Magazin LebensLanges Lernen April 2015

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April 2015

Initiative LLL: Fachkräftegewinnung Seite 6

Musikpädagogik für Erwachsene

Girls’ Day und Boys’ Day

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Inhalt

Editorial

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Aus- und Weiterbildung

Girls’ Day und Boys’ Day 2015

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Studieren ohne Abitur

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Fachkräftegewinnung in Handwerk und Industrie

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Hoher Stellenwert der Medienkompetenz

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Lernen heißt Vergessen?

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Gewinnerfoto

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Art Brut – Was ist das?

16 Orthorexie - Wie ungesund kann gesunde Ernährung sein?

Lesen und Hören

Musikunterricht und Musikpädagogik für Erwachsene Buchverlosungen im April

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Borneo – zwischen Naturwunder und Traumstrand

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Reisen und Erleben

Borneo – zwischen Naturwunder und Traumstrand

Impressum „LebensLanges Lernen“ Anzeigen-Sonderveröffentlichung V.i.S.d.P. : Armin Höflich Hermannstraße 54 – 56, 63263 Neu-Isenburg ahoeflich@lebenslangeslernen.net www.lebenslangeslernen.net Ein Unternehmen der: Logical System Development AG Krokusweg 3, 61381 Friedrichsdorf

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Konzept & Anzeigen: Armin Höflich 0 61 02 / 8 83 60 – 20 Anzeigen & Red.-Assistenz: Melanie Blaum 0 61 02 / 8 83 60 – 22

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Kunst und Kultur

Fotografieren in der Stadt

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Gesellschaft und Umwelt

UNESCO ruft zu integrativer Wasserpolitik auf

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Hoher Stellenwert der Medienkompetenz

Redaktion: Sabine Rippberger 0 61 02 / 8 83 60 – 19

Gesundheit und Fitness

Heilsame Berührungen Orthorexie – Wie ungesund kann gesunde Ernährung sein? 2

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Vertrieb: Petra Eckstein 0 61 02 / 8 83 60 – 10 Titelbild: fotolia Gesamtherstellung: Satz21 Gesellschaft für Medientechnologie mbH Hermannstr. 54-56, 63263 Neu-Isenburg

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Editorial

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Liebe Leserinnen, liebe Leser! Unsere Aprilausgabe hält wieder einiges für Sie bereit, um die Gehirnzellen aus dem Winterschlaf zu holen und auch um erschlaffte Körperpartien etwas auf Vordermann zu bringen. Zum Beispiel wäre es ein guter Einstieg in die Laufsaison, am „Lauf für Mehrsprachigkeit 2015“ im Frankfurter ehemaligen Bundesgartenschaugelände, jetzt Niddapark, teilzunehmen. Es ist einer von 42 Läufen, die bis Dezember 2015 im gesamten Hessenland stattfinden. Die Spendeneinnahmen gehen dieses Jahr an drei Institutionen, unter anderem an die von uns schon medial gesponserte Initiative „KITS – Kinder treffen Stars“. Für alle, die in diesem Jahr vor der Wahl eines Ausbildungsplatzes stehen, haben wir die Initiative Fachkräftegewinnung gestartet. Den Blick auch auf vielleicht nicht so populäre Berufe zu richten lohnt sich in jedem Fall. Erstens gibt es in den sogenannten Mangelberufen noch einige offene Ausbildungsplätze; zweitens sind diese mit zum Teil hervorragenden Zukunftsaussichten ganz in der Nähe zu erlernen. Handwerk und Industrie werben eifrig für diese Berufe. Wir zeigen Ihnen, wo Sie sich erkundigen können und stellen Ausbildungsbetriebe und -institutionen vor. Die Initiative läuft das ganze Jahr 2015 hindurch. Informieren Sie sich auf unserem Online-Portal www.lebenslangeslernen.net. Ach ja, die Nacht der Frankfurter Museen steht auch für den April im Veranstaltungskalender – für alle die tagsüber etwas Anderes vorhaben aber sich dennoch über die aktive Museums-Szene in Frankfurt informieren möchten. Hier eine Auswahl Termine der Museumsnächte deutschlandweit: Hamburg 18.04.2015, Kassel 18.04.2015, Düsseldorf 18.04.2015, Halle und Leipzig 25.04.2015, Bayreuth 16.05.2015, Berlin 29.08.2015 Unternehmen Sie doch mal mit der Familie eine Städtetour, das bildet... In diesem Sinne. Herzlichst Ihr Armin Höflich

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Aus- und Weiterbildung

Girls‘ Day und Boys‘ Day 2015: Gut informiert in die Zukunft! Am 23. April finden bundesweit sowohl der Girls‘ Day als auch der Boys‘ Day statt, bei dem Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, einen Tag lang in ein Unternehmen hineinzuschnuppern.

Fotos: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

Girls‘ Day: Mädchen-Zukunftstag In ganz Deutschland laden Unternehmen und Organisationen am Donnerstag, 23. April, Schülerinnen ab Klasse 5 ein, um Berufe in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften zu erkunden. Mehr als 1,5 Millionen Mädchen haben seit 2001 am Girls‘ Day teilgenommen.

Mit großem Erfolg: Jedes dritte Mädchen möchte in dem am Girls’ Day kennengelernten Beruf ein Praktikum machen oder eine Ausbildung beginnen. 28 Prozent der Unternehmen, die am Girls’ Day aktiv waren, haben mittlerweile Bewerbungen von ihren ehemaligen Girls’ Day-Teilnehmerinnen erhalten. Die Evaluationsergebnisse zeigen außerdem: Mädchen finden naturwissen-

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schaftliche und technische Berufe besonders ansprechend, wenn sie erfahren, dass Tätigkeiten in diesen Berufen Spaß machen, abwechslungsreich sind und mit Menschen zu tun haben. Weitere Informationen gibt es online unter www.girls-day.de Boys‘ Day: Jungen-Zukunftstag Der Boys’ Day findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt und gibt

Schülern der Klassen 5 bis 10 die Gelegenheit Berufe kennenzulernen, die bislang nur selten an sie herangetragen werden. Sie können in Kitas, Kindergärten, Grundschulen, in Krankenhäusern und Altenheimen, in Dienstleitungsunternehmen und Hochschulen Berufe kennenlernen, die einen geringen Männeranteil aufweisen. Weiterhin wird die Top Ten der männlichen Ausbildungsberufe von Berufen wie dem KFZ-Mechatroniker, Industriemechaniker und Elektroniker angeführt. Am Boys’ Day sind Jungen eingeladen neue Wege in der Berufsorientierung zu gehen. Ein neuer Service für alle, die in diesem Jahr mitmachen möchten: Seit dem 2. März ist eine Telefon-Hotline freigeschaltet. Jungen können direkt bei der Bundesweiten Koordinierungsstelle des Boys’ Day anrufen und sich nach Berufsbildern, Angeboten und der Anmeldung erkundigen. Die Hotline ist montags bis freitags von 14:00 bis 17:00 Uhr zu erreichen: 0521 / 106–73 52. Alle Informationen zur Anmeldung, Organisation, Materialien sowie weitere Serviceangebote gibt es online unter www.boys-day.de Red.: LLL/www.girls-day.de/www.boys-day.de


Aus- und Weiterbildung

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Studieren ohne Abitur: So gehts! Was vor einigen Jahren noch so gut wie undenkbar schien, ist längst Alltag in Deutschland geworden: Das Studium ohne Abitur. Mittlerweile greifen über 40.000 Menschen auf diese Möglichkeiten zurück. Trotz allem ist der Weg nicht ganz einfach, und die Hochschulen und Universitäten variieren bei ihren Aufnahmekriterien. ie Zahl der Studierenden ohne Abitur hat sich allein in den letzten drei Jahren vervierfacht. Der Grund dafür ist mitunter, dass sich immer mehr Hochschulen und Universitäten für diese Möglichkeit öffnen. Viele von ihnen benötigen mittlerweile nur noch den Nachweis einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung und entsprechende Erfahrung im Beruf. Ebenfalls möglich wird ein Studium mit bestimmten Berufsbildungsabschlüssen wie dem Fachwirt oder Meister.

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Foto: pixabay

Es gibt viele Möglichkeiten Studienwillige Nichtabiturienten sehen sich gleich zu Anfang einem großen Problem entgegen: Jedes Bundesland hat eigene Regelungen, Verordnungen und Zusätze. Dies wird durch die jeweiligen Hochschulgesetze geregelt. Eine gute Informationsquelle, um sich zu orientieren, ist die Website www.studieren-ohneabitur.de Hier werden die Zulas-

sungsverfahren in den einzelnen Bundesländern erklärt und weitere Tipps gegeben. Unterschiede beim Studieneinstieg liegen, abgesehen von den Landesunterschieden, auch in der Vorqualifizierung. Die besten Chancen haben all diejenigen, die einen Abschluss als Meister oder Fachwirt haben. Sie können unter Umständen direkt in ein Studium einsteigen, und das bei freier Fächerwahl. Hat der Bewerber eine abgeschlossene Berufsausbildung und kann bereits Berufserfahrung vorweisen, kann ebenfalls ohne größere Umstände ein Studium begonnen werden. Voraussetzung ist meistens die Wahl eines berufsverwandten Faches. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, eine Hochschulzugangsberechtigung mit hilfe einer bestandenen Begabtenprüfung zu erlangen. Kosten und Finanzierung Das Deutsche Studentenwerk hat ausgerechnet, dass ein „Normalstudent“, der alleine lebt, etwa 760 Euro monatlich für Ausbildungs- und Lebenshaltung aufwenden muss. Der Betrag variiert je nach Studienort, Fächerwahl und eventuellen Studiengebühren. Die hohe Summe ist der Grund, warum viele Menschen, die mit Familie und Job bereits mitten im Leben stehen, vor einem Studium zurückschrecken. Die Fördermöglichkeiten sind begrenzt, aber vorhanden. So bieten sich in einigen Fällen entweder ein Aufstiegsstipendium der Bundesregierung oder ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung an. Infos gibt es unter www.bmbf.de und www.boeckler.de Red.: LLL

KURZ NOTIERT Vorlesungen synchronübersetzt Das Karlsruher Institut für Technologie hat sich einem gängigen Problem ausländischer Studenten angenommen: Sie entwickelten den „Lecture Translator“, ein Programm, mit dessen Hilfe die Vorlesungen synchron in die Sprachen Englisch, Spanisch und Französisch übersetzt werden können. Die Vorlesung wird dabei in einer Cloud gespeichert und die Studenten können den übersetzten Text auf ihrem Laptop oder Tablet in ihrer Muttersprache lesen. So viel kostet ein Schüler Das Statistische Bundesamt veröffentlichte eine Studie, die belegt, wie viel Geld der Staat jährlich in einen Schüler investiert. Das Ergebnis: Durchschnittlich kostet ein Schüler die öffentlichen Haushalte rund 6300 Euro pro Jahr. Die Aufteilung ist dabei unterschiedlich: Ein Grundschüler kostet ca. 5400 Euro, Berufsschüler 4300 Euro. Am teuersten sind Gymnasiasten und Schüler einer integrierten Gesamtschule mit rund 7200 Euro, am günstigsten die Schüler in Berufsschulen im Dualen Studium mit 2700 Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.destatis.de Unterrichtsmaterial zum Lutherjahr Anlässlich des Lutherjahres 2015 und des zugehörigen aktuellen Themenjahres „Reformation – Bild und Bibel“ haben die Stiftung Lesen und die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“ Unterrichtsmaterial ab der Klasse 8 entwickelt, das sich interessierte Lehrer downloaden können. Der Titel der Materialien ist „Reformation – Sprache – Medien“ und wird von dem Kreativwettbewerb „Mein Tag – mein Erkennungszeichen“ begleitet. Sie finden die Ideen für den Unterricht, begleitende Lese- und Linktipps sowie die Wettbewerbsausschreibung unter www.derlehrerclub.de/luther Programmierunterricht in England An einigen englischen Grundschulen wurde im Laufe der letzten Monate mit dem Programmierprogramm „Scratch“ ein Programmierunterricht für die Schüler eingeführt. Die Kinder sollen damit von Anfang an den Einstieg in die digitale Arbeitswelt erleichtert bekommen. Deutschland gibt es auf diesem Gebiet bisher ausschließlich privat getragene Initiativen, hauptsächlich getragen von Technologiefirmen. Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges

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Aus- und Weiterbildung

Foto: pixabay

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Das Problem der Mangelberufe Mangelberufe haben in Deutschland in erster Linie mit einem schlechten Image zu kämpfen. Schichtarbeit, körperliche Anstrengung und niedrige Löhne schrecken viele Bewerber ab, obwohl vieles davon längst überholt ist und die Berufsbilder sich wesentlich verbessert haben. Das Landesamt für Arbeitsbeschaffung und die Bundesagentur für Arbeit fassen regelmäßig die aktuellen Mangelberufe in einer Liste zusammen; aktuell wird diese von fünf Handwerksberufen angeführt. Arbeitsuchende erhalten in diesen Berufen besondere Förderungsmaßnahmen, damit soll sowohl der Arbeitslosigkeit als auch der Situation der Mangelberufe entgegengewirkt werden.

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Duales Studium birgt viele Vorteile Einige Unternehmen bieten ihren Auszubildenden mittlerweile die Möglichkeit eines dualen Studiums an. Von dieser Möglichkeit profitieren sowohl die Azubis als auch die Unternehmen selber, da sie nach Ende der Ausbildung Azubis übernehmen können, die nach ihren Maßstäben aus- und weitergebildet wurden. Durch die Mischung aus Theorie und Praxis sind duale Studenten bestens auf das Berufsleben vorbereitet. Immer mehr Auszubil-

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Fachkräftegewinnung in Handwerk und Industrie In Zeiten der Globalisierungen und aufgrund des demografischen Wandels in Deutschland verstärkt sich auf dem Arbeitsmarkt zunehmend das Problem des Fachkräftemangels. Besonders im Bereich Handwerk und Industrie macht sich dieser Umstand bemerkbar; die dort ausgeübten Tätigkeiten führen die Liste der Mangelberufe an. Unternehmen wirken dem Fachkräftemangel auf verschiedene Arten entgegen. So ergreifen immer mehr Auszubildende die Möglichkeiten des dualen Studiums oder der Weiterbildung für Azubis. LebensLanges Lernen unterstützt die Fachkräftegewinnung in Handwerk und Industrie durch eine umfassende Kampagne in online und Print. dende ergreifen die Chance eines dualen Studiums. Anfangs größtenteils in den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften angeboten, gibt es heute auch vermehrt duale Studiengänge in der Industrie. Weiterbildung für Auszubildende Stärker diskutiert als das duale Studium werden Weiterbildungsmaßnahmen für Auszubildende, obwohl auch hier die Vorteile nicht von der Hand zu weisen sind. Sie werden vom Ausbildungsbetrieb oder der IHK angeboten und können sowohl der Nachhilfe als auch der Fortbildung dienen. Die Initiative zu einer solchen Weiterbildung geht häufig von den Auszubildenden selbst aus, die der mangelnden Ausbildungsstruktur entgegenwirken wollen. Die Bewerbungsprofile werden dadurch maßgeblich aufgewertet und

beim Berufseinstieg nach der Ausbildung sind weniger Nachqualifizierungen nötig, da diese bereits durch die „Vorqualifizierung“ stattgefunden haben. Berufe mit Zukunft Dazu Dieter Fuhrländer, Geschäftsführer des Bildungsportals und Magazins „LebensLanges Lernen“ im Rhein-Main-Gebiet: „Ausbildungsberufe in Industrie und Handwerk sind Berufe mit Zukunft. Während in anderen Berufsbildern immer mehr Arbeitskraft durch Technik ersetzt wird, werden auch weiterhin immer Dachdecker, Fräser und Arbeiter in allen weiteren Berufsbildern aus Industrie und Handwerk gebraucht. Mit der Kampagne „Fachkräftegewinnung in Handwerk und Industrie“ macht LebensLanges Lernen auf die Möglichkeiten und Missstände auf diesem Gebiet aufmerksam und zeigt auf, warum es sich lohnt, gerade einen solchen Beruf zu ergreifen. Diese Berufsfelder haben im Vergleich zu ihrer eigentlichen Bedeutung ein viel zu schlechtes Image, dem wir mit hilfe unserer Kooperationspartner entgegenwirken wollen.“ Die vollständige Initiative „Fachkräftegewinnung in Handwerk und Industrie“ finden Sie online unter http://ausbildung-mit-zukunftrhein-main.lebenslangeslernen.net


Aus- und Weiterbildung

Duales Studium

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www.provadis-hochschule.de

Vielversprechende Perspektiven Duale Studiengänge bieten berufliche Praxis von Anfang an

eit September 2012 ist die 21-jährige Nina Gerlach Studentin an der Provadis Hochschule am Industriepark Höchst. „Ich wollte nach dem Abitur mehr machen als lernen“, sagt sie selbstbewusst. Dienstagnachmittags und samstagvormittags besucht sie die Vorlesungen. An den restlichen Wochentagen arbeitet sie bei der Firma NOVIA Chromatographieund Messverfahren GmbH, die analytische Fortbildungsseminare für Laboranten anbietet. Dort kann sie unter anderem ihr Marketing-Knowhow aus dem dualen Studium direkt in einem kleinen Team anwenden. „Zur Provadis Hochschule bin ich auf Empfehlung gekommen. Trotz der Doppelbelastung würde ich es immer wieder so machen. Hier kann ich vieles, was ich lerne, direkt umsetzen und Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln.“

Fotos: Provadis

Trotz eines großen Angebots an Ausbildungsplätzen, entscheidet sich die Mehrheit der Schulabgänger heute für ein Universitätsstudium. Duale Studiengänge bieten als Mittelweg zwischen dualer Berufsausbildung und Hochschulstudium vielversprechende Perspektiven.

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Duale Studiengänge bilden einen Mittelweg zwischen dualer Berufsausbildung und Hochschulstudium und bieten dabei die Vorteile der dualen Ausbildung: Die Teilnehmer profitieren von den verschiedenen Lernorten. Sie arbeiten schon in Unternehmen mit und können daher frühzeitig berufliche Einblicke nutzen. Auch das Lernen in kleinen Gruppen und der persönliche Kontakt zu Dozenten sind oft genannte Vorteile.

Die Provadis Hochschule am Industriepark Höchst bietet duale und berufsbegleitende Studiengänge an. Ihre Wurzeln gehen auf die bereits in den 1960er Jahren von der Hoechst AG entwickelten berufsbegleitenden Studiengänge zurück. Zurzeit nutzen rund 1.000 junge Menschen und zahlreiche Unternehmen das praxisorientierte Studienangebot der vier Bachelorstudiengänge Business Administration (BWL), Business Information Management (Wirtschaftsinformatik), Biopharmaceutical Science und Chemical Engineering und der Masterstudiengänge Chemical Engineering und Technologie & Management. Der Werdegang von Sören Klie-Brüder, Absolvent des Bachelor-Studi-

engangs Business Information Management, zeigt, wie anerkannt diese Weiterbildungsmöglichkeit mittlerweile ist. Der gelernte Chemikant und Chemietechniker bei einem Unternehmen im Industriepark Höchst hat berufsbegleitend studiert, weil er sich persönlich immer weiterbilden will. „Meine Vorgesetzten und Kollegen haben mich jederzeit unterstützt“, sagt der 35-Jährige. Noch während des Studiums wurde er zum zweiten Betriebsleiter ernannt und ist heute verantwortlich für 30 Mitarbeiter. Ein erfolgreich abgeschlossenes berufsbegleitendes Studium belegt eindrucksvoll die Belastbarkeit des Absolventen – eine wichtige Voraussetzung für Führungsaufgaben. Nächste Infoveranstaltungen (Karriereabende): für Wirtschaftswissenschaftler am 28.04.15 – für Naturwissenschaftler am 29.04.15 Bitte anmelden unter www.provadis-hochschule.de

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Aus- und Weiterbildung

Globish –

Fotos: pixabay

die neue Weltsprache?

Eine Weltsprache wird mehrheitlich von Sprechern gesprochen, die diese nicht als Muttersprache gelernt haben. Das Englische genügt diesem Kriterium, mit einer geschätzten Zahl zwischen zwei und drei Milliarden Menschen, die wenigstens ein wenig Englisch sprechen können. eltweit finden etwa 80 Prozent der englischsprachigen Kommunikation ohne Muttersprachler statt. Der britische Anglist David Crystal vermerkte dazu bitter: „Die Weltsprache ist nicht Englisch, sie ist schlechtes Englisch.“ Der Siegeszug des Englischen hat die Konsequenz des Verlusts der muttersprachlichen Standardisierung. Dieses Problem stellt sich zuvörderst in den jeweiligen Zentren der Varietäten (Großbritannien, USA, Australien, Indien, Südafrika, Kanada), aber verstärkt auch den Nicht-Muttersprachlern: Welches Englisch sollen sie lernen?

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Globish wurde nach der Jahrtausendwende entwickelt mit der Ab-

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sicht, ein effektives Werkzeug der Kommunikation zu sein. Die Idee entstand im Kontext internationaler Konferenzen und verdankte sich der Beobachtung, dass die Anwesenheit von Englisch-Muttersprachlern die Kommunikation behinderte, die zwischen den Nichtmuttersprachlern auf der Basis von reduziertem und durchaus schlechtem Englisch gut funktionierte. Globish bietet ein vereinfachtes, aber korrektes Englisch mit einem beschränkten Basiswortschatz (1500, mit Ableitungen ca. 5000 Wörter), ohne kulturell geprägte Redewendungen und einer abgespeckten Grammatik: mit weniger Zeitformen, Handlungsrichtungen und Modi; Muttersprachler kommen in der Regel mit 3500 Wörtern aus. Globish ist also keine Kunstsprache wie Esperanto, sondern eine definierte Teilmenge des Englischen, ein „geschlossenes System einer natürlichen Sprache“. Was spricht für Glo-

bish? Einmal die Tatsache, dass sich ein Großteil der weltweit Kommunizierenden bereits auf dem Umweg über schlechtes Englisch auf Globish zu bewegt. Wo perfektes Englisch erfahrungsgemäß Missverständnisse produziert, dient Globish schnörkelloser Information und nüchterner Kommunikation. Zum anderen die Erwartung, dass Globish den Stress nimmt, das Englische „perfekt in Wort und Schrift“ beherrschen zu müssen, denn der überwiegende Kommunikationsbedarf funktioniert auch mit Globish. Und nicht zuletzt das ökonomische Argument: die Anstrengungen zum weltweiten Erwerb des Englischen unter falschen Prämissen (je perfekter, desto besser) gehen in die Milliarden. Was spricht gegen Globish? Bisher nichts, außer: Es fehlen im deutschsprachigen Raum Lehrwerke und die entsprechenden Kurs-Angebote. Die Volkshochschulen machen sich derzeit auf den Weg, diese Lücke zu schließen. Red.: LLL/Bernd Eckhardt


Aus- und Weiterbildung

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Hoher Stellenwert der Medienkompetenz Vor allem bei Bewerbungen ist Know-how gefragt Wir leben in einer absoluten Mediengesellschaft, in der besonders von Jobsuchenden immer wieder „Medienkompetenz“ gefordert wird. Obwohl dieser Ausdruck schon seit mehreren Jahrzehnten besteht, wird er aktuell am häufigsten im Zusammenhang mit den neuen Medien verwendet, so dass von den Bewerbern vor allem der sichere Umgang mit dem Internet, teilweise speziell mit den Social Media-Kanälen, erwartet wird.

In erster Linie erwarten Arbeitgeber, dass die Nutzung der neuen Medien den jeweiligen Bedürfnissen des Unternehmens bestmöglich angepasst wird. Sie gilt bei Bewerbungen als sogenannte Schlüsselqualifikation; Bewerber, die Medienkompetenz zeigen und das bestenfalls noch durch ein Zertifikat belegen können, werden Mitbewerbern in den meisten Fällen vorgezogen. Start ins (mediale) Berufsleben Bereits bei der Bewerbung ist heutzutage Medienkompetenz gefragt. Ein Großteil der Unternehmen schaltet die Anzeigen online auf verschiedenen Internet-Plattformen. Auch die Optik der am Computer erstellten Bewerbung, die entweder auf postalischem Weg eingeschickt oder per E-Mail versendet wird, lässt Schlüsse im Umgang mit dem Computer zu. Da mittlerweile nur

noch rund ein Viertel der Unternehmen eine Bewerbung in Papierform erhalten möchten, empfiehlt es sich, einen Bewerberkurs an einer Volkshochschule oder einer ähnlichen Einrichtung zu belegen. Teilweise werden solche Kurse für Arbeitsuchende auch vom Jobcenter angeboten. Private Wirkung nicht unterschätzen Vor allem Jugendliche sind fast täglich im Netz unterwegs. Und so schön es auch ist, die Bilder der letzten Party mit allen Freunden zu teilen – die Privatsphäre-Einstellungen sollten unbedingt so programmiert sein, dass die Bilder nicht für jedermann einsehbar sind. Schließlich ist es der erste Eindruck, der zählt. Ist dieser nicht befriedigend, kommt es in den seltensten Fällen zum ersehnten VorstellungsRed.: LLL gespräch.

Kindertagespflege Hessenweit einmalig: Verkürzte Grundqualifizierung für pädagogische Fachkräfte Der Bedarf an qualifizierter Kindertagesbetreuung steigt und damit verbunden auch der Bedarf an Betreuung. Die Stadt Frankfurt setzt auch auf den engagierten Einsatz von Tagesmüttern und Tagesvätern und hat deshalb Rahmenbedingungen zur öf-

fentlichen Förderung der Kindertagespflege entwickelt. Dazu gehören kostenfreie Grund- und Aufbauqualifizierungen für Frankfurter Tagespflegepersonen sowie die Zahlung von leistungsorientierten Geldleistungen und anteilige Kostenübernahme zu den Sozialversicherungen.

©Rainer Sturm_pixelio.de

Für pädagogische Fachkräfte kann eine Qualifizierung für die Kindertagespflege neue berufliche Perspektiven bieten z.B., weil sie eigene Kleinkinder versorgen oder mit Kindern in kleinen Gruppen arbeiten möchten. Für sie gibt es die Möglichkeit der Qualifizierung im Umfang von 80 Stunden. Die Volkshochschule Frankfurt a. M. (VHS) bietet für Hessen diese Qualifizierung für sozialpädagogische Fachkräfte nach dem anerkannten Erzieher/-innenCurriculum des Deutschen Jugendinstituts (DJI) an. Ein neuer Lehrgang beginnt am 2. Mai und endet mit dem Kolloquium am 11. Juli 2015. Die VHS – seit 2009 mit dem Gütesiegel zur Qualifizierung von Tagespflegepersonen zer-

tifiziert – bietet den Lehrgang in Koopertion mit dem Hessischen KinderTagespflegeBüro an. Dieses passgenaue Grundqualifizierungsangebot für Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie andere pädagogische Fachkräfte knüpft an deren Vorerfahrungen an. Die Lerngruppe besteht aus 10 bis max. 14 Personen. Bei erfolgreicher Teilnahme wird das Bundeszertifikat „Qualifizierte Kindertagespflegeperson“ vergeben. Wer eine Grundqualifizierung absolviert hat und die Abschlussprüfung mit dem Zertifikat des Bundesverbandes Kindertagespflege bestanden hat, erhält deutlich mehr Geld für die Betreuung von Kindern in Kindertagespflege.

Kontakt: Martina Köbberich, Tel. 069 / 212 73677, martina.koebberich.vhs@stadt-frankfurt.de www.vhs.frankfurt.de

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Gesellschaft und Umwelt

13. Down-Sportlerfestival Die weltweit größte und wichtigste Veranstaltung für Menschen mit Down-Syndrom findet dieses Jahr am 25. April statt. Erwartet werden mehr als 2.500 Gäste und 600 Sportler. Unter dem Motto „Down-Syndrom – wir gehören dazu!“ – für mehr Integration und soziale Gleichstellung von Menschen mit Down-Syndrom unterstützt die HEXAL Foundation das Festival und setzt sich besonders für diese Kinder ein, denn immer noch erleben viele von ihnen Ausgrenzung und Benachteiligung. Mehr Infos unter www.down-sportlerfestival.de Weniger Chemie gegen Schädlinge Förster in Thüringen setzen im Kampf gegen Schädlinge seltener Chemie ein. Laut der Landesanstalt Thüringenforst wurden in den 1990er-Jahren noch Chemikalien auf bis zu 5000 Hektar Staatswald eingesetzt. Im Jahr 2014 seien es weniger als 2000 Hektar gewesen. Grund dafür ist verstärktes Monitoring und alternative Methoden, um mögliche Probleme mit Schädlingen früh zu erkennen und schnell reagieren zu können. Drohende EU-Klage für Deutschland wegen Naturschutzmängeln Aufgrund von Versäumnissen beim Ausweisen und Erhalt von Naturschutzgebieten hat die EU-Kommission Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Alle EU-Mitgliedstaaten sind demnach dazu verpflichtet Vogelschutzgebiete und sog. Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FHH) auszuweisen. Obwohl die sechsjährige Frist für Deutschland bereits 2010 abgelaufen ist, wurden 2.800 von 4.700 Schutzgebieten in Deutschland nicht ausgewiesen und für 2.663 Schutzgebiete wurden keine Maßnahmen zum Erhalt des Schutzstatus benannt. Die Bundesrepublik räumte ein die Versäumnisse bis 2022 beseitigen zu wollen, für die EU-Kommission sei die Zeitplanung jedoch nicht angemessen. 44 Millionen Smartphone-Nutzer Laut einer Studie des IT-Branchenverbands Bitkom nutzen 63 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren ein Smartphone. Das entspricht 6 von 10 Bundesbürgern. Laut Umfrage telefonieren demnach alle mit ihrem Smartphone, 98 Prozent machen damit Fotos, 93 Prozent nutzen das Internet und 83 Prozent den Kalender und Terminplaner. Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

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KURZ NOTIERT

UNESCO ruft zu integrativer Wasserpolitik auf Weltwasserbericht 2015 zu „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ In vielen Weltregionen wird Wasser nicht nachhaltig genug bewirtschaftet. Die UNESCO fordert deshalb eine besser koordinierte Wasserpolitik, um Herausforderungen wie Armut, Ernährung und Energieversorgung zu lösen. as geht aus dem neuen UNESCO-Weltwasserbericht hervor, der in der indischen Hauptstadt Neu Delhi vorgestellt wurde. Darin fordern die Autoren von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wirksame Strategien zur globalen Wasserbewirtschaftung. Nur dann können die Zusammenhänge zwischen Entwicklungsproblemen wie Wasserversorgung und Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährung berücksichtigt werden. Ohne integrative Ansätze ist eine nachhaltige Entwicklung nicht möglich, betonen die Autoren.

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Laut Bericht steigt die Nachfrage nach Wasser, weil die Weltbevölkerung bis 2050 auf rund 9 Milliarden Menschen wächst und weil immer mehr Menschen einen höheren Lebensstandard erreichen. Auch künftig wird das meiste Wasser in der

Landwirtschaft gebraucht. Zugleich ist gerade in Entwicklungsländern Trinkwasser nicht in ausreichender Qualität vorhanden. Weltweit haben derzeit rund 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Fast 2,5 Milliarden Menschen verfügen nicht über einfache sanitäre Anlagen. Verschmutztes Wasser ist heute eine der Hauptursachen für Krankheiten. Besonders betroffen davon sind arme Bevölkerungsschichten. Wenn arme Haushalte einen Wasseranschluss erhalten, erhöht sich die Einschulung von Kindern signifikant, heißt es in dem Bericht. Seit 2014 erscheint der Weltwasserbericht jährlich zum Weltwassertag am 22. März. Er wird vom „WasserBewertungsprogramm“ (WWAP) erstellt, in dem die UNESCO federführend mit 31 UN-Organisationen und 37 weiteren Institutionen zusammenarbeitet. Der diesjährige Weltwasserbericht informiert auf 140 Seiten über die wichtigsten Daten und Indikatoren zu globalen Wasserressourcen. Die Deutsche UNESCO-Kommission stellt eine deutschsprachige Zusammenfassung des Weltwasserberichts auf ihrer Website www. unesco.de zum Download zur VerRed.: LLL/www.unesco.de fügung.


Gesellschaft Ge Ges sellschaft und Umwelt

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Wasserexperte Martin Gayer im Interview Lesen Sie heute den vierten Teil des informativen Interviews, in dem Wasserexperte Martin Gayer von Acala sich den Fragen von Michael Vogt stellt. a PE PETT Flasch hen: Michael Vogt: Thema Die Verwendung von Erd rdöl ist heiß diskutiert. Sind Gla asf sfla lasc la sc che hen n eiine n sinnvolle Alternat ativ iv ve? e?

Foto:pariah083_pixelio-de

Martin Gayer: Glas ist eigentlich h ein in n angenehm mer e Rohstoff, der umw wel elttfreundlich ist. Der Nachteil ist: Er braucht Jah hre um sich zu zersetzen en,, aber er ge geh ht zurück in die Nat atur u. ur Glas ist wir i klich ein Natu turstofff und zählt eigen ntlich als Flüss ssigkeit. Ma Man n sieht das manchmal an alten Fens nstern te rn,, zu um Beispiel an n Häus usern, n, die hund nderte Jahre alt sind d mi mit ge ena nau uso alten Fe Fenstern. Es ist mes e sb sbar ar, dass ar, ar sie unten dicker sind d al als ob oben ben en.. Da Da-ran sieht man, dass da as Gl Glas sic ch bewegt, und dass ess ei eine ne Flü lüss ssig igke keit it ist st. Aber der Ene erg rgie ieve verb rbrauch ist immens. Man n mu muss s erst mal die Flasche hen n hersstell te ell l en en, man muss sie säubern, da be ann mus u s man sie abfüllen, dann n muss man sterilisieren. Danach na ch h müsse en siie ve erl rlad laden en n und teilweise e du urch ga ganz n Eurrop opa a tran tran nsp port ert werd ti werden. Es gib bt so ogar Fl Flas assch chen en e n, die vo di on no n ch weiite t r he h rk rkom mme m n. n Und zu Un zum m Te Teill müssse sen n sie ge gekü kü k üh hllltt

Foto: Acala

Teil 4/10

werden, zum Teil kom mmtt Koh hle l nn säure rein oder andere e Din nge, und es wird unheim mlich viel En ne errgi rgie e ve verr brau auch cht. In Deutschland d un nd d de er Schweiz werden dazu Ök Ö obil ob bilan illanze zen veröffentlicht.. Di Die e Ök Ökob ob bil i an anz zum Beispiel sagt, das asss zw zwei ei Lit ei i er Flaschenwasser, die get etru r nk ken wer erde d n, de au uf ei e nen Verbra auc uch h vo von 0,33 Li Lite terr Öl te Ö k mm ko mmen en n. Da Dass isst ve v rgle leic ichbar a mit dem de m Be B nz nzin inve verb rbra rb r uc ra uch. h. Michael Vogt: Also fas astt ei ein n Dr Drit itte tell. Martin Gayer: Ja, kann ma man sa sag gen. Und da das ist schon immenss. Un Und es isst ja nicht nur das Öl, die Energie, sondern da ami mitt ko k mmen natürlich auch hin nzu CO2, Umweltverschmutzung ng, In Industrieverstopfung, Verstopfung auf den Autobahnen, also alles unangenehme Din nge ge.. Un Und die Ökobilanz kommt auf da as Ergebb nis, dass Flaschenwass sser er geg egen enüber dem Hahnwasser bis i zu eintausendmal mehr Energie verbraucht. Michael Vogt: Und das, wa was zu einer eh ehrl hrl rlic ic che h n Ök Ökob ob bil i anz ja j mit dazu gehört rt – du has hast ha st das ang ges espr proche oc chen – istt be beis i pi is piel elsw sweise die e umw mwel eltm tmäß äßiige Bel elastu ung n dur u ch den Tra ans nspo port rt, da azu kommt die War aren enfr freiheitt. Da Dass führ fü h t zu der Sit hr itua u tion on,, da dass ss es im m Sinn Si nne nn e der er EU EU ist st,, we wenn n wir siz nn izil ilia iani ni-sche sc hess od der nor orwe wegi gisc sche hess Wa Wass sser er trin inke k n, Hau ke aupt ptsa sach che e wi wirr ha habe ben n hi hier er den de n Wa Ware are r nv nver e ke kehr hr. Martin Gayer: Ja, ist s ver errü rück ckt. t. Also o da ist die e Wah hl ei e nd ndeu euti t g, wen enn n man n m ch mi h fra ragt g, d gt da asss man sic i h für da das Ha ahn hnwa wasss sser ent sse n sc che eid i et et. Wi Wirr habe en ja sch chon n dar arüb über er ges espr proc pr oche hen, n, pur würd wü rden wir das Ha ah hnw n as asse serr ni nich c t mehr tri mehr r nk ken n. Al A so o ich zum u Beiisp pie iel, l, wenn we nn ich die Wah ahl ha habe be ode derr la lang ng-f is fr isti tig g pl p an anen en kan nn, wür ürde de imm mer auff ei eine ne en Wa ass sser erfi filt l er lt e zur urüc ckg kgre re eii fen, so dass ss ich zu H Ha aus u e ei e gene ness ne sauberes Wasse sa serr ma ach c en n kan a n. Michael Vogt: Und dam mit it wären wirr

bei einer Lösung, die, was die Ökobilanz betrifft, mit dem Hahnwasser in jedem Haushalt – zumindest in unserem Land – zur Verfügung steht und damit überhaupt keine Transportwege hat. Martin Gayer: Wer das sehen will, der soll sich England anschauen. Da ist die Privatisierung weit vorangeschrittte ten n und die haben eine wesentlich se ch sch ch chlechtere Wasserqualität alls wi als wirr in in Deu e tschland. Dadu durc rc ch dass da ass es eine Insel ist haben sie e ei eine nen n sse ehr engen ng gen e Kreislauf. Da ist Wass Wa sser er seh ehrr pr priv iv vat atis i iert is ie ert r man merkt dass au da a ch ch. Die Di e dort rtig igen Zus ustä tä änd n ig ige en rec e hn hnen en zum zu m Be Beis ispi piell, wenn n die e Roh ohrl rlei eitu tunn gen ge n Lö Löch cher err hab aben en.. Si Sie e su such hen die Löch Lö cher er nic icht ht,, be bevo vorr si sie e fünf nf Pro oze ent Wass Wa sser erve verl r usst ha habe ben. n. Das ist ein ine rein fin re inanziel elle le Kal alku kula la ati tion on, ab wann n sie sag agen n, „w „wir ir fan ange gen n an zu such su chen e und zu u bo bohr hren en“. “. Das bed edeu eu-tett ja auc te uch Aufwa and, d, man wei eiß ß ja sc chließl ßlic ich h niicht wo das Loc ch ist. Aberr ess kommt Dreck und alles m glich in die Roh mö ohre und nd dadurch h verl ve rliert man nat atür ü liich c die Wasserqu ual a ität.. Red.: Red . Aca ala Lesen Sie den nächsten Teil des mehrteiligen Interviews in der kommenden Mai-Ausgabe von LLL! LebensLanges LebensLa sL L nges g

Le ern nen

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Gesellschaft und Umwelt

Lernen heißt Vergessen? Als Steuerzentrale für unser ganzes Erleben und Verhalten spielt unser Gehirn die entscheidende Rolle und eine wesentliche Funktion ist das Wahrnehmen und darauf folgend das Vergleichen von Mustern und Ähnlichkeiten zu bisher Erlebtem. Erst dann folgt als Output ein zielgerichtetes Handeln. Das Ganze geschieht natürlich immer unter dem Gesichtspunkt, welches Handeln unser Überleben optimal sichert. Doch ab wann spricht man von „Lernen“? Was ist Lernen? Die Gehirnplastizität bewirkt, dass wir ein Leben lang lernen können. Das Lernen besteht allerdings nicht darin, neue Nervenzellen zu produzieren, sondern neue Verknüpfun-

gen zwischen den bereits vorhandenen Zellen auszubilden. Dabei sorgt ein genetisches Programm zwar dafür, dass alles, was wir wahrnehmen, verarbeitet wird, das jedoch bedeutet noch nicht „Lernen“. Lernen ist eine Bewertung der Dringlichkeit von Information, die uns helfen soll, das Leben besser bewältigen zu können. Und so ist das Aneignen von Wissen ein Wahrnehmen mit einem anschließenden Aussortieren und Vergessen von etwas, das zum Zeitpunkt des Lernens weniger relevant zu sein scheint. Lernen bedeutet also nicht nur einen Aufbau, sondern auch einen Abbau von Verbindungen! So könnte man die Entstehung von Wissen vergleichen mit dem Prozess, den ein Bildhauer beim Bearbeiten und Freilegen einer Skulptur erlebt. Was fördert ein gutes Lernen? Bewusstsein, entscheidend für den Prozess des Lernens, beginnt schon

in ganz jungen Jahren mit der Entwicklung der Körpersensibilität. Ein Kind „lernt“ die Welt zu „begreifen“ im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei ist insbesondere der motorische Input sehr wichtig für die körpersensible Erfahrung, weshalb diese auch unbedingt gefördert werden sollte. Fordert man heutzutage Kinder in der 1. Schulklasse auf, auf einem Bein zu stehen, so fällt es ihnen meistens schwer und sie verlieren schnell das Gleichgewicht. Gleiches gilt für das Stehen mit geschlossenen Augen. Forschungen hierzu legen nahe, dass ein wesentlicher Grund hierfür in einem grundsätzlichen Mangel an Bewegung zu liegen scheint. Das dreidimensionale Erleben ist aber für das Lernen und das Bilden von Gedächtnisstrukturen von großer Bedeutung. Das Erkunden von „Raum“ und sich darin orientieren zu können, ist für das Üben von Wahrnehmungsfähigkeit von großer Bedeutung und trägt maßgeblich zu einer Codierung des Ichs bei. Erst ab dem ca. 6. Lebensjahr bildet sich die Assoziationsfähigkeit aus, in der es zu einer synchronen Aktivität vieler Hirnareale kommt. Und erst zuletzt bilden sich bis ca. zum 28. Lebensjahr im Gehirn Strukturen aus, die sich auf Moral und Ethik beziehen. Durch ein schon frühes motorisch und körpersensibel betontes Lernen werden Gedächtniszentren und multisensorische Integrationsareale gefördert, die sowohl im engen Zusammenhang mit Lern- und Denkleistungen stehen, als auch mit persönlichem Erleben und Verhalten. Und letztendlich wirkt sich das natürlich auch auf das soziale Miteinander und den Umgang mit gesellschaftlichen Chancen und Möglichkeiten aus.

Foto: pixabay

Informationen zu Forschungsarbeiten zu diesem Thema von Prof. Folta-Schoofs finden sie unter www. fruehe-kindheit-niedersachsen.de

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Red.: LLL LebensLanges

Lernen


Gesellschaft und Umwelt

– Anzeige –

Hertie-Stiftung hilft, das Gehirn zu verstehen „Hallo, ich wollte einfach nur mal ein Lob an euch aussprechen!“, schrieb Lennart J. über Facebook an die Redaktion von dasGehirn.info. „Ich verschlinge momentan so viele Artikel von euch wie möglich.“

Fachlich geprüfte Inhalte Studierende, Schüler und Lehrkräfte genauso wie allgemein Wissbegierige informieren sich über dasGehirn.info. Schüler können Material für Hausarbeiten sammeln und finden im Glossar passende Erklärungen, Lehrer lassen sich für die Unterrichtsvorbereitung inspirieren. Und immer kann sich der User auf Seriosität verlassen: Den Wissenschaftsjournalisten steht ein Beirat von führenden Neurowissenschaftlern zur Seite, der jeden Beitrag prüft. Gestalterisch und medial ansprechend

dasGehirn.info bekommt oft Zuspruch von seinen Lesern. Als unabhängiges Internetmagazin berichtet es verständlich, unterhaltsam und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft über die Erkenntnisse der Hirnforschung – angefangen von den elementaren Funktionsweisen des Gehirns bis hin zu seiner Bedeutung für das menschliche Fühlen, Denken, Wahrnehmen und Handeln. Der Leser kann interessanten Fragestellungen auf den Grund gehen: Werden Emotionen gespeichert? Kann das Gehirn Schmerzen empfinden? Warum brauchen wir Lernpausen? Jeden Monat bereitet das Portal ein Thema besonders auf: Im April geht es um das „Ich“ und die Frage was dieses „Ich“ bedeutet und erläutert Ich-Störungen wie Schizophrenie.

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Die Themen sind ansprechend auf bereitet – animierte Grafiken, Videos und interaktive Elemente veranschaulichen auch hoch komplexe Zusammenhänge. Highlight ist das virtuelle 3-DModell des Gehirns, in dem die User das komplexe Organ auf anschauliche Art bis hinunter auf die Zellebene erkunden können.

www.dasGehirn.info ist ein Projekt der Gemeinnützigen HertieStiftung und der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe. Weitere Informationen unter www.dasGehirn.info Gemeinnützige Hertie-Stiftung Dr. Sarah Gierhan GierhanS@ghst.de

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und engagiert sich mit ihren Mitarbeitenden und ihrem Vermögen in den Arbeitsgebieten Vorschule und Schule, Hochschule, Beruf und Familie sowie Neurowissenschaften. Als größter privater Förderer der Hirnforschung in Deutschland will die Hertie-Stiftung dazu beitragen das Gehirn besser zu verstehen und seine Erkrankungen wirksamer zu behandeln. www.ghst.de

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Kunst und Kultur

Fotografieren in der Stadt Beim Fotografieren in Städten kämpfen Hobbyfotografen mit Schwierigkeiten wie Schattenwürfen, überfüllten Straßen oder zu wenig Platz für das Equipment. Besonders beim Fotografieren von größeren Gebäuden ist es in Straßenzügen häufig eng, die Lichtverhältnisse sind schlecht oder sorgen für große Kontraste. es Weiteren besteht oft reger Publikums- oder Straßenverkehr, der die Sicht auf das Wunschobjekt erheblich einschränken kann. Die Aufgabe des Fotografen ist es jetzt, sich auf diese Gegebenheiten einzustellen.

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Ins rechte Licht gerückt Bei Fotos, die in einer Straße aufge-

nommen werden, sollte die Sonne im günstigsten Fall im Rücken des Fotografen stehen. Da dies leider nur selten der Fall ist, muss die Belichtung der Kamera angepasst werden. Ist nur der obere Teil des Hauses von der Sonne beschienen, entsteht ein harter Kontrast zum unteren, schattigen Teil. Obwohl es verlockend ist, den Schatten aufzuhellen, sollte eine Überbelichtung auf jeden Fall vermieden werden. Häufig lassen sich solche Probleme vermeiden, indem man eine andere Tageszeit wählt – am besten frühe Morgen- oder späte Abendstunden, in denen das Licht weich ist – oder, was in der Stadt eher selten möglich ist, durch einen Standortwechsel. Ausschnitte sinnvoll wählen Soll ein Städte-Ausflug fotografisch dokumentiert werden, bietet sich ein Wechsel von Nah- und Fernaufnahmen an. Als Detailfotos sind besonders beliebt: Kleine Ausschnitte einer architektonisch interessanten Fassade, Blumenarrangements, ein Hinweisschild mit dem Namen der

Sehenswürdigkeit oder eine Zeichnung an einer Mauer oder Hauswand. Dabei sollten Hobbyfotografen vermeiden, das digitale Zoom ihrer Digitalkamera zu verwenden, da die Qualität darunter leidet. Aus der Ferne Ist das zu fotografierende Objekt zu groß, um ohne Hilfstechnik ganz erfasst werden zu können, kann der Fotograf auf ein Weitwinkel-Objektiv zurückgreifen. Doch Achtung: Zwar lassen sich damit auch die größten Gebäude fotografieren, doch qualitative Einbußen wie eine zu starke Betonung des Vordergrunds sind häufig ein unangenehmer Nebeneffekt. Deshalb sollte die größtmögliche Brennweite verwendet und das Weitwinkel-Objektiv nur als Notlösung verwendet werden. Kurse zum Thema Fotografieren in der Stadt werden sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene in vielen Städten, auch rund um Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet, angeboten. Red.: LLL

Großer Fotowettbewerb Das Motto für den Monat April lautet „Stadtportrait“. Senden Sie uns Fotos, die Sie selbst fotografiert haben und als kunstvoll empfinden. Jeder Einsender kann maximal 2 Fotos einsenden. Bitte geben Sie den Fotos auch einen Titel. Eine Jury wählt jeden Monat ein Foto aus. Jedes ausgewählte Foto wird mit Titel und Namen des Fotografen versehen. Schicken Sie Ihre

Der 1. Preis ist mit 100 € dotiert! Platz 2 und 3 gewinnen je einen Gutschein für ein Fotobuch von Cewe im Wert von 40 bzw. 30 Euro.

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Foto: pixabay

Fotos per Mail an: foto@lebenslangeslernen.net Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.lebenslangeslernen.net Einsendeschluss ist der 30. April 2015.


Kunst und Kultur

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„Mohn“

Das Gewinnerfoto März „Mohn“ von Gabriele Wiechert

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Eine besondere Nacht im Bibelhaus Sehnsucht, Sinnlichkeit, Schwärmerei, Leidenschaft und Hingabe – das steht alles in der Bibel? Jawohl! Zur Frankfurter Nacht der Museen werden einige dieser schönen, wundersamen oder dramatischen Geschichten lebendig. Die Liebesgedichte aus dem Hohelied Salomos, aber auch die intime Szene der Salbung Jesu durch Maria Magdalena sind in dieser Nacht im Blick. Und auch die schöne Salome wird mit ihrem Tanz verzaubern. Mehr unter www.bibelhaus-frankfurt.de Creatio Divina im Archäologischen Museum Das Vokalensemble „Les Voix Animées“ aus Toulon präsentiert eine musikalische Reise von der gregorianischen Monophonie zur großartigen Polyphonie der 2. Hälfte des 16. Jhs. Veranstalter: Archäologisches Museum Frankfurt und Kultur- und Musikverein Dörnigheim in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft FFM e.V. Datum: 17. April 2015, 20 Uhr im Archäologischen Museum Frankfurt/Karmeliterkirche. Karten gibt es an der Abendkasse oder telefonische Vorbestellung unter: 069 / 212–35896. Weitere Infos: www.archaeologischesmuseum.frankfurt.de Weinerlebnis am Rheinufer 30. April bis 3. Mai 2015, Mainzer Rheinufer: Vier Tage lang wird das Rheinufer zwischen Kaiserplatz und TheodorHeuss-Brücke zur Weinerlebniswelt. Genießen Sie aufregende Weine und leckere Spezialitäten in herrlichem Ambiente. Namhafte Winzer aus der ganzen Region warten mit ihren Spitzenerzeugnissen auf Weinliebhaber und Interessierte. Abgerundet wird das ganze Angebot von vier Bühnen mit Live-Musik. Mehr unter www.mainz.de Gutenberg-Museum Mainz Bis zum 9. August läuft die Ausstellung »e-wald«. Buchkunst der Berliner Katzengraben-Presse seit 1990 – ein Buchenwald im Museum! Im Lutherjahr 2015 am 28.April startet die Ausstellungsreihe: „Am 8.Tag schuf Gott die Cloud – Die Reformation als Medienereignis in Text und Bild“. Ausstellungen zu Bildthemen in Luthers Bibel: Nacktheit, Mode, Freund, Feind, Engel, Teufel und Dämonen. Mehr unter www.gutenberg-museum.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net

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Lernen

Art Brut – was ist das? Art Brut ist eine Kunstrichtung, die sich in der Kunst etablieren konnte, obwohl sie durch Menschen entstanden ist, die in der Gesellschaft immer wieder um Recht und Anerkennung kämpfen müssen.

Fundus wurde zum größten Teil von dem Kunsthistoriker und Psychiater Hans Prinzhorn (1886–1933) während seiner Zeit als Assistenzarzt an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg zusammengetragen. Seit 1980 wächst die Sammlung erneut durch Kunst von Psychiatrie-Erfahrenen. Dieser neuere Bestand umfasst mittlerweile ca. 14.000 Werke.

ie Künstler dieser Werke sind Autodidakten, die an einer psychischen Krankheit leiden und durch ihre Kunstwerke, abseits der kulturhistorischen Tradition, ihren Gefühlen Ausdruck verschaffen. „Art Brut“ nahm ihren Anfang im Jahre 1922, als Hans Prinzhorn als Kunsthistoriker und Arzt einen Bildband veröffentlichte, der Zeichnungen, Malereien und Plastiken von Anstaltsinsassen beinhaltete.

Das Museum Sammlung Prinzhorn – Ausstellungen und Forschung Das Museum zeigt jährlich drei bis vier thematische Ausstellungen. Ziel des Museums ist es, zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankung beizutragen. Über Kontextualisierung und Deutung künstlerischer Werke, die von psychischen Ausnahmeerfahrungen und ihren gesellschaftlichen Folgen geprägt sind, leistet es einen Beitrag zur Inklusion betroffener Menschen. Als Teil des Universitätsklinikums Heidelberg versteht sich das Haus aber nicht nur als Museum und Ausstellungsort, sondern auch als wissenschaftliche Einrichtung, die das Schicksal der hier vertretenen Künstler und Künstlerinnen, ihre Werke und übergeordnete Fragestellungen erforscht. Deshalb können Wissenschaftler, Künstler und andere fachlich Interessierte nach Absprache Einsicht in Archiv- und Depotbestände des Museums erhalten. Für Auskünfte und Informationen stehen die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Museums gerne zur Verfügung. Weitere Informationen unter: www.sammlung-prinzhorn.de Mit einer Auswahl von rund 120 Werken gibt die Ausstellung „Das Wunder in der Schuheinlegesohle“ einen beeindruckenden Überblick der von Hans Prinzhorn zusammengetragenen historischen Heidelberger Sammlung.

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Sammlung Prinzhorn – der historische Bestand Die Sammlung Prinzhorn ist ein Museum für Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahmeerfahrungen. Ihr bekannter historischer Bestand umfasst ca. 6000 Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde, Skulpturen, Textilien und Texte, die Insassen psychiatrischer Anstalten zwischen 1840 und 1945 geschaffen haben. Dieser weltweit einzigartige

Foto: Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg

KURZ NOTIERT

Kunst und Kultur

Red.: LLL/Museum Sammlung Prinzhorn Heidelberg

Museum Sammlung Prinzhorn Das Wunder in der Schuheinlegesohle. Eine Auswahl der Sammlung Prinzhorn 30.4. – 16.8.2015 Vernissage 29.4., 19.00 Uhr


Kunst und Kultur

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Märchenhafter Geburtstag 210 Jahre Hans Christian Andersen Mit insgesamt mehr als 156 Märchen zaubert der bekannteste Schriftsteller Dänemarks bis heute ein Lächeln auf die Gesichter von Jung und Alt. Betrachtet man seine Lebensgeschichte, so kommt einem Andersens Leben selbst wie ein Märchen vor. ie Verhältnisse, in die Hans Christian Andersen am 2. April 1805 hineingeboren wird, könnten kaum schlechter sein. Sein Vater ist ein verarmter Schuhmacher, der stirbt, als Andersen 14 Jahre alt ist. Die Mutter, eine alkoholabhängige Wäscherin, verbringt ihre letzten Jahre im Armenhaus, die Tante leitet ein Bordell. Das alles lässt nicht unbedingt auf eine verheißungsvolle Karriere Andersens hoffen. Doch es kommt alles anders.

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Schwere Kindheit als Inspiration Hans Christian Andersen kämpft hart dafür, nicht in die Fußstapfen seiner erfolglosen Eltern zu treten. Obwohl Bücher schon immer zu seinen Leidenschaften zählen, entscheidet er sich mit 14 Jahren nach dem Tod seines Vaters zunächst, den kleinen dänischen Ort Odense zu verlassen und nach Kopenhagen zu gehen, um dort

Schauspieler zu werden. Sein Erfolg als Schauspieler hält sich zwar in Grenzen, doch Andersen findet in Kopenhagen einen Gönner und Ersatzvater, der sich um seine schulische Ausbildung kümmert. Während dieser Zeit beginnt Andersen mit dem Schreiben von Geschichten. Leidenschaft und Anerkennung In den nächsten zwanzig Jahren wird Andersen durch diverse Theaterstücke, Gedichte, zwei Romane und allem voran durch sein Werk „Märchen, erzählt für Kinder“ in fast ganz Europa bekannt. Die Dänen jedoch können mit seinen Werken nichts anfangen; schließlich aber entdecken sie für sich die Meisterschaft Hans Christian Andersen, die Auszeichnung durch den dänischen König war dann logische Folge. Andersens private Leidenschaft gilt in dieser Zeit dem Reisen und besucht so mehr als 30 Länder Europas. Stattliches Erbe Noch heute wachsen Kinder weltweit mit Andersens Märchen auf, die in über 120 Sprachen übersetzt wurden. Klassiker wie „Das hässliche kleine Entlein“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“ gelten mittlerweile als europäisches Gemeingut. Neben den Brüdern Grimm zählt Hans Christian Andersen zu den erfolgreichsten Märchenerzählern aller Zeiten. Red.: LLL

Wie jedes Jahr findet die beliebte Nacht der Museen statt, dieses Mal am 25. April. 50 Museen und Kunsthallen in Frankfurt und Offenbach nehmen an dieser Kulturveranstaltung teil und öffnen ihre Pforten. Besucher können zwischen 19 Uhr und 2 Uhr auf Entdeckungsreise gehen und an den vielfach angebotenen Performances, Lesungen, Musikveranstaltungen, Theatervorführungen und Workshops teilnehmen. Teilweise werden zu den Ausstellungen Sonderführungen angeboten, und auch für Speis und Trank ist gesorgt. Der Vorteil an der Lage der Frankfurter und Offenbacher Museen ist ihre kurze Distanz zueinander, sodass Besucher in einer Nacht viele verschiedene Einrichtungen besuchen können. Für die etwas weiter entfernten Museen ist ein Shuttle-Bus eingerichtet. Die Eintrittskarten können bei allen teilnehmenden Institutionen (siehe www.nacht-dermuseen.de) erworben werden, ebenso bei der Tourismus+Congress GmbH und an den bekannten Vorverkaufsstellen. Die Besitzer einer Museumsufer-Card erhalten kosRed.: LLL tenlosen Eintritt.

Foto: pixabay

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Nacht der Museen am 25. April

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Lesen und Hören

Musikunterricht und Musikpädagogik für Erwachsene Die weit verbreitete Meinung, das Erlernen eines Instruments sei nur etwas für Kinder oder Jugendliche, ist längst widerlegt. Musikunterricht für Erwachsene wird im Gegenteil immer beliebter: Mittlerweile sind rund zehn Prozent der Schüler an deutschen Musikschulen Erwachsene, wie der Verband Deutscher Musikschulen bekannt gab. Zwar ist das Lerntempo häufig langsamer als bei jüngeren Mitlernern, dafür ist die Motivation in der Regel umso höher. Die Möglichkeiten des Unterrichts sind durch regelmäßige Übungsstunden, Workshops oder Musikurlaub zahlreich gegeben. Mit hilfe der Kampagne „Musikunterricht und Musikpädagogik für Erwachsene“ zeigt LebensLanges Lernen gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern außerdem die gesundheitlichen und psychologisch vorteilhaften Aspekte des Musizierens im Erwachsenenalter auf.

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ – „Ein Musikinstrument kannst du nur als Kind erlernen, als Erwachsener hat das keinen Zweck mehr!“ Wenn es um das Musizieren geht, geistern merkwürdige Glaubenssätzen durch unser Hirn. Glaubenssätze, die mit der Wirklichkeit des Lernens und der Musik wenig zu tun haben. Selbstverständlich kann man auch als Erwachsener noch mit dem Erlernen eines Instrumentes beginnen. Und das mit beachtlichen Ergebnissen! Wir können dies sagen vor dem Hintergrund einer mehr als 20-jährigen Erfahrung als Veranstalter von Schnupperkursen für erwachsene Laienmusiker. Wenn Sie Musik lieben, dann bedarf es eigentlich nur des Raumes und der Zeit für regelmäßiges Üben und Sie werden zwangsläufig Fortschritte machen. Fabian Payr, Inhaber Musica Viva Musikferien, Schlangenbad

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Lernen

mmer mehr Erwachsene erfüllen sich ihren Kindheitstraum und lernen auch im Alter noch ein Instrument zu spielen. Die persönliche Motivation ist hoch, trotzdem sollte im Idealfall ein geschulter Musiklehrer die Führung übernehmen, um Fehler von Anfang an zu vermeiden. Als ideale Einstiegsinstrumente gelten dabei zum Beispiel das Klavier oder die Gitarre, aber auch der Gesangsunterricht wird gerne in Anspruch genommen. Bei der Wahl des Instruments spielen in erster Linie der persönliche Geschmack und auch der finanzielle Aspekt eine Rolle.

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Musizieren lernen – die Mischung macht´s! Hat der zukünftige Musikschüler sich dann einmal für ein Instrument oder den Gesangsunterricht entschieden steht auch schon die nächste Entscheidung im Raum: Welche Art des Lernens ist für mich am besten geeignet? Hierzu bieten Musikschulen verschiedene Möglichkeiten an. Der regelmäßige Musikunterricht funktioniert ganz im Sinne von „Übung macht den Meister“. Durch die permanente Wiederholung, in der Regel einmal wöchentlich in der Musikschule und bestenfalls täglich zuhause, prägen sich die Vorgänge gut in das Gedächtnis ein. Bei Workshops wird das Wissen „geballt“ übermittelt,

was das regelmäßige Wiederholen danach natürlich nicht überflüssig macht. Workshops eignen sich auch gut für Unentschlossene, die das Instrument zunächst kennenlernen möchten. Musikurlaub und Musikfreizeiten sind eine gute Möglichkeit, einen angenehmen Urlaub mit dem Erlernen eines Instruments zu verbinden. Das führt in erster Linie zu positiven Assoziationen mit dem Lernprozess. Musik ist gut für das Gehirn Die positiven Eigenschaften des Musizierens auf das Gehirn sind mittlerweile mehrfach wissenschaftlich belegt. Durch das Feinmotoriktraining, das beispielsweise der Klavierunterricht beinhaltet, kann Demenz vorgebeugt werden und die kognitiven Fähigkeiten werden geschult. Da beide Hände teilweise unabhängig voneinander arbeiten werden die Nervenreize


Lesen und Hören

Fabian Payr, Inhaber von Musica Viva Musikreisen in Schlangenbad, äußert sich folgendermaßen dazu: „Musikunterricht – die meisten denken dabei an Musikpädagogik für Kinder und Jugendliche. Die Zielgruppe der erwachsenen Hobbymusiker haben die Musikschulen lange links liegen lassen. Dabei ist Musizieren ein wundervolles Hobby, das man auch als Erwachsener jederzeit mit Erfolg in Angriff nehmen kann. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung unseres Lebens bietet die

Musik einen kreativen und klangsinnlichen Freiraum. Nicht zuletzt ist Musizieren auch eine hochentwickelte Kommunikationsform: sei es im Zusammenspiel mit anderen Musikern oder im Ausdruck der eigenen Emotion. Daher, liebe Erwachsene: warum dieses Vergnügen nur den Kindern überlassen?“ Die vollständige Kampagne „Musikunterricht und Musikpädagogik für Erwachsene“ finden Sie unter http://musikunterricht-erwachsenerhein-main.lebenslangeslernen.net Fotos: pixabay

Musikunterricht für Erwachsene Dazu Dieter Fuhrländer, Geschäftsführer von LebensLanges Lernen: „Um ein Musikinstrument zu lernen ist man niemals zu alt. Das Musizieren hat im Erwachsenenalter viele gesundheitliche Vorteile und fördert das persönliche Wohlbefinden. Zudem treten erwachsene Schüler mit einem ganz besonderen Ehrgeiz und einer hohen Motivation an den Lernprozess heran, der am Ende auch fast immer mit Erfolg gekrönt ist. Mit der Kampagne „Musikunterricht und Musikpädagogik für Erwachsene“ zeigt LebensLanges Lernen die Möglichkeiten und Vorteile dieses Themas auf.“

Fotos: Pixabay

durch die Fingermuskulatur stimuliert und die Gehirnhälften müssen koordinierter miteinander agieren. Außerdem kann das Musizieren als Meditationsform dem Stressabbau dienen.

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LebensLanges

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Buchverlosungen im April Hans Christian Andersen Märchen Der Andersen-Märchenband mit 43 der bekanntesten Andersen-Märchen und 120 Bildern, ist zu einem Hausbuch geworden, das in jeder Hinsicht Maßstäbe setzt – selten wurde Andersen so hintergründig genau illustriert wie in diesem Œuvre von Nikolaus Heidelbach. LLL verlost in Kooperation mit dem Verlag Beltz & Gelberg drei Exemplare dieses ganz besonderen Märchenbuchs. Kennwort: Andersen

EMMI ITÄRANTA Der

Geschmack von Wasser ROMAN

Reihe Hanser

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Abenteuer Borneo Vier gute Freunde um die 50 haben Lust am Leben und Reisen und eine hervorragende Idee: Sie fliegen nach Borneo! Wilfried, Andreas, Birgit und Sabine wollen Neues sehen und erleben. Welches Ziel könnte da besser geeignet sein, als Malaysia. Es ist eine aufregende Expedition in ein exotisches Land. Als Rucksacktouristen wollen sie nicht unterwegs sein und doch möchten sie so viel von Leuten, Land, Kultur und Natur entdecken, wie nur möglich. Gewinnen Sie eins von drei spannenden Borneo-Büchern von Sabine Petzold aus dem WagnerVerlag! Kennwort: Borneo

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Emmi Itäranta: Der Geschmack von Wasser Seit frühester Kindheit sind Noria und Sanja beste Freundinnen: Noria, die Tochter des Teemeisters, die bald selbst Teemeisterin sein wird und die Traditionen ihres Vaters auf die ihr eigene Weise neu auslegt, und Sanja, die gerne über die nahe gelegene Mülldeponie streift, um dort Plastikgeräte aus der »Alten Zeit« zu suchen und sie zu reparieren. Als Sanjas Familie immer mehr unter der allgemeinenTrinkwasserknappheit im Land zu leiden hat, entschließt sich Noria zu einem schicksalhaften Schritt: Sie erzählt ihrer Freundin von der geheimen Wasserquelle in der Felshöhle. LLL und der Deutsche Taschenbuchverlag DTV verlosen vier Romane! Kennwort: Geschmack

„Das Wunder in der Schuheinlegesohle“: Art Brut Mit einer Auswahl von rund 120 Meisterwerken gibt dieser Katalog einen beeindruckenden Überblick über die von Hans Prinzhorn zusammengetragene Sammlung, auf deren Grundlage er 1922 sein Buch „Die Bildnerei der Geisteskranken“ publizierte. Prinzhorn, selbst promovierter Kunsthistoriker und Arzt, entwarf darin eine allgemeine Theorie der Gestaltung, die sich mit den psychischen „Wurzelbereichen“ des Schöpferischen auseinandersetzte – ein Thema, das auch die Künstler der Zeit stark beschäftigte. Wir verlosen drei dieser Kunstbücher aus dem Verbrecher-Verlag! Kennwort: Art Brut

Glücksgriffe: Balance für Körper und Geist mit der TouchLife Massage Die TouchLife Massage ist eine ganzheitliche Massageform, die zur Entspannung auch die bewusste Atmung und das persönliche Gespräch einbezieht und so zu einer Balance der Körperspannung und zu seelischem Gleichgewicht beiträgt. Das Buch erklärt die Zusammenhänge auf den anatomischen, (neuro-)physiologischen, psychologischen, energetischen und geistig-spirituellen Ebenen. Die Bedeutung des zwischenmenschlichen Umgangs und der Stellenwert von Achtsamkeit und Feinfühligkeit werden besonders hervorgehoben. In Kooperation mit TouchLife verlost LLL drei dieser Ratgeber aus dem Natura Viva-Verlag. Kennwort: Massage

Und wieder haben wir eine ganze Sonderseite mit Buchverlosungen für unsere Leser organisiert. Auch diesmal läuft die Anmeldung per E-Mail – schicken Sie einfach eine Mail mit dem entsprechenden Stichwort, das Sie unter den jeweiligen Buchvorstellungen finden, und Ihrer Adresse an Verlosungen@lebenslangeslernen.net Teilnahmeschluss für alle Verlosungen ist der 30. April 2015. Wir wünschen viel Glück!


Ginkgo Biloba Dieses Baumes Blatt, der von Osten Meinem Garten anvertraut, Gibt geheimen Sinn zu kosten, Wie’s den Wissenden erbaut.

Solche Fragen zu erwidern Fand ich wohl den rechten Sinn. FĂźhlst du nicht an meinen Liedern, Dass ich eins und doppelt bin. Johann Wolfgang von Goethe

Foto: pixabay

Ist es ein lebendig Wesen, Das sich in sich selbst getrennt? Sind es zwei, die sich erlesen, Dass man sie als eines kennt?


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Lesen und Hören

Viel lesen = höhere Intelligenz? Forscher aus Edinburgh und London haben eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass eine gute Lesefähigkeit mit besseren Werten bei Intelligenztests verknüpft ist elesene Menschen gelten als höher gebildet, gesellschaftlich höher stehend und leben gesünder – das sind Ergebnisse von Studien zum Thema Lesen in den letzten Jahren. Forscher englischer und schottischer Universitäten haben sich jetzt genauer mit der Frage befasst, inwieweit eine frühe Lesefähigkeit mit der allgemeinten Intelligenz verbunden ist. Das Ergebnis zeigt wieder einmal: Lesen lohnt sich! Genetik oder Wissensdurst? Je früher ein Kind lesen kann, desto intelligenter wird es im Allgemeinen eingeschätzt. Durch den regelmäßigen Input haben diese Kinder einen größeren Wortschatz, in vielen Fällen einen ausgeprägten Wissensdurst und besser entwickelte kognitive Fähigkeiten. Inwiefern das mit der Genetik zu tun hat, wollten die Wissenschaftler der University of Edinburgh und des King´s College in London herausfinden, indem sie die Lesefähigkeit und speziell durchgeführte IQ-Tests von knapp 2000 eineiigen Zwillingspaaren verglichen.

Foto: pixabay

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Lesen macht schlau Die Kinder im Alter zwischen 7 und 16 Jahren wurden vor allem in Anbetracht der unterschiedlichen äußeren Umstände untersucht, so zum Beispiel die Einflussnahme verschiedener Freundeskreise oder Lehrer. Die Forscher fanden heraus, dass der Zwilling, dessen Lesefähigkeit besser ausgebildet war als die des anderen, diesen Vorsprung auch Jahre später noch beibehielt und außerdem bei den Intelligenztests ein besseres Ergebnis erzielte. Gute Leser sind erfolgreicher Neben Wortschatz und Allgemeinwissen verbessert das frühe und viele Lesen zudem die kognitive Intelligenz. Die Wissenschaftler mutmaßen, dass das abstrakte Denken durch den Lesestoff geschult wird, da die Vorstellungskraft stark in Anspruch genommen wird. Das könne sich auch auf die Fähigkeit auswirken, allgemeine Probleme zu lösen. Zudem seien fleißige Leser gewohnt, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Betrachtet man unterschiedliche Langzeitstudien, wirkt sich die allgemeine Intelligenz, die durch die frühe Lesefähigkeit gefördert wird, positiv auf die Ausbildung und den späteren Berufsweg aus. Lesefähigkeit frühzeitig fördern Bereits im Vorschulalter kann das Leseinteresse des Kindes durch regelmäßiges Vorlesen geweckt werden. Statt Fernsehen oder Musikhören sollte abends zu einem Buch gegriffen werden; so entstehen positive Assoziationen, das Kind verbindet Lesen mit qualitativ hochwertiger Familienzeit. Die Eltern sind in dieser Entwicklungsphase die größten Vorbilder der Kinder. Wenn sie regelmäßig lesen oder vorlesen wird die Neugierde geweckt und der Wunsch nach eigenständigem Lesen entsteht. Die komplette Studie gibt es in englischer OriginalspraRed.: LLL che unter www.kcl.ac.uk

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LebensLanges

Lernen


Lesen und Hören

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Musik und Politik im Einklang

KURZ NOTIERT

Kölner Festival „Acht Brücken“ lädt zum Hören, Entdecken und Diskutieren ein

u ihnen gehört vor allem der preisgekrönte Niederländer Louis Andriessen, der sich in seinem Werk „De Staat“ auf den griechischen Philosophen Platon bezieht und dabei einen ganz besonderen Blick auf das Begriffspaar Musik und Politik wirft. Wie sich seine Werke und die seiner Kollegen anhören, das können die Gäste des Festivals bei vielen Konzerten in der Kölner City erleben – und anschließend darüber diskutieren.

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Ungewöhnliche Spielstätten besuchen Die Kölner Philharmonie ist die größte Spielstätte des Festivals, das

Brücken zur modernen Musik schlägt, aber das Festival versetzt die ganze Stadt in Schwingungen. Auch werden exklusiv die Türen der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente geöffnet, und in der speziellen Architektur dieses Raums werden Konzerte erklingen. Im Festivalzelt mitten in Köln kommen die Besucher nach den Konzerten zusammen, um sich auszutauschen und weitere musikalische Darbietungen oder Jamsessions zu erleben. Interpreten treten zum Marathon an Im Festivalprogramm finden sich nicht nur die wichtigsten Interpreten der zeitgenössischen Musik wieder, auch renommierte Ensembles wie die Wiener Philharmoniker oder das New York Philharmonic und namhafte Solisten wie die Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter, Bariton Matthias Goerne und Tenor Klaus Florian Vogt sind in Köln zu Gast. Wer nicht genug von der Musik der Moderne bekommen kann, freut sich sicher auf das Spektakel „Ein Tag und eine Stunde in urbo kune“. Dahinter verbirgt sich ein Konzertmarathon über 25 Stunden, für den im Konzertsaal der Philharmonie, in den Foyers sowie im Festivalzelt und im benachbarten Restaurant „Ludwig im Museum“ ein Begegnungs- und Reflexionsort entsteht. Geplant ist eine Art fiktive Stadt („urbo kune“ ist Esperanto und bedeutet „gemeinsame Stadt“). Weitere Infos zum Festival gibt es unter www. achtbruecken.de Foto: djd/ACHTBRÜCKEN GmbH/Chris Lee

Von wegen Politikverdrossenheit: Beim Festival „Acht Brücken – Musik für Köln“ geht es vom 30. April bis 10. Mai 2015 darum, was zeitgenössische Komponisten zum Thema Politik beizutragen haben.

Red.: LLL/djd

Musikmesse Frankfurt Interessierte können vom 15.-18. April, von 9 – 18 Uhr, die größte internationale Fachmesse besuchen. Hier werden alle Sparten der Musikinstrumentenbranche abgedeckt. Neben dem kompletten Produktangebot, was man zum Musizieren benötigt, erwarten den Besucher zahlreiche Konzerte, Produktdemonstrationen und Diskussionen sowie Workshops. Infos unter www.musik.messefrankfurt.com 4. Literarischer Frühling in der GrimmHeimat Der diesjährige Literarische Frühling findet vom 11.- 19. April in der Heimat der Brüder Grimm in Nordhessen statt. Besucher haben die Möglichkeit prominente Autoren ganz nah zu erleben und an Workshops, Lesungen und Diskussionen über Neuerscheinungen der Saison, sowie an Fragen, die die Gesellschaft bewegen, teilzunehmen. Erschaffen wurde der Literarische Frühling im Jahre 2012 zum 200. Jahrestag der Kinder- und Hausmärchen. Mehr Infos unter www.literarischer-fruehling.de Mangel an Deutschkursen für Flüchtlinge Zwar werden in vielen Bundesländern Sprachkurse für Flüchtlinge angeboten, jedoch dürfen diese nicht viel kosten, sie haben niedrigere Standards als reguläre Integrationskurse und beinhalten oft nicht mehr als 100 Stunden, wenn die Duldung in Deutschland nicht verlängert wird. Sie sind aber als „Erstorientierung für Flüchtlinge“ kostenlos und freiwillig, lediglich Bücher und Fahrtkosten sind selbst zu zahlen. Hinzu kommt, dass Deutschkurse aufgrund der hohen Zahl der Flüchtlinge ohne Ehrenämter kaum möglich wären. Infos unter www.migazin.de Spaß am Lesen Verlag Der Spaß am Lesen Verlag veröffentlicht unter dem Motto „Lesen soll Spaß machen“ sechs Mal pro Jahr die leicht lesbare Zeitung „Klar und Deutlich“ für Menschen mit Leseschwäche. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Grund dafür eine Behinderung, niedriges Bildungsniveau oder Deutsch als Fremdsprache ist. Ziel ist es, dass auch diese Menschen über Aktuelles mitreden können, weshalb in den Texten auch möglichst keine Fremdwörter verwendet werden oder sie werden zusätzlich erklärt. Mehr Infos unter www.spassamlesenverlag.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges

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Reisen und Erleben

BORNEO zwischen Naturwunder und Traumstrand Borneo ist eines der abwechslungsreichsten Reiseziele der Welt. Die Insel in Südostasien ist die drittgrößte Insel der Welt und die größte Asiens. Sie ist zwischen den Staaten Brunei, Indonesien und Malaysia aufgeteilt und ist das Traumziel vieler Naturliebhaber und Sportler.

orneo ist größer als jedes europäische Land außer Russland – dementsprechend viel gibt es auf der Insel auch zu entdecken. Die meisten Urlauber kommen hierher, um die Naturwunder Borneos zu bestaunen. Dabei ist besonders der malaysische Bundesstaat Sarawak hervorzuheben, der sich im Norden der Insel befindet. Dort gibt es unter anderem den ältesten Dschungel der Welt, eines der größten Höhlensysteme der Welt und die Hauptstadt Kuching. Sie zählt zu den schönsten Städten Südostasiens, in der traditionelle Kolonialbauten bestaunt und diverse Museen besucht werden können.

des sind bereits über 130 Millionen Jahre alt – das macht ihn zum ältesten Wald der Welt. Unter anderem können Besucher hier die Rafflesia bestaunen, die größte blühende Pflanze weltweit. Außerdem gibt es in Borneo so viele verschiedene Orchideenarten wie nirgends sonst auf der Welt.

Eine Auszeit im Paradies Wer nicht gerade in der Regenzeit, die sich vor allem im Norden bemerkbar macht, anreist, kann auf Borneo durchschnittliche Temperaturen von circa 27 Grad genießen. Da die Insel mitten in den Tropen liegt, müssen sich Urlauber an die hohe Luftfeuchtigkeit von über 80% gewöhnen. Das große Highlight auf Borneo ist der riesige Regenwald mit einer der artenreichsten Flora und unzähligen Tierarten. Teile des Regenwal-

Spannende Tierwelt und bunte Großstadt Aus der Fauna sind besonders die vielen Orang-Utans bekannt, aber auch die seltenen Sumatra-Nashörner und die asiatischen Elefanten streifen durch den Dschungel. Liebhaber dieser spektakulären Naturkulisse sind gut im indonesischen Teil Borneos aufgehoben, beispielsweise im Palung-Nationalpark, der sich gut für längere Bootsausflüge anbietet. Dort können neben der faszinierenden Flora und Fauna

Foto: Alfred Patz/pixelio.de

Fotos: pixabay

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Reisen und Erleben

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KURZ NOTIERT Frankfurter Dippemess Noch bis zum 19. April findet das größte Volksfest des Rhein-Main-Gebietes auf dem Festplatz am Ratsweg statt. Während die Herbst-Dippemess ein eher ruhiger Familien-Klassiker ist, ist die im Frühling bunter, schneller und lauter. Der Begriff „Dippe“ ist eine hessische Bezeichnung für Steingut-Töpfe. Die Tradition der Dippemess geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Auf diesen Dippe- bzw. Töpfermärkten wurden damals Steingutwaren verkauft aber auch gern gefeiert, weshalb bis heute viele Feste in Hessen Dippemess heißen.

Fotos: pixabay

Übernachten im Baumhaus In Witzenhausen haben Urlauber die Möglichkeit eine Nacht in den Bäumen zu verbringen und somit den Wald aus einer anderen Perspektive zu erleben. In den individuell gestalteten und zum Teil mit Bollerofen ausgestatteten Baumhäusern können vier bis acht Personen zu einem Preis von 150 Euro pro Haus und 19 Euro pro Erwachsener/Nacht bzw. 10 Euro pro Kind/Nacht übernachten. Alle Infos unter www.robins-nest.de

auch traditionelle Eingeborenenstämme besucht werden, die im Hochland von Apo Kayan leben. Wen es nach der Auszeit wieder in die Stadt zieht, der sollte sich die prächtige Hauptstadt Bruneis, Bandar Seri Begawan, nicht entgehen lassen. Der Reichtum der Sultane glänzt hier an allen Ecken. Sportler kommen nicht zu kurz Wer sich im Urlaub so richtig auspowern will, kann dies in Borneo auf vielfältige Weise tun. Besonders beliebt sind Trekkingtouren über mehrere Tage, bei denen man den Mount Kinabalu im malaysischen Bundesstaat Sabah besteigen oder das große Höhlensystem in Sarawak erkunden kann. Borneo verfügt außerdem über einige der beliebtesten Tauchareale, so zum Beispiel vor der Insel Sipadan. Hier können Anfänger auch gut schnorcheln. Ein eben-

falls beliebter Wassersport auf Borneo ist das Kajakfahren. Es ist angerichtet! Kulinarisch unterscheidet sich die Küche auf Borneo natürlich stark von unseren gewohnten Mahlzeiten. Fast alles wird hier im Bambusrohr gekocht: Fisch, Fleisch, Gemüse und fast immer Reis werden in Bambusblätter eingewickelt und in ein frisches, dickes Bambusrohr verpackt. Dieses wird in ein offenes Feuer gestellt, bis der Bambus sacht zu kochen beginnt und die Zutaten gar werden. Das indogene Volk der Melanau, die in Sarawak beheimatet sind, versteht sich besonders auf die Nahrungszubereitung mit rohem Fisch. Ihre Spezialität nennt sich Umai: Palmfrucht, frisch gefangener Fisch und Chilischoten werden vermengt und mit Sagokugeln, die aus Palmenmark gewonnen werden, verzehrt. Red.: LLL

3. Rügener Wanderfrühling Vom 16. bis 26. April 2015 können Interessierte an dem Rügener Wanderfrühling oder an ca. 70 Wander- und Aktivangeboten teilnehmen, die häufig kostenfrei sind. Dieses Jahr widmet sich der Rügener Wanderfrühling dem 25-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit, da das historische Ereignis ein großer Gewinn für das Reiseland Deutschland, insbesondere für die Urlaubsinsel Rügen war. Mehr Infos unter www.ostseebad-sellin.de Mit dem Kanu durch den Weilburger Schifffahrtstunnel Die Kanufahrt in dem einzigen heute noch befahrenen Schiffstunnel Deutschlands ist ein echtes Erlebnis und jeder kann mitmachen, indem er sich einfach ein Kanu in Weilburg mietet. Man paddelt unter anderem durch den 200 Meter langen Tunnel, mit dem Wissen, dass Straßen über einem verlaufen und Häuser stehen. Am Ende überwindet man durch die Doppelkammerschleuse, per Selbstbedienung, 4,5 Meter Höhenunterschied. Vor Tourstart erhält man außerdem entsprechende Sicherheitseinweisungen und wichtige Hinweise zum Flussverlauf der Lahn. Weitere Infos unter www.weilburger-boote.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges

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Urlaub und Erholung in der Rhön! Das Hessische Kegelspiel, eine Anordnung vulkanischer Basaltkegel, liegt im nordwestlichsten Teil der Rhön. Aufgrund der zentralen Lage zwischen Bad Hersfeld und Fulda ist die Region idealer Ausgangspunkt für Wander- und Radausflüge sowie kulturelle und historische Besichtigungen.

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Konrad-Zuse-Museum mit Stadtund Kreisgeschichte in Hünfeld

Die reizvolle Landschaft der Vorderrhön umfasst die lieblichen Orte Burghaun, Eiterfeld, Haunetal, Nüsttal, Rasdorf sowie die Städte Hünfeld und Geisa. Lernen Sie diese individuell oder auf einer unserer vielen thematischen Führungen kennen. Attraktive Wander- und Radwege Im über 300 Kilometern ausgedehnten Radund Wanderwegenetz haben Aktive die Möglichkeit, ihre Routen beliebig mit dem überregionalen Wegenetz zu kombinieren. Wanderer können auf dem Extratour Kegelspiel-Wanderweg, Point-Alpha Weg, Jakobusweg und vielen weiteren Freizeitwegen sowie gut ausgezeichneten Nordic Walking Strecken die Natur genießen. Der komplett asphaltierte Kegelspiel-Radweg mit geringen Steigungen verläuft auf einer ehemaligen Bahntrasse und lässt ein Stück Bahnnostalgie wieder aufleben. Der Radweg ist sehr gut mit vielen weiteren Wegen kombinierbar, wie z. B. mit dem Via Regia-, Ulstertal-, Milseburg-, Nüsttal- und Haunetal-Radweg. Kultur und geschichtliche Erlebnisse Neben sportlicher Betätigung kommen auch Kulturinteressierte auf ihre Kosten. Ein Besuch ist das Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte in Hünfeld wert. Für Kunstinteressierte ist das Museum Modern Art oder eine Führung „Kunst und das Offene Buch“ in Hünfeld zu empfehlen. Hier wird Kunst „begehbar“ und öffentlich sichtbar an zahlreichen Häuser-

fassaden sowie Kunstwerken. Die Mahn-, Begegnungs- und Gedenkstätte Point Alpha in Geisa lässt die Geschichte des geteilten Deutschlands wieder aufleben. Für Abwechslung im Hessischen Kegelspiel sorgen viele kleine Dauerausstellungen, Konzerte, Veranstaltungen und Events.

Veranstaltungshighlights 2015: • 07.06. Kinderaktionstag mit Radelspaß • 28. – 31.08. Gaalbernfest in Hünfeld • 12.09. – 01.11. Früchteteppich in Sargenzell • 04.10. Hünfelder Landpartie • 10. – 11.10. 6. Rhöner Wandertag in Rasdorf: Neun verschiedene Rundwanderwege, ein Regionalmarkt, Musikkapellen, Rhöner Spezialitäten und vieles mehr werden geboten. • 27. – 29.11. Hünfelder Winter

Sind Sie neugierig geworden?! Dann fordern Sie unser Infopaket über Führungen, Museen, Veranstaltungshighlights sowie Übernachtungsmöglichkeiten an: Tourist-Information Hessisches Kegelspiel Am Anger 2 36088 Hünfeld Tel.: 06652-180 195 Fax: 06652-180 196 E-Mail: info@hessisches-kegelspiel.de www.hessischeskegelspiel.de


INSPIRIEREND VIELFÄLTIG:

DAS IST KASSEL!

Märchenhafte Erlebniswelten: Die neue GRIMMWELT in KASSEL „E s war einmal …“: Schon seit Generationen beginnt mit diesen Worten für Kinder und Erwachsene die Reise in eine fantastische Welt der Märchen. Gesammelt und niedergeschrieben wurde ein großer Teil der weltberühmten Kinder- und Hausmärchen, die in mehr als 170 Sprachen übersetzt wurden, in Kassel. Hier verbrachten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm rund 30 Jahre ihres Lebens. Es ist also kein Zufall, dass gerade hier ab dem 4. September 2015 die neue GRIMMWELT mit märchenhaften Erlebniswelten und spannenden Einblicken in das bewegte Leben der Grimms die Besucher faszinieren wird. Dabei erwartet die Anwesenden auf rund 1.600 Quadratmetern Fläche kein klassisches Museum, sondern ein abwechslungsreicher Mix aus wertvollen Original-Exponaten, multimedialen Erlebniswelten und künstlerischen Installationen. Und natürlich werden hier auch die Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen eine neue Heimat finden, die seit 2005 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählen. Kommen Sie mit auf eine faszinierende Reise in die Welt von Märchen, Wissenschaft und ungebremster Schaffenskraft. UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe: sprudelndes Nass und barocke Gartenbaukunst Ebenfalls für Faszination sorgen nun schon seit mehr als 300 Jahren die weltberühm-

ten barocken Wasserspiele (1. Mai bis 3. Oktober, mittwochs, sonn- und feiertags ab 14.30 Uhr) im Bergpark Wilhelmshöhe. Wenn sich das sprudelnde Nass über die Kaskaden, den Steinhöfer Wasserfall, die Teufelsbrücke und das Aquädukt ins Tal ergießt und schließlich im Schlossteich zu einer 52 Meter hohen Fontäne aufsteigt, sind die Besucher immer wieder begeistert. Die Wasserspiele sind aber nur eine der vielen Sehenswürdigkeiten im Bergpark Wilhelmshöhe, der mit 240 Hektar Fläche zu den größten seiner Art in Europa zählt und seit Juni 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. documenta-Stadt Kassel Auch die zeitgenössische Kunst hat in Kassel eine Heimat gefunden: Alle fünf Jahre öffnet hier die Weltkunstausstellung documenta für genau 100 Tage ihre Pforten, die aktuelle Werke von Künstlern rund um den Globus präsentiert. 2015 wird die documenta 60 Jahre alt, ein runder Geburtstag, der in Kassel natürlich ausgiebig gefeiert wird. Dann ist es auch bis zur nächsten documenta 2017 nicht mehr so lang hin.

Mehr Informationen unter: www.kassel-marketing.de | Telefon: 0561 / 70 77 07 | www.facebook.com/Kassel.ist.klasse

Fotos: Kassel Marketing GmbH | Paavo Blåfield und GRIMMWELT Kassel kadawittfeldarchitektur

kadawittfeldarchitektur


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Gesundheit und Fitness

Fotos: pixabay

Und was berührt dich?

Berührung tut so gut. Menschen mit Massage zu helfen, ist ein wunderbarer Beruf und Manchen eine Berufung. TouchLife ist eine ganzheitliche Massage, die nicht nur den Körper, sondern den Menschen in seiner Ganzheit berührt. Achtsamkeit und Mitgefühl spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Massage – eine alte Tradition Dass ein Mensch den anderen mit seinen Händen berührt, ist der gemeinsame Nenner aller Massagemethoden. Berührung ist eine UrBehandlung. Wenn ein Kind hinfällt, trösten Erwachsene intuitiv und streichen über die Stelle, wo es sich weh getan hat: „Es wird schon wieder gut!“ Diese uralte Erfahrung

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der Menschheit führte zur Entstehung des wohl ältesten „Heilmittels“ für Körper, Geist und Seele, der Entwicklung systematischer Berührungen in Form von Massage. Die positive Wirkung von Berührung wurde auch wissenschaftlich untersucht. Sie beruht auf einem komplexen Zusammenspiel mechanischer, physiologischer, biochemischer, energetischer sowie psychologischer Faktoren. Bevor wir unsere Methode vorstellen, möchten wir die ungezählten Kolleginnen und Kollegen würdigen, die weltweit und seit alters her Menschen mit dem unterstützen, was wir immer bei uns tragen: Unsere Hände, unser Herz und unsere freundlichen Worte. Ihnen fühlen wir uns verbunden, und die zugrundeliegenden Prinzipien dieser Tradition(en) bringen wir unseren Teilnehmern bei. Massage kann viel mehr sein, als bloßes Durchkneten von Rücken oder Schultern. Massage kann nicht nur das Muskelgewebe, sondern

den Menschen als Ganzes berühren und tiefes Wohlbefinden und Entspannung schenken – wenn sie fachgerecht und achtsam praktiziert wird. Auf diesem Ansatz beruht die TouchLife Methode. Sie besteht aus vielseitigen Massageabläufen mit dem Ziel, dass man sich nach der Behandlung deutlich wohler in der eigenen Haut fühlt. Unzählige Klienten haben bei TouchLife zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, wie tief entspannend eine einstündige Behandlung der Beine sein kann, wie gut sie vom Festhalten ins Loslassen kommen, wenn ihre Arme massiert wurden oder wie (er-)lösend eine einfühlsame Bauchmassage ist. Nach einer TouchLife Massage fühlt man sich energiegeladen, tief entspannt und wieder in der eigenen Mitte angekommen. Die achtsame und respektvolle Berührung stärkt die inneren Kräfte, baut spürbar Stress ab und steigert nachhaltig die Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden. Dies ist in ei-


Gesundheit und Fitness ner schnelllebigen Zeit, in der viele Menschen ihr Gleichgewicht verlieren und über Sinnesüberreizung klagen, ein wichtiger Beitrag.

len wir sicher, dass Kontraindikationen beachtet werden und erfahren direkt vom Klienten, wo seine Beschwerden sind.

Komplementäre Methode und individuelle Vorgehensweise Mitte der 1980er-Jahre entwickelten wir in einer ca. fünfjährigen Praxisphase unser ganzheitliches Behandlungskonzept. Wir erarbeiteten besonders harmonische Griffabläufe für acht Körpersegmente. Wir nannten die Methode TouchLife – berühre das Leben – und definierten fünf Pfeiler, auf denen sie beruht: Massagetechniken Gespräch Energieausgleich Atem Achtsamkeit.

Gemeinsam wird festgelegt, welche Körperregion(en) massiert und behandelt werden soll – z.B. Rücken, Schultern und Nacken, Arme und Hände, Bauch und Brustkorb, Beine und Füße, Kopf und Gesicht, oder auch der ganze Körper.

wendungen am eigenen Leib erfahren. So erhalten die Teilnehmer in ihrer Ausbildung 50 Massagen, bevor sie sich nach der Lern- und Praxisphase damit an Klienten richten. Denn nur, was man selbst erlebt und verstanden hat, kann man als Begleiter auch sicher vermitteln. 300 Präsenzunterrichtsstunden machen die Grundausbildung aus, die nebenberuflich über ein Jahr verteilt absolviert werden kann. Absolventen können aus weiteren 1000 Stunden Lehrstoff entsprechend ihrer gewählten Vertiefungsrichtung Fortgeschrittenen-Module wählen. Für den ausgewogenen Lehrplan in Theorie und Praxis wurde die TouchLife-Schule ausgezeichnet, und ehemalige Teilnehmer schwärmen noch lange von den „berührenden“ Seminarzeiten. Red.: LLL/Frank B. Leder/TouchLife

Nähere Informationen gibt es unter www.touchlife.de

Dieses Netzwerk engagiert sich auch mit dem speziellen Konzept „TouchLife-mobil, Massage am Arbeitsplatz“ sehr erfolgreich seit über 15 Jahren in der betrieblichen Gesundheitsvorsorge. Unsere Ausbildung ist ganzheitlich ausgerichtet. Wir achten darauf, dass angehende Behandler alle AnFoto: Petra Bork.pixelio

TouchLife gehört zu den komplementären Methoden. Komplementär bedeutet: Die schulmedizinischen Angebote werden ergänzt, d.h. wir arbeiten wertschätzend mit den medizinischen Fachkollegen zusammen. Viele Menschen vermissen in der medizinischen Versorgung, dass man sich ausreichend Zeit für ihre Anliegen nimmt. Der Massagetermin beim TouchLife Praktiker dauert üblicherweise 90 Minuten, also deutlich länger als bei den Regelleistungen des med. Betriebes. Zusätzlich zur Massage – ca. 60 Minuten – nehmen wir uns Zeit für Vor- und Nachgespräch. So stel-

Massagetalente gesucht: Berufsbild und Ausbildung Als Begründer haben wir die Methode bewusst nicht für das medizinische Arbeitsfeld definiert, denn wir möchten, dass Massagetalente auch ohne med. Grundberuf die TouchLife Massage selbständig ausüben dürfen. Zertifizierte TouchLife Praktiker haben sich im internationalen TouchLife Massage-Netzwerk unter dem Motto „Wir berühren Menschen“ organisiert.

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Gesundheit und Fitness

Heilsame Berührungen Dass manche Menschen sich schon mal eine Massage gönnen, um sich von lästigen Nacken- und Schulterverspannungen oder vom Alltagsstress zu befreien, ist nicht neu. Doch was kann eine Massage wirklich?

erührungen sind ein menschliches Grundbedürfnis. Unser Tastsinn, und somit auch unsere Haut, stellt die körperlich fühlbare Grenze zur Umwelt dar und ist eng verbunden mit dem Gefühl unserer Identität. Der Tastsinn lässt sich als einziger Sinn willentlich nicht abstellen, er ist also sozusagen im Dauerbetrieb und wird deshalb besonders gefordert.

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Deshalb bietet es sich an, den Körper und die Psyche mit Massagen zu entlasten. Abgesehen von den körperlichen Auswirkungen lösen Berührungen aber auch innere, psychische Prozesse in uns aus und diese wurden scheinbar bislang in der wissenschaftlichen Psychologie häufig unterschätzt. Psychoaktive Massagen Mittlerweile gibt es Studien, deren Ergebnisse vermehrt fordern, Massagen als Komplementärtherapie einzusetzen. So können Krankheitsbilder wie zum Beispiel Depressionen, Angsterkrankungen oder eine posttraumatische Belastungsstörung gut ergänzend mit Massagen, durchgeführt von professionellen Masseuren und Physiotherapeuten, behandelt werden. Eine antidepressive bzw. anxiolytische Wirksamkeit bestimmter Massageformen ist

mittlerweile hinreichend belegt. Eine solche spezielle Form der Massage zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass mit ihr primär das Zielorgan Haut angesprochen wird, und weniger das Bindegewebe oder Muskeln. Langsame und sanfte Berührungen dieser Art führen unter anderem zu einer Ausschüttung von Oxytocin und ist von großer Bedeutung für psychische Prozesse als auch für psychosoziale Interaktionen, wie zum Beispiel die MutterKind-Beziehung. Wohl nicht umsonst finden Massagen schon seit langer Zeit eine besondere Beachtung in alten östlichen wie westlichen Heilmethoden und es scheint an der Zeit, dass auch die wissenschaftliche Psychologie sich wieder mehr dem Zusammenwirken von Körperempfinden und Gefühlen widmet. Red.: LLL

Mehrsprachig läuft es besser!

it den Schwerpunkten mehrsprachige Bildung, Völkerverständigung und Gesundheit verbindet die gemeinnützig organisierte Veranstaltung Menschen aller Kulturkreise, Altersstufen und sportlichen Fertigkeiten. Der offizielle DLV-Volkslauf steht allen zur Verfügung, die Spaß an der Bewegung haben. Ein Rahmenprogramm mit Musik, Tanz, Zumba und zahlreichen Kinderstationen macht das Event zu einem Sport- und Familienfest. Erwachsene können sich auf der 5 oder 10 km-Strecke messen, die auf den Parkwegen im Rundkurs führt. Für die ganz Kleinen gibt es

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den beliebten Bambinilauf über 200 Meter mit selbstgebastelten Medaillen im Ziel. Für die Schüler werden dieses Jahr zwei Läufe angeboten: 900 Meter für Grundschüler und 3000 Meter für ältere Schüler, jeweils mit tollen Preisen und Urkunden. Stadtrat Markus Frank gibt den Startschuss und Deutschlands erfolgreichste Langstreckenläuferin Irina Mikitenko hat ihre erneute Teilnahme zugesagt. Übrigens wurde der mit Hilfe von Sponsoren und priva-

ten Spenden erlaufene Erlös der letztjährigen Veranstaltung der Stadtbücherei für den Erwerb mehrsprachiger Kinderbücher gespendet. 160 verschiedene Bücher, u.a. Titel wie Heule Eule oder Der Kleine Eisbär je in zwei Sprachen, sind nun zur Ausleihe in den Stadtteilbibliotheken verfügbar. Alle Infos und Anmeldung zum Lauf sind auf www.mehr sprachig-laufen.de oder auf Facebook unter Lauf für Mehrsprachigkeit zu finden. See you at the start line! Foto: AOK

Nach dem Erfolg in 2014 mit rund 670 Teilnehmern aus 39 Nationen findet am 26. April die 3. Auflage des Laufs für Mehrsprachigkeit im Frankfurter Niddapark statt.


Foto: pixabay

KURZ NOTIERT

Orthorexie – Wie ungesund kann gesunde Ernährung sein? Keine Milchprodukte, kein Weizen, und Obst und Gemüse nach Möglichkeit nur aus dem eigenen Garten – gesunde Ernährung spielt in der heutigen Gesellschaft eine zunehmend wichtigere Rolle. Immer häufiger fällt in diesem Zusammenhang allerdings auch der Begriff „Orthorexie“, der eine Essstörung bezeichnet. Das wirft die Frage auf: Kann eine zu gesunde Ernährung zur Krankheit werden? er Begriff „Orthorexie“ setzt sich aus den griechischen Begriffen „orthos“, was „richtig bedeutet, und „orexis“, was für Begierde, Appetit steht, zusammen. Bei der Orthorexie handelt es sich um eine Essstörung, bei der die Welt der Betroffenen sich zu einem großen Teil um die gesunde Ernährung dreht. Medizinisch anerkannt ist die Krankheit noch nicht, obwohl der Begriff bereits 1997 von dem amerikanischen Arzt Steven Bratman eingeführt wurde.

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Alles in Maßen Gegen eine gesunde Ernährungsweise ist natürlich nichts einzuwenden. Wenn jedoch zu akribisch auf eine „rein gesunde“ Ernährungs-

weise geachtet wird, kann es zu körperlichen Mangelerscheinungen als auch psychischen Veränderungen kommen. An Orthorexie erkrankte Personen leiden häufig insbesondere an Vereinsamung. Das Essengehen im Freundes- oder Familienkreis wird häufig abgelehnt, da die angebotenen Lebensmittel oft nicht dem gewünschten Standard entsprechen. Außerdem versuchen Betroffene oft, andere Menschen von ihrer Lebensweise zu überzeugen – das wirkt abschreckend. Die soziale Isolation erhöht das Risiko einer Depression erheblich. Auf Anzeichen achten Als Hinweis für die Diagnose einer Orthorexie gilt , dass die Auffälligkeiten über einen längeren Zeitraum auftreten, dazu gehört auch die oben beschriebene Isolation, die sich negativ auf die Lebensqualität der betroffenen Personen auswirkt. Ein weiteres Anzeichen ist, dass sich die Gedanken nur noch um das Thema Ernährung drehen. Bald offiziell? Psychologen und Ärzte werden immer aufmerksamer bei ihren Diagnosen einer Essstörung, wodurch auch die Orthorexie immer weiter in den Vordergrund rückt. Daher besteht durchaus die Möglichkeit, dass sie im Laufe der nächsten Jahre als offizielle Krankheit anerkannt wird. Red.: LLL

Impfung gegen FrühsommerMeningoenzephalitis (FSME) Der Bundesverband Deutscher Neurologen (BDN) rät zur Impfung gegen FSME, wenn man in die Risikogebiete reist und Zeit in der Natur verbringt. Zu den Regionen zählen Süddeutschland, Österreich und Osteuropa. Folgen einer Ansteckung mit FSME können Hirn- und Hirnhautentzündungen sein, die nicht behandelbar sind. Zur Immunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Vorsicht ist auch vor Borrelien geboten, einer Bakterienart, die nicht nur in den Risikogebieten, sondern in ganz Deutschland vorkommt und gegen die es keinen Impfschutz gibt. Ostereier-Farben schädlich Aus der Studie „Oster-Check“ von Greenpeace geht hervor, dass die Farben für Ostereier mehrheitlich Azofarbstoffe enthalten, welche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Diese Farbstoffe können unter anderem Hyperaktivität und Allergien bei Kindern auslösen, sind jedoch nicht ausreichend gekennzeichnet. Laut Greenpeace waren 50 von 60 getesteten Produkten mit diesen Farbstoffen belastet. Alternativen seien laut Greenpeace demnach verpackte, bereits gefärbte Eier oder natürliche Färbemittel. Mehr Infos unter www.greenpeace.org Lupine als Nahrungsmittel Die Samen der Pflanze sind reich an Vitamin E, Spurenelementen wie Kalium, Kalzium und Magnesium sowie pflanzlichem Eiweiß, das tierisches Fett ersetzen könnte. Studien bestätigen, dass Lupinenfasern auch den Cholesterinspiegel senken können und eine positive Wirkung auf den Blutdruck haben. Weitere Infos unter www.ugb.de Neue Therapien gegen Lungenkrebs Lungenkrebs ist mittlerweile die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern und Frauen. Er zählt zu den gefürchtetsten Krebserkrankungen, da er häufig zu spät erkannt wird und somit nicht mehr operiert werden kann und eine Chemotherapie nur begrenzt wirksam ist. Wenn der Krebs nicht auf das Zigarettenrauchen zurückzuführen ist, dann lassen neue Medikamente hoffen, da sie einerseits gut verträglich sind und andererseits gezielt wirken und somit gesunde Zellen verschonen können. Mehr Infos unter www.ndr.de Mehr Infos auf www.lebenslangeslernen.net LebensLanges

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