DLAJ 4: Marian Füssel (Hg.). Zirkulation und Kontrolle

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Zirkulation und Kontrolle

Dynamiken des 18. Jahrhunderts

Das lange 18. Jahrhundert

Le long XVIIIe siècle

The Long Eighteenth Century

Herausgegeben von /dirigé par /edited by Nathalie Ferrand, Claire Gantet, Marian Füssel, Helmut Zedelmaier

Volume 4

Zirkulation und Kontrolle

Dynamiken des 18. Jahrhunderts

Schwabe Verlag

Gedruckt aus Mitteln der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung

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Abbildung Umschlag:William Hogarth, The Gate of Calais, 1748, Tate London. Public domain.

Gestaltungskonzept:icona basel gmbh, Basel

Cover:KathrinStrohschnieder, STROH Design, Oldenburg

Korrektorat:Constanze Lehmann, Berlin

Layout:icona basel gmbh, Basel

Satz:3w+p, Rimpar

Druck:Hubert &Co., Göttingen

Printed in Germany

Herstellerinformation:Schwabe Verlag GmbH,Marienstraße 28, D-10117 Berlin, info@schwabeverlag.de

ISBN Printausgabe 978-3-7574-0151-1

ISBN eBook (PDF)978-3-7574-0152-8

DOI 10.31267/978-3-7574-0152-8

Das eBook ist seitenidentisch mit der gedruckten Ausgabe und erlaubt Volltextsuche. Zudem sind Inhaltsverzeichnis und Überschriften verlinkt.

rights@schwabeverlag.de www.schwabeverlag.de

Marian Füssel: Zirkulation und Kontrolle: Dynamiken des 18. Jahrhunderts Zur Einführung

Alexander Schunka: Migranten verwalten. Mobilitätund Kontrolle in Preußen und Mitteleuropa im 18. Jahrhundert. ..

27

Tilman Haug: Une circulation continuelle?Lotterien und das Problem der Einhegung und Kontrolle von Informations- und Medienzirkulation im 18. Jahrhundert 49

Ulf Wendler: Zirkulation und Kontrolle im frühmodernen Flächenstaat. Die Pestbekämpfung des Kurfürstentums Hannover 1709–1716

Andrew Wells: MedizinischeFreiheit. Impfung und Quarantäne in Großbritannien, 1700–1840 103

Christa Kamleithner: Neue Verkehrsformen. Die kameralistische Ordnung der Stadt um 1770 ..

Daniel Fulda: «Hier ist das Geld in beständigem Umlaufe». Zwei Komödien der 1740er-Jahre als Modelle einer Balance von Zirkulation und Kontrolle

Elizabeth Harding: Objektivierung von Wissenund Dingen in akademischen Buchauktionendes 18. Jahrhunderts

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Wissensformierung zwischen Aufklärung, Markt und Universitäten 165

Cornelis van der Haven, Renée Vulto: Gefühlszirkulation im patriotischen Lied des 18. Jahrhunderts in den Niederlanden und der Schweiz

Michael Maurer: Zirkelbriefe und Briefzirkel. Gruppenbildung, Individualisierung und Indiskretion bei Goethe und den Empfindsamen

Martin Knauer: ZirkulierendeKöpfe. Beobachtungen zu Porträtbüsten als soziokulturelle Praxis (1770–1815).

Tanja Bührer: Zirkulation und Kontrolle der Diener der britischen East India Company(1770–1800).

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Dieser Bandgeht zurück auf einegleichnamige Veranstaltung,die vom 5.–6. September2019ander Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mitder DeutschenGesellschaftzur Erforschungdes 18.Jahrhunderts (DGEJ) alsderen Jahrestagung stattgefundenhat.Bereits kurz nach derTagung erschien einTagungsberichtvon Dr.Charlotte Backerra (Göttingen)inder Zeitschrift DasAchtzehnteJahrhundert 43/2 (2019),S.185–186.

Zu danken ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle der DGEJ, darunter insbesondere Frau Regina Zimpel, die ganz wesentlich den organisatorischen Ablauf der Tagung mitgestaltet haben. Ich danke ferner den Mitherausgeber*innen für die Aufnahme in die Reihe Das lange 18. Jahrhundert im Schwabe Verlag und dem betreuenden Team des Verlags, Harald Liehr und Sonja Peschutter. Für die Unterstützung bei der Drucklegung danke ich meinen studentischen Hilfskräften Magali Schaate, Renke Cassens und Henning Eichhorst. Besonderer Dank gilt der Fritz Thyssen Stiftung für die großzügigeFörderung der Tagung und der Publikation des Tagungsbandes.

Fürdas Cover wurde ein Klassiker derKunst des18. Jahrhundertsgewählt, der auch als Sinnbild des Themas Zirkulation und Kontrolle gelesen werden kann.ImJahr 1748 befandsich derenglische KünstlerWilliamHogarth (1697–1764)nach einerdurch denWaffenstillstandzwischen England undFrankreich ermöglichten Europareiseauf demRückweg kurze Zeit im Hafen vonCalais.Als er dort wartenddamit begann,das mittelalterlicheStadttor mitenglischem Wappen – ein Symbol der Sicherheit undKontrolle – und die Befestigungsanlagen zu zeichnen, wurden die Behörden auf ihn aufmerksam und witterten Spionage.Hogarthwurde festgenommen, aber rasch wiederfreigelassen. Sofort nach der Rückkehr mach England schuf er dasGemälde The Gate of CalaisorO,the RoastBeef of Old England, dem1749auchDrucke nach einem Kupferstich folgten. DasBildist vonkomplexer politischer und religiöser Symbolik geprägt, es istaber auch eine markante Medialisierungder Spannung vonZirkulation und Kontrolle. Hogarth wird an der Zirkulationvon Skizzen undvermeintlich militärischrelevanter Informationgehindert und kontrolliert,imGegenzug zirkulierterimDruckdie Szene seiner Kontrolle

Denn er hatsichlinks am Rand selbst ins Bild gesetzt:Ein zeichnender Mann mitder Handeines Soldaten auf der Schulter.

Marian Füssel Göttingen 12. 09. 2024

Zirkulation und Kontrolle:

Dynamiken des 18. Jahrhunderts

Zur Einführung

Die komplexen und meist konfliktreichen Relationen von Zirkulationund Kontrolle sind uns heute allgegenwärtig:Menschen,Daten, Ideen, Geld, Viren oder Güter zirkulieren und produzieren prekäre Situationen wie Migration, WikiLeaks, Bankenkrise, Waffenhandel, alternative Währungen, Krankheiten, die damit zum Gegenstand fortwährender Kontrollversuche werden, welche Gestalt annehmen in Zäunen, Zöllen, Zensur, Datenschutz, Embargos oder Quarantänen.1 Das Spannungsverhältnis von Zirkulation und Kontrolle bildet jedoch nicht nur eine zentrale Signatur unserer unmittelbarenGegenwart, sondern auch einen heuristischenSchlüsselzur Geschichte des 18. Jahrhunderts. Beide Begriffe Zirkulationund Kontrolle sind für sich genommen nicht neu;sowird etwa seit Längerem der Begriffder Zirkulationinder Wissensgeschichte dem der Diffusion vorgezogen oder als Warenzirkulation in der Erforschung materieller Kultur diskutiert. Die unterschiedlichen Kontrollregimes sind seit den ArbeitenMichel Foucaults ein Dauerthema historischer Forschung von der Medizin- bis zur Militärgeschichte. Ihren innovativenReiz entfalten die beiden Prozesskategorien jedoch vor allem aus ihrer Relation.

1. Theorien von Zirkulation und Kontrolle

Das Spannungsverhältnis von Zirkulation und Kontrolle als Signatur des langen 18. Jahrhunderts spielt vor allem im Werk Michel Foucaultseine tragende Rolle und hat von da aus mannigfach in die historischen Kulturwissenschaften hineingewirkt. In der Ordnungder Dinge ging Foucault archäologisch den strukturellen Homologien zwischen medizinischem und ökonomischem Diskurs nach.2 Der von William Harvey entdeckte Blutkreislauf fand über Hobbes Leviathan modellbildend Eingang bei den Theoretikern des Merkantilismus.3 Damit war die Zirkulationauch als «zentrales Element einer komplexen interdiskursiven Konstellation im 18. Jahrhundert ausgemacht, die Ökonomie, Physiologie und Na-

1 Vgl. die Gegenwartsdiagnose von Kreissl 2004.

2 Foucault 1971, 226–227.

3 Schmidgall 1973. Zu Harvey vgl. Fuchs 1992.

turgeschichteüberspanne und bis in ästhetische Konzepte und kommunikative Prozessmodelle»hineinreicht.4 So hat etwa Joseph Vogel diese Perspektive «makroökonomisch»über die Foucault’sche Archäologe hinaus ausgeweitet.5 Einen daran anschließenden Zugang zum Problem der Zirkulation hat Albrecht Koschorke in seiner Mediologie des 18. Jahrhunderts entwickelt, der in mancherlei Hinsicht an Foucault und Vogel anknüpft, jedoch u. a. um Kittler’sche Perspektiven auf Medialität erweitert und zu einer literarischen Anthropologie der Aufklärung ausbaut.6 So ließen sich die «großen Umwälzungendes 18. Jahrhunderts»als «Veränderung der Zirkulationsweise sozialer Energien»beschreiben.7 Koschorke arbeitet in Foucault’scher Tradition u. a. strukturelle Homologien zwischen Blutkreislauf und Geldzirkulation heraus. «Der gemeinsame Nenner des Wissens über den physiologischen und den sozialen Organismus»liege in «der Entfaltung einer Logik reproduktiver Zirkulation» 8 So erklärten sich dann beispielsweiseauch die Onanieverbote der Spätaufklärung: «Der Onanist widersetzt sich […]gleich in mehrfacher Hinsicht dem Imperativ der Zirkulation. Er bringt seine Lebenskraft nicht in den biologischen Fortschritt des Staates oder der Menschheit ein. Damit entzieht er sich zugleich den sozialen Bindungen, die zwischen den Menschen bestehen.»9 So bestehe die «eigentlicheLeistung der bürgerlichenSittlichkeit»darin, «eine neue, transzendierende Ordnung der Zirkulation zu errichten.»10

Diese Zugänge können sich bei aller Abstraktion zugutehalten, dass die Rede von der Zirkulation für das 18. Jahrhundert kein reiner Anachronismus ist, sondern von der Medizin, über die Medientheorie bis zur Ökonomie in der Zeit selbst zirkulierte. Der obligatorische begriffsgeschichtliche Blick in das Zedler’sche Universal-Lexicon führt ein breites lateinisches Begriffsfeld von «circulatio»zutage, doch meist mit anderen, abernicht weniger aufschlussreichen Konnotationen als die unserer modernen Begrifflichkeit. Als «circulatores»kennt der Zedler «Landstreicher, so überall herum giengen, sonderlich aber auch sich in dem Circo (davon sie auch vielleicht den Namen haben)sehen ließen»; ähnlich wird auch unter «Agyrta», ein «Circumforaneus, Circulator»als Quacksalber und Marktschreier pejorisiert.11

4 Schmidt/Sandl 2002, 9; Schramm 1997;«Circulation»auch bei Sandl 1999, 278–310; Sandl 2002.

5 Vogel 1997;vgl. zur Zirkulation auch Vogel 2004, 223–245.

6 Koschorke 2003, 15–86.

7 Koschorke 2003, 15.

8 Koschorke 2003, 72.

9 Koschorke 2003, 83.

10 Koschorke 2003, 86.

11 Zedler 1733 Sp. 111;Zedler, 1732, Sp. 846;Krünitz kennt «circuliren»vgl. «Circuliren, Fr. Circuler, im gemeinen Leben, sich im Kreise bewegen, umlaufen;doch nur in der figürlichen Bedeutung dieser Ausdrücke. Das Geld circulirt, wenn es aus einer Hand in die andere

Für Friedrich Schlegel galt um 1800 die «Circulation»gar als einer der fünf Götter des gegenwärtigen Zeitalters:«Credit ist der dritte Gott des Zeitalters, neben der Mode und der Industrie. […] Luxus ist der vierteGott des Zeitalters, Circulation desgleichen.»12

Beide Begriffe – Zirkulation und Kontrolle – sind im Folgenden trotz ihrer langen Etymologie jedoch weniger der historischen Semantik entnommen,deutsche Zeitgenossen hätten allenfalls von «Umlauf»gesprochen, sondern eher der gegenwärtigenForschungsheuristik.

Ein weiterer genealogischer Ast der Konjunktur des Zirkulationsbegriffs führt über Stephen Greenblatt und den New Historicism.13 Greenblatt sieht in seiner Beschäftigung mit dem englischen Renaissancetheater in Verhandlungen mit Shakespeare (1988)ein «Paradebeispiel für eine Analyse der kulturellenZirkulation sozialer Energie». Er beruft sich bei der Einführung des Zirkulationsbegriffs einerseits ebenfalls auf Foucault, allerdings mit Hinweis auf eine Textstelle aus Sexualität und Wahrheit 2,inder es weit weniger explizit um Zirkulation geht als in anderen Texten Foucaults.14 Anderseits schreibt er an anderer Stelle, dass er den Begriff Zirkulation im AnschlussanDerrida verwende.15 In Wunderbare Besitztümer (1991) hat Greenblatt dann den Begriff der «mimetischen Zirkulation»geprägt:

«Zum einen werden bestimmte Repräsentationen mitsamt der konkreten Technologien, durch die sie hervorgebracht werden, von einem Ort zum anderen getragen, meist folgen sie in ihrer Richtung der Logik der Eroberung und des Handels, zuweilen jedoch driften sie, sei es durch Zufall oder Perversion, in unvorhergesehene Richtung, zum anderen bedienen sich die Empfänger dieser fremden Repräsentationen, mehr oder weniger frei, aus einem Spektrum von Bildern und Techniken, die ihnen durch ihre eigene Kultur zur Verfügung gestellt werden.»16 gehet.» Krünitz 1787, 130;vgl. auch Pompe 2012, 61–75;215–216;288–305, zum Zedler hier 215–216. Aufschlussreich sind die dort herausgearbeiteten zeitgenössischen Homologien von der Zirkulation des Geldes und der Zeitungen, etwa wenn man Gazette etymologisch von einer schlechten Münze herleitetet, vgl. Pompe 2012, 231;dazu auch bereits Schmidt 2002b, 149–150.

12 Schlegel 1988, 69.

13 Vgl. den wiederholten Bezug auf Greenblatt im Sammelband von Schmidt/Sandl 2002.

14 Greenblatt 1993, 24. Greenblatt bezieht sich konkret auf Foucault 1986, 58–59, wo es im Original heißt:«die Dynamik, die sie alle drei kreisförmig vereint» – «C’est plutôt la dynamique qui les unit tous trois de façon circulaire»und macht daraus den Begriff «dynamische Zirkulation». Ein anglistisch ausgerichtetes Lexikon referiert «Zirkulation»fast vollständig mit Bezug auf Greenblatt vgl. Simonis 1998.

15 Greenblatt 1995, 115.

16 Greenblatt 1998, 184.

Einschlägiger für unseren Fragehorizont erweist sich Foucaults späte explizitere Problematisierung von Zirkulation in seiner Geschichte der Gouvernementalität. So zählte zu den vorrangigen Problemen im Umgang des Souveräns mit seinem Territorium:«Zirkulationen zuzulassen, zu gewährleisten, sicherzustellen:Zirkulationenvon Leuten, Zirkulationen von Waren, Zirkulation von Luft usw.»17 Es gehe darum «Zirkulation zu organisieren, das was daran gefährlich war, zu eliminieren, eine Aufteilung zwischen guter und schlechter Zirkulationvorzunehmen und, indem man die schlechte Zirkulationverminderte, die gute zu maximieren.»18 Zirkulation funktioniert hier demnach nicht ohne Kontrolle. Er geht so weit zu sagen, dass die Fragen, die sich ihm stellen, sich «letztlich alle mehr oder wenigerum dasProblem der Zirkulationdrehen. Zirkulation natürlich im sehr weiten Sinne verstanden als Umstellung, als Austausch, als Kontakt, als Form der Streuung,auch als Form der Aufteilung, wobei das Problem ist: Wie muß etwas zirkulieren und wie darf es nicht zirkulieren?»19 Denn für die Aufrechterhaltung von Produktivität ist das Gewährenlassen von Zirkulationen zentral, ohne dabei ganz die Kontrolle über sie aufzugeben:«die Zirkulationen kontrollieren, die guten und schlechten aussortieren, bewirken, daß all dies stets in Bewegung bleibt, sich ohne Unterlaß umstellt,fortwährend von einem Punkt zum nächsten gelangt, doch auf einesolche Weise, daß die dieser Zirkulation inhärenten Gefahren aufgehoben werden.»20 Bereits bei Foucault werden Zirkulation und Kontrolle also stets zusammengedacht.

In jüngerer Zeit ist das Thema Zirkulationbesonders prominent in der Wissensgeschichte diskutiert worden,häufig ebenfalls mit Blick auf die Frühe Neuzeit.21 Historische Sammelbände mit dem Untertitel «circulation of knowledge»oder «Wissenszirkulation»feiern seit etwa zwanzig Jahren ungebrochene Konjunktur.22 Auch hier kann man sich auf prominente Stichwortgeber von Pierre Bourdieu bis EdwardSaid beziehen, die bereits auf die Zirkulation von Ideen und Theorien hingewiesen haben, bevor der Wissensbegriff dominant wurde.23 «Ideenzirkulation»und «geistiger Handelsverkehr»waren schon virulente Begriffe des 18. bzw. frühen 19. Jahrhunderts.24

17 Foucault 2006, 52.

18 Foucault 2006, 37.

19 Foucault 2006, 100.

20 Foucault 2006, 101.

21 Vgl. als Überblick Füssel 2021, 75–76 und öfter.

22 Vgl. in Auswahl Dupré/Lüthy 2011;Bremer 2013;Lightman/McOuat/Stewart 2013; Keim 2014;Chiari 2015;Hilaire-Pérez/González-Bernaldo 2015;Dauser/Fassl/Schilling 2016; Boscani/Nicoli 2016;Mackenthun/Nicolas/Wodianka 2017;Hodacs/Nyberg/Van Damme 2018;Östling u. a. 2018;Hoppel/Klauda/Lehner 2023.

23 Said 1997, 263–292;Bourdieu 2004. Vgl. verschiedene Beiträge zur Ideenzirkulation in Schmidt/Sandl 2002;Schmidt 1998;Jung/Kroll 2014.

24 Schmidt 2002a;Koch 2002, 56–59.

Philipp Sarasin begreift als einen der Grundansätze der Wissensgeschichte die Untersuchung der «gesellschaftlichen Produktion und Zirkulation von Wissen»: Wissen zirkuliere «zwischenMenschen und Gruppen, weil im Raum von Zeichensystemen und Diskursen semantische Gehalte grundsätzlich die Potenz haben, über institutionelle, soziale, politische oder auch geographischeGrenzen hinweg zu gleiten.»25 Das bedeute allerdings nicht, dass sich «Wissen schrankenlos ausbreitet und überall gleichmäßig verteilt ist […], es heißt aber, dass Wissen in seinem ‹Funktionieren› auf Zirkulationangewiesen ist, dass es auf ‹Anstöße› aus anderen Wissensfeldern aus unterschiedlichen sozialen Räumen reagiert, an anderen Orten wieder aufgegriffen und dabeiumgeformt wird.»26 An anderer Stelle erinnert er dann explizit an die «Hemmnisse,Umwege, Engpässe und Blockaden»der Zirkulation und die «komplexen Systeme der Einschränkung».27

Insbesondere diese räumliche Dimension der Zirkulationvon Wissenherauszuarbeiten, ist seit Längerem ein Anliegen der postkolonialen Wissensgeschichte, wie sie u. a. von Kapil Raj vertreten wird.28 Für Raj und andere liegt der Wert des Zirkulationsbegriffs darin, ältere eurozentrische Vorstellung einer Diffusion von Wissen zu korrigieren, wie sie etwa George Basalla 1967 in einem einflussreichen Artikel in Science entworfen hatte.29 Unter Zirkulation versteht Raj nicht die «‹Dissemination›, ‹Transmission› oder ‹Kommunikation› von Ideen, sondern Prozesse der Begegnung, von Macht und Widerstand, von Aushandlungen und Neukonfigurationen, die in trans-kulturellen Interaktionen stattfinden».30 Zirkulation meint hier also deutlich mehr als Kommunikation, sie meint auch den Austausch von Gütern, Ressourcenund materiellenObjekten, und sie kommt vor allem nie ohne Widerstände und Verhandlung daher. Postkoloniale Ansätze betonen neben der Machtdimension von Zirkulation vor allem deren transformativen Charakter:

«Zirkulation unterscheidet sich von bloßer Mobilität, insoweit sie eine doppelte Bewegung des Weggehens und des Wiederkehrens impliziert, die sich unendlich wiederholen kann. In der Zirkulation von Dingen, Menschen und Bedeutungen verändern sich diese oftmals. Zirkulation impliziert daher einen Aspekt des Zuwachses und nicht die einfache Reproduktion von bereits geformten Strukturen und Bedeutungen über den Raum.»31

25 Sarasin 2011, 164.

26 Sarasin 2011.

27 Sarasin/Kilcher 2011, 10.

28 Raj 2010;Terrall/Raj 2010.

29 Basalla 1967;Kuklick 1996.

30 Raj 2013, 343;unter Bezug auf Markovits/Pouchepadass/Subrahmanyam 2003;Cotte 2004.

31 Markovits/Pouchepadass/Subrahmanyam 2003, 2–3. Meine Übersetzung.

Der Umlauf von Geld kann seinen Wert verändern, die Zirkulation von Viren kann deren Resistenzfähigkeit beeinflussen, Informationen können sich im Prozess der Zirkulationinihrem Gehalt verändern, Wertstoffe können umgearbeitet werden, wie etwa der Umgang mit Kleidungsstücken oder Metallen in der Frühen Neuzeit bezeugt.32 Die postkoloniale Theoriebildung ist inzwischen jedoch in eine reflexive Phase eingetreten, in der «globalgeschichtliche Euphorie für Bewegung, Mobilität und Zirkulation»33 kritischen Überlegungen gewichen ist, die beispielsweiseauch Entflechtungstatt Verflechtung in den Blick nimmt oder sich der ideologischen Konnotation manch modischer Begriffe wie Hybridität etc. bewusst wurde. Auch die Sprache der Zirkulation wurde kritisch hinterfragt: «Zirkulationist einer jener Begriffe,die sich neben dem ‹Netz› in letzter Zeit als allgegenwärtige, ein wenig unbeholfene Behelfsbegriffe etabliert haben und so etwas wie das historiografische Echo der Globalisierung darstellen. Noch in den 1980er-und 1990er-Jahren haben Transfer (Kulturtransfer), Akkulturation, Austausch, Aneignung, Diffusion oder Durchsetzungdiese Rolle eingenommen.»34 Stefanie Gänger hat ihrePopularität auf zwei ihrer Qualitäten zurückgeführt, einerseits die scheinbare «Unbeflecktheit»und Offenheit und andererseits die ältere, medizinische und wirtschaftliche Bedeutung, die den Eindruck von Entität und unabhängiger Existenz vermittele.35 Es lassen sich vor dem Hintergrund dieser verschiedenen Begriffstraditionen mindestenszwei Modelle der Zirkulationunterschieden:a)ein tatsächlicher Umlauf, von anach bund wieder zurück, der aber nicht ausschließt, dass das umlaufende Gut sich während der Zirkulationverändert, b) eine Verbreitung, die etwas in Umlauf und Bewegung hält, die abernicht kreisförmig organisiert sein muss, sondern verschiedene Wege nehmen kann.

Im Vergleich zu der hochfrequenten, schon fast ins modischetendierenden, kulturwissenschaftlichen Verwendung des Begriffs der Zirkulationscheint der Begriff der Kontrolle eher aus der klassischen Demokratietheorie oder der sozialwissenschaftlichen Mottenkiste der 1970–1980er-Jahre zu entstammen.Begriffliche Ursprünge gehen auf das lateinische«contra-rotulus», die Gegenrolle, zurück, mit der man etwa eine Rechnung gegenprüfte. Seine Kontexte reichen mittlerweile von der mikrosoziologischen Ebene der «sozialen Kontrolle»bis zum Bindestrich-Gesellschaftsbegriff.36 So hat der Begriff der Kontrolle unter anderem bei Gilles Deleuze zu einem Weiterdenken der Problematik der Disziplinargesellschaft geführt.1990 führte er dazu in einem kurzen Postskriptum den

32 Fennetaux/Junqua/Vasset 2015;Reith 2003.

33 Conrad 2013, 93.

34 Dommann 2016, darin «Zirkulation als Metanarrativ», 526–532, Zitat 530.

35 Gänger 2017.

36 Janowitz 1973;Scheerer 2000.

Begriff der «Kontrollgesellschaft» ein.37 Die Kontrollgesellschaft operiere weniger institutionengebunden, ist modern gesprochenvon diversen Formen des Outsourcings oder der Re-Privatisierung wie etwa durch private Sicherheitsfirmen oder Gesundheitsdienstleister geprägt.Sie hat nicht mehr das Individuum als Ganzes zur Zielscheibe, sondern adressiert fragmentierte Individualitäten, das Konzept des lebenslangen Lernens kann hier als Beispiel dienen. Die Kontrollgesellschaft wirkt insgesamt liberaler als die Disziplinargesellschaft, ihre Machtmechanismensind jedoch noch subtiler und schwerer zu hintergehen. Fällt der Begriff der Kontrolle in Publikationen zum 18. Jahrhundert, so werden damit so unterschiedliche Phänomene wie Onanie und Geburten-Kontrolle, Wirtshäuser und Theater,Publizistik, Handel, Juden und Randgruppen oder allgemein Formen sozialer Kontrolle adressiert.38 Ob es sich um Aufsicht, Überwachung und Prüfung oder eher die Kontrolle einer Situation handelt, Kontrolle kann als Gegenpart zu Prozessen der Zirkulation verstanden werden. Voneiner Kontrollgesellschaft im Sinne Deleuze’ war das 18. Jahrhunderts trotz oder gerade wegen seiner fürstenstaatlichen Verfügungsphantasmen noch weit entfernt, gerade aus der Differenz lässt sich aber die Historizität vergangener Gesellschaften schärfer bestimmen.39

2. Vergangene Praktiken von Zirkulation und Kontrolle

Das Spannungsverhältnisvon Zirkulation und Kontrolle, das sich selten zugunsten einer Seite stillstellen ließ und lässt, kann dazu dienen, unterschiedliche Prozesse des 18. Jahrhunderts auf gemeinsame Strukturmomente und Dynamiken hin zu befragen. In den Blick geraten bereits gut erforschte Felder wie die Zensur, sei es im territorialenKontextauf dem römischen Index oder in Gestalt der Clandestina-Forschung40,Prozesse von Mobilität41 und Migration42,bekannt etwa durch Hugenotten,Auswanderungsbewegungen nach Nordamerika oder die Salzburger Exulanten, Handelsgesellschaften43 der Niederländer, Briten und

37 Deleuze 1993. Längst haben Historiker*innen sich an die Genealogien der Kontrollgesellschaft gemacht, vgl. Herwig/Tantner 2014.

38 Dinges 1994, 26–30.

39 Vgl. Herwig/Tantner 2014.

40 Mulsow 2018.

41 Ein breites theoretisches Feld auf dem die Spannung von Zirkulation und Kontrolle aktuell als Mobility-Security Nexus diskutiert wird, sind etwa die Critical Securiy Studies vgl. Leese/ Wittendorp 2018.

42 Fata 2020.

43 Winterbottom 2016.

Franzosen,militärischer Solddienst44,Gerüchte45,diverseKonsumrevolutionen46 und Luxusgesetzgebungen sowie Seuchen47.All diese Phänomene spielen seit Längerem eine tragende Rolle in der Erforschung des 18. Jahrhunderts und können ergänzt werden durch jüngere Zugänge zu Geldströmen und Kreditwesen48 , Schmuggel49,sekundären Märkten50,Spionage51 und geistiger Piraterie52 wie Plagiat oder Nachdruck, um nur einige zu nennen. Anders ausgedrückt gibt es kaum Bereiche,die sich der benannten Spannung ganz entziehen.

Es lassen sich jedoch bestimmte inhaltliche Kernregionen identifizieren, die sich allerdings nicht mit den eingangs genannten Problemzonen der Gegenwart decken müssen,schließlich ist eine konsequente Historisierung der Verhältnisse des 18. Jahrhunderts das Ziel, nicht die Rückprojektion aktueller Problemlagen.53 Der Absolutismus etwa ist als Beschreibungsfolie der politisch-sozialen Verfasstheit des 17. und 18. Jahrhunderts historiografisch weitgehend dekonstruiertund gerade deshalb stellt die angemessene empirische wie begrifflicheBestimmung der historischen Signatur der Machtverhältnisse von Obrigkeit und Untertanen, sozialen Gruppen, Gesellschaften und Institutionen weiterhin eine Herausforderung dar.54 Wie offen gestaltete sich das 18. Jahrhundert für Zirkulationsprozesse, welche neuen Grenzziehungen erfolgten?Welche Zirkulationenwurden als notwendig erachtet, welche als gefährlich?Viele Praktiken der Kontrolle waren als solche keineswegsneu, erlangten im 18. Jahrhundert aber eine neue Qualität, sei es als Verfügungsphantasmaoder als tatsächlich realisierbare Projekte. In Nordamerika planten die Franzosen beispielsweise einen Festungsgürtel von Kanada bis Louisiana, um im Geist VaubansihreKonkurrenten auf dem Weg nach Westen aufzuhalten – ein Projekt,das weitgehend Fiktion blieb.55 An der österreich-ungarischen Grenze gelang es hingegen, den Habsburgern 1710 auf einer Strecke von etwa 1.900 Kilometern einen «Pestkordon als seuchenpolitisches und militärisches Frühwarnsystem»einzurichten.56 Dies implizierte einen fünfmonatigen Zwangsmilitärdienst, der rund 100.000 Männer mobilisieren konnte. Eine regelrechte euro-mediterrane Zirkulationskumulation wurde am Beispiel

44 VonGreyerz/Holenstein/Würgler 2018.

45 Würgler 1996.

46 Kwass 2022.

47 Dinges/Schlich 1995.

48 Neu 2019.

49 Rediker 1987, 72–73.

50 Stöger 2011.

51 Braun/Lachenicht 2021.

52 Johns 2009.

53 Zum hier angelegten Verständnis von Historisierung vgl. Füssel 2018.

54 Schilling 2008;Freist 2008;Asch 1996;Henshall 1992.

55 Füssel 2013, 308.

56 Füller 2012, 227.

der LazaretteimTriest des 18. Jahrhunderts herausgearbeitet, wo sich «komplexe und autonome Systeme für Informations-, Wissens-, Personen- und Warenzirkulation miteinander verschränkten»und verbanden. Für den Aspekt der Kontrolle einschlägig, wurde daran aufgezeigt, wie die Lazarette die Zirkulationen verlangsamten, sie aber gleichzeitig in einem Kontext pandemischer Risiken auch bestätigten.57

Umgekehrt lässt sich danach fragen, was zum BeispielMechanismen der Entfestigungder frühneuzeitlichen Stadt, der Abriss von Stadttoren und ihre Öffnung zum Umland bewirkten.58 Formelle wie informelle Mechanismen sozialer Kontrolle waren längst durch Policey-Wesen, Sittenzucht oder Techniken der Sozialdisziplinierung implementiert, reagierten nun aber auf neue Phänomene, die zum Teil schwer zu kontrollieren waren. So etwa im Bereich des Konsums, dessen Marktdynamiken sich durch Luxusgesetze, Besteuerung oder Embargos kaum flächendeckend begrenzen ließen. Immer rascher wechselnde Moden machten Kleiderordnungen jenseits deren angestammter Implementationsdefizite nun endgültigobsolet, ohne damit vestimentäre Kontrollfantasien ganz aus der Welt zu schaffen. Bezeichnend für den obrigkeitlichen Willen zur Kontrolle ist auch der legendäreEinsatz von sogenannten «Kaffeeschnüfflern»inPreußen. So monierte Friedrich II:«Denn es ist abscheulich, wie weit es mit der Konsumtion des Kaffees gehet, und wie viel Geld dafür aus dem Lande geschickt wird, das macht, ein jederBauer und gemeine Mensch gewönt sich jetzt zum Kaffee, da solcher auf dem Lande so leicht zu haben ist. Wird das aber ein bischen erschwert, so müssen sich die Leute wieder ans Bier gewöhnen.»59 Ein klassisch merkantilistisches Argument,aber gleichzeitig auch ein Beleg dafür, dass nicht die Zirkulationansich das Problem war, sondern eine als angemessen und nützlich erachtete Dimension von Zirkulation. 1766 versuchte der große König, den Kaffeekonsumaus wirtschafts- wie gesundheitspolitisch geprägten Maximen heraus einzudämmen, und entsandte rund 3.000 «Schnüffler», um seine Erlasse zu implementieren.60 Beim Tode des Königs waren es noch 157 Kaffeeschnüffler.

In der Reiseforschung hat etwa Daniel Roche mit dem Begriff der Zirkulation für die Frühe Neuzeit gearbeitet, 2003 noch im Untertitel De la circulation des hommes et de l’utilité des voyages,lautete die Neuauflage von 2011 dann wohl mit Bedacht Les circulations dans l’Europe moderne XVIIe–XVIIIe siècles.61 So sei die Gesellschaft des Ancien Régime nicht die «erstarrte»gewesen, die wir uns gerne als gekennzeichnet von Starrheit und Unbeweglichkeit und auf den

57 Do Paço 2021;vgl. jüngst auch Inì 2024.

58 Mintzker 2012.

59 Reskript 1780, 166–167.

60 Kaffeeschnüffler, in:Leithold 2011, 276–278.

61 Roche 2011 =Neuaufl. von Roche 2003.

«Horizont des Dorfes»begrenzt vorstellen. Vielmehr sei sie von Neugierde und Mobilitätgeprägt gewesen.

Trotz einer schierendlos erweiterbarenListe von Beispielen ist der projektierte Zugriff zweifellos von einer gewissen Abstraktheit und verbindetstrukturale wie praxeologische Zugänge. Er ähnelt darin etwa den Diskussionen um ‹Anwesenheit und Abwesenheit›, ‹Pluralität und Autorisierung› oder ‹Öffentlichkeit und Geheimnis›. 62 Damit verbunden ist ein produktives Risiko, denndie Figur ist nicht bereits durch diverse kulturwissenschaftliche Wenden so eingeführt wie etwa Themen wie Ökonomie, Raum, Zeit, Sinneswahrnehmung oder durch den Rückgriff auf zeitgenössische Diskurse und Praktiken wie Nützlichkeit, Kritik oder Geselligkeit etc. empirisch erforscht.

3. Zu den Beiträgen

Ein Vorteil der im Folgenden von uns unternommenen Zusammenschau von struktural ausgerichteten Fallstudien kann erstens darin liegen, neue Verbindungen zwischen Altbekanntem und bisher wenig berücksichtigten kulturellenDynamiken aufzuspüren, zweitens interdisziplinär für alle am 18. Jahrhundert interessierten, historischen Kulturwissenschaften anschlussfähig zu sein und drittens eineneue Perspektive auf ein klassisches Thema der Erforschung von ‹Aufklärung als Prozess› zu eröffnen.63 So führt die Spannung von Zirkulation und Kontrolle ins Zentrum von Debatten über die Widersprüche der Aufklärung, die mit Begriffen wie ‹Dialektik›, ‹Ambivalenz›, ‹Kehrseite› oder ‹Paradoxie› entweder bereits konzeptionell zu stark in einer Richtung aufgeladen sind oder heuristisch schlicht unterbestimmt bleiben.64 Wie bereits auf vergangenen Tagungen der DGEJ kann das Thema auch Eurozentrismen weiter abbauen helfen und den Blick auf Europas globale Verflechtung im 18. Jahrhundert lenken.65 Hier sind insbesondere die postkolonialen Zugänge zu Zirkulationsprozessen hilfreich.

Am Beispiel der Migrationskontrolle im Brandenburg-Preußen des 18. Jahrhunderts zeigt AlexanderSchunka einerseits auf,dass es sich bei Migrationen eher um zirkuläre als um unilinearePhänomene handelt, andererseits,dassdie mobilenAkteureanden Maßnahmen,besonders charakteristisch dasVerzeichnen in Listen, ihren aktiven Anteil hatten undsich die Rollen vonZirkulierenden und Kontrollierenden so wechselseitigbeeinflussten.Den komplexen Herausforderungenandie Kontrolle der Zirkulation von

62 Vgl. den Münchener SFB 573 «Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit» (2001–2011); Oesterreicher/Regn/Schulze 2003;Schlögl 2008.

63 Vierhaus 1987.

64 Vgl. Füssel 2017, 283–284.

65 Neumann 2015.

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