Nr. 92 - April 2010
Insight
SEKEMs Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Ägypten
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser In dieser Ausgabe berichten wir von zahlreichen neuen Initiativen. SEKEM hat in den vergangenen Monaten zwei neue wirtschaftliche Vorhaben begründet, deren Ziel es ist, biologische Produkte und das Ideal der Nachhaltigkeit im Energiesektor zu mehr Anerkennung zu verhelfen. In beiden Fällen kooperiert SEKEM mit Partnern: dänischen und österreichischen Initiativen. Im März nahmen auch die jährlichen Feierlichkeiten im Rahmen der SEKEM-Festwoche anlässlich des Geburtstages des SEKEMGründers Dr. Ibrahim Abouleish neue, internationalere Züge an. Gleich vier kulturelle Initiativen führten in dieser Form erstmals ägyptische und europäische Künstler zusammen. Schulkinder, Mitarbeiter und Vertreter der Kulturwelten in Ägypten, Deutschland und Österreich kamen zusammen um durch Musik, Gesang und Theater Toleranz zu fördern und den Gewinn der Vielfalt selbst zu erleben. SEKEM hat kulturelle stets gleichberechtigt neben wirtschaftliche Innovation gestellt. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen zeigen, wie alle, die sich für SEKEM engagieren, davon im Vollsinne „profitieren“.
Ihr Redaktionsteam
Kunst und Kultur
Neue Firma
SEKEM Energy
Internationale Kulturbegegnungen
Nützlinge für die Landwirtschaft
Kooperation für die Energiewende
Mit Musik und Theater für interkulturelle Toleranz und Bildung Gemeinsame internationale Projekte in den Künsten fördern interkulturelle Toleranz und geben Jugendlichen neue Perspektiven.
Aufführung der Oper „Orpheus und Eurydike“ als österreichische und ägyptische Schulkooperation
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ie jährlichen Feierlichkeiten aus Anlass des Geburtstages von SEKEM-Gründer Dr. Ibrahim Abouleish im März zählen zu den Höhepunkten der Feste, die im Jahresverlauf von SEKEM-Mitarbeitern und Freunden für ihre Kollegen und die Öffentlichkeit veranstaltet werden. Sie finden stets unter Beteiligung mehrerer Hundert Mitarbeiter und in Anwesenheit zahlreicher Besucher der Partner in Ägypten und gelegentlich auch internationalen Organisationen statt und schließen stets eine far-
benfrohe Auswahl an Kunst- und Kulturaktivitäten ein. Auch viele Kinder und Auszubildende aus den sozialen Einrichtungen nehmen mit eigenen Projekten teil. Oft nutzen auch internationale Besucher die Gelegenheit, selbst einen Beitrag zu leisten. In diesem Jahr war die Veranstaltung noch internationaler als sonst üblich. Musikalische Begegnungen Unter der Leitung des Musikers Hans Erik Deckert gastierte das CelloSEKEM Insight | April 2010 | Seite 1
Kultur
im März und hielt zahlreiche Vorträge zum Thema „Goethe und der Islam“ für Mitarbeiter und Besucher. Im Rahmen des Besuches der weltweit bekannten Expertin für die Arbeiten Goethes zum Islam nahm das Eurythmie-Ensemble SEKEMs auch die eurythmische Inszenierung von Goethes Märchen „Von der grünen Schlange und der schönen Lilie“ in arabischer Sprache wieder auf. Ein Jahr später wurde sie so in der Heliopolis Akademie erneut aufgeführt. SEKEM Peace Voices 2010
Das Cello-Orchester “gastiert” in SEKEMs Firma Lotus und spielt für die dortigen Mitarbeiter
Orchester mit 12 Cellisten bereits zum zweiten Mal in SEKEM. Schon vor 2 Jahren hinterließ es einen nachhaltigen Eindruck. Besonders das in einem Beduinenzelt zur Eröffnung der neuen Farmgrundstücke auf dem Sinai durchgeführte Konzert, das trotz eines heftigen Sandsturms die Besucher begeisterte, war ein herausragendes Erlebnis. Es entstand der Wunsch nach einem erneuten Besuch des Orchesters, der in diesem Jahr erfüllt werden konnte. Auch der diesjährige Gastbesuch wurde zu einem musikalisch herausragenden und überraschenden Erlebnis für alle Teilnehmer. Die 12 Cellisten aus aller Welt nahmen als Teil von SEKEMs Festwoche an vielfältigen musikalischen Aktivitäten teil und leisteten ihren Beitrag zu einer buchstäblich multikulturellen künstlerischen Begegnung. Sie spielten zu unzähligen Anlässen, oft in unerwarteten Situationen: auf regulären Bühnen wie unter freiem Himmel, im Freilichtheater wie in den Firmen, in den Produktionshallen und auf dem Dach der Firma Hator als Auftrakt zur Eröffnung des „SEKEM Festes“, mit den Kindern im Schulorchester und für die Kinder des Kindergarten. Alle Aktivitäten, die von SEKEMs musikalischem Leiter Bernhard Sieberer mit Phantasie und Überraschungseffekten in das Programm integriert worden
waren, wurden von den Musikern interessiert und mit großem menschlichem Engagement mitgetragen. Das Cello-Orchester lieferte mit dem „Ave verum“ von Mozart oder kraftvollen Stücken argentinischen Ursprungs ein mitreißendes und für die ägyptischen Zuhörer ungewohntes Hörerlebnis. SEKEM war in den Tagen ihres Besuchs von dem eindrücklichen und ungewöhnlichen Bild mit ihren Instrumenten von Ort zu Ort ziehender Cellisten geprägt. Als „Orchester-Karawane“ besuchten sie zahlreiche Firmen für improvisierte kurze Mitarbeiterkonzerte. Sie boten allen Mitarbeitern einen außergewöhnlichen Arbeitstag. Hans Erik Deckert führte darüber hinaus auch ein musikalisches Seminar zum Thema “Die gemeinschaftsbildenden Kräfte der Musik Musikalische Prozesse als Vorbild für das menschliche Miteinander auf allen Gebieten” durch. Deckert arbeitete mit den TeilnehmerInnen insbesondere an einer musikalischen Phänomenologie und legte besonderen Wert auf die Qualität des aktiven Hörens im interkulturellen Kontext. Wissenschaftliche Zusammenarbeit Prof. Katharina Mommsen, Dozentin an der amerikanischen Stanford University, besuchte SEKEM ebenfalls
2008 war das Chorprojekt “SEKEM Peace Voices” gegründet worden. Dieser Chor setzt sich aus allen bestehenden Chören SEKEMs zusammen, darunter die Chöre der Lehrer und Schulkinder, der SEKEM Jugendchor, der Chor der Mitarbeiter und derjenige der Heliopolis Akademie. Ebenfalls teil nahm ein Gastchor aus Europa. Chorleiter Bernhard Sieberer verschmolz diese unterschiedlichsten Sänger und Sängerinnen für einige Tage zu einem neuen, multikulturellen und international geprägten Chor, dessen Teilnehmer erleben durften, dass selbst erworbenes musikalisches Gut unabhängig von Sprache und Kulturraum eine verbindende und Grenzen überschreitende Kraft hat. Die ersten Aufführungen der „SEKEM Peace Voices“ waren 2009 gemeinsam mit dem Vokalensemble „Vocappella“ aus Innsbruck/Österreich durchgeführt worden. In diesem Frühjahr stieß der Tiroler Jugendchor mit 30 Teilnehmern unter der Leitung von Oliver Felipe zu den Chören SEKEMs. Eine Woche lang durften sie mit ihren österreichischen Kollegen proben und mehrfach auftreten. Auch die Chorsänger taten es ihren Kollegen vom Cello-Orchester gleich und besuchten als „Chorkarawane“ die verschiedenen SEKEM-Betriebe. Das ägyptische Publikum war begeistert und ließ sich nicht zweimal bitten, auch den Rhythmus mit zu klatschen. Den meisten Applaus ernteten die Künstler für traditionelle arabische
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Kultur
Aufführung eines ägyptischen Märchens durch Schüler und Schülerinnen der SEKEM-Schule in SEKEMs Freilichttheater
Stücke, welche die Österreicher mit dem SEKEM-Kinderchor darboten. Für alle mitwirkenden Sänger war diese Woche eine herausragende Erfahrung. Während für die Ägypter das Singen mit einem ausländischen Chor vor allem durch kulturelle Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten den Horizont erweiterte, stand für die europäischen Besuchern die musikalische Komponente im Vordergrund. Alle profitierten von der Gelegenheit, mit einem großen, anspruchsvollen, und erfahrenen Chor zu singen. Theaterkooperation unter Schulen Die musikalischen und gesanglichen Austausche konnten am 17./18. März durch eine Zusammenarbeit unter Schulen im Bereich des Theaters ergänzt werden. Die Oberstufe der Rudolf Steiner Landschule Schönau in Österreich, ehemalige SchülerInnen der Walddorfschule Hamburg Nienstetten in Deutschland, SchülerInnen und LehrerInnen der SEKEM-Schule sowie MitarbeiterInnen SEKEMs bildeten ein interkulturelles Ensemble von 50 Personen unter der Leitung von Friederike Hansen, Uwe Hansen, Roberto Pellacini und Karin von Hardenberg. Zur Aufführung kam die Oper „Orpheus und Eurydike“ von Willibald Gluck in der SEKEM-Schule sowie in der Heliopolis Akademie in
Kairo, nachdem sie bereits mehrfach in Österreich aufgeführt worden war. Trotz der anspruchsvollen Dauer des Stücks von eineinhalb Stunden und der deutschen Aufführungssprache begeisterte das Stück auch die ägyptischen Besucher in ganzer Länge. Die Musik, von Jugendlichen gesungen und gespielt, farbenfrohe Kostüme und energische, feurige Tänze, faszinierten das ägyptische Publikum und sorgten für eine begeisterte, aufmerksame und gespannte Atmosphäre. Vor allem die Teilnahme und Integration der ägyptischen SängerInnen erregte Bewunderung bei den Mitschülern und Kollegen. Lange Zeit war das Stück zunächst in Ägypten eingeübt worden. Fünf ägyptische SchülerInnen und Lehrer erhielten daraufhin durch eine großzügige Unterstützung des österreichischen Fördervereins die einmalige Gelegenheit, mehrere Aufführungen auch in Österreich zu besuchen. „Wir erlebten eine ganz andere Musik als in Ägypten“ staunte eine Schülerin. „Die SängerInnen konnten zwar nicht miteinander sprechen, doch durch den Gesang wurde uns deutlich, dass wir eine gemeinsame Sprache gefunden hatten. Wir sangen, als wären wir eine Person gewesen“ berichtete einer der begleitenden Lehrer nach der Rückkehr.
Kultur und Wirtschaft Hand in Hand Das Ziel der Begegnung verschiedener Kulturen nicht nur im Dialog, sondern in konkreten Arbeitszusammenhängen, ist für SEKEM in Kultur wie in Wirtschaft stets ein integraler Teil des Selbstverständnisses gewesen. Diese Begegnungen systematisch und regelmäßig besonders durch künstlerische Zusammenarbeit zu fördern, zeichnet SEKEM darüber hinaus aus. Denn im Lebens- und Arbeitsumfeld der ägyptischen Initiative bewegt sich jeder Mitarbeiter naturgemäß an den Schnittpunkten der Kulturen. Dies erlaubt Begegnungen, die in ihrer Intensität und Vielfalt andernorts selten sind. Die Künste können als international verständliche Sprache Toleranz unter den Kulturen fördern und einen Raum besonders für junge Menschen schaffen, neue Perspektiven eröffnen: „Die Reise war mehr als ein Erfolg. Ich lernte viel und vor allem: an jedem Tag, an dem wir nicht lernen, verkümmern wir“ fasst ein Lehrer zusammen. SEKEM dankt A. Luetkenhorst vom Landschulheim Schönau, Hermann Becke und dem österreichischen Förderverein sowie Frau Hansen, dem schweizer und dem holländischen Förderverein für die großzügige finanzielle und praktische Unterstützung. Stephanie Langers, Martina Dinkel
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Kultur
Großer Andrang beim Stuttgarter SEKEM-Tag Erstmalig mit aktiver Beteiligung von Partnerorganisationen ausgerichteter SEKEM-Tag 2010 zieht mehr als 200 Teilnehmer in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Dr. Abouleish erinnerte daran, dass die Vielfalt ein Grundprinzip SEKEMs sei. In SEKEM gibt es keine Spezialisierung auf Kosten der Vielfalt, was oft die Fachleute, gerade unter den Ökonomen erstaunt, weil sie nach allen Prognosen dann mit Misserfolgen der SEKEM Firmen rechnen müssen. Dr. Abouleish erklärte das SEKEMWunder mit einem Vergleich zur Natur, die auch durch Integration und durch die Vielfalt der Arten sich entwickelt.
Prof. Helge Löbler (Uni Leipzig) moderiert die Diskussion mit Dr. Bruno Sandkühler, Jürgen Schweiß-Ertl (Mahle Stiftung), Klaus-Peter Murawski (Bürgermeister der Stadt Stuttgart) und Dr. Ibrahim Abouleish.
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nterkulturelle Kompetenz – eine regionale und globale Herausforderung. Unter diesem Motto stand die diesjährige Mitgliederversammlung des Fördervereins, die mit einem öffentlichen SEKEM-Tag am 17. April im Schillersaal der Liederhalle begangen wurde.
Die SEKEM Freunde in Deutschland wollten damit ein öffentliches Forum schaffen und den partnerschaftlichen Dialog mit weiteren Initiativen anstoßen. So fand nach der Mitgliederversammlung des Vereins eine Podiumsdiskussion statt, an der verschiedene Projekte vorgestellt wurden, die interkulturelle Verständigung fördern wollen. Herr Schweiß-Ertl, Geschäftsführer der Mahlestiftung, stellt die interkulturelle Bildungsinitiative IBIS vor. Dr. Bruno Sandkühler die Nothilfe für traumatisierte Kinder in interna-
tionalen Krisengebieten, ein Projekt der „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“. Herr Murawski, Bürgermeister der Stadt Stuttgart stellt das Stuttgarter Bündnis für Integration vor und die Leitlinien, nach denen die Stadt Integrationspolitik betreibt. Dabei betonte er, dass in Stuttgart bereits vor Jahren ein Paradigmenwechsel vollzogen wurde: wurde früher Ausländerpolitik mit dem Ziel betrieben, den Aufenthalt der ausländischen Mitbürger als Gäste zu verwalten, so würden nun Projekte gefördert, die ausländische Mitbürger als Teil der Stadt begreifen und integrieren, die ihre Andersartigkeit als Chance zur Bereicherung begreifen und darum kämpfen, gerechte Bildungschancen für jedes Kind zu schaffen. SEKEM können sie auch besuchen: www.SEKEM-reisen.de
Einen wichtigen Schwerpunkt bildeten die Berichte über die HeliopolisUniversität. Sie will die Studenten dazu befähigen, selbständig zu denken und die Nachhaltigkeit als Prinzip zu begreifen. Dazu ist die Zusammenarbeit mit Universitäten in vielen Ländern geplant, mit einigen deutschen Hochschulen wurde bereits eine konkrete Zusammenarbeit vereinbart. Durch bildreichen Vortrag und eine Ausstellung konnte der Architekt Winfried Reindl die geplanten Bauten eindrücklich vorstellen. Dazu gab es die Gelegenheit, einen Baustein für die Universität zu erwerben in Form eines ägyptischen Skarabäus. Die Teilnehmer nutzten außerdem die Möglichkeit, sich in den Pausen an den Informationsständen der SEKEM Freunde, aber auch der befreundeten Einrichtungen Yalla eV (Ägyptischer Freundeskreis), KuKuK Kultur- und Kunstverein und IBIS zu informieren. Die SEKEM Freunde danken herzlich der Stadt Stuttgart, deren Oberbürgermeister Dr. Schuster die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte und die zusammen mit der Mahle-Stiftung die Veranstaltung finanziell unterstützt hat. Christina Boecker
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Wirtschaft
Österreichisch-Ägyptisches Know-How für die Energiewende SEKEM gründet mit steirischen Energiefachleuten die SEKEM Energy GmbH und setzt sich für nachhaltige Energieversorgung von Regionen, Gemeinden und Unternehmen ein.
Gründungsversammlung von SEKEM Energy: Elfriede Werner, Evelyn Schweinzger, Horst Strießnig, Ing. Leo Riebenbauer, Bakk. Birgit Birnstingl-Gottinger, Prof. Dr. Ibrahim Abouleish, Prof. Dr. Michael Narodoslawsky, Soraya Abouleish, Dr. Reinhard Schanda
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n Kooperation mit Fachleuten aus Österreich hat SEKEM die SEKEM Energy GmbH gegründet. Die neue Firma mit Sitz in der Steiermark hat es sich zur Aufgabe gemacht preiswerte und umweltschonende Energieversorgung unter Nutzung von regionalen, erneuerbaren Ressourcen zu fördern. Das Angebotsportfolio umfasst zur Zeit Beratung, Konzepterstellung und Planung von Projekten zur nachhaltigen Energieversorgung unter Berücksichtigung der Ressourcenausstattung, des Bedarfs und der Energieeinsparpotentiale einer Region. SEKEM Energy betreut Projekte über alle Planungsstadien hinweg bis zur Umsetzung.
SEKEM und ihre Partner reagieren damit auf die wachsende Nachfrage von Regionen, Gemeinden und Betrieben, die im Kampf mit teuren fossilen Energieträgern und stetig wachsendem Energieverbrauch nach ökonomisch und ökologisch akzeptablen Alternativen suchen. SEKEM Energy möchte mit seiner Philosophie der Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit zur Erreichung der vordringlichen Energieversorgungsziele
beitragen: Reduktion der Kosten, Energieeinsparung und optimale Ressourcennutzung, Leistung eines aktiven Beitrages zum Klima- und Umweltschutz, Größtmögliche Versorgungssicherheit, Steigerung der regionalen Wertschöpfung. Zur Erreichung dieser Ziele finden sich verschiedene Leistungen und Maßnahmen im breit gefächerten Portfolio. Neben der Erstellung von Konzepten des Ressourcenmanagements und der Entwicklung umfassender Energielösungen steht z.B. auch die Vermittlung von Finanzierungen für nachhaltige Energieprojekte im Fokus der Arbeit.
SEKEM Energy vereint Know-How und Erfahrung zweier angesehener Initiativen im Bereich der nachhaltigen Energie: des steirischen Vereins Öko-Cluster mit seinem Netzwerk von ExpertInnen und der ägyptischen Initiative SEKEM, die demonstriert, dass nachhaltige Entwicklung und kommerzieller erfolgreich kombiniert werden können. Die Geschäftsführung wurde Frau Bakk. Birgit Birnstingl-Gottinger und Ing. Leo Riebenbauer übertragen. Dr. Ibrahim Abouleish berät SEKEM Energy im Rahmen des wissenschaftlichen Beirats. Shenja Paar
SEKEM Energy GmbH - Firmendaten
Forschung und Entwicklung
Standort: Steinberg 132, A-8151 Hitzendorf
Auch Forschung und Entwicklung ist ein wichtiger Aspekt für SEKEM Energy. So soll direkt zur Lösung praktischer Probleme und damit zu Innovation und anwendungsorientierter Weiterentwicklung beigetragen werden. Derzeit entwickelt ein bereits finanziertes Forschungsprojekt digitale Instrumente zur Erfassung und Nutzung erneuerbarer Energiepotenziale in der Steiermark.
Geschäftsführung: Bakk. Birgit BirnstinglGottinger, Ing. Leo Riebenbauer Schwerpunkt: Beratung, Konzepterstellung, Planung bis Umsetzung von Projekten zur nachhaltigen Energieversorgung unter besonderer Rücksichtnahme auf Ressourcenausstattung, Bedarf und Energieeinsparpotential einer Region; Monitoring des gesamten Prozesses und Beteiligung an der Umsetzung
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Mehr informationen: http://www.SEKEMenergy.com
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Impressionen
Impressionen aus SEKEM
Die Eltern der Kinder des Schulchores wurden vor kurzem zu einem kleinen privaten Konzert im sonnigen Innenhof des SEKEM Medical Centers eingeladen. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, selbst zu erleben wieviel Freude und Kraft ihre Kinder mit ihren Klängen, ob stimmlich oder instrumental, in die Herzen der Zuschauer zaubern können. Tatkräftig wurden die jungen Musiker vom Chor der Lehrer, Chor der Zentralverwaltung und dem Chor der SEKEM-Mitarbeiter unterstützt. Mit Spannung verfolgten die Eltern die Beiträge der Kinder, die ebenfalls neugierig nach ihren Familien Ausschau hielten und die Aufmerksamkeit sichtlich genossen. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Überreichung neuer Halstücher für alle Chormitglieder durch Gudrun und Sarah Abouleish. Sie waren von SEKEMs Firma Naturtex gestiftet worden. Von nun an erscheinen alle Chormitglieder bei ihren Auftritten in roter Einheit. Beim dritten und letzten Teil der Aufführung, den arabischen Liedern, sangen dann auch die Eltern, die Kinder der Heilpädagogik, Gäste und Mitarbeiter SEKEMs tatkräftig aus den Rängen mit. Auch die Mitarbeiter des SEKEM Medical Center werden die farbenfrohe Veranstaltung sicher nicht so schnell vergessen.
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Kurznachrichten
BioVision-Konferenz in Alexandria Herbert Girardet, Programmdirektor des World Future Council, an dem auch Dr. Ibrahim Abouleish in beratender Funktion teilnimmt, hat auf der BioVision Konferenz in Alexandria, Ägypten, zwei Vorträge im Rahmen von Podiumsdiskussionen gehalten. Er sprach zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Städte in Küstenregionen und erörterte, warum der Klimawandel als globales Erbe zu betrachten ist. Zum Auftakt der Konferenz, die sich mit den Themen Umwelt, Gesundheit und Landwirtschaft auseinandersetzte, sprachen mehrere Nobelpreisträger, darunter Peter Agre (Chemie, 2003) und Eric Maskin (Wirtschaft, 2007). Rund 2000 Besucher nahmen an der Konferenz teil. Sechs Nobelpreisträger hatten ihr Kommen zugesagt. Herbert Girardet präsentierte auch die jüngsten Arbeitsvorhaben des WFC zu den Themen „Regenerative Städte“ und „Bio-Abscheidung von CO2“. Beide Themen gehören zu den Arbeitsschwerpunkten des WFC. Girardet‘s Vorträge zogen unter anderem Materialien aus dem letzten Buch des WFC heran: ‘Eine erneuerbare Welt – Energie, Ökologie, Gleichberechtigung’. Der World Future Council setzt sich für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen ein. Seine bis zu 50 Mitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt, Wissenschaft und Kultur – und von allen fünf Kontinenten. Der Rat identifiziert mithilfe seines Netzwerks von Wissenschaftlern, Parlamentariern und Umwelt-Organisationen weltweit zukunftsweisende Politikansätze und fördert ihre Umsetzung auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Der World Future Council ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Hamburg.
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Mehr informationen: http://www.worldfuturecouncil.org
Nützlinge für die biologische Landwirtschaft Zum Beginn des Jahres 2010 hat SEKEM eine weitere wirtschaftliche Initiative gegründet. Die neue Firma „Predators“ ist eine Kooperation mit den dänischen Firmen „EWH Bioproduction“ and „Envision“. Ein Team von zehn Mitarbeitern wird in dem neuen Betrieb Nützlinge für die Verwendung in der biologischen Landwirtschaft produzieren. Hier bekämpfen sie auf umwelt- und produktverträgliche Weise zahlreiche verschiedene Schädlinge die vor allem in Gewächshäusern gezogene Pflanzen wie Gurken, Paprika oder Tomaten befallen. Rasha el Moriegy ist Projektkoordinatorin und führt das Team, welches bereits im vergangenen Jahr auf SEKEMs Farm „Adleya“ mit ersten Tests begonnen hatte. Die meisten von SEKEMs in Gewächshäusern gezogenen Produkten sowie Permakulturen befinden sich auf Adleya. Auf diese Weise konnte umfassendes Praxiswissen über die Zucht der Nützlinge unter den klimatischen Bedingungen in Ägypten bereits gewonnen werden. Die dänischen Partnerfirmen, die bereits seit mehreren Jahren in dieser Branche tätig sind, fügen ihr umfassendes technisches Know-How hinzu. Beide waren bereits seit längerem auf der Suche nach einem ägyptischen Partnerbetrieb. Das Wissen des gesamten Teams soll nun dazu eingesetzt werden die Massenproduktion zu beginnen. Vor allem Nützlinge wie Chrysoperla (bei Blattläusen), Orius (bei Trips), Trichogramma (bei Eier legenden Parasiten) sowie Phytoseiulus Persimilis (bei Spinnmilben) sollen zunächst gezüchtet werden. Weitere sollen nach einer Studienphase der in Ägypten verbreiteten Schädlinge ausgewählt werden. SEKEM selbst verwendet die Nützlinge und vertreibt diese um so die biologische Landwirtschaft in Ägypten noch besser fördern zu können.
Holländischer Förderverein lädt ein Der holländische Förderverein der SEKEM-Initiative lädt zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung ein. Die Veranstaltung am 29. Mai 2010 soll nicht nur Mitgliedern, sondern auch der allgemeinen Öffentlichkeit eine Gelegenheit geben, sich über die ägyptischen und internationalen Projekte und Vorhaben der SEKEM-Initiative zu informieren. Dr. Ibrahim Abouleish wird zu der Versammlung mit einem Vortrag zum Thema nachhaltige Entwicklung und Islam in Ägypten beitragen. Er wird ebenfalls die Pläne für SEKEMs Heliopolis Universität erläutern, die im Herbst 2011 in Ismailia in der Nähe von Kairo eröffnet werden wird. Das „Saffier Kwartet“ und Karim Eharruyen auf der Oud, einem traditionellen arabischen Instrument, werden die Veranstaltung musikalisch begleiten. Die Versammlung findet am 29. Mai 2010 um 19.30 Uhr im Congrescentrum Antropia, Hoofdstraat 8, in Driebergen statt. Der Eintritt beträgt 10 Euro.
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Mehr Informationen: Telefon: 070 306 2640 info@SEKEMvrienden.nl
Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben. Redakteure: Christina Boecker Bijan Kafi Kontakt: SEKEM-Insight c/o SEKEM Holding P.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt insight@SEKEM.com Bildnachweis: 1,2,3,6: Sandra Poettrich; 4: SEKEM; 5: SEKEM Energy. Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers.
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