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April 2020
KUNSTSTOFF XTRA OFFIZIELLES ORGAN VON K U N S T S T O F F. s w i s s
DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG
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GENIESSEN
ERLEBEN
VERWÖHNEN
VERPACKUNGSTECHNIK ENTSPANNEN SCHLEMMEN GESTALTEN
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EDITORIAL
Das geht ans Eingemachte Das Coronavirus lässt niemanden kalt. Das Virus breitet sich nicht nur in der Bevölkerung aus. Es verpasst auch der Wirtschaft einen Fieberschub:
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Flüge werden eingestellt, Grossveranstaltungen abgesagt, Hotelreservationen storniert, Restaurants und Bars bleiben geschlossen. Während sogenannt systemrelevante Betriebe (Hersteller von Medtechprodukten, Logistikunternehmen) an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, bangen andere um Aufträge und neue Projekte, ja um ihre Existenz. Kurzarbeit ist wieder ein Thema und die Arbeitslosenzahlen steigen. Das geht ans Eingemachte. In China begann Mitte März – zwei Monate nach der Abriegelung – die Zahl der Neuinfizierten zu sinken. Nimmt man China als Referenzland, so wäre der Höhepunkt der Infektion bei uns, optimistisch gedacht, etwa Ende April erreicht, also dann, wenn Sie diese Zeilen lesen. Stehen wir das also durch und hoffen, dass die von den verschiedenen Ländern getroffenen Massnahmen greifen und wir bis im Mai/Juni den Virusschock überwunden haben. Vielleicht bleibt dann in unserem Verhalten und in unserer Erinnerung auch hängen, dass nicht jede Konferenz, jedes Meeting in der realen Welt stattfinden muss und dass in den Ballungsgebieten Peking, Shanghai, Lanzhou, Hongkong und Wuhan die Luftqualität schon lange nicht mehr so gut war wie zur Zeit der Ausgangssperre. Wann der Höhepunkt der Pandemie in den einzelnen Regionen erreicht sein wird, wissen wir nicht. Genau so wenig wissen wir, wie rasch die Wirtschaft nach dem Umschalten auf «go» wieder anfahren kann. Der Bundesgestellt und verspricht unbürokratische, schnelle Hilfe. Mit 42 Mrd. Franken ist das Hilfspaket mit grosser Wahrscheinlichkeit unterdotiert. In der Finanzkrise haben die Schweizer Nationalbank und der Bund alleine für die UBS 60 Mrd. Franken bereitgestellt, um das systemrelevante Institut zu retten. Wenn wir verhindern wollen, dass die Unternehmensstruktur der Schweizer Wirtschaft zerstört wird und damit die Stützpfeiler unseres Wohlstands, dann müssen 100 Mrd. Franken her. Dies zumindest fordern zwei ETH-Wirtschaftsprofessoren. Für einmal soll geklotzt und nicht gekleckert werden.
Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com 4/2020
Medizinaltechnik
rat hat ein Unterstützungsprogramm für betroffene Firmen in Aussicht
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INHALTSVERZEICHNIS
Bild: Adobe Stock
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FOKUS Ein Winzling trifft den Nerv der Wirtschaft
Der Winzling ist ein Virus und die durch diesen verursachte Krankheit trägt den offiziellen Namen Covid-19, kurz für «coronavirus disease 2019» oder auf Deutsch Coronavirus-Krankheit 2019. Wie sich Unternehmen der Kunststoffindustrie auf die Pandemie vorbereitet und welche Massnahmen sie ergriffen haben, erläutern verschiedene Exponenten der Branche.
AUTOMATION Industrie 4.0 im Leichtbau
Das Fiber Patch Placement System Samba versetzt Hersteller von Luft- und Raumfahrtkomponenten in die Lage, die Multi-Material Faserablage von geometrisch komplexen Bauteilen in einem integrierten Produktionssystem zu automatisieren.
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MASCHINEN/ PERIPHERIE Besserer Halt beim Fräsen
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MEDIZINTECHNIK Packmittel, mehr als nur Behältnis
Pharmazeutische Packmittel, insbesondere Primärpackmittel, die in unmittelbarem Kontakt mit der Arzneiform stehen oder potenziell mit ihr in Kontakt kommen können, sind oft viel mehr als nur Behältnisse. Sie müssen unterschiedliche und äusserst anspruchsvolle Anforderungen erfüllen. Hier spielen TPE-Werkstoffe ihre Stärken aus.
IMPRESSUM
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Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 10. Jahrgang (2020) Druckauflage 5200 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2019 4610 Exemplare total verbreitete Auflage 1372 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller
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Die Entwicklung und Realisierung von ergonomischen Arbeitsplätzen ist die Kernkompetenz der Firma Asstec. Das Spektrum reicht von Montage-, Prüf- und Versandarbeitsplätzen bis hin zu Fertigungszellen für die industrielle Produktion. Für Tischplatten, Verblendungen wie auch zum Bau von Warenträgern, Schütten, Schubladen oder Regalen verwendet der Spezialist High-Pressure-Laminate, die auf einer CNC-Oberfräse bearbeitet werden.
Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10, Postfach CH-6302 Zug Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com, www.sigwerb.com Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Alte Bahnhofstrasse 9a CH-5610 Wohlen Telefon +41 56 619 52 52 Telefax +41 56 619 52 50 info@sigimedia.ch Redaktion Marianne Flury Telefon +41 32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com Thomas Meier Telefon +41 79 310 01 59 thomas.meier@sigwerb.com
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PUBLIREPORTAGE
Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch
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Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2020 by SIGWERB GmbH, CH-6302 Zug
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INHALTSVERZEICHNIS
VERARBEITUNG Spritzguss für kleinere Losgrössen
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VERBAND
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FÜGETECHNIK Ein Leitfaden für die Praxis
Ende Januar wurde an der Swiss Plastics Expo erstmals ein Award für herausragende Leistungen aus der Kunststoffindustrie verliehen. Sieger der Kategorie Business war die Injex AG.
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VERPACKUNGEN Neue Verpackungskreisläufe bilden
Das Kleben ist eine der ältesten und wichtigsten Verbindungstechniken der Menschheit. Der älteste von Menschen eingesetzte Kleb- und Dichtstoff ist vermutlich die tonhaltige Erde, die für den Bau von Hütten verwendet wurde. Später kamen Asphalt (Erdpech), Baumharz und Holzteer dazu, die vor allem für den Bau von Waffen und Werkzeugen ihre Anwendung fanden.
Wie können Verpackungen im Kreislauf gehalten werden? Das ist die entscheidende Frage für die Erfüllung der Vorgaben der EU-Kunststoffstrategie. Und sie ist grundlegend, um den Ausbau der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz weiter voranzutreiben.
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COMPOSITES Zukunftserwartungen hellen sich leicht auf
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ZUM TITELBILD
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NEWS
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TERMINE
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PRODUKTE
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LIEFERANTEN VERZEICHNIS
DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG
Going further with Experience. Über 70 Jahre sprechen eine klare Sprache: Als langjähriger Partner von lokal sowie global agierenden Unternehmen steht ENGEL weltweit für verlässliche Lösungen. Unsere Erfahrung, verbunden mit der Leidenschaft für unsere Arbeit, hat uns vor 30 Jahren zu einer der bahnbrechendsten Entwicklungen unserer Firmengeschichte inspiriert: Wir haben damals begonnen, auf Holme zu verzichten, und damit einen Meilenstein in unserer Branche gesetzt. Die Holmlos-Technologie sorgt für einen barrierefreien Werkzeugbereich,
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WIRTSCHAFT
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Zum 14. Mal hat Composites Germany aktuelle Kennzahlen zum Markt für faserverstärkte Kunststoffe erhoben.
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noch mehr Präzision und hervorragende Werkzeugschonung. Mit diesem Konzept machen wir unsere Kunden nachhaltig erfolgreich – von 1989 bis heute.
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Fokus
Coronavirus Covid-19
Ein Winzling trifft den Nerv der Wirtschaft Der Winzling ist ein Virus und die durch diesen verursachte Krankheit trägt den offiziellen Namen Covid-19, kurz für «coronavirus disease 2019» oder auf Deutsch Coronavirus-Krankheit 2019.
Das Coronavirus hält die ganze Welt in Atem, wenn auch die Nationen verschieden rigoros handeln. China, Ursprungsland des Virus, hat – nachdem eine Viruswarnung im Dezember 2019 «totgeschwiegen» wurde – im Januar die 11-MillionenStadt Wuhan in der Provinz Hubei abgeriegelt. Ungefähr Mitte März war gemäss der offiziellen Statistik der Höhepunkt bezüglich Anzahl Infizierter und Toter erreicht. Die Abschottungsmassnahmen zeigen Wirkung: Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt seither stetig ab. Italien ist mit über 28 719 Infizierten und 2978 Toten (Stand 16.3.) das am stärksten betroffene Land in Europa. Nachdem anfänglich «nur» die Lombardei und 14 Provinzen in Norditalien von Sperrmassnahmen betroffen waren, hat Regierungschef Giuseppe Conte am 10. März das ganze Land zur Sperrzone erklärt. Eher verhalten reagierte anfangs die Schweiz auf die Pandemie. Neben einem Verbot für Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen und den üblichen Empfehlungen, wie Händewaschen, Abstandhalten, Reisen wenn möglich einschränken, blieben die Grenzen zu unserem südlichen Nachbarland weiterhin offen. Immerhin arbeiten bis zu 68 000 Grenzgänger im Tessin. Als Erstes rief der Kanton Tessin den Notstand aus. Am 13.3.2020 zog auch der Bundesrat die Schraube an und entschied, dass ab 16. März 2020 alle öffentlichen Schulen und nicht lebensnotwendigen Geschäfte geschlossen bleiben. Wesentlich entschiedener handelte Ös terreich. Die Alpen-Republik stellte am 11. März 2020 den Personen-Zugverkehr von und nach Italien ein. Am 13. März wurde diese Massnahme auf die Schweiz ausgeweitet. Der Autoverkehr wird kontrol4
Bilder: zvg
Marianne Flury
Dr. Andreas Spittel
Patrick Semadeni
liert und laut Bundeskanzler Sebastian Kurz gilt ein Einreisestopp für Personen aus Italien. Bis am 11.3.2020 waren in Österreich 206 mit dem Coronavirus infizierte Personen bestätigt. Deutschland führte ab 16. März umfassende Kontrollen und Einreiseverbote an den Grenzen zur Schweiz, Österreich, Frankreich, Luxemburg und Dänemark ein. Bis am 16.3. waren in Deutschland 10 999 Infizierte gemeldet und 20 Tote. Wie sich Unternehmen der Kunststoffindustrie in der noch frühen Phase des Coronavirus (Stand 13.–16.3.2020) auf die Pandemie vorbereitet und welche Massnahmen sie getroffen haben, zeigen die folgenden Statements.
men. Wenn die Grenzgänger nicht mehr zur Arbeit kommen könnten, wären die Folgen für uns nicht absehbar. Kurzfristig lässt sich der Betrieb sicherlich noch aufrechterhalten, aber nach einigen Tagen, spätestens nach einer Woche, wäre es nicht mehr möglich.» Büroarbeiten werden, wenn immer möglich, vom Homeoffice aus erledigt. «Wir sind daran, die Leitungskapazitäten in unserem IT-System zu
Kanton Tessin ist besonders exponiert Aus dem Tessin, das durch die Tausenden von Grenzgängern aus Italien besonders exponiert ist, berichtet Andreas Spittel, Direttore Commerciale von Rex Articoli Tecnici. «Wir versuchen, die Produktion so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, reduziert zwar, aber so, dass die Kunden dies möglichst nicht zu spüren bekom-
Massnahmen, gestützt auf die Vorgaben des BAG Alle angefragten Unternehmen haben die allgemein gängigen Massnahmen in ihren Betrieben getroffen, wie regelmässiges Händewaschen, Aufstellen von Desinfektionsmitteln, Verteilen von Schutzmasken, keine Hände schütteln, einen Abstand von zwei Metern zur nächsten Person einhalten, keine Ansammlungen von grösseren Gruppen, Begrenzung der Anzahl Mitarbeiter pro Büroraum, sofern möglich Homeoffice, Geschäftsreisen werden nur bewilligt, wenn absolut nötig.
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erhöhen, damit der Zugriff von extern auf unser IT-System auch für eine grössere Anzahl von Personen sichergestellt wird», so Spittel weiter. Auch wenn die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft zum jetzigen Zeitpunkt schwierig einzuschätzen sind, findet Spittel doch noch etwas Positives an der Situation. So gibt es Kunden, die ausgefallene Lieferungen von Lieferanten aus China oder anderen Teilen Asiens kompensieren müssen. Dadurch sei von einigen Kunden ein deutlich erhöhtes Auftragsvolumen bei Rex Articoli eingegangen. Fast zeitgleich, als Spittel diese Angaben machte, beschloss der Kanton Tessin die Schliessung aller Firmen im Zeitraum vom 18. bis 21. März.
Von der Nachfrage überrannt Bereits in einer frühen Phase der Ausbreitung der Pandemie bekam die Semadeni AG den Virus zu spüren. Als Hersteller und Lieferant unter anderem von Produkten für den Medizinbereich, wurde das Unternehmen durch die Nachfrage nach Mundschutz, Handschuhen, VollsichtSchutzbrillen und Overalls überrannt. «Wir erhalten gewisse Produkte wie Handschuhe, die wir aus Deutschland importieren,
Momentaufnahme am 16.3.2020 Über 6600 Personen sind bisher weltweit an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, rund 168 000 gelten als infiziert. Inzwischen sind 150 Länder betroffen (16.3.2020). Die Zahlen nehmen weiterhin sprunghaft zu. Zum Vergleich: An Sars (severe acute respirator y syndroms) starben 2002/2003 etwa 1000 Personen. Laut Robert-Koch-Institut sterben jedes Jahr zwischen 290 000 bis 650 000 Menschen an Grippe. Dieser Beitrag ist eine Momentaufnahme, geschrieben im Wissen, dass die Zahlen beim Lesen dieser Zeilen längst überholt sind, in der Hoffnung aber auch, dass bis dahin die Tendenz der Anzahl Neuinfizierter sinkend ist und mit einer baldigen Normalisierung auch der Geschäftstätigkeiten gerechnet werden kann.
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Fokus
Christian Morf
Gerhard Böhm
nicht mehr infolge Ausfuhrbeschränkungen. Dazu erleben wir eine erhöhte Nachfrage nach Behältern und Flaschen, die wir aktuell aufgrund hoher Lagerhaltung und eigener Produktion meist befriedigen können. Schutzmasken hingegen sind schon seit einigen Wochen ausverkauft», berichtet Geschäftsführer Patrick Semadeni. In der Administration ermöglicht das Unternehmen Homeoffice. In der Produktion und Logistik sei genügend Platz vorhanden, um den vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) geforderten Abstand zwischen den Beschäftigten zu gewährleisten (So cial Distancing). «Wir haben Pandemiepläne für die Produktion, stehen jedoch einer noch nie dagewesenen Situation gegenüber, welche die Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gleichermas sen fordert. Wir sehen das ja deutlich bei besonders betroffenen Branchen wie Tourismus und Reisen», führt Semadeni weiter aus. Und mit Blick in die Zukunft sagt er: «Niemand kann sagen, wie lange die Pandemie dauert, wann ein Impfstoff kommt, wie viele Infizierte und Opfer es noch geben wird. Was jedoch wahrscheinlich erscheint, ist, dass es irgendwann auch eine Post-Covid-Phase gibt, in der sich vieles wieder normalisieren wird.
halb das Virus eng verfolgt und bereits Ende Januar die ersten Vorkehrungen weltweit getroffen. Nebst den üblichen Hygiene- und Verhaltensmassnahmen wurde alles auf gegenseitigen Abstand eingestellt und ein Office splitting eingeführt. Das heisst, die Büromitarbeiter sind in Einzelbüros umgezogen. Mehrere Mitarbeiter arbeiten auch vom Homeoffice aus. Zudem haben wir in unserem Personal restaurant die Abstände vergrössert und das Restaurantpersonal trägt Handschuhe und Schutzmaske», erläutert Christian Morf, Vice President Sales & Marketing. Entsprechend gut aufgestellt ist das Unternehmen und es läuft alles quasi im «courant normal». «Unsere Rohstoffe sind auch für die nächsten Monate gesichert. Auch unsere Logistik (Lw-Anlieferungen) haben wir schon vor Wochen «hinter Glas und ohne Kontakt» versetzt», so Morf weiter. Für den Fall, dass die Grenzen für den Warenverkehr geschlossen würden, hat das Unternehmen mit verschiedenen Lagern in zahlreichen Ländern Vorsorgemassnahmen getroffen.
Rohstoffe sind für die nächsten Monate gesichert Die Ems-Chemie AG hat bereits sehr früh Massnahmen gegen das Coronavirus eingeführt. «Wir beschäftigen in China mehr als 600 Mitarbeiter und haben des-
Hohe Fertigungstiefe ist von Vorteil Eines der ersten Unternehmen im deutschsprachigen Raum, das eine Grossveranstaltung (Technologie-Tage) absagte, war Arburg. Seither sind die Direktiven klar: Mitarbeitende aus Lossburg reisen nicht in ausgewiesene Risikogebiete. Auch für andere Länder wird gut überlegt, ob eine Dienstreise zum aktuellen Zeitpunkt 5
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sinnvoll ist (Stand 13.3.2020). «Wir sind froh über unseren zentralen Fertigungs standort in Lossburg und die hohe Fertigungstiefe von über 60 Prozent. Im Moment verzeichnen wir in unserer eigenen Lieferkette keine negativen Auswirkungen in Zusammenhang mit der CoronavirusSituation. Das heisst: Wir sind uneingeschränkt lieferfähig und rechnen momentan auch nicht mit Engpässen», betont Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb. Mitarbeitende weltweit werden über das Intranet fortlaufend und aktuell über Massnahmen zur Prävention im Zusammenhang mit dem Coronavirus informiert. In Lossburg wurde zusätzlich eine Hotline des Betrieblichen Gesundheitsmanagements eingerichtet, wo individuelle Fragen beantwortet werden. «Auch in den Niederlassungen stark betroffener Länder halten wir den Betrieb uneingeschränkt aufrecht. In China haben die meisten Mitarbeitenden in den vergangenen Wochen von zuhause aus gearbeitet. Dies geschieht in Italien und Dänemark momentan auch. In China gibt es bereits erste Indikationen, dass sich die Geschäfte langsam wieder normalisieren. Die Aufträge sind jedenfalls da. Generell ist die weltweite Verbreitung des Coronavirus derzeit ein unkalkulierbares Risiko. Aktuell können wir noch nicht beziffern, wie die Pandemie im Einzelnen unsere Umsätze beeinträchtigen wird. Welche Auswirkungen sich daraus noch ergeben, müssen wir abwarten», sagt Böhm abschliessend.
Reisestopp für alle Standorte Auch die KraussMaffei Group, die Teil der ChemChina ist, war mit Stand vom 12. März weltweit virenfrei. Dennoch ist das Unternehmen durch die Coronapandemie, wie viele andere Firmen auch, betroffen. «In China haben wir unsere Mitarbeiter für einige Wochen ins Homeoffice bzw. in Heimquarantäne geschickt. Seit Montag (9.3.2020) herrscht an unseren Standorten in Haiyan und Shanghai wieder Regelbetrieb. Aber für alle Standorte gilt ein Reisestopp. Viele Mitarbeiter an unseren europäischen Standorten und in der Münchener Konzernzentrale arbeiten von zuhause aus, sofern dies möglich ist», erläutert Uli Pecher, Leiter Unternehmenskommunikation, die Situation. Neben den 6
Uli Pecher
Ute Panzer
aktuell verfügten Massnahmen, wie Reisestopp bilden mehrerer Task Forces intensive interne Kommunikation (u.a. über Symptome, Risikogebiete in Europa, Verhaltensmassnahmen bis hin zu Hygienetipps), Einschränken des Kantinenbetriebs, verfügt das Unternehmen auch über einen Eskalationsplan und einen Notfallplan. All diese Vorkehrungen haben zum Ziel, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.
ve Hotline und Ersatzteilabteilung den weltweiten Kunden weiterhin uneingeschränkt per Telefon und E-Mail zur Verfügung stehen. Die weltweiten Ersatzteillager ausserhalb der Engel Produktionswerke in Schwertberg, St. Valentin und Dietach operieren im Normalbetrieb.
Rigorose Massnahmen
Bereits seit Anfang Februar hat Sumitomo (SHI) Demag Massnahmen zur Virusprävention eingeleitet und anschlies send einen Pandemie-Krisenstab betriebsintern eingerichtet. «Wir haben den «Chinese New Year»-Urlaub um zwei Wochen verlängert, dadurch wurden im Februar in China keine Maschinen produziert. Aktuell starten wir mit weitestgehend keinen Beeinträchtigungen und voller Werkskapazität in den März. Und was noch erfreulicher ist, mit keinem Coronavirus-Fall in Ningbo», beschreibt CEO Gerd Liebig die
Zu rigorosen Massnahmen hat Engel Austria gegriffen. In enger Abstimmung mit dem Health-Team und der Belegschaftsvertretung hat die Engel Geschäftsführung beschlossen, die für zwei Tage kommunizierte Schliessung des Stammwerks in Schwertberg bis einschliesslich 15. April 2020 zu verlängern. Für die Produktion, Fertigung und Montage im Grossmaschinenwerk in St. Valentin und auch im Roboterwerk in Dietach gilt dieselbe Regelung. Grund hierfür ist die insgesamt stark steigende Zahl an Neuinfektionen im regionalen Umfeld. Mit den Werksschlies sungen möchte Engel dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Engel Austria bestätigte am 21. März 2020 einen sechsten Corona-Fall in seinen österreichischen Werken. «Wir sind mit allen betroffenen Kollegen in Kontakt. Sie sind zu Hause und es geht ihnen den Umständen entsprechend gut bzw. sie sind bereits auf dem Weg der Besserung», informiert Ute Panzer, Vice President Marketing & Communications. Die Geschäftsführung teilt zudem mit, dass der Vertrieb, die Anwendungstechnik und der Service inklusi-
Geringe Einschränkungen in der Lieferkette
Gerd Liebig
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Lage am 16. März. Die Kollegen in Japan arbeiten seit zwei Wochen schon von zuhause im Angestelltenbereich, wir haben ausreichend VPN-Zugänge erworben und die Prozesse so definiert, dass die Kernprozesse ortsunabhängig funktionieren. Dank des weltweiten Verbunds der Sumitomo Demag Gruppe mit Standorten in Deutschland, China und Japan, haben wir in unserer Lieferkette nur geringe Einschränkungen und Verzögerungen, die wir bisher wirksam kompensieren konnten», betont Liebig. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der CEO bestenfalls einen gleichbleibenden, vielleicht leicht fallenden Umsatz. Der Auftragseingang werde deutlich steigen. «Es wird ein schwieriges Jahr, aber der Trend zu vollelektrischen Maschinen und die diversen Fördermöglichkeiten helfen uns als Weltmarktführer bei vollelektrischen Maschinen sehr. Auch Verpackung und Medizin sind unverändert stark.»
Fertigungs- und Montageteams sind aufgeteilt «Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand:16.März) sind wir (Gott sei Dank) noch nicht direkt betroffen», erklärt Michael Wittmann, CEO der Wittmann Group. «Unsere vier Produktionsstätten in Österreich sind in Betrieb, wobei speziell in unserem Maschinenwerk in Kottingbrunn eine freiwillige Reduzierung der Schichtkapazitäten vorgenommen wurde. Das gesamte Fertigungsund Montageteam wurde in unterschiedliche Gruppen eingeteilt, die sich zeitlich getrennt voneinander in den Produktionslinien und bei den Fertigungsmaschinen aufhalten. Damit soll im Fall einer möglichen Infektion eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin ein kompletter Ausfall der Produktion verhindert werden. Selbstverständlich haben wir strengste Hygieneund Sicherheitsauflagen mit grossen Abständen zwischen den Personen eingeführt. Des Weiteren arbeiten bereits sehr viele Personen in Homeoffices, um
Michael Wittmann
René Ziswiler
auch bei einer weiteren Verschärfung der Situation (komplette Ausgangssperre oder Quarantäne der Firma), weiterhin für den technischen Support und Ersatzteillieferungen bereit zu stehen. Unsere Reisetätigkeiten sind mit Stand heute komplett zum Erliegen gekommen, mit Ausnahme von Besuchen von Servicetechnikern (sprich: Notfälle).» Der Ausbruch des Coronavirus in China hat die Geschehnisse in Europa vorweggenommen. Die behördlichen Vorgaben der chinesischen Lokalregierung haben bei der chinesischen Niederlassung von Wittmann in Kunshan zu einer Verlängerung der Neujahrsfeiertage (und somit Betriebsschliessung) auf insgesamt 3 Wochen geführt. «Nach Wiedereröffnung konnte die Produktion erst graduell aufgenommen werden, da einerseits Teile der Belegschaft nicht anreisen durften, andererseits Lieferbetriebe ebenfalls erst allmählich ihre Aktivität aufnehmen konnten. Die Produk tionstätigkeit ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nur mehr geringfügig beeinträchtigt. Unsere Belegschaft befindet sich fast ausnahmslos wieder am Arbeitsplatz und es ist absehbar, dass sich die Situation generell sehr kurzfristig wieder normalisieren wird», sagt Wittmann zur Situation in China. Und zur Lage in Österreich erklärt er: «Sollte unsere Produktion in Österreich
grossflächig von Quarantäne-Massnahmen betroffen sein, dann werden wir das nicht vollständig auffangen können. Dazu ist die Produktion und sind die einzelnen Arbeitsplätze zu standort- und maschinenabhängig. Der technische Servicedienst und die Ersatzteilversorgung werden in allen Fällen aufrechterhalten bleiben.»
Normalbetrieb nach den Sommerferien Bereits in einem sehr frühen Stadium bekamen Kulturschaffende und Veranstalter die Pandemie zu spüren. So auch die Messe Luzern, die Ende Februar, keine Woche vor der Durchführung, die AM Expo absagen respektive verschieben musste. «Ich vermute, dass sich die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus bis in den Juni hinziehen werden. Grundsätzlich stellen wir uns drauf ein, nach den Sommerferien wieder normal arbeiten zu können», schätzt Messeleiter René Ziswiler die Lage ein. Ein regelmässig aktualisierter Report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über die weltweite Verbreitung des Covid-19 ist abrufbar unter dem Link: https://www. who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/situation-reports n
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Medizintechnik
Thermoplastische Elastomere in der Medizin
Packmittel, mehr als nur Behältnis
Pharmazeutische Packmittel, insbesondere Primärpackmittel, die in unmittelbarem Kontakt mit der Arzneiform stehen oder potenziell mit ihr in Kontakt kommen können, haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wie auch Anwendbarkeit des Arzneimittels. Typische Beispiele hierfür sind vorgefüllte Spritzen (Fertigspritzen) oder Injektionsfläschchen (Vials) mit Verschlussstopfen, die neben der Behältnisfunktion auch zur Applikation des Arzneimittels verwendet werden. Eine Vielzahl von Verpackungsfehlern – immerhin sind diese mit 35 Prozent an den berichtspflichtigen jährlichen Meldungen an die Arzneimittelkommission (AMK) vertreten – führten zu einem sehr umfangreichen Anforderungskatalog, der vor Zulassung geprüft und erfüllt sein muss. Verpackungsfehler können u.a. Bruch, Trübungen und Partikelbildungen in Injektionslösungen sein oder mögliche Wechselwirkungen zwischen Primärverpackung und Arzneiform.
Hohe Anforderungen an Packmittel Neben der Schutzfunktion, die z. B . vor Verlust, Abbau aufgrund von Oxidation oder Lichteinwirkung sowie vor mikrobieller Kontamination bewahren soll, ist auch die Sicherheit des Arzneimittels zu gewährleisten. Das bedeutet z. B ., dass die verwendeten Verpackungsmaterialien keine toxikologisch relevanten Substanzen in die Formulierung abgeben dürfen. Darüber hinaus müssen weitere Normen eingehalten werden. Dazu zählen ISO 22000 und FSSC 22000 (Zertifizierung für Lebensmittelsicherheit), BRCGS (Global Standard for Food Safety) und International Featured Standard (eine Reihe von Lebensmittel-, Produkt- und Servicestan8
Quelle: Actega
Packmittel für Medizin und Pharma müssen unterschiedliche und äusserst anspruchsvolle Anforderungen erfüllen. Hier spielen TPE-Werkstoffe ihre Stärken aus.
Actega bietet mit Provamed eine Reihe von TPE-Werkstoffen an, die speziell für die Anforderungen an medizintechnische und pharmazeutische Produkte entwickelt wurden.
dards). Das Europäischen Arzneibuch und die United States Pharmacopoeia (USP) fordern darüber hinaus, dass sowohl für jedes neue, als auch für jedes geänderte Packmittel nachgewiesen wird, dass dieses für den bestimmungsgemässen Gebrauch des jeweiligen Arzneimittels geeignet ist. Es muss eine Vielzahl der Materialeigenschaften selbst – physikalische und mechanische Eigenschaften, Verarbeitbarkeit, Chemikalienbeständigkeit, Sauberkeit, Hygiene oder dessen Sterilisierbarkeit – geprüft werden. Einzelne Primärpackmittel – dazu zählen die Pharmastopfen und pharmazeutischen Verschlüsse von Injektionsfläschchen (Vials) – bedürfen weiterer Nachweise, wie sie USP 381/EP 3.2.9. (Elastomeric Closures for injections – Chemie und Eindringtest) vorschreiben. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um den Nachweis der Biokompatibilität sowie um physikalischchemische und Funktionstests.
Werkstoffe für hohe Ansprüche Unter hohen Ansprüchen an Hygiene und Sauberkeit wurden die Provamed-TPE compoundiert und die notwendigen Tests durchgeführt. Die Biokompatibilität, d.h. dass die Materialien oder Werkstoffe im direkten Kontakt mit lebenden Geweben keinen negativen Einfluss auf deren Stoffwechsel haben, wurde in Vitro nachgewiesen und hohe Erwartungen an Migrationsarmut, Verträglichkeit bei Körperkontakt und FDA Konformität konnten erfüllt werden. In physikalisch-chemischen Tests wurden verschiedene Lösungen angesetzt und diese auf ihre Eigenschaften oder Veränderungen geprüft, wobei weder Trübungen oder Farbe, noch Schwermetalle, flüchtige Sulfide oder Ammonium auszumachen oder organische und anorganische Verunreinigungen festzustellen waren. 4/2020
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Medizintechnik
Strenge Tests für Verpackungen In den Funktionstests schliesslich wurden Fragmentierung, Selbstabdichtung und Durchstechbarkeit überprüft. Dabei wurde nachgewiesen, dass auch beim mehrfachen Einstechen in das TPE-Material keinerlei Reste an der Nadel haften bleiben oder in der Prüflösung zu finden waren. Damit kann der Gefahr einer Partikelkontamination wirksam entgegengewirkt werden. Die Dichtungsfunktion stellt sicher, dass keine Bestandteile des Arzneimittels oder des Impfstoffes aus- oder Mikroorganismen eintreten. Auch die Gas- und Wasserdampfpermeation konnte auf ein Mindestmass reduziert werden. Um die Self-Sealing Eigenschaften für den sicheren Wiederverschluss zu bestätigen, muss im Test die fragliche Probe mindestens zehnmal durchstochen werden und darf in keinem Fall Leckagen aufweisen.
Diese Tests wurden mit hervorragendem Ergebnis bestanden. Dadurch kann sowohl die Haltbarkeit der Arznei verlängert, als auch das Kontaminationsrisiko minimiert und damit die Patientensicherheit erhöht werden. Der Penetrability-Test (Durchstechbarkeit, auch Durchdringungs- und Durchstossfestigkeit) zeigte mit einer Kraft von weniger als 5 N (Kraft für das Durchstechen des Septums) ein hervorragendes Ergebnis. So kann sichergestellt werden, dass sowohl für Personal, als auch für automatisches Equipment ein Durchstechen problemlos möglich ist. Für besondere Reinheit sorgt das Fehlen von Interaktionen mit sensiblen Pharmazeutika oder Wirkstoffen, denn es werden weder Schwefel noch Zink oder andere Vernetzer verwendet, wie sie etwa bei vulkanisiertem Kautschuk nötig wären. Eine weitere wichtige Anforderung an das Material für pharmazeutische Verschlüsse ist die Sterilisationsfähigkeit. Verschiedene
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Provamed TPE wurden den gängigen Sterilisationsverfahren – Heissdampf, Ethylenoxid und Gamma-Strahlung – unterzogen. Die Tests zeigten keine signifikanten Änderungen der Eigenschaftsprofile. Die Produkte sind für alle üblichen Sterilisationsverfahren geeignet. Die TPE von Actega DS sind frei von PVC, Phthalaten und Latex. Auch deshalb eignen sie sich für die Herstellung von Primärpackmitteln. Aber auch als sichere Alternative etwa zu PVC, da dieses bei direktem Kontakt mit bestimmten Medikamenten Wechselwirkungen auslösen kann.
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UVD Robot fährt autonom durch Krankenhäuser
Roboter erledigt Krankenhauserreger
«Der UV-Desinfektionsroboter von Blue Ocean Robotics zeigt, was für ein nahezu grenzenloses Potenzial die Robotik beim Einsatz in neuen Umgebungen hat», sagt Arturo Baroncelli, ehemaliger Präsident der International Federation of Robotics. «Die Kombination von «klassischen» mechatronischen Disziplinen – typisch für die Robotik – mit dem Know-how von Medizin und Pharmazie ist ein fantastischer Beweis auf diesem Weg des Fortschritts.» «In Räumen, die vom Roboter desinfiziert wurden, kann sich jeder sicher fühlen. Unser UVD-Roboter reduziert nicht nur das Risiko, dass Patienten an Infektionen in der Klinik erkranken, sondern schützt auch in hohem Masse Besucher und das Krankenhauspersonal», sagt Claus Risager, CEO von Blue Ocean Robotics. Das Unternehmen mit Sitz in Odense ist ein dänischer Hersteller von Servicerobotern für die Bereiche Gesundheitswesen, Hotel- und Gastronomie, Bauwesen und Landwirtschaft. Der UV-Desinfektionsroboter wird von seiner Tochtergesellschaft UVD Robots vertrieben.
UVD Robot desinfiziert Kontaktflächen selbstständig Krankenhaus-Infektionen verursachen erhebliche Kosten im Gesundheitswesen: In der EU summieren sich diese Ausgaben auf 7 Milliarden Euro. Infektionsquellen können dabei andere Patienten, Mitarbeiter oder sogar Geräte und Einflüsse aus dem Krankenhausumfeld sein. Der UVDRoboter fährt selbständig durch die Räume und positioniert sich autonom in seiner Einsatzumgebung. Das Gerät behandelt dabei die Oberflächen in einer Krankenstation mit Licht aus mehreren Winkeln und aus nächster Nähe. Der Roboter desinfi10
Bild: Blue Ocean Robotics
Der kollaborative UVD-Roboter von Blue Ocean Robotics fährt autonom durch Krankenhäuser und sendet dabei konzentriertes UV-C-Licht aus, um Bakterien und andere schädliche Mikroorganismen zu beseitigen. Dadurch erreichen die Kliniken eine Desinfektionsrate von 99,99 % und reduzieren damit das Risiko für Patienten, Personal und Besucher, sich mit gefährlichen Erregern zu infizieren.
Der UV-Desinfektionsroboter ist autonom und eliminiert Bakterien und andere gesundheitsschädlichen Mikroorganismen.
ziert alle Kontaktflächen und stoppt auch an vordefinierten Hotspots, die eine längere Verweildauer erfordern. Der UV-Desinfektionsroboter ist kein Ersatz für den manuellen Reinigungsprozess – er ist als ergänzendes System konzipiert und arbeitet immer in geschlossenen Räumen.
Kollaborativer Roboter setzt auf Sicherheit Da die Einwirkung von UV-C-Licht auf den Menschen vermieden werden sollte, enthält der Roboter eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen: So wird beispielsweise ein Tablet mit Bewegungssensor an der Tür des Patientenzimmers platziert. Das UV-C-Licht schaltet sich automatisch aus, wenn jemand den Raum betritt. Die Technologie wurde in Zusammenarbeit mit führenden Krankenhäusern in Skandinavien entwickelt. Erste Verkäufe gibt es im Mittleren Osten und in Asien. In Zukunft lässt sich der Roboter auch in anderen Umgebungen einsetzen, die eine
sorgfältige Desinfektion erfordern. Dazu zählen beispielsweise Anlagen in der Lebensmittelproduktion oder im Labor.
IERA Award Der UVD Robot wurde mit dem Innovations- und Entrepreneur-Award in Robotik und Automation (IERA) ausgezeichnet. Er würdigt die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie bei der Herstellung von Robotern und wird gemeinsam von der International Federation of Robotics (IFR) und der IEEE Robotics and Automation Society (IEEE/RAS), der weltweit grössten technischen Fachorganisation, vergeben. Kontakt IFR International Federation of Robotics c/o VDMA Robotik + Automation Lyoner Strasse 18 D-60528 Frankfurt/Main +49 69 6603-1502 www.ifr.org n 4/2020
KUNSTSTOFF XTRA
Automation
Automatisierung für komplexe Composite-Bauteile
Industrie 4.0 im Leichtbau
Die Hersteller kommerzieller Luftfahrzeu ge und deren Pendants für zukünftige ur bane Luftmobilität stehen vor einer He rausforderung: Ihre Fahrzeuge müssen extrem leicht, dabei aber sehr fest und steif sein. Dies erfordert den Einsatz von leichten Faserverbundkomponenten wie beispielsweise Sandwichbauteile. Aber die Herstellung dieser komplexen Teile mit ih rem anspruchsvollen Multi-Material-Mix ist schwierig: Wie kann man das Lay-up ver schiedener Materialien in einen automati sierten Prozess integrieren? Und darüber hinaus auch moderne Prozess- und Quali tätskontrolle implantieren? Cevotec beantwortet diese Fragen mit ih ren Fiber Patch Placement Produktionssys temen. Samba Multi verfügt über parallele Zuführeinheiten, um bis zu vier verschie dene Materialien zu verarbeiten und sie danach präzise auf 3D-Sandwichkernen abzulegen. Durch die Montage der FPPEinheit auf einer Linearachse ermöglicht das Konzept auch die Herstellung von be sonders langen und breiten Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt. Angepasst auf die Bauteilgrösse sind die Patches auf DIN A4Grösse skaliert, was einen hohen Material durchsatz sicherstellt. Ein integrierter, au tomatisierter Greiferbahnhof ermöglicht das Wechseln der Greifergrössen während des Prozesses, so dass kleinere Patches zur Ablage in hochkomplexen Bereichen des Bauteils verwendet werden können.
Integrierte Materialkontrolle Cevotec hat die Fiber Patch Placement Technologie als eine Reihe von individuell gesteuerten Patch Placement Prozessen implementiert, womit in Konsequenz der gesamte Bauteil-Produktionszyklus gut kon trollierbar ist. Eines der wichtigsten Leis tungsmerkmale ist die prozessintegrierte 4/2020
Bild: Cevotec
Das Fiber Patch Placement System Samba versetzt Hersteller von Luft- und Raumfahrtkomponenten in die Lage, die Multi-Material Faserablage von geometrisch komplexen Bauteilen in einem integrierten Produktionssystem zu automatisieren.
Formadaptiver Greifer auf Wabenkern
Materialkontrolle mit zwei Bildverarbei tungssystemen und selbstkorrigierenden Algorithmen. Die erste Inspektionseinheit identifiziert die Qualität eines jeden ge schnittenen Patches. Die zweite Einheit identifiziert die relative Position des Patches nach der Aufnahme durch den Greifer. So stellt die integrierte Qualitätskontrolle si cher, dass nur 100% spezifikationsgerech tes Material exakt auf der vorgesehenen Position platziert wird.
Predictive Maintenance Weitere Industrie 4.0 Module der Samba Systeme decken die vorausschauende Wartung und die detaillierte Analyse von Produktionsdaten ab. Die Analyse von Pro duktionsdaten ermöglicht wichtige Er kenntnisse über Prozesssicherheit und Wiederholgenauigkeit. Die Korrelation der Daten mit der tatsächlichen Legequalität ermöglicht es Ingenieuren, Prozesspara
meter in Echtzeit und – in Zukunft – auch KI-gestützt anzupassen. Letztlich wird dann die Bauteilqualität allein durch die Kontrolle der Prozessparameter sicherge stellt. Diese fortschrittliche Prozesskontrolle er möglicht es Herstellern nicht nur die Quali tät ihrer Bauteile, sondern auch die Zuver lässigkeit und Verfügbarkeit der Anlagen zu verbessern. Diese Vorteile entstehen in der Regel zusätzlich zu den kernprozessrelevan ten Einsparungen von 20 bis 60 % an Pro duktionskosten und Zeit, die sich durch den Wechsel von manueller Faserablage zu Fi ber Patch Placement ergeben. Kontakt Cevotec GmbH Willy-Messerschmitt-Strasse 1 D-82024 Taufkirchen b. München +49 89 2314 165-0 info@cevotec.com www.cevotec.com
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KUNSTSTOFF XTRA
Automation
Roboter Trends 2020
Zusammenarbeit von Mensch und Maschine Von 2020 bis 2022 werden rund 2 Mio. neue Industrie-Roboter in den Fabriken weltweit installiert – so die Prognose des IFR-Statistikdepartments. Welche Top-Trends innovative Entwicklungen vorantreiben, berichtet die International Federation of Robotics in einem Überblick.
«Intelligente Robotik und Automation sind wichtig, um mit neuen Verbrauchertrends, steigender Nachfrage nach Produktvielfalt oder Herausforderungen durch Handelsbarrieren umzugehen», sagt Susanne Bieller, Generalsekretärin des IFR. «Neue technologische Lösungen ebnen dabei den Weg für mehr Flexibilität in der Produktion». Top-Treiber für den Einsatz von Industrie-Robotern sind: Vereinfachte Bedienbarkeit, die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine sowie Digitalisierung.
Die Programmierung und Installation von Robotern wird deutlich vereinfacht. Wie das in der Praxis aussieht: Digitale Sensoren in Verbindung mit intelligenter Software ermöglichen direkte Lehrmethoden – etwa in Form von «Programmierung durch Demonstration». Die Aufgabe, die der Roboterarm ausführen soll, wird dabei zunächst von einem Menschen ausgeführt: Er nimmt den Roboterarm buch stäblich an die Hand und zeigt den gewünschten Bewegungsablauf. Die dabei aufgezeichneten Daten werden anschlies send von der Software in das digitale Programm des Roboterarms umgewandelt. Zukünftig werden automatische Lernprogramme Roboter dazu anleiten, ihre Bewegungen mit Versuch-und-Irrtum-Methoden zu optimieren und mit Videodemonstratio nen zu arbeiten.
Roboter arbeiten mit Menschen zusammen Die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter ist ein weiterer wichtiger Trend in der Robotik. Durch die Fähigkeit, mit Menschen zusammenzuarbeiten, sind moderne Robotersysteme in der Lage, sich an 12
Grafik: IFR
Roboter werden smarter
Roboter arbeiten mit Menschen auf verschiedenen Ebenen zusammen.
eine schnell verändernde Umgebung anzupassen. Die Palette der kollaborativen Anwendungen, die von den Roboterherstellern angeboten wird, erweitert sich ständig. Gegenwärtig sind Anwendungen mit einem gemeinsamen Arbeitsraum (Shared Workspace) am häufigsten, bei denen Mensch und Maschine die Aufgaben nacheinander schrittweise erledigen – also sequenziell.
Über die IFR Die International Federation of Robotics ist das Sprachrohr der weltweiten Robotikindustrie. IFR vertritt fast 60 Mitglieder, u.a. Hersteller von Industrierobotern und nationale Roboterverbände, aus über zwanzig Ländern und wurde 1987 als gemeinnützige Organisation gegründet.
Anwendungen, bei denen Mensch und Roboter gleichzeitig am selben Teil arbeiten, sind im Vergleich dazu deutlich anspruchsvoller. Forschung und Entwicklung (F&E) konzentrieren sich derzeit auf Methoden, die es den Robotern ermöglichen, am Arbeitsplatz mit dem Menschen in Echtzeit zu reagieren. So wie zwei Menschen in der Fabrik zusammenarbeiten würden, wollen die F&E-Teams, dass der Roboter seine Bewegungen an die Umgebung anpassen kann, um eine wirklich reaktionsfähige Zusammenarbeit zu gewährleisten. Bei diesen Lösungen wird beispielsweise berücksichtigt, die menschliche Stimme oder Gestik zu erkennen. Mit der Technologie von heute bietet die Mensch-Roboter-Kooperation bereits ein enormes Potenzial für Unternehmen aller Grössen und Branchen. Investitionen in kollaborative Systeme werden die traditionellen Industrie-Roboter ergänzen. 4/2020
KUNSTSTOFF XTRA
Automation
Bild: ABB
das vermutlich flexibelste fördergerät am markt
Roboter bei der Montage in der Elektronikindustrie.
Standardisierte Kommunikation Industrieroboter sind die zentralen Komponenten der digitalen und vernetzten Produktion, wie sie in der Industrie 4.0 eingesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass sie miteinander kommunizieren können – unabhängig vom Hersteller. Die so genannte «OPC Robotics Companion Specification», die von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe des VDMA und der Open-Platform-Communications-Foundation (OPC) entwickelt wurde, definiert eine standardisierte generische Schnittstelle für Industrieroboter und erlaubt die Anbindung von Industrierobotern an das Industrial Internet of Things (IIoT). Die digitale Konnektivität von Robotern, beispielsweise mit der Cloud-Technologie, ist auch ein Treiber für neue Geschäftsmodelle: Roboterleasing – genannt Robots-as-a-Service – hat Vorteile, die besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) attraktiv sein könnten: keine Kapitalbindung, fixe laufende Kosten, automatische Upgrades und kein Bedarf an qualifiziertem Personal für die Roboter. Kontakt IFR International Federation of Robotics c/o VDMA Robotik + Automation Lyoner Strasse 18 D-60528 Frankfurt/Main +49 69 6603-1502 secretariat@ifr.org www.ifr.org 4/2020
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Maschinen/Peripherie
KUNSTSTOFF XTRA
Sicheres Spannen von kleineren Platten mit Vakuum
Besserer Halt beim Fräsen
Asstec beschäftigt sich am Firmensitz Rottweil in verschiedenen Bereichen (Workshops, Tools, Konstruktion und Realisierung) ganzheitlich mit der Effizienz von Produktionsabläufen branchenübergreifend im produzierenden Gewerbe. Dazu gehört ein Beratungsprogramm mit speziellen Workshops, die sich u.a. mit Themen wie Layout- und Materialflussplanung, Rüstzeitreduktion, Ergonomie der Arbeitsplätze oder dem Shopfloor-Management beschäftigen. Kurzum mit allem, was Produktionen schneller und effizienter sowie Arbeitsplätze ergonomischer und sicherer macht. Die mit den Kunden zusammen erarbeiteten Arbeitsplatzkonzepte werden dann mit Cardboard-Engineering Prototypen im Massstab 1:1 modelliert und getestet. Danach erfolgt die Konstruktion und Realisierung der einzelnen Arbeitsplätze beziehungsweise von deren Ausstattung.
Zu wenig Kraft für kleine Platten Als Plattenmaterial werden bei Asstec mehrheitlich High-Pressure-Laminate (HPL) in verschiedenen Stärken verwendet, die auf einer CNC-Fräsmaschine bearbeitet werden. Auf dieser Fräsmaschine werden auch Polycarbonat- und andere Kunststoffplatten sowie Aluminiumplatten gefräst oder graviert. Die Fräsmaschine war vom Hersteller mit vier Sauggebläsen ausgestattet. Jedes dieser Sauggebläse versorgte jeweils einen von vier Quadranten, in die der gesamte Bearbeitungstisch aufgeteilt war. Jeder dieser Quadranten hat die Abmessungen 3000 × 500 mm. Dadurch konnten Platten von bis zu zwei mal drei Meter sicher festgehalten werden. Auch zum Halten von 14
Bilder: Asstec
Die Entwicklung und Realisierung von ergonomischen Arbeitsplätzen ist die Kernkompetenz der Firma Asstec Assembly Technology GmbH & Co. KG. Das Spektrum reicht von Montage-, Prüf- und Versandarbeitsplätzen bis hin zu Fertigungszellen für die industrielle Produktion. Für Tischplatten, Verblendungen wie auch zum Bau von Warenträgern, Schütten, Schubladen oder Regalen verwendet der Spezialist High-Pressure-Laminate, die auf einer CNC-Oberfräse bearbeitet werden.
Von Asstec konzipierte und realisierte One-Set-Flow-Montageline.
Platten, die einen der vier Quadranten des Tisches abdeckten, reichte der von den Sauggebläsen erzeugte Unterdruck aus. Allerdings wurde die Haltekraft bei kleineren Werkstücken zu gering, sodass sie sich auf dem Tisch während der Bearbeitung verschoben.
Höheres Vakuumniveau als Lösung Durch einen geringeren Vorschub des Fräsers versuchte man dieses Manko auszugleichen, was allerdings keine befriedigende Lösung darstellte. Marc Blessing, Geschäftsführer bei Asstec, suchte deshalb nach einer technisch besseren Lösung und sprach die Vakuumspezialisten von Busch Vakuumpumpen und Systeme an. Diese empfahlen ihm eine Mink MV Klauen-Vakuumpumpe, die die vier bestehenden Sauggebläse ablösen könnte.
Asstec entschied sich für diese Lösung und ersetzte die vier Sauggebläse durch die neue Pumpe. Diese erbringt genügend Saugvermögen, um alle vier Vakuumsektoren, also den kompletten Bearbeitungstisch, zu versorgen. Ausserdem ist das Vakuumniveau mit 150 Millibar (absolut) erheblich höher als bei den zuvor verwendeten Sauggebläsen mit einem Vakuumniveau von 800 Millibar (absolut). Mink MV Klauen-Vakuumpumpen sind annähernd wartungsfrei. Lediglich das Getriebeöl muss alle zwei Jahre erneuert werden. Durch das hohe Vakuumniveau werden jetzt auch kleine Werkstücke während der Bearbeitung sicher gehalten.
Spannen mit Vakuum Sinn und Zweck des Spannens auf einem Vakuumtisch ist selbstverständlich, ein flächiges Werkstück während dessen Bear4/2020
KUNSTSTOFF XTRA
beitung sicher zu halten. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass keine mechanischen Spannelemente benötigt werden, deren Anbringung mehr Zeit in Anspruch nimmt und die womöglich Druckstellen im Werkstück hinterlassen. Ob ein Werkstück sicher gehalten wird, hängt vom Zusammenspiel mehrerer Faktoren ab. Physikalisch betrachtet ist es nicht das Vakuum, welches das Werkstück hält, sondern der Atmosphärendruck. Das Vakuumsystem sorgt lediglich für ausreichenden Unterdruck auf der Gegenseite, sodass der Atmosphärendruck seine Wirkung entfalten kann. Technisch gesehen vermindert man beim Spannen also den Druck zwischen dem Werkstück und dem Bearbeitungstisch beziehungsweise dessen Auflagefläche, indem man dort die Luft absaugt.
Druck, Fläche, Haltekraft Druck ist physikalisch als Kraft definiert, die auf eine bestimmte Fläche wirkt. Er ist somit eine Funktion zwischen Kraft und Fläche. Wird nun eine HPL-Platte mit den Abmessungen 500 × 3000 mm zur Bearbeitung auf den Vakuumtisch der CNCFräsmaschine gelegt, entspricht dies genau der Grösse eines Quadranten. Die anderen drei Quadranten sind durch Absperrhähne von der Vakuumversorgung getrennt. Eine Druckdifferenz von 200 Millibar zwischen Atmosphärendruck und dem vom Sauggebläse erzeugten Unter-
Maschinen/Peripherie
pumpe gespannt, erhöht sich die Haltekraft um mehr als das Vierfache. Der Grund dafür ist der höhere Differenzdruck zwischen Atmosphärendruck und dem von der Vakuumpumpe erzeugten Vakuum von 150 Millibar. Rechnerisch erhöht sich der Wert von 450 N beim Spannen mit einem Sauggebläse auf 1912 N beim Spannen mit der Mink Vakuumpumpe. Das Gewicht das auf die Platte wirkt erhöht sich also von 45 auf 191 Kilogramm. Schnitt durch eine Mink Klauen-Vakuumpumpe von Busch.
druck führt zu einer Haltekraft von 3 0 000 N. Die HPL-Platte wird also mit einem Gewicht von drei Tonnen auf den Bearbeitungstisch gepresst. Soll eine kleinere HPL-Platte zur Bearbeitung gespannt werden, verringert sich die Haltekraft. Dies unter der Annahme, dass die freie Fläche auf dem Vakuumtisch luftdicht mit Plattenmaterial oder Folie abgedeckt ist. Wird eine HPL-Platte mit den Abmessungen 150 × 150 mm gespannt, beträgt die Haltekraft nur noch 450 N, was einem Gewicht von 45 kg entspricht, das die Platte auf den Bearbeitungstisch drückt. Je nachdem, wie die Platte bearbeitet wird, kann die Haltekraft von 450 N zu gering sein, um ein sicheres Halten zu gewährleisten. Wird nun diese kleine HPL-Platte, unter gleichen Bedingungen auf dem Bearbeitungstisch mit einer Mink Klauen-Vakuum-
Auf der CNC-Fräsmachine werden HPL-Platten gefräst oder graviert.
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Genügend Halt trotz Falschluft Daraus lässt sich schliessen, dass je kleiner eine HPL-Platte ist, umso höher der Differenzdruck beziehungsweise das Vakuumniveau der Vakuumpumpe sein muss. Diese Berechnungen gelten nur, wenn die Flächen des Vakuumtischs, die nicht von der zu bearbeitenden Platte bedeckt sind, luftdicht abgedeckt sind. Ist dies nicht der Fall, wird «Falschluft» angesaugt. Ist die Vakuumpumpe ausreichend gross dimensioniert mit einem dementsprechend hohen Saugvermögen, erreicht sie das notwendige Vakuumniveau dennoch. Bei zu klein dimensionierten Vakuumpumpen besteht aber die Gefahr, dass sich die angesaugte «Falschluft» negativ auf das Vakuumniveau und somit auf die Haltekraft auswirkt. Bei Asstec ist die Mink Klauen-Vakuumpumpe seit Anfang 2018 in Betrieb. Geschäftsführer Marc Blessing betont, dass es seitdem keinerlei Probleme beim Spannen gab und dass die Vakuumpumpe zur vollen Zufriedenheit das konstant hohe Vakuumniveau liefert.
Kontakt Busch Vakuumpumpen und Systeme Busch AG Waldweg 22 CH-4312 Magden +41 61 845 90 90 kundenservice@buschag.ch www.buschag.ch
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KUNSTSTOFF XTRA
Maschinen/Peripherie
Spritzgiessmaschine für Getränkeverschlüsse
Hohe Präzision bei kurzen Zykluszeiten
Schon mit der Vorstellung der ersten vollelektrischen e-cap Spritzgiessmaschine auf der K 2010 setzte Engel Massstäbe. Standard für die Herstellung von Getränkeverschlüssen waren bis dahin Maschinen mit hydraulischem Antrieb und Hydrospeicher für die Einspritzbewegung. Die vollelektrische Antriebstechnik kam in diesem Anwendungsfeld zum damaligen Zeitpunkt einer Revolution gleich. Die e-cap ist eine auf die Anforderungen der Caps-and-Clo sures-Industrie zugeschnittene Hochleistungsmaschine, die auch im hohen Schliesskraftbereich bis 4200 kN vollelektrisch arbeitet. Mit einem durchschnittlichen ROI von unter zwei Jahren hat sie sich seit ihrer Markteinführung weltweit schnell etabliert.
Hohe Dynamik bei häufigen Lastwechseln Seit 2010 haben sich die Anforderungen an Getränkeverschlüsse stark verändert, weshalb die kontinuierlichen Weiterentwicklungen der e-cap in einer neuen Maschinengeneration aufgehen. Eine zentrale Rolle spielt das kontinuierlich gesunkene Teilegewicht. Für stille Wasser werden heute Verschlüsse mit einem Gewicht von deutlich unter einem Gramm produziert. Entsprechend nahmen die Kühl- und damit die Zykluszeiten immer weiter ab. Lagen die Zykluszeiten vor zehn Jahren noch bei 2,5 Sekunden, müssen Verschlussmaschinen heute im 2-Sekunden-Takt und schneller produzieren können. Bei der Ent-
Bilder: Engel
Die Herstellung von 29/25-Leichtverschlüssen auf einer e-cap 380 macht deutlich, wie sich bei kontinuierlich steigenden Anforderungen kurze Zykluszeiten mit hoher Präzision und geringem Energieverbrauch vereinen lassen.
Getränkeverschlüsse werden immer leichter und stellen damit immer höhere Anforderungen an die Spritzgiessmaschinentechnik.
wicklung der neuen Maschinengeneration galt das Hauptaugenmerk zum einen der Performance und zum anderen der Stabilität. Die neue e-cap erreicht noch schnellere Schliess- und Öffnungsbewegungen der Werkzeuge und ist mit einem noch stabileren Maschinenbett auf häufigere Lastwechsel ausgelegt.
Auswerferantriebe mit Booster verstärkt Eine e-cap 2440/380 stellt die Leistungsstärke der Baureihe mit der Herstellung von 29/25-Verschlüssen in einem 96-fachWerkzeug von Plastisud unter Beweis. Das Schussgewicht liegt bei 1,3 Gramm pro Kavität und die Zykluszeit bei unter 2 Sekunden. Der verstärkte Rahmen und die verstärkten Werkzeugaufspannplatten der neuen
e-cap stellen auch bei extrem kurzen Zy klen und sehr kleinen Schussvolumina eine sehr hohe Stabilität der Maschinenbewegungen sicher. Das Ergebnis ist eine he rausragende Abformgenauigkeit und damit ein Höchstmass an Gutteilen. Die kurzen Trockenlaufzeiten von zum Beispiel 1,3 Sekunden bei der e-cap 380 sowie die bereits von Beginn an im Standard enthaltenen Parallelbewegungen leisten wichtige Beiträge, Zykluszeiten von unter 2 Sekunden zu erzielen. Das Auswerfen findet parallel zur Werkzeugöffnung statt. Neu ist, dass die Auswerfer bei Bedarf Verstärkung durch einen zuschaltbaren hy draulischen Booster erhalten. Damit stellt Engel sicher, dass sowohl in der laufenden Produktion als auch beim Anfahren nach einer Produktionsunterbrechung die Maschine mit der jeweils bestmöglichen Effizienz arbeitet. Während in der laufenden Produktion die Verschlüsse beim Auswerfen noch nicht vollständig abgekühlt und sehr leicht zu entformen sind, müssen die Auswerfer in Stoppsituationen mehr Kraft aufwenden, um die bereits in der Form abgekühlten Verschlüsse zu lösen. Da Produktionsunterbrechungen selten sind, ist es effizienter, die Antriebe hydraulisch zu verstärken als die Maschine generell mit leistungsstärkeren Auswerferantrieben auszurüsten. Im Standard arbeitet die ecap mit hydraulischen Auswerfern. Optional sind servoelektrische Antriebe verfügbar, die rund zehn Prozent weniger Energie benötigen.
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KUNSTSTOFF XTRA
Maschinen/Peripherie
Die e-cap stellt bei extrem kurzen Zykluszeiten von unter zwei Sekunden eine sehr hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit sicher.
Leistungsstärkere Plastifiziereinheit Die Plastifiziereinheit wurde im Zuge der e-cap Weiterentwicklung komplett neu aufgesetzt, denn auch die Eigenschaften der zu verarbeitenden Materialien haben sich verändert. Die Rohstoffhersteller haben die Materialien an die niedrigeren Verschlussgewichte angepasst. So liegt für CSD (Carbonated Softdrink)-Verschlüsse der Melt-Flow-Index (MFI) heutiger HDPE-Typen zwischen 0,8 und 1,4 g/10 min. Bei sehr kurzen Zykluszeiten sind besonders hohe Plastifzierleistungen gefordert. Engel hat das Drehmoment des Dosierantriebs entsprechend erhöht und gezielt für die Verschlussherstellung sowohl eine neue Plastifizierschnecke als auch eine neue verschleissbeständige Ring-Rückstromsperre entwickelt. Beide Produkte gehören zum Standardumfang der neuen Maschinen. Mit ihrem neuen Design verarbeitet die Barriereschnecke schwerflies sendes HDPE auch bei hohen Durchsätzen besonders schonend und stellt eine sehr gute Aufschmelzrate und Homogenität der Schmelze sicher. Damit leistet sie einen weiteren Beitrag zur hohen Prozessstabilität und Wiederholgenauigkeit der Maschinen.
Energieverbrauch über Gesamtanlage optimieren Sauberkeit und Energieeffizienz sind von Beginn an wesentliche Merkmale der Baureihe. Mit einem gekapselten Kniehebel und einer sauberen Linearführung der beweglichen Aufspannplatte erfüllen die e cap Maschinen sicher die Anforderungen der streng regulierten Produktion in der Lebensmittelindustrie. Zur Energieeffizienz trägt vor allem die vollelektrische Antriebstechnik der Maschinen bei. Hinzu kommt die Rückspeisung von Bremsenergie, die das Auftreten teurer Leistungsspitzen zuverlässig verhindert. Dank des hohen Wirkungsgrads der eingesetzten Antriebe benötigen die Maschinen zudem nur ein Minimum an Kühlwasser. Die präsentierte e-cap 380 arbeitet im Schnelllauf mit einem spezifischen Energieverbrauch von 0,37 kWh pro Kilogramm verarbeitetem Granulat. Kontakt Engel (Schweiz) AG Hungerbüelstrasse 17 CH-8500 Frauenfeld +41 52 725 0755 ech@engel.at www.engelglobal.com 4/2020
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Publireportage
«Am Ball» bleiben
ISO-GPS-Normensystem in der Messtechnik Das ISO-GPS-Normensystem (GPS = Geometrische Produkt Spezifikation) besteht aktuell aus 149 veröffentlichten Standards, 22 weitere sind in der Vorbereitung. Die konsequente Anwendung dieser Standards stellt heute verschiedene Schnittstellen vor grosse Herausforderungen, bietet bei einer korrekten Implementierung aber auch Chancen hinsichtlich der Industrie 4.0.
Um die zur Verfügung stehenden Werkzeuge des ISO-GPS-Normensystems korrekt anzuwenden, müssen diese zunächst verstanden und richtig interpretiert werden. Dies bedeutet einerseits, dass der Anwender in diesem Bereich gut ausgebildet ist. Andererseits muss die dafür eingesetzte Software die korrekte Anwendung der Werkzeuge ermöglichen.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es für Anwender unerlässlich, sich in dieser Thematik stets weiterzubilden und «am Ball» zu bleiben. Auch der rege und konstruktive Austausch zwischen verschiedenen Schnittstellen ist wichtig. Denn häufig besteht noch keine Einigkeit da rüber, welche von den vielen in Frage kommenden Werkzeugen sich für eine bestimmte Anwendung zukünftig als Standard etablieren wird. «Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Konstrukteure unsere Inputs aus Sicht der Messtechnik sehr schätzen», so Lars Kahl, CEO von MessX AG. «Oft werden Zeichnungen nochmals anhand dieser Inputs angepasst, um den Interpretationsspielraum der Zeichnungsspezifikationen möglichst gegen Null zu bringen und die nötige Qualität des Produktes sicherzustellen.»
Innovative Software Neben qualifizierten Messtechnikern setzt MessX seit kurzem auf eine weitere Mess-
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Bild: MessX
Erfahrungstransfer für Best Practice
Visualisierung der Flächenform zur eindeutigen Interpretation des Messergebnisses im Prüfbericht.
software, um die Standards der ISO-GPS umsetzen zu können. Die Messprogramme werden neu auch mit der Messsoftware Zeiss Calypso erstellt. Diese gehört zu den führenden Systemen, wenn es um die normkonforme Umsetzung von Prüfplänen geht.
CT-Verfahren für detaillierte Analyse Bezüglich ISO-GPS bietet insbesondere auch die CT-Technologie grosse Vorteile. Anstatt nur ein Messergebnis zu erhalten – zum Beispiel ob die Spezifikation der Flächenform eingehalten wurde – können mit dem CT-Verfahren solche Auswertun-
gen zusätzlich perfekt visualisiert werden. «Allfällige Korrekturmassnahmen lassen sich somit gezielt und kosteneffizient umsetzen», so Kahl. Die Kunden von MessX erhalten deshalb neben einem statischen Prüfbericht auch ein Viewer-Projekt, das das Messergebnis zur detaillierten Analyse interaktiv und in 3D darstellt.
Kontakt MessX AG Pestalozzistrasse 11 CH-9400 Rorschach +41 71 844 99 66 info@messX.ch www.messX.ch
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Verarbeitung
Hochwertige Prototypen in wenigen Tagen
Spritzguss für kleinere Losgrössen Ende Januar wurde an der Swiss Plastics Expo erstmals ein Award für herausragende Leistungen aus der K-Industrie verliehen. Sieger der Kategorie Business war die Injex AG. Der Geschäftsführer, Oliver Schlatter, verrät was der Preis für sein junges Unternehmen bedeutet und was das kleine Team in den kommenden Jahren noch vor hat.
Thomas Meier
Lange Wartezeit für erste Teile Üblicherweise fertigt man heute in der Produktentwicklung Prototypen mit dem 3D-Drucker. Das vermittelt zwar einen ersten Eindruck der Konstruktion. Möchte man aber näher an das Endprodukt heran und dazu denselben Werkstoff verwenden, der später auch für die Serienfertigung eingesetzt wird, explodieren die Kosten und es dauert Wochen, bis die ersten Teile verfügbar sind. Schlatter: «Das fand ich seltsam, da Spritzguss ein einfacherer Prozess ist als 3D-Druck. Man macht ein Negativ eines Teils, presst flüssigen Kunststoff hinein, kühlt ab und entnimmt das fertige Teil. Das müsste doch auch schneller und günstiger machbar sein.» Schlatter tat sich mit einem langjährigen Kommilitonen zusammen und die beiden begannen, einen Prozess aufzubauen, bei 4/2020
Bilder: Injex
Rapid Prototyping zählt schon länger zu den Interessen von Oliver Schlatter. «Mich faszinieren Methoden, mit denen man schnell eine Idee in einen Prototyp umsetzen kann», sagt der Mitbegründer und Geschäftsführer der Injex AG. Schon nach seinem Abschluss des Maschinenbaustudiums an der ETH unterstützte er Startups und KMU bei der Herstellung von Prototypen. «Dabei habe ich schnell gemerkt, dass es vom ersten Prototyp bis zum markttauglichen Produkt noch ein weiter Weg ist.» Auch dass Spritzguss ein grosses Thema ist, an dem gerade Startups oft scheitern, sei ein Umstand, der letztlich zur Gründung der Injex AG führte, erklärt Schlatter. Links zwei Silikonprototypen für Sonova und rechts ein Serienbauteil.
dem sie die Spritzgusswerkzeuge im 3DDrucker fertigen und dann auf der Spritzgussmaschine schnell erste Prototypen von Teilen herstellen konnten. Auf diese Weise kamen die Ingenieure schnell auf gute Resultate. «Schon in dieser frühen Phase kam Ende 2016 der Kontakt mit Sonova zu Stande», erinnert sich Schlatter (vgl. Kasten).
Prototyp aus Silikon Nach der Vorstellung ihres Prozesses wurden die beiden Tüftler mit der Frage konfrontiert, ob sie damit auch Silikon verarbeiten könnten. Sonova arbeitete gerade an neuen Designs für Hörgeräte. Auf den im Gehörgang sitzenden Lautsprechern sorgt ein kleines Schirmchen aus Silikon für optimalen Tragekomfort. Weil sich Prototypen aus Silikon kaum per 3D-Druck
Die beiden Gründer von Injex: Tobias Ammann (links) und Oliver Schlatter.
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Verarbeitung
Sieger in der Kategorie Business
Injex-Werkzeuge haben wenig gemeinsam mit klassischen Spritzgusswerkzeugen.
herstellen lassen mussten die Techniker bei Sonova ein werkzeugbasiertes Verfahren anwenden. Das dauerte bei jeder Designiteration jeweils 4 bis 6 Wochen.
Preisgekrönte Arbeit Sonova besass aber wertvolles Know-how bei der Verarbeitung von Silikon. Weil dieser Werkstoff für den Spritzguss zunächst aus zwei Komponenten gemischt, dann geeignet eingespritzt und schliesslich ausgehärtet werden muss, ist der Prozess wesentlich komplexer zu beherrschen als mit einem einkomponentigen Werkstoff. Schlatter: «Wir konnten das Know-how von Sonova mit unserem schnellen Werkzeugbau kombinieren und die gleichen Teile mit denselben mechanischen Eigenschaften innert 2 bis 3 Werktagen herstellen.» Für diese Arbeit gewann Injex den Swiss Plastics Expo Award. Das fünfköpfige Team um Schlatter freut sich über die Anerkennung aus der Kunststoffbranche. «Zu sehen, dass unsere Idee ankommt und auch wirklich gebraucht wird, bestätigt uns in unserer Arbeit», sagt der Geschäftsführer und fügt an: «Das ganze Setting war auch interessant. Sonova ist eine grosse und renommierte Schweizer Firma, die mit uns zusammenarbeitet, um etwas innovatives herauszubringen. Diese Geschichte zu erzählen hat mich gefreut.» 20
Ein Verfahren zwischen 3D-Druck und Spritzguss Injex entwickelte einen Prozess für die schnelle und kostengünstige Werkzeugproduktion, der sich als Zwischenschritt vom 3D-Druck zum herkömmlichen Spritzguss versteht. Am Ende stehen Werkzeuge in einer Qualität, die markttaugliche Produkte liefern. Da drängt sich die Frage auf: Warum stellt man das Werkzeug für die Serienfertigung nicht auch auf die gleiche Weise her? Laut Schlatter hat das vor allem mit der thermischen Belastung zu tun: «Mit den Temperaturen, die man in die 3D gedruckten Werkzeuge einbringt, nutzen die sich schnell ab. Wir reden hier von Standzeiten, je nach Grösse des Teils, Temperatur und Komplexität, zwischen einem und ein paar hundert Schuss. Das ist für die Serienfertigung natürlich ungeeignet. Wir arbeiten aber aktuell an einer neuen Generation von Werkzeugen, welche deutlich längere Standzeiten aufweisen wird.» In der Tat haben Injex-Werkzeuge wenig gemeinsam mit klassischen Spritzgusswerkzeugen, die sehr massig sind. Die Ingenieure haben ihre Formen bewusst sehr klein und kompakt gehalten, nicht nur aus Kostengründen, sondern auch damit man schnell hantieren kann. Auch in anderen Punkten unterscheidet sich die Prototy-
Der Swiss Plastics Expo Award der Kategorie Business ging an die Firma Injex. Das junge Unternehmen entwickelte mit der auf Hörsysteme spezialisierten Unternehmensgruppe Sonova ein Spritzgussverfahren, das die Fertigung von Silikonprototypen innert kürzester Zeit erlaubt. Viele Hörgeräte besitzen auf dem im Gehörgang sitzenden Lautsprecher ein kleines Schirmchen, welches den Lautsprecher im Ohr fixiert. Diese Schirmchen werden aus Silikon gefertigt, was optimalen Tragekomfort sowie hervorragende Biokompatibilität gewährleistet. Im Prototypstadium bedeutet Silikon jedoch eine grosse Herausforderung, da sich die komplexen und dünnwandigen Geometrien nur mit werkzeugbasierten Methoden herstellen lassen. Auch vergleichsweise einfache Presswerkzeuge benötigen mindestens vier bis sechs Wochen Produktionszeit. Die additive Werkzeugfertigung von Injex wurde ursprünglich für Thermoplaste entwickelt und in diesem Projekt für silikonbasierte Materialien adaptiert. Die Herstellung der einzelnen Werkzeugkomponenten im 3D-Drucker hält die Initialkosten und Durchlaufzeiten tief. Dazu kommt ein sehr agiles Misch- und Einspritzsystem, welches sich besonders für RTV-Sili kone eignet, jedoch auch für LSR-Silikone angewendet werden kann. Mit diesem Verfahren konnten die Durch laufzeiten für Prototypen aus Silikon von sechs Wochen auf drei Tage reduziert werden.
penfertigung von der Serienproduktion, Schlatter: «Im Spritzguss reden wir von Zykluszeiten um 10 Sekunden. Bei unserem Verfahren bewegen wir uns im Minutenbereich.» Aber unter anderen Prototypenherstellern bietet Injex doch beachtliche Leistungen. So gibt es zwar Spritzgiesser, die spezialisiert sind auf schnelle Prototypen, «Schnell heisst aber immer noch drei bis fünf Wochen», sagt Schlatter und «die Kosten hierfür liegen etwa 3- bis 10-mal höher als bei uns.» 4/2020
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Injex entwickelte einen Prozess für die schnelle und kostengünstige Werkzeugproduktion, der sich als Zwischenschritt vom 3D-Druck zum herkömmlichen Spritzguss versteht.
Verarbeitung
Spritzgussteilen unterscheiden. Wir möchten daher nicht mehr nur Kleinstserien von 10 bis 100 Stück fertigen, sondern unsere Dienstleistung erweitern und unsere Werkzeuge so auslegen, dass sie auch für die ersten 1000 oder auch 10 000 Teile einsetzbar sind», sagt Schlatter. Zum Vergleich: Mit klassischen Spritzgusswerkzeugen fertigt man zwischen 5000 und mehreren Millionen Teile pro Jahr. Injex will den Spritzguss für Anwendungen wirtschaftlich machen, bei denen das bisher undenkbar war. Schlatter skizziert seine
Vision: «Wir wollen Spritzguss als Rapid Prototyping Verfahren etablieren. Tiefe Initialkosten und die ersten Bauteile innert wenigen Werktagen. Das öffnet auch gänzlich neuen Anwendungen die Tür, die sich vorher im Spritzguss nicht gerechnet haben.» Kontakt Injex injection molding overnight Rütistrasse 16 CH-8952 Schlieren +41 43 548 27 69 www.injex.ch
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Additive Fertigung noch nicht konkurrenzfähig Auch additive Fertigungsverfahren reichen noch nicht an den Injex-Prozess heran. 3D-Druck wird zwar immer schneller. Aber der grösste Unterschied zu seinem Verfahren macht Schlatter bei den einsetzbaren Materialien aus: «Wir arbeiten mit Serienwerkstoffen, also klassischen Kunststoffgranulaten, die tonnenweise in der Grossserienproduktion eingesetzt werden. Die Kunden kennen die Eigenschaften und sind mit den Materialien vertraut. Wenn man im 3D-Druck Filamente verdruckt, resultieren Teile mit ganz anderen mechanischen Eigenschaften. Bei Pulververfahren ist die Materialauswahl sehr eingeschränkt. So ist es heute noch immer schwierig ein Prototypteil aus Polypropylen zu bekommen, das dann auch noch die gleichen Eigenschaften aufweist wie ein gespritztes Teil.»
Auf dem Weg zu Kleinserien Neben der Arbeit für Sonova setzte Injex bereits über 300 andere Projekte zusammen mit Industriekunden um. Dabei entwickelten die Ingenieure ihren Prozess stetig weiter. Einerseits ist die Qualität der Teile deutlich gestiegen und andererseits erweiterte das Unternehmen auch sein Dienstleistungsportfolio, hauptsächlich bei der Verarbeitung zusätzlicher Materialien. So lassen sich nicht nur Thermoplast- und Silikonprototypen fertigen, sondern mittlerweile auch Metall- und Keramikbauteile mittels Pulverspritzguss. «Auf der technischen Seite sind wir mit unseren Werkzeugen so weit, dass wir qualitativ gute Prototypen herstellen können, die sich kaum noch von herkömmlichen 4/2020
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Verpackungen
SVI-Jahrestagung 2020 «Lebensmittelverpackung der Zukunft»
Neue Verpackungskreisläufe bilden
Auf der diesjährigen Tagung des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI mit dem Titel «Lebensmittelverpackung der Zukunft» ging es um die Fortschritte beim Kunststoffrecycling und die Zukunft von Getränkekartons, die bislang in der Schweiz nicht gesammelt werden. Mehr als 130 Teilnehmer waren am 14. Januar 2020 zu Gast in der Umwelt Arena in Spreitenbach.
Bilder: SVI
Wie können Verpackungen im Kreislauf gehalten werden? Das ist die entscheidende Frage für die Erfüllung der Vorgaben der EU-Kunststoffstrategie. Und sie ist grundlegend, um den Ausbau der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz weiter voranzutreiben.
Keine übereilten Entscheidungen Bernd Brandt von der Denkstatt GmbH stellte Studien vor, die sein Wiener Beratungsunternehmen in den vergangenen Jahren zu Kunststoffverpackungen erstellt hat. Er warnte vor übereilten Entscheidungen und empfahl stattdessen, den gesamten Lebenszyklus von Verpackungen im Auge zu behalten – von der Herstellung über den Gebrauch bis hin zur Verwertung. Verpackungen seien heute um 35 % leichter als im Jahr 1991 und ihre Klimawirkung, der Carbon Footprint, messbar. Damit lassen sich verschiedene Verpackungsoptionen vergleichen. Oft werde nicht gesehen, dass gerade bei Lebensmittelverpackungen die Schutzfunktion sehr hoch zu bewerten sei. «Je wertvoller der Inhalt, desto besser muss die Verpackung sein», laute die Devise. Hier Verpackungsmaterial einzusparen und damit schlechtere Ergebnisse in der Haltbarkeit oder beim mechanischen Schutz in Kauf zu nehmen, verursache eher Schaden. Ein Flachbildfernseher sei schliesslich auch sehr aufwändig verpackt, damit er unbeschadet nach Hause geliefert wird, gab Brandt zu bedenken. In der Öffentlichkeit seien die Zusammenhänge jedoch oft nur wenig bekannt und die Betrachtung undifferenziert. Massnahmen wie das Verbot von Plastik22
Bernd Brandt von der Denkstatt GmbH warnte vor übereilten Entscheidungen und empfahl stattdessen, den gesamten Lebenszyklus von Verpackungen im Auge zu behalten.
tüten, haben oft nicht die umweltschonende Wirkung, die sich die Öffentlichkeit davon verspricht. So verursache ein Flug von Wien nach London den gleichen Carbon Footprint wie sieben Jahre Verpackungskonsum. Einmal das Auto tanken komme dem Verbrauch von 4000 Kunststoff-Tragetaschen gleich. Diese Relationen müsse man bekannt machen, damit die Hebel in Sachen Umweltschutz nicht am falschen Punkt angesetzt werden. Brandts Beispiel: In Österreich wurden von der Regierung «Plastiksackerl» verboten, gleichzeitig die Erhöhung des Tempolimits auf Autobahnen von 130 auf 140 Stundenkilometer getestet – wodurch der Gewinn für die Umwelt aus dem Plastiktütenverbot bereits wieder aufgehoben wäre.
Zielvorgaben sind bis 2030 zu erfüllen Fabrizio Di Gregorio, Plastics Recyclers Europe, berichtete per Videokonferenz aus Brüssel über sein Projekt «Design for Recycling Plastic Packaging». Die Plattform RecyClass ziele darauf ab, die Rezyklierbarkeit von Kunststoffverpackungen zu verbessern und die Zielvorgabe der EU bis im Jahr 2030 erfüllen zu können. Es sollen standardisierte Definitionen und Guidelines auf wissenschaftlicher Basis erarbeitet sowie eine Community zum Kunststoffrecycling entlang der Wertschöpfungskette aufgebaut werden. Ein grundlegendes Ziel sei zudem die Vereinheitlichung innerhalb Europas. Derzeit gehören 25 Mitglieder der RecyClass-Plattform an. Es wurde bereits ein Tool entwickelt, mit dem die Rezyklierbarkeit von Kunststoffverpackungen bewertet werden kann, es stützt sich auf praktische Erfahrungen aus der Entsorgungs- und Recyclingindustrie. In 5 bis 10 Jahren wird nach Ansicht Di Gregorios neben dem mechanischen auch das chemische Recycling Fuss fassen.
Der beste Schutz für Lebensmittel «Plastik ist ein Wertstoff und es gibt nichts Besseres zum Schutz von Lebensmitteln», sagte Lea Paessens, Unilever Schweiz GmbH, zu Beginn ihres Vortrags. Aufgrund der Eigenschaften von Kunststoffen – sie machen Lebensmittel haltbar, sind leicht, formbar und vielseitig einsetzbar – werde Unilever auch in Zukunft Kunststoffe verwenden. Allerdings nicht in der gleichen Art und Weise wie bisher: Bis zum Jahr 2020 soll das Gewicht der Verpackungen um 30 % sinken, bis 2025 sollen der PCR4/2020
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Einsatz bei 25% und die Recyclingfähigkeit bei 100% liegen sowie der Einsatz von Neuplastik um 50% verringert werden. Paessens wies darauf hin, dass jedoch nicht ihr Unternehmen, sondern die Verbraucher mit mehr als 60% den grössten Einfluss auf die Treibhausgasbilanz entlang der Lieferkette haben. Ebenfalls wichtig, aber wenig beeinflussbar, seien die Recyclingsysteme der einzelnen Länder. In der Schweiz werde bislang nur PET rezyk liert. Um hier vorwärts zu kommen und auch für andere Kunststoffe Kreisläufe zu bilden, seien zahlreiche Partnerschaften entstanden, beispielsweise die Industrieinitiative Prisma e.V., in der sich elf Unternehmen zusammengeschlossen haben.
Verpackungen
kartons sehr gut für die Sammlung und Wiederverwertung eignen und die Bevölkerung bereit sei mitzumachen. Darüber hinaus verfüge die Model AG in Weinfelden bereits über eine Anlage, die alle Getränkekartons der Schweiz verwerten könne. Woran scheitert es also? Am Geld, stellte Alabor fest – und an klaren Rahmenbedingungen. Sie schlug eine verursachergerechte Finanzierung vor. Die Schweiz sei ein ressourcenarmes Land und darauf angewiesen, die Wertstoffe im Kreislauf zu halten.
Pilotversuch in der Schweiz David Nyffenegger, Aldi Suisse AG, stellte den bislang grössten Pilotversuch zur Sammlung von Getränkekartons in der Schweiz vor. Der Discounter hatte von 2016 bis 2019 Getränkekartons und Kunststoffflaschen (Hohlkörper aus PP, PET und HDPE) flächendeckend gesammelt und inländisch aufbereiten lassen. Dabei wurde die Sammlung in das bestehende Verkaufs- und Logistiksystem integriert. Die Beteiligung der Konsumenten
Getränkekartons wiederverwerten Wo der Unterschied zwischen den einzelnen Initiativen zur Kreislaufwirtschaft liege, wollte Dr. Karola Krell wissen, die die Tagung moderierte, und wandte sich an Patrik Geisselhardt, den Geschäftsführer von Swiss Recycling, der die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft leitet. Geisselhardt betonte, dass eine Zusammenarbeit und letztlich eine Zusammenführung der einzelnen Projekte wichtig seien. Verpackungen müssten zunächst rezyklierbar gemacht und dann ihre Separatsammlung auf den Weg gebracht werden. Die Konsumenten seien kein limitierender Faktor, wohl aber die Finanzierung. An diesem Punkt setzte auch Simone Alabor, Geschäftsführerin Verein Getränkekarton-Reycling Schweiz, an. Sie berichtete von den Anstrengungen, die in den vergangenen zehn Jahren für die Sammlung von Getränkekartons unternommen wurden. Getränkekartons bestehen aus 75 % Karton, 21 % Polyethylen und 4 % Aluminium. Wenn nur die Fasern stofflich verwertet werden, würde die Umweltbelastung nach einer Studie der Zürcher Umweltberatungsfirma Carbotech um bis zu 40 % sinken. Wird auch noch das Polyethylen-Aluminium-Gemisch verwertet, würde die Entlastung der Umwelt noch höher ausfallen. Im Ausland existierten bereits solche Anlagen, sagte Alabor. Pilotversuche in der Schweiz in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass sich Getränke4/2020
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sei überwältigend gewesen, berichtete Nyffenegger. Die Sortierung habe reibungslos funktioniert, ebenso seien der Platzbedarf in den Filialen sowie die hygie nischen Bedingungen wegen des hohen Rücklaufs und der damit einhergehenden schnellen Umwälzung gut gewesen. Aldi blieb jedoch auch nach drei Jahren der einzige Rücknehmer von Getränkekartons, andere Detailhändler schlossen sich nicht an. Dabei stiegen die Sammelmengen enorm an. Zuletzt hätten mehr als 70 % der zurückgebrachten Getränkekartons von anderen Händlern gestammt und der Aufwand habe nicht mehr synergetisch mit der bestehenden Belieferungslogistik abgedeckt werden können, erklärte Nyffenegger. Auch der Personalaufwand sei hoch und die Sammlung ökonomisch nicht interessant gewesen. Sein Fazit: Alleine geht es nicht. Deshalb arbeitet auch Aldi in verschiedenen Initiativen an einem Kreislaufsystem mit.
Auf dem Weg zur Kreislaufwirschaft «Es ist viel Druck auf dem Kessel!», sagte Dr. Josef Meyer, Tetra Pak (Schweiz) AG und Präsident des Vereins GetränkekartonRecycling Schweiz. In der EU sei in kurzer Zeit viel passiert, entsprechend seien nun
David Nyffenegger, Aldi Suisse AG, stellte einen Pilotversuch zur Sammlung von Getränkekartons in der Schweiz vor.
viele Initiativen gestartet, um die Recy clingziele erfüllen zu können. Nachhaltigkeit werde zunehmend zur «License to operate». Für die Industrie würden sich dadurch ambitiöse Nachhaltigkeitsziele und neue strategische Partnerschaften ergeben. Der Getränkekarton könne heute
Mehr als 130 Teilnehmer waren am 14. Januar 2020 zu Gast in der Umwelt Arena in Spreitenbach.
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vollständig recycelt werden, deshalb will Meyer seine Sammlung auch in der Schweiz weiter vorantreiben. In Deutschland werde derzeit eine Verwertungsanlage zur Rückgewinnung von Kunststoffen und Aluminium aus Getränkekartons gebaut, die mit etwa acht Millionen Euro von den Herstellern Elopak, SIG Combibloc und Tetra Pak mitfinanziert wird. Man wolle von einem linearen Wirtschaftssystem hin zur Kreislaufwirtschaft, sagte auch Amanda Finger vom Bundesamt für Umwelt BAFU. Neben Recycling seien das Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden oder Teilen von Gütern mögliche Ansatzpunkte. Sie wies darauf hin, dass die Finanzierung der Entsorgung nach dem Verursacherprinzip erfolgen müsse. In der Schweiz gebe es bislang nur für die Sammlung von PET eine gesetzliche Grundlage. Das BAFU prüfe derzeit die Anwendbarkeit der EU-Kunststoffstrategie auf die Schweizer Verhältnisse und publiziere im Frühjahr 2020 einen Bericht zum aktuellen Wissensstand über «Plastik in der Umwelt in der Schweiz».
Digitalisierung als Chance Wie sieht nun die ideale Recyclingverpackung aus? fragte sich Edoardo Finotti von der Model AG. Er wies darauf hin, dass Verpackungen nur etwa 1 % des Carbon Footprints einer Person ausmachen. In der Schweiz liege dieser derzeit bei 5,6 Tonnen pro Kopf und Jahr. Dennoch könne die Verpackungsindustrie einen wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen beitragen. Voraussetzung seien fundierte Informationen und eine frühzeitige Einbindung von Verpackungsspezialisten, idealerweise bereits in der Entwicklungsphase eines Produkts. Eine weitere Möglichkeit um Ressourcen in der gesamten Wertschöpfungskette zu optimieren und einzusparen sei die digitale Fertigung.
Kontakt Schweizerisches Verpackungsinstitut SVI Brückfeldstrasse 18 CH-3012 Bern +41 31 302 30 03 info@svi-verpackung.ch www.svi-verpackung.ch n 4/2020
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Verpackungen
Die Industrie handelt nicht zwingend umweltfreundlich
Regulierung birgt auch Gefahren Die Umweltauswirkungen von Kunststoffverpackungen lassen sich nicht so leicht durch alternative Verpackungen verringern.
In den letzten Jahren sind Kunststoffe zum öffentlichen Gesicht der Abfallverschmut zungskrise geworden, was zu einer bei spiellosen Gegenreaktion der Verbraucher und der Regulierungsbehörden geführt hat. Die Industrie reagiert darauf, indem sie auf andere Materialien umstellt, ohne deren Umweltauswirkungen im Vergleich zu Kunststoffen zu berücksichtigen. Auch kümmert sie sich nicht darum, ob ge nügend lokale Abfallsammelstellen vor handen sind. Zu diesem Fazit gelangt der Plastic Promises-Bericht, der von der un abhängigen britischen Denkfabrik, der Grünen Allianz, lanciert wurde.
Umweltschädliche Alternativen Marktakteure aus dem Kunststoff-Recyc ling mag das wenig überraschen, wie auch die Tatsache, dass sich diese Ergebnisse in ganz Europa widerspiegeln. Dennoch zeigt der Bericht einmal mehr die Kluft zwi schen der Auffassung der Verbraucher be züglich der Umweltauswirkungen von kunststofffreien Alternativen und die un beabsichtigten Folgen, die dies in der ge samten Recyclingindustrie hat. In der Lebensmittelindustrie beispielsweise erhöhen kunststofffreie Verpackungsalter nativen im Durchschnitt den Energiever 1
Mark Victory, Senior Editor, ICIS
Quelle: ICIS
Mark Victory 1
2019 erreichte die Spanne zwischen PET-Neuwaren und recycelten R-PET-Granulaten in Lebensmittelqualität ein Rekordhoch.
brauch um das 2,2-fache, die CO2-Emissi onen um 2,7 % und das Gewicht um das 3,6-fache. Zu diesen Ergebnissen kommt ein im September veröffentlichter Bericht des britischen parlamentarischen Sonder ausschusses.
takt in der Regel mit einer Kunststoffbar riere behandelt werden müssen. Das aber erschwert das Recycling und verringert den Eintrag von Mikroplastik in die Welt meere nur bedingt.
Keine einfachen Alternativen
Falsche öffentliche Wahrnehmung
Tatsächlich waren Verlagerungen in den letzten Jahrzehnten wie etwa bei Flaschen getränken von Glas hin zu Kunststoffen wie PET zum Teil durch den geringeren Kohlen stoffverbrauch und das geringere Gewicht bedingt. Hinzu kommt, dass alternative Papier- und Kartonverpackungen mit Lebensmittelkon
Für die Verbraucher ist Kunststoff eine homogenisierte Einheit und nicht eine Reihe verschiedener Materialien mit un terschiedlichem Grad an Nachhaltigkeit, Recyclingfähigkeit oder lokalen Sammel quoten. So liegt beispielsweise die Sammelquote von Kunststoffflaschen nach dem Ver
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Verpackungen
brauch in ganz Europa laut der ICIS 2018-Studie bei 63 %. Doch die Quote schwankt von Land zu Land zwischen 21 % in Bulgarien und 96,2 % in Deutschland. Diese Tatsache hat wenig dazu beigetra gen, die Flut der Ankündigungen von Ein zelhändlern und Verbrauchermarken zur Umstellung auf Nicht-Kunststoffverpackun gen einzudämmen. Da alternative Materialien in der öffentli chen Wahrnehmung immer nachhaltiger sind, führt dies zu einem steigenden Druck zur Aufgabe von Einweg-Kunststof fen. Der gleiche Druck von Seiten der Ver braucher ist bei anderen Verpackungsty pen nicht im gleichen Masse zu spüren, obwohl Kunststoffe weniger als ein Viertel des in Europa anfallenden Verpackungsab falls ausmachen.
Eine Reihe von Regulierungen steht bevor Nach den von Eurostat (das statistische Amt der EU) für 2016 erhobenen Zahlen machen Kunststoffe 19 % des in Europa anfallenden Verpackungsabfalls aus, wäh rend Karton und Papier 41 % und Glas 19 % ausmachen. Die Folge der öffentli chen Fokussierung auf Einweg-Kunststoffe ist, dass sich die Regulierungsbemühun gen unverhältnismässig stark auf Kunst stoffe konzentrieren. Denn sie stellt einen Handlungsauftrag dar, der für andere Ver packungsarten noch nicht existiert, wie die EU-Kommission auf der ICIS-Konferenz zur PET-Wertschöpfungskette im März 2019 zugestanden hat. Dies hat zu einer Reihe von bevorstehen den Regulierungen geführt, die speziell auf die Kunststoffindustrie abzielen. Die letzte davon ist eine Kunststoffsteuer, die in Ita lien am 1. Juli eingeführt werden soll. Die se wird Kunststoff mit 0,45 Euro/kg be steuern, wobei recycelter Kunststoff und biobasierter Kunststoff ausgenommen sind.
Recycling soll gefördert werden Das Gesetz zielt eindeutig darauf ab, die Verwendung von Recycling zu fördern. In den letzten Jahren hat sich auf den euro päischen Recyclingmärkten ein zweiglied riger Markt zwischen Unternehmen entwi 26
ckelt. Auf der einen Seite stehen Firmen, die von Nachhaltigkeitszielen angetrieben werden – typischerweise aufgrund des öffentlichen Drucks aus dem Verpackungs sektor – und Unternehmen, die bereit sind, über den Neuwarenwert hinaus zu zahlen, um sich Material zu sichern. Auf der anderen Seite stehen solche, die aus Kostengründen einkaufen. In Südeuropa ist der Anteil des kostenbasierten Verpa ckungskaufs am Recycling in der Regel höher als in anderen Regionen. Hinzu kommt die EU-Gesetzgebung, die bis 2025 – auf Länderbasis – einen durch schnittlichen Recyclinganteil von mindes tens 25 % bei PET-Flaschen und bis 2030 von 30 % in allen Getränkeflaschen vor schreibt. Wenn die Preise für recyceltes Material deutlich über dem Neuwarenwert liegen, bevor die Kosteneinsparungen durch die Besteuerung zum Tragen kommen, wird das Kaufinteresse an Recyclingmaterial von Unternehmen, die bisher wenig Inter esse gezeigt haben, zweifellos zunehmen, ebenso wie die Vorschriften für den durch schnittlichen Mindestgehalt an recyceltem Material.
Die Sammelquote reicht nicht aus Obwohl diese Massnahmen speziell auf die Kunststoffindustrie und nicht auf um weltschädliche Verpackungen als Ganzes ausgerichtet sind, besteht die Gefahr, dass der Rechtsrahmen anderen Verpa ckungsmaterialien einen unfairen Wettbe werbsvorteil verschafft. Anstatt zur Lö sung des Problems von Verpackungsabfällen beizutragen und das Recycling zu fördern, könnte dies die Un ternehmen dazu veranlassen, auf alterna tive Materialien umzusteigen, die die Um welt ebenso oder sogar noch stärker belasten. Somit würde das Problem nur verlagert, statt gelöst. Das Risiko wird durch den anhaltenden Druck der Verbraucher und den Mangel an detaillierten Kenntnissen über die Auswir kungen der verschiedenen Materialien noch vergrössert. Hinzu kommt, dass die Abfallsammelraten nicht ausreichen, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, was ICIS in früheren Publikationen bereits aus führlich dargestellt hat.
Die Abfallsammlung in Europa wird über wiegend von den Gemeinden kontrolliert. Die Unterfinanzierung im Zuge der globa len Rezession von 2008 hat dazu geführt, dass die Sammelsysteme nicht mit dem Wachstum und der Komplexität der Ver packungen Schritt gehalten haben.
Es geht nicht um die Abkehr von Kunststoffen Die Materialknappheit bei nachgefragten Qualitäten von Recyclingmaterial – in der Regel transparentes Material, das für die Verpackungsindustrie am attraktivsten ist – führte dazu, dass 2019 erstmals mehr recycelte Polyethylen (rPE)-Pellets und recycelte Polypropylen (rPP)-Granulate als Neuware gehandelt wurden, während die Spanne zwischen PET-Neuware und recy celten rPET-Granulaten in Lebensmittel qualität ein Rekordhoch erreichte. Angesichts des Mangels an geeignetem recyceltem Material, einer wachsenden Reaktion der Verbraucher und eines feind lichen regulatorischen Umfelds, das sich nicht in den kunststofffreien Verpackun gen widerspiegelt, ist es kein Wunder, dass einige Unternehmen sich entscheiden, sich von Kunststoffen abzukehren. Diese Verlagerung hin zu Materialien, die am Ende der Lebensdauer wenig zur Ver besserung der Umweltauswirkungen bei tragen, wäre das schlimmstmögliche Er gebnis für unseren Planeten. Vorschriften, die das Recycling oder eine verantwor tungsvolle Abfallentsorgung fördern, kön nen eine gute Sache sein, aber eng fokus sierte Gesetze, die das Problem auf andere Sektoren verlagern, könnten den Schaden noch verstärken. Die grosse Herausforderung, die Sammel raten und die Infrastruktur zu erhöhen, bleibt jedoch weiterhin ungelöst. Wenn der Gesetzgeber entschlossen wäre, der Recyclingindustrie zu helfen, würden sich seine Anstrengungen auf diesen Bereich konzentrieren. Kontakt ICIS Independant Commodity Intelligence Services The Quadrant SM2 5AS London, Sutton, UK +44 20 8652 3335 www.icis.com n 4/2020
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Verpackungen
Marktstudie stellt Prognosen bis 2026
Schönheit ohne schlechtes Gewissen
Die aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Ceresana untersucht die europäische Nachfrage nach Kunststoffverpackungen für Beauty- und Körperpflegeprodukte. Dabei werden 13 Anwendungsgebiete und 7 verschiedene Verpackungstypen unterschieden. Der Report behandelt sowohl die historische Entwicklung als auch die zukünftigen Wachstumsaussichten dieses speziellen Verpackungsmarktes. Die Analysten prognostizieren, dass in Europa das Marktvolumen der Kunststoffverpackungen für Kosmetika und Körperpflegeprodukte bis zum Jahr 2026 auf rund 28,9 Milliarden Stück anwachsen wird.
Vielzahl an Einflussfaktoren, unterschiedliche Segmente Kunststoffe sind zunehmend umstritten. Der Absatz von Kunststoffverpackungen für Kosmetika wird aber voraussichtlich weiter steigen. Der Trend zur perfekten Selbstdarstellung in sozialen Medien und in einigen Ländern auch eine steigende Quote berufstätiger Frauen treiben die Verkäufe von Beauty-Produkten. Dass die Europäer immer älter werden, sorgt im Bereich Hautpflege für Impulse. Die Untersegmente Mundhygiene und Sonnenschutz profitieren von einem wachsenden Gesundheitsbewusstsein, beziehungsweise von der Angst vor hohen Krankheitskosten. Auch die klimatischen Veränderungen in Europa werden die Nachfrage nach Sonnenschutzprodukten in den kommenden Jahren noch erhöhen.
Praktikabilität und Nachhaltigkeit als Plus Die zum Teil sehr unterschiedliche Marktdynamik in den verschiedenen Untersegmenten der Kosmetik- und KörperpflegeIndustrie führt auch dazu, dass einzelne 4/2020
Bild: Adobe Stock
Die «Generation Selfie» will nicht nur gut aussehen, sie sorgt sich auch um nachhaltigen Konsum. Für die Hersteller von Kosmetika sind diese widersprüchlichen Trends eine grosse Herausforderung.
Die aktuelle Marktstudie untersucht die Nachfrage nach Kunststoffverpackungen für Körperpflegeprodukte in Europa.
Verpackungstypen mehr profitieren als andere. Darüber hinaus spielt neben der Optik und der Praktikabilität der Verpackungen auch der Nachhaltigkeitsaspekt eine immer grössere Rolle. Flexible Verpackungen zum Beispiel erlauben es, den Materialeinsatz weiter zu verringern. Der Einsatz dieser Verpackungsart wird in den kommenden Jahren voraussichtlich um etwa 2,1 % pro Jahr ansteigen.
Die Studie in Kürze Kapitel 1 liefert einen Überblick zum europäischen Markt von Kunststoffverpackungen für Kosmetika und Körperpflegeprodukte. Es bietet Prognosen bis zum Jahr 2026. Daten zu den Nachfragevolumina sowie zu den einzelnen Anwendungsgebieten und Verschlusstypen werden in übersichtlichen Tabellen und Abbildungen aufgeführt. Die Daten werden jeweils in Stückzahlen angegeben. In Kapitel 2 werden für 26 einzelne Länder (darunter auch Russland, die Schweiz und die Türkei) Verbrauchszahlen angegeben. Darüber hinaus wird die Nachfrage unterteilt in Anwendungsgebiete und Verpa-
ckungstypen. Im Segment Kosmetika werden Gesicht & Teint, Lippen, Augen und Nägel unterschieden. Bei Hautpflegeprodukten werden Gesicht, Körper, Sonnenschutz und Baby und Kleinkind differenziert. Im Segment Hygiene werden detailliert Haarpflege, Dusche und Bad, Mundpflege, Deodorants und Haarent fernung betrachtet. Verschiedene Verpackungstypen werden analysiert wie Schraubflaschen, Quetschflaschen (Squeeze Bottles), Dosier- und Sprühflaschen, Tiegel, Dosen, Tuben, flexible Verpackungen und Blisterverpackungen. www.ceresana.com/de/marktstudien/verpackung/kunststoffverpackungen-kosmetika-koerperpflege-europa/
Kontakt Ceresana Mainaustrasse 34 D-78464 Konstanz +49 7531 94293-0 info@ceresana.com www.ceresana.com
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Composites
Ergebnis der 14. Composites-Markterhebung liegt vor
Zukunftserwartungen hellen sich leicht auf
Befragt wurden alle Mitgliedsunternehmen der drei grossen Trägerverbände von Composites Germany: AVK, Composites United und VDMA-Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien. Um die problemlose Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Erhebungen zu gewährleisten, wurden auch in diesem Halbjahr keine Änderungen bei der Befragung durchgeführt. Erhoben wurden erneut überwiegend qualitative Daten in Bezug auf die aktuelle und zukünftige Marktentwicklung.
Quelle: Composites Germany
Zum vierzehnten Mal hat Composites Germany aktuelle Kennzahlen zum Markt für faserverstärkte Kunststoffe erhoben.
Abb. 1: Composites-Index – D erzeitige generelle Geschäftslage
Geschäftslage kühlt sich weiter ab Nachdem die Bewertung der aktuellen Geschäftslage bereits bei den letzten Befragungen eher zurückhaltend ausgefallen war, setzt sich dieser Trend auch in der aktuellen Erhebung fort. Die Befragten bewerten die generelle Geschäftslage für alle drei erfassten Regionen (weltweit, Europa, Deutschland) weiterhin negativ. Die Einschätzung erreicht damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 2013. Insgesamt bewerten beispielsweise 37 % der Befragten die generelle Geschäftslage in Deutschland als sehr negativ oder eher negativ. In der vorangegangenen Befragung hatte dieser Wert bei lediglich 26 % gelegen (vgl. auch Abb. 2). Die wenig optimistische Bewertung des generellen Marktumfeldes hält somit an. Auch die Bewertung der Geschäftslage des eigenen Unternehmens ist vielfach weniger optimistisch. So bewerten etwa ein Drittel der Befragten die Lage ihres eigenen Unternehmens als eher negativ oder sogar sehr negativ. Hierbei zeigen sich je nach den unterschiedlichen Regionen (Deutschland, Europa, Weltweit) nur wenig Unterschiede. 28
Abb. 2: Bewertung der aktuellen Geschäftslage weltweit
Leichte Aufhellung in Sicht Die Zukunftserwartungen der Unternehmen hellen sich demgegenüber im Vergleich zur letzten Befragung etwas auf. Die Befragten blicken sowohl für die Entwicklung der generellen, also auch der eigenen zukünftigen Entwicklung eher positiv in die die Zukunft. Die Entwicklung der eigenen Geschäftslage wird dabei nochmals optimistischer bewertet als die der generellen Geschäftslage. Abbildung 3 zeigt die langfristige Entwicklung für alle drei abgefragten Regionen.
Investitionsklima trübt sich ein Im Gegensatz zu dieser eigentlich leicht optimistischen Sichtweise zeigen sich die
Indikatoren für das Investitionsklima rückläufig. So gehen beispielsweise nur noch 29 % der Befragten von einem steigenden Engagement ihres Unternehmens im Bereich Composites aus. Bei der letzten Befragung hatte dieser Wert noch bei 37 % gelegen. Über 60 % der Befragten gehen von einem gleichbleibenden Engagement aus. Dementsprechend ist beispielsweise der Anteil derjenigen, die von Personalfreisetzungen für ihr Unternehmen ausgehen von 8 % auf über 20 % gestiegen.
Wachstumstreiber ent wickeln sich unterschiedlich Bewerteten die Befragten bereits im Rahmen der letzten Markterhebung Asien als die Weltregion, aus der die wesentlichen Wachstumsimpulse für das Composites4/2020
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Composites
Abb. 3: Einschätzung der zukünftigen eigenen Geschäftslage
Abb. 4: Wachstumstreiber – M aterial
Segment zu erwarten sind, so setzt sich dieser Trend weiterhin fort. Europa und Deutschland verlieren, gemessen an den Nennungen, sogar etwas an Boden gegenüber Asien. Werkstoffseitig zeigt sich eine zentrale Änderung. Wurde von den Befragten bislang stets CFK als Material genannt, aus dessen Umfeld die wesentlichen Wachstumsimpulse für den Composites-Bereich zu erwarten sind, so wird aktuell erstmals GFK als wichtigster Werkstoff genannt (Abb. 4).
gelungen, das wirtschaftliche Umfeld innerhalb des sehr internationalen Composites-Marktes positiv zu beeinflussen.
Composites-Index weiterhin auf niedrigem Niveau Der Composites-Development-Index gibt den Einschätzungen folgend vor allem im Bereich der aktuellen Bewertungen deut-
lich nach. Im Hinblick auf die zukünftigen Erwartungen pendelt er sich leicht ein oder nimmt sogar leicht zu. Betrachtet man aber die Bewertungen im Detail, beispielsweise die oben genannte Einschätzung der aktuellen Geschäftslage, so schätzen nach wie vor fast zwei Drittel der Befragten die Situation positiv ein. Das Bild trübt sich also ein, ist aber noch nicht grundlegend als negativ zu bewerten. Die anhaltende Abschwächung des Index, vor allem in Hinblick auf die Bewertung der aktuellen Situation bzw. des Marktumfeldes muss dennoch sehr ernst genommen werden, zeigt sie doch weiterhin ein hohes Mass an Unzufriedenheit über verschiedene Wirtschaftsstandorte und -regionen hinweg, was sich zu manifestieren scheint. Bislang ist es politisch anscheinend nicht
Unsicherheit im Mobilitätsbereich Die Auswirkungen einzelner gesamtwirtschaftlich negativer Entwicklungen (Brexit, Zollpolitik der USA, Handelsstreitigkeiten führender Wirtschafts- und Industrienationen sowie eine stark nachlassende Wachstumsdynamik usw.) haben entscheidenden Einfluss auch auf die CompositesProduktion und Verarbeitung. Vor allem der Mobilitätsbereich ist derzeit von enormen Umbrüchen und Unsicherheiten geprägt. Es bleibt zu hoffen, dass eine Beruhigung der Wirtschaft generell oder auch eine Entwicklung in anderen, eventuell aufstrebenden Wirtschaftsbereichen zu einer Verbesserung des Marktumfeldes beitragen kann. Die Befragten jedenfalls schauen wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Kontakt Composites Germany Friedrichstrasse 95 D-10117 Berlin +49 69 27 10 77-0 elmar.witten@composites-germany.org www.composites-germany.org n
Abb. 5: Composites-Development-Index
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29 DIE EINHEIT FÜR IHREN ERFOLG
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Intuitive Hilfe bei der Handarbeit
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Die Herstellung von Produkten aus Faserverbundkunststoffen (FVK) umfasst heute oft noch viele manuelle Arbeitsschritte: Position und Orientierung der Faserhalbzeuge müssen von Hand exakt ausgerichtet werden, damit das Produkt nach dem Laminieren und Aushärten die gewünschte Stabilität und Flexibilität erhält. Nur so kann der Anwender die Vorteile des Materialverbunds am Ende voll ausschöpfen. Zur Unterstützung des manuellen Ablegeverfahrens, des sogenannten Preformings, hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen eine intuitiv zu bedienende Software für marktübliche Augmented-Reality-Brillen entwickelt. Das System gibt die korrekte Ablage der Faserhalbzeuge als virtuelle Darstellung auf der Werkzeugform vor und kann damit die Qualität und Leistungsfähigkeit der Produktionsprozesse deutlich verbessern. Für das Drapieren von Faserhalbzeugen zur Bauteilherstellung und -reparatur werden Informationen über die Position und
Bild: Fraunhofer IPT
Forscher am Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie IPT haben ein Augmented-Reality-System entwickelt, das die manuelle Herstellung von Produkten aus Faserverbundmaterialien erleichtert.
Das Fraunhofer IPT hat eine Software für marktübliche Smart Glasses entwickelt, die die exak te Ablage der Faserhalbzeuge direkt auf dem Bauteil virtuell sichtbar macht.
Orientierung der Faserschichten bisher in sogenannten Plybooks bereitgestellt: Kleine und mittlere Unternehmen arbeiten
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häufig noch mit Anweisungen in Papierform und sind in hohem Masse auf die Erfahrung des ausführenden Mitarbeiters
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angewiesen. Grössere Unternehmen, beispielsweise in der Luftfahrtindustrie, setzen bereits auf Laserprojektionssysteme, mit denen die Halbzeugposition auf die Werkzeugform projiziert wird. Diese ermöglichen es auch weniger geübten Personen, die Halbzeuge passend zu positionieren. Solche unterstützenden Systeme sind jedoch vergleichsweise teuer und unflexibel in der Anwendung.
Digitale Anleitung direkt am Bauteil Im Fraunhofer-Forschungsprojekt «SmartLay-Up!» hat das IPT nun eine Alternative zu diesen beiden Arbeitshilfen entwickelt: eine Software, die unter Einsatz marktüblicher Smart Glasses die exakte Ausrichtung und Positionierung der Halbzeuge direkt auf dem Bauteil sichtbar macht. Das Zuschneiden der Halbzeuge wird ebenfalls durch Projektion von Sollkonturen unterstützt. Das kostengünstige System ist gegenüber den konventionellen Vorgehensweisen mit Papier oder laserbasierten Projektionssystemen deutlich flexibler in der Handhabung und ausserdem in der Produktionsumgebung beliebig skalierbar, also auch für die Serienfertigung von FVK-Produkten geeignet. Die Anwendung, die das Fraunhofer IPT entwickelt hat, stellt dem Werker auf der Datenbrille deutlich mehr als nur eine digitale Version des Plybooks bereit: Sie bietet ihm auch eine Augmented-RealityUmgebung, in der die Informationen zur Ausrichtung der reinen Faserschichten oder vorimprägnierten Faserprepregs direkt über das vor ihm liegende Bauteil gelegt werden. Eine Schritt-für-SchrittAnleitung führt ihn durch den PreformingProzess und dokumentiert währenddessen auf Wunsch die Arbeiten zum Zweck der Qualitätssicherung. Die Software kann als App einfach auf Datenbrillen mit Android-Betriebssystem installiert und für die jeweilige Laminieraufgabe angepasst werden. Unternehmen, die die Technologie ausprobieren und einsetzen möchten, können die App ab sofort im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit eigenen Mitarbeitern in der Produktion testen und dabei individuelle Bedarfe mit Mitarbeitern des Fraunhofer IPT diskutieren. 4/2020
Composites
Individuelle Leichtbauprodukte Die Aachener Forscher prognostizieren, dass sich durch die neue Technologie die Genauigkeit der Verarbeitung von Bauteilen aus faserverstärkten Hochleistungswerkstoffen verbessern kann. Dadurch, dass die Prozesse nun leichter nachvollziehbar werden, lässt sich die Fehlerrate senken – bei gleichzeitig oft deutlich kürzeren Prozesszeiten. Die Anschaffung des Brillensystems, das weniger als ein Zehntel der kostspieligen Laserprojektionssysteme kostet, wird damit auch für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich und kann in Märkten wie der Medizintechnik, dem Bootsbau, dem Maschinenbau, aber auch bei der Herstellung gehobener Consumer-Produkte aus FVK-Leichtbaumaterialien zu spürbaren Produktivitätsverbesserungen führen. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT vereint langjähriges Wissen und Erfahrung aus allen Gebieten der Produktionstechnik. In den Bereichen Prozesstechnologie, Produktionsmaschinen, Produktionsqualität und Messtechnik sowie Technologiemanagement bietet es seinen Kunden und Projektpartnern angewandte Forschung und Entwicklung für die vernetzte, adaptive Produktion. Das Leistungsspektrum des Instituts orientiert sich an den individuellen Aufgaben und Herausforderungen innerhalb bestimmter Branchen, Technologien und Produktbereiche, darunter Automobilbau und -zulieferer, Energie, Life Sciences, Luftfahrt, Maschinen- und Anlagenbau, Optik, Präzisions- und Mikrotechnik sowie Werkzeug- und Formenbau.
Kontakt Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT Steinbachstrasse 17 D-52074 Aachen +49 241 8904-147 martin.schaekel@ipt.fraunhofer.de www.ipt.fraunhofer.de
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Verband
17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDG) – Teil 2
Kunststoffe spielen eine tragende Rolle Beim UNO-Gipfel im September 2015 in New York haben sich die 193 aktuellen Mitgliedsstaaten einstimmig verpflichtet, die Armut zu beenden sowie den Klimawandel und die Ungerechtigkeit zu bekämpfen und dazu 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) einstimmig angenommen. Einige der SDGs wurden im ersten Teil dieses Beitrags in der März-Ausgabe veröffentlicht.
ten Wertschöpfungskette weltweit Arbeitsplätze und kurbelt so das Wirtschaftswachstum an. Zudem schaffen Innovationen und die Weiterentwicklung der Kunststoffbranche auch vermehrt neue Arbeitsplätze.
SDG 9: Infrastruktur, Indus trie und Innovation fördern
Dr. Olivia van der Reijden Kunststoffe leisten einen massgeblichen Beitrag zur Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals (SDG) [1] [2]). Dabei beeinflussen Kunststoffe acht der insgesamt 17 formulierten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung auf eine positive Weise. Im Gegensatz dazu sind die Effekte von Kunststoffen auf fünf der formulierten Ziele noch unklar oder werden als negativ bewertet und erfordern geeignete Lösungen. Im zweiten Teil werden weitere SDGs systematisch erläutert und anhand von Beispielen erklärt.
SDG 8: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum Wie beim SDG 1 bereits erwähnt, bietet die Kunststoffindustrie entlang der gesam-
technik sowie der Kommunikation, Gebrauch [3]. Da deren Weiterentwicklung ein stetiger Prozess ist, und Kunststoffe fortlaufend in neuen Anwendungen eingesetzt werden, sind sie innovativ und unterstützten die nachhaltige Industrialisierung und ermöglichen Lösungen, die ohne Kunststoffe nicht möglich wären.
SDG 12: Nachhaltige Kon sum- und Produktionsmuster Optimierte und innovative Verpackungssysteme aus Kunststoffen reduzieren und vermeiden Lebensmittelabfälle [10], so können beispielsweise durch geschickte Verschlusssysteme angebrochene Lebensmittel und Getränke wieder verschlossen
Kunststoffe existieren heute in verschiedensten Modifikationen und finden in unzähligen Anwendungsbereichen, wie beispielsweise in der Automotive/Transportbranche, dem Medizin- und Gesundheitsbereich, der Verpackungsbranche, der Textilindustrie, der Bau- und Gebäude-
Fakuma 2020: Gemeinschaftsstand Kunststoff.swiss Seien Sie dabei am Gemeinschaftstand von Kunststoff.swiss an der diesjährigen Fakuma vom 13. bis 17. Oktober in Friedrichshafen. Wir haben ein neues, flexibles Standkonzept, das es ermöglicht, Stände in unterschiedlichen Grössen, ganz nach Ihren Bedürfnissen anzubieten. Das heisst vom Platz für einen Stehtisch oder einen Prospektständer bis zum 16 m2-Stand. Wie immer ist es ein all-inclusive Angebot, d.h. im Quadratmeterpreis ist neben der Grafik, den Wänden und dem Mobiliar auch das Catering für Sie und Ihre Gäste inbegriffen. Ein paar wenige Plätze sind noch verfügbar! Kontaktieren sie Verena Jucker unter v.jucker@kunststoff.swiss oder +41 62 834 00 64
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Verband
werden oder es können Teilportionen von einem Lebensmittelprodukt getrennt verpackt und dadurch separat haltbar gemacht werden. Da Kunststoffe sehr preiswert sind, kann dies einfach zu übermässigem Konsum und überschüssigem Verpackungsmaterial übergehen. Dies wird allerdings bereits als existierendes Problem erkannt und im New Plastics Economy Global Commitment Report (2019) wird die Elimination von problematischen oder unnötigen Plastikverpackungen als eines von sechs Zielen festgelegt [19]. Allein schon aus ökonomischen Gründen sind Verpackungen aus Kunststoff heute viel leichter als früher. Auf unnötige Verpackung und Überverpackung ist zu verzichten. Ausserdem sind die Markenartikelhersteller und die Detailhändler auch gefordert, geeignete Packungsgrössen anzubieten, um zu verhindern dass zu grosse Mengen eingekauft werden müssen.
SDG 13: Bekämpfung des Klimawandels Kunststoffprodukte leisten einen eindrücklichen Beitrag zur Reduktion des CO² Fuss abdrucks, beispielsweise durch die erzielte massive Gewichtsreduktion und folglich niedrigerem Treibstoffverbrauch im Automobil-, Eisenbahn- und Flugzeugbau, der Isolation von Gebäuden sowie der Verminderung von Nahrungsmittelabfällen. Die Verbrennung von Kunststoffabfällen kann anschliessend wieder zur Energiegewinnung genutzt werden [3]. Trucost schätzt, dass jährlich 112 Milliarden US- Dollar an Umweltkosten, verursacht durch
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den Klimawandel, durch den Einsatz von Kunstoffen verglichen mit Kunststoffalternativen eingespart werden [20]. Ohne Einsatz von Kunststoffen wäre das Erreichen der Pariser Klimaziele um ein Vielfaches schwieriger.
SDG 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen erhalten
Makro- und Mikroplastik verschmutzten die marinen Umweltkompartimente, Süssgewässer und Flüsse, und stellen eine Bedrohung für die Meereslebewesen dar. Die Bilder von vermüllten Stränden sind allgegenwärtig. Allerdings entsteht diese Umweltverschmutzung zu 97% ausserhalb Europas, vorwiegend in Südostasien [21]. Beispielsweise kann die Aufnahme von Kunststoffabfällen mit der Nahrung zu inneren Blutungen oder sogar zum Hungertod, als Folge von mit Plastik gefüllten Mägen, führen. Was Mikroplastik betrifft, besteht nach Ansicht der EMPA momentan keine Gefahr für die Umwelt, da die tatsächlich gemessenen Konzentrationen an Mikroplastik in den bis jetzt untersuchten Gewässern deutlich unter den Schwellenwerten liegen [22]. Nicht nur die marinen Ökosysteme nehmen dabei Schaden, sondern es entstehen dadurch auch hohe Kosten für ökonomisch wichtige Sektoren wie der Tourismus und die Fischerei [11, 23, 24; 25]. Diese Problematik besteht aufgrund unsachgemässer Handhabung von Kunststoffabfall und muss mit adäquaten Abfallmanagement-Systemen bekämpft werden. Eine Substitution mit anderen Werkstoffen würde nur dazu führen, dass
anstelle von Kunststoff diese anderen Werkstoffe ins Meer eingetragen werden.
SDG 15: Landökosysteme schützen Es ist bekannt, dass Böden auch mit Mikroplastik verunreinigt sind. Doch die Menge an Mikroplastik in unseren Böden, Gewässern und in der Luft ist gering im Vergleich zu Mikrogummi, einem anderen Polymer, das unsere Umwelt und folglich auch unseren Organismus belastet. Mikrogummi besteht aus feinsten Partikeln primär von Reifenabrieb (97%), die vom Strassenbelag in unsere Böden, Gewässer und die Luft gelangen. Es gibt aber auch weitere Quellen wie Kunstrasen oder Schuhsohlen. [11, 22]. Durch ihre Präsenz in den Böden können sie in die Nahrungsmittelkette gelangen und potenzielle Schäden an Ökosystemen und der menschlichen Gesundheit anrichten [11, 23, 25]. Zudem sind Littering, schlecht verwaltete Abfallentsorgung sowie die Entsorgung von Abfällen in Landdeponien eine aktuelle Problemstellung in vielen Ländern.
Literatur Die Literaturangaben finden Sie unter https://kunststoff.swiss/sdg
Kontakt Kunststoff.swiss Verena Jucker Schachenallee 29C, CH-5000 Aarau +41 (0)62 834 00 64 v.jucker@kunststoff.swiss www.kunststoff.swiss
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Fügetechnik
Fünf Schritte für eine erfolgreiche Anwendung der Klebtechnologie
Ein Leitfaden für die Praxis Das Kleben ist eine der ältesten und wichtigsten Verbindungstechniken der Menschheit. Der älteste von Menschen eingesetzte Kleb- und Dichtstoff ist vermutlich die tonhaltige Erde, die für den Bau von Hütten verwendet wurde. Später kamen Asphalt (Erdpech), Baumharz und Holzteer (Bild 1) dazu, die vor allem für den Bau von Waffen und Werkzeugen ihre Anwendung fanden.
Prof. Dr. Pierre Jousset ¹
Ca. 1500 vor Chr. gewannen die Ägypter aus einem Sud aus Sehnen, Knorpel und anderen tierischen Abfällen einen Klebstoff für furnierte Schreinerarbeiten. Seit der Antike ist der Berufsstand des Leimsieders bekannt. Aus dieser Zeit stammen auch die Begriffe «Kolla» oder «Glutinum». Später gewann die Klebtechnik im Zusammenhang mit dem Buchdruck wieder an Bedeutung: Die immer zahlreicheren Bücher mussten gebunden und mit stabilen Deckeln und Rücken versehen werden. Mit der Industrialisierung erfuhr die Klebtechnik einen regelrechten Aufschwung: Mit dem Patent zur Phenolharz-Härtung von Baekeland brach das Zeitalter der synthetisch hergestellten Klebstoffe an. Chemiker, Physiker und Ingenieure setzten sich mit den Wirkungen von Adhäsionsund Kohäsionskräften auseinander und erforschten den makromolekularen Aufbau der klebenden Substanzen. Die neu entwickelten Klebstoffe besitzen vielfältige Funktionen: Sie übertragen beispielsweise mechanische Lasten, gleichen Toleranzunterschiede aus, mindern korrosive Effekte, etc. ¹ Prof. Dr. Pierre Jousset, Fachbereichsleiter Verbindungstechnik, IWK, HSR Rapperswil ² Prof. Dr. Markus Henne, Fachbereichsleiter Mechanische Systeme, IWK, HSR Rapperswil ³ Prof. Dr.-Ing. Michael Niedermeier, Leiter Steinbeis-Innovationszentrum Werkstoff- und Oberflächentechnologie Friedrichshafen und Leiter Werkstoffprüflabor der Hochschule Ravensburg-Weingarten RWU niedermeier@stz-werkstoffe.de
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Bilder: IWK
Prof. Dr. Markus Henne ² Prof. Dr. Niedermeier ³
Bild 1: Im Eintopfverfahren hergestelltes Birkenpech [1]
Bild 2: Unerwünschtes Versagen einer Klebverbindung an einem Schuh
Im Alltag wird die Klebtechnik bereits im Kindesalter für Bastelarbeiten angewendet. Empirisch erfährt der Anwender, auf welchen Materialien und Oberflächen Klebstoffe haften, wie lange sie brauchen, um sich zu verfestigen und wie gut ihre Beständigkeit z. B. gegenüber Wasser ist. Diese Erfahrungen prägen das Bild der Klebtechnik – vor allem durch die Misserfolge entstehen Vorbehalte gegenüber der Zuverlässigkeit von Klebstoffen. Auch aus dem Bereich der Bekleidung treten Klebverbindungen vor allem in den Fokus, wenn sie bereits versagt haben (Bild 2). Bei ordnungsgemässer Funktion werden die kaschierten Klebstellen kaum beachtet. Diese Erfahrungswerte lassen sich aber in keiner Art und Weise auf technische Klebverbindungen übertragen. Durch eine professionelle Vorgehensweise bei der Entwicklung von Klebverbindungen können die Nachteile überwunden und zusätzliche Vorteile generiert werden, welche keine andere Verbindungstechnologie mit sich bringt. Dieser Artikel zeigt in fünf Schritten auf, welche Kriterien berücksichtigt werden müssen, damit eine erfolgreiche Verklebung entsteht:
1. Entscheidungsprozess im Produktentwicklungsprozess Eine Klebverbindung wird bei der Auslegung eines Produktes oder einer Struktur oft nicht in Betracht gezogen. Der Grund dafür ist mangelnde Erfahrung bei der Auslegung von Klebverbindungen, fehlende Kenntnis über die mechanischen Eigenschaften von Klebstoffen oder Zweifel an der Reproduzierbarkeit bzw. der Zuverlässigkeit des Klebprozesses. In Folge wird eine Klebverbindung vermieden oder aufgrund des Risikos eines Versagens grundsätzlich ausgeschlossen. Dies führt oft dazu, dass in einer frühen Phase des Produktentwicklungsprozesses falsche Entscheidungen hinsichtlich der Verbindungstechnologie getroffen werden. Zusätzlich bringt die Klebtechnologie neben der strukturmechanischen Verbindung von zwei Bauteilen folgende Vorteile mit sich: – Eine Klebverbindung kann so gestaltet werden, dass sie kaum sichtbar ist. Dies eröffnet neue Möglichkeiten der Gestaltung eines Produkts. – Die geklebte Verbindung dient zusätzlich als Dichtung gegenüber Staub und/ oder Fluiden – Die Elastizität der (Dickschicht-)Verklebung dämpft Vibrationen. 4/2020
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– Durch das Spaltmass in der Klebstelle kann ein Toleranzausgleich an den Fügestellen erzielt werden. – Es können unterschiedlichste Materia lien zu Multimaterialstrukturen gefügt werden. – Die Klebschicht garantiert eine galvanische Entkopplung zwischen den beteiligten Materialien mit unterschiedlicher Elektronegativität und dient so als Korrosionsschutz. – Ausgleich von unterschiedlichen Temperaturausdehnungen von benachbarten Substraten – Durch die linienförmige oder flächige mechanische Anbindung der Bauteile, wird der Kraftfluss weniger gestört (Reduktion von Spannungskonzentrationen). Oft sind diese umfangreichen Anforderungen an die Fügestelle gar nicht explizit bekannt. Ist aber ein Punkt oder sind mehrere Punkte der oben aufgeführten Kriterien gefordert, drängt sich das Kleben als Verbindungstechnik auf. Zur Veranschaulichung einer innovativen Klebtechnologie wird die Verklebung eines Busdaches betrachtet (Bild 3): Dabei wird das vorgefertigte Dach mit ca. 12 m Länge in Sandwichbauweise (Aluminium-Strukturschaum-Aluminium) mit einer Dickschichtverklebung auf die Stahlkarosserie des Busses geklebt. Die Dickschichtverklebung überträgt nicht nur die mechanischen Lasten, sondern dient dem Ausgleich von Toleranzen, erlaubt die Kompensation der unterschiedlichen Wärmedehnungen von Stahl und Aluminium und garantiert eine galvanische Entkopplung der Fügepartner als Korrosionsschutz.
Fügetechnik
Bild 4: Verklebung einer Aluminium-Ronde mit Gewindestift auf Faserverbundkunststofflaminat (CFK) [3]
Bild 5: Weiche Polymerteilchen in der Epo xydharzmatrix eines strukturellen zähmodifizierten Klebstoffes [4]
2. Gestaltung im Konstruktionsprozess
Bauteil unter diesem Aspekt eine ganz andere Form und Gestalt annehmen als es sich auf den ersten Blick anbietet. Als Beispiel der gestaltbasierten klebtechnischen Krafteinleitung ist ein AluminiumOnsert in Bild 4 dargestellt. Der Onsert wird aus einem Aluminiumblech geformt, welcher die punktuelle Last des Gewindestiftes flächig in den Faserverbundwerkstoff einleitet, um eine möglichst gleichmässige Spannungsverteilung zu erzielen. Die Verbindung zum Substrat wird über eine Epoxid-Dünnschichtverklebung realisiert, wobei die Klebstoffdicke von 0,2 mm über Distanzelemente gewährleistet ist.
Die Gestaltung der Klebstelle wird im Konstruktionsprozess nicht ausreichend berücksichtigt. Eine optimale Gestaltung einer Verklebung ist von einer Vielzahl von Einflussgrössen abhängig: Nicht nur die Geometrie und Materialisierung der Fügepartner muss berücksichtigt werden, sondern auch der Ort und die Abmessungen der Klebverbindung, damit kein Klebstoffversagen auftritt. Klebstoffe sind aus Polymeren und Füllstoffen aufgebaut, deren mechanisches Verhalten von der Belastungsrichtung abhängig ist. Bei der Gestaltung der Klebverbindung ist besonders zu beachten, dass der Klebstoff hauptsächlich auf Scherung belastet werden soll. Die kritischen Schälbelastungen sind zu vermeiden. Demzufolge kann der Verlauf der Klebnaht entscheidend für den Erfolg einer Verklebung sein. Im Produktentwicklungsprozess definiert also nicht nur das Bauteil die Fügestelle, sondern auch umgekehrt: So kann ein
Bild 3: Viskoelastische Dickschicht-Verklebung der Unterseite eines vormontierten Busdaches mit dem Klebstoff SikaForce Powerflex [2]
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3. Klebstoffauswahl Klebstoffe können sehr unterschiedliche mechanische Eigenschaften aufweisen. Dabei muss zwischen der viskoelastischen «toleranzausgleichenden» Dickschichtverklebung und der festigkeitsoptimierten Dünnschichtverklebung unterschieden werden. Strukturelle Verbindungen, welche eine hohe Festigkeit haben sollen, werden meistens mit Epoxid-Klebstoffen realisiert. Dabei handelt es sich um Dünnschichtverklebungen mit Klebstoffdicken < 1 mm, welche kaum Verformungen aufnehmen können. Im Gegensatz dazu, haben elastische Verklebungen eine viel kleinere Steifigkeit und Festigkeit. Der Klebspalt beträgt dabei mehrere Millimeter, was eine gewisse Verformbarkeit zulässt. Zudem werden sie, wie bereits oben erwähnt, als Dichtmasse und zur Kompensation von thermischen Ausdehnungen und Fertigungstoleranzen der Fügepartner eingesetzt. Als Klebstoffe werden hier vorwiegend Polyurethane oder Silikone verwendet. Durch 35
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Fügetechnik
Bild 6: Validierung des mechanischen Verhaltens einer strukturellen Klebverbindung unter stossartiger Belastung, anhand Digital Twin einer T-Stoss Fallstudie
die vielfältigen Möglichkeiten der Modifikation von Klebstoffen ist der Übergang zwischen den oben genannten Gruppen flies send: Die chemische Formulierung der Klebstoffe kann für eine Anwendung und der damit zusammenhängenden Anforderungen spezifisch eingestellt werden. Folgende Modifikationen sind möglich: – Beifügen von Nanopartikeln zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. – Beifügen von Füllstoffen zur Beeinflussung der Viskosität, der Festigkeit und der Schlagzähigkeit (Bild 5). – Beifügen von Glaskugeln, welche als Distanzhalter, zur Einhaltung des minimal erforderlichen Klebspalts, eingesetzt werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Glaskugeln die mechanischen Eigenschaften des Klebstoffes nicht beeinflussen.
4. Strukturmechanische Auslegung Die Auslegung von Klebverbindungen ist sehr aufwändig und ohne Erfahrung mit grossen Unsicherheiten behaftet. Für Klebstoffanwender sind viele Fragen bezüglich der Auslegung zu beantworten, wie z. B.: – Wo ist die optimale Fügestelle und was sind die idealen Abmessungen (Länge, Breite, Dicke) der Klebverbindung, damit sie den realen Belastungen standhalten kann? – Wie kann eine geforderte Lebensdauer der Klebverbindungen gewährleistet werden? Um diese Fragen zu beantworten, gibt es zwei Ansätze: Der erste Ansatz basiert auf analytischen Methoden, die eine schnelle 36
und konservative Auslegung von Klebverbindungen ermöglichen. Kritische Spannungen werden anhand von Vergleichsspannungshypothesen berechnet und die Sicherheit ist durch die Verwendung von Sicherheits- und Abminderungsfaktoren gewährleistet. Diese Faktoren können aus Normen entnommen werden oder beruhen auf der Erfahrung des Anwenders. Solche Methoden sind zum Beispiel für die Auslegung elastischer Klebverbindungen verbreitet und finden ihre Anwendung unter anderem im Schienenfahrzeugbau. Der zweite Ansatz basiert auf numerischen Methoden, wie z. B. der Finite-ElementeMethode. Dabei wird die Klebschicht durch Elemente oder als Kontakt zwischen zwei Bauteilen definiert. Eine mathematische Funktion, das sogenannte «Material konstitutive Modell» wird verwendet, um das mechanische Verhalten der Klebschicht zu beschreiben. Abhängig vom Problem kann das Materialmodell entweder rein linear elastisch oder auch viel komplexer sein, um Effekte wie Plastizität, Schädigung, Bruch, Dehnratenabhängigkeit, Kriechen und Relaxation, Einfluss der Temperatur, der Festigkeit sowie der Ermüdung des Klebstoffes zu berücksichtigen. Dabei sind die Schwierigkeiten vielfältig: Erstens muss man ein geeignetes konstitutives Modell finden oder implementieren, welches fähig ist, für einen gewissen Klebstoff, die gewünschten Effekte zu beschreiben. Zweitens muss man die vom Materialmodell benötigten Materialparameter kalibrieren. Dieser Kalibrierungsprozess benötigt Laborprüfungen und es ist nicht immer möglich, die Parameter direkt aus den Prüfungsergebnissen zu bestimmen. Hier wird ein effizienter inverser
Identifikationsprozess benötigt, bei welchem die Parameter durch die Übereinstimmung der realen und der numerischen Ergebnisse angeglichen werden. Am Ende des Prozesses muss das Potenzial des kalibrierten Materialmodells mit einer Fallstudie verifiziert werden. In dieser Fallstudie wird eine Klebverbindung in einer Realstruktur simuliert und im Labor geprüft. Die Übereinstimmung der experimentellen und numerischen Ergebnisse bestätigt die Tauglichkeit des Materialmodells, das reale Verhalten der Klebverbindung vorhersagen zu können. Heute spricht man dabei von sogenannten «Digital Twins» (Bild 6). Für eine erfolgreiche Auslegung ist ein Erfahrungsschatz von grossem Nutzen: Nur so gelingt eine effiziente und effektive Dimensionierung der Verbindungsstelle mit numerischen Methoden. Es bietet sich also an, Experten beizuziehen, welche diese einschlägige Erfahrung mitbringen. Das gesamte Paket – numerische Simulation, Laborprüfungen und Parameteridentifikation – ist dabei unabdingbar.
5. Oberfläche und Applikationstechnologie Die mechanischen Eigenschaften von Klebverbindungen werden massgeblich von der Oberfläche, respektive der Oberflächenvorbehandlung der Fügepartner beeinflusst. Das Ziel ist dabei, einen kohäsiven Bruch des Klebstoffes zu erhalten, bei welchem die maximalen mechanischen Eigenschaften des Klebstoffes ausgenutzt werden. Im Gegenteil dazu muss ein adhäsiver Bruch zwischen dem Klebstoff und des Substrats vermieden wer-
Bild 7: Plasma-Oberflächenvorbehandlung zur Verbesserung der Adhäsion
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den. Um dieses Ziel zu erreichen ist es zwingend erforderlich, die Fügeteile zu reinigen, vorzubehandeln und zu beschichten. Dabei sind Sandstrahlen, die Vorbehandlung mit Aktivatoren oder Primern und die Aktivierung mit einer Plasma- oder Beflammungsanlage nur einige der Möglichkeiten, welche zur Verfügung stehen (Bild 7). Nach diesen Arbeitsschritten muss der Klebstoff auf die Substrate aufgebracht werden. Die Applizierung kann mithilfe von Robotern vollständig automatisiert werden und eignet sich sehr gut für die industrielle Fertigung. Auch die Reinigung und die Vorbehandlung von Substraten lässt sich automatisieren und ist in der Industrie Standard. Die einzelnen Verarbeitungsschritte sind klebstoffabhängig und können hier nicht generalisiert dargestellt werden. Auch hier bietet es sich an, die Expertise von dritten beizuziehen. Der Applikationsprozess, kann auch die Konstruktion der beteiligten Bauteile entscheidend beeinflussen. Zum Beispiel braucht ein Klebstoff mit einer langen Aushärtungszeit ein System, um die verklebten Substrate nach der Verklebung und bis zum Ende der Aushärtungszeit zu fixieren. Das kann mit Klammern oder mit zusätzlichen mechanischen Verbindungen, wie z. B. Schweisspunktverbindungen, erreicht werden. Umgekehrt müssen hochreaktive Klebstoffe in einer limitierten Zeit aufgebracht werden, d.h. es muss ein geeigneter Applikationsprozess entwickelt werden. Bild 8 zeigt eine Vorrichtung, welche gleichzeitig drei Raupen eines Klebstoffs aufbringt. Die erfolgreiche Realisation einer strukturellen Klebverbindung hängt in ent-
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Bild 8: Entwicklung einer Klebdüse zur schnellen und simultanen Aufbringung mehrerer Klebstoffraupen [5]
scheidender Weise von diesen fünf Schritten ab: der Evaluation von Klebverbindungen in der frühen Phase der Produktentwicklung, der klebgerechten Gestaltung im Konstruktionsprozess, der Klebstoffauswahl in Abhängigkeit der Fügepartner, der strukturmechanischen Auslegung und letztlich der Applikationstechnologie.
Bildverzeichnis: [1] Im Eintopfverfahren hergestelltes Birkenpech, Jorre, 2008 06 30, Creative Commons [2] Verklebung der Unterseite eines vormontierten Busdaches mit dem Klebstoff SikaForce Powerflex, Sika, 2019 [3] Henne Markus, Niedermeier Michael, Strukturelle Krafteinleitungselemente für kontinuierlich faserverstärkte Kunststoffe, Schlussbericht Innovationsprojekte Baden-Württemberg und
Das Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung IWK der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) und das Steinbeis-Innovationszentrum Werkstoff- und Oberflächentechnologie Friedrichshafen besitzen ausgewiesenes Know-how und eine moderne Infrastruktur im Bereich der Klebstofftechnik, d.h. der Analytik, Applikationstechnik, Prüftechnik und Simulation mit all ihren Herausforderungen und bieten ihre Unterstützung an bei der Auslegung von Klebverbindungen.
Gebert-Rüf-Stiftung Schweiz, April 2009 [4] Bildquelle und Genehmigung: Sika AG [5] Gestaltung einer Klebverbindung bei der Gestaltung einer Kokille (Innosuisse Projekt IWK/ SMS Concast)
Kontakt IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung Oberseestr. 10 CH-8640 Rapperswil +41 55 222 47 70 iwk@hsr.ch, www.iwk.hsr.ch
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Wirtschaft
GKV zieht Bilanz über das Geschäftsjahr 2019
2019 leichter Rückgang, 2020 wird nicht besser Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) zog in seiner Jahreswirtschaftspressekonferenz am Aschermittwoch in Frankfurt a/M eine Bilanz der Kunststoffverarbeitung in Deutschland für das Jahr 2019. Der Branchenumsatz ging im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent auf 65,1 Mrd. Euro zurück.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland ca. 14,6 Millionen Tonnen Kunststoffe verarbeitet, das ist ein Minus von 1,2 % (Vorjahr: 14,8 Mio. T). Die Anzahl der Beschäftigten blieb jedoch auf einem hohen Niveau. Die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland beschäftigte 2019 rund 336 000 Personen (+ 0,3 %). Die Anzahl Betriebe nahm gar um 2,8 % auf 3058 Firmen zu. Dass die wirtschaftliche Entwicklung nicht vollständig an das Ergebnis des Vorjahres anschliessen konnte, begründet Roland Roth, Präsident des GKV, mit zwei Einflussfaktoren: «Das Jahr 2019 war zum einen geprägt von einer breiten und teilweise äusserst emotional geführten Debatte über Kunststoffe und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Zum anderen wirkt sich die aktuell schwierige Wirtschaftslage wichtiger Kundenindustrien der Kunststoffverarbeiter, u.a. der Automobilindustrie und des Maschinenbaus, auf die Konjunktur und das Geschäftsklima unserer Branche aus.» Die Entwicklung in den wichtigsten Segmenten der Kunststoff verarbeitenden Industrie bewegte sich auch im vergangenen Jahr 2019 auf unterschiedlichem Niveau.
Seitwärtsbewegung bei Composites So berichtet die AVK Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe, dass die Produktionsmenge glasfaserverstärkter Kunststoffe im Jahr 2019 nach sechs Wachstumsjahren stagniere. Glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) bleiben aber mit einem Marktanteil von deutlich über 90 Prozent im Bereich der verstärkten Kunststoffe/ Composites weiterhin das mengenmässig klar dominierende Material. 38
Schaumstoffe und PUR Der FSK Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane informierte, dass auch der Markt für Polyurethan-Produkte 2019 eine konjunkturelle Abschwächung erlebte. Das insgesamt positive Geschäftsergebnis der Polyurethan-Industrie im Jahr 2019 ist überwiegend auf den erfolgreichen Geschäftsverlauf in der 1. Jahreshälfte zurückzuführen. Auch die Weichen in Richtung Nachhaltigkeit hat die Polyurethan-Branche im Jahr 2019 erfolgversprechend gestellt. So zeigen etwa aktuelle Innovationsprojekte auf, wie Kohlendioxid als Rohstoff für die Polyurethanherstellung genutzt werden kann.
Technische Kunststoffe, Compounds und Recycling Über einen Rückgang um insgesamt 4,8 % gegenüber dem Vorjahr musste der Verband Technische Kunststoff-Produkte – TecPart – berichten. Belastet wurde das Jahr 2019 durch die zunehmenden internationalen, wirtschaftlichen Unsicherheiten und den Transformationsprozess in der Automobilindustrie. Auch der Blick nach vorne verspricht keine baldige Besserung. Insgesamt rechnet der Verband mit einem leichten Umsatzrückgang gegenüber dem Jahr 2019. Zunehmend hält auch im Bereich der Technischen Teile verstärkt der Einsatz von Kunststoffrezyklaten Einzug. Davon profitieren Compoundierer und Kunststoffrecycler. Perspektivisch dürfte das anhaltende Interesse diesen Sektor der Kunststoffindustrie auch im Jahr 2020 zu einem Umsatzwachstum führen.
Kunststoffverpackungen Gemessen an den Vorjahren war laut IK Industrievereinigung Kunststoffverpackun-
gen 2019 für die Hersteller von Kunststoffverpackungen ein eher schwaches Jahr. Zum ersten Mal seit 2012 war wieder ein Rückgang zu beobachten. Insgesamt ist die zum Absatz bestimmte deutsche Produktion von Kunststoffverpackungen mengenmässig um ca. 2 Prozent zum Vorjahr gesunken und liegt bei 4,4 Millionen Tonnen. Der Umsatz ging 2019 ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück.
Bau- und Konsumprodukte Eine positive Umsatzentwicklung hatten im Jahr 2019 die Hersteller von Bauprodukten aus Kunststoff zu verzeichnen, wie der Verband pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff informierte. Der äusserst heterogene Markt für Konsumprodukte aus Kunststoff bewegte sich aufgrund des allgemein positiven Konsumklimas weiterhin auf einem hohen Umsatzniveau. Gleichwohl hatten einige Hersteller aufgrund branchenspezifischer Rahmenbedingungen Umsatzrückgänge zu verzeichnen.
Ausblick In Abwägung der Herausforderungen und Chancen sowie im Lichte der prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland gehen wir für das Jahr 2020 von einem Branchenumsatz für die Kunststoff verarbeitende Industrie maximal in der gleichen Grössenordnung wie 2019 aus. Kontakt Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV) Gertraudenstrasse 20, D-10178 Berlin +49 30 2061 67 150 info@gkv.de, www.gkv.de n 4/2020
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NEWs
Bild: KraussMaf fei
Wechsel in der Geschäftsführung der KraussMaffei Group
Dr. Michael Ruf
Dr. Frank Stieler hat sein Amt als Geschäftsführer der Krauss Maffei Group GmbH zum 31. März 2020 niedergelegt. Sein Nachfolger ist der derzeiti ge COO des Unternehmens, Dr. Michael Ruf. Die Position des COO wird nicht wieder be setzt. Seit 2018 ist die Krauss Maffei Group GmbH Teil der KraussMaffei Company Limited, einer an der Börse Shanghai notierten Aktiengesellschaft. Seit Juli 2015 war Stieler CEO der KraussMaffei Group GmbH und seit Mai 2019 CEO der KraussMaffei Company Limited.
Unter der Führung von Dr. Ruf wird das Unternehmen seine Organisation neu ausrichten. Dies ermöglicht weitere Ratio nalisierungen, um den Heraus forderungen der aktuellen komplizierten und volatilen Wirtschaftslage und den Aus wirkungen der Corona-Krise zu begegnen. Ruf: «Wir sind bereit, uns diesen Herausforderungen zu stellen. Es hat mir Spass ge macht, mit Dr. Frank Stieler zu sammenzuarbeiten und ge meinsam die Konzepte für die Veränderungen zu erarbeiten. Ich bin dankbar, dass er das Un ternehmen auf dieses Niveau gebracht hat.» Der Vorsitzende des Aufsichts rats, Herr Bai Xinping: «Dr. Stie ler hat KraussMaffei als Pionier der Kunststoffindustrie refokus siert und neu positioniert. Er hat das Unternehmen auf die aktuellen Herausforderungen ausgerichtet. Wir danken ihm und wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.» www.kraussmaffei.com
Umsetzung der MDR ist nicht zu schaffen Angesichts des sich ausbreiten den Coronavirus sprechen sich die Medizintechnik im Deut schen Industrieverband Specta ris sowie Medical Mountains GmbH dafür aus, den Geltungs beginn der Medical Device Re gulation (MDR) am 26. Mai 2020 um ein Jahr zu verschie ben. Die zu erwartenden Zulas sungsengpässe für Medizinpro dukte werden sich durch die Pandemie noch weiter ver schärfen. Im Zug der Coro na-Krise kam es bereits zu Schliessungen von Benannten Stellen in Italien, abgesagten Audits und behördlich untersag ten Treffen vor Ort. Darüber hi naus belegt eine aktuelle Um frage von Spectaris und Medical Mountains, die noch vor dem Ausbruch der Pandemie erho ben wurde, die nach wie vor grossen Umsetzungsschwierig keiten mit der neuen Verord nung. So schätzen die antwor tenden Medizintechnik-Hersteller, dass etwa ein Drittel ih rer Bestandsprodukte vor Mai
nicht mehr rechtzeitig nach alter Medical Device Directive (MDD) oder nach neuer MDR zugelassen werden kann und damit dem Markt für eine be grenzte Zeit nicht zur Verfügung steht. Etwa 40 Prozent der Her steller prognostizieren ein stark beschnittenes Produktsortiment im Bereich der chirurgischen Instrumente, bei orthopä disch-unfallchirurgischen Im plantaten sowie bei Instrumen ten für die interventionelle Radiologie, Kardiologie und Neurologie. Auch bei Endosko pen, Operationsmikroskopen, Robotik-Systemen oder Geräten für die Intensivmedizin und Pa tientenüberwachung wird aus Sicht von einem Viertel der Hersteller die Produktvielfalt stark eingegrenzt sein. Knapp 34 Prozent der antwortenden Hersteller gaben an, dass ihre bisherige Benannte Stelle noch nicht wieder benannt ist, womit keine neuen Zertifikate erteilt werden können. www.spectaris.de
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Integrated Systems for Polymer Processing Die MAAG Group ist Partner der kunststoffverarbeitenden Industrie weltweit. Unsere integrierten Lösungen für Pumpen- und Filtrationssysteme sowie Pelletizing-, Pulvermühlen- und Recyclingsysteme zeichnen sich durch hervorragende Leistungen für anspruchsvolle Kundenanforderungen aus.
4/2020
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KUNSTSTOFF XTRA
NEWs
Bild: Sintratec
Kunststoff.swiss, wie der Ver band Swiss Plastics seit dem 1.1.2020 heisst, hat einen neu en Geschäftsführer. Nachdem die Geschäftsführung des Ver bands von Peter Stauffer und Kurt Röschli von 2016 bis Ende 2019 gemeinsam wahrgenom men wurde, liegt die Führung seit dem 1. Januar 2020 in den Händen von Kurt Röschli. Peter Stauffer, der seit 2001 erfolgreich im Verband tätig war, wurde Ende 2019 pensio niert. Bis dahin war er als Ge schäftsführer Administration verantwortlich für den Betrieb der Geschäftsstelle und als Ge schäftsführer des VKR, dem Verband Kunststoffrohre und Rohrleitungsteile. Ganz auf Pe ter Stauffers Know-how ver zichten muss der Verband noch nicht. So steht er dem Team noch mit einem redu zierten Pensum im Bereich Ar beitssicherheit und Gesund heitsschutz zur Seite. Kurt
Sintratec ist nun auch im Benelux-Raum vertreten Bild: kunststof f.swiss
Neue Geschäftsführung bei Kunststoff.swiss
Gabor Koppanyi, Marketing- und Verkaufsleiter Sintratec AG und Henny ten Pas, Verkaufsleiter Bender Additive Manufacturing B.V. Seit 1.1.2020 trägt Kurt Röschli die Gesamtverantwortung.
Röschli, der neben der Funk tion als Geschäftsführer von Kunststoff.swiss auch noch den Verband PVCH leitet, freut sich auf die Herausforderung, die der Teamplayer zusammen mit seiner Stellvertreterin Vere na Jucker und den motivierten Mitarbeitenden der Geschäfts stelle anpackt. www.kunststoff.swiss
Sintratec verstärkt die Präsenz in Westeuropa. Mit der Partner schaft zum Industriespezialis ten Bender AM aus den Nie derlanden ist der Schweizer Hersteller von kompakten SLS-Systemen nun auch im Be nelux-Raum vertreten. Bender techniek B.V. ist ein Unterneh men mit über 50 Jahren Erfahrung im Bereich der verar beitenden Metall- und Kunst stoffindustrie, das sich auf den Verkauf und Service von Dreh-,
Fräs- und Schleifmaschinen spezialisiert hat. 2014 wurde die Tochtergesellschaft Bender Additive Manufacturing B.V. ge gründet. Das Team um Ver kaufsleiter Henny ten Pas fokussiert sich auf den Vertrieb von 3D-Druckern und den da mit verbundenen Materialien für die niederländische und flä mische Fertigungsindustrie – und dies nun auch mit Sintra tec Systemen im Portfolio. www.sintratec.com
Am Freitag, 6. März 2020, er öffnete Arburg im Beisein von rund 170 Gästen feierlich sein Schulungscenter am Stammsitz in Lossburg. Mit diesem setzt das Unternehmen neue Mass stäbe. Die Kunden profitieren künftig von moderner digitaler Schulungstechnik und Maschinenausstattung. Mit dem 13 700 Quadratmeter grossen Neubau erweitert sich die Ge samtnutzfläche am deutschen Stammsitz um knapp fünf Pro zent auf rund 180 000 Qua dratmeter. Allein der Schu lungsbereich umfasst zwei Stockwerke. In den drei weite ren befinden sich Grossraum büros für die Verwaltung und 40
Bild: Arburg
Arburg weiht Schulungscenter ein
Anfang März eröffnete Arburg sein Schulungscenter.
das neue Arburg Gesundheits center. Das Herzstück des Schulungsbereichs ist die 1160 Quadratmeter grosse Maschi nenhalle im Erdgeschoss. Hier sind 15 elektrische, hybride, hydraulische und vertikale All rounder-Spritzgiessmaschinen
der Baugrössen 270 bis 820 untergebracht, darunter auch eine Mehrkomponenten-Versi on. Sie bilden einen Quer schnitt aus allen Grössen und Antriebsvarianten des Produkt programms ab. Jede Spritz giessmaschine ist mit einem
Robot-System und einem IIoT-Gateway ausgestattet und an das Arburg Leitrechnersys tem ALS angebunden. Zudem wird ein Freeformer für Schu lungen in der additiven Ferti gung zur Verfügung stehen. Obwohl sich die Schulungsräu me in der ersten Etage befin den, rücken Theorie und Praxis künftig noch enger zusammen. Denn jeder der elf Schulungs räume ist mit einem Smart Board ausgestattet. Zudem ar beitet jeder Kursteilnehmer an einem eigenen Touch-PC mit simulierter Steuerung. Die PCs sind untereinander vernetzt. www.arburg.com 4/2020
KUNSTSTOFF XTRA
Der Schweizer Verpackungspreis wird im Rahmen der Messe Empack verliehen.
(SVI) wird über den neuen Ter min informieren. Insgesamt wurden 41 Verpackungslösun
gen von 26 verschiedenen Teilnehmern eingereicht. Da runter sind auch drei Anmel dungen für den Nachwuchs preis, bei dem Schülerinnen und Schüler sowie Studierende ihre Verpackungsideen präsen tieren können. Mit dem Swiss Packaging Award zeichnet das SVI jedes Jahr herausragende Leistungen im Verpackungswe sen aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Kreativität und Inno vationskraft der Schweizer Ver packungsindustrie aufzuzeigen. svi-verpackung.ch
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18 Verpackungen dürfen auf eine Auszeichnung mit dem beliebten Ei beim Swiss Packa ging Award 2020 hoffen. Sie wurden von einem 16-köpfi gen Expertenteam in einem zweitägigen Jurierungsprozess für den Preis nominiert. In die sem Jahr wird der Schweizer Verpackungspreis zum 51. Mal vergeben. Die Preisverleihung war ursprünglich am 22. April anlässlich der Empack in Zü rich, die auf Juni verschoben wurde, geplant. Das Schweize rische Verpackungsinstitut
Bild: SVI
Nominierte für Swiss Packaging Award stehen fest
Kunststoff | Maschinen | Lösungen
NEWs
Start frei für den Deutschen Verpackungspreis 2020 Die Einreichungsphase für den Deutschen Verpackungspreis ist gestartet. Noch bis zum 15. Juni können Innovationen und beste Lösungen rund um die Verpackung bei der vom Deutschen Verpackungsinstitut e. V. (dvi) organisierten Leis tungsschau eingereicht wer den. Für 2020 stellt das dvi eine Reihe von Neuerungen vor, darunter die neue Katego rie «Digitalisierung», neue Part ner, mehr Awards und einen Sonderpreis. Der Wettbewerb
ist materialübergreifend und steht unter der Schirmherr schaft des Bundesministers für Wirtschaft und Energie. Der Deutsche Verpackungspreis ist die europäische Leistungs schau für Innovationen rund um die Verpackung in Europa. Der Wettbewerb ist offen für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen aus dem In- und Ausland. Die Jury be steht aus einem breit aufge stellten Gremium von Experten aus Fachverbänden, For
schungsinstituten und Hoch schulen, aus Industrie und Handel, von Markenartiklern und der Fachpresse. Die Jury prüft alle Einsendungen auf ei ner zweitägigen Sitzung nach festen, von der jeweiligen Wettbewerbskategorie abhän gigen Kriterien. Neben dem Verpackungspreis kann die Jury zudem Gold-Awards für beson ders herausragende Innovatio nen vergeben.
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KUNSTSTOFF XTRA
NEWs
Die poesia-Gruppe aus Unter kulm (AG) macht den nächs ten Wachstumsschritt und übernimmt per 1. März 2020 die Herzog Dichtungen AG in Urdorf. Der Verkauf der Herzog Dichtungen AG erfolgte aus Al tersgründen und wird im Sinne einer nachhaltigen Nachfolge regelung umgesetzt. Inhaber Walter Herzog ist glücklich, dass er in der poesia-Gruppe eine Käuferin gefunden hat, die auf Dichtungen und die Dichtungstechnik spezialisiert ist. Das Aargauer Unternehmen ist seit Jahren auf dem Markt bestens etabliert und produ ziert in der Schweiz. Der Ver
Bild: zvg
Poesia-Gruppe übernimmt die Herzog Dichtungen AG
Michael Brändli, Walter Herzog und Emil Brändli bei der Firmenübergabe (v.l.n.r.).
kauf an die poesia-Gruppe er möglicht viele Synergien und eine vielversprechende Zu
kunft. Die poesia-Gruppe ist seit der Gründung 1997 stetig gewachsen und hat in den
letzten Jahren aktiv nach weite ren interessanten Firmen ge sucht, mit deren Übernahme sie gezielt weiter wachsen könnte. Für Emil Brändli, VR-Präsident der poesia hol ding ag, ist der Kauf der Herzog Dichtungen AG eine logische Weiterentwicklung: «Im Baube reich sind wir mit unseren Dichtungen bestens verankert. Die aufblasbaren Dichtungen, die Profile, Gummiformteile und Spezialitäten der Herzog Dichtungen AG ergänzen unser Angebot und erschliessen neue Absatzkanäle in der Industrie.» www.poesia-gruppe.ch
Neue Führung für PlasticsEurope PlasticsEurope, der paneuropä ische Verband der Kunststoff erzeuger, hat Virginia Janssens zum Managing Director er nannt. Sie trat ihren neuen Posten am 16. März 2020 an.
Janssens ist seit 2012 Mana ging Director der European Or ganization for Packaging and the Environment (Europen). Zuvor hatte sie weitreichende Erfahrungen in der politischen
Arena Brüssel gesammelt. Janssens hat einen Master-Ab schluss in Politik und Sozialwis senschaften der Katholischen Universität Löwen, Belgien, und einen weiteren Master in
Intercultural Management von der ICHEC Business School Brüssel.
www.plasticseurope.org
Mit innovativen und anwender freundlichen Injektionssyste men für die kunststoff- und silikonverarbeitende Industrie sowie international gefragtem Wissen hat sich Günther Heiss kanaltechnik einen Namen in der kunststoffverarbeitenden Industrie gemacht. Dabei kommt dem Spritzgiesstechni kum eine grosse Bedeutung zu, denn es spielt bei der Ent wicklung von neuen Lösungen rund um die Heisskanaltechnik eine gewichtige Rolle, aber auch bei der Optimierung von Spritzgiessprozessen, zur Un tersuchung von Energieein sparpotenzialen oder bei der 42
Bild: Günther
Neue Spritzgiesstechnik im Technikum von Günther
Das Technikum-Team nach der Schulung an den neuen Spritzgiessmaschinen von Arburg.
Erstabmusterung von Kunden werkzeugen. Deshalb hat das Unternehmen in sein Techni
kum investiert und den Techni kumsbereich umgebaut sowie mit neuen Spritzgiessmaschi
nen von Arburg ausgestattet. Diese kommen auch für Schu lungen und Workshops für die kunststoffverarbeitende Indus trie zum Einsatz. Die Ge schäftsführerin Siegrid Som mer erklärt: «Heute gibt es ein Multiversum an unterschiedli chen Kunststoffen für viele Zwecke und die Technologie entwicklung in der Kunststoff industrie geht ungebremst wei ter. Da müssen wir mit unserem Maschinenpark und auch bei der Software immer auf dem neuesten Stand der Technik sein.» www.guenther-heisskanal.de 4/2020
KUNSTSTOFF XTRA
Termine
VERSCHOBENE MESSEN Messen
Veranstalter
ursprünglicher Termin
neuer Termin *
Website
KPA, Ulm
Carl Hanser Verlag
10.–11.03.2020
23.–24.06.2020
www.kpa-ulm.de
Empack, Zürich
Easyfairs Switzerland
22.–23.04.2020
24.–25.06.2020
www.empack-zuerich.ch
Logistics & Distribution, Zürich
Easyfairs Switzerland
22.–23.04.2020
24.–25.06.2020
www.logistics-distribution.ch
MedtecLIVE, Nürnberg
Nürnberg Messe
31.03.–02.04.2020
30.06.–02.07.2020
www.medteclive.com
Hannover Messe, Hannover
Deutsche Messe
20.–24.04.2020
13.–17.07.2020
www.messe.de
Chinaplas, Shanghai
Adsale
21.–24.04.2020
03.–06.08.2020
www.chinaplasonline.com
IFAT, München
Messe München CH: BTO Solutions Schürch
04.–08.05.2020
07.–11.09.2020
www.ifat.de
AM Expo, Luzern
Messe Luzern
03.–04.03.2020
08.–09.09.2020
www.am-expo.ch
IKV Symposium/Kolloquium Aachen
IKV
10.–12.03.2020
08.–10.09.020
www.ikv-aachen.de
PaintExpo, Karlsruhe
FairFair
21.–24.04.2020
12.–15.10.2020
www.fairfair.de
PRS Europe, Amsterdam
Crain
25.–26.03.2020
27.–28.10.2020
www.prseventeurope.com
Parts2clean, Stuttgart
Deutsche Messe
16.–18.06.2020
27.–29.10.2020
www.parts2clean.de
Surface Technology, Stuttgart
Deutsche Messe
16.–18.06.2020
27.–29.10.2020
www.surface-technology-germany.de
Automatica, München
Messe München CH: BTO Solutions Schürch
16.–19.06.2020
08.–11.12.2020
www.automatica-munich.com
*
Die Terminangaben sind ohne Gewähr. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website https://www.kunststoffxtra.com/-1/de/agenda/messen/ oder der Website der jeweiligen Messen.
ABGESAGTE RESP. AUF 2021 UND 2022 VERSCHOBENE MESSEN Messen
Veranstalter
ursprünglicher Termin
neuer Termin
Website
Interpack, Düsseldorf
Messe Düsseldorf CH: mas-concept AG
07.–13.05.2020
25.02.–03.03.2021
www.interpack.de
JEC World, Paris
JEC Group
12.–14.05.2020
09.–11.03.2021
www.jec-world.events/de
Hannover Messe, Hannover
Deutsche Messe
13.–17.07.2020
12.–16.04.2021
www.messe.de
T4M, Stuttgart
Messe Stuttgart
05.–07.05.2020
04.–06.05.2021
www.messe-stuttgart.de/t4m
Control, Stuttgart
P.E. Schall
05.–08.05.2020
04.–07.05.2021
www.control-messe.de
Rapid.Tech 3D, Erfurt
Messe Erfurt
05.–07.05.2020
04.–06.05.2021
www.rapidtech-3d.com
Lasys, Stuttgart
Messe Stuttgart
16.–18.06.2020
21.–23.06.2022
www.messe-stuttgart.de/lasys
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43
KUNSTSTOFF XTRA
Produkte
Typisch Boy: Kompakte Grössen und grosse Auftritte Eine Boy XXS (63 kN Schliesskraft)
kommen diese Materialien aktuell
erhöhte Einspritzkraft ermöglichen
auf der VDI-Jahrestagung Spritzgies
verstärkt zum Einsatz. Dabei for-
eine deutlich grössere Bandbreite
sen in Baden-Baden konnte mit
ciert Boy mit einem angusslosen
bei den Einspritzvolumina. Die Boy
ihrer Kompaktheit ebenso überzeu-
Spritzgiessen
Einkavitäten-
XXS und Boy XS arbeiten mit einer
gen wie die Boy XS (100 kN
Werkzeugen die Vermeidung von
Schneckenplastifizierung von 8 bis
Schliesskraft und 0,77 m² Aufstell-
Angüssen. Dies sei, so die Aussage
18 mm nach dem «First in first out»-
fläche) in Langenhagen auf dem
von Boy, wesentlich effizienter als
Prinzip und nicht wie bei dieser
gut besuchten Technologietag des
die erneute Verwendung wieder-
Maschinengrös se bzw. Schliess
auf
Konstruktionsbüro Hein. Zentraler
aufbereiteter Kunststoffmateriali-
kraftklasse üblich mit Kolbenplasti-
Die beiden kleinsten Spritzgiessau-
Ansatzpunkt beider Spritzgiessau
en.
fizierung.
tomaten aus dem Boy-Produktpro-
tomaten zum Thema Kreislaufwirt-
Beide Maschinentypen sind ab
gramm präsentierten Anfang Fe
schaft war die problemlose Verar-
Mitte dieses Jahres serienmässig
Thomatech GmbH
bruar auf zwei Veranstaltungen in
beitung von auf nachwachsenden
mit einem um 50 Prozent erhöhten
Wyssmattstrasse 5
Baden-Baden und Langenhagen
Rohstoffen
Com-
Hubvolumen von 15,3 cm³ liefer-
CH-6010 Kriens
bei Hannover ihre Leistungsfähig-
pounds. Neben der vielseitigen
bar. Der verlängerte Schneckenhub
+41 41 780 01 50
keit bei der Verarbeitung von bio-
Verarbeitung von Thermoplasten,
beim
Schneckendurchmesser
info@thomatech.ch
basierten Kunststoffen.
Elastomeren
18 mm und eine um 25 Prozent
www.thomatech.ch
basierenden
und
Duroplasten
Formaufbauassistent mit innovativem Layout-Editor
Fälschungssicher dank spezieller Marker in der Kunststoffmatrix Teil einer üblichen Masterbatch-
Über Produkt- und Service-Innovationen hinaus bietet Hasco seinen
Ausrüstung sein oder auch als spe-
Kunden mit www.hasco.com eines
zielle Marker-Masterbatches ein-
der modernsten und leistungs-
fach hinzugesetzt werden. Die an-
stärksten Portale der Branche. Ei-
gebotenen Marker-Masterbatches
ner der zentralen Vorteile des
können universell in alle Polymere
Webshops ist der praxisorientierte
z. B. in PA, PET oder PP eingearbei-
Formaufbauassistent. Dieser lässt
tet werden und eignen sich auch
sich ohne Umwege direkt aufrufen
hervorragend für Faseranwendun-
und führt in nur fünf Schritten zu
nen nur sinnvolle Kombinationen
einer komplett konfigurierten Form.
von Formaufbauelementen er-
Um Produktschutz zu gewährleis-
solcher «markierter» Fasern, auch
Der innovative Layout-Editor bietet
zeugt werden.
ten und Markenpiraterie vorzubeu-
in Kombination mit anderen nicht
wesentliche Vorteile. Über die Aus-
Nach der Layouterstellung lässt
gen, hat Grafe eine einfache und
ausgerüsteten Fasern möglich. Un-
wahl sechs verschiedener Stan-
sich der Formaufbau mit komplet-
elegante Lösung entwickelt, die
abhängig von der chemischen Na-
dardlayouts hinaus können Anwen-
ter Auswahl der Masse und Materia
noch dazu eine hohe Sicherheit
tur können so textile Flächengebil-
der einfach ihren individuellen
lien sowie mit allen Komponenten
bietet. Basis sind spezielle Marker.
de, Seile oder Ähnliches realisiert
Formaufbau erstellen. Das eröffnet
und Zubehörteilen in wenigen
Die dafür designten, hochkomple-
werden.
Konstrukteuren und Formenbauern
Schritten im Formaufbauassistent
xen Pigmente mit speziellen physi-
Mithilfe des von Grafe mitgeliefer-
neue Möglichkeiten eines schnel-
fertigstellen. Das System generiert
kalischen Eigenschaften werden in
ten Detektors kann mittels einer
len und agilen Arbeitens.
automatisch Stücklisten inklusive
kleinsten Mengen innerhalb der
LED Anzeige innerhalb von Sekun-
Graphische Interaktion führt den
individueller Kostenkalkulation und
Kunststoffmatrix eingesetzt. Mit
den geprüft werden, ob der Marker
Benutzer gezielt durch die Konfigu-
bietet die CAD-Daten in verschie-
einem auf diesen Marker kalibrier-
im Produkt enthalten ist und ob es
ration. Dabei ist sowohl das Hinzu-
densten Formaten als Download.
ten Detektor können so die damit
sich bei diesem Artikel um das Ori-
ausgerüsteten Produkte ausgele-
ginalprodukt handelt.
fügen von Platten und Abstreifer-
gen. Darüber hinaus ist der Einsatz
paketen, als auch das Entfernen
Hasco Hasenclever GmbH+Co KG
sen und authentifiziert werden.
oder Verschieben von Formteilen
Römerweg 4
Gleichzeitig sind in der Regel keine
Grafe Advanced Polymers GmbH
aus dem Formaufbaulayout schnell
D-58513 Lüdenscheid
Eigenschaftsänderungen zu beob-
D-99444 Blankenhain
und einfach realisierbar. Mögliche
+49 2351 957-0
achten. Da keinerlei zusätzliche
+49 36459 45-0
Positionen für Formteile werden
pmast@hasco.com
Verarbeitungsschritte notwendig
grafe@grafe.com
besonders hervorgehoben, so kön-
www.hasco.com
sind, können die Marker entweder
www.grafe.com
44
4/2020
KUNSTSTOFF XTRA
Produkte
Oberfläche sorgt selbst für Hygiene Viren schaffen es in die Schlagzei-
Keime und Bakterien, wie es sich
len, doch auch Bakterien sind im-
mit keinem anderen Werkstoff re-
mer da. Seit Covid-19 rückt das
alisieren lässt. In Kombination mit
Hygienebewusstsein bei jedem
der konventionellen Reinigung
einzelnen wieder stärker in den
und Desinfektion der Oberflächen
Vordergrund. Besonders gefährlich
wird ein völlig neues Hygiene-Ni-
sind solche Virenerkrankungen,
veau erreicht. So werden Hygiene-
wenn der menschliche Körper
risiken auf ein Minimum reduziert
auch
ge-
und die hygienische Sicherheit
schwächt wird, etwa durch Bakte-
noch
anderweitig
maximiert. Eingesetzt wird der in-
rien und multiresistente Keime.
novative Verbundwerkstoff bereits
Hier steuert der Verbundwerkstoff
als konstruktive Deckschicht von
Lamilux AntiBac mit seiner anti-
Lw-Kühlaufbauten, Kühlhäusern
bakteriellen Wirkung dagegen: als
und Verarbeitungsräumen im Le-
selbstdesinfizierende Oberfläche
bensmittelbereich – aber auch
hält er Kliniken und Lebensmittel-
von Operationssälen in Kranken-
bereiche sauber. Der faserver-
häusern. So können Ausfallzeiten
stärkte Kunststoff enthält zertifi-
in der gesamten Lebensmittel-
ziertes Nanosilber. Das Resultat:
und Kühlkette reduziert werden.
auch multiresistente Keime sterben innerhalb weniger Stunden ab
Lamilux Composites GmbH
und die Neubildung kritischer
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Keimmengen wird unterbunden.
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lux AntiBac neutralisiert nachhaltig
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und effizient auch multiresistente
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Clariant Masterbatches erhalten «ok compost»-Labels Clariant Farb- und Additivmaster-
Werke Poliagno (I) und Sant An-
batches aus fünf Produktionsstät-
dreu de la Barca (E) hatten die ok
ten in Europa und Asien haben von
compost industrial Zertifizierung
der TÜV Austria Belgium NV die «ok
bereits im Jahr 2012 erhalten. Nach
compost home» und «ok compost
den jüngsten Tests können sie ihre
industrial»-Labels erhalten. Die Zer-
Produkte nun auch mit dem home-
tifizierung bedeutet, dass die In-
Label
haltsstoffe der Masterbatches –
spruchsvollere
einschliesslich des Trägerpolymers
stellt. Damit ist die Kompostierbar-
– die biologische Abbaubarkeit der
keit nicht nur in industriellen Kom-
Kunststoffprodukte und -verpa-
postieranlagen gewährleistet, son-
ckungen, in denen sie eingesetzt
dern auch in haushalts- und garten-
werden, in keiner Weise beein-
üblichen
trächtigen.
weniger kontrollierte Bedingungen
Die Masterbatches werden in Über-
herrschen und der Abbau weit
einstimmung mit EN 13432:2000,
langsamer erfolgt.
kennzeichnen,
PERFECT MATCH Finden Sie den passenden Kandidaten! ten und Schnell zum größ lenmarkt el St n te meistgenutz ranche*: für die Kunststoffb markt eb.de/stellen
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Verlässliche Qualitätsprognosen mit ComoNeoPredict Das Online-Qualitätsprognosesys-
– Einfacheres Verständnis für An-
nungen personenunabhängig durch
tem ComoNeoPredict liefert auf
wender dank direkter Überwa-
führen. Die Transparenz der Metho-
Basis des aktuellen Werkzeuginnen-
chung prognostizierter Qualitäts-
de erhöht das Prozessverständnis für
druckverlaufs im Voraus zuverlässi-
merkmale
die Anwender zunehmend. Insbe-
ge Aussagen über jedes gefertigte
– Minimaler Pseudoscrap
sondere Hersteller sensibler medizi-
Bauteil. Damit können Maschinen-
– Einfache Handhabung der Tole-
nisch-technischer
einstellungen so weit verbessert
ranzen als Ausschusskriterium
und anderer hochwertiger, monta-
werden, dass ein Höchstmass an
(Übertrag aus Bauteilzeichnung)
gekritischer Bauteile profitieren vom
Qualität, Fertigungszeit und Prozess-
– Automatische Auswahl der rele-
neuen Tool, das den Anwendern
stabilität erreicht wird. ComoNeo-
vanten Kurvenpunkte zur Be-
eine hundertprozentige In-Prozess-
rechnung
Prognose aller Qualitätsmerkmale
Predict basiert auf Modellen, die
tigt der Anwender neben der Ma-
eine Berechnung der Formteileigen-
schine und dem Bauteil das Über-
– Anwendung auch ohne tiefge-
schaften ermöglichen. Das Online-
wachungssystem ComoNeo von
hende mathematische und sta-
Qualitätsprognosesystem ermittelt
Kistler sowie die Software, mit der
mithilfe der statistischen Versuchs-
das DoE und Prognosemodell er-
planung (DoE) die Zusammenhän-
stellt werden.
ge zwischen Druck- und Tempera-
Die Vorteile sind:
turverläufen sowie den definierten
– Exakte Methode zur Ausschuss-
Dank der einheitlichen und doku-
+41 52 224 11 11
Qualitätsmerkmalen. Um die Prog-
separierung dank lückenlosem
mentierten Vorgehensweise lassen
info@kistler.com
nose durchführen zu können, benö-
Qualitätsprotokoll
sich Versuche und Modellberech-
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Präzisionsteile
ermöglicht.
tistische Kenntnisse – Einfache Möglichkeit, die Model-
Kistler Instrumente AG
le nachzutrainieren und weiter
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volle orthopädische Anwendungen
thopädie und andere anspruchsvol-
wie Laufschuhe, Skischuhe und
le Anwendungen, wie zum Beispiel
orthopädische Schuhformen, ins-
Körperschutzausrüstungen, entwi-
besondere Einlagen und diabe-
ckelt wurde. Der seit Kurzem erhält-
tesadaptierte Einlagen. Die hervor-
liche Schaumstoff eignet sich auch
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für shock absorption (Stossdäm
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pfung). Physikalische Kräfte, die auf
bogen, Knie, Schultern, Knöchel
den Schaumstoff einwirken, wer-
und für Rucksäcke oder Schutzwes-
den aufgenommen und abgeleitet,
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