in zentraler Lage vorhanden • Die Mitarbeiter sind wanderkompetent und ortskundig • Das Thema Wandern wird in einem separaten Themenbereich ausgestellt • Die wichtigsten Wanderkarten werden verkauft

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Wanderkompetente Touristinformation

• Aktuelle Informationen zum Wandern sind jederzeit einsehbar

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Rettungspunkte sind vorhanden • Das Wanderwegenetz und die Wegweiser werden digital verwaltet • Für das Thema Wandern sind Ansprechpartner in der Region vorhanden

QUALIT

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• Die Wegepflege und eine durchgehende Wegemarkierung ist gesichert

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Neben einer vorbildlichen, nahezu grenzenlosen Wanderinfrastruktur steht die Auszeichnung vor allem für eins: Vielseitige attraktive Angebote, zeitgemäß aufbereitet, oder, so die Beschreibung im 44 Kriterien umfassenden Anforderungskatalog: „Eine Qualitätsregion, die sich in Sachen Wanderwegeinfrastruktur, Beherbergung und Service ganz dem Wandern verschrieben hat.“

Serviceangebote der Sauerland-Wanderdörfer • Große Wandervielfalt durch viele verschiedene Angebote • Aktuelle Wanderkarten vom Gebiet vorhanden • Wander- und Imagebroschüre für Wandergäste • Wanderangebote unter www.sauerland-wanderdoerfer.de übersichtlich dargestellt • Wandertourenportal erhält alle Wandervorschläge aus dem Sauerland • Besondere Wanderausgangspunkte sind mit öffentlichen

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Verkehrsmitteln zu erreichen • Servicestellen für den Kauf, den Verleih oder die Reparatur von Wanderausrüstung im Gebiet vorhanden • Geführte Wanderungen durch Ranger oder ausgebildete Wanderführer werden angeboten • Wanderpauschalen vorhanden

Wege und Besucherlenkung • In der Region gibt es ein zusammenhängendes Wanderwegenetz,

das alle wichtigen Ziele erschließt • Das Wanderwegenetz hat ein durchgehend wanderfreundliches Wegeformat • Ein einheitliches Wege- und Beschilderungskonzept liegt vor • Das Wanderwegnetz ist mit Wegweisern erschlossen • Durchgehende wanderfreundliche Markierung • Über die Wanderausgangspunkte lassen sich alle wichtigen Ziele erwandern • 38 Qualitäts-Halbtages-Rundtouren mit hohem naturnahem Wanderuntergrund • 12 Prädikatsweitwanderwege mit mehr als 20 Kilometern

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Foto: Sauerland-Tourismus / Nadja Reh

Mit wenigen Klicks zur ganz persönlichen Lieblingswanderung Der Tourenplaner ist das Herzstück des Tourenportals der Sauerland-Wanderdörfer. Enthalten sind darin viele tolle Wandertipps, detailliert beschrieben und sofort zum Nachwandern geeignet. Neu und einzigartig ist der Tourenplaner, mit dem sich mittels weniger Klicks ganz persönliche Routen durch die Landschaft erstellen lassen. Sämtliche Strecken des umfangreichen Wanderwegenetzes im Sauerland sind digital erfasst und eingepflegt. Das heißt, wenn der Nutzer die Einstellung „Wegenetz“ wählt, liegen den Berechnungen für eine individuell geplante Route die bewährten gut markierten Wanderwege zugrunde. Über die Einstellung „Freie Angabe“ kann der Nutzer diesen Tourenvorschlag beliebig nacharbeiten, einen Wegeverlauf abändern und Zwischenetappen hinzufügen. Der Tourenplaner zeigt genau an, wie der gewünschte Weg verläuft, welcher Wegeuntergrund vorliegt und auch das Höhenprofil sowie die zu erwartende Dauer der Wanderung. Anschließend erhält der Nutzer ein ausführliches Roadbook für seine Wanderungen, das ihm beschreibt welchen Wegemarkierungen er folgen soll, wann von dem einen auf den andern Wanderweg abgebogen wird und somit die Markierung wechselt. Die Daten lassen sich auch als PDF oder als GPX-Track exportieren. Wer von seiner ganz persönlichen Tour begeistert ist, kann seine Freude darüber mit anderen Nutzern teilen. Im Tourenplaner ist ausreichend Platz für eine ausführliche Tourenbeschreibung, Angaben zur Anfahrt und zu Parkmöglichkeiten und für persönliche Tipps des Autors. Und natürlich kann auch fleißig bewertet und kommentiert werden. Das neue Tourenportal ist auf der Internetseite der Sauerland-Wanderdörfer zu finden: www.sauerland-wanderdoerfer.de

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ÖPNV Wandertipps

Die schönsten Rundwanderwege Viele beeindruckenden Ausblicke und Erlebnisse des vorliegenden Magazins lassen sich über Tages- und Halbtagestouren erwandern. Die Wanderexperten der Region haben über die gesamte Fläche der Sauerland-Wanderdörfer verschiedene Tourentipps zwischen 5 und 18 km Länge zusammengestellt. Alle Touren starten an Wanderausgangspunkten der Qualitätsregion und weisen einen hohen Erlebnisanteil und wanderfreundlichem Wegeuntergrund auf. www.sauerlandwanderdoerfer.de/ Wandertipps/Ausgesuchte-Rundwanderwege

Auf Ihr Auto können Wanderurlauber in den Sauerland-Wanderdörfern gut verzichten. Mit der SauerlandCARD sind aktive Gäste jederzeit mobil - und das ganz und gar kostenfrei. Auch die zertifizierten Streckenwanderwege wie Rothaarsteig, Sauerland-Höhenflug oder Sauerland-Waldroute lassen sich so bequem über ausgesuchte Etappenwanderungen entdecken.

Immer auf dem richtigen Weg Die Sauerland-Wanderdörfer werden bei den Wegemarkierungsarbeiten vom Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein e.V. und dem Sauerländischen Gebirgsverein e. V., intensiv vor allem ehrenamtlich unterstützt. Mit dem Sauerländischen Gebirgsverein e. V. ist der bundesweit drittgrößte Wander- und Freizeitverein in die Arbeit der Qualitätsregion eingebunden. Die Mitglieder der Wandervereine teilen die gleiche Leidenschaft – das Wandern und die Freizeitgestaltung in der Natur. Die Wanderwege im Sauerland sind die Lebensadern des Vereins, sie führen auf attraktiven Strecken durch die Natur und weisen den Weg zu sehenswerten Zielen. Sie stehen jedem zur Verfügung: Wandergruppen, Familien, Individualwanderern, Genießern und Sportlern. Ob Qualitätsweg, Hauptwanderweg, Naturerlebnispfad oder Ortsrundweg – das gesamte Wegenetz bietet jede Menge Abwechslung. Informationen unter: www.sgv.de/Wanderwege und www.wandern-nordhessen.de

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Der Stolz der Sauerland-Wanderdörfer Die schönsten Mehrtageswanderungen. 1

ROTHAARSTEIG – Der Weg der Sinne

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154 km Erlebniswandern von Brilon im Sauerland, bis Dillenburg am Fuße des Westerwaldes. Mit seiner hohen Erlebnisqualität, modernem Design und einer Top-Beschilderung steht der „Weg der Sinne” für eine neue Wanderweggeneration!

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Von Iserlohn über Arnsberg nach Marsberg verläuft dieser 240 km lange Wanderweg. Eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt begleitet den Wanderer auf naturnahen Wegen, durch ausgedehnte Waldlandschaften, vorbei an Bachschwinden, Mooren, dem 35 m hohen Lörmecke-Aussichtsturm und einmaligen Naturdenkmälern.

Sauerland-Höhenflug – Nur Fliegen ist schöner! Auf dem Sauerland-Höhenflug wird die Vielfalt des Sauerlandes besonders intensiv erlebbar. Er verbindet die Städte Meinerzhagen bzw. Altena mit Korbach und bietet insgesamt 254 Wanderkilometer mit zahlreichen Panorama-Aussichten von den Höhenzügen des Rothaarkamms, der Hunau, der Homert und des Ebbegebirges.

Sauerland-Waldroute – Zauberhaft mystisch!

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Briloner Kammweg Von Brilon nach Willingen und zurück, stets auf den hohen Kämmen links und rechts des Tals der Hoppecke verläuft der Briloner Kammweg. Hoppernkopf (800 m) und Hoher Eimberg (796 m) sind die topografischen Höhepunkte.


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Diemelsteig Der 63 km lange Diemelsteig ist ein Wanderweg der sanften Art, geradezu bestens geeignet für die gemütliche Familien- oder Jung-Senioren-Tour in herrlicher Landschaft. Erleben Sie ein munteres Auf und Ab voller origineller Eigentümlichkeiten im Grenzbereich zwischen Hessen und NRW.

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Ehmsenweg Der Ehmsenweg ist ein 74 km langer Hauptwanderweg des Sauerländischen Gebirgsvereins. Auf der Strecke von Arnsberg nach Olpe führt der Wanderweg durch Sundern, Elspe und über die Hohe Bracht. Benannt ist der Weg nach Ernst Ehmsen, dem Gründer des SGV.

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Uplandsteig Der Uplandsteig ist ein sehr vielseitiger Wanderweg rund um die Gemeinde Willingen im Upland. Die 64 km Wanderweg führen durch viele kleine Täler mit verschiedensten Variationen der heimischen Natur.

Olsberger Kneippweg Der 42 km lange Olsberger Kneippweg ist das Aushängeschild des Olsberger Wandertourismus. Eine wasserreiche Landschaft, intakte Natur und frische, reine Luft erweckt die Lebensgeister.

Hochsauerland Kammweg 34 km Wandergenuss, von Züschen bis Winkhausen, bietet der Hochsauerland Kammweg. Ein intensives, waldreiches Naturerlebnis erwartet den Wanderer und schöne Rastmöglichkeiten wie zum Beispiel am Kahlen Asten, dem bekanntesten Berg in Nordrhein-Westfalen.

Medebacher Bergweg Als Rundwanderweg (ca. 64 km) berührt er alle Dörfer der Stadt, führt über die höchsten Berge, erschließt die alten, historischen Spuren des ehemaligen Klosters Glindfeld und windet sich durch unberührte Täler des Ostsauerlandes.

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Winterberger Hochtour Die Tour führt über die 4 höchsten Berge des westfälischen Sauerlandes. Start und Ziel ist der Kahle Asten in 841m Höhe. Erwandert werden 82 km, die es in sich haben. Auf der Tour werden sämtliche Winterberger Ortsteile durchquert. Zahlreiche Kleinode und geschichtsträchtige Orte liegen am Wegesrand.

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Veischeder Sonnenpfad Der 37,4 km lange Veischeder Sonnenpfad bietet vielfältige Möglichkeiten für Wanderer, Feinschmecker und gesellige Gruppen. Imposante Höhen, würzige, klare Luft und herrliche Ausblicke ins Tal mit seinen schmucken Fachwerkdörfern

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