ChemieXtra 10/2013

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Oktober 2013

FACHBERICHTE · MESSEN · NEWS

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE CHEMIE- UND LABORBRANCHE

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EDITORIAL

Chemie, die Basis für Innovationen Wenn Sie, liebe Leser, dieses Heft in den Händen halten, wird die ILMAC schon wieder Geschichte

Ready-to-use Reagenzien ...

sein. Bestimmt konnten Sie sich von der Leistungsfähigkeit und Innovationskraft lokaler und internationaler Firmen überzeugen. Doch was ist die Basis für Innovationen, Technologien und neue Ansätze? Wenn wir Forschung im globalen Rahmen betrachten, fällt auf, dass viele neue Lösungen von Institutionen kommen, die eine starke Forschungstradition in den sogenannten Grundlagenfächern aufweisen. Daher soll an dieser Stelle eine Lanze für die abstrakte, nicht gerichtete und manchmal belächelte Grundlagenforschung gebrochen werden. In Zeiten von Sparhaushalten und Kürzungen im öffentlichen Budget wird schnell der Ruf laut, nur noch Forschung mit konkretem Nutzen zu fördern. Das geschieht derzeit in grossem Masse in den USA – zur Nachahmung

... und

nicht empfohlen. Die Geschichte grosser Innovationen zeigt, dass diese häufig ihren Ursprung in rein akademischen Fragestellungen hatten und zunächst keine

CHEMIKALIEN

praktische Anwendung gefunden wurde. Die Entwicklung der Supraleiter,

für jeden und

die heute in jedem Magnetresonanztomografen zu finden sind oder dieses Gerät selbst sind Beispiele für eine anfangs ungerichtete Forschung,

den speziellen Bedarf!

die in konkreten Anwendungen mündete. Auch die kugelförmigen Fullerene waren zunächst von rein wissenschaftlichem Interesse; heute versucht man, Kontrastmittel oder Krebsmedikamente in diese Kohlenstoffkäfige einzusperren und sie sicherer an ihren Wirkungsort zu bringen. Schon seit Langem bekannt sind die Grundlagen der Osmose. Die Aufwertung von Membranen mit Aquaporinen lässt aber ganz neue, industrielle Anwendungen der Vorwärtsosmose möglich werden und kann zur Behebung der globalen Wasserknappheit beitragen. Lassen Sie sich in diesem Sinne in vorliegendem Heft von Grundlagenthemen und deren praktischen Nutzen faszinieren. Und vielleicht haben Sie dann in Ihrem Alltag Gelegenheit, die Kollegen in der Grundlagenforschung

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besser zu verstehen und zu unterstützen.

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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

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CHEMIE

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Aus flach wird rund

Obwohl Fullerene schon seit Jahrzehnten bekannt sind, birgt ihre Entstehung noch immer Rätsel. Amerikanische Wissenschaftler haben jetzt einen «Missing Link» gefunden und damit bestätigt, dass grössere Strukturen aus vielen Kohlenstoffatomen in kleinere zerlegt werden – bis beispielsweise die charakteristischen Kohlenstoff-Fussbälle entstehen.

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FORSCHUNGSWELT Kugelblitzen auf der Spur

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Forscher schätzen, dass nur etwa jeder millionste Blitz in Form eines leuchtenden Energieballs auftritt. Einer Vielzahl an Hypo thesen für den Entstehungsmechanismus steht eine Minderheit an erwiesenen Fakten gegenüber. Um das rare Phänomen bes ser studieren zu können, haben amerikanische Chemiker selbsterzeugte Kugelblitze im Labor untersucht.

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NEWS

BIOWISSENSCHAFTEN

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FIRMEN BERICHTEN

Neue Funktion eines altbekannten Botenstoffs

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MESSEBERICHTE Ilmac 2013 in Basel

Eine neue Funktion des körpereigenen Botenstoffs Interleukin-7 wurde entdeckt: Im Mausmodell wurde gezeigt, dass IL-7 am Abfliessen von Lymphflüssigkeit ins umliegende Körpergewebe beteiligt ist. Die Forschenden möchten nun untersuchen, ob man mit dem Botenstoff Lymphödemen vorbeugen respektive sie damit behandeln kann.

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Die wichtigste Schweizer Fachmesse für die Pharma-, Chemieund Biotechnologie, die Ilmac, ist zu Ende. Vier Tage lang präsentierten 442 Aussteller ihre Produkte und Leistungen in Basel. Die Aussteller sind mit der Qualität zufrieden, und die Messe erwies sich wieder als realistischer Marktindikator der Branche.

NEWS

IMPRESSUM

Die Fachzeitschrift für die Chemie- und Laborbranche

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Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 3. Jahrgang (2013) Druckauflage 12 000 Exemplare ISSN-Nummer 1664-6770 Internet www.chemiextra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189 Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 Telefax +41 (0)56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion GOLDHAHN SCIENCE AND NEWS GmbH Dr. Sabine Goldhahn (sago) Bündtenweg 2 CH-4323 Wallbach Telefon +41 (0)61 861 10 11 redaktion@sigwerb.com

VERFAHRENSTECHNIK

Produktion Sprüngli Druck AG Dorfmattenstrasse 28 CH-5612 Villmergen Telefon +41 (0)56 619 53 53 Telefax +41 (0)56 619 53 00 info@spruenglidruck.ch www.spruenglidruck.ch Abonnemente Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.chemiextra.com Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto) Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2013 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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MEDIZIN / PHARMA

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Out of Africa

UMWELT Wasser fĂźr die Zukunft

Die Tuberkulose (TB) entstand vor ßber 70 000 Jahren in Afrika. Das zeigt eine neue genetische Untersuchung von 259 unterschiedlichen Tuberkulose-Bakterienstämmen aus der ganzen Welt. Diese Erkenntnis und das Wissen um die Verbreitung von TB kÜnnten die Entwicklung von neuen Medikamenten und Impfstoffen massgeblich beeinflussen.

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ERNĂ„HRUNG

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WERKSTOFFE / MATERIALIEN

Um dem Problem der zunehmenden Wasserknappheit zu begegnen, gibt es inzwischen zahlreiche Strategien, um Salzoder Abwasser zu nutzen. So kann mittels Osmose oder biotechnologischer Verfahren qualitativ gutes Wasser zur Bewässerung oder als Trinkwasser gewonnen werden.

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VERANSTALTUNGEN

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PANORAMA Musik, die man sehen kann

Weltweites Verbot fßr HBCD Das Flammschutzmittel HBCD darf kßnftig nicht mehr hergestellt und verwendet werden. Die Empa hat durch einige Forschungsarbeiten dazu beigetragen, dass der Stoff, der als Flammhemmer fßr Plastik, Elektronik und Textilien, vor allem aber in Dämmplatten fßr Gebäudeisolationen eingesetzt wurde, nun durch die Stockholm-Konvention fßr persistente organische Schadstoffe geregelt wird.

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Das Erlebnis, Farben und Musik in Einklang zu bringen, ermĂśglicht eine Entwicklung von Bayer MaterialScience mit Partnern: Ein aus Polyurethan gefertigtes Violoncello ist transparent und erĂśffnet dadurch MĂśglichkeiten fĂźr eine ganze Reihe optischer Effekte.

CLEANTECH/ SUSTAINABILITY

Linde / PanGas hat nach einem Weg gesucht, unsichtbare Gase sichtbar zu machen. Die Visualisierung des Sauerstoffmolekßls auf dem Titelbild beruht auf einer Auswahl von tatsächlichen physikalischen Eigenschaften. Durch die Zuweisung von grafischen Formen entsteht eine rein kßnstlerische Interpretation. Sauerstoff (O2) ist ein farb-, geschmackund geruchloses Gas und das häufigste Element auf der Erdoberfläche. Technisch gewonnen wird es durch Verflßssigung von Luft, die zu rund 21 Prozent aus Sauerstoff besteht. Sauerstoff ist die Grundlage aller Atmungs- und Verbrennungsprozesse und 10 /2013

Oktober 2013

Entdecken Sie eine Welt voller ungesehener MĂśglichkeiten

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ZUM TITELBILD

FACHBERICHTE ¡ MESSEN ¡ NEWS

DIE FACHZEITSCHRIFT FĂœR DIE CHEMIE- UND LABORBRANCHE

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PRODUKTE

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AUS DEN VERBĂ„NDEN

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LIEFERANTEN VERZEICHNIS

damit auch die Voraussetzung fĂźr nahezu sämtliche Lebensprozesse. Gase machen viele Produkte erst mĂśglich. PanGas bietet Gase in vielfältigen Reinheiten, Zusammensetzungen und Behältern an. Als Tochter der weltweiten Linde Group sind wir der fĂźhrende Hersteller und Anbieter von Gasen fĂźr Pharmazie, Chemie und Biotechnologie – verbunden mit professionellen und massgeschneiderten Dienstleistungen, die Ăźberzeugen. www.fascinating-gases.com

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PanGas AG Hauptsitz, Industriepark 10 CH-6252 Dagmersellen Telefon +41 (0)844 800 300 Telefax +41 (0)844 800 301 www.pangas.ch 3


CHEMIE

Theorie zur Entstehung der kugelförmigen Fullerene bestätigt

Aus flach wird rund Obwohl die fussballartigen Moleküle aus Kohlenstoffatomen schon seit Jahrzehnten bekannt sind, birgt ihre Entstehung noch immer Rätsel. Während einige Forscher davon ausgingen, dass die Bildung eines Fullerens auf Molekülebene anfängt und immer mehr Bausteine hinzukommen, deuteten andere Beobachtungen darauf hin, dass grössere Strukturen aus vielen Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Graphen in kleinere zerlegt werden. Diese «Top-Down»-Theorie konnten amerikanische Wissenschaftler jetzt auf molekularer Ebene bestätigen.

Sphärische Fullerene wie beispielsweise das 60 Kohlenstoffatome enthaltende Buckminster-Fulleren bestehen aus zwölf Fünfecken und einer variablen Anzahl von Kohlenstoff-Sechsecken. Durch diese Konfiguration erhalten sie ihre runde Form und sehen aus wie ballförmige Käfige. Sie haben viele Eigenschaften, die für Forschung und Industrie von Interesse sind. So gehen sie mit vielen anderen Atomen Verbindungen ein und eignen sich als Katalysatoren für chemische Reaktionen. Zudem ist ihre Struktur ideal, um fremde Atome in den «Kohlenstoff-Käfig» einzusperren, um beispielsweise Supraleiter oder Medikamente herzustellen. Auch für die Solarindustrie und die Optoelektronik sind sie potenziell von Interesse. Doch bislang waren ihre Einsatzmöglichkeiten begrenzt, da man noch

nicht einmal sicher wusste, wie sie überhaupt entstehen. So könnten die Kohlenstoff-Käfige entsprechend der sogenannten «Bottom-up»-Theorie Molekül für Molekül aufgebaut werden, indem immer wieder neue C 2-Einheiten hinzukommen. Neuere Forschungen hingegen sprechen dafür, dass der Aufbau der Kohlenstoff-Kugeln genau andersherum verläuft. Sie werden geformt, indem grosse Fullerene Kohlenstoffatome verlieren und dadurch schrumpfen. Grosse Strukturen aus Kohlenstoff werden damit in Einzelteile zerlegt.

«Eingesperrtes» Kontrastmittel ist vielversprechend «Dass wir endlich die molekularen Mechanismen verstehen, wie Fullerene und ihre vielen Formen gebildet werden, ist nicht

Die Entstehung von Fullerenen nach der «Top-Down»-Theorie. Zunächst wird Graphen in andere Nanostrukturen umgewandelt. Aus grossen, asymmetrisch geformten Fullerenen entstehen durch Verlust von Kohlenstoffmolekülen die symmetrischen Kohlenstoff-Käfige.

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nur von rein wissenschaftlichem Interesse», unterstreicht Harry Dorn vom Virginia Tech Carilion Research Institute in Roanoke, dessen Spezialgebiet Metallofullerene sind – sphärische Kohlenstoffe, in die Metallatome eingeschlossen sind. «Wir erlangen auch ein besseres Verständnis, wie man Fullerene herstellen kann.» Fullerene und Metallofullerene werden schon heute in zahlreichen biomedizinischen Studien untersucht. Für medizinische Anwendungen versprechen sich Fachleute besonders viel, denn die Metallatome können nicht mit ihrer Umgebung reagieren, weil sie in die Kohlenstoffkäfige eingeschlossen sind. Dadurch wird das Risiko für Nebenwirkungen verringert. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem das Kontrastmittel Gadolinium, das man häufig für magnetresonanztomografische Untersuchungen in

Bilder: DOI: 10.1038/NCHEM.1748

Sabine Goldhahn

Überblick über die strukturelle Neuanordnung der Fullerene, angefangen mit dem Kohlenstoff-Käfig C1(51383) -C 84

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Bild: Virginia Tech

Harry Dorn vom Virginia Tech Carilion Research Institute vor dem Modell eines KohlenstoffFussballs.

der Medizin verwendet. Eingeschlossen in einen Käfig aus Kohlenstoffatomen sei es in der medizinischen MR-Tomografie bis zu vierzigmal effektiver als in herkömmlicher Form, berichtet das Virginia Tech Institute. Aber auch auf die Krebstherapie mit Metallofullerenen setzt man Hoffnungen. Denn umschlossen von einem Kohlenstoffkäfig könnte man radioaktive Substanzen zur Therapie besser in das betroffene Gewebe schleusen, ohne dass andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bruch von Molekülbindungen bringt Stabilität Der amerikanischen Forschergruppe ist es jetzt gelungen, die Entstehung der kugelförmigen Fullerene genauer zu erklären. Mittels NMR-Spektroskopie und EinkristallRöntgenstrukturanalyse fanden Dorn und seine Kollegen heraus, dass asymmetrisch geformte Fullerene kollabieren können und sich dabei in symmetrische und stabile Fullerene umwandeln. Die untersuchten Metallofullerene (M2C2@C1(51383)-C84 bestanden aus 84 Kohlenstoffatomen mit je zwei im Käfig eingesperrten zusätzlichen Kohlenstoff- und Metallatomen (Yttrium bzw. Gadolinium). Bei ihren Experimenten entdeckten Dorn und sein Team, dass nur ein paar Molekülbindungen brechen müssen, um den stabilen symmetrischen Zu-

stand zu erreichen. Das bestätigt den Forschern zufolge die Theorie, dass Fullerene aus einem Graphenfilm entstehen können, wenn sie sich durch Bindungsbruch zu symmetrischen Molekülen umorganisieren. Quellen: Nature Chemistry, Virginia Tech University Originalpublikation J Zhang et al., «A missing link in the transformation from asymmetric to symmetric metallofullerene cages implies a top-down fullerene formation mechanism», Nat Chem 5(10), 880–885 (2013)

Kontakt Prof. Harry C. Dorn Virginia Tech Carilion Research Institute Roanoke/Virginia USA hdorn@vtc.vt.edu http://research.vtc.vt.edu/ employees/harry-dorn/

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CHEMIE

Alcohols’ Tertiary Center Undergoes Stereoinversion

Century-old chemistry problem solved

tert-OH inversion

OH R1

R2

R3

R1

stereo- & chemoselective

R2

Source: The Scripps Research Institute

Source: Ryan Shenvi

Chemists at The Scripps Research Institute have found a way to apply a «foundational reaction» of organic chemistry to a stubborn class of chemicals, in a transformation that has been thought impossible for a century. The classic SN2 reaction has enabled chemists to build and modify many pharmaceuticals as well as other useful organic molecules. While the reaction had been thought to exclude certain compounds, a recent paper in the journal «Nature» describes a new SN2-like reaction that overcomes this limitation.

R3

NH2

Inversion of tertiary alcohols with a nitrogenous nucleophile

«We’ve widened the range of molecules that are responsive to this foundational technique; for example, we can now chemically synthesize a family of promising antimalarial and anticancer compounds that were previously off limits,» said Ryan A. Shenvi from The Scripps Research Institute (TSRI).

Flipping the Umbrella The SN2 reaction can be used to detach part of a molecule called a functional group from a central carbon atom, while simultaneously, another functional group adds to the opposite side of the carbon atom. This structural flip can significantly change a compound’s chemical properties. «It’s like turning an umbrella inside out,» Shenvi said. «The SN2 predictably inverts what we call the stereochemistry of the carbon atom.» Traditionally, stereoinversion reactions, which were first described by Paul Walden in 1896, have not been applicable to compounds known as tertiary alcohols or their derivatives — a general problem identified by Christopher Ingold in the early 1900s. In these compounds, the carbon atom of interest is bonded to three other carbon atoms, which effectively shield it from the reaction. To get around this longstanding limitation, Shenvi and his research associate Sergey V. Pronin developed a method that employs a special acid catalyst plus an unusual nitrogen-containing molecule, a derivative of 6

cyanide. The acid helps detach a fluorous functional group from one side of the central carbon atom, and then the nitrogen forms a new bond on the other side, thus completing the stereoinversion. «The basic idea is that you can take a tertiary alcohol with one stereochemical configuration and install nitrogen functionality, leaving it with the opposite stereochemical configuration,» said Pronin.

Fewer Steps To demonstrate the new technique, the researchers used it to build or modify a number of compounds in a relatively short sequence of reaction steps, starting with cheaply available tertiary alcohols. «In one example, we took a derivative of vitamin E, tocopherol, and in a few steps turned it into something we call an aza-tocopherol, in which the oxygen atom is replaced with nitrogen – a compound that otherwise would have been very difficult to access,» Pronin said. The chemists also showed how the new reaction can simplify the preparation of a set of compounds known as marine isocyanoterpenes, which are produced naturally by sea sponges and other oceanic animals. Some of these compounds have been found to have anticancer, antimalarial, antifungal and other potentially useful properties, but they have been very hard to prepare using synthetic chemistry. With the new technique, the researchers were able to

Ryan Shenvi (center), Sergey Pronin (left) and Chris Reiher

prepare several scarce marine isocyanoterpenes starting from abundant and renewable terrestrial terpenes, and using far fewer steps than had ever been reported before. On its own, the new method fills a significant gap in the toolkit of organic chemists. But Shenvi hopes soon to extend it further to enable SN2-like substitutions of tertiary alcohols with other reaction partners: «We think that this reaction will teach us how to achieve stereoinversions of tertiary carbons to form carbon-oxygen, carbon-sulfur and even carbon-carbon bonds,» he said. Source: The Scripps Research Institute Reference SV Pronin, CA Reiher, R Shenvi, «Stereoinversion of tertiary alcohols to tertiary-alkyl isonitriles and amines», Nature 501(7466), 195–199 (2013) Contact Ryan A. Shenvi, Ph.D. Assistant Professor Department of Chemistry The Scripps Research Institute La Jolla, United States rshenvi@scripps.edu www.scripps.edu/shenvi/ Ryan_Shenvi.html

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CHEMIE

Forscher stellen Aluminium-Periodat-Nanothermit mit hoher Reaktivität her

Nanopartikel beschleunigen Explosion Ob Raketenantrieb oder Feuerwerk: Alle Explosivstoffe enthalten einen Treibstoff und ein Oxidationsmittel. Trinitrotoluol (TNT) schliesst beide Komponenten im selben Molekül ein, während sie in Thermit getrennt vorliegen. Bei Letzterem gilt: Je kleiner die Partikel sind, desto grösser ist deren Sprengkraft. Amerikanische Wissenschaftler berichten über ein neues Sprühtrocknungsverfahren zur Herstellung von Periodat-Nanopartikeln, die als Basis für hochreaktive Explosivstoffe dienen.

Sprengstoffe mit getrennten Treibstoff- und Oxidationskomponenten (sogenannte energetische Mischungen oder Thermite) haben meist eine höhere Energiedichte als Stoffe, bei denen beide Bestandteile im selben Molekül vorliegen. Dafür setzen Thermite die Energie jedoch vergleichsweise langsam frei, da die Reaktionspartner erst zueinander finden müssen – man spricht von Transportlimitierung. Diese kann in der Nanoenergetik überwunden werden: Durch Reduktion der Partikelgrösse wird eine raschere Vermischung der Sprengstoffkomponenten erreicht. Dabei werden meist Aluminium-Nanopartikel als Treibstoff und Metalloxide als Oxidationsmittel eingesetzt. Stark oxidierende, nichtmetallische Verbindungen mit hohem Sauerstoffgehalt sind eine Alternative für Metalloxide: Periodate (IO4–) sind kaum toxisch und ziehen kein Wasser – beide Eigenschaften sind für Explosivstoffe essenziell. Das Team um Michael R. Zachariah von der University of Maryland in den USA hat für die bisher schwierige Synthese von Periodaten eine Alternative entwickelt: In einem Aerosol-Sprühtrocknungsverfahren wird eine wässrige Lösung kontinuierlich zu Mikro-Tröpfchen zerstäubt. Während des Trocknens verdampft das Wasser, bis nanoskopische Partikel des Periodatsalzes entstehen. Die Forscher berichten in der Zeitschrift «Angewandte Chemie», dass das so hergestellte Periodat mit Nanoalumini-

um als Treibstoff hochreaktiv ist. «Unsere Formulierungen erzeugen die stärksten Gas-Druckstösse, die für nanoenergetische Materialien bisher beschrieben wurden», berichtet Zachariah. Mit speziellen elektronenmikroskopischen und massenspektrometrischen Methoden, bei denen die Proben extrem schnell erhitzt werden, untersuchten die Forscher die Reaktionsmechanismen. Offenbar ist die Freisetzung von gasförmigem Sauerstoff für die Zündung und Verbrennung der Periodat-Formulierungen entscheidend. Der Nachweis gelang den Wissenschaftlern, indem sie eine Zündung im Vakuum und eine unter atmosphärischen Bedinungen probierten. Im Vakuum erfolgt keine Explosion, da Sauerstoffmoleküle freigesetzt und sofort aus der näheren Umgebung des Treibstoffs abgesogen werden, wodurch eine Weiterreaktion verhindert wird. Die Sauerstoff-Freisetzung erfolgt in zwei Schritten: Nach einer primären SauerstoffAbspaltung von Kaliumperiodat (KIO4) zerfällt das resultierende KIO3 zu Kaliumiodid (KI) und einem weiteren Sauerstoffmolekül. «Anders als bei den meisten Metalloxiden ist der erste Schritt der PeriodatZersetzung exotherm, es wird Wärme frei», erläutert Zachariah, «vermutlich der Grund für die vergleichsweise niedrige Zündtemperatur.»

Kontakt Prof. Michael R Zachariah Department of Chemistry and Biochemistry Department of Chemical and Biomolecular Engineering University of Maryland, USA mrz@umd.edu, enme.umd.edu/~mrz

P U M P E N

Edelstahlpumpen für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie wir bewegen Flüssigkeiten

Quelle: Angewandte Chemie / Wiley-VCH

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Originalpublikation G Jian, J Feng, RJ Jacob, GC Egan, M Zachariah, «Super-reactive Nanoenergetic Gas Generators Based on Periodate Salts», Angew Chem 52(37), 9743–9746 (2013)

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BIOWISSENSCHAFTEN

Verbesserter Lymphabfluss dank altbekanntem Mediator

Neue Funktion eines altbekannten Botenstoffs Eine neue Funktion des körpereigenen Botenstoffs Interleukin-7 wurde entdeckt: Im Mausmodell wurde gezeigt, dass IL-7 am Abfliessen von Lymphflüssigkeit ins umliegende Körpergewebe beteiligt ist. Die Forschenden möchten nun untersuchen, ob man mit dem Botenstoff Lymphödemen vorbeugen respektive diese damit therapieren kann. Das könnte Patienten helfen, die nicht auf die manuelle Lymphdränage ansprechen.

Patienten oft auch Lymphknoten entnommen, weil sich darin Krebsableger befinden können. Das Lymphgewebe wird bei diesem Eingriff geschädigt. In der Folge kann Gewebeflüssigkeit oft nicht mehr richtig dräniert werden, was bei rund 20 – 30 Prozent der Patienten zu Lymphödemen führt.

Noch kein Medikament Eine medikamentöse Behandlung von Lymphödemen gibt es derzeit keine. Als Ausweg können Ödempatienten Kompressionsstrümpfe tragen oder sich bei einem medizinischen Masseur regelmässig manuellen Lymphdränagen unterziehen. «Mit IL-7 haben wir nun ein Molekül und einen Mechanismus entdeckt, der die Lymphdränage fördert und sich daher potenziell für eine medikamentöse Lymphödem-Therapie eignen könnte», sagt Cornelia Halin. IL-7 wird unter anderem von Zellen in der Lymphgefässwand hergestellt. In diesen Zellen gibt es auch Rezeptoren, die den Botenstoff nach dem Schlüssel-SchlossPrinzip spezifisch erkennen. «Auch wenn wir es in dieser Studie formell nicht bewiesen haben, so gehen wir doch davon aus, dass die Gefässwandzellen den Botenstoff herstellen, damit er in ihnen selbst seine Wirkung entfaltet», sagt Halin. IL-7 ist eines von ganz wenigen bis jetzt bekannten Molekülen mit einer lymphdränierenden Wirkung. Vor einigen Jahren hatten andere Forscher entdeckt, dass sich auch der körpereigene Wachstumsfaktor VEGF-C dafür eignen könnte.

Im Tiermodell nachgewiesen Die lymphdränierende Wirkung von IL-7 zeigten Halin und ihre Mitarbeiter bei Mäu8

Bild: David Aebischer / ETH Zürich

Das Molekül heisst Interleukin-7 (IL-7) und ist ein bedeutender körpereigener Botenstoff. Es sorgt unter anderem dafür, dass in unserem Blut genügend T-Zellen für die Immunabwehr zugegen sind. Forschende der ETH Zürich haben nun gezeigt, dass IL-7 eine weitere wichtige Funktion hat: Es ermöglicht, dass im Körpergewebe Flüssigkeit über die Lymphgefässe abgeführt und später in den Blutkreislauf eingespeist wird. Diese Erkenntnis könnte in Zukunft jenen Patienten helfen, deren sogenannte Lymphdränage nicht richtig funktioniert und bei denen sich deswegen Flüssigkeit im Gewebe ansammelt und dieses anschwellen lässt. Die Veranlagung zu solchen Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) ist einerseits vererbbar, andererseits kommen solche Schwellungen häufig nach Tumoroperationen vor. Denn bei der chirurgischen Entfernung von Krebsgeschwüren werden den

Die Wissenschaftler untersuchten die Dränagefunktion von Lymphgefässen. Das Bild zeigt die Nahaufnahme eines Mäuseohrs. In Blau sichtbar ist ein injizierter Farbstoff, der von den Lymphgefässen aufgenommen und wegtransportiert wird. In Rot sichtbar sind Blutgefässe.

sen auf: In deren Ohrengewebe markierten sie das körpereigene Eiweiss Albumin mit einem blauen Farbstoff. Von Albumin ist bekannt, dass es nur über die Lymphgefässe aus dem Gewebe transportiert werden kann. Durch die Quantifizierung des im Gewebe verbleibenden Farbstoffs konnten die Forschenden ausmachen, wie gut die Lymphdränage in den Versuchstieren funktioniert. Mit dieser Methode untersuchten sie einerseits Mäuse ohne funktionsfähigen Rezeptor für IL-7. Diese Mäuse konnten Flüssigkeit im Vergleich mit Mäusen mit dem Rezeptor nur halb so gut aus dem Gewebe dränieren. Andererseits beobachteten sie bei Mäusen mit erhöhter IL-7-Produktion eine deutlich gesteigerte Lymphdränage. In einem dritten Experiment verabreichten sie unveränderten, gesunden Mäusen IL-7 und sahen, dass auch diese therapieartige Behandlung die Dränagefunktion erhöht. 10 /2013


BIOWISSENSCHAFTEN

Bereits in Patienten getestet Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten nun weitere Versuche machen, so bei Mäusen, in denen das Lymphgewebe chirurgisch zerstört wurde, wie das bei Krebspatienten der Fall ist. Dabei möchten die Forschenden testen, ob die Gabe von IL-7 hilft, Lymphödemen vorzubeugen, und ob sich diese mit IL-7 behandeln lassen. Langfristig geht es darum, das Potenzial eines Medikaments gegen Lymphödeme auf Basis von IL-7 auszuloten. IL-7-Therapien sind andernorts bereits in klinischer

Erprobung, jedoch für unterschiedliche Anwendungen: Da IL-7 immunstimulierend wirkt und die Gabe von IL-7 die Zahl und Funktionsfähigkeit der T-Zellen erhöht, wird es zurzeit in Patienten mit Immunschwächekrankheiten wie HIV- oder HepatitisInfektionen oder nach Knochenmarktransplantationen getestet. Quelle: ETH Zürich Originalpublikation M Iolyeva, D Aebischer et al., «Interleukin-7 is produced by afferent lymphatic vessels and supports

lymphatic drainage», Blood, Online-Vorabveröffentlichung DOI: 10.1182/blood-2013-01-478073 (2013)

Kontakt David Aebischer Institut für Pharmazeutische Wissenschaften ETH Zürich Schweiz david.aebischer@pharma.ethz.ch www.pharma.ethz.ch

Vorgänge bei Hirngewebsveränderungen in atomarer Auflösung verfolgen

Tödlicher Faltungsfehler Der Rinderwahnsinn (BSE) und die verwandte Creutzfeld-Jakob-Krankheit sind tödlich endende schwammartige Veränderungen des Hirngewebes. Verursacht werden sie durch Prionen, falsch gefaltete Proteine. Nun berichten Wissenschaftler, wie sie in atomarer Auflösung nachvollziehen, wie die kranken Proteine aggregieren und gesunde Analoga dabei «anstecken».

Wie kann eine Krankheit, die nicht durch ein Bakterium oder Virus, sondern durch ein Protein verursacht wird, ansteckend sein? Falsch gefaltete Prionen-Proteine sind

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offenbar in der Lage, richtig gefaltete Analoga zu deformieren und deren räumliche Struktur zu verändern. Sie übertragen ihre eigene falsche Form auf die gesunden Ana-

loga. Normalerweise liegt das Protein als Monomer und zum Grossteil zu einer alpha-Helix gewunden vor. In der falschen Faltung enthält es dagegen viele sogenannte

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BIOWISSENSCHAFTEN

Die Aggregation von Prionenprotein-Molekülen verläuft in zwei Schritten: Zuerst werden Oligomere aus fünf bis acht Einheiten gebildet; im zweiten Schritt werden faserige Molekülketten aus bis zu 40 Einheiten gebildet.

Zustand. Bestimmte Regionen des Proteins versteifen sich, während die Oligomerisie-

Bilder: K Schlepckow, H Schwalbe, «Molecular Mechanism of Prion Protein Oligomerization at Atomic Resolution», Angew Chem 2013. DOI: 10.1002/ange.201305184. Copyright Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA. Reproduced with permission.

beta-Faltblatt-Bereiche, Strukturen, die an eine Ziehharmonika erinnern, und neigt dazu, sich in einem selbstorganisierten Prozess zu grösseren Aggregaten zusammenzulagern. Diese Amyloide können nicht mehr abgebaut werden und lagern sich im Hirngewebe ab. Wie dieser Prozess im Einzelnen abläuft, konnte nun endlich geklärt werden. Kai Schlepckow und Harald Schwalbe von der Universität Frankfurt am Main gelang es, mit zeitaufgelösten NMR-spektroskopischen Studien nachzuvollziehen, was mit jeder einzelnen Aminosäure passiert, wenn sich Prionenprotein-Moleküle zusammenlagern – ein ausgesprochen komplexer Vorgang. Die interessanteste Erkenntnis: Die Aggregation läuft in zwei Schritten ab. Zunächst werden Oligomere aus fünf bis acht Einheiten gebildet, die dann erst im zweiten Schritt weiter zu fasrigen Molekülgebilden aus bis zu 40 Einheiten aggregieren. Die ersten Oligomerisierungen treffen zunächst Proteine im noch weitgehend ungefalteten

rung fortschreitet. Dabei sind verschiedene Protein-Bereiche an unterschiedlichen Phasen der Aggregation beteiligt. Die Forscher hoffen, anhand der neuen Erkenntnisse besser beurteilen zu können, welche Rolle bestimmte Mutationen des Prionen-Proteins spielen, die mit dem Vorgang assoziert zu sein scheinen. Vielleicht lässt sich auf dieser Basis auch ein Ansatzpunkt zur Entwicklung wirksamer Medikamente finden. Quelle: Angewandte Chemie / Wiley-VCH Originalpublikation K Schlepckow, H Schwalbe, «Molecular Mechanism of Prion Protein Oligomerization at Atomic Resolution», Angew Chem 125(38), 10186–10189 (2013)

Kontakt

Messung der Oligomerisierung von murinem PrP bei einer Konzentration von 700 µM. A) Normierte Signalintensitäten bei 8 M Harnstoff (schwarze Balken) und 4 M Harnstoff (graue Balken) bei pH 2.0. Die Positionen der Disulfid-bildenden Cysteine werden angezeigt. Die Daten für 8 M Harnstoff stammen von einer separaten Probe. In beiden Daten-Sets wurde die Intensität des C-terminalen Rests S232 auf 1 gesetzt. B-F) Kinetische NMR-Daten, die den Oligomerisierungs-induzierten Abbau der monomeren Population über die Zeit am Beispiel von G126 (B), N153 (C), Q172 (D), G195 (E) und M213 (F) zeigen.

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Prof. Harald Schwalbe Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Deutschland schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de schwalbe.org.chemie.uni-frankfurt.de/ contact

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PräzisionsDatenlogger und Thermometer 3M – 50 Jahre in der Schweiz

Bild: 3M

in Produkte um – rund 100 werden jährlich neu lanciert. Dabei orientiert sich das MultiTechnologieunternehmen an globalen Megatrends, die unser Leben auf verschiedenen Ebenen tangieren. Sechs Herausforderungen stehen für die Schweiz im Fokus: demografi scher Wandel, Energiewende und alternde Infrastruktur, veränderte Konsumgewohnheiten, der immer schneller werdende technologische Wandel sowie die globale Vernetzung.

1930 erfindet der junge 3M Ingenieur Richard Drew das wasserfeste Scotch Cellophan-Klebeband für Verpackungen von Lebensmittelhändlern und Bäckern.

Die 3M (Schweiz) AG feiert 2013 ihr 50-jähriges Jubiläum. Auch in Zukunft will sich das Unternehmen mit seinen Produkten und Lösungen den gesellschaftlichen Herausforderungen stellen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Post-it, Scotch und Scotch-Brite sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber ist auch bekannt, dass hinter diesen Marken das weltweit tätige USTechnologieunternehmen 3M steht? Nebst den bekannten Produkten für Haushalt und Freizeit stellt 3M rund 50 000 Produkte für die unterschiedlichsten Märkte her. Unter anderem Filter für ein gesundes Gebäudeklima, Fensterfolien zum Schutz vor Wärme oder Spezialkunststoffe und Hochleistungsklebstoffe für Bauindustrie und Luftfahrt. 10 /2013

Seit 50 Jahren ist das Unternehmen mit einer Niederlassung in der Schweiz präsent. Die 3M (Schweiz) AG vertreibt rund 15 000 Produkte und erwirtschaftet mit 270 Mitarbeitenden einen Umsatz von über 200 Millionen Franken. Antworten auf künftige Herausforderungen Fünf Geschäftsleute gründeten 1902 in Two Harbors, Minnesota, die Minnesota Mining & Manufacturing Company, um ein Mineralvorkommen zur Herstellung von Schleifpapier zu nutzen. Seitdem hat das Unternehmen 3M seine Technologiepalette laufend ausgebaut. Auch die Zukunft gestaltet 3M mit ihren Technologien und innovativen Produkten aktiv mit. Dank grosser Investitionen in die Forschung & Entwicklung setzt 3M neuste Erkenntnisse und Technologien konsequent

Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit Bereits heute bietet 3M innovative Lösungen, die Antworten auf diese Megatrends liefern, beispielsweise die reflektierenden Scotchlite-Materialien und -Signale. Sie sind auch für ältere Personen gut sichtbar, deren Augen mehr Licht brauchen. Die Haftnotizen in RecyclingQualität erfüllen die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit. Eine weitere ökologische Alternative ist die grüne Version der ScotchBrite-Reinigungsschwämme, die grösstenteils aus pflanzlichen Fasern hergestellt sind. Auch in der eigenen Produktion spielen ökologische Aspekte eine grosse Rolle. Bereits seit 1975 verfügt 3M über ein Umweltprogramm. In der aktuellen Nachhaltigkeitsinitiative hat das Unternehmen konkrete Reduktionsziele bis 2015 definiert, wie 10 Prozent weniger Abfall zu erzeugen oder die Energieeffizienz um 25 Prozent zu steigern. Die Emission von Treibhausgasen hat 3M gegenüber 2006 bereits um 5 Prozent reduziert.

Quelle: 3M

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NEWS

Bild: Emil Schütte (Bottrop), LVR-Industriemuseum, Sammlung Ruhrchemie

Historische Stätten der Chemie in Deutschland: Otto Roelen und die Ruhrchemie in Oberhausen

Das Werk Ruhrchemie der ehemaligen Ruhrchemie AG in Oberhausen Holten aus dem Jahre 1954

Bild: LVR-Industriemuseum, Sammlung Ruhrchemie, rch 3368

Am 24. September 2013 wurde die Entdeckung der Oxo-Synthese durch Otto Roelen (18971993) mit einer Festveranstaltung und der Enthüllung der Gedenktafel «Historische Stätte der Chemie» geehrt. Die von Roelen im Werk Ruhrchemie, der heutigen Oxea, Standort Oberhausen, entwickelte Hydroformylierung, auch Oxo-Synthe-

Otto Roelen nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Verwaltungsgebäude der Ruhrchemie AG

se genannt, ist ein zentrales Verfahren der industriellen Chemie zur Herstellung von Basischemikalien aus fossilen Rohstoffen. Daneben wird auch an die erstmalige industrielle Anwendung des Fischer-Tropsch-Verfahrens und die erstmalige grosstechnische Produktion von Polyethylen mittels Ziegler-Polymerisation erinnert. Mit dem Programm «Historische Stätten der Chemie» würdigt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Leistungen von geschichtlichem Rang in der Chemie. Das Werk Ruhrchemie wurde 1927 im Oberhausener Stadtteil Holten von Betrieben des Ruhrbergbaus als Kohlechemie AG gegründet. Bereits ein Jahr später umbenannt, begann dort 1929 die Produktion von Stickstoff-Dünger aus Kokerei-Abgasen. 1934 erwarb man die Generallizenz für das FischerTropsch-Verfahren (FTV) zur Herstellung flüssiger Kohlenwasserstoffe vom Kaiser-Wil-

helm Institut (KWI) für Kohlenforschung, heute Max-PlanckInstitut (MPI) für Kohlenforschung, Mülheim / Ruhr. Im FTV wird Kohle mit Wasser zu Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Wasserstoff umgesetzt. Aus dem so erzeugten Wasserstoff und Kohlenmonoxid, Synthesegas genannt, werden Kohlenwasserstoffe aufgebaut. Das Verfahren wird bis heute in kohlenreichen Ländern wie Südafrika genutzt, um die Abhängigkeit von Erdölimporten zu reduzieren. Zudem gilt es aktuell als ein mögliches Verfahren zur Produktion von Treibstoffen und Basischemikalien aus Biomasse. Nebenprodukte des FischerTropsch-Verfahrens sind ungesättigte Kohlenwasserstoffe wie Ethen. Bei Versuchen, dieses in den Produktionsprozess zurückzuführen, beobachtete Roelen 1938 die Bildung von Aldehyden, einer synthetisch wichtigen Klasse der Kohlenstoffver-

bindungen. Er entdeckte, dass das Ethen mit dem Synthesegas des FTV reagierte. Diese Reaktion nannte Roelen OxoSynthese. Die weltweiten Produktionskapazitäten für Aldehyde betragen heute über 10 Millionen Tonnen pro Jahr. Die gewonnenen Verbindungen dienen als Rohstoff, unter anderem für Weichmacher, Seifen oder Duftstoffe. Der Kontakt zum KWI/MPI für Kohlenforschung blieb eng. Dort arbeitete Karl Ziegler – von 1949 bis 1951 erster Präsident der neugegründeten GDCh – an Polymerisationsverfahren zur Synthese von Kunststoffen. So konnte die Ruhrchemie bereits 1955 das erste industriell hergestellte HDPE (high density polyethylen) präsentieren. Die Produktion basierte dabei auf der Ziegler-Polymerisation, für die Ziegler gemeinsam mit Giulio Natta 1963 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Heute werden weltweit über 30 Millionen Tonnen HDPE hergestellt. 1984 wurde die Ruhrchemie durch die Höchst AG, die bereits seit 1958 Aktionär war, vollständig übernommen. Als «Werk Ruhrchemie» wurde es 1999 mit den Aktivitäten der neu entstandenen Celanese vereinigt. 2007 ging das Werk in der Oxea auf, einem Zusammenschluss der European Oxo mit Teilen von Celanese. Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

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LABORAPPARATE

Wir vertreten:

Der Schweizer MesstechnikSpezialist Endress+Hauser hat mehr als 40 Millionen Dollar in den Ausbau seiner Werke für Durchfluss-, Füllstand- und Druckmesstechnik in Greenwood / Indiana gesteckt. Produktion, Montage und Kalibrierung an Standorten in aller Welt hat bei Endress+Hauser System. «Wir wollen mit unserer Fertigung nahe bei den Kunden sein», sagte Klaus Endress, Chef der Endress+Hauser Gruppe, bei der feierlichen Einweihung zweier Neubauten in Greenwood. «Durch diese Nähe können wir rasch auf die besonderen Bedürfnisse des Marktes eingehen und unsere Kunden schnell und flexibel beliefern.» Eine wichtige Voraussetzung, damit dieses Konzept funktioniert, sind weltweit einheitliche Qualitätsstandards. «Wir fertigen hier in den USA auf höchstem Niveau», betonte Hans-Peter Blaser, Geschäftsführer des Durchflussmessgeräte-Werks in Greenwood. Ein Erweiterungsbau zu dem erst vor fünf Jahren bezogenen Neubau hat 8800 Quadratmeter an zusätzlicher Fläche geschaffen. «Damit können wir die Kapazität erhöhen und zusätzliche Gerätelinien lokal produzieren.» Die auf dem Kontinent einzigartigen Anlagen zur Kalibrierung von Durch10 /2013

flussmessgeräten wurden um modernste Technik zur GasKalibrierung ergänzt. Das Werk für Füllstand- und Druckmesstechnik bezieht gleich nebenan einen Neubau mit 9800 Quadratmetern Grundfläche. «Wir rüsten uns nach Jahren starken Wachstums für die Zukunft», erklärte hierzu Geschäftsführer John Schnake. Die zusätzlichen Produktionsflächen erlauben, die Fertigungsbreite zu vergrössern und künftig zusätzliche Produkte aus dem Werk Greenwood heraus auszuliefern. Freiwerdende Produktionsflächen werden für ein neues Besucher- und Schulungszentrum der Vertriebsgesellschaft genutzt. Endress+Hauser hat seinen Marktanteil in den USA in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Todd Lucey, Geschäftsfüh-

Quelle: Endress+Hauser

Beratung

Plasma Auftaugerät

Produkte

Fertigung von Druckmessgeräten bei Endress+Hauser in Greenwood / Indiana

rer der US-Vertriebsgesellschaft, führt diesen Erfolg nicht zuletzt auf die starke Verankerung durch die lokale Fertigung zurück. «Schon bisher wurden über 80 Prozent der ausgelieferten Messgeräte in den USA produziert. Diesen Anteil können wir nun weiter ausbauen», so Lucey. Bereits seit 1970 ist Endress+ Hauser mit einem eigenen Vertrieb in den Vereinigten Staaten präsent; seit mehr als zwei Jahrzehnten produziert das Unternehmen auch im Land – für den US-Markt sowie Kanada, Mexiko, Brasilien, Chile und Argentinien. In Greenwood, wo auch das amerikanische Sales Center seinen Hauptsitz hat, werden Durchfluss-, Füllstand-, Druck- und Temperaturmessgeräte gefertigt. Im kalifornischen Anaheim stellt Endress+Hauser Sensoren für die Flüssigkeitsanalyse her. Die Tochter SpectraSensors in Houston / Texas, die auf Gasanalyse spezialisiert ist, betreibt ein Werk in Rancho Cucamonga / Kalifornien. Mehr als 700 Menschen arbeiten bei Endress+Hauser in den USA. Bei der landesweiten Betreuung der Kunden hilft ein dichtes Netz von Repräsentanten mit weiteren 350 Aussendienstmitarbeitern und Servicetechnikern.

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Bilder: Endress+Hauser

Endress+Hauser baut US-Produktion aus

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Der Endress+Hauser Campus in Greenwood / Indiana aus der Luft: Der US-Vertrieb wie auch die Werke für Durchfluss-, Füllstand-, Druckund Temperaturmesstechnik teilen sich das Areal.

Hettich AG Seestrasse 204a CH-8806 Bäch Telefon 044 786 80 20 Telefax 044 786 80 21 E-Mail: mail@hettich.ch www.hettich.ch Succursale Suisse Romande CH-1357 Lignerolle Téléphone 079 213 32 80 Téléfax 024 441 92 27


NEWS

40 Jahre Pepperl+Fuchs AG Schweiz Mut zum unternehmerischen Risiko, Forschergeist und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten – mit diesem Kapital haben Walter Pepperl und Ludwig Fuchs 1945 eine kleine Radiowerkstatt in Mannheim gegründet. Die Erfindung des Näherungsschalters einige Jahre später war die Initialzündung für eine Erfolgsgeschichte, die ebenso vom engen Kundenkontakt wie von wegweisenden Technologien und Verfahren in der Automatisierungstechnik geprägt ist. Damals wie heute gilt das wichtigste Augenmerk des Unternehmens mit seinen weltweit 5400 Mitarbeitern den individuellen Bedürfnissen seiner Kunden.

Ob als Pionier im elektrischen Explosionsschutz oder Innovationsführer hochleistungsfähiger Sensoren – nur im intensiven Austausch mit den Kunden konnte es Pepperl+Fuchs gelingen, mit einer Vielzahl an Innovationen den Fortschritt in der Automatisierungstechnik entscheidend zu prägen. Vorläuferin der 2001 umbenannten Tochtergesellschaft Pepperl+Fuchs AG war die Digitrade AG, welche aus der 1973 ins Leben gerufenen Digitron Trading AG entstand. Die Handelsvertretung des Mannheimer Unternehmens Pepperl+Fuchs hat von Anfang an mit innovativen Ideen die Geschichte der Automatisierungstechnik in der Schweiz mitgeprägt.

Pepperl+Fuchs bietet ein umfassendes Programm an Sensoren und Schnittstellenprodukten für die Fabrik- und Prozessautomation. Die Produkte für die Automatisierung sind bekannt für ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit.

tet mit seinen langjährigen Mitarbeitenden umfassende technische Unterstützung und Anwendungsberatung. Zudem ist Pepper+Fuchs mit Standorten in über 80 Grossstädten auf 6 Kontinenten immer in der Nähe seiner Kunden.

Die Pepperl+Fuchs AG Schweiz hat ihren Standort in Studen bei Biel. Kundennah betreuen 17 Mitarbeitende die französische, deutsche und italienische Schweiz. Das Unternehmen bie-

Pepperl+Fuchs AG Sägeweg 7 CH-2557 Studen Telefon +41 (0)32 374 76 76 info@ch.pepperl-fuchs.com www.pepperl-fuchs.ch

Bild: IST / Endress+Hauser

Innovative Sensor Technology IST AG weiht Neubau ein

Bereit für die Zukunft: Mirko Lehmann, Geschäftsführer der IST AG, Klaus Endress, CEO der Endress+Hauser Gruppe, Stefan Kölliker, Regierungsratspräsident des Kantons St. Gallen, Gemeindeammann Christian Spoerle und der Architekt des Gebäudes, Ueli Schällibaum, weihen das neue Produktionsgebäude in Ebnat-Kappel offiziell ein.

Mehr als 14 Millionen Schweizer Franken hat die Innovative Sensor Technology IST AG in ihren neuen Firmensitz in Ebnat-Kappel investiert. Der Neubau bietet den knapp 100 Beschäftigten des HightechUnternehmens ein modernes Arbeitsumfeld und erlaubt optimale Arbeitsabläufe. Das Unternehmen IST, das seit 2005 Teil der Endress+Hauser 14

Gruppe ist, entwickelt, fertigt und vertreibt hochwertige Sensoren zum Messen von Temperatur, Feuchte, Strömung und Leitfähigkeit. Diese werden auf unterschiedlichsten Gebieten eingesetzt, von der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik über die Medizintechnik und die Prozessmesstechnik bis hin zur Luft- und Raumfahrt. An den drei Standorten Ebnat-Kap-

pel, Roznov (Tschechien) und Las Vegas (USA) stellt das Unternehmen mit mehr als 160 Mitarbeitenden jährlich über zehn Millionen Sensoren her und vertreibt diese auf fünf Kontinenten. «Wir sind durch und durch international aufgestellt», betont Geschäftsführer Mirko Lehmann. Das Unternehmen ist auf Sensoren in Dünnschicht-Technologie spezialisiert. «Der Produktionsprozess stellt höchste Anforderungen an den Workflow und die Infrastruktur», erklärt Jörn Lützen, Mitglied der Geschäftsleitung und Projektleiter des Neubaus. Etwa die Hälfte der über 5000 Quadratmeter Nutzfläche dient der Fertigung und Entwicklung, davon sind 800 Quadratmeter als Reinraum ausgelegt. Gut 4000 unterschiedliche Produkte hat IST im Angebot; jedes Jahr kommen mehr als 200

dazu. «Die neuen Produktionsräume erhöhen unsere Flexibilität», betont Lehmann. Nicht zuletzt erlaubt das grössere Raumangebot, die Entwicklung neuer Produkte voranzutreiben – etwa Biosensoren oder Sensoren für die Gas-Analyse. «Wir sind bekannt dafür, dass wir die Wünsche unserer Kunden schnell verstehen, auch schwierige Entwicklungen angehen und diese zügig umsetzen. Dafür braucht es ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen allen Abteilungen, welches im Neubau etwa durch eine kreativ gestaltete Innenarchitektur gefördert wird.» Im Beisein zahlreicher Gäste hat IST den Neubau am 6. September 2013 feierlich eingeweiht. Das dreistöckige Gebäude wurde in weniger als anderthalb Jahren Bauzeit errichtet. Quelle: IST 10 /2013


NEWS

Kongress zu Ehren von Niels Bohr

Photos: shutterstock.com | PSI

1913 präsentierte der dänische Physiker Niels Bohr ein bahnbrechendes neues Atommodell und löste damit eine Entwicklung aus, die unser Verständnis von der Natur der Materie bis heute prägt (CHEMIEXTRA berichtete ausführlich im April 2013). Quantum Atom at 100 – Niels Bohr’s Legacy 193rd Annual Congress of the Swiss Academy of Sciences (SCNAT) 21-22 November 2013 | Winterthur

with Nobel Laureate 2012 Serge Haroche

Vor 100 Jahren entwickelte der Physiker Niels Bohr ein neues Atommodell. Ihren diesjährigen Kongress widmet die Akademie der Naturwissenschaften der Schweiz diesem Jubiläum. Bild: shutterstock.com und PSI

Aufgestöbert Lego-Premiere

Bild: Lego GmbH

Endlich ist sie da, Professor C. Bodin, die erste Forscherin als Lego-Minifigur. Weisser Kittel, Brille, zwei Erlenmeyerkolben in der Hand – eindeutige Indizien für einen Job in der Chemiebranche. «Ich frage mich, was wohl passiert, wenn ich dieses Teil mit dem hier kombiniere», so die kleine Dame aus Plastik. Lego hat ihr eine beeindruckende Vita zusam-

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mengeschrieben. Bodin, deren Spezialgebiet es ist, wie man Steine verschiedener Grössen und Formen zusammenbringt, hat es immerhin schon zum berühmten Nobrick-Preis gebracht. Sie ist technologisch interessiert und hat gerade ein Verfahren perfektioniert, mit der Minifiguren ihre Körperteile nach Belieben austauschen können. Und auch sonst sucht die Forscherin ihresgleichen. In der von männlichen Heldenfiguren dominierten Legowelt ist sie eine der wenigen Damen, die durch mehr herausragen als durch klischeebehaftete Accessoires und lange Haare. Die Sammler wird es freuen. Seit wenigen Wochen findet man die Wissenschaftlerin mit etwas Glück in einer der Überraschungstüten aus Serie 11 der Lego-Minifiguren. (sago)

Der Jahreskongress der Schweizer Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) vom 21. – 22. November 2013 in Winterthur illustriert die Bedeutung von Bohrs Leistung und seine Rolle bei der Entwicklung der Quantenmechanik. Hochkarätige Referenten – unter anderen Nobelpreisträger Serge Haroche – präsentieren aktuellste Entwicklungen in verschiedenen Fachgebieten der Physik, aber auch der Chemie oder der Biophysik, welche auf dem vor hundert Jahren lancierten Konzept der Quantenmechanik aufbauen.

Das detaillierte Programm und die Onlineanmeldung findet man unter www.kongress13. scnat.ch. Quelle: SCNAT

Über diesen QR-Code findet man das Kongressprogramm.

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F O R S C H U N G S W E LT

Brennstoffzellen könnten dank neuem Aerogel-Katalysator attraktiver werden

Fünfmal weniger Platin Brennstoffzellen, die Wasserstoff zu Strom umwandeln und dabei nur reines Wasser als Nebenprodukt produzieren, haben das Potenzial, die individuelle Mobilität in eine umweltfreundliche Zukunft zu führen. Das Paul Scherrer Institut erforscht und entwickelt seit mehr als 10 Jahren solche Niedertemperatur-Polymerelektrolyt-Brennstoffzellen. Erste Praxistests haben deren erfolgreichen Einsatz in Autos und Bussen bereits unter Beweis gestellt. Weitere Forschung ist jedoch nötig, um die Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit der verwendeten Technologie zu verbessern. Ein internationales Forscherteam hat nun ein neues Nanomaterial hergestellt und charakterisiert, das die Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit dieser Brennstoffzellen um ein Vielfaches erhöhen könnte – bei gleichzeitiger Reduktion der Materialkosten.

In einer Wasserstoff-Brennstoffzelle wird Wasserstoff durch elektrochemische Reaktionen zu Strom und Wasser umgewandelt. Ein wichtiger Schritt in diesen Reaktionen ist die Sauerstoff-Reduktion an der positiven Elektrode der Zelle. In die Zelle eingespeiste Sauerstoffmoleküle werden dabei zu Wasser umgewandelt. Diese Reaktion geht unter normalen Bedingungen nur sehr langsam vor sich, weshalb Katalysatoren notwendig sind, um die Umwandlung zu beschleunigen. In konventionellen Zellen erfüllen Edelmetalle wie Platin diese katalytische Funktion. Die dabei verwendeten Platin-Nanopartikel werden von einem Substrat aus typischerweise hochoberflächigem Kohlenstoff getragen, das dem Katalysator mechanischen Halt bietet. Das KohlenstoffSubstrat kann aber unter dem üblichen Start-Stopp-Betrieb im Stadtverkehr oder bei Leerlauf leicht korrodieren und dadurch die Funktion des Katalysators beeinträchtigen. Dies wiederum verkürzt die Lebensdauer der gesamten Brennstoffzelle. Seit Langem suchen Forscher deshalb nach Katalysatoren für die Sauerstoff-Reduktion, die ohne Träger (Substrat) auskommen und dabei eine hohe spezifische Oberfläche mit vielen aktiven Zentren sowie eine gute Langzeitstabilität aufweisen. Ein international zusammengesetztes Forscherteam mit Beteiligung des Paul Scherrer Instituts (PSI) hat nun einen grossen 1 Leonid Leiva ist Wissenschaftsredaktor beim Paul-Scherrer-Institut.

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Bild: Markus Fischer/PSI

Leonid Leiva1

Thomas Schmidt, Leiter des Labors für Elektrochemie, und Rüdiger Kötz, Leiter der Gruppe für Elektrokatalyse und Grenzschichten, waren für die Charakterisierung des neuen AerogelKatalysators am PSI verantwortlich.

Fortschritt erzielt: Mit einem dreidimensionalen Aerogel aus einer Platin-PalladiumLegierung konnten die Forschenden die katalytische Aktivität für die SauerstoffReduktion an der positiven Elektrode einer Wasserstoff-Brennstoffzelle im Vergleich zu marktüblichen Katalysatoren aus Platin auf Kohlenstoffträgern um das Fünffache erhöhen. Das bedeutet, dass nun mit nur einem Fünftel der Edelmetallmenge die gleiche Sauerstoffmenge umgesetzt werden kann. Könnte man diese Reduktion der erforderlichen Platinbeladung auf die industrielle Skala übertragen, hätte das eine erhebliche Senkung der Herstellungskosten für diese Brennstoffzellen zur Folge. Das Aerogel, eine Art nanostrukturierter Schaumstoff,

hat zudem Langzeittests im Labor bestanden, bei denen die typischen Betriebsbedingungen in einem Fahrzeug simuliert wurden.

Luftiges Geflecht aus Nanodrähten Das nun von Forschern der Technischen Universität Dresden und des PSI synthetisierte und charakterisierte Aerogel bildet ein dreidimensionales Netzwerk aus Nanodrähten und zeichnet sich durch eine sehr hohe Porosität und grosse innere Oberfläche aus. Letztere Eigenschaften erleichtern das Andocken vieler Sauerstoffmoleküle an die katalytisch aktiven Platinatome – eine 10 /2013


F O R S C H U N G S W E LT

wiesen. «Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Aerogel aus einer Metalllegierung synthetisiert werden konnte», so Mitautor Thomas Schmidt.

Schematische Darstellung der Reduktion von Sauerstoff an der positiven Elektrode einer Niedertemperatur-Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle: Jedes Sauerstoffatom der in die Zelle eingespeisten Sauerstoffmoleküle fängt zwei Elektronen ab. Anschliessend entsteht Wasser aus der Reaktion mit Wasserstoffkernen. Bilder 2, 3, 4: W Liu et al., «Bimetall-Aerogele: hoch effiziente Elektrokatalysatoren für die Sauerstoffreduktion», Angew Chem 2013. DOI: 10.1002/ange.201303109. Copyright Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA. Reproduced with permission.

Die neue Arbeit bestätigt die Hoffnungen, die man in diese Materialien gesetzt hatte. So liegt zum Beispiel der Schlüssel für die verbesserte Aktivität des neuen Aerogels darin, dass die Bindungsstärke zwischen den Platinatomen und den Sauerstoff enthaltenden Verbindungen durch die Legierung mit Palladium optimiert wird. Das heisst: Die Bindung ist so stark, dass die Sauerstoffmoleküle gerade lange genug für die Umwandlung zu Wasser gebunden bleiben, aber gleichzeitig auch schwach genug, dass es kaum zur Bildung von Oxiden auf

Voraussetzung für die effiziente Umwandlung des Sauerstoffs. Hohe Porosität und grosse Oberflächen treten auch bei den Katalysatoren auf, die bereits heute in Brennstoffzellen verwendet werden, jedoch nur, wenn Platinpartikel auf Kohlenstoff geträgert sind. Der entscheidende Vorteil des neuen Aerogels liegt darin, dass es diese beiden Vorzüge mit einer ausgedehnten, dreidimensionalen Struktur kombiniert, was einen Träger komplett überflüssig macht.

Erstmals ein Bimetall-Aerogel synthetisiert Wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften für viele Anwendungen in der Elektrochemie und Sensorik haben Aerogele in den letzten Jahren grosse Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zahlreiche Forschergruppen versuchen sich weltweit an der Herstellung neuer Aerogele – meist in der Gewissheit, dass nützliche Anwendungen folgen werden. Doch bisher blieb ihr Erfolg auf eine kleine Gruppe von chemischen Substanzen beschränkt: Die meisten Aerogele bestehen aus Oxiden oder aus einzelnen Metallen. Theoretische Überlegungen hatten jedoch nahegelegt, dass Katalysatoren aus bestimmten Metalllegierungen verbesserte katalytische Aktivität und Stabilität besitzen würden, und es wurde versucht, diese Eigenschaften in einen AerogelKatalysator zu implementieren. Die Synthese eines solchen Bimetall-Aerogels hatte sich bisher aber als harte Knacknuss er10 /2013

der Oberfläche des Katalysators kommt. Dadurch, dass anstelle der Bildung von Oxiden vorzugsweise die Reaktion zu Wasser abläuft, wird zu jedem Zeitpunkt die Anzahl der aktiven Zentren optimiert, sodass Sauerstoffmoleküle andocken und in hohen Raten umgesetzt werden können.

Weitere Fragen noch offen Noch nicht verstanden haben die Forscher einen weiteren Vorteil der Legierung, nämlich die höhere Stabilität des BimetallAerogels im Vergleich zu Monometall-Aerogelen aus reinem Platin. «Offensichtlich spielt auch hier die Präsenz von Palladium im Aerogel eine wichtige Rolle, wir wissen aber noch nicht genau, wie sich dies auf die Stabilität des Katalysators auswirkt», erklärt Schmidt. Dieser und weiteren Fragen in Bezug auf das neue Nanomaterial wollen sich die Wissenschaftler als Nächstes widmen. Quelle: Paul Scherrer Institut

Elektronenmikroskopische Aufnahme des Platin-Palladium-Aerogels (bei einem Verhältnis von 50 Prozent Platin und 50 Prozent Palladium)

Originalpublikation W Liu et al., «Bimetall-Aerogele: hoch effiziente Elektrokatalysatoren für die Sauerstoffreduktion», Angew Chem 125(37), 10033–10037 (2013)

Kontakt Prof. Thomas Justus Schmidt Labor für Elektrochemie Paul Scherrer Institut thomasjustus.schmidt@psi.ch www.psi.ch/lec

Elektronenmikroskopische Aufnahme des Platin-Palladium-Aerogels: In der Detailansicht sind die einzelnen Aerogel-Nanodrähte leichter zu erkennen.

Dr. Rüdiger Kötz Elektrokatalyse und Grenzschichten Labor für Elektrochemie Paul Scherrer Institut ruediger.koetz@psi.ch www.psi.ch/lec/electrocatalysis-andinterfaces

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Forscher stellen neue Ansätze zur Generierung von Plasmoiden im Labor vor

Kugelblitzen auf der Spur Sie zählen zu den faszinierendsten und gleichzeitig seltensten Naturerscheinungen der Welt: Kugelblitze. Forscher schätzen, dass nur etwa jeder millionste Blitz in Form eines leuchtenden Energieballs auftritt. Einer Vielzahl an Hypothesen für den Entstehungsmechanismus steht eine Minderheit an erwiesenen Fakten gegenüber. Um das rare Phänomen besser studieren zu können, haben amerikanische Chemiker selbsterzeugte Kugelblitze im Labor untersucht. Infrarotspektren und zeitaufgelöste Schlieren-Aufnahmen liefern Informationen über den Aufbau der sogenannten Plasmoide.

Bild: NOAA Library Collection

Entladung aussetzte und es somit innert kürzester Zeit erhitzte und zum Glühen brachte. Ihm folgten etliche Wissenschaftler, die mit zum Teil völlig unterschiedlichen Ansätzen ähnliche Phänomene generierten.

Radierung «Globe of Fire Descending into a Room» aus «The Aerial World» von G. Hartwig, London, 1886; Kugelblitze zählen zu den faszinierendsten, rätselhaftesten und wohl auch beängstigendsten Erscheinungen der Welt.

Sebastian Wagner «Als wir durch den Golf von Florida kreuzten […], kam eine grosse Kugel aus Feuer aus dem Gewittersturm herab und zerbarst unsern Mast in zehntausend Stücke […], spaltete unseren Hauptbalken, auch drei Planken an der Seite, unter Wasser und drei an Deck, tötete einen Mann und riss eines andern Hand davon.» Dies ist die Übersetzung eines Briefes des britischen Seemanns John Howell aus dem Jahre 1726. Geschichten und auch Legenden umranken die seltenen Erscheinungen von Kugelblit18

zen. Über mehrere Sekunden schweben die leuchtenden Erscheinungen durch die Luft. Manchmal verschwinden sie durch Türen, oft explodieren sie.

Kugelblitze gibt es auch im Labor Solche rätselhaften Schilderungen veranlassten schon den russischen Physiker Nikola Tesla, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen. Um 1900 wagte er es als erster, einen Kugelblitz im Labor zu erzeugen. Das gelang ihm, indem er ein Gas einer starken

Die heutigen Forschungsarbeiten basieren auf zwei verschiedenen experimentellen Methoden zur Erzeugung der Plasmoide. Bei der ersten Variante wird Silicium an der Luft mit hohen Stromstärken verbrannt. Angesichts der fast ausschliesslichen Berichte von Kugelblitzen bei Gewittern scheint aber die zweite Möglichkeit, die Teslas Versuch erstaunlich ähnlich ist, realistischer: Dabei wird über einer wässrigen Elektrolytlösung eine Glühentladung induziert. Zu diesem zweiten Phänomen hat das Forschungsteam um C. Michael Lindsay von der United Air Force Academy in Colorado, USA einige Experimente gemacht, deren primäres Ziel die Synthese von länger lebenden und grösseren Plasmoiden zur zuverlässigeren Analyse war. Dies gelang den Forschern mittels hoher Entladungsspannung sowie mit Elektrolyten von höherem Oberflächenwiderstand. Für die Entladungsrate wurde ein Optimum gefunden. Eine zu schnelle Entladung führte zur verfrühten Bildung von ionisiertem Plasma, während bei zu langsamer Entladung der Plasmoid weniger Masse aufnehmen konnte. Die Veränderung des pH-Wertes führte nur zu geringen Änderungen der Grösse und Langlebigkeit der Plasmoide. Im Rahmen ihrer Versuche konnten die Forscher Kugelblitze von über 10 Zentimetern Grösse mit einer Lebensdauer von etwa einer Sekunde erzeugen und auf ihre Eigenschaften untersuchen. 10 /2013


F O R S C H U N G S W E LT

Schlieren-Videografieaufnahmen der Plasmoide: In diesem Experiment wurden sogar zwei Plasmoide erzeugt. Ein kleinerer (B) wird von dem grösseren (A) absorbiert. Der gestrichelte Kreis weist auf einen Funken hin, der vermutlich von der Kathode stammt, und vor dem Plasmoid herfliegt.

IR-Spektroskopie und Schlieren-Videografie Den Chemiker interessieren vor allem die Bindungsverhältnisse, die in einem Stoff vorherrschen. Ein etabliertes Mittel stellt dabei die Infrarotspektroskopie dar. Im Bereich der infraroten elektromagnetischen Strahlung liegen die Resonanzfrequenzen von Molekülschwingungen. Diese können detektiert und mit bisherigen Spektren verglichen werden, woraus man detaillierte Information über die Bindigkeit gewinnen kann. Lindsay und seine Gruppe fanden dabei Hinweise auf ionische Wassercluster, also eine zumindest kurzzeitig geordnete Struktur mehrerer Wassermoleküle. Doch wie ist ein Plasmoid räumlich aufgebaut? Zur Klärung dieser Frage verwendeten die Forscher die sogenannte SchlierenVideografie. Dabei wird ein Film aufgezeichnet, der sensitiv auf unterschiedliche Lichtdurchlässigkeit von Medien ist. Die Lichtdurchlässigkeit wird durch den Refraktionsindex beschrieben und ist hauptsächlich von der Temperatur, der Dichte und der chemischen Beschaffenheit des Mediums abhängig. Die Hochgeschwindigkeitskamera zeigt, dass sich die Lichtdurchlässigkeit 10 /2013

des Plasmoids deutlich von der umgebenden Luft unterscheidet. Das Innere des experimentellen Kugelblitzes scheint aber eine homogene Zusammensetzung aufzuweisen. Vom Zentrum aus zieht der Plasmoid einen Schwanz an Turbulenzen nach, die die Forscher für Rückstände der Reaktionen innerhalb des Energieballs halten. Um die Entstehung eines Kugelblitzes vollständig zu erklären, dafür reichen die Erkenntnisse freilich noch nicht. Weitere Forschung ist nötig – um beispielsweise die Frage zu klären, was den Kugelblitz zusammenhält und warum es Phänomene gibt, bei denen Plasmabälle für mehr als 10 Sekunden durch die Luft fliegen. Mit den gewonnen Daten zur Generierung besserer Plasmoide können nun genauere Untersuchungen angestellt werden.

Originalpublikation DM Friday, PB Broughton, TA Lee, GA Schutz, JN Betz, CM Lindsay, «Further Insight into the Nature of Ball-Lightning-Like Atmospheric Pressure Plasmoids», J Phys Chem A, DOI: 10.1021/jp400001y (2013)

Bilder: Reprinted with permission from DM Friday et al., «Further Insight into the Nature of Ball-Lightning-Like Atmospheric Pressure Plasmoids», J Phys Chem A, DOI: 10.1021 / jp400001y. Copyright 2013 American Chemical Society.

Kontakt Dr. C. Michael Lindsay Air Force Research Laboratory Niceville, USA c.lindsay@us.af.mil, www.af.mil

DISCOVER NEW SOLUTIONS FOR LIQUID CHROMATOGRAPHY

Im Labor erzeugte Plasmoide: (A) Entladung einer 860 Mikrofarad Kondensatoranordnung, (B) Entladung einer 270 Mikrofarad Kondensatoranordnung. Als Elektrolyt diente eine KupfersulfatLösung, und die Kondensatoren wurden mit 4800 Volt geladen.

Geissbrunnenweg 14 · CH-4452 Itingen BL Tel. 061 971 83 44 · Fax 061 971 83 45 E-Mail: info@sebio.ch · www.sebio.ch

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NEWS

Neuer CEO bei Senn Chemicals AG

Zum 1. Oktober 2013 hat Thomas Eisele die Rolle als CEO bei der Senn Chemicals AG übernommen. Vor seinem Wechsel zu Senn war Eisele bei CarboGen-Amcis, NovasepRohner und Synphabase – und zuletzt bei Hovione in der Position als Vice President Corporate R&D tätig. Der vormalige CEO ad interim bei Senn, Carlo

Hächler, wird der Firma als Berater weiterhin zur Seite stehen. «Wir sind hocherfreut, Dr. Eisele in unserem Team begrüssen zu dürfen», kommentiert der Verwaltungsratsvorsitzende von Senn Chemicals AG, Christoph Schmid: «Die Kombination von breitangelegtem chemischen Fachwissen und Marktkenntnissen sind ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Umsetzung unserer Ziele und der geplanten Expansionsstrategie.» Eisele: «Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung, das Senn Chemicals Team zu leiten. Ich hatte immer grosse Bewunderung für Senn, ein Unternehmen, das weltweit für seine Kompetenz in der Peptidherstellung bekannt ist. Wir werden in der Zukunft die Kernkompetenz von Senn,

massgeschneiderte Lösungen für unsere Partner zu entwickeln, weiter ausbauen und das Unternehmen zu einem globalen Player für integrierte Dienstleistungen im Bereich «Small Molecules» entwickeln.» Eisele hat organische Chemie an der Universität Konstanz studiert und dort promoviert. Er bringt über 16 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen mit ins Unternehmen. Darüber hinaus geben ihm seine breit gefächerten Fähigkeiten im Marketing und Verkauf sowie in der Mitarbeiterführung das ideale Rüstzeug, die Senn Chemicals AG auf eine neue Ebene des Erfolgs zu führen. Die Firma ist als unabhängiges Familienunternehmen seit ihrer

Gründung vor 50 Jahren erfolgreich in einem dynamischen und sehr anspruchsvollen Markt etabliert. Zu den langjährigen Kunden zählen unter anderem renommierte nationale und internationale Firmen der Pharma- und Kosmetikindustrie. Dank robuster und kostengünstiger Herstellungsverfahren und moderner Technologie produziert Senn im Bereich der Peptidchemie komplexe, organische Moleküle von hoher Qualität. Diese dienen als wertvolle Bausteine zur Erzeugung von Wirkstoffen für pharmazeutische, diagnostische und kosmetische Anwendungen. Im Peptidsegment hält Senn eine bedeutende Weltmarktposition.

Quelle: Senn Chemicals AG

Bild: ZHAW

Bachelorarbeit eines Wädenswiler Biotechnologie-Studenten ausgezeichnet

Der Preisträger Valentin Jossen (2. von links) von der ZHAW in Wädenswil mit (von links nach rechts): SGVC-Sekretär Laurent Zuber, dem zweiten Preisträger Tobias Keller und SGVC-Präsident Kurt Leimbacher

Der Wädenswiler Biotechnologie-Student Valentin Jossen aus Naters VS hat für seine Bachelorarbeit den Preis der Schweizerischen Gesellschaft der Verfahrens- und Chemieingeni20

eurInnen (SGVC) erhalten. Die Arbeit befasste sich mit der Vermehrung von Stammzellen und trägt den Titel «Theoretische und experimentelle Untersuchungen zur Expansion von Stammzellen in MicrocarrierKulturen». Sie ist Bestandteil eines Forschungsprojektes mit der Firma Lonza, das für die Forschungsarbeiten der ZHAW von Regine Eibl vom Institut für Biotechnologie in Wädenswil koordiniert wird. Die SGVC prämiert jedes Jahr herausragende Bachelor- und Masterarbeiten mit dem SGVCPreis und fördert damit den Nachwuchs der Branche. In der Bachelorarbeit des 25-jährigen Studenten ging es um die Ermittlung der optimalen Kultivierungsparameter von adulten

Fettstammzellen in Bioreaktoren. Simulierte Modelldaten lieferten die Basis dafür. Adulte Stammzellen besitzen aufgrund ihrer Multipotenz ein grosses Potenzial für die Therapie von Krebs-, Autoimmun- und orthopädischen Erkrankungen. Damit eine ausreichend grosse Menge an Zellen bereitgestellt werden kann, ist eine Massstabsvergrösserung (Scale-up) der Kultivierungsprozesse von kleinvolumigen auf grossvolumige Bioreaktorsysteme notwendig. Ermittlung von Kriterien für die Prozessübertragung Das Ziel der Bachelorarbeit war die Ermittlung von Kriterien, die das Scale-up der Zellvermehrung von einer gerührten Spin-

nerflasche auf einen gerührten Bioreaktor im Labormassstab erlaubten. Microcarrier-basierte Kultivierungsprozesse können in grössere, gerührte Systeme übertragen werden, die gegenüber den momentan kommerziell verwendeten Systemen besser kontrollierbare Bedingungen bieten. Durch die numerischen Untersuchungen kann der experimentelle Aufwand reduziert werden, da vorgängig das Kultivierungssystem charakterisiert und Scherbelastungen abgeschätzt werden können. Aufgrund dessen können vorgängig optimale verfahrenstechnische Bedingungen bestimmt werden. Quelle: ZHAW 10 /2013


FIRMEN BERICHTEN

Das Potenzial bestehender Anlagen besser ausschöpfen

Gesteigerte Produktivität dank Touchpanel In der automatisierten Produktion bieten oft die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine Optimierungspotenzial. Besonders Effizienzsteigerungen in der Anlagenbedienung tragen zu einem verbesserten Gesamtergebnis der Produktion bei.

Hubert Dornberger1

In der vorliegenden Applikation in der Chemieindustrie wurden die vorhandenen Steuerungseinheiten der betriebenen Zentrifuge dem Stand der Technik angepasst, um die Geschwindigkeit der Anlage zu erhöhen. Der Sicherheitstechnikanbieter Bartec ersetzte das alte Panel vor Ort durch das moderne, für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen geeignete 12,1“-Widescreen-Touchpanel der POLARISProfessional-Serie. Denn eine Modernisierung der Zentrifugensteuerung war unbedingt erforderlich: In der chemischen Industrie eingesetzte Zentrifugen sind Bestandteil einer hochflexiblen Produktionssystematik und werden für die Zubereitung unterschiedlicher Rezepturen ständig neu konfiguriert. Doch die viel zu hohen Reaktionszeiten bei der Eingabe neuer Befehle behinderten den Operator bei seiner Arbeit und verlangsamten die Produktion. Hier lag das entscheidende Problem in der seriellen Prozessverarbeitung des Eingabepanels: 1

Hubert Dornberger, Software und System Design Automatisierung, Bartec GmbH, Bad Mergentheim.

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Bild: Bartec

Filtrationstechnische Lösungen des Maschinenbaus für die mechanische Verfahrenstechnik für kontinuierliche Prozesse und die Chargenproduktion decken sehr grosse Anwendungsbereiche in der Chemie, Pharmazie, Lebensmittel- und Umwelttechnik ab. Alle dort eingesetzten Maschinen und Anlagen zeichnen sich durch hohe Leistungsfähigkeit sowie eine robuste Konstruktion aus. Durch Visualisierungslösungen mit kurzen Reaktionszeiten werden diese komplexen Maschinen weiter optimiert, und es wird eine Beschleunigung des Produktionsprozesses erreicht.

Die POLARIS-Applikation von Bartec optimiert Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine in der automatisierten Produktion.

Datenabholung, Steuerung, Tastenverarbeitung und Bilddarstellung erfolgten in einer Abfolge von Einzelschritten. Die Reaktionszeiten entsprachen serieller Logik und setzten damit der Beschleunigung des Produktionsprozesses im Sinne eines effizienteren Zusammenspiels von Mensch und Maschine sehr enge Grenzen. Ein komfortableres und schnelleres System für die Bedienung war notwendig, jedoch ohne die bestehende Anlage zu verändern, und es musste für den Einsatz im explosionsgefährdeten Bereich geeignet sein, da die in der Zentrifuge verarbeiteten Materialien Lösemittel enthalten. Der Kunde suchte aus diesem Grund nach einer Option für die Weiterentwicklung seiner bestehenden Anlagen ohne hohen Engineering-Aufwand. Als Spezialist industrieller Sicherheitstechnik für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen hatte Bartec die passende Lösung und bot zusätzlich

den Vorteilsfaktor Flexibilität. Das vorhandene «BAT VGA pro»-Panel wurde durch ein modernes 12,1“-Widescreen-Touchpanel der POLARIS-Professional-Serie ersetzt, das ohne hohen Änderungsaufwand in die bestehende Anlage integriert werden konnte. Da die Einbaumasse identisch sind, waren keine mechanischen Veränderungen notwendig. Auch die vorhandenen Visualisierungsbilder konnten übernommen und modifiziert weiterverwendet werden.

Nahezu Echtzeitbedienung unter Ex-Bedingungen Im POLARIS-Touchpanel mit EthernetSchnittstelle arbeiten Kommunikation, Bilddarstellung und Tastenverarbeitung parallel zueinander. Bereits beim jeweils nächsten Protokollabruf ist der Stand aller Parameter aktuell. Die Kommunikationsprozesse laufen im Hintergrund über ein Modbus/TCPProtokoll ab, Neueingaben werden direkt 21


FIRMEN BERICHTEN

che zugreifen kann. In diesen kennt er sich aus, und das zeitraubende Klicken durch viele Ebenen hindurch entfällt. Neben der positiven Veränderung hin zu mehr Handhabungssicherheit hat sich auch die Prozess-Dokumentation verbessert: Mit dem Betriebsmelderegister liefert BMS Graf Pro Runtime 7 ein ereignisunabhängiges Protokoll aller Aktionen wie Befüllungen, Beginn und Abschluss einer Aktion sowie Eingaben der Operatoren.

Alles im Blick Ankopplung des 12,1“-Widescreen-Touchpanels

aufgenommen und eingebunden. Im Ergebnis zeigen die protokollierten Vergleiche, dass die vormalige Reaktionszeit von einer Sekunde nach der Umrüstung der Vergangenheit angehört. Die entsprechende Rückmeldung erfolgt umgehend. Damit sind alle Anforderungen so gut wie sofort nach Eingabe ausgeführt, und das Ziel einer nahezu Echtzeitbedienung unter Ex-Bedingungen ist in greifbare Nähe gerückt.

Kleiner Eingriff mit grosser Wirkung Alle Panels der Serie POLARIS sind nach ATEX, IECEx, InMetro und Gost R für den weltweiten Einsatz im Gas- und Staub-ExBereich zertifiziert und werden als Standardvariante oder nach Kundenwunsch modifi ziert geliefert. Sie sind mit integriertem Windows XP Professional ausgestattet, und neben der Remote-Desktop-Verbindung via

Ethernet ist auch die Nutzung der Barteceigenen Software «BMS Graf Pro 7» möglich. Bei der vorliegenden Applikation hat man sich für die Bartec-eigene Lösung entschieden, insbesondere, um Visualisierungsprojekte aus der Vergangenheit mit nur geringem Engineeringaufwand weiterhin nutzen zu können. Die Projektübertragung kann hier sowohl mittels FTP-Protokoll über Ethernet als auch über den Bartec-USB-Stick erfolgen. BMS Graf Pro Runtime 7 hat daneben viele weitere Vorteile, zum Beispiel die integrierte Benutzerverwaltung. Direkt am Touchpanel können mehrere Benutzerprofile mit den jeweiligen Zugriffs- und aufgabenbezogenen Rechten eingerichtet werden. Dazu gehören einzelne Masken ebenso wie ganze Prozessebenen oder Eingabefelder. Das beschleunigt die Zugriffe der einzelnen Bediener enorm und schliesst Fehlbedienungen so gut wie aus, da jeder Benutzer nur auf seine Berei-

Die eingesetzten 12,1“-Displays mit LEDHintergrundbeleuchtung sind True-colorfähig. Damit sind beliebig viele Farben darstellbar. Darüber hinaus verfügt das Gerät über eine Auflösung von 1280 x 800 Pixel bei einer maximalen Helligkeit von 400 cd/m2 und einem Kontrast von 1200:1. Alle Daten werden via Modbus/ TCP zur Steuerung übertragen bzw. von dort geholt. Für diese Verbindung sorgt die standardmässig integrierte Ethernet-Schnittstelle. Im Ergebnis arbeitet das Bedienpersonal jetzt an einem visuell schnell erfassbaren Bildschirm, komfortabel und sicher in der Bedienung, und das nicht zuletzt dank der Touch-Funktion. Kontakt BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 CH-6330 Cham Telefon +41 (0)41 747 27 27 info@bartec.ch www.bartec.ch

Zahl des Monats:

1200

Milliamperestunden pro Gramm an Kapazität erreicht eine neu entwickelte LithiumSchwefel-Batterie – und das noch nach 300 Lade-/Entladezyklen. Innovativ ist die Bauweise der elektrochemischen Zelle: Als reine Feststoff-Batterie kommt sie ohne flüssige Komponenten aus. Bei herkömmlichen Lithium-SchwefelBatterien zykliert Schwefel in

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einem flüssigen Elektrolyt. Dabei treten unerwünschte Nebenreaktionen auf, die als «Polysulfi d-Shuttle-Reaktionen» bekannt sind, die bei der neuen Entwicklung verhindert werden. Mit der Verwendung von schwefelreichen Lithiumpolysulfidophosphaten als Kathodenmaterial kommt man damit einer Alternative zur teuren Lithium-Ionen-Batterie ein gutes Stück näher. Denn Tests

der Forscher vom Oak Ridge National Laboratory zeigen, dass das Material neben guter Leitfähigkeit eine überraschend hohe Stabilität bezüglich der Lade- und Entladevorgänge aufweist. Insbesondere bei leicht erhöhten Temperaturen bleibt die Kapazität gut erhalten. Obwohl Lithium-Ionen-Batterien eine höhere Zellspannung aufweisen, ist die spezifische Energie von

Lithium-Schwefelbatterien um ein Mehrfaches grösser als die der heutigen Laptop- und Handyakkus. Forscher erwarten Anwendungen vor allem in Bereichen mit höheren erforderlichen Gesamtkapazitäten, wie in Fahrzeugen oder in der Nahstromversorgung von Einzelhaushalten. (SW) Quelle: Angewandte Chemie / OakRidge National Laboratory

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Bilder: Georg Sposny, Redaktion

Polarimeter um 1900 des Schweizer Nobelpreisträgers 1913, Alfred Werner

Ilmac 2013 in Basel

Leistungsschau der Prozess- und Labortechnologie Vier Tage vom 24. bis 27. September zeigten 442 Aussteller vornehmlich aus der Schweiz und 13 weiteren Ländern ihre Produkte und Leistungen auf der Ilmac in Basel. Die wichtigste Schweizer Fachmesse für die Pharma-, Chemie- und Biotechnologie zeigte sich einmal mehr als guter und realistischer Marktindikator der Branche. Die Mehrzahl der von ChemieXtra befragten Aussteller war zufrieden mit Anzahl und Qualität der Messekontakte. Insgesamt kamen 12 046 Besucher zur Ilmac.

Georg Sposny1 Sie wundern sich vielleicht, dass wir als Einstiegsbild für den Messerückblick der 19. Ilmac ein Polarimeter aus dem Jahre 1900 gewählt haben. Zu sehen war es am Stand der Firma I2CNS. Es ist die Originalapparatur, an welcher der Schweizer Nobelpreisträger Alfred Werner die Änderung des Winkels von linear polarisiertem Licht beim Durchgang durch eine Probe einer chemischen Substanz untersucht hat. Mit seiner Neugier und seinen Visionen begründete 1

Georg Sposny, Chefredaktion ChemieXtra ab November 2013

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er die Komplexchemie und erhielt 1913 als erster Schweizer Chemiker und als erster Anorganiker überhaupt den Chemie-Nobelpreis. Das abgebildete Polarimeter ist daher ein Symbol für den regen Geist der Wissenschaft. Denn damals wie heute nutzen Wissenschaftler fortschrittliche Geräte und Methoden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und um Anstösse für praktische Umsetzungen zu geben. In den letzten Jahrzehnten ist aufgrund des intensiven wissenschaftlichen Austauschs ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk erwachsen, das die unterschiedlichen Disziplinen der Naturwissenschaften, der Medizin und der Technik miteinander verknüpft. Universitä-

ten, Hochschulen, Institute und Unternehmen arbeiten zusammen. Aber auch die Medien mit ihren Fachzeitschriften sowie Veranstaltungen und Messen wie die Ilmac tragen ihren Teil dazu bei, dass Neuigkeiten und Ideen transportiert werden und die Branchen im Dialog bleiben. So kann dieses Netz schnell und sinnvoll weiter gesponnen werden.

Neue Fachbereiche als Anstoss Die Ilmac in Basel ist daher eine Leistungsschau und ein Treffen von Fachleuten der besonderen Art. Alle drei Jahre findet sie 23


MESSEBERICHTE

Senior Sales Manager Yves Jaccaud von Portmann Instruments AG, Biel-Benken

Erwin Meier, Geschäftsführer EGT Chemie AG, Tägerig

Marketingleiter Patrick Haller von Semadeni AG, Ostermundingen

statt und zeigt die aktuellsten Entwicklungen aus Pharma, Chemie und Biotechnologie sowie der Prozess- und Labortechnologie. Dank neuer Fachbereiche und eines vielseitigen Begleitprogramms verzeichnete die diesjährige Veranstaltung trotz geringerer Besucherzahlen ein positives Endergebnis. Besonders gelobt wurde seitens der Aussteller die hohe Qualität der Besucher. Die Veranstalterin MCH Messe Schweiz (Basel) meldete, dass die Ursache wohl in einem effektiven marktbedingten Rückgang liegt, sowie der Tatsache, dass die 2010 zusammen mit der Ilmac durchgeführte Kongress-Ausstellung Miptec dieses Jahr losgelöst stattgefunden hat. Die Ilmac als Spiegel der Branche präsentierte sich jedoch weiterhin als guter und realistischer Marktindikator. Die Erweiterung der bisherigen Fachbereiche Labortechnologie, Prozesstechnologie, Spezialitätenchemie und Dienstleistungen um die Fokusthemen Lebensmitteltechnologie und Pharmaverpackung zog neue interessierte Besuchergruppen in den Hallenneubau der Messe Basel.

Veranstaltungen unter neuer Führung

raumfüllend. Zu sehen war das kompakte Elektronenmikroskop bei Portmann Instruments. «Das Gerät ist wie ein optisches Mikroskop zu bedienen, und die Probenaufbereitung ist einfach», erklärte Yves Jaccaud. Die passenden Chemikalien und Lösungen für solche Probenaufbereitungen liefert die EGT Chemie. Diese Firma ist spezialisiert auf hochreine Substanzen für die Analytik, Biochemikalien, Laborreagenzien und Prozesschemikalien. Das Unternehmen vertreibt seit über 20 Jahren Produkte der Scharlau-Chemie für die gesamte Schweiz. Auf der Ilmac verkündete Erwin Meier die neue Zusammenarbeit mit dem polnischen Hersteller Emapol: «Emapol ist eine flexible Firma mit fantastischen Produkten für die Mikrobiologie.» Die Semadeni Unternehmensgruppe befasst sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Kunststoffartikeln – über 6500. «Wir verbessern unser Sortiment punktuell nach den Bedürfnissen der Nutzer», erklärte Patrick Haller. Hervorzuheben sind die neuen Filtrations-Membrane Rapid Flow von Nalgene. Auch bei Verpackungen, Flaschen, Dispensern, Me-

Thomas Muggli, Geschäftsführer KNF Neuberger AG, Balterswil

General Manager Central Europe Mauro Cosetti (links) und Joël Fricker, Head of Sales Central Europe von Waters AG, Baden-Dättwil

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In den zwei Zwischenjahren der Messe sind sogenannte Ilmac Lounges geplant, die auf Netzwerkbildung, Wissensvermittlung und Produkteshows ausgerichtet werden. Damit erweitert die MCH Group im Marktsegment Life Science ihr Angebot und unterstützt den Dialog in der Branche. Die ersten Ilmac Lounges finden vom 23. bis 25. September 2014 statt. Alle kommenden Veranstaltungen liegen in neuen Händen. Der Messeleiter Robert Appel verabschiedete sich bei der Eröffnungsveranstaltung und übergab das Zepter an seinen Nachfolger Marcus Hapig.

Neuigkeiten der Aussteller Im Grunde hatte jeder der Aussteller eine oder mehrere Neuheiten oder ein optimiertes Portfolio vorzuweisen. Beeindruckend war zum Beispiel das neueste Tisch-Elektronenmikroskop von Hitachi, Typ TM3030, mit einer 30 000 fachen Vergrösserung – vor zehn Jahren war solch ein Gerät noch

Product Manager Lab-Division Christian Scherrer von Skan AG, Allschwil

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MESSEBERICHTE

Pasquale Piserchia, Leiter Technischer Kundenservice und Yvonne Bieri, Marketing, von PanGas AG, Dagmersellen

Peter Gammenthaler, Geschäftsführer Almatechnik AG in Zeiningen

Geschäftsführer Michael Steiger (links) und Produktmanager Andreas Hiermer von Säntis Analytical AG, Teufen

dienbehältern, Dosen und Aufbewahrungsbehältern für Probennahme und -lagerung gibt es Verbesserungen. Neue Wege geht das Unternehmen bei den Labormöbeln, die früher komplett aus Kunststoff waren. «Mittlerweile bieten wir Elemente aus Holz an, wo möglich, da dies preiswerter für den Kunden ist.» KNF Neuberger zeigte das komplette OEM-Programm und Laborsortiment auf der Ilmac. Speziell das neue drehzahlgeregelte Laborvakuum-Pumpsystem SC 950 mit Funk-Fernbedienung stand im Fokus. Das System lässt sich über ein mobiles Hand-Terminal fernbedienen. Kleine Standfläche, kurze Prozesszeiten, hohe Genauigkeit und eine Förderleistung von 50 l/min bei einem Vakuum kleiner als 2,0 mbar sind weitere Eigenschaften. «Die Pumpe arbeitet so leise, dass man sie fast nicht hört», erklärte Thomas Muggli. «Daneben bieten wir verschiedene Absaugsysteme, die wir individuell nach Kundenbedürfnis bauen», und weiter: «Auch im Flüssigkeitspumpensektor haben wir Entwicklungen für kleine Fördermengen von 30 µl bis zu 20 ml bei sehr hoher Genauig-

keit.» Das Unternehmen Waters bietet seit über 50 Jahren innovative Analytiklösungen. Joël Fricker nennt die Highlights auf der Ilmac: «Das neueste Gerät ist eine Analysetechnik auf der Polymerebene als neuer Standard von GPC. Wir nennen diese Neuentwicklung APC – Advanced Polymer Characterisation.» Einen weiteren Standard für SFC setzt das Unternehmen mit Acquity UPC2, einem Gerät, das Gas- und Liquidchromatografie vereint. Eine der Neuheiten bei Skan ist ein Laborisolator für das Arbeiten im Über- und Unterdruck. «Das Ziel war es, eine preiswerte modulare Anlage für Labore und Spitäler anzubieten», sagte Produktmanager Christian Scherrer. Die besonderen Merkmale des Isolators sind ein geringer Luftverbrauch, eine kompakte Bauweise und eine integrierte Dekontaminationseinheit. In jedem Arbeitsbereich erfolgt eine laminare Luftströmung, so dass die Gefahr durch Kreuzkontamination im Arbeitsbereich reduziert wird. Das ganze System wird elektronisch überwacht, und ein Nutzerprotokoll zeichnet die einzelnen Aktionen sowie Stör-Servicemeldun-

gen auf. Die Laboranlage verfügt über eine programmierbare Zugangsberechtigung mittels kodiertem Chip. PanGas stellte drei Themen auf der Messe vor: Eine sichere und dokumentierte Gasversorgung mittlels Veriseq, sichere Konservierung mit Kryotechnik sowie die Bereitstellung von Gasen in vielfältigen Reinheiten, Zusammensetzungen und Behältern. «Neu ist die Genie-Flasche von Linde-PanGas, welche wir für Kunden mit kleinem bis mittlerem Gasbedarf entwickelten, die einen möglichst mobilen Behälter benötigen. Sie wird die bisherigen Gasflaschen ablösen», sagte Pasquale Piserchia. Der Spezialist für Pumpen und Rührwerke Almatechnik präsentierte die Verdrängerpumpe Quattroflow als Multiple-Use und Single-Use 4-KolbenMembranpumpen für die Pharmazie und Biotechnologie. «Weiterhin haben wir Dosierpumpen für den Ex-Bereich», sagte Peter Gammenthaler, und weiter: «Das ist besonders interessant, denn für diesen Bereich gibt es noch nicht viele solche Produkte auf dem Markt.» Säntis Analytical zeigte sein neues Produkt Aquatak, ein

Verkaufsleiter Franz Wermelinger von der H. Lüdi + Co. AG, Regensdorf

Geschäftsführer Rüdiger Kaulbach und Leiterin Marketing Services Ingrid Maren Heyer von ProMinent Dosiertechnik AG, Regensdorf

Ein Teil vom Team Franz Gysi AG, Suhr, v.l.n.r.: Volker Bittner, Christoph Fischer, Bernhard Feuerhuber (Mitglied der Geschäftsleitung)

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MESSEBERICHTE

Dorothee Runge und Werner Mangold von HNP Mikrosysteme GmbH, Schwerin, Deutschland

Irena Appetito (links) von Carbagas AG, Hofgut, und Marlene Moser von Air Liquide Austria GmbH, Schwechat, Österreich

Das Team von Andreas Gerle (links), Verkaufsleiter Schweiz, Gemü Vertriebs AG Schweiz, Rotkreuz

Wasserabsorber, der in vielen Geräten eingesetzt werden kann. Das unspektakulär aussehende weisse Granulat kann beispielsweise Magnesiumperchlorat ersetzen. «Aquatak behält seine Granulatform auch bei Wasseraufnahme bei, schmiert nicht und ist ungefährlich. Da es nicht wie andere Absorber als Gefahrgut gilt, vergünstigt es den weltweiten Versand», fasst Michael Steiger zusammen. H. Lüdi zeigte die Möglichkeiten seines HL-X-LAB – die erste vollständig integrierte Energie-, Ventilationsund Medienversorgungslösung für Laboratorien. Neueste Entwicklung ist der Standard-Laborabzug HL-X-Fume. «Der Abzug unterscheidet sich von anderen Abzügen vor allem in dem bis in alle Ecken reichenden Luftabzug-System, wodurch keine Arbeitsfläche verloren geht», sagte Franz Wermelinger. Integrierte Mediensäulen können rechts oder linksbündig eingebaut werden. Die Schieberbetätigung erfolgt vollautomatisch. Weitere Merkmale sind eine LEDArbeitsbeleuchtung, ein neues Konzept im Dach für die Abluft sowie ein Touchscreen, der mit Handschuhen bedient werden kann. Das Unternehmen ProMinent bietet

verschiedene Dosierpumpen einschliesslich der gesamten Peripherie an. «Neu ist der Multifunktionsregler, der viele einzelne Wasser-Parameter abbilden kann. Das Gerät kann in der gesamten Wasseraufbereitung eingesetzt werden», erklärte Rüdiger Kaulbach. Die zweite Neuheit ist die Prozesspumpe Zentriplex, eine oszillierende Mehrzylinder-Prozessmembranpumpe mit hohen Leistungen und hohem Wirkungsgrad bei geringem Grundflächenbedarf. Der Spezialist für Industriearmaturen und Dichtungen Franz Gysi zeigte gleich zehn Neuheiten bei Absperrklappen, Kugelhähnen, Dichtungen und Ventilen. Bernhard Feuerhuber stellte zwei Neuerungen aus dem Ventilbereich kurz vor: «Zu nennen sind die Hochdruck-Sicherheitsventile der Serie 068S0 von der Firma Herose für Dämpfe, Gase und Flüssigkeiten von 0,5 bis 250 bar und die Sicherheitsventile der Firma Götze der Serie 492 von 50 bis 700 bar.» HNP Mikrosysteme aus Schwerin präsentierte die wohl kleinste magnetisch-hermetisch gekuppelte Pumpe der Welt. «Diese Pumpe wird in den Bereichen Medizintechnik und Brennstoffzellen eingesetzt.

Zwei weitere Baureihen mit der gleichen Technik sind für nächstes Jahr geplant», sagte Dorothee Runge. Carbagas demonstrierte sein neues Standardventil Smartop für Laborgasprodukte. Eine offene und fest montierte Schutzkappe schützt das Ventil. «Weitere Vorteile sind der auffällige rote Schliess-Hebel, den man mit zwei Fingern ohne grossen Kraftaufwand bedienen kann, sowie die integrierte Druckanzeige für den Füllstand», erklärte Irena Appetito. Der Hersteller von Ventil-, Mess- und Regelsystemen Gemü stellte neben seinen Produkten in Edelstahlausführung sein kostengünstiges Single Use-System aus Kunststoff vor. «Wir produzieren Single Use-Membranventile in verschiedenen Konfigurationen aus Kunststoff in unserem neuen Reinraumwerk in Emmen», sagte Andreas Gerle. Der besondere Vorteil dieses Einmal-Ventils liegt in der Regelbarkeit der Prozesse durch die hauseigene Antriebstechnologie. MBV zeigte das kontinuierliche Monitoring System MAS-100 Iso CM, welches die kontinuierliche Messung der mikrobiologischen Kontamination in der Luft in Isolatoren und RABS-Systemen über einen Zeitraum von

V.l.n.r.: Andreas Zingre, Hans Zingre und Ronny Zingre (CEO) von MBV AG, Stäfa

Arwed Bufe, Area Sales Manager, und Diana Renz vom Marketing bei Busch AG, Magden

Verkaufsingenieur Industrie Urs Martin bei Grundfos Pumpen AG, Fällanden

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MESSEBERICHTE

Senior Marketing Managerin Caroline Hug präsentiert das Pumpenprogramm von CP Pumpen AG, Zofingen

Geschäftsleiter Alexander König von der Simona AG, Verkaufsniederlassung Schweiz, Möhlin

Philippe Solot und Stefanie Feiler von der Aicos Technologies AG in Basel

vier bis acht Stunden ermöglicht. «In einen Sammelkopf mit definierten Löchern wird eine 90 Millimeter Standard-Petrischale eingesetzt. Die Schale dreht sich über die Löcher einmal in vier Stunden, so dass die Keime zeitlich aufgeteilt werden», erklärte Hans Zingre. Das System gewann den «Clean! 2013 Award» des Fraunhofer IPA. Busch Vakuumpumpen und Systeme verschaffte den Besuchern einen Überblick über seinen Systembau. «Was wir hier als neues System aufgrund seiner Grösse nur als Bild an der Wand zeigen, ist ein Pumpsystem zur Herstellung nicht brennbaren Kunststoffs mit 4000 m3 Saugvermögen bei einem Arbeitsdruck von fünf Millibar», erklärte Arwed Bufe. Dieses wird bei einem Unternehmen in Belgien installiert. Der Pumpenhersteller Grundfos präsentierte unter anderem eine neue selbstansaugende Hybrid-Pumpe mit EHEDG-Zertifizierung aus der GHP-Baureihe. «Diese einstufige Pumpe wird zum Beispiel für Reinigungsprozesse und Prozesse mit Lufteinschlüssen eingesetzt», sagte Verkaufsingenieur Urs Martin. Auch zeigte das Unternehmen den Besuchern mit einer Demonstration des

Pump Audits, wie sie im Produktionsbetrieb Energieverschwender identifizieren und ersetzen können. Das Schweizer Präzisionsunternehmen CP Pumpen produziert qualitativ hochstehende Zentrifugalpumpen und zeigte auf der Ilmac sein optimiertes Pumpensortiment aus Metall und Kunststoff sowie Pumpen mit verschiedenen Material-Auskleidungen. «Unter anderem haben wir hier die dichtungslosen Magnetkupplungspumpen MKP, MKP-S und MKTP, die sich für die Anforderungen der chemischen und zahlreicher anderer Industrien eignen», sagte Caroline Hug. Der Kunststoffverarbeiter Simona ist ein führender Hersteller und Entwicklungspartner thermoplastischer Kunststoffprodukte und zeigte sein Programm an Werkstoffen und Produkten, wie beispielsweise Hohlkammer-Platten. «Interessant sind unsere elektrisch leitfähigen Kunststoffe aus PE und PP, die nach ATEXRichtlinie im Ex-geschützten Bereich, das heisst in gefährdeten Räumen oder beim Umgang mit explosionsgefährdeten Medien, zum Einsatz kommen können», sagte Alexander König. Der Softwareentwickler Ai-

cos bot Software-Lösungen für die Qualitäts-, Produktions- und Prozessoptimierung an. Insbesondere das PC-Softwaresystem Stavex 5.2 für die statistische Versuchsplanung und -auswertung mit einer verbesserten Grafikfunktionalität. «Wir bieten auch verschiedene Ausbildungsprogramme und Beratungsdienstleistungen an», sagte Philippe Solot. Pepperl+Fuchs stellte seine neuen elektromechanischen Ex-Komponenten vor: XD- und XE-Gehäuse, Abzweigdosen und Kontrollstationen. «Bisher lag unser Schwerpunkt auf dem elektrischen Explosionsschutz, jetzt gehen wir in den elektromechanischen Bereich hinein», sagte Thomas Riedweg. «Unsere Geräte werden weltweit in allen grossen Chemieunternehmen eingesetzt, bei denen gefährliche oder entflammbare Materialien bearbeitet werden.» Sawa Pumpentechnik stellte seine neue Kreiselpumpe HD zum ersten Mal in der Schweiz vor. «Die Pumpe überzeugt vor allem durch ihren leisen Lauf, eine bessere Energieeffizienz und der Möglichkeit, in beiden Drehrichtungen betrieben zu werden», sagte Ives Schmidhauser. Das Unternehmen André Ramseyer bietet zu-

Division Manager Process Automation Thomas Riedweg bei Pepperl+Fuchs AG, Studen

Ives Schmidhauser, Geschäftsleitung, von Sawa Pumpentechnik AG, Degersheim

Geschäftsführer Christian Surbeck, André Ramseyer AG, Flamatt

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MESSEBERICHTE

Geschäftsführer Peter Lutz von der Hettich AG, Bäch

Matthias Herzog, Country Sales Manager CAM, Bruker Daltronics GmbH, Fällanden

Das Team der Metrohm Schweiz AG, Zofingen, um Geschäftsführer Markus Tobler (rechts)

verlässige funktionale Sicherheitstechnologie für einen störungsfreien Betrieb. Christian Surbeck stellte auf der Ilmac unter anderem das Portfolio an Sicherheitsventilen vor. «Sicherheitsventile sind die letzte Sicherheit auf einer Anlage. Eine elektronische Steuerung mit Druck- oder Temperaturüberwachung kann man immer noch abschalten. Für den Fall, dass ein Prozess dennoch aus dem Ruder läuft, dienen die mechanischen Ventile als letzte Sicherheit.» Hettich zeigte den Besuchern unter anderem sein Portfolio an Vakuumverdampfern. Eine Neuheit ist der DancerPlus, ein kompakt gebauter Vakuumverdampfer, der platzsparend in jedem Labor aufgestellt werden kann. «Das Gerät lässt sich einfach bedienen und ist schnell und zuverlässig einsatzbereit», teilte Peter Lutz mit. Neu im Vergleich zum Schwestermodell MicroDancer ist die Möglichkeit, vier anstelle von maximal drei Probenblöcken (Racks) zu montieren. Dies ist ein Vorteil insbesondere dort, wo viele Proben zum Eindampfen in kurzer Zeit bearbeitet werden müssen. Bruker Daltronics bietet eine Vielzahl innovativer LC/MS- und LC/MSMS-Massen-

spektrometrie-Systeme an. Auf dem Messestand stellte Matthias Herzog das neue LC/MSMS Triple Quadrupole Massenspektrometer vor: «Dieses Gerät hat die höchste Nachweisempfindlichkeit von Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden und lässt sich vielseitig in der Umweltanalytik und Forensik einsetzen. Die Besonderheiten des Gerätes sind seine hohe Empfindlichkeit und Genauigkeit vor allem in der Quantifizierung sowie seine kompakte Bauweise.» Metrohm präsentierte eine gemeinsame Entwicklung mit Analytik Jena, die Combustion Ion Chromatography zur differenzierten Bestimmung von Schwefel und Halogenen in brennbaren Proben in nur einem Analyseschritt. «Das Gerät eignet sich für die Untersuchung von flüssigen, gasförmigen oder festen Proben», sagte der Produktspezialist Patrick Bruggmann. Shimadzu stellte sein Produktprogramm an Analysatoren für die Chromatografie, Massenspektrometrie und Spektroskopie vor. Eine Neuheit war der IRTracer-100 aus der mittleren Leistungsklasse der Fourier-Transformations-InfrarotSpektrofotometer. «Der IRTracer-100 analysiert schnell und einfach Materialien aus

vielen Bereichen wie denen der pharmazeutischen Produkte, der Nahrungsmittel, der Chemikalien und der Elektronikmaterialien, und ermöglicht auch die Überwachung von chemischen Reaktionen, die innerhalb weniger Sekunden stattfinden können», sagte Carméla Meisenbach. Der Anbieter von Hochdruck-Reaktoren der Marke Berghof Hil-Trade präsentierte eine Reaktorlinie mit und ohne Teflon-Inlay. «Wir bieten unsere Hochdruckreaktoren mit einer vollständigen PTFE-Auskleidung an», erklärte Stefan Hiltebrand. Die Reaktoren sind jedoch auch als reine Edelstahl- oder Hastelloy-Ausführungen lieferbar. Ein Anbieter von Sicherheitstechnik vor allem in Ex-geschützten Bereichen ist die Bartec Gruppe. Das Unternehmen zeigte auf der Ilmac das patentierte und einmalige Anschluss-System Plexo TCS für elektrische Begleitheizungen. Des Weiteren die neuen Drahtlosgeräte MC92N0ex zum BarcodeScannen und RFID-Lesen. «Die robusten Handheld-Lösungen für Scan-Anwendungen basieren auf der neuesten Mobility Platform Architecture und sind in den Gunund Brick-Formen erhältlich. Eine leichte

Account Managerin Carméla Meisenbach, Shimadzu Schweiz GmbH, Reinach

Geschäftsführer Stefan Hiltebrand von der Hil-Trade GmbH, Urdorf

Geschäftsführer Harald Lumetzberger, Bartec Engineering+Services AG, Cham

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MESSEBERICHTE

Friederike Bacciarini, Marketing, und Daniel Annaheim, Verkaufsleiter, der Mettler Toledo (Schweiz) GmbH, Greifensee

GPC Produktmanager Jens Reichenberger, Tosoh Bioscience GmbH, Stuttgart, Deutschland am Stand von Sebio

Produktemanager Thomas Frey und Manuela Fiscelli, Brechbühler AG, Schlieren

und kostengünstige Portierung von Anwendungen anderer mobiler Computer ist somit möglich, um Investitionen in vorhandene Software zu erhalten», führte Harald Lumetzberger aus. Der Hersteller von Präzisionsinstrumenten Mettler Toledo präsentierte seine neuen XPE Excellence Analysewaagen unter dem Titel «Einfach richtig Wägen – Follow the green light». «Diese Waagen machen das tägliche Arbeiten besonders in regulierten Bereichen sehr effizient und ergonomisch», sagte Daniel Annaheim. Jens Reichenberger von Tosoh Bioscience erklärte auf dem Stand von Sebio das EcoSEC für die Polymeranalytik, um damit Molekularmassen zu bestimmen. «Dieses Gerät separiert Polymere in einem Temperaturbereich bis 60 °C. Einsatzgebiete finden sich sowohl in der Industrie als auch an Universitäten in Forschung und Entwicklung.» Das Unternehmen Brechbühler präsentierte auf der Ilmac unter anderem die neue Generation von Gaschromatografie-Systemen aus dem Haus Thermo Fischer Scientific. Die Geräte steigern Leistung und Produktivität signifi kant. Produktmanagerin Manuela Fiscelli

erklärte die besonderen Merkmale des Gaschromatografen Trace 1300/1310: «Das Gerät ist sehr bedienerfreundlich, vielseitig und modular so aufgebaut, dass ein schneller Wechsel der Gerätekonfiguration innerhalb weniger Minuten möglich ist.» Ihr Kollege Thomas Frey präsentierte das Thermo Scientific TSQ 8000 Triple Quadrupole GCMS System: «Dieses ermöglicht präzisere Routineanalysen und erspart dadurch im Labor Zeit und senkt die Kosten.» Das Unternehmen BioConcept ist ein Anbieter von Laborbedarf vornehmlich für die biologische Forschung. Auf der Ilmac stellte BioConcept sein umfangreiches Portfolio an Geräten aus. «Neu für uns ist die Kooperation mit Thermo Scientific, so dass wir jetzt Mikroplatten im Programm haben», sagte Ralph Pfister. Das Unternehmen Verder ist der exklusive Vertriebspartner für RetschProdukte in der Schweiz. «Neben verbesserten Backenbrechern haben wir neu einen gekühlten Mahlprozess zur Herstellung von Partikeln unter hundert Nanometern», sagte Marc Akermann. Aus Deutschland stellte Binder Weiterentwicklungen seiner Produkte vor. Das Tuttlinger Unternehmen

stellt serienmässig Umwelt-Simulationsschränke für wissenschaftliche oder industrielle Labore her. «Wir haben uns auf die perfekte Simulation von biologischen, chemischen und physikalischen Umwelteinflüssen im Klimaschrank oder Inkubator spezialisiert», sagte Thierry Wagner. Eine der Neuerungen sind Türverschlüsse, die sich per einfachem Knopfdruck öffnen sowie der integrierte Sicherheitszugang. So ist der Ultratiefkühlschrank Ultra.Guard der Serie UF V für die sichere Langzeit-Lagerung von Proben bei –86 °C ausgelegt und verfügt über eine personalisierte Zugangskontrolle via RFID. Diese stellt sicher, dass nur vom Laborleiter akkreditierte Labormitarbeiter den Ultratiefkühlschrank öffnen können.

Ralph Pfister, Assistent der Geschäftsleitung, Bioconcept AG, Allschwil

Marc Akermann, Produktmanager von Retsch, Verder AG, Basel

Öffnen per Knopfdruck: Thierry Wagner von der Binder GmbH, Tuttlingen, Deutschland

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Galerie Ilmac 2013 auf der CX Homepage Finden Sie weitere Impressionen der Ilmac 2013 bequem per QRCode.

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VERFAHRENSTECHNIK

Reduziertes Risiko und geringer Aufwand machen Einweg-Pumpen attraktiv

Single-use Pumpen in der Prozesstechnologie

Bild: ZHAW/PuraLev

Bild: ZHAW/Almatechnik

Mit dem fortschreitenden Einzug von Einweg-Equipment (engl. single-use) in die biopharmazeutische Produktion wächst auch der Bedarf an single-use Pumpen. Der Begriff «single-use» steht für die einmalige Verwendung von Komponenten, welche mit sterilen Produkten in Berührung kommen und anschliessende entsorgt werden. Daraus resultiert eine Zeit- und Kostenersparnis infolge entfallender Reinigungs- und Sterilisationsprozeduren. Zudem wird die Gefahr von Kreuzkontaminationen verringert. In single-use Applikationen werden vorrangig Peristaltikpumpen, aber auch Membranpumpen und Spritzenpumpen für Dosierung eingesetzt.

Bild 1. Pumpcharakteristik der magnetisch gelagerten Zentrifugalpumpe PuraLev 2000SU

Stephan C. Kaiser, Dieter Eibl1 Peristaltikpumpen gehören aufgrund der vergleichsweise einfachen Handhabbarkeit in vielen Laboren sowie Produktionsbetrieben zur Grundausstattung. Bei diesen Pumpen kommt lediglich der Schlauch mit dem Produkt in Berührung. Dieser kann beim Chargen- oder Batchwechsel leicht ausgetauscht werden. Daher besteht eine geringe Gefahr von Kreuzkontamination. Zudem können Medien mit grösseren Feststoffpartikeln und hoher Viskosität gefördert werden. Ausserdem ist die Dosierung sehr kleiner Fördermengen möglich. Durch den einfachen Aufbau sind die Pumpen wartungsarm und können im Dauerbetrieb eingesetzt werden, wenn die Faktoren Baugrösse, Drehzahl, Druckbereich und Schlauchmaterial richtig ausgewählt werden. 1 Stephan C. Kaiser arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Biotechnologie der ZHAW, Dieter Eibl arbeitet ebenda als Dozent sowie Leiter der Gruppe Bioverfahrenstechnik und Zellkulturtechnik.

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Bild 2. Abhängigkeit der Flussrate von der Drehzahl der Quattroflow 1200SU bei unterschiedlichen Gegendrücken

Insbesondere das Schlauchmaterial stellt jedoch einen limitierenden Faktor dar, der zum Verlust von Produkt oder dessen Qualität führen kann. So vermindern starkes Walken und eine unpassende Auslegung die Lebensdauer der Schläuche. Weiterhin kann der Abrieb von Schlauchmaterial zur Verunreinigung des Fördergutes führen. Durch die Schlauchquetschung, welche pulsierend auftritt, können starke Scherkräfte entstehen. Diese können zur Schädigung der häufig schersensitiven Produktionsorganismen oder der Produkte selbst führen. Nicht zuletzt sind der Grösse dieser Pumpen und damit dem möglichen Volumenstrom durch die verfügbaren Pumpschläuche Grenzen gesetzt. Eine Alternative bieten die magnetisch gelagerten und angetriebenen Zentrifugalpumpen PuraLev der Firma Levitronix GmbH aus Zürich. Ursprünglich für medizinische Applikationen entwickelt finden sie zunehmend Anwendung in biotechnologischen Prozessen. Trotz sehr kompakter Bauweise können Volumenströme von zurzeit bis zu 140 Litern pro Minute gefördert werden [1]. Im Gegen-

satz zu konventionellen Zentrifugalpumpen wird der Impeller magnetisch in Schwebe gehalten und zusätzlich durch rotierende Magnetfelder berührungslos angetrieben. Zudem ist der Spalt zwischen Impeller und Pumpgehäuse im Vergleich zu konventionellen Kreiselpumpen deutlich grösser, Scherkräfte werden hierdurch signifikant reduziert. Der berührungslose Antrieb gewährleistet ausserdem Trockenlaufsituationen ohne Produktschädigung. Diese neue Technologie ermöglicht somit ein sehr gleichmässiges, partikelfreies und schonendes Fördern von sensitiven Medien, wie Zellen oder Proteine, was sowohl in Hämolyse-Untersuchungen [2] als auch in Versuchen mit tierischen Zellen [3] belegt wurde. Die Pumpenköpfe sind mit TriClamp Konnektoren zum reibungslosen Einbau innerhalb des Sterilbereiches vorkonfektioniert. Kommerzielle Anwendung finden die Levitronix Pumpen unter anderem in den singleuse Mobius CellReady 50L und 250L Bioreaktoren von Merck Millipore. Hier fördert die PuraLev Pumpe den Reaktorinhalt mit 10 /2013


VERFAHRENSTECHNIK

3 Litern pro Minute durch einen externen Kreislauf, den Mobius SensorReady, in dem Sensoren zur Messung des pH-Wertes und des Sauerstoffgehaltes integriert sind. Die Kommunikation zwischen Pumpe und Sensor erfolgt sehr einfach über die StandardSchnittstellen der PuraLev Pumpensteuerung als «Closed-Loop Flow Control», wobei die Pumpe selbständig auf die gegebenen Sollwerte regelt. In Untersuchungen mit CHOZellen wurde gezeigt, dass der Einsatz der magnetisch gelagerten Zentrifugalpumpe im Mobius SensorReady keinen negativen Einfluss auf die Zellvitalität hat [4]. Eine weitere Anwendung stellen die kürzlich vorgestellten single-use KrosFlo Perfusionssysteme der Firma Spectrum Laboratories, Inc. [5] dar. In diesen wird die Zellsuspension mit Flussraten von bis zu 27,5 Litern pro Minute durch ein Hohlfasermodul gefördert, wodurch Hochzelldichten von bis 400 Millionen Zellen pro Milliliter im Produktionsmassstab von bis zu 1000 Litern realisiert werden können. Ein Nachteil der magnetisch gelagerten Zentrifugalpumpen besteht darin, dass diese nicht selbstansaugend sind. Zum Befüllen des Pumpengehäuses muss die Flüssigkeit ungehindert in dieses strömen können. Beim Anlagendesign kann dies durch Platzierung der Pumpe unterhalb des Flüssigkeitsniveaus erreicht werden. Zudem weisen die Levitronix Pumpen die für Zentrifugalpumpen typische Abhängigkeit der Durchflussmenge vom Gegendruck auf (Bild 1). Dies kann beispielsweise bei Filtrationen mit zunehmender Filtrationsdauer zu einer Erhöhung der Pumpendrehzahl im Verlauf des Filtrationsprozesses führen. Auf Basis eines Sensorsignales wird diese Anpassung der Drehzahl von der Pumpe selbstständig ausgeführt. Kommerziell verfügbare Modelle decken einen Betriebsbereich mit Drücken bis 4 bar und höher ab. Ein weiteres interessantes Konzept stellen die single-use Quattroflow Pumpen der Firma Almatechnik Maschinenbau (Teil der Dover Corporation’s Pump Solutions Group) dar. Diese Pumpen basieren auf der VierKolben-Membrantechnologie, bei der das Fluid entsprechend des Verdränger-Prinzips mittels einer Membran gefördert wird. Die Hubbewegung wird durch eine Exzenterwelle verursacht, die die vier Segmente der Fördermembran aus ihrer Mittellage hin und her bewegen, was zu einer pulsarmen Förderung führt. Durch den Winkel des Exzenters 10 /2013

kann die Länge des Hubes verändert werden. Dies erlaubt eine Anpassung der Pumpen an spezifische Förderbedingungen. Auch die Förderrichtung kann je nach Einbaulage verändert werden, weil diese unabhängig von der Drehrichtung des Motors ist. Da innerhalb der Förderkammer keine Teile rotieren, sind keine Dichtungen notwendig und es bestehen geringe Gefahren von Abrieb oder Erwärmung des Fördergutes. Die Membran selbst besteht aus einem USP class VI Elastomer (Santoprene) und die Ventile sowie die Förderkammer sind aus Polypropylen gefertigt. Die Pumpenköpfe werden gamma-sterilisiert vom Hersteller geliefert. Neben den standardmässig ausgeführten TriClamp Anschlüssen können auf Anfrage weitere Anschlüsse, wie zum Beispiel DIN 11864-1/2/3 Nutklemmstutzen, zur Kopplung an den Prozess realisiert werden. Ein Vorteil der Membrankolbenpumpen ist durch die selbstansaugende Förderung gegeben, wobei der Pumpenkopf auch trocken laufen kann. Dies erlaubt eine problemlose Positionierung der Pumpe oberhalb der Vorratsbehälter. Ausserdem weisen die Membrankolbenpumpen nur eine geringfügige Abhängigkeit der Förderleistung vom anliegenden Gegendruck auf (Bild 2). Durch die verschiedenen Baugrössen der Pumpenreihe wird ein weiter Betriebsbereich abgedeckt, wobei mit den single-use Modellen maximale Förderraten zwischen 150 Liter pro Stunde (QF 150S) und 5000 Liter pro Stunde (QF 5050S) bei Drücken von bis zu 8 bar (bei weniger als 40 Grad Celsius) erreicht werden können. Hierdurch eignen sie sich beispielsweise für Filtrationsprozesse mit zunehmendem Filtrationswiderstand. Weitere Anwendungsgebiete sind: • Feed- und Rezirkulationspumpe in Querstromfiltrationen mit Kassetten, Spiralwickelung, Hohlfasern und KeramikModulen • Feed- und Dosierpumpe in Chromatografie-Systemen für Produkt und Puffer • Feedpumpe in Zentrifugen, Separatoren und Homogenisatoren • Förderpumpe zur Sterilfiltration und Virusabtrennung In diesen Anwendungen werden die Quattroflow Membrankolbenpumpen vor allem zur Förderung von niedrig- bis mittelviskosen Fluiden, wie Zellsuspensionen oder Enzymbeziehungsweise Proteinlösungen, verwen-

det. Nichtsdestotrotz sollten die Pumpen aufgrund ihres Funktionsprinzips auch für hochviskose Medien geeignet sein. Laut Hersteller werden die Membrankolbenpumpen mittlerweile weltweit vertrieben und von führenden Industrievertretern, wie Aventis, Baxter, Chiron, Roche, Sandoz und Boehringer Ingelheim, eingesetzt [6]. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass mit den PuraLev Zentrifugal-Pumpen von Levitronix und den Membrankolbenpumpen von Quattroflow bereits zwei unterschiedliche single-use Pumpen-Konzepte kommerziell verfügbar sind. Je nach Anwendungsgebiet unterscheiden sich die Anforderungen deutlich, sodass der Anwender die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme abwägen muss. Referenzen [1] Levitronix: PuraLev 200-MU pump series – technische Informationen (www.levitronix.com/en/puralev-200mu-827.html) [2] EM Taskin et al., «Computational Characterization of Flow and Hemolytic Performance of the UltraMag Blood Pump for Circulatory Support», Artif Organs 34(12), 1099–1113 (2010) [3] K Blaschczok et al., «Investigations on Mechanical Stress Caused to CHO Suspension Cells by Standard and SingleUse Pumps», Chem Ing Tech 85(1-2), 144–152 (2012) [4] J Simler et al., «Mobius SensorReady Technology: A Novel Approach To Monitoring Single-Use Bioreactors» (www. millipore.com) [5] www.spectrumlabs.com [6] Quattroflow Fluid Systems – Single-use 4-piston diaphragm pumps: Product brochure (www.psgdover.com/assets/ quattroflow/assets/Quattroflow_General_Brochure_1208.pdf)

Kontakt Stephan C. Kaiser Institut für Biotechnologie Departement Life Sciences und Facility Management Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften stephan.kaiser@zhaw.ch www.lsfm.zhaw.ch/de/science/ibt-bvt

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Bild: Swiss TPH

Das Entstehen von Mehrfachresistenzen des Tuberkulose-Bakteriums gegen herkömmliche Medikamente macht die Suche nach neuen Substanzen dringend erforderlich. Diese könnte durch die Herkunftsanalysen begünstigt werden.

Zum Ursprung des Tuberkuloseerregers Mycobacterium tuberculosis

Out of Africa Tuberkulose – eine der weltweit tödlichsten Infektionskrankheiten – entstand vor über 70 000 Jahren in Afrika. Das zeigt eine neue genetische Untersuchung von 259 unterschiedlichen Tuberkulose-Bakterienstämmen aus der ganzen Welt. Diese neuen evolutionären Erkenntnisse und die Nachverfolgung der Verbreitung von TB könnten die zukünftige Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe massgeblich beeinflussen.

Der Studie zufolge sind die Tuberkulose (TB)-Bakterien zusammen mit den ersten modernen Menschen aus Afrika ausgewandert und haben sich weltweit verbreitet. Die tödlichen Merkmale der Tuberkulose entwickelten sich in der engen Gemeinschaft mit dem Menschen und den sich verändernden Lebensumständen. Tuberkulose ist weltweit noch immer eine der tödlichsten Infektionskrankheiten. Unbehandelt sterben 50 Prozent der an TB erkrankten Menschen, und noch immer verenden an ihr ein bis zwei Millionen Menschen jährlich, hauptsächlich in Entwicklungsländern. Die Entwicklung von Medikamentenresistenzen ist dabei eine ernsthafte Bedrohung im Kampf gegen die tödliche Krankheit. Im Rahmen einer internationalen Forschungszusammenarbeit unter Leitung von 32

Sebastien Gagneux vom Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH) konnte jetzt der Zeitpunkt und der Entstehungsort der Tuberkulose bestimmt werden. Mithilfe einer Vollgenomanalyse von 259 Mycobacterium tuberculosisStämmen, die an verschiedenen Orten rund um den Globus gesammelt wurden, zeichneten die Forscher den genetischen Stammbaum der tödlichen Bakterien nach. Dieser Erbgutvergleich zeigt, dass die TBBakterien vor mindestens 70 000 Jahren in Afrika entstanden sind.

Enge Beziehung zwischen Mensch und Bakterium Die Forscher verglichen den evolutionären Stammbaum der TB-Bakterien direkt mit

jenem des modernen Menschen. Zur Überraschung der Forscher gleichen sich die Form und die Verzweigungen der beiden Stammbäume örtlich und zeitlich in hohem Masse. «Die Evolutionswege des Menschen und der TB-Bakterien zeigen auffällige Gemeinsamkeiten», sagt Gagneux. Daraus lässt sich auf eine sehr enge und direkte Beziehung der beiden Organismen schliessen. Mensch und TB-Bakterien sind demnach nicht nur in derselben Weltgegend entstanden, sondern haben sich aus Afrika heraus gemeinschaftlich über die ganze Welt ausgebreitet. Die veränderte Lebensweise des modernen Menschen zunehmend in grösseren Gruppen und landwirtschaftlichen Strukturen während der sogenannten Neolithischen Revolution hat günstigste Selektionsbedingungen für die 10 /2013


direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung der Bakterien geschaffen. Über die evolutionäre Auslese sind so immer tödlichere Keime entstanden. «Wir sehen, dass die Vielfalt der TB-Bakterien sprunghaft ansteigt, just zum Zeitpunkt wo der Mensch aus Afrika ausgewandert ist», sagt Evolutionsbiologe Gagneux. Die neuen Resultate deuten auch darauf hin, dass TB im Unterschied zu anderen Infektionskrankheiten nicht von Haus- oder Nutztieren auf den Menschen übergesprungen ist. «TB-Bakterien sind entstanden, lange bevor der Mensch Tiere als Haus- und Nutztiere gehalten hat», erklärt Gagneux.

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Neue Strategien gegen Tuberkulose Tuberkulose bleibt eine globale Bedrohung. Neue Medikamente und Impfstoffe sind dringend notwendig, um diese Infektionskrankheit zu bekämpfen. Mehrfachresistenzen gegen gängige TB-Medikamente steigen in Osteuropa, Asien und Teilen Afrikas dramatisch an. Die neuen grundlegenden Erkenntnisse zur Ent stehungsgeschichte und Evolutionsbiologie der TB-Bakterien könnten dabei helfen, neuartige Medikamente oder Impfstoffe und bessere Strategien zur Kontrolle der Krankheit zu entwickeln. Quelle: Schweizerisches Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH) Originalpublikation I Comas et al., «Out-of-Africa migration and Neolithic coexpansion of Mycobacterium tuberculosis with modern humans»; Nature Genetics, DOI: 10.1038/ng.2744 (2013)

Kontakt Prof. Sebastien Gagneux Schweizerischer Tropen- und Public-Health Institut (Swiss TPH) Basel, Schweiz sebastien.gagneux@unibas.ch www.swisstph.ch

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MEDIZIN/PHARMA

Krebszellen effizienter den Garaus machen

Verbesserte Wirksamkeit der Chemotherapie Krebszellen entwickeln häufig Abwehrmechanismen, die es ihnen erlauben, eine Chemotherapie zu überleben. Eine Berner Forschergruppe hat neue Möglichkeiten entdeckt, solchen Resistenzentwicklungen zu begegnen. Diese Entdeckung könnte die Effizienz von Chemotherapien positiv beeinflussen.

Bild: Hans-Uwe Simon,Bilder: InstitutMartin für Pharmakologie, Smiesko, Universität Universität BaselBern

eine besondere Rolle, wenn ihnen Nährstoffe, Sauerstoff oder Wachstumsfaktoren fehlen. Die Autophagie kann aber auch von Tumorzellen eingesetzt werden, um StressSituationen wie etwa eine Chemotherapie zu überstehen – sie verdauen die zerstörten Zellteile und erneuern sich selber. Sie sind somit gegen die Therapie resistent. Nun hat eine Forschergruppe der Universität Bern unter der Leitung von Hans-Uwe Simon vom Institut für Pharmakologie herausgefunden, dass die Autophagie von Tumorzellen pharmakologisch beeinflusst werden kann. Die Erkenntnisse zeigen neue Therapieansätze zur Behandlung von Krebs auf. Sogenannte «mitotische Katastrophe» einer Tumorzelle: Das Bild zeigt, dass sich die Tumorzelle nach einer Chemotherapie nicht mehr teilen kann. Allerdings findet eine ungleichmässige Verteilung der Chromosomen (rot) statt. Stirbt nun diese geschädigte Zelle nicht ab, kann sie wiederum krebserregend wirken.

Zellen können geschädigte Moleküle wie auch ganze Zellbereiche durch Selbstverdauung abbauen und die entstehenden Abbauprodukte nutzen, um Energie zu gewinnen und neue Moleküle oder Zellteile herzustellen. Dieser Prozess der Selbstverdauung wird als Autophagie bezeichnet und kann als eine Renovation der Zelle angesehen werden. Die Energiegewinnung durch Autophagie spielt für Zellen dann

«Wiederbelebung» der Tumorzellen verhindern Die Forschenden untersuchten die Bedeutung der Autophagie für die Tumorzelle. Chemotherapie allein kann häufig nicht alle Tumorzellen abtöten. Während manche Tumorzellen die Therapie durch Autophagie überleben, durchlaufen andere eine sogenannte «mitotische Katastrophe», einen Zustand, in dem sie sich nicht mehr teilen können. Sterben diese geschädigten Zellen aber nicht ab, können sie wiederum krebserregend sein. Die Gruppe um Simon fand nun aber einen Weg, um das Überleben von Krebszellen nach einer Chemotherapie zu blockieren. Sie entdeckte einen Zusammenhang zwischen Autophagie und mito-

tischer Katastrophe: Wurde die Selbstverdauung der Krebszellen pharmakologisch unterdrückt, führte die mitotische Katastrophe direkt zum Zelltod. Damit konnten die Überlebensmechanismen von Krebszellen ausgeschaltet werden – was die Wirkung von bisheriger Chemotherapie deutlich verbessern kann: «Wir erhoffen uns davon neue Therapien, welche die Chemoresistenz von etablierten Tumoren verhindern», sagt Simon. Quelle: Universität Bern Originalpublikation D Maskey, S Yousefi, I Schmid, I Zlobec, A Perren, H U Simon, «ATG5 is induced by DNA-damaging agents and promotes mitotic catastrophe independent of autophagy», Nat Commun 4, DOI:10.1038/ncomms3130 (2013)

Kontakt Prof. Hans-Uwe Simon Institut für Pharmakologie Universität Bern Schweiz hus@pki.unibe.ch www.pki.unibe.ch/content/ index_eng.html

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Bild: © ram69 – Fotolia.com

Kaffee ist in der Schweiz gleich nach Wasser das beliebteste Getränk.

Der besondere Kaffee hat einen einzigartigen chemischen Fingerabdruck

Dem Kopi Luwak auf der Spur Kopi Luwak ist ein ausschliesslich in Indonesien produzierter Edelkaffee. Seine Besonderheit: Vor der Röstung werden die Kaffeebohnen von Schleichkatzen, den Luwaks, verdaut und dadurch schonend fermentiert. Liebhaber schätzen den erdig-modrigen, leicht schokoladig-würzigen und zugleich milden Geschmack des Luwak-Kaffees. Ein Kilo Bohnen kostet in der Schweiz mehrere hundert Franken. Jetzt ist es Forschern erstmals gelungen, diese fälschungsanfällige Spezialität mithilfe moderner analytischer Methoden zweifelsfrei zu identifizieren.

Melanie Heyer Ob Milchkaffee, Latte Macchiato oder Espresso – kaum ein anderes Getränk erfreut sich weltweit so grosser Beliebtheit wie Kaffee. Mit durchschnittlich drei Tassen des Heissgetränks pro Tag und Person ist Kaffee in der Schweiz gleich nach Wasser das beliebteste Getränk. In den Nachbarländern sieht es ähnlich aus: Auch in Österreich (2,6 Tassen) und in Deutschland (2,4 Tassen) liegt Kaffee in all seinen Zubereitungsarten voll im Trend [1]. In unserer heutigen Gesellschaft repräsentiert Kaffee nicht nur ein Lebensmittel, sondern wird vielmehr als Lifestyleprodukt und Genussmittel im Alltag verstanden. Vor allem der typische Geruch, das unverwechselbare Aroma und die anregende Wirkung des Coffeins ma36

chen das «schwarze Gold» so beliebt. Eine ganz besondere Spezialität ist der sogenannte Kopi Luwak, auch bekannt als Zibetoder Katzenkaffee, der als teuerste und seltenste Kaffeesorte der Welt gilt. Um diese edlen Bohnen auch sortenrein identifi zieren zu können, haben Forscher nun eine Methode entwickelt, mit der echter Kopi Luwak von «gewöhnlichen» Arabica- bzw. Robusta-Sorten oder auch von gefälschtem Kopi Luwak unterschieden werden kann.

Das Luwak-Geheimnis: Nassfermentation durch Verdauung Der ausschliesslich von den indonesischen Inseln Sulawesi, Sumatra und Java stammende Kopi Luwak wird im Gegensatz zu herkömmlichen Kaffeesorten nicht einfach

durch Menschenhand von den Kaffeepflanzen geerntet. Asiatische Zibetkatzen (Paradoxurus hermaphroditus), auch Luwaks oder Fleckenmusangs genannt, sind die eigentlichen Produzenten dieses exklusiven Rohstoffs. Neben kleineren Reptilien und Eiern ernähren sich Luwaks vor allem von Obst. Besonders beliebt sind dabei die Kaffeekirschen. Nachts schleichen die Katzen auf der Suche nach den reifsten Exemplaren auf den Kaffeeplantagen umher. Da Luwaks nur das Fruchtfleisch verdauen können, scheiden sie die eigentlichen Samen der Kaffeekirschen, nämlich die Bohnen, wieder in Form von Klumpen aus. Kaffeebauern sammeln diese Klumpen auf und lösen die einzelnen Kaffeebohnen heraus, um sie anschliessend zu waschen und zu verkaufen. 10 /2013


ERNÄHRUNG

(1) Processing

Indonesia Sampling point

Bali

Raw Kopi Luwak

Coffee fruit

Java

Bild: © volk1945 – Fotolia.com

Sumatra Roasting

(3) GCMS analysis

Bild: Modifiziert nach Jumhawan et.al.

Raw data

Regular coffee

Kopi Luwak

GCMS-QP2010 Ultra (Shimadzu) (2) Extraction & Derivatization

(4) Data Processing

PCA

Der Fingerabdruck des Kaffees: Die richtige Säure macht’s

OPLS-DA

(5) Multivariate analysis

Derivatization of dried aqueous phase

Polar non-polar extraction

Herkunft des getesteten Kopi Luwak und Identifikationsverfahren (Multimarker-Profiling): Die Extrakte von 21 verschiedenen Arabica- und Robustakaffees aus drei Anbaugebieten wurden mit Hilfe komplexer statistischer Verfahren untersucht. Zitronen- und Äpfelsäure sowie das Verhältnis von Inosit und Pyroglutaminsäure wurden für weitere Analysen ausgewählt. Es stellte sich heraus, dass durch diese Marker echter Luwak-Kaffee, gewöhnlicher Kaffee, Mischungen mit 50 Prozent Luwak-Anteil sowie gefälschter Kopi Luwak voneinander unterschieden werden können.

Doch was geschieht mit den Kaffeebohnen, während sie den Magen-Darm-Trakt der Schleichkatzen passieren? Im Darm der Tiere werden die Bohnen durch die Darmflora, zum Beispiel Milchsäurebakterien (Lactobacillales), und Enzyme des Magensaftes nass fermentiert. Als Fermentation wird ein biologischer Prozess bezeichnet, bei welchem organische Stoffe von Mikroorganismen bzw. deren Enzymen umgebaut werden. Forscher fanden heraus, dass in den Bohnen enthaltene Proteine während der Fermentation im Darm gespalten werden. Die hieraus entstehende komplexe Mischung an Abbauprodukten beeinflusst den Geschmack der Bohnen, sodass der Luwak-Kaffee später nach der Röstung ein mildes Aroma hat.

dardisierten, modernen Verfahrens sicher nachzuweisen. Die Identifizierung erfolgte allein durch sensorische Analysen wie Geruchs- und Geschmackstests. Nun ist es Biotechnologen der japanischen Osaka University und des indonesischen Bandung Insitute of Technology in Zusammenarbeit mit dem Indonesian Coffee and Cocoa Research Institute gelungen, eine Methode zur qualitativen Luwak-Analyse zu etablieren. Die Forscher haben mittels GC-MS charakteristische Inhaltsstoffe isoliert, welche typischerweise in Kopi Luwak, gefälschtem Kopi Luwak und gewöhnlichen Robusta- oder Arabica-Kaffees vorhanden sind. Anschliessend haben sie aus den Messdaten statistisch signifikante Werte für einzelne Verbindungen in den jeweiligen Spektren ermittelt.

Kopi Luwak sicherer Herkunft dank moderner Analytik Die Menge an Kopi Luwak, welche jährlich auf dem Weltmarkt angeboten wird, ist stark begrenzt. Aufgrund der hohen Nachfrage kommt es immer wieder zu Fälschungen und damit zur Täuschung der Kaffeeliebhaber. Bisher war es nicht möglich, die Echtheit von Luwak-Kaffee mittels eines stan10 /2013

Rohe Kopi Luwak-Bohnen

Die Strukturformel von Coffein

Der reichhaltige Geschmack gerösteten Kaffees resultiert aus komplexen Reaktionen während der Röstung. Für die säuerliche Note vieler Sorten sind die dabei freigesetzten organischen Säuren verantwortlich. Mengenmässig am wichtigsten sind unter anderem Äpfelsäure, Zitronensäure und die sogenannten Chlorogensäuren, die Ester eines Hydroxyzimtsäurederivats (Kaffee-, Ferula- und p-Cumarsäure) mit Chinasäure. Das Verhältnis der einzelnen Säuren zueinander ist hingegen für jede Kaffeesorte und jede Mischung charakteristisch. Typische Bestandteile des Robusta-Kaffees sind Coffein und Chinasäure; Arabica-Kaffee enthält hingegen vor allem Äpfel-, Zitronen- und Chlorogensäure. Dies erklärt die Tatsache, dass unter leidenschaftlichen Kaffeetrinkern Robusta-Kaffee, vor allem in Folge des Coffeingehaltes, als bitter und nur schwach aromatisch charakterisiert wird, während Arabica-Kaffee für sein intensiveres Aroma bekannt ist. Die Ergebnisse der jüngsten Studien haben gezeigt, dass echter Kopi Luwak im Vergleich zu gewöhnlichen Bohnen eine noch grössere Menge der schwach sauren Äpfel- und Zitronensäure enthält, während deutlich weniger Chlorogensäuren und Coffein gefunden wurden. Auch das Verhältnis von Inosit zu Pyroglutaminsäure unterscheidet den Kopi Luwak von Arabica oder Robusta. Chlorogensäuren werden beim Röstprozess durch Hydrolyse in ihre Bestandteile abgebaut, welche auch die adstringierende Wirkung des Kaffees hervorrufen. Wegen des geringeren Anteils dieser Verbindungen nach der Fermentation schmeckt der Kopi Luwak nicht bitter, sondern mild und würzig. Die Forscher glauben, 37


WERKSTOFFE/MATERIALIEN

dass vor allem Zitronensäure einen typischen Marker für die tierische Verdauung der Kaffeebohnen darstellt, da die Substanz sich vermutlich während der Darmpassage anreichert. Dank moderner Analytik können Kaffeeliebhaber künftig ohne Sorge eine Tasse des delikaten, wenn auch kostspieligen Wachmachers trinken, denn dort, wo Kopi Luwak drauf steht, ist auch Kopi Luwak drin.

Originalpublikation Jumhawan et al., «Selection of Discriminant Markers for Authentication of Asian Palm Civet Coffee (Kopi Luwak): A Metabolomics Approach», J Agric Food Chem 61(33), 7994–8001 (2013) Sonstige Quellen [1] http://www.foodaktuell.ch/archiv. php?id=254&class=fflash

Kontakt Udi Jumhawan Fukusaki Laboratory Department of Biotechnology, Graduate School of Engineering Osaka University, Osaka, Japan udi_jumhawan@bio.eng.osaka-u.ac.jp https://sites.google.com/site/ fukusakilabhomepageeng/

Empa liefert Daten zu Ergänzung der POP-Liste der Stockholm-Konvention

Weltweites Verbot für HBCD Das Flammschutzmittel HBCD darf künftig nicht mehr hergestellt und verwendet werden. Dies beschlossen die Vertretungen aus über 160 Ländern im Mai an einer UN-Chemikalienkonferenz in Genf. Die Empa hat durch einige Forschungsarbeiten dazu beigetragen, dass der Stoff, der als Flammhemmer für Plastik, Elektronik und Textilien, vor allem aber in Dämmplatten für Gebäudeisolationen eingesetzt wurde, nun durch die StockholmKonvention für persistente organische Schadstoffe (POPs) geregelt wird.

Es ist ein langwieriger Prozess, bis ein Schadstoff als solcher identifiziert ist, man seine schädigenden Wirkungen aufgeklärt hat und er weltweit verboten wird. Norbert Heeb, Chemiker in der Empa-Abteilung für Analytische Chemie, war an der genauen Aufklärung der Strukturen von HBCD (Hexabromcyclododecan) beteiligt. Die Substanz besteht nämlich aus einer ganzen Gruppe von Verbindungen. Zusammen mit Forscherinnen und Forschern der ETH Zürich, der Eawag und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) veröffentlichte er mehrere Studien, die zeigen, wie HBCD aufgebaut ist, welche Formen in der Umwelt angereichert werden und als persistente organische Schadstoffe (POPs) gelten. Seit den 1980er-Jahren wurde HBCD als Flammhemmer in Plastik, Textilien, Möbeln,

Bilder: Empa

Kristallstrukturen von (-)α-, (-)β- und (-)γ HBCD (von oben nach unten). Besonders αHBCD-Formen werden schlecht abgebaut und reichern sich entlang von Nahrungsketten an.

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Elektronik und Isolationsmaterialien verwendet. Über 20 000 Tonnen wurden jährlich weltweit produziert, der grösste Teil davon für Polystyrol-Dämmplatten zur Gebäudeisolation. Jeder Kubikmeter extrudiertes Polystyrol enthielt bis zu ein Kilogramm HBCD – auch in Schweizer Häusern.

Vom ersten Verdacht zum weltweiten Verbot Seit Längerem bestand begründeter Verdacht, dass HBCD als Umweltgift Fische und Säugetiere schädigen kann. HBCD ist genügend fettlöslich, um sich entlang der Nahrungskette anzureichern und wird in der Umwelt so langsam abgebaut, dass es über grosse Strecken transportiert werden kann; mittlerweile wird HBCD auch in arktischen Gebieten nachgewiesen. Die UNExperten sollten bewerten, ob die HBCDVarianten die in der Stockholm-Konvention definierten Kriterien für POPs erfüllen. Neben den exakten chemischen Strukturen mussten auch Abbaubarkeit (Persistenz), Bioakkumulation, das Potential für Fern10 /2013


nische Geräte vor allem in Innenräumen eingesetzt werden, überrascht es nicht, dass HBCD auch im Hausstaub auftaucht. Nicht nur durch den Kontakt mit Hausstaub, auch durch den Konsum fettreicher tierischer Nahrungsmittel nimmt der Mensch HBCD auf. Ein Team um den Empa-Forscher Andreas Gerecke konnte zeigen, dass das Zuschneiden von Polystyrolplatten mit Heizdrähten HBCD freisetzt, die an winzige Plastikpartikel gebunden sind. Diese Partikel können eingeatmet werden und so ebenfalls zu einer erhöhten HBCDBelastung führen.

Klare Beweislage: Schuldig im Sinne der Anklage

Empa-Forscher züchteten Kristalle aus einem gereinigten HBCD-Stereoisomer (Lichtmikroskop-Aufnahme).

transport und schädigende Wirkungen einzelner HBCD-Stereoisomere wissenschaftlich aufgeklärt werden. Zunächst deckte ein Forschungsteam der Empa und der ETH Zürich auf, dass technisches HBCD in Wirklichkeit ein Gemisch aus mindestens acht verschiedenen Stereoisomeren ist. Stereoisomere weisen dieselben chemischen Bindungen auf, sind räumlich aber unterschiedlich angeordnet. Heeb und seine Kollegen folgerten, dass die Stereoisomere auch in ihrer Toxizität und ihrem Umweltverhalten unterschiedlich sein könnten. Dies wurde inzwischen von anderen Forschungsgruppen bestätigt. Ausserdem zeigten die Empa-Arbeiten an flammgeschützten Polystyrolen, dass HBCD bereits während der Verarbeitung der Materialien in bislang unbekannte, möglicherweise ebenfalls toxische Folgeprodukte umgewandelt wird. Zusammen mit der Eawag konnte auch gezeigt werden, dass HBCD – vermutlich durch atmosphärischen Transport – in Schweizer Gewässer und somit in Fische und Sedimente gelangt. Da flammgeschützte Textilien, Teppiche, Plastik und elektro10 /2013

Die Befunde waren letztlich eindeutig: 30 Jahre nach Beginn der industriellen Produktion und Anwendung auf der ganzen Welt hat das Expertengremium der StockholmKonvention die HBCD-Stereoisomere als POPs klassifiziert und damit den Grundstein für das weltweite Verbot gelegt. Der Beschluss wurde formal am 9. Mai 2013 umgesetzt und tritt mit einer etwa einjährigen Übergangsphase in Kraft. Norbert Heeb meint dazu: «Einmal mehr müssen wir nach besseren Alternativen suchen. Und die vielen Gebäude, die mit HBCDhaltigen Polystyrolen isoliert wurden, sind zu einer Altlast geworden, die uns in Zukunft noch hohe Entsorgungskosten bescheren dürfte.» Quelle: Empa

Kontakt Dr. Norbert Heeb Abteilung Analytische Chemie Empa, Dübendorf norbert.heeb@empa.ch empa.ch/abt132

Telefon: 052 635 40 40 www.csfwunderle.com

Dr. Andreas Gerecke Abteilung Analytische Chemie Empa, Dübendorf andreas.gerecke@empa.ch empa.ch/abt132

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CLEANTECH/SUSTAINABILITY

3M: Hightech-Flüssigkeiten für die Industrie

Nachhaltige Produkte mit Zukunft Neuartige, umweltschonende Kühl- und Lösungsmittel oder eine Reduktion von Chemikalien bei Reinigungsprozessen: Die Firma 3M übernimmt beim Trend zu mehr Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle. In Zukunft will das Multi-Technologieunternehmen die Entwicklung erneuerbarer Materialien vorantreiben.

Bilder: 3M

ten Carbonen, die mit einem Alkylrest verbunden sind. Das als Feuerlöschmittel zur Anwendung kommende Novec 1230 verfügt über ein GWP von 1 gegenüber 3220 der gängigen FKW. Novec wird flüssig gelagert und wandelt sich bei der Anwendung in ein Gas um. In nur 30 Sekunden ist ein Brand gelöscht, inklusive Flutungszeit. Die erforderliche Löschmittelkonzentration ist gering und deshalb unbedenklich für den Menschen.

Das Brandschutzmittel Novec hinterlässt keine Schäden an elektrischen und elektronischen Anlagen und ist unbedenklich für den Menschen.

Da Novec weder korrodierend noch leitend ist und bei der Anwendung verdampft, verursacht das Löschmittel keine Schäden: Wertvolle Bilder oder Bücher bleiben unbehelligt, elektronische Anlagen erleiden keinen Kurzschluss. Das Brandschutzmittel eignet sich deshalb insbesondere für Telefon- und Computeranlagen, aber auch für

Museen oder andere Bereiche, in denen Schäden an hochwertigen Einrichtungen vermieden werden sollen.

Effizient kühlen: Green Data Centers Novec löscht Brände hauptsächlich über den Wärmeentzug. Die hohe Wärmekapazität macht die Stoffklasse auch geeignet für Anwendungen im Bereich Wärmemanagement, zum Beispiel für die Kühlung von Data Centers. Anstelle der heute gängigen Luftkühlung, bei der Luft mit Ventilatoren zu den Prozessoren geblasen wird, entwickelt 3M ein Flüssigkühlsystem auf der Basis von Novec. Auch hier sind die nicht leitenden und nicht korrodierenden Eigenschaften der Hightech-Flüssigkeit entscheidend: Die Elektronik kann in die Flüs-

FCKW sind aufgrund ihrer schädlichen Wirkung auf die Ozonschicht weltweit verboten. Doch die als Ersatzprodukte dienenden Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) haben ein Klimaerwärmungspotenzial (GWP, Global Warming Potential), das 1300- bis 3800-mal höher ist als dasjenige von CO2. Als umweltschonende Ersatzprodukte hat 3M unter dem Namen «Novec» eine Serie von Hightech-Flüssigkeiten entwickelt, die für die industrielle Reinigung, als Kühl- und Kältemittel oder im Brandschutz Anwendung finden. Sie haben ein deutlich tieferes GWP, sind nicht leitend und nicht entflammbar.

Brände bekämpfen Die Novec-Hydrofluor-Ether und -Ketone sind klar, farblos und geruchsarm. Je nach Anwendungsgebiet bestehen sie aus unterschiedlich langen Ketten von vollfluorier40

Ein Server-Prozessor eingetaucht in Novec-Flüssigkeit: Durch die Verdampfung von Novec wird die Wärme weggeführt.

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CLEANTECH/SUSTAINABILITY

sigkeit eingetaucht werden, ohne Schaden zu nehmen. In diesem sogenannten «Immersion cooling system» kommt Novec 649 in direkten Kontakt mit den heissen Computerelementen, nimmt die Wärme auf und verdampft aufgrund der tiefen Siedetemperatur. Das Gas steigt auf, wird anschliessend mit Wasser abgekühlt, zur Kondensation gebracht und dem System wieder zugeführt. Auch das englische Start-up-Unternehmen Iceotope setzt bei seiner neuen flüssiggekühlten Serverlösung auf Novec. Das in Zusammenarbeit mit 3M entwickelte System steht seit diesem Jahr erstmals im kommerziellen Einsatz an der Universität in Leeds. Um 20 kW Wärmeenergie abzuführen, benötigt es nur 80 W Energie. So konnte der Energiebedarf zur Kühlung um 80 Prozent reduziert werden.

Ökologie mit Zusatznutzen Weiter können Novec-Flüssigkeiten bei industriellen Reinigungsverfahren umweltschonende Alternativen zu FKW sein. Auch in der gewerblichen Reinigung bietet 3M innovative Lösungen, welche die Umwelt entlasten. So kommt das innovative ScotchBrite Surface Preparation Pad (SPP) für die Entfernung von Bodenbeschichtungen

Die neue Envision-Folie für den Aussenbereich enthält weder PVC noch Weichmacher, Chlor und Halogene.

ohne chemische Reinigungsmittel aus. Allein Wasser oder Neutralreiniger genügen, um selbst hartnäckige Beschichtungen wie Wachs, Kristallisierung, Metallisierung und Lack zu entfernen. Weil weniger Arbeitsschritte notwendig sind und Fussbodenleisten oder angrenzende Flächen nicht vor aggressiven Reinigungsmitteln geschützt und separat gereinigt werden müssen, sinkt der Arbeitsaufwand. Der Verzicht auf chemische Reinigungsmittel bringt darüber hinaus eine Kosteneinsparung.

fossilen Ressourcen sind in Zukunft Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen gefragt. Als führendes Unternehmen in der Werkstofftechnik beschäftigt sich 3M mit der Entwicklung erneuerbarer Kunststoffe für verschiedene Anwendungszwecke. Ein grosser Markt sind beispielsweise biobasierte Kunststoffe für die Innenausstattung von Fahrzeugen oder für Folien in der Landwirtschaft. Letztere sollen zudem biologisch abbaubar sein und so die aufwendige und teure Entsorgung ersparen.

Ein grosser Schritt in Richtung nachhaltige Produkte sind auch die neuen 3M Envision Folien – die ersten Druckfolien ohne PVC für den Aussenbereich. Sie enthalten weder Weichmacher noch Chlor oder Halogene und weisen 60 Prozent weniger Lösungsmittel auf als die Vorgängerprodukte. Gleichzeitig ist die Folie beständiger gegen UV-Strahlung und Witterungseinflüsse wie hohe Temperatur oder Feuchtigkeit.

Quelle: 3M

Erneuerbare Materialien für die Zukunft Der Scotch-Brite Surface Preparation Pad (SPP) entfernt selbst hartnäckige Bodenbeschichtungen allein mit Wasser und Neutralreiniger.

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Ausgangsmaterial für solche Folien sind heute nach wie vor Erdöl-basierte Kunststoffe. Doch mit den knapper werdenden

Kontakt Tatjana Brunner 3M Schweiz Eggstrasse 93 CH-8803 Rüschlikon Telefon +41 (0)44 724 90 01 tbrunner@mmm.com www@mmm.com/ch

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Bild: Ronny Senst / pixelio.de

Von allem Wasser auf der Erde sind 97 Prozent Salzwasser. Energieeffiziente Entsalzungsmethoden könnten daher wesentlich zur Erschliessung neuer Wasserquellen beitragen.

Mit Osmose und Biotechnologie werden ungenutzte Quellen neu verwertbar

Wasser für die Zukunft Im Jahr 2013 wird Schätzungen der OECD zufolge ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung in Gebieten mit grosser Wasserknappheit leben. Um diesem Problem zu begegnen, gibt es inzwischen zahlreiche Strategien, um Salz- oder Abwasser zu nutzen. So kann mittels Osmose oder biotechnologischer Verfahren qualitativ gutes Wasser zur Bewässerung oder als Trinkwasser gewonnen werden.

Andrina Bernhard Jedes Jahr fallen schätzungsweise 510 000 km3 Wasser vom Himmel. Trotzdem ist die Wasserversorgung der Weltbevölkerung aufgrund ungleicher Verteilung in vielen Gegenden prekär. Denn 97 Prozent des Gesamtwasservorkommens sind Salzwasser, und nur 100 000 km3 des jährlichen Niederschlags fallen auf Landflächen. Daher ist es neben dem sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser erforderlich, nach neuen Quellen Ausschau zu halten. So bergen die 97 Prozent Salzwasser ein grosses Potenzial. Zwar sind grossflächige Entsalzungsanlagen bisher noch sehr energie- und kostenaufwändig und daher erst vereinzelt im Einsatz, doch könnte sich dies aufgrund rascher Fortschritte in der Filterentwicklung bald ändern. – Insbesondere, da sich Probleme weltweiter und lokaler Wasserknappheit angesichts der wachsenden Weltbevölkerung sowie des Klimawandels in Zukunft weiter verschärfen werden. 42

Die umgekehrte Osmose Wasser lässt sich sowohl durch Verdampfung und anschliessende Kondensation als auch mithilfe einer halbdurchlässigen Membran von Salz trennen. Konventionelle thermische Entsalzungsanlagen beruhen auf der ersten Variante: energieintensiven Destillationsverfahren. Membransysteme hingegen verwenden meistens das Prinzip der Umkehrosmose (reverse osmosis). Da hierbei das Wasser entgegen dem osmotischen Gefälle – weg von Bereichen hoher Salzkonzentration – durch die Membran transportiert wird, müssen Hochdruckpumpen eingesetzt werden, die ebenfalls viel Energie benötigen. Allerdings ist der Energieverbrauch proportional zum Salzgehalt: Salzarmes Brackwasser kann deshalb mittels Umkehrosmose zu einem Bruchteil der Energie entsalzt werden, die der thermische Entsalzungsprozess erfordern würde. Ausserdem können neue Technologien hier noch entscheidende Verbesserungen bringen.

So arbeiten Forscher derzeit an der Entwicklung biomimetischer Membranen mit Aquaporinen: Diese speziellen Proteine finden sich in den Zellen aller Organismen mit Zellmembran. Sie formen Poren, durch welche selektiv Wassermoleküle ein- und ausgeschleust werden, während Ionen und andere gelöste Stoffe ausgeschlossen bleiben. Nachgeahmte künstliche Membranen mit Aquaporinen versprechen daher ideale Eigenschaften für Entsalzungsanwendungen: eine hohe Wasserdurchlässigkeit, gekoppelt mit hoher Salzabstossung. Diese Selektivität könnte es ermöglichen, mit weniger Energieeinsatz und tieferen Betriebskosten besser gereinigtes Wasser zu erhalten. Zuvor muss man jedoch noch eine Schwierigkeit überwinden: Die bisherigen, kleinflächigen Versuchsmembranen aus dem Labor müssen auf die für industrielle Anwendungen benötigten Quadratmeterflächen hochskaliert werden – und dabei gleichermassen stabil bleiben. 10 /2013


Bild: Siemens press picture

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Möglichkeiten aus Mikroporen: Dieser Schnitt durch ein Membranbündel entstammt einem Filter aus einem hochmodernen Wasserreinigungssystem. Die Poren in den Kanalwänden des Membranbündels haben einen Durchmesser von nur 0,2 Mikrometern und fangen auch die winzigsten Teilchen ein. Hier kommt kein Bakterium durch, und selbst die noch viel kleineren Viren werden komplett abgefangen, weil sie immer an andere Organismen gekoppelt sind.

Weltweite Verteilung physischer und ökonomischer Wasserknappheit (aktualisiert 2011): Von physischer Wasserknappheit spricht man, wenn die Entwicklung der Wasserressourcen sich den Grenzen der Nachhaltigkeit nähert oder diese bereits überschritten hat. Der Definition nach ist dies dann der Fall, wenn mehr als 75 Prozent der in den Flüssen geführten Wassermenge für den landwirschaftlichen, industriellen oder häuslichen Gebrauch abgeführt werden. Bei ökonomischer Wasserknappheit hingegen ist in der Natur lokal zwar genügend Wasser vorhanden, um den menschlichen Bedarf zu decken, der Zugang dazu jedoch durch einen Mangel an Human-, institutionellem oder finanziellem Kapital limitiert.

Vorwärtsosmose hat Potenzial

Ein Trick dabei ist es, als Ziehflüssigkeit gleich von Beginn an eine stark konzentrierte Düngerlösung zu verwenden. Dadurch erhält man, infolge der Osmose mit dem Salzwasser, nichts anderes als verdünntes Düngemittel. Falls dieses genügend stark verdünnt und somit als Dünger anwendbar ist, kann es direkt zur Bewässerung verwendet werden. Auf diese Weise lässt sich also Salz- oder Brackwasser

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mit verhältnismässig geringem Energieaufwand zur Bewässerung einsetzen, wobei das Feld im gleichen Schritt mit gedüngt wird («Fertigation»).

Sichere Bewässerungsstrategien für Trockengebiete Heute stellt der Anteil entsalzten Wassers nur circa 0,2 Prozent der für den menschli-

Bild: Siemens press picture

Kommen die Aquaporin-Membranen einmal grossflächig zum Einsatz, so sind sie nicht nur für die Umkehrosmose, sondern auch für das gegenteilige, zurzeit noch seltener angewandte Prinzip der Vorwärtsosmose attraktiv. Die Vorwärtsosmose (forward osmosis) versucht, die Osmose direkt, in ihrem natürlichen Verlauf, nutzbar zu machen. Da die Flussrichtung des Lösungsmittels (hier: Wassers) bei der Osmose von der Seite geringerer Konzentration gelöster Teilchen zu jener höherer Konzentration verläuft, muss für die Entsalzung von Meerwasser jenseits der semipermeablen Membran eine höher konzentrierte Flüssigkeit als «Ziehflüssigkeit» (draw solution) verwendet werden. Somit benötigt die Vorwärtsosmose zwar viel weniger Energie als die Umkehrosmose, produziert jedoch noch kein reines Wasser: Nachdem aus dem Salzwasser Wasser in die Ziehflüssigkeit gezogen worden ist, muss diese verdünnte, entsalzte Lösung in einem weiteren Schritt wieder von ihren ursprünglichen Lösungsbestandteilen gesäubert werden.

Bild: © International Water Managment Institute (IWMI)

Diese Abwasserreinigungsanlage in Singapur, gebaut von Siemens, reinigt täglich 400 000 km 3 . Das Bild zeigt die im zweiten Reinigungsschritt verwendeten Umkehrosmose-Elemente.

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Bilder: UNESCO (prepared by UNIDO)

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Pro Jahr produziertes Volumen an entsalztem Wasser in verschiedenen Ländern (in km 3 / Jahr). Wo Energie verfügbar, aber die Wasserversorgung beschränkt ist, ist die Wasserentsalzung eine zunehmend attraktive Möglichkeit, Trinkwasser von guter Qualität herzustellen.

chen Gebrauch bezogenen Gesamtwassermenge dar (Stand 2006). Gleichzeitig ist entsalztes Meerwasser in Gegenden wie den Golfstaaten und auf zahlreichen Inseln bereits jetzt die Hauptquelle für Trinkwasser. Könnte man die düngerbasierte Vorwärtsosmose (fertilizer-drawn forward osmosis) in die Praxis umsetzen, würde die Wassergewinnung aus Salzwasser auch für andere Gegenden und neu auch für die Landwirtschaft interessant. So sind in Australien, wo ungefähr 70 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs auf die Bewässerung entfallen, reichlich Salzwasserquellen vorhanden – und ebenso Quellen erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne, die für den Betrieb der modernen energieeffizienteren Entsalzungsanlagen genutzt werden könnten. Im Moment ist die Technik indes noch nicht so weit: Da die meisten bisherigen Membranen für die Umkehrosmose entwickelt wurden, sind sie für den Einsatz in der Vorwärtsosmose nur beschränkt geeignet. Gesucht sind daher Neuentwicklungen wie zum Beispiel die genannten AquaporinMembranen oder auch solche auf der Basis von Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Denn je besser die Osmose funktioniert, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Endprodukt auch als Düngemittel die erforderlichen Qualitätsstandards erfüllt. Dies zu erreichen ist ein Balanceakt: Einerseits braucht man für die Osmose ein ausreichendes Konzentrationsgefälle, was eine stark konzentrierte Ziehlösung erfordert, 44

Wasserverbrauch (water withdrawal), unterteilt in Landwirtschaft, Industrie und häuslichen Gebrauch. Circa 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs fallen auf den Landwirtschaftssektor (hauptsächlich auf Bewässerung) ab, wobei die Anteile des industriellen und häuslichen Gebrauchs derzeit rasch ansteigen.

andererseits muss das resultierende Düngemittel zum Schluss soweit verdünnt sein, dass es den Pflanzen bei seiner Ausbringung nicht schadet oder ihre spätere Qualität als Nahrungsmittel gefährdet. Die Verwendung ungeeigneter Bewässerungsflüssigkeiten ist heute schon ein Problem, wenn unbehandeltes Abwasser verwendet wird, um sauberes Trinkwasser zu sparen. Vor allem in Entwicklungsländern, wie zum Beispiel in Ghana, lässt sich eine Zunahme dieser Praxis beobachten. Die potenziell hohen Stickstoff- und Phosphorgehalte in unbehandeltem Wasser bergen das Risiko einer Sauerstoffverminderung, da sie das

Algenwachstum fördern. Zudem enthält solches Wasser öfter Schwermetalle wie Arsen. Leicht anwendbare, kostengünstige Abwasseraufbereitungsmethoden könnten daher einen grossen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit den knappen Wasserressourcen leisten.

Abwasserreinigung mit Biotechnologie In verschiedenen kleineren Forschungsprojekten der vergangenen Jahre wurden diesbezüglich interessante Optionen gefunden. Eine davon ist die Möglichkeit, lokale

Pflanzenkläranlagen Ohne Gentechnik und moderne Technologien kommt ein Kläranlagenkonzept aus, das sich an den Prinzipien der Natur orientiert: Schon Friedensreich Hundertwasser beschäftigte sich ab dem Jahr 1975 intensiv mit Möglichkeiten der biologischen Wasserklärung und entwarf für Haushaltsabwässer und Urin eine Kläranlage auf der Basis von Wasserpflanzen. In Innenräumen, wie beispielsweise im KunstHausWien, kann sie mit Kalla, Zyperngras, Wasserhyazinthe, Papyrus, Winterschachtelhalm, Dreimasterblume, Tropenwurz, Schneide, Kletterfeige etc. realisiert werden; im Freien werden stattdessen Flechtbinse, Schilf, Rohrkolben, Wasserminze, Wasserschwertlilie u. a. verwendet. Indem das Abwasser durch den Wurzelbereich der Wasserpflanzen und durch die Kolonien der abbauenden Bakterien fliesst, wird es natürlicherweise geklärt. Der Schmutz setzt sich dabei zum Teil in Pflanzensubstanz und zum Teil in mineralisierte Erde um. Während Pflanzenkläranlagen im Aussenraum heute bereits in grosser Vielfalt und ausgereifter Technik existieren, ist Hundertwassers Pflanzenkläranlage für den Innenraum nach wie vor einzigartig. Quelle: Die Hundertwasser Gemeinnützige Privatstiftung

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pflanzliche Mittel zur Regenwasserreinigung für den Hausgebrauch zu verwenden, wie man es beispielsweise in Kenya mit zerstampften Moringabaum-Samen ausprobiert hat. Die Resultate jener 2011 publizierten Studie sind erfolgsversprechend, für einen grossflächigen Einsatz sind solche Methoden jedoch nicht geeignet. Einige Forscher arbeiten auch an der Herstellung Biotechnologie-basierter Klärsysteme, die einmal Nebenprodukte wie Dünger, Futtermittel oder Brennstoff liefern und damit gleich doppelt von Nutzen sein sollen. So können beispielsweise Hafer-, Roggen- und Hirsepflanzen unerwünschte Nährstoffe aus dem Abwasser von Aquakulturen entfernen, während sie zugleich – nach einer Supplementation mit Fett, Kalzium, Natrium, Mangan und Eisen – auch als Fischfutter verwertbar sind. Ebenso können Mikroalgen den Nährstoffgehalt von verschmutztem Wasser vermindern; man untersucht derzeit aber auch, wie man Algen als Futtermittel oder Biobrennstoff verwenden oder Öl aus ihnen extrahieren kann. Wenn es gelingt, solche Einzelerkenntnisse zu einem praxistauglichen Gesamtsystem zusammenzufügen, erhält die breitangewandte, umweltschonende Wiederverwertung von Abwasser eine Vielzahl neuer Perspektiven. Kritisch wird es allenfalls dann, wenn bei diesen auf den ersten Blick vielversprechenden Vorhaben gentechnische Methoden mit schwer abschätzbaren Folgen eingesetzt werden. Quellen: Stockholm International Water Institute, FAO, UNESCO, Institution of Chemical Engineers

Originalpublikationen CY Tang, Y Zhao, R Wang, C Hélix-Nielsen, A G Fane, «Desalination by biomimetic aquaporin membranes: Review of status and prospects», Desalination 308, 34–40 (2013)

S Phuntsho, HK Shon, S Hong, S Lee, S Vigneswaran, J Kandasamy, «Fertiliser drawn forward osmosis desalination: the concept, performance and limitations for fertigation», Rev Environ Sci Biotechnol 11(2), 147–168 (2012)

A P Futi, W S Otieno, O J Acholla, W A Otieno, O S Ochieng, M C Mukisira, «Harvesting surface rainwater – purification using Moringa oleifera seed extracts and aluminum sulfate», JAERD 3(6), 102–112 (2011)

AE Ghaly, M Kamal, NS Mahmoud, «Phytoremediation of aquaculture wastewater for water recycling and production of fish feed», Environ Int 31(1), 1–13 (2005) 10 /2013

ProLine Touch. Vielseitige und hygienische Wiegetechnik. Der ProLine Touch von RAVAS ist der erste wiegende Handhubwagen mit einem Touchscreen-Indikator. Durch die Verwendung von pflegeleichten und resistenten Materialien eignet sich der ProLine Touch besonders für Anwendungen in der Lebensmittel-, Chemieund Pharmaindustrie. Die weiteren Vorteile des ProLine Touch: • Vielseitige Einsatzmöglichkeiten mit hoher Wiegegenauigkeit • Drehbares Display mit guter Ablesbarkeit • Menügeführte, benutzerfreundliche Wiegeabläufe • Datenübertragung via USB, optional erhältlich mit WLAN und Bluetooth • Optional erhältlich in 100% Inox- oder explosionsgeschützter Ausführung DS-Technik Handels AG Fahrzeug- und Industriebedarf Lägernstrasse 11 CH-5610 Wohlen AG Telefon 056 619 79 29 Fax 056 619 79 21 info@ds-technik.ch www.ds-technik.ch

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Feuchtgebiete beeinflussten den Methan-Ausstoss der Vergangenheit stark

Methan neu betrachtet Tropische Feuchtgebiete in den letzten 160 000 Jahren waren wichtige natürliche Quellen des Treibhausgases Methan. Neue Daten eines internationalen Forscherteams mit Berner Beteiligung zeigen nun, dass bisherige Vorstellungen über den Methan-Kreislauf revidiert werden müssen.

trationen in der Vergangenheit basieren vor allem auf Messungen anhand von Eisbohrkernen, die eingeschlossene Luftblasen mit Methan enthalten.

Bild: Sepp Kipfstuhl, Alfred-Wegener-Institut (AWI)

Die früheren Analysen konnten nur ein globales Bild der Methanemissionen geben, die neuen Isotopenanalysen verraten nun auch Details – nämlich einiges über die Regionen und Prozesse, die in der Vergangenheit zur Freisetzung dieses wichtigen Treibhausgases führten. «Unsere Studie ist somit ein typisches Beispiel, wie etablierte Vorstellungen aufgrund des wissenschaftlichen Fortschritts und mithilfe neu entwickelter Analysenmethoden revidiert werden müssen», sagt Hubertus Fischer vom Oeschger-Zentrum der Universität Bern. Quelle: Oeschger-Zentrum, Universität Bern

Kleine, im Eis eingeschlossene Luftblasen speichern die Atmosphärenzusammensetzung der Vergangenheit. In einem Dünnschliff können diese Luftblasen sichtbar gemacht werden.

Methan ist das zweitwichtigste vom Menschen verursachte Treibhausgas. Früher stammte es aus rein natürlichen Quellen, vor allem aus tropischen Feuchtgebieten. Zum natürlichen Methan-Kreislauf gibt es nun neue Erkenntnisse, die etablierte Vorstellungen auf den Kopf stellen. Bekannt war, dass die globale Methankonzentration in der letzten Eiszeit sehr eng an die Temperatur in der Nordhemisphäre gekoppelt war. Es herrschte die Annahme, dass sich im Wesentlichen nur die Stärke des Methan-Ausstosses verändert hat. Mithilfe neuer sogenannter Isotopenanalysen des Methans in Eisbohrkernen stellt nun ein internationales Team von Eiskernforschern aus Bern, Deutschland und den USA diese Vorstellung in Frage. Ihre Studie zeigt, dass sich auch die Ökosysteme selbst, die Methan in den Tropen 46

emittieren, aufgrund des Klimas und des atmosphärischen CO2-Gehalts im Verlauf der letzten 160 000 Jahre stark veränderten. So ist in den Tropen vermutlich vor allem saisonal überschwemmtes Grasland in kalten Zeiten für die Methanemission verantwortlich, während in warmen Zeiten bewaldete, permanente Feuchtgebiete wichtiger sind. Das berichtete ein Forscherteam der Universität Bern, des AlfredWegener-Instituts in Deutschland und der Pennsylvania State University in den USA kürzlich im Journal «Nature Geoscience».

Umdenken zum MethanKreislauf nötig Methan entsteht in der Natur überall dort, wo Biomasse unter Abschluss von Sauerstoff abgebaut wird – zum Beispiel in Sümpfen oder bestimmten Meeressedimenten. Erkenntnisse über Methankonzen-

Originalpublikation L Möller et al., «Independent variations of CH4 emissions and isotopic composition over the past 160,000 years», in press, Nature Geoscience, DOI:10.1038/ngeo1922 (2013)

Kontakt Prof. Hubertus Fischer Abteilung für Klima- und Umweltphysik, Physikalisches Institut & Oeschger-Zentrum für Klimaforschung, Universität Bern Schweiz hubertus.fischer@climate.unibe.ch www.physik.unibe.ch/content/ forschung/klima__und_umweltphysik

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Über das Lernen des Chemikalien-Transport-ABCs

Fischembryos mit Chemikalienschutz

Bild: Stephan Fischer, Eawag

Forscher haben ein Protein entdeckt, das Chemikalien aus den Embryonen des Zebrabärblings heraustransportiert und die Fische so vor giftigen Substanzen schützt. Weil es aber auch Chemikalien gibt, welche genau diesen Mechanismus unterbinden und die Embryonen dadurch verletzlicher werden, könnte dies für die Chemikalienbewertung sehr wichtig sein.

48 Stunden alte Embryonen des Zebrabärblings, die beide eine Stunde lang 0,5 µM Rhodanin, einem roten Fluoreszenzfarbstoff, ausgesetzt waren. Ohne Zugabe der Inhibitorsubstanz CsA (Bild links) wird der vom Embryo aufgenommene Stoff dank eines Transporterproteins aus den Zellen gepumpt. Wird dieses Protein hingegen blockiert, reichert sich das Rhodanin im Embryo an (Bild rechts). Dasselbe passiert mit verschiedenen toxischen Stoffen.

Fische besitzen viele unterschiedliche Mechanismen, um sich vor schädlichen Substanzen in Gewässern zu schützen. Dazu gehören molekulare Transportsysteme, die ein Eindringen toxischer Substanzen in die Zelle verhindern. So genannte ABC-Transporter sind bei Säugetieren bereits gut untersucht. Über solche Transporter in Fischen oder deren Embryonen war bislang nur wenig bekannt. Die beiden Ökotoxikologen Till Luckenbach und Stephan Fischer haben gemeinsam mit weiteren Kollegen nun herausgefunden, dass beim Embryo des Zebrabärblings (Danio rerio) das Transportprotein ABCB4 aktiv Chemikalien aus dem Embryo herausschleust. «Ein Fischembryo hat bereits sehr gute Schutzkompetenzen», sagt Luckenbach. «Die Bedeutung solcher Transportsysteme wurde in der toxikologischen und ökotoxikologischen Forschung bislang unterschätzt – sie spielen aber eine äusserst wichtige Rolle.»

Anderes Schutzprotein als beim Menschen Bindet eine Substanz an das TransportProtein ABCB4 des Fischembryos, wird der ebenfalls an den Transporter angelagerte Zelltreibstoff ATP gespalten. Die dabei freiwerdende Energie wird dazu genutzt, den unerwünschten Stoff aus der Zelle heraus zu schleusen. ABCB4 kann eine Vielzahl 10 /2013

unterschiedlicher Stoffe abwehren, wodurch der Embryo resistent wird gegenüber einer Vielzahl von Schadstoffen. Beim Menschen übernimmt diese Funktion das Protein ABCB1. Überraschend war daher das Ergebnis der Studie, dass diese Aufgabe im Zebrabärbling das Transportprotein ABCB4 ausübt. ABCB4 beim Menschen kann dagegen keine toxischen Substanzen transportieren, sondern bindet spezifisch an bestimmte Fettsäuren der Leber, die in die Gallenkanäle geschleust werden, um die Leberzellen vor den aggressiven Gallensäuren zu schützen.

Versagen ist möglich In ihren Untersuchungen konnten die Forscher durch Messung der Aktivität des Transportersystems herausfinden, welche Chemikalien durch ABCB4 transportiert werden. Denn es gibt auch Substanzen, die den Transporter blockieren können. Durch diese Hemmung kann er seiner Funktion nicht nachkommen, und andere schädliche Substanzen können in den Organismus eindringen. «Stoffe, die den Transporter hemmen, öffnen anderen toxischen Substanzen Tür und Tor», sagt Fischer. Sie werden auch Chemosensitizer genannt, da sie den Organismus für Schadstoffe empfindlicher machen. Dieser indirekte toxische Effekt kann vor allem dann eine wichtige Rolle

spielen, wenn die Embryonen ganzen Stoffgemischen ausgesetzt sind, wie sie üblicherweise in unserer Umwelt vorkommen. Derzeit werden verschiedenste umweltrelevante Chemikalien auf deren Einfluss auf das ABCB4-Transportersystem getestet – einzeln und im Gemisch. Luckenbach sagt dazu: «Viele Effekte von Stoffgemischen können mit der ABCB4-Proteinaktivität erklärt werden. Da Embryonen des Zebrabärblings für die Chemikalienbewertung und für Untersuchungen von Umweltbelastungen genutzt werden, hoffen wir, dass unsere Studie dazu beiträgt, dass in Zukunft unbedingt auch Tests zu ABCB4-Transportprozessen in die Richtlinien zu Toxizitätstests aufgenommen werden.» Quelle: Eawag Originalpublikation S Fischer et al. «Abcb4 acts as multixenobiotic transporter and active barrier against chemical uptake in zebrafish (Danio rerio) embryos», BMC Biology 11, DOI:10.1186/1741-7007-11-69 (2013)

Kontakt Dr. Stephan Fischer Eawag Abteilung für Umwelttoxikologie Dübendorf Schweiz fischer@eawag.ch www.eawag.ch/forschung/utox/ index_EN

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V E R A N S TA LT U N G E N

Veranstaltungen 02./03.12.

02./03.12.

03.12.

Organische Chemie für Analytiker Ort: Ulm (D) Veranstalter: NOVIA GmbH Industriepark Höchst, Geb. B 845, D-65926 Frankfurt Telefon +49 (0)69 305 12020 klaudia.goeres@novia.de, www.novia.de Grundlagen der modernen Dünnschicht-Chromatographie Ort: Muttenz Veranstalter: CAMAG Switzerland Sonnenmattstrasse 11, CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0)61 467 34 34 info@camag.com, www.camag.com GMP intensiv in der Schweiz Ort: Olten Veranstalter: PTS Training Service P.O. Box 4308, D-59737 Arnsberg Telefon +49 (0)2932 51477 info@pts.eu, www.pts.eu

03./04.12.

Statistische Analyse von Labordaten mit Excel Ort: Basel Veranstalter: AICOS Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

03./04.12.

Service-Praxisseminar Füllstand-/Druckmesstechnik Ort: Weil am Rhein (D) Veranstalter: Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmerer Strasse 6, D-79576 Weil am Rhein Telefon +49 (0)7621 9 75 01 seminar@de.endress.com, www.de.endress.com

03. – 06.12.

04.12.

04.12.

04./05.12.

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Grundlagen der Allgemeinen und Anorganischen Chemie für Kaufleute und Ingenieure Ort: Bad Dürkheim (D) Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. P.O. Box 900440, D-60444 Frankfurt a. M. Telefon +49 (0)69 7917 364 fb@gdch.de, www.gdch.de Von der chemischen Struktur zur HPLC-Methode Ort: Ulm (D) Veranstalter: NOVIA GmbH Industriepark Höchst, Geb. B 845, D-65926 Frankfurt Telefon +49 (0)69 305 12020 klaudia.goeres@novia.de, www.novia.de Wägen und Prüfmittelüberwachung nach GWP Ort: Nürnberg (D) Veranstalter: Mettler-Toledo GmbH Ockerweg 3, D-35396 Giessen Telefon +49 (0)641 507 405 labtalk@mt.com, www.mt.com Methodenentwicklung in der Dünnschicht-Chromatographie Ort: Muttenz Veranstalter: CAMAG Switzerland Sonnenmattstrasse 11, CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0)61 467 34 34 info@camag.com, www.camag.com

05.12.

Fast-LC und UHPLC – schneller, kleiner, effizienter Ort: Ulm (D) Veranstalter: NOVIA GmbH Industriepark Höchst, Geb. B 845, D-65926 Frankfurt Telefon +49 (0)69 305 12020 klaudia.goeres@novia.de, www.novia.de

05.12.

pH-Messung und Pipettieren Ort: Nürnberg (D) Veranstalter: Mettler-Toledo GmbH Ockerweg 3, D-35396 Giessen Telefon +49 (0)641 507 405 labtalk@mt.com, www.mt.com

05./06.12.

Service-Praxisseminar Durchflussmesstechnik Ort: Weil am Rhein (D) Veranstalter: Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmerer Strasse 6, D-79576 Weil am Rhein Telefon +49 (0)7621 9 75 01 seminar@de.endress.com, www.de.endress.com

05./06.12.

Röntgendiffraktometrie für die Praxis Ort: Altdorf bei Nürnberg (D) Veranstalter: Technische Akademie Wuppertal e.V. Hubertusallee 18, D-42117 Wuppertal Telefon +49 (0)202 7495 207 stefan.maehler@taw.de, www.taw.de/seminare

10.12.

Anforderungen an Medizinprodukte Ort: Olten Veranstalter: PTS Training Service P.O. Box 4308, D-59737 Arnsberg Telefon +49 (0)2932 51477 info@pts.eu, www.pts.eu

10./11.12.

Säulen, Phasen- und Trennoptimierung in der HPLC Ort: Dübendorf Veranstalter: Sekretariat Weiterbildung SCG/DAS c/o EAWAG, Überlandstrasse 133, CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 52 00 verena.schmid@eawag.ch, www.scg.ch

12.12.

Statistische Qualitäts- und Prozesskontrolle Ort: CH-4057 Basel Veranstalter: AICOS Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

12./13.12.

Gefahrstoffbeauftragter Ort: München (D) Veranstalter: Haus der Technik e.V. Hollestrasse 1, D-45127 Essen Telefon +49 (0)201 1803 1 information@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de

13.12.

Vertiefungskurs Kontrollkarten Ort: CH-4057 Basel Veranstalter: AICOS Technologies AG Efringerstrasse 32, CH-4057 Basel Telefon +41 (0)61 686 98 76 info@aicos.com, www.aicos.com

Bild: (cc) flickr – Bilfinger SE

DEZEMBER

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PANORAMA

Transparentes Polyurethan-Cello ermöglicht attraktive optische Funktionen

Musik, die man sehen kann

Bild: Teams Design Company

Synästhetiker sind Menschen, die eine Sinneswahrnehmung mit einer anderen kombinieren. Ein bekanntes Beispiel ist der Klaviervirtuose und Komponist Franz Liszt. Bei einer Orchesterprobe ermahnte er die Musiker, seiner Klangvorstellung zu entsprechen: «Meine Herren, spielen Sie doch etwas blauer!» Die wenigsten denken dabei an eine bestimmte Klangfarbe. Das Erlebnis, Farben und Musik in Einklang zu bringen, ermöglicht eine Entwicklung von Bayer MaterialScience mit Partnern: Ein aus Polyurethan gefertigtes Violoncello ist transparent und eröffnet dadurch Möglichkeiten für eine ganze Reihe optischer Effekte.

Das transparente Violoncello eröffnet Möglichkeiten für eine ganze Reihe optischer Effekte. Während Musikschüler zum Beispiel das Instrument stimmen möchten, träumen ProfiMusiker eher von speziellen Lichteffekten oder Video-Präsentationen bei Live-Auftritten.

Der futuristisch aussehende Rumpf des Violoncellos besteht aus einem kristallklaren Giessharz, das leicht in die gewünschte Form gebracht werden kann. Dabei handelt es sich um ein aliphatisches Polyurethan. Kurz vor dem Vergiessen wird es aus zwei flüssigen, lösungsmittelfreien Rohstoffen der Reihen Desmodur und Desmophen von Bayer MaterialScience erzeugt. Entsprechend der Wahl dieser Komponenten kann der Werkstoff massge schneidert auf die gewünschte Härte oder Flexibilität eingestellt werden. Zusätzlich zur Transparenz zeichnet das PolyurethanInstrument auch eine besonders geringe Masse aus. Das ergonomische Design wurde von der Firma Teams Design unter Federführung von Ulrich Schweig in Hamburg entwickelt. Dazu hat das Team Profi - und Laienmusiker um ihre Einschätzung gebeten. Die Vorstellungen der Instrumentalisten wurden mit 10 /2013

Materialproben aliphatischer Polyurethane umgesetzt. «Musikschüler möchten mit Hilfe farbiger Signale das Instrument stimmen oder erfahren, ob sie richtig oder falsch intoniert haben, oder sie möchten sich den Takt anzeigen lassen. Profi -Musiker träumen dagegen von speziellen Lichteffekten oder Video-Präsentationen bei Live-Auftritten», erläutert Mélanie Dick, Innovationsmanagerin im Creative Center von Bayer MaterialScience und Leiterin des Projekts. Der Trend geht also zum interaktiven Instrument und zu mehr Individualität. «In dieser Hinsicht empfiehlt sich ein Einsatz der Giessharze», sagt Gunnar Geiger, Laborleiter für CASE-Anwendungen bei RAMPF Giessharze, dem für die Produktion des Korpus verantwortlichen Partner. «Sie ermöglichen eine effiziente Herstellung von Formteilen mit zusätzlichen Funktionen, auch bei kleinen Stückzahlen.»

Ein Cello für Auge und Ohr Die Konzeption beginnt mit der senkrechten Achse, die typisch für elektrische Violoncelli ist. Darum herum wird dann der Korpus aus Polyurethan-Giessharz konstruiert. In der Achse sind alle technischen Komponenten integriert, die für Ton und Visualisierung benötigt werden. Gemeinsam mit Teams Design erarbeitete Zonewicz Faserverbundtechnik eine harmonische Abstimmung zur Verbindung des Korpus mit dem funktionalen Rumpf des Cellos. Dabei muss auch das Schwingungsverhalten der Materialien optimiert werden, damit das Instrument gut klingt. Mit der TLD Planungsgruppe kommt ein weiterer Partner ins Spiel, der auf die Licht-

technik und Medienkonzeption spezialisiert ist. Kleine Beamer projizieren Grafiken oder Videos auf den transparenten vorderen Teil des Cellos. Ausserdem können hier ein Stimmgerät oder Flächen für Video-Jockeying (VJing) untergebracht werden. Eine alternative Lösung könnte darin bestehen, LEDs und ultraflache OLED-Displays direkt zu integrieren und für die Präsentation von Fotos und Videos zu nutzen. Für die spezifischen Anforderungen an moderne Musikinstrumente bietet Bayer MaterialScience weitere Produkte an. Marktgängig sind leichtgewichtige und bruchfeste Saxofone, deren Rumpf und Klappen aus eingefärbten PolycarbonatBlends bestehen. Entsprechende Instrumente aus transparentem Polycarbonat stehen kurz vor der Markteinführung. Für Klaviere bietet Bayer MaterialScience Integralschaumstoff für eine günstige Resonanz und einen guten Klang sowie auch hochglänzende Klavierlacke auf Basis von Polyurethan an. Auf der K 2013 in Düsseldorf vom 16. bis 23. Oktober wird Bayer die Kunststoff-Instrumente ausstellen. Quelle: Bayer MaterialScience

Kontakt Mélanie Dick, MSc. Bayer MaterialScience AG Leverkusen, Deutschland www.bayer.de

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PRODUKTE

Ringversuche als qualitätssteigernde Massnahme Die Qualität von Messverfahren ist entscheidend für den Erfolg eines Produktes. Abweichungen stören das Bild der Präzision. Ein produzierendes Unternehmen ist anfällig auf Fehler und Folgekosten von Falschproduktionen. Um diese Problematik zu vermeiden, werden verschiedene Messmethoden aufgezeigt. Ringversuche erlauben einen Vergleich von identischen Pro-

ben, womit Aussagen über die Messgenauigkeit und die Messqualität gemacht werden können. Der Austausch zwischen den Teilnehmenden fördert das Finden von Ringversuchspartnern. Akkreditierte Prüflaboratorien müssen im Rahmen der Norm SN EN ISO/IEC 17025 regelmässig an Ringversuchen teilnehmen. Von der Pflicht zum Nutzen! Mit der

Durchführung von Ringversuchen wird die Qualität und somit der Erfolg des Unternehmens nennenswert gesteigert. Die SNV Schweizerische NormenVereinigung organisiert gemeinsam mit EUROLAB-CH eine SeminarVeranstaltung zu diesem hochaktuellen Thema. Sie findet am 07. November 2013 im Conference

Center Hallenstadion in Zürich statt. SNV Schweizerische Normen-Vereinigung Bürglistrasse 29 CH-8400 Winterthur Telefon +41 (0)52 224 54 22 claudia.baer@snv.ch www.snv.ch/de/ausbildungseminare

Hoher Dosier-Komfort dank neuen Dosierstationen Mit zwei überarbeiteten Dosierstationen erweitert Grundfos sein Programm für kundenspezifische Dosierlösungen in Kombination mit Schrittmotor-Dosierpumpen der Baureihe SmartDigital.

Die Dosierpumpe selbst ist nicht im Lieferumfang einer Dosierstation enthalten; sie wird den Erfordernissen entsprechend aus den Baureihen der SmartDigital-Dosierpumpen ausgewählt (max. 30 l/h bei 10 bar Gegendruck).

Dosierstationen kommen beispielsweise bei der Trinkwasserdesinfektion mit Chlorbleichlauge zum Einsatz, ebenso beim Dosieren von Bioziden und Inhibitoren im Kühlwasser, beim Dosieren von Laugen und Säuren zur pH-Wert-Regelung, der Zugabe von Eisen(III)-chlorid zur Abwasseraufbereitung, und nicht zuletzt beim Dosieren von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln (CIP Cleaning-in-Place-Prozesse, Reinigungsmaschinen). Mobile Dosierstation MobileDos MobileDos ist eine vorkonfektionierte, kompakte und mobile Kanisterdosierstation für Kanistergrössen von 20 bis 30 l. Sie kann überall dort eingesetzt werden, wo direkt aus einem Kanister dosiert werden soll. So erübrigt sich ein Umfüllen vom Kanister in einen Dosiertank, was mit zusätzlichen Gefahren (Spritzer, Luftdurchmischung) und Aufwand verbunden ist. Dosiertankstation DTS DTS sind vorkonfektionierte Dosierbehälterstationen von 60 bis 1000 l Behältervolumen. Sie werden dort eingesetzt, wo vor Ort eine Lösung hergestellt und anschliessend dosiert wird. Eine DTS besteht in der Grundkonfiguration aus den folgenden Komponenten: • Behälter • Sauglanze

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SmartDigital-Dosierpumpen können dank Schrittmotorantrieb selbst Kleinstmengen von 2,5 ml/h kontinuierlich und pulsationsfrei dosieren. Der Schrittmotorantrieb ermöglicht zudem einen Einstellbereich von 1:3000 – so deckt ein einziges Modell den Dosierbereich von 7,5 l/h bis 2,5 ml/h ab. Der Vorteil für den Betreiber: Die Variantenvielfalt reduziert sich deutlich, und die Pumpe steht für einen sehr weiten Einsatzbereich zur Verfügung.

• Installationsmaterial für die SmartDigital-Dosierpumpe • 10 m PE-Druckleitung • Impfarmatur Weiter kann die DTS auf kundenspezifische Anwendungen hin angepasst werden. Beispielsweise sind als Zusatzausrüstungen verfügbar: • • • •

Handmischer / Elektrorührwerk Auffangwanne Entleerungsventil Adapter für andere Dosierpumpen (zum Beispiel DDI60-10) • Einspültrichter für Feststoffe mit Lösemittel • Füllventil • Multifunktionsventil (Kombination aus Druckhalteund Überströmventil)

Die Dosierüberwachung FlowControl misst den aktuellen Dosiervolumenstrom und erkennt darüber hinaus selektive Dosierfehler (zum Beispiel Luftblasen, Kavitation o.Ä.). Fehler werden als Klartext im Alarmmenü angezeigt. Die Varianten mit FlowControl-Management sind in der Lage, durch Anpassen der Drehzahl jede Abweichung vom Soll-Wert des Dosiervolumenstroms zu kompensieren. Insbesondere zeichnen sich SmartDigital-Dosierpumpen auch durch das einfache Handling aus: • Das System lässt sich dank des Klick-Rads – der intuitiven Bedienoberfläche auf dem grafi schen LC-Display mit über 25 Sprachen – sehr einfach bedienen. Der erforderliche Durchfluss lässt sich direkt in ml/h, l/h oder gph einstellen.

• Das grosse LC-Display zeigt den Pumpenstatus durch Einschalten einer farbigen Hintergrundbeleuchtung an. So lässt sich die Pumpenleistung schnell und einfach regeln. SmartDigital-Dosierpumpen von Grundfos fördern mit modernster Antriebs technik gleichmässig präzise. Die zwei neuen Dosierstationen MobileDos und DTS optimieren den Handling-Komfort für den Betreiber.

GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 CH-8117 Fällanden Telefon +41 (0)44 806 81 11 info_ch@grundfos.com www.grundfos.ch

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PRODUKTE

Reine Räume mit Sicherheit: nora Bodenbeläge aus Kautschuk

Perfekt geeignet für Labor- und Reinräume: nora Bodenbeläge aus Kautschuk

In zahlreichen Industriebranchen ist eine Produktion ohne den Einsatz von Reinraumtechnik nicht mehr denkbar. Globale Konkurrenz und steigende Qualitätsanforderungen erfordern eine stetige Verbesserung der Reinheitsbedingun-

gen von Produktionsanlagen und -umgebungen. In Reinräumen der Life-ScienceIndustrien müssen beispielsweise Bodenbeläge in besonderem Masse gesetzlichen und normativen Vorschriften genügen. Massnah-

men zur Beherrschung der partikulären und mikrobiellen Kontamination, die mikrobiologische Beständigkeit der Werkstoffe, eine gute Reinigbarkeit und die chemische Beständigkeit gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sind ausschlaggebend für eine gleichbleibend hohe Produktqualität und damit den Schutz der Verbraucher. In der Mikroelektronik und Nanotechnologie hingegen sind es vor allem partikuläre Verunreinigungen, luftgetragene molekulare Kontaminationen und selbst geringste elektrostatische Ladungen, die minimiert werden müssen, da sie zu Beschädigungen und Funktionsausfällen der empfindlichen Bauelemente führen können. Ausgewählte nora Bodenbeläge aus Kautschuk sind bzgl. ihrer Reinraum- und Reinheitstauglichkeit getestet und zertifiziert worden. Zudem sind die Bodenbeläge der nora systems GmbH sehr gut be-

ständig gegenüber biologischen Kontaminationen, Chemikalien und Desinfektionsmitteln. Für die geringe Aufladungsneigung von <10 V, die Leit- und Ableitfähigkeit gegen EPA Erde und im System Fussboden/leitfähiges Schuhwerk gibt der Hersteller eine zehnjährige Garantie. nora Bodenbeläge bieten die Möglichkeit, bereichsübergreifende einheitliche Gestaltungskonzepte mit unterschiedlichen funktionellen Eigenschaften zu verwirklichen. Planer und Nutzer können ihre Wahl aus einer Reihe von Bodenbelägen in verschiedenen Designs, Abmessungen und technischen Eigenschaften treffen.

nora flooring systems ag Gewerbestrasse 16 CH-8800 Thalwil Telefon +41 (0)44 835 22 88 info-ch@nora.com www.nora.com/ch

>>Together to the next level: Coperion und K-Tron verbindet die Leidenschaft für eine erfolgreiche

Partnerschaft mit unseren Kunden. In Zukunft bündeln wir unser Wissen und unsere Erfahrung über alle Prozessschritte – von Compounding & Extrusion über Dosierung und Materials Handling bis hin zum Service. Wir vereinen unsere Kernkompetenzen und bieten Ihnen so ein einzigartiges Leistungsspektrum und Lösungen für alle Ihre Prozesse. Mit maßgeschneiderten Lösungen, einem perfekt aufeinander abgestimmten Portfolio und umfassenden Services. Gehen Sie mit uns den gemeinsamen Weg. >>www.coperion.com/together

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PRODUKTE

Vielfältige Neuheiten von WISAG ersetzt werden kann. Die DoppelMesssonden-Version umfasst eine überdimensionierte Ventilspindel mit zwei voneinander unabhängigen Schäften: einen für die PATMesssonde und einen zweiten für einen herkömmlichen ZweifachPT100-Temperaturfühler. Beide Messsonden können unabhängig voneinander ein- bzw. ausgebaut werden. Wie üblich können auch die PAT-integrierten Armaturen mit MultiProbe-Konfiguration von SchuF gemäss den verschiedensten Kundenspezifikationen hergestellt werden. Dies betrifft eine breitgefächerte Werkstoffauswahl, zum Beispiel in Edelstahl oder Hastelloy, mit Auskleidungen in Email oder PTFE, mit verschiedenen Betätigungsorganen, Abmessungen oder Sonderzubehör wie Spülanschlüssen oder Heizmänteln. Kurz: optimale Ventile nach Mass!

Die Firma Wisag präsentiert ein neues Bodenauslaufventil mit integriertem Sensor für Prozessanalytik (PAT). Die PAT-Messsonde des SchuF-MulitProbe-Ventils wird hierbei durch das Betätigungsorgan (die Spindel und den Kegel des Ventils) geführt und steht in direktem Kontakt mit dem Medium im Reaktor. Dank der besonderen Ausführung kann die PAT-Messsonde zwischen den einzelnen Produktchargen einfach entnommen werden, ohne das Ventil vom Behälter zu demontieren. Da die PAT-Messsonde im Behälterboden situiert ist, ist eine unmittelbare Überwachung der Produktdaten auch bei geringem Behälterfüllstand möglich. Mit der Integration der PATTechnik in die SchuF-Armatur entfällt die Erfordernis, vorhandene Reaktorbehälter umzubauen. Somit handelt es sich hierbei um eine kostengünstige Lösung, welche die Implementierung von Prozessanalysetechnik sowohl in vorhandene als auch in neue Reaktoren zulässt. Das SchuF-MultiProbe-Ventil ist in zwei Grundausführungen erhältlich: Die 1-Schaft-Version verfügt über einen einzelnen Schaft in der Ventilspindel zur Aufnahme einer PAT-Messsonde, wobei die Infrarot-Messsonde auch durch einen Einfach-PT100-Temperaturfühler

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Weitere interessante Produkte sind ein weiterentwickeltes Pendelbecherwerk mit integrierter und patentierter Becher-Wasch- und Trocknungsvorrichtung. Pendelbecherwerke werden bei Schüttgütern zur schonenden Förderung in der Nahrungsmittelindustrie, bei Pharmaprodukten oder in der Chemie eingesetzt. Das weiterentwickelte TOTE-Container-System stellt eine staubfreie und leichte Handhabung selbst schwerfliessender Schüttgüter sicher und erlaubt vielfältige Einsatzmöglichkeiten als Lager oder Transport-Container.

Neues Hochleistungssystem für die Ionenchromatografie

Metrohm präsentiert den 940 Professional IC Vario, ein neues Hochleistungssystem für die Ionenchromatografie in Forschung und Entwicklung sowie in der Routineanalytik. Basierend auf einem komplett modularen System bietet er maximale Flexibilität. Das Baukastenprinzip eröffnet dem Anwender praktisch unbegrenzte Möglichkeiten, genau das IC-System zu konfi gurieren, das seine applikativen Anforderungen optimal erfüllt.

Ebenso bietet Wisag Heizbänder und Heizleiter sowie OberflächenHeizelemente für Begleitheizungen bis zu Temperaturen von 900 °C, Heizschläuche für Temperaturbereiche bis 380 °C für eine Vielzahl von Anwendungen sowie ex-geschützte (ATEX) Flanschheizkörper, Durchlauf-Erhitzer und Rohrheizkörper in verschiedensten Leistungsgrössen.

Das 940 Professional IC Vario System zeichnet sich durch einzigartige Flexibilität aus. Anwender können aus einem umfassenden Angebot von Komponenten und Zubehör wählen, um sich ein System zusammenzustellen, das ihre speziellen Anforderungen und Wünsche optimal erfüllt. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos: • Suppression: sequenziell, chemisch oder ohne • Detektion: Leitfähigkeit, UV/VIS, Amperometrie • Gradienten: Hochdruck, Niederdruck, Dose-in • Trennung: Säulen von jedem Grundmaterial, jeder Selektivität, Kapazität und Dimension (Länge, Durchmesser)

WISAG Wissenschaftliche Apparaturen und Industrieanlagen AG Oerlikonerstrasse 88 CH-8057 Zürich Telefon +41 (0)44 317 57 57 info@wisag.ch www.wisag.ch

Jedes 940 Professional IC Vario System lässt sich jederzeit umrüsten beziehungsweise erweitern. Hierfür stehen neben den bewährten Metrohm-Lösungen für Automation und Liquid-Handling neu das 942 Extension Module Vario sowie der 943 Professional Thermostat/Reactor Vario zur Verfügung.

Der 940 Professional IC Vario sorgt für maximale Zuverlässigkeit und Analysensicherheit. Das System überwacht sich selbst; alle Systemund Methodenparameter werden permanent kontrolliert. Analyseresultate sind auf jeden einzelnen Schritt der Analyse und Probenvorbereitung rückführbar – optimale Voraussetzungen für Audits. Das 940 Professional IC Vario System wird mit MagIC Net gesteuert, der bewährten Software für die Ionenchromatografie. Kombiniert mit dem neuen 941 Eluent Production Module, integriert die neue Metrohm Ionenchromatografie die inline-Herstellung von Eluenten jeder Zusammensetzung und Konzentration. Der Anwenderkomfort lässt sich zusätzlich erhöhen, wenn eine Reinstwasseranlage vom Typ ELGA PURELAB flex5/6 angeschlossen wird. In diesem Fall lässt sich das System mit gewöhnlichem Leitungswasser betreiben. Was die Qualität betrifft, steht die neue Metrohm Ionenchromatografie ganz in der bewährten Tradition der Marke Metrohm: drei Jahre Garantie auf das Gesamtsystem, zehn Jahre Garantie auf den Anionensuppressor und zehn Jahre garantierte Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Metrohm Schweiz AG Bleiche West CH-4800 Zofingen Telefon +41 (0)62 745 28 28 info@metrohm.ch www.metrohm.ch

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PRODUKTE

Messen im Doppelpack: SCHÜTTGUT & RECYCLING-TECHNIK Basel 2013 Darüber hinaus referieren Experten aus der Wirtschaft im Forum der Messe, den LearnShops, an beiden Messetagen zu den Themenschwerpunkten Arbeitssicherheit, Instandhaltung, Innovation, Explosionsschutz und Baustoff-Recycling.

So effizient kann Messearbeit sein: Parallel an zwei Tagen, am 13. & 14. November 2013, ist Basel Gastgeber für zwei zukunftsweisende Fachmessen: die 2011 erfolgreich gestartete SCHÜTTGUT Basel und die Premiere der RECYCLINGTECHNIK Basel. Beide Messen bieten eine exzellente Plattform, um sich umfassend über Trends, potenzielle Partner und attraktive Angebote zu informieren. LearnShops – Kurz-Vorträge zu aktuellen Branchenthemen – und Guided Tours für Besucher ergänzen das Programm. Die SCHÜTTGUT Basel 2013 bildet das gesamte Spektrum der Schüttgutindustrie ab: Neben der Materialhandhabung, der Verarbeitung von Schüttgütern und der Materiallagerung vervollständigt der Bereich Schüttgut-Transport samt den

jeweiligen Dienstleistungen das Ausstellungsangebot. Zweieinhalb Monate vor Messestart haben 73 Aussteller (Stichtag: 2.09.2013) ihren Stand bereits fest gebucht – darunter bekannte Namen wie Alpiq, Bühler, Endress+Hauser oder Kaeser. Die Fachbesucher finden die aktuellsten Produkte unter anderem zu den Themen Wiegen und Mischen, Filtern und Zerkleinern von Schüttgütern. Lösungen zum Fördern, Lagern und Verpacken sowie Sicherheits- und Umweltfragen runden das Ausstellungsspektrum ab. Die Schüttguttechnologien sind für die Lebensmittel-, Chemie-, Pharma -, Kosmetik-, Kunststoff- und Metallindustrie sowie für die Logistikbranche, die Landwirtschaft, die Baubranche und den Tunnelbau ein wichtiger Teil des Produktionsprozesses.

Recycling mit Fokus Technik Mit der Fachmesse RECYCLINGTECHNIK Basel 2013 als einer integrativen Ergänzung zur SCHÜTTGUT Basel erhält das Thema Recycling bewusst ein klares, scharfes technisches Profil. Die Resonanz des Marktes auf die Erstveranstaltung ist gut. Bereits rund 30 Anbieter von Recyclingtechnik-Lösungen sind zur Messe angemeldet. (Stand 02.09.2013) Besucher erhalten auf der RECYCLING-TECHNIK Basel 2013 die aktuellsten Informationen zu Produkten und Technologien für die Sammlung, Sortierung, Aufbereitung, Verwertung und Beseitigung verwertbarer Materialien. Querschnitts-, Mess-, Steuer-, Regel- und Kontrolltechniken sowie Lösungen zu Arbeitsschutz und Waste-toEnergy sind ebenso Thema der Messe wie Handel mit Sekundärstoffen und weitere Dienstleistungen im Bereich Recycling-Technologien. Gezeigt werden Produkte, Dienstleistungen, Lösungen und Innovationen für Unternehmen mit innerbetrieblichen Recyclingprozessen. Zudem unterstützt die Messe

Anbieter von Recyclinglösungen darin, ihr Angebot zu verbessern und zu erweitern. Durch die parallel stattfindende SCHÜTTGUT Basel 2013 profitieren die Besucher von Synergien. Auf der SCHÜTTGUT präsentieren die Aussteller unter anderem auch Schüttguttechnologie-Lösungen für Anwender aus dem Bereich Recycling und Entsorgung. Geführte Rundgänge – Guided Tours Die Messeleitung wird, wie schon 2012, sogenannte Guided Tours – geführte Rundgänge auf der Messe – anbieten. Diese finden an beiden Messetagen zu bestimmen Schwerpunkten statt. Ein Tour Guide führt Gruppen von 20 bis maximal 30 Personen – ausgestattet mit Headsets – zu den wichtigsten Innovationen und Produkten des jeweiligen Themenbereichs. An den besuchten Ständen erhält die Gruppe eine individuelle Demonstration von circa 15 Minuten Dauer. Der Vorteil: So können sich Messebesucher schnell und effizient einen Überblick über wichtige Angebote auf der Messe verschaffen! easyFairs Switzerland GmbH St. Jakobs-Strasse 170a CH-4132 Muttenz Telefon +41 (0)61 228 10 07 info@easyfairs.com www.easyFairs.com/SCHWEIZ

OEM-Manometer: das Ende des Manometerzeigers Die Keller AG für Druckmesstechnik präsentiert das besonders kostengünstige, vollelektronische Manometer ECO 1 für alle Standardmessaufgaben. Im Vergleich zu den mechanischen Vorfahren bietet die Digitaltechnik von Keller jetzt hohe Auflösung und Reproduzierbarkeit zu durchaus ähnlichen Preisen. Die Doppelanzeige des ECO 1 aktualisiert den Messwert und den erreichten Minimal- oder Maximalwert zweimal pro Sekunde. Als besonderer Gag kann jeder aktuelle Messwert auf Knopfdruck als Sollwert definiert werden, sodass das Manometer danach als Istwert stets die Abweichungen vom Soll anzeigt.

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Neben der Wahl zwischen fünf unterschiedlichen Masseinheiten bietet die nutzerfreundliche Zwei-Tasten-Bedienung Zugriff auf die gesamte Funktionalität: Gespeicherte Extremwerte können neutralisiert oder das Gerät auf Dauerbetrieb geschaltet werden. Die Kapazität der Batterie reicht im Dauerbetrieb für bis zu 1400 Stunden. Standardmässig schaltet sich das elektronische Manometer etwa 15 Minuten nach dem letzten Tastendruck automatisch ab. Lieferbar ist das handliche ECO 1 in den zwei praxisorientierten Messbereichen von –1…30 bar und 0…300 bar. Im kompensierten Temperaturbereich zwischen 0…50 °C liegt die

Gesamtgenauigkeit des preisgünstigen Standardmanometers bei typisch 0,5 % FS. Die Standardbauform bietet Schutzart IP65 und kann mit der optionalen Schutzhülle bei jedem Wetter zuverlässig auch im Aussenbereich betrieben werden. Zum Lieferumfang gehört eine Montageeinheit zur optimalen Ablese-Ausrichtung im Betrieb. Das Gerät ist auch als Ex-geschützte Version nach 94 / 9 / EG lieferbar. KELLER AG für Druckmesstechnik St. Gallerstrasse 119 CH-8404 Winterthur Telefon +41 (0)52 235 25 25 info@keller-druck.com www.keller-druck.com

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PRODUKTE

Pastillierung von Schmelzen nach den GMP-Richtlinien Pastillen direkt aus der Schmelze auf einem gekühlten Stahlband verfestigt werden.

Gut in Form – GMP-gerechte Pastillierung von Fettalkoholen

Es ist von grundlegender Bedeutung, dass Produkte, mit denen Menschen in Berührung kommen – darunter Arzneimittel, Kosmetikprodukte und Lebensmittel – immer von hoher Qualität sind. Zur sachgerechten Herstellung der Produkte wurden die Richtlinien der Good Manufacturing Practice (kurz GMP-Richtlinien) entwickelt. Insbesondere für Produkte, die besonders anfällig für Kontaminationen (zum Beispiel durch Bakterien) während der Herstellung sind, werden bestimmte Massnahmen empfohlen, um diese Kontamination zu verhindern beziehungsweise auf ein Minimum zu reduzieren. Fettsäuren und Fettalkohole werden in der pharmazeutischen In-

dustrie sehr oft als Hilfsstoffe verwendet und finden sich auch als Inhaltsstoffe in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten wieder. Als Tenside finden sie Verwendung in Seifen und Reinigungsmitteln und kommen darüber hinaus auch als Weichmacher, Verdickungsmittel und Emulgatoren in vielen Cremes, Salben und anderen Pflegeprodukten zum Einsatz. Für den leichteren Transport und zum besseren Vermischen von Fettsäuren und Fettalkoholen können diese Stoffe zu frei fliessenden, in Grösse und Form gleichmässigen Pastillen verfestigt werden. Das Rotoform-System von Sandvik Process Systems ermöglicht eine schnelle und effi ziente Granulierung, bei der die

Durch die Kombination der Rotoform-Methode für das Ablegen von Tropfen auf dem Stahlband und des Stahlbandkühlers ermöglicht das Rotoform-Verfahren von Sandvik Process Systems die Produktion von sehr gleichmässigen und formstabilen Pastillen in hervorragender Qualität. Das geschmolzene Produkt aus Fettsäure oder Fettalkohol wird dem Rotoform-System zugeführt und in Form von gleichmässigen Tropfen auf einem angetriebenen Stahlband platziert. Dabei verfestigen sich die Tropfen zu gleichmässigen Pastillen, indem die Wärme an das Kühlwasser abgegeben wird, das gegen die Stahlbandunterseite gesprüht wird. Die Teile des Rotoform-Systems von Sandvik Process Systems, die mit dem Produkt in Berührung kommen, werden aus Edelstahl und Kunststoffen wie PEEK oder PTFE (Teflon) gefertigt. Dadurch wird die von den GMP-Richtlinien vorgeschriebene regelmässige Reinigung und Desinfektion erleichtert. Dank der optimierten Konstruktion des Systems wird die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Rückständen und Bakterien auf ein Mini-

mum reduziert. Sämtliche Hauben und Gehäuse der Anlage sowie das oberhalb des Rotoformers und des Stahlbandkühlers angebrachte Abluftsystem schützen das Produkt vor einer möglichen Verschmutzung durch die Umgebungsluft und verhindern gleichzeitig das Eindringen von Insekten oder Tieren. Mit der neuen Rotoform-Generation (4G) lassen sich nun auch die regelmässigen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten einfacher durchführen, wodurch die Produktqualität verbessert beziehungsweise auf einem konstant hohen Niveau gehalten werden kann. Mit dem Rotoform-System trägt Sandvik Process Systems dazu bei, dass die GMP-Richtlinien bei der Fertigung von Fettsäuren und Fettalkoholen für den Einsatz in der Pharma- und Kosmetikindustrie einfacher implementiert werden können.

Sandvik Process Systems ZN der Sandvik Materials Technology Deutschland GmbH Salierstrasse 35 D-70736 Fellbach Telefon +49 (0)711 5105 0 info.spsde@sandvik.com www.processsystems.sandvik.com

Kompressoren, ölfrei und flüsterleise

Der Kompressor JUN-AIR OF30225MQ mit integriertem Adsorbtionstrockner liefert Druckluft in medizinischer Qualität bei einem Geräuschpegel von unter 50 dB/A.

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Seit der Präsentation des ersten Kompressors im Jahre 1958 hat JUN-AIR eine führende Position im Marktsegment flüsterleiser und ölfreier Kompressoren erreicht. Mittlerweile werden Jun-Air-Produkte über ein Netz von Vertriebspartnern in über 70 Ländern vertrieben. Dies gewähreistet, dass Servicearbeiten weltweit in der Nähe der Endkunden ausgeführt werden können. Insbesondere für OEMKunden ist dies von höchster Wichtigkeit. Alle wichtigen Normen weltweit werden berücksichtigt und sind gelistet. Alle ölfreien Kompressoren sind für den 100 % -Dauerlauf entwickelt worden und erreichen eine weit überdurchschnittliche Lebensdauer. Durch die kompakte Bauform, die modular aufgebauten Druck-

luftabgänge und Befestigungspunkte können Jun-Air-Pumpen in fast jeder erdenklichen Maschine eingebaut werden. Nebst Aggregaten, die für den Einbau entwickelt wurden, bietet JunAir eine grosse Auswahl an anschlussfertigen Anlagen mit Drucktank, Steuerung, passendem Filter oder Drucklufttrockner an. Eine absolute Spezialität sind die Kompressoren im geschlossenen, gekühlten Schallschutzgehäuse mit niedrigem Geräuschpegel, die sich für den Einsatz direkt am Arbeitsplatz eignen. JUN-AIR ist ein Mitglied des IDEX Konzerns, und die Produkte des ebenfalls zum IDEX gehörenden Herstellers GAST runden die JunAir-Prodktpalette durch eine Viel-

zahl von Verdichtern, Vakuumpumpen und Druckluftmotoren ab. Seit der ersten Stunde werden JunAir-Kompressoren in der Schweiz durch die Firma J.P. Müller AG in Horgen vertrieben. Dank der eigenen Service-Organisation mit vier im Werk ausgebildeten Technikern ist im Störungsfall jederzeit schnell Hilfe vor Ort. Ein Team von Aussendienstmitarbeitern in Vertrieb und Technik unterstützt die anspruchsvolle Kundschaft bereits ab der Vorprojektfase bis hin zur Installation der schlüsselfertigen Anlage. J.P. Müller AG Tödistrasse 48 CH-8810 Horgen Telefon +41 (0)43 244 10 50 info@jpmuellerag.ch www.jpmuellerag.ch

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Berghof Hoch& Nieder-DruckReaktoren Bedien- und Meldegeräte in druckfester Kapselung

Drucktaster in druckgekapseltem Gehäuse aus Gusseisen

Das Produktangebot von Pepperl+ Fuchs, dem Spezialisten für Explosionsschutz, wird erweitert durch Bedien- und Meldegeräte für explosionsgefährdete Bereiche. Zu den weltweit eingesetzten Produkten für Eigensicherheit und Überdruckkapselung kommt nun eine Serie von Vor-Ort Schaltgeräten in der Explosionsschutzart Ex d «Druckkapselung» hinzu. Feldbus-Infrastruktur FieldConnex, Remote I/O Systeme und Eigensicherheits-Barrieren in vielen Variationen, für diese Produkte ist Pepperl+Fuchs weltweit bekannt in der Prozessautomatisierung. Diese Prozess-Interfaces sind meistens Bestandteile des Automatisierungssystems, typischerweise angesiedelt zwischen dem Leitsystem im sicheren Bereich und den Feldgeräten in den explosionsgefährdeten Zonen. Aber auch in modernsten,

durchgehend automatisierten Produktionsanlagen sind nicht alle Schaltvorgänge in die Automatisierung integriert. Vom einfachen Aktivieren der Raumbeleuchtung bis zum Not-Aus in Gefahrensituationen – einige Funktionen müssen nahe am Prozess möglich sein. Hierfür bietet Pepperl+Fuchs ein umfassendes Portfolio an Bedienund Meldegeräten zur Installation in allen gefährlichen und rauen Industrieumgebungen. Basierend auf einer Reihe von robusten und kompakten druckgekapselten Gehäusen sind eine Vielzahl an Schalt- und Überwachungsfunktionen möglich, auch in den höchsten Gefährdungsbereichen IIC für Gasatmosphären und IIIC für staubhaltige Umgebungen. Die Gehäuse, hergestellt aus Aluminium oder Gusseisen, sind platzsparend und optimiert für schnelle Installation und einfache Verdrahtung. Eine umfangreiche Auswahl an Bedienelementen steht zur Verfügung. Drehschalter sind als Ein-Ausschalter oder als Umschalter in verschiedenen Konfigurationen und mit der entsprechenden Beschriftung erhältlich. Druckschalter und Anzeigeleuchten sind einzeln oder in doppelter Anordnung möglich. Es gibt verschiedene Farben, und bei Geräten mit zwei Funktionen können Schalter und Leuchten

beliebig kombiniert werden. Die Bediengeräte werden ergänzt durch Notaus-Pilztaster mit unterschiedlichen Farben, Kontaktkonfigurationen und Verrastungen. Varianten mit Bruchglas sowie Schlüsselentriegelung runden das Produktprogramm ab. Die Sicherheit von Stromkreisen wird unterstützt durch druckgekapselte Sicherungskästen mit unterschiedlichen Sicherungswerten und Polkonfigurationen. Für Überwachungsaufgaben stehen druckgekapselte Fotozellen und Amperemeter zur Verfügung, letztere mit unterschiedlichen Messbereichen und Skalierungen. Transformatoren können integriert werden. Weiterhin umfasst das Produktprogramm Leergehäuse zur Aufnahme von nicht für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen konstruierten Instrumenten. Unterschiedliche Formen und Grössen, mit oder ohne Fenster, erlauben den Einbau einer Vielzahl von Geräten wie Thermoelementen, RTDs, Transmittern oder anderen elektronischen Bauteilen. Pepperl+Fuchs AG Sägeweg 7 CH-2557 Studen Telefon +41 (0)32 374 7680 triedweg@ch.pepperl-fuchs.com www.pepperl-fuchs.ch

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PRODUKTE

Laborgerät zum Absaugen von Flüssigkeiten Typ PH 1669

Chemische Flüssigkeiten abzusaugen ist im Laboralltag eine häufige Aufgabe. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich hat die KNF Neuberger AG für diesen Arbeitsvorgang ein äusserst praktisches Absauggerät entwickelt.

Das neuste Produkt des Pumpenherstellers KNF Neuberger AG ist das Laborgerät PH 1669 zum Absaugen von Flüssigkeiten. Es besteht aus einer chemiefesten Membran-Vakuumpumpe, einer autoklavierbaren, bruchsicheren Auffangflasche aus Polypropylen mit 4 Litern Volumen und einem Vakuum-Controller. Das Labor-Absauggerät ist mit drehbaren Rollen ausgerüstet und lässt sich leicht unter den Labortisch schieben. Der wertvolle Platz auf der Arbeitsfläche bleibt erhalten. Das Gerät misst in der Breite nur rund 23 Zentimeter und kann wahlweise links oder rechts vom Nutzer angeordnet werden. Die chemiefeste, durch einen hydrophoben Sterilfilter geschützte Membranpumpe erzeugt das Vakuum in der Auffangflasche. An zwei separat geführten Absauglei-

tungen lassen sich über Schnellkupplungen zwei Absaugvorrichtungen anschliessen. Es können also zwei Absaugprozesse parallel durchgeführt werden. Das gewünschte Vakuum – und damit die Saugstärke – lässt sich am Vakuum-Controller einstellen. Die leise arbeitende Pumpe läuft nur dann, wenn der aktuelle Ist-Druck in der Auffangflasche über dem eingestellten Unterdruck (Vakuum) liegt. Auf diese Weise ergeben sich ein sehr niedriger Geräuschpegel, ein geringer Energieverbrauch und eine hohe Lebensdauer der Pumpe. Ist die Auffangflasche zu etwa 80 Prozent gefüllt, schaltet sich die Pumpe aus Sicherheitsgründen automatisch aus, und die Flasche wird belüftet. Gleichzeitig leuchtet eine Warnlampe im Bedienfeld des Absauggerätes auf. In diesem Fall

kann durch Drücken einer Taste im Bedienfeld erneut ein Vakuum erzeugt werden, um beispielsweise noch Leitungen zu spülen. Sobald der Nutzer die Taste wieder loslässt, wird die Flasche wieder belüftet. Das Absauggerät für Flüssigkeiten PH 1669 hat sich in der Praxis bereits bestens bewährt. Interessenten können diese KNF-Neuheit gerne selbst auf die Probe stellen, indem sie ein kostenloses Testgerät anfordern.

KNF NEUBERGER AG Pumpen + Systeme Stockenstrasse 6 CH-8362 Balterswil Telefon +41 (0)71 973 99 30 knf@knf.ch www.knf.ch

Filtrationslösungen für die Getränkeindustrie – auch bei H2O2-Sterilisation Getränkeanlagen-Herstellern erhebliche Freiräume in der Gestaltung der Sterilisationstechnologie und der Sicherheit im Umgang mit H2O2 in der Getränke-Industrie.

Bild 1. Die Filterelemente-Baureihe (P) -GSL N erschliesst weite Anwendungsbereiche in der Getränkeindustrie.

Donaldson bietet innovative Lösungen für die Prozessfiltration in der Getränkeindustrie – von der Flüssigkeits- über die Dampf- und Sterilfiltration bis zur prozessgerechten Be- und Entlüftung von Lagertanks. Ergänzt wird das Portfolio um die Filtration für die Druckluftaufbereitung. Eine neue Prozessfilterbaureihe, die durch ihre Materialauswahl die Voraussetzung für eine effiziente Sterilisation mit Wasserstoffperoxid (H2O2) schafft, bringt den

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Ob der Getränkehersteller Wasser filtrieren möchte oder Endprodukte, ob Tanks be- oder entlüftet werden sollen oder ob Dampffilter für den Sterilisationszyklus benötigt werden: Donaldson hat für jede Filtrationsaufgabe, bei der die Getränkeindustrie Filter einsetzt, die passende Lösung. Ein umfassendes Produktportfolio ist ein massgebliches Kriterium für die Auswahl des Filterlieferanten – das ist die zentrale Botschaft, die das Unternehmen auch bei den kontinuierlichen Forschungs- und Entwick lungsaufgaben berücksichtigt. Untermauert wird dies durch Innovationen in der Filtertechnologie, die für höhere Prozesssicherheit sorgen und auch die Kosten der Getränkeproduktion deutlich senken können. Die Filterelemente-Baureihe (P)GSL N (Bild 1), die seit ihrer Markteinführung immer weitere Anwendungsbereiche erschliesst, wurde ursprünglich für die Dampffiltration entwickelt. Inzwischen kommen

diese Edelstahlgewebefilter auch als Vorfilter für die Umkehrosmose zum Einsatz. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise bei hoher Schmutzaufnahmekapazität sowie gleichzeitig geringem Differenzdruck und hoher Durchflussrate ermöglichen sie in vielen Fällen ein Downsizing der Filtergehäuse und -elemente, das sowohl die Kosten für Ersatzfilterelemente als auch den (indirekten) Energiebedarf der Filtration reduziert. Somit tragen diese neuen

Bild 2. Der (P) -SRF N Sterilfilter toleriert Temperaturen bis 180 °C und Wasserstoffperoxid-Konzentrationen bis 5000 ppm und schafft damit die Voraussetzung für einen wirtschaftlichen und sicheren Einsatz der H 2O2-Sterilisation in der Getränkeindustrie.

Filterelemente zu einer effizienten, nachhaltigen Getränkeproduktion bei. Auch für den Luft- und Gas-Sterilfilter (P)-SRF N (Bild 2) haben sich neue und innovative Anwendungsmöglichkeiten ergeben. In der Getränkeindustrie wird dem Sterildampf immer häufiger Wasserstoffperoxid (H2O2) beigemischt, weil auf diese Weise Behälter und Rohrleitung mit deutlich weniger Energieaufwand sterilisiert werden können. Das sehr aggressive H2O2 neigt allerdings dazu, kunststoffbasierte Bauteile von Filterelementen zu zerstören und somit beispielsweise die Integrität von Sterilfiltern schon nach kurzer Zeit massiv zu beinträchtigen. Die Komponentenauswahl bei der (P)-SRF N indes erlaubt den uneingeschränkten Einsatz von Wasserstoffperoxid (bis zu 5000 ppm), ohne einen Verlust der Filterintegrität befürchten zu müssen.

Donaldson Schweiz GmbH Bruggacherstrasse 18 CH-8117 Fällanden Telefon +41 (0)44 302 05 00 CAP-ch@donaldson.com www.emea.donaldson.com

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AUS DEN VERBÄNDEN

Ab dem 1. Januar 2014 ist ChemieXtra das offizielle Organ des SCV

Der SCV stellt sich vor Eine Berufsgruppe, die sich vor vielen Jahren vom Hilfsarbeiter über den halboffiziellen Betriebslaboranten und Chemikanten zum Chemie- und Pharmatechnologen EFZ gemausert hat, bildet sich seit einigen Jahren auch zum Chemietechnologen HFP weiter. Völker, Staaten und Industrien entwickeln und verändern sich laufend und drängen darauf, dass sich auch jeder Einzelne weiter entwickeln muss.

Bild: SCV

Prozessanlagen aus Edelstahl. Qualitätsund Sicherheitsanforderungen haben sich laufend verschärft und müssen ohne Ausnahme eingehalten werden. Neue Sparten wie die Bio- und Nanotechnologie gilt es zu beherrschen. Patrick Merkofer

Stetiger Wandel

Genauso wie sich die Industrie entwickeln musste und entwickelt hat, müssen sich auch Fachkräfte an den künftigen Gegebenheiten ausrichten. Dies erfolgt in der Praxis dadurch, dass die Bildungsverordnungen – welche die Art und Weise beschreiben, wie und in welchen Gebieten eine Fachkraft ausgebildet werden muss – überarbeitet werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit zwischen Berufsverbänden wie dem Schweizerischen Chemieund Pharmaberufe Verband (SCV), Unter-

Bild: © RGtimeline – Fotolia.com

Bleiben wir bei der Industrie: Wer im Internet nach «Chemische Industrie 1900» sucht, wird schnell fündig und erkennt ebenso schnell, dass sich in den letzten hundert Jahren im Bezug auf Produkte, Technik und Organisation in chemischen und pharmazeutischen Unternehmen eine Kulturrevolution vollzogen hat. Statt Mischen von Hand, unter Einbezug einer Holzkelle, sprechen wir heute von auf Hochglanz polierten und automatisierten

Die Aufgabe des SCV

nehmen, die Fachkräfte ausbilden, staatlichen Institutionen wie dem SBFI und den Berufsschulen. Die Förderung der Kooperation und die Ausrichtung auf gemeinsame Ziele sind dem SCV oberstes Ziel. Unser Antrieb ist, dass Unternehmen Fachkräfte erhalten, die nicht nur dem aktuellen Stand gewachsen, sondern auch fit für die Herausforderungen der Zukunft sind. Dadurch sollen Unternehmen Spezialisten bekommen, die Innovation und eine kontinuierliche Verbesserung von Prozessen überhaupt erst ermöglichen. Diese Tatsache wiederum dient auch den Fachkräften selbst, da auf diese Weise interessante Arbeitsplätze in der Schweiz erhalten bleiben.

Auch wir bieten Xtras Wir freuen uns, ab 2014 mit ChemieXtra, als unserem offiziellen Verbandsorgan, gemeinsame Wege zu beschreiten und Ihnen angenehme, nützliche und interessante Extras bieten zu können. Lassen Sie sich überraschen. Selbstverständlich sind wir weiterhin auch online präsent und bieten unseren Mitgliedern und Partnern interessante Weiterbildungen, Besichtigungen und die Möglichkeit eines aktiven Networkings. Kontakt Patrick Merkofer Präsident SCV – Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband praesident@cp-technologe.ch www.cp-technologe.ch

Fachkräfte im Wandel – sie beherrschen heute modernste Technik.

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Brechbühler AG Steinwiesenstrasse 3 CH-8952 Schlieren

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G A S A N A LY S E G E R Ä T E

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CH-4153 Reinach Telefax 061 717 93 30 www.shimadzu.ch

Täfernstrasse 4 CH-5405 Baden-Dättwil Tel. 056 676 70 00 Fax 056 676 70 49 www.waters.com

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 Aquasant Messtechnik AG info@aquasant-mt.com Aquasant mesure technique SA www.aquasant-mt.com

I N S T R U M E N T E L L E A N A LY T I K

I S O L AT O R E N T E C H N I K

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Postfach CH-4009 Basel info@skan.ch

Tel. 061 485 44 44 Fax 061 485 44 45 www.skan.ch

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Tel. +41 44 986 29 29 Fax +41 44 986 29 39 www.muellerag.ch

Brechbühler AG Steinwiesenstrasse 3 CH-8952 Schlieren

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch sales@brechbuehler.ch

GASE/GASVERSORGUNG

K Ä LT E - U N D K L I M A A N L A G E N Ostringstrasse 16 4702 Oensingen Tel. +41 62 388 06 06 Fax +41 62 388 06 01 info@pava.ch

Hofgut 3073 Gümligen Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 info@carbagas.ch www.carbagas.ch

GASGEMISCHE, SPEZIALGASE

Shimadzu Römerstrasse 3 Telefon 061 717 93 33 Schweiz info@shimadzu.ch GmbH

CH-4153 Reinach Telefax 061 717 93 30 www.shimadzu.ch

Täfernstrasse 4 CH-5405 Baden-Dättwil Tel. 056 676 70 00 Fax 056 676 70 49 www.waters.com

Kälte- und Klimaanlagen www.pava.ch

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 info.swiss@kaeser.com

Messer Schweiz AG

KAESER Kompressoren AG www.kaeser.com

Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg

HPLC/ANLAGEN UND ZUBEHÖR

Tel. +41 62 886 41 41 · info@messer.ch · www.messer.ch

Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin Tel. +49 30 809 72 70 CH: fl owspek AG CH-4057 Basel Tel. +41 61 695 96 96 www.knauer.net

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Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

G C - M S / G A S C H R O M AT O G R A P H I E

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LabSolution GmbH

Brünenmattweg 24 4148 Pfeffingen Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 info@labsolution.ch www.labsolution.ch

Täfernstrasse 4 CH-5405 Baden-Dättwil Tel. 056 676 70 00 Fax 056 676 70 49 www.waters.com

K O N D E N S ATA B L E I T E R Industriestrasse 32 Postfach 18 CH-3175 Flamatt ANDRÉ RAMSEYER AG Tel. 031 744 00 00 Fax 031 741 25 55 info@ramseyer.ch www.ramseyer.ch

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Medizintechnik Zielstrasse 23 • CH-9050 Appenzell T +41 (0) 71 787 47 33 • F +41 (0) 71 787 47 34 www.koch-kaelte.ch • info@koch-kaelte.ch

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KRYOTECHNIK Hofgut 3073 Gümligen Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 info@carbagas.ch www.carbagas.ch

Labtec Services AG

Nordstrasse 9 5612 Villmergen T 056 619 89 19 F 056 619 89 18 info@labtec-services.ch www.labtec-services.ch

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Medizin

Industrie

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TesT KG

Graf-Zeppelin-Straße 22b · 51147 Köln Tel. 02203 92297-0 · Fax 02203 92297-5 info@lasitec.de · www.rainer-gmbh.de

Bösch 63 · 6331 Hünenberg Telefon +41 41 785 60 10 Telefax +41 41 785 60 15 test@test-ag.ch · www.test-ag.ch

LC/MC

LabSolution GmbH

Brünenmattweg 24 4148 Pfeffingen Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 info@labsolution.ch www.labsolution.ch

Täfernstrasse 4 CH-5405 Baden-Dättwil Tel. 056 676 70 00 Fax 056 676 70 49 www.waters.com

Rikonstrasse 7 CH-8310 Grafstal

Pharma

SPECTRO Analytical Instruments GmbH

M AT E R I A L P R Ü F M A S C H I N E N

PMI-Labortechnik GmbH

PMI-Labortechnik GmbH

M A T E R I A L A N A LY S E

LADUNGSSICHERUNGSTECHNIK

Medizintechnik Zielstrasse 23 • CH-9050 Appenzell T +41 (0) 71 787 47 33 • F +41 (0) 71 787 47 34 www.koch-kaelte.ch • info@koch-kaelte.ch

Steinwiesenstrasse 3 CH-8952 Schlieren

M E S S - U N D R E G E LT E C H N I K

ProMinent Dosiertechnik AG

SPECTRO Analytical Instruments GmbH Boschstr. 10 · D-47533 Kleve Tel. +49 (0)2821 892 21 09 Fax +49 (0)2821 892 22 10 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

LCMS

Täfernstrasse 4 CH-5405 Baden-Dättwil Tel. 056 676 70 00 Fax 056 676 70 49 www.waters.com

RUDOLF RUDO RU DOLF DO LF W WECHSLER ECHS EC HSLE HS LER LE R Gartenstrasse 5 4127 Birsfelden/BL Telefon +41 61 312 09 49 Telefax +41 61 312 09 34

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN

Shimadzu Römerstrasse 3 Telefon 061 717 93 33 Schweiz info@shimadzu.ch GmbH

CH-4153 Reinach Telefax 061 717 93 30 www.shimadzu.ch

LUFTTECHNISCHE ARBEITSPLÄTZE

MS/MS

Hauptstrasse 2 9030 Abtwil/SG Tel. +41 71 311 27 41 Fax +41 71 311 41 13

Mythenstrasse 4 CH-5430 Wettingen info@denios.ch

LABORGERÄTE

LÜFTUNGSHYGIENE

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Tel. +41 41 259 65 65 info@kinematica.ch Fax +41 41 259 65 75 www.kinematica.ch

Täfernstrasse 4 CH-5405 Baden-Dättwil Tel. 056 676 70 00 Fax 056 676 70 49 www.waters.com

DENIOS AG Umweltschutz und Sicherheit

HÜGLI-LABORTEC AG

info@hugli-labortec.ch Laboreinrichtungen & -messtechnik www.hugli-labortec.ch

Trockenloostrasse 85 CH-8105 Regensdorf Tel. +41 44 870 61 11 Fax +41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

MS

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4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 Aquasant Messtechnik AG info@aquasant-mt.com Aquasant mesure technique SA www.aquasant-mt.com

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