SEKEM Insight

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SEKEMs Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Ägypten

SEKEM Insight Nr. 80 - April 2009

Liebe Leserinnen, liebe Leser, nach drei Jahren ist eines der größten, durch europäische Partner mitfinanzierten Projekte SEKEMs zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. Das 13-Dörfer-Projekt wurde zum Jahresende 2008 beendet. In diesen Tagen erreicht die Europäische Union als einem Mitfinanzierer des Projekts der umfangreiche Abschlussbericht. Er zeigt eindrücklich, wie wichtig das Projekt für die Menschen in SEKEMs Nachbardorf Gelfina und seinen 12 Nachbarkommunen war. Tausende haben von den direkten Leistungen des Projekts profitiert und Tausende werden auch in Zukunft Nutznießer der Aktivitäten sein, die von der SEKEM Development Foundation fortgesetzt werden. Das sind fast alle. In Anlehnung an den Abschlussbericht bieten Ihnen diese Ausgabe von SEKEM Insight einen Rückblick über drei Jahre 13-Dörfer-Projekt. Er stellt ebenfalls dar, wie wichtig das Vorhaben auch für die Entwicklung der ägyptischen Initiative war. Denn das Projekt hat SEKEMs internationale Reputation als verlässlicher Partner mit großer Kompetenz in sozialer Entwicklung weiter gefestigt.

Ihr Redaktionsteam

Projekte

Bildung

Ereignisse

Erfolgreicher Abschluss des 13-Dörfer-Projektes

Community School eröffnet Chancen

Stuttgarter Delegationsbesuch

SEKEM schließt 13 Dörfer-Projekt nach drei Jahren erfolgreich ab

Seit mehr als drei Jahren kommen Dorfbewohner - Männer und Frauen - in Gremien zusammen um gemeinsam über die Entwicklung des ländlichen Lebensumfeldes zu beraten und zu entscheiden

Die SEKEM Development Foundation (SDF), SEKEMs nicht profitorientierter Arm für soziale Entwicklungsprojekte, hat zum Ende des Jahres 2008 das dreijährige „13-Dörfer-Projekt“ abgeschlossen. In diesen Tagen wird das Projekt auch in Zusammenarbeit mit der EU endgültig finanziell und logistisch abgewickelt. Das Projekt hat seit 2006 unzählige materielle, finanzielle und soziale Entwicklungsimpulse angestoßen, welche die dörfliche Lebenswelt der dreizehn Gemeinden im Umkreis der SEKEM-Mutterfarm

nahe Belbeis nachhaltig geprägt haben. Der weitaus überwiegende Teil der Aktivitäten wird dank der Unterstützung der SEKEM Development Foundation und ihrer europäischen Fördervereine nach dem offiziellen Projektende fortgesetzt werden können. Das Zentrum des Projekts befand sich in SEKEMs nächstgelegenen Dorf Gelfina und dessen 12 Nachbarortschaften. Hier organisierte das 13-Dörfer-Projekt unter Anleitung von SEKEMs Sozialarbeitern zunächst regelmäßige Gruppenberatungen

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dörflicher Entscheidungsträger, um so das Bewusstsein für die Bedeutung von Themen kommunaler Entwicklung dauerhaft zu verbessern. Dazu gehörten beispielsweise Beratungen zu persönlicher Hygiene und sanitären Einrichtungen, dem angemessenen Umgang mit domestizierten Tieren, oder der Entsorgung von Abfällen. Für diese Treffen wurden lokale Versammlungsräume, Schulen oder auch die Dorfmoscheen verwendet. Über hundert dieser Veranstaltungen fanden im Laufe der drei Jahre statt. Besondere Aufklärungsarbeit, die durch die Mitarbeiter des SDF Hospitals durchgeführt wurde, wendete sich an Mütter vor und nach der Geburt und klärte über sexuelle Fragen wie die genitale Verstümmelung von Mädchen und Frauen (FGM) auf. Das medizinische Team besuchte dazu die Dörfer und stellte auch Informationsmaterialien bereit, oft in Bildform auch für diejenigen, die das Lesen und Schreiben nicht beherrschten. Das Team besuchte die Dörfer einmal im Monat und bot ein grundlegendes medizinisches Untersuchungsprogramm zur gesundheitlichen Vorbeugung an. So hat es im Rahmen von mehreren Dutzend Veranstaltungen rund 8.800 Dorfbewohner erreicht. Außerdem wurden mehr als 3.400 schwangere Frauen im SDF Hospital selbst untersucht. Zum Programm gehörte auch die Ausbildung von 11 neuen und bereits tätigen Hebammen sowie 17 Sozialarbeitern im Gesundheitsbereich. Sie nahmen jeweils an mehr als einem Dutzend Fortbildungsveranstaltungen zu gesundheitlichen Themen teil. Die umfassende Erfahrung, welche die SDF in der Förderung von Kindern, die im

ländlichen Ägypten oft von Kinderarbeit betroffen sind, sammeln konnte, konnte auch in eine neue Projektkomponente einfließen. Familien, die einen Teil ihres Einkommens durch die Arbeit ihrer Kinder decken müssen, wurden gezielt gefördert. 100 der als „Kamillekinder“ bekannten Jungen und Mädchen haben im Verlauf der drei Jahre an einem intensiven Bildungsprogramm teilgenommen, das gängige Schulfächer wie Mathematik umfasste und diese mit künstlerischen Aktivitäten verband. Wo nötig konnten die Kinder überdies an einem Alphabetisierungsprogramm und einem medizinischen Präventivprogramm teilnehmen, in dessen Rahmen sie alle drei Monate vom Team des SDF Hospitals untersucht und behandelt wurden. Ein Alphabetisierungsprogramm stand auch den mehr als 600 Frauen der Dörfer zur Verfügung, die kaum Lesen und Schreiben konnten. In Belbeis wurde für sie eine eigene Klassenstunde in Zusammenarbeit mit einer lokalen Bildungseinrichtung eingerichtet. Erfolge erzielte das Projekt auch in der Bildung für ältere junge Ägypter. Zwei neue Ausbildungsgänge konnten am Berufsbildungszentrum in den Bereichen Computerreparatur und -wartung und Klempnerei eingerichtet werden. Die Studienpläne wurden im ersten Jahr des Projektes neu entwickelt. Insgesamt hatten bis zum Jahresende 2008 mehr als 120 Studenten die neuen Studiengänge erfolgreich absolviert. Ein erfreulich großer Teil von ihnen bestand aus Mädchen - auch in den technischen Fächern. Im Bereich Umweltschutz und dörfliche Entwicklung befasste sich ein Experte damit, ein Konzept für ein nachhaltiges System zu entwickeln,

das es ermöglichen würde, die Abfälle der rund 2.000 Haushalten zu sammeln, abzutransportieren und an anderer Stelle zur Verwertung aufzuarbeiten. Zunächst wurden designierte Gelände für die Sammlung und Sortierung der verschiedenen Abfälle bereitgestellt. Im Anschluss daran wurden Geräte wie eine hydraulische Presse sowie Sortieranlagen in Betrieb genommen, mit denen die Abfälle nun sortiert werden konnten. Auch hier fanden zahlreiche Dorfbewohner Arbeit. Als tauglichste Lösung für das Sammeln und Transportieren erwies sich ein 65-PS-Traktor mit passendem Anhänger, der bis heute die Abfallsammlung mit einfachen Eselskarren von Hand erfolgreich ersetzt. Für die Beseitigung flüssiger Abfälle errichtete die SDF ein kleines BioKlärwerk, das moderat belastete Abwässer auf natürliche Weise bakteriologisch reinigt und das Wasser so für die Verwendung in der Landwirtschaft aufbereitet. Dies hat die Wasserversorgung der Felder und dörflichen Pflanzungen verbessert. Der Traktor, der zur Müllabfuhr eingesetzt wird, wird ebenfalls zum Abtransport des Wassers genutzt und bewährt sich so doppelt. Der letzte Teil des Projekts befasste sich mit der Einrichtung von neuen Formen der Mikrokreditfinanzierung und der Stärkung dörflicher Entscheidungsstrukturen. Gemeinsam mit erfahrenen Partnern in diesem Bereich in Ägypten hatte die SEKEM Development Foundation zunächst Konzepte für die Finanzierung von Klein- und Kleinstunternehmen im Gouvernorat Sharkeya entwi-

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ckelt. Mehr als 220 Kredite konnten so an Männer und Frauen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern vergeben werden. Insgesamt wurden insgesamt mehr als 1 Mio. ägyptische Pfund (ca. 125.000 €) im Verlauf der drei Jahre für die Kreditvergabe eingesetzt - gerade auch vor dem Hintergrund einer hervorragenden Rückzahlungsrate ein großer Erfolg. Auf kommunaler Ebene haben die SDF und ihre Kooperationspartner den Aufbau lokaler Arbeitsgruppen und -zentren vorangetrieben. Die gemeinsame Arbeit sollte so auch

dauerhafte Wurzeln schlagen. Sieben dörfliche Beratungsgremien wurden auf diese Weise eingerichtet, in denen wichtige Entwicklungen wie die Einrichtung des Müllentsorgungssystems oder der Umweltschutz geplant und kooperativ umgesetzt werden. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem deutschen Förderverein der Initiative und dessen vorausschauender Initiative im Vorfeld des Projekts während der Planungsphase, waren nahezu alle Maßnahmenbereiche

große Erfolge und können in Zukunft fortgesetzt werden. Die SDF arbeitet bereits an Nachfolgeprojekten, zum Beispiel neuen Wegen, die Wasserver- und -entsorgung in den wenig erschlossenen Gemeinden weiter zu verbessern. Bijan Kafi Bilder dieser Seite von oben nach unten: Kamillekinder während des Unterrichts; Frauen nehmen an Gemeindeversammlung teil; Kreditnehmer des Mikrokreditfonds in ihren Läden (Schreiner, Saatgutverkäuferin, Schuster); eine renovierte Dorfschule. Vorherige Seite von links nach rechts: Teilnehmerinnen an einer Gemeindeversammlung; Schülerinnen der neuen Ausbildungskurse; Bio-Klärwerk; Kreditnehmerin in ihrem Laden

Klimaneutrales Erdgas in Baden-Württemberg und Bayern - durch SEKEM Die Technischen Werke Schussental (TWS), ein regionaler Energieversorger mit Sitz in Ravensburg bietet seit Jahresbeginn CO2neutrales Erdgas an. Nach dem Motto „Global denken, lokal handeln“ kauft die TWS TÜVgeprüfte CO2-Zertifikate aus dem Klimaschutzprojekt von SEKEM. Der Energieversorger trägt dem wachsenden Umweltbewusstsein ihrer Kunden Rechnung und bietet das Produkt Oberschwabengas CO2-frei in ganz BadenWürttemberg und Bayern an. Auch beim umweltschonenden Erdgas fallen bei der Produktion, während des Transports und vor allem bei der Verbrennung Kohlendioxid an. Dieses Treibhausgas schädigt die Atmosphäre global, egal, wo es entsteht und ausgestoßen wird. Unvermeidbare Emissionen können somit durch Klimaschutzmaßnahmen an jedem anderen Ort der Erde neutralisiert werden.

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Um die Menge an Treibhausgasemissionen zu neutralisieren, die Oberschwabengas CO2frei bei der Wärmeerzeugung in Haushalten und Unternehmen freisetzt, kauft die TWS Zertifikate aus dem Emissionsminderungsprojekt von SEKEM. Bei dem Projekt werden organische Reststoffe zu hochwertigem Kompost verarbeitet. Dabei entsteht nur ein Bruchteil der bei der herkömmlichen Entsorgung entstehenden Treibhausgasemissionen. Die vermiedenen klimaschädlichen Emissionen werden dabei in Form von Zertifikaten ausgegeben. Die Zertifikate entsprechen den internationalen Standards der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Kunden, die sich für Oberschwabengas CO2-frei entscheiden, investieren aktiv in den Klimaschutz. Die TWS liefert das Produkt derzeit in ganz BadenWürttemberg und Bayern. Andere Bundesländer können auf Anfrage beliefert werden Weitere Informationen gibt es unter www.oberschwabengas.de.

Dr. Ibrahim Abouleish feiert Geburtstag Am 23. März wurde zu Dr. Ibrahim Abouleishs Geburtstag in der Sekem-Akademie Goethes Märchen von der grünen Schlange und der

Das Eurythmieensemble SEKEMs präsentiert Goethes Märchen von der Schlange und der schönen Lilie

schönen Lilie uraufgeführt. Das bildete den Auftakt der alljährlichen Festwoche, die am 26. März, wie immer einem Donnerstag, ihren Höhepunkt fand. Dieses Märchen gehört zu den geheimnisvollsten Texten Goethes, die man vielfältig interpretieren kann. Dass die Dramatisierung über die Eurythmie einen ganz neuen Zugang eröffnet, der die Weisheit des Gemüts und nicht die „Irrlichter“ des Denkens anzuregen versteht, zeigten diese wunderbaren Präsentationen. Während das Märchen von einem Sprecher kräftig artikuliert auf arabisch vorgetragen wurde, machten die Mitwirkenden der Eurythmiegruppe Sekem, erweitert durch die Eurythmiestudenten der Schule für Kunst der Heliopolis Akademie jede Figur in Gebärde und Gestik sichtbar. Daraus entstand, unterstützt durch die farbigen Kostüme und Zwischenmusik des Heliopolis Kammerorchester unter der Leitung von Bernhard Sieberer, eine Darbietung, welche die Bühne zu einem Ort werden ließ, an dem objektive Kräfte des Menschen und der Welt in ein sinnreiches Zusammenspiel kamen. Christoph Graf, der das Projekt als künstlerischer Leiter inszenierte, gelang es ausgezeichnet, die arabische Sprache in die Bewegungen miteinzubeziehen und kulturelle Brückenschläge in der Weltsprache der Eurythmie sichtbar zu machen. Nicht nur diese Aufführung wurde von insgesamt mehr als 1.400 Menschen besucht. Neben kurzen Reden und Ansprachen wurde viel musiziert und gesungen. Erstmalig wurde auch ein Zirkus eingeladen, und obwohl die geplante Zeit am Ende des Festes um eine gute Stunde überschritten war, fieberte das gesamte Publikum mit den Künstlern, Clowns und Zauberern mit. Daniel Baumgartner & Regina Hanel

Stuttgarter Delegation besucht SEKEM Anlässlich des 30 jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Kairos und der Stadt Stuttgart reiste eine Stuttgarter Delegation von 40 Personen aus Stadtverwaltung, Politik, Medienvertretern, des Oberkirchenrates und Vertretern anderer Institutionen und Einrichtungen, die in der Zusammenarbeit mit Ägypten aktiv sind, im April nach Kairo. Sie besuchte neben einigen offiziellen Stationen am 16. April auch die SEKEM Farm. Die Delegation wurde von Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster geleitet. In den letzten Monaten hatte der deutsche SEKEM-Verein die Beziehungen zur Stadt Stuttgart intensiviert. Dadurch konnte das Interesse an der Arbeit von SEKEM geweckt und die Delegation für einen Besuch begeistert werden. Auf der SEKEM Farm wurden die Gäste durch Dr. Ibrahim Abouleish, seine Frau und Helmy Abouleish empfangen und anschließend über die Farm und durch die Betriebe und Kultureinrichtungen geführt. Nach der Feier in der SEKEM-Schule, in der deren Schüler Darbietungen aus dem Unterricht zeigten, fand ein Abschlussgespräch statt, das Gelegenheit bot, Fragen zu stellen. Neben Bewunderung für das bisher in SEKEM Erreichte wurde oftmals die besondere Atmosphäre und die positive, menschliche Haltung der SEKEM Mitarbeiter erwähnt. Der ägyptischen Gastfreundschaft entsprechend durfte ein biologischdynamischer Imbiss im Programm nicht fehlen. „Mit dieser Delegation haben wir es mit einem Menschenkreis zu tun, der, zum Teil aus seiner Lebens- und Arbeitssituation heraus, anderen Leitbildern zu folgen gewohnt ist. Sozialen und kulturellen Zielen zu folgen, so wie SEKEM es versucht, ist ihnen in dieser Konsequenz oftmals neu. Das führte zu Staunen, teil-

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weise zur Verblüffung. Man konnte jedoch beobachten, wie nach ein bis zwei Tagen das Interesse wuchs, interessierte und auch kritische Fragen gestellt wurden, zum Beispiel wie es um die Kamillekinder und das Thema Kinderarbeit, den Abschlusskreis und die Kontrolle der Mitarbeiter stehe.“, berichtet Waltraud Bandel. Sie nahm als Vertreterin des deutschen SEKEMVereins an der Delegationsreise teil und hatte so die Gelegenheit, mit den Reiseteilnehmern im Gespräch zu bleiben. „In vielen Gesprächen, die sich im Nachhinein ergaben, wurde jedoch deutlich, dass sozialer Wandel zuweilen auch neuer Wege bedarf. Bewunderung und Achtung blieben; Nachdenklichkeit trat hinzu.“ Der Besuch in SEKEM und der anschließende intensive Gesprächsaustausch haben die Pläne zu mehr Kooperation weiter vertieft. Wir denken jetzt auch an gemeinsame Projekte, zum Beispiel die Organisation eines Schüleraustauschs, um jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, andere Kulturen aktiv erleben zu können. Der SEKEM-Verein freut sich auf die nächste Begegnung im Juli in Stuttgart, wenn die Jubiläumsfeierlichkeiten der Städtepartnerschaft im Rahmen eines mehrtägigen Programms fortgesetzt und die Stuttgarter in die vielfältigen Aktivitäten eingebunden werden sollen. Der Stadtverwaltung, insbesondere Dr. Frederic Stephan ist für die Organisation der Delegationsreise zu danken, die allen Teilnehmern vielfältige neue Erlebnisse und Eindrücke ermöglichte und durchgehend zum Ziel hatte, neue zukünftige Projekte zwischen den beiden Städten im Sinne einer echten Partnerschaft für Kulturaustausch zu ermöglichen. Ein konkreter Schritt, durch persönliches Interesse Frieden und Verständigung zu fördern. Christina Boecker

Förderverein Österreich setzt sich erfolgreich für SEKEM ein Nach einem Treffen mit den Fördervereinen Deutschlands, der Schweiz und den Niederlanden in SEKEM gründeten Ernst Rose und Hermann Becke mit maßgeblicher Hilfe von Elisabeth Gergely im Jahr 2004 den österreichischen Förderverein. Bis 2009 wuchs dieser auf 84 Mitglieder und rund 40 Interessierte an. „Sekem-Österreich“ will durch netzwerkartige Zusammenarbeit von Menschen und Institutionen wirken, das heißt Menschen mit der SEKEMIdee vertraut machen und auch Jugendliche beteiligen, und in diesem Geist die Begegnung von Orient und Okzident fördern. Der Vorstand bestehend aus Soleiman Ali, Ilse Anderwald, Friedl und Hermann Becke, Ernst Rose und Gabi Spiegel werden durch einen Beirat - unter anderem besetzt mit Elisabeth Gergely und Clemens Mader - unterstützt und treffen sich alle 6 bis 8 Wochen. Schwerpunkte des Jahres 2008 waren die Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit für die Professionalisierung des Musiklebens in SEKEM und für die zukünftige Heliopolis-Universität sowie Bemühungen zum Aufbau von Netzwerken, vor allem durch Kontakte zu österreichischen Universitäten. Erfreulicherweise waren beide Initiativen erfolgreich. Der Tiroler Dirigent und Musikpädagoge Bernhard Sieberer hat seine Tätigkeit als künstlerischer Leiter im Herbst 2008 aufgenommen (siehe den Bericht in SEKEM Insight). Außerdem wurden institutionelle Partnerschaften mit der Karl-Franzens-Universität Graz (Erforschung von Heilmitteln gegen Bluthochdruck und Diabetes) und der Technischen Universität Graz (University Chair of Innovation) geknüpft.

Auch die Gründung des Regional Centre of Expertise on Education for Sustainable Development Cairo (RCE Cairo) wurde vom RCE Graz maßgeblich unterstützt. Dank gilt in diesem Zusammenhang besonders Dr. Hani Sewilam (Heliopolis Academy – International Affairs). Seine Unterstützung hat die Vereinsmitglieder in ihrer Arbeit sehr bestärkt und zu ihren Erfolgen angetrieben. In finanzieller Hinsicht unterstützt Sekem-Österreich ein österreichisches Chorprojekt, das zu Ostern 2009 in SEKEM stattfinden wird, und gemeinsam mit den anderen Fördervereinen SEKEMs Absolventen Mohamed Ali Khater bei seiner dreijährigen Ausbildung zum „Farm Administrator“ in Venezuela. In seinem Dankbrief schreibt dieser: „Ich werde mit meinem Diplom zurückkommen und mich dafür einsetzen, SEKEM zur besten Farm der Welt zu machen.“ Auch die Website des Vereins (www. sekemoesterreich.at) wurde 2008 neu erstellt. Die Vereinsmitglieder sind nun bestrebt, nach den erfolgreichen Treffen 2004 in SEKEM und 2007 in Granz im Jahre 2010 ein neues Treffen aller europäischen Fördervereine vorzubereiten. Friedl Becke

Impressum: Herausgeber: SEKEM, Egypt Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben. Redakteure: Christina Boecker Bijan Kafi Kontakt: SEKEM-Insight c/o SEKEM Holding P.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt insight@SEKEM.com

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