Kirchenbau 1869–2019

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Denkmalpflege im Thurgau 21

Herausgegeben vom Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

Der vorliegende Band widmet sich aus Anlass des 150-Jahre-Jubiläums der beiden Landeskirchen im Thurgau deren Kirchenbautätigkeit seit 1869. Ein bebilderter Katalog führt sämtliche in diesem Zeitraum neu erstellten landeskirchlichen Gotteshäuser auf. Daneben werden einige spezifische Themen wie der Kirchturmbauboom um 1900 oder die Paritätsaufhebungen aufgegriffen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Problematik der künftigen Nutzung liturgisch nicht mehr benötigter Kirchen. Anhand diverser historischer und gegenwärtiger Beispiele und im Gespräch mit Experten werden neue Nutzungsformen und bauliche Optionen aufgezeigt. Im zweiten Teil des Bandes stellen wir Erkenntnisse aus der Kunstdenkmälerforschung und Inventarisation vor. Anschliessend berichten die Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger über abgeschlossene Restaurierungen, die von einem besonders gelungenen Umgang mit der historischen Bausubstanz zeugen. Zwei sehr erfreuliche Begebenheiten aus dem oft wechselvollen denkmalpflegerischen Alltag runden den Band ab.

Regine Abegg, Kunstdenkmälerautorin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Urs Baur, Kunsthistoriker und ehemaliger Denkmalpfleger, Zürich Ruedi Elser, Kantonaler Denkmalpfleger im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Peter Erni, Kunstdenkmälerautor im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Hans Jürg Gnehm, Diakon und Glockenexperte, Affeltrangen Bettina Hedinger, Denkmalpflegerin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Britta Hentschel, Inventarisatorin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Stephan Kraus, Leiter Denkmalpfleger im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Felicitas Meile, Inventarisatorin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Silvana Rageth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Marko Sauer, Chefredaktor des Architekturmagazins Modulør, Wil Eva Schäfer, Denkmalpflegerin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Birgit Seidenfuss, Inventarisatorin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Ann-Kathrin Seyffer, Kunsthistorikerin und Theologin, Zürich Betty Sonnberger, Beraterin und Inventarisatorin für kirchliche Kunstgegenstände im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau Monika Zutter, Denkmalpflegerin im Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

Bisher erschienen in der Reihe Denkmalpflege im Thurgau: Band 1  : Kloster Fischingen. Die Restaurierung der barocken Prälatur, 2000 Band 2  : Scheunen ungenutzt – umgenutzt, 2001 Band 3  : Kartause Ittingen – von einst zu jetzt, 2002 Band 4  : Ein Blick ins Paradies. Bau- und Restaurierungsgeschichte der Kloster­kirche St. Michael in ­Paradies, 2003 Band 5  : Albert Knoepfli – erster Denkmalpfleger des Kantons Thurgau, 2003 Band 6  : Sie bauten den Thurgau: Die Architekten Brenner, 2004 Band 7  : Bauerngärten im Thurgau, 2005 Band 8  : Glanzstücke. Gold- und Silberschmiedekunst aus Thurgauer Werkstätten, 2006 Band 9  : Die Alte Thurbrücke von Bischofszell und ihre Instandsetzung 1999–2006, 2007 Band 10  : Neues Licht auf Fischingen. Die Restaurierung der Kloster­kirche 2000–2008, 2008 Band 11  : wie bist du so schön. 50 Jahre Thurgauer Siedlung und Landschaft im Wandel, 2010 Band 12  : Max Burkhardt. Vom Dekorationsmaler zum Fotograf, 2010 Band 13  : Höher bauen im Thurgau. Ein Blick zurück für die Zukunft, 2011 Band 14  : Ein Fall für... Die Denkmal Stiftung Thurgau, 2012 Band 15  : Farbkultur im Thurgau pflegen und gestalten, 2013 Band 16  : Die neubarocke Stadtkirche St. Nikolaus in Frauenfeld (1904–1906), 2014 Band 17  : modern bauen – Thurgauer Nachkriegsmoderne 1940–1980, 2015 Band 18 : Baudenkmäler im « Dichtestress »? – Grundlagen und kreative Lösungswege, 2016 Band 19 : Bungalow – Thurgauer Experimente im Systembau, 2017 Band 20 : Innere Werte – Historische Ausstattungen im Denkmal, 2018

Restaurierungen: Arbon, Bahnhofstrasse 34 Egnach, Attenreute 5 Ermatingen, Hauptstrasse 57a, b und c Frauenfeld, Kurzenerchingerstrasse 14 Mammern, Huebackerstrasse 28 Roggwil, katholische Kirche St. Otmar Salenstein, « Kaplanei Mannenbach » Sirnach, «Tuchhof » Sirnach, Unterdorfstrasse 2 Steckborn, «Turmhof » Sulgen, Bleiken 34 Aus dem wechselvollen denkmalpflegerischen Alltag : Aadorf, « Mon Repos » Arbon, Grabstein der Paulina Saurer

www.schwabeverlag.ch

I S B N 978-3-7965-4070-7

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783796 540707

Denkmalpflege im Thurgau 21

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes

Kirchenbau 1869 – 2019 – 150 Jahre Landeskirchen im Kanton Thurgau

Denkmalpflege im Thurgau 21

Denkmalpflege im Thurgau 21

Kirchenbau 1869 – 2019 150 Jahre Landeskirchen im Kanton Thurgau

Denkmalpflege im Thurgau 21

1869 wurde im Kanton Thurgau mit der Einführung des Landeskirchenrechts die Beziehung zwischen Kirche und Staat neu geregelt. Die evangelische und die katholische Kirche erhielten dabei eine weitgehende Selbstständigkeit zuerkannt. Anlässlich des Jubiläums « 150 Jahre Landeskirchen im Kanton Thurgau » ist der diesjährige Band unserer Buchreihe der jüngeren Kirchenbaugeschichte im Thurgau gewidmet. In den letzten 150 Jahren war die kirchliche Baudynamik besonders hoch: Knapp 60 der rund 200 landeskirchlichen Gotteshäuser im Thurgau entstanden nach 1869, wobei hauptsächlich vor dem Ersten Weltkrieg und zwischen 1955 und 1975 viel gebaut wurde. Etwa die Hälfte der Neubauten erstellte man aus dem Wunsch heraus, paritätische Verhältnisse aufzulösen, also die gemeinsame – simultane – Nutzung eines Kirchengebäudes durch beide Konfessionen aufzugeben und im Ort eine zusätzliche Kirche zu errichten. Die wesentlichsten Triebfedern dieser Entwicklung waren die Bevölkerungszunahme und das Wirtschaftswachstum. Beide liessen die Kirchgemeinden finanziell erstarken und versetzten sie in die Lage, ihre meist lang gehegten Wünsche nach separaten Gotteshäusern in die Tat umzusetzen. Andere wichtige Aspekte der jüngeren Kirchenbaugeschichte sind die Themen des Umbauens und des Umnutzens – wobei gerade Letzteres, obwohl grundsätzlich nichts Neues, zurzeit wieder an Aktualität gewinnt. Denn sowohl evangelischer- wie auch katholischerseits scheint klar, dass künftig weniger Kirchen gebraucht werden. Vor allem die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft, die sinkenden Mitglieder- und Kirchenbesucherzahlen, der Personalmangel sowie vergrösserte Verwaltungseinheiten führen zu immer mehr kaum genutzten Kirchen, die trotzdem hohe Unterhaltskosten verursachen. Die vorliegende Publikation will zum einen auf die Qualitäten der jüngeren thurgauischen Kirchen und Kapellen aufmerksam machen und zum anderen einen Beitrag an die Diskussion um die künftige Nutzung liturgisch nicht mehr benötigter Kirchen leisten. Anhand verschiedener historischer und gegenwärtiger Beispiele und im Gespräch mit Experten werden neue Nutzungsformen und bauliche Optionen aufgezeigt. Denn: Eine geeignete Umnutzung zu finden und diese gut umzusetzen kann durchaus eine erfolgreiche denkmalpflegerische Erhaltungsstrategie sein  !


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