CHF 18.–
612
JANUAR 2020
# L O V E STG A L L E N
Wissen, Bewegung, Genuss — Das Guide-Magazin von St.Gallen-Bodensee Tourismus
612 — Das Guide-Magazin von St.Gallen-Bodensee Tourismus
Tickets ab St. Gallen online: www.chaeserrugg.ch
AUSGABE — 02
Z U FA L L
GOLD IM MUND
CHAOTISCHE RETTUNG
GROSSE S BIGNIK
So erwacht St.Gallen
St.Galler Stiftsbibliothek
Textil einmal anders
10
38
80
#lovestgallen
Authentische Schweiz und Architektur von Herzog & de Meuron
9 783952 511800
ZUFALL — 612
Region St.Gallen-Bodensee in Zahlen
251
Thurgau
Etwas mehr als ¼ Kilometer misst der Bodensee an seiner tiefsten Stelle. Gelegen zwischen Fischbach (DE) und Uttwil bei Romanshorn (CH).
1794
Auf der Spitze des «Hohen Kasten», knapp 1800 m ü. M., liegt das einzige und schönste Drehrestaurant der Region.
1438
Auf dieses Jahr geht das erste Rezept der St.Galler Bratwurst zurück. Ihr grosser Siegeszug begann Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute werden pro Jahr rund 30 Millionen Stück hergestellt. Das entspricht 6000 km Wurst. Zürichsee
Rapperswil-Jona
150’000
Und mehr Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen jährlich die rund 470 Vorstellungen im Theater St.Gallen, dem einzigen Dreispartenhaus der Region.
Wil
2
669
Mit knapp 700 m ü. M. gehört die Gallusstadt zu den höchstgelegenen Städten der Schweiz.
1880
3
See-Gaster
T
Töfflifahrerinnen und Töfflifahrer gingen am 1. Juni 2019 in Lenggenwil SG zum Töffli-Treff. Ein neuer Rekord. Wahrscheinlich sogar Weltrekord. Ringzug S4
Walensee
Voralpen-Express Thurbo Appenzeller Bahnen Appenzeller Bahnen, Zahnradstrecke
Sar
Rein ins Vergnügen 1
St.Mangen Einfach eintauchen ab Seite 15
Bodensee
2
Mit der Bahn Genussvoll unterwegs ab Seite 19
8 1
6
3
Rorschach
5
Winteraktivitäten In der Stadt und ausserhalb ab Seite 26
4
St.Gallen
4
Stiftsbezirk UNESCO-Weltkulturerbe ab Seite 38 7
Appenzell AR
5
Rheintal
6
Theater Musical-Zauber ab Seite 48
Appenzell AI
7
Haus des Weins Architekturperle ab Seite 58 8
Toggenburg
rganserland
Kunstmuseum (K)ein Zufall ab Seite 44
Am Wasser Hotspots ab Seite 70 Werdenberg
Liechtenstein
612 — EDITORIAL
Über das Potenzial, Lieblingsstadt zu sein
Lieber Gast Liebe Einheimische Leuchtturm-Charakter und Strahlkraft weit über die regionalen Grenzen hinaus. Das hat unsere Boutique-Town mit unvergleichlich schönem Stiftsbezirk. Zu verdanken haben wir diese Perle dem irischen Mönch Gallus, der 612 die Einsamkeit suchte, bei der Mülenenschlucht zufällig stolperte und himmlisch berührt den Grundstein legte für St.Gallen. Ein Glücksfall. St.Gallen hat das Potenzial, zur Lieblingsstadt zu werden. Für viele ist sie es bereits. Die Gallusstadt bereichert auf eine Art, wie es kaum eine zweite Stadt in ihrer Grösse tut. Zurückhaltend, auf eine Art, beflügelnd, auf die andere. Immer zauberhaft selbstverständlich, bisweilen fast (zu) bescheiden. Wir schwärmen für ein City-Bijou und damit für eine ganze Region. Wie unbeschreiblich schön sie ist, erfahren Sie – im wahrsten Sinne des Wortes – am besten per Bahn. Erkunden Sie, entdecken Sie: Zauberhaftes, Vielfältiges, Erstaunliches, AtemberaubendSchönes. Wer Augen und Herz offen hat, wird reich beschenkt. Zum Beispiel mit dem unbeschreiblichen Gefühl von Freiheit. Schön, dass Sie hier sind, zwischen Bodensee und Alpstein, Rheintal und Fürstäbtestadt. Kommen Sie bitte zurück. Und überlassen Sie dabei alles oder nichts dem Zufall.
St.Gallen-Bodensee Tourismus
Thomas Kirchhofer Direktor
Tobias Treichler Vizedirektor 5
EINBLICK — 612
612 stellt vor Nico Kast ist der geborene Künstler. Der freiberufliche Illustrator, Animator und Sound Designer lebt und arbeitet hauptberuflich in seinem Van. Hier versucht er, möglichst viel seiner Arbeit mit Solarenergie zu realisieren. Für 612 ist er in die Welt der Züge abgetaucht und hat seiner Kreativität freien Lauf gelassen.
Jürg Aegerter ist diplomierter Weinhändler und Journalist und ständig auf der Suche nach naturnahen Weinen von kleinen Betrieben – mit einer eigenen Geschichte. Mit seinem Team bietet er Weinanlässe und Weinreisen an. Für 612 hat er die Genussregion erforscht und seine Highlights zusammengefasst.
Anne-Lea Marte liebt es, die Schönheit der Natur weltweit zu entdecken und probiert mit Leidenschaft neue Rezepte aus. Schon immer von Text und Sprache fasziniert, ist sie heute als Kommunikations-Allrounderin unterwegs. 612 hat sie auf Wege geschickt, um Stimmen einzufangen und kulturelle, kulinarische sowie Freizeit-Höhepunkte festzuhalten.
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Urs-Peter Zwingli ist seit 2018 freier Journalist und Texter. Er hat zuvor insgesamt 7 Jahre für verschiedene Medien in St.Gallen als Journalist, Reporter und Co-Redaktionsleiter gearbeitet. Für 612 hat er sich auf die Spuren von Gallus gemacht und ist in die Geschichte der Stiftskirche und -bibliothek eingetaucht.
Nicole Bernhardsgrütter liebt die Natur und ist meist in Begleitung ihres treuherzigen Dackels Rufus. Beruflich ist sie in Kreation und Grafik zu Hause. Sie denkt ums Eck und ist immer für eine kreative Überraschung gut. Bei der grafischen Gestaltung von 612 schwingt sie das Zepter und sorgt für das gewisse Extra – daraus entsteht ein harmonisches Zusammenspiel von Text und Bild.
Sibylle Jung bereist mit ihrem pfiffigen Fiat Cinquecento halb Europa, geniesst gutes Essen, ebensolche Weine, gute Gesellschaft und tiefgründige Gespräche. Und am liebsten ist sie hier, in St.Gallen, ihrem Lebensmittelpunkt. Seit 19 Jahren mit der eigenen Kommunikationsagentur unterwegs, setzt sie mit ihrem Team zum zweiten Mal das 612 um. Mit viel Freude und Stolz.
Chris Oswald ist auch unter dem Namen «chrispix» bekannt. Die Leidenschaft zur Fotografie entdeckte er früh und machte sie schliesslich zu seinem Neben beruf. Der gelernte Verkaufsfach mann hält in seiner Freizeit Momente mit seinen Kameras fest und gibt den Bildern durch die Bearbeitung einen ganz eigenen Stil. Für 612 war er mit seiner Drohne unterwegs.
612 — INHALT
Viel zu bieten UNTERWEGS 10 o erwacht St.Gallen Morgenstund’ hat S Gold im Mund 14 Herz im Kaffee Perfekter Start in den Tag 15 Eintauchen, treiben lassen: St.Mangen 18 Auf und davon oder trotzdem dableiben 19 Einsteigen, bitte Unterwegs mit der Bahn 25 Hoch hinaus Startpunkt für grosse Abenteuer 26 Frisch. Rein. Herrlich. Eintauchen … ins Winterwunderland 32 Let’s cheese 10 Käse-Fondue-Hotspots 34 Glücksmomente im Zweierpack KULTUR 37 Heiliger, Stadtgründer und Hipster Auf Gallus’ Spuren 38 Die chaotische Rettung der Stiftsbibliothek 41 Cornel Dora sagt: «Die St.Galler wollen eigentlich fliegen» 43 Weltkulturerbe mit Seiteneingang 44 Nadia Veronese findet: «Wir können sehr wohl selbstbewusst sein» 46 FCSG – Wissen für den nächsten Small Talk 48 Waris Diries Wüstenblume: «Ich möchte Mädchen und Frauen Mut machen» GENUSS 54 Ausgezeichnete Küche Regionale «GaultMillau»-Betriebe 58 Ausgezeichnete Weine Ausgewählte Weingüter 59 Nachgefragt bei Marcel Walker 61 8× schöner Grillen In der Stadt und ausserhalb
er gluschtige Genussfaden Typische D Ostschweizer Leckerbissen 66 Auf Tour genussvoll entdecken 67 Sommer. Sonne. Stadtvergnügen. Aktivitäten und Gartenlokale 70 4 Hotspots am Wasser zum Ein- und Wegtauchen 62
TEXTIL 74 leine Stadt. Grosse Wirkung. 3 FashionK Porträts 79 Im Herzen textil Textilstadt entdecken 80 Textil einmal anders Das grösste PicknickTuch der Schweiz SERVICE 84 urprise, surprise Restaurants mit ÜberS raschungs-Menüs 87 Hotel einmal anders Übernachten unter freiem Himmel 88 Schlechtes Wetter? Freizeitaktivitäten für Regentage 90 Viel zu entdecken Museen mit Oh-Effekt 92 Veranstaltungs-Highlights 2020 Die Mustgos des Jahres 94 Es geht nichts über … die richtige App
52 71 72 82
Stadtbeobachter Der Zufall als Anfang St.Gallen-Fan: «Ich will die Stadt unbedingt wieder und wieder besuchen» Glücksspiel-City Wenn’s der Zufall will 18 Fragen, 1 Antwort: Samuel Zuberbühler
IMPRESSUM — 612 – das Guide-Magazin von St.Gallen-Bodensee Tourismus, 2. Jahrgang, Januar 2020 Herausgeber St.Gallen-Bodensee Tourismus, Bankgasse 9, 9001 St.Gallen, www.st.gallen-bodensee.ch, +41 71 227 37 37 Gesamtverantwortung Thomas Kirchhofer (Direktor), Tobias Treichler (Vizedirektor) Konzept, Redaktion und Gestaltung Pur Kommunikation AG, St.Gallen, www.pur-kommunikation.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Sibylle Jung (Chefredaktion), Jürg Aegerter, Christoph Fleischmann, Gallus Hufenus, Anne-Lea Marte, Ilona Schmid, Michelle Tchea, Anne Treichel, Urs-Peter Zwingli Fotografie / Illustration Daniel Ammann, Claudio Bäggli, Paloma Beerle, Anna-Tina Eberhard, Elisa Florian, Nico Kast Korrektorat SprachWeberei AG, Zürich Anzeigen MetroComm AG, St.Gallen Druck Ostschweiz Druck AG, Wittenbach Auflage und Erscheinen 40’000 Ex., 1× jährlich, Titelbild: Kloster St.Gallen, Fotografie: Chris Oswald
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UNTERWEGS — 612
XXX
St. Gallen
Romanshorn Konstanz Kreuzlingen Hafen
18 min 32 min 35 min
Thurbomässig unterwegs
mit dem schnellen «Bodensee-Express» Jeden Tag, jede Stunde – von 6 bis 20 Uhr
Ausfliegen und geniessen! thurbo.ch/bodensee-express 8
Intro Unterwegs
612 — UNTERWEGS
«Aufgetischt. Angefeuert. Geschmückt. Im Schatten verweilt. Durch die Zeit gereist. Lieblingsmenschen getroffen. Für alle da. Dreh- und Angelpunkt der Stadt. Wo alles beginnt. Der Gallusplatz.» Caroline Derungs, Messeleiterin Ferienmesse Grenzenlos
Inspirationsort: Gallusplatz St.Gallen
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UNTERWEGS — 612
MORGENSTUND
So erwacht St.Gallen Hat Morgenstund’ tatsächlich Gold im Mund? Wir haben nachgefragt. Bei einem waschechten Local, einem Wahl- und einem Berufs-St.Galler. AUFGEZEICHNET VON: ANNE-LE A MARTE
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MORGENSTUND
612 — UNTERWEGS
gänge mit Familie und Freunden, mit einem atemberaubenden Blick über die ganze Stadt – zu jeder Jahreszeit. Im Sommer geniessen wir die Abkühlung im Wasser und die Leckereien des kultigen Milchhüsli. Besonders schön sind die Weieren auch bei Unwetter: Wer bei Gewitter im Schutz der Badehütte den prasselnden Regen beobachtet, erlebt ein höchst eindrückliches Spektakel.
Wer Lust hat, am Morgen gemeinsam mit anderen sich selbst etwas Gutes zu tun, kann sich «St.Gallen erwacht» an schliessen; während der Sommer monate, an ausgewählten Daten.
© B enjamin
Stefan Grob , Kommunika tionsberater, Dozent, Kund alini-Yoga-Le hrer, Stadtparlam entarier
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Einzigartig, dieses Gefühl, ganz früh am Morgen, bei Sonnenaufgang, im ruhigen Wasser der Drei Weieren zu treiben. In diesem Moment gibt es keinen schöneren Ort auf der Welt. So starte ich im Sommer oft in den Tag. Oben auf dem Hügel, nur 10 Minuten von der Stadt entfernt, wo die Verbundenheit mit der Natur und die Kraft der Elemente so leibhaftig zu spüren sind. Das Wasser und der Wald haben eine meditative Wirkung – der perfekte Ort für Morgen-Yoga. Mit Kundalini-Yoga Körper und Geist in die Balance bringen, eins werden mit sich selbst, das perfekte Morgenritual. Zum Kundalini-Yoga kam ich ganz zufällig, via Kampfsport und Kung-Fu. Auch für Nicht-Yogis haben die Drei Weieren einiges zu bieten. Sie sind ein wunderbarer Naherholungsraum für Spazier-
Manser
Entspannung über der Stadt
Mein Tipp:
die Tivoli-Brücke und die TivoliTreppe im Osten der Stadt
www.stgallen-erwacht.ch 11
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MORGENSTUND
Wenn die Nacht zum Tag wird Es ist ganz ruhig auf dem Stock. Bis auf das Geräusch der Topfmaschinen ist nichts zu hören. Es ist mitten in der Nacht. Ich drehe meine Runden, schaue nach dem Rechten. Ich kümmere mich um die Patienten, fülle Bestände auf, mache Bestellungen, erledige administrative Arbeiten. Die Nachtschichten bringen einen ganz eigenen Rhythmus mit sich. Die Nacht wird zum Tag. Alleinsein ist schön und hat auch etwas Anspruchsvolles. Dann, wenn doch plötzlich vieles gleichzeitig ist und man allen gerecht werden will. Auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen kommt zu kurz. Besonders ist, dass ich auf eine neue Art und Weise erlebe, wie der Tag anderer erwacht, während meiner langsam zu Ende geht. Auf dem Heimweg beobachte ich die Menschen, wie sie ganz unterschiedlich in den Tag starten. Ein buntes Durcheinander, eine unvergleichliche Stimmung. Ich mittendrin. Und doch nicht ganz dabei. Wie in einem Film, in dem das Rundherum im Schnelldurchlauf geschieht. Die Magie des Morgens aus einem
anderen Blickwinkel. Zu Hause falle ich frisch geduscht ins Bett und schlafe sofort ein. Ich liebe, was ich tue. Die Patienten, das Team, die Arbeit. Es war kein Zufall, dass ich mich für diese Arbeit entschieden habe. Eher Bestimmung. Und Leidenschaft. Sicher, es ist ein Knochenjob, der viel abverlangt, der aber mindestens genauso viel zurückgibt. Und man ist immer mit dem Herzen dabei.
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Aline Streule, dipl. Pflegefachfrau, Onkologie, Kantonsspital St.Gallen
Mein Tipp: der
Poulet-Salat in der Focacceria oder das Poulet süss-sauer im G oldenen Drachen. Und danach gemütlich durch das heimelig-friedliche Klosterviertel schlendern.
›
MORGENSTUND
612 — UNTERWEGS
Heinzelmännchen der St.Galler Strassen
Bruno Dör ig, Strassen wär ter, Strassenin spektorat der Stadt St.Galle
n
t reffe. Ich gehe auf Leute zu, knüpfe neue Bekanntschaften, teile meine Lebensfreude. Wo immer und so oft ich kann. Die Offenheit und die Herzlichkeit kommen immer zurück. Das ist, was ich an diesem Ort, dieser Stadt so schätze. St.Gallen hat mich in ihrer Ganzheit gewonnen – ich fühle mich wohl wie in einem zweiten Zuhause.
‹‹
04.30 Uhr – Tagwacht. An verschneiten Wintertagen noch früher. Ich stehe jeden Morgen mit Vorfreude auf den Tag auf. Und schenke mir als Erstes ein Lächeln – im Badezimmerspiegel. Dieses Ritual, das ich heute ganz bewusst lebe, hat sich vor Jahren zufällig ergeben. Das Leben ist das Schönste, was wir haben. Wir sollten es geniessen und würdigen. Auch heute ist ein guter Tag. Es kann losgehen. Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen sorge ich Tag für Tag dafür, St.Gallen noch schöner zu machen, als es sowieso schon ist. Oft so unauffällig, dass es niemand wirklich mitkriegt. Wenn’s niemand machen würde, würden es alle sofort merken. Wir räumen Schnee, reinigen die Strassen, führen bauliche Unterhaltsarbeiten aus und mehr. Ich mache diesen Job seit bald 40 Jahren. Weshalb? In den frühen Morgenstunden kann ich zusehen, wie der Tag, die Stadt und die Menschen langsam erwachen – das ist irgendwie mystisch, mit einem eigenen Charme. Vergleichbar mit dem Frühling, wenn die ersten Knospen spriessen und die Natur zu neuem Leben erwacht. Erst ist alles gemächlich und ruhig; je später die Stunde, desto reger wird das Treiben. Das ist die Zeit, in der wir dafür sorgen, dass die Stadt in ihrem wohlverdienten Glanz erstrahlt. Was mir ebenfalls gut gefällt: die vielen Menschen, die ich unterwegs
Mein Tipp: Blick heben und
sich die Riegelbauten mit ihren wunderschönen Erkern in der Altstadt genauer ansehen. Und dabei unbedingt auf dem Gallusplatz vorbeischauen. Einfach schön dort. Für mich das Herzstück der Stadt. 13
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UNTERWEGS — 612
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BARISTA-ORTE
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Herz im Kaffee
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Es geht nichts über einen guten Kaffee als perfekten Start in den Tag. An diesen 15 Orten sind Expertinnen und Experten am Werk. Geniessen Sie’s.
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1
Ultimo Bacio Perfekter Kaffee-Genuss in Bio-Qualität. Poststrasse 14 www.ultimobacio.ch
hr* Ab 7 U
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The Pinch In der (selbst ernannten) urbanen Quartierbeiz. Davidstrasse 20 www.thepinch.ch * 0 Uhr Ab 7.3
7
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Gentile Durch die Fensterfronten das städtische Morgengeschehen betrachten. Vadianstrasse 14 www.gentile.sg 3
Café Pelikan Für alle Nicht-Kaffee-Trinker: Die heisse Schokolade ist legendär. Schmiedgasse 15 www.chocolaterie-koelbener.ch 4
Restaurant Corso Zum Kaffee einen Fruchtsaft probieren. Brühlgasse 37 www.restaurant-corso.ch 5
Südbar Und der Arbeitsalltag bleibt draussen. Oberer Graben 3 www.suedbar.ch * werktags
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G’nuss Dazu ein Sandwich mit weniger Fett, Zucker, Kalorien. Der Genuss bleibt. Lämmlisbrunnenstrasse 4 www.gnuss.info
hr* Ab 8 U 8
Kaffeehaus Der Name ist die Idee. Hingehen. Auswählen. Geniessen. Linsebühlstrasse 77 www.kaffeehaus.sg 9
Drahtseilbähnli Im Sommer auf der Terrasse und/oder dem schönsten Platz der Stadt. St.Georgen-Strasse 3 www.drahtseilbaehnli.com 10
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AUSGEWÄHLT VON: NICOLE BERNHARDSGRÜT TER
hr* Ab 6 U
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Barista Der Name ist Programm. Blumenbergplatz 1
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Rubens In Pipilottis Stube Kaffee trinken. Frongartenstrasse 15 www.rubens-sg.ch 12
Café St Gall Kaffeehaus mit eigener Bibliothek. Gutenbergstrasse 2 www.bibliosg.ch
hr* Ab 9 U 13
Øya Bar Kafé Kaffeeklatsch auf Skandinavisch. Schwertgasse 27 www.oya-bar.ch 14
Wilde Möhre Koffein aus dem Genusslaboratorium. Güterbahnhofstrasse 7 www.lattich.ch
U Ab 10
hr*
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Kloster Bistro Eine Sünde wert: der haus gemachte Schokoladenkuchen. Klosterhof 6e www.foerderraum.ch
Barista-Luft schnuppern Kaffeemachen will gelernt sein. Hier geht’s zu den passenden Kursen: www.turmkaffee.ch www.kaffeeshop-kaffeewelt.ch
BIJOU ST.MANGEN
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1
Eintauchen, treiben lassen: St.Mangen Einst verrufen, heute gleichsam mondän anmutendes Bijou: das St.Mangen-Quartier in der nördlichen Altstadt. Mittendrin: das St.Galler Brockenhaus, ältestes Brockenhaus der Schweiz und wertvoller Treffpunkt für die Gesellschaft. Sein Geschäftsführer, Roberto Sessolo, verrät, was ihn am Quartier verzaubert. AUFGEZEICHNET VON: SIBYLLE JUNG
FOTO GR AFIE: PALOMA BEERLE / PD
«Es war die Hölle los. Die Rockerbanden waren hier. Die Drögeler. Das Filou, das Ozon. Es gab viele Schlägereien. Manchmal getraute sich die Polizei kaum her.» Roberto Sessolo ist an der benachbarten St. Jakob-Strasse aufgewachsen; das Quartier war sein Tor zur Stadt. «Für uns Jugendliche war das spannend, damals. Es konnte gar nicht wild genug sein.» Das ist 45 Jahre her. Das Quartier hat sich gewandelt: Anständige Beizen, junge Lokale, eine Strassenpflästerung prägen es heute. «Es ist sauber geworden, vielseitiger.» Geblieben sind die Lebendigkeit, das Bunte, das Anderssein. «Ich mag den Mix.» Gemeint sind die Geschäfte genauso wie die Menschen. «Hier wohnen Hipster, Studenten, junge Paare, Familien, Senioren. Hier treffen sich junge Menschen, alte Menschen, gut Betuchte, Randständige.» Man kommuniziere, kunterbunt. Alteingesessen trifft auf Urbanität «Kennen Sie Mario, den über 70-jährigen Frisör? Er hat mir bis vor ein paar Monaten die Haare geschnitten. Das Buchantiquariat
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UNTERWEGS — 612
BIJOU ST.MANGEN
Lüchinger (Magnihalden 3), die Falken Drogerie (Goliathgasse 1), das Schuhhaus Schneider (Goliathgasse 5) oder Velo Stern in der ehemaligen Käsehalle (Magnihalden 13). Daneben die Gewerbeschule, der Kleika Secondhand (Kirchgasse 11), das kinder.musical.theater im ehe maligen Kino Storchen (Magnihalden 7) oder junge Unternehmerinnen und Unternehmer wie die Cupcake-Lady mit ihrer Tiara’s Bakery (Goliathgasse 33). Es ist einfach schön, durchs Quartier zu schlendern. Vergessen Sie nicht, hier und da den Kopf in den Nacken zu legen und sich belohnen zu lassen mit wunderschönen Fassaden, historischen Verzierungen, überraschenden Details.»
Was in diesem Quartier nicht fehlen darf: die Tätowierer und Piercer. «Das sind coole Jungs, bei Skin Deep Art (Goliathgasse 19). Ob ich selbst ein Tattoo stechen lassen würde? Wenn, dann eine Rose – die Abkürzung meines Namens. Bisher allerdings fehlte mir der Mut», bemerkt Roberto Sessolo schmunzelnd. Und denkt – so nehmen wir an – an die gute alte Zeit und den Mythos, der mit diesem Quartier immer verbunden bleiben wird. —
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1 12 10 2
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3
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Besuchen, Bewundern 1
Kirche St.Mangen (Kirchgasse 17)
Es ist entdeckerisch schön, durchs Quartier St.Mangen zu schlendern.
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7
Älteste Kirche der Stadt St.Gallen, zu Ehren des heiligen Magnus errichtet. Highlight: die Orgel auf der Westempore – mit 31 Registern auf drei Manualen. Sie wurde nach den Vorbildern von Schnitger-Orgeln des 17. Jahrhunderts in historischer Bauweise errichtet. Wer in den Genuss eines (Bach-)Orgelkonzerts (www.bachstiftung.ch) kommt: Geniessen Sie’s. Minipark und grüner Flecken hinter der Kirche. Innehalten.
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4
BIJOU ST.MANGEN
Wiborada lebte rund zehn Jahre als Inklusin «auf dem Hügel».
Klug und mutig Bei dieser (ursprünglichen) Kirche St.Mangen liess sich Wiborada, Einsiedlerin, geweihte Jungfrau, Wohltäterin, Märtyrin, Patronin der Bibliotheken und Bücher, in einer angebauten Klause einmauern. Das war 916, vier Jahre, nachdem Gallus … Sie wissen schon. Wiborada lebte als Inklusin in St.Gallen. Dank ihrer Vorahnung konnten die Bibliotheksschätze des Klosters St.Gallen vor dem bevorstehenden Überfall der Ungaren auf die Stadt St.Gallen im Jahr 926 rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Wiborada verlor bei diesem Angriff auf die Stadt ihr Leben. 1047 wurde sie als erste weibliche Heilige der katholischen Kirche von Papst Clemens II. heiliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 2. Mai. 2
Kunterbunter Flohmarkt (Goliathgasse / Schwertgasse)
1979 fand der erste Flohmarkt statt. Seither veranstaltet der Quartierverein St.Mangen diesen traditionellen Markt jeweils am letzten Samstag im Monat. Unbe-
dingt hingehen: März bis Oktober, 7 bis 17 Uhr. Apropos Quartierverein (www.stmangen.ch): Er gilt als einer der aktivsten der insgesamt 13 Vereine. Die Mitglieder treffen sich jeden zweiten Dienstag zum Stamm in der Quartierbeiz Krug, von 18.30 bis 19.30 Uhr. Einfach mal reinschauen. 3
St.Galler Brockenhaus (Goliathgasse 18)
Fundgrube auf drei Etagen, innerstädtischer Treffpunkt, Galerie. Sauber aufgeräumt wie in einem Warenhaus, ausgewählte Sachen wie in einem Spezialitätengeschäft, persönliche Beratung wie im Dorfladen. Und jedes Stück mit seiner eigenen Geschichte, die fortgeschrieben werden will. Ein positiver Überraschungseffekt ist hier nicht selten. Auch, dass man findet, was man bisher nicht gesucht hat und dennoch braucht. w ww.ghg-brockenhaus.ch
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Einkehren, Ausgehen Zum Essen 4 Hausmannskost im Restaurant Gemsli (Schwertgasse 25) 5 Kaffee und Kuchen im Café Gschwend (Goliathgasse 7); viele St.Galler sagen, dass es in der gleichnamigen Bäckerei die besten Bürli der ganzen Stadt gibt. So und so ist es eines der ältesten Cafés mit Bäckerei und Confiserie der Stadt. Die Innenhof-Terrasse: umwerfend. 6 Auserlesene Weine und feine Happen im 1733 (Goliathgasse 2) 7 Griechische Feinkost bei Kostas der Grieche (Magnihalden 23); eine Institution 8 Asiatischer Abstecher im Thach (Magnihalden 1) 9 Smørrebrød und andere schwedische Spezialitäten für den Hunger und den Durst im Øya (Schwertgasse 27) Auf einen Drink 10 Feierabenddrink oder Absacker im Time Out (Goliathgasse 17); mit Smokers’ Lounge 11 Qual der Wahl bei der Bierauswahl im Brüw (Torstrasse 25) 12 Appenzeller auf Eis im Goliath Stübli (Goliathgasse 27); legendär und: ohne Worte. 17
UNTERWEGS — 612
FLUGHAFEN ALTENRHEIN
Auf und davon oder trotzdem dableiben Wir Ostschweizer haben unseren eigenen Flughafen. Er verbindet uns dank der «hauseigenen» Fluglinie People’s mit der grossen, weiten Welt. Und hat auch sonst einiges zu bieten. 5 Ideen, die mehr als ein guter Zeitvertreib sind.
Blick hinter die Kulissen
Fliegen lernen
Ganz schön spannend, so ein Flughafen. Auf der Führung erfährt man alles zum Flughafen Altenrhein und auch, wie etwa eine X-Ray-Maschine funktioniert.
Wollten wir Menschen das nicht schon immer? Nehmen Sie Flugstunden und werden Sie zum erfolgreichen Dädalus des 21. Jahrhunderts.
Aus der Vogel
Einmal im Privatjet
Einzigartig kombiniert In einem historischen Rolls-Royce oder einem Rennwagen der 70erJahre Flugzeug-Perlen erleben. Schöner als im FFA Museum Altenrhein war dieses Entdecken selten.
perspektive Das Vierländereck von oben entdecken – mit Rundflügen im Helikopter, Motor- oder Segel flugzeug.
fliegen Ist das Reisen mit dem eigenen «Flugtaxi» bezahlbar? Jetzt mit dem Jet Pricing Tool berechnen. Und möglicherweise schon bald abheben.
Tief durchatmen Flugangst ist alles andere als lustig. Das Seminar für ent spanntes Fliegen hilft, ein besseres G efühl zu entwickeln. Weitere Informationen zu diesen Angeboten und mehr: w ww.peoples.ch
St.Gallen-Altenrhein
1
Wien
Trotzdem Lust auf ferne Destinationen? Sie haben die Wahl. Los geht’s mit der Fluglinie People’s.
Pula
Menorca Ibiza
Cagliari
Neapel Kalabrien
Lefkas & Epirus Kefalonia
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Mallorca
Olbia
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WELT DER BAHNEN
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Einsteigen, bitte Nirgendwo kommt man so gut mit der Bahn voran wie in der Schweiz. 612 hat die beiden Wahl-St.Galler Anne Treichel (Berlin) und Christoph Fleischmann (Wien) auf den Weg geschickt. Ein Mini-Urlaub der Extraklasse. TEXT: CHRISTOPH FLEISCHMANN
ILLUSTR ATION: NICO K A ST
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UNTERWEGS — 612
X X X DER BAHNEN WELT
99 Meter hoch: das Sitterviadukt
Unterwegs-Tipp Dem Sitterviadukt und 17 weiteren Brücken näherkommen kann man auf dem St.Galler Brückenweg.
www.st.gallen-bodensee.ch
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Im Kreis mit vielen Verheissungen
© SOB
Der Ringzug der Südostbahn (SOB) ist das erste Verkehrsmittel unserer Wahl. Wir fahren ins Landesinnere; nicht hinunter zum Bodensee also, sondern Richtung Uznach. Ein für auswärtige Ohren eher unbekannter Name, der im Streckennetz der SOB allerdings einen prominenten Platz einnimmt. Dazu gleich mehr. Am Rand von St.Gallen passieren wir das Sitterviadukt. Mit 99 Metern die höchste Eisenbahnbrücke der Schweiz. Wir erfreuen uns am Ausblick über das Sittertal. Nach diesem ersten prächtigen Erlebnis geht es munter dahin durch die hügelig-bergige Gegend. Die vorbeiziehende Landschaft ist in ihrem Abwechslungsreichtum vielfältig und betörend. Es scheint unmöglich, sich daran sattzusehen. Wiesen, Bäume, Hänge in den unterschiedlichsten Grüntönen, einzelne Höfe, Streusiedlungen, kleine Orte sowie allerlei Getier, hauptsächlich Kühe, das sich am saftigen Gras erfreut. Alles in Bewegung, alles im Einklang. Als wäre ein Gemälde zum Leben erwacht. Und wir mittendrin. Eine Zugreise voll seelen erwärmender Eindrücke. Immer wieder erhaschen wir auch Blicke auf das Alpsteingebirge, den Pol der Region.
WELT DER BAHNEN
612 — UNTERWEGS
Ab in den Süden Nach einer knappen Dreiviertelstunde halten wir am Bahnhof Uznach. Wechseln wir in den Voralpen-Express? Der fährt ab St.Gallen dieselbe Strecke wie der Ringzug, zweigt in Uznach jedoch Richtung Rapperswil-Jona ab. Dort überquert er den Zürichsee, schlängelt sich anschliessend bergauf vorbei am Zugersee und rund um die Rigi bis nach Luzern. Eine einmalige Fahrt. Die man mit einer brandneuen Zuggeneration absolviert, dem Traverso. Auffällig: sein markantes kupferfarbenes Äusseres. Auf dem Weg nach Luzern gibt’s in Arth-Goldau die exzellente Möglichkeit, in einen aus Zürich kommenden Fernreisezug der SBB umzusteigen. Um zum Beispiel nach Lugano zu fahren. Wir sind ob der Verheissungen hin- und h ergerissen. Wir bleiben im Ringzug sitzen und vergnügen uns an der Tatsache, vor solchen Luxusproblemen zu stehen.
Style-Tipp Ob Mailand oder Mörschwil: Eine Umhängetasche aus Reststoffen der Sitze und Kopfleder vom «alten» Voralpen-Express zieht Blicke an. Erhältlich im Fanshop.
www.fanshop.sob.ch
Ein Halt in Walenstadt Anne möchte trotzdem in den Süden, also steigen wir zwei Stationen später in Walenstadt aus. Wir machen einen Ausflug nach Quinten: mit dem Schiff (Fahrplan: www.walenseeschiff.ch). Ein autofreier Ort, der uns dank seiner durch die Churfirsten geschützten Lage mit mediterranem Klima schmeichelt. Gefühlt unter Palmen, laben wir uns am Seeufer an Fischknusperli.
Der Walensee, ein Bijou mit Sehnsuchtspotenzial Im Traverso, dem kupferfarbenen Blitz, die wohl schönste Region der Welt erkunden.
© Heidiland Tourismus
© SOB
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UNTERWEGS — 612
WELT DER BAHNEN © Würth / Ueli Steingruber
© Thurgau Tourismus
Schön, schöner, Seeburgpark Kreuzlingen
Kaffee trinken im Restaurant Weitblick und Kunst geniessen in der Ausstellung: Würth Haus Rorschach
n or sh ch ha sc Ro r
St.Margrethen
Tutto mobile Mit Oskar, der Ostschweizer Gästekarte, fährt man kostenlos mit dem Zug.
www.oskarferien.ch
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© Thurbo
an
Stein am Rhein
Ro m
Retour nach St.Gallen geht es durch das zauberhafte Rheintal auf der anderen Seite des Alpsteins und vorbei an Liechtenstein und Österreich. In Rorschach beschliessen wir spontan, auszusteigen. Rorschach lockt mit einer netten Uferpromenade sowie dem Würth Haus, das mit seinen sehenswerten Wechselausstellungen (kostenlos) immer einen Besuch wert ist. Mit dem Thurbo fahren wir am Seeufer entlang in den Thurgau. Unweit der Grenze zu Deutschland schlendern wir durch den Kreuzlinger Seeburgpark, der uns mit seinem über 100-jährigen Bestand an teils exotischen Bäumen beeindruckt. Sommers bietet sich zudem ein kühlender Sprung in den See an – Kreuzlingen und einige nachfolgende Orte locken mit angenehm zugänglichen Uferabschnitten. Wer nicht baden möchte, geniesst einfach die besondere Atmosphäre des Sees.
Mit dem Thurbo dem See entlang w ww.thurbo.ch/seelinie
K Kr on eu sta zl n in z ge n
Ab nach Hause?
WELT DER BAHNEN
612 — UNTERWEGS
Ab durch die Mitte Und weiter geht’s: ins Herz der Region – mit der Appenzeller Bahn (AB). Sie verbindet den Kanton St.Gallen mit beiden Appenzell. Wie fast überall in dieser an Historie reichen Gegend sind auch die Strecken der AB zeitgeschichtlich wertvoll. Drei Zahnradbahnen bieten zudem besondere Erlebnisse, die nicht nur Bahn-Aficionados begeistern dürften. Zum Beispiel die Strecke Altstätten–Gais. Ab Altstätten Stadt mitsamt ihrer pittoresken Innenstadt fahren wir gemächlich per Zahnradbahn durch die Landschaft. Sommers auch in offenen Wagen. Der wohltuende Rundumblick über die Bodenseeregion ist wie immer inklusive.
Gute 20 Minuten und 500 Höhenmeter später haben wir das Tableau erreicht. Das hübsche Gais empfängt uns mit seiner typisch appenzellischen Architektur und der Möglichkeit, eine leichte Wanderung auf den Gäbris (1246 m) zu unternehmen. —
Geschichte erleben Die Appenzeller Bahnen bieten neben dem regulären Linienbetrieb zahlrei che Erlebnisfahrten mit historischem Zugmaterial an – eine schöne Gele genheit, sich entschleunigt seinen Sinneseindrücken hinzugeben. www.appenzellerbahnen.ch Auch schön: eine Fahrt mit der Bergbahn Rorschach – Heiden
Ein kleines Stück moderne Nostalgie mit der Bergbahn Rheineck – Walzenhausen
Mit der Zahnradbahn von Altstätten nach Gais
© Appenzeller Bahnen AG
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Se i lb a h n H o h e r Ka ste n h o h e r ka ste n. c h
Lufts e il bahn E be nal p e b e na lp . c h
Lu f ts e i lb a h n J a ko bsbad- Kro nb e rg kro nb e rg . c h
S änt is - S c hwe be bahn s a e ntis b a hn. c h
WELT DER BAHNEN
612 — UNTERWEGS
Hoch hinaus
Den Begriff Bahn kann man in der Bodenseeregion ruhig um den Begriff Luftseilbahn erweitern. Schliesslich muss man nicht immer von ganz unten hochwandern; der Berg kann wunderbarer Startpunkt für grosse Abenteuer sein. Oder Sie geniessen einfach die herrliche Aussicht und gönnen sich eine kleine Stärkung in einem der Bergrestaurants. Lassen Sie sich ...
... den Kopf verdrehen Der Hohe Kasten (1794 m), ebenfalls Teil des Alpsteins, ist ab Brülisau mit der Luftseilbahn erreichbar. Das Drehrestaurant bietet eine herrliche 360°«rondom»-Sicht. Neben dem Restaurant bieten sich im neu angelegten Alpengarten 300 alpine Pflanzen dar. ... schwungvoll ins Tal bringen Der Kronberg (1662 m), dem Alpstein vorgelagert, bietet eine beeindruckende Sicht auf das Bergmassiv. Bei der Talstation Jakobsbad bietet der familienfreundlich erschlossene Berg verschiedene Aktivitäten, etwa eine Bobbahn. Im Winter wird vom Gipfel gerodelt – auf dem längsten Schlittelweg der Ostschweiz. ... energetisch-kraftvoll anstecken Die weltweit erste energetisch unabhängige und umweltneutrale Bergbahn fährt von Frümsen im Rheintal hoch zum Grat unterhalb der Staubernkanzel (1860 m). Den Strom für Bahn
und Berggasthaus liefert die Sonne; das grandiose Bergpanorama spendet den Ausflüglern frische Energie. ... vom schönsten Ort der Welt* inspirieren Von Wasserauen, am Fusse des Alpsteins, gelangt man mit der Luftseilbahn auf die Ebenalp (1644 m). Von der Bergstation, durch die prähistorischen Wildkirchlihöhlen, erreichen Sie den weltbekannten Aescher* in nur wenigen Gehminuten. ... vom Wetterberg verzaubern Den berühmtesten Berg der Bodenseeregion (2502 m) erreicht man per Säntis-Schwebebahn von der Schwägalp aus. Rund um den 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, passiert man bei der Fahrt auf den Säntis die grösste Schweizer Fahne der Welt.
See-Lust Drei Tipps für alle, die vom VomBerg-auf-den-See-Schauen Lust aufs Wasser bekommen haben:
Maritime Atmosphäre Das in nautischem Stil eingerichtete Restaurant Hafen in Romanshorn bietet eine saisonal wechselnde Speisekarte und ist besonders gele gen: 2 Gehminuten vom Bahnhof Romanshorn entfernt und direkt am Wasser. Ein idealer Ausgangsoder Schlusspunkt für einen Ausflug mit dem Schiff. +41 71 466 78 48 www.restaurant-hafen.ch Event-Schiffe Von festlich-gediegen bis heiter und ausgelassen: Neben der regulären Kursschiffahrt bietet die Schweizeri sche Bodensee-Schifffahrt vielfältige Events an Bord, wie etwa Brunch fahrten oder Silvester-Schiffe. Naturschutzgebiet Alter Rhein Von Rorschach geht es in einer 2-stündigen Schiffsrundfahrt an die Mündung des Alten Rheins an der Grenze zu Österreich. Im Naturschutz gebiet tummeln sich bis zu 350 Vogel arten. Die romantische Flussland schaft streckt sich von Altenrhein bis zum malerischen Städtchen Rheineck. +41 71 466 78 88 www.bodenseeschiffe.ch
Mehr zu den Bergbahnen www.wir4seilbahnen.ch * Das Bergrestaurant Aescher wurde 2018 von «National Geographic» zum schönsten Ort der Welt gekürt. 25
UNTERWEGS — 612
WINTERWUNDERL AND
Frisch. Rein. Herrlich. Eintauchen ... Winterluft weckt. Bringt Schwung in den Körper. Und in den Tag. Nehmen Sie Fahrt auf. Es ist ganz schön was los, hier bei uns, im Winter. TEXT: ANNE-LE A MARTE
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WINTERWUNDERL AND
612 — UNTERWEGS
Geschmeidig auf der Loipe Gespurt auf den schmalen Brettern dahingleiten. Und das mitten in der Stadt? Die CityLoipe Kreuzbleiche (1200 m) macht’s möglich. Mit Nachtbeleuchtung und Langlaufschnupperkurs. Ausserdem: Langlaufloipen Unterer Brand (780 m und 2900 m), Notkersegg (2167 m), Peter und Paul (800 m), Kinderfestplatz (775 m) sowie Degersheim (17’000 m) Informationen zum Loipenzustand finden Sie hier:
www.st.gallen-bodensee.ch L ANGL AUFSTIMMUNG EINGEFANGEN VON: ANNA-TINA EBERHARD IHR LIEBLINGSWINTERORT: DER FREUDENBERG
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UNTERWEGS — 612
WINTERWUNDERL AND
Schwerelos auf dem Eis Wie schnell der Puck über das Feld flitzt. Wie graziös die Eiskunstläuferin über die Fläche schwebt. Wie elegant der Curlingstein nach vorne rutscht. Wagen Sie’s. Und ab aufs Eis. In der Eishalle Lerchenfeld, im Curling Center St.Gallen, auf dem Eisfeld beim Sankt Galler Eiszauber, in der Eisarena Rorschach sowie auf der Eisbahn zum Stosswirt Altstätten Lust auf eine eisige Club-Mitgliedschaft? Hier gibt’s Informationen: Eiskunstlauf: www.eisclub-sg.ch Curling: www.curling-stgallen.ch EHC St.Gallen: www.ehcsg.ch
SCHLIT TSCHUHZ AUBER EINGEFANGEN VON: CL AUDIO BÄGGLI SEIN LIEBLINGSWINTERORT: DA S KLOSTER NOTKER SEGG / SCHEITLINSBÜCHEL
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WINTERWUNDERL AND
612 — UNTERWEGS
Knisternd auf dem Weg Einfach einmal den Kopf durchlüften. Und den unvergleichlichen Weitblick in den winterlichen Bergen geniessen. Wer sonst hat so einen tollen Ausblick auf unseren Hausberg Säntis? Die besten Wanderwege im Winter: St.Galler Panoramatour, Pizol Panorama Höhenweg, Winterwanderung im Chäserrugg-Gebiet oder auf dem Flumserberg Zu den Wanderwegen:
www.sg-wanderwege.ch – für das ganze Jahr WINTERL ANDSCHAF T EINGEFANGEN VON: ELISA FLORIAN IHR LIEBLINGSWINTERORT: DIE FALKENBURG
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UNTERWEGS — 612
WINTERWUNDERL AND
Vogelfrei auf dem Feld Hoch in den Bergen, mit leichten Schritten über die dicken Schneedecken des Ostschweizer Winterwunderlands gehen. Auf geführten Touren oder ganz individuell. Im Appenzellerland oder auf dem Ebenalp-Rundtrail Sie möchten Schneeschuhe mieten? Die gibt’s zum Beispiel hier: www.saentisbahn.ch/winteraktivitaeten
SCHICHTENPAR ADIE S EINGEFANGEN VON: DANIEL AMMANN SEIN LIEBLINGSWINTERORT: MIT DEM SCHLIT TEN ...
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WINTERWUNDERL AND
612 — UNTERWEGS
Beschwingt auf der Piste Früh morgens als Erste/-r auf die Piste, einklicken und losfahren. Schneespass für Gross und Klein, direkt ums Eck in der Stadt oder in den nahe gelegenen Skigebieten. Maximal 75 Minuten entfernt. In der Stadt: Skilifte Schlösslihang, Beckenhalde und Vögelinsegg Skigebiete: Chäserrugg, Wildhaus, Pizol, Flumserberg Ausserdem: Nachtskifahren beim Skilift Horn in Schwende Spezial: First Ski Experience auf dem Chäserrugg: sonntags mit dem Reisebus von St.Gallen nach Unterwasser/ Chäserrugg, inkl. Tageskarte, optional Skilehrer sowie Skiausrüstung Hier finden Sie detaillierte Pisteninformationen: www.skiresort.ch/skigebiete/st-gallen
STÄDTISCHES SKIABENTEUER EINGEFANGEN VON: DANIEL AMMANN SEIN LIEBLINGSWINTERORT: ... DEN KRONBERG HERUNTER SAUSEN
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UNTERWEGS — 612
FONDUE
Let’s cheese Gabel rein – und den Alltag vergessen. Es gibt kaum etwas Gemütlicheres als ein Fondue-Plausch mit Freunden. 612 hat 10 heisse Käse-Spots ausgewählt. AUSGEWÄHLT VON: 612-REDAKTION
Konsequent fokussiert Einmal Herren-Fondue gefällig? Keine Sorge, auch die Ladys kommen nicht zu kurz. Der Name des Beizli ist hier nämlich Programm – alles auf Fondue ausgerichtet, Ambiente inklusive. Und das das ganze Jahr. Fondue Beizli www.fonduebeizli.ch
Stadt In der
Ganz schön dufte Einmal tief einatmen. Und dann den Zauber dieser Stube geniessen – das Kulinarische inklusive. Ein Stück Engadin mitten in der Stadt, buchbar für Gruppen ab 12 Personen, Sommer wie Winter. Hotel Einstein, Arvenstube www.einstein.ch
Berühmt-berüchtigt Das Naz ist kein Fondue-Lokal. Aber weil die Chäs chüechli mindestens so käsig und noch dazu legendär sind, soll es hier erwähnt sein, finden wir. National zum goldenen Leuen www.naz.sg 32
Hoch oben Knusper, knusper, knäuschen – in diesem Häuschen ist Knuspern erwünscht. In den Wintermonaten, jeweils von Donnerstag bis Sonntag. Nicht entgehen lassen: Apéro am Feuer mit immer wieder bezauberndem Blick auf die Stadt und bis zum See. Restaurant Dreilinden www.restaurant-dreilinden.ch
Märchenhaft Ab November verwandelt sich die Kreuzbleiche für 70 Tage in eine Eiszauberwelt. Erst Schlittschuhlaufen und/oder Eisstockschiessen, dann Glühwein trinken und schliesslich im Alp-Chalet Fondue geniessen. Das ist – genau: zauberhaft. Eiszauber www.eiszauber.ch
FONDUE
612 — UNTERWEGS
egs Unterw
halb Ausser Mittendrin Als Idee gestartet, das Dorfleben zu bereichern, ist dieses gemütli che Fondue-Stübli längst eine Institution und ein schönes Beispiel, wie Umnutzung (der Hechtremise) auch funktionieren kann. s’Chalet Tüüfe, Teufen www.schalet.ch
Nah am Wasser gebaut Keine Sorge, in diesem Fondue- Spot werden keine Tränen vergossen, höchstens vor Fondue- und Hüttenglück. Gleich neben der Eisarena und nur 2 Gehminuten vom Hafen-Bahnhof Rorschach. Fondue am See, Rorschach www.fondueamsee.ch
Eintauchen, bleiben Als «wahrscheinlich schönsten Fondue-Spot des Landes» hat die «SonntagsZeitung» dieses Chalet bezeichnet. Stilvoll ist es, das Essen lecker noch dazu. Und ein bisschen mehr als nur Fondue. Unser Tipp: Ausprobieren, selbst beurteilen. Fondue-Chalet Fernsicht, Heiden www.fondue-heiden.ch
Heiss auf Eis Ein Treffpunkt für Jung und Alt, direkt auf dem Stossplatz. Mit einem Shot anstossen, Spuren auf der Bahn ziehen oder in der Alphütte verweilen – heimelig, urchig, gemütlich, unterhaltsam ist es allemal. Eisbahn zum Stosswirt, Altstätten www.stosswirt.ch
Unter freiem Himmel Selbst entscheiden, wo und wann man das Fondue geniessen will. Mit dem praktischen und leckeren All-in-one-Fonduerucksack (mit Käse von Kündig, feinem Weisswein, Tisch decke und Co.) bleibt kein Wunsch von Fondue- und Naturliebhabern offen.
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UNTERWEGS — 612
WEIHNÄCHTLICH
Glücksmomente im Zweierpack Mütze und Handschuhe montieren, durch duftende Weihnachtsmärkte schlendern, Berge erklimmen, Gaumen verwöhnen. Vielseitig und abwechslungsreich. 8 Tipps.
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© w ww.altstaetten.ch
AUSGEWÄHLT VON: 612-REDAKTION
St.Gallen
Sternenstadt und fliegender Christbaum Unter den St.Galler Sternen durch die Gassen der Stadt flanieren und den geschmückten Christbaum auf dem Klosterplatz bewundern. Eingeflogen per Helikopter – jeden November ein Highlight. In der Adventszeit verwandelt sich die Innenstadt von St.Gallen in ein leuchtendes Meer von 700 Sternen. Jeder AllerStern (Abkürzung von St.GallerStern) ist ein Wahrzeichen. Die 14 Strahlen stehen übrigens für die 14 St.Galler Stadtquartiere. Ist das nicht sternenzauberhaft schön? Sternenstadt www.sternenstadt.ch Christbaum auf dem Klosterplatz www.sg.ch
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Altstätten
Kerzenzauber und Fasnacht 2
Trogen
Trogener Adventsmarkt und Hohe Buche Die mit Liebe und von Hand gefertigten Produkte aus sozialen Institutionen entdecken und auf der Hohen Buche die vorweihnächtli che Hektik vergessen. Trogener Adventsmarkt www.adventsmarkt-trogen.ch Restaurant Hohe Buche www.hohe-buche.ch
Hinter die Kulissen der ältesten Kerzenfabrik der Schweiz schauen und den legendären Tschätteriumzug am Fasnachts-Samstag besuchen. Hongler Kerzen www.hongler-kerzen.ch Strassenfasnacht w ww.altstaetten.ch > Freizeit/Kultur, Fasnacht
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Urnäsch
Neuer Silvester und Alter Silvester
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Am 31. Dezember gregorianisch rein feiern und am 13. Januar julianisch mit den «Schöne», den «Wüeschte» und den «Schön-Wüeschte» chlausend das neue Jahr ein zweites Mal begrüssen.
Alter Silvester w ww.appenzellerland.ch/ silvesterchlausen
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Mit der Schwebebahn auf die Spitze des wohl schönsten Ostschweizer Bergs – den Berg – schweben und auf dem beleuchteten Laternliweg ein persönliches Wintermärchen erleben.
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Rorschach
Art for Tea und Mozart
Säntis – der Berg Laternliweg www.saentisbahn.ch
Kunst mit Genuss verbinden oder sich eine kleine, namensgebend- musikalische Auszeit gönnen.
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Schwägalp
Säntis und Laternliweg
Neuer Silvester www.urnaesch.ch
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© w ww.saentisbahn.ch
WEIHNÄCHTLICH
Jakobsbad / Gonten
Schlittelbahn Kronberg und Krone Auf der längsten Schlittelbahn der Ostschweiz 7 km hinuntersausen und sich danach in der Krone wieder aufwärmen.
Art for Tea w ww.wuerth-haus-rorschach.ch Café/Restaurant Mozart www.mozart-rorschach.ch Oktober bis März, jeden letzten Samstag im Monat
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Wienacht-Tobel
Bergbahn Rorschach–Heiden und Treichli Von Rorschach nach Heiden mit der Zahnradbahn fahren und im Beizli mit Sicht über den Bodensee wie bei Freunden tafeln. Bergbahn Rorschach – Heiden www.freizeit.thurbo.ch Restaurant Treichli w ww.treichli.ch
Kronberg www.kronberg.ch Restaurant Krone w ww.kronegonten.ch
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Intro Kultur
KULTUR — 612
«Ist es Zufall, dass ich genau an diesem lieblichen Wasserlauf auf meiner Wanderung strauchle? Oh nein, es ist ein Zeichen des Herrn, dass ich an diesem schönen Ort bleiben und etwas aufbauen soll.» Gallus, im Jahr 612, Wandermönch, Heiliger und Missionar aus Irland oder dem Elsass (je nach Historikermeinung). Bärenzähmer und Gründer der Einsiedelei, aus der das Kloster und die Stadt St.Gallen entstanden. Schutzpatron der Stadt und des Bistums St.Gallen.
Inspirationsort: Mülenenschlucht 36
3, 2, 1 GALLUS
612 — KULTUR
Heiliger, Stadtgründer und Hipster Mitten im Wald baute Gallus 612 seine Einsiedelei auf. Daraus entstanden das Kloster und schliesslich die Stadt St.Gallen. Wir zeigen Spuren auf, die der heilige Stadtgründer hinterlassen hat. TEXT: URS-PETER ZWINGLI
Gallus lebte vor über 1400 Jahren, doch auch heute kann man ihm in die Augen sehen. In der Ausstel lung «Gallus und sein Kloster – 1400 Jahre Kloster geschichte» steht eine lebensgrosse Wachsfigur des Heiligen. Diese trägt die irische Mönchstonsur: lange Haare auf dem Kopf, die Schläfen rasiert. Heute ist diese Frisur wieder hip. Das Herzstück dieser Ausstellung ist das «Evange lium longum», ein Buch aus dem 9. Jahrhundert, das mit Elfenbein, Edelsteinen und Gold verziert ist. Auf der Rückseite ist eine Elfenbeinschnitzerei zu sehen, welche die Begegnung von Gallus mit dem Bären zeigt. Diese 894/95 angefertigte Schnitzerei ist die älteste bekannte Gallus-Darstellung. Bildnisse von Gallus gibt es in und um den Stiftsbezirk viele zu entdecken. Bei der Talstation der St.Galler Mühleggbahn beispielsweise ist die Begegnung mit dem Bären auf eine Hausfassade gemalt. Gleich nebenan rauscht die Steinach durch die düster-romantische Mülenenschlucht. Im Innern der Stiftskirche ist Gallus auf dem prachtvollen Deckengemälde als weissbärtiger Mönch abgebildet. Ausserdem steht in der Stiftskirche auch der Gallusaltar. Bei diesem sind knöcherne Gallus-Reliquien ausgestellt. Überreste von Gallus sind zudem in der Gallus krypta unter dem Hochaltar zu sehen. Bereits auf dem St.Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert ist hier der Ort des Grabs des Heiligen verzeichnet. Ein Teil des Schädels von Gallus ruht nicht mehr
in St.Gallen. Karl IV, König von Böhmen, entnahm im Jahr 1353 Schädelteile aus dem Gallusgrab und verschaffte dem Kloster im Gegenzug Privilegien. Die Knochen liegen heute im Prager Veitsdom. Es geht auch malerisch statt makaber: Auf dem Gallusplatz steht ein Brunnen mit einem Bildnis des Heiligen. Und an der nahen Wassergasse befindet sich der Gallusbrunnen mit einem bunten Mosaik. Auf dem Weg vom Stiftsbezirk zur Wassergasse bietet sich die Stadtlounge für eine Pause an. Die St.Galler Künstlerin Pipilotti Rist liess hier ein ganzes Quartier mit rotem Belag auskleiden. Der Legende nach wanderte Gallus 612 von Arbon aus den Fluss Steinach entlang. Bei der Talstation der heutigen St.Galler Mühleggbahn stolperte der Heilige in einen Dornenbusch. Für den Mönch war das kein Zufall, sondern ein göttliches Zeichen, zu bleiben. Der Gallusweg, der auf Gallus’ Spuren führt, startet in Arbon am Bodenseeufer. Der Überlieferung nach fiel Gallus dort in den Busch, wo heute im hinteren Klosterhof die Gallus kapelle liegt. Diese ist nicht öffentlich zugänglich, wird aber gern für Taufen benutzt. Apropos Taufe: In der Schweiz leben 266 Männer, die den Vornamen des Heiligen tragen. Wer sich nun weiter in Gallus’ Leben vertiefen will, der sollte das Turmzimmer der Bibliothek Hauptpost beim Bahnhof besuchen. Im Turmzimmer wird (Fach-)Literatur aus und über St.Gallen gelagert – darunter mehrere Bücher über Gallus. — 37
KULTUR — 612
UNESCO-WELTKULTURERBE
Die chaotische Rettung der Stiftsbibliothek Die St.Galler Stiftsbibliothek zählt zu den ältesten Bibliotheken der Welt. Beim Einmarsch der Franzosen 1798 hätte St.Gallen diesen Schatz beinahe verloren. TE XT: URS-PETER ZWINGLI
38 © Stiftsbibliothek St.Gallen
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1798 eroberten Napoleons Revo lutionstruppen die alte Eidgenos senschaft, darunter die Stadt und das Kloster St.Gallen. Der wertvollste Schatz des Klosters war bedroht: «Die Franzosen und Vertreter der Helvetischen Repub lik wollten sämtliche Bücher der Stiftsbibliothek beschlagnahmen und nach Aarau bringen», sagt der Denkmalpfleger und Kultur historiker Josef Grünenfelder. Der 78-Jährige hat zum Gallusjubiläum 2012 das Standardwerk «Der Stiftsbezirk St.Gallen – Kulturhis torischer Führer» veröffentlicht. Das reich bebilderte Buch wurde 2019 aktualisiert und ist im Turm zimmer der Bibliothek Hauptpost verfügbar.
UNESCO-WELTKULTURERBE
612 — KULTUR
© Stiftsbibliothek St.Gallen
Evangelium Longum. St.Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 53, Vorderseite.
Mönche brachten Bücher in Sicherheit Grünenfelder erzählt, wie die 719 gegründete St.Galler Stiftsbibliothek gerettet wurde: «Die Mönche waren sich der Gefahr der Beschlagnahmung be wusst. Sie brachten darum schon 1797 die wertvolls ten Bestände der Bibliothek in Klöstern jenseits des Bodensees in Sicherheit. Die verbliebenen Bücher versetzten sie in völlige Unordnung.» Die mehreren Tausend ungeordneten Schriftwerke brachten die Besatzer dazu, ihren Plan fallen zu lassen: Zu kompli ziert wäre die Neukatalogisierung gewesen. Nur dank der ungewöhnlichen Idee einiger Benediktiner mönche kann die Stiftsbibliothek also heute histo risch bedeutende Schriften wie etwa das «Evangelium longum» präsentieren. Das mit Elfenbein verzierte Buch aus dem 9. Jahrhundert wird in der Ausstellung «Gallus und sein Kloster – 1400 Jahre Klosterge schichte» im Gewölbekeller gezeigt.
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KULTUR — 612
UNESCO-WELTKULTURERBE
Wildes Fest auf dem Klosterhof Verhindern konnten die Mönche nicht, dass die Franzosen auf dem St.Galler Klosterhof ein wildes Freiheitsfest feierten. «Dabei wurde eine leicht bekleidete Dame als Freiheitsgöttin Libertas verklei det herumgeführt», erzählt Grünenfelder. Der weit läufige Klosterhof, der mit einem g rossen Brunnen und Sitzbänken eher zu einer Pause statt zum Festen einlädt, ist laut Grünenfelder übrigens einer der wenigen Plätze der Schweiz, die im 18. und 19. Jahr hundert architektonisch durchgestaltet wurden. «Schaut man den Platz an, wähnt man sich fast in Italien», sagt Grünenfelder. —
Der Anfang von Kapitel 48 über die Ordnung für Handarbeit und Lesung aus der Regula S. Benedicti, 1. Drittel des 9. Jahrhunderts.
© Stiftsbibliothek St.Gallen, Cod. Sang. 914, S. 115
© Stiftsbibliothek St.Gallen
Die St.Galler Mönchshistoriker besprechen ihre Arbeit in der Bibliothek. Grisaillemalerei im Barocksaal der Stiftsbibliothek St.Gallen, bei Regal RR.
© Paul Joos, Wil
Cornel Doras Lieblingsort: der Klosterhof
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UNESCO-WELTKULTURERBE
612 — KULTUR
BEFR AGT: CORNEL DOR A
«Die St.Galler wollen eigentlich fliegen» Die Benediktinermönche im Kloster St.Gallen hielten Werte wie Demut und Eigenverantwortung hoch. Das spürt man in der Ostschweizbis heute, sagt Cornel Dora, Historiker und Leiter der Stiftsbibliothek.
Cornel Dora, die Benediktinermönche bewiesen beim Einmarsch der napoleonischen Truppen Mut. Was waren die Grundwerte dieser Mönche? Ein Kloster ist primär eine spirituelle Gemeinschaft von Idealisten. Die St.Galler Mönche stützten sich also auf christliche Grundwerte wie Liebe, Frieden und Verantwortung. Daneben waren für die Bene diktiner ein asketisches Leben sowie Demut und Bescheidenheit wichtig. Wie wurde das im Alltag gelebt? Zentral im mönchischen Leben sind die Arbeit und das täglich achtmal gehaltene Gebet. Die Mönche wirkten aber auch ausserhalb des Klosters, kümmer ten sich um Arme und leisteten Seelsorge. Das waren Aufgaben, die im Mittelalter sonst niemand übernahm. Das Kloster hat St.Gallen und die Ostschweiz über Jahrhunderte beeinflusst. Merkt man heute noch etwas davon? Ich finde schon. Die Demut der Mönche ist in der oft bescheidenen Ostschweizer Haltung zu spüren. Demut bedeutete damals und heute, dass sich der
«Die St.Galler streben nach Höherem», Dr. Cornel Dora, Stiftsbibliothekar
© Christoph Wider/Forum
Einzelne nicht so wichtig nimmt und sich für die Gemeinschaft zurücknimmt. Die Ostschweizer sind zudem eher offen für Spiritualität, vielleicht sogar für Spinner. Das sieht man etwa in Appenzell Ausserrhoden, das als Kanton mit vielen Heilern und auch esoterischen Anbietern bekannt ist. Die Mönche waren wie gesagt sehr spirituelle Menschen, sie schwebten fast schon über dem Boden. Viele in der Bevölkerung waren beeindruckt davon. Ich sage darum immer: Die St.Galler wollen eigentlich fliegen, sie streben nach Höherem. Ost schweizer Luftfahrtpioniere wie Eduard Spelterini oder Walter Mittelholzer haben dieses Erbe in die heutige Zeit getragen.
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Juwelier seit 1933
UNESCO-WELTKULTURERBE
Weltkulturerbe mit Seiteneingang Seit 1983 zählt die St.Galler Stiftskirche zum UNESCO-Weltkulturerbe. Doch schon vorher ist rund um das prachtvolle Wahrzeichen Bemerkenswertes passiert.
612 — KULTUR
Der Innenraum der Kathedrale ist 98 Meter lang, die Rotunde im Zentrum ist 37,6 Meter breit, die Kuppel ist 28,5 Meter hoch. Die Deckengemälde, auf denen ver schiedenste Heilige und Bibel szenen abgebildet sind, umfassen insgesamt 2500 Quadratmeter.
TEXT: URS-PETER ZWINGLI
Die Doppeltürme der Kathedrale sind 68 Meter hoch. Sie sind das weitherum sichtbare Wahrzeichen des Stiftsbezirks. Beim Baubeginn der Stiftskirche im Jahr 1755 war unsicher, ob der alte Einzelturm ersetzt werden sollte. Erst als sich abzeichnete, dass Geld vorhanden war, entschied der Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach im Jahr 1766, dass gleich zwei neue Türme erstellt werden – wenn schon, denn schon. Ins prachtvolle Innere der Stifts kirche tritt man über den Haupt eingang im Norden. Dass dieser an der Längsseite der Kirche liegt, gründet auf einem historischen Zufall: An der Westseite der Kir che (dort, wo keine Türme stehen) verlief seit 1566 die Schiedmauer. Diese trennte die reformierte Stadt vom katholischen Kloster. Ein Eingangstor zur Kathedrale war dort undenkbar – so wichen die Bauherren zur Seite aus. Diese sechs Meter hohe Schied mauer wurde erst 1829 abgebro chen. Wo die Mauer früher auf dem Klosterplatz stand, verläuft heute entlang der Gallus- und der St.Georgen-Strasse ein Mäu erchen, auf dem teilweise Sitz-
bänke eingelassen sind – ein guter Ort, um Sonne zu tanken und Passanten zu beobachten. Die Uhr an den Doppeltürmen hat schon viele Besucher in St.Gallen verwirrt: Der Stunden zeiger ist lang, der Minutenzeiger kurz – also genau umgekehrt, als man es sich gewohnt ist. Es handelt sich dabei um eine Spielerei aus dem Barock. Verwirrend kann auch das Ge läute sein: Die Glocken der Stiftskirche läuten nicht nur zu jeder Viertelstunde, sondern jeweils auch fünf Minuten zuvor – also beispielsweise zuerst um 9.10, dann um 9.15 zur Viertelstunde, dann bereits wieder um 9.25 und so weiter. Dieses zusätzliche Geläut wird «Mönchsglöcklein» genannt. Das Glockengeläut der Kloster kirche ist seit 1772 unverändert. Es ist damit eines der historisch bedeutendsten Geläute schweizweit und im europäischen Ausland. Der charakteristische Klang wird von neun Glocken, die auf beide Türme verteilt sind, erzeugt – schweizweit im tiefsten Ton.
2013 wurde in der Stiftskirche eine neue Altarinsel gebaut. Für den Terrazzoboden, der diesen Altar umgibt, wurden rund 1000 einzelne Marmorstücke verlegt. Über den aufwendigen Bau wurde damals ein kurzer Dokumentar film gedreht www.vimeo.com/169352805 Um die Stiftskirche ranken sich auch Geheimnisse: Es gibt das Gerücht, dass die habsburgischen Thronjuwelen nach dem Ersten Weltkrieg 1918/19 kurze Zeit im Gewölbekeller des Konventsge bäudes aufbewahrt wurden. Der damalige Stiftsbibliothekar Adolf Fäh unterhielt tatsächlich persön liche Beziehungen zu Kaiser Karl und Kaiserin Zita. Ob er wirklich die Juwelen für das kaiserliche Paar verwahrt hat, ist aber bis heute unklar.
Möchten Sie die Stiftskirche selbst entdecken? Diese 90-minütige Führung durch die Stiftskirche – die übrigens eine der letzten Monumentalbauten des Barocks ist – bietet sich an.
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KULTUR — 612
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KUNST UND ZUFALL
«Wir können sehr wohl selbstbewusst sein» Zufall ist der Stoff, aus dem alles ist. Oder auch nichts. Welche Rolle er im (Kunst-)Alltag spielt, verrät Kunst museums-Kuratorin Nadia Veronese.
Nadia Veronese, was fällt dir spontan ein, wenn du Zufall hörst? Ich muss an Kunst denken. Ber nard Tagwerker fällt mir ein mit seinen Konstellationen, die auf dem Zufall beruhen. Welche Rolle spielt der Zufall in der Kunst? Er spielt eine Rolle, keine Frage. Ich denke an die 20er- und 30er-Jahre des letzten Jahrhun derts, als Künstler wie Marcel Duchamp und Hans Arp began nen, mit dem Zufall zu arbeiten, dabei sich selbst bewusst zurück nahmen und ein Werk entstand, das losgelöst von einer Person respektive ihrer Kunstfertigkeit war. Hans Arp etwa riss ein be maltes Blatt Papier in Fetzen, liess diese auf den Boden fallen und collagierte das Ergebnis genau so – zufallsbasiert. In der Literatur war es die «écriture automatique», wo man darauflos schrieb, dem Denken unzensiert folgte und Dichtung unvermittelt wiederge geben hat.
INTERVIEW: SIBYLLE JUNG FOTO GR AFIE: SEBA STIAN STADLER
Nadia Veronese hat Wurzeln im Veneto und wohnt in St.Gallen, mitten in der Stadt. Sie ist Kuratorin im Kunstmuseum St.Gallen und leitet den Kunstverein.
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Welche Rolle spielt der Zufall im Kunstmuseums-Alltag? Nichts ist zufällig, alles ist durch dacht (lacht). Deine Beziehung zu Kunst – ist sie zufällig? Kultur hat mich schon immer in teressiert: Sei es bildende Kunst, Film, Literatur, Theater, Tanz. Kunst ist ein Elixier. Sie ist inspi rierend; sie ermöglicht eine ande re Sicht auf die Welt, auch auf Problematiken. Künstler denken freier als andere und schaffen es,
KUNST UND ZUFALL
auch ernste Themen anzugehen und den Zeitgeist kritisch aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Der Ursprung von Nadia Veroneses Interesse für die Kunst liegt im Schreiben, Lesen, in den Sprachen. Es gab keine eigentliche Initialzün dung. Vielmehr waren es Städte wie Paris oder Sevilla und der Be such des gestalterischen Erwachse nenvorkurses, die sie gleichsam auf den Geschmack gebracht haben, dass sich die St.Gallerin mit italie nischen Wurzeln schliesslich für das Studium der Kunstgeschichte entschied. Welchen Künstler, welche Künstlerin hast du zufällig entdeckt? Man macht immer wieder Entde ckungen. Und ja, es gibt Zufalls bekanntschaften, weil man sich an einem bestimmten Ort auf hält. Wie damals bei Iman Issa (bis Ende April 2020 im Kunst museum zu sehen, Anm. d. Redak tion). Ich kannte ihr Werk, lernte die Künstlerin selbst aber zufällig bei einem Essen kennen. Glaubst du überhaupt an Zufälle? (Denkt nach.) Ich habe mich das bisher nie gefragt … Doch, ich glaube schon, dass es Zufälle gibt … Oder ist es eher die Aufmerk samkeit, durch die solche (ver meintlichen) Zufälle entstehen? Auf alle Fälle, denke ich, ist der Zufall eine treibende Kraft des Lebens.
Losgelöst vom Zufall: Ist St.Gallen ein guter Ort für Kunst? Ja, die Stadt ist ein Ort, wo viel Kunst entsteht. Ein Ort auch, den Künstler, Sammler, Kunstinteres sierte, wenn sie ihn einmal be sucht und entdeckt haben, in sehr guter Erinnerung behalten. Mehr noch: Sie sind begeistert von der Kunst in den Kunstinstitutionen, der Kunst im öffentlichen und halböffentlichen Raum, dem Sit terwerk mit Kunstgiesserei, um nur einige zu nennen. Wir können sehr wohl selbstbewusst sein. Was sollten Gäste und Einheimische 2020 kunstmässig in der Region nicht verpassen? Das 10-Jahr-Jubiläum der Lok remise am 12. September 2020 mit Jubiläumsfest für die Bevölke rung – eine Co-Produktion von Kunstmuseum, Theater und Kinok. Zum Schluss: Gibt es einen Künstler, mit dem du liebend gern einmal essen gehen würdest? Da gibt es Tausende. (Lacht, denkt nach.) Ich hätte mich gern mit Louise Bourgeois, der franzö sisch-US-amerikanischen Künst lerin unterhalten, die jeweils am Sonntagnachmittag einen Salon in ihrem New Yorker Haus für künstlerischen Austausch öffnete. Sie war gefürchtet, weil sie sehr dezidiert, sehr klar, sehr offen sprach. Ich schätze solche Leute. Ihre Arbeiten erachte ich übri gens als sehr bedeutend auch für eine jüngere Generation an Kunstschaffenden. —
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Café im Kunstmuseum
Lieblingsorte Restaurant Corso mit fantastischem Wandgemälde des brillanten deutschen Malers Franz Ackermann. Highlight: das Essen von Markus Schenk. www.restaurant-corso.ch Restaurant Barz mit Werken des Ostschweizer Künstlers Beni B ischof. High light: siehe Corso. Ausserdem: die Selbstverständlichkeit, in einer Art Ausstellung zu sit zen, ohne dass einem das aktiv bewusst ist. www.barz.ch Café im Kunstmuseum von Caro Niederer gestaltet und erweitert mit einer Arbeit von Pipilotti Rist. Highlight: Hier finden Begegnungen statt, dienstags bis sonntags; das Café ist frei zugänglich. www.kunstmuseumsg.ch
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KULTUR — 612
FC ST.GALLEN
FCSG-Wissen für den nächsten Small Talk Fussball ist Kultur, ja, ja. Und weil jedes Kind bereits weiss, dass wir den ältesten auf dem europäischen Festland noch bestehenden Fussballverein haben (Stolzmoment), haben wir andere historische Fakten rausgesucht.
Grün-Weiss-Pause Aber nur kurz Der FC St.Gallen ist unverkennbar grün-weiss. Einmal spielte er in GelbSchwarz, als er, 19 Jahre nach seiner Gründung 1879, mit dem FC Phönix fusionierte. Nur kurze Zeit später ging’s zurück zum mittlerweile legen dären Farbduo.
26:0 Unfassbar. Und wahr Am 17. März 1902 spiel ten die Espen gegen Ale mannia Karlsruhe und gewannen mit – sage und schreibe – 26:0. Ein Rekordsieg, der nie über troffen wurde.
Zu viele Fouls Und da waren’s nur noch fünf Am 5. November 1967 musste das Spiel St.Gallen gegen Chiasso abge brochen werden. Nach vier Platzver weisen und zwei Verletzungen hatte der Gegner schlicht nicht mehr genü gend Spieler auf dem Feld.
Cupsieg 1969 Der erste und bisher einzige 24'000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren mit von der Partie, als der FC St.Gallen den AC Bellinzona im Berner Wankdorf-Stadion mit einem sagenhaften 2:0 besiegte.
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FC ST.GALLEN
Fliegender Abgang Die etwas andere Art, das Stadion zu verlassen 1985, nach einem 1:2 gegen Xamax, brodelte die Stim mung. Wütende Fans warteten vor dem Stadion auf den Schiedsrichter. Und was machte er? Er flog mit dem Helikopter direkt vom Feld.
Schnellster Hattrick Ivan Zamorano schrieb FCSGGeschichte Am 30. September 1989 gelang ihm im Spiel gegen die Young Boys der schnellste lupenreine Hattrick in der höchsten Schweizer Spielklas se. In nur vier Minuten drehte der Chilene das Spiel von 0:1 auf 3:1.
Der Bruch Speziell in Erinnerung Im November 2004 kickte der FCSG zu Hause gegen den FC Thun, als nach einem Schuss ins Aussennetz plötzlich das Tor zwischen Latte und Pfosten auseinanderbrach. Oha.
612 — KULTUR
este : «Die b ’s n e s – der is tadion Fans w S ie m e D d abian ’s vor nen.» F rst gibt u in r w t d a r r B dafü chüblig beste S rünird die g w k c lo – Espenb gefeiert «Im richtig o schen. s u e d r b ie Lie en) B g li il weisse iw e (unfre Marco inklusiv dazu.» h c fa in e Gehört und nschaft Man nenlernen: ken Spieler h w.fcsg.c ww
die in, Hoo rschwe a p S in hnuller oder Sc nach eiss mit Grün-W men: eh Hause n g.ch p.fcs sho
Happy Cheerleader Tolle Showeinlagen Sie gelten als die anderen Sportprofis auf dem Feld: die 120 Cheerleaderinnen und Cheerleader des FCSG. In nationalen und internationa len Meisterschaften mischen sie spitzenmässig mit. «Green Lightning», das Seniorenteam, ist gar 16-facher Schweizer Meister in der Königs disziplin «Senior Allgirl Cheer». Châpeau. www.fcsgcheerleader.ch 47
KULTUR — 612
THEATER ST.GALLEN
«Ich möchte Mädchen und Frauen Mut machen» Die Lebensgeschichte von Waris Dirie wird auf der Bühne dargestellt. Das Musical «Wüstenblume» ist trotz toughem Inhalt eine Geschichte voller Mut, Hoffnung und Versöhnung. Waris Dirie und zwei Exponenten aus dem Kreativteam geben Einblick. TE XT: SIBYLLE JUNG
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THEATER ST.GALLEN
612 — KULTUR
Waris Dirie, welche Kernbotschaft möchten Sie dem Publikum mit dem Musical mitgeben? Waris Dirie: Stehe zu dir selbst, deinen Wünschen, Träumen und Zielen. Und gib diese nie auf. Was steckt dahinter? Waris Dirie: Mein ganzes Leben war von Höhen und Tiefen geprägt, von Erfolgen und Rückschlägen. Aber ich habe mich nie unterkriegen lassen. Ich habe in meinem Leben viel gelacht, aber auch viel Schmerz erfahren. Mein Leben war eine Achter bahnfahrt der Gefühle. Wer in das Musical «Wüsten blume» kommt, wird von uns auf eine Reise mit genommen, die er nicht vergessen wird. Musik ist eine internationale Sprache, mit der man viele Menschen erreichen kann. Ich freue mich, dass wir unsere Botschaft mit «Wüstenblume» auf diese Art transportieren können. Wüstenblume ist keine lustige Feel-goodGeschichte, sondern harter Stoff. Wie gingen Sie, Uwe Fahrenkrog-Peterson, als Komponist damit um? Uwe Fahrenkrog-Petersen: Sie haben recht, wir machen hier kein «König-der-Löwen-Disney-Musical». Allerdings waren die wenigsten erfolgreichen Musicals leichte Kost, schauen Sie sich nur einmal «Les Misérables» oder «Phantom der Oper» an. Die «Wüstenblume»-Story hat eine enorme Kraft: die unglaubliche wahre Geschichte von Waris Dirie, ein afrikanisches Drama, der Glamour der inter nationalen Topmodel-Welt und die wunderschöne positive Wendung am Schluss. Eine starke Frau geht ihren Weg, überwindet die grössten Hindernisse und wird Retterin, Vorbild und Ikone – das Thema ist brandaktuell. Gil Mehmert, wie sind Sie als Autor mit dem Umstand «positives Musical mit ernstem Inhalt» umgegangen? Gil Mehmert: Für mich ist es immer reizvoll, rele vante und substanzielle Themen im Theater zu erzählen. Das sensible und schwierig zu erzählende
Das Musical «Wüstenblume» basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman und Welt bestseller von Waris Dirie, die als Nomadenmädchen in der Wüste Somalias aufwuchs, im Alter von 14 Jahren vor einer Zwangsheirat mit einem wesentlich älteren Mann nach Mogadischu flüchtete, Jahre später in einem Londoner Schnell imbiss von einem Starfotografen entdeckt und zu einem der erfolg reichsten Models der Welt wurde. Ihren Erfolg nutzte sie, um auf die nach wie vor weltweit praktizierte grausame Methode der weiblichen Beschneidung aufmerksam zu machen. Doch das Musical ist keine Geschichte über Genitalverstüm melung, sondern die unglaubliche Geschichte einer mutigen, starken Frau, die sich aus einer aussichtslos scheinenden Situation gerettet und eine Zukunft geschaffen hat. Es erzählt den langen Weg von der Wüs te nach London und ins Scheinwer ferlicht der Laufstege. Die Weltpre miere findet am 22. Februar 2020 im Theater St.Gallen statt.
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KULTUR — 612
THEATER ST.GALLEN
Thema Genitalverstümmelung forderte mich als Autor und Regisseur extrem heraus. Ich hoffe, dass ich respektvoll und sensibel damit umgegangen bin und die Chance gepackt habe, den von Patriarchat und /oder Religion unterdrückten Frauen dieser Welt als Mann meine Hochachtung und meinen Respekt auszudrücken. Das Musical wird in St.Gallen uraufgeführt. Wie gefällt es Ihnen hier? Uwe Fahrenkrog-Petersen: Viel habe ich bisher noch nicht gesehen; aber ich freue mich darauf, mit meiner Frau durch die hoffentlich verschneite Altstadt zu bummeln … Gil Mehmert: Ich liebe diese wunderschöne, mir friedlich und freundlich erscheinende Stadt, die ihre Nähe zur Natur dennoch mit grossstädtischer Kultur zu verbinden weiss. Durch die schöne Innenstadt zu gehen und zum hundertsten Mal die zahlreichen Uhrenauslagen zu studieren, entspannt mich. Waris Dirie: Die Natur ist, was auch mir an St.Gallen besonders gefällt: die Wiesen, die Berge, die Luft; die schönen, sauberen Plätze und natürlich das Wasser (lacht). Als Kind war es für mich in der Wüste von Somalia täglich ein harter Kampf. Ich musste Wasser für unsere Tiere und meine Familie suchen. Da ging es jeden Tag ums Überleben. Die Menschen hier in der Schweiz können sich glücklich schätzen. Vor allem, wenn man weiss, dass mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit keinen dauer haften Zugang zu sauberem Wasser haben. Was die Stadt anbelangt: Ich komme jetzt öfter nach St.Gallen und werde die schöne Stadt ganz genau erkunden.
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Hauptthema dieser 612-Ausgabe ist «Zufall». Welche Verbindung gibt es zu «Wüstenblume»? Uwe Fahrenkrog-Petersen: Ich denke, es war ein grandioser Zufall, dass Waris und ich uns vor sieben Jahren begegnet sind, gerade als ich auf der Suche nach dem Stoff für ein Musical war … Gil Mehmert: Ich finde die Zufälle beachtlich, die aus einem Mädchen aus der somalischen Wüste ein Supermodel haben werden lassen. Waris Dirie: Weniger Zufall als Chance ist für mich, dass das Musical «Wüstenblume» ein Welthit wird – mit St.Gallen als Ausgangspunkt.
Das sollten die Leserinnen und Leser über «Wüstenblume» unbedingt noch wissen … Gil Mehmert: Die Grausamkeit der weiblichen Be schneidung wird weltweit täglich überall praktiziert, eben auch in unserer unmittelbaren Umgebung. Uwe Fahrenkrog-Petersen: «Wüstenblume – das Musical» ist tolles Entertainment, musikalisch und dramatisch mitreissend, bunt und facettenreich. Man wird weinen, lachen und mit einem Gefühl von Stärke aus der Show gehen. Waris Dirie: Meine Botschaft richtet sich an die Mädchen und jungen Frauen; ich möchte ihnen Mut machen. Sei du selbst. Glaube an dich. Du bist schön und stark. Du kannst als Frau alles im Leben erreichen. Egal, was andere sagen.
www.theatersg.ch w ww.desertflowerfoundation.org
«Wüstenblume»-Spezialangebot:
THEATER ST.GALLEN
Waris Dirie ist ein österreichisches Model somalischer Herkunft, Bestseller-Autorin und Menschenrechtsaktivistin im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. Sie war von 1997 bis 2003 UN-Sonderbotschafterin gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien. 2002 gründete sie die «Desert Flower Foundation», mit der sie u. a. sogenannte «DesertFlower-Bildungsboxen» an afrika nischen Schulen verteilt. Aktuell sind es rund 10’000; bis 2023 sollen es eine Million sein, denn nur durch Bildung liesse sich dieses grausame Verbrechen der Genitalverstümmelung an unschuldigen kleinen Mädchen beenden. Waris Dirie war 2007 erstmals in St.Gallen, als sie mit dem Generationenpreis der World Demographic Association ausgezeichnet wurde. Sie war die dritte Preisträgerin nach dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem tschechischen Ex-Präsidenten Václav Havel.
«Für mich ist populäres Musiktheater – also Musical – die aufregendste Präsentationsform von Musik.» Uwe Fahrenkrog-Petersen
612 — KULTUR
«Ich habe in meinem Leben bewiesen: Wenn man an sich glaubt und klare Ziele hat, kann man als Frau im Leben alles erreichen.» Waris Dirie
Uwe Fahrenkrog-Petersen ist einer der erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten und Komponisten, aus dessen Feder u. a. der für die Band Nena geschriebene Welthit «99 Luftballons» stammt. Der gebürtige Westberliner arbeitete als Filmkomponist in Hollywood und schätzte stets die künstlerische Vielfalt und die dramatische An bindung an eine tolle Story. An Rock und Pop liebt er die kraftvolle Konzentration auf eingängige Riffs und Melodien. Das Musical ist die perfekte Verbindung dieser Elemente. Seit 2012 arbeitet Fahrenkrog-Petersen deshalb hauptsächlich in diesem Genre. «Wüstenblume» ist sein erstes Musical, das uraufgeführt wird.
Gil Mehmert ist ein deutscher Theater- und Filmregisseur sowie Hochschullehrer. Zu seinen heraus ragenden Arbeiten gehören neben zahlreichen Musicals auch aufwendi ge Open-Air-Produktionen. Anfang der 00er-Jahre gab er sein Kino debüt mit «Aus der Tiefe des Raumes» nach eigenem Drehbuch, für das er 2005 den Starter-Preis der Stadt München und den Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsproduktion erhielt. Am Theater St.Gallen inszenierte er zuletzt das in Koproduktion mit dem Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz realisierte Musical «Priscilla». Dass er mit «Wüstenblume» die Chance bekam, eine solch besondere Uraufführung für das Theater St.Gallen zu leiten, sei ein Geschenk, das er sehr zu schätzen weiss.
«Allein Waris Dirie zu begegnen, ist ein Erlebnis; sie etwas näher kennenzulernen: eine ungeheure Inspiration.» Gil Mehmert 51
KOLUMNE — 612
DER STADTBEOBACHTER
Der Zufall als Anfang
Gallus Hufenus, 40, Kaffee-Zelebrierer und Kaffeehaus-Betreiber, Tango-Liebhaber, Weltenbummler, Sozialdemokrat. In der Kolumne «Stadtbeobachter» beleuchtet er St.Gallen aus seiner Perspektive. Liebevoll-kritisch, engagiert, nachdenklich-wohlwollend, fordernd, identitätsstiftend. Wer den umtriebigen Barista live erleben möchte: Man trifft ihn in seinem Kaffeehaus (Betonung auf der zweiten Silbe) in der Spiservorstadt: www.kaffeehaus.sg. Dort gibt's übrigens auch den stadtbesten Kaffee. Genussvoll. Varietätenreich. Mindestens einen Spaziergang wert.
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Anstatt wie geplant ans Mittelmeer zu wandern, kam 612 im eher garstigen Steinachtal der Namensgeber unserer Stadt «zu Fall». Eine knorrige Wurzel liess den heiligen Gallus stolpern. Die Legende erzählt, dass er diesen Zwischenfall als überirdisches Zeichen verstand, hier seine Einsiedelei zu gründen. Tatsächlich war wohl mehr Kalkül als Schicksal dabei: Der Mönch suchte sich nämlich bewusst einen Ort, um «unter möglichst widrigen Umständen» gottgefällig zu leben (und im Wald einen Bären für Brot arbeiten zu lassen). Dass es letztlich kein Zu-, sondern – aus der Sicht eines Einsiedlers – vielmehr ein Unfall war, dass genau hier 100 Jahre später ein bedeutendes Kloster entstand und in Folge drumherum eine Stadt, ist Geschichte. Interessant ist, dass auch die Äbte dieses Klosters – pointiert gesagt – masochistischen Mustern zugetan zu sein schienen: So sehr, dass es im 9. Jahrhundert den Äbten hier, in St.Gallen, zu wenig «widrig» war und sie sich für ihr Kloster im voralpinen Appenzell (a batis cella) einen Hof einrichteten. Weniger Zufall, sondern notwendige Überlebenskunst war, dass in diesem Hochtal, wo wenig gedeiht, es lange kalt ist und der Winter bisweilen sechs Monate dauert, die Menschen zu umtriebigen und weltoffenen Handelsleuten von edlen Stoffen wurden. Diese Geschichte hilft, zu verstehen, warum die Stadt – geografisch ein langer, enger Schlauch, weder an einem See, noch an einem Fluss gelegen – herausfordernd für eine intelligente Stadtplanung war. Und ist. St.Gallen sollte keine Stadt sein. Dass sie es dennochist, eine besondere noch dazu, entspringt einer Mischung aus Zufall und Kreativität. Es sind wohl die herausfordernden Rahmenbedingungen, Kunstfertigkeit, Verkaufstalent und – nicht unbedeutend – «Understatement», welche die Basis bilden für unsere Metropole. Eine Stadt, gross genug, um Zentrum einer Region zu sein. Klein genug, um sich (als Menschen) zufällig zu begegnen. Dieser Lebenslauf der Stadt scheint ein Grund zu sein, dass hier selten rasch Luftschlösser in den Himmel wachsen und einem die Herzlichkeit nicht sofort in den Schoss fällt. Wenn sie es tut, ist sie echt und Glück für jene, die sie erobern durften.
Intro Genuss
612 — GENUSS
«Die gastronomische Entwicklung der Ostschweiz in den letzten Jahren ist absolut beeindruckend: Von der gemütlichen Landbeiz bis hin zum hochklassigen Gourmet-Restaurant findet der kulinarisch Interessierte eine grossartige Auswahl. Und, was sich noch nicht herumgesprochen hat: Auch im Kanton St.Gallen kann der Weinliebhaber vorzügliche Weine entdecken.» Philipp Schwander, erster Schweizer Master of Wine
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GENUSS — 612
GENUSSREGION
Bodensee Thurgau
4
Wil
6 5 7
1 Rorschach
2
12 3
St. Gallen
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Ausgezeichnete Küche Appenzell AR
Rheintal
Glücklich die Gegend, in der es eine so hohe Dichte an tollen Restaurants gibt. Hier ein Lokal im städtischen Zentrum, dort eines mit freier Sicht auf den Bodensee. So verschieden die Örtlichkeiten, allen Restaurants gemeinsam ist die spürbare Freude der Gastgeberinnen und Gastgeber an den regionalen Produkten – und eine Auszeichnung im Gastroführer «GaultMillau». Journalist, Gastrokenner und Weinhändler Jürg Aegerter hat 7 Betriebe nach dem Zufallsprinzip herausgepickt. TEXT: JÜRG AEGERTER
rhalb Ausse
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Bio mit Anspruch Der Schlosspark erstreckt sich fast bis zum Bodensee. Hier baut das Wartegg-Team nach biodynamischen Prinzipien Gemüse, Kräuter und Beeren an. Die frischen Zutaten aus dem Garten werden in der Schlossküche des einzigen Bio-Knospe zertifizierten «GaultMillau»-Restaurants der Schweiz zu feinen saisonalen Gerichten verarbeitet. Der Fisch stammt grösstenteils aus dem nahen See, das Fleisch aus der Region. Die stilvolle Schlossatmosphäre und die liebevoll angerichteten Teller zeigen: Bio geht auch gediegen. Schloss Wartegg 9404 Rorschacherberg +41 71 858 62 62 www.wartegg.ch
GENUSSREGION
612 — GENUSS
Gut und bürgerlich Ja, es gibt sie noch, die guten Landbeizen. Das Rössli in Balgach im St.Galler Rheintal ist eine davon. Die Gaststuben des altehrwürdigen Wirts hauses wirken dank viel Holz heimelig. Im Garten 3 mit altem Baumbestand lässt es sich im Sommer wohl sein. Auf der Karte sind toll gemachte Klassiker zu finden: Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti oder Kalbsschnitzel an Morchelsauce mit Nüdeli. Wer am Schluss auf das Caramelköpfli verzichtet, macht einen Fehler. Rössli Balgach 9436 Balgach +41 71 722 22 16 www.roessli-balgach.ch
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Haute Cuisine über dem Bodensee Ivanassèn Berov gilt als der Magier unter den Appenzeller Köchen. Die Zutaten für seine Gerichte sammelt er am liebsten auf den umliegenden Wiesen und im Wald. Er verarbeitet sie zu teils unkonventionellen, stets unglaublich guten Speisen. Die Forellen kommen aus dem Fischteich hinter dem Haus. Seine superfrische Forelle blau gilt weit über die Region hinaus als die beste. Die Karte ist klein, aber fein und bietet nebst Forelle auch einige Fleisch- und Vegi-Gerichte. Weid 9410 Heiden +41 71 571 11 90 www.weidheiden.ch
Landpartie für Gourmets Der unscheinbare Ort Lömmenschwil auf dem Weg von St.Gallen zum Bodensee und das zurückhaltend-elegant eingerichtete Gourmet-Lokal passen zu Bernadette Lisibach. Sie gilt als bescheiden – und als eine der besten Köchinnen des Landes. Ihren Erfolg verdankt sie ihren schnörkellos-perfekten Gerichten und der beständig hohen Qualität. Bernadette Lisibach interpretiert gern Klassiker der Schweizer Hausmannskost neu: Lisi’s Chügeli- Pastete mit Füllung nach Wahl zum Beispiel weckt schönste Kindheitserinnerungen. Neue Blumenau 9308 Lömmenschwil +41 71 298 35 70 www.neueblumenau.ch
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GENUSS — 612
GENUSSREGION
Stadt r e d In Gourmet mit Twist Vom Lehrling zum Chef: Agron Lleshi startete als Lehrling im Jägerhof und ist heute Chef des Lokals. Seit der Übernahme hat er jedes Jahr einen Punkt gewonnen und sich mittlerweile auf 17 «GaultMillau»-Punkte hochgearbeitet. Seine Küche bietet zum einen traditionell Schweizerisches mit einem Gourmet-Twist. Zum Beispiel Bratkartoffelsuppe oder Siedfleischtatar. Zum anderen ist der Jägerhof die angesagte St.Galler Adresse für erstklassige Fischküche und Nudelgerichte wie Taleggio-Ravioli. Ein einmaliges Erlebnis ist der Tisch, an dem die Gäste in der Restaurant-Küche bedient werden und beim Essen miterleben, wie dort gekocht wird. Jägerhof 9000 St.Gallen +41 71 245 50 22 www.jaegerhof.ch
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Optimal saisonal, optimal regional Das Schlössli in der St.Galler Altstadt gilt als sicherer Wert. Gern laden die Kantonsregierung und der St.Galler Stadtpräsident hohen Besuch in dieses Lokal ein. Die Gäste essen und trinken in den 500 Jahre alten Gaststuben vom Besten, was die Region zu bieten hat: Köstlichkeiten wie geräuchertes Forellenfilet aus dem St.Galler Weisstannental oder Tatar vom Toggenburger Milchkalb. Hausspezialität ist die Suppe von der blauen St.Galler Kartoffel, serviert mit Kartoffel-Chüechli, knusprigem Speck und kleinem Schnaps. Auf der preisgekrönten Weinkarte sind zahlreiche Ostschweizer Gewächse aufgeführt, die es zu entdecken gilt. Schlössli 9000 St.Gallen +41 71 222 12 56 www.schloessli-sg.ch
GENUSSREGION
St.Galler Spitze Das Restaurant im obersten Stock des Hotel Einstein St.Gallen ist die St.Galler Topadresse schlechthin: 18 «GaultMillau»-Punkte, 2 «Michelin»-Sterne und Platz 9 im Hornstein-Ranking der besten Schweizer Restaurants. Die beiden Küchenchefs, Moses Ceylan und Sebastian Zier, ergänzen sich perfekt. Zier bringt die klassische französische Küche ein, Ceylan den orientalisch geprägten Kochstil. Die Kombination ist wunderbar: Kreativität, Können und Sorgfalt vereint – auf jedem Teller. Die beiden Spitzenköche entwickeln immer wieder neue Techniken und Kreationen. Jeder Gang überrascht, das ganze Essen wird zum Erlebnis. Einen Besuch wert ist auch die Einstein Bar mit englischem Club-Ambiente und einer tollen Auswahl an Cocktails und Zigarren. Einstein Gourmet 9000 St.Gallen +41 71 227 55 55 www.einstein.ch 7
612 — GENUSS
Gastroführer mit Gutschein
Wärmstens empfohlen: «Essen gehn!» Der neue Gastroführer «Essen gehn!» stellt 14 Lokale in St.Gallen und Umgebung in Wort und Bild vor. Die meisten von ihnen sind angesagte, schön eingerichtete Restaurants mit guter Küche. Der Gastroführer ist mit Gutscheinen ausgestattet: Wer mindestens zu zweit in eines der Restaurants essen geht, bekommt einen Hauptgang gratis. Das Buch ist in Leinen gebunden und sorgfältig gestaltet. Die Macher des unabhän gigen Gastroführers beschreiben in kurzen Texten, weshalb sie gern in diesen Restaurants einkehren. Die Fotos sind sehr ansprechend. Prompt kommt beim Durchblättern des Buches ein Hungergefühl auf und mit ihm die Lust, eines der Lokale zu besuchen. Der Führer ist beliebt. Und – falls vergriffen – ab November 2020 in neuer Auflage erhältlich.
www.essengehn.ch Weitere ausgezeichnete Gastronomiebetriebe innerhalb und ausserhalb der Stadt finden Sie hier:
www.st.gallen-bodensee.ch 57
GENUSS — 612
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GENUSSREGION
Ausgezeichnete Weine
© Faruk Pinjo
Die Weine aus den gut besonnten Steillagen des St.Galler Rheintals gehören zu den besten des Kantons. Bei den Weissweinen sind die frischen Müller- Thurgau und die Sauvignon blancs am beliebtesten. Bei den Rotweinen ist es der elegante Pinot noir, gefolgt vom kräftigen Merlot. 612 hat – nicht ganz zufällig – 3 Weingüter ausgewählt. TE XT: JÜRG AEGERTER
Schönes «Haus des Weins», Berneck
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International Sein Rüstzeug als Winzer holte sich Tom Kobel bei seinem Önolo gie-Studium in der Schweiz und bei seiner Arbeit als Kellermeister in Südafrika. Heute baut er am steilen Buechberg zwölf Rebsorten an und k eltert in seinem Keller sogar Trauben aus Süditalien. Diese werden direkt nach der Ernte im Kühlwagen aus Apulien ins St.Galler Weindorf geliefert. Ochsentorkel 9425 Thal +41 71 888 57 52 www.ochsentorkel.ch
Naturnah Ihr Vorgänger, Edy Geiger, gilt als Bio-Pionier im Kanton St.Gallen und produzierte über 30 Jahre lang biologischen Wein. Die beiden Quereinsteiger Fabia Knechtle Glogger (Umweltingenieurin) und René Glogger (Chemiker) führen sein Werk fort. Mit viel Können, Leidenschaft und frischem Wind. Bio-Weinbau Knechtle Glogger 9425 Thal +41 79 251 36 26 www.biowein knechtleglogger.ch
INFORMATIV Den St.Galler Wein den Menschen näherbringen, das wollen die St.Galler mit ihrem neuen «Haus des Weins» in der Weinbaugemeinde Berneck. Der architektonisch ansprechend gestaltete Bau beherbergt einen Keller mit Weinen von St.Galler Winzerinnen und Winzern. Auf dem Programm stehen Degustationen, Vorträge und Führungen. 58
em Mit d ard w A c i n Ico ive o n vat für in tur austek Archi ichnet. z e g e
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Überraschend Ralph Heule sorgt für neuen Schwung im Weingut, das ihm seit ein paar Jahren gehört. Der Önologe beherrscht die Klassiker und überzeugt mit Innovationen. Zum Beispiel keltert er aus der hierzulande kaum bekannten Traubensorte Scheurebe einen tollen Weisswein. Auch mit seinem Schaumwein gehört Heule zu den Pionieren in der Ostschweiz. Wein Berneck 9442 Berneck +41 71 744 24 13 www.wein-berneck.ch
Haus des Weins 9442 Berneck
+41 77 489 27 61 www.hausdesweins-sg.ch
GENUSSREGION
612 — GENUSS
NACHGEFR AGT
MARCEL WALKER, 46, ist Unternehmer, Kulturagent, Politiker, Gastronom, Vater. Er wird als «Strippenzieher» wahrgenommen und bringt seit Jahren immer wieder frischen Wind in die St.Galler Gastroszene, u. a. mit dem Restaurant Lagerhaus, dem Brauwerk und dem Restaurant zur Werkstatt.
Und was typisch St.Galler? Wir gelten als sachlich, nüchtern, gelegentlich schüchtern und verlässlich. Für Auswärtige gut zu wissen: Die abwartende Zurückhaltung beim ersten Kontakt ist keineswegs mit Arroganz oder Kälte zu verwechseln. Was inspiriert dich an unserer Region? Die Vielfalt der Landschaft färbt ab. Der Anstieg vom Ufer des Bodensees über die Stadt St.Gallen bis hin zu den typischen Appenzeller Streusiedlungen, den Hügelzügen, saftigen Alpen und schliesslich dem schroffen Höhepunkt mit dem Säntis. Wer hier lebt und sich wohlfühlt, lernt das nötige Mass an Flexibilität und Vielseitigkeit. Dein Lieblingsort? Die Drei Weieren und die Kathedrale. Letztere ist eine Fermate und ein Fluchtort vor gelegentlicher Reizüberflutung. Zehn Minuten den Raum, das Volumen und die Geschichte auf mich wirken lassen – und ich kann leicht erholt in den Alltag zurück treten. In den Drei Weieren wippt man gleichsam zwischen zwei Welten, der Stadt und dem Land. Der Ausblick über die Stadt, den Bodensee bis zu den süddeutschen Nachbarn ist umwerfend. Dein Lieblingsrestaurant, neben den Betrieben*, die du mitprägst? Wenn ich kulinarisch «fremdgehe», dann gern im Restaurant Facincani an der Gallusstrasse. Ein Besuch ist immer mit dem Eintauchen in eine mediterrane Welt verbunden. Was die Brüder Franzon seit über 25 Jahren leisten, beeindruckt mich.
© Daniel Ammann
Marcel Walker, was ist für dich typisch St.Gallen? St.Gallen ist ein Dorf – und das meine ich ausschliesslich im positiven Sinn.
Was darf bei einem Besuch in St.Gallen auf keinen Fall fehlen? Die Fussgängerzone, ein Blick auf die historischen Gebäude und ein Spaziergang durch den Stiftsbezirk mit dem Hinweis, dass auf dem Klosterplan drei Brauereien abgebildet sind und es zur Hochblüte der Textilzeit eine direkte Verbindung von St.Gallen nach Paris gab. Nicht zu vergessen ist die Bildungskompetenz der Stadt mit unter anderem der Fachhochschule und der Universität sowie Innovationsund Forschungsinstitutionen wie Empa und Startfeld. Damit kann man in St.Gallen Erfolg haben … Lifere, nöd lafere.
* Genussvoll besuchenswert: www.restaurantbrauwerk.ch www.zurwerkstatt-sg.ch www.restaurantlagerhaus.ch
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GRILLPL ÄTZE
612 — GENUSS
8x schöner Grillen Die Wurst ins eben entfachte Feuer halten, den Teig um den Ast wickeln, am selbst gemachten Eistee nippen. Und das Open-Air-Erlebnis könnte perfekter kaum sein. AUSGEWÄHLT VON: FAMILIE SCHWARZ
Stadt In der Grillstelle Freudenberg mit traumhafter Weit- und Rundsicht Feuergrube mit festem Grill, Sitzgelegenheiten für bis zu 30 Personen 47° 25' 12.0" N 9° 23' 29.4" E Grillstelle Menzlen am höchsten Punkt im Menzlenwald, an einer Waldlichtung Feuergrube mit festem Grill, Sitzgelegenheiten für bis zu 30 Personen 47° 24' 27.9" N 9° 21' 09.2" E Grillstelle Ochsenweid idyllisch im Wald zwischen Sitterstrandweg und Uferböschung gelegen fester Grill mit Sitzgelegenheiten für bis zu 15 Personen 47° 25' 41.1" N 9° 21' 04.9" E Grillstelle Berneggwald unter mächtigen Buchen und mit Schaukel zum Reinsitzen fester Grill mit Sitzgelegenheiten 47° 24' 57.2" N 9° 22' 19.2" E
halb Ausser Goldach, Grillstelle Sport
anlage Kellen einfach, unkompliziert, weitläufig Sitzgelegenheiten und 2 feste Feuerstellen; 10 Spielinseln, grosser Parkplatz 47° 28' 40.6" N 9° 27' 31.2" E
Grillstelle Witen romantisch, schattig, am Bach Grill- und Feuerplatz, gedeckte Tischgruppe, Parkplätze vorhanden 47° 27' 54.1" N 9° 28' 15.1" E Wittenbach, Grillstelle Wannen an der Sitter, idyllisch, sonnig 40 Sitzplätze und Feuerstelle, Parkplätze vorhanden 47° 28' 21.8" N 9° 21' 12.8" E Egnach, Luxburg direkt am Bodensee, einfach, weitläufig Grillstelle mit Sitzgelegenheit, Parkplätze in der Nähe des Campingplatzes vorhanden 47° 33' 00.0" N 9° 23' 11.5" E
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GENUSS — 612
SPEZIALITÄTEN
Der gluschtige Genussfaden Die Ostschweiz ist bekannt für Leckerbissen. Kulturelle und andere. Wir haben 12 kulinarische herausgepickt – alle mit der Krone* ausgezeichnet. Probieren, verlieben, immer wieder wollen. AUSGEWÄHLT VON: ANNE-LE A MARTE
Raffiniert affiniert Hauchdünner Genuss Die Appenzeller kennen das Geheimnis. Nicht nur beim Käse, auch beim Fleisch. Das saftige Appenzeller Mostbröckli darf deshalb auf keinem After-Work-Apéro-Plättli fehlen.
w ww.appenzeller-
Apropos Apéro und Plättli (beides typisch [ost-]schweizerisch). Wo bleibt der Käse? Die wohl feinste Auswahl gibt’s in der Stadt und in Rorschach, alle auserlesen, die meisten in Handarbeit hergestellt – so und so sorgen die Spezialitäten für unvergessliche Gaumenerlebnisse.
www.kuendigfeinkost.ch
fleischspezialitaeten.ch
me éro-Ti p A , r Uh 17.30
Biervertretung im Vatikan Und dazu? Ein St.Galler Klosterbräu aus der ältesten Brauerei der Schweiz, das mit seinen malzigen Aromen an ein frisch gemähtes Getreidefeld erinnert. Trinkgenuss, den man auch im Vatikan schätzt.
www.schuetzengarten.ch
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SPEZIALITÄTEN
612 — GENUSS
Kommt Zeit, kommt Saft Alternativ: Saft vom Fass, ein Begleiter aus Mostindien (übersetzt: dem Thurgau). Trüb ist nur der Saft. Der Apfelwein wird nach alter Tradition drei Monate in Eichenholzfässern gelagert; das macht ihn mild und harmonisch. Zum (Bügel-)Wohl.
rch hendu c s i w Z
www.moehl.ch
Nochmals Thurgau – mit einem Exportschlager An der Expo in Mailand ein Publikumsliebling: Öpfelringli. Kein Wunder – sind die kleinen Ringe doch ein idealer Energiespender für z wischendurch. Zum Beispiel auch bei der Stadtführung.
www.oepfelfarm.ch
Nuss, Nuss, Nuss fallera Minor verspricht ein Stück Glück. Doppeltes Glück bekommt, wer daraus eine Mousse macht. Himmlisch luftig. Und die uralte lokale Schokoladengeschichte steckt gleich mit drin.
www.maestrani.ch
Für kleine und grosse chleckmäuler: Ein Besuch in S Maestrani’s Chocolarium alias Schoggi-Schlaraffenland lohnt sich sehr.
www.chocolarium.ch
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GENUSS — 612
SPEZIALITÄTEN
Himmlisch luftig hr g, 13 U a t s m Sa
Eine Verneigung für den … ... St.Galler Klassiker to go schlechthin: die St.Galler Bratwurst. Dass sie (die Bratwurst) die beste der Welt sein soll, können wir nur bestätigen. Bitte, bitte: ohne Senf. Dafür mit Bürli.
www.sg-bratwurst.ch
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Bürli ist eben nicht Bürli. Wir St.Galler sind stolz auf unser St.Galler Handbürli, diesen krachend-knusprigluftig-weichen Brot-Klassiker. Lecker zur Wurst. Und auch «blutt». Immer wieder.
nacht Zum Z
www.genussbaeckerei.ch
Kartoffeln mal anders Sie ist die wohl erfolgreichste Knolle der Ostschweiz und eine Kreuzung der Blauen Schweden mit der Schweizer Frühkartoffel Prättigau: die Blaue St.Galler. Die innovativen Tüftler sind Flawiler. Und andere, wie Ambros vom Restaurant Schlössli, inszenieren sie – im (Suppen-)Teller.
www.saatzucht.ch
SPEZIALITÄTEN
612 — GENUSS
er r wied Imme sonntags
Eis, Eis, Baby Diese Glacen (schweizerisch für: Eis), aus dem Töpfchen, setzen süsse Häubchen auf. Gade-Glacen sind selbst gemacht, vom Hof; mit Aromen aus dem Garten. Schmeckt wie frisch gepflückter Frühling, Sommer oder Herbst.
www.gadeglace.ch
Der vielseitige Rheinthaler In (Nach-)Kriegszeiten eines der Hauptnahrungsmittel, heute eine beliebte kulinarische Kostbarkeit – für Währschaftes und Süsses: ein Genuss, der Rheinthaler Ribelmais.
www.ribelmais.ch
*Wo die gelbe Krone drauf ist, steckt ein Stück Region drin. Culinarium, vor 20 Jahren gegründet, hat heute über 500 Mitglieder aus Landwirtschaft, Handel und Gastronomie. Der Verein möchte Einheimische und Gäste für regionale Produkte aus der Ostschweiz und lokale Gerichte begeistern und das Bewusstsein für eine Ernährung mit dem Lauf der Jahreszeiten wiedererwecken. Wir verleihen eine Krone.
www.culinarium.ch
Probiererli-Tour Genussvolle Stadtführung mit St.Galler Geschichten – zum Hören, zum Probieren.
www.st.gallen-bodensee.ch 65
GENUSS — 612
GENUSSTOUREN
rt Gefüh
Auf Tour genussvoll entdecken ändig Selbst
Wo einst 3 Brauereien geplant waren Der Stiftsbezirk ist geschichtsträchtig, auch in kulinarischer Hinsicht. Der Beizenbummel kombiniert Stadtführung mit lokaler Restaurantkultur auf lebendig-genussvollem Niveau. Zum Angebot:
www.st.gallen-bodensee.ch
AUCH IMMER GUT
Von Gang zu Gang – in der Region unterwegs Genusswandern zwischen Alpstein und Bodensee mit der abwechslungsreichen kulinarischen Wanderung. Zwischen Gallusstadt und Rhein(eck) gibt es herrliche Natur mit adäquaten Aussichten und ebensolche Zwischenstopps mit regionalen Spezialitäten.
1 Stadt, 3 Gänge, 3 Restaurants Die Stadt einmal anders ent decken – mit einem kulinarischen Stadtbummel, der hoch über die Dächer von St.Gallen (Vor- und Hauptspeise) und wieder zurück in die Stadt führt (Dessert). Mehr Infos:
Jetzt inspirieren lassen: www.st.gallen-bodensee.ch
Ohne Senf Die Bratwurst ist uns St.Gallern heilig. Darüber, welches die beste ist, scheiden sich die Geister. Umso spannender ist das Bratwurst-Tasting mit Seminar-Charakter. Hier geht’s zu den Terminen:
www.st.gallen-bodensee.ch
Übrigens Ein Stück St.Gallen verschenken – mit einem Gutschein für alle online buchbaren Leistungen von St.GallenBodensee Tourismus. Hier geht’s zum Tool:
www.st.gallen-bodensee.ch
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www.st.gallen-bodensee.ch
612 — GENUSS
KULINARISCHE OASEN
Sommer Sonne Stadtvergnügen 5
6 Aufhänger für Aktivitäten rund um Gartenlokalperlen.
3 4
AUSGEWÄHLT VON: ILONA SCHMID
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2
1
Unter Kastanien Einst wurden hier Leinentücher zum Bleichen ausgelegt. Heute ist die Kreuzbleiche, unser zweiter Stadtpark, ein wahrer Sportpark, wo sich Spaziergänger, Jogger, Fussballer, Weitspringer, Skater, Handballerinnen, Hündeler und Denksportlerinnen ein Stelldichein geben. Tipp: Auf dem Spielplatz Nord in die Schaukel sitzen und sich wie ein Sechsjähriger fühlen. Einkehren Militärkantine, Kreuzbleicheweg 2 +41 71 279 10 00 www.militaerkantine.ch
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GENUSS — 612
KULINARISCHE OASEN
Auf dem Güterbahnhof
2
© Pfefferbeere AG
Lattich, ein Gemüse? Ja, auch. Unter gleichem Namen ist auf dem Areal des St.Galler Güterbahnhofs eine attraktive Zwischennutzung im Gange. Erkennungsmerkmal: gestapelte gelbe Holz container, 48 an der Zahl – mit Ateliers, Werkstätten, Büros und Genusslaboratorium Wilde Möhre. Tipp: Mit resp. in Hektor Party machen, der Veranstaltungshalle, die als Filetstück des Areals gilt. Einkehren Wilde Möhre, Güterbahnhofstrasse 7 www.lattich.ch/die-gastro
Im Bermuda-Dreieck
3
Früher waren die Metzger hier, heute ist die Ecke Metzger-/Engel-/Augustinergasse heiss begehrt als Ausgehmeile. Die Dichte an Bars und Restaurants ist nirgendwo in der Stadt höher. Ein Augenschein bei Tageslicht lohnt sich. Tipp: Einen Sightseeing-Halt machen in der ältesten Beiz der Stadt, dem Alt St.Gallen, mit Guillotine. Einkehren Focacceria, Metzgergasse 22 +41 71 220 16 15 www.focacceria-sg.ch
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Im «Rotlichtviertel» Ein Quartier, dessen (einschlägiger) Ruf weit über die Stadt hinaus bekannt war und das heute ein urbanes Lebensgefühl vermittelt: das Linsebühl. Tipp: Die Puppen tanzen lassen im Figurentheater. Einkehren Franz Kafi und Restaurant, Linsebühlstrasse 35 +41 71 525 34 33 www.kafifranz.ch 68
KULINARISCHE OASEN
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Bei den Hirschen 5
1892 eröffnet, 10 Jahre später mit bahnbrechender Zooarchitektur Weltruhm erlangt, 1906 geschmuggelte Steinkitze aus Italien willkommen geheissen und damit den Grundstein für die erfolgreiche Aufzucht von Steinböcken gelegt – der Zauber des Wildparks Peter und Paul auf der Kuppe von Rotmonten ist seit mehr als 125 Jahren ungebrochen. Tipp: Im Dezember die Damhirsche mit frischgrünen Blättern füttern – unbezahlbar-zauberhaft. Einkehren Peter und Paul Wildparkrestaurant, Kirchlistrasse 99 +41 71 245 56 25 www.peterundpaul-sg.ch
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Über den Dächern Ein Schwumm im Weiher, eine Partie Minigolf, ein Walk ums Kloster, Sonne tanken vor dem JugendstilBadehäuschen, picknicken auf einem der Stege – die Drei Weieren unterhalb des Freudenbergs, ursprünglich für die Wasserversorgung der Stadt angelegt, sind und bleiben die schönste Naherholungsoase. Tipp: Ein Bad im Mannenweiher bei Vollmond. Einkehren Restaurant Dreilinden, Dreilindenstrasse 42 +41 71 245 15 30 www.restaurant-dreilinden.ch
Dein Lieblingsort? Poste deine besten Schnappschüsse mit #lovestgallen
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GENUSS — 612
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AM WASSER
4 Hotspots am Wasser zum Einund Wegtauchen EMPFOHLEN VON: DARIO AEMISEGGER
© Thomas Staub
Hafenbar der Strandfestwochen Rorschach
1
Der Umfangreiche
Hotspot für miet- und kursinteressierte Wassersportler und Familien ohne eigenes Equipment
Mehr als nur ein Strandbad: Aufder Speisekarte des prämierten Restaurants Buchhorn ist für Klein und Gross etwas dabei. Dazu kommt die Kanuschule mit einem umfangreichen Miet- und Kursangebot für Stand-up-Paddling, Kajak, Kanadier und Surfski. Buchbar für Einzelpersonen und Gruppen. Restaurant und Strandbad Buchhorn Arbon 47° 31' 35.6" N 9° 25' 07.8" E www.strandbad-arbon.ch
2
Der Abwechslungsreiche Hotspot für urbane Kaffee- und Kuchenliebhaber ohne eigenes SUP-Equipment
Die Badhütte Rorschach liegt an der Seepromenade und ist gut zu Fuss oder mit dem Bike erreichbar. Das eintrittspflichtige Seebad trumpft auf mit einem gediegenen Angebot an Kaffee, Kuchen und Snacks sowie abwechslungsreichen
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Tagesspecials aus regionaler Produktion. Perfekt zum Baden oder Standup-Paddling. Und in Gehdistanz findet sich beim Kornhaus Rorschach ein Pedalo- und Bootsverleih. Badhütte Rorschach Rorschach 47° 28' 48.8" N 9° 29' 11.2" E www.badhuette.ch
3
Der Rekordschwere
4
Der Familienfreundliche
Hotspot für motorisierte und sandstrandliebende Familien mit eigenem SUP-Equipment
Direkt am Sandstrand gelegenes, familienfreundliches Restaurant, flach abfallendes Ufer. Perfekt für die ersten Paddelversuche mit Kindern. Schönste Sonnenuntergänge am Bodensee inklusive. Seerestaurant Glashaus Höchst 47° 29' 45.6" N 9° 37' 36.0" E www.seerestaurant-glashaus.at
Hotspot für Beach Boys und Girls mit oder ohne eigenes SUP-Equipment
Während der jeweils letzten beiden Sommerferienwochen avanciert die Hafenbar an den Strandfestwochen Rorschach zum absoluten Stand-upPaddling-Hotspot am Bodensee. Alle bisherigen Bodensee-SUP-Rekorde entstanden hier. Ein Treffpunkt für Anfänger und Profis zum täglichen Sunset und Sunrise SUP oder zur South Beach Classic, dem Stand-upPaddling-Event am Bodensee. Hafenbar an den Strandfest wochen Rorschach Rorschach 47° 28' 45.4" N 9° 30’ 20.5" E www.strandfestwochen.ch
© Markus Richter
Dario Aemisegger ist Ostschweizer Kulturveranstalter und Stand Up Paddler mit unkonventionellen Visionen und Rekorden. Der Gründer der Strandfestwochen Rorschach sorgte jüngst mit Paddel-Rekorden wie der erst maligen SUP Längsdurchquerung des Bodensees für Aufsehen. Viel auf und am Wasser unterwegs, verrät er 612 seine besten Genuss- und Paddeling-Hotspots.
612 — BLOG DIE KOSMOPOLITIN
«Ich will die Stadt unbedingt wieder und wieder besuchen» Ich habe viele grossartige Städte mein Zuhause genannt – New York, Tokio und Melbourne – und die Schweiz ausgiebig bereist; St.Gallen jedoch gehört zu meinen Lieblingsorten. Die Stadt besticht durch ihre Individualität und ist ein echtes Trendziel für Europäer und interkontinentale Reisende. Obwohl St.Gallen im Vergleich zu Zürich oder Genf verhältnismässig klein ist, herrscht hier ein Gefühl von Zugehörigkeit, nach dem man in den anderen Kantonen häufig vergebens sucht. Ich war bereits mehrmals hier und verstehe, weshalb es den Hashtag #lovestgallen gibt. Hier verfällt man rasch dem Zauber des freundlichen Miteinanders, der pulsierenden Gastronomieszene und der spannenden Geschichte, die St.Gallen ausmachen. Der erste Eindruck Mein erster Eindruck von St.Gallen? Ein leichter Schock. Wie konnte es sein, dass es diese coole Schweizer Stadt gibt und mir niemand je davon erzählt hat? Als ich mit dem köstlichen Duft von Bratwurst in der Nase durch die Altstadt schlenderte, schicke Boutiquen und Kunstgeschäfte passierte und schliesslich bei der Ehrfurcht gebietenden Abtei landete, waren es zwei Wörter, die mir einfielen und die Gründe zusammenfassten, weshalb jeder einmal St.Gallen besucht haben sollte: Diese Stadt ist einfach eklektisch cool – mit ihrer Identität und ihrer Ehrlichkeit. Es ist den Einheimischen und den Unternehmen zu verdanken, dass die Stadt lebendig, wettbewerbsfähig und einzigartig ist und bleibt. Was bleibt Bei einem kurzen Abstecher nach St.Gallen kann man bloss an der Oberfläche kratzen. Ich will die Stadt unbedingt wieder und wieder besuchen und entdecken, was sich hinter dem nächsten Hügel, unter einem geheimnisvollen Treppenbogen oder hinter einer malerischen Strassenbiegung verbirgt. St.Gallen hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So sehr, dass ich gewillt bin, Zürich, New York und sogar Paris zu vergessen, um zu erforschen, was St.Gallen mit seinem zauberhaften Charme noch alles zu bieten hat.
Michelle Tchea ist Inhaberin von Chefs Collective und Autorin von vier Bestsellern über das Kochen, den Wein und das Reisen. Die gebürtige Australierin lebt in den USA und ist seit ihrem ersten Besuch absolut verzaubert von St.Gallen.
Mein Tipp In St.Gallen können Sie ein perfektes Wochenende verbringen: die Stadtmitte auf eigene Faust erkunden, die märchenhaften Pfade eines UNESCO-Weltkulturerbes entdecken, in die lebendige Kunst- und Kulturszene eintauchen oder einfach nur eine Shoppingtour durch die Bouti quen geniessen. Ihre Schönheit und ihren Charme verdankt die Stadt auch ihrer Lage. Wer den Blick in die Ferne richtet, wird mit atemberaubenden Panoramen belohnt – Bodensee, Säntis und die anliegenden Kantone. Den wunderschönen Panoramen steht die Gastronomie mit ihren traditionellen Köstlichkeiten wie der St.Galler Bratwurst in nichts nach, und die urigen Beizli servieren regionaltypische Gerichte in histo rischer Atmosphäre. Es wäre unverzeihlich, die hochkarätige Cuisine und die Küchenmaestros der mit «Michelin»-Sternen ausgezeichneten Restaurants im Stadtzentrum sowie in den umliegenden Kantonen nicht zu erwähnen. 71
SPEZIAL — 612
GLÜCKSSPIEL-CIT Y
Wenn’s der Zufall will Kirsche. Kirsche. Uuund … Kirsche! Der Jackpot ist geknackt, die Freude riesig. Ein Zufall? Eher ja. Auch, dass St.Gallen als Glücksspiel-City gilt. Fakt ist, an kaum einem anderen Ort treffen Freude und Frust kontrastreicher aufeinander als im Casino. 5 Gründe, weshalb wir trotzdem hingehen.
1
Ganz schön was los 10 Spieltische, 195 Spielautomaten, 1500 m2 – so viel bietet das Casino St.Gallen. Entworfen vom renommierten US-Casino architekten Paul Steelman, zeigt es sich modern, mit klaren Linien, trotzdem viel Glamour und einem Hauch 70er-Jahre-Flair. Let’s Roulette, Black Jack, Poker & Co.
2 Welcher Typ sind Sie?
Im Casino werden 8 Typen unterschieden. Der Geizige, er setzt nur im Minimumbereich. Der SlotFan wirkt gleichzeitig an zwei Automaten. Der Frischling ist planlos und neugierig. Der Stammgast kennt jeden mit Vornamen. Der Abergläubische sitzt mit Glückszahl und -Chip stets am gleichen Ort. Der Taktiker beobachtet genau und setzt überlegt. Der Möchtegern zeigt, was er alles (nicht) hat oder kann. Und schliesslich der Hangover-Typ – er kommt und/oder geht angesäuselt.
w ww.swisscasinos.ch/stgallen
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3
Das Gesetz der grossen Zahlen Roulette ist das einfachste Glücks spiel, denn der Vorteil des Casinos liegt bei lediglich 1.35%. Verantwortlich dafür ist die grüne Null. Bei den Spielautomaten locken hohe Gewinne – über Glück oder Pech entscheidet ein Zufallsgenerator. Am Black Jack Tisch müssen Entscheidungen getroffen werden – nebst Glück sind mathematisches Geschick und Können gefragt. 100% Spass, 0% Risiko Spielen ohne Risiko. Auch das geht im Casino St.Gallen. An den monatlich stattfindenden Gambling Nights winken Gewinne von über CHF 10’000. Alle Spiele nach Lust und Laune ausprobieren und tolle Preise abstauben. Inklusive DJ für eine hoffentlich glückssträhnige Stimmung. Und als Hauptgewinn warten Traumferien.
4
5
Bevölkerung als grösste Gewinnerin Rund 50% der Casino St.GallenUmsätze fliessen als Spielbankenabgabe an die AHV und damit zur Bevölkerung. Weiter werden touristische, sportliche sowie kulturelle Anlässe unterstützt. Was bedeutet eigentlich … Casino Der Begriff «Casino», ital. für kleines Haus, kommt ursprünglich aus dem Venezianischen und bezeichnete die privaten Räumlichkeiten, in der Nähe des Dogenpalasts, wo die Nobili ihre Amtstracht anlegten. Sie wurden bald auch als Stätten der Geselligkeit benutzt, woraus sich das Synonym für «Spielbank» entwickelte. Glücksspiele Auch Hasardspiele genannt, abge leitet vom französischen Begriff «hasard» (Zufall; abgeleitet vom ara bischen «az-zahr»: Mehrzahl von «Spielwürfel»). Gemeint sind Spiele, die überwiegend vom Zufall be stimmt werden und nur schwer zu beeinflussen sind.
Versuchen Sie Ihr Glück: im Casino St.Gallen
Intro Textil
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«Die Textilstadt St.Gallen ist ein konzentrierter Cocktail aus Innovation und Tradition. Sie erfindet sich immer wieder neu. Das Resultat bleibt dasselbe: aussergewöhnliche Stoffe und Stickereien, die in der ganzen Welt beliebt sind.» Martina Lips-Wiedemann, Leiterin Couture-Lehratelier
Inspirationsort: Textilmuseum, Textilbibliothek
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TEXTIL — 612
DESIGN
Kleine Stadt Grosse Wirkung St.Gallen spielt in der grossen Fashion-Welt mit. Für einmal rücken wir nicht unsere weltberühmten Stickereien ins Zentrum, sondern drei Ladys, die mit ihren eigenwilligen Kollektionen international durchstarteten: Idil Vice, Veronika Brusa und Julia Heuer. Ihr gemeinsamer Nenner? Sie wurden in St.Gallen gross und/oder hier inspiriert.
AUF FA SHION-RECHERCHE: ANNE TREICHEL
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DESIGN
612 — TEXTIL
Akzente setzen, immer wieder aufs Neue. Mit kontrastreichen Stücken
Print Idil Vice
© Carl Posey
Mehr, als nur den Körper bedecken. Mode ist ein hervorragendes Ausdrucksmittel, das die Mode-Designerin Idil Vice (*1967) gezielt nutzt. Die St.Gallerin mit türkischen Wurzeln, auf die sie stolz ist, bewegt sich gekonnt auf dem internationalen Parkett. Und: fällt auf. Als Typ und mit ihrer Mode, die auf Kontraste setzt. Idil Vices Philosophie: Modekollektionen dem Weltgeschehen anpassen und sie gleichzeitig vom Alltag abheben. Resultat sind Kleidungsstücke mit auffälligen Prints, die mindestens einen zweiten Blick verdienen. Inspiration für ihre Arbeit ist die Umgebung, in der sie sich gerade befindet. Sie ist eine Art Spiegelbild, eine Reflexion gefiltert durch den «Idil-Filter». www.idilvice.com
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TEXTIL — 612
DESIGN
Mit Schnitt und Material unkonventionell-modische Akzente setzen, ohne dabei auf mondäne und raffinierte Details zu verzichten
Wild Berenik © Berenik
Ganz schön selbstbewusst. Unabhängiges Design, zeitlose Formen, verbunden mit ungewöhnlichen, raffinierten Details. So wurde die Arbeit der St.Galler Modemacherin Veronika Brusa (*1983) beschrieben, als sie 2013 den städtischen Werkbeitrag im Bereich Mode-Design erhielt. Ihrer Linie ist sie treu geblieben. Und international bekannt geworden. Ihre Kollektionen sind unkonventionell, von hohem künstlerischem Anspruch. Veronika Brusa bewahrt sich die Freiheit, auch Kleidungsstücke zu entwerfen, die als untragbar empfunden werden. Frau liebt sie. Und kleidet sich damit elegant schön. www.berenik.ch
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DESIGN
612 — TEXTIL
Please Julia Heuer
© Julia Heuer / Edith Karlson
Einzigartige Stücke, plissiert, zum Tragen, Wohlfühlen und Spasshaben schön. Ausgangspunkt ist die Shibori-Technik.
So gar nicht bieder. Julia Heuer (*1985) bringt mit Plissee 2.0 neuen Schwung in die Modewelt. Die deutsche Textildesignerin war sechs Jahre beim St.Galler Traditionsunternehmen Jakob Schlaepfer als Head of Design tätig und entwickelte in dieser Funktion einzigartige Drucke für internationale Modehäuser wie Christian Dior, Comme des Garçons und Calvin Klein. 2015 gewann sie den «Design Preis Schweiz»; zwei Jahre später gründete sie ihr eigenes Label. Ihr Markenzeichen? Dynamische Drucke und – eben – Plissees. Diese sind handgefertigt. Wie jedes ihrer Kleidungsstücke. Dahinter steckt die japanische Knüpf-Falt-Technik von Arashi Shibori, die traditionell zum Färben benutzt wird. Und die Julia Heuer im gleichen Gang zum Plissieren nutzt. w ww.juliaheuer.de
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#lovestgallen
#textilland
Im «Textilland Ostschweiz» finden sich Kostbarkeiten und Schätze aus einer 800jährigen Geschichte: Die Museums- und Erlebniswelten im Textilland Ostschweiz lassen das textile Erbe der Region lebendig werden. Tauchen Sie ein in die vielfältige und traditionsreiche Textilgeschichte der Ostschweiz und entdecken Sie, wie gross der Einfluss der Geschichte auch heute noch ist.
Weitere Informationen unter www.textilland.ch
TEXTILL AND
612 — TEXTIL
Im Herzen textil Die Ostschweiz hat eine lange und erfolgreiche Tradition als Standort der Textilindustrie und ist Textilland. Entdecken Sie die Region auf textilen Touren und erkunden Sie mit der kostenlosen Textil-App (→ TextileStGallen) die Textilstadt St.Gallen.
Geniessen Sie beim TextillandSchlemmermenü, was schon die alten Sticker genossen. Oder beschenken Sie sich selbst oder andere mit einem Stück St.Galler Textil. Die speziell zusammengestellten Angebote des «Textillands Ostschweiz» machen Ihnen unser reiches textiles Erbe zugänglich. Die Möglichkeit, Pionier geist und Tradition hautnah zu erleben.
Unterwegs Ob mit Auto, ÖV, Schiff, auf dem Fahrrad, zu Fuss oder im wunderschönen Oldtimer-Postauto: Auf den Textilland-Erlebnistouren gibt es viel zu entdecken, geführt oder ganz individuell. Die Textilwirtschaft der Ostschweiz auf einfache und spannende Art erkunden.
Textile Träume 14 regionale «Textilland-Hotels» bieten Übernachtungen in indi viduell gestalteten Textilzimmern an. Gönnen Sie sich eine kurze Auszeit und tauchen Sie, um geben von St.Galler Tradition, in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
Textiles entdecken auf der Textilland Classic Tour.
www.st.gallen-bodensee.ch
Weltweit verarbeiten grosse Designer die hochwertige Spitze aus St.Gallen zu Haute Couture. Und die wird von zahlreichen Prominenten mit Stolz getragen. Ein Ritterschlag für die Tex tilstadt. Factory Outlets / Rampenverkauf: – Jakob Schlaepfer Shop – Bischoff Textil AG – Forster Rohner – Christian Fischbacher
Schlafen Sie schöner in St.Galler Textil.
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TEXTIL — 612
BIGNIK
Textil einmal anders
Oder: Weshalb es die Ostschweiz versteht, im grossen Stil Tücher auszubreiten.
Fakt 3: Die Grossmutter Inspirationsquelle des BIGNIK. Denn bei ihr, der Grossmutter von Frank und Patrik Riklin, gab es das Nachtessen oft auf einem rot-weiss karierten Tischtuch. Dieses Tuch soll neu interpretiert werden. Wer weiss, ob es das Projekt heute überhaupt geben würde ohne sie? Danke, Oma.
Zufällige Begegnungen auf einem grossen Picknicktuch, zusammengesetzt aus vielen kleinen Stoffstücken. Initiiert von den Konzeptkünstlern Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben aus St.Gallen, in Komplizenschaft mit der Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee. Ihre Vision: gemeinsam mit der Bevölkerung die Identität und die Wahrnehmung der Region zwischen Säntis und Bodensee zu prägen. Und vor allem: Denkgrenzen zu sprengen. TE XT: SA SCHA MÜLLER
2012 fand das BIGNIK zum ersten Mal statt. Gestartet mit 1400 Tüchern. Es werden mit jedem Jahr mehr. Und so soll es auch sein. BIGNIK ist eine Langzeit-Performance, in die alle Menschen aus der Region Appenzell ARSt.Gallen-Bodensee involviert sind. Ein wachsendes Kunstwerk, das uns überleben und sich hoffentlich zu einem Artefakt der Ostschweizer Kantone entwickeln wird. Denn jedes Tuch hat seine eigene Geschichte und Biografie. Zu einem grossen Tuch zusam mengeführt, von freiwilligen Komplizinnen und Komplizen.
© Bilder: Atelier für Sonderaufgaben
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Fakt 1: Pro Einwohner ein Tuch Ein riesiges Picknicktuch für die ganze Bevölkerung. Die BIGNIK-Vision. Bestehend aus 293'438 Tüchern – exakt so viele wie die Einwohnerzahl der Region Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee. Ein grosses Ganzes, aus vielen Einzelteilen, wie zum Beispiel Bettlaken, Vorhänge oder Tischtücher, gefunden auf bzw. in Ostschweizer Dachböden und Kellern mit einem Mindestmass von 1.4 × 1.4 m. Und es ist gut möglich, dass plötzlich jemand vor der Tür steht und fragt: «Gälled Sie, Sie haben kein Tuch für uns, oder ...?»
Fakt 2: Schöpfer der Idee Frank und Patrik Riklin, Atelier für Sonderaufgaben. 2012 riefen sie das BIGNIK-Projekt ins Leben. Die beiden Konzept- und Aktions künstler agieren zwischen Kunst, Gesellschaft und Ökonomie. Gemeinsam mit der Bevölkerung der Ostschweiz möchten sie das Unmögliche möglich machen.
BIGNIK
612 — TEXTIL
Fakt 5: Kollektives Tuchmanöver Jede/jeder ist willkommen. Je durchmischter, desto besser. Jeweils im Frühsommer wird entschieden, wo die nächste BIGNIK-Auslegung stattfinden wird. Einzige Voraussetzung für das Tuchmanöver ist ein absolut trockener Untergrund. Und die Partizipation. Denn ohne Tuchlegerinnen und Tuch leger kein BIGNIK. Je mehr mithelfen, desto mehr Tuchmodule können ausgelegt werden – und umso grösser das Picknicktuch. Picknicken ist jederzeit möglich. Was nicht mitdarf sind Schuhe, Drohnen und Hunde. Ab 16 Uhr werden die Tuchmodule wieder gemeinsam zusammengelegt.
Fakt 7: SMALLNIK Das kleine BIGNIK. Als Rundumpaket. Kulinarische Köstlichkeiten regionaler Produzenten, kombiniert mit einem handgenähten BIGNIK-Tuchmodul. Picknicken auf eine aussergewöhnliche Art und Weise.
Fakt 6: Ist das effizient? Eben nicht. Genau das ist der Spirit. Für ein einziges Tuch werden oft mehrere Stunden auf Dachböden und in Kellern verbracht. Dadurch entsteht eine einzigartige Dynamik. Und eine Verbindung mit dem BIGNIK.
Fakt 4: Hauptdarsteller Das sind Sie, die Tuchmodule und die Landschaft. Nähen und spinnen Sie mit an der Vision. Brechen Sie aus gewohnten Strukturen aus, überraschen Sie sich selbst. Wie Sie mitwirken können? www.bignik.ch
In Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Regio «Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee» als Hauptkomplizin und den VisionsPartnern Textilland Ostschweiz, Tagblatt, TVO und Bernina.
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18 Fragen ohne Antwort 1 Antwort ohne Frage Samuel Zuberbühler ist 34-jährig, verheiratet, Vater einer 18 Monate alten Tochter und aufgewachsen im wunderschönen St.Gallen. Er wohnte in Bern, Zürich und Luzern, wo er auch sein Studium absolvierte. Heute ist er zurück in St.Gallen und seit einem Jahr Leiter der Standortförderung seiner Heimatstadt. Zuvor war er bei der Schweizer Reisekasse (Reka) in Bern und 8 Jahre bei Schweiz Tourismus in Zürich tätig. Wie er seine Freizeit verbringt? Auf seinem Rennvelo, als Gastgeber kochend in der Küche oder mit dem Campingbus auf Reisen durch Europa. Und was bewegt den Mann, der für die Standortförderung unserer wunderschönen Stadt verantwortlich ist, sonst noch? Wir überlassen die Fragen für einmal ihm. Er, Samuel Zuberbühler, fragt und gibt eine Antwort auf eine ungestellte Frage. Eintauchen. Öffnen. Inspirieren lassen. Was sich wohl Ihr Arbeitskollege oder Ihre beste Freundin überlegt?
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© Ivo Scholz
KOPF — 612
Wenn Samuel Zuberbühler nicht gerade in St.Gallen ist, reist er gerne mit seinem Campingbus durch Europa.
612 — KOPF
War es Bestimmung oder Zufall, dass Gallus bei uns vorbeikam? Was würde er zum heutigen St.Gallen sagen? Was denken Gäste, die zufällig in St.Gallen sind? Weshalb halten Sie dieses Magazin in der Hand? Sind wir so, wie wir sind, oder tun wir einfach so? Was wäre St.Gallen ohne Olma, Offa und Open-Air? Sind Sie auch schon vom Frosch gesprungen? Wird es auf den Drei Weieren einmal schwimmende Hotelzimmer geben? Wie würde sich eine Übernachtung in der Stiftsbibliothek anfühlen? Wird die Steinach jemals wieder offen durch St.Gallen fliessen? Wie sieht St.Gallen in 30 Jahren aus? Sehnen sich die Steinböcke im Wildpark Peter und Paul nach dem Alpstein? Kommt der Bär eines Tages nach St.Gallen zurück? Biber oder Bratwurst? Gibt es in Zukunft eine Stiftsbibliothek des Internets? Sind Hotelsterne heute noch relevant? Welche Erinnerungen lösen bei Ihnen Heimweh aus? Was denkt Vadian, wenn er den Passantinnen und Passanten zuschaut? Positive Menschen bringen uns weiter.
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SERVICE — 612
RESTAUR ANTS
Surprise, surprise Der Zauber eines Geschenks? Nicht zu wissen, was drin ist. Dasselbe gilt für Überraschungsmenüs. 612 hat 10 Restaurants ausgewählt, die ein solch zufällig-zauberhaftes Menü anbieten, das punkto Gaumenschmaus dann allerdings – wenig überraschend – wenig überraschend ist. Einmal durchprobieren.
Slow down 4-Gänge-Überraschungsmenü mit regionalen, saisonalen Zutaten in Slow-Food-Manier, auf Wunsch mit Getränkebegleitung. Restaurant Barz Bankgasse 4 9000 St.Gallen www.barz.ch Tête-à-Tête Romantisches 4-Gänge-Menü mit Ostschweizer Spezialitäten, der Tisch ebenso romantisch geschmückt . Gaststuben zum Schlössli Zeughausgasse 17 9000 St.Gallen www.schloessli-sg.ch
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Kleiner, aber oho Genussteller-Überraschungs menü, 4 oder 5 Gänge, das im Parterre oder Erststock genauso gut schmeckt. Genuss Manufaktur Neubad Bankgasse 6 9000 St.Gallen www.restaurantneubad.ch Olé Andalusisches 3-Gänge-Über raschungsmenü mit Tapas und einem Glas Rioja. In Zusammenarbeit mit der Auswandererfamilie Schläpfer, exklusiv im Jahr 2020. Hotel Mozart Hauptstrasse 82 9400 Rorschach www.mozart-rorschach.ch
Hoch gepunktet Exklusiver Küchentisch mit Menu surprise. Restaurant Jägerhof Brühlbleichestrasse 11 9000 St.Gallen www.jaegerhof.ch Ur-Gemütlich Ein 3-Gänge-Überraschungsmenü sozusagen zwischen den Reben. Immer mittwochs und donnerstags. Restaurant Burg Walzenhauserstrasse 100 9434 Au www.burg-au.ch
RESTAUR ANTS
Fein gedacht (und gekocht) 5-Gänge-Überraschungsmenü, das auch ein Zeichen gegen Food Waste ist. Restaurant Rössli Wilerstrasse 8 9230 Flawil www.roessli-flawil.ch
This is concept Bei diesem Konzept dreht sich alles um die Überraschung; Sie wird geradezu zelebriert. Zur Werkstatt Marktplatz 11 9000 St.Gallen www.zurwerkstatt-sg.ch
Rot sehen Rotes Menü auf rotem Teller, mit rotem Fisch/Fleisch, roter Sauce und ebensolchen Beilagen. Restaurant Roter Platz Raiffeisenplatz 4 9000 St.Gallen www.restaurant-roterplatz.ch
Elegant Festlich angehauchtes 3- bis 5-Gänge-Menü; schmeckt ganz besonders im «Krüsi Stübli». Wirtschaft zur alten Post Gallusstrasse 4 9000 St.Gallen www.apost.ch
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SERVICE — 612
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Gemeinsam stark Liebe Partner Wertvoll, was wir gemeinsam alles bewegen. Herzlichen Dank für eure Unterstützung und die partnerschaftliche Zusammenarbeit.
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HOTELS
612 — SERVICE
Hotel einmal anders «Zero Real Estate» steht für immobilienbefreite Hotelzimmer. Ein Gag? Von wegen. Es ist eine Vision, die einen neuen Ansatz in die Ostschweizer Übernachtungslandschaft bringen möchte. TEXT: ANNE-LE A MARTE
Ein Hotelzimmer ohne Dach ist erfolgreicher als eines mit Dach. Diese These steht hinter der Idee «Zero Real Estate». Sie stammt aus der Feder der beiden Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben, die bereits «Null Stern Hotel» ins Leben riefen, und fokus siert auf das Schlafen unter freiem Himmel im komfortablen Doppelbett. Hoteliers, Wirte, Bauern, Privatpersonen und – allen voran – Tourismus-Destinationen beteiligen sich am Projekt. Ab Frühsommer 2020 werden sieben davon ihr eigenes temporäres Hotelzimmer ohne Wände und ohne Dach anbieten. Namentlich sind das Appenzellerland, Fürstentum Liechtenstein, Heidiland, Schaffhauserland, St.Gallen-Bodensee, Thurgau und Toggenburg. Es ist ein erklärtes Ziel, den Tourismus in der Ostschweiz durch destinationsübergreifende Zusammenarbeit zu stärken – dieses Konzept setzt ein klares Zeichen. Mehr noch: «Zero Real Estate» trifft den Nerv der Zeit. Die Übernachtungen im Hotelzimmer der anderen Art sind höchst beliebt. Und eine Buchung wert. Buchungen: via Feriendestinationen.
Der Natur so nah und kom fortabel wie sonst kaum: Schlafen im immobilienbefrei ten Hotelzimmer.
Das Konzept der Riklin-Brüder macht seit 2016 weltweit Schlagzeilen. Gäste rund um den Globus wollen für CHF 295 eine Nacht im «immobilienfreien Hotelzimmer» verbringen. Nun soll die Ostschweiz als imaginäres Gebäude ihrer «Zero Real Estate»-Vision zusammenwachsen. Die Warteliste umfasst bereits 9000 Personen.
© Toggenburg Tourismus
Welcher Übernachtungstyp sind Sie? Puristisch, natürlich, luxuriös, städtisch, businesslike, gemütlich oder …? Sie werden im vielfältigen Unterkünfte-Angebot der Destination St.Gallen-Bodensee finden, was Ihnen gefällt. Und wunderbar schlafen.
www.st.gallen-bodensee.ch 87
SERVICE — 612
FREIZEITAKTIVITÄTEN
Schlechtes Wetter?
gemeinsam aktiv sein hat selten mehr Spass gemacht. Die Frage bleibt: Womit starten bei diesem 360°-Sport-und-Spiel-Angebot? Säntispark, Abtwil www.saentispark-freizeit.ch/ sport-spiel
Alles eine Frage der Einstellung. Und des Indoor-Aktivi täten-Angebots. 612 weiss: Mit diesen Tipps wird jeder Regentag zum Schönwetter-Happy-Family-Day. AUSGEWÄHLT VON: DÉSIRÉE K AHL UND IHRER 3-JÄHRIGEN TO CHTER EMILIA
se aradie Spielp
© www.fägnäscht.ch
© www.trampolinpark.ch
Auf los geht’s los! Der grösste Indoor-Spielplatz der Ostschweiz mit über 2000 m2 Spielfläche. Ein Paradies für 1- bis 12-Jährige (und deren Eltern). Stempel auf die Hand, und ab geht’s – hüpfend, tollend, kletternd, fahrend, rutschend, ent deckend, austobend. Alles, ohne nass zu werden. Fägnäscht, Rorschach www.fägnäscht.ch
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© w ww.saentispark-freizeit.ch
Vor Freude in den H immel hüpfen Jump-Bag, Schräg-Trampolin oder Tumbling-Lane – hier wird auf 350 m2 gehüpft, was das Zeug hält. Wer noch mehr Action sucht, kann sich im Parkour-Bereich mit Airtrick-Matte, Boulderwand, Himmelsleiter oder dem Ninja-Course versuchen. Trampolin Park, Rorschach www.trampolinpark.ch
Einmal ins Schwarze treffen bitte Dart, Squash, Badminton, Minigolf, Bowling, Billard, Tischtennis, Tischfussball. Indoorspielen und
Boulderst du schon? Eine Felswand emporklettern oder sich an Felsblöcken probieren – in allen möglichen Schwierigkeitsgraden. Da verfliegen die Stunden im Nu, Muskeln und Koordination sind gut trainiert und der Spass gross. Am Wochenende gibt’s Schnupperkurse. Die Kletterhalle, St.Gallen www.diekletterhalle.ch
FREIZEITAKTIVITÄTEN
© www.stadt.sg.ch > Hallenbad Blumenwies
© www.sungallen.ch
Welcher Schwimmertyp bist du? Frühschwimmer, Hobbyschwimmer, Streckenschwimmer, Nichtschwimmer: Alle kommen auf ihre Kosten. Wie auch der Turmspringer, der im separaten Becken vom 1- bis zum 5-Meter-Sprungbrett seine Kunststücke zeigen kann. Hallenbad Blumenwies, St.Gallen www.stadt.sg.ch > Hallenbad Blumenwies
ass ird’s n Jetzt w Im Rutschenfieber Hoch. Und runter. Und wieder hoch … und wieder runter … Dieses Mal mit dem Reifen. Noch einmal. Jeeeee … Mit 8 Wasserrutschbahnen auf über 1000 m2 Fläche wird der Badespass zum grossen Vergnügen für grosse und kleine Wasserratten. Säntispark, Abtwil www.saentispark-freizeit.ch/ rutschen
612 — SERVICE
Nur eins nicht – ins Gefängnis Wer kennt es nicht, das weltweit erfolgreichste Brettspiel, das zum Ziel hat, Grundstückimperien aufzubauen? Monopoly gibt es in 37 Sprachen und aus über 103 Ländern – und neu auch als St.Gallen-Edition. Erhältlich u .a. bei Rösslitor Orell Füssli St.Gallen. Monopoly Sanggalä www.orellfuessli.ch
© www.saentispark-freizeit.ch
© www.orellfuessli.ch
Hause Für zu Ein Stück St.Gallen hinter jeder Karte St.Gallen von zu Hause oder dem Hotelzimmer aus geniessen. Fotograf Urs Anderegg hat 26 Sujets und Veranstaltungen in ein MemoSpiel gepackt – mit dabei sind Erker, Bahnhofsuhr und selbstverständlich auch die Bratwurst. Einmal loslegen bitte. Memo-Spiel «ent-decke St.Gallen» www.sungallen.ch
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SERVICE — 612
MUSEEN
Viel zu entdecken Museums-Muffel aufgepasst: Diese Stätten der Kultur sind nicht gähn, sondern ohhhh. Am besten finden Sie’s raus, wenn Sie hingehen. Idealerweise grad jetzt. So viel ist gewiss: Sie kommen reicher raus, als Sie reingegangen sind.
UN
urerbe t l u k t l We E S C O-
Lebendige Geschichte Weltkulturerbe. Klingt vielverspre chend. Ist es. Und immer wieder einen Besuch wert. Wann waren Sie zum letzten Mal in der ältesten Bibliothek der Schweiz, der Stiftsbibliothek St.Gallen? Welcher archäologische Fund im Gewölbekeller wird Sie wohl am meisten überraschen? Und haben Sie im Ausstellungssaal* bereits den originalen St.Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert besichtigt? Los geht’s. Weltkulturerbe Stiftsbezirk St.Gallen www.stiftsbezirk.ch
*ausgesprochen kinder- und familienfreundlich 90
te schich
Textilge
Spitzenmässig Eine Institution; bedeutendste Textilsammlung der Schweiz mit Tausenden Exponaten von antiker Spitze aus ägyptisch-koptischen Gräbern bis zu modernen Schweizer Textilien. Tipp: Den Tröckneturm in Schönenwegen im Westen der Stadt besuchen – eines der auffälligsten Baudenkmäler aus der Blütezeit der Ostschweizer Textilindustrie. Textilmuseum St.Gallen www.textilmuseum.ch Auf den Spuren von … Ein Waschhäuschen am Landsgemeindeplatz (in Trogen) als Anlaufstelle für die Geschichte einer der bedeutendsten Textilfamilien der Region: die Zellwegers; weitere knapp zwei Dutzend Orte und
ebäude sind nur einen KatzenG sprung entfernt. Tipp: ZellwegerKultur live erleben im Seminarund Ferienhaus Lindenbühl. Oder mit den Kids die digitale Schnitzeljagd «Mit Hans Choredli in die alte Zeit» machen. Jahrhundert der Zellweger, Trogen www.jahrhundertderzellweger.ch Trtrtrtrtrtrtrtr Von Arbon in die grosse, weite Welt. Das Museum zeigt Nutzfahr zeuge, Motoren sowie Stick- und Webmaschinen aller Generationen. Tipp: Abstecher in die Wunderbar machen, Seepromenade und das Dolce far niente geniessen. Saurer Museum, Arbon www.saurermuseum.ch
Kunst Zeitgenössisches am See Zeitgenössische Kunst auf 600 m2. Regelmässig wechselnde Ausstellungen. Basis ist die 18’000 Werke umfassende Sammlung Würth. Eintritt: kostenlos. Tipp: Den nächsten Workshop im Haus planen, z. B. im Carmen Würth Saal oder einem der 16 anderen Seminar- und Meetingräume. Forum Würth Rorschach www.wuerth-hausrorschach.ch Ort für visuelle Kunst, u. a. Ausstellungs- und Veranstaltungs ort, Denkzentrum, Planungsbüro, Kurslokal, Knotenpunkt, Bar. Das alles und noch ein bisschen
MUSEEN
mehr ist Nextext ein Projekt der visarte.ost, Berufsverband visuelle Kunst. Nextex, St.Gallen www.nextex.ch Wo einst Lokomotiven hausten Zeitgenössische Kunst geniessen im grössten erhaltenen Loko motiv-Ringdepot der Schweiz. Die Lokremise, in der Stickerei blüte erbaut, ist Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Tipp: Im Restaurant Lokal schlemmen, eine Theateraufführung besuchen, den Wasserturm (gleich vor dem Gebäude) besichtigen oder Independent-Filme schauen im Kinok. Kunstzone in der Lokremise, St.Gallen www.lokremise.ch Outsider Art Kompetenzzentrum für schweizerische Naive Kunst und Art brut zeitgenössischer und verstorbener Künstler. Tipp: Durch die Ausstellung gehen mit dem Augmented Reality Guide. Museum im Lagerhaus, St.Gallen www.museumimlagerhaus.ch Ab in die Gegenwart Im gleichen Haus wie das Museum im Lagerhaus, allerdings mit Fokus Gegenwartskunst und zeitgenössische Kunst. Kunst Halle Sankt Gallen www.kunsthallesanktgallen.ch Das Zentrum Zentrum für historische, zeitgenössische und moderne Kunst mit internationaler Ausstrahlung,
reiche Sammlung von Gemälden und Skulpturen vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Zahlreiche Wechselausstellungen. Tipp: Kaffee trinken im übergrossen Sessel von Pipilotti Rist im Kunstcafé. Kunstmuseum St.Gallen www.kunstmuseumsg.ch Plastische Gestalten Das künstlerische Thema des Zürcher Bildhauers Hans Josephsohn war die menschliche Figur; sein Material: der Gips. Das Kesselhaus ist museale Ausstellungshalle und Lager seiner Arbeiten. Tipp: Unbedingt ins Werkstoffarchiv des Sitterwerks gehen. Kesselhaus Josephsohn, im Sitterwerk St.Gallen www.sitterwerk.ch
Natur Der Natur auf der Spur Aug’ in Aug’ mit einem Bären? Das Naturmuseum machts möglich. Ohnehin kann hier vieles angefasst und sowieso alles spiele risch entdeckt werden: heimische Tiere, verborgene Bodenschätze, Landschaften und vieles mehr. Ein Paradies, nicht nur für die Kleinen. Tipp: Das schweizweit grösste Landschaftsrelief nicht verpassen. Naturmuseum St.Gallen* www.naturmuseumsg.ch
612 — SERVICE
dem Ausser Seifenmuseum, St.Gallen Einmal einseifen bitte, im ersten Seifenmuseum der Schweiz; geführt durch den jüngsten Museumsdirektor der Schweiz. www.seifenmuseum.ch Rock- und Pop-Museum, Niederbüren Keep on rockin’, im Museum, das sich der Geschichte der populären Musik des 20. Jahrhunderts widmet. www.rockpopmuseum.ch FFA Museum, Altenrhein* Ab in die Luft und auf die Strasse, im Museum, das eine einzigartige Kombination von Flug- und Fahrzeugen präsentiert. Exponate hautnah in Gebrauch erleben. www.ffa-museum.ch Schollenmühle, Oberriet* Das Naturschutzgebiet ruft, mit einer Ausstellung rund um den Torfabbau und die Natur im Schollenriet. www.pro-riet.ch Historisches und Völkerkundemuseum, St.Gallen* Völkerkunde hautnah erleben, in der Sammlung mit Objekten aus der Ur- und Frühgeschichte bis zum 20. Jahrhundert. www.hvmsg.ch Museum im Kornhaus* Vom Leben am Bodensee erzählt dieser Ort, von Pfahlbauten über Bevölkerung bis zu Industrie, Gewerbe und Handel. www.museum-rorschach.ch 91
SERVICE — 612
EVENTS
VeranstaltungsHighlights 2020 Nichts los in der Ostschweiz? Von wegen. Wer etwas erleben will, hat die sprichwörtliche Qual der Wahl. Wir haben vorsondiert. Und 19 Must-gos herausgepickt.
ar Febru Hochburg des nordischen Musikschaffens Am Start sind – in der Schweiz weitgehend noch unbekannte – Bands aus Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark. Nordklang Festival, diverse Lokale in der St. Galler Innenstadt 14. / 15. Februar www.nordklang.ch Die Geschichte von Waris Dirie Der steinige Weg aus der Wüste bis zum Laufsteg. Musical-Uraufführung: «Wüstenblume», Theater St.Gallen. ab 22. Februar www.theatersg.ch Angebot mit Übernachtung und Ticket
www.st.gallen-bodensee.ch
April Musik in der Luft Am letzten Samstag im April treten internationale Bands unter-
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schiedlichster Musikrichtungen in 30 Lokalen der Stadt auf; 22. Ausgabe. Honky Tonk, diverse Lokale in der St.Galler Innenstadt 25. April www.honkytonk.ch
Mai Chancen und Herausforderungen adressieren Eine der weltweit führenden Initiativen für generationenübergreifen de Debatten über wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklungen, seit 1970. St.Gallen Symposium, Universität St.Gallen 7. / 8. Mai www.symposium.org Lebhafter Schauplatz zeitgenössischer Strassenkunst 80 Artisten und Musiker aus aller Welt präsentieren an wechselnden Standorten ihre hochkarätigen Shows. Direkt auf der Strasse, zum Greifen nah. Aufgetischt St.Gallen – das Strassenfestival, St.Galler Klosterviertel 8. / 9. Mai www.aufgetischt.sg
Pferdesport der Extraklasse Am offiziellen Springreitturnier der Schweiz treten die weltbesten Springreiter mit ihren Top-Pferden in der wunderbaren Naturarena an. Sportliche Höhepunkte: Longines Grand Prix (Freitag), Grosses Jagdspringen (Samstag), Longines FEI Nationenpreis der Schweiz. Longines CSIO St.Gallen, Stadion Gründenmoos 21. bis 24. Mai www.csio.ch
uli Juni / J Südstaaten-Feeling Internationale Bands spielen Jazz, Blues und Dixie – von der Gallusstrasse über den Grüninger platz und die Marktgasse bis zum Waaghaus; 33. Ausgabe. Der Eintritt ist frei. New Orleans meets St.Gallen, Altstadt St.Gallen, 23. Juni Verdi auf dem Klosterhof Der Klosterhof des UNESCOWeltkulturerbes mit seiner pracht vollen barocken Kathedrale wird zur Kulisse eines Operndramas. Auf dem Programm steht 2020 die Verdi-Oper «Stiffelio». 15. St.Galler Festspiele, Klosterhof St.Gallen 26. Juni bis 10. Juli Zum Package
www.st.gallen-bodensee.ch
EVENTS
Das Älteste und Grösste Open Airs gibt es viele. Das St.Galler ist legendär. Kein Wunder, gilt es als eines der belieb testen Musikfestivals, weit über die Landesgrenzen hinaus. OpenAir St.Gallen, Sittertobel 25. bis 28. Juni www.openairsg.ch Für Daheim-Gebliebene Hier treffen sich Kulturfreunde und Musikliebhaber bei Soul, Jazz, Folk und World Music – gross artig, mit historischem InnenhofFeeling. 15. Kulturfestival St.Gallen, Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen 30. Juni bis 18. Juli www.kulturfestival.ch Der Name ist Programm Ein Event der Extraklasse: City Trailrun, Laufen, Schwimmen, Velo und Bike – «Classic» und «Short». Einmal üben bitte. Gigathlon Switzerland, 4. / 5. Juli www.gigathlon.com
t Augus Sandskulpturen im XXLFormat Internationale Künstlerteams kreieren tonnenschwere Kunstwerke aus Sand zu einem bestimmten Motto. 22. Internationales Sandskulpturenfestival Rorschach, Bodenseeufer, Arionwiese 8. bis 16. August, Ausstellung bis 6. September www.sandskulpturen.ch
Beach volley, beach Hochklassiges Beachvolleyball-Turnier mit internationalen Damen- und Herrenteams. Coop Beachtour Rorschach, Hafenareal, Chabisplatz 20. bis 23. August www.coopbeachtour.ch
ber Septem Faszination Ballonfahren Den Zauber von Einsteigen, Abheben, Sich-frei-Fühlen erleben. Ballon & Flugtage Alpenrheintal 2020 3. bis 6. September www.ballon-flugtage.ch Nächtlicher Kultur- und Begegnungsort Kunst, Literatur, Poesie, umrahmt von Musik und Tanz – und zahlreiche von 18 bis 1 Uhr offene Museen. Museumsnacht St.Gallen, St.Galler Innenstadt 5. September www.museumsnachtsg.ch Bierprobier Bier in allen Facetten für Lieb haber und Entdecker mit passendem Sound in lockerer und stimmiger Atmosphäre. Bierfestival St.Gallen, Olma Messen St.Gallen 18. / 19. September www.bierprobier.ch Erleben, degustieren und geniessen Am Genussmarkt gibt’s regionale Produkte von über 40 Produzen-
612 — SERVICE
ten zu probieren. Die kleinen Gäste können sich beim Backen versuchen. Genusstag St.Gallen, Altstadt St.Gallen 19. September www.stgaller-genusstag.ch
er Oktob Die 5. Jahreszeit Gilt mit jährlich über 300’000 Besuchern als beliebteste Publikums messe der Schweiz. Höhepunkte: Säuli-Rennen, Umzug des Gastkantons, Degustationshallen 4 und 5. 78. Ausgabe Olma, Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, Olma Messen St.Gallen 8. bis 18. Oktober www.olma.ch
er ezemb D / r e b Novem Es weihnachtet Festlich beleuchtete Altstadtgassen, Weihnachtsmarkt, Konzerte, ein 20 m hoher Tannenbaum und ein Sternenmeer verzaubern die Innenstadt im Advent. St.Galler Weihnachten – Sternenstadt, St.Galler Innenstadt 26. November bis 24. Dezember www.sternenstadt.ch
Weitere Veranstaltungen in der Region St.Gallen-Bodensee
www.st.gallen-bodensee.ch 93
SERVICE — 612
APPS
Es geht nichts über … … die richtige App. Unabhängig davon, ob Sie gerade eine Wander- oder Biketour planen, wissen wollen, was abseits der (glücklicherweise nicht riesigen) Touristenströme läuft, wie und wo Sie den besten Fensterplatz ergattern (Stichwort Bahnland Ostschweiz), am besten informiert über Angebote des lokalen Gewerbes sein oder herausfinden möchten, was unsere berühmte Universität mit Kunst am Hut hat. Alles da. Digital. Und hilfsbereit.
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Ausblick 2021
Keine Zufälle mehr Ein anderes Licht auf die Region St.Gallen-Bodensee werfen – das haben wir uns als Leitgedanken für 612, Klappe die 3., auf die Fahne geschrieben. Die nächste Ausgabe des Guide-Magazins wird Ende Januar 2021 erscheinen. Wir freuen uns, wenn wir in Kontakt bleiben. Schreiben Sie uns, was Sie an- oder auch
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aufregt, was Sie an der Region lieben und andere noch nicht entdeckt haben, welche Menschen Sie inspirieren. Schön, dass Sie mitwirken. Bis ganz bald Ihre 612-Redaktion 612@st.gallen-bodensee.ch
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JANUAR 2020
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Wissen, Bewegung, Genuss — Das Guide-Magazin von St.Gallen-Bodensee Tourismus
612 — Das Guide-Magazin von St.Gallen-Bodensee Tourismus
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