Artgerechte Hundehaltung

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ARTGERECHTE

HUNDEHALTUNG PRAK TISCHER LEITFADEN 1 SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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Ein praktischer Leitfaden Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist eine einzigartige Verbindung zwischen zwei Arten. Kaum ein anderes Haustier ist ein solch enger Begleiter des Menschen, und kein anderes Tier ist für den Menschen in so

Herkunft und Geschichte

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Wissenswertes rund um Hunde

4

Die besten Schnüffler

4

Jagdhunde, Wachhunde, Hirtenhunde, Zughunde 5

vielen unterschiedlichen Bereichen eine Hilfe. Die erste

Kriegshunde, Kampfhunde, Versuchshunde 5

Darstellung einer Mensch-Hund-Beziehung in der eu-

Moderne Einsatzgebiete

ropäischen Literatur beschreibt bereits vor etwa 2700

Assistenzhunde 7

Jahren auf berührende Weise diese ungewöhnliche Ver-

Warnhunde 8

bindung: In der Odyssee erzählt Homer, wie Odysseus

Diagnosehunde 8

nach dem Krieg in Troja und einer langen Irrfahrt nach

Schädlingsbekämpfung mit Hunden

zwanzig Jahren in der Gestalt eines Bettlers heimkehrt in seinen Palast auf der Insel Ithaka. Niemand erkennt in dem gealterten, in Lumpen gekleideten Mann den König. Nur sein uralter Hund Argos, der all die Jahre auf seine Rückkehr gewartet hat, erkennt ihn: «Dieser, der nun endlich den nahen Odysseus erkannte, wedelte zwar mit dem Schwanz und senkte die Ohren herun-

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Die Qual der Wahl: Welcher Hund passt zu mir?

10

Extremzuchten

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Rechtliche Grundlagen

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Sachkundenachweis 15 Listenhunde 15 Allgemeine Bestimmungen

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Anschaffung/Kauf

18

Kennzeichnungen und Registrierung von Hunden

21

Haustier in der Schweiz. Wer sich dazu entscheidet, ei-

Gesundheitsvorsorge: Mein Hund beim Tierarzt

22

nen Hund anzuschaffen und damit bereit ist, eine jahre-

Mit Hunden zusammenleben

23

lange enge Bindung einzugehen, muss sich vor dem Kauf

Fütterung 23

über die artgerechte Haltung des Hundes und die gesetz-

Körperpflege 24

lichen Bestimmungen im Umgang mit Hunden informie-

Zeitaufwand 24

ren. Mit der vorliegenden Broschüre will der Schweizer

Bewegung und Beschäftigung

24

Tierschutz STS zukünftigen Hundehalterinnen und -hal-

Erziehung

25

tern grundlegende Informationen über die Bedürfnisse

Hunde und Kinder

25

des Hundes sowie praktische Tipps vermitteln.

Reisen mit Hunden

26

Problemverhalten

27

Hundenachwuchs

28

Das Wichtigste in Kürze

30

Nützliche Internetadressen

31

Buchempfehlungen

31

ter; aber er war zu schwach, sich seinem Herrn zu nähern. Und Odysseus sah es, und trocknete heimlich die Träne …»1 Heute ist der Hund neben der Katze das beliebteste

1

2

Aus der Odyssee, in der Übersetzung von Johann Heinrich Voss.

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Herkunft und Geschichte und weisen bereits deutliche Unterschiede im

und gehören demnach wie dieser der zoolo-

Vergleich zum Wolf auf (verkürzte Schnauze).

gischen Ordnung der Beutegreifer (Carnivora)

Aus dieser Zeit datieren auch die ältesten Über-

an. Durch die Domestikation über viele Jahr-

reste, die zusammen mit Menschen begraben

tausende ist der Hund zum Haustier gewor-

wurden. Solche Gräber gelten als klares Indiz

den. Unter Domestizierung versteht man die

für die erfolgte Domestizierung und das enge

menschliche Auslese von Tieren nach bestimm-

Zusammenleben von Hund und Mensch. Über

ten Kriterien (z. B. Charaktereigenschaften wie

die Anfänge der Beziehung zwischen Hund

wenig Aggressivität und freundliches Verhal-

(bzw. Wolf) und Mensch wird bis heute speku-

ten gegenüber Menschen) und die ausschliess-

liert. Klar ist, dass der Wolf über Eigenschaften

liche Züchtung über viele Generationen mit In-

verfügt, die ihm das Zusammenleben mit den

dividuen, die diese Kriterien erfüllen. So entwi-

Menschen leicht machen. Er ist ein hochgradig

ckelt sich ein Haustier, das sich genetisch von

soziales Tier, das sich in eine komplexe Gruppe

seinen wilden Vorfahren unterscheidet. Dieser

einfügen kann und sehr anpassungsfähig ist.

Unterschied zeigt sich sowohl in der Anato-

Besonders im Welpen­alter können Wölfe leicht

mie und Physiologie als auch im Verhalten.

gezähmt werden. Solche Wölfe ernährten sich

Es existieren heute drei domestizierte Unterar-

wohl von den Resten der Jagdbeute der Men-

ten des Wolfes: der Haushund, der Neuguinea-

schen. Diese setzten die Wölfe als Jagdgehil-

Dingo und der australische Dingo. Die ältesten

fen ein und profitierten dabei von deren her-

Knochenfunde, die bisher Hunden zugeordnet

vorragendem Geruchssinn sowie ihrer Schnel-

werden konnten, sind etwa 14  000 Jahre alt

ligkeit und Ausdauer. FOTOLIA

Hunde stammen vom Wolf (Canis lupus) ab

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ISTOCK

Wissenswertes rund um Hunde Die besten Schnüffler

Um die Flut von Geruchsreizen zu einem kom-

Hunde haben einen ausgeprägten Geruchssinn

plexen Gesamtbild der Umwelt zu verarbeiten,

und sind uns damit in diesem Bereich weit

bedarf es einer enormen Hirnleistung. So kön-

überlegen. Je nach Rasse besitzen sie etwa

nen Hunde anhand einer Duftspur genau er-

120 bis 220 Millionen Riechzellen, während

kennen, in welche Richtung ein Mensch oder

es beim Menschen bescheidene fünf Millionen

ein Tier gegangen ist. Dabei riechen sie nicht

sind. Das Riechhirn des Menschen macht etwa

nur, wer da vorbeigegangen ist, sondern auch,

ein Prozent der Gesamthirnmasse aus, dage-

ob dieses Lebewesen Angst oder Stress hatte,

gen sind es beim Hund etwa zehn Prozent. Zu-

welchem Geschlecht es angehört und wie sein

dem kann ein Hund, während er an einer Duft-

hormoneller Status ist. Während wir Menschen

spur schnüffelt, bis zu dreihundert kurze Atem-

Gerüche eher als ein diffuses Ganzes wahrneh-

züge in der Minute machen. Für uns Menschen

men (z. B. den Duft eines frisch gebackenen

ist das unmöglich. Man spricht dem Hund ein

Kuchens), nehmen Hunde die Einzelgerüche ­

etwa eine Million Mal besseres Riechvermö-

wahr (also alle Zutaten des Kuchens). Zudem

gen zu als dem Menschen. Diese hohe Spezia-

riechen wir, um bei diesem Beispiel zu bleiben,

lisierung auf den Geruchssinn befähigt Hunde

zwar den Kuchen, wenn wir die Küche gerade

zu Leistungen, die für Menschen unerreichbar

betreten, doch schon nach kurzer Zeit können

sind. So können Hunde beispielsweise das Al-

wir den Geruch nicht mehr bewusst wahrneh-

ter einer Duftspur genau bestimmen und im

men. Ganz im Gegensatz dazu der Hund: seine

selben Moment Dinge mit der Nase aufnehmen,

Geruchswahrnehmung verblasst kaum – eine

die gerade passieren, und solche, die schon ei-

Fähigkeit, die ihm das Verfolgen einer Duft-

nige Zeit zurückliegen.

spur erst ermöglicht.

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Als «Augentiere» müssen wir im Zusam-

für den Transport von Waren und Lebensmit-

menleben mit Hunden der enormen Bedeutung

teln eingesetzt. Eine sehr bedeutende Rolle als

der Geruchswahrnehmung für diese Tiere un-

Zugtiere erfüllten über viele Jahrhunderte auch

bedingt Rechnung tragen. Schliesslich sind wir

die nordischen Schlittenhunde. Heute ist das

es, die auch mannigfaltig von dieser hervorra-

Ziehen von Schlitten und Wagen durch Hunde

genden Sinnesleistung profitieren.

als Sport- und Freizeitbeschäftigung sehr beliebt. Beispielsweise werden Schlittenhunde-

Jagdhunde, Wachhunde, Hirtenhunde, Zughunde

rennen durchgeführt, und grosse Hunde wie

Ursprünglicher Verwendungszweck der Hunde

hen an Festumzügen oder Tierschauen Wagen.

Bernhardiner oder Berner Sennenhunde zie-

war sicher die Hilfe bei der Jagd und wohl DARIO EGIDI/IS

bald auch schon die Funktion als Wächter. Später, als die Menschen sesshaft wurden und mit der Viehzucht begannen, bekamen Hunde eine neue anspruchsvolle Aufgabe: Sie wurden zum Hüten und Treiben von Herden sowie zum Schutz des Viehs vor Beutegreifern eingesetzt. Um Hirtenhunde und Herdenschutzhunde zu erhalten, die diese schwierigen Aufgaben ausführen konnten, mussten die Tiere nach den gewünschten Charaktereigenschaften selektiert werden. Es musste also eine gezielte Zucht betrieben werden. Sehr lange schon wird der Hund auch als

Kriegshunde, Kampfhunde, Versuchshunde

Zugtier eingesetzt. Vor kleine Wagen gespannt,

Der Einsatz von Hunden in kriegerischen Aus-

wurde er noch bis ins 20. Jahrhundert häufig

einandersetzungen hat eine lange, unrühmliche Geschichte. Bereits in der Antike spielten

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grosse, sehr kräftige, angrifflustige Hunde als Verstärkung der Heere eine wichtige Rolle. Im Zweiten Weltkrieg standen schätzungsweise 200 000 Hunde im Einsatz. Sie wurden als Meldehunde gebraucht, halfen beim Aufspüren von gegnerischen Soldaten und Minen sowie bei der Suche nach Verwundeten. Sogar zum Sprengen von Panzern wurden Hunde missbraucht. Dazu fütterte man sie über einen gewissen Zeitraum immer unter Panzern. Danach

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liess man sie einige Tage hungern und schickte

den. Die Böden sind meist gekachelt und da-

sie dann mit einem Sprengsatz auf dem Rücken

her glatt, rutschig und häufig kalt. Die engen

zu den feindlichen Truppen, wo sie unter deren

Raumverhältnisse führen auch dazu, dass sich

Panzern nach Futter suchten.

rangniedere Tiere kaum zurückziehen können

Das Züchten und Abrichten von Hunden

und so einem Dauerstress ausgesetzt sind. Be-

speziell für Hundekämpfe oder Kämpfe gegen

schäftigungsmangel, Sozialstress und mas-

andere Tiere wie beispielsweise Bären oder Bul-

siv eingeschränkte Bewegungsfreiheit führen

len ist bis heute blutige Realität. Dieses grau-

oft zu Verhaltensstörungen wie beispielsweise

same Spektakel wird in vielen Ländern legal

ständigem Bellen, Hochspringen, im Kreis Ge-

oder auch illegal praktiziert. In der Schweiz gilt

hen und Kotfressen. Diese Bedingungen sind

es als Tierquälerei und ist verboten.

nicht nur aus Sicht des Tierschutzes untragbar,

Noch immer werden Hunde auch als Ver-

sondern führen auch dazu, dass die Ergebnisse,

suchstiere eingesetzt. 2014 wurden in der

die aus Versuchen mit solch belasteten Tieren

Schweiz rund 3300 Hunde für Tierversuche

resultieren, wenig aussagekräftig sind.

verwendet. Sie werden zum Beispiel für to-

Moderne Einsatzgebiete

wie im Rahmen von Transplantationsstudien

Bei der Suche nach Drogen, Sprengstoff oder

verwendet. Die Hunde werden dazu in Grup-

vermissten Personen sind speziell ausgebildete

pen, aber auch einzeln gehalten, falls es die

Hunde für die Polizei eine unerlässliche Hilfe.

Versuchsanordnung erfordert oder Unverträg-

Eine Statistik des Schweizerischen Polizeihun-

lichkeiten mit anderen Hunden bestehen. Die

deführer-Verbandes zeigt, dass Polizeihunde

Haltung in Zwingersystemen schränkt die Be-

im Jahr 2014 fast 20 000 Einsätze hatten. Da-

wegungsmöglichkeiten der Hunde enorm ein.

durch konnten beispielsweise 51 vermisste Per-

Spielen und Laufen sind unter diesen Umstän-

sonen gefunden werden. Rettungshunde, die

den so gut wie unmöglich. Aus hygienischen

nach Erdbeben oder Lawinen nach Verschüt-

Gründen ist kaum Inneneinrichtung vorhan-

teten suchen, sind allen technischen Mitteln FOTOLIA

ZVG

xikologische und pharmakologische Tests so-

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FOTOLIA

überlegen und ein gutes Beispiel dafür, was mit einem partnerschaftlichen Verhältnis zwischen Mensch und Hund erreicht werden kann.

Assistenzhunde Assistenzhunde helfen Menschen mit unterschiedlichsten körperlichen oder seelischen Problemen und leisten dabei Erstaunliches. So lernt etwa der Blindenführhund, Hindernisse in Kopfhöhe des Menschen zu umgehen. Er muss also begreifen, dass es Objekte gibt, die zwar für ihn kein Problem sind, für den Blinden aber

Auch für Menschen, die in ihrer Mobilität

eine Gefahr darstellen können. Der Blinden-

eingeschränkt und beispielsweise auf den Roll-

führhund wird sogar darauf trainiert, in Aus-

stuhl angewiesen sind, können speziell ausge-

nahmesituationen einen Befehl des Sehbehin-

bildete Assistenzhunde sehr viele Aufgaben

derten zu verweigern, etwa wenn dieser über

übernehmen. Sie öffnen Türen und Schubla-

eine befahrene Strasse gehen will.

den, bedienen den Lichtschalter, holen Gegen-

Sogenannte Signalhunde übernehmen für

stände, helfen beim An- und Ausziehen und

hörbehinderte Menschen das Hören. Sie zei-

vieles mehr. Studien zeigten, dass Passanten

gen ihrem menschlichen Partner das Klingeln

auf Menschen im Rollstuhl, die einen Assis-

an der Türe an, das Weinen oder Rufen der Kin-

tenzhund bei sich haben, viel offener reagie-

der und machen zum Beispiel auf herunterge-

ren und es zu deutlich mehr freundlichen Be-

fallene Gegenstände aufmerksam. Zudem sind

gegnungen kommt.

Signalhunde auch eine grosse mentale Stütze

Seit Kurzem werden Hunde auch sehr er-

für ihre Besitzer und können ihnen in gewissen

folgreich für Menschen mit gewissen psychi-

Situationen aus der Isolation und Angst helfen.

schen Problemen ausgebildet. So gibt es Assistenzhunde, die speziell für die Begleitung von

COLOURBOX

Autisten eingesetzt werden. Der sogenannte Autismushund lernt beispielsweise bei Kindern zu verhindern, dass diese in der Öffentlichkeit weglaufen (dazu ist er über eine spezielle Leine mit dem Kind verbunden; zieht das Kind vom Hund weg, setzt sich dieser hin und verhindert so das Weglaufen). Zuhause kann der Hund die Eltern warnen, wenn das Kind unerlaubterweise das Haus verlässt, oder er kann nach dem Kind suchen, wenn es bereits

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davongelaufen ist. Zudem beruhigt er bei Reiz-

bedrohliches Ereignis akut wird. So zeigt ein

überflutung und unterbricht stereotypes Ver-

Diabetikerwarnhund dem Patienten die dro-

halten, indem er sich mit seinem Körper über

hende Unter- oder Überzuckerungen an. Be-

die Beine des Autisten legt. Die Nähe hilft die-

sonders nachts im Schlaf, wenn die Betroffe-

sem, sich zu beruhigen.

nen ihre Werte nicht selbst kontrollieren kön-

Auch Personen, die an einer posttraumati-

nen, ist dies von grosser Bedeutung. Epilepsie-

schen Belastungsstörung (PTBS) leiden, etwa

warnhunde warnen einige Minuten vor einem

ehemalige Soldaten, können von speziell aus-

drohenden Anfall und geben so ihren Besitzern

gebildeten Assistenzhunden profitieren. Diese

die Möglichkeit, sich auf den Anfall vorzube-

helfen Patienten, die sich oft monatelang nicht

reiten. Bei einem Anfall in der Öffentlichkeit

mehr aus ihrem Heim getraut haben, wieder

beschützen die Hunde den Epileptiker. Auch

den Schritt in die Öffentlichkeit zu wagen.

Asthmawarnhunde erkennen einen drohen-

PTBS-Assistenzhunde suchen beispielsweise

den Anfall einige Minuten zuvor und ermög-

Räume nach vermeintlichen Einbrechern ab,

lichen dem Patienten damit, rechtzeitig Medi-

schaffen Distanz zu Personen, wenn dies vom

kamente einzunehmen und so lebensbedroh-

Betroffenen gewünscht ist, schalten bei Alb-

liche Situationen zu verhindern. Warnhunde

träumen das Licht an, beruhigen bei Flash-

erlernen zudem, ihren Besitzerinnen Medika-

backs und gehen an Strassenecken zur «Absi-

mente zu bringen und über ein Notfalltelefon

cherung» voraus.

Hilfe zu verständigen. Die Fähigkeit, solche bedrohlichen Er-

Warnhunde

eignisse im Voraus zu erkennen, ist angebo-

In jüngster Zeit werden vermehrt sogenannte

ren und kann nicht erlernt, sondern nur durch

Warnhunde eingesetzt. Diese können bei ge-

Training gefördert werden. Längst nicht alle

wissen Krankheiten wie Diabetes, Epilepsie,

Hunde besitzen diese Fähigkeit, die unabhän-

Asthma oder Schlaganfall erkrankte Perso-

gig von Rasse, Geschlecht und Alter ist. Neu-

nen aufmerksam machen, bevor ein lebens-

este Forschungen deuten darauf hin, dass Warnhunde feine Veränderungen der Sauer-

FOTOLIA

stoffsättigung im Blut der Menschen erkennen können, die im Vorfeld von akuten Ereignissen dieser Erkrankungen auftreten.

Diagnosehunde Vor einiger Zeit sorgte ein Hund für Schlagzeilen, der immer wieder an einem Leberfleck seiner Besitzerin schnüffelte und sogar einmal versuchte diesen abzubeissen. Andere Hautveränderungen interessierten ihn dagegen

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nicht. Die Frau suchte daraufhin einen Haut-

plophora-Spürhunde erkennen die Schädlinge

arzt auf, der genau an dieser Stelle Hautkrebs

am Geruch. Im Gegensatz zu herkömmlichen

diagnostizierte. Kürzlich publizierte wissen-

Methoden zeigt der Hund alle Entwicklungs-

schaftliche Studien zeigen, dass Hunde wohl

stadien des Käfers an, sodass die Kontrollen

tatsächlich zur Diagnose von gewissen Krebs-

ohne jegliche Eingriffe an den Bäumen statt-

arten wie zum Beispiel Lungen- oder Prosta-

finden können. Auch bei weiteren Schädlingen

takrebs eingesetzt werden können. Dabei er-

wie etwa Bettwanzen werden speziell ausgebil-

schnüffeln sie in Urin-, Atem- oder auch Ge-

dete Spürhunde seit Neuestem mit grossem Er-

webeproben gewisse für Krebszellen spezifi-

folg eingesetzt.

sche chemische Stoffe und können so Krebs oft

Diese Beispiele zeigen, dass man Hunden

schon im Anfangsstadium nachweisen. Wei-

grundsätzlich beibringen kann, nach allem zu

tere Untersuchungen und Standardisierungen

suchen, was einen spezifischen Geruch auf-

sind aber nötig, bevor dieses für den Patienten

weist. Und so werden wohl auch in Zukunft

äusserst schonende Diagnoseverfahren gross-

immer neue Aufgaben auf die Hunde zukom-

flächig eingesetzt werden kann.

men. Sie werden sie mit grossem Eifer und Freude erfüllen. Dafür sollten wir ihnen dank-

Schädlingsbekämpfung mit Hunden

bar sein.

Ein Beispiel eines weiteren Einsatzbereiches, für den Hunde seit Kurzem ausgebildet werden, ist die Suche nach dem Asiatischen Laubbockkäfer (Anoplophora glabripennis). Dieser wurde 2011 aus Asien in die Schweiz eingeschleppt und kann an einheimischen Laubbäumen aufgrund fehlender natürlicher Feinde

EVA WAIBLINGER

grosse Schäden anrichten. Sogenannte Ano-

Unterwegs für die Wissenschaft: Riecht Daisy unter den acht Urinproben am Karussell diejenige eines Blasen- oder Nierenkrebspatienten, so setzt sie sich hin.

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FOTOLIA

Die Qual der Wahl: Welcher Hund passt zu mir? Wer sich entschieden hat, sein Leben mit einem

Bedürfnisse der Hunde nicht befriedigt werden.

Hund zu teilen, muss sich auch mit der Frage

Ein Beispiel für eine solche oftmals unterfor-

beschäftigen, welcher Hund zu ihm passt.

derte Rasse ist der sehr beliebte Border Collie.

Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen ei-

Dieser Schäfer- und Hütehund ist als Familien-

nem Rassehund oder einem Mischling. Viele

hund rassetypisch häufig nicht genug beschäf-

Menschen suchen sich einen Rassehund nur

tigt und fällt dann mit Eigenwilligkeiten oder

nach dem äusserlichen Erscheinungsbild aus

Fehlverhalten auf. Meist wird ein Hund «nur»

und vergessen dabei, dass die meisten Rassen

als Begleiter im Alltag angeschafft. In diesem

über Jahrhunderte für einen ganz bestimm-

Fall ist es sinnvoll, sich eher eine Hunderasse

ten Verwendungszweck gezüchtet wurden wie FOTOLIA

etwa die Jagd oder das Hüten von Schafen. Auch wenn sie zum Teil schon länger nicht mehr für ihre ursprüngliche Arbeit eingesetzt werden, besitzen sie immer noch – mehr oder weniger ausgeprägt – die dafür erforderlichen Fähigkeiten. Werden sie nicht ausreichend und der Rasse entsprechend beschäftigt, können die

Oft unterfordert: der sehr beliebte Border Collie.

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auszusuchen, die der Gruppe der Gesellschafts-

Hündinnen gelten in der Regel als weni-

und Begleithunde angehört. Deren Hauptauf-

ger dominant gegenüber Menschen und an-

gabe besteht darin, dem Menschen Gesellschaft

deren Hunden als Rüden. Dies ist aber kei-

zu leisten und ihm als Sozialpartner zu dienen.

neswegs immer der Fall. Denn andere Fakto-

Interessiert man sich für eine bestimmte

ren wie Rasse, Erziehung, Prägung und bishe-

Hunderasse, sollte man sich im Vorfeld un-

rige Lebenserfahrungen haben einen weitaus

bedingt informieren, ob bei dieser Rasse bei-

grösseren Einfluss auf die Charakterzüge ei-

spielsweise vermehrt gesundheitliche Probleme

nes Hundes.

auftauchen oder ob sie sogar den Qualzuchten

Auch die persönlichen Lebensumstände

zuzuordnen ist (siehe Kapitel Extremzuchten).

spielen eine wesentliche Rolle. Bei der Wahl

Die Anschaffung eines Rassehundes hat den

eines Hundes sollte berücksichtigt werden, ob

Vorteil, dass man, was Grösse, Erscheinungs-

man in einem Haus mit Garten oder in einer

bild und bis zu einem gewissen Grad auch die

Wohnung lebt, eine Einzelperson ist oder eine

Wesenszüge anbelangt, weiss, was einen er-

Familie mit Kindern hat. Auch ob man in einer

wartet. Die Züchterinnen und Rasseclubs ge-

Stadt oder auf dem Land wohnt, hat einen Ein-

ben gerne Auskunft über die individuellen Ei-

fluss. Denn obwohl natürlich alle Hunde viel

genschaften ihrer Hunde und die entsprechen-

Bewegung brauchen, gibt es doch Rassen, die

den Haltungsansprüche. Mischlingshunde sind

für ein Leben in der Stadt respektive in einer

in der Regel weniger anfällig für Erbkrankhei-

Wohnung geeigneter sind als andere.

ten und meist günstiger in der Anschaffung als Rassehunde seriöser Züchter. FOTOLIA

Entscheidet man sich für einen jungen Hund, hat dies den Vorteil, dass man auf seine Entwicklung Einfluss nehmen kann. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Erziehung eines Welpen neben viel Freude auch viel Arbeit und Zeit in Anspruch nimmt. Fällt die Wahl auf einen erwachsenen Hund, erhält man unter Umständen bereits einen gut erzogenen Hund. Andererseits kann ein älterer Hund aber auch durch schlechte Erfahrungen geprägt sein und Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die nur mit grossem Aufwand therapiert werden können.

Weniger anfällig für Erbkrankheiten: Mischlingshund.

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ZVG

Extremzuchten Zukünftige Hundebesitzer, die sich für einen

Einigen Hunderassen wie etwa dem Mops

Rassehund entscheiden, müssen sich unbedingt

oder der Französischen und Englischen Bull-

mit der grossen Problematik der Extremzuch-

dogge wurde in den letzten Jahren die

ten bei Hunden auseinandersetzen. Die Ten-

Schnauze geradezu weggezüchtet. Das absurde

denz der letzten Jahrzehnte, bei vielen Hun-

Ziel ist es hierbei, einen Hundekopf mit Kind-

derassen auf extreme Körpermerkmale hinzu-

chenschema zu erhalten. Die sogenannte Bra-

züchten, hat dazu geführt, dass einige Rassen

chyzephalie (Kurzschnäuzigkeit) führt bei die-

heute zuchtbedingte Veränderungen aufwei-

sen Hunden zu anatomischen Veränderungen,

sen. Für die Hunde ist dies häufig mit grossen

die mit grossem, lebenslangem Leid verbunden

Belastungen in Form von Schmerzen, Atemnot

sind. Dazu zählen Gebiss- und Kieferdeforma-

oder eingeschränkten Bewegungsmöglichkei-

tionen, Veränderungen an Mittelohr und Au-

ten verbunden, die oft auch eine verkürzte LeILDAR SAGDEJEV/WIKIPEDIA

benserwartung bedeuten. Zuchtrüden, die an Ausstellungen hochklassig prämiert werden, werden in der Regel besonders oft zur Zucht eingesetzt. Dies führt zu einem kleinen Genpool innerhalb einer Rasse und in der Folge zu vermehrtem Auftreten von Erbschäden.

Oben: Die Kurzschnäuzigkeit beim Pekinesen führt zu lebenslangem Leid; rechts: das gilt auch für die Französische Bulldogge.

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ISTOCK

Schädeldeformation: Cavalier King Charles Spaniel.

im Schädel hat und dadurch gequetscht wird. Es gibt aber noch weitere erblich beziehungsweise genetisch bedingte und durch züchterische Selektion geförderte Krankheitsbilder. Als Folge der angezüchteten Kurzschwänzigkeit respektive der Ausbildung eines Knick- oder Korkenzieherschwanzes leiden gen, eine im Verhältnis zur Maulhöhle deut-

Hunderassen wie Bobtail, Mops sowie Fran-

lich zu grosse Zunge, ein zu langes Gaumense-

zösische und Englische Bulldogge oftmals an

gel, fehlgebildete Nasenmuscheln, die die At-

Wirbelsäulendeformationen. Das Auswärts-

mung durch die Nase teils massiv erschweren,

kippen (Ektropium) oder Nachinnenrollen (En-

wie auch ein häufig zu geringer Durchmes-

tropium) der Augenlider kann chronische Au-

ser der Luftröhre bei gleichzeitig zu weichem

genentzündungen und Schäden an der Horn-

Knorpelgewebe, sodass diese kollabieren kann

haut verursachen. Die übermässige Hautfalten-

(Trachealkollaps). Als Folge dieser Anomalien

bildung am Kopf bei kurzschnäuzigen Rassen

leiden die Hunde vielfach unter Atemnot, die

oder auch an den Extremitäten und am Ru-

bei Belastung und zu hohen Aussentemperatu-

tenansatz ruft häufig chronische Entzündun-

ren zu Ohnmacht oder sogar zum Tod führen

gen der Haut mit starkem Juckreiz hervor. Die

können. Wegen immer wiederkehrender Atem-

angezüchtete Haarlosigkeit führt zu gestörter

wegsinfektionen müssen solche Tiere häufiger

Thermoregulation und erhöhter Verletzungs-

zum Tierarzt und mit Medikamenten behandelt

gefahr. Ausserdem besteht das Risiko von Son-

werden. Oft können nur chirurgische Eingriffe

nenbrand. Die übertriebene Zwergwüchsigkeit

Abhilfe schaffen.

einiger Rassen ist äusserst problematisch und

Durch die Deformation des Schädels kann

führt in manchen Fällen dazu, dass die Hunde

aber auch das Gehirn betroffen sein. Der Cava-

noch bis ins Erwachsenenalter eine Fontanelle

lier King Charles Spaniel beispielsweise kann

besitzen und unter Hormondrüsenstörungen

an schweren neurologischen Störungen wie

leiden können.

Lähmungserscheinungen,

Wie unsinnig die Richtung ist, die bei der

Kratzattacken und dem ständigen Jagen nach

Zucht gewisser Hunderassen eingeschlagen

eingebildeten umherfliegenden Insekten leiden

wurde, zeigen zwei Beispiele:

Muskelschwäche,

und äussert zudem oft Schmerzlaute. Ursache

Der Deutsche Schäferhund wurde ur-

dafür ist das angezüchtete Kindchenschema,

sprünglich als Hütehund gezüchtet und später

das dazu führt, dass das Gehirn zu wenig Platz

oft und erfolgreich als Polizeihund eingesetzt.

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Die willkürliche Zuchtvorgabe einer nach hin-

Neben den offensichtlichen gesundheit-

ten stark abfallenden Rückenlinie hat dazu ge-

lichen Problemen sind Hunde mit gewissen

führt, dass der Deutsche Schäferhund aufgrund

übertriebenen Zuchtmerkmalen auch in ihren

von deformierten Hinterbeinen und Hüftgelen-

Ausdrucksformen eingeschränkt. Hunde kom-

ken nicht mehr normal gehen kann. Als Folge

munizieren stark über die Körperhaltung und

davon kann er heute häufig nicht mehr als

den Gesichtsausdruck. Fehlende oder verkrüp-

Diensthund eingesetzt werden.

pelte Ruten, zu viele Haare oder Hautfalten im

Das charakteristische Rassemerkmal des

Gesicht oder auch Haarlosigkeit führen dazu,

Rhodesian Ridgeback ist sein Haarkamm ent-

dass Hunde Stimmungen nicht mehr oder nur

lang der Wirbelsäule. Dieser ist aber bei zehn

noch eingeschränkt ausdrücken können (z. B.

Prozent aller Welpen mit einer milden Form

den Schwanz zwischen die Beine klemmen bei

der Spina bifida (einem sogenannten «offenen

Ängstlichkeit). Ausserdem können gewisse an-

Rücken») verbunden. Welpen, die ohne dieses

gezüchtete Merkmale auch dazu führen, dass

Rassemerkmal auf die Welt kommen, sind je-

Artgenossen solche Hunde falsch einschät-

doch kaum je davon betroffen. Ausselektiert

zen (beispielsweise nehmen sie den Rücken-

oder in einigen Fällen gar euthanasiert werden

kamm beim Rhodesian Ridgeback als Drohung

aber nicht die kranken, sondern die gesunden

wahr). Derart überzüchtete Hunde leiden un-

Welpen, da sie nicht dem erwünschten Rasse-

ter den für sie nicht verständlichen Reaktio-

standard entsprechen!

nen, die sie bei anderen Hunden auslösen, was zu allgemeiner Verunsicherung und zu Kon-

FOTOLIA

flikten führen kann. Viele der heutigen Mode- und Kleinhunderassen gehören zu den Extremzuchten. Dies ist sehr bedauerlich: Erst die fehlende Nachfrage würde wohl viele Züchter davon abhalten, weiterhin an solch übertriebenen, für die Hunde mit viel Leid verbundenen Rassemerkmalen festzuhalten.

Rassemerkmal Haarkamm: Rhodesian Ridgeback.

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FOTOLIA

Rechtliche Grundlagen Sachkundenachweis

schaften, die Pflege von Hunden, die kanto-

Bereits vor der Anschaffung eines Hundes

nalen und nationalen Gesetze sowie die Erzie-

muss man sich unbedingt über die rechtli-

hung und den tiergerechten Umgang mit Hun-

chen Pflichten in Bezug auf die Hundehaltung

den kennen. Zudem müssen alle Hundehalte-

in der Schweiz informieren. So müssen ange-

rinnen mit jedem neuen Hund innerhalb eines

hende Hundehalter, die noch nie einen Hund

Jahres nach dem Kauf den praktischen Sach-

hatten, schon vor dem Kauf des Hundes einen

kundenachweiskurs absolvieren. In diesem

theoretischen Sachkundenachweis (SKN) er-

Kurs lernen die Teilnehmenden in verschiede-

bringen. In dem vierstündigen Theoriekurs ler-

nen Umweltsituationen die Grundlagen einer

nen die Teilnehmenden die artspezifischen Be-

tiergerechten Hundeerziehung.

dürfnisse, das Verhalten, rassetypische Eigen-

Listenhunde TATANGA 2006/WIKIMEDIA

Plant man, sich einen Hund anzuschaffen, der zu den «potenziell gefährlichen Hunderassen» zählt, muss man sich im Vorfeld unbedingt mit der komplizierten Gesetzeslage in der Schweiz auseinandersetzen. Die Kantone haben nämlich unterschiedliche Regelungen in Bezug auf

Nicht überall erlaubt: American Staffordshire Terrier.

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ISTOCK

mit erhöhtem Gefährdungspotenzial im öffentlichen Raum an der kurzen Leine gehalten werden und zum Teil auch einen Maulkorb tragen. Ferner kann das kantonale Veterinäramt bei Bedarf zusätzliche Massnahmen anordnen (z. B. Prüfung des H ­ undes auf Verhaltensstörungen, Verpflichtung der Halterinnen zum Besuch weiterer Kurse, Neuplatzierung des Hundes z. B. in e­ inem Tierheim, Kastration, Euthanasie). In einzelnen Kantonen existieren in der Hundegesetzgebung keine Rasselisten und Bestimmungen für potenziell das Verbot oder die Bewilligungspflicht sol-

gefährliche Hunderassen.

cher sogenannten Listenhunde. In verschie-

Es empfiehlt sich in jedem Fall, sich vor

denen Kantonen ist die Haltung von gewis-

dem Kauf beim jeweiligen kantonalen Veteri-

sen Hunderassen sowie Hunden aus Kreuzun-

näramt nach den spezifischen Regelungen und

gen dieser Rassen ganz verboten (z. B. Ame-

Hundegesetzen zu erkundigen.

rican Staffordshire Terrier, American Pitbull Terrier usw.). Andere Kantone kennen ledig-

Allgemeine Bestimmungen

lich eine Bewilligungspflicht für gewisse Hun-

In einigen Kantonen gilt ein ganzjähriger,

derassen. Grundsätzlich gibt es zwischen den

weitreichender Leinenzwang, während er in

einzelnen Kantonen grosse Unterschiede, was

anderen nur während der Setz- und Brutzeit im

die Einstufung potenziell gefährlicher Hunde-

Frühling und Sommer gilt. Grundsätzlich sind

rassen betrifft. In Kantonen, die eine Bewil-

Hunde in den meisten Kantonen im öffentli-

ligungspflicht kennen, erhalten nur volljäh-

chen Raum (Parks, Schulgelände, Bahnhöfe,

rige und nicht vorbestrafte Personen die Er-

Marktplätze etc.) sowie im Wald, am Waldrand

laubnis, einen Listenhund zu halten. Aus-

und in Naturschutzgebieten an der Leine zu

serdem müssen sie über eine Haftpflichtver-

führen. Hundehalter sind zudem meistens auch

sicherung verfügen und mit ihrem Hund ei-

gesetzlich verpflichtet, den Hundekot aufzu-

nen Hundeerziehungskurs besucht sowie eine

nehmen und ordnungsgemäss zu entsorgen.

Halterprüfung abgelegt haben. Je nach Kan-

Eine gute Zusammenstellung der kantona-

ton muss der Halter zudem einen Herkunfts-

len Hundegesetze findet sich auf dem Inter-

nachweis des Hundes erbringen, damit sicher-

netportal www.tierimrecht.org unter «Rechtli-

gestellt werden kann, dass der Hund aus ei-

ches > Hunde-Recht». Bei Unsicherheiten emp-

ner Zucht stammt, die den Anforderungen der

fiehlt es sich unbedingt, sich im Heimatkanton

schweizerischen Tierschutzgesetzgebung ent-

beim zuständigen Veterinäramt beraten zu las-

spricht. In einigen Kantonen müssen Hunde

sen. Beachten Sie, dass beim Übertritt mit dem

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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


ZVG

Hund in einen anderen Kanton die Gesetze des jeweiligen Kantonsgebietes gelten. Im Tierschutzgesetz und der dazugehörenden Verordnung sind die Mindestanforderungen für die Haltung und den Umgang mit Hunden geregelt. So schreibt das Gesetz etwa vor, dass Hunde täglich im Freien entsprechend ihren Bedürfnissen bewegt werden müssen – soweit möglich und erlaubt auch unangeleint. Ausserdem müssen Hunde täglich ausreichend Kontakt mit Menschen und wenn mög-

Verbotene Handlung: Kupierte Ohren.

lich auch mit anderen Hunden haben. Leider ist in der Schweiz die Haltung an der Kette und im Zwinger unter gewissen Bedingungen im-

spielsweise Zughalsbänder ohne Stopp und

mer noch erlaubt, obwohl diese Haltungswei-

Stachelhalsbänder sowie Geräte, die elektrisie-

sen nicht den Bedürfnissen des Hundes ent-

ren oder für den Hund unangenehme akusti-

sprechen und aus Sicht des STS verboten wer-

sche Signale aussenden oder chemische Stoffe

den sollten. Bei der Aufzucht und der Erzie-

abgeben. Als verbotene Handlungen bei Hun-

hung sowie beim Umgang mit den Hunden ist

den gelten das Kupieren der Rute und der Oh-

laut Tierschutzgesetz darauf zu achten, dass

ren. Aus diesem Grund sind ebenfalls das Aus-

die Sozialisierung gegenüber Menschen und

stellen, der Verkauf und die Einfuhr von Hun-

Artgenossen sowie die Gewöhnung an die Um-

den mit kupierten Ohren oder Ruten aus dem

welt gewährleistet sind. Erziehungshilfen, die

Ausland verboten.

Hunde in Angst versetzen oder ihnen Schmer-

ZVG

ZVG

zen zufügen, sind verboten. Dazu gehören bei-

Leider in der Schweiz noch erlaubt: Kettenhund.

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

In der Schweiz verboten: Erziehungshalsbänder mit Strafreiz.

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FOTOLIA

Anschaffung/Kauf Wer sich für einen Rassehund entscheidet,

giebig nach den Lebensverhältnissen der In-

sollte sich zuerst informieren, ob ein Hund der

teressenten erkundigen und auch nicht gleich

gewünschten Rasse vielleicht bereits in einem

bereit sind, Welpen zu verkaufen und abzu-

Tierheim auf einen neuen Lebensplatz wartet.

geben. Seriöse Züchter sind bereit, auch nach

Ist dies nicht der Fall, sollte man das Tier un-

dem Kauf bei Problemen mit dem Hund oder

bedingt nur bei seriösen Züchterinnen kau-

bei der Eingewöhnung beratend zur Seite zu

fen. In der Schweiz gibt es zwei Organisati-

stehen. Vorsichtig sollte man sein, wenn Züch-

onen, die Zuchtbetriebe streng kontrollieren

terinnen gleichzeitig mehr als zwei Hunderas-

und mit Label zertifizieren. Es sind dies das

sen züchten beziehungsweise anbieten. Eben-

Certodog-Züchterlabel und das goldene Güte-

falls keine guten Anzeichen sind, wenn man

siegel der Schweizerischen Kynologischen Ge-

die Mutter der Welpen nicht sehen darf und

sellschaft (SKG). Um sich an Ort und Stelle ein SCREENSHOT CERTODOG.CH

Bild von der Zuchtstätte und den Hunden zu machen, ist es unabdingbar, dieser vorab einen Besuch abzustatten. Empfehlenswert ist es, mehrere Züchter aufzusuchen, um die Bedingungen vergleichen zu können. Grundsätzlich ist es ein gutes Zeichen, wenn die Zuchtanlage sauber ist, man die Welpen gemeinsam mit ihrer Mutter sehen darf und diese in Haus und Garten bei Menschen aufgezogen werden. Es ist richtig, wenn sich die Züchterinnen aus-

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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


sich die Hunde scheu oder aggressiv verhal-

Seite stehen. Die Hunde werden ausschliesslich

ten. Seriöse Züchter geben zudem ihre Welpen

geimpft, gechippt und tierärztlich versorgt ab-

nicht vor der 10. bis 12. Lebenswoche ab. Ein

gegeben – und dies zu einem weit geringeren

Rassehund aus einer seriösen Zucht kostet zwi-

Preis als bei Rassezüchterinnen.

schen 1500 bis 1800 Franken.

Durch das Internet ist es heute möglich, in

Die Anschaffung eines Hundes aus dem

kürzester Zeit an unzählige Hundeinserate zu

Tierheim bringt viele Vorteile mit sich. Sie kön-

gelangen. Erschreckend viele Verkaufsinserate

nen dort sowohl junge als auch erwachsene

sind aber unseriös, einige sogar betrügerisch.

Tiere und neben Rassehunden auch verschie-

Viele dieser Hunde (in der Mehrzahl Welpen)

denste Mischlinge finden. Das Personal in den

stammen von sogenannten Massenvermehrern

Tierheimen ist fachlich geschult und kann die

aus osteuropäischen Ländern. Dort werden die

zukünftigen Besitzerinnen kompetent beraten.

Hunde meist unter nicht artgerechten, engen,

Da sich viele Hunde schon einige Zeit im Tier-

reizarmen und unhygienischen Bedingungen

heim aufhalten, kennen die Mitarbeiter auch

aufgezogen. Die Tiere sind häufig schlecht so-

bereits die grundlegenden Charakterzüge eines

zialisiert und weisen nicht selten bereits gra-

Hundes und können abschätzen, ob der Hund

vierende Verhaltensstörungen auf. Die Mutter-

und seine neuen Besitzer zueinander passen.

tiere bekommen einen Wurf nach dem ande-

Zudem ermöglichen Tierheime den zukünfti-

ren und fristen ein trostloses Leben als «Ge-

gen Halterinnen und den Hunden ein langsa-

bärmaschinen». Viel zu früh werden die Jung-

mes Kennenlernen: vor dem definitiven Kauf

tiere ihren Müttern entrissen – mit all den ne-

sind erst einmal gemeinsame Spaziergänge

gativen Folgen, die das für die Welpen in ge-

und «Probewochenenden» vorgesehen. Auch

sundheitlicher und sozialer Hinsicht nach sich

während der Eingewöhnungsphase oder bei

zieht. Durch die miserablen Aufzuchtbedin-

Verhaltensauffälligkeiten des Hundes in sei-

gungen und die häufig langen Transporte kön-

nem neuen Heim wird das Personal des Tier-

nen bei den jungen Tieren schwerwiegende ge-

heims den neuen Hundehaltern beratend zur

sundheitliche Probleme auftreten. Für die Welpen ist dies eine grosse Belastung, und viele

ICOLOURBOX

sterben deshalb bereits vor oder kurz nach der Übergabe. Wie aber kann man im Internet erkennen, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt? Es gibt einige Anhaltspunkte, auf die man achten sollte. Sehr misstrauisch sollte man bei Inseraten sein, die in fehlerhaftem Deutsch (oft

Bringen viele Vorteile: Hunde aus dem Tierheim.

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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erkennbar mit einem Übersetzungsprogramm)

Der Schweizer Tierschutz STS betreibt und

geschrieben sind. Verdächtig ist ebenfalls das

unterstützt eine eigene, seriöse Inserateplatt-

Angebot, den Hund nach Hause zu liefern, oder

form zur Tiervermittlung: www.adopt-a-pet.

dass die Übergabe an einem vereinbarten Ort

ch. Hier werden Tiere aus Tierheimen vorge-

wie an einer Autobahnraststätte oder auf ei-

stellt, die sehnlichst auf einen neuen Lebens-

nem hoch frequentierten Parkplatz stattfinden

platz warten.

soll. Wenn in einem Inserat keine Kontaktda-

Zunehmend vermitteln Tierschutz- oder

ten stehen oder lediglich eine Handynummer

Tierhilfeorganisationen unerwünschte Streu-

angegeben ist und weder Adresse noch andere

ner- und Strassenhunde aus Süd- und Osteu-

Informationen sowohl über Züchter, Geburts-

ropa. Einige dieser Organisationen haben das

stätte und Herkunftsort wie auch zum Hund

Tierwohl im Fokus und wollen verwahrlos-

fehlen, spricht alles für einen unseriösen An-

ten, hungernden, kranken oder durch die lo-

bieter. Oft werden im Internet von Inserenten

kale Gesetzgebung mit Massentötungen be-

auch mehrere Hunderassen angeboten. Das ist

drohten Hunden helfen und ihnen bessere Le-

meistens ein untrügliches Zeichen dafür, dass

bensbedingungen verschaffen. Sie engagieren

die Welpen aus Massenvermehrung oder ille-

sich auch vor Ort in der Aufklärung der Be-

galem Hundehandel stammen. Natürlich hat

völkerung und mit Kastrationsaktionen. Lei-

eine artgerechte, hundefreundliche Zucht ih-

der gibt es hier aber auch Organisationen, die

ren Preis. Deshalb sollte man Inseraten, in de-

unter dem Deckmantel des Tierschutzes private

nen Welpen zu Dumpingpreisen von nur eini-

Geschäfte und einen lukrativen Hundehandel

gen Hundert Franken angeboten werden, nicht

betreiben. Typischerweise fehlen auf den Web-

trauen. (Vgl. auch STS-Recherchen zum Inter-

sites solcher Organisationen Kontaktdaten und

nettierhandel sowie Merkblätter und Check-

Informationen zu Strukturen, Tätigkeiten und

listen zu Tierinseraten unter www.tierschutz.

Finanzierung, was darauf hindeutet, wie in-

com/tierhandel.)

transparent diese arbeiten. Ein weiteres Problem ist, dass Hunde in gewissen Ländern verschiedenen gesundheit-

SCREENSHOT FLOHMARKT.CH

lichen Gefahren ausgesetzt sind. So gibt es nach wie vor Gebiete, in denen ein hohes Tollwutrisiko besteht. Aber auch andere, vorwiegend durch Insekten und Zecken übertragene Krankheiten, die teilweise von einem infizierten Hund auf andere Hunde oder den Menschen übertragen werden können, bergen nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefahren. Der STS rät daher zur Vorsicht beim Kauf eines Hundes aus dem Ausland.

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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


ZVG

Kennzeichnungen und Registrierung von Hunden In der Schweiz müssen alle Hunde spätestens

und Fundtiere schnell zurück zu ihren Besitze-

drei Monate nach der Geburt oder bevor sie ih-

rinnen gebracht werden. Die Registrierung und

ren Geburtsort verlassen und abgegeben wer-

Anmeldung von Hunden in die zentrale Daten-

den eindeutig und fälschungssicher in einer

bank muss gesetzlich vorgeschrieben von Tier-

Tierarztpraxis markiert und in einer zentra-

ärzten vorgenommen werden.

len Datenbank registriert werden. Die Markierung erfolgt mit einem reiskorngrossen Mikrochip, der vom Tierarzt mithilfe einer speziZVG

ellen Spritze an der linken Halsseite des Hundes unter die Haut implantiert wird. Nach der Implantation kann jeder Hund mithilfe eines Lesegeräts zweifelsfrei identifiziert und seinem Halter oder seiner Halterin zugeordnet werden. Tierarztpraxen, Tierheime sowie Polizei- und Grenzstellen verfügen über Chiplesegeräte. Dadurch können Halter von verunfallten oder ausgesetzten Hunden ermittelt werden

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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FOTOLIA

Gesundheitsvorsorge: Mein Hund beim Tierarzt Hunde sollten mindestens einmal im Jahr zur

Sehr wichtig ist ausserdem ein guter Schutz

Gesundheitsvorsorge. Dabei überprüft die Tier-

vor Parasiten. Hunde müssen deshalb regel-

ärztin den allgemeinen Gesundheitszustand,

mässig entwurmt und prophylaktisch gegen

indem der Hund genau betrachtet und klinisch

Zecken und Flöhe behandelt werden. Ihr Tier-

untersucht wird. Nebst der optischen Begut-

arzt wird Sie bei der Wahl und Anwendung der

achtung wird der Hund dabei auch abgetastet,

Präparate gerne beraten.

Herz und Lungen werden abgehört, Ohren und Mundhöhle untersucht, und auch das Gewicht wird kontrolliert. Zum Schutz vor verschiedenen Infektionskrankheiten müssen jährlich die notwendigen Impfungen durchgeführt werden.

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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


ISTOCK

Mit Hunden zusammenleben Mit dem Einzug eines Hundes müssen sich

nötigen Nährstoffe in ausreichender Menge

neue Hundehalterinnen und ihre Familien da-

erhalten. Ohne Ergänzungsfuttermittel kön-

rauf einstellen, dass sie von nun an ihren All-

nen Hunde nicht vegetarisch ernährt wer-

tag mit ihrem Hund teilen werden und der Ta-

den. Sie sind von Natur aus Fleischfresser, die

gesablauf auch auf die Bedürfnisse des Hundes

aber durchaus auch einen gewissen Anteil an

abgestimmt werden muss.

pflanzlicher Nahrung zu sich nehmen können. Eine rein vegetarische oder vegane Ernährung

Fütterung

eignet sich für Hunde nicht. Kauknochen oder

Ausgewachsene Hunde müssen ein- bis zwei-

andere Kauobjekte sind eine willkommene Be-

mal täglich gefüttert werden, Welpen drei-

schäftigung und dienen zudem der Zahnhy-

bis viermal am Tag. Dabei ist auf eine aus-

giene. Von der Fütterung mit echten Knochen

gewogene Ernährung zu achten. Der Zugang

sollte man allerdings absehen, da die Gefahr

zu frischem Wasser muss immer möglich sein.

besteht, dass Knochensplitter den Darm ver-

Hunde können mit Fertigfutter oder frischem,

letzen oder es gar zu einem Darmverschluss

selbst zusammengestelltem Futter ernährt wer-

kommt. Stark gewürzte Speisereste vom Tisch

den, wobei bei der eigenen Zubereitung da-

sind ungeeignet. Einige Lebensmittel sind für

rauf geachtet werden muss, dass Hunde alle

Hunde ungesund oder können je nach Menge sogar giftig sein, etwa Schokolade, Knoblauch oder Trauben.

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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Körperpflege

arztpraxis. Oftmals muss der Zahnstein un-

Je nach Rasse kann der Aufwand für die Fell-

ter Narkose entfernt werden, damit Zähne und

pflege sehr hoch sein. Abhängig von Jahres-

Zahnfleisch möglichst lange gesund bleiben.

zeit und Fellstruktur muss das Fell wöchentlich oder sogar täglich gebürstet werden, um Verfil-

Zeitaufwand

zungen vorzubeugen. Gerade lange Haare müs-

Hunde sind vor allem dann glücklich, wenn

sen regelmässig von Schmutz befreit werden.

sie mit ihrem Menschenrudel eng zusammen-

Je nachdem müssen Hunde auch mit speziellen

leben und möglichst überall dabei sein dür-

Shampoos gebadet werden. Es sollte aber da-

fen. Wer den ganzen Tag arbeitet und seinen

rauf geachtet werden, dies wirklich nur wenn

Hund nicht zum Arbeitsplatz mitnehmen kann,

nötig zu machen. Denn der natürliche Fell-

sollte sich daher keinen Hund anschaffen. Da

und Hautschutz kann durch häufiges Scham-

Hunde hoch soziale Tiere sind, sollten sie pro

ponieren aus dem Gleichgewicht geraten und

Tag nicht länger als drei bis vier Stunden al-

das Fell dann schneller verschmutzen, verfilzen

leine gelassen werden. Zukünftige Hundehal-

und seinen natürlichen Glanz verlieren.

ter müssen sich darauf einstellen, dass Hunde

Regelmässige Pflege gilt auch den Ohren, insbesondere bei Hunden mit langem Behang

mehrere Stunden am Tag viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung brauchen.

wie beispielsweise dem Cockerspaniel, der unter häufigen Ohrenentzündungen leiden kann.

Bewegung und Beschäftigung

Auch die Krallen müssen gegebenenfalls, vor

Ausgiebige Spaziergänge sind die Grundlage

allem bei älteren Hunden, gekürzt werden. Da

einer glücklichen Mensch-Hund-Beziehung.

sowohl Rassehunde als auch Mischlinge häufig

Der gemeinsame Aufenthalt im Freien sollte

Zahnstein und Zahnfleischentzündungen auf-

aber nicht nur der Versäuberung dienen, son-

weisen, müssen Mundhöhle und Zähne regel-

dern den Hund auch geistig und körperlich for-

mässig kontrolliert werden, mindestens einmal

dern; denn Hunde sind Bewegungstiere und

jährlich beim Gesundheitscheck in der Tier-

nur zufrieden und ausgeglichen, wenn sie sich mehrmals am Tag austoben können und dabei

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wenn möglich auch nicht angeleint sind. Begegnungen und das Spielen mit anderen Hunden sind hierbei ganz wichtig. Der Hund sollte während der Spaziergänge die Umgebung intensiv mit der Nase erkunden können. Es bereichert daher seinen Alltag enorm, wenn immer

Ganz wichtig: Regelmässige Ohrpflege beim Cockerspaniel.

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FOTOLIA

senschaftlich unbestritten, dass Hunde – wie auch andere Tiere und selbst der Mensch – in einem eingeschüchterten, verängstigten Zustand kaum bis gar nicht fähig sind zu lernen. Untersuchungen haben ergeben, dass auf diese Weise trainierte Hunde sogar verstärkt zu Aggressionen gegenüber Menschen neigen. Unerwünschte Verhaltensweisen des Hundes sind meistens auf den Besitzer zurückzuführen. Aus diesem Grund sollte man sich bereits vor dem Kauf intensiv mit dem Verhalten des wieder andere Routen gewählt werden. Die Be-

Hundes sowie mit einer wissenschaftlich fun-

sitzerin kann mit abwechslungsreichen Spie-

dierten, hundegerechten Erziehung beschäfti-

len, in die auch in einem positiven Rahmen Er-

gen. Das ist eine durchaus faszinierende und

ziehungsübungen eingebaut werden können,

bereichernde Auseinandersetzung!

dazu beitragen, einen Spaziergang erlebnis-

Der Besuch einer seriösen Hundeschule,

reich zu gestalten. Es genügt nicht, den Hund

deren Methoden auf gewaltfreier Erziehung

nur im Garten zu halten oder beim Joggen oder

basieren, ist sowohl für Welpen als auch für

Velofahren neben sich her laufen zu lassen. Der

ausgewachsene Hunde sehr zu empfehlen. Hier

Hund hat sich dann zwar bewegt, aber er hat

lernt man, sich dem Hund gegenüber klar ver-

dabei keine neuen Sinneseindrücke aufgenom-

ständlich zu machen und das Verhalten des

men, keine Sozialkontakte gehabt und wurde

Hundes richtig zu interpretieren.

auch geistig nicht gefordert.

Hunde und Kinder Erziehung

Für Kinder ist der Hund grundsätzlich ein äus-

Jeder Hund braucht ein gesundes Mass an Er-

serst geeignetes Haustier. Denn kein anderes

ziehung. Besonders in unserem dicht besiedelFOTOLIA

ten Lebensraum hilft ein gut sitzendes HundeABC, Konflikten im Alltag vorzubeugen. Ist der Hund gut erzogen, kann der Besitzer dem Tier mehr Freiheit und Bewegungsspielraum gewähren. Die Hundeerziehung sollte freundlich und konsequent sein, auf positiver Verstärkung basieren und die natürlich vorhandene Lernbereitschaft der Hunde nutzen. Nie sollten Einschüchterungen, Strafen oder gar Schmerzen als Erziehungsmittel dienen. Es ist heute wis-

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Heimtier ermöglicht dem Kind eine solch aus-

land empfiehlt es sich, die Tiere eventuell bes-

geprägte soziale Interaktion. Aber genau diese

ser zu Hause zu lassen. Die Unterbringung in

Nähe kann natürlich unter gewissen Umstän-

einer gut geführten Tierpension oder einem

den auch Gefahren mit sich bringen. Aus die-

Tierheim wäre dann eine geeignete Alterna-

sem Grund sollten in einem Haushalt mit Kin-

tive. Oft besteht hier für die Hunde die Mög-

dern und Hund auch gewisse Regeln befolgt

lichkeit, sich während eines Probewochenen-

werden. Kinder können nicht selbstständig für

des bereits an die fremde Umgebung gewöh-

einen Hund sorgen. Die Verantwortung für die

nen zu können. Das erleichtert ihnen später die

Haltung und die Erziehung des Hundes tra-

Trennung von der Bezugsperson.

gen die Eltern. Die Kinder müssen im richti-

Im Zusammenhang mit Reisen muss da-

gen Umgang mit dem Hund angeleitet werden.

rauf hingewiesen werden, dass der Aufent-

Dies funktioniert selbstverständlich am besten,

halt im Auto bei warmen Aussentemperatu-

wenn die Erwachsenen dabei eine gute Vor-

ren für Hunde sehr schnell gefährlich werden

bildfunktion übernehmen. Kinder müssen bei-

kann. Bereits im Frühling kann beispielsweise

spielsweise lernen, den Hund weder beim Fres-

die Temperatur im Inneren eines parkierten

sen noch beim Schlafen zu stören. Der Hunde-

Autos trotz leicht geöffnetem Fenster schnell

korb muss als Rückzugsbereich für den Hund

auf über achtzig Grad Celsius ansteigen. Für

respektiert werden. Babys und Kleinkinder

Hunde wird ein Hitzestau im Auto in kürzester

dürfen nicht mit einem Hund alleine gelassen

Zeit zu einer tödlichen Falle.

werden. Erst etwa ab dem Alter von zwölf Jahren können Kinder mit einem gut erzogenen Hund auch alleine spazieren gehen.

Reisen mit Hunden Wenn Sie eine Reise planen, sollten Sie sich im Vorfeld gut überlegen, ob der Hund mitkommen kann. Grundsätzlich ist es für den Hund ZVG

natürlich sehr schön, wenn er mit dabei sein darf. Eine andere Umgebung und neue Eindrücke können auch für ihn sehr interessant sein. Gerade Reisen in südliche Länder sind für Hunde aber nicht unproblematisch. Zum einen leiden Hunde häufig unter der Hitze, zum anderen droht unter Umständen die Übertragung von gefährlichen Krankheiten. Auch wegen anderer Traditionen im Umgang mit Haustieren und Zutrittsverboten für Hunde im Aus-

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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


ISTOCK

Problemverhalten Gerade weil wir mit Hunden in so engem sozi-

hen und Internet propagieren Methoden, mit

alen Kontakt stehen, können auch leicht Ver-

denen man angeblich oft schon nach kürzes-

haltensweisen bei Hunden auftreten, die uner-

ter Zeit erfolgreich ist. Gerade weil die Prak-

wünscht sind und den Umgang im Alltag er-

tiken, die dabei in einigen Fällen angewandt

schweren. Häufige Problemverhalten sind etwa

werden, auf Einschüchterung und Bestrafung

Aggressivität gegenüber anderen Hunden oder

basieren, sollte man davon Abstand nehmen.

Menschen, grosse Ängstlichkeit, übermässiges

Es ist wichtig, sich bei Verhaltensproblemen

Bellen, unkontrollierbares Jagdverhalten, Lei-

Zeit zu nehmen und seriöse Hilfe zu suchen.

nenziehen oder auch Unsauberkeit. Für diese

Denn mit gezieltem Training und verschiede-

Verhaltensweisen kann es verschiedene Ursa-

nen Therapiemethoden lassen sich sehr gute

chen geben, und nicht immer ist es für die Be-

Erfolge erzielen. Am besten wendet man sich in

sitzer leicht, diese zu erkennen und dem Hund

solchen Situationen zuerst an seinen Tierarzt

das Verhalten abzugewöhnen. Eine Vielzahl

oder an speziell in Verhaltensmedizin ausge-

von Erziehungsratgebern sowie sogenannte

bildete Tierärztinnen (www.stvv.ch) oder tier-

Hundeflüsterer und Hundetrainer im Fernse-

psychologische Berater (www.vieta.ch).

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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FOTOLIA

Hundenachwuchs Die Tierschutzverordnung schreibt vor, dass

Pflichten auf einen zukommen. Dies gilt unab-

Tierhalterinnen in zumutbarem Ausmass da-

hängig davon, ob man mit einem Rassehund

für sorgen müssen, eine übermässige Vermeh-

züchtet oder mit einem Mischling für Nach-

rung von Tieren zu vermeiden. Als Hundehal-

wuchs sorgt. Das gewerbsmässige Züchten un-

ter sollte man, sofern man nicht selbst züch-

terliegt zudem einer kantonalen Melde- und

ten will, Vorkehrungen treffen, damit die ei-

Bewilligungspflicht. Daran geknüpft sind ei-

gene Hündin nicht ungewollt trächtig wird.

nige Bewilligungsvoraussetzungen wie bei-

Eine Hündin wird in der Regel zweimal im Jahr

spielsweise personelle Anforderungen für die

läufig, wobei die Läufigkeit etwa drei Wochen

Betreuung, Pflege, Zucht und Haltung der

dauert. Während dieser Zeit muss die Hündin

Tiere sowie tiergerechte Räumlichkeiten, Ge-

ständig unter Kontrolle gehalten werden. Aber

hege und Einrichtungen.

auch als Besitzerin eines Rüden sollte man auf-

Grundsätzlich sollte nur mit gesunden,

merksam sein und muss vermeiden, dass der

gut sozialisierten Elterntieren, die über einen

eigene Hund eine läufige Hündin deckt.

ausgeglichenen Charakter verfügen und we-

In Tierheimen warten viele Hunde, selbst

der ängstlich noch aggressiv sind, gezüchtet

Welpen, auf ein neues Zuhause. Man sollte sich

werden. Bereits während der Trächtigkeit muss

deshalb sehr gut überlegen, ob man wirklich

eine Wurfbox eingerichtet werden, damit die

eigenen Hundenachwuchs haben muss. Ent-

Hündin Zeit hat, sich daran zu gewöhnen. Das

scheidet man sich aber, mit dem eigenen Tier

Wurflager sollte leicht zu reinigen und genü-

zu züchten (und sei es auch nur mit einem ein-

gend gross sein, sodass das Muttertier mitsamt

zigen Wurf), muss man sich im Vorfeld genau

den Welpen seitlich ausgestreckt darin liegen

im Klaren darüber sein, was an Aufgaben und

kann. Um die Gesundheit der Hündin und des

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SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS


Nachwuchses nicht zu gefährden, sollte wäh-

den in dieser sensiblen Prägungsphase solche

rend der Trächtigkeit und insbesondere um den

Eindrücke zu gewähren, lässt sich dies später

Geburtstermin herum eine tierärztliche Kon-

nur sehr aufwendig nachholen. Es besteht die

sultation stattfinden. Man muss sich bewusst

Gefahr, dass ein Hund mit mangelnden Erfah-

sein, dass mit der Geburt der Welpen eine äus-

rungen in gewissen Situationen ängstlich oder

serst interessante Zeit beginnt, jedoch täglich

aggressiv reagiert.

auch sehr viel Pflege- und Reinigungsarbeit

Das Gesetz schreibt vor, dass Welpen nicht

auf einen zukommt. Zudem sollte rechtzeitig

vor dem 56. Lebenstag von ihrer Mutter ge-

für geeignete Lebensplätze für die Welpen ge-

trennt werden dürfen. Idealerweise erfolgt die

sorgt werden. Die ersten Wochen nach der Ge-

Abgabe zwischen der 10. und 12. Lebenswo-

burt vergehen wie im Flug – und ehe man sichs

che. Züchter sind dafür verantwortlich, dass sie

versieht, wird es auch schon Zeit, die Welpen

die zukünftigen Besitzer ihrer Welpen sehr ge-

an ihre neuen Halter abzugeben.

nau aussuchen. Hunde sollten nur an Personen

Sind die Jungtiere zwei bis drei Wochen alt,

abgegeben werden, welche tatsächlich die nö-

sollte ihnen direkt anschliessend an die Wurf-

tigen Voraussetzungen erfüllen, einem Hund

box ein kleiner, sicherer und rutschfester In-

ein artgerechtes Leben ermöglichen zu kön-

nenauslauf angeboten werden. Bereits ab der

nen. Dazu gehört auch ein gewisser finanziel-

vierten Lebenswoche kann man den Welpen

ler Rahmen, damit nebst dem Kauf auch Fut-

einen kontrollierten Zugang in ein Aussenge-

ter, Betreuung, Ausstattung und tiermedizini-

hege gewähren. Um der Mutterhündin einen

sche Versorgung gewährleistet sind.

gewissen Rückzug vor den Jungtieren zu ermöglichen, sollte sie jederzeit einen leicht erISTOCK

höhten Bereich aufsuchen können, der für die Welpen nicht erreichbar ist. Grösste Bedeutung muss man als Hundezüchterin der guten Sozialisierung der Welpen beimessen. Denn zwischen der 3. und 16. Lebenswoche machen die Junghunde ihre wichtigste Entwicklungsphase durch. Während dieser Zeit müssen die Hunde in einem geschützten, positiven Rahmen verschiedene Menschen (Männer, Frauen, Kinder), Tiere und Umweltsituationen (Stadt, Auto, öffentliche Verkehrsmittel, Gewässer, Felder, Wiesen, Wälder etc.) kennenlernen, damit sie später in unserer Gesellschaft entspannt mit den vielen Umweltreizen umgehen können. Verpasst man es, Hun-

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Das Wichtigste in Kürze • Wollen Sie sich einen Rassehund anschaffen,

• Hunde brauchen mehrere Stunden pro Tag

dürfen Sie ihn nicht nur nach dem äusse-

viel Aufmerksamkeit, Beschäftigung, Be-

ren Erscheinungsbild auswählen. Sie müssen

wegung und geistige Herausforderung. Als

sich auch über den ursprünglichen Verwen-

hoch soziale Tiere sollten sie nicht länger

dungszweck der Rasse und die damit ver-

als drei bis vier Stunden pro Tag alleine ge-

bundenen rassetypischen Charaktereigenschaften im Klaren sein.

lassen werden. • Die Hundeerziehung muss freundlich und

• Informieren Sie sich vor der Anschaffung ei-

konsequent erfolgen, auf positiver Verstär-

nes Rassehundes darüber, ob die Rasse zu

kung basieren und die natürliche Lernbe-

erblich bedingten Erkrankungen neigt oder

reitschaft der Hunde nutzen. Nie dürfen Ein-

gar zu den Extremzuchten zählt. Vom Kauf

schüchterung, Strafen oder gar Schmerzen

solcher Rassen sollte unbedingt abgesehen

Erziehungsmittel sein. Der Einsatz von Zug-

werden.

halsbändern ohne Stopp und Stachelhals-

• Mischlinge sind in der Regel weniger anfällig für Erbkrankheiten. • Hunde sollten nur von einem Tierheim oder von seriösen Züchtern gekauft werden. Der

bändern sowie von Geräten, die elektrisieren, für den Hund unangenehme akustische Signale aussenden oder chemische Stoffe abgeben, ist gesetzlich verboten.

Kauf eines Hundes über Internetinserate und

• Falls Probleme in der Gesundheit und/oder

ohne vorherige Besichtigung ist nicht emp-

bei der Erziehung auftauchen, sollte die erste

fehlenswert.

Anlaufstelle immer die Tierärztin oder der

• Ersthundehalter müssen vor dem Kauf ei-

Tierarzt sein. Bei Verhaltensstörungen soll-

nes Hundes einen theoretischen Sachkun-

ten Sie die Hilfe von speziell in Verhaltens-

denachweis erbringen. Ausserdem muss bei

medizin ausgebildeten Tierärzten oder tier-

jedem neuen Hund innerhalb eines Jahres

psychologischen Beraterinnen in Anspruch

nach dem Kauf ein praktischer Sachkunde-

nehmen.

nachweiskurs belegt werden. • Je nach Kanton sind die gesetzlichen Bestimmungen etwaiger Verbote oder Bewilligungspflichten potenziell gefährlicher Hunderassen sehr unterschiedlich. • In der Schweiz müssen alle Hunde mit einem Mikrochip markiert und in der zentralen Datenbank registriert werden.

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Nützliche Internetadressen • Schweizer Tierschutz STS; Themen, Hunde: www.tierschutz.com/hunde • Vermittlung von Tierheimhunden, Schwei-

• Zentrale Hundedatenbank Schweiz www.amicus.ch (ab 1.1.2016) • Augen auf beim Hundekauf: gemeinsame

zer Tierschutz STS: www.adopt-a-pet.ch

Informationskampagne des Bundesamts für

• Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und

­Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Veterinärwesen BLV; Tierhaltung, Hunde:

BLV und des STS: www.hundekauf.ch

www.blv.admin.ch/themen/tierschutz • Tierschutzgesetz und Tierschutzverordnung: www.admin.ch • Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Verhaltensmedizin (STVV): www.stvv.ch • Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz: www.stvt.ch • Berufsverband Diplomierter Tierpsychologischer Beraterinnen und Berater VIETA: www.vieta.ch

Buchempfehlungen • Astrid Nestler: DogsExperten. Welche Hunderasse passt zu mir? Die tollsten Hunde für Sportskanonen, Familienmenschen, Couchpotatoes & Co. München: Gräfe und Unzer 2012. • Ronald Lindner: Was Hunde wirklich wollen. München: Gräfe und Unzer 2015.

• Tina Horn und Daniela Jelinek: Mit 11 Kommandos leicht durch den Alltag. München: Gräfe und Unzer 2012. • Katharina Schlegl-Kofler: Der 6-StufenPlan Hundeerziehung. Das erfolgreiche Training ab dem 1. Jahr. München: Gräfe und Unzer 2014.

Herausgeber Schweizer Tierschutz STS

Autorinnen

Dornacherstrasse 101, Postfach, 4018 Basel

Dr. med. vet./MLaw Julika Fitzi-Rathgen,

Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90

Schweizer Tierschutz STS, Fachbereich Hunde

Postkonto 40-33680-3

Dr. phil. Arlette Niederer, Zoologin,

sts@tierschutz.com, www.tierschutz.com

Schweizer Tierschutz STS, freie Mitarbeiterin

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

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10’/1.2016

TIERREPORT – das offizielle STS-Magazin:

Tierschutz-Informationen aus erster Hand TIERREPORT TIERREPORT

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