LLL Juni 2015

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Juni 2015

Kalifornien kennenlernen Seite 16

Bilanz zur deutschen Berufsbildung

„Blickachsen“ Bad Homburg

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Inhalt

Editorial

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Bilanz zur deutschen Berufsbildung

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Mit ProAbschluss den Berufsabschluss nachholen

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Lernen kennt keine Altersgrenze

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Gesellschaft und Umwelt Woche der Sonne

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Martin Gayer im Interview, Teil 6

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Kalifornien: Urlaub im Golden State

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Tierisch fotogen: So gelingen gute Tierfotos

Reisen und Erleben Pilsen 2015 eine gewaltige Portion Kultur

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Kalifornien: Urlaub im Golden State

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Kunst und Kultur Mirko Reeh: Safran-Nudeln

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Tierisch fotogen So gelingen gute Tierfotos

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Gewinnerfoto

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Impressum

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„LebensLanges Lernen“ Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Freiluft-Kunstausstellung „Blickachsen“ ■■■

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Aus- und Weiterbildung

Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit bringen ■■■

Bollwerk gegen Burnout im Lehrerberuf

Fotos: pixabay.de

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V.i.S.d.P. : Armin Höflich Hermannstraße 54 – 56, 63263 Neu-Isenburg ahoeflich@lebenslangeslernen.net www.lebenslangeslernen.net

Lesen und Hören

Ein Unternehmen der: Logical System Development AG Krokusweg 3, 61381 Friedrichsdorf

Thomas Mann - polarisierender Nobelpreisträger

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Verlosungen zu unseren Themen

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Kochen mit Mirko Reeh 2

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Lernen

Anzeigen & Red.-Assistenz: Melanie Blaum 0 61 02 / 8 83 60 – 22 Redaktion: Sabine Rippberger 0 61 02 / 8 83 60 – 19

Gesundheit und Fitness Heilpilze als natürliche Ergänzung

Konzept & Anzeigen: Armin Höflich 0 61 02 / 8 83 60 – 20

Vertrieb: Petra Eckstein 0 61 02 / 8 83 60 – 10

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Titelbild: fotolia

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Gesamtherstellung: Satz21 Gesellschaft für Medientechnologie mbH Hermannstr. 54-56, 63263 Neu-Isenburg

Foto: istock

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Editorial ■ ■ ■

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Der Sommer steht ganz im Zeichen der Aus- und Weiterbildung. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Bildungshungrigen eine Ausbildung beginnen oder sich neben der Berufstätigkeit eine Weiterbildung gönnen. Erstere müssen sich zunächst einer Phase der Orientierung widmen, bevor sie mit dem Bewerbungsmarathon beginnen. Doch wo soll man sich umfassend und kompetent beraten lassen? Es gibt in Rhein-Main eine Fülle von Beratungs- und Informationsangeboten, sodass der Überblick meist schwerfällt. Eine gute Hilfe, um sich einen ersten Eindruck über die zu erlernenden Berufe zu verschaffen, bieten die hiesigen Industrie- und Handelskammern an. Auch private Ausbildungsunternehmen, wie z. B. Provadis, bieten an ihren Tagen der offen Tür einen guten Einblick in bis zu 40 verschiedene Berufe. Für diejenigen, die sich neben des Berufes noch weiterbilden möchten bietet der eingetragene Verein Weiterbildung Hessen e. V. mit seinen 340 Mitgliedern hessenweit den wohl besten Überblick zu den Themen Weiterbildung und Förderungsmöglichkeiten. Für alle, die einen Berufsabschluss nachzuholen haben, gibt es auf der Seite 5 dieser Ausgabe von LebensLanges Lernen einen Bericht über die Initiative ProAbschluss des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. ProAbschluss legt den Schwerpunkt auf die Nachqualifizierung von versicherungspflichtigen Beschäftigten ohne Berufsabschluss. Gefördert wird die Maßnahme in Form von sogenannten Qualifizierungsschecks, das Land Hessen übernimmt die Hälfte der Kosten, soweit sie über 1.000 Euro liegen. Zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmessen im Rhein-Main-Gebiet können natürlich zur Meinungsfindung beitragen. Zum Beispiel die Messe „Lernwelten 2015“ in Hanau. Wir sind vor Ort - warum nicht auch Sie?

Herzlichst Ihr Armin Höflich

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■ ■ ■ Aus- und Weiterbildung

Bilanz zur deutschen Berufsbildung Bildung, Forschung und Arbeitsmarkt

ie duale Berufsausbildung sei ein wesentlicher Pfeiler der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und zentral für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft, schreibt die Bundesregierung im als Unterrichtung vorliegenden Berufsbildungsbericht 2015.

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Deutsches System anerkannt Gerade im Ausland gebe es eine große Wertschätzung für das deutsche System und das werde erneut durch aktuelle politische Initiativen der EU und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestätigt. Es gebe nochmals eine verstärkte Nachfrage von europäischen und außereuropäischen Staaten nach bildungspolitischen Kooperationen mit Deutschland gerade im Bereich des dualen Systems, schreibt die Bundesregierung weiter. In der Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern zur beruflichen Bildung sei Deutschland der größte Geber weltweit. Es sei im Interesse der deutschen Unternehmen, diesen Wettbewerbs- und Standortfaktor zu erhalten und weiterhin in hohem Maße in die berufliche Aus- und Weiterbildung zu investieren. Fachkräftemangel entgegenwirken Zugleich stehe das deutsche Berufsbildungssystem vor der Herausforderung, auch in Zukunft eine tragende Säule des deutschen Bildungssystems zu bleiben und die adäquate Qualifizierung des künftigen Fachkräftebedarfs zu sichern.

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Dazu müsse das Berufsbildungssystem fortlaufend modernisiert und verstärkt als attraktive, gleichwertige Alternative zur akademischen Bildung ausgestaltet werden. Dies gelte besonders im Hinblick auf schon länger festzustellende Entwicklungen, die sich bereits heute auf das System auswirken. Dazu gehöre vor allem die demografische Entwicklung. Die Bevölkerungszahl in Deutschland werde nach Prognosen des Statistischen Bundesamtes von rund 81 Millionen bis zum Jahr 2060 auf 65 bis 70 Millionen Menschen zurückgehen. Bereits heute gebe es Fachkräfteengpässe. Die Alterung der Gesellschaft werde dieses Problem in den nächsten Jahren verschärfen, da eine hohe Fachkräftezahl aus den „geburtenstarken Jahrgängen“ in Rente gehen werde. Ausbildung vs. Hochschule Hinzu komme, dass die berufliche Ausbildung beim Nachwuchs in zu-

nehmendem Wettbewerb mit den Hochschulen stehe. Während die Zahl der beruflichen Ausbildungsverhältnisse in den letzten Jahren gesunken sei, sei die Zahl der Studienanfänger in Deutschland in der gleichen Zeit stark gewachsen und stabilisiere sich nun auf hohem Niveau. Die Studienanfängerquote liege nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seit dem Jahr 2011 bei über 50 Prozent, im Jahr 2013 bei 53,1 Prozent und nach ersten vorläufigen Ergebnissen im Jahr 2014 bei 57,3 Prozent. Die längerfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, etwa im Hinblick auf dessen Aufnahmevermögen für akademisch Qualifizierte und die Auswirkungen auf Verdienst- und Karriereperspektiven, seien ein wichtiges zukünftiges Forschungsthema. Weitere Informationen gibt es unter www.bundestag.de. Red.: LLL/Bundestag/hib/ROL

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Aus Sicht der Bundesregierung sind die Qualität, die guten Übergänge von Ausbildung in Beschäftigung und die geringe Jugenderwerbslosigkeit ausschlaggebend für den Erfolg und das hohe Ansehen der deutschen Berufsbildung.


Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■

Mit der Technisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt steigen die Anforderungen auch in Tätigkeitsfeldern, die noch bis vor einigen Jahren keine Berufsausbildung erforderten – etwa in der Lagerlogistik. Da Berufstätige ohne abgeschlossene Ausbildung besonders von drohender Arbeitslosigkeit betroffen sind, ist eine Nachqualifizierung die beste Absicherung gegen den Verlust des Arbeitsplatzes. Zielgruppe von ProAbschluss Der Schwerpunkt der Initiative ProAbschluss des Landes Hessen liegt auf der Nachqualifizierung von versicherungspflichtigen Beschäftigten ohne Berufsabschluss hin zur Fachkraft. Aber auch Beschäftigte, die länger als vier Jahre in einem Beruf arbeiten, in dem sie nicht ihren Berufsabschluss gemacht haben, gehören zur Zielgruppe. In Hessen haben 400.000 Menschen keine abgeschlossene Ausbildung, wobei 350.000 von ihnen einen Job haben. „Wenn wir ihre Qualifikation verbessern können, wird der Standort Hessen als Ganzes profitieren“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Montag.

Foto: pixabay.de

ProAbschluss fördert die Nachqualifizierung

Finanzielle Förderung Die Bildungscoaches beraten auch über die individuelle finanzielle Förderung in Form der Qualifizierungsschecks. Mit diesen Schecks übernimmt das Land die Hälfte der Kosten einzelner Bildungsmaßnahmen, soweit sie teurer als 1.000 Euro sind. Red.: LLL/ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Flächendeckende Beratungsstrukturen Hessen wird als erstes Bundesland flächendeckende Beratungsstrukturen aufbauen, um berufserfahrene Beschäftigte beim Erwerb eines Abschlusses zu unterstützen. ProAbschluss basiert auf einem flächendeckenden Beratungsangebot in den 26 Kreisen und kreisfreien Städten. Für die Initiative ProAbschluss, an der sich auch Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialpartner beteiligen, sind bis 2021 rund 33 Mio. Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds eingeplant. Ergänzt wird die Beratungsstruktur durch besondere Nachqualifizierungsberatungsstellen mit Standorten in Kassel, Gießen und Frankfurt am Main. Bildungscoaches für Beschäftigte und das Unternehmen Auf Wunsch kommen Bildungscoaches in die Betriebe und ermitteln, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine Nachqualifizierung in Frage kommen und welche Kenntnisse sie bereits besitzen. Die jeweils zuständigen Kammern stellen dann fest, welche Qualifikationslücken nach dem Berufsbildungsgesetz bzw. der Handwerksordnung zu füllen sind. LebensLanges ■

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■ ■ ■ Aus- und Weiterbildung

Deutscher Arbeitgeberpreis für Bildung 2015 Bildungsinstitutionen können sich bis 31. Juli 2015 zum Thema „Anforderungen des digitalen Zeitalters – Konzepte für ein zukunftsfähiges Lernen“ bewerben Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat zusammen mit der Deutschen Bahn und der Deutschen Telekom den „Arbeitgeberpreis für Bildung 2015“ ausgeschrieben. esucht werden herausragende Konzepte für ein zukunftsfähiges und vielfältiges Lernen im digitalen Zeitalter. Bildungseinrichtungen können sich bis zum 31. Juli 2015 in einer von vier Kategorien bewerben: frühkindliche Bildung, schulische Bildung, berufliche Bildung oder hochschulische Bildung. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury von Bildungsexperten aus Unternehmen, Wissenschaft, Stiftungen und Politik.

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Technik ist wichtig für die Bildung „Die Digitalisierung verändert unser Leben grundlegend. Für das Bildungssystem bedeutet dies, dass die Vermittlung von Technikverständnis, die Offenheit für digitale Technologien sowie die Förderung eines kompetenten und verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Medien immer wichtiger werden. Daher wollen wir besonders gelungene Lehr- und Lernkonzepte sichtbar machen“, sagt BDA-Vizepräsident Dr. Gerhard F. Braun. Der Personalvorstand der Deutschen Telekom, Dr. Christian P. Illek, erklärt: „Obwohl die Kinder und Jugendlichen heute unmittelbar mit den neuen digitalen Technologien aufwachsen, spielen deren Nutzung und Reflexion im Bildungswesen bislang eine untergeordnete Rolle. Dabei erleichtern diese Kompetenzen die Lebensgestaltung in einer technisierten Welt und sind ein

wichtiger Erfolgsfaktor für die deutsche Wirtschaft.“ Zukünftige Arbeitswelt Ulrich Weber, Personalvorstand der Deutschen Bahn, betont: „Wir suchen Bildungseinrichtungen, die auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten – und zwar mit Konzepten, die pädagogisch Sinnvolles mit technisch Möglichen kombinieren. Nur mit einem zukunftsfähigen Bildungssystem können wir als Innovationsstandort die Anforderungen des digitalen Zeitalters erfüllen.“ Der Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung wird zum 16. Mal vergeben und ist in jeder Kategorie mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisträger werden im Rahmen des Deutschen Arbeitgebertages am 24. November 2015 ausgezeichnet. Ausschreibungstext und Bewerbungsunterlagen sind im Internet unter www.arbeitgeberpreis-fuerbildung.de abrufbar. Red.: LLL/www.arbeitgeber.de


Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■

uf die positiven Effekte des Konzepts der „Peer Group Education“ innerhalb der Berufsorientierung weist indes auch ein großer Teil der deutschen Fachliteratur hin. Vor allem die Teilhabe an Erkenntnissen Jugendlicher, die sich noch vor kurzem selbst aktiv mit der Frage der Berufswahl auseinandergesetzt haben, verspricht einen hohen Grad des Informationstransfers in Richtung potenzieller Nachwuchskräfte. Besonderes Augenmerk ist daher auf junge und motivierte Auszubildende zu richten. Durch ihr Alter und ihre Sprache vermitteln sie eine hohe Glaubwürdigkeit und persönliche Nähe.

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Nachwuchskräfte gesucht Eine zeitgemäße Berufsorientierung gewinnt daher immens durch den konkreten Einsatz gleichaltriger „Unternehmensbotschafter“, die potenziellem Nachwuchs im Fachkräftebereich als Ratgeber auf Augenhöhe zur Verfügung stehen. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist es notwendig, den Erfahrungen und Kommunikationsvorteilen von jungen Auszubildenden bei der Gewinnung von Nachwuchskräften in technischen Ausbildungsberufen besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

MINT gewinnt! Diesem Grundsatz entsprechend entwickelt, leitet und administriert die „Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Hessen“ seit vielen Jahren Projekte zur Berufsorientierung an der Schnittstelle von Unternehmen und Schulen. In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben ist das im Auftrag des „Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung“ und der „Agentur für Arbeit – Regionaldirektion Hessen“ durchgeführte Berufsorientierungsprojekt „I AM MINT – Mit Azubi-Mentoren zum MINT-Beruf“:

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels in hessischen MINT-Berufen, werden Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts in den Dialog mit gleichaltrigen „Berufs-Profis“ (den so genannten „Azubi-Mentoren“) gebracht. Die MINT-Berufe näher bringen Die Azubi-Mentoren verschaffen Schülerinnen und Schülern einen praktischen Einblick in ihren MINTBeruf (z.B. an einem Nachmittag in ihrem Unternehmen) und stehen darüber hinaus als „Berufs-Berater“ auf verschiedenen Informationskanälen (z.B. bei BO-Nachmittagen, auf Events oder auf Facebook) zur Verfügung. Die Azubi-Mentoren unterstützen dabei insbesondere Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 und 9 in deren Berufsorientierung. Hessenweit konnten auf die Art seit Projektbeginn schon über 2.000 Schülerinnen und Schüler durch das Projekt „I AM MINT“ an die Möglichkeiten und Berufsfelder im MINT-Bereich herangeführt werden. Weitere Infos gibt es online unter www.schule-wirtschaft-hessen.de Red.: LLL/Matthias Rust/LAG SCHULEWIRTSCHAFT Hessen

Fotos: pixabay.de

Unter dem aus dem amerikanischen Bildungsbereich entlehnten Begriff der „Peer Group Education“ werden auch hierzulande immer häufiger Konzepte und Projekte des innerschulischen Miteinander-Lernens entwickelt: Speziell geschulte oder qualifizierte Jugendliche treten hierbei in unterschiedlichen Settings als Experten auf und geben ihr Wissen an andere Jugendliche weiter.

Foto: LAG-SSCHULE WIRTSCHAFT HESSEN

Was ist „Peer Group Education“?

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■ ■ ■ Aus- und Weiterbildung

Deutsch als Fremdsprache weltweit: zwei Schritte vor, einen zurück Mit den Ergebnissen einer aktuellen Studie stellte der DAAD im April fest, dass das Interesse an der deutschen Sprache außerhalb Europas deutlich gewachsen ist, so in Brasilien, China und Indien. Wachsenden Interessentenzahlen in den südlichen Ländern Europas (Griechenland, Spanien) steht rückläufiges Interesse in Skandinavien und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion gegenüber.

nsgesamt lernen mehr als 15 Millionen Menschen Deutsch, davon in Europa ca. 9 Millionen, in den Nachbarländern Polen und Frankreich zwei bzw. eine Million. Annähernd 90 Prozent der Lernenden sind Schüler. Die aktuellen Ergeb-

Foto: pixabay.de

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nisse der im Fünf-Jahres-Rhythmus erfolgenden Erhebung belegen damit eine Trendumkehr. Der Blick auf einzelne Länder lehrt, dass diese Entwicklung keineswegs linear, sondern in Sprüngen und mit Brüchen verläuft. Die Beispiele Indien und Frankreich zeigen, wie mühsam erobertes Terrain wieder verloren zu gehen droht. Deutsch als Hobby Seit das Goethe-Institut ab 2009 mit den staatlichen indischen KVSSchulen zusammenarbeitete, war es über massive finanzielle Unterstützung des Auswärtigen Amtes gelungen, die Zahl der Deutschlernenden Schüler von 20 Tsd. (2010) auf über 100 Tsd. (2014) anzuheben. Nach dem fulminanten Wahlsieg der hindu-nationalistischen Regierungspartei 2014 klagte der Sanskrit-Lehrerverband gegen diese Praxis, denn das indische Schul-Curriculum sieht vor, dass die Schüler neben Hindi und Englisch entweder Sanskrit oder eine andere indische Sprache lernen.

Seither dürfen Schüler an den staatlichen Schulen Deutsch nur noch als Hobbyfach lernen. Die Entscheidung ist einerseits nachvollziehbar vor dem vielsprachigen Hintergrund Indiens: neben 21 offiziellen Sprachen bestehen hunderte weiterer gesprochener Sprachen – ein aus europäischer Sicht nicht unbekanntes Phänomen. Andererseits will die Regierung Modi für ihr Industrialisierungs-Programm auch gezielt deutsche Investoren anwerben und die 1800 deutschen Unternehmen in Indien sind begehrte Arbeitgeber und an deutschsprechenden Arbeitskräften interessiert. Die kulturelle nationale Integration muss also mit der forcierten Modernisierung des Landes in Einklang gebracht werden. Wichtig für die Wirtschaft In Frankreich zielt eine Reform des Schulsystems auf das Aus für bilinguale Klassen, die für Deutsch vor zehn Jahren geschaffen wurden und seither für einen Stopp des anhaltenden Rückgangs der Deutschlerner sorgten. Sie gelten als elitär wegen einer schwierigen Aufnahmeprüfung und der überwiegenden Herkunft der Schüler; mit ihrem Wegfall wird sich die Zahl der Deutschlernenden vermutlich drastisch reduzieren. Die ideologisch motivierte „Reform“ schließt den Rückbau altsprachlicher Angebote ein, Geschichte des Christentums und der Aufklärung müssen nicht mehr verpflichtend gelehrt werden, wohl aber die Geschichte des Islam. Deutsche Firmen in Frankreich klagen bereits jetzt schon über den Mangel an qualifizierten deutschsprachigen Arbeitskräften. Der enorme Protest quer durch Frankreich vereint die Befürworter der Mehrsprachigkeit, die Anhänger der deutschen Kultur und die Kräfte aus der Wirtschaft, die um die Zusammenarbeit mit dem wichtigsten Handelspartner bangen. Red.: LLL/Bernd Eckhardt

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Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■

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KURZ NOTIERT

Lernen kennt keine Altersgrenze Umfrage: 90 Prozent der Arbeitnehmer halten regelmäßige Weiterbildung für elementar „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ dieses gute alte Sprichwort kann man heute getrost vergessen. tattdessen sind rund 90 Prozent der deutschen Arbeitnehmer der Ansicht, dass in der modernen Berufswelt lebenslanges Lernen unverzichtbar sei und zwar ganz unabhängig vom Lebensalter. Das ist eines der Ergebnisse des vom führenden Personaldienstleister Randstad vorgelegten aktuellen „Arbeitsbarometers“. Knapp 67 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass sie etwa alle fünf Jahre ihre Kenntnisse auffrischen sollten, um ihre Beschäftigungschancen auf dem Arbeitsmarkt zu wahren beziehungsweise zu verbessern. Dieselbe Frage wurde auch Arbeitnehmern in vielen Ländern weltweit gestellt: im Schnitt waren dabei sogar 82 Prozent der Beschäftigten der Ansicht, dass sie im Fünf-Jahres-Turnus ihre Kenntnisse einem Update unterziehen müssten.

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Regelmäßige Weiterbildung – gute Chancen „Die moderne, ständig im Wandel begriffene Wissensgesellschaft benötigt eine umfassende Mobilisierung von Kompetenzen“, betont Randstad-Pressesprecherin Petra Timm. Zugleich wachse der Anspruch an jeden einzelnen Arbeitnehmer, sich aktiv und selbstbewusst mit diesem Wandel auseinanderzusetzen. Regelmäßige Weiterbildung trage dazu bei, individuelles Können jederzeit abrufen zu können. „Wer sich ein Leben lang weiterbildet und fachlich immer auf dem neuesten Stand ist, hat angesichts des demographischen Wandels und angesichts des aktuellen Fachkräftemangels optimale Beschäftigungschancen und ist gut gerüstet“, betont Timm. Auch die Zeitarbeit selbst sei im Übrigen schon eine Art Qualifizierungsmaßnahme. Denn mit den vielfältigen Einsätzen in den Kundenunternehmen lerne man immer wieder neue Arbeitsplätze in den unterschiedlichsten Branchen kennen und könne sich mit verschiedenen Arbeitsmethoden und Aufgabenstellungen verRed.: LLL/djd traut machen.

Assistierte Ausbildung Die „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ strebt an, im Ausbildungsjahr 2015/2016 bis zu 10.000 Plätze für eine sogenannte assistierte Ausbildung einzurichten. Die Bundesregierung kündigt darin an, eine Gesetzesinitiative zu erarbeiten, um diese Plätze einrichten zu können. Zielgruppe der „assistierten Ausbildung“ seien lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Jugendliche, die in einer sechsmonatigen Vorbereitungsphase auf eine Ausbildung vorbereitet und anschließend auch während der betrieblichen Ausbildung intensiv begleitet werden sollen. Weitere Informationen unter www.bundestag.de Sozialkompetenzen bei Hermann-Schmidt-Preis Betriebe achten bei der Auswahl ihrer Bewerberinnen und Bewerber verstärkt auf Aussagen und Noten zum Arbeits- und Sozialverhalten in den Zeugnissen. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs um den „Hermann-Schmidt-Preis“ lautet deshalb „Innovative Modelle zur Förderung sozialer Kompetenzen in der Praxis der betrieblichen Aus- und Weiterbildung“. Bewerbungsfrist ist der 3. Juli 2015. Mehr im Internet unter: www.bibb.de/hermannschmidtpreis OECD: Verknüpfung von Bildung und Arbeitsmarkt Der Anteil hochgebildeter 15- bis 29-Jähriger, die weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung sind, ist in Deutschland mit 5,7 Prozent so gering wie in kaum einem anderen OECD-Land. Auch unter den jungen Menschen mit mittlerer oder niedriger formaler Bildung ist der Anteil in Deutschland wesentlich kleiner als im OECD-Schnitt. Insgesamt liegt er bei etwa zehn Prozent. Weitere Informationen gibt es unter www.oecd.de Hochschulrektorenkonferenz zu TTIP: Bildung ist keine Ware Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) fordert, Bildung aus dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, TTIP, explizit auszunehmen. Bildungsdienstleistungen werden dort nicht als öffentliche Aufgabe („public services“) definiert. Nach der Logik des Abkommens müssen alle Bereiche, die von ihm nicht erfasst werden sollen, explizit ausgeschlossen werden. Mehr unter www.hrk.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges ■

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■ ■ ■ Gesellschaft und Umwelt

Die grauen Zellen fithalten Gedächtnistraining, oder moderner ausgedrückt „Fitness fürs Gehirn“, bejahen viele, oft mit der nachdenklichen Bemerkung „Ja ich hätte es auch mal nötig“. Wenig Aktivität verursacht das Absterben von Gehirnzellen. Die gute Nachricht ist: Durch regelmäßiges Gehirntraining genießt unser Gehirn einen effektiven Schutz vor Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche und Demenz.

Foto: Bundesverband Gedächtnistraining

Wer rastet, der rostet Die Formel ist ganz simpel: Wer gute geistige Leistungen erbringen will, muss sein Gehirn regelmäßig beschäftigen. Am besten mit Dingen, die das Gehirn zwingen, etwas nicht mit Routine zu erledigen. Sie selbst können dies jeden Tag tun, z.B. putzen Sie ihre Zähne einmal mit der anderen Hand und das noch auf einem Bein, gehen Sie einen anderen Weg oder steigen eine Station früher aus, gehen Sie auf die andere Straßenseite. Es gibt zahllose Möglich-

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keiten, wichtig ist, dass die Abwechslung im Vordergrund steht. Der Bundesverband Gedächtnistraining e.V., bietet ganzheitliches Gedächtnistraining ohne Stress, an dem Körper, Geist und Seele beteiligt sind. Der Fokus liegt auf der Verknüpfung beider Gehirnhälften: links wird gedacht, rechts wird gelacht. Man merkt relativ schnell, dass nur einige Wiederholungen reichen (3 – 6) bis das zu Lernende erheblich länger im Gedächtnis bleibt. Durch emotionale und bildhafte Lerntechniken wird der Stoff schneller verinnerlicht und länger gespeichert, was die Motivation steigert. Dann macht das Lernen endlich Spaß und Freude. Nachweislich verbessern sich die Durchblutung und der Stoffwechsel des Gehirns, was zu einer gleichzeitigen Aktivierung des gesamten Organismus führt und das körperliche und geistige Wohlbefinden verbessert. Wie wird trainiert? In der Gruppe fördert das Training die Sprachfähigkeit und die soziale Kompetenz, Einzeltraining ist auch möglich. An verschiedenen Standorten gibt es z.B. Angebote in Form eines „Denkpfades“ mit Denk-Aufgaben. Schon 30 Minuten helfen, Informationen schneller zu verarbeiten, kreativer zu sein und sich auf

Neues besser einstellen zu können. Übrigens eignen sich solche Aufgaben auch sehr gut als Gemeinschaftserlebnis mit der Familie! Besuchen Sie uns beim 11. Deutschen Seniorentag vom 2.-4. Juli 2015 im Congress Center Messe Frankfurt am Main. Dort zeigen wir Ihnen auf einem Parcours verschiedene Übungen, die Sie selbst ausprobieren und erleben können. Das geht ohne Anmeldung und kostet Sie nichts, außer Ihrer Initiative. Es wird Ihnen gefallen und Spaß machen. Sie finden uns in der Halle 5.1 auf der SenNova-Messe, Stand C 316. „LebensLanges Lernen“ wird dort ebenfalls vertreten sein! Mitmachen können Sie auch beim Vortrag „Frische Farben für die grauen Zellen“ mit unserer Ausbildungsreferentin Henrike Graef am 2. Juli von 16:30 bis 18 Uhr. Treffpunkt auf der Ebene C 2 im Saal Harmonie A1+A2. Außerdem findet auf der SenNovaBühne am 3. Juli von 12 Uhr bis 12:30 Uhr ein Mitmach-Singen mit dem Verein Singende Krankenhäuser statt, ganz unter dem Motto „Singen ist Medizin“. Nutzen Sie die wunderbare Möglichkeit, heilsame Wirkungen an Körper, Geist und Seele zu erfahren. Seien Sie dabei! Red.: LLL/Claus Schlatter/Bundesverband Gedächtnistraining


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Gesellschaft und Umwelt ■ ■ ■

Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit bringen Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht dringenden Handlungsbedarf, die Integrationsbemühungen für Flüchtlinge und Geduldete mit Arbeitsgestattung zu verbessern. Er hat eine Reihe von Empfehlungen beschlossen, die sich an Arbeitsagenturen, Jobcenter und weitere Adressaten richten. ie Zahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge steigt stark an. Kombiniert mit einer Verkürzung der Wartefrist kommen mehr Asylbewerber, anerkannte Flüchtlinge sowie Geduldete mit Arbeitsgestattung als Kunden auf Arbeitsagenturen und Jobcenter zu. Der politische Wille Asylbewerber, Flüchtlinge und Geduldete schneller in Ausbildung und in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist in

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Gesetzesinitiativen sichtbar geworden. „Viele Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Vertreibung oder politischer Verfolgung zu uns kommen, bleiben für längere Zeit oder sogar für immer. Damit sie ihren Lebensunterhalt schnell selbst bestreiten können, braucht es verstärkte Unterstützung und Förderung bei der Arbeitsmarktintegration, insbesondere bei der Sprachförderung, und die gibt es nicht zum Nulltarif“, so Peter Clever, Vorsitzender des BAVerwaltungsrats. „Early Intervention“ Die BA hat mit dem Modellprojekt „Early Intervention“ erste Erfahrungen mit der Betreuung qualifizierter Flüchtlinge, die zeigen, dass ein zügiger Arbeitsmarktzugang mit einem Mix aus entsprechendem Engagement und Ressourceneinsatz sowie intensiver Netzwerkarbeit gut gelingen kann. „Die Erfahrungen der BA mit dem Modellprojekt ´Early Intervention` sollen nun für einen breiteren Ansatz genutzt werden“, erklärt Annelie Buntenbach, stellvertretende Vorsitzende des BA-

Verwaltungsrats. Der Verwaltungsrat hatte eine Expertengruppe eingesetzt, die Empfehlungen an die Bundesagentur und an weitere wesentliche Akteure erarbeitet hat. Netzwerkarbeit im Vordergrund Im Bereich der Bundesagentur wird u.a. Handlungsbedarf bei der Rekrutierung und Qualifizierung von Beratungs- und Vermittlungsfachkräften in diesem Bereich gesehen. Kompetenzfeststellungsverfahren müssen weiterentwickelt und möglichst frühzeitig nach der Ankunft in Deutschland eingesetzt werden. Bei einem Zuständigkeitswechsel von Kunden der Agentur zum Jobcenter muss ein reibungsloser Übergang mit einem umfassenden Informationsaustausch erfolgen. Die Netzwerkarbeit mit wichtigen Partnern wie z.B. dem Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) sollte intensiviert werden, um den Wissensaustausch zu stärken. Weitere Informationen gibt es unter www.arbeitsagentur.de. Red.: LLL/Arbeitsagentur LebensLanges ■

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■ ■ ■ Gesellschaft und Umwelt

Woche der Sonne 2015

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Eine bundesweite Aktionswoche vom 12. bis 21. Juni unterstützt ab sofort Handwerker, Kommunen, Verbraucher- und Umweltinitiativen in ihrem Engagement für die Verbreitung von Solarstrom, Solarspeichern und dem Heizen mit Solarwärme und Holzpellets

er Startschuss für die Vorbereitung der diesjährigen „Woche der Sonne und Pellets“ vom 12. bis 21. Juni ist gefallen. Dabei können Handwerksbetriebe, Umweltinitiativen, Kommunen, Schulen, ortsansässige Verbraucherzentralen, Energieberater und Anlagenbetreiber ihre Teilnahme an Europas größter Kampagne für erneuerbare Energien auf der zentralen Internetseite www. woche-der-sonne.de anmelden. Die Teilnahme ist für Veranstalter und Besucher gleichermaßen kostenfrei.

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Solarenergie im Mittelpunkt Kampagnenziel ist, bundesweit möglichst viele Informationsveranstaltungen rund um die Themen Solarstrom, Solarspeicher und das Heizen mit Solarwärme und Pellets zu initiieren. Das Interesse an den Einspar- und Klimaschutztechnologien soll weiter gesteigert und in möglichst viele konkrete Projekte überführt werden. Europas größte Informationskampagne für erneuerbare Energien findet zum 9. Mal statt und verbuchte im letzten Jahr 5.100 Veranstaltungen. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von Tagen der offenen Tür, Besichtigungen privater oder gewerblicher Solar- oder Pelletanlagen, Beratertagen, Vortragsreihen und Energiemessen bis hin zu Fahrradausflügen zu Erneuerbare-Energien-Anlagen oder Testfahrten mit einem Solarmobil.

Gute Unterstützung Die Ausrichter der Veranstaltungen werden tatkräftig von einem breiten Verbändespektrum unterstützt. Nach ihrer Registrierung erscheinen die Organisatoren mit ihrem Event in dem zentralen Veranstaltungskalender auf der Kampagnen-Homepage und erhalten auf Wunsch hochwertiges Informationsmaterial zur Verbraucherberatung und Kundenansprache. Handwerksbetriebe können sich zusätzlich in die Fachbetriebssuche eintragen. „Die Anforderungen an eine gute Beratung sind in den letzten Jahren gewachsen. Staatliche Förderprogramme sind zwar häufig weiterhin attraktiv, wurden teilweise aber vielschichtiger. Die große Zahl technischer Lösungen hat den Beratungsbedarf noch einmal gesteigert. Die Woche der Sonne und Pellets schafft genau hier Abhilfe. Sie bietet erneuerbare Energien zum Anfassen und umfassende persönliche Beratungen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). Gute Kontaktmöglichkeiten durch Teilnahme an der Aktionswoche belegen Umfragedaten aus dem vergangenen Jahr. „Rund 90 Prozent der beteiligen Handwerker gaben 2014 an, dass sie durch die Woche der Sonne und Pellets neue Kunden gewinnen konnten“, so Körnig. Red.: LLL/BSW-Solar

am Sonntag, 28. Juni 2015, auf dem Gelände Campo Pond in Hanau

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Im Hanauer Stadtteil Großauheim gibt es eine der weltweit 63 Zuchtinitiativen um das Przewalski-Pferd, die weltweit einzige genetisch reine Art des Wildpferdes, zu erhalten. Im September 2009 kamen die ersten fünf Wildpferd-Stuten in das Naturschutzgebiet Campo Pond im Hanauer Stadtteil Großauheim. Zurzeit befinden sich 5 Stuten und ein Hengst und Fohlen auf dem weiträumigen Campo-Pond-Gelände, einem ehemaligen Truppenübungsplatz. Das jüngste Fohlen wurde am 8. Mai 2015 geboren.

Foto: GartenRheinMain

Führung zu den seltenen Przewalski-Pferden

Die Führung vom Umweltzentrum Hanau für Familien über den Campo Pond dauert ca. 3,5 Stunden und ist geeignet für Kinder ab etwa 6 Jahren. Festes Schuhwerk und wettergerechte Kleidung sind nötig. Hunde sind nicht erlaubt. Alle weiteren Informationen, Treffpunkt und Beschreibung des Anfahrtswegs erhalten die Gewinner mit den Gutscheinen für die Führung zugesandt. LLL verlost in Zusammenarbeit mit GartenRheinMain 3 Familienkarten für dieses tolle Event. Einfach bis zum 21. Juni 2015 eine E-Mail mit dem Kennwort „Pferde“ und Ihrer Adresse an: Verlosungen@lebenslangeslernen.net schicken. Viel Glück! Red.: LLL/Barbara Vogt/Umweltzentrum Hanau


Gesellschaft und Umwelt ■ ■ ■ Teil 6/10

Lesen Sie heute den sechsten Teil des informativen Interviews, in dem Wasserexperte Martin Gayer von Acala sich den Fragen von Michael Vogt stellt. Michael Vogt: Bisher haben wir uns ausgiebig mit der Wasserqualität in Deutschland befasst. Die Urlaubssaison steht jetzt kurz bevor. Wie sieht das Leitungswasser aus, wenn ich 14 Tage im Urlaub war? Martin Gayer: Eine hochinteressante Frage. Wenn Wasser lange in den Leitungsrohren steht, setzt sich mit der Zeit Rost an. Die Organismen, die im Leitungswasser leben, haben Zeit, sich zu vermehren und ihre Fäkalien sowie andere Rückstände zu hinterlassen. Jeder, der einmal lange Zeit von zu Hause weg war, entdeckt bei seiner Rückkehr, dass aus dem Wasserhahn oft erst einmal eine braune oder gelbe Brühe austritt, je nachdem, welche Metalle und welcher Dreck sich abgesetzt haben. Das ist nichts Neues. Die Wasserwerke empfehlen sogar, vor jedem Wassertrinken erst einmal einen kurzen Wasserschwall ablaufen zu lassen. Nach längerer Abwesenheit braucht es einen entsprechend längeren Ablauf. Wenn auch die Trübung nach einer Weile nachlässt, so ist der Dreck doch nicht einfach weg, sondern nur in weniger konzentrierter Form immer noch da. Zum Teil leben heute auch Wasserasseln in den Leitungen, was kein Grund zur Panik ist, weil diese Tierchen zu unserem System dazugehören. Auch sie hinterlassen ihre Stoffwechselprodukte, sind kurzlebig, sondern nach ihrem Ableben Leichengift ab und driften als tote Körperteile im Wasser. Ein nicht gerade appetitliches Bild!

Michael Vogt: Es bleibt dabei sinnvoll, die Wasserqualität und den Wasserkreislauf in unserer Region im Auge zu behalten.

Foto: Acala

Wasserexperte Martin Gayer im Interview

Martin Gayer: Ja, das macht Sinn. Michael Vogt: Ihr habt ein kleines und großes Filtersystem entwickelt, was ist das Besondere daran und wie ist es aufgebaut? Martin Gayer: Das besondere beim großen Filtersystem ist, dass wir zur Reinigung erst einen Keramikfilter und dann einen Kohlefilter verwenden. Auch beim kleinen Filtersystem wird ein Kohlefilter verwendet sowie ein Schwamm mit den gleichen Porenöffnungen, anstatt der Keramik. Dadurch werden sämtliche Giftstoffe, Medikamente und Schwermetalle rausgefiltert und später energetisch aufbereitet. Es gibt auch andere Filterverfahren über eine Membran. Die Membranen entmineralisieren das Wasser genau so komplett wie eine Destillation, was in meinen Augen ein ernsthaftes gesundheitliches Problem ist. Man sieht es an den zerfressenen Rohrleitungen von Fotolaboren, die mit Negativen arbeiten und dafür komplett entmineralisiertes Wasser benötigten. Das Wasser befindet sich in einem unnatürlichen, aggressiven Zustand und versucht mit massiver Kraft Dinge aufzunehmen, um wieder seinen natürlichen Zustand zu erhalten. Gibt es im Urlaub zum Beispiel entmineralisiertes Osmosewasser, dann kann man es für ein paar Tage bedenkenlos trinken, auf Dauer ist es jedoch bedenklich und nicht empfehlenswert.

Michael Vogt: Es wird immer mit dem Mikrosiemens-Zauberwort als Messlatte gearbeitet, was positiv oder negativ ist. Martin Gayer: Danke, dass du das ansprichst. Mikrosiemens misst die elektrische Leitfähigkeit, das heißt, befinden sich Salze oder elektrisch leitfähige Partikel im Wasser, dann sind die Mikrosiemens hoch. Gibt es keine leitfähigen Partikel mehr, dann sind die Mikrosiemens niedrig. Das deutsche Leitungswasser hat zwischen 150 und 600 Siemens. Mineralwasser, das aus Flaschen kommt, hat oft 2000. Osmosefirmen, die meistens aus Amerika kommen, sind ziemlich Marketing verstärkte Betriebe, die massiv arbeiten und alles auf diesem Argument aufbauen, dass die Mikrosiemens, also die Leitfähigkeit für die Qualität im Wasser entscheidend ist. Lesen Sie den nächsten Teil des mehrteiligen Interviews in der kommenden Juli-Ausgabe von LLL!

Foto: pixabay.de

Michael Vogt: Insofern spricht eine Menge dafür, mit dem Wasser nicht zu knausern, es aber auch nicht zu vergeuden. Martin Gayer: Das kommt auf die Region an. LebensLanges ■

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■ ■ ■ Gesellschaft und Umwelt

KURZ NOTIERT Eine Milliarde neue Bäume durch Drohnen BioCarbon, eine Non Profit Organisation, entwickelt ein innovatives BaumPflanz-System mit Hilfe der Drohnentechnologie. Die Umwelt-Drohnen sollen demnach jährlich eine Milliarde Bäume in schwer zugänglichen, waldarmen Gegenden pflanzen können. Mit innovativen Kameras zum Scannen erkennen sie diese Gegenden und senden die Informationen an die Hauptzentrale zur Entscheidung, ob neue Bäume gepflanzt werden sollen. Innerhalb weniger Sekunden würde sie dann eine Saatgut-Kapsel in den Boden rammen, um danach zum nächsten Ort zu fliegen. Mehr Informationen unter www.trendsderzukunft.de International einheitliche Gefahrensymbole Seit dem 1. Juni befinden sich auf Haushaltsprodukten wie Wasch- und Putzmitteln, Farben und Klebstoffen neue Gefahrensymbole. Während diese in Deutschland bisher schwarze Piktogramme auf orangenem Grund darstellten, werden Warnhinweise nun als Piktogramme in einer Raute mit weißem Grund und roter Umrandung abgebildet. Mehr Infos zu den neuen Gefahrensymbolen unter www.welt.de 13. Tage der Industriekultur Bereits seit 2003 macht die KulturRegion FrankfurtRheinMain unter jährlich wechselnden Mottos, die ein Thema fokussieren, auf Orte und Schauplätze lebendiger Industriekultur aufmerksam. Diese Region ist reich an weltberühmten Unternehmen wie Aventis/Infraserv in Frankfurt, Heraeus in Hanau, Schott in Mainz sowie MAN Roland in Offenbach, die bis heute ihre Spuren hinterlassen haben. Da aber die wenigsten den Begriff „Frankfurt/ Rhein-Main“ mit dem industriellen Erbe der Region verbinden, hat es sich die KulturRegion FrankfurtRheinMain zur Aufgabe gemacht „diesen Schatz an lebendigen Zeugnissen des produzierenden Gewerbes samt dazugehöriger Infrastruktur zu bergen, wieder ins Bewusstsein zu bringen und zugänglich zu machen“. Die diesjährigen Tage der Industriekultur finden vom 17. bis 26. Juli 2015 statt. Das dazugehörige Programm erscheint am 26. Juni und ist unter www.krfrm.de aufrufbar. Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

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Selbstwirksamkeit – Bollwerk gegen Burnout im Lehrerberuf In den 1970ern hat Albert Bandura das Konzept und den Begriff „self-efficacy beliefs“ entwickelt und eingeführt. Die deutschen Begriffe „Selbstwirksamkeit“, „Selbstwirksamkeitsüberzeugungen“ und „Selbstwirksamkeitserwartungen“ sind alles Begriffe, die synonym verwendet werden und dasselbe meinen: Überzeugungen oder Erwartungen einer Person, aufgrund eigener Kompetenzen diejenigen Handlungen erfolgreich ausführen zu können, die notwendig sind, um ein definiertes Ziel zu erreichen – und zwar auch dann, wenn Barrieren zu überwinden sind.

Eine Sache der Wahrnehmung Wichtig ist hier zu verstehen, dass es einen Unterschied geben kann zwischen den tatsächlichen Fähigkeiten und der Wahrnehmung dieser Fähigkeiten. Es ist also durchaus möglich, dass eine sehr kompetente Person nicht von ihrer eigenen Kompetenz überzeugt ist und eine geringe Selbstwirksamkeit besitzt, wohingegen eine Person mit weniger Kompetenz gleichzeitig über hohe Selbstwirksamkeit verfügen kann. Diese subjektive Überzeugung hat einen starken Einfluss auf das Handeln einer Person. Die Selbstwirksamkeit einer Person beeinflusst die Absicht, mit einer bestimmten Aufgabe zu beginnen, das Ausmaß an Ausdauer und Anstrengung, das eine Person bereit ist zu investieren, und somit zu einem gewissen Grad auch den Handlungserfolg. Dieser Handlungserfolg wiederum beeinflusst die Selbstwirksamkeit. Wenn jemand die Er-

fahrung macht, er kann eine Situation meistern, dann wird dies seine Überzeugung festigen, ähnliche Situationen wieder meistern zu können. Diese Überzeugungen bedeuten weniger Angst und Stress für die betroffenen Personen, was ein geringeres Belastungserleben zur Folge hat. Selbstwirksamkeit bei Lehrern Personen haben sowohl eine allgemeine Selbstwirksamkeit als auch verschiedene spezifische Selbstwirksamkeiten, die verschiedene Bereiche ihres Lebens betreffen, beispielsweise ihren Beruf. So haben Lehrer eine allgemeine Selbstwirksamkeit, aber auch eine lehrerspezifische Selbstwirksamkeit. Diese lehrerspezifische Selbstwirksamkeit beeinflusst ihre Experimentierfreudigkeit im Umgang mit neuen Lehrmethoden, die investierte Energie in Planung und Organisation ihres Unterrichts, ihren Enthusiasmus für das Lehren und ihr Engagement, sowie die Dauer, die Lehrer in ihrem Beruf verbringen. Aktuelle Befunde deuten zudem darauf hin, dass mit hohen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen auch eine höhere Berufszufriedenheit bei gleichzeitig geringerer Beanspruchungssymptomatik verbunden zu sein scheint. Hohe lehrerspezifische Selbstwirksamkeit bedeutet in der Praxis also einerseits höhere Motivation und Engagement des Lehrers, wovon die Schüler profitieren. Andererseits dient sie aber auch als präventiver Faktor gegen potenzielles Burnout für den Lehrer. Daher ist dieses Konstrukt ein aktuelles und relevantes Forschungsthema in der Pädagogik. Die Universität des Saarlandes führt derzeit eine Online-Umfrage mit Gymnasiallehrern zu diesem Thema durch. Interessierte finden diese unter www.soscisurvey.de/ belastungserleben_lehrer Red.: LLL/Jaqueline Naughton/ Universität des Saarlandes


Reisen und Erleben ■ ■ ■

Pilsen 2015 – eine gewaltige Portion Kultur

KURZ NOTIERT Mainzer Johannisnacht Das Sommerfest, das seit 1968 gefeiert wird, findet vom 19. bis 22. Juni 2015 statt und ist Johannes Gutenberg, dem Erfinder des Buchdrucks mit mobilen Metalllettern in Europa sowie der Druckerpresse im 15. Jahrhundert, gewidmet. Das Fest hat einen überregionalen Charakter und wird jährlich von mehr als 500.000 Menschen besucht. Mehr zum Programm der Mainzer Johannisnacht unter www.mainz.de Foto: plzen2015.cz

Entdecken Sie den westböhmischen Barock

Die Pilsner Region nimmt in der Tschechischen Republik eine einmalige Position ein. Flächenmäßig ist es die drittgrößte Region des Landes, sie hat weite, unbebaute Landflächen und eine große Anzahl an Wäldern, Flüssen und Seen. Der Böhmerwald und der Oberpfälzer Wald begrenzen die Region nach Süden und Westen.

Historisches Schmuckstück In der Pilsner Region finden sich eine Vielzahl von Burgen, Schlössern, Ruinen und Klöstern. Die ältesten Adelsgeschlechter des Landes stammen von hier. Vor allem findet man aber eine mannigfaltige Anzahl an barocken Sehenswürdigkeiten. Diesen widmet sich eine spezielle Programmlinie der Europäischen Kulturhauptstadt 2015. Die Region rund um Pilsen prosperierte bereits in der Vergangenheit in industriellen und technischen Bereichen, und so locken ihre Errungenschaften bis heute Menschen von nah und fern an.

emeinsam mit dem Bayrischen Wald wird die Region Pilsen als Grünes Dach Europas bezeichnet, die Touristen mit ihren Wander- und Fahrradwegen sowie Loipen das ganze Jahr über anlockt.

Greifen Sie nach den Sternen Nach 16 Jahren ist das Planetarium nach Pilsen zurückgekehrt. Doch kein gewöhnliches, sondern das erste 3D-Planetarium in der ganzen Tschechischen Republik! Am Gelände des Techmania Science Centers, in einem Gebäude aus dem Jahre 1917, in dem einst die Kantine der Firma Škoda untergebracht war, befindet sich heute das moderne Planetarium, das seinen Besuchern unseren Weltraum näher bringt. Neben einer interaktiven Ausstellung über das All und faszinierenden 3D-Aufnahmen lockt vor allem der interaktive Globus mit einem Durchmesser von 170 cm interessierte Besucher an. Er verdeutlicht z. B. den Fluss der Meeresströme, die Veränderung der Erdschichten und noch viele andere Phänomene und ist somit übrigens die erste Installation seiner Art in ganz Mittel- und Osteuropa! Red: LLL/www.plzen2015.cz

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Kultur pur! Neuer Zirkus, große Ausstellungen und die Eröffnung der Industrieareale – das Programm von Pilsen als Kulturhauptstadt Europa 2015 bietet Besuchern mehr als 650 Kulturveranstaltungen an. Das reichhaltige Programm reicht von Theatervorstellungen über Musik, Ausstellungen heimischer und ausländischer Künstler sowie Architektur und Tanz bis zu Kunst im öffentlichen Raum und in den ehemaligen Industriearealen. Das komplette Programm und alle interessanten Fakten rund um die Europäische Kulturhauptstadt 2015 wird es auf www.plzen2015.eu geben.

Die große Reise – Begegnungen im Lichterlabyrinth Am 13. Juni 2015 haben Besucher ab 22.15 Uhr die Möglichkeit in Spangenberg in Hessen ein Kerzenlabyrinth, bestehend aus 3.500 Kerzen, zu begehen und in eine andere Welt einzutauchen. Mehr Infos zu der Veranstaltung und den Eintrittspreisen unter www.kultursommer-nordhessen.de Ebbelwoifest in Langen Ebbelwoi, Äppler, Stöffche oder einfach Apfelwein – das hessische Nationalgetränk wird auch dieses Jahr in Langen vom 26. bis 29. Juni gefeiert. Da die Langener ihren Apfelwein immer noch selbst keltern, gibt es jährlich eine Krönung zum Ebbelwoikönig des besten Apfelweines. Erwartet werden zehntausende Besucher. Als beliebtes und erfrischendes Volksgetränk wird er pur, sauer- oder süßgespritzt genossen und im Winter sogar heiß. Er lässt sich jedoch auch für Bowlen, Mixgetränke und originelle Gerichte verwenden. Mehr Infos zum Fest und Rezept unter www.langen.de Rosen- und Lichterfest Bereits seit 1931 wird das Fest gefeiert und findet vom 12. bis 14. Juni 2015 im Palmengarten statt. Im Mittelpunkt steht die Königin der Blumen mit einer Rosenausstellung. Unter dem mühevollen und lange vorbereiteten Einsatz der Palmengarten-Mitarbeiter/innen werden ca. 12.000 Schnittrosen in vielen Farben und Sorten in prachtvollen Gestecken und Arrangements präsentiert. Zudem wird ein vielfältiges Programm geboten. Das Highlight ist das Lichterfest am Samstag mit Musik und Tanz, tausenden Teelichtern und dem Feuerwerk als krönendem Abschluss. Mehr Infos unter www.palmengarten.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges ■

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■ ■ ■ Reisen und Erleben

Kalifornien: Urlaub im Golden State

Fotos: pixabay.de

Er gehört zu den beliebtesten Reisezielen der USA und besticht durch das aufregende Stadtleben ebenso wie die faszinierende Natur: Kalifornien ist der drittgrößte Staat der Vereinigten Staaten und hat mit Abstand die meisten Einwohner. An der Pazifikküste gelegen und mit viel Sonnenschein verwöhnt, strömen jährlich Millionen Touristen nach Kalifornien.

er das Glück hat, den Golden State über einen längeren Zeitraum besuchen zu können, dem empfehlen Kenner wärmstens eine Tour entlang des Pacific Highways. Die Küstenrouten führen an den größeren Städten vorbei und eröffnen zusätzlich Einblicke in kleinere Fischerdörfer. Entlang steiler Klippen und sonniger Strände kann Kalifornien hier in seiner großen Vielfalt erkundet werden.

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Von Engeln und Flower-Power Obwohl Sacramento die Hauptstadt Kaliforniens ist, sind die Publikumsmagneten weitaus bekanntere Städ-

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te: Los Angeles und San Francisco führen die Liste an. Los Angeles, die „Stadt der Engel“, ist die größte Stadt des Bundesstaates und nach New York sogar die zweitgrößte Stadt der USA. Weltweite Berühmtheit erlangte die Stadt durch den Stadtteil Hollywood, dem Hauptsitz der Filmbranche. Der Flair der Stars liegt über der ganzen Stadt; beliebte Fotomotive sind auch die Wohnsitze der Berühmtheiten sowie die Sterne des Walk of Fame. Abends kann am Santa Monica Pier gefeiert werden. Wer sich lieber in die 60er-Jahre zurückversetzen lassen möchte, darf sich einen Ausflug nach San Francisco nicht entgehen lassen. Die

Blumen im Haar, die Simon & Garfunkel besungen haben, sind zwar keine Pflicht mehr, doch die FlowerPower ist noch immer deutlich zu spüren. Für Geschichtsinteressierte ist die Gefängnisinsel Alcatraz ein absolutes Muss. Es geht die Sage um, dass es dort spuken soll – und wer die Insel am frühen Morgen von Nebel umflossen im Meer liegen sieht, hegt daran wenig Zweifel. Die Hauptsehenswürdigkeit San Franciscos ist allerdings ohne Frage die Golden Gate Bridge. Die Hängebrücke ist eines der Wahrzeichen Nordamerikas und wurde 1995 zu einem der modernen Weltwunder erklärt. Des Weiteren dürfen sich


Reisen und Erleben ■ ■ ■ park lockt viele Naturliebhaber an. Bei stundenlangen Wanderungen durch Wildblumenwiesen, vorbei an Wasserfällen und Gletschern, finden die hiesigen Ausflüge ihr Ende meist auf dem Glacier Point, von dem aus man eine herrliche Aussicht genießen kann. An der Monterey Bay können Tierliebhaber voll auf ihre Kosten kommen, gilt sie doch als einer der weltweit besten Orte für Walbeobachtungen. Bei einer Bootstour können die sanften Riesen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden und tolle Erinnerungsfotos sind möglich. Und wer schon mal an der Küste ist, kann gleich noch einen Abstecher nach Pacific Grove machen und den ältesten Leuchtturm der Westküste besichtigen. In dem maritimen Dorf zeugen die traditionellen Lehmziegelbauten und die Blumenpracht von der mexikanischen Geschichte Kaliforniens. Hot Summer Ein weiteres Highlight während der Kalifornienreise: Etwa ein Drittel des Staates ist mit Wüste bedeckt. Im Nationalpark „Death Valley“ zum Beispiel sieht es aus wie in den klassischen Westernfilmen; hier wurde vor einigen Jahren die dritthöchste Temperatur der Welt gemessen. Doch wer glaubt, ein Ausflug in die Wüste sei langweilig, der irrt sich. Die Vegetation und Fauna sind den Temperaturen angepasst und es gibt sogar 21 Pflanzenarten, die nur in diesem Glutofen der USA vorkommen. Auch die Mojave-Wüste und die Colorado-Wüste sind einen Besuch wert. Touristen keinesfalls eine Fahrt mit einem der berühmten Cable Cars entgehen lassen, und bei einem Bummel durch die Stadt gibt es an jeder Ecke viel zu entdecken und erleben. Naturwunder Kaliforniens In fast ganz Kalifornien findet man imposante Riesen: Die hier wachsenden Mammutbäume sind die größten Bäume der Welt, und ein Spaziergang unter den Giganten ist mehr als eindrucksvoll. Dazu sind beispielsweise der Redwood National Park oder der Muir Woods National Monument gut geeignet. Auch der berühmte Yosemite National-

Wie reise ich am besten? Zwar werden auch Busrundreisen in Kalifornien angeboten, mit einem Mietwagen hat man jedoch einen wesentlich größeren persönlichen Spielraum. Günstige Hostels sind in den meisten Orten zu finden, in der Hauptsaison empfiehlt es sich jedoch, diese bereits im Vorfeld zu buchen. Zudem gibt es die Möglichkeit, mit dem Wohnmobil zu reisen – auch hier gibt es zahlreiche Abstellorte und die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit erübrigt sich. Reiseinformationen gibt es beispielsweise unter www.amerikaRed.: LLL usa-reisen.de. LebensLanges ■

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■ ■ ■ Kunst und Kultur

Großer Fotowettbewerb Das Motto für den Monat Juli lautet „Reisefieber“. Senden Sie uns Fotos, die Sie selbst fotografiert haben und als kunstvoll empfinden. Jeder Einsender kann maximal 2 Fotos einsenden. Bitte geben Sie den Fotos auch einen Titel. Eine Jury wählt jeden Monat ein Foto aus. Jedes ausgewählte Foto wird mit Titel und Namen des Fotografen versehen.

Tierisch fotogen: So gelingen gute Tierfotos

Es warten tolle Preise in Form von CEWE-Fotobuchgutscheinen und Fotobüchern.

Sehen lernen von Cora und Georg Banek »Sehen lernen« ist eine intensive Sehschule, die Ihnen mit einer Auswahl von rund 150 Bildern jede Menge Inspiration, eine Fülle von Hintergrundinformationen und viele Aha-Erlebnisse bietet. Zusätzlich sind die Bilder Anregung und Ansporn zugleich, einmal fernab der gängigen Allerweltsmotive nach dem besonderen Moment zu suchen. Denn für überzeugende Bilder braucht es meist weder viel Aufwand noch eine besonders umfangreiche Ausrüstung, sondern vor allem eines: ein gutes Auge.

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Foto: pixabay.de

Schicken Sie Ihre Fotos per Mail an: foto@lebenslangeslernen.net Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.lebenslangeslernen.net Einsendeschluss ist der 30. Juni 2015.

Die Kamera richtig positionieren Da die wenigsten Tiere für das perfekte Foto stillhalten, empfiehlt sich zunächst ein Stativ, auf dem die Kamera aufgebaut wird. Dies geschieht möglichst auf Augenhöhe mit dem Tier oder im Zweifelsfall etwas tiefer – von oben fotografierte Bilder wirken schnell langweilig und enthalten wenig Spannung. Bei Wildtieren ist diese Taktik natürlich nicht möglich, im Zoo gilt es in erster Linie darauf zu achten, keine störenden Gitter mit auf das Foto zu bringen. Bei einigen Gehegen können Besucher das Objektiv einfach durch das Gitter stecken, solange dabei weder der Fotograf gefährdet noch das Tier gestört wird. Ins rechte Licht gerückt Allgemein betrachtet sind Tierfotos, die draußen aufgenommen wurden, meist qualitativ besser und auch schöner anzusehen. Hier herrschen nämlich bessere Lichtverhältnisse als in einer schummrigen Wohnung. Die beste Tageszeit ist der frühe Morgen, dann ist das Licht weich und lässt Konturen und Schatten sanfter erscheinen. Gegen die Sonne sollte nicht fotografiert werden, da das Tier sonst zu dunkel wirkt. Auch direktes Blitzlicht gilt es zu vermeiden, da empfindliche Tieraugen dadurch geschädigt werden können und das Tier sich außerdem erschreckt.

Tiere gehören zu den beliebtesten Fotomotiven. Ob der eigene Vierbeiner, der Besuch im Zoo oder die exotischen Wildtiere im Urlaub, alles wird mit der Kamera festgehalten. Doch um das perfekte Tierfoto zu erhalten, gilt es einiges zu beachten.

Die richtige Einstellung Tolle Tierfotos können entstehen, wenn man ein Tier in Bewegung darstellen kann. Das stellt allerdings besondere Herausforderungen an die Kamera und den Fotografen. Bei Profikameras empfiehlt es sich, die Verschlusszeit möglichst gering einzustellen. Da Laien damit häufig nichts anfangen können: viele Digitalkameras haben einen „Sport-Modus“, der auf das Fotografieren beweglicher Objekte ausgelegt ist. Außerdem spielt die Entfernung eine entscheidende Rolle: wer das Tier von zu weit weg fotografiert, wird kaum Freude an einem qualitativ hochwertigen Bild haben. Der Fotograf sollte wie bei der Porträtfotografie versuchen, die Augen und das Gesicht des Tiers möglichst scharf zu halten. Tipps und Tricks Der Vorteil einer Digitalkamera liegt ganz klar darin, dass man fast unbegrenzt viele Bilder machen kann. Hier gilt bei der Tierfotografie: je mehr desto besser, denn bei einer großen Masse werden sicher einige gute Bilder dabei sein. Zur Übung können Hobby-Tierfotografen auch klein anfangen: auf dem Balkon, im Garten oder beim Spaziergang. Üben lassen sich hier verschiedene Perspektiven und der Umgang mit dem Makro-Modus. Letztlich zählt bei der Tierfotografie eines am Red.: LLL meisten: Geduld.


Kunst und Kultur ■ ■ ■

„Was guckst Du?!“

Das Gewinnerfoto Mai zum Thema „Tierisch fotogen“ „Was guckst Du?!“ von Rolf Gonschorek

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Foto: Alice Aycook-Hoopla

■ ■ ■ Kunst und Kultur

Freiluft-Kunstausstellung „Blickachsen“ Neue Perspektiven im Rhein-Main-Gebiet

eimzelle der Biennale ist Bad Homburg. Hier hat der Galerist Christian Scheffel bereits 1997 begonnen, im Kurpark und im landgräflichen Schlosspark Skulpturen auszustellen. Dies fand sofort

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großen Anklang und die Schau wuchs stetig. In diesem Jahr kann mit der 10. Ausgabe der „Blickachsen“ ein Jubiläum gefeiert werden. Fast 80 Werke von 33 Künstlern erfreuen die Besucher, die ohne Absperrungen und Eintrittsgelder „Kunst zum Anfassen“ erleben können. Eine unmittelbare Begegnung mit Skulpturen und Installationen wird so auch für Menschen möglich,

die sonst keine Galerien und Museen besuchen. Kunst und Natur Die vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné Mitte des 19. Jahrhunderts im Homburger Kurpark angelegten „Blickachsen“ gaben der Veranstaltung ihren Titel. Sie lenken die Sicht der Besucher auf die Schönheiten der Natur. Durch die sorgfäl-

Foto: Sean Henry

Den ganzen Sommer über bis Anfang Oktober findet im Rhein-Main-Gebiet der größte europäische Skulpturenparcours unter freiem Himmel statt. „Blickachsen“ ist eine im Rhythmus von zwei Jahren stattfindende Ausstellung zeitgenössischer Großskulpturen und Installationen internationaler Künstler. Neben Bad Homburg sind Kronberg, Frankfurt, Eschborn, Darmstadt, die Burg Eppstein, der Hessenpark, das Saalburg-Kastell und Kloster Eberbach Schauplätze der Ausstellung.


Kunst und Kultur ■ ■ ■

Foto: Joana Vasconcelos

Führungen Regelmäßige Führungen, für die keine Voranmeldung notwendig ist, finden im Kurpark Bad Homburg donnerstags von 18:30 bis 20:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11:00 bis 12:30 Uhr statt, im Schlosspark sonntags von 15:00 bis 16:30 Uhr. Individuelle Termine können unter Telefon 06172–2 89 07 vereinbart werden. Weitere Infos stehen auf der Internetseite www.blickachsen.de zur Red.: LLL/Barbara Altherr Verfügung. LebensLanges ■

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Alle Fotos zur Verfügung gestellt von Stiftung Blickachsen GmbH, Bad Homburg

„Kinder-Blickachsen“ Parallel zur großen Freiluft-Ausstellung stellt die Kinderkunstschule Bad Homburg Werke von etwa 100 Kindern und Jugendlichen in der Stadtbibliothek und in der Orangerie im Schlossgarten aus. Es ist eine Chance für Kinder, selbst Erfahrun-

Entwicklung Als die „Blickachsen“ 1997 mit 17 Werken im Homburger Kurpark begannen, ahnten weder die Veranstalter noch die Besucher, dass sich die Freiluft-Ausstellung so schnell zu einem Besuchermagneten entwickeln würden. Mittlerweile reisen Hunderttausende extra an zum größten Kunst-Parcours Europas. Aber auch die Bewohner der Ausstellungsorte nehmen die „Blickachsen“ immer wieder gern als Anlass für Spaziergänge und sogar Picknicks inmitten der Kunstwerke. Kinder können sich der Kunst spielerisch nähern und Erwachsene lädt sie zum Austausch ein – manchmal auch durchaus kontrovers.

Foto: Sophie Ryder

Weitere Ausstellungsorte Kloster Eberbach nimmt in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in Folge an der Skulpturenbiennale teil. Die britische Künstlerin Sophie Ryder hat neun ihrer Werke in den Außenbereichen sowie im Armarium der Klosteranlage inszeniert. Dank der durchdachten Platzierung treten ihre Figuren in einen direkten Dialog mit dem geschichtsträchtigen Ausstellungsort, der sich als idealer Bezugsrahmen für die zeitgenössische Kunst erweist. Einer der neuen Standorte der „Blickachsen“ ist der Viktoriapark in Kronberg. Den Besuchern wird ein Dialog zwischen Skulpturen und Musik versprochen, der zum diesjährigen Kronberg Academy Festival Ende September seinen Höhepunkt finden soll. Unter dem Motto „Blickund Hörachsen – Transitwege zur Musik“ werden Solisten des Festivals auf ausgewählte Kunstwerke in Konzerten musikalisch Bezug nehmen.

gen mit der Gestaltung und Präsentation von Kunst zu machen. Sie sind vom Entwurf des Projekts bis zur Platzierung der Werke an allen Aktivitäten beteiligt. Schließlich wird die Ausstellung bei der Vernissage einem großen Publikum vorgestellt.

Foto: Henk Visch

Kooperation Die diesjährige Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Middelheim-Museum in Antwerpen geplant. Direktorin Sara Weyns trug mit ihrem Co-Kurator Lieven Segers dazu bei, dass eine Vielfalt zeitgenössischer Werke von höchster Qualität präsentiert werden kann und zugleich auch ein Einblick in die junge Kunstszene Belgiens möglich wird.

Foto: Bart van Dijk

tige Platzierung der zeitgenössischen Werke in der historischen Umgebung entstehen neue Perspektiven auf die Skulpturen selbst und auf den landschaftlichen und architektonischen Kontext. Dieses Erlebnis des Perspektivenwechsels ist das Leitmotiv des Ausstellungskonzepts. Durch den Zusammenklang von Kunst, Natur und öffentlichem Raum gibt es immer wieder überraschende Effekte.


■ ■ ■ Kunst und Kultur

Fotos: pixabay.de

Was ist los im Rhein-Main-Gebiet?

Wiesbadener Literaturtage Vom 14. bis 21. Juni finden die diesjährigen „Wiesbadener Literaturtage“ statt. Bereits zum 19. Mal lädt ein bekannter Gastgeber zu dieser literarischen Woche ein – diesmal ist es der Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher Christian Brückner. Erwartet werden zahlreiche internationale Gäste aus den Bereichen Literatur, bildende Kunst, Film und Musik. Das Motto der diesjährigen Wiesbadener Literaturtage lautet „Wie Sprache geht und wie Geschichten kommen“. Christian Brückner eröffnet zum Auftakt am Sonntag, dem 14. Juni, um 11 Uhr die Ausstellung mit Collagen des Mainzer Schriftstellers Ror Wolf im Kurhaus Wiesbaden. Michael Lentz gibt die dazu passende Einführung, in der die Kunst als narratives Element erläutert wird. Am Abend liest Brückner im Kunsthaus aus Wolfs literarischen Werken. Das gesamte Programm und weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de Ausstellung im Rosenmuseum Steinfurth: Chinalack und Taubenblut Am 17. Mai startete die aktuelle Sonderausstellung im Rosenmuseum

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Steinfurth. Nun ist es schwierig, ja fast unmöglich, eine Ausstellung mit echten Rosen zu arrangieren. Gemalte oder fotografierte Rosen müssen an die Stelle der frischen Blüten treten. Josh Westrichs fotografische Rosenporträts geben in ihren Nah-

aufnahmen einen genauen Blick auf Strukturen, Oberflächen und Details von Blüten und Blättern und versprühen dadurch einen einzigartigen Zauber. Die Farbe der Rose ist hier wahrhaft ins rechte Licht gerückt! Liebevoll und detailliert in diesem kleinen, aber feinen Museum dargestellt, erhalten Besucher einen Überblick über die Farbenvielfalt und deren Bedeutung in der

Welt der Rosen. Alle weiteren Informationen gibt es unter www.rosenmuseum.com Bildungsmesse „Lernwelten“ in Hanau Die Bildungsmesse LERNWELTEN ist eine der größten Bildungsmessen in Hessen. Es werden Angebote aus allen Bereichen der Bildung präsentiert. Der Schwerpunkt liegt auf der beruflichen Bildung, es gibt jedoch auch zahlreiche Angebote zur allgemeinen Bildung. An den Ausstellerständen werden sogenannte Mitmachaktionen angeboten, wo die Besucher Lernen durch eigenes Handeln als anregend und kurzweilig erleben können. Desweiteren stehen Workshops und Vorträge auf dem Programm. Diese sind ca. einstündige Veranstaltungen, in denen ein Bildungsthema referiert und diskutiert wird oder wo durch angeleitete Übungen Selbstwahrnehmung oder Fertigkeiten trainiert werden. Die Messe findet am 22. Juli im Congress Park Hanau statt. Weitere Informationen gibt es unter www. lernwelten-hanau.de Red.: LLL


Kunst und Kultur ■ ■ ■ KURZ NOTIERT

Foto: foglia/ray 23015

RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain geht in die zweite Runde. Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2012 präsentiert RAY 2015 von Juni bis September erneut herausragende internationale Positionen der zeitgenössischen Fotografie in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet.

Frankfurt im Foto-Fieber: RAY kommt wieder! Frankfurt/RheinMain feiert die Fotografie as Museum Angewandte Kunst präsentiert gemeinsam mit dem Museum für Moderne Kunst und dem Fotografie Forum Frankfurt die Hauptausstellung von RAY 2015 „Imagine Reality“. Hauptthemen sind die Übergänge zwischen dokumentarischer, fotojournalistischer, angewandter und künstlerischer Fotografie. RAY 2015 zeigt, wie Fotografie unsere Wirklichkeit nicht nur abbildet, sondern selbst neue Realitäten schafft. Die fotografischen Mittel sind dabei so vielfältig wie die Geschichte der Fotografie selbst und spiegeln die

Foto: Courtesy Kadel-Wilborn/Düsseldorf/ray 2015

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Transformation des Mediums: traditionelle Verfahren und neue, durch technologische Entwicklung entstandene Möglichkeiten werden gleichermaßen genutzt. Eine Kooperation vom Feinsten. Initiiert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain bündelt RAY 2015 die besonderen Qualitäten der hier vertretenen Sammlungen und Institutionen in einer einzigartigen Kooperation. Damit reiht sich RAY in die Riege bedeutender internationaler Fotofestivals ein. Von Juni bis September 2015 werden die RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain an über 12 Orten in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet präsentiert, entdeckt und diskutiert. Ergänzend zur Hauptausstellung „Imagine Reality“ werden in der zweiten Ausgabe von RAY zahlreiche neue, exklusive Produktionen in Auftrag gegeben, die in den Partnerinstitutionen in Frankfurt und in der Rhein-Main-Region ausgestellt werden. Darüber hinaus kooperiert RAY 2015 mit weiteren wichtigen Institutionen und Hochschulen und verdeutlicht somit die besondere Qualität der in dieser Region ansässigen Sammlungen und kulturellen Einrichtungen. Weitere Informationen unter Red.: LLL/pia www.ray2015.de.

Ausstellung im Museum Giersch In einer umfassenden Sonderausstellung präsentiert das MUSEUM GIERSCH der GOETHE-UNIVERSITÄT noch bis zum 19. Juli 2015 die Vielgestaltigkeit romantischer Kunst, wie sie im 19. Jahrhundert zwischen Frankfurt und Darmstadt, Mainz und Wiesbaden, vom Odenwald bis in die Schwalm zu finden war. Mit über 150 Werken entwirft die Ausstellung das komplexe Panorama einer lebendigen Kunstlandschaft und stellt zugleich die dichten Verbindungen einer romantischen Gesellschaft in Zeiten des Auf- und Umbruchs dar. Mehr unter www.museum-giersch.de Fassbinder im Deutschen Filmmuseum Neue Impulse für die Auseinandersetzung mit einem der bedeutendsten deutschen Filmregisseure gibt die Ausstellung des Deutschen Filmmuseums Frankfurt „Fassbinder – JETZT“. Die Präsentation mit den drei Schwerpunkten Werkstatt, Kostüm und Bildende Kunst verdeutlicht die Geschlossenheit von Fassbinders Werk und seinen Einfluss auf die aktuelle Kunstproduktion. Die Ausstellung läuft noch bis zum 23. August. Weitere Informationen: fassbinder-jetzt.deutsches-filmmuseum.de Ein Hauch von Afrika Am 27. und 28. Juni 2015 findet im Frankfurter Rebstockpark das 10. Afrikanische Kulturfest statt. Bei diesem farbenfrohen Spektakel ist für jeden etwas dabei: Zu afrikanischer Musik darf getanzt werden, für die Kleinen gibt es ein spezielles Programm, und auf einem Basar kann afrikanisches Kunsthandwerk erstanden werden und für das leibliche Wohl ist auch gesorgt – natürlich echt afrikanisch. Weitere Informationen unter www.afrikanisches-kulturfest.de Kulturpreis Wiesbaden verliehen Die „Interessengemeinschaft Wiesbadener Galerien“ wird in diesem Jahr für die „Kurze Nacht der Galerien und Museen“ mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Dies beschloss die Jury, die Mitglieder sprachen sich einstimmig für diese Entscheidung aus. Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges ■

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■ ■ ■ Lesen und Hören

Thomas Mann – polarisierender Nobelpreisträger „Wo ich bin, ist die deutsche Kultur“ – der lang anhaltende Erfolg der Bücher und Filme über Thomas Mann und seine Familie bestätigen das selbstbewusste Statement Manns. Heute weckt vor allem das Privatleben der Künstlerfamilie Mann das Interesse der Leser und Zuschauer. ls Sohn eines bedeutenden Kaufmanns, Konsuls und Senators wurde Thomas Mann am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Bereits in jungen Jahren sah er seine Berufung in der Schriftstellerei und eiferte seinem Bruder Heinrich nach. Seine Schulzeit hielt er für stumpfsinnig, und die Übernahme des Geschäfts seines Vaters kam für ihn nie ernsthaft in Frage. Die Schule beendete er nach drei Ehrenrunden mit der Mittleren Reife. Nach dem Tod seines Vaters 1891 bestimmte sein Vormund, dass er einen bürgerlichen Beruf erlernen soll, weshalb

Bruderzwist, Ehe und Kriegsgedanken Bereits 1903 kam es zu ersten Streitigkeiten zwischen den Brüdern, da sich Thomas Mann von Heinrich als Künstler zurückgesetzt und kritisiert fühlte. Der Grund für einen jahrelangen Bruderzwist war jedoch deren unterschiedliche Haltung zum Ersten Weltkrieg: Thomas befürwortete den Krieg, Heinrich sprach sich dagegen aus. Trotz seiner homoerotischen Neigungen, die sich auch in einigen seiner Werke beispielsweise „Tod in Ve-

nedig“ widerspiegeln, entschied er sich für die Ehe mit Katharina Pringsheim, einer wohlhabende Münchner Professorentochter, und zog mit ihr nach München. Noch bevor die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen, emigrierte er in die Schweiz, warnte vor der braunen Gefahr und bekannte sich 1936 zu seinem Emigranten-Dasein. Er starb am 12. August 1955 in Zürich. Literaturnobelpreis Für die „Buddenbrooks“, einem Familienroman, der ihm schon zu Lebzeiten weltweiten Ruhm verschaffte, wurde Thomas Mann 1929 der Literaturnobelpreis verliehen. Bei den Lesern und Kritikern stieß der Roman schnell auf Begeisterung, außer in Lübeck, wo der Roman spielt. Die Einwohner fühlten sich dort von der Verfallsgeschichte der Familie beleidigt, unter anderem auch, weil sich einige in dem Roman als literarische Figur wiedererkannten und eine Liste mit den Namen der dargestellten Figuren in der Stadt umherging. Thomas Manns Schaffen war stets geprägt von Bürgerlichkeit, Ironie und Virtuosität. Red.: LLL

Foto: pixabay.de

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Mann gegen seinen Willen ein Volontariat in einer Feuerversicherungsgesellschaft in München, wohin er seiner Mutter und Geschwister 1894 folgte, annehmen musste. Nach seinem ersten Erfolg mit der veröffentlichten Novelle „Gefallen“ beendete er das Volontariat und widmete sich Dank des Erbes seines Vaters genau wie sein Bruder dem Schreiben. Dem Bruder Heinrich folgte er 1896 für einige Jahre nach Italien, wo unter anderem das gemeinsam verfasste „Bilderbuch für artige Kinder“, einige Novellen und der 1901 veröffentlichte Roman „Buddenbrooks“ entstanden.

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Lesen und Hören ■ ■ ■

Musizieren mit dem Smartphone

ereits mit kostenlosen oder günstigen Apps kann man inzwischen professionelle Musik machen. Das Angebot guter Musik-Apps ist für Smartphones mit iOS als Betriebssystem dabei größer als für Android. Der Grund dafür ist unter anderem das lange Zeit bestehende Problem mit der Latenzzeit auf Android-Smartphones. Die Latenzzeit, die Verzögerung zwischen dem Spielen einer Note und dem Hören des resultierenden Tones, ist schlichtweg zu groß, da es das Spielen auf dem Instrument erschwert und dem App-Nutzer letztendlich keinen Spaß mehr macht.

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Die Auswahl ist groß: Apps wie Stimmgeräte, Gitarren-Effektgeräte und Recorder, Analyse-Tools und Metronome unterstützen den Musiker-Alltag beim Musizieren mit dem gewohnten Instrument. Wie hilfreich solche Apps sein können und was man mit ihnen erreichen kann, zeigen unter anderem zahlreiche YouTube-Videos und SmartphoneBühnenkonzerte des DigiEnsembles, das 2010 von Matthias Krebs gegründet wurde und aus Profimusikern besteht, die auf iPods, iPads und PC-Tablets anspruchsvolle, klassische Musik realisieren. Musik-Apps für Android Die Musik-Apps sind nicht nur etwas für Profis, sondern auch für An-

Erneuter Hörbuchboom Hörbücher werten besonders uninteressante Tätigkeiten wie Aufräumen auf oder ermöglichen es, auch beim Autofahren oder Laufen zu lesen. Auch lesefaulen Kindern ermöglichen sie den Zugang zur Literatur. Während die Zahl der Downloads von Hörbüchern steigt stetig, wächst zugleich die Nachfrage nach Hörbüchern auf CD. Nach einem Umsatztief um das Jahr 2010 herum, wurden 2014 in Deutschland wieder 14,3 Millionen CDs verkauft. Insgesamt machten Hörbücher im vergangenen Jahr 4,2 Prozent auf dem Buchmarkt aus, wovon 80 Prozent in physischer Form und 20 Prozent in digitaler verkauft wurden. Mehr Infos unter www.berliner-zeitung.de

fänger. Zwar dürfen diese dann nicht erwarten, dass gleich ein Meisterwerk dabei herauskommt, Spaß haben sie dennoch dabei, weil das Bedienen der Apps größtenteils kinderleicht ist. Anfänger müssen keine Noten oder Spieltechnik lernen und können gleich loslegen. Mit „Gitarre Lernen Anfänger LITE“ wird dem Nutzer ein umfangreicher Kurs geboten, der den Aufbau einer Gitarre und der Stimmung des Saiteninstruments, das Lesen von Notationen bis hin zu Spieltechniken und Akkorden lehrt. Im Unterschied zu anderen ähnlichen Apps bietet diese nicht nur Text und Bilder, sondern auch Videos zum Beschriebenen. Mit „Caustic“ und „PocketBand“ holt man sich kleine Tonstudios auf sein Smartphone. Mit PocketBand kann man Songs erstellen und bearbeiten. Da es eine komplexe App ist, wird ein hilfreiches Tutorial angeboten. Musik-Apps für iOS Tonstudios im Taschenformat für iOS sind unter anderem „Garageband“ und „FL Studio Mobile“. Garageband überzeugt durch Einfachheit und Qualität. Das eigene Meisterwerk kann zudem einfach bei iTunes hochgeladen werden. FL Studio Mobile hingegen gibt es für iOS und Android und besticht durch die große Auswahl an Instrumenten – 133 kostenlose und weitere 250 kostenpflichtige stehen dem Nutzer zur Verfügung. Zwar können Musik-Apps kein PC-System mit einer entsprechenden Software ersetzen und manch einer, der Wert auf handgemachte Musik legt, würde bei solchen Apps die Nase rümpfen, eine gute Ergänzung sind sie dennoch, und der Spaßfaktor ist auch garantiert. Red: LLL/SN

Leseschwierigkeiten bei Studenten Nach der Kritik des Konstanzer Biologen Axel Meyer weist die Prorektorin für Studium und Lehre an der Universität Freiburg und Professorin für Slavistik, Juliane Besters-Dilger, darauf hin, dass immer mehr deutsche Studenten Schwierigkeiten beim Textverständnis längerer Texte hätten. Laut Besters-Dilger fällt es den Studenten schwer gleichzeitig zuzuhören und mitzuschreiben. Auch der Stellenwert des Studiums hat sich verändert – das alte Ideal des Studiums, sich selbst zu bilden, ist der Betrachtung des Studiums als Durchgangsstation zu einem Beruf gewichen. Nervige Umgebungsgeräusche einfach abschalten? Die In-Ear-Kopfhörer „Here“ sollen das Hören revolutionieren, indem sie ihren Träger nur noch das hören lassen sollen, was er will. Außerdem sollen sie bei LiveKonzerten als Mini-Mischpult funktionieren. Über eine App auf dem Smartphone können bereits Voreinstellungen getroffen werden, welche Umgebungsgeräusche reduziert werden sollen.

Fotos: pixabay.de

Musikmachen nur mit Notenblatt und Instrument war gestern – heute musiziert man mit dem Smartphone oder Tablet. Als Allrounder können sie je nach App Musikmaschinen, -studios und -instrumente sein.

KURZ NOTIERT

European Literacy Policy Network Das European Literacy Netzwerk (ELINET) ist eine derzeit einmalige Kommunikationsplattform, die mit der Stiftung Lesen auch 78 weitere europäische Organisationen vereint. Das Netzwerk macht europaweit auf die Bedeutung von Lese- und Schreibförderung sowie die Herausforderung durch funktionalen Analphabetismus aufmerksam. Mehr Infos über ELINET unter www.stiftunglesen.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges ■

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■ ■ ■ Lesen und Hören

Verlosungen zu unseren Themen Das Jahrhundert der Manns „Die Manns“, das ist eine Glücksgeschichte, die aus lauter kleinen Tragödien besteht. Vorgestellt werden die Schicksalswege der Mitglieder dieser besonderen Familie, deren Erlebnisse ein Jahrhundert beleuchten und deren Texte alle Themen ihrer Zeit berührt haben. Das Buch des ausgewiesenen Biographen Manfred Flügge entwickelt ein mehr als hundert Jahre umspannendes Panorama der legendären Literatenfamilie. Diese erste Familienbiographie der Manns ermöglicht ein neues Verständnis der geistigen, politischen und kulturellen Entwicklung Deutschlands bis heute. LLL verlost gemeinsam mit dem Aufbau-Verlag 3 Exemplare dieser spannenden Familiengeschichte. Kennwort: Mann

Das Kalifornien-Buch »Go West« – das steht für Abenteuer und Freiheit und noch heute lässt sich dieser Mythos in Kalifornien entdecken. Kaum eine Region bietet so viele atemberaubende Naturwunder wie Kalifornien. Canyons und schroffe Felsküsten, sanfte Strandbuchten und majestätische Wälder aus Mammutbäumen, Wüsten oder Salzseen und Prärien oder schneebedeckte Berggipfel. Außerdem faszinieren die pulsierenden Weltstädte wie San Francisco oder Los Angeles mit ihrer vielfältigen Kulturszene. Dieser prächtige Bildband nimmt den Leser mit auf eine faszinierende Reise durch Kalifornien. Gemeinsam mit dem Kunth-Verlag verlost LLL 2 Exemplare des Kalifornien-Buchs. Kennwort: Kalifornien

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Vitalpilze für ein gesundes Leben Pilze sind alte Heilmittel und seit Jahrtausenden besonders in Asiens traditioneller Heilkunde beliebt. Vitalpilze wie z. B. Shiitake, Reishi und Judasohr werden auf der Basis wissenschaftlicher Studien in der modernen Mykotherapie eingesetzt. Auch in der naturheilkundlichen Medizin sind Vitalpilze immer gefragter.Dieser Ratgeber enthält alles Wissenswerte zu den zehn wichtigsten Vitalpilzen, mit Pilzrezepten für eine gesunde Genussküche, zusammengefasst von Prof. Dr. Michaela Döll. Insgesamt 5 Ratgeber verlost LLL in Kooperation mit dem Herbig-Verlag. Kennwort: Vitalpilze

Das Kind, das nachts die Sonne fand Raühnval, ein opulentes Herrschaftsgebiet in den Ostalpen. Der junge Marcus lebt ein privilegiertes Leben als Sohn des Landesfürsten. Elisa ist die Tochter der Dorfhebamme und weiß, was Entbehrung heißt. Bei einem Massaker werden Marcus’ Familie und alle übrigen Burgbewohner ermordet. Dank Elisas Hilfe bleibt Marcus unentdeckt und findet mit einer neuen Identität Aufnahme bei den Dorfbewohnern. Doch er spürt schon bald, dass ihm ein anderes Schicksal vorherbestimmt ist: Sein Herz brennt für Freiheit und Gerechtigkeit... LLL verlost zusammen mit dem Bastei Lübbe-Verlag 5 Exemplare des neuen Bestsellers von Luca di Fulvio. Kennwort: Sonne

Über das Meer Mit Syrern auf der Flucht nach Europa Eine Reportage Wolfgang Bauer edition suhrkamp SV

Über das Meer Der syrische Bürgerkrieg fordert nach wie vor zahllose Menschenleben. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Einige von ihnen wagen von Ägypten aus die Überfahrt nach Europa. Der Zeit-Reporter Wolfgang Bauer hat syrische Flüchtlinge begleitet. In ihren Verstecken in Ägypten, im Boot, auf den Straßen Europas. Er schildert die Schicksale, die sich hinter den abstrakten Zahlen verbergen, und die dramatischen Umstände der Flucht. Ein authentisches Dokument und zugleich ein leidenschaftlicher Appell für eine humanitärere Flüchtlingspolitik. LLL und der Suhrkamp-Verlag verlosen gemeinsam 5 Exemplare von „Über das Meer“. Kennwort: Flüchtlingspolitik

Und wieder haben wir eine ganze Sonderseite mit Buchverlosungen für unsere Leser organisiert. Auch diesmal läuft die Anmeldung per E-Mail – schicken Sie einfach eine Mail mit dem entsprechenden Stichwort, das Sie unter den jeweiligen Buchvorstellungen finden, und Ihrer Adresse an Verlosungen@lebenslangeslernen.net Teilnahmeschluss für alle Verlosungen ist der 30. Juni 2015. Wir wünschen viel Glück!


Lesen und Hören ■ ■ ■

Groß ist nicht immer groß Klein ist nicht immer klein Erwachsen ist nicht immer alt Klug ist nicht immer weise Bescheidenheit ist immer Zier Freude ist immer Freude Glück ist immer Glück Augen auf ist immer gut Augenzwickern beweist Lebensmut

Foto: pixabay.de

Werner Bärtschi (*1932), Schweiz

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■ ■ ■ Gesundheit und Fitness

Heilpilze als natürliche Ergänzung Wie bestimmte Pilzsorten bei der Behandlung und Vorbeugung von Diabetes und Demenz unterstützend eingesetzt werden können In China wird sie bereits seit mehreren Jahrtausenden in der traditionellen Medizin eingesetzt, in Deutschland fand sie vor einigen Jahrhunderten die erste Erwähnung in Medizinbüchern: Die Behandlung mit Heilpilzen. Während der letzten Jahre rückt sie nun auch immer weiter in den wissenschaftlichen Fokus und wird vermehrt von speziellen Therapeuten angeboten.

unächst ist festzuhalten: Auch wenn es sich um ein natürliches Produkt mit einer überschaubaren Produktpalette handelt, sollten Patienten von einer Eigentherapie absehen und sich an einen erfahrenen Heilpraktiker wenden. Die Heil- oder auch Vitalpilze enthalten verschiedene immunstärkende und entgiftende Inhaltsstoffe, die je nach Krankheitsbild kombiniert werden können.

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Mit Heilpilzen gegen Diabetes Besonders bei Diabetes-Erkrankungen wird immer häufiger auf Vitalpilze zur unterstützenden Behandlung zurückgegriffen. So wird beispielsweise der Heilpilz Coprinus einge-

setzt, um den Blutzuckerspiegel zu senken und die Bauchspeicheldrüse zu entlasten. Bei Diabetes Typ II eignet sich der Mitake-Pilz, um die betroffenen Zellen empfänglicher für Insulin zu machen. Als angenehmer Nebeneffekt wirken die Pilze gleichzeitig Durchblutungsstörungen entgegen. Da Diabetes, vor allem im Alter, als einer der Auslöser für Demenz gilt, wird dieser Gedächtnisstörung gleichzeitig mit der Diabetes-Krankheit entgegengewirkt. Warum so unbekannt? Was den Bekanntheitsgrad angeht, teilt die Heilpilz-Therapie das Schicksal mit vielen alternativen Behandlungsmethoden: Das Marketing kommt viel zu kurz. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Da es sich bei Pilzen um Naturprodukte handelt, sind diese nicht patentierbar, weshalb kein Pharmakonzern die Kosten für die Werbung auf sich nehmen will. Selbst Ärzte werden wesentlich weniger über solche Alternativmethoden informiert, während bei den klassischen Medikamenten sogar mehr Geld in die Werbung als in die Forschung investiert wird.

Foto: pixabay.de

Gut zu wissen Da Pilze die Eigenschaften haben, Stoffe aus dem Boden zu absorbieren – und damit auch die schlechten – eignen sich für medizinische Zwecke nur Heilpilze aus Zuchtbetrieben. Bei regelmäßiger Einnahme setzt die Wirkung in der Regel zwischen einem Monat und drei Monaten ein. Am häufigsten werden Heilpilze als Kapseln oder Pulver, teilweise auch als Extrakt, verabreicht. Neben Diabetes werden Vitalpilze mittlerweile in sehr vielen medizinischen Gebieten eingesetzt, so zum Beispiel in der Behandlung von Krebs, MS, Stoffwechselerkrankungen und vielem Red.: LLL mehr.

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Gesundheit und Fitness ■ ■ ■

Vitametik: Trend-Ausbildung im Gesundheitsbereich Familie und Job unter einen Hut bringen, vor dieser Herausforderung stehen Frauen, die beispielsweise nach der Babypause wieder arbeiten möchten. Eine mögliche Weiterbildung muss mit den bestehenden privaten Verpflichtungen vereinbar sein und eine Perspektive für die Zukunft bieten.

Ausbildung ist gut mit dem Alltag vereinbar Die Ausbildung zur Vitametikerin erstreckt sich über fünf Wochenenden innerhalb eines Jahres mit begleitendem Heimstudium und ist gut mit dem Alltag zu vereinbaren. Während der Ausbildung kann man nach Absprache Vitametik-Praxen besuchen und den Alltagsbetrieb miterleben, diese Erfahrungen las-

sen sich gut für die spätere Tätigkeit nutzen. Nach der Ausbildung wird man Mitglied im Berufsverband für Vitametik (BVV) und erhält somit die Lizenz zur Verwendung des eingetragenen Markennamens „Vitametik“. Bundesweit gibt es über 300 Vitametiker in eigener Praxis, manche davon arbeiten nebenberuflich. Red.: LLL/djd

Foto: pixabay.de

Stress lass nach: Darum sind Vitametikerinnen gesucht „Hervorragende berufliche Chancen ergeben sich heute insbesondere im ständig wachsenden Gesundheitsmarkt“, meint Frank Schneider vom Online-Verbraucherportal Ratgeberzentrale (RGZ). Ein vergleichsweise neues Berufsbild ist dort die Vitametik. Hierunter versteht man eine ganzheitliche Behandlungsmethode zur Entspannung von Muskulatur, Wirbelsäule und Nervensystem. „Vitametiker sind gesucht, weil der Stress und damit körperliche Probleme wie Kopfschmerzen oder Rückenleiden ständig zunehmen und die Schulmedizin oft keine ausreichenden Lösungen hat“, erklärt Volker Hoffmann vom Bildungsinstitut für Vitametik. Das wichtigste Instrument einer Vitametikerin sind die Hände, mit denen stressbedingte Muskelverspannungen ertastet werden. „Die Vitametikerin löst am Punkt mit der stärksten Verspannung einen sanften und schnellen Impuls aus. Dieser unterstützt den Körper bei der gezielten Entspannung der Muskulatur“, erläutert Hoffmann. Alle Informationen zu den beruflichen Chancen innerhalb der Vitametik gibt es beim Bildungsinstitut unter www.dasbi.de. LebensLanges

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■ ■ ■ Gesundheit und Fitness

Hypnose in Frankfurt Die Praxis von Markus Krügel liegt zentral im Herzen Frankfurts. Ihre Besonderheit: Sie ist eine der ganz wenigen Praxen in Deutschland, die hypno-therapeutisch arbeiten. Jeder Interessent hat die Möglichkeit, ein einstündiges kostenfreies und unverbindliches Info-Gespräch in der Praxis zu buchen. Hypnose, Rückführung, Selbstheilung, Blockaden, Akupressur, Rauchentwöhnung, Gewichtreduzierung und weitere 142 Themen. Mehr unter www.hypnose-deutschland.com Warnung vor E-Zigaretten Wie bereits bekannt, enthalten E-Zigaretten Aromastoffe, die die Atemwege reizen. Zudem können die Höchstwerte der Aromastoffe schon bei normalem Gebrauch um das Doppelte überschritten werden. Forscher fordern deshalb, dass Hersteller dazu verpflichtet werden, auf den Produkten die Inhaltsstoffe anzugeben und eine Höchstgrenze für bestimmte Substanzen festzulegen. Mehr zum Thema unter www.bzbasel.ch Therapie gegen Tinnitus Die Retraining-Therapie ist derzeit die erfolgversprechendste Methode um chronischen Tinnitus zu behandeln. Zusammengesetzt ist die Therapie aus Hörtraining, Entspannungsmethoden, Verhaltenstherapie und der umfassenden Aufklärung über die Mechanismen, die an der Entstehung des Tinnitus beteiligt sind. Zwar verschwinden die Ohrgeräusche durch die Therapie nicht, der Betroffene lernt jedoch diese aktiv zu beeinflussen. Dies kann jedoch bis zu zwei Jahre dauern. Mehr Infos über die Behandlungen von Tinnitus unter www.tinnitracks.com Freeletics – Konkurrenz für Fitnessstudios? Die Fitness-App Freeletics setzt beim Training auf Techniken am Körper, die keine Trainingsgeräte und somit den Gang ins Fitnessstudio nicht mehr erfordern. Nach eigenen Angaben hat Freeletics bereits nach zwei Jahren vier Millionen registrierte Nutzer. Die App bietet einen virtuellen Coach, Ernährungspläne und Coaching und ist je nach Vertragslaufzeit für 6,50 bis 12 Euro monatlich erhältlich. Mehr Infos unter www.freeletics.com Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

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So wichtig ist richtiges Atmen Atmen ist die natürlichste Sache der Welt, und sie geschieht unbewusst. Welchen Einfluss sie auf die Gesundheit hat, wissen jedoch die wenigsten. Ein erwachsener Mensch atmet ungefähr zwölf Mal pro Minute, doch dabei kommt es vor allem auf die Art und Weise an, denn diese ist für seine Gesundheit entscheidend. Häufig nehmen Menschen ihre Atmung gar nicht wahr, weshalb sie ihren Körper einfach so atmen lassen, wie er es gerade in der entsprechenden Lebenssituation tut, doch das ist oft oberflächlich und verkrampft. Falsche Atmung durch Stress Besonders durch Stresssituationen wird diese oberflächliche und verkrampfte Atmung ausgelöst. Ist man zu häufig in dieser Situation, wird der Körper auf Dauer mit weniger Sauerstoff versorgt und Kohlendioxid kann nicht genug abgeatmet werden. Folgen sind Muskelverspannungen und eine verringerte Wahrnehmung von Schmerzreizen. Auch wenn dies in Ausnahmesituationen hilfreich ist, wird der Körper auf

Dauer mit Mangelerscheinungen und Erschöpfung wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Verdauungsproblemen und sogar HerzRhythmusstörungen reagieren. Durch den Sauerstoffmangel werden unter anderem die natürlichen Transportmechanismen des Blutkreislaufs gestört. Gifte können nicht mehr ausgeschieden werden, lagern sich in Gelenken ab, können dort Schmerzen verursachen und Blutkörperchen verkleben und stauen sich mit Eiweißen im Lymphsystem. Tiefe Bauchatmung ist gesund Wird das Bewusstsein auf die richtige Atmung gelegt, können viele Beschwerden gelindert werden. Die Bauchatmung ist deshalb so effektiv, weil dadurch viel Luft in die Lunge gelangt und der Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. Besonders für anstrengende Tätigkeiten, beim Sport und im Beruf ist die Bauchatmung ideal, weil die körperliche, aber auch geistige Fitness beeinflusst wird. Verbesserungen machen sich demnach in der Vitalität, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer bemerkbar. Durch Atemgymnastik und auch Atemtherapie kann eine gesunde Atmung trainiert werden. Mit der Atemtherapie kann die Stimme gekräftigt werden, was besonders für Lehrer, Musiker oder Schauspieler von Bedeutung ist. Auch für Menschen, die unter Burnout, Panikattacken oder Depressionen leiden, ist die Therapie geeigRed.: LLL/SN net.

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KURZ NOTIERT


Gesundheit und Fitness ■ ■ ■

Mirko Reeh: Zutaten: 400 g Spaghetti 400 g Zucchini 2 Schalotten 0,2 g Safran 200 ml Gemüsefond 200 ml Sahne 100 ml Weißwein Pfeffer & Salz

Schnell gekocht! er hat schon alle Zeit dieser Welt, um tolle Gerichte auf den Tisch zu bringen? Mal ehrlich, meistens muss es doch schnell gehen. Aber schmecken soll es trotzdem. Mit „Schnell gekocht“ zeigt Küchenstar Mirko Reeh, wie man auch bei knappen Zeitbudget gesund und lecker kochen kann. Über 50 Fotos machen Lust aufs Kochen. Insgesamt hat der Bestseller-Autor, der mittlerweile über 30 Bücher auf den Markt gebracht hat, 80 Rezepte mit vielen Variationen in seinem neuen Küchen-Quickie versammelt. Von der Blitz-Pasta bis zu ausgefallenen Kompositionen, die Mirko Reehs Kreativität zeigen, reicht die Palette. Bei BoD – Books on Demand – für 12 Euro und überall erhältlich, wo es Bücher gibt. Auch als e-book für EUR 9,90 und als Hardcover für EUR 19,90 zu haben.

Foto: istock

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Safran – Zucchini-Spaghetti Für 4 Personen | Zubereitungsdauer: ca. 20 Minuten Zubereitung: Die Spaghetti al Dente abkochen und warm stellen. Zucchini und Schalotten in sehr feine Streifen schneiden. Safran mit 2 EL Wasser einweichen. Zwiebeln und Zucchini mit etwas Öl in einem Topf anbraten. Dann den Weißwein hinzugeben und aufkochen lassen. Sahne und Fond hinzugeben sowie den eingeweichten Safran und wiederum aufkochen lassen. Nudeln hinzugeben und abschmecken mit Pfeffer und Salz. Alles sehr gut vermengen.

Verlosung LebensLanges Lernen verlost in Kooperation mit Mirko Reeh insgesamt 8 Plätze in einem der beliebten Kochkurse des Starkochs! Das Kochevent findet am 7. Oktober 2015 von 10 bis 14 Uhr statt und hat pro Teilnehmer einen Wert von 80 Euro. Folgendes Menü werden die Teilnehmer gemeinsam mit dem Gastgeber kochen und natürlich auch genießen:

Kulinarischer Herbst

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Kürbissuppe mit Kräuter-Pesto von den Kräutern der Grünen Soße frisch gebackenes Brot, hierzu selbst gemachter Frischkäse

Rindersteak mit Zwiebelkruste auf Selleriepüree Kohlrabi-Praline und Thymian-Reduktion Weißes Schokoladenküchlein mit Orangen-Likör Sauce Im Preis inbegriffen, Lebensmittel, Getränke wie Softdrinks und Wein, sowie Rezepte.

Foto: Stephan Maka

Nudelpäckchen gefüllt mit roter Bete in Salbei-Butter-Sauce

Um an der Verlosung teilzunehmen senden Sie bis zum 31. Juli 2015 eine E-Mail mit dem Kennwort „Mirko Reeh“ an Verlosungen@lebenslangeslernen.net Viel Glück! LebensLanges ■

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