LebensLanges Lernen November 2015
November 2015
Orcas in der Arktis?
Deutsch ins Grundgesetz?
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Seite 18
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Editorial
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Aus- und Weiterbildung Neue Studie zu frühkindlicher Bildung
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Regelschule oder Förderschule? Beides!
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Was sind Internet-ABC-Schulen?
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Orcas in der Arktis?
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Interview mit Martin Gayer, Teil 10
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START: SchülerStipendien-Programm
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So klingt Deutschland
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Im Fokus: Lebensmittelverschwendung
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Verlosungen zu unseren Themen
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Deutsch ins Grundgesetz
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Lesen und Hören
Kunst und Kultur Claude Monet: Vater des Impressionismus
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STURM-Frauen
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Fotowettbewerb: Je auffälliger, desto besser.
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Gewinnerfoto
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Australien: Dem Winter entfliehen
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Reisen und Erleben Australien: Dem Winter entfliehen in Down Under Cascais: Geheimtipp im Westen Portugals
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Gesellschaft und Umwelt Besondere Tage im November
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Verlosung: Neue Ausstellung in den Opelvillen
Foto: Stefan Redel/fotolia
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Gesundheit und Fitness Lichttherapie für Frühaufsteher und Nachtschwärmer
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Kann Langeweile krank machen?
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Impressum „LebensLanges Lernen“ www.lebenslangeslernen.net
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Inhalt
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Foto: Sam Shaw / Marilyn Monroe, New York City 1954 (Das verflixte 7. Jahr) © Sam Shaw Inc./www.shawfamilyarchives.com
Inhalt
Editorial
Editorial ■ ■ ■
Liebe Leserinnen, liebe Leser, als ich heute Morgen ins Büro gefahren bin, wurde es ganz besonders deutlich: Herbst und Winter gehen ineinander über. Im Schneckentempo kroch ich mit den anderen Autofahrern durch die dichte Nebelsuppe über die Autobahn und die Außentemperaturanzeige zeigte sogar die ersten Minusgrade an. Obwohl ich persönlich eher ein Sommerfreund bin, hat das graue und kühle Wetter doch auch durchaus seine Vorteile: Jetzt macht es umso mehr Spaß, es sich abends mit einer kuscheligen Decke, einer Tasse Tee und einem guten Buch auf der Couch bequem zu machen. Für die Eltern unter Ihnen ist das die ideale Vorlesezeit für Kinder: Studien haben ergeben, dass Kinder, die frühzeitig vorgelesen bekommen und mit Literatur in Kontakt kommen, in der Schule weniger Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Passend dazu findet am 20. November der 12. bundesweite Vorlesetag statt, an dem die Lesefreude geteilt werden darf. Ansonsten gilt auch bei Herbst- und Winterwetter: nicht zum Stubenhocker werden! Die Museen und Kunsthallen im Rhein-Main-Gebiet locken mit zahlreichen interessanten Ausstellungen, bunte Herbstwälder bieten fantastische Fotomotive und ein Wochenendausflug kann sehr gut vom grauen Alltagstrott ablenken. Wichtig ist, das Tageslicht zu nutzen, um dem Herbstblues entgegenzuwirken. Und wer dem Winter doch vollends entfliehen möchte, findet in dieser Ausgabe zwei sonnige Reiseziele! Viel Lesefreude mit der neuen Ausgabe wünscht Ihre Sabine Rippberger
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Neue Studie zu frühkindlicher Bildung Foto: Oksana Kuzmina/fotolia
Frühkindliche Bildung ist eine Lösung, um den Kampf gegen Armut endlich zu gewinnen. Denn qualitativ hochwertige Bildungsangebote bereits für kleine Mädchen und Jungen haben das Potenzial, ganze Gesellschaften nachhaltig in ihrer Entwicklung zu stärken. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der LudwigMaximilians-Universität München im Auftrag der Kindernothilfe, die kürzlich in Berlin vorgestellt wurde.
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amit wird empirisch nachgewiesen, dass die frühe Förderung und Bildung von Kindern deutlich größere Effekte hat als sämtliche spätere Maßnahmen im Bereich von Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Bereits in den ersten Lebensjahren werden durch frühkindliche Bildung die Grundlagen für das spätere erfolgreiche Lernen gelegt. Auch ergeben sich dadurch bessere Entwicklungs-, Teilhabe- und Aufstiegschancen. Sprach- und Wissensvermittlung, aber auch Musik-, Kunst- und Sportangebote tragen zur frühzeitigen Förderung der individuellen Fähigkeiten bei. Trotzdem geht der Ausbau frühkindlicher Bildungsangebote in vielen Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens nur zögerlich voran: Nur jedes fünfte Kind in Entwicklungsländern hat Zugang zu vorschulischen Bildungsangeboten. Diese sind zudem teuer und oft von schlechter Qualität. Gleichberechtigung als große Chance Dabei haben frühkindliche Angebote in Familien und vorschulischen Einrichtungen einen entscheidenden Einfluss auf die späteren Lernund Bildungserfolge, wie die Studie von Prof. Dr. Reinhard Markowetz von der Universität München deutlich herausstellt. „Auch kleine Mäd-
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chen und Jungen in strukturschwachen, ländlichen Regionen und in Krisengebieten haben ein Recht auf frühkindliche Bildung, genauso wie Kinder, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sozialen Gruppenzugehörigkeit oder einer Behinderung von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen sind“, sagt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. „Gerade für diese Kinder ist eine frühe Förderung eine riesige Chance.“ Wertschätzung in der Gesellschaft Frühkindliche Bildung sollte dabei immer ganzheitlich gedacht werden: Die Kinder müssten sozialemotional, psychisch und physisch in den Blick genommen werden. Es gilt, ihre individuellen Talente zu entdecken, ihr selbstständiges Denken zu fördern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Allgemein empfehlen die Autoren der Studie neben der Sicherung der Grundversorgung der Kinder also ihrer Ernäh-
rung, Gesundheit und Hygiene auch Qualifizierungsmaßnahmen für die Erwachsenen und Aufklärungskampagnen, um die Wertschätzung der frühkindlichen Bildung in der jeweiligen Gesellschaft zu erhöhen. Darüber hinaus raten sie zu deutlich mehr Finanzmitteln in diesem Bildungsbereich, zum Aufbau von Kooperationen und interdisziplinären Netzwerken sowie zu einer engen Zusammenarbeit mit den Behörden. Katrin Weidemann: „Die Bedeutung frühkindlicher Bildung scheint zwar von vielen Entscheidungsträgern anerkannt zu sein, der Überzeugung folgen jedoch noch zu selten konkrete Handlungen – das ist auch in Deutschland nicht anders.“ Die Kindernothilfe fordert, zehn Prozent der deutschen Entwicklungshilfegelder in die Grundbildung einschließlich frühkindlicher Bildung zu investieren. Bisher sind es lediglich zwei Prozent. Weitere Informationen gibt es unter www.kindernothilfe.de Red.: LLL/SR/Kindernothilfe
Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■
START: Schülerstipendien-Programm richtet sich neu aus Engere Fokussierung auf jugendliche Zuwanderer und Flüchtlinge
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b dem Schuljahr 2016/17 sollen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen gefördert werden, die erst seit einigen Jahren in Deutschland sind und in finanziell schwierigen Verhältnissen leben. Zusätzlich sind Unterstützungsangebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit Kommunen geplant. „NeuSTART“ als nächster Integrationsschritt Die Stiftung reagiert auf die positiven Entwicklungen im Bereich der Integration und Migration und der öffentlichen Wahrnehmung von Migranten in den letzten Jahren. Geschäftsführer Robert Hasse er-
klärt: „Seit der Gründung unseres Programms (2002) hat sich vieles verändert auch durch Initiativen wie START. Heute stellt ein Migrationshintergrund nicht mehr per se ein Bildungsrisiko dar, besonders nicht, wenn die Familien bereits seit Generationen in Deutschland leben. Vielmehr sind es soziale und finanzielle Gründe sowie fehlende Informationszugänge, die eine Benachteiligung bedeuten. START möchte deshalb zukünftig verstärkt Jugendliche unterstützen, die neu in unser Land gekommen sind und noch nicht über die entsprechenden Bildungszugänge verfügen. In der Unterstützung beim ‚NeuSTART’ der Neuankömmlinge sehen wir eine große Chance für den nächsten Integrationsschritt für unsere zukünftigen Stipendiaten und die gesellschaftliche Weiterentwicklung.“ Bildungsprogramm unterstützt individuelle Potenziale Ähnlich dem aktuellen Programm, für das derzeit die Aufnahmezere-
monien stattfinden, besteht „NeuSTART“ aus einer materiellen und einer ideellen Unterstützung. Die Schülerinnen und Schüler nehmen an einem Bildungsprogramm, bestehend aus einem verpflichtenden „Studium generale“ und weiteren Wahlangeboten, teil. Das Programm fördert ihre Potenziale und unterstützt sie bei der Findung und Verwirklichung ihres weiteren Bildungs- und Lebensweges. Die bisherigen Stipendiaten werden in das neue Programm eingebunden, so dass die Neuausrichtung organisch umgesetzt werden kann. Um aber bereits vor dem nächsten Schuljahr auf die aktuelle Flüchtlingskrise zu reagieren, plant die START-Stiftung eine zusätzliche Pilot-Initiative für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. In Zusammenarbeit mit interessierten Kommunen soll zeitnah die Vernetzung zwischen START-Stipendiaten und Alumni mit jugendlichen Flüchtlingen initiiert werden. Mehr Infos unter www.start-stiftung.de Red.: LLL/SR/Hertie-Stiftung
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Nach über 13 Jahren erfolgreichen Einsatzes für die „Integration von Zuwandererkindern“ richtet sich START, ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, neu aus.
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Aus- und Weiterbildung
Von Gästinnen, Studierx und männlichen Professorinnen Was will und was bewirkt die geschlechtergerechte Sprache? Seit die Anglistin Luise F. Pusch vor drei Jahrzehnten „Das Deutsche als Männersprache“ identifizierte, hat sich der Sprachgebrauch in Behörden, Unternehmen und der Öffentlichkeit grundlegend gewandelt.
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ie Absicht, das weibliche Geschlecht auch in sprachlichen Formen sichtbar zu machen, hat eine Vielzahl von verbindlich anzuwendenden Leitfäden in den öffentlichen Verwaltungen des deutschsprachigen Raums hervorgebracht. So dekretiert die Stadt Wien Grundsätze (Paarform m/w, das Binnen-I als die Kurzform der Paarform sowie geschlechtsneutrale Wendungen) und gibt weitere Hinweise zum Formulieren und für die Anrede in geschlechtergerechter Sprache. Die Begründung: „Sprache prägt unser Bewusstsein und unsere Vorstellung von Geschlechterrollen“. Es reiche nicht aus zu sagen oder zu schreiben: „Frauen sind mit gemeint“.
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Ist die deutsche Sprache sexistisch? Die Ansichten darüber, wie prägend
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die Sprache ist, liegen weit auseinander; im Aufeinandertreffen unversöhnlicher Positionen steckt ein erhebliches Erregungspotenzial, und gefochten wird mit harten Bandagen. Die feministische Sprachkritik bezeichnet die deutsche Sprache in ihrer Struktur und ihrem Wortschatz als sexistisch; in ihr komme die Vormachtstellung des Mannes zum Ausdruck. Für die Beseitigung der Vormacht sei ein sprachlich initiierter Bewusstseinswandel nötig: „Der wahre Feind ist das generische Maskulinum“, plädiert Luise Pusch; es mache die Frauen unsichtbarer als jede Burka. In der deutschen Sprache – wie in vielen anderen auch – ist die Entscheidung zugunsten der männlichen Form getroffen worden, wenn es um das Generische geht, also vom Geschlecht abgesehen wird. Die männliche Form kann die weibliche einschließen (z. B. Arzt), die weibliche (Ärztin) die männliche nicht. Man bezeichnet dies sprachwissenschaftlich als „inklusive Opposition“ bzw. in der Grammatik als FemininMotion. Es gibt zwar auch einige Wörter im generischen Femininum (die Geisel, die Waise), das generische Maskulinum überwiegt in Anzahl und Frequenz jedoch stark. Dass in unseren Sprachen die männliche
Form privilegiert wird, kann nicht verwundern in einer Welt, die stark durch die männliche Sicht geprägt war und ist. Bewusstseinsbildende Macht Nun wenden Linguisten ein, dass das Prinzip der inklusiven Opposition auch andere Bereiche betreffe (Tag schließt Nacht ein, und dass etwa die romanischen Sprachen weitaus „männersprachlicher“ seien als das Deutsche. Wesentlicher aber der Einwand: Die feministische Linguistik überschätze gewaltig die bewusstseinsbildende Macht der Sprache. Allerdings ist hier einzuräumen: 2008 hatte zumindest eine Studie den Nachweis gebracht, dass das generische Maskulinum zu einem geringeren gedanklichen Einbezug von Frauen führt (Gygax u. a.). In den Augen der Gegner der geschlechtergerechten Sprache ist diese dennoch grammatikalisch und stilistisch nicht zu verantworten, produziere inkorrekte und schwer lesbare Texte. Sie wollen wissen, wie dieser spannende Artikel weitergeht? Finden Sie es heraus unter www.lebenslangeslernen.net Red.: LLL/Bernd Eckhardt
Aus- und Weiterbildung ■ ■ ■
Regelschule oder Förderschule? Beides! Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf wollen beides: die inklusive Regelschule und die Förderschule. Sie machen die Frage nach der Schule von der individuellen Beeinträchtigung des eigenen Kindes abhängig.
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er Studie zur Folge sind Eltern mit der Wahl der jeweiligen Schulform überwiegend zufrieden. Wer sein Kind in eine Regelschule schickt, stelle die gesellschaftliche Integration in den Vordergrund. Wer sein Kind in die För-
derschule schickt, möchte nicht, dass das Kind permanent das Gefühl des Scheiterns erlebt. Doch sind im Vorfeld bei der Suche nach der richtigen Schule Schwierigkeiten sichtbar. Hier fühlen sich Eltern häufig allein gelassen und überfordert. Unter der Leitfrage: „Was ist die beste Schule für mein Kind?“ wurden Eltern befragt, die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben. Mit einem Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden wurden Erfahrungen, Bedürfnisse, Einschätzungen und Wünsche der Eltern erfragt. 304 Interviews wurden anhand eines festen Fragebogens geführt. Die vollständige Studie mit Reportagen und einem Analysepapier zur
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Neue Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt die Wünsche von Eltern auf
Inklusion im deutschen Schulsystem finden Sie ab sofort unter www.kas.de/jedes-kind-ist-anders Red.: LLL/SR/KAS
Europaministerin Puttrich beim 35. Girls Camp zu Gast
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rovadis und die Sportjugend Hessen führten die Camps auf Initiative des Hessischen Wirtschaftsministeriums, der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums zum 35. Mal durch. Finanziert werden sie seit 2011 vom Land Hessen unter Einsatz von Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Mitteln der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. „Das Camp stellt eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, in den Ferien praxisorientierte Erfahrungen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu sammeln. Nachwuchsförderung durch Berufsorien-
Foto: Entega/Provadis
Die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Lucia Puttrich, besuchte das MINT Girls Camp in Darmstadt.
tierungsangebote für junge Frauen ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Leistungsfähigkeit der Regionen in Hessen“, sagte Europaministerin Puttrich. Dr. Karsten Rudolf, Prokurist der Provadis und Bereichsleiter für Bildungs- und Forschungsprojekte, und Jürgen Herget, Geschäftsführer der Sportjugend Hessen, begrüßten die Ministerin sowie die Vorstandsvorsitzende Dr. Marie-Luise WolffHertwig der Entega AG, dem be-
trieblichen Lernort in diesem Camp, und die 20 Schülerinnen im Camp. Beide freuten sich über das Engagement der Schülerinnen, die ihre Freizeit in das Camp zum Zwecke der Berufsorientierung investieren. Für die Industrie sei es erfolgsentscheidend, ausreichend Fachkräftenachwuchs in den MINT-Berufen zu haben, und den jungen Mädchen ständen viele Wege offen, wenn sie sich weiter auf dem MINT-Pfad bewegen würden. Red.: LLL/Provadis LebensLanges ■
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JugendBildungsmesse Frankfurt Die JuBi gehört zu den bundesweit größten Spezial-Messen zum Thema Bildung im Ausland. Die verschiedenen Stände informieren über Schüleraustausch, High School, Gastfamilie werden, Auslandsjahr, Sprachreisen, Feriencamps, Freiwilligenarbeit, Au-Pair, Praktika, Work & Travel, Studium und Stipendien. Sie findet am 28. November 2015 zwischen 10 und 16 Uhr statt. Mehr Informationen gibt es unter www.jugendbildungsmesse.de azubi & studientage – Messe für Bildung und Karriere Mehr als 50 Unternehmen, Hochschulen, Berufsschulen, Bildungseinrichtungen, Institutionen, Behörden, Verbände und Anbieter von Sprachreisen informieren auf der azubi- & studientage Messe Frankfurt am 20. und 21. November 2015 über Ausbildungen, Studiengänge und alternative Möglichkeiten des Berufseinstieges. Darüber hinaus können junge Berufstätige, die noch nicht am Ende ihres Bildungsweges angelangt sind, die azubi- & studientage Frankfurt nutzen, um viele Informationen zu finden. Mehr Informationen gibt es unter www.kabijo.de Startschuss Abi Frankfurt 2015 Am 21. November 2015 können sich Schüler ab der 10. Klasse beim Studientag „Startschuss Abi Frankfurt“ über mögliche Wege und Studiengänge nach dem Abitur informieren. 20 bis 30 spannende Unternehmen, staatliche Universitäten und renommierte Privathochschulen werden vor Ort sein. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis zum 19. November 2015 notwendig. Mehr dazu unter www.e-fellows.net MASTER AND MORE Messe Frankfurt Am 5. Dezember 2015 präsentieren sich auf dieser Messe zahlreiche nationale und internationale Hochschulen mit aktuellen Angeboten und Informationen über ihre Master-Studiengänge aus unterschiedlichen Fachbereichen. Die Messe MASTER AND MORE Frankfurt ist deutschlandweit die einzige Master-Messe ihrer Art. Mehr Infos unter www.master-and-more.de
Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net
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Was sind Internet-ABC-Schulen? Das Siegel „Internet-ABCSchule“ geht an weitere 57 Grund- und Förderschulen aus Hessen, die sich gezielt für eine Förderung der Internetkompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler einsetzen.
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ndreas Lenz (Präsident der Hessischen Lehrkräfteakademie) und Joachim Becker (Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien – LPR Hessen) haben im Rahmen der 6. Medienbildungsmesse in Frankfurt die Projektsiegel verliehen. Fester Bestandteil des Alltags Ob zur Informationsbeschaffung, zum Kommunizieren oder zur Unterhaltung: Das Internet ist ein fester Bestandteil des Alltages geworden – inzwischen auch für Kinder. Um den Umgang mit den Inhalten des Internets zu fördern und zur Bildung von Internetkompetenz anzuregen, haben die LPR Hessen und das Hessische Kultusministerium die Initiative „Internet-ABC-Schule Hessen“ ins Leben gerufen. „Schülerinnen und Schüler sollten so früh wie möglich den kompetenten Umgang mit dem Internet erlernen. Dabei kommt insbesondere unseren Lehrkräften eine Schlüsselrolle zu. Durch das Projekt Internet-
ABC unterstützen wir die hessischen Grund- und Förderschulen dabei, sich im medienpädagogischen Bereich zu qualifizieren“, so Lenz. Initiative trägt positive Früchte Die feste Verankerung von Medien in unserem Alltag hob Joachim Becker, Direktor der LPR Hessen hervor: „Medien sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Dadurch bekommt die Vermittlung von Medienkompetenz eine herausragende Bedeutung, denn nur wer gelernt hat, Medien zu analysieren und kritisch zu reflektieren, kann kompetent mit ihnen umgehen. Die Vermittlung von Medienkompetenz ist einer der Arbeitsschwerpunkte der LPR Hessen und gerade in Schulen besteht, wie an keinem anderen Ort, die Möglichkeit, Kinder, Eltern sowie Lehrkräfte bei dem Erwerb und der Vermittlung dieser Kompetenz zu unterstützen. Es erfüllt uns mit Stolz und Freude, dass die Initiative in Hessen so positive Früchte trägt.“ Das Projekt, das sich an hessische Grund- und Förderschulen richtet, integriert die Fortbildung der Lehrkräfte und die Information der Eltern. Es ist eine Weiterentwicklung der medienpädagogischen Plattform www.internet-abc.de, die Kindern, Eltern und Pädagogen die ‚sichere‘ Internetnutzung vermittelt. Weitere Informationen gibt es unter www.kultusministerium.hessen.de Red.: LLL/SR/Kultusministerium Hessen
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KURZ NOTIERT
Aus- und Weiterbildung
Gesellschaft und Umwelt Gesellschaft und Umwelt ■ ■ ■
Besondere Tage im November Am 15. November 2015 findet der „Writers in Prison-Day“ statt, welcher auch als „Tag des inhaftierten Schriftstellers“ bezeichnet wird und 1980 durch das Writers-in-Prison-Committee der Schriftstellervereinigung P.E.N. initiiert wurde. Mit diesem Tag soll weltweit auf verfolgte, inhaftierte oder ermordete Schriftsteller und Journalisten aufmerksam gemacht werden. Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erhalten und eine hohe Beteiligung durch Veranstaltungen, Publikationen und Demonstrationen zu erreichen, werden jährlich fünf akute Fälle von inhaftierten Autoren vorgestellt. In Deutschland finden zudem einige Gedenkveranstaltungen mit prominenten Autoren und Journalisten sowie regionale Initiativen wie Lesungen oder Bücherspenden statt. Laut P.E.N. befinden sich zurzeit weltweit ca. 900 Journalisten und Autoren in Haft und sind schwersten Repressionen ausgesetzt. Mehr Infos unter www.pen-deutschland.de
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Writers in Prison-Day
Der Weltvegantag wurde am 1. November 1994 aufgrund des 50. Jahrestages der britischen Organisation „Vegan Society“ ins Leben gerufen und seither jährlich weltweit gefeiert. Während der Begriff „vegan“ 1994 noch ziemlich unbekannt war, ist er heute in aller Munde. Die Zahl veganer Produkte, Supermärkte, Bekleidungsläden sowie die vermehrte Präsenz veganer Cafés und Restaurants sowie Veggie-Hotels bestätigen den Trend zur veganen Lebensweise, für die sich immer mehr Menschen einsetzen. Sie ernähren sich rein pflanzlich und verzichten somit auf tierische Lebensmittel wie Fleisch und Fisch, Milch, Eier und Honig. Der Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU) schätzt die Zahl der Veganer in Deutschland derzeit auf 900.000 (Stand: Januar 2015). An diesem Aktionstag finden in Deutschland viele Informationsveranstaltungen und Aktionen zum veganen Leben statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.vebu.de
Foto: tunedi/fotolia
Weltvegantag
Der Weltstudententag wurde 1941 vom International Students’ Council ausgerufen und findet seitdem immer am 17. November statt. Er soll an die Studentenproteste von 1939 in Prag erinnern. Die Demonstration gegen die Besetzung durch das deutsche NS-Regime wurde blutig niedergeschlagen. An diesem Tag wurden neun Aktivisten ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet, Hochschulen geschlossen und 1200 Studenten in Konzentrationslager gebracht. Dieser Aktionstag soll an den Mut und Willen der Studenten erinnern und gleichzeitig Menschen dazu aufrufen, sich gegen das Schlechte auf dieser Welt einzusetzen, auch wenn man nicht über große Mittel verfügt. Red.: LLL/SN
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Weltstudententag
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Gesellschaft und Umwelt
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Orcas in der Arktis? Wie die Eisschmelze das Ökosystem beeinflusst Die Eisschmelze im Nordpolarmeer hat in diesem Jahr wieder dramatische Ausmaße angenommen.
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ach aktuellen Zahlen schrumpfte die Eisfläche der Arktis auf 4,41 Millionen Quadratkilometer, das ist der viert-niedrigste Stand seit Beginn der Satellitenmessungen. Der durch den Klimawandel beschleunigte Rückgang des Meereises führt zu schwerwiegenden Veränderungen im arktischen Ozean. Fische in der Barentssee wandern nach Norden ab, bis zu 160 Kilometer pro Dekade. Auch neue Arten stoßen ins zunehmend eisfreie Terrain vor: In der Kanadischen und Norwegischen Arktis werden vermehrt Orcas gesichtet, die oft auch als Killerwale bezeichnet werden. Neue Jäger, neue Probleme „Wenn neue große Raubtiere wie Orcas einwandern, können sie das gesamte Ökosystem des arktischen Ozeans verändern“, warnt Dr. Sybille Klenzendorf vom WWF-Arktisprogramm. Die neuen Räuber ma-
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chen Jagd auf andere Meeressäuger von Robben bis zum Grönlandwal. Killerwale kommen in fast allen Weltmeeren vor, sind aber für stark eisbedeckte Lebensräume nicht angepasst und meiden diese bisher. „Im Gegensatz zu arktischen Walen haben Orcas sehr große Rückenflossen, die in stark vereisten Gewässern hinderlich sind. Erst der Rückgang des Meereises ermöglicht den Killerwalen längere und weitere Beutezüge ins Polarmeer.“ Nicht nur Wissenschaftler und Umweltschützer, auch die Inuit zeigen sich besorgt, insbesondere weil Orcas dieselben Tiere jagen, die die Inuit mit Nahrung versorgen. Walrosse und Eisbären in Gefahr Für viele angestammte Arktisbewohner ist der Rückgang des Meereises bedrohlich. Zehntausende Walrosse strandeten im August in einer Massenansammlung an Alaskas Küste. Normalerweise nutzen die Kolosse das Packeis zum Rasten und gehen von dort auf Fischfang. Man geht davon aus, dass insbesondere Jungtiere in den Walrossmassen zu Tode getrampelt werden, wenn die Tiere aus Eismangel aufs
Festland ausweichen. Auch Eisbären schmilzt mit dem Klimawandel der Lebensraum unter den Tatzen weg. Normalerweise jagen sie vom Packeis aus Robben, die in Eislöchern zum Atmen auftauchen. Allerdings trägt die schmelzende Eisdecke die Bären oft nicht mehr bis in die Jagdgründe. Nahrungsmangel und Klimawandel „Die Beutezüge werden immer kraftraubender, weil die Eisbären Langstrecken von bis zu 300 Kilometern schwimmend zurücklegen müssen. Auf dem Festland „gestrandete“ Eisbären, die nicht rechtzeitig mit dem im Sommer schmelzenden Meereis nach Norden wandern, müssen bis zum Winter hungern, da an Land nicht ausreichend Nahrungsquellen zur Verfügung stehen“, so WWF-Expertin Klenzendorf. Die Veränderungen durch den Klimawandel seien in der Arktis deutlich sichtbar und beunruhigend, nur ein verbindliches Klimaschutzziel zur Reduktion der Treibhausgase kann ihnen etwas entgegensetzen. Mehr unter www.wwf.de Red.: LLL/SR/WWF
Gesellschaft und Umwelt ■ ■ ■ Teil 10/10
Lesen Sie heute den zehnten und letzten Teil des informativen Interviews, in dem Wasserexperte Martin Gayer von Acala sich den Fragen von Michael Vogt stellt. Michael Vogt: Im letzten Interview haben wir uns über die Forschung aus Japan und die im Filtersystem enthaltenen Mineralsteine unterhalten und erfahren, dass diese eine besondere Wirkung auf pflanzliche sowie menschliche Zellen haben. Martin Gayer: Genau, obwohl das Wasser chemisch das gleiche ist, erhält es durch diese Mineralien eine besondere Struktur, durch die Pflanzen das Wasser leichter und besser aufnehmen können. Genauso ist es beim Menschen. Bei den verschiedenen Steinarten, die sich natürlich über Jahrzehnte verändert haben, kommen immer neue Aspekte wie Belebungszusätze dazu. Wir haben zum Beispiel in der Pi-Technologie effektive Mikroorganismen berücksichtigt, die sich in der weißen Schicht des Filtersystems befinden.
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Gutschein: Dies ist der letzte Beitrag des Wasserinterviews. Wir bedanken uns für Ihr Interesse an Wasserfiltern mit einem Gutschein für Sie. Auf der Seite www.acalawasserfilter.de können Sie verschiedene Wasserfilter bestellen mit 15 Prozent Rabatt. Einfach beim Bestellen den GutscheinCode LLL15 angeben.
Michael Vogt: Ihr berücksichtigt somit das, was die Japaner entdeckt, erforscht und entwickelt haben.
Fotos: Acala
Wasserexperte Martin Gayer im Interview Martin Gayer: Ja genau, wir nutzen dieses ganze Wissen für den Bau des Filters, um das Wasser auf sanfte Art zu energetisieren. Michael Vogt: Auf dem kleinen Filter ist unten sehr schön die Blume des Lebens zu sehen. Welchen Hintergrund hat dies? Martin Gayer: Das ist eine Figur aus der heiligen Geometrie und diese hat nichts mit Esoterik oder ähnlichem zu tun, sondern ist eine Möglichkeit die ganze Weltentstehung, beispielsweise unserer Zellen, der Planeten, des Mondes, die ganzen Systeme anhand von geometrischen Figuren zu zeigen, zu erklären, zu bemessen. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass es ausschließlich Kreise sind. Michael Vogt: Hat das einen Einfluss auf das gefilterte Wasser oder ist das nur ein optischer Aspekt? Martin Gayer: Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Ob das jetzt einen direkten Einfluss auf das Was-
ser hat, kann man nicht beweisen, auch nicht messen. Laut Emoto, einem japanischen Forscher, hat es schon definitiv einen Einfluss, wenn man das Wasser nur anschaut. Die Gedanken werden automatisch auf das Wasser projiziert. Es hat somit indirekt immer einen energetischen Einfluss. Das Resümee der Literatur Emotos ist, dass man dem Essen oder Trinken oder dessen Schöpfer gegenüber eine gewisse Dankbarkeit ausstrahlen und sich freuen sollte, dass man das essen und trinken darf. Mit dieser Einstellung tut man auch sehr viel für seine Gesundheit. Michael Vogt: Das ist ein wunderschönes Schlusswort und macht deutlich, dass sich bei einem so wichtigen Element wie dem Thema Wasser in einer spannenden und faszinierenden Weise wissenschaftliche Forschung und Erkenntnisse, wie die der Quantenphysik einerseits und moderne Erkenntnisse dessen, wie man Wasser informieren kann und wie wir uns selber informieren, konditionieren können andererseits, verbinden. Ich sage ein ganz herzliches Dankeschön für Red.: LLL/Acala das Gespräch. LebensLanges ■
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Gesellschaft und Umwelt
Im Fokus: Lebensmittelverschwendung 82 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Deutsche im Durchschnitt jährlich weg. Dies entspricht einem Geldwert von 235 Euro. Somit entstehen in Deutschland laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Jahr für Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittelmüll, ein Drittel davon in den privaten Haushalten.
D Foto: Stefan Redel/fotolia
as Wegwerfen von Lebensmitteln ist aber nicht nur eine Kostenfrage für die Verbraucher. In jedem Lebensmittel steckt ein immenser Energieaufwand, der für die Produktion, den Transport, die Lagerung und die Vermarktung der Produkte verbraucht wird. Die Auswirkungen sind vielfältig: auf den Geldbeutel,
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auf Klima und Umwelt, auf weltweite Ressourcenverfügbarkeit. Nicht zuletzt führt das Phänomen auch zu Hunger und Ernährungsunsicherheit in ärmeren Ländern, die oft die Rohstoffe für die Lebensmittel liefern, die weggeworfen werden. Was nicht perfekt ist, kommt oft gar nicht in das Supermarktregal. Ein Teil der Lebensmittel bleibt entweder gleich auf dem Feld zurück, wird von den Supermärkten vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aussortiert oder an Tiere verfüttert. Fehlender Bezug zur Landwirtschaft Dazu kommen die Verbraucher selbst, die etwa jedes achte Lebensmittel in den Müll werfen. Ein Grund für diese Entwicklungen ist sicherlich auch der verlorene Bezug der Bevölkerung zu Landwirtschaft, Tierhaltung und zum Wert von Lebensmitteln. Waren Anfang der 50er Jahre etwa 25 Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft beschäftigt, sind es heute noch lediglich zwei Prozent. Auch die Ausga-
ben für Lebensmittel sind drastisch zurückgegangen. Laut Deutschem Bauernverband gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher 1925 noch rund 50 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus, heute sind es nur noch 11,9 Prozent. Debatte um Handlungsmöglichkeiten Die Problematik hat in letzter Zeit zusehends an Relevanz und Brisanz gewonnen, was sich in der intensiven Debatte sowohl in der Politik als auch in der Wissenschaft und der Gesellschaft rund um Handlungsmöglichkeiten widerspiegelt. Klar ist: Die Konsequenzen des Phänomens zu ignorieren ist nicht mehr zu verantworten. Sowohl entlang der Wertschöpfungskette als auch im Konsum- und Einkaufsverhalten von Hersteller-, Händler- und auch Verbraucherseite muss ein Umdenken passieren. Mehr Informationen hierzu und zu weiteren spannenden Themen gibt es unter www.globaleslernen.de Red.: LLL/Portal Globales Lernen
Gesellschaft und Umwelt ■ ■ ■
Die Bundesregierung konstituiert den ressortübergreifenden Arbeitskreis „Nachhaltige Stadtentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive“ unter Leitung des BMUB (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)
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ie Bundesregierung hat den Interministeriellen Arbeitskreis „Nachhaltige Stadtentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive“ ins Leben gerufen. Vor dem Hintergrund der Ende September in New York verabschiedeten weltweiten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, ist es Ziel des Arbeitskreises, den Stellenwert der Nachhaltigkeitspolitik auf globaler, europäischer und nationaler Ebene für die aktuelle und zukünftige Stadtentwicklung aufzuzeigen. Gleichzeitig soll verdeutlicht werden, dass Nachhaltigkeitsziele ohne die Städte nicht erreicht werden können. Der Arbeitskreis, kurz „IMA Stadt“, unter Leitung des Bundesumwelt- und Bauministeriums soll den Austausch innerhalb der Bundesregierung stärken und Kommunen konkret in ihrer nachhaltigen Entwicklung unterstützen. Fehlentwicklungen in Städten BMUB-Staatssekretär Gunther Adler rief die Ressorts zu entschiedenem Handeln auf: „Städte sind entscheidende Akteure nachhaltiger Entwicklung, dort werden Fehlentwicklungen und Probleme wie durch ein Brennglas sichtbar. Es sind die Städte, die eine Nachhaltigkeitspolitik konkret machen müssen, die Herausforderungen wie die Unterbringung und Verpflegung von Flüchtlingen bewältigen und soziale Integration sowie wirtschaftliche Innovationen schaffen.“
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Nachhaltige Entwicklung vor Ort unterstützen
Chance zur Gestaltung Der Beauftragte für Menschenrechte, internationale Entwicklung und Soziales im Auswärtigen Amt, Cyrill Nunn, unterstrich in der konstituierenden Sitzung: „Die global zu beobachtenden Urbanisierungsprozesse sind ein politisches ‚Megathema‘ – von großer Bedeutung für den Einzelnen sowie die Weltgemeinschaft, hochdynamisch und sehr komplex. Wir stehen als Bundesregierung in der Verantwortung, die Thematik nachhaltiger Entwicklung von Städten in internationale Dialoge einzubringen, uns eindeutig zu positionieren und diese Chance zur Gestaltung wahrzunehmen. Der ‚IMA Stadt‘ wird hierfür ein wichtiges Kommunikationsforum sein.“ Enger Austausch Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützen die Initiative. Beide sollen – wie weitere gesellschaftliche Akteure – eng in die Arbeit des „IMA Stadt“ einbezogen werden. „Wir wollen im engen Austausch mit den Städten und Gemeinden Wege zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Stadtentwicklung erarbeiten und sie beim Beschreiten dieser Wege unterstützen“, hob Staatssekretär Adler hervor. Mehr Wissenswertes gibt es unter www.bmub.de Red.: LLL/SR/bmub
KURZ NOTIERT Unternehmenswettbewerb: Erfolgsfaktor Familie 2016 Wer ist Deutschlands familienfreundlichster Arbeitgeber? Noch bis zum 11. Dezember 2015 können sich Unternehmen für den Wettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2016“ anmelden. Ziel ist es, gute Praxisbeispiele und innovative Konzeptideen für mehr Familienfreundlichkeit in der Arbeitswelt bekannt zu machen. Mehr Infos unter www.bmfsfj.de Mikroplastik – Problem für Mensch und Umwelt Dass Plastik für die Umwelt, besonders in Gewässern, ein Problem darstellt, ist bereits bekannt. Doch auch in vielen anderen Bereichen, wie bei Kosmetika durch bewusst zugesetztes Mikroplastik in Peelingcremes oder beim Waschen durch die Freisetzung tausender Fasern von Synthetiktextilien, wird die Umwelt durch Plastikteilchen belastet. Was mit Mikroplastik jedoch genau in der Umwelt geschieht und welche gesundheitlichen Folgen das für den Menschen hat, ist vielfach unbekannt. Mehr dazu unter www.diepresse.com In welchen Branchen arbeiten die Frankfurter? Eine neue Ausgabe von „frankfurt statistik aktuell“ beschäftigt sich mit den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die Mitte 2014 in Frankfurt am Main wohnten. Neben der Gesamtstadt betrachtet sie auch die Situation in den Stadtteilen. Demnach lebten im Vorjahr insgesamt 265.261 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Frankfurt. Davon arbeiteten rund 100.000 in sieben Branchen mit mehr als 10.000 Beschäftigten. Mehr Infos unter www.frankfurt.de Abgas-„Blitzer“ auch bald in Deutschland? „Remote Sensing Devices“ (RSD) – so heißen die mobilen Messeinrichtungen, die nicht die Geschwindigkeit, sondern die Emissionen von Fahrzeugen mit Hilfe eines Lichtstrahls aus ultraviolettem und Infrarot-Licht messen können. In den USA werden diese schon seit einigen Jahren für den alltäglichen Straßenverkehr eingesetzt. Mehr dazu unter www.svz.de
Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges ■
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Lesen und Hören Lesen und Hören
Foto: Rolandst/fotolia
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So klingt Deutschland
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om Glockenspiel aus dem Kölner Rathausturm über Salsa-Klänge vom Berliner Spreeufer bis hin zum Muhen der Kühe beim Almabtrieb in Bad Hindelang: Mehr als 1000 Alltagsgeräusche, Lieblingsklänge oder Lärmkulissen haben Menschen in Deutschland seit dem Start der Aktion Stadtklang am 1. August aufgenommen und in eine einzigartige OnlineKlangkarte hochgeladen. Sollte die Aktion ursprünglich nach zehn Wochen zu Ende gehen, bleibt Deutschlands erste Klangkarte wegen der regen Nachfrage jetzt bis Anfang 2016 aktiv. Das Tonmaterial, das auf der Internetseite www.stadtklang2015.de zusammengekommen ist, wird außerdem jetzt wissenschaftlich ausgewertet.
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Positive Klangkulisse „Mit der Aktion Stadtklang machen wir auf die bislang noch wenig bekannte Forschungsdisziplin der akustischen Stadtplanung aufmerksam. Geräusche prägen den Alltag von uns allen und beeinflussen unser Wohlbefinden. Forschung kann dazu beitragen, die Klangkulisse von Städten positiv zu beeinflussen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Die Aktion ist Teil des diesjährigen Wissenschaftsjahres Zukunftsstadt. Geleitet wird die Auswertung der Stadtklänge von Brigitte Schulte-Fort-
Foto: pholidito/fotolia
Die Aktion „Stadtklang“ wird bis 2016 verlängert. Mehr als 1000 Geräusche haben Nutzer bisher deutschlandweit in der Online-Klangkarte hochgeladen.
kamp, Professorin für Psychoakustik und Lärmwirkungsforschung in Berlin. Aktive Gestaltung „Die Aktion hat nicht nur Menschen über die Möglichkeiten akustischer Stadtplanung informiert, sie hat Menschen auch zum Mitmachen animiert. So ist nun ein wirklich wertvoller Fundus von Geräuschen entstanden“, so Schulte-Fortkamp. Das eingestellte Tonmaterial von insgesamt mehr als vier Stunden Länge könnte Aufschluss darüber geben, welche Geräusche die Menschen bewegen. Mit dem Ergebnis könnten beispielsweise Möglichkeiten entwickelt werden, Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Gestaltung von akustischen Umgebungen einzubeziehen. Die Aktionsseite liefert außerdem wissenschaftlich fundierte Informationen zu Themen wie Lärmforschung, Psychoakustik und akustischer Stadtplanung. Bürgerinnen und Bürger können auf der Webseite bis Februar 2016 Geräusche aus ihrem Umfeld mit dem Smartphone oder einem anderen mobilen Endgerät aufnehmen und in die KlangRed.: LLL/SR/bmbf karte hochladen.
Lesen und Hören ■ ■ ■
Deutschlands größtes Lesefest: Lesefreude teilen! Deutschland liest vor! Am 20. November kann jeder seine Lesefreude mit anderen teilen, im Rahmen des mittlerweile 12. bundesweiten Vorlesetags.
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eutschlands größtes Vorlesefest ruft dazu auf, dass jeder, der Spaß am Vorlesen hat, an diesem Tag anderen vorliest, Lesefreude weckt und ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen setzt. Denn Studien zeigen: Kinder und Jugendliche, denen in ihrer frühen Kindheit vorgelesen wurde, entwickeln einen engen Bezug zum Lesen. Sie haben später selbst mehr Freude daran, lesen häufiger und intensiver und haben in vielen Fächern im Schnitt bessere Schulnoten.
Neben dem Aufruf zum Vorlesetag loben die drei Initiatoren im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags seit 2013 gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund den Vorlesehauptstadt-Wettbewerb aus. Der Titel „Vorlesehauptstadt“ wird seitdem jährlich in drei Kategorien vergeben: die aktivste, die außergewöhnlichste und die öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt. Die Sieger werden Anfang Dezember 2015 bekannt gegeben. Teilnehmen können alle Städte und Gemeinden Deutschlands.
Außergewöhnlichste Vorlesehauptstadt Im vergangenen Jahr war die bayrische Gemeinde Rain – gemessen an ihrer Einwohnerzahl – die „Aktivste Vorlesehauptstadt“: Bei 8.488 Einwohnern hatten sich 216 Vorleser mit einer Vorleseaktion am 11. bundesweiten Vorlesetag engagiert. Vorgelesen wurde vom Pfarrer über Lesepaten bis hin zu Schülerinnen und Schülern der örtlichen Realschule. Den Titel „Öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt“ vergab die Jury im letzten Jahr an Mainz. Die Stadt organisierte mehr als 130 pressewirksame Vorlese-Aktionen, stellte diese in einer 40-seitigen Broschüre vor und veranstaltete unter anderem einen Vorlese-Flashmob in der Innenstadt. Besondere Leseorte In Wiesbaden fanden 2014 viele Veranstaltungen an ungewöhnlichen Lese-Orten statt, zum Beispiel im Bestattungsinstitut, im Ringer-Club, im Lebensmittelladen, im Rettungswagen oder mit einem blinden Vorleser in einem stockdunklen Kellerraum. Die hessische Landeshauptstadt überzeugte so als „Außergewöhnlichste Vorlesehauptstadt“. Red.: LLL/SR/Stiftung Lesen
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Rund zwei Millionen Zuhörer in 2014 Der bundesweite Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der Wochenzeitung DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Im vergangenen Jahr beteiligten sich nahezu 83.000 Vorleserinnen und Vorleser und erreichten so rund
zwei Millionen Zuhörerinnen und Zuhörer. Und die Begeisterung für den Vorlesetag ist weiterhin ungebrochen: Bis heute haben sich auf www.vorlesetag.de bereits über 20.000 Vorleser angemeldet – darunter bekannte Persönlichkeiten wie Peter Kloeppel, Nazan Eckes, Eckart von Hirschhausen, Markus Lanz oder Mandy Capristo. Auch zahlreiche Politiker nehmen in diesem Jahr wieder teil, sowohl Bundestagsabgeordnete als auch Landesminister. Städte und Gemeinden können sich als „Vorlesehauptstadt 2015“ bewerben.
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Lesen und Hören
Verlosungen zu unseren Themen Kalender „Australien“ Die einzigartige Weite des Outbacks, unberührte Küsten, faszinierende Felsformationen und Bilder, die den Pioniergeist des Landes der roten Erde widerspiegeln: Die Reise zum Fünften Kontinent kann beginnen. Mit außergewöhnlichen Perspektiven des australischen Fine-Art-Fotografen Michael Boniwell. Wie alle Ackermann Kalender ausschließlich in Deutschland produziert und klimaneutral auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft gedruckt. Gemeinsam mit dem Ackermann Kunstverlag verlosen wir 2 dieser schönen Kalender. Kennwort: Australien GenderGaGa Heute schon über Ihr Geschlecht nachgedacht? Gender Mainstreaming – die Vielfalt der Geschlechter – ist überall und in aller Munde. 20 Jahre lang hat sich diese absurde Ideologie unbeobachtet durch alle Hierarchieebenen gearbeitet – und jetzt haben wir den Salat. So langsam schwant immer mehr Bürgern, dass dies alles von zweifelhaftem Sinn und Nutzen ist, dafür aber zielsicher Steuergelder vernichtet. Aber es gibt auch positive Aspekte: Selten hatte eine Ideologie mit Weltverbesserungsanspruch einen derart großen Unterhaltungsfaktor. Und deswegen hat Gender Mainstreaming es verdient, als das betrachtet zu werden, was es ist: eine große Satireshow. Bühne frei! LLL und der adeo-Verlag verlosen gemeinsam 3 dieser unterhaltsamen Bücher. Kennwort: Gender
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Frühkindliche Bildung Frühkindliche Bildung, ein Thema das in der Gesellschaft und Politik immer mehr Gehör findet. Worum geht es dabei? Was bedeutet eigentlich „Bildung“ für Kinder und deren Entwicklung? Wie es in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Kleinkindern gelingen kann, kindgemäße und entwicklungsförderliche Bildungsprozesse zu gestalten wird in diesem Band am Beispiel von Themen, die hohe Aktualität besitzen, beleuchtet und diskutiert. LLL verlost in Kooperation mit dem Barbara Budrich-Verlag 2 Bücher zum Thema „frühkindliche Bildung“. Kennwort: Frühkindliche Bildung Vegan kann jeder! Die Erfolgsblogger des eat this! Blogs legen ihr erstes Kochbuch vor! Über Jahre entstand eine viel getestete Sammlung von unkomplizierten, veganen Rezepten der Alltagsküche, die in diesem Buch aufregend in Szene gesetzt werden. So kann sich jeder, vom Anfänger bis hin zum ambitionierten Hobbykoch, täglich mit veganen Köstlichkeiten verwöhnen. Der Neun Zehn Verlag und LLL verlosen gemeinsam 3 dieser besonderen Kochbücher. Kennwort: Vegan Systemische Beratung und Familientherapie Nach einer kurzen Einführung werden die grundlegenden Prinzipien der systemischen Beratung erklärt. Störungen und Krankheiten werden als Lösungsversuche gesehen, die irgendwie danebengeraten sind. Die zahlreichen konkreten Tipps aus dem systemischen Handwerkskoffer haben sich im Alltag bewährt und können direkt umgesetzt werden, um Probleme zu lösen oder überraschende neue Antworten auf lebenspraktische Fragen zu erhalten. LLL und der Verlag Vandenhoeck & Ruprecht verlosen in Kooperation mit dem praxis institut für systemische beratung Süd 3 Bücher zu oben genanntem Thema. Kennwort: Familientherapie
Und wieder haben wir eine ganze Sonderseite mit Buchverlosungen für unsere Leser organisiert. Auch diesmal läuft die Anmeldung per E-Mail – schicken Sie einfach eine Mail mit dem entsprechenden Stichwort, das Sie unter den jeweiligen Buchvorstellungen finden, und Ihrer Adresse an Verlosungen@lebenslangeslernen.net Teilnahmeschluss für alle Verlosungen ist der 30. November 2015. Wir wünschen viel Glück!
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Aus stillen Fenstern Wie oft wirst Du gesehn aus stillen Fenstern,
Durch wie viel Menschengeist magst du gespenstern, nur so im Gehn…
Christian Morgenstern (1871 – 1914), deutscher Schriftsteller
Foto: denisismagilov/fotolia
von denen du nichts weißt…
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Lesen und Hören
Deutsch ins Grundgesetz? Die Gesellschaft für deutsche Sprache bezieht Stellung In jüngster Zeit wird wieder zunehmend die Forderung erhoben, Deutsch als Staatssprache als ein symbolisch schützenswertes und Normen prägendes Gut in das Grundgesetz aufzunehmen.
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er Verankerung von Deutsch als gemeinsamer Sprache im Grundgesetz könne die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) prinzipiell zustimmen, sie sehe aber keine Notwendigkeit für eine solche Forderung, erklärt der Vorsitzende der GfdS, Prof. Dr. Peter Schlobinski.
Foto: Coloures pic/fotolia
Denglisch und Migrationssprachen Grundsätzlich könne die Frage gestellt werden, ob eine Verfassungs-
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änderung allein für diesen Punkt adäquat ist, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Minderheitenschutz und somit der Schutz von Minderheitensprachen nicht im Grundgesetz verankert ist. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht sei hervorzuheben, dass Deutsch faktisch Amts- und Schulsprache in Deutschland ist. Es stelle sich daher die Frage, so Schlobinski, warum dies verfassungsrechtlich abzusichern ist. Auffallend in diesem Zusammenhang sei, dass die Forderung nach „Deutsch als Staatssprache ins Grundgesetz“ zunächst im Kontext des sogenannten „Denglisch“ und der vorgeblichen Dominanz des Englischen erhoben wurde, in jüngster Zeit aber in Zusammenhang mit Migrationssprachen, zunehmender Migration und der zu erbringenden Integrationsleistung gestellt wird.
Wichtig für gesellschaftliche Teilhabe und für Integration In diesem Zusammenhang ist die GfdS der Meinung, dass die Kenntnis und Beherrschung des Deutschen für die gesellschaftliche Teilhabe zentral und folglich Sprachkurse für Migranten für die Integration in die deutsche Gesellschaft elementar sind. Sprachangebote einerseits und die Verpflichtung zur Teilnahme an Deutschkursen andererseits seien wichtiger als die abstrakte Forderung nach einer Verfassungsänderung, betont Schlobinski. Die sprachliche Integration, dies hat die Zweitspracherwerbsforschung der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts immer wieder belegt, werde nur durch Sprachangebote, Sprachkurse und die Vermeidung von (sprachlichen) Ghettobildungen erfolgreich sein. Mehr unter www.gfds.de Red.: LLL/SR/gfds
Lesen und Hören ■ ■ ■
Klavier spielen lernen ohne Notenkenntnisse? Foto: Arizanko/fotolia
KURZ NOTIERT
Viele Erwachsene, die ein Instrument lernen wollen, aber das Notenlesen in der Schule vernachlässigt und nie richtig gelernt haben, fragen sich, ob sie überhaupt ein Instrument ohne Notenkenntnisse lernen können.
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tevie Wonder, Eric Clapton, Paul McCartney und Elvis Presley haben einiges gemeinsam – sie sind große Musiker, ihre Musik ist weltbekannt und sie konnten keine Noten lesen oder wiedergeben. Auch wenn man als guter Musiker die Musik im Blut haben, sie erfühlen und leben muss, reichen gute Gene allein jedoch nicht aus, um ein Instrument professionell spielen zu können. Es gibt unterschiedliche Methoden, um Klavier spielen zu lernen, teils auch an manchen Schulen angeboten. Auswendig lernen Lernt man Klavierspielen ohne Noten, müssen sich Tastenkombinationen exakt eingeprägt und aus der Erinnerung heraus gespielt werden. Nachteil hierbei ist, dass man nur begrenzt weitere Musikstücke lernen kann und somit nicht in der Lage ist, jedes denkbare Musikstück
am Klavier spielen zu können. Das Experimentieren und Hineinhören in das Musikstück erleichtern jedoch das Auswendiglernen. Abwandlungen und Interpretationen des Stücks verhelfen zusätzlich zu einem neuen Musikgefühl. Buchstaben und Farben als Notenersatz Es gibt einige Schulen, die mit Buchstaben- oder Farbsystemen arbeiten. Diese Systeme dienen lediglich als Hilfestellung und unterscheiden sich nicht viel vom Notenlesen. Nachteil ist jedoch, dass man ein Gespür für den Rhythmus entwickeln muss. Für bekannte Melodien ist dies kein Problem. Auch im Internet gibt es mittlerweile zahlreiche audiovisuelle Anleitungen für entsprechende Tastenkombinationen am Klavier. Aber auch hier sind ein Gefühl für Rhythmus und das passende Gehör Voraussetzung. Die unterschiedlichen Methoden ermöglichen demzufolge das Erlernen des Klavierspielens insofern, dass der Laie in der Lage ist, bekannte Musikstücke nach einem der vorgestellten Systeme zu spielen. Dennoch ist das Lesen von Musiknoten die einzige Methode, die es ermöglicht, Klavier perfekt und ohne Hindernisse bei unbekannten Stücken spielen zu können. Red.: LLL/SN
Kasseler Musiktage Die Kasseler Musiktage ist ein internationales Festival mit Konzerten renommierter Interpreten, Chöre und Orchester, aber auch mit vielversprechenden Neuentdeckungen der jungen Musikszene und Begleitveranstaltungen. Die Musiktage finden noch bis zum 15. November 2015 an verschiedenen Spielorten in Kassel statt. Im Fokus stehen in diesem Jahr mehrere Themen. Die Veranstaltungen sollen an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, den Beginn des Zweiten Weltkreiges vor 75 Jahren sowie den Mauerfall vor 25 Jahren erinnern. Mehr dazu unter www.kasseler-musiktage.de Mainz liest bunt – Märchen und Geschichten aus aller Welt Nach dem letzten bundesweiten Vorlesetag 2014 darf sich Mainz nun „Öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt 2014“ nennen. Beim diesjährigen bundesweiten Vorlesetag 2015 am 20. November werden wieder viele Orte zu „Leseecken“: von der Kunsthalle über den Turm von St. Stephan, von der Synagoge bis zum Ethno-Gelenkbus. Auch diesmal werden zahlreiche Vorleser, darunter Promis, Politiker und Pädagogen, Texte aus fernen und auch benachbarten Ländern vortragen. Mehr dazu unter www.mainz.de E-Books sind wichtiges Bildungsmedium Laut einer E-Book-Studie des Digitalverbands Bitkom hat sich das E-Book zu einem bedeutenden Bildungsmedium entwickelt. Demnach gaben 38 Prozent der befragten E-Book-Nutzer an, dass sie digitale Bücher für Ausbildung, Studium oder Beruf lesen. Nach Ergebnissen der Umfrage sind sie jedoch weiterhin in erster Linie ein Unterhaltungsmedium. Mehr Infos unter www.pressebox.de 16. Mainzer Büchermesse Anlässlich des 200. Geburtstages von Rheinhessen findet am 21. und 22. November 2015 die 16. Mainzer Büchermesse unter dem Motto „Rheinhessen feiert – und wir feiern mit!“ im Rathaus statt. Hier kann in den aktuellen Titeln gestöbert werden und das ein oder andere Weihnachtsgeschenk erworben werden. Mehr Infos unter www.mainz.de
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Dialog der Meisterwerke Zu seinem 200. Geburtstag erwartet das Städel Museum hohen Besuch: Noch bis zum 24. Januar 2016 werden ausgewählte Städel-Werke mit 65 Meisterwerken aus den renommiertesten Museen der Welt zusammengebracht, die während der Jubiläumsausstellung mit ihnen in einen „Dialog der Meisterwerke“ treten. Die herausragenden Arbeiten aus dem Städel stellen einen Querschnitt der Geschichte des Hauses dar und bieten zugleich einen Überblick über die in 200 Jahren gewachsene Sammlung. Mehr dazu unter www.staedelmuseum.de Bewerben für Kultur-Freiwilligendienst „kulturweit“ fördert zivilgesellschaftliches Engagement, transkulturelle Kompetenzen und die Weltoffenheit junger Menschen bis 25 Jahre. Noch bis zum 1. Dezember können sich diese online für ein Freiwilliges Soziales Jahr im September 2016 bewerben, wenn sie sich in Bildungs- und Kultureinrichtungen engagieren wollen. Mehr Infos unter www.kulturweit.de eigenART! Messe in Neu-Isenburg Vom 28. bis 29. November 2015 präsentieren und verkaufen 65 Jungdesigner, Detailverliebte und Kreative ihre Produkte sowie Waren aus ganz Deutschland. Neben Schmuck und Design, ausgefallenen Accessoires und farbenfrohen Lieblingsklamotten und Unikaten wird es auch einen spannenden Mix aus kulinarischen Geheimtipps, edlen Tropfen und ausgefallenen Naschereien geben. Mehr dazu unter www.eigenart-messe.de Mainz – ein Blick, viele Ansichten Am 27. November wird die Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ im Landesmuseum Mainz eröffnet. Bei der stadthistorischen Spurensuche veranschaulichen 150 Objekte, wie sich das Mainzer Stadtbild in den vergangenen 250 Jahren verändert hat. Besucht werden kann die Ausstellung noch bis zum 6. November 2016. Mehr Infos unter www.mainz.de
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Claude Monet: Vater des Impressionismus Claude Oscar Monet ist bis heute einer der bekanntesten Maler aller Zeiten. In der späten Mitte des 19. Jahrhunderts bildeten seine Kunstwerke den Grundstein für die Kunstrichtung Impressionismus – in diesem Jahr wäre der Maler 175 Jahre alt geworden.
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eboren wurde Claude Monet am 14. November 1840 in Paris. Seine Kindheit verbringt er in der Stadt Le Havre im Nordwesten Frankreichs, wo er bereits während seiner Schulzeit beginnt Karikaturen zu zeichnen, für die er viel Lob bekommt. 1859 geht Monet zurück nach Paris, um an der Académie Suisse zu lernen. Dort wird er 1861 zum Militärdienst verpflichtet, muss diesen aus gesundheitlichen Gründen allerdings abbrechen und kehrt 1862 zurück nach Le Havre, um sich zu erholen. Von seiner dort lebenden Tante wird Monet ermutigt, das Kunststudium fortzusetzen. Dabei lernt er den niederländischen Maler Johan Barthold Jongkind kennen, mit dem er fortan zusammenarbeitet und der ihm als Inspiration dient. Foto: pixabay.de
KURZ NOTIERT
Kunst und Kultur
Monet revolutioniert die Kunstwelt Aufgrund des preußisch-französischen Kriegs entschließt sich Monet, sein Künstlerleben in London fortzusetzen. Er ist begeistert von den Werken William Turners und lässt sich von ihnen dazu inspirieren, fortan häufiger Natur- und
Landschaftsbilder zu malen. Mit den vier Künstlern Pissaro, Bazille, Renoir und Sisley gründet Monet eine Künstlergemeinschaft, die heute als Gründung des Impressionismus gilt. Seine erste Einzelausstellung in London hat Monet 1883, und erstmals verdient er mit seiner Kunst so viel Geld, dass er sich ein Haus in Giverny bei Paris kaufen kann. Sein dortiger Garten bietet fortan die häufigsten Motive für seine Werke. Er versucht die verschiedenen Lichtverhältnisse und Tageszeiten einzufangen; so entsteht auch sein berühmtes Seerosenbild. Berühmte Werke Neben den Seerosenbildern gehört das „Frühstück im Grünen“ zu Monets bedeutendsten Werken. Die Vorlage für dieses Bild ist ein Werk Manets, das den gleichen Titel trägt. Im Gegensatz zu Manet verzichtet Monet hierbei allerdings auf jegliche Provokation; seine Figuren sind „züchtig“ gekleidet. Um ein weiteres Figurenbild handelt es sich bei „Frauen im Garten“, für die Monets Geliebte Camille Modell steht. Impressionismus durch Augenerkrankung? Am Ende seines Lebens leidet Monet an Rheuma, Krebs und grauem Star. Sein Augenarzt stellte die Behauptung auf, Monet habe die Bilder nicht absichtlich im impressionistischen Stil gemalt, sondern so, wie er sie aufgrund seiner Augenerkrankung tatsächlich wahrnahm. Bis zu seinem Tod im Jahr 1926 behält Monet den impressionistischen Stil bei und wird dadurch zum „Vater des ImRed.: LLL/SR pressionismus“.
Foto: Norbert Miguletz
STURM-FRAUEN DER STURM war ein Signal zum Aufbruch in die Moderne. Ursprünglich 1910 als Zeitschrift zur Förderung der expressionistischen Kunst gegründet, wurde der Name STURM schnell zum Markenzeichen: Der Herausgeber Herwarth Walden gründete neben der Zeitschrift 1912 die STURM-Galerie in Berlin. Zahlreiche, auch internationale Künstlerinnen wurden dort erstmals in Deutschland präsentiert. DER STURM war Programm, richtete sich gegen gedankliche Schranken, alles Etablierte und gegen die Bürgerlichkeit des Wilhelminismus. Als Netzwerk aus Freunden mit ähnlichen Interessen fand im STURM ein intensiver und lebendiger Austausch über die Gedanken, Theorien und Konzepte der Avantgarde statt. Die zusätzlich veranstalteten STURMAbende, die neu gegründete STURM-Akademie, die STURMBühne und -Buchhandlung sowie zeitweilig Bälle und ein eigenes Kabarett boten den STURM-Künstlerinnen zahlreiche Plattformen und machten die vielfältigen künstlerischen Richtungen und Tendenzen im Berlin der 1910er- bis 1930er-Jahre einem großen Publikum zugänglich. Diesen STURM-Frauen widmet die SCHIRN bis 7. Februar 2016 eine große Themenausstellung. Mit rund 280 Kunstwerken werden erstmalig insgesamt 18 STURM-Künstlerinnen des Expressionismus, des Kubismus, des Futurismus, des Konstruktivis-
Foto: Kunsthalle Schirn
Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910 – 1932 Bis 7. Februar 2016 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt
mus und der Neuen Sachlichkeit umfassend vorgestellt. Das Ergebnis ist ein etwas anderer Überblick über die wichtigsten Kunstströmungen der Avantgarde im Berlin des frühen 20. Jahrhunderts. Zu den bekanntesten Künstlerinnen zählen Sonia Delaunay, Alexandra Exter, Natalja Gontscharowa, Else Lasker-Schüler, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin. Hinzu kommen weitere Künstlerinnen, die heute in der Öffentlichkeit wenig präsent oder weitestgehend unbekannt sind, wie Marthe Donas, Jacoba van Heemskerck, Hilla von Rebay, Lavinia Schulz oder Maria Uhden. Jede der 18 STURM-Frauen wird in der Ausstellung in einem eigenen
Raum mit ihren Hauptwerken präsentiert. So unterschiedlich wie die Lebensläufe, die persönlichen Bedingungen und die Rezeption der STURM-Frauen sind auch ihre Werke, die sich stilistisch stark voneinander unterscheiden. In der Zusammenschau aber bilden sie ein beeindruckendes Panorama der modernen Kunst. Die SCHIRN versammelt in der Ausstellung herausragende Leihgaben wie Gemälde und Arbeiten auf Papier, Grafiken, Holzschnitte, Bühnenbilder, Kostüme, Masken und historische Fotografien aus namhaften Museen, Universitäts- und Privatsammlungen weltweit, u. a. aus dem Museum of Modern Art in New York, der University Art Gallery in Yale, dem Theatermuseum St. Petersburg, der Tate sowie dem Victoria & Albert Museum in London oder dem Centre Pompidou in Paris. www.schirn.de/sturmfrauen EINTRITT 11 Euro, ermäßigt 9 Euro, freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren, VVK-Tickets online buchbar auf www.schirn.de/tickets IHRE INDIVIDUELLE FÜHRUNG Für Privatpersonen, Gruppen, Firmen, Reisegruppen oder Vereine nach Vereinbarung bietet die SCHIRN individuelle Führungen an. BERATUNG UND BUCHUNG Telefon 069.29 98 82–112, fuehrungen@schirn.de LebensLanges ■
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Kunst und Kultur
Großer Fotowettbewerb
Je auffälliger, desto besser?
Foto: Pink Badger/fotolia
Das Motto für den Monat November lautet „Durchsichtig“. Senden Sie uns Fotos, die Sie selbst fotografiert haben und als kunstvoll empfinden. Jeder Einsender kann maximal 2 Fotos einsenden. Bitte geben Sie den Fotos auch einen Titel. Eine Jury wählt jeden Monat ein Foto aus. Jedes ausgewählte Foto wird mit Titel und Namen des Fotografen versehen. Schicken Sie Ihre Fotos per E-Mail an: foto@lebenslangeslernen.net Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.lebenslangeslernen.net Einsendeschluss ist der 30. November 2015. Der Gewinner erhält dieses schöne Fotobuch:
Naturfotografie mal ganz anders Naturfotografie fängt vor Ihrer Haustür an! Sie müssen nicht um die halbe Welt reisen, um den einzigartigen Moment, den uns die Natur täglich aufs Neue bietet, mit der Kamera einfangen zu können. Kommen Sie mit in die unglaublich inspirierende Welt der Naturfotografie. Es ist nicht entscheidend, dass Sie die Technik bis zur Perfektion beherrschen. Hören Sie auf Ihr Gefühl und lernen Sie die Welt mit anderen Augen zu sehen. Das Buch lädt dazu ein, jenseits von Technik und Handwerk den Blick für das Schöne zu schulen und gibt Ihnen trotzdem vielerlei konkrete Werkzeuge in Form von Foto- und Kreativübungen an die Hand. Jana Mänz zeigt in beeindruckenden Bildern und am Beispiel vieler Foto- und Kreativübungen, dass Naturfotografie mehr ist als nur das Festhalten einer atemberaubenden Landschaft oder einer einzigartigen Flora und Fauna: der Ausdruck Ihrer Emotionen und Kreativität. Gewinnen Sie beim Fotowettbewerb Bücher aus dem Franzis-Verlag!
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Zu Beginn der Farbfotografie wurden bei Familienfotos die farbenfrohesten und auffälligsten Kleider angezogen, damit sich die damals noch aufwändigen Aufnahmen auch lohnten.
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eute dagegen werden wir mit der Farbenvielfalt und -intensität verschiedenster Medien wie Farbfernseher nur so überhäuft.
Fotos zu erzielen, ist es wichtig, Struktur in das Bild zu bringen, da sie sozusagen die wichtigste Zutat ist. Egal ob klare, regelmäßige Linien und Formen oder Bildelemente, die chaotisch wirken – jeder Bildinhalt sollte aus einer mehr oder weniger grafischen oder abstrakten Bildstruktur bestehen. Besteht ein Foto jedoch nur aus Waagerechten und Senkrechten, dann wirkt es auf den Betrachter nur langweilig und starr. Es sollte somit möglichst noch ein weiteres Bildelement enthalten, das die Starrheit durchbricht und dadurch interessant wirkt.
Je bunter und auffälliger ein Bild, desto besser? Solche Bilder können einerseits als ansprechend wahrgenommen werden, können aber auch schnell grell und unruhig wirken. Die monochrome Fotografie besteht dagegen hauptsächlich aus einer dominierenden Farbe. Sie kann deshalb auch als einfarbige Fotografie bezeichnet werden. Die Konzentration liegt dabei auf einem oder ein paar wenigen zusammengehörenden Farbtönen. Sie können zwar aufgrund einer Farbe mit ihren verschiedenen Schattierungen harmonisch wirken, wegen der Farbreduzierung aber auch schnell unspektakulär und langweilig. Der Farbe kommt zudem eine Bedeutung zu, die das Werk beherrscht, gleichzeitig kommt die Stimmung des Bildes durch den dominierenden Farbton und Kontraste besser zur Geltung als bei einer normalen Farbfotografie.
Motive Besonders Landschaftsmotive eignen sich für die monochrome Fotografie. Die Eintönigkeit erzeugt bei ihnen eine besondere Stimmung, die dazu einlädt, dem Stress des Alltags für einen Moment zu entfliehen. Da große Motive schnell gefunden werden, stellen kleinere Motive die größere Herausforderung dar. Besonders in der Natur ist es daher lohnenswert einfach mal stehen zu bleiben und die Umgebung genauer zu betrachten. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die als Motiv reizvoll sein können wie z. B. die Musterung eines Steins oder die Schnittfläche eines Baumstammes sowie die Struktur eines Schneckenhauses. Wasser, schneebedeckte Hügel, Ackerfurchen oder Sandwüsten eignen sich aber auch hervorragend als Motive.
Strukturen sind das A und O Um eindrucksvolle monochrome
Mehr Informationen gibt es unter www.digitipps.ch Red.:LLL/SN
Gewinnerfoto Kunst und Kultur ■ ■ ■
„Die etwas andere Kirche“
Das Gewinnerfoto Oktober zum Thema „Kirchengebäude“ von Elena Kerzer
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Kunst und Kultur
Denkmalschutz: Eine bleibende Investition
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ulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte: „Denkmäler sind markante und weithin sichtbare Zeugen unserer Geschichte, sie prägen unsere reiche Kulturlandschaft. Dieses einzigartige kulturelle Erbe für künftige Generationen zu bewahren, gehört zu unseren vornehmen gesellschaftlichen Pflichten. Deshalb danke ich dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, dass er auch in diesem Jahr dem Erhalt des Kulturerbes eine hohe Priorität eingeräumt hat. Das Engagement des Bundes ist eine bleibende Investition in die Zukunft, denn so können dringend erforderliche Sanierungen an he-
Foto: pixabay.de
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat weitere Mittel in Höhe von 20,84 Millionen Euro für das Denkmalschutz-Sonderprogramm freigegeben. Damit werden deutschlandweit 124 ausgewählte Projekte des Denkmalschutzes gefördert.
rausragenden Kulturdenkmälern in den Regionen ermöglicht werden. Angesichts des großen Bedarfs in allen Bundesländern ist dies ein Segen für Deutschland und seinen Denkmalschutz.“ Dem Verfall entgegenwirken Im Rahmen des fünften Denkmalschutz-Sonderprogramms – ergänzt durch eine Kofinanzierung durch Länder und Dritte – werden national bedeutsame Kulturdenkmäler vor dem Verfall bewahrt. Zu den 2015 geförderten Projekten gehören zum Beispiel die East Side
Gallery in Berlin, die Bauhausvilla Feistel im sächsischen Chemnitz, die St. Georg Kapelle im brandenburgischen Neuruppin, die Benediktinerabtei Plankstetten in der Oberpfalz, das Recklinghäuser Rathaus sowie der Schlossturm in Jever. Seit 2007 hat die Kulturstaatsministerin mit den Sonderprogrammen mittlerweile insgesamt 170 Millionen Euro zusätzlich zu ihrem nationalen Denkmal-Pflegeprogramm in den Denkmalschutz investiert. Weitere Informationen gibt es unter www.bundesregierung.de Red.: LLL/SR/Bundesregierung
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Vom 25. November 2015 bis 28. Februar 2016 Marylin und andere Diven: Remembering Sam Shaw. 60 Jahre Fotografie Die Opelvillen zeigen zum ersten Mal weltweit eine umfassende Retrospektive des bekannten amerikanischen Fotografen Sam Shaw. Der New Yorker schoss in den 1950er- und 1960er-Jahren Coverfotos für Magazine und fotografierte die großen Ikonen der Filmgeschichte. Als Freund Marilyn Monroes hielt er ihre einzigartige Ausstrahlung auf zahllosen unverstellt wirkenden Aufnahmen fest. Während des Drehs zu Das verflixte 7. Jahr, 1955, inszenierte er mit ihr sein wohl berühmtestes Bild: Marilyn mit wehendem weißen Kleid über einem Subway-Luftschacht New Yorks. Mit über 200 zum Teil noch unbekannten Fotografien und verschiedenen Originaldokumenten wird Shaws Schaffen umfangreich beleuchtet. LLL verlost in Kooperation mit den Opelvillen 10 x 2 Eintrittskarten für diese interessante Ausstellung. Einfach bis zum 30. November eine E-Mail mit dem Kennwort „Marilyn“ an Verlosungen@lebenslangeslernen.net schicken. Viel Glück!
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Foto: Sam Shaw / Marilyn Monroe, New York City 1954 (Das verflixte 7. Jahr) © Sam Shaw Inc./www.shawfamilyarchives.com
Verlosung: Neue Ausstellung in den Opelvillen
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Kulturmetropolen unter der Lupe Wie eine Studie der Hertie School of Governance feststellte, kann Deutschlands Hauptstadt kulturell betrachtet mit anderen Metropolen mithalten.
Foto: pixabay.de
Berlin auf Augenhöhe mit London, Paris, New York
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erlin als Kulturmetropole ist heute mit London, Paris, New York und Toronto durchaus vergleichbar. Nicht nur, was die Vielfalt und die Bedeutung des Kultursektors angeht, sondern auch mit Blick auf Herausforderungen und kulturpolitischen Reformbedarf können sich die Städte auf Augenhöhe vergleichen und voneinander lernen. Die Studie „Berliner Kulturpolitik in international vergleichender Perspektive“ des Centre for Cultural Policy der Hertie School of Governance stellt die genannten Städte und ihre Kulturpolitik erstmals systematisch einander gegenüber. Aus den Ergebnissen leitet Prof. Dr. Helmut K. Anheier, akademischer Direktor des Centres, unter anderem folgende Thesen ab: Kulturelle Hotspots In keiner Stadt ist die Ungleichbehandlung zwischen etablierten Einrichtungen der Hochkultur, in die 95 Prozent der Kulturausgaben fließen, und der sogenannten „freien Szene“ so stark ausgeprägt wie in Berlin. Um die kontraproduktive Abschottung der Sphären voneinander zu überwinden, sollte die Kulturpolitik auf eine permanente Schnittstelle setzen. Neben die klassische öffentliche Förderung sollten zivilgesellschaftlich organisierte Förderformen treten, wie es beispielsweise Toronto mit einem Arts Council und einer Arts Foundation vormacht. Der Mangel von finanzierbarem Arbeits- und Wohnraum für Kulturschaffende ist in den Vergleichsstädten weit größer als in Berlin, doch auch hier ist er deutlich spürbar. Diesen Trend insgesamt aufzuhalten ist eine Illusion. Stattdessen
sollte die Politik die innerstädtische Mobilität von Künstlern und das Entstehen neuer kultureller Hotspots fördern. Stadtbevölkerung hat Bedeutung für Kultur Auch die kulturelle Verarmung der Randbezirke und der Rückgang kultureller Bildungsangebote an Schulen sind Entwicklungen, mit denen alle Metropolen zu kämpfen haben. Berlin sollte diesem Trend jetzt entschieden entgegentreten, statt später verlorene Strukturen und niedrigschwellige Angebote mit weit höherem Aufwand wieder aufbauen zu müssen. Der digitale Wandel und die wachsende Diversität der Stadtbevölkerung (23 bis 50% mit Migrationshintergrund, Berlin: 27%) sind Phänomene mit unmittelbarer Bedeutung für Kunst und Kultur. Sie werden jedoch in den analysierten Städten allenfalls ansatzweise von der Kulturpolitik aufgegriffen. Berlin hat gute Voraussetzungen, um diese Themen auf seiner kulturpolitischen Agenda nach oben zu setzen.
Transparenz für strategische Planung Die Verteilung kulturpolitischer Aufgaben innerhalb der Verwaltung muss überdacht werden. Insbesondere die Trennung zwischen kulturpolitischer Zuständigkeit in der Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten und einer Zuständigkeit für Kultur- und Kreativwirtschaftspolitik beim Wirtschaftssenat erschwert ein Zusammendenken der Bereiche. Stattdessen sollte eine enge Verzahnung zwischen Kultur, Kreativwirtschaft und Wissenschaft gefördert werden. London, New York und Toronto sammeln kulturpolitisch relevante Daten auf breiter Basis und unter Einbindung zahlreicher Akteure. Die öffentlich zugänglichen Daten erhöhen die Transparenz der Kulturpolitik und sind Vorstufe langfristiger strategischer Planung. Ein Ansatz, der auch für Berlin empfehlenswert ist. Weitere Informationen gibt es unter www.hertie-school.org Red.: LLL/SR/Hertie School of Governance LebensLanges ■
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Reisen und Erleben
KURZ NOTIERT Weniger Auslandsreisen junger Europäer Bei der Analyse bezüglich der Entwicklung bei Auslandsreisen von Jugendlichen seit 2007 stellten IPK International und ITB Berlin fest, dass junge Europäer zwischen 15 bis 24 Jahren weniger reisen. 2014 machten sie 54 Millionen Auslandsreisen. Im Vergleich zu 2007 sank die Zahl der Auslandsreisen pro Jahr circa um ein Prozent. Als Grund dafür nannten sie den demographischen Wandel, der für die zurückgehende Zahl junger Konsumenten und die steigende Zahl älterer Reisenden verantwortlich ist. Mehr Infos zur Analyse gibt es unter www.finanzen.net Darmstadt – „Feuer und Eis“ Unter diesem Motto setzen am 27. November 2015 eisige Lichtzipfel und Eisbildhauer tolle Akzente, während die Geschäfte in der Innenstadt bis 23 Uhr geöffnet haben. Den Ludwigsplatz erleuchten am Abend spektakuläre Feuershows. Die Shows finden stündlich statt. Beginn der ersten Show ist um 19.30 Uhr. Von 19 bis 23 Uhr präsentieren Eisbildhauer ihr Können. FILMZ – Festival des deutschen Kinos Vom 24. bis 29. November 2015 findet das Festival des deutschen Kinos in Mainz statt. Für fünf Tage wird die Landeshauptstadt zum erlebbaren Medienstandort, an dem sich Filmemacher und Publikum auf Augenhöhe begegnen. Neben einem Langfilm- und einem Kurzfilmwettbewerb veranstaltet FILMZ seit 2010 auch Wettbewerbe in den Sektionen Dokumentarfilm und Mittellanger Film. Weitere Infos unter www.mainz.de Tipps für mehr Beinfreiheit bei Langstreckenflügen In vielen Flugzeugen ist der Abstand zwischen den Sitzplätzen eng bemessen. Zwischen den Fluggesellschaften gibt es hier aber Unterschiede. Auch wenn Fensterplätze bei Urlaubern begehrt sind, sollte für mehr Beinfreiheit doch besser der Platz am Gang gewählt werden, denn hier lassen sich die Beine am Vordersitz vorbei auch mal gemütlich ausstrecken. Mehr Tipps unter www.zvw.de
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Reisen und Erleben
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Australien: Dem Winter entfliehen in D Sonnige Zeiten am anderen Ende der Welt Australien ist das Traumreiseziel vieler Urlauber: Mit seinen kilometerlangen Goldstränden, der außergewöhnlichen Flora und Fauna, der faszinierenden Kultur der Aborigines und nicht zu vergessen den warmen Temperaturen hält sich das Land seit Jahren konstant bei den beliebtesten Fernreisezielen der Deutschen. Da sich Australien auf der Südhalbkugel der Erde befindet, herrschen dort Jahreszeiten gegensätzlich zu unseren, sodass deutsche Winterurlauber Weihnachten am Strand bei Temperaturen um die 30 Grad feiern können. Spannende Anreise Für Abenteuerlustige kann bereits die Anreise nach Australien spannend gestaltet werden. Aufgrund der weiten Strecke – die Flugzeit beträgt je nach Bedingungen ungefähr 24 Stunden – ist ein Zwischenstopp unbedingt von Nöten. Diesen können Interessierte gut mit der Möglichkeit verbinden, ein paar Tage in ein völlig unbekanntes Land hineinzuschnuppern. Besonders beliebt sind dabei die südostasiatischen
Länder oder Städte wie Bangkok, Vietnam oder Singapur. Auch der Wüstenstaat Dubai bietet sich hierfür gut an. All diese Orte werden mehrmals wöchentlich angeflogen und sind gut zu bereisen. Australische Metropolen Verschiedene Großstädte Australiens eignen sich für den Beginn der Reise. Am häufigsten wird hierfür Sydney gewählt, das zwar nicht, wie viele vermuten, die Hauptstadt des Landes ist, dafür sicherlich die bekannteste. Hier sollte nach Möglichkeit ein Besuch der berühmten Oper auf dem Programm stehen – das Opera House mit seiner muschelähnlichen Fassade prägt das Stadtbild und ist weltbekannt. Direkt nebenan können Besucher die Harbour Bridge besichtigen, die besonders Abenteuerlustigen können sie sogar erklettern. Dieser Spaß ist allerdings mit knapp 300 Dollar nicht gerade günstig. Wer gerne hoch hinaus möchte, und das ohne hohen Kletteraufwand, sollte sich einen Panoramablick vom Sydney Sky Tower aus gönnen. Hier hat man aus 250
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Metern Höhe eine tolle Sicht über die Stadt. Wer genug vom Stadttrubel hat, kann wunderbar in den Royal Botanic Gardens abschalten. Von Tropen- bis zu Wüstengewächsen können hier die interessantesten Pflanzen bestaunt werden und es finden täglich kostenlose Führungen statt. Um den Tag mit ein bisschen Shopping ausklingen zu lassen, empfehlen sich die Paddy´s Markets. Hier können Urlauber günstige Souvenirs und Kleidung erstehen und sich auf dem großen Lebensmittelmarkt mit frischem Obst und Gemüse eindecken. Wer Melbourne einen Besuch abstattet, sollte die Besichtigung auf dem Federation Square beginnen, der als „Herz der Stadt“ gilt. Rund um den Platz, der aus mehreren Ebenen besteht, finden sich zahlreiche Restaurants, Museen und Läden. Wollen Besucher auch in Melbourne hoch hinaus, sollten sie den Eureka Tower und dort im Besonderen das Aussichtsdeck im 88. Stock besuchen. Die Aussicht über die Stadt ist atemberaubend!
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Down Under
Rote Naturwunder und hüpfendes Wildleben Er ist DAS Sinnbild Australiens: Der Uluru oder Ayers Rock, der rote Inselberg, der bereits aus großer Entfernung aus der Landschaft heraussticht. Die dort ansässigen Aborigines sehen ihn als heiligen Berg an, des Weiteren gilt er als der größte Touristenmagnet Australiens. Da er in der Mitte des Landes liegt, ist er von den meisten Städten aus relativ gut erreichbar. Der Nationalpark, in dem sich der Uluru befindet, gehört außerdem zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Fauna Australiens unterscheidet sich grundlegend von der europäischen. Denkt man an Australiens Tierwelt, kommen vielen Menschen häufig Kängurus und Koalas als erstes in den Sinn. Neben diesen mehr oder weniger kuscheligen Bewohnern streifen außerdem Wombats und Schnabeltiere durch das Land, in den Gewässern finden sich Krokodile und zahlreiche Echsen erfreuen Reptilien- und Amphibienliebhaber. Australien beheimatet zudem eine große Anzahl an Schlangen und Insekten, darunter einige der giftigsten Arten weltweit. Vor der Nordostküste des Landes finden Naturliebhaber einen großen Schatz: Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Welt und aus diesem Grund bei Tauchern besonders beliebt. Es wird allgemein als eines der „Sieben Weltwunder der Natur“ bezeichnet und beherbergt zahlreiche Korallen-, Fischund Wassertierarten.
Tasmanien: Spannendes Inselleben Wem sich die Möglichkeit bietet, der sollte der Insel Tasmanien ebenfalls einen Besuch abstatten. Die im indischen Ozean gelegene Insel ist die größte Australiens und zeichnet sich durch viele naturbelassene Landstriche aus, in denen auch der seltene tasmanische Teufel beheimatet ist. Fast ein Viertel der Insel gehört zum UNESCO-Welterbe. Im Nordwesten Tasmaniens sind Teile der Insel durch regenwaldähnliche Waldstriche bedeckt, in der vor allem viele Eukalyptus- und Akazienarten angesiedelt sind. Das kleinere Känguru Wallaby fühlt sich hier ebenfalls wohl. Neben Tasmanien sind auch die Inseln Fraser Island, Kangaroo Island und Hamilton Island einen Besuch wert. Red.: LLL/SR
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Die Landeshauptstadt Canberra hat viel Kultur zu bieten. Vom Zentrum aus gut zu Fuß erreichbar sind beispielsweise das Kriegsdenkmal, das Parliament House sowie das Nationalmuseum und die Nationalgalerie, bei denen Künstlerherzen höher schlagen. Ein großer Vorteil ist, dass viele dieser Sehenswürdigkeiten kostenlos sind. Im Canberra Nature Park können Besucher wandern, radfahren oder reiten und die Natur am Fuße des Black Mountain genießen. Ebenfalls einen Ausflug wert sind die Städte Adelaide, Perth und Brisbane, die alle durch ein reiches Kulturprogramm und die unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten bestechen.
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Reisen und Erleben
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Cascais – Geheimtipp im Westen Portugals
An einer sandigen Bucht des Atlantiks, ungefähr 25 Kilometer westlich von Lissabon, liegt Cascais. Es war ursprünglich nur ein kleiner Fischerort, der sich mittlerweile zu einem der exklusivsten Badeorte der Region entwickelt hat.
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n der Zeit der portugiesischen Entdeckungsfahrten, etwa um 1537, bekam Cascais einen der ersten Leuchttürme des Landes. Als im Jahr 1870 König Luís beschloss, die Festung Citadela zu seiner Sommerresidenz umzubauen, begann der Wandel des Ortes vom Fischerdorf zum eleganten Seebad. Der mondäne Charakter nahm zu, was viele Aristokraten und reiche Bürger dazu bewog, Paläste und Villen in Cascais zu errichten. Zur kosmopolitischen Atmosphäre tragen neben den schönen Wohnvierteln auch elegante Geschäfte und Bars und der pittoreske Yachthafen mit rund 600 Liegeplätzen bei. Besonders sehenswert im Zentrum von Cascais ist das Museum „Condes de Castro Guimarães“, das sei-
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nen Standort in einem äußerst prachtvollen Palastgebäude hat. Ausgestellt werden Gemälde, Skulpturen und antike Möbel aus dem 16. bis 19. Jahrhundert – alles in allem ein gutes Beispiel für das aristokratische Flair, das Cascais auszeichnet. Guter Ausgangsort Ganz in der Nähe, direkt am pittoresken Leuchtturm „Farol de Santa Marta“ mit seinem kleinen Museum, liegt das 5-Sterne-Hotel Farol. Seine außergewöhnliche Inneneinrichtung wurde teilweise von Modedesignern kreiert. Das ehemalige Herrenhaus von 1890, das den Grafen Cabral gehörte, thront auf den steilen Klippen und gewährt einen wundervollen Ausblick auf den Atlantik mit seinen traumhaften Sonnenuntergängen. Das elegante Hotel Farol bietet den idealen Ausgangsort, wenn man Cascais zu Fuß erkunden möchte. Westlich davon befindet sich die „Boca do Inferno“, eine spektakuläre Gesteinsformation in den Küstenklippen. Hier hat das Wasser des Atlantiks Zugang zum tiefen Grund der Schlucht. Aufgrund der bei starkem Wellengang ohrenbetäubenden Geräusche der sich brechenden Wellen entstand der Name „Höllenschlund“.
Paradies für Golfer Cascais bietet Golfspielern in der näheren Umgebung insgesamt zehn Golfplätze. Beispielsweise Penha Longa befindet sich mitten in einem Naturschutzgebiet und wird immer wieder zu einem der besten Golfplätze Europas gekürt. Über das Jahr hinweg herrscht in Cascais ein sehr ausgeglichenes Klima. Im Sommer wird es selten extrem heiß, da über dem Atlantik meistens eine frische Brise weht. Doch auch im Winter ist der Ort ein lohnenswertes Ziel, denn die Temperaturen sinken selten unter 10°C. Die Küste mit ihrem Wechsel zwischen Sandstränden und Klippen hat ihren eigenen Charme. Wer den westlichsten Punkt des europäischen Kontinents kennenlernen möchte, sollte einen Ausflug zum nahen Cabo da Roca machen. Hier bietet sich auf den Klippen in 140 Metern Höhe ein spektakulärer Ausblick auf den Atlantik. Red.: LLL/Barbara Altherr
Reise-Tipps: Hotel Farol Cascais, Portugal www.farol.com.pt Flug: mit TAP Portugal
Gesundheit und Fitness Gesundheit und Fitness ■ ■ ■
Lichttherapie für Frühaufsteher und Nachtschwärmer
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umie-Schlafexpertin und Chronobiologin am weltweit führenden Surrey Clinical Research Zentrum, Dr. Victoria Revell, hat einige Ratschläge zusammengetragen, wie Sie Ihre zirkadianen Rhythmen (die innere Uhr) in Gang bringen, egal ob Sie ein Nachtschwärmer oder Frühaufsteher sind. Was ist die innere Uhr? Mit der inneren Uhr sind 24 Stunden-Rhythmen in Physiologie und Verhalten gemeint, die durch einen internen Taktgeber angesteuert werden. Das offensichtlichste Beispiel ist unser Schlaf-/Wach-Zyklus, aber es gibt in der Tat Rhythmen in fast allen Aspekten unserer Physiologie und unseres Verhaltens, einschließlich dem Stoffwechsel, der Produkti-
on bestimmter Hormone und unserer Konzentrationsfähigkeit. Warum ist die Regulierung unserer zirkadianen Rhythmen so wichtig für eine gute Gesundheit? Gestörte zirkadiane Rhythmen zeigen sich etwa durch den sogenannten Jetlag oder auch durch gesundheitliche Probleme aufgrund von Schichtarbeit, wenn der gewünschte Schlaf-/Wach-Rhythmus der inneren Uhr entgegenläuft. Ein gestörter Schlafrhythmus kann viele negative Auswirkungen auf Gesundheit, Wohlbefinden und Sicherheit haben. So ist es für die internen Systeme des Körpers nicht optimal, wenn z. B. eine große Mahlzeit in der Nacht eingenommen wird, während der Stoffwechsel auf niedrigem Niveau arbeitet. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Schlafmangel die Genexpression im Stoffwechsel direkt beeinflussen kann, und dass sogar Immun- und Entzündungsreaktionen beeinträchtigt werden. Wie sind Nachtschwärmer betroffen? Und was ist mit Frühaufstehern? Nachtschwärmer können länger wach bleiben und länger feiern als die sogenannten Lerchen, aber in einer Gesellschaft, in der die normale Arbeitszeit von 9.00 bis 17.00 Uhr liegt, sind sie oft nicht gut angepasst, da sie länger aufbleiben und dann entsprechend früher aufstehen müssen, als ihre innere Uhr programmiert ist. Dieser chronische Schlaf-
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Neuere Forschungen haben für Aufmerksamkeit gesorgt, weil darauf hingewiesen wurde, dass sogenannte Nachtschwärmer besonderen Risiken ausgesetzt sind: „Jugendliche, die während des Schuljahres spät zu Bett gehen, sind auf lange Sicht anfälliger für schulische und emotionale Probleme als ihre früher-zu-Bett-Pendants“.
entzug kann den Stoffwechsel, das Maß an Aufmerksamkeit, die Erinnerungsfähigkeit, die Stimmung und viele andere Aspekte der Gesundheit beeinträchtigen. Im Gegensatz dazu ist es für Frühaufsteher weniger wahrscheinlich, dass ihre Schlafperiode jede Nacht zu kurz bemessen wird. Sie sind daher seltener von chronischem Schlafmangel und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen betroffen. Wie kann Lichttherapie helfen? Für die Mehrheit der Menschen läuft die innere Uhr etwas länger als 24 Stunden. Dabei ist das Morgenlicht wichtig, um sich in die lokale Zeit zu integrieren und um eine gute Schlafqualität zur gewünschten Zeit zu gewährleisten. An den dunklen Wintermorgen, wenn zur Zeit des Aufstehens eventuell noch kein Morgenlicht wahrnehmbar ist, kann es von Vorteil sein, die Aufwachphase mit Hilfe einer hellen Lichtquelle zu unterstützen; dies hilft der inneren Uhr auf die Sprünge und trägt dazu bei, Schlafmuster konsistent zu halten. Helles Licht am Morgen kann vor allem für Menschen von Vorteil sein, die besonders früh aufRed.: LLL/Lumie stehen müssen.
Verlosung „Brightspark“ von Lumie für ein höheres Wohlbefinden Viele Menschen leiden unter saisonal abhängigen Depressionen (SAD). Brightspark von Lumie ist eine kleine, aber leistungsstarke SAD-Lichtdusche zur Verwendung zu Hause oder im Büro. Lichtduschen behandeln die Symptome von SAD mit hellem Licht, dessen Intensität dem Sommerlicht entspricht. Sie heben die Stimmung, steigern Energie und Konzentration, unterstützen sportliches Training und Frauengesundheit und lindern eine ganze Reihe von Beschwerden. Weitere Informationen gibt es unter www.lumie.de In Kooperation mit Lumie verlost LLL eine Brightspark-Lampe. Einfach bis zum 30. November eine E-Mail mit dem Kennwort „Lumie“ an Verlosungen@lebenslangeslernen.net schicken, schon sind Sie im Lostopf. Viel Glück!
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KURZ NOTIERT Händedruck? Nein danke! Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) waschen sich in Deutschland Frauen deutlich öfter die Hände als Männer. Die Beobachtungsstudien der London School of Hygiene & Tropical Medicine bestärken die Umfrage mit ihrem Ergebnis. Das Studienergebnis mit 250.000 Besuchern von Raststätten-Toiletten ergab, dass nicht einmal jeder dritte Mann seine Hände mit Wasser und Seife wäscht. Bei den Frauen sind es 36 Prozent, die dies nicht tun. Mehr dazu unter www.focus.de Begünstigen Spülmaschinen Allergien? Schwedische Forscher fanden heraus, dass sich das Geschirrspülen mit der Hand positiv auf die Gesundheit von Kindern auswirkt. Sie stellten fest, dass bei Familien, in denen das Geschirr mit der Hand gespült wird, Kinder zwischen sieben und acht Jahren seltener an einer Allergie oder einem Ekzem sowie Asthma und Heuschnupfen leiden. Die Wissenschaftler vermuten, dass Keime und Bakterien auf handgewaschenem Geschirr, die für das Immunsystem gut sind, der Grund dafür sind. Mehr Infos unter www.aerztezeitung.de
Gesundheit und Fitness
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Kann Langeweile am Arbeitsplatz krank machen? Boreout statt Burnout
Keuchhusten – immer öfter sind Erwachsene betroffen Während mittlerweile 95 Prozent der Vorschulkinder gegen Keuchhusten geimpft sind, der im Herbst und Winter öfter vorkommt als in anderen Jahreszeiten, sieht es mit der Auffrischung der Impfung bei Jugendlichen und Erwachsenen schlechter aus. Selbst wenn man die Krankheit bereits hatte, ist man nicht dauerhaft dagegen immun.
Während Burnout inzwischen bekannt und als Krankheitsbild in der Öffentlichkeit akzeptiert ist, findet das Phänomen Boreout bislang nur wenig Beachtung.
Mehr Krankschreibungen wegen psychischem Leiden Eine Studie des DAK-Psychoreports ergab, dass im vergangenen Jahr jeder 20. Arbeitnehmer in Deutschland wegen psychischer Probleme krankgeschrieben wurde. Laut Einschätzungen von Experten bedeutet es jedoch nicht, dass seelische Leiden mit der Zeit zugenommen haben, sie werden lediglich besser erkannt. Zudem seien ältere Menschen und Frauen häufiger betroffen.
abei kann chronische berufliche Langeweile ebenso krank machen wie jobbedingter Dauerstress. „Die gesundheitlichen Folgen der Unterforderung ähneln denen bei Überforderung und reichen von Schlaflosigkeit über Magen- und Kopfschmerzen bis hin zu Muskelzucken und Rückenproblemen“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER GEK.
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se Arbeit haben. Der Job als Auslöser ist also kurioserweise ähnlich wie beim Burnout Stress. Denn das Risiko ist groß, von Vorgesetzen, Kollegen oder auch Freunden als Faulpelz abgestempelt zu werden. „In unserer stark leistungsorientierten Arbeitswelt will kaum jemand zugeben, dass er oder sie sich im Beruf langweilt. Also investieren unterforderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer viel Zeit und Kreativität, um einen besonders geschäftigen Eindruck zu machen. Und das kann sehr anstrengend sein“, so Marschall.
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Stress als Auslöser Anfällig für das Boreout-Syndrom sind Menschen, die zwar einen Job, aber zu wenig oder zu anspruchslo-
Nicht die Augen verschließen Die Medizinerin rät Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen, sich der Problematik zu öffnen und sie, falls nötig, zu thematisieren. Manchmal sind sich Vorgesetzte der Situation gar nicht bewusst und dankbar für einen entsprechenden Hinweis. Denn oft lässt sich die Situation einfach durch eine gerechtere Aufgabenverteilung deutlich verRed.: LLL/SR/BARMER bessern.
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Gesundheit und Fitness ■ ■ ■
Der Banktermin und der Geburtstag Wer kennt das nicht? Gerade morgens ist vieles, was wir tun, durch sich täglich wiederholende Rituale geprägt, sei es die obligatorische Tasse Kaffee oder das schnelle Duschen. Aber wer nimmt denn tatsächlich den Geschmack oder die Temperatur des Kaffees wahr oder den Geruch des Duschgels? Gerade weil Dinge routiniert ablaufen und wir uns nicht konzentrieren müssen, neigen wir dazu, mit den Gedanken gleichzeitig bei etwas ganz anderem zu sein. Da ist noch der Termin bei der Bank am Nachmittag, für den alle erforderlichen Unterlagen eingepackt werden müssen, der Geburtstag der Freundin, die wir auf keinen Fall vergessen dürfen anzurufen, um ihr zu gratulieren. Ein bewusstes alltägliches Ritual Auch wenn wir der Überzeugung sind, dass das alles für unser Gehirn kein Problem ist, zeigen wissenschaftliche Studien etwas anderes. Das ständige gedankliche Hin- und Herspringen fordert viel Energie und ist für das Gehirn anstrengend. Dem lässt sich aber zum Beispiel dadurch entgegenwirken, indem
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Achtsamkeit – Momente im Alltag beobachten und fühlen
man im Laufe des Tages immer wieder in den gleichen Momenten kurz innehält und sich die Frage stellt „Wie fühle ich mich im Moment?“. Die große Kunst ist es, dieses kurze Innehalten so in den Alltag einzubauen, dass es nicht ebenfalls zu Stress wird, sondern zu einem Ritual, allerdings zu einem, das mit bewusstem Wahrnehmen verbunden ist. Wahrnehmen ohne zu bewerten Hierbei kann eine Liste sehr hilfreich sein, in der notiert wird, welche Augenblicke sich ein- oder mehrmals am Tag wiederholen. Das kann der Griff zum Glas sein, um etwas zu trinken, das Einsteigen ins Auto oder in die Bahn, um zur Arbeit oder zur Schule zu fah-
ren, oder der Moment in dem man sich hinsetzt um etwas zu essen. Wichtig hierbei ist es, das momentane Körpergefühl – ein Wohlgefühl oder eher Unwohlsein – einfach nur wahrzunehmen und nicht zu bewerten. Es ist absolut legitim, sich auch mal müde oder nachdenklich zu fühlen. Aber gerade das Annehmen, dass das Gefühl eben im Moment einfach so ist wie es ist und seine Daseinsberechtigung hat, kann sehr entlastend sein und somit zu mehr Gelassenheit und Entspannung führen. Auch in psychotherapeutischen Beratungen und Behandlungen ist das Erlernen von achtsamer Wahrnehmung schon seit geraumer Zeit ein wichtiges Ziel geworden. Sich seiner Gedanken und Gefühle bewusster zu sein und einen anderen Umgang damit zu erlernen, kann sowohl zur Reduzierung von Krankheitssymptomen als auch zur Erhaltung der Gesundheit genutzt werden. LLL verlost hierzu in Kooperation mit dem praxis institut für systemische beratung Süd auf Seite 16 drei Exemplare des Titels „Systemische Beratung und Familientherapie – kurz, bündig, alltagstauglich“. Das Buch enthält zahlreiche Tipps, die überraschende neue Perspektiven für Fragen des alltäglichen Lebens ermöglichen. Red. LLL/MB
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