Der Autor Robert Heuss, geb. 1945, promovierter Jurist, trat nach seinem Studium in Basel im Jahre 1970 ein Volontariat beim Polizeikommando an. 1973 wurde er zum Polizeihauptmann gewählt, war Abteilungsleiter und ab 1981 Stabschef. Nach 23 Jahren Polizeidienst – zuletzt als Stellvertreter des Polizeikommandanten – wurde er zum Staatsschreiber gewählt und damit zum Bindeglied zwischen Regierung, Parlament und Verwaltung. Er ist seit 2009 pensioniert.
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Basler POLIZEI
Nebst der Darstellung der Verantwortlichen an der Spitze der Polizei – politisch wie polizeilich – werden auch die Entwicklung von Uniformen, Waffen, Fahrzeugen, Geräten und Einsatzmaterial sowie die sozialen Fortschritte der letzten 200 Jahre beleuchtet.
Basler POLIZEI 1816–2016
1856 übernahm die Kantonspolizei endgültig die Aufgaben der aufgelösten Standestruppe, insbesondere den Dienst unter den sieben Stadttoren. Die Bevölkerungszunahme in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die dadurch notwendige «Entfestigung» der Stadt verlangte nach Sicherheit, auch in den Aussenquartieren. Zwischen 1847 und 1866 wurden 13 neue Polizeiposten eingerichtet. Parallel zur Bevölkerungsentwicklung nahm auch der Personalbestand bei der Polizei zu. Bis heute gab es aber immer zu wenig Polizisten, weshalb laufend nach Lösungen gesucht werden musste, die stets grösser werdenden Aufgaben in Einklang mit dem Personalbestand zu bringen. Dies erfolgte durch vielfältige organi satorische Massnahmen, unter anderem durch die Anstellung von Schutzmännern (zwischen 1863 und 1935), welche zur Aufbesserung ihres kärg lichen Auskommens den Nachtdienst der Polizei verstärkten. In den letzten 25 Jahren ist eine Entwicklung weg von der Dezentralisierung hin zur Spezialisierung und Professionalisierung der Polizeiarbeit zu verzeichnen.
Robert Heuss
Nach der Französischen Revolution haben sich die Kantone neu organisiert und vor allem auf dem Gebiet der Sicherheit neu strukturiert und verstärkt. So wurden ab 1803 in allen Kantonen unter einheitlicher Führung Kantonspolizeien aufgestellt, um den Kampf gegen V aganten, Gauner- und Bettlerbanden aufzunehmen. Basel war der letzte Kanton, der 1816 eine neue Polizeiorganisation einführte. An die Spitze der Kantonspolizei wurde ein mit weitgehenden Kompetenzen ausgestatteter Polizeidirektor gestellt. Bis 1832 wurden in der Stadt zwei P olizeiposten mit 14 Landjägern, in den Landbezirken 19 Posten mit 27 Landjägern ein gerichtet. Die Kantonstrennung im Jahre 1833 war für die Basler Polizei ein traumatisches Erlebnis, die Landjäger mussten in die Stadt flüchten, Polizeidirektor und Polizeichef wurden von den Anfeindungen krank und starben. Ein völliger Neuaufbau der Polizei wurde notwendig.
1816–2016
Robert Heuss Herausgegeben von der Kantonspolizei Basel-Stadt
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