Gustav Teichmüller
Gustav Teichmüller Gesammelte Schriften Kommentierte Ausgabe
Band 1 Die wirkliche und die scheinbare Welt. Neue Grundlegung der Metaphysik Band 2 Religionsphilosophie Vorlesungen über Philosophie des Christenthums Band 3 Neue Grundlegung der Psychologie und Logik
Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Emil Angehrn ( Basel ) Prof. Dr. Jürgen Mohn ( Basel ) Prof. Dr. Georg Pfleiderer ( Basel ) Prof. Dr. Wolfgang Rother ( Basel / Zürich ) Prof. Dr. Andreas Urs Sommer ( Freiburg im Breisgau )
Gustav Teichmüller ( 1832–1888 ) ist einer der führenden Vertreter des Personalismus und zählt zu den Begründern der philosophischen Begriffsgeschichte. Er war von 1868 bis 1871 Ordinarius für Philosophie in Basel, danach folgte er einem Ruf an die Universität Dorpat, wo er bis zu seinem Tod lehrte. Er machte sich sowohl als Philosophiehistoriker wie als systematischer Philosoph einen Namen. Die vorliegende Edition hat das Ziel, seine vielfach schwer greifbaren Werke sowie die wissenschaft liche Korrespondenz und wichtige Manuskripte aus seinem bedeutenden Nachlass, der seit 1949 weitgehend unbeachtet in der Universitätsbibliothek Basel lagert, zugänglich zu machen und inhaltlich zu erschließen. Der Herausgeber Heiner Schwenke, geb. 1961, lehrte nach Promotionen zum Dr. rer. nat. und Dr. phil. Philosophie an verschiedenen Hochschulen und Universitäten. Zu seinen Veröffentlichungen zählt Zurück zur Wirklichkeit. Bewusstsein und Erkenntnis bei Gustav Teichmüller ( Basel : Schwabe, 2006 ).
ISBN 978-3-7965-3244-3
Schwabe Verlag Basel www.schwabeverlag.ch
Gesammelte Schriften
2 Religion Christenthum
Gustav Teichmüller
Gesammelte Schriften
Religionsphilosophie Vorlesungen Kommentierte Ausgabe Band 2 über Philosophie des Christenthums
Die Religionen sind für Gustav Teichmüller das « Erz » der Philosophie. Alle Weltauffassungen sind in vorwissenschaftlicher Form in den Religionen enthalten und müssen von der Philosophie « in Begriffen gewonnen werden ». Dies unternimmt die 1886 erschienene Religionsphilosophie, in der Teichmüller die Religionen aus der Perspektive seines Personalismus analysiert. Die Zurücknahme der Projektion des Gottesbewusstseins und das zunehmende Bewusstsein um das eigene Ich bestimmen nach Teichmüller die religiöse Entwicklung. Dabei unterscheidet er eine projektivische, eine pantheistische und eine personalistische Stufe der Religion. Der geplante zweite Band der Religionsphilosophie sollte das Christentum als Vertreter der personalistischen Religion behandeln. Er blieb wegen Teichmüllers frühem Tod ungeschrieben. Als Ersatz erscheint im vorliegenden Band eine Edition des Manuskripts seiner Vorlesungen über Philosophie des Christenthums, die zeitlich und inhaltlich unmittelbar an die Religionsphilosophie anschließen. Teichmüllers entmythologisiertes Christentum ist nicht nur die Religion der selbständigen, ewigen menschlichen Person. Es befreit auch von der Angst vor Gottes Strafe, von der Qual des Sündenbewusstseins und dem Bangen um Erlösung.