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Kommunikation

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Vorwort

Vorwort

Teil 1 : Grundstrukturen der kinder- und jugendliterarischen Kommunikation

Alle Versuche, Kinder- und Jugendliteratur als eine bestimmte Textsorte, eine Literaturart oder gar als eine Gattung zu begreifen und anhand gemeinsamer Textmerkmale zu definieren, haben zur Folge gehabt, dass stets nur ein Ausschnitt in den Blick genommen werden konnte. Wir haben es mit einem literarischen Korpus zu tun, das eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Textsorten umfasst. Das gemeinsame Kennzeichen von allen zur Kinder- und Jugendliteratur zu zählenden Werken, m. a. W. das Korpus bildende Kriterium, ist nicht auf der Textebene, sondern auf einer anderen Ebene zu finden, und zwar auf derjenigen der literarischen Kommunikation. Unter Kinder- und Jugendliteratur wird hier die Gesamtheit aller literarischen Botschaften verstanden, die an das Zielpublikum der Kinder und Jugendlichen adressiert ist – wie diese Botschaften auch immer beschaffen sein mögen. Deren vielfältige Erscheinungsformen in den Blick zu nehmen, kann nur gelingen, wenn der Prozess der literarischen Kommunikation1 mit Kindern und Jugendlichen in Augenschein genommen und ausfindig gemacht wird, auf welche literarischen Botschaften in ihm jeweils zurückgegriffen wird. Die Absicht, mit Kindern und Jugendlichen überhaupt literarisch zu kommuni-

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1 Vgl. Winfried Schulz: Kommunikationsprozess. In: Elisabeth Noelle-Neumann u. a. (Hgg.): Publizistik – Massenkommunikation. Das Fischer Lexikon. Aktual. u. erw. Aufl., Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2002, S. 153–182. Mit der kinder- und Jugendliterarischen Kommunikation habe ich mich bereits in früheren Publikationen befasst: vgl. Hans-Heino Ewers: Literatur für Kinder- und Jugendliche. Eine Einführung in grundlegende Aspekte des Handlungs- und Symbolsystems ‹Kinder- und Jugendliteratur›. München: Fink 2000 (UTB 2124); ders.: Literatur für Kinder- und Jugendliche. Eine Einführung in Grundbegriffe der Kinder- und Jugendliteraturforschung. 2., überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. Paderborn: Wilhelm Fink 2012 (UTB 2124).

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