Elena Mendoza_Zwei Szenen_EP14457

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MENDOZA

Zwei Szenen

für Viola Solo und Instrumentengruppen

Partitur

Zwei Szenen ELENA MENDOZA

für Viola Solo und Instrumentengruppen

(2019)

POD PETERS on demand

L E I P ZI G L ONDO N NE W YOR K

„Zwei

Szenen“ ist 2019 im Auftrag des Ensemble Modern entstanden und ihm zum 40. Geburtstag 2020 gewidmet

Besetzung

Viola Solo

Flöte (auch Altflöte in G)

Klarinette 1 in B

Klarinette 2 in B (auch Bassklarinette)

Posaune

Akkordeon

Klavier

Schlagzeug 1

Schlagzeug 2

Violine 1

Violine 2

Viola 2

Violoncello 1

Violoncello 2

Kontrabass

Schlagzeug 1, Instrumentarium: Große Trommel, Vibraphon, große Lotosflöte (ca. 23 cm), 2 Styroporblöcke. Besondere Schlegel: 2 Superballs (siehe 1. Partiturseite), große Haushaltsbürste, Kontrabassbogen

Schlagzeug 2, Instrumentarium: Lion’s roar, 3 Triangel (hoch/ mittel/ tief), mittleres Tam-tam, Marimba (4 Oktaven), großes Spring-drum (z.B. Marke „Remo“), 1 Styroporblock. Besondere Schlegel: 2 Superballs (siehe 1. Partiturseite), große Haushaltsbürste

Klavier, zusätzliche Utensilien: 2 Superballs (groß/ klein), 2 Styroporblöcke, mittelhartes Plektron, Wasserglas, dicke Glasmurmel, 1 Büschel Streicherbogenhaare

Gruppen und Positionen

Szene I „Dum mors nos dividat“

Gruppe 1: Gruppe 2:

Klavier Schlagzeug 1 Schlagzeug 2

Violoncello 1

Violine 1 Posaune

Flöte

Klarinette 1 Klarinette 2

Viola 2 Violoncello 2

Violine 1 Kontrabass

Akkordeon

Viola Solo (Position 1)

Szene II „Kafkas Gemeinschaft“

Fängt an wie Szene I und endet in Zf. 4 nach dem Bewegungsteil wie folgt:

Gruppe 1: Gruppe 2:

Klavier Schlagzeug 1 Schlagzeug 2

Violoncello 1

Flöte

Klarinette 1 Klarinette 2 Posaune

Violoncello 2

Streicher-Solistengruppe, in einer Reihe stehend (Position 2): Viola Solo/ Violine 1/ Kontrabass/ Violine 2/ Viola 2

Akkordeon

Szenische Situationen

Das Stück erforscht die Beziehungen zwischen dem Solisten/Solistin, seinem Instrument und dem Ensemblekollektiv aus einer szenischen Perspektive.

Im ersten Teil Dum mors nos dividat wird ein Heiratsritual des Solisten/Solistin mit dem eigenen Instrument, der Bratsche, inszeniert. Die geflüsterten/gesprochenen Texte, die von dem Solisten und den InstrumentalistInnen der ersten Gruppe mit der Musik verflochten werden, sind Fragmente der lateinischen Heiratsliturgie. Sie sollen in einem möglichst neutralen Ton vorgetragen werden. Die gesamte Szene geht auf Material des Musiktheaterstücks „La ciudad de las mentiras“ zurück.

Im zweiten Teil Kafkas Gemeinschaft wird die solistische Stellung musikalisch und räumlich aufgelöst. Ab Ziffer 1 entstehen verschiedene Bewegungssituationen auf der Bühne, dessen musikalisches Material in Kästen flexibel zu gestalten ist. Dieses Material soll auswendig gelernt, alternativ können Marschgaben benutzt werden. Die gesamte Szene basiert auf der Kurzerzählung „Gemeinschaft“ von Franz Kafka:

Wir sind fünf Freunde, wir sind einmal hintereinander aus einem Haus gekommen, zuerst kam der eine und stellte sich neben das Tor, dann kam oder vielmehr glitt, so leicht wie ein Quecksilberkügelchen gleitet, der zweite aus dem Tor und stellte sich unweit vom ersten auf, dann der dritte, dann der vierte, dann der fünfte. Schließlich standen wir alle in einer Reihe. Die Leute wurden auf uns aufmerksam, zeigten auf uns und sagten: Die fünf sind jetzt aus diesem Haus gekommen. Seitdem leben wir zusammen, es wäre ein friedliches Leben, wenn sich nicht immerfort ein sechster einmischen würde. Er tut uns nichts, aber er ist uns lästig, das ist genug getan; warum drängt er sich ein, wo man ihn nicht haben will? Wir kennen ihn nicht und wollen ihn nicht bei uns aufnehmen. Wir fünf haben früher einander auch nicht gekannt, und wenn man will, kennen wir einander auch jetzt nicht, aber was bei uns fünf möglich ist und geduldet wird, ist bei jenem sechsten nicht möglich und wird nicht geduldet. Außerdem sind wir fünf und wir wollen nicht sechs sein. Und was soll überhaupt dieses fortwährende Beisammensein für einen Sinn haben, auch bei uns fünf hat es keinen Sinn, aber nun sind wir schon beisammen und bleiben es, aber eine neue Vereinigung wollen wir nicht, eben auf Grund unserer Erfahrungen. Wie soll man aber das alles dem Sechsten beibringen, lange Erklärungen würden schon fast eine Aufnahme in unsern Kreis bedeuten, wir erklären lieber nichts und nehmen ihn nicht auf. Mag er noch so sehr die Lippen aufwerfen, wir stoßen ihn mit dem Ellbogen weg, aber mögen wir ihn noch so sehr wegstoßen, er kommt wieder.

Licht

Wenn es technisch möglich ist, kann man die zwei solistischen Positionen (Position 1: Bratsche Solo und Position 2: Streicher-Solistengruppe) mit einem hellen Spot versehen. Bei den Bewegungsteilen in der zweiten Szene (Ziffern 1-3) kann man mit leichten Lichtstimmungswechsel spielen. Lichtanweisungen werden in der Partitur angegeben.

Edition Peters

For more than 200 years, Edition Peters has been synonymous with excellence in classical music publishing. Established in 1800 with the keyboard works of J. S. Bach, by 1802 the company had acquired Beethoven’s First Symphony. In the years following, an active publishing policy enabled the company to expand its catalogue with new works by composers such as Brahms, Grieg and Liszt, followed in the twentieth century by Richard Strauss, Arnold Schoenberg and John Cage.

Today, with its offices in Leipzig, London and New York publishing the work of living composers from around the world, Edition Peters maintains its role as a champion of new music. At the same time, the company’s historic and educational catalogues continue to be developed with award-winning critical and pedagogical editions.

Seit über 200 Jahren steht die Edition Peters für höchste Qualität im Bereich klassischer Notenausgaben. Gegründet im Jahr 1800, begann der Verlag seine Tätigkeit mit der Herausgabe von Bachs Musik für Tasteninstrumente. Schon 1802 kamen die Rechte an Beethovens erster Sinfonie hinzu. In der Folgezeit wuchs der Katalog um neue Werke von Komponisten wie Brahms, Grieg und Liszt sowie – im 20. Jahrhundert –Richard Strauss, Arnold Schönberg und John Cage. Als Verleger zahlreicher zeitgenössischer Komponisten aus aller Welt ist die Edition Peters mit ihren Standorten Leipzig, London und New York auch weiterhin Anwalt neuer Musik. Zugleich wird das Verlagsprogramm im klassischen wie im pädagogischen Bereich kontinuierlich durch vielfach preisgekrönte Ausgaben erweitert.

The offices of Edition Peters in Talstraße, Leipzig Geschäftssitz der Edition Peters in der Leipziger Talstraße
Photo © Irène Zandel

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