W S U Band 4
ÂŤMenschen grasten nun mit dem ViehÂť Grosse VulkanausbrĂźche kĂśnnen das Klima stark beeinflussen. Auf den Ausbruch des Tambora in Indonesien im April 1815 folgte in Mittel- und WestÂeuropa 1816 ein ÂŤJahr ohne SommerÂť. Anhaltende Nässe und Kälte zogen ErnteÂausfälle, Teuerung, Armut, Krankheit und Tod nach sich. Die Schweiz litt besonders stark unter der letzten grossen Subsistenzkrise des Westens. Die Studie untersucht die Geschichte des Hungers zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus einer interdisziplinären Perspektive. Das von Daniel Krämer entwickelte Modell zu den konzeptionellen Strukturen des Hungers erlaubt eine Untersuchung der langfristigen Ursachen, der kurzfristigen AuslĂśser, der unmittelbaren Auswirkungen und der angewandten Adaptionsstrategien auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen. Auf eigens erstellten Mangel ernährungskarten werden zudem erstmals die erheblichen Unterschiede der Âsozio-Ăśkonomischen Verletzlichkeit auf eidgenĂśssischer Ebene sichtbar. Die Schweiz als kleines, aber in vielerlei Hinsicht hĂśchst heterogenes Terri torialgebilde eignet sich hervorragend fĂźr eine Studie mit Modellcharakter in der historischen Hungerforschung. Der Autor Daniel Krämer studierte Geschichte, Medien- und Politikwissenschaften an der Universität Bern und war 2007–2012 Assistent am dortigen Lehrstuhl fĂźr Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte. Seine Dissertation wurde vom Direktorium des Historischen Instituts der Universität Bern als beste ab geschlossene Promotion im Jahr 2013 ausgezeichnet. Die Spezialgebiete des Autors liegen in den Bereichen Hungerforschung, Naturkatastrophen und RegionalÂgeschichte.
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Daniel Krämer
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Daniel Krämer
Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte
ÂŤMenschen grasten nun mit dem ViehÂť
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ÂŤMenschen grasten nun mit dem ViehÂť Die letzte grosse Hungerkrise der Schweiz 1816/17