GebäudeDienstleister Sommer 2018

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Ausgabe: extern

Auflage: 4.000 Exemplare

Sommer 2018

Liebe Leserinnen und Leser, die Aufgaben der Gebäudereiniger unterliegen einem permanenten Prozess der Veränderungen und Wissenserweiterungen. Besonders durch steigende globale Mobilität multikultureller Reisender werden neue Hygieneherausforderungen verursacht. Dies zeigte jedenfalls eine Studie von Wissenschaftlern der westfälischen Universitätsklinik Münster und dem Robert-KochInstitut. Dabei hatte man von 400 Toilettentürklinken an 136 Flughäfen in 59 Ländern Abstriche genommen und fand, neben normalen Bakterien, auch multiresistente (MRSA) oder auch panresistente Keime. Häufig fanden die Wissenschaftler Staphylococcus aureus, Stenotrophomonas maltophilia und Acinetobacter baumannii. Herzlichst Michael Öttl Obermeister

Foto: Fotolia

Foto: Michael Öttl

10. Jahrgang

IHO-Viruzidieliste Wichtige Informationsquelle für Anwender und Hygienefachkräfte Eric Buhse Herstellung, Vertrieb sowie Anwendung von

lungsbereich der BPR veröffentlicht. Dieses stellt

Reinigungs- und Desinfektionsmitteln unterlie-

fest, dass die Biozidrichtlinie eindeutig interna-

gen diversen gesetzlichen Regelungen, welche

tionalen Methoden den Vorrang gibt. Nationale

vorwiegend europäisch einheitlich auf EU-Ebene

Methoden werden nur noch akzeptiert, wenn für

definiert und geregelt werden. So etwa die Bio-

spezielle Anwendungsfälle keine internationale

zidprodukte-Verordnung (BPR, Verordnung (EU)

Methode zur Verfügung steht. Erste Wahl für diese

Nr. 528/2012), die unmittelbar und nicht verän-

international anerkannten Methoden sind harmoni-

derbar in nationales Recht übertragen wird.

sierte europäische Normen. Ähnlich wird dies auch

Teil dieser Gesetzgebung sind Zulassungsverfah-

von Ministerien, Naturwissenschaftlern und Bun-

ren, in welchen die chemisch-physikalische Cha-

desgerichten bewertet.Zusätzlich zu Fragen der

rakterisierungen der Produkte, Umweltverhalten

Normung und Methoden regelt die BPR auch die

oder Risikobetrachtungen integriert werden sowie

Anwendung etwaiger Produkte. Dies führt dazu,

die Wirksamkeitsprüfungen zur Sicherstellung ei-

dass in den Zulassungsbedingungen der bewer-

ner ausreichenden Desinfektion. Ende 2017 wurde

tenden Behörden festgelegte Konzentration und

durch die Rechtsanwaltskanzlei JurSolution (www.

Einwirkzeiten vom Anwender einzuhalten sind. Zu-

chemikalienrecht.eu) ein juristisches Gutachten

sätzlich dürfen Hersteller, Fachgesellschaften oder

zur rechtlichen Bedeutung nationaler Bewertungs-

Verbände keine anderen Bedingungen empfehlen.

methoden und Listungssysteme zur mikrobiellen

Empfehlungen müssen künftig zwangsweise die in

Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln im Rege-

den Zulassungsprozessen beschriebenen Metho-

Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg


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Wissen den und Anwendungshinweise beachten,

fektion, Flächendesinfektion sowie ma-

ellen Stand für die Recherche und um-

da Abweichungen gegen die Verordnung

nuelle und maschinelle Instrumenten-

fasst Angaben zum Spektrum „Begrenzte

verstoßen und Strafen nach sich ziehen

desinfektion. Fachkräfte finden auf der

Viruzidie PLUS“. Dieses Spektrum findet

können. Damit Anwendern ein entspre-

Website alle relevanten Informationen

sich in der überarbeiteten europäischen

chendes Hilfsmittel zur Verfügung steht,

zur Wirksamkeit von mehr als 550 Des-

Norm EN 14476 und wurde auch durch

veröffentlicht der Industrieverband Hy-

infektionsmitteln. Mittels weniger Maus-

die Kommission für Krankenhaushygiene

giene und Oberflächenschutz (IHO) im

klicks und einer effizienten Sortierung

und Infektionsprävention (KRINKO) beim

Internet die sogenannte Viruzidieliste.

durch Filter lässt sich die Anzeige der

Robert Koch-Institut (RKI) als ergänzen-

Die Liste stellt seit 2008 eine wichtige

Liste auf alle für die eigenen Anforderun-

de viruzide Wirksamkeitsstufe empfohlen.

Informationsquelle für Anwender und Hy-

gen relevanten Produkte eingrenzen.

Sie beinhaltet zusätzlich zu den behüllten

gienefachkräfte dar, da sie die Wirksamkeit

Viren die Wirksamkeit gegen Noro-, Ade-

der Produkte sowohl nach DVV als auch

Viruzidieliste online

no- und Rotaviren. Eine Expertengruppe

den europäischen Normen präsentiert.

Die Informationen der Viruzidieliste stehen

trägt durch ein Überprüfungsprogramm zur

Sie bietet eine schnelle Marktübersicht

Anwendern kostenfrei online zur Verfü-

Qualitätssicherung der Einträge bei.

viruswirksamer

für

gung. Es bedarf keines Logins oder Kaufs.

www.viruzidieliste.de n

Händedesin-

Zudem bietet die Liste einen tagesaktu-

die

Desinfektionsmittel

Anwendungsbereiche

Wischbezüge vortränken? Die Meinungen sind geteilt Prof. Dr. med. Walter Popp

In vielen Krankenhäusern und Alten-/Pflegeheimen werden Wischbezüge sowie Tücher für die Oberflächenreinigung/-desinfektion in eigenen Waschmaschinen gewaschen. Im Rahmen von Umstrukturierungen und der Notwendigkeit von Neuanschaffungen erleben wir zunehmend, dass dazu geraten wird, Wischbezüge und Mikrofasertücher im letzten Waschgang mit Desinfektionsmittel zu tränken. Der große Vorteil sei so, dass man den Trockner abschaffen könne. Hiervon ist dringend abzuraten. Zunächst entspricht dieses Vorgehen nicht der gültigen KRINKO-Empfehlung „Anforderung an die Reinigung und Desinfektion von Flächen“ (2004): - Nach dieser müssen die aufbereiteten Tücher und Wischbezüge so aufbewahrt werden, dass es nicht zu einer Vermehrung von Mikroorganismen kommen kann. Expli-

zit wird die Trocknung im Trockner genannt. Mit anderen Worten: Die Tücher sind trocken anzuliefern. Ferner muss gewährleistet sein, dass Schmutz und organische Belastungen aus den Tüchern sicher entfernt werden. Dies erscheint fraglich, wenn erst Waschen mit Reinigungs-/Desinfektionsmitteln erfolgt und dann eine Spülung: Es ist kaum anzunehmen, dass dabei die eingesetzten Mittel vollständig entfernt werden können, sodass im abschließenden Schritt der Schlussspülung mit dem Flächendesinfektionsmittel es zum Seifenfehler kommen kann, also zu Reaktion des Desinfektionsmittels mit dem zuvor eingesetzten Reinigungsmittel in der Maschine. Dies gilt ganz besonders, wenn anionische Tenside (oft in desinfizierenden Waschmitteln enthalten) auf kationische Wirkstoffe der Flächendesinfektionsmittel treffen. Die Folge kann eine Minde-

rung des Desinfektionserfolges sein. Auf einen Trockner kann aus einem weiteren Grund ohnehin nicht verzichtet werden: In vielen Häusern werden zur laufenden Flächendesinfektion Desinfektionsmittel auf der Basis von QAVs oder Aminen eingesetzt. In speziellen Fällen – zum Beispiel in Infektionszimmern bei Noroviren- und Clostridien-Infektionen – werden jedoch Desinfektionsmittel auf Basis von Aldehyden oder Sauerstoffabspaltern benötigt. Für diese werden trockene Wischbezüge und Mikrofasertücher benötigt, die also parallel immer auf den Reinigungswagen mitgeführt werden müssen. Würden die Aldehyd-haltigen Desinfektionsmittel oder Sauerstoffabspalter auf die vorgetränkten Tücher gegeben, wäre eine Reaktion zu befürchten (vergleichbar einem Seifenfehler), also die mehr oder minder weitgehende Inaktivierung des


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Wissen Abzählen der Materialien befüllt. - Ohne Trocknung verbleiben vermehrt Tenside/Zeolithe in den Wischmaterialien, die dann zur stärkeren Wirkstoffzehrung führen können. -Außerdem verbleiben ohne Einsatz eines Trockners deutlich mehr Partikel (Haare, Flusen etc.) in den Wischtextilien.

mit trockenen Materialien vertretbar, nicht jedoch mit vorgetränkten. In der Praxis fiel auch auf, dass die vorgetränkten Tücher meist eher „nebelfeucht“ angeliefert werden und selten ausreichend feucht. Dies mindert ihre Desinfektionswirkung oder führt zu einem vermehrten Verbrauch, da sie früher abgeworfen werden müssen.

Foto: HyKoMed

zugesetzten Desinfektionsmittels. Natürlich könnte man in einer separaten Maschine Aldehyd-haltige Mittel im letzten Schritt zudosieren – doch wer will ermessen, wieviele Indikationen für deren Einsatz auf Station vorliegen, wenn die Reinigungskraft mit ihrem bestückten Wagen dort eintrifft? Außerdem wäre eine Zudosierung von Sauerstoffabspaltern überhaupt nicht möglich, da diese als Pulver vorliegen. Damit kann auf einen Trockner nicht verzichtet werden. Eigene Erfahrungen bestätigen die kritische Sicht: In einem Haus war, wie vom Dienstleister empfohlen, auf das „viel einfachere“ Verfahren der Zudosierung des Desinfektionsmittels im abschließenden Spülschritt umgestellt worden. Austestungen zeigten, dass bei maschineller Tränkung statt der notwendigen Konzentration des Flächendesinfektionsmittels von 0,5 Prozent lediglich eine Konzentration von 0,13 Prozent wiedergefunden werden konnte. Dies entspricht gerade einem Viertel des Sollwertes und reicht bei weitem nicht aus, um sicher pathogene Erreger auf Flächen abzutöten. Selbst bei 0,8-Prozentiger Zudosierung konnten nur 0,4 Prozent des Präparates wiedergefunden werden. Die Übertragung von Erregern über Flächen ist somit immer als Gefahr vorhanden und damit auch das Risiko von Ausbrüchen nosokomialer Infektionen. Bei der weiteren Betrachtung des Verfahrens fielen weitere Probleme auf: - Die Tränkmenge und die Konzentration des Wirkstoffs sind abhängig von der eingebrachten Menge an Wischbezügen/Tüchern; derzeit werden die Maschinen jedoch nach Sicht und nicht durch

Prof. Walter Popp, Ärtzlicher Leiter HyKoMed GmbH, Dortmund

- Bei Literatursuche zeigte sich, dass die Diskussion nicht neu war: Schon vor über zehn Jahren war darauf hingewiesen worden, dass grundsätzlich immer die konkrete Kombination von aufzubereitenden Tüchern mit dem eingesetzten Desinfektionsmittel getestet werden muss, da zuerst einmal immer von Adsorption auszugehen ist. Dass davon ganz besonders QAVs betroffen sind, war damals schon bekannt. Komplett ohne einen Trockner kommt man daher, wie schon gesagt, nicht aus. Außerdem sahen wir vor Ort, dass Reinigungskräfte – auch wenn dies nicht vorgesehen ist – Wischbezüge und Tücher auf Station „horten“ – aus der Erfahrung heraus, dass nicht immer die ausreichende Belieferung gelingt. Dies ist allenfalls

Abschließend ist festzuhalten, dass die derzeit wieder zunehmend empfohlene und unter einfachen Bedingungen in Krankenhäusern umgesetzte Vortränkung der Wischbezüge und Reinigungstücher mit einem Desinfektionsmittel keine hinreichende Sicherheit für die Flächendesinfektion liefert. Dieses Verfahren wäre letztlich nur vertretbar, wenn es regelmässig validiert und überwacht würde. Dies ist unter den gegebenen Bedingungen aber kaum durchführbar und außerdem teuer. Somit bleiben als Alternative: - Weiterhin Aufbereitung mit Waschmaschine (mit einem Wäschedesinfektionsverfahren/mittel aus der VAH-Liste) und Trockner oder - Aufbereitung der Wischmaterialien durch eine externe Wäscherei. n


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Digitale Arbeitswelt

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte Strukturiere Reinigungsabläufe transparent abbilden Peter Hennig

keitsbeschreibungen ohne Sprachbarrieren können sie bewerten, was vorher exakt beschrieben wurde.

lich, Ergebnisse an Nutzungskomponenten in Raumgrup­ pen, zum Beispiel an Türgriffen, mit Hilfe von Tablets zu prüfen und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu machen. Gleiches gilt für die Arbeitsplätze - Stichworte: Arbeitskleidung und Scheuersaugmaschinen. In all diesen zu reinigenden Bereichen fällt es dem Anwender einfacher die Bewertung mit Bildern zu erzielen. Alle Prüfspots werden abgebildet, sodass die Reinigungskräfte nichts vergessen können.

Foto: Visionclean

Oft steht die Krankenhausreinigung im Verdacht, mitverantwortlich dafür zu sein, dass sich Erreger, gegen die kein Antibiotikum hilft, verbrei-

Betten und weiteres Mobiliar werden in einem festgelegten Turnus hygienisch gereinigt.

ten. Das Problem: Stammpersonal fehlt, von der Agentur für Arbeit oder von Personaldienstleistern entsandte Kräfte sprechen kaum Deutsch und haben keine Erfahrung im Reinigen. Doch wie kann es gelingen, trotz dieser Gegebenheiten die Qualität der Reinigungsprozesse dauerhaft sicherzustellen? Das interaktive Qualitätssicherungs­ und Schulungssystem Visionclean bietet digitale Instrumente vom Leistungsver­zeichnis bis zur Qualitätsbewertung, um Reinigungsprozesse in Kliniken sowie Seniorenund Pflegeeinrichtungen anhand von Abbildungen strukturiert darzustellen und zu steuern. Das System stellt die wichtigsten Akteure, die Reinigungskräfte, in den Mittelpunkt. Mit verständlichen Tätig-

Wissensvermittlung ohne Sprachbarrieren Wann sind Reinigungstü­cher, Wischmopps und Handschuhe zu wechseln und welches Arbeitsmaterial muss mitgenommen werden? Die Beantwortung dieser Fragen, auch Wissensvermittlung und Qualitätssicherung, sollten heute ohne Worte mittels Schautafeln erfolgen. Das Positive dabei ist: Bestätigung guter Leistungen oder Handlungsbedarf wird den Reinigungskräften auf der operativen Ebene zeitnah kommuniziert. Damit werden laufende Verbesserungsprozesse, auch zu Schulungszwecken, unmittelbar in den Regelbetrieb integriert. Mit Visionclean Control, einem visuellen Qualitätsmanagement-System nach DIN EN 13549, ist es mög-

Einheitlich, korrekt und sicher Bebilderte Checklisten und Pläne helfen dabei, die Abläufe kontinuierlich sicherzustellen und zu regeln. Dazu gehören Checklisten für das Bestücken der Reinigungswagen ebenso wie Reinigungs- und Desinfektionspläne sowie Schulungsfolien. Alle relevanten Abläufe können optimiert und transparent abgebildet, sowie neue Reinigungskräfte einfacher und schneller eingearbeitet werden. Auch Vertretungs­ regelungen lassen sich mit weniger Aufwand realisieren. Das System ermöglicht eine einheitliche, korrekte Arbeitsweise und eine sichere Arbeitsvorbereitung. Auch wird die Audit- und Rechtssicherheit durch diese Standardisierung des Sys­tems deutlich erhöht. Mittels Visionclean führen Reini­ gungskräfte und die Objektleitung die Reinigungskontrollen anhand eines Raumbildes anstatt der bisher üblichen unübersichtlichen Tabellen durch. Damit lassen sich die Ergebnisse der Raumkon­ trolle direkt


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Digitale Arbeitswelt

Reinigungskräfte sind Teil der Wertschöpfungskette Das Besondere: Die Reinigungskräfte werden aktiv in den Prozess des Quali­tätsmanagements eingebunden. Durch das Rückmelden ihrer guten Leistungen erhalten sie Wertschätzung und Aner­ kennung. Mit der Möglichkeit der SelbstKontrolle schärfen sie zudem ihren Blick für die Tätigkeiten in sensiblen Berei­chen, was vor allem in Healthcare Einrichtungen wichtig ist. Zugleich sinken die Reklamationen, die Sicherheit und Qualität steigen. Ein Mehrwert für alle Beteiligten. Auf der Managementebene werden die Bewertungen bei Unterschreiten von zwei vorgegebenen Qualitätslevels gelb oder rot markiert angezeigt. Schwachstellen können somit auf einen Blick er­ kannt und Verbesserungsmaßnahmen an Ort und Stelle vorgenommen werden. Ei­ ne Wiedervorlageliste dokumentiert alle mangelhaften Bewertungen bis zur Erle­digung. Die Prüfbilder lassen sich mit Bewertungstext, Reparaturmeldung und Foto ergänzen und als PDF-Datei speichern, versenden oder ausdrucken. Zur Nach- und Lernzielkontrolle können Reinigungskräfte bei Handlungs­ bedarf mit Hilfe von Eigenbewertungs­ formularen Fehler selbst korrigieren und bei dieser Gelegenheit lernen. Wie sich zeigt, gehen mit Eigenkontrollen von Reinigungskräften quantitative und qualitative Verbesserungen einher und machen mittelfristig weniger Fremdkontrollen notwendig.

Prozessqualität und Wissenstransfer gewährleisten Im Tandem mit Führungskräften wird Visionclean Control auch als Audit-Tool verwendet, um die Prozessqualität zu überprüfen. Fallen unnötige Rüst- und Wegezeiten an? Stimmt die hygienische Reihenfolge, um Keimverschlep-

Hy­gieneverständnis an der Basis ist, desto besser sind auch die Ergebnisse. Mit einem speziellen E-LearningProgramm zur digitalen Lernzielkontrolle stellt der Her­steller den dafür notwendigen Wissens­transfer sicher. Grundlagen wie Arbeitssicherheit, Erstunterweisung und Hygiene in Sanitär­ räumen werden visuell und

Foto: Visionclean

besprechen und Probleme bei Bedarf klären. So erlaubt es das Sys­tem, eine gezielte Selbst- und Fremdbe­ wertung der Reinigungskräfte vorzuneh­men mit dem Ziel, die Qualität konti­ nuierlich zu verbessern.

Auch die hygienische Reinigung des Badezimmers läuft in einer exakten Reihenfolge ab.

pung zu vermeiden? Fachleute berichten, dass wenige Bewertungen und Audits in wich­ tigen Raumgruppen genügen, um aufzu­zeigen, ob methodisch richtig gearbeitet und wie der Leistungsturnus erfüllt wurde. Das Prüfbild und die Auswertungen legen dar, ob Defizite bei Nutzungskom­ponenten wie Griffkontaktflächen er­kennbar sind. Der Entwicklung dieses Qualitätssicherungs- und Schulungssystems liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es beim Ausführen von Reinigungsaufgaben zwei Fehlerquellen gibt: Nicht gemacht oder falsch gemacht. Aus diesem Grund setzt das System besonders auf der operativen Ebene der Reinigungs- und Führungskräf­te an, um das Thema Reinigung aufzu­ werten. Je besser das Aufgaben- und

digital ge­schult und im Selbsttest geprüft. Bei bestandener Prüfung wird ein entsprechend des Zertifikat ausgestellt. Zusätzlich hilft ein „Handbuch für Reinigungskräfte“, in dem alle praxisrelevanten Themen mög­ lichst visuell ohne Sprachbarrieren ver­mittelt werden, beim Vorbereiten auf die Prüfung. Ein Team von Experten unterstützt die Anwender nicht nur bei der Implementierung und Personalentwicklung, sondern führt auch Audits und Objekt­ analysen durch. n


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Wissen

Schadet putzen der Lunge? Wenn ja, warum sind Frauen mehr gefährdet? Bergen

Warum nur bei Frauen? „Der Effekt, den professionelles Reinigen auf die Lunge hat, war

Foto: Fotolia

Einer Studie der Universität Bergen, Norwegen, nach, sind Frauen, die regelmäßig putzen oder beruflich

Schaden chemische Reinigungsmittel der Lunge?

nachverfolgt. Die Autoren geben einschränkend zu bedenken, dass die Studiendaten - neben der geringen Anzahl an männlichen Profireinigungskräften - zudem wenig Frauen enthielten, die nicht sauber machten. „Die Kernbotschaft dieser Studie ist, dass auf lange Sicht chemische Rreinigungsmittel höchstwahrscheinlich der Lunge großen Schaden zufügen“, fasst Erstautor Øistein Svanes in einer Meldung der American Thoracic Society zusammen. Svanes, Doktorand am Lehrstuhl Clinical Science der Universität Bergen, regte darüber hinaus in der Mitteilung an, Reinigungsmittel gesetzlich streng zu überwachen und die Hersteller dazu zu ermutigen, Putzmittel herzustellen, die nicht eingeatmet werden können. n Quelle: Springer Medizin Verlag GmbH

reinigen, langfristig öfters von einem starken Abfall der Lungenfunktion betroffen. Die Daten wurden im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht. Verglichen mit Frauen, die nicht putzten, fiel der Leistungsabfall beim Forced expiratory volume (FEV1) pro Jahr bei Frauen, die zu Hause sauber machten (FEV1 = -22,1 ml versus -18,5 ml, p=0,01), höher aus. Professionelle Reinigungskräfte erlitten sogar einen noch höheren Leistungseinbruch der Lunge ( -22,4 ml, p=0,03). Diese Ergebnis bestätigte sich auch bei der Forced vital capacity (FVC): Ohne Putztätigkeit betrug der yEinbruch 8,8 ml pro Jahr, HobbyPutzer litten unter einem Abfall von 13,1 ml (p=0,02) und ProfiReinigungskräfte von 15,9 ml (p=0,02).

so, als ob eine Person rund 20 Jahre geraucht hat“, beschreiben die Autoren die Auswirkungen in der Studie. Bei Männern fanden sie dagegen keinen Unterschied zwischen regelmäßigen Putzern und Putzmuffeln - weder bei FEV1 noch bei FVC. Das lag, den Forschern zufolge, wohl aber schlicht daran, dass sie nur 57 professionelle männliche Reinigugskräfte in der Datenbank hatten. Möglicherweise könnte der Auswirkungsunterschied aber auch daran liegen, dass Frauen schon bei geringerer Exposition mit Lungen-Schadstoffen stärker reagierten - so das Ergebnis anderer Studien ( zum Beispiel die von Silverman oder Foreman). Die Studienpopulation enthielt 6230 Teilnehmer, die im Durchschnitt 34 Jahre alt waren, als die Studie begann. Sie wurden zwanzig Jahre lang

BIV prüft norwegische Studie Nach bundesweiten Pressemeldungen über die Ergebnisse einer Studie der Universität Bergen (Norwegen) wonach Frauen, die regelmäßig putzen oder beruflich reinigen langfristig öfters von einem starken Abfall der Lungenfunktion betroffen sind und dass dies möglicherweise durch die Verwendung chemischer Reinigungsmittel verursacht werde, werden BIV und IHO aktiv. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks setzt sich derzeit gemeinsam mit dem Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) mit den Ergebnissen der Studie intensiv auseinander und wird, sofern erforderlich im Interesse der Gesundheit der Beschäftigten entsprechend reagieren.

n


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Innung Inside

Elektromobilität Innungsbetriebe suchen nach Lösungen Wolf-Rüdiger Schwarz

wenig Ladestationen) konnte Matthias Grohe mit zahlreichen Beispiel weitgehend entkräften. Zudem zeigte er auf, dass sich für Unternehmen durchaus

Foto: Innung Südbayern

verkehr sowie der Integration dieser Mobilitätsform in und auch betriebliche Konzepte. Groher wies darauf hin, dass es bei der Elektromobilität eine

Matthias Groher (Bundesverband eMobilität) hatte interessante Informationen zum komplexen Thema Elektromobilität parat. Obermeister Michael Öttl (rechts) stieg dann auch engagiert in die Diskussion mit ein.

Reihe von Fördermaßnahmen gibt, die Anschaffung und Nutzung interessant machen (Kfz-Steuerbefreiung, Regelungen bei der Berechnung des gelwerten Vorteil bei Nutzung durch Arbeitnehmer und ähnliches.) Die Befürchtungen, durch Elektromobilität Nachtteile in Kauf nehmen zu müssen (zu teuer, zu wenig praxistaugliche Fahrzeuge, zu

auch neue Geschäftsfelder (nur zwei Beispiele: Akku-Entsorgung, Akku-Recycling) ergeben könnten. Die rege Diskussion nach dem Vortrag von Matthias Groher machte nochmals deutlich, wie sehr das Thema den Dienstleistern auf den Nägeln brennt und wie intensiv man sich nach praktikablen Alternativen zum Verbrennungsmotor umsieht. n

Foto: Innung Südbayern

Nicht erst seit dem Dieselskandal sind die Mitgliedsbetriebe der Innung auf der Suche nach Alternativen für den Fuhrpark. Niemand will von möglichen Fahrverboten überrascht werden – und natürlich sind die Unternehmen sich auch ihrer Verantwortung für die Umwelt bewußt. Elektromobilität ist dabei eine Facette, mit der sich die Betriebsinhaber seit geraumer Zeit intensiv beschäftigen. Dabei tauchen natürlich viele Fragen auf: Gibt es Lösungen, die schon heute für den betrieblichen Einsatz geeignet sind, wie steht es um die Reichweite von Elektrofahrzeugen und vieles mehr. Der Vorstand der Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg hat das Thema Elektromobilität daher auf die Tagesordnung der Frühjahresmitgliederversammlung gesetzt und einen kompetenten Referenten gewinnen können. Matthias Groher (Bundesverband eMobilität) informierte die Mitgliedsbetriebe mit seinem Vortrag „Elektromobilität – Chance für Mittlerständler“ umfassend und konnte mit einigen der aufgeworfenen Fragen aufräumen. Der Referent machte deutlich, dass es bereits heute eine Vielzahl von serienreifen Lösungen alle möglichen Einsatzbereiche gibt. Für Aufgaben im kommunalen Bereich etwa seien diverse Lösungen am Markt - vom Handwagen bis zum Müllfahrzeug. Für Unternehmen aus der Gebäudedienstleistung gibt es nach Aussage von Matthias Groher in Punkto E-Mobilität zahlreiche Ansatzpunkte - im Unternehmen selbst, aber auch im Umfeld. „Das beginnt bei der eigenen Flotte, geht über Fahrzeuge für Mitarbeiter, für Lieferanten- und Kunden-

Gespannt verfolgten die Mitglieder die Ausführungen des Referenten.


-8Wir danken den Inserenten für die Unterstützung und bitten um Beachtung der Angebote!

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Impressum

+++ Herausgeber: Gebäudereiniger-Innung Südbayern +++ Dessauerstraße 7 +++ 80992 München +++

Fon: 089/14303876 +++ Fax: 089/14303956 +++ info@gebaeudereiniger-suedbayern.de +++ www.gebäudereiniger-südbayern.de +++ Verantwortlich für den Inhalt: Michael Öttl, Felix Schmidt, Michael Zwisler +++ Abmeldung bitte per Post, Fax oder E-Mail +++

Die Ausgabe Herbst erscheint im September 2018

Alle Rechte für Konzept, Gestaltung & Copyright für den

vorbehalten:

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