www.hochfranken.org
Das Magazin der Wirtschaftsregion Hochfranken.
Ausgabe 2017
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DIE ZUKUNFT IM BLICK www.rapa.com
Wir richten unseren Fokus auf die Megatrends in der Automobilindustrie. RAPA setzt mit maßgeschneiderten Produktlösungen ein Zeichen für mehr Sicherheit, Komfort sowie für Kraftstoff- und CO2-Reduzierung. Eine gute Umwelt braucht gute Technologien. Dr. Jochen Endrejat, Leiter Zentrallabor
EDITORIAL
Hochfranken ist, was Du draus machst!
W
ir sagen es lieber gleich: Hochfranken gibt
Sie florieren, investieren und suchen Mitarbeiter. Die Ar-
es eigentlich gar nicht. Hochfranken ist ein
beitslosenquote ist gesunken, die Stimmung gestiegen. Die
Kunstbegriff. Ein Kunstbegriff, der in den
weichen Standortfaktoren – reiche Kultur, hoher Freizeit-
vergangenen 20 Jahren eine Marke geworden ist. Eine
wert, vielgestaltige Landschaft, günstige Kosten, gute Bil-
Marke, die für einen besonderen Wirtschaftsstandort steht.
dung – gewinnen immer mehr Fans. Die Zuzüge steigen.
Einen Wirtschaftsstandort, der sich selbst neu erfunden hat und heute stark ist – weil Menschen angepackt und diese
Fertig ist das Bild von Hochfranken nicht. Es ist noch viel
Region gestaltet haben.
Platz auf der Leinwand und der will gestaltet werden – auch von Dir! Trag Deine Farben bei, mal Deine Formen,
Der Begriff Hochfranken hat der Region den Neustart in
hinterlasse Deine Signatur, einen Pinselstrich, den jeder
den Neunzigerjahren erleichtert. Nach dem Niedergang
sieht. Hochfranken macht es Dir leicht Dich auszupro-
von Porzellan- und Textilindustrie, als die Wirtschaft und
bieren, denn der Freiraum ist riesig – der Platz für Deine
mit ihr das Image Nordost-Oberfrankens am Boden lagen,
Karriere, Deine Geschäftsidee, Deine Vorstellung von Ar-
als angeblich alle nur weg von hier wollten, da war Hoch-
beit und von Leben. Die Geschichten in diesem KARRIE-
franken der Startschuss, die Idee und der Name des Neu-
REZIEL erzählen von Leuten, die Spuren hinterlassen auf
beginns. Wie eine neue, strahlend weiße Leinwand, auf
der Leinwand Hochfranken. Die sich trauen, den Pinsel in
der wieder alles möglich ist.
die Hand zu nehmen und Dinge schaffen, die die Region besonders machen.
Und heute? Hochfranken ist eine der am stärksten industrialisierten Regionen Europas. Hier werden die Techno-
Lass Dich inspirieren!
logien der Zukunft erfunden, erprobt, entwickelt, gebaut. Die Wirtschaft steht auf vielen Beinen. Hochfränkische
Sabrina Kaestner
Unternehmen zählen zu den Besten ihrer Branchen.
Geschäftsführerin
3
KARRIEREZIEL
Inhaltsverzeichnis 8 Schon heute an den Trends
von morgen arbeiten
14
Design oder Nichtsein
22 20 Fragen an Hochfranken
26
Schönbrunner
Familienangelegenheiten Ausgegorene Ideen der nächsten Generation
34 Mensch bist Du groß geworden
54
4
Rosenthal Werkstatt der Träume
D A S K A R R I EREM AGAZIN
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
60
Mit Herz und Haaren Das Märchen von Ola und Max
64 Hands on – Karriere im Handwerk
67 10 Gründe für eine Ausbildung im Handwerk
70
Ein Umbruch wie vor 20 Jahren Achim Hager will das neue Netz aufmischen
78 Der Köder muss
dem Fisch schmecken
88
Helmbrechts Eine Stadt, die allen gehört
94 Hochfrankenrätsel
5
7.
14. 3.
15.
1.
27. 2.
8.
10.
11. 18.
9. 12.
24.
20.
22.
26.
5. 28.
21.
19.
13. 25.
16. 4.
1.
17. 23.
Wir bedanken uns bei den beteiligten Unternehmen: ontec automation GmbH, Naila
74
PEMA Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG, Weißenstadt
95
ProComp Professional Computer GmbH, Marktredwitz
46
18.
RAUMEDIC AG, Helmbrechts
68
19.
Rausch & Pausch GmbH, Selb
2
20.
REHAU AG + Co, Rehau
21.
Rosenthal GmbH, Selb
22.
Sandler AG, Schwarzenbach/Saale
23.
SCHERDEL GmbH, Marktredwitz
AOK Bayern, Direktionen Hof und Wunsiedel
87
15.
2.
AS-Bau Hof GmbH, Hof
41
16.
3.
Auto Müller GmbH & Co. KG, Hof
81
1.
17. 4.
BD|SENSORS GmbH, Thierstein
93
5.
BHS tabletop AG, Selb
30
Handwerkskammer für Oberfranken, Bayreuth/Hof
66
7.
dennree GmbH, Töpen
36
8.
F&P GmbH | FEiG & PARTNER, Selbitz
6.
99
100 90 ®
24/25
Anlagen- und Rohrleitungsbau technische Gebäudeausrüstung Industriedienstleistungen
9.
GEALAN Formteile GmbH, Oberkotzau
29
10.
HFO Telecom AG, Oberkotzau
77
24.
Sell GmbH, Helmbrechts
Kunststoff Helmbrechts AG, Helmbrechts
33
25.
Sparkasse Hochfranken, Selb
18/19
26.
V. FRAAS GmbH, Helmbrechts
11
27.
Viessmann Kühlsysteme GmbH, Hof
53
28.
Vishay Electronic GmbH, Selb
73
11.
12.
13.
14.
LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG, Rehau Erich NETZSCH GmbH & Co. Holding KG, Selb Nexans Power Accessories Germany GmbH, Hof
7
39 ®
42 85
®
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KARRIEREZIEL
„Für mich ist das ein echter Innovationsbereich, in dem ich arbeiten kann. Als Entwicklungspartner kreieren wir gemeinsam mit unserem Kunden ein neues, anwendungsspezifisches Produkt, das es so noch nie gegeben hat.“ Armin Schwintek, Rausch & Pausch GmbH
8
SCHON HEUTE AN DEN TRENDS VON MORGEN ARBEITEN
Schon heute an den Trends von morgen arbeiten Text: Michael Ertel Fotos: Rausch & Pausch GmbH, LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH und Co. KG
Digitalisierung und Industrie 4.0, Ressourceneffizienz und Green-Tech, Individualisierung, globale Vernetzung und interdisziplinärer Wissenstransfer. Wer von Megatrends spricht, richtet seinen Radar in die zukünftige Welt – und meint damit dennoch Entwicklungen, die unmittelbar vor unserer Haustür stehen oder die Schwelle gar schon überschritten haben. Der Scan der Zukunft bringt visionäre Bilder zum Vorschein. Und auch etwas verpixelt spiegeln sie schon heute in vielen Bereichen unser privates und berufliches Leben wider. Die junge Generation ist aufgerufen, Gestalter dieser – ihrer – Welt zu werden. Was abstrakt klingt, findet konkreten Niederschlag in hochfränkischen Unternehmen. Armin Schwintek und Jan Seemann, beide Absolventen hiesiger Hochschulen, arbeiten bei RAPA und LAMILUX an den industriellen Lösungen von morgen – sie gestalten schon jetzt die Zukunft. 9
KARRIEREZIEL
Z
unächst wirkt er ein wenig zurückhaltend, sachlich,
kann, benötigt man eine komplett separat laufende hydrau-
nüchtern. Armin Schwintek erzählt in ruhigem Ton
lische Einheit. Tiefergehende, technische Details muss Armin
von seiner Zeit am Wunsiedler Gymnasium, seinem
Schwintek aus Geheimhaltungsgründen aussparen, dennoch
Umweltingenieur-Studium an der Uni in Bayreuth, seinem
sei noch grob erklärt: Ein eigenständiger Elektromotor treibt
halbjährigen Praktikum bei einem großen Automobilzulieferer
eine Pumpe an, die für den hydraulischen Ausgleich aller Auf-
in Coburg im Bereich der Fertigungsplanung, seiner Bewer-
und Ab- sowie seitlichen Bewegungen des Fahrzeugs sorgt.
bung beim Selber Unternehmen Rausch & Pausch Gmbh in Selb,
Gleichzeitig kann der Elektromotor als Generator für die Ener-
kurz RAPA. Die Vita klingt wenig spektakulär und ganz nach
gierückgewinnung eingesetzt werden.
einem logischen, kalkulierten Lebenslauf. Doch die abgeklärte Schilderung des 28-Jährigen ist das pure Understatement: Armin Schwintek gibt Gas – und macht Karriere bei RAPA. In einem Unternehmen, das in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist und mit seinen 950 Mitarbeitern zu einem der attraktivsten AutomotiveSpezialisten Oberfrankens zählt.
Zukunftsprojekt E-Mobilität Das
Selber
Unternehmen
entwickelt
RAPA
Magnetventile, die weltweit in 80 Prozent aller Autos der Premiummarken
In den R APA-Produktionshallen entsteht Technik von morgen.
eingebaut sind. RAPA-Ventile stecken
Das Selber Unternehmen ist mit seinen hydraulischen und
in hydraulischen Impulsspeichern von
pneumatischen Ventilsystemen weltweit führend.
Start-Stopp-Systemen, in Steuerungen von Cabrioverdecken, in Automatik- und Doppelkupplungsgetrieben oder in hydraulischen Aktiv-Fahrwerken. „Innovative
„Neue Dimensionen“ für RAPA
Entwicklungen für die Automobilindustrie sind unser Kerngeschäft“, betont RAPA – und davon profitieren nicht nur
„Für mich ist das ein echter Innovationsbereich, in dem ich ar-
die Kunden, sondern auch Nachwuchs-Ingenieure wie Armin
beiten kann“, sagt der junge Ingenieur. „Als Entwicklungspartner
Schwintek.
kreieren wir gemeinsam mit unserem Kunden ein neues, anwendungsspezifisches Produkt, das es so noch nie gegeben hat.“ Und
2014 in das Unternehmen als „Industrial Engineer“ eingestie-
das innerhalb eines interdisziplinären Teams, das sich aus Pro-
gen, arbeitet er heute in einem Zukunftsfeld, das als Megatrend
dukt- und Prozessentwicklern, Qualitätsingenieuren, Einkäufern
unser Morgen prägen wird: E-Mobilität. Der junge Prozessent-
und Lieferantenmanagern zusammensetzt. Armin Schwintek
wickler und Fertigungsprojektierer ist Teil eines mittlerweile
betont, dass es für RAPA neue Dimensionen seien, mit so großer
28 Leute umfassenden Teams. Es realisiert für einen Premi-
Manpower an einem Projekt zu arbeiten.
um-Autobauer ein aktives Fahrwerksystem für ein E-Fahrzeug der Oberklasse, das 2018 in Serie gehen wird. „Das ist unser
Und was ist sein Part? Nach der Vorentwicklung des Produktes
High-End-Prestigeprojekt.“
ist er zusammen mit zwei weiteren Kollegen für die Entwicklung des Fertigungsablaufes zuständig. „Wir machen die ersten Pro-
Armin Schwinteks anfängliche Zurückhaltung ist seiner techni-
zessversuche und sind für alle weiteren Schritte verantwortlich,
schen Begeisterung für E-Mobilität gewichen. „Wir entwickeln
um das Produkt herzustellen und letztendlich in der Serie zu in-
ein völlig neues System zur Fahrwerksregulierung und Fahr-
dustrialisieren.“ So wird eine derzeit noch leere Halle bis Mitte
werksabstimmung.“ Da bei einem Fahrzeug mit Elektroantrieb
2017 mit allen notwendigen Maschinen und Anlagen gefüllt sein
der hydraulische Druck nicht über den Motor erzeugt werden
– und die RAPA-Produktion für die E-Mobilität kann beginnen.
10
D A S K A R R I EREM AGAZIN
SCHON HEUTE AN DEN TRENDS VON MORGEN ARBEITEN
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„Der Weg ist sein Ziel.“ Mein Markenzeichen: Weitblick. Meine Mission: zuverlässiges aber auch innovatives Arbeiten. Neben solidem Handwerk setze ich mich stets für neue Ideen ein. Bei NETZSCH kann ich meine Freude an Entwicklung und Innovation optimal einbringen. Denn der Weg ist mein Ziel.
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mehr zum Casting unter
WWW.NETZSCH.COM/KARRIERE 11
KARRIEREZIEL
LAMILUX Führende Technologien
LAMILU X produziert High-Tech-Composites aus carbon- und glas-
für „Smart Buildings“
Hersteller von Tageslichtsystemen und Gebäudesteuerungen, einge-
faserverstärkten Kunststof fen und ist in Europa einer der führenden setzt beispielsweise am Terminal des Münchner Flughafens.
Ressourceneffizienz und der bewusste Umgang mit Energie bestimmen das Arbeiten von Jan Seemann. Der an der Hochschule Hof ausgebil-
Die Zukunftschance genutzt
dete Wirtschaftsingenieur hat vor zehn Jahren bei der Rehauer Firma LAMILUX angeheuert. Das Unternehmen ist mit seinen
Insbesondere in der Gebäudesicherheit macht der Wirtschafts-
900 Beschäftigten der europaweit größte Hersteller faserver-
ingenieur einen Trend aus: „Die Menschen streben nach immer
stärkter Kunststoffe und zählt bei Tageslichtsystemen, Glas-
mehr Sicherheit. Deshalb ist auch der Brandschutz bei Großpro-
dachkonstruktionen, Anlagen für den Rauch- und Wärmeabzug
jekten weltweit das bestimmende Zukunftsthema.“ Das De-
und komplexen Gebäudeautomationen zu den technologisch
saster rund um den Berliner Flughafen zeigt: "Der Brandschutz
führenden Produzenten. Im letztgenannten Bereich ist Jan
muss funktionieren - sonst eröffnet kein Gebäude."
Seeman tätig – einem Zukunftsfeld, in dem es um die international immer größer werdenden Ansprüche an die Sicherheit
Dass sich LAMILUX bei diesem technologisch und betriebswirt-
und Energieeffizienz von Gebäuden geht. Dem Megatrend zu
schaftlich sehr komplexen Thema zu einem bedeutenden An-
„Smart Buildings“ folgend, betreut er mit der von ihm geleite-
bieter entwickeln konnte, erfüllt Jan Seeman mit Stolz. In den
ten Unternehmenssparte „LAMILUX Gebäudesteuerungen“ und
vergangenen Jahren hat er seine Abteilung zu einem eigenen
20 Mitarbeitern ambitionierte Bauprojekte in ganz Europa.
Unternehmensbereich weiterentwickelt, der mit seinen Lösungen und Konzepten für Energieeffizienz und Brandschutz
„Unsere Stärke ist, dass wir mit unseren Technologien die Ge-
die Kunden in der hart umkämpften Baubranche überzeugt.
bäudesicherheit und die Gebäudeenergieeffizienz kombinie-
Jan Seemann: „LAMILUX hat mir die Chance gegeben, kreativ,
ren“, erklärt Jan Seeman. Das heißt: Mit den Steuerungsapplika-
selbstverantwortlich und strategisch zu arbeiten – in einer
tionen aus dem Hause LAMILUX werden sowohl die Systeme für
Produktsparte, die absolut in die Zukunft gerichtet ist.“
den Brandschutz als auch die technischen Einrichtungen für die Regulierung des Gebäudeklimas und des Gebäudekomforts
Diese Zukunft beschreiten hochfränkische Unternehmen wie
intelligent miteinander vernetzt und steuerungstechnisch in
RAPA und LAMILUX. Schon längst sind es nicht mehr nur die
Beziehung gesetzt. Der 35-Jährige und sein Team aus hochqua-
Großkonzerne, die visionäres Denken, Innovationsdynamik
lifizierten Ingenieuren und Technikern entwickeln Systeme in
und Globalität für sich beanspruchen können. Es ist der Mit-
großen Dimensionen, zum Beispiel für Terminals und Hangars
telstand, der flexibel und schnell agiert. Es ist der Mittelstand,
der Flughäfen in München, Frankfurt und Düsseldorf, für Shop-
der sich als Trendsetter profiliert. Es ist der Mittelstand, der
ping-Malls und öffentliche Gebäude in ganz Europa.
jungen Leuten beste Karrierechancen eröffnet.
12
D A S K A R R I EREM AGAZIN
SCHON HEUTE AN DEN TRENDS VON MORGEN ARBEITEN
„LAMILUX hat mir die Chance gegeben, kreativ, selbstverantwortlich und strategisch zu arbeiten – in einer Produktsparte, die absolut in die Zukunft gerichtet ist.“ Jan Seemann, LAMILUX
13
KARRIEREZIEL
Design 14
DESIGN ODER NICHTSEIN
oder Nichtsein Text: Maria Brรถmel Fotos: Hochschule Hof
15
KARRIEREZIEL
Das ist hier die Frage. In Münchberg ist die Antwort einfach: Design natürlich. Wer hier Textildesign oder Mediendesign studiert, weiß warum: Der Campus Münchberg ist besonders.
grammieren
beschäf tigt,
Webseiten
gemacht.“ Nach einem Orientierungssemester
Medieninformatik
in
Hof
wechselt er zum Mediendesign nach Münchberg. Am Anfang steht die Eignungsprüfung. Für beide Design-Studiengänge müssen Bewerber ihr kreatives Talent unter Beweis stellen – in ihrer selbst gestalteten Mappe, in Prüfungsaufgaben, in einem Gespräch. Etwa die Hälfte überzeugt und wird genommen. Der Campus Münchberg ist klein. Zehn Design-Professoren, pro Jahr kommen dreißig neue Textildesign- und dreißig neue Mediendesignstudenten, sodass nie mehr als 180 Design-Studenten auf einmal an der Außenstelle der Hochschule Hof studieren. Klein zu sein, ist nicht automatisch ein Vorteil. Die Hochschule Münchberg macht aber ei-
Thomas Weiskopf liebt Adrenalin. Im
zum kreativen Arbeiten und jobbt
Winter fährt der Osttiroler Ski, im Som-
neben der FOS in einer Schneiderei.
mer Downhill. Die Berge, der Himmel,
„Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.
die Geschwindigkeit: Alles wäre per-
Eine Schneiderausbildung oder Mode-
fekt, wären da nicht die Protektoren,
design konnte ich mir trotzdem nicht
die Thomas nerven, weil sie an seinen
vorstellen – Textildesign schon. Meine
Knien dauernd verrutschen. „Ich hatte
Chefin in der Schneiderei hat mir dann
genug von schlechten Sportklamotten,
Münchberg empfohlen.“ Michelle, die
die Leute entwickelt haben, die den
aus dem unterfränkischen Abersfeld
Sport nicht mal machen. Ein Freund
stammt, geht nach Hochfranken zum
und ich haben immer drüber geredet:
Schnupperstudium.
nen daraus: Sie ist klein und gut.
Irgendwann machen wir uns die Sachen einmal selber.“ Mit 27 entscheidet sich
Andreas Zapf kommt aus Schwarzen-
Thomas: Er schmeißt seinen Job als
bach am Wald. Er stammt aber nicht
Servicetechniker hin und tut, worauf
nur aus der Region, er liebt sie. „Ich
er wirklich Lust hat: er bewirbt sich für
mag das Familiäre, Kleine. Und meine
den Bachelor-Studiengang Textildesign
Freunde sind hier.“ Münchberg ist die
in Münchberg.
richtige Hochschule für ihn: Erstens ist sie hier und zweitens hat sie genau,
Michelle Müller trif f t nach ihrem Re-
was er sucht. Dass er etwas Gestalte-
alschulabschluss
Entscheidung,
risches studieren möchte, steht für
die sie „sehr spontan“ nennt: Sie geht
Andreas fest: „Ich war schon immer
auf die Fachoberschule und wählt
in der künstlerischen Richtung unter-
Nur dreißig Studenten pro Semester:
den Zweig Gestaltung. Die spontane
wegs, ich fotografiere viel, interessie-
Der Campus Münchberg ist klein; seine Ansprü-
Wahl wird für Michelle zur Weichen-
re mich für Grafik und Film, habe mich
che an Lehre, Praxis und Qualität sind es nicht.
stellung; sie entdeckt ihre Hingabe
aber auch schon früh mit dem Pro-
16
eine
D A S K A R R I EREM AGAZIN
DESIGN ODER NICHTSEIN
Das liegt an der Atmosphäre. „Ich wurde unglaublich warm-
lung.“ „An großen Hochschulen darf man sich in eine lan-
herzig empfangen“, sagt Michelle, „alles hier ist sehr über-
ge Liste eintragen und hof fen, dass man eine Maschine ir-
schaubar und entspannt.“ Dass die Professoren jeden Stu-
gendwann eine halbe Stunde nutzen kann“, sagt Michelle
denten beim Namen kennen, stimmt
Müller, „das ist bei uns anders. Viele
– sie kennen sogar jeden Vornamen. „Sie
Räume sind 24 Stunden für uns of fen,
wissen, woher wir kommen, was wir bisher gemacht haben und unterstützen uns ganz individuell. Ich finde das sehr wichtig, um im Design seinen eigenen Stil zu entwickeln.“ Dreißig Studenten pro Semester: das bedeutet, dass das Kennenlernen
untereinander
geht,
Freundschaf ten-Schlie-
das
schnell
ßen auch. Es gibt zu wenige Kneipen in Münchberg, um sich abends zu verfehlen. Die geringe Zahl von Studenten ermöglicht der Hochschule einen besonderen Unterricht: Niemand versinkt in der Masse, jeder wird gesehen und ist gefordert, sich einzubringen. In Münchberg gibt es kaum Frontalunterricht. Gearbeitet wird weitgehend in kleinen Gruppen, Design ist immer Teamwork. Nicht theoretische Abhandlungen werden beackert, sondern konkrete Projekte. „Es fällt natürlich auf, wenn man mal fehlt“, sagt Andreas Zapf, „aber man hat auch kaum Grund zu fehlen, weil der Unterricht keine langweilige Vorlesung ist, sondern ein Miteinander, ein Dialog.“ Textildesign lehrt Gestaltung und Kreativität, aber nicht nur. „Viele Hochschulen konzentrieren sich sehr stark auf den ästhetischen Teil“, sagt Studiengangleiterin Professor Anita Oswald, „aber Textil ist mehr. Wir sind in der Lage, den gesamten technologischen
Unterbau
anzubieten.“
„Direkt nach dem Bachelor hat mir Professor Zöllner angeboten, in einem Forschungsprojekt als Projektleiter zu arbeiten und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule zu bleiben. Das war perfekt für mich. Wir haben okinesio entwickelt – ein Fitnessarmband, das im Gegensatz zu herkömmlichen Armbändern seinem Benutzer die volle Kontrolle über seine Daten zurückgibt. okinesio ist nicht nur ein Armband, sondern eine ganze Bewegungsanalyseplattform, mit mehreren Schnittstellen und vielen Analyse-Möglichkeiten.“
Die
Ausstattung am Campus Münchberg
wir können frei arbeiten.“ Mit „Stof f“ meint hier niemand die trockene Theorie der letzten Vorlesung, sondern das, was er gerade näht oder bedruckt. Der hohe handwerkliche Anspruch passt zu Münchberg – der Stadt, in der seit über 150 Jahren der Nachwuchs für die Textilindustrie ausgebildet wird; er passt auch in die Region, die seit Jahrhunderten über ein textiles Nervensystem verfügt. „Praxis ist uns ganz wichtig“, sagt Oswald. Deshalb ist das fünf te Semester ein Praxissemester, in dem jeder Student in einem Textilunternehmen die
echte
Arbeitswelt
kennenlernt.
Der Kontakt zur Wirtschaf t ist aber auch sonst eng. Fraas (Schals/Textile Accessoires), Rohleder (Möbelstof fe/ Heimtextilien),
Hornschuch
(Folien/
Kunstleder) und Culto (Kissen) sind nur einige Unternehmen, die die Experimentierfreude und das Know-How der Münchberger Studenten für Kooperationen nutzen. In Praxisarbeiten loten die Studenten experimentell aus, was Materialien können oder entwerfen zielgerichtet ein ganz spezielles Textil. Für Adidas entwickeln sie zum Beispiel völlig neue Herstellungsmethoden für ein Laufshirt von morgen. Gute Ideen werden prämiert, die besten mitunter auch gekauf t. Wo die Tür in die Wirtschaf t so weit of fensteht, ist der Berufseinstieg als
Andreas Zapf (27)
Bachelor of Arts einfach. Textilde-
ist ungewöhnlich: Web-, Strick- und
signer aus Münchberg arbeiten in den
Stickmaschinen, Nähstudio, Färberei,
Bereichen Mode, Heimtextilien, Tape-
Druckerei mit 3D-Drucker, Lasercutter.
ten-, Papier-, Porzellangestaltung. Ein
„Unsere Studenten konstruieren ein Textil von Grund auf“,
wachsender Sektor ist Transportation: Münchberger Absol-
sagt Oswald. „Es geht nicht nur um Farbe und Oberfläche,
venten designen heute automobiles Innenleben – für VW,
sondern um Gewebe, Masche, Nonwoven, auch um Verede-
Audi und BMW.
17
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Unsere Werteorientierung ist nicht nur die Basis für Motivation und sehr hohe Leistungsbereitschaft unseres LAMILUX-Teams, sondern auch die Grundlage für unser Streben nach technologischen Spitzenleistungen.
LAMILUX investiert – allein in den vergangenen fünf Jahren 45 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen und Verwaltungsgebäude. Die Grundlagen dafür bilden solides Wirtschaften und nachhaltiges Management.
2016 hat LAMILUX mit 850 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 230 Millionen Euro erzielt. Wir sind in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich gewachsen und haben auch in Zukunft viel vor!
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LAMILUX zählt weltweit zu den führenden Produzenten von Tageslichtsystemen, Glasdächern und Gebäudesteuerungen sowie von faserverstärkten Kunststoffen.
LAMILUX erhält für seine Innovationskraft und seine Mitarbeiterorientierung begehrte Auszeichnungen: Deutscher Bildungspreis 2016, Großer Preis des Mittelstands 2015, Entrepreneur of the year 2014, ...
60 Prozent der in Rehau hergestellten LAMILUX-Produkte gehen in den Export. LAMILUX ist rund um den Globus in mehr als 40 Ländern aktiv: Nord- und Südamerika, Europa, Südostasien, China, Japan, Australien, …
KARRIEREZIEL
Design heißt Machen. Das gilt auch
jemals im Fes tspielhaus auf ge führ t
für Mediendesign am Campus Mün-
wurde.“ Es geht darum, komplizier te
chberg.
bereitet
Dinge schnell und intuitiv vers tänd-
auf die gesamte Multimedia-Band-
lich zu machen. „Unsere Projek te
breite vor. Gelehr t werden Print- und
sind immer ganzheitlich und kunden-
Webgestaltung,
orientier t “, sag t Stapelkamp. Wie
Der
Corporate
Studiengang
Editorial
Design,
diovisuelle
Medien,
Design,
Fotografie,
Au-
muss ein Laden ges talte t sein? Wie
Informations-
können Patienten schneller den Arz t
visualisierung. Eine Spezialität des
finden, der Zeit für sie hat? So un-
Campus Münchberg sind Interaction-
terschiedlich die Fragen sind, das De -
design und Servicedesign: „Es gibt in
signziel is t immer gleich: Probleme
Deutschland sechzig Hochschulen, die
lösen – visuell, konzep tionell, s trate -
Mediendesign lehren“, sag t Studien-
Wo, wenn nicht in Münchberg: Michelle Müller,
gisch. „Das unterscheide t uns s tark
gangleiter Professor Torsten Stapel-
Thomas Weiskopf und Andreas Zapf haben hier
von anderen Hochschulen, die in der
kamp, „aber keine, die beide Schwer-
ihre Karrieren als Designer begonnen.
Theorie bleiben“, betont Stapelkamp.
punk te schon so lange anbietet wie
„Wir wollen, dass unsere Studenten in
wir.“ Ser vicedesign designt Ser vice:
einem big pic ture denken. Wir bilden
Das bedeutet, mit bestimmten Me-
keine Fotografie-Einzelkämpfer oder
thoden herauszufinden, was ein Auf-
Typografenschnitzer
traggeber und sein Kunde wirklich
Entscheider.
brauchen und das Ergebnis in einem Team aus Designern,
Informati-
kern, Ingenieuren und zu
Kaufleuten einem
kom-
plet ten Produk t, einer
fer tigen
Dienstleistung zu entwickeln.
In-
teractiondesign designt Interak tion: Münchberger Studenten
ha-
ben zum Beispiel mit
Per forman-
ce-Künstler
Paul
„Mich zieht es zum Produktdesign – sowohl zum Arbeiten als auch für einen Master. Geografisch zieht es mich ins Ausland, weil im Produktdesign vieles auf europäischer Ebene stattfindet. Diesmal soll es eine große Stadt werden.“
„In ein paar Jahren will ich meine eigene Firma für Fahrrad-Kleidung haben. Downhill ist ein wachsender Markt. Ich will die Sachen nicht bei irgendeinem Produzenten in China bestellen, sondern wirklich selbst machen.“
Absolventen
ding,
um
Füh-
rungspositionen zu
bekleiden“
– unter anderem als Ar t Direc tor oder Creative Direc tor
in
Medi-
en, Werbung und Kultur. Sie landen bei
großen
Un-
ternehmen
wie
Accenture
und
Mercedes-Benz oder
gründen
eine
eigene
Agentur. Tex tildesign und Mediendesign:
ten neuen Trak t ner-Museums
Unsere
sondern
haben das Stan-
Miller den gesamdes Richard-Wag-
aus,
Michelle Müller (23)
in
Bayreuth gestal-
Thomas Weiskopf (31)
Beide
Studien-
gänge
gehören
zur
wir tschaf ts-
tet. Wie erklär t man Wagner im 21. Jahrhunder t? „Wir ha-
wissenschaf tlichen Fakultät. Deshalb spielt bei allen Pro-
ben neue Instrumente entwickelt, mit denen die Besucher
jek ten der Mark t eine wichtige Rolle. Design ist nicht
musizieren und die Leitmotive entdecken können,“ sag t
Kunst, Design muss verkaufen. Der Campus Münchberg
Professor Michael Zöllner, „in Grafiken Wagners Stamm-
weiß, wie das geht. Er ist klein, aber die Kombination aus
baum, seine Af fären, die Familienzusammenhänge vi-
Kreativität, Technologie und Ökonomie geling t ihm wie
sualisier t – und in einer Fünf-Meter-Grafik gezeig t, was
kaum einer anderen Hochschule.
20
D A S K A R R I EREM AGAZIN
DESIGN ODER NICHTSEIN
Textil leuchtet, Textil strukturiert, Textil kleidet: Münchberger Bachelorarbeiten zeigen, was Textil kann. Caroline Schuon entwickelte „eyear“ – Module aus dekorativen Leuchtgeweben, die auf Musik reagieren. „Netzwerk“ von Dorothea Lang nutzt Pflanzenzellen als Leitmotiv für 3D-Drucke, textile Raumgestaltung oder Mode. Julia Siemons gestaltete „Giacomos Favoriten“, experimentelle Kreationen aus Strumpfhosen.
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KARRIEREZIEL
20
Fragen an Hochfranken 20 Jahre nach der "Erfindung" von Hochfranken wie siehst Du die Region? Wo läuft es, wo nicht? 20 Fragen an Hochfranken. Die Antworten gibst Du. Ab Mitte April auf www.facebook.com/hochfranken.
1. Hochfranken ohne Auto. Geht das?
2. Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen?
22
3. Kann man in Hochfran ken w irk lich so gĂźnstig leben?
4. Was ist am demografischen Wandel eigentlich so schlimm?
5. Kann ich mal bitte eine gescheite Wohnung haben?
6. Wo wohnt es sich am besten in Hochfranken?
D A S K A R R I EREM AGAZIN
20 FRAGEN AN HOCHFRANKEN
7. Findest Du Hochfranken familienfreundlich?
8. Studium oder Ausbildung?
9. Industrie 4.0, Elektromobilität, neue Wirtschaftsnationen: Was kommt da auf uns zu?
10. Kann mal bitte jemand die Heizung aufdrehen?
11. Ist die Wurst die Zigarette von morgen?
12. Hochfranken. Kunstbegriff oder Zukunftsperspektive?
17. Wo bitte gibt’s denn hier Kultur?
18. Kennst Du Deine Nachbarn?
13. Was macht die Region für Dich aus, warum lebst Du gern hier?
19. Stadtaffe oder Landei?
14. Warum bist Du weggezogen?
20. Deine drei Wünsche für Hochfranken?
15. Wu stammstn Du raus? Du hast die Antworten? Her damit!
16. Wo gehst Du abends weg?
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AUS EINER VISION IST REALITÄT GEWORDEN SANDLER HAT ERSTEN AUSLANDSSTANDORT AUFGEBAUT Der wohl größte Meilenstein der knapp 140-jährigen Unternehmensgeschichte wurde im Herbst 2015 gesetzt: Der Aufbau eines Produktionsstandortes in den USA. Eine wichtige strategische Entscheidung und letztlich doch naheliegend: Bereits seit den 1980er Jahren liefert Sandler in die Vereinigten Staaten. Der Ausbau bestehender Partnerschaften, die Optimierung des Services vor Ort und die Knüpfung neuer Kontakte sind Ziel und Aufgabe der Sandler Nonwoven Corporation in Perry, Georgia. Nur knapp ein Jahr nach dem „Ja“ zum neuen Standort startete die Vliesstoffproduktion „made in USA“. Dank eines motivierten und engagierten Teams aus Sandler Mitarbeitern und neuen US-amerikanischen Kollegen können die hohen Sandler Qualitätsstandards jetzt auch in Perry angeboten werden. „Selbst in so großer Entfernung sind wir Teil der Sandler Familie und das ist auch bei den neuen Kollegen schon deutlich zu spüren“, sagt Geschäftsführer Tobias Baumgärtel. Viele Mitarbeiter des deutschen Stammhauses waren an diesem Großprojekt beteiligt, mit dem sich das Unternehmen auf Neuland begab. Federführend stellte sich dieser Herausforderung Projektleiter USA Philipp Ebbinghaus. Der Diplom-Ökonom kam 2013 als Vorstandsassistent ins Unternehmen. Neben seinem Wirkungskreis im Controlling hatte er bereits in verschiedensten weiteren Aufgaben umfangreiche Fachkompetenz und Weitblick bewiesen.
Auch beim Aufbau einer Auslandsniederlassung waren diese Fähigkeiten gefragt: „Wir haben uns sehr viel Zeit genommen, den passenden Standort zu finden. Insgesamt 8 Monate nahm der Prozess in Anspruch; zu Beginn standen 150 Städte und Gemeinden in 10 Bundesstaaten zur Auswahl. Die Verfügbarkeit und Ausbildung von geeignetem Personal, Logistikkosten für Lieferungen zum Kunden, Energiekosten aber auch Soft Facts wie der Wohlfühlfaktor in der Gemeinde, gaben letztendlich den Ausschlag und machten Perry für uns zum idealen Standort“ so Philipp Ebbinghaus. Eine große Stütze war das Projektteam, in dem Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen involviert waren. Trotz detaillierter Projektplanung, der intensiven Zusammenarbeit mit vielen Fachbereichen und der Unterstützung durch externe Partner, musste Philipp Ebbinghaus auf neue Herausforderungen reagieren, je nach Situation schnell handeln oder auch einmal den Kurs ändern. Am Firmensitz in Schwarzenbach ist der Blick ebenfalls in die Zukunft gerichtet. Fest mit der Region verwurzelt, hat das Familienunternehmen Stück für Stück sein Kompetenzzentrum der Vliesstoffentwicklung und Vliesstoffproduktion ausgebaut. Jüngst investierte Sandler 48 Millionen Euro in modernste Produktionsanlagen, die Infrastruktur und Arbeitsplatzgestaltung. Aber nicht nur Gebäude und Maschinen sind es, die das Unternehmen voranbringen, sondern motivierte Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen, deren Engagement, Kompetenz und Identifikation mit der Sandler AG und deren Produkten den Erfolg erst möglich machen.
Mein Resümee „Trotz eines lang andauernden Projektes, in dem es selbstverständlich auch Höhen und Tiefen gab, hat mir insbesondere die Projektarbeit riesig Spaß gemacht. Jeder konnte bei den verschiedenen Aufgabenpaketen eigene Ideen und Impulse einbringen. Auch haben viele Kollegen die Chance genutzt, vor Ort interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Teamwork mit Kollegen aus unterschiedlichen Nationen und Bereichen bringt das Unternehmen voran. Für diese Art der Zusammenarbeit steht Sandler auch in Zukunft“, so Philipp Ebbinghaus.
KARRIEREZIEL
Schönbrunner Familienangelegenheiten Ausgegorene Ideen der nächsten Generation Text und Fotos: Götz Gemeinhardt Illustrationen: Sara Schäfer
Das Allerheiligste: Richard (links) und Rudolf Hopf im Jagdzimmer, in dem seit Jahrzehnten Gäste der Lang-Bräu empfangen und wichtige Entscheidungen getroffen werden.
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A
ls Baby wurde Richard Hopf
eingespannt waren. „Es kam vor, dass
von den Mitarbeitern der Lang-
der Kindergarten angerufen und gefragt
Bräu durch die Brauerei getra-
hat: Wollt Ihr nicht mal Eure Jungs ab-
gen. Heute steht er ihnen als Juniorchef
holen?“ Zu Richards Fahrplan gehörte
gegenüber und erläutert ihnen seinen
es, seinen älteren Bruder Rudolf, der zu-
Fahrplan für den Generationswechsel in
nächst die Gastronomie der Braubranche
der Unternehmensführung. „Die meis-
vorgezogen hatte, zurück nach Wunsie-
ten sind seit ihrer Lehre bei uns und
del-Schönbrunn zu holen. Er wollte den
„Jeder Generationswechsel ist ein Sanierungsfall. Wenn man die nächsten zehn Jahre plant, muss es Veränderungen geben.“ Richard Hopf
gehören zur Familie.“ Für ihn selbst war
Vertrieb stärken, um den sich nicht
immer klar, dass er sich daheim einbrin-
mehr allein der Inhaber kümmern soll-
gen und die Firma weiterbringen will.
te: „Wir wollten einen Vertreter einstel-
„Die Brauerei war unser Spielplatz, unser
len, hatten aber kein Verkaufskonzept.
Laufstall stand im Büro.“ Anders ging
Rudolf hat der Job gereizt und so wur-
es auch gar nicht, weil die Eltern extrem
den wir ein wahrer Familienbetrieb.“
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KARRIEREZIEL
Seit 1831 wird in Schönbrunn Bier gebraut,
Vater „uns am Ende zeitlich zurückge-
Fall. Sicher kann man alte Stiefel noch
1888 baute Gustav Lang das Stammhaus
worfen und Geld gekostet hat. Es wurden
eine Zeitlang gewinnbringend auslat-
der Lang-Bräu. Nach dem Zweiten Welt-
noch Entscheidungen getroffen, die für
schen, aber irgendwann steht man vor
krieg heiratete Ernst Hopf aus Hof ein
die Zukunft eher negativ waren, weil man
der Wand.“ Für den Wechsel der Genera-
– Richards und Rudolfs Opa – und baute
in Gedanken in der alten Zeit festhing.“
tionen holt sich die Lang-Bräu auch ex-
die bäuerlichen Strukturen zu einer zeit-
terne Hilfe – auf technischer Seite, in der
gemäßen Brauerei um. „Er war ein Brau-
Die sechste Generation an der Spitze der
Verwaltung, von einer Werbeagentur.
patriarch, der bis weit in die Achtziger
Lang-Bräu hat früh freie Hand bekom-
„An Leute, die so in der Öffentlichkeit
am Schreibtisch gehockt war und die Post
men, nutzt ihre Gestaltungsfreiheit, be-
stehen wie mein Vater, kommt so gut wie
geöffnet hat“, sagt Richard Hopf. „Nütz-
leuchtet, analysiert und plant. Die Eltern
keine Kritik ran. Im Umfeld sind viele Ja-
lich als Stütze und Berater, aber auch ein
wollen sich zurücknehmen, bekommen
sager, die einem selten eine ehrliche Mei-
Hemmschuh. Der Generationswechsel darf
aber ab und zu den Spiegel vorgehalten.
nung an den Kopf werfen. Leute, die kri-
nicht erst vollzogen werden, wenn jemand
„Emotionen spielen im Familienbetrieb
tisch hinterfragen, sind extrem wichtig.“
nicht mehr kann oder stirbt. Nachfolger
immer eine große Rolle, weil man ge-
müssen rechtzeitig in die Pflicht genom-
schäftliche Themen mit ins Privatleben
Der Biermarkt hat sich seit der Wieder-
men werden, sie dürfen nicht erst mit 50
nimmt. Wir versuchen, Diskussionen
vereinigung gravierend verändert. Wurde
einen Laden hingeworfen bekommen.“
beim Abendessen auszublenden, die ei-
Rudolf Hopf ist sicher, dass die inkonse-
gentlich an den Schreibtisch gehören.“
quente Übergabe vom Großvater an den
Jürgen Hopf, Vater von Richard und Rudolf, kennt im Fichtelgebirge jeder. Er fährt rückwärts Fahrrad, ist extrover-
„Ich bin 60 und war 46 Jahre in der Brauerei. Ich könnte sagen, ich bin der Chef und bleibe der Chef, aber das wäre falsch. Meine Söhne sind um die 30 und in der Hochleistungsphase ihres Lebens. Sie haben einen neuen Kundenkreis erschlossen, der auf ihr Superale abf liegt. Die meisten Einkäufer sind im Alter meiner Söhne und auf der gleichen Wellenlänge. Ich freue mich, dass meine Söhne so aktiv sind. Ich stehe hinter ihnen und bin stolz auf sie.“ Jürgen Hopf
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tierter Entertainer, präsent und populär. Er ist eine Marke. Er ist der Bräu. „Ihn nachzuspielen, wäre lächerlich. Man darf nicht in seine Fußstapfen steigen, sonst geht man unter“, sagt Rudolf. „Wir wollen eigene Fußabdrücke setzen.“ Aus Werbekampagnen wird der Bräu bald
verschwunden
sein. Ein Problem mit der neuen Linie hat er nicht. Richard: „Er war schon immer sehr innovativ und einsichtig – auch in diesem
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an ihren Gaststätten – möglichst in eigenen Immobilien – gemessen, so ist das Kneipengeschäft längst stark rückläufig. Viele Brauereien sind auf der Strecke geblieben, und auch der Lang-Bräu hat der Wandel des Verbraucherverhaltens zu schaffen gemacht. Wer heute erfolgreich Bier verkaufen will, muss in den Einzelhandel, in die Getränkemärkte und in den Export. Rudolf Hopf: „Unrentables muss abgestoßen werden. Alle in der Familie müssen das mittragen und es muss strikt durchgezogen werden.“ In Schönbrunn investieren sie nun in die Brautechnik und ersetzen Anlagen, die noch aus den Sechzigerjahren stammen.
„Wir haben zu lange Geld in Immobilien investiert, das nicht mehr zurückgekommen ist. Da war eine Wunde und wir haben nicht erkannt, dass sie blutet.“ Rudolf Hopf
Die jungen Hopfs wollen wahrgenommen werden. Fotos, Prospekte, Webseite – „Step by Step und in unserem finanziellen Rahmen haben wir eine Basis geschaffen, auf der wir professionell arbeiten können.“ Und sie haben eine neue Marke installiert: „Läuft.“ „Die Leute identifizieren sich damit. Sie interagieren bei Facebook, kaufen Aufkleber, Buttons und Mützen mit dem ‚Läuft.‘-Motiv.“ Naturtrübs Superale heißt das Bier des Generationswechsels. „Schon der Name… Bei meiner Mutter hätte es wahrscheinlich Karl-Ludwig-Bier geheißen“, sagt Rudolf. „Können die Leute etwas damit anfangen, haben wir uns gefragt. Können wir uns das trauen? Wir wollten einen Schritt weitergehen, etwas Besonderes kreieren.“ Grundidee, Rezeptur, Verfeinerung, Präsentation – Naturtrübs Superale ist
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KARRIEREZIEL
Richard Hopf
Rudolf Hopf
geboren 1987
geboren 1984
nach der Wirtschaftsschule Ausbildung zum
Kochausbildung im Hotel Bad Alexandersbad
Brauer und Mälzer in der Schlossbrauerei Reckendorf bei Bamberg Meisterschule (Braumeisterkurs in der Doemens
Grundwehrdienst Hotel Bayerischer Hof in München Weiterbildung in der Berufsfachschule für
Akademie) Abschluss Getränkebetriebswirt in der Doemens
Hotelmanagement in Pegnitz
Akademie
Aufenthalt in Irland als Hotelkoch
seit 2008 in der Lang-Bräu tätig,
Führungskraft in einer Großbäckerei
seit 2014 als Geschäftsführer
Stellvertretender Geschäftsführer in der Gastronomie von Anton „Toni“ Roiderer (Sprecher der Wiesnwirte) in Straßlach bei München Restaurant Season in Hof (Service) seit 2013 in der Lang-Bräu tätig in Außendienst und Vertrieb
eine komplette Eigenentwicklung der
Im Moment sieht es sehr positiv aus.“
Hopf-Brüder. Den Geschmack manches
Elterngeneration bereit ist, loszulassen. Und: Die Übernahme eines Unternehmens
älteren Kunden haben sie nicht getrof-
Richard und Rudolf Hopf haben Vertrau-
darf nicht zwangsläufig passieren: „Wenn
fen, aber den der Zielgruppe 20 bis 35,
en bekommen und Verantwortung über-
Du Dir alles ansiehst und feststellst, es
die sie definiert haben. „Mit Kritik muss
nommen. „Woanders findet der Genera-
funktioniert nicht, oder Du hast die Lei-
man klarkommen. So ein differenzier-
tionswechsel nur auf dem Papier statt
denschaft nicht, dann mach es nicht. Nein
tes Produkt kann nicht jedem gefallen.
und die neuen Inhaber haben nichts zu
sagen ist total wichtig, ehe alles den Bach
Junge Menschen, die wir noch nie gese-
melden“, kritisieren sie. Sie plädieren da-
runtergeht. Sonst verspielst Du Dein Le-
hen haben, sind in die Brauerei gekom-
für, alle Aufgaben und Kompetenzen klar
ben. Hat ein Geschäft keine Zukunft, muss
men. Jetzt geht es darum, den Absatz
abzustecken, und den Wechsel hart durch-
man den Mut finden, es abzuwickeln. Den
auf einem gesunden Niveau zu halten.
zuführen. Voraussetzung ist, dass die
Spott der Leute hält man aus.“
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KARRIEREZIEL
Hochschule Hof / Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern Hof und Münchberg Die Eröffnung des Instituts für Informationssysteme der Hochschule Hof liegt erst wenige Jahre zurück und trotzdem stehen bereits neue große Bauprojekte und deren Fertigstellung an. Direkt auf dem Campus Hof entsteht, mit einer Investitionssumme von rund acht Millionen Euro, das Wohnheim Eichelberg mit 100 neuen Wohneinheiten. 2017 ist der Baustart des digitalen Gründerzentrums geplant. Darüber hinaus erteilte der Freistaat Bayern bereits die Baugenehmigung zur Errichtung des Instituts für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof mit geschätzten Gesamtbaukosten von rund 17 Millionen Euro. In Münchberg, dem zweiten Campus der Hochschule, entsteht das Technikum mit Schwerpunkt Textiltechnologie und Klimatisierung – bereitgestellt werden hierfür acht Millionen Euro. Zudem erweitert auch die benachbarte Hochschule, die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in Bayern (FHVR), ihre Gebäude und Räumlichkeiten. 280 von einem Privatinvestor im Hochschulviertel neu errichtete Appartements wurden langfristig gemietet und auf dem Hochschulgelände sollen neue Lehrsäle entstehen. Derzeit studieren an der Hochschule Hof rund 3.700 Studierende in insgesamt 29 Studiengängen, an der FHVR absolvieren 1.730 Studierende eine Ausbildung in zwei Studiengängen und 3.000 Beschäftigte der bayerischen Behörden besuchen jährlich die fachübergreifenden Fortbildungsseminare.
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MENSCH BIST DU GROSS GEWORDEN
Mensch bist Du
groß geworden Redaktion: Jörg Raithel
In den vergangenen fünf Jahren haben die Unternehmen in Hochfranken zusammen mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert. Auch die Hochschule Hof, Städte und Landkreise haben kräftig neu gebaut und erweitert. Es ist ein Aufschwung, den die Region aktuell erlebt. Diese Bildstrecke zeigt exemplarisch 15 Bauprojekte.
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KARRIEREZIEL
RAUMEDIC AG Helmbrechts Die RAUMEDIC AG floriert. Gerade einmal zehn Jahre nach der Grundsteinlegung des Stammwerks in der Ottengrüner Heide bei Helmbrechts hat das Unternehmen 2014/2015 rund 26 Millionen Euro in die Erweiterung des Standorts investiert. Entstanden sind zusätzliche Flächen für Reinraumproduktion, Logistik, Labor und Verwaltung. Die RAUMEDIC AG, 2004 aus der REHAU AG + Co ausgegliedert, beschäftigt 700 Mitarbeiter, gut 500 davon in Helmbrechts. Als Entwicklungspartner und Systemlieferant polymerer Komponenten und Systeme ist RAUMEDIC weltweit für die medizintechnische und pharmazeutische Industrie tätig. Das Unternehmen hat sieben Vertriebsniederlassungen auf drei Kontinenten sowie ein weiteres Headquarter und einen Produktionsstandort in den USA.
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Sandler AG Schwarzenbach an der Saale Werk 5: So heißt das jüngste Großprojekt der Sandler AG. Mitte 2016 ist der 23.000 Quadratmeter große Neubau am Stammsitz in Schwarzenbach an der Saale eingeweiht worden. Die Investitionssumme lag bei etwa 43 Millionen Euro. Noch einmal fünf Millionen Euro hat Sandler im gleichen Jahr in ein neues Verwaltungsgebäude investiert. Das Familienunternehmen ist seit Jahren kontinuierlich auf Wachstumskurs und beschäftigt mittlerweile über 700 Mitarbeiter. Parallel zu den Investitionen am Stammsitz in Hochfranken errichtete Sandler erstmals eine Produktion in den USA. Die Sandler AG gehört zu den zwanzig größten Vliesstoff-Produzenten der Welt.
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Volkshochschule Hof-Land Hof Über elf Millionen Euro investiert die Volkshochschule des Landkreises Hof in der Hofer Ludwigstraße in die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Wasserwirtschaftsamtes und seines Nachbargebäudes. Auf rund 4.000 Quadratmetern entsteht ein modernes Lern- und Bildungszentrum mit Verwaltung, Seminar- und Veranstaltungsräumen, Gesundheitsstudio und einem Café. Die Bauarbeiten haben im Frühjahr 2016 begonnen. Bis 2018 soll das Projekt abgeschlossen sein. Die VHS Hof Land beschäftigt rund 100 feste Mitarbeiter in der Verwaltung und im Bildungsbetrieb sowie mehr als 300 nebenberufliche oder ehrenamtlich tätige Dozenten. Pro Jahr bietet die Bildungseinrichtung über 700 Kurse in verschiedensten Bereichen (z.B. Fremdsprachen, EDV, Gesundheitsprävention, Kunst und Kultur) an, die von über 17.000 Teilnehmern besucht werden. Die VHS Landkreis Hof gehört zu den größten Volkshochschulen in Bayern.
Siebenquell GesundZeitResort Weißenstadt Es ist ein Projekt mit großer Strahlkraft: Das Siebenquell GesundZeitResort in Weißenstadt. Rund 60 Millionen Euro flossen in den 100.000 Quadratmeter großen Komplex, der unter anderem ein Vier Sterne Superior Hotel mit 224 Betten, mehrere Restaurants und Bistros, Beauty & Spa, Therapie, sieben verschiedene Mineralienbäder und Badelandschaften in der GesundZeitReise sowie die Thermen- und Saunawelt beherbergt. Die Therme bietet 1.500 Quadratmeter Gesamtwasserfläche und eine 6.200 Quadratmeter große Saunalandschaft. Das fluoridhaltern Tiefe gewonnen und hat eine Temperatur von 32 bis 34 Grad. Die Haupthandlungsfelder des Resorts sind medizinisch-therapeutische Angebote zur Entschleunigung/Entstressung, Ernährung und Bewegung.
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Automobil-Zentrum-Hof Hof Es ist ein Autohaus der Superlative. Das neue Automobil-Zentrum Hof ist eines der größten und modernsten in Deutschland. Über 20 Millionen Euro flossen in den Neubau. Auf einer Fläche von 55.000 Quadratmetern, das der Größe von etwa acht Fußballfeldern entspricht, befinden sich das Audi-Zentrum, das Volkswagen-Zentrum, ein Schauraum für Skoda-Modelle, insgesamt 180 Gebrauchtwagenplätze, ein hochmodernes Lackier- und Karosseriezentrum sowie ein Räderhotel für 4.472 Radsätze. Die Motor Nützel Gruppe gehört zu den 50 größten Autohäusern in Deutschland und hat neben dem neuen Automobil-Zentrum in Hof und dem Stammsitz in Bayreuth Niederlassungen in Bad Berneck, Bamberg, Burgkunstadt, Himmelkron, Kulmbach, Pegnitz und Scheßlitz. Insgesamt sind 700 Mitarbeiter für die Gruppe tätig, rund 120 am Standort Hof.
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in den Umbau investiert worden, die weiteren Bauabschnitte werden noch einmal 25 Millionen Euro kosten. Bis 2020 soll das Großprojekt fertig sein. Das Justizgebäude beherbergt unter anderem das Landgericht Hof, das Amtsgericht Hof und die Staatsanwaltschaft Hof. Seit 2013 ist das Amtsgericht zentrales Vollstreckungsgericht für ganz Bayern.
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REHAU AG + Co Schwarzenbach am Wald Von der Brache zum Zukunftsstandort: Das Erba-Gelände in Schwarzenbach am Wald lag nach dem Ende der Weberei jahrelang im Dornröschenschlaf. Dank REHAU, dem größten Arbeitgeber Hochfrankens, herrscht hier heute wieder Betrieb. Insgesamt wurden unter Beteiligung des Freistaats Bayern und der Kommune über 15 Millionen Euro in die Wiederbelebung des Areals investiert. Seit 2015 sind in den umfassend modernisierten Gebäuden und Hallen rund 170 Mitarbeiter in Produktion, Montage und Logistik für das REHAU Geschäftsfeld Automotive tätig. Weltweit beschäftigt REHAU rund 20.000 Mitarbeiter an mehr als 170 Standorten, Stammsitz des Unternehmens ist Rehau im Landkreis Hof.
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CeramTec GmbH Marktredwitz Technische Hochleistungskeramik steckt heute in tausenden Bauteilen, oft unsichtbar. Die CeramTec GmbH entwickelt und produziert Komponenten für Automobilbau, Elektronik, Geräte- und Maschinenbau, Energieund Umwelttechnik, die Chemische Industrie – und für die immer wichtiger werdende Medizintechnik: Speziell für diesen Bereich hat CeramTec in Marktredwitz eine neue Fertigungshalle gebaut. 2014 wurde sie eingeweiht, 43 Millionen Euro hat sie gekostet. CeramTec hat über einhundert Jahre Erfahrung im Bereich technische Keramik. Das Unternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Plochingen beschäftigt weltweit über 3.600 Mitarbeiter, rund 800 davon in Marktredwitz.
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V. Fraas. Schals, Tücher und textile Accessoires – Made in Germany.
Seit über 125 Jahren stellt V. Fraas in Familientradition hochwertige Schals her, die auf der Welt ihresgleichen suchen. Schals, in denen man die besondere Liebe zum Detail fühlt. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung 1880 mit einem weltweiten Vertriebsnetz zum international erfolgreichsten Hersteller und Anbieter von textilen Accessoires entwickelt. V. Fraas ist ein Begriff für stilsichere und bezahlbare Qualität. 1880 gründet der Handweber Valentin Fraas als Ein-Mann-Betrieb die Firma V. Fraas und beginnt mit der Produktion von Halstüchern, Kopftüchern, Schultertüchern und Plaids in Wüstenselbitz, einer kleinen oberfränkischen Ortschaft mit großer Textilhistorie. Heute produziert V. Fraas nach wie vor am
Hauptsitz gewebte, gestrickte oder geraschelte Schals, die durch ein breites Angebot an Tüchern und anderen textilen Accessoires – wie Mützen, Handschuhen, Capes und Ponchos – ergänzt werden. Inzwischen arbeiten an weltweit 25 Standorten 600 Menschen. Die fünfte Familiengeneration, die Brüder Alexander und Andreas Schmidt, halten nun die Fäden in der Hand. Alexander Schmidt, leidenschaftlicher Techniker und erfahren im Aufbau von internationalen Produktionsstätten, ist für die Produktion des Unternehmens zuständig – und damit für die Fertigung von 10 bis 12 Millionen Schals im Jahr. Andreas Schmidt ist international erfahrener Accessoire-Experte und für den kaufmännischen Bereich sowie das gesamte Marketing des Unternehmens zuständig. Sie sind Spezialisten in unterschiedlichen Bereichen und haben doch eines gemeinsam: die Leidenschaft für Mode und Accessoires. Übrigens genau wie ihr Vater, Dr. Robert Schmidt, der das Unternehmen gut 40 Jahre erfolgreich geleitet hat. Unter seinem Management entwickelte sich das Unternehmen zur international agierenden Firmengruppe und zum weltweit führenden Anbieter textiler Accessoires. Das Design-Team arbeitet von Wüstenselbitz, aber auch New York, Paris, Düsseldorf und
Shanghai aus. Marktnähe und technische Professionalität kennzeichnen die Entwicklungsarbeit für jährlich 500 bis 700 neue Artikel in der Kollektion. Eigene Produktionsstätten befinden sich in Deutschland, Tschechien und China. In der hochmodernen Weberei in Oberfranken entstehen die Cashmink-Schals, eine Qualitätsentwicklung aus dem Hause V. Fraas, sowie luxuriöse und zeitlose Schals aus Kaschmir oder Wolle. Der jährliche Bedarf von circa 1000 Tonnen Garn wird durch Spinnereien und Garnlieferanten aus dem In- und Ausland gedeckt. Eine auf langfristige Zusammenarbeit ausgelegte Unternehmensführung ist Teil der Philosophie. Jeder Arbeitsschritt wird mit dem Anspruch an eine nachhaltige Produktion und an ein hochwertiges Produkt durchgeführt. Nach wie vor sind zahlreiche Produkte des Unternehmens „Made in Germany“. Gewebt, gefärbt und veredelt mit regionaler Verbundenheit, Energie sparend und auf kurzem Wege in Deutschland distribuiert. Durch modernste Techniken, gepaart mit traditionsreichem Know-How, erzielt V. Fraas einen geringen Strom- und Gasverbrauch und bildet so einen bewussten Baustein nachhaltiger Produktion. 70% der in Wüstenselbitz verarbeiteten Garne werden in der Region produziert und gefärbt. Jeder einzelne Schal wird kontrolliert, die Ausschussquote liegt unter einem Prozent. Ein Großteil der Schals ist zudem Oeko-Tex®-zertifiziert. Diese hohen Ansprüche voranzutreiben und stetig zu verbessern, steht seit jeher im Fokus des Unternehmens. Andreas Schmidt, Geschäftsführer: „In einem V. Fraas-Schal steckt der rote Faden. Nicht nur der Faden, den wir verstricken oder verweben. Der rote Faden zieht sich auch durch ökologische und ethische Aspekte. Unsere Mitarbeiter liegen uns am Herzen, dafür bieten wir neben zahlreichen Ausbildungsberufen auch vakante Stellen für qualifiziertes Personal – kaufmännisch als auch technisch.“ von oben nach unten: Briefwechsel aus dem Gründerjahr 1880 FRAAS-Flagship-Store in Berlin
Kontakt Personalabteilung V. FRAAS GmbH Orter Straße 6
95233 Helmbrechts
bewerbung@fraas.com
Brigitte Weißmann
Tel. 09252 / 703-0
www.vfraas.com, www.fraas.com
Schal „Made in Germany“ Webmaschine in der eigenen Produktion am Hauptsitz Wüstenselbitz oben links: die Geschäftsführer Andeas und Alexander Schmidt
MENSCH BIST DU GROSS GEWORDEN
Rausch & Pausch GmbH Selb Die Rausch & Pausch GmbH setzt auf Expansion: In den vergangenen Jahren hat RAPA zwölf Millionen Euro in seinen Standort Selb investiert und seine Produktionsfläche um 5.000 Quadratmeter erweitert. Gebaut wurden drei neue Produktionshallen, die Platz für Forschung, Entwicklung, Qualitätsmanagement, Labor, Produktion und Logistik schaffen. Der weltweit führende Entwickler von hydraulischen und pneumatischen Ventilsystemen expandiert auch in den USA: 2012 hat RAPA rund 17 Millionen Euro in den Standort Auburn (Alabama) investiert. Das Unternehmen hat 950 Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland und den USA.
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KARRIEREZIEL
LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG Rehau Die LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG zählt weltweit zu den führenden Produzenten von High-Tech-Composites aus carbon- und glasfaserverstärkten Kunststoffen und ist in Europa einer der technologisch richtungsweisenden Hersteller von Tageslichtsystemen und Gebäudesteuerungen. In den vergangenen fünf Jahren hat das familiengeführte Unternehmen an seinem Heimatstandort Rehau rund 60 Millionen Euro in erweiterte Produktionskapazitäten, umweltfreundliche Fertigungstechnologien und seinen Verwaltungssitz investiert. 2015/2016 flossen 20 Millionen Euro in den Bau einer weiteren Fertigungsanlage für faserverstärkte Kunststoffe und ein neues Bürogebäude.
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D A S K A R R I EREM AGAZIN
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KARRIEREZIEL
Rosenthals neueste Form Junto verbindet Porzellan und Steinzeug, spielt mit verschiedener Haptik, mit Asymmetrie und organischen Formen und ist vor allem eines: lässig.
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R O S E N T H A L – W E R K S TAT T D E R T R Ä U M E
Rosenthal Werkstatt der Träume Text: Maria Brömel Fotos: Rosenthal GmbH
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Porzellans aus Selb. Und warum Du es haben willst.
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KARRIEREZIEL
Krone, Schwerter, Schnörkelschrift: Rosenthal ist Marke und Gütesiegel zugleich.
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D A S K A R R I EREM AGAZIN
R O S E N T H A L – W E R K S TAT T D E R T R Ä U M E
V
ermutlich findet es irgend-
gab: Funktional, mit höchstem Designan-
wo zwischen Hand, Auge und
spruch, kompromisslos modern, „Origina-
Großhirnrinde
Deine
le unserer Zeit“. Rosenthal-Porzellan wird
Hand spürt das Porzellan, spürt seine
Statussymbol. Philip Rosenthal bringt
Weichheit und Härte, seine Kühle, sei-
Künstler und Designer zusammen und die
ne Konturen, seine Eleganz. Dein Auge
Schönen, Reichen, Prominenten nach Selb.
sieht neue Formen, feine Strukturen,
Salvador Dalí, Andy Warhol, Henry Moore
opulente Dekore, den Glanz. Noch be-
designen für Rosenthal; Louis Armstrong
vor Dein Gehirn denkt, fühlt es: So muss
spielt, Günter Grass liest beim Rosen-
Porzellan sein. Es ist die Berührung. Du
thal-Feierabend, Walter Gropius entwirft
berührst das Porzellan und es berührt
das neue Fabrikgebäude. Der Glamour
Dich. Rosenthal ist Meister darin, Dir
kommt in die Kleinstadt. Rosenthal erlebt
dieses Gefühl zu geben.
eine Blütezeit.
Meisterhaftes entsteht nicht aus Zufall,
Die Krise kommt erst viel später. „Die Zei-
es entsteht nur dort, wo Menschen lan-
ten änderten sich und Rosenthal nicht“,
ge daran arbeiten, um das, was sie am
sagt Gianluca Colonna. Der 44-jährige
Gianluca Colonna ist seit 2016
besten können noch besser zu machen.
Mailänder arbeitet seit acht Jahren für
Rosenthal-Geschäftsführer.
Rosenthal, eines der ältesten Markenar-
Rosenthal, seit einem Jahr ist er Ge-
tikelunternehmen Deutschlands, tut das
schäftsführer. Die Rosenthal-Krise war
seit 1879. Das Unternehmen ist zuerst
aus seiner Sicht Ergebnis gesellschaftli-
die Geschichte zweier Männer. Philipp
cher Entwicklungen: Die Menschen heira-
Rosenthal ist 25, als er in Schloss Erkers-
ten seltener und wenn sie es tun, lassen
reuth bei Selb mit seiner Frau und einem
sie sich nicht mehr ein umfangreiches
einzigen Gehilfen eine Porzellanmalerei
Porzellanservice schenken, sondern eine
einrichtet. Bald stellt er selbst Porzellan
Reise auf die Malediven. Frauen arbeiten
her und gründet die erste Kunstabteilung
mehr und laden seltener Gäste ein. Nach
für figürliches Porzellan ohne Privilegien
einem langen Arbeitstag trifft man sich
von König oder Fürst. Mit seinen rich-
lieber im Restaurant. All das führte dazu,
tungsweisenden Formen und Dekoren
dass sich Porzellan nicht mehr wie von
hat er großen, immer größeren Erfolg.
selbst verkaufte. Zum anderen verän-
Ende der Zwanzigerjahre hat Rosenthal
derte sich der Markt: Nach dem Ende des
Entworfen von Walter Gropius, dem wichtigsten
7.000 Mitarbeiter, mehrere Standorte,
Kalten Krieges öffnete er sich – und wur-
Architekten der Zeit: das Werk Rosenthal am
einen internationalen Vertrieb und vor
de von asiatischem Billig-Porzellan über-
Rothbühl in Selb, Baujahr 1965.
allem einen weltweit bekannten Namen.
schwemmt. Plötzlich war Porzellan über-
statt:
all, bei Discountern, in Möbelhäusern. Dass dieser Name heute mit einer ganz
Rosenthal erlebt seinen Tiefpunkt, die
bestimmten Designidee assoziiert wird,
Insolvenz 2009, wird vom italienischen
„Philip Rosenthals Idee, immer ein biss-
liegt an Gründersohn Philip Rosenthal. Er
Besteckhersteller Sambonet übernom-
chen besser zu sein als die anderen, in-
steigt 1950 als Werbeleiter ins Unterneh-
men und umfassend restrukturiert. Die
spiriert uns bis heute“, sagt Gianluca
men ein, führt später die Produktgestal-
Rettung der Marke geht nicht ohne Ent-
Colonna. Seit Rosenthal in italienischer
tung und prägt Rosenthal bis 1981 als Vor-
lassungen. Philip Rosenthal ist da schon
Hand ist, überwiegen wieder positive
standsvorsitzender. Philip Rosenthal ist
acht Jahre tot. Er hat etwas geschaffen,
Nachrichten. Die Zahlen – 800 Mitarbei-
Querdenker. Seine Rosenthal studio-line
das ihn und die Krise überdauert und das
ter, zwischen 83 und 85 Millionen Euro
fegt den Staub von der altehrwürdigen
aus Tradition, Wissen, Qualität, Design,
Jahresumsatz – sind heute stabil und
Porzellanindustrie, bricht mit dem Kitsch
Anspruch und einem Schuss Extravaganz
Rosenthal profitabel. Ein Erfolg, hinter
und versetzt die ganze Branche in Erstau-
besteht: den Mythos Rosenthal. Es liegt
dem zwei zentrale Ideen stehen: Die ers-
nen. Die künstlerische Avantgarde gestal-
in der Natur eines Mythos, von einer In-
te heißt Vertrauen: „Sie betreten Ihr Zu-
tet ab sofort Porzellan, das es so noch nie
solvenz unberührt zu bleiben.
hause, es ist der Ort, an dem sie sein
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KARRIEREZIEL
ersdorf bei Bayreuth und bleibt made
zwei Schwertern – gestempelt, dann gla-
in Germany. Deshalb hat es in die welt-
siert. Im Glattbrand wird das Stück 12,5
weit modernsten Produktionsanlagen, in
Prozent kleiner und zu dem, was der Laie
Showroom und Outlet-Center investiert.
Porzellan nennt – hart, dicht, schlagfest,
Deshalb setzt es seinen hohen Anspruch
transparent. Danach wird geschliffen,
auch bei seinen Marken Thomas, Hut-
qualitätskontrolliert, sortiert und je nach
schenreuther und Arzberg um. Deshalb
Design dekoriert, vergoldet, handbemalt,
stattet es die edelsten Restaurants aus.
mattiert, erneut gebrannt, poliert. In 13
Deshalb arbeitet es mit den besten De-
Millionen Rosenthal-Artikeln pro Jahr
signern der Welt zusammen. „Grundsätz-
steckt viel Handwerkskunst.
lich ist es uns egal, ob ein Designer bekannt ist oder nicht“, sagt Colonna, „wir
Das unterscheidet Rosenthal von ALDI-
haben mit Sebastian Herkner gearbeitet,
oder IKEA-Porzellan. „Für sie ist Porzellan
Egal, wie die Teller und Schalen
bevor er diesen Bekanntheitsgrad hatte.
nur ein Teil des Geschäfts, für uns ist es
kombiniert werden, sie sehen immer
Wir arbeiten mit großen Namen wie Patri-
unser Leben. Die Leidenschaft, die Acht-
gut aus. Rosenthal Junto ist variabel,
cia Urquiola oder Jasper Morrison und sind
samkeit, mit der wir unsere Produkte
schnickschnackfrei, unkompliziert.
gleichzeitig offen für jeden jungen De-
herstellen, finden sie dort nicht.“ Gian-
signer, der eine gute Idee hat, die zu uns
luca Colonna spricht von zwei Mentalitä-
passt.“ Traditionell sind die Ideen bei Ro-
ten: Die einen suchen nach dem richtigen
senthal sehr gut: Zwanzig hochrangige
Marken-Laufschuh, gehen in Fachge-
Design-Preise in nur drei Jahren sprechen
schäfte, vergleichen, wollen das Produkt,
für sich. Die neuen Kollektionen treffen
das genau zu ihnen passt. Die anderen
den Geschmack der Millennials. Die For-
greifen in ein Discounter-Regal, kaufen
men Mesh und Junto haben klare, geo-
ein Paar Schuhe und machen sich keine
metrische Formen, sind eckig, rund, oval
Gedanken über die Marke, die Qualität,
und in ihren Service- und Objektteilen im-
eigentlich nicht mal über Schuhe. Ro-
mer neu kombinierbar – für Tapas, Sushi,
senthal-Kunden erkennen beim Porzellan
Die Medusa ist das Symbol der Rosenthal meets
Buffets. Sie passen zu modernen Restau-
den Unterschied und finden ihn wichtig.
Versace-Kollektionen. Sie ist natürlich gold, aber
rant-Konzepten; Gastronomie/Hotellerie
„Es ist unsere Aufgabe, den Wert unserer
ist ein wachsender Markt für Rosenthal.
Produkte zu erklären, den Wert eines gut
das sieht man erst nach dem Brennen.
gedeckten Tisches. Wenn Sie gute PorVon der Idee des Designers bis zum fer-
zellanteller verwenden, fühlen sie den
möchten, an dem Sie Dinge haben möch-
tigen Teller, zur Kanne, zur Vase ist der
Unterschied und Sie sagen ihrem Gast
ten, die Sie gerne sehen – beim Essen,
Weg lang. Modelleure fertigen Modelle
etwas: dass sie es schätzen, dass er hier
beim Relaxen. Diese Dinge sind nur von
aus Gips, dann aus Kunstharz oder Silikon,
ist.“ Eine nonverbale und deshalb starke
Rosenthal, wenn Sie der Marke vertrau-
von denen wiederum Gips-Arbeitsformen
Botschaft. Die Rosenthal-Welt dreht sich
en.“ Vertrauen wiederum entsteht durch
abgegossen werden. Porzellan besteht
nicht einfach um Geschirr, sondern um
Verlässlichkeit.
verbessert
aus Kaolin, Feldspat, Quarz, die fein ge-
das, wofür das schöne Wort „Tischkul-
Webseiten, Kundenservice, Verpackung
mahlen und gemischt werden. Die Masse
tur“ steht, auch um Interior, Lifestyle, um
und Lieferzeiten. Die zweite große Idee
wird gereinigt, gepresst und formbar ge-
360° Lebensart – und das aus internatio-
heißt Kohärenz: In der Rosenthal-His-
macht. Rosenthal stellt Masse und Glasur
naler Perspektive. „Die Eigentümer sind
torie gibt es Veränderungen, aber wie
noch selbst her, nach Geheimrezept. Für
Italiener, das Unternehmen ist deutsch,
in gutem Porzellan keine Risse. Die Idee
Tassen wird die Masse in Formen gedreht,
der nächste Designer vielleicht aus Asi-
hinter dem Porzellan ist immer dieselbe:
für Teller gepresst, für Kannen, Platten,
en. Die wichtigsten Märkte sind Zentral-
Rosenthal will in Form, Funktion, Qualität
Figuren gegossen. Alle Grate und Nähte
europa, aber auch Nordamerika und Süd-
und Handwerkskunst besser als der Rest
werden von Hand geglättet, Henkel, Füße
ostasien. Rosenthal ist heute ein Ort, an
sein. Deshalb fertigt das Unternehmen
und Knöpfe oft in Handarbeit angarniert.
dem Kulturen aufeinandertreffen.“ Co-
in den Werken Rosenthal am Rothbühl
Nach dem Glühbrand wird jedes Teil mit
lonna nennt es eine „officina of dreams“
in Selb und Thomas am Kulm in Speich-
der Firmenmarke – einer Krone zwischen
– eine Werkstatt der Träume.
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Rosenthal
D A S K A R R I EREM AGAZIN
R O S E N T H A L – W E R K S TAT T D E R T R Ä U M E
Rosenthal geht es um Ideen, nicht um Stardom.
Frisch geborene Falda: Die Vase kommt aus der Gipsform
Designer Sebastian Herkner mit Falda.
und ist noch weich.
Im Glasurbad: Rosenthal-Vasen sind Babys,
Falda in ihrem spektakulären Abendkleid: mit goldtitani-
man badet sie per Hand.
siertem Artdéco-Kragen.
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KARRIEREZIEL
Mit Herz
Mit Herz und Haaren und Hund: Ola, Max und Aywa
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D A S K A R R I EREM AGAZIN
MIT HERZ UND HAAREN – DAS MÄRCHEN VON OLA UND MAX
und Haaren
Das Märchen von Ola und Max Text: Götz Gemeinhardt Fotos: Martin Geyer
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KARRIEREZIEL
Learning by Doing: Als Barbier-Autodidakt widmet sich Max Männerfrisuren und Bärten. Am Abschluss seines Textildesignstudiums arbeitet er parallel.
E
r hatte das Abi am Sportgymnasium in Nürnberg ge-
Hochfranken, der ein Mode-Startup führt, und die Geschich-
macht, kickte im U19-Team der SpVgg Greuther Fürth,
te wäre jetzt erzählt. Wäre da nicht Ola. Sie kommt 2012 in ei-
als er beschloss, den vorgezeichneten Weg Richtung
Profisport zu verlassen: Max Sendner löst seinen Fußballer-Ver-
trag auf und beginnt, in Münchberg Textildesign zu studieren. „Aus Spaß“ gründet er ein Klamottenlabel – 9t3 steht für sein Geburtsjahr (nine-ty-three). „Los ging’s mit gestrickten Mützen, dann hab ich Shirts und Jogginghosen genäht. Irgendwann bin ich in Produktion gegangen. Wichtig waren mir lokale Herstellung und nachhaltige Materialien.“ 9t3 ist 100 Prozent made in Germany und verarbeitet zertifizierte Biotextilien. Die Stückzahlen sind klein: „Man hat ein Teil, das es nur 25 Mal gibt.“ Während des Studiums entwickelt Max das Label weiter, bringt seine erste
„Ich bin in Polen geboren. Dort ist jede Aleksandra eine Ola, es ist die Kurzform von Aleksandra. Alle nennen mich Ola und deswegen heißt der Laden Hairart Ola.“ Ola
Jeans raus, eine Jacke, ein Kleid und Kinderhosen. „Ich lege Wert auf die Qualität der Stoffe und auf die Schnittführung, weniger auf riesige Prints.“ nen Zumba-Kurs, den Max als Fitnesstrainer gibt. „Ich wollte Wunderbare Begebenheiten machen aus einer Geschichte ein
abnehmen und bin bei ihm gelandet.“ Ola, geboren in Gliwice
Märchen. Dies wäre die Geschichte eines Designstudenten in
(Gleiwitz, Oberschlesien) als Aleksandra Bednarek, wächst in
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D A S K A R R I EREM AGAZIN
MIT HERZ UND HAAREN – DAS MÄRCHEN VON OLA UND MAX
Stammbach auf, macht mit 15 eine Frisörausbildung, mit 21
tät biete. Und man darf das Trinkgeld nicht außer Acht lassen.“
den Meister und mietet sich in einem Salon ein. Als sich die
Ola und Max sind erfolgreich und glücklich mit ihrem Geschäft
Wege der Frisörin und des Textildesigners kreuzen, fängt ihr
in Münchberg. Umziehen kommt nicht in Frage, schon gar nicht
privates und berufliches Märchen an. „Er ist kreativ, ich bin kre-
in eine Großstadt. „Wir reisen sehr viel und gerne, kommen aber
ativ, er hat seinen Kopf, ich hab meinen Kopf und zusammen
auch gerne wieder nach Hause. Die Lage Hochfrankens ist zentral,
ist das immer so eine kleine Explosion“, sagt Ola. Und strahlt.
optimal.“ Als Max mit 17 zum ersten Mal nach Münchberg kam, wollte er gleich wieder umkehren. Heute schätzt er die Herzlich-
Ola und Max ziehen zusammen und planen eine gemeinsame
keit, fühlt sich gut aufgenommen und sieht großes Potential: „Es
Kreativwerkstatt, die sie am Karsamstag 2016 in Münchberg er-
gibt eine Historie, viel Leerstand, aber auch viele junge Leute.
öffnen: Hairart Ola. „Wir sind vielleicht ein bisschen anders, das
Es wird zu wenig gemacht, zu wenig Initiative ergriffen. In alten
soll der Salon widerspiegeln. Jeder, der den Laden betritt, soll
Fabriken und Läden müsste viel mehr passieren.“ Was Ola und
„Der Zulauf war von Anfang an hoch. Arbeitstage von 7 bis 22 Uhr waren die Regel. Ola hat geschnitten und gefärbt, ich war im Hintergrund. Bis ich auch Bock auf die Arbeit am Stuhl hatte.“ Max
sich wohlfühlen, egal, ob er auf einen Kaffee kommt, zum Haare-
Max auf Reisen sehen und erleben, würden sie gerne nach Hoch-
schneiden oder weil er sich 9t3-Klamotten anschauen will. Ich
franken übertragen. Zum Beispiel das Konzept von Barber & Par-
find’s schön, wenn gelacht wird und gesprochen und wenn Leben
lour in London, das Styling und Pflege mit Essen, Trinken, Shop-
in der Bude ist.“ Max ist „megaglücklich, diesen Schritt gegan-
pen und einem Kino kombiniert. In ihrem eigenen Laden hatten
gen zu sein. Es war ein Riesenschritt, auch für uns als Paar, weil
sie schon eine Rumverkostung, Gastfrisöre und Gasttätowierer.
wir von früh bis spät zusammen sind.“ In den Planungen war al-
Und in ihren Köpfen spukt noch viel herum. „Ich habe das Ge-
les klar abgesteckt: Sie hat den Salon, er ein Büro für Studium
fühl, dass die Münchberger ein bisschen stolz drauf sind, wenn
und Design und eine Fläche für seine Kollektion. „Wir haben aber
hier etwas gut läuft“, sagt Ola, „und dass auf die kleinen Lädchen
schnell gemerkt, dass ohne Max gar nichts geht.“ Er kümmert
wieder mehr geachtet wird.“
sich um Werbung, betreut Kunden. „Ola stand am Stuhl und ich wollte ihr den Rücken freihalten. Eines Tages hab ich zu ihr ge-
Ihre private Ruhetankstelle haben Ola und Max und ihr Mops
sagt, ich will das auch lernen. Sie wollte erst nicht und fand, ich
Aywa im Münchberger Ortsteil Solg gefunden, einem Dörfchen,
solle mich um mein Studium kümmern.“ Ola: „Irgendwann hat er
das sie erdet. „Action haben wir den ganzen Tag im Laden.
meine beiden Brüder als Modelle bestellt und gesagt, er schnei-
Man kommt nach Hause, hat vor der Tür Wald und Wiesen und
det jetzt. Dann hatte ich keine Wahl – ich musste es ihm zeigen.“
Pferdekoppeln und einen Bach im Garten. Was will man mehr? Ich hab immer gesagt, die Welt schreit Ola und ich muss gehen.
Hairart Ola ist gut gebucht und auf der Suche nach Fachkräften,
Aber so ist es nicht. Ich fühle mich hier sauwohl und will nicht
bekommt aber nur wenige Bewerbungen. „Stuhlmiete, Vollzeit,
weg. Ich sehe so viele Möglichkeiten – gerade, weil alles eine
Teilzeit, Ausbildung oder Praktikum – ich freue mich, wenn sich
Nummer kleiner ist.“
jemand für das Handwerk interessiert. Wir brauchen junge Leute. Jeder Frisör sucht, keiner findet.“ Für Ola und Max ist Frisör ein
Das Märchen von Ola und Max hat auch einen Soundtrack: „Das
Kreativberuf mit vielen offenen Türen – eigener Laden, Fachtrai-
ist Dein Leben“ von Philipp Dittberner. „Vor unserer Eröffnung
ner, Fachlehrer, Film, Fernsehen, Maskenbildner. „Der Beruf wird
lief das immer im Radio“, erzählt Ola. „Das ist Dein Leben, das
ins falsche Licht gestellt. Das erste Argument ist: Da verdient man
ist wie Du lebst. Warum wir manchmal fliegen, nicht mal wissen
ja nichts. Wenn man es wirklich gerne macht, hat man auch Chan-
wie es geht. Ich hab mir damals gedacht, hey, das passt halt voll
cen. Heute stehen alle Türen offen – arbeite ich viel, habe ich mehr.
gut zu uns!“
Ich kann meine Preise selbst bestimmen, wenn ich gute Quali-
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KARRIEREZIEL
HANDS ON! Karriere im Handwerk Interview: Jörg Raithel Foto: HWK Oberfranken
Im Handwerk bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Für manche Unternehmen ist der Mangel an Nachwuchskräften existenzbedrohend. Warum ist das so und welche Möglichkeiten bietet ein Handwerksberuf? Antworten von Christian Herpich, Kreishandwerksmeister für Hof und Wunsiedel. Jörg Raithel: Ein Handwerksberuf ist für viele Berufseinsteiger nicht gerade die erste Wahl. Warum ist das so? Christian Herpich: Noch bis vor einigen Jahren gab es einen – auch politisch unterstützten – Trend zur akademischen Ausbildung, der natürlich auch in der Gesellschaft angekommen ist. Es hieß immer: Mach erst mal Dein Abitur, dann ein Studium – dann kann beruflich nichts mehr schiefgehen. Diese Logik stimmt so aber nicht immer. Und es hat sich herumgesprochen, dass Berufe im Handwerk eine mindestens gleichwertige Perspektive bieten. Denn die Vielfalt der Berufe, die breite und intensive Ausbildung und die unzähligen Möglichkeiten der Weiterbildung bilden eine ideale Basis. Egal, was nach der Ausbildung kommen soll, sicher ist: Die Gefahr arbeitslos zu werden, ist für einen Handwerksmeister geringer als für einen Akademiker. JR: In welchen Berufen und in welchen Branchen werden zurzeit am meisten Leute gesucht? CH: Bedarf an qualifizierten Fachkräften haben wir in allen Branchen und Bereichen, traditionell aber besonders im Nahrungsmittelhandwerk und bei den Bau- und Ausbauberufen.
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JR: Wo gibt es wenig Bedarf? CH: Ebenso traditionell wie der große Bedarf an Nachwuchs für die Nahrungsmittelhandwerke ist die sehr gute Nachfrage nach Ausbildungsstellen als Kfz-Mechatroniker. Wenn man also überhaupt eine Branche nennen wollte, in der es weniger Bedarf gibt, dann wäre es dieser Bereich. JR: Viele Jugendliche zieht es eher in den Hörsaal als an die Werkbank, auch weil sich manche Eltern eher eine Karriere im Büro für ihre Kinder wünschen. Auf der anderen Seite sind die Abbruchquoten an den Hochschulen teilweise enorm hoch. Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung? CH: Eltern wünschen sich für ihre Kinder vor allem Sicherheit für die berufliche Zukunft. Es ist jetzt bei den Eltern angekommen, dass das Handwerk diese bietet. Und darüber hinaus interessante Jobs mit spannenden Perspektiven. Wir sprechen im Übrigen Eltern auch ganz konkret an, etwa mit der bayernweiten Kampagne Elternstolz (www.elternstolz.de). Wir als Handwerk wissen um die Sorgen und Gedanken sowohl der Eltern als auch der jungen Menschen und zeigen ihnen daher aktiv tolle Wege auf, die einen positiven Einstieg in die Berufswelt ermöglichen. Und aktuell legen wir gerade wegen der großen Zahl an D A S K A R R I EREM AGAZIN
HANDS ON!
Betriebe bei den weiteren Schritten der Digitalisierung ganz praktisch unterstützt. JR: Es heißt häufig, dass man in Handwerk schlecht verdient. Stimmt das?
Christian Herpich ist Unternehmer, Politiker, Kulturfreund und Botschafter für das Handwerk. Der Metzgermeister ist unter anderem Kreishandwerksmeister für Hochfranken, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer für Oberfranken, der Wirtschaftsregion Hochfranken und stellvertretender Vorsitzender der Genussregion Oberfranken.
Studienabbrechern einen weiteren Fokus auf die leistungsstarken Schüler der weiterführenden Schulen. Viele wissen zum Beispiel gar nicht, dass es auch im Handwerk möglich ist, ein Duales Studium zu absolvieren. JR: Auch im Handwerk hinterlässt der technische Fortschritt seine Spuren – Stichwort Industrie 4.0. Passt das Bild der Werkbank überhaupt noch zur Realität, oder anders gefragt, was heißt Handwerk im 21. Jahrhundert? CH: Das Bild der Werkbank passt hervorragend. Es ist doch absolut positiv! Das Handwerk ist seit jeher der Treiber von Innovationen und viele technische Fortschritte gehen vom Handwerk aus. Technisch muss jeder Handwerker auf dem neuesten Stand sein. Auch die unter dem Stichwort Wirtschaft 4.0 – wir ziehen diesen Begriff vor, da 4.0 ja alle Wirtschaftsbranchen trifft – zusammengefassten Entwicklungen rund um die Digitalisierung sind bei uns längst angekommen. Die Handwerkskammer unterstützt die Betriebe dabei. Denken Sie nur an das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Süd, das im vergangenen Jahr in Bayreuth an der HWK an den Start gegangen ist und die oberfränkischen
CH: Nein, natürlich nicht. Pauschale Aussagen lassen sich gar nicht treffen. Genau wie bei den Akademikern hängt die Höhe des Einkommens immer von der Branche und von den Qualifikationen und Fähigkeiten des Einzelnen ab. Oft verdienen gut ausgebildete und nachgefragte Fachkräfte im Handwerk sogar besser als Hochschulabgänger. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg hat in einer Studie 2014 festgestellt, dass ein Handwerksmeister über die gesamte Lebensarbeitszeit hinweg gesehen annähernd so viel verdient wie ein Fachhochschulabsolvent. Und deutlich mehr als ein Abiturient. JR: Junge Menschen möchten nach der Schule häufig Erfahrung im Ausland sammeln. Lässt sich das mit einer Ausbildung im Handwerk verbinden? CH: Sogar sehr gut. Denn neben den Austauschmöglichkeiten, die wir zum Beispiel mit unserer Partner-Kammer in Carcassonne in Frankreich pflegen, sind unsere Nachwuchskräfte wegen ihrer dualen Ausbildung überall begehrt. Wer nach seinem Gesellenabschluss nicht klassisch auf die selbst organisierte Walz gehen mag, kann etwa das europäische Austauschprogramm SESAM (Stage Européen en Alternance dans les Métiers) nutzen. Für selbständige Handwerker gibt es das Programm „Erasmus for Young Entrepreneurs“. Und selbst für Auslandsaufenthalte innerhalb der Ausbildung gibt es Möglichkeiten. JR: Die HWK ist die Interessenvertretung der Handwerker. Sie selbst sind Kreishandwerksmeister und gleichzeitig Vorstandsmitglied der Handwerkskammer für Oberfranken. Wie kann die HWK diejenigen, die sich für einen Handwerksberuf interessieren, unterstützen? CH: Wir tun in diesem Bereich natürlich sehr viel. Wir veranstalten oberfrankenweit Berufsmessen, die von rund 5.000 Schülern mit ihren Eltern oder Lehrern besucht werden. Wir haben Handwerkspaten, die direkt in die Schulen gehen. Wir machen Imagekampagnen wie Elternstolz oder Macher gesucht, haben eine Lehrstellen- und Praktikumsbörse im Internet und die App Lehrstellenradar. Wir tummeln uns also auf allen Kanälen.
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WWW.HWK-OBERFRANKEN.DE
KARRIEREZIEL
Johannes, Metallbauer
Träume unter Akten begraben? Ich hab was Besseres vor. Unser aktuelles Kursangebot auf hwk-oberfranken.de
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D A S K A R R I EREM AGAZIN
10 GRÜNDE FÜR EINE AUSBILDUNG IM HANDWERK
10 Gründe für eine Ausbildung im Handwerk Leistungsträger statt Ergänzungsspieler Ein Auszubildender im Handwerk ist von Anfang an ein wichtiger Teil des Teams und nicht nur ein kleines Rädchen im Getriebe.
Vielfalt statt Eintönigkeit Einmal entschieden und dann für immer festgelegt? Nicht im Handwerk. Die Ausbildung ist der erste Schritt eines Weges, der viele Abzweige haben kann.
Chancen vor Ort
Steile Karrierewege
Sichere Perspektiven Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften steigt kontinuierlich. Eine gute Ausbildung in einem Handwerk bietet also besten Schutz vor Arbeitslosigkeit und tolle Perspektiven.
Chancen in der Welt Wer Erfahrungen in anderen Ländern machen möchte, ist als dual ausgebildete Fachkraft überall gefragt - und kann mit dem Handwerk ins Ausland gehen.
Warum in die Ferne schweifen – wenn beruflicher Erfolg auch vor der eigenen Haustür funktionieren kann.
Der Traum vom eigenen Unternehmen und der Selbstständigkeit – im Handwerk kann er schnell Realität werden.
Für Handund Kopfarbeiter Nur Lernen und nur Theorie ist nicht jedermanns Sache. Handwerkliche Berufe vereinen beide Fähigkeiten, so dass jeder sein Können gezielt einbringen kann.
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Der eigene Herr
Eine handwerkliche Ausbildung ist die erste Stufe einer Karriereleiter, die weit nach oben führen kann. Die Möglichkeiten sind vielfältig und kennen keine Einschränkung.
Mit dem Start in die Ausbildung beginnt auch der Weg in die finanzielle Unabhängigkeit. Und damit in die Selbstbestimmung.
Gute handwerkliche Dienstleistungen und Produkte sind gefragt. Handwerker sind die Spezialisten, die schnell und flexibel helfen können. Sie werden immer gebraucht.
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KARRIEREZIEL
„Als Unternehmen haben wir einen bundesweiten Anspruch“, sagt Achim Hager. Seit 2016 sponsert HFO Telecom das Bundesliga-Basketballteam aus Bayreuth. Der Vorstandsvorsitzende ist selbst ehemaliger Basketballer und hat für den TSV Hof in der Junioren-Bezirksliga gespielt.
70
„EIN UMBRUCH WIE VOR 20 JAHREN“
„Ein Umbruch wie vor 20 Jahren“ Achim Hager will das neue Netz aufmischen Interview: Götz Gemeinhardt Fotos: Götz Gemeinhardt & HFO Telecom AG
H
FO Telecom ist in Hochfranken verwurzelt und Hochfranken verbunden. Erfolgreich ist HFO bundesweit – mit Telefonie- und Internetprodukten. Das Unternehmen hat sich positioniert für das kommende Telekommunikationszeitalter und fiebert der Verbreitung neuer Technologien entgegen. Achim Hager ist Vorstandsvorsitzender und
Geschäftsführer der HFO Telecom AG. Götz Gemeinhardt: Vor ziemlich genau
rum ich das nur gemacht habe. Als das
komplexer, es geht um viel mehr als
zwanzig Jahren hast Du mir mein erstes
Ganze größer wurde, musste ich lernen,
ums Handyverkaufen. Wieviel ComKom
Handy verkauft. Mit einer Antenne zum
dass man sich manchmal bremsen muss.
steckt noch in HFO Telecom?
Ausziehen. Der Speicher hat für acht Te-
Eine Idee braucht eine gewisse Zeit, man
lefonnummern gereicht.
darf die Organisation nicht überfordern.
AH: Einzelhandel ganz wenig. Unsere re-
Das war nicht so einfach, weil ich es ge-
gionalen Geschäftskunden beliefern wir
Achim Hager: Motorola Startac 5000.
wohnt war, schnell zu entscheiden. Com-
mit Handys, wie früher. Aber dieser Be-
Hab ich noch auf Lager.
Kom war Einzelhandel und im Einzelhan-
reich ist eher auf die Großhandelsebene
del hängt viel von Dir ganz allein ab. Du
gezoomt. Unsere Tochter Epsilon Telecom
GG: Deine damalige Firma hieß ComKom
hast keine oder wenige Mitarbeiter, wenn
hat ein Netz von etwa 800 Vertriebspart-
GmbH. Was geht Dir durch den Kopf,
Du ausfällst, verdienst Du nichts. Mit ei-
nern, die im Jahr über 160.000 Handys
wenn Du an diese Zeit Mitte der Neunzi-
nem großen Team im Rücken ist Zeit, sich
verkaufen. Wir handeln mit den Netzbe-
gerjahre denkst?
mal rauszunehmen, zu planen, Strate-
treibern Tarife und Provisionen aus, orga-
gien zu entwickeln – das Geschäft läuft
nisieren die Hardware-Logistik. Die Erfah-
AH: Alles, was ich damals gemacht habe,
trotzdem weiter. Allein im Laufrädchen
rung im Vertrieb, die Wertschätzung für
hat sich sehr direkt und ohne Vorlauf ab-
zu strampeln, könnte ich mir heute über-
die Basis – dieses Stück ComKom steckt
gespielt – Beratung, Ein- und Verkauf,
haupt nicht mehr vorstellen.
in uns allen hier drin. Festnetz haben wir
Marketing. Ich wusste, heute nehme ich
damals fast überhaupt nicht verkauft.
ein Produkt auf, morgen verkaufe ich es,
GG: Vor zwanzig Jahren war es nahe-
Heute macht die HFO 50 Prozent ihres
übermorgen geht’s um Support und eine
liegend, dass das mit den Handys was
Umsatzes als eigenständiger nationaler
Woche später werde ich mich fragen, wa-
werden könnte. Heute ist Dein Geschäft
Festnetzanbieter.
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KARRIEREZIEL
Nostalgie in der Hand, die Zukunft unterm Arm: Achim Hager mit einem Motorola Startac 5000 und einer Patton SmartNode, die bei allen größeren HFO-NGN-Anschlüssen als Netzabschluss eingesetzt wird. Sie verbindet die Telefonanlage des Kunden mit dem All-IP-Telefonnetz der HFO Telecom.
GG: Du stehst an der Spitze einer Unter-
1992 mein Studium mit Handyverträgen fi-
Zirkel nach einem zentralen Punkt gesucht,
nehmensgruppe. Wie hat sich der Weg da-
nanziert. So entstand die COM – Computer
von dem aus möglichst viele Orte Hoch-
hin gestaltet? Was war Strategie, was war
– und KOM – Kommunikation – GmbH. Wir
frankens zum Ortstarif erreichbar waren.
so gar nicht absehbar?
wollten ein Systemhaus aufbauen, das IT
Gelandet sind wir in Konradsreuth, unse-
und Telekommunikation vereint. Natürlich
rem ersten Standort. Später haben wir uns
AH: Strategie waren die Umfirmierung zur
sollte das wachsen, aber für die Größen-
virtuelle Vorwahlnummern besorgt, sind in
Aktiengesellschaft und der Zukauf der Ep-
ordnung, in die HFO Telecom vorgestoßen
ein Rechenzentrum umgezogen und konn-
silon Telecom für das Thema Mobilfunk.
ist, gab es gar keine Strategie. Ich will nicht
ten über die XXL-Tarife der Telekom, die am
Nach Epsilon haben wir noch etwa zehn Fir-
von purem Zufall sprechen, aber es muss
Wochenende kostenlos waren, jede Menge
men akquiriert und deren Kundenstämme
viel Glück dazukommen, dass Dich Leute ins
Minuten einsammeln. Die Rückvergütung
integriert – das hat sich so ergeben. Ganz
Boot holen, die in diese Richtung planen. So
von der Telekom hat den Aufbau der Firma
gezielt haben wir 2015 einen Vermarkter
entstand Hochfranken Online.
mitfinanziert – wir konnten eine Handvoll
gekauft, der Verbände betreut.
Mitarbeiter bezahlen und die Kosten für GG: Hochfranken Online – das war die Zeit
unsere Einwahlknoten decken. 1998, nach
GG: Ging es bei ComKom vor allem um
der Bürgernetze, der Modems, der Inter-
der Liberalisierung des deutschen Telefon-
Deinen Lebensunterhalt oder war schon
netpioniere.
marktes, wurden wir erster deutscher Re-
immer klar, dass Du wachsen und etwas Großes bauen möchtest?
seller von VIAG Interkom1 und haben als AH: Ja, ganz wichtig! Zur Keimzelle von
Einkaufspool für die regionale Wirtschaft
Hochfranken Online hat auch der Bürger-
fungiert – parallel zum Internetbetrieb.
AH: So war das auf keinen Fall geplant. Ich
netzverein gehört. Da haben echte Freaks
war in den Neunzigern noch viel mehr jour-
mitgearbeitet, von denen viele immer noch
nalistisch tätig. ComKom entstand durch
in unserem Team sind. Es ging darum, via
das Zusammenwerfen von zwei Geschäfts-
Modem und ISDN zum Ortstarif ins Internet
initiativen: Mein Partner war im Compu-
zu gelangen. Als wir den Einwahlbetrieb
terbereich aktiv und ich hatte schon seit
übernommen haben, haben wir mit dem
72
1 VIAG Interkom war ein unabhängiger Telekommunikationsanbieter in Deutschland, der 1995 unter dem Dach des Mischkonzerns VIAG entstanden war, ab 2002 unter dem Namen O2 firmierte und seit 2006 eine deutsche Tochter des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica ist. (Wikipedia)
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„EIN UMBRUCH WIE VOR 20 JAHREN“
GG: Aus lokalen und regionalen Aktivi-
GG: Unter Hochfrankens großen Unter-
täten ist etwas deutschlandweit Großes
nehmen sind nicht viele Dienstleister. Die
geworden.
Industrie dominiert. Vor- oder Nachteil
geboren
Achim Hager:
1969 in Hof
für HFO? Außenseiter oder Geheimtipp? AH: Entscheidend war die Installation
1989: Abitur am Johann-ChristianReinhart-Gymnasium Hof
1988 bis 1998:
von HFO als Dachmarke für die Unterneh-
AH: Strukturell hat sich Hochfranken
mensgruppe. Als HFO sind wir national
schon Richtung Dienstleistung entwi-
rausgegangen und haben Telefonhändler
ckelt. Wir profitieren von gut geschul-
und Systemhäuser gewonnen, die unse-
ten Callcenter-Mitarbeitern, die zu HFO
1989
re Tarife an ihre Kunden verkauft haben.
wechseln, und ihre Fähigkeiten in un-
Kam anfangs noch fast die Hälfte unse-
seren Support-Hotlines super einsetzen
rer Partner aus Bayern, so sind wir heute
können. Da aber auf dem Gebiet Fest-
tatsächlich bundesweit vertreten, als ab-
netz, Netze, Cloud etc. niemand in Hoch-
solut eigenständiger Anbieter. HFO steht
franken annähernd das Gleiche macht
bis 1991: Ausbildung zum Bankkaufmann bei der SchmidtBank Hof
als Label für „Weg von ISDN und rein ins
wie wir, werben wir Personal an, aktuell
neue NGN2 (Next Generation Network),
zum Beispiel aus Ludwigshafen. Derzeit
rein in die neue All-IP3-Welt“.
bilden wir 18 Mitarbeiter aus.
GG: Hochfranken war Namensgeber
GG: HFO ist 2016 in einen Neubau in
und ist Sitz von HFO Telecom. War ein
Oberkotzau gezogen und plant jetzt
Wegzug in ein Ballungszentrum je ein
schon dessen Erweiterung.
Thema? AH: Wir docken etwa die Hälfte des Be-
Moderator, Radio Euroherz Hof
1991 bis 1992: Marketing Neue Medien, SchmidtBank Hof
1996 bis 1997:
1992 bis 1995: BWL-
Studium Universität Bayreuth mit den Schwerpunkten Steuern, Marketing
AH: Eigentlich ist es egal, wo man sitzt.
stands noch einmal daneben an. Aktuell
Der Kampf um die Köpfe ist überall hart
haben wir noch Platz für maximal zwan-
geworden. Wir fühlen uns hier extrem
zig Leute, dann sind wir an allen Limits.
wohl, schätzen die Nähe zur Hochschu-
Das neue Gebäude hat Platz für hundert
le Hof, die immer wieder interessante
Leute, für große technische Labore, die
Leute abwirft. In der Zeit, in der es um
wir unbedingt brauchen, um die Netz-
Beteiligungen ging, ging es manchmal
qualität hoch zu halten, um Kompatibi-
auch um Beteiligungen an uns. Wenn
litäten mit anderen Netzen zu prüfen.
sich herausgestellt hat, dass die eventu-
Wir brauchen Platz zum Denken, für
ell langfristig darauf abzielen, unseren
Forschung und Entwicklung. Der All-IP-
Standort zu schließen, um einen ande-
Markt wird explodieren und uns noch
1999
ren besser auszulasten, mit HFO-Kunden
mal einen so großen Schwung geben,
und HFO-Knowhow, haben wir abge-
dass wir rechtzeitig genügend Kapazitä-
lehnt. Das Geld, das im Raum stand, war
ten haben müssen.
bis 2000: Geschäftsführer TeleNEC Telekommunikation GmbH
dann sekundär. Wir arbeiten gerne hier und wollen nicht, dass unser Lebens-
GG: HFO bleibt in Bewegung. Du selbst
werk durch eine externe Beteiligung ir-
schiebst auch immer wieder Neues an.
Geschäftsführer ComKom GmbH
seit 1998: Moderator, TV Oberfranken
seit 2001: Geschäftsführer VCB Virtueller Campus Bayern GmbH
gendwo anders landet.
2
Next Generation Network (NGN) bezeichnet in der Telekommunikation die Netzwerktechnologie, welche traditionelle leitungsvermittelnde Telekommunikationsnetze wie Telefonnetze, Kabelfernsehnetze, Mobilfunknetze usw. durch eine einheitliche paketvermittelnde Netzinfrastruktur und -architektur ersetzt und zu den älteren Telekommunikationsnetzen kompatibel ist. (Wikipedia) 3 Unter dem Begriff All-IP wird die vereinheitlichende Umstellung bisheriger Übertragungstechniken in Telekommunikationsnetzen auf die Basis des Internet-Protokolls (IP) verstanden. Dienste wie Telefonie, Fernsehen und Mobilfunk werden in Folge dessen nicht mehr über die klassische Leitungsvermittlung sondern mithilfe des in Computernetzen weit verbreitenden Netzwerkprotokolls durch Paketvermittlung bereitgestellt. (teltarif.de)
seit 2006: Geschäftsführer HFO Telecom Vertriebs GmbH
seit 1997: Geschäftsführer Hochfranken Online GmbH und Co. KG, ab 2006 Vorstandsvorsitzender HFO Telecom AG
seit 2002: Geschäftsführer BSO Billingsolutions GmbH
seit 2015: Geschäftsführer telego! GmbH
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KARRIEREZIEL
Chronik HFO 1997 Gründung Hochfranken Online GmbH & Co.KG
2002 Eintragung BSO billingsolutions GmbH
2006 Kauf der Epsilon Telecommunications GmbH
2006 Umfirmierung zur Aktiengesellschaft
2006 Partnerschaft zwischen HFO und O2
Mitarbeiter:
Umsatz:
130 (2017)
41
Millionen Euro (2016)
2007 Gründung nommen zu werden. Dann gehen bei Verbänden, Lieferanten, Partnern Türen auf. GG: Denkst Du an den Tag, an dem HFO und seine Branche Dir keine Herausforderung mehr sein können? An dem das Wachstum am Ende ist und der Laden einfach läuft? An dem Du müde bist?
AH: Das jüngste Baby ist die Wirtschafts-
Foncontrol
2008 Eröffnung eines Rechenzentrums in Frankfurt/Main
2009 Start der HFO Energy GmbH
2010
sendung „Impuls“ bei TVO, die ich seit
AH: Das kann ich mir eigentlich nicht vor-
Sommer 2016 moderiere. Ich bin Vorsit-
stellen. Für solche Gedanken ist die Zeit
Ausgliederung der
zender der CSU-Fraktion im Gemeinderat
gerade viel zu spannend. Der Markt ist
HFO Telecom Vertriebs GmbH
von Oberkotzau, bediene verschiedene
so im Umbruch wie vor zwanzig Jahren.
Netzwerke und Branchenverbände, bin
Durch den Netzwechsel wird jeder Stein
im Vorstand der Wirtschaftsregion Hoch-
umgedreht. Die Branche ist in einer neu-
franken und in der IHK-Vollversammlung.
en Gründerphase angekommen, es fühlt
Und ich bin Sportlicher Leiter der SpVgg
sich an wie Mitte der Neunziger. Es macht
Oberkotzau. Einige Funktionen habe ich
einfach viel Spaß.
aufgegeben, um mich zu fokussieren. GG: Was siehst Du – nach der TelekomGG: Warum tut man sich das alles an?
munikation – als Herausforderung?
2013 Gründung der HFO Telecom Netze und Service GmbH
2013 Kauf der Telebinder GmbH
2014 Startschuss für eigenes
AH: Ich habe keine politischen Ambitio-
AH: Beruflich und politisch sicherlich
nen und strebe keinerlei Ämter an – da ist
nichts. Ich kann mir vorstellen, mich ir-
ein dicker Haken dran. Aber das Netzwerk
gendwann aufs Journalistische zurück-
ist sehr interessant. Viele Leute kommen
zuziehen, eine kritische Distanz zu allem
auf mich zu und möchten etwas mit mir
Politischen einzunehmen und mich so
bewegen. Mag sein, dass das erst ab ei-
auszutoben. Vielleicht würde ich ein Buch
nem gewissen Alter stattfindet, dass
schreiben, vielleicht meine Doktorarbeit
man lange dabei sein muss, um wahrge-
nachholen.
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NGN-Netz
2015 Übernahme der telego! GmbH
2016 Eröffnung des Neubaus in Oberkotzau D A S K A R R I EREM AGAZIN
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KARRIEREZIEL
DER KÖDER MUSS DEM FISCH SCHMECKEN
Der Köder muss dem Fisch schmecken Sechs Fragen an sechs Personaler. Interviews: Jörg Raithel Illustration: Sara Schäfer
Worauf kommt es beim Bewerbungsschreiben oder im Vorstellungsgespräch an? Sechs Personaler aus Hochfranken verraten, was ihnen am besten schmeckt.
KARRIEREZIEL
Noten und Zeugnisse sind wichtig - aber auch nicht alles. Eine Bewerbung, die sich positiv aus der Masse abhebt und Neugierde auf den Bewerber weckt, kann durchaus punkten.
Jörg Dietze ist Leiter Personalwesen bei der BHS tabletop AG an den Standorten Schönwald und Weiden.
1
Sie erhalten als Personal verantwortlicher hunderte von
Bewerbungen.
Worauf
achten
Sie
besonders und was raten Sie Bewerbern, um sich von der Masse abzuheben?
Es kommt natürlich immer auf die Stelle an. Aber ob Bewerbung als Helfer oder kreativer Fachmann – es sollte immer der Eindruck beim Leser entstehen, dass sich der Bewerber Mühe gegeben hat und es ernst meint.
2
Karriereportale wie Xing oder LinkedIn sind in den vergangenen
Jahren stark in die Mode gekommen. Berücksichtigen Sie solche Portale bei der Auswahl der Kandidaten?
Selbstverständlich beachten wir diese Portale, aber viele Bewerbungen wurden auf dem Weg noch nicht an mich gerichtet.
3
Und Facebook? Wir sind mit unserer Berufsausbildung auf Facebook und wer sich dafür interessiert, kann sich ein gutes Bild
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über das machen, was in der Ausbildung und drum herum bei uns läuft. Bei den Bewerbungseingängen spielt Facebook jedoch kaum eine Rolle. Das hatten wir anders erwartet.
4
Der erste Eindruck zählt, beson ders im Bewerbungsgespräch.
Was sind aus Ihrer Sicht die absoluten No-Gos in einem Interview und was finden Sie gut?
Gut finde ich, wenn ich den Eindruck habe, der Bewerber weiß, wo er sich bewirbt und was unser Unternehmen (aus)macht, er sich also auf das Gespräch vorbereitet hat. Klar, hier ist der Anspruch bei einer Helfertätigkeit ein anderer als wenn ich einen Vertriebsspezialisten interviewe. Bei Antworten wie „Ich glaube, Ihr macht auch Porzellan“ stehen die Chancen für beide nicht so gut.
5
Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen - eine Standardfrage
sollte ein Bewerber außerdem gute Antworten haben?
Naja, die Standards kommen so oder so formuliert mal mehr und mal weniger wohl überall vor. Ich möchte gern wissen, was den Menschen zu seiner Bewerbung motiviert hat, aber auch, welchen Anspruch er verfolgt und welche Umgebungsbedingungen er braucht, um sich wohl zu fühlen und jeden Tag gute Arbeit zu leisten.
6
Was war bislang Ihre schrillste Bewerbung oder Ihre außerge-
wöhnlichste Situation in einem Vorstellungsgespräch?
Auf die Frage, „Was interessiert Sie an dem Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik?“ erhielt ich die Antwort „Eigentlich nicht viel.“ Auf meine nächste Frage „Warum sind Sie dann heute hier?“ sagte der junge Mann: „Kann ja nicht schaden.“ Da war ich kurz sprachlos und das Gespräch dann auch vorbei.
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KARRIEREZIEL
hat Stärken und Schwächen. Dazu kann man stehen. Ein Bewerber sollte außerdem in drei Sätzen sagen können, warum er für eine Position geeignet ist.
Christina Hechtfischer ist Personalleiterin bei der RAUMEDIC AG in Helmbrechts.
6
Was war bislang Ihre schrillste Bewerbung oder Ihre außerge-
wöhnlichste Situation in einem Vorstellungsgespräch?
Ich finde es gut, wenn ein Kandidat etwas aufgeregt ist – es geht ja schließlich um was.
1
Sie erhalten verantwortliche
Bewerbungen.
als
Personal-
hunderte
Worauf
achten
von Sie
besonders und was raten Sie Bewerbern, um sich von der Masse abzuheben?
Die Bewerbung ist die Visitenkarte und sollte formal korrekt und fehlerfrei sein. Ein professionelles Bewerbungsfoto ist der erste Eindruck. Ich möchte nicht nur den Lebenslauf der Bewerber kennenlernen, sondern auch sehen inwieweit die Persönlichkeit zu uns passt. Daher finde ich es schön, wenn der Bewerber interessante und nicht alltägliche Interessen hat. Lesen, Reisen, Schwimmen lese ich zwanzig Mal am Tag.
2
Karriereportale wie Xing oder LinkedIn sind in den vergangenen
Jahren stark in die Mode gekommen. Berücksichtigen Sie solche Portale bei der Auswahl der Kandidaten?
Natürlich. Wir posten unsere Stellen auf Xing und haben dabei sehr gute Erfahrungen gemacht.
3
Und Facebook? Wir haben einen Facebook-Account für Mitarbeiter. Für die Rekrutierung nutzen wir das nicht. Da sind wir eher konservativ und nutzen die regionale Presse sowie Onlineportale. Ich selbst habe keinen Facebook Account und checke somit auch
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keine Kandidaten vor einem Interview.
4
Der erste Eindruck zählt, beson ders im Bewerbungsgespräch.
Was sind aus Ihrer Sicht die absoluten No-Gos in einem Interview und was finden Sie gut?
Oh, da gibt es viele. Ich hatte im vergangenen Jahr in unserem Werk in den USA ein Gespräch mit einer Facharbeiterin für Extrusion. Die Kandidatin hatte so einen starken Südstaaten-Slang und durch die Aufregung so schnell gesprochen, dass weder unser Werkleiter noch ich sie verstehen konnten. Wir sind dann einfach mit ihr an die Maschine gegangen und haben uns zeigen lassen, wie sie sie bedient. Danach wurde sie ruhiger und irgendwie konnten wir uns dann auch verständigen.
Höflichkeit ist die Einbahnstraße zum Erfolg. Ich hatte letztens ein Vorstellungsgespräch, in dem der Kandidat bei der Begrüßung nicht einmal aufgestanden ist. Das Gespräch war in der ersten Minute gelaufen. Befremdlich finde ich auch, wenn Bewerber als Erstes nach Vergütung und Urlaubstagen fragen. Es kommt immer gut an, wenn man authentisch und ehrlich ist. Schauspieler entlarven Personaler schnell. Positiv finde ich auch, wenn die Kandidaten gut vorbereitet sind und dementsprechend qualifizierte Fragen stellen.
5
Dagmar Zauner Was sind Ihre Stärken, was Ihre
leitet die Personalabteilung bei der
Schwächen - eine Standardfrage
SCHERDEL GmbH in Marktredwitz.
in einem Bewerbungsgespräch. Worauf
„Für den richtigen Bewerber bauen wir die Firma soweit wie möglich um den Menschen herum.“
sollte ein Bewerber außerdem gute Antworten haben?
Auch wenn es eine Standardfrage ist, auch ich stelle sie. Es geht darum, das Eigenbild des Bewerbers mit seiner Außenwirkung abzugleichen und festzustellen, ob er sich realistisch einschätzt. Was ich als Antwort unglücklich finde sind Lehrbuch-Antworten. Jeder Mensch
1
Sie erhalten als Personalverant wortliche hunderte von Bewerbun-
gen. Worauf achten Sie besonders und D A S K A R R I EREM AGAZIN
DER KÖDER MUSS DEM FISCH SCHMECKEN
was raten Sie Bewerbern, um sich von der Masse abzuheben?
Wir legen Wert auf vollständige, korrekte und übersichtliche Bewerbungsunterlagen, auf jeden Fall mit einem Foto, damit wir uns einen ersten Eindruck verschaffen können. Vorzugsweise erhalten wir die Bewerbung online über unsere Webseite. Wenn dann auch noch ein interessantes Anschreiben und eine Angabe über Freizeitaktivitäten oder Vorlieben, die im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen, den eigentlichen Lebenslauf und die üblichen Unterlagen ergänzen, steht die Ampel auf Grün.
2
Karriereportale wie Xing oder LinkedIn sind in den vergangenen
Vorbereitung und Aufbereitung des Lebenslaufes.
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Was war bislang Ihre schrillste Be werbung oder Ihre außergewöhn-
lichste Situation in einem Vorstellungs-
Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen - eine Standardfrage
in einem Bewerbungsgespräch. Worauf sollte ein Bewerber außerdem gute Antworten haben?
Ein gut vorbereiteter Bewerber kann eventuelle Lücken im Lebenslauf erklären, das Stärken- und Schwächenprofil sowohl fachlich, als auch hinsichtlich der Softskills erläutern und weiß, wo er in fünf Jahren stehen möchte. Zudem weiß er auf die Frage, was SCHERDEL für den Bewerber interessant macht, eine Antwort und kann auch die Erwartungshaltung an Scherdel formulieren.
gespräch?
Eine der schrillsten Bewerbungen enthielt ein sehr anzügliches Bewerbungsfoto. Es kommt außerdem häufiger vor, dass man Bewerber vor Beginn des Gespräches erst beruhigen muss, weil sie so aufgeregt sind. Erinnern kann ich mich aber besonders an einen Kandidaten, der keinerlei Interesse oder Arbeitswillen zeigte, so dass das Gespräch mit dem Ratschlag doch mal ein Bewerbungstraining zu absolvieren schnell beendet war.
Jahren stark in die Mode gekommen. Berücksichtigen Sie solche Portale bei der Auswahl der Kandidaten?
Auf diese Plattformen greifen wir aktuell nur rudimentär zurück und eher weniger zur aktiven Suche als vielmehr zum Recherchieren von vorhandenen oder unvollständigen Daten.
Petra Raithel leitet die Personalabteilung bei der Kunststoff Helmbrechts AG.
3
Und Facebook? Facebook sehen wir zumindest derzeit eher nicht im Fokus, wenn wir auch immer wieder mal darüber diskutieren, einen offiziellen Firmenauftritt einzustellen.
4
„Manche Bewerber sind zurückhaltend, andere sprudeln von sich aus los. Als Personalerin muss man sich immer individuell auf den Menschen einstellen, der vor einem sitzt.“
Der erste Eindruck zählt, besonders im Bewerbungsgespräch. Was sind
aus Ihrer Sicht die absoluten No-Gos in einem Interview und was finden Sie gut?
Zu den No-Gos gehören Unpünktlichkeit, unangemessene, ungepflegte Kleidung, übertriebener Körperschmuck und einsilbige Antworten, sprich Bewerber, denen man alles aus der Nase ziehen muss. Was uns dagegen wirklich freut sind eine ordentliche und offene Begrüßung, passende und angemessene Kleidung, eine zielgerichtete Beantwortung der Fragen und eine gute
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Sie erhalten als Personalverant wortliche hunderte von Bewerbun-
gen. Worauf achten Sie besonders und was raten Sie Bewerbern, um sich von der Masse abzuheben?
Wir wünschen uns ein maximal einseitiges und klar strukturiertes Anschreiben, gerne mit einem individuellen Ein-
leitungssatz, der vermittelt, warum der Bewerber für die Stelle bei KH besonders gut geeignet ist. Der Lebenslauf muss lückenlos sein und die fachliche Qualifikation und soziale Kompetenzen zeigen. Natürlich sollte alles frei von Flüchtigkeits-, Rechtschreib- und Zeichenset zungsfehlern sein.
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KARRIEREZIEL
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Karriereportale wie Xing oder LinkedIn sind in den vergangenen
Jahren stark in die Mode gekommen.
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Was war bislang Ihre schrillste Bewerbung oder Ihre außergewöhn-
lichste Situation in einem Vorstellungs-
Berücksichtigen Sie solche Portale bei
gespräch?
der Auswahl der Kandidaten?
Ein deutscher Bewerber erwähnte in seinem Lebenslauf als Fremdsprache Bayerisch. Das war schon skurril.
Wir bevorzugen eher Wege wie E-Mail, Online- und Initiativbewerbungen auf unserem Karriereportal.
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Und Facebook? Auf Facebook aktualisieren wir laufend unser Profil und berichten über Aktuelles aus dem Unternehmen. Bewerber scannen wir hier nicht routinemäßig, schauen aber gelegentlich nach. Am wichtigsten ist der Eindruck im persönlichen Gespräch.
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Uwe Zimmermann ist Personalleiter bei der dennree GmbH in Töpen.
Der erste Eindruck zählt, besonders im Bewerbungsgespräch. Was sind
aus Ihrer Sicht die absoluten No-Gos in einem Interview und was finden Sie gut?
Was wirklich nicht geht, sind Unpünktlichkeit, gereiztes oder zu saloppes Auftreten, Unehrlichkeit, Überheblichkeit oder ein nachlässiges Erscheinungsbild. Positiv wirken immer eine gute Vorbereitung, ein angemessenes Outfit, höfliche Umgangsformen. Wer engagiert wirkt, eigene Fragen stellt und Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft und Zielstrebigkeit vermitteln kann, sammelt Pluspunkte.
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Sie erhalten als Personalverant wortlicher hunderte von Bewer-
bungen. Worauf achten Sie besonders
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Karriereportale wie Xing oder LinkedIn sind in den vergangenen
Jahren stark in die Mode gekommen.
und was raten Sie Bewerbern, um sich
Berücksichtigen Sie solche Portale bei
Was sind Ihre Stärken, was Ihre
von der Masse abzuheben?
der Auswahl der Kandidaten?
Schwächen - eine Standardfrage
Neben dem Erscheinungsbild der Bewerbungsunterlagen sollten sich im Text vor allem das Interesse am Unternehmen und an der Tätigkeit widerspiegeln. Bei mir als Personalverantwortlichem erweckt die Bewerbung umso mehr Aufmerksamkeit, je besser die Auseinandersetzung mit der vakanten Position ersichtlich ist. Der Text des Anschreibens sollte aber auch nicht zu lang sein - manchmal ist weniger mehr. Um sich von der Masse abzuheben, genügt manchmal schon ein lebendiges und authentisches Anschreiben.
Ja, wir beachten derartige Karriereportale, jedoch nur in einer begrenzten Auswahl. Insbesondere XING ist bei Fach- und Führungskräften eine bewährte und von uns genutzte Plattform.
in einem Bewerbungsgespräch. Worauf sollte ein Bewerber außerdem gute Antworten haben?
Natürlich ist es sinnvoll, wenn der Bewerber Stärken hat, die zum Unternehmen passen und diese auch mit Beispielen aus dem beruflichen Werdegang belegen kann, zum Beispiel eigenverantwortliches Arbeiten. Bei den Schwächen erwarten wir eine ehrliche Selbsteinschätzung. Etwa wenn jemand daran arbeiten möchte, selbstbewusster aufzutreten.
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„Bewerber sollten im Gespräch die üblichen Floskeln vermeiden, authentisch sein und sich nicht verstellen.“
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Und Facebook? Natürlich spielen Facebook und andere Social-Media-Kanäle eine immer größere Rolle bei der Mitarbeitersuche. Aber auch hier ist die zu besetzende Position für die Nutzung ausschlaggebend. D A S K A R R I EREM AGAZIN
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KARRIEREZIEL
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Der erste Eindruck zählt, besonders im Bewerbungsgespräch. Was sind
aus Ihrer Sicht die absoluten No-Gos in einem Interview und was finden Sie gut?
Vor allem zwei Aspekte könnte man als No-Gos sehen: Zum einen eine mangelnde Vorbereitung auf das Gespräch und die damit verbundene geringe Wertschätzung des Gesprächspartners. Zum anderen ist Unaufrichtigkeit ein Tabu. Bei uns sind Fragen des Bewerbers generell sehr gern gesehen. Das zeigt, dass er sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt und wirklich Interesse hat. Bewerber sollten im Gespräch die üblichen Floskeln vermeiden, authentisch sein und sich nicht verstellen.
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Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen - eine Standardfrage
Caroline Korndörfer-Rüger ist Leiterin Buchhaltung/Controlling und stellvertretende Personalleiterin bei der BD| SENSORS GmbH in Thierstein.
„Entscheidend ist nicht die Größe eines Unternehmens, sondern sein Erfolg.“
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Sie erhalten als Personalverant wortliche hunderte von Bewerbun-
gen. Worauf achten Sie besonders und was raten Sie Bewerbern, um sich von
in einem Bewerbungsgespräch. Worauf
der Masse abzuheben?
sollte ein Bewerber außerdem gute Ant-
Wir nutzen diese Frage zu den Stärken und Schwächen kaum noch. Sie ist abgedroschen und man bekommt häufig nur Standardantworten. Auf Fragen zum Werdegang, zur Wechselabsicht sowie zu Wünschen und Vorstellungen hinsichtlich der Stelle sollten Interessenten konkrete Antworten haben.
Die Bewerbungsunterlagen eines Bewerbers mit ernsthaftem Interesse sollten ordentlich und vollständig sein. Wenn ein Bild dabei ist, dann muss es professionell gemacht sein, kein Selfie. Um sich von der Masse abzuheben, sollte die Bewerbung individuell gestaltet und das Anschreiben nicht aus einem Bewerbungsratgeber eins zu eins kopiert sein.
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worten haben?
Was war bislang Ihre schrillste Bewerbung oder Ihre außerge-
wöhnlichste Situation in einem Vorstel-
Karriereportale wie Xing oder LinkedIn sind in den vergangenen
Jahren stark in die Mode gekommen.
lungsgespräch?
Berücksichtigen Sie solche Portale bei
Die kreativste Bewerbung war bisher eine Bewerbung in Form einer BioChips-Rolle. Sowohl die Verpackung als auch der Inhalt waren als Bewerbung gestaltet. Beispielsweise war die Inhaltsangabe wie folgt beschrieben: „100g enthalten durchschnittlich: 1 x Anschreiben, 1 x Lebenslauf, 1 x eigene Arbeit, 3 x Zeugnisse“. Die Bewerberin setzte sich intensiv mit uns als Bio-Großhändler sowie der vakanten Position auseinander. Dies war eine wirklich einzigartige Bewerbung.
der Auswahl der Kandidaten?
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Nein, die genannten Portale werden bei der Auswahl nicht berücksichtigt.
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Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen - eine Standardfrage
in einem Bewerbungsgespräch. Worauf sollte ein Bewerber außerdem gute Antworten haben?
Generell muss der Bewerber auf alle Fragen gute Antworten haben, angefangen mit Informationen zum Unternehmen, bis hin zu seinen Kenntnissen und Fähigkeiten.
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Was war bislang Ihre schrillste Bewerbung oder Ihre außerge-
wöhnlichste Situation in einem Vorstellungsgespräch?
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Und Facebook? Auch Facebook spielt für uns bei der Bewerberauswahl keine Rolle.
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Interesse zeigen, sich eingehend auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet haben und auch tiefergehende Fragen beantworten können. Absolute No-Gos sind schlecht oder nicht vorbereitete Bewerber, oder solche, die nur mit Standardphrasen antworten und keinerlei Schwächen haben.
Der erste Eindruck zählt, besonders im Bewerbungsgespräch. Was sind
aus Ihrer Sicht die absoluten No-Gos in einem Interview und was finden Sie gut?
Als uns ein Bewerber nach einer Zusage mitteilte, dass die 35-Stunden-Woche besser zu seiner Work-Life-Balance passt, als unsere 40-Stunden-Woche. Die Zeit und Vorbereitung für das Gespräch hätten sich alle Beteiligten sparen können, wenn der Bewerber dies schon im Vorfeld gesagt hätte.
Positiv fallen Bewerber auf, die echtes D A S K A R R I EREM AGAZIN
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„Talent beweisen und andere begeistern. Das kann ich: als Azubi bei der AOK.“ Julian Rieck, AOK - Die Gesundheitskasse
Julian Rieck zeigt gerne, was er draufhat. Als Leadsänger seiner Band, aber auch als Azubi bei der AOK. Denn hier kann er jeden Tag seine Stärken entfalten und weiterentwickeln. Als großes, bedeutendes Unternehmen im Gesundheitswesen bieten wir zahlreiche Ausbildungswege – viel Abwechslung, viel Spaß und beste Aussichten inklusiv e. Auch auf Sie warten sinnvolle Aufgaben, der Kontakt zu vielen Menschen sowie Verantwortung und Förderung. Bühne frei für Ihre Bewerbung. Mehr machen. Mehr erreichen. Mehr Zukunft. AOK.
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KARRIEREZIEL
Helmbrechts Eine Stadt, die allen gehรถrt Text: Michael Ertel und Jรถrg Raithel Fotos: Guerilla-Verein Helmbrechts, Stadt Helmbrechts
Blick in das alte Kesselhaus einer ehemaligen Textilfabrik in Helmbrechts. Der Guerilla-Verein hat ihn in eine Party-Location verwandelt.
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D A S K A R R I EREM AGAZIN
HELMBRECHTS – E I N E S T A D T, D I E A L L E N G E H Ö R T
Wie gewinnt eine Kleinstadt Profil? Wie gibt man ihr eine Zukunft? Wie wird sie ein guter Ort zum Leben und zum Arbeiten – auch für junge Leute? Helmbrechts hat Antworten gefunden.
D
ie Guerilleros fallen ein. Ihre Taktik: Leerstand be-
Millionen Euro. Sell schwimmt auf einer Erfolgswelle. Dass das
setzen – um ihn neu zu beleben. Ihre erste Okku-
so ist, liegt auch am Standort Helmbrechts.
pation: Das alte Kesselhaus einer früheren Tex-
tilfabrik. Den großen, hohen Raum mit seinem Charme industriell verblasster Zeiten, mit seinen Rohren und rad-
Investieren – und Zeichen setzen
großen Drehventilen, mannshohen Bedienschränken und einem gewaltigen, klinkerverputzten Brennofen im Zen-
„Wir haben sehr treue und loyale Mitarbeiter, die eine langfris-
trum, haben sie in eine Partyzone verwandelt. Von der Balus-
tige Bindung zu unserem Unternehmen haben“, sagt Andreas
trade auf der begehbaren Fläche des Brennofens überblickt
Sell. „Und das ist sicherlich eine gute Grundlage für eine er-
man die illuminierte Szenerie. Im gesamten Raum und am
folgreiche Firmenentwicklung.“ Ein „guter Kern“ als Personal-
Tresen drängen sich die Menschen und der wuchtige Sound der
stamm, der mit seinem Engagement den Familienbetrieb wach-
Anlage aktiviert das Kesselhaus wieder zu einem Kraftwerk.
sen lässt. Vor drei Jahren hat Sell in Helmbrechts neu gebaut, hat fünfeinhalb Millionen Euro in ein neues Fertigungs- und Lo-
Die Besetzung ist geglückt – und sie ist nicht illegal. Die rund
gistikgebäude investiert. Das zeigt: „Wir werden auch langfris-
zehn Initiatoren des Helmbrechtser Guerilla-Vereins haben in
tig den Standort halten, denn hier schlägt unser Herz. Dieses
Kooperation mit der Stadt ihre Vorstellungen eines partytaug-
Zeichen haben wir mit der Investition gesetzt.“
lichen Leerstandmanagements realisiert. Seit drei Jahren gibt es verschiedene Aktionen mit DJs, Bands und Bier-Tasting. Und:
Der München-Rückkehrer sieht die Region – und insbesonde-
„Die Leute fahren voll drauf ab, wir haben den Nerv getroffen“,
re seine Heimatstadt – gut aufgestellt. Nachdem in der Ver-
sagt Guerilla-Kommandant Jo Baumann.
gangenheit durch einen schmerzhaften Strukturwandel viele Firmen – vor allem im Textilbereich weggebrochen sind, „hat
Unter das Partyvolk im Kesselhaus mischt sich gerne auch
es Helmbrechts geschafft, diese Lücken wieder zu schließen.
Andreas Sell. Der 33-Jährige gehört zu den Gästen, die ihre Hei-
Wir sind auf einem sehr guten Weg“, sagt Andreas Sell. Mitt-
matstadt neu schätzen gelernt haben – nachdem er sie nach
lerweile gibt es in der 9.000-Einwohner-Stadt mehr berufliche
dem Abitur zunächst für einige Zeit verlassen hatte. In Mün-
Einpendler als Auspendler. Die modernen Unternehmen sorgen
chen hat er studiert, den Master in Gebäudetechnik gemacht
dafür, dass Helmbrechts ein äußerst attraktiver Arbeitsort ge-
und erste Berufserfahrung gesammelt. Damit in der Tasche ist
worden ist.
er in die Region zurückgekehrt. Aus gutem Grund. Viele Kräfte in der Stadt arbeiten daran, dass Helmbrechts Seine Familie ist Inhaber der Sell GmbH, einem Unternehmen,
auch ein attraktiver Ort zum Leben wird. Nicht zuletzt die lo-
das 1889 gegründet wurde und seitdem von Generation zu Ge-
kal verwurzelten Firmen haben großes Interesse daran, auch
neration weitergegeben wird. Andreas Sell verantwortet Ver-
die weichen Faktoren zu stärken und sich in die Entwicklung
trieb, Marketing und PR. Geschäftsführer ist sein Vater Hans,
der Stadt einzubringen. Kulturelles Aushängeschild sind die
dessen Frau Kathrin und Andreas´ Bruder Michael sind ebenfalls
Helmbrechtser Kulturwelten. Die elfte Auflage hat fast 14.000
in der Geschäftsleitung. Der einstige Flaschnerbetrieb ist heu-
Besucher in die Stadt gezogen. Das anspruchsvolle Programm
te ein bundesweit tätiger Spezialist für technische Gebäude-
bietet Konzerte im Bereich Blues, Jazz, Rock, Worldmusic und
ausstattung, verwirklicht komplexe Projekte für Wasser- und
Kabarett. Organisator Heinz König – in der Stadtverwaltung
Wärmeanlagen sowie Leitungssysteme für Industrie, Gewerbe
unter anderem für Jugend und Kultur zuständig – hat es mit
und Krankenhäuser. Mit 440 Mitarbeitern erwirtschaftet das
viel Enthusiasmus geschafft, die ganze Stadt für die Kulturrei-
Familienunternehmen Sell einen Umsatz von jährlich fast 55
he zu begeistern. Zu den Sponsoren gehören so gut wie alle
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HELMBRECHTS – E I N E S T A D T, D I E A L L E N G E H Ö R T
Helmbrechtser Unternehmen und viele Privatleute. Ohne diese Unterstützung wären die Dimensionen des Kulturevents mit knapp fünfzig Veranstaltungen nicht zu realisieren.
„Hier ziehen alle an einem Strang“ Für Andreas Sell ein Beleg dafür, dass „hier alle an einem Strang ziehen. Es gibt in Helmbrechts viele Leute, die neue Ideen haben und dadurch die Attraktivität steigern“, ob es nun der Guerilla-Verein mit seinen Aktionen in den industriellen Leerständen sei, oder in größerem Rahmen die Kulturwelten. „Auch deshalb ist Helmbrechts eine reiche Stadt.“
„Die Leute fahren voll drauf ab, wir haben den Nerv getroffen.“ Jo Baumann (links), Vorsitzender des Helmbrechtser Guerilla-Vereins und Mitorganisator Andreas Will im Kesselhaus.
Der Gemeinsinn bringt Helmbrechts voran – in kulturellen, gesellschaftlichen, sozialen und städtebaulichen Belangen. Für Bürgermeister Stefan Pöhlmann ist das der „zentrale Begriff, bei dem alle gemeinsam versuchen, etwas zu bewegen“. Die gute Kommunikation zwischen Wirtschaft, Kommune und Bürgern macht die Marke Helmbrechts aus. Nur so entsteht ein Lebensumfeld, in dem sich alle wiederfinden und wohlfühlen. Und die stabile wirtschaftliche Lage gibt der Stadt den notwendigen Spielraum, Projekte neu zu entwickeln, aktiv anzustoßen und zu fördern. Denn: In den vergangenen sieben Jahren kam die Kommune ohne neue Kreditaufnahme aus – hat sogar Schulden getilgt und die Investitionen stetig auf einen Rekordwert erhöht. Eine konstant auf hohem Niveau sprudelnde Gewerbesteuerquelle macht das möglich.
„Helmbrechts hat es geschafft, die Lücke nach dem Strukturwandel zu schließen.“ Andreas Sell, Mitglied der Geschäftsleitung der Sell GmbH
Investiert wird beispielsweise in das Stadtumbaugebiet „Wohnen am Volkspark“. Fast in Zentrumslage hat die Stadt ein siebeneinhalb Hektar großes Baugebiet ausgewiesen, das den
wird ein Gebäude ganz anders wahrgenommen. Es ist nicht
künftigen Bauherrn größte architektonische Gestaltungsfrei-
Leerstand, es ist potenzieller Wohnraum. Pöhlmann nennt das
heit lässt. „Dem modernen, individuellen Bauen sind hier keine
einen "neuen Innenstadt-Standard". Einer, der vor allem junge
Grenzen gesetzt“, betont Pöhlmann. „Wir haben den Bebau-
Leute reizen kann, in eine schicke Altbauwohnung mitten in der
ungsplan so aufgestellt, dass alle Bauformen möglich sind. Da-
Stadt zu ziehen.
mit liegen wir im Trend – und öffnen auch avantgardistischen Entwürfen die Tür.“
Eigeninitiativen unterstützen, Ideen fördern, möglichst viel Engagierte aktiv in die Gestaltung ihres Lebensumfeldes einbin-
Ideen und Eigeninitiative fördern
den: Für Helmbrechts sind vor allem der Dialog und Austausch unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen grundlegend. Auch Axel Zuleeg, CEO des Unternehmens Kunststoff Helm-
Ebenso ambitioniert konzentriert sich die Kommune auf die
brechts (KH) und Chef von 1.700 Mitarbeitern, bringt sich gern
Innenstadt. Hausbesitzer werden durch kommunale Förderpro-
in die Kommunikation ein. Er ist in Helmbrechts geboren, auf-
gramme dazu animiert, ihre Häuser zu sanieren. Dort, wo einst
gewachsen und fest verwurzelt: „Wir alle wollen gemeinsam
Geschäfte waren, werden Schaufenster zurückgebaut, Wände
etwas für eine lebendige Stadt tun.“
und Fenster eingezogen, alter Bestand im Erdgeschoss in Büroraum und in den weiteren Stockwerken in modernen Wohnraum
Die Kulturwelten sind für Zuleeg „ein Glücksfall“. Und das
verwandelt. Sind die alten Schaufensterflächen verschwunden,
rege gesellschaftliche Leben fördert sein Unternehmen mit
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KARRIEREZIEL
vielfältigem Sponsoring der Vereine. Voraussetzung, sich lokal zu engagieren, ist jedoch zunächst der eigene Unternehmenserfolg: Die KH Group ist Systemanbieter für Kunststoffkomponenten mit High-Tech-Oberflächen. Als AutomotiveZulieferer belegt sie einen Spitzenplatz. Zu ihren Kunden zählen so gut wie alle renommierten
„Die gute Kommunikation zwischen Wirtschaft, Kommune und Bürgern macht die Marke Helmbrechts aus.“ Stefan Pöhlmann, Bürgermeister
Autohersteller:
Audi,
Bentley, BMW, Mercedes, Rolls Royce, Maserati, Jaguar, VW. Tochterunternehmen der KH Group finden sich in China, Mexiko und Tschechien. Kreativer Umbau: Auf dem Gelände einer
„Hier kann man Wohlstand entwickeln“
ehemaligen Weberei im Zentrum von Helmbrechts ist ein neues Areal für Open-Air-Veranstaltungen entstanden.
Trotz der weltweiten Aktivitäten des Un-
„Das Verhältnis von Einkommen zu Lebenshaltungskosten ist hier viel besser als in Großstädten. In Helmbrechts kann man Wohlstand entwickeln.“
ternehmens liegt für Zuleeg die Wiege
Dieses Umfeld schaffen junge Leute, die
des Unternehmens in Helmbrechts. Hier
ihre eigenen Ideen umsetzen – mit Unter-
ist man der bedeutendste Arbeitgeber,
stützung der Stadt: Musikfestivals wie
findet gute Rahmenbedingungen vor.
das „Betore-Festival“ oder „Hinterhof
Der Bedarf an jungen Nachwuchskräf-
Rock“, das „Filmwerk-Kino“ im alten Ge-
ten ist groß. Nicht zuletzt deshalb ist
bäude einer Textilmanufaktur, die „Gue-
Axel Zuleeg wichtig, dass „die Stadt eine
rilla-Kneipe“. Es gibt viele Engagierte, die
sympathische Ausstrahlung hat“. Und:
in ihrer Heimatstadt etwas auf die Beine
„Das Verhältnis von Einkommen zu Le-
stellen. Wie Jo Baumann: Als Flugbeglei-
benshaltungskosten ist hier viel besser
ter bei Air China pendelt der 32-Jährige
als in Großstädten. In Helmbrechts kann
zwischen den Welten – und doch findet
man Wohlstand entwickeln.“ Die Kombi-
der Guerillero immer wieder den Weg
nation aus Arbeits- und Lebensumfeld ist
zurück nach Helmbrechts.
hervorragend.
Axel Zuleeg, CEO der Kunststoff Helmbrechts AG
Die Helmbrechtser Kulturwelten haben längst Kultstatus erreicht. Rund fünfzig Veranstaltungen standen in der vergangenen Saison auf dem Plan, fast 14.000 Besucher kamen.
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1 Welcher Fluss fließt durch Hof? Schwarzenbach am Wald liegt am Fuße des mit knapp 800 Metern höchsten Berges im Frankenwald. Wie heißt er?
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Das Magazin „KARRIEREZIEL“ der Wirtschaftsregion Hochfranken e.V. erscheint einmal jährlich.
Grafische Konzeption, Layout und Reinzeichnung: SCHROEDER Werbeagentur GmbH www.schroeder-oe.de Illustrationen & Titelbild: SCHROEDER Werbeagentur GmbH
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