KunststoffXtra 11/2018

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OFFIZIELLES ORGAN VON SWISS PLASTICS

November 2018

KUNSTSTOFF XTRA

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG


QUALITÄT KNOW-HOW

MASCHINEN TECHNOLOGIEN

HEIMAT DES SPRITZGIESSENS MARKTFÜHRERSCHAFT LEIDENSCHAFT WEITBLICK

INNOVATION

Seitdem sich ARBURG mit dem Spritzgiessen beschäftigt, geschieht das mit dem Anspruch, die Heimat dieses Verfahrens zu sein. Weil es in unseren Genen liegt, können wir gar nicht anders, als uns mit kompromissloser Konsequenz und Hingabe der Weiterentwicklung und Perfektionierung des Spritzgiessens zu widmen. Dabei haben wir immer ein Ziel vor Augen: Ihren Erfolg. www.arburg.ch


EDITORIAL

Produktives Schweigen In diesen Tagen hat mich ein Bericht über die Sitzungsstrategie von Jeff Bezos überzeugt. Wir kennen es alle: Sitzungen, an denen die Leute schlecht oder

www.granula.eu

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nicht vorbereitet erscheinen, endloses Palaver am Kern des Themas vorbei, Festlegen des nächsten Sitzungstermins, um doch noch zu einem Ergebnis zu kommen – eine reine Zeitverschwendung. Damit räumt der Chef von Amazon auf. Seine Meetings beginnen mit Schweigen, mit dem sogenannten Silent Start. Dieser kann zehn Minuten dauern, aber auch bis zu einer halben Stunde. Die Zeit nutzen die Teilnehmenden, um sich in das Thema hineinzudenken und Lösungsvorschläge auf den Tisch zu bringen. Auch eine Idee, Schweigen zur Effizienzsteigerung und für kreative Inputs zu nutzen! Wer wissen will, ob Meetings dadurch produktiver werden, probiert es am besten mal aus. Jeff Bezos auf jeden Fall scheint überzeugt zu sein von seiner Methode. Ganz und gar ohne Silent Start und trotzdem effizient gingen die fünf Tage im Oktober an der Fakuma über die Bühne. Aussteller und Besucher haben sich längst daran gewöhnt, dass die Messe ausgebucht, gut besucht und die Stimmung aufgeräumt ist. Dazu beigetragen hat auch die aussergewöhnlich gute Konjunktur, die nun bereits fast eine Dekade anhält und auch dieses Jahr bei den Kunststoffbetrieben für volle Auftragsbücher sorgt, was zusätzlich Messebesuche begünstigt. Zahlenmässig lässt sich, was die Aussteller anbelangt, die Fakuma nicht mehr toppen, es sei denn, das Freigelände wird für die Abarbeitung der Warteliste freigegeben – was hoffentlich nicht der Fall sein wird. Für die Kunststoffbranche heisst es nun, den Schwung der Konjunktur und die prallvollen Auftragsbücher zu nutzen, damit auch das Jahr 2019 – ein K-Jahr – als erfolgreich in

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com

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Masterbatch

die Geschäftsannalen eingehen kann.


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INHALTSVERZEICHNIS

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FOKUS Hotspot der Kunststoffbranche

Eine weitere Fakuma ist Geschichte. Erneut waren alle 12 Messehallen, beide Foyers und der Übergang Ost komplett ausgebucht. Insgesamt zeigten 1933 (2017: 1876) Marktteilnehmer aus 40 Nationen 47 650 (48 375) Fachbesuchern aus aller Welt ihre Produkte und Dienstleistungen.

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VERARBEITUNG

Die stärkste Kunststoff­ erdwärmesonde der Welt

Erdwärmesonden aus Kunststoff werden derzeit bis zu einer Tiefe von etwa 300 m verbaut. Im Rahmen eines Innosuisse (vormals KTI) Projektes entwickelte das IWK Rapperswil gemeinsam mit dem Industriepartner Jansen AG ein neuartiges Rohrsystem mit einer innovativen Verbindungstechnik. Mit Hilfe dieser Entwicklung ist es heute möglich, Kunststoff-Erdwämesonden bis zu einer Tiefe von 500 m zu verbauen.

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IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für Werkstoffe – Verarbeitung – Anwendung Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 8. Jahrgang (2018) Druckauflage 5800 Exemplare WEMF / SW-Beglaubigung 2017 5451 Exemplare total verbreitete Auflage 1446 Exemplare davon verkauft ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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WERKSTOFFE Die Materialien der Zukunft

Zugelassene Medizinprodukte ab Losgrösse 1

Seit 2016 ist das «Konzept Prototypen in 10 Tagen aus gehärteten Stahlwerkzeugen» bei Samaplast erfolgreich umgesetzt. Das Testen am «Serienteil» aus Originalmaterial – auch aus PEEK – ist seither ohne grosse Kosten und lange Lieferzeiten möglich. Mit der Anschaffung eines Freeformers und eines FDM-3D-Druckers öffnen sich für den Hersteller von hochpräzisen Kunststoff-Spritzgiessteilen für technische Produkte, Medizinprodukte und Implantate weitere Möglichkeiten.

EXTRUSION

In Paolo Ermannis Labor an der ETH Zürich werden die Verbundmaterialien der Zukunft entwickelt. Durch die Optimierung der Kernelemente von Sandwichstrukturen erschaffen die Forscher Werkstoffe, die extrem leicht, robust und anpassbar zugleich sind – und daher ideal für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt.

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VERBAND

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com

Vorstufe Triner Media + Print Schmiedgasse 7 CH-6431 Schwyz Telefon +41 41 819 08 10 beratung@triner.ch www.triner.ch

Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Abonnemente Telefon +41 41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Alte Bahnhofstrasse 9a CH-5610 Wohlen Telefon +41 56 619 52 52 Telefax +41 56 619 52 50 info@sigimedia.ch

Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

Druck Werner Druck & Medien AG Kanonengasse 32 Postfach 2212 CH-4001 Basel Telefon +41 61 270 15 15 www.wd-m.ch

Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto)

Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2018 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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FAKUMA Digitalisierung ist allgegenwärtig

Grosse Sprünge in der medizinischen Versorgung

Die 26. Fakuma in Friedrichshafen ist zu Ende. Was bleibt, sind viele Eindrücke, Gespräche und die Erkenntnis, dass die Welt zunehmend digital wird. Aus der breiten Palette von Neuheiten und Weiterentwicklungen quer durch die Branche, sind einige in Wort und Bild vorgestellt.

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MESSEN

Zwei wesentliche Trends prägen den Bereich der Medizintechnik schon seit geraumer Zeit und sorgen für kurze Innovationszyklen: die Dematerialisierung und die Digitalisierung. Produkte werden demnach immer kompakter bei unveränderter oder besserer Leistungsfähigkeit, sie sind immer leichter zu bedienen und Neuerungen sind insgesamt eher software- und weniger hardwaregetrieben.

RECYCLING Recycling von Biokunststoffen

Das umweltschonende Potenzial von Biokunststoffen wird erst dann vollständig ausgeschöpft, wenn es gelingt, diese zu recyceln. Experten vom Fraunhofer Umsicht haben nachgefragt: Sind Biokunststoffe kreislauffähig? Antworten liefert das neue Positionspapier «Recycling von Biokunststoffen».

NEWS

ZUM TITELBILD Dass die gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH sich weltweit ein so grosses Renom­ mee als kompetenter und innovativer Spezialist für hochwertige Temperier- und Kühltechnik schaffen konnte, basiert auf ihrem reichen Erfahrungsschatz aus mehr als vier Jahrzehnten. Wer von der Kühlanlage über die Temperierung bis hin zur Wasseraufbereitung auf durchdachte Hightech-Produkte angewiesen ist, findet in gwk einen System­ anbieter, der den gesamten thermischen Prozess beherrscht, individuell massge­ schneiderte Konzepte erarbeitet und aus­ser­ dem das Engineering und alle Komponenten liefert. Auch im Bereich der kavitätsnahen Temperierung von Werkzeugeinsätzen und der Werkzeugreinigung unterstützt gwk seine 11/2018

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VERANSTALTUNGEN

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PRODUKTE

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LIEFERANTEN­ VERZEICHNIS

WIRTSCHAFT

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DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR WERKSTOFFE – VERARBEITUNG – ANWENDUNG

Kunden ebenso intensiv wie individuell. Heute erarbeiten die mehr als 380 Mitarbeiter komplette Prozesslösungen für Kunden aus der Kunststoff-, Metall-, Lebensmittel und Chemie-Industrie auf allen Kontinenten. Mehr als 30 weltweite Repräsentanzen unterstreichen die globale Ausrichtung der gwk, die mit ihrem einzigartigen Geschäftsmodell inzwischen zu einem international führenden Unternehmen avanciert ist. gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH Vertreten durch: INGENIEURBUREAU DR. BREHM AG Lettenstrasse 2/4, CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 790 41 64 Telefax +41 (0)41 790 43 03 www.brehm.ch, info@brehm.ch 3


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Fokus

Die 26. Fakuma in Friedrichshafen

«Hotspot» der Kunststoffbranche Eine weitere Fakuma ist Geschichte. Erneut waren alle 12 Messehallen, beide Foyers und der Übergang Ost komplett ausgebucht. Insgesamt zeigten 1933 (2017: 1876) Marktteilnehmer aus 40 Nationen 47 650 (48 375) Fachbesuchern aus aller Welt ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Schweiz belegt mit 114 Ausstellern hinter Deutschland (1106), Italien (156) und China (136) zahlenmässig den vierten Platz.

Marianne Flury Der Rundgang durch die Messehallen gab da und dort ein Highlight preis. Ein paar wenige Beispiele werden im Folgenden vorgestellt, weitere Neuheiten und Eindrücke sind auf den Seiten 20 bis 29 zusammengefasst.

Neben dem allgegenwärtigen Thema Digitalisierung spielen auch Recycling und geschlossene Materialkreisläufe eine wichtige Rolle. Ein herausragendes Beispiel lieferten Erema und der Umweltdienstleister Interseroh, die gemeinsam das Kaskaden-Extrusionssystem Corema präsentierten. Mit diesem System ist es erstmals möglich, massgeschneiderte RecyclingCompounds für hochwertige Anwendungen in nur einem Verfahrensschritt herzustellen. «Mit dieser innovativen Technologie, die in ihrer Kombination eigens für die Anforderungen von Interseroh entwickelt wurde, erreichen wir eine neue Stufe im Kunststoffrecycling», sagte Dr. Manica Ulcnik-Krump, Leiterin der Business Unit Recycled-Resource, bei der Interseroh Dienstleistungs GmbH, auf der Fakuma anlässlich einer Pressekonferenz. Direkt im Herstellungsprozess können jetzt – vergleichbar mit der Compoundierung von Neuware – Additive, Modifikatoren und anorganische Füllstoffe in Anteilen von 0,25 bis 40 Prozent beigemischt werden. Die Qualitätskontrolle der Materialrheologie und Farbstabilität erfolgt dabei digital und in Echtzeit. «Somit haben wir jederzeit die Kontrolle zum Beispiel über Farbe oder Fliessgeschwindigkeit des Materials», hob Ulcnik-Krump hervor. Und Manfred Hackl, CEO der Erema Group, er4

Bilder: Marianne Flur y

Smart Recycling

Manfred Hackl, Erema, und Dr. Manica Ulcnik-Krump, Interseroh, präsentieren massgeschneiderte Recycling-Compounds für besonders hochwertige Anwendungen.

gänzt: «Das Manufacturing Execution System re360 (MES) liefert auf Knopfdruck Produktions- und Maschinendaten in Echtzeit. Die Kombination aus optimierter Anlagentechnik, transparenten Daten sowie Rezepturverwaltung garantiert eine hohe Prozessstabilität und hochwertiges Material, und das bei maximaler Flexibilität.» Zudem senkt die Umstellung von dem bisher zweistufigen auf den einstufigen Prozess den Energie- und Ressourcenverbrauch. Selbst bei der Herstellung komplizierter Rezepturen spart das neue Verfahren bis zu 50 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Verwendung von Neugranulat aus Rohöl ein. Ulcnik-Krump und Hackl sind sich einig: «Solche nachhaltigen Innovationen sind aus unserer Sicht der richtige Weg, um die Ziele der EU-Kunststoffstrategie zu errei-

chen und die Kreislaufwirtschaft in Europa erfolgreich weiter auszubauen. Die Herstellung von 100-Prozent hochwertigem Post-Consumer-Granulat zeigt was möglich ist, wenn man zusammenarbeitet.»

Materialreinheit auf höchstem Niveau Mit Rezyklat befasst sich auch die Minger Kunststofftechnik AG, Appenzell (CH). Das Unternehmen hat in eine Anlage investiert, mit der die Qualität von Regranulat markant verbessert werden kann. «Mittels Röntgenstrahlen und Farbkamera können wir sämtliche schwarzen Punkte, fehlerhafte Granulatfarben oder metallische Verunreinigungen im Granulat erkennen und aussortieren», erklärt Geschäftsführer Bruno Ofner. Nahezu alle Kunststoffarten kön11/2018


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Fokus

nen kontrolliert werden – Recyclinggranulate genauso wie Neumaterial. Der ganze Prozess ist dokumentiert. Der Durchsatz ist für jedes Material und für jede Art der Verschmutzung und Menge verschieden. «In erster Linie haben wir die Anlage zur Optimierung unseres eigenen Materials angeschafft. Wir bieten aber auch Lohnsortierung für andere Kunden an. Das macht wirtschaftlich Sinn», so Ofner.

Die digitale Zukunft für Werkzeuge Mit dem smart Control präsentierte die Ewikon Heisskanalsysteme GmbH, Frankenberg (D), eine neue Prozessüberwachungs- und Diagnoseeinheit für Heisskanalwerkzeuge, die Transparenz in den Fertigungsprozess bringt. «Mit dem System lassen sich sämtliche Prozessdaten über die gesamte Lebensdauer eines Werkzeugs überwachen, analysieren und aufzeichnen», erläutert Dr.-Ing. Stefan Eimeke die Vorzüge. Beim Auftreten von Störungen können die Daten an Ewikon übermittelt werden, was eine frühzeitig Ferndia­gnose und zielgerichtete Wartung ermöglicht. Ein Plus ist auch, dass bestehende Systeme nachgerüstet werden können.

Ultraschall-Parcours Eine Ultraschall-Schweissung gibt es nicht ab Stange. Ohne qualifizierte Beratung und Betreuung lassen sich Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit nicht beurteilen. Auf der Fakuma lud Herrmann Ultraschalltechnik, Karlsbad (D), zu einem originellen

Dr. Stefan Eimeke, Ewikon, präsentiert smart Control.

Ultrasonic Engineering Parcours mit sieben Stationen ein. Der Besucher konnte live erleben, wie Schweissaufgaben erfolgreich gelöst werden (Bild S. 21: zu sehen ist die Station Membranschweis­sen: Die Membran wird ab Rolle in einem Durchgang ausgestanzt und geschweisst).

Innovativer Gehörschutz Die Huber Kunststoff AG, Gossau (CH) präsentierte an ihrem Stand einen Kapselgehörschutz, der Anfang 2019 auf den Markt kommt. Das innovative Produkt der Firma Protos hat einen komfortablen Sitz und ist extrem kompakt gebaut. «Wir fertigen alle Kunststoffteile, im Ganzen sind es elf Teile», erklärt Reto Huber. «Der Polster bogen ist aus TPE, mit dem wir eine Drahtfeder umspritzen; zudem haben wir zwei Anschlussteile im 2K-Verfahren hergestellt. Am ganzen Gehörschutz wird

Bruno Ofner, Minger Kunststofftechnik, bietet eine 100-Prozent-Prüfung für Kunststoffregranulate an.

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André Hardmeier und Simon Amstutz von Dr. Brehm, der Schweizer Vertretung von ProTec.

nichts geschraubt, man braucht kein Werkzeug, um die Teile zu montieren, alles ist geklippt. Speziell ist auch, dass an keinem der Bauteile ein Anspritzpunkt zu sehen ist. Kurz gesagt – hier durften wir unseren Kunden mit unserer gesamten Dienstleistungspalette, von der Simulation bis zur Fertigung, unterstützen.» (Bild dazu siehe Seite 28).

Physikalisches Schäumen im industriellen Massstab ProTec Polymer Processing GmbH, Bensheim (D), zeigte als Messepremiere die Fertigungslösung «Somos Perfoamer», die im industriellen Massstab zum physikalischen Schäumen genutzt werden kann. «Das Material wird zuerst vorgetrocknet und temperiert, in einem Druckbehälter mit CO2 angereichert und anschliessend einer beliebigen Spritzgiessmaschine zugeführt. Diese lässt sich in der Regel ohne weitere Modifikationen einsetzen. Je nach Material schafft die Anlage einen Durchsatz von bis zu 50 kg/Std.», erklärt Simon Amstutz von der Schweizer Vertretung Ingenieurbureau Dr. Brehm AG, Rotkreuz, den Prozess. Live wurde das Schäumen durchgeführt mit dem Somos Perfoamer und einer Engel e-victory 310/80 Spritzgiessmaschine. Mehr zur Fakuma siehe auch die Seiten 20 bis 29. n 5


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Verarbeitung

Produzieren unter Reinraumbedingungen

Zugelassene Medizinprodukte ab Losgrösse 1

Mit dem Kauf des Freeformers von Arburg erfolgten gleichzeitig die Umsetzung der normativen Vorgaben der Industrie für Medizinprodukte, die Qualifizierung des Freeformers und eine mögliche anschliessende Prozessvalidierung nach ISO 13485 bzw. 21 CFR Part 820. Um den Freeformer möglichst breit einsetzen zu können, wurde dieser mit zwei getrennten Materialaufbereitungseinheiten (2K), mit einem 3-Achs gesteuerten Bauteilträger und einem inte­ griertem Vakuumtisch ausgestattet. Samaplast baute das bestehende Addi­tiveVerfahren hin zum validierbaren Prototyping-Verfahren und somit auch zu zukünftigen Herstellverfahren für die Medizinprodukte aus. Dadurch können neue Geometriemöglichkeiten in Kleinstserien ausgeschöpft und Kombinationen vom Prototypen-Projekt hin zu OEM-Projekten angeboten werden. Nebst den Grossserien im Spritzgiessverfahren ist die Herstellung von Losgrössen von 1 Stück und Kleinstserien in Zukunft bei Samaplast einfach umsetzbar.

Materialbemusterung von PCU-Implantaten Im Zuge eines Kundenprojektes konnte die Samaplast AG gemeinsam mit der Firma Arburg die Verarbeitbarkeit des Implantatmaterials PCU (Polycarbonat-Urethane;

Bilder: Samaplast

Seit 2016 ist das «Konzept Prototypen in 10 Tagen aus gehärteten Stahlwerkzeugen» bei der Samaplast AG erfolgreich umgesetzt. Das Testen am «Serienteil» aus Originalmaterial – auch aus PEEK – ist seither ohne grosse Kosten und lange Lieferzeiten möglich. Mit der Anschaffung eines Freeformers und eines FDM-3DDruckers öffnen sich für den Hersteller von hochpräzisen Kunststoffspritzgiessteilen für technische Produkte, Medizinprodukte und Implantate weitere Möglichkeiten.

Arburg Freeformer unter kontrollierten Bedingungen in qualifiziertem Umfeld.

von der FDA zugelassen) in verschiedensten Härtegraden anhand eines Dauer-Implantats für den Wirbelsäulen-Bereich erfolgreich testen. Die erstellten Testteile aus den verschiedensten Versuchen wurden durch den Inverkehrbringer mit den kommerziell im Spritzgiessverfahren bereits zugelassenen Medizinprodukten verglichen. Im Anschluss wurden sie in Langzeittests (Festigkeitsuntersuchungen) gegen die definierten Spezifikationen (z.B. Zug, Druck, Torsion) geprüft. Die Resultate sind in Bezug auf die Verarbeitbarkeit und Optik (Oberflächenbeschaffenheit) hervorragend. Auch die Ergebnisse aus den Testreihen gegen die

Spezifikationen sind vielversprechend, was auch weitere Versuche bestätigen. Noch bleibt abzuwarten, wie lange es dauert, bis die additiven Medizinprodukte – im Spritzgiessverfahren hergestellt – diese ergänzen oder sogar ersetzen.

Materialbemusterung mit Polylactiden In einem weiteren Versuch wurden Teile mit resorbierbaren Implantat-Materialien der Firma Evonik (z.B. LR 704 S, LR 706 S) mit dem Freeformer aufgebaut. Der Abbau der inhärenten Viskosität (IV-Wert) wurde dann mit spritzgegossenen Teilen und den additiven Teilen verglichen. Die Ergebnisse

i.V. gemessen mi CHCl3 bei 25 °, 0,1 % Polymername

Formteil

Remo Lactid

i.V.Formteil [dl/g]

i.V. Ausgangsmaterial [dl/g]

Abbau [%]

LR 704 S

Freeformer

< 0,54

1,830

2,4

24 %

LR 706 S

Freeformer

< 0,54

2,255

3,9

42 %

Darstellung des Abbaus des IV-Wertes (inhärente Viskosität).

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zeigen, dass der Abbau des IV-Wertes (IV = Inhärente Viskosität) bei beiden Verfahren in einer ähnlichen Grössenordnung stattfindet. Bei den Versuchen mit Resomer LR 704 S fand ein Abbau um 24 % von 2,4 dl/g auf 1,830 dl/g, beim Resomer LR 706 S um 42 % von 3,9 dl/g auf 2,255 dl/g statt (siehe Tabelle). Basierend auf diesen Resultaten hat die additive Fertigung von Polylactiden ein grosses Potenzial für die Zukunft. «Unser Ziel ist es, bis 2020 Implantate aus PEEK und resorbierbaren Materialien mit einem validierten Prozess herstellen zu können», erklärt Stefan Okle, Geschäftsführer der Samaplast.

Schneller Design-Freeze mit 3D-Druck Zusätzlich zum Freeformer hat Samaplast auch in die Beschaffung eines FDM (Fused Deposition Modeling) 3D-Druckers investiert. Der Stratasys F170 kann aus 3D-Daten aus einer grossen Bandbreite der gängig­ sten Thermoplaste (PLA, ABS, ASA) formstabile Bauelemente mit höchstmöglicher Präzision und Reproduzierbarkeit herstellen. Er unterstützt das Entwicklungs-/Konstruktionsteam in der Festlegung des Designs, minimiert das Restrisiko und verringert die Vorlaufzeiten und Projektkosten. Der 3D-Drucker ist ein wichtiger Teil des Entwicklungs-/Konstruktions-Prozesses. «Damit können die Ideen unserer Kunden rasch umgesetzt, Just-in-Time gefertigt, am selben Tag getestet und schneller marktreif hergestellt werden», so Okle. Im Gegensatz zum Freeformer handelt es sich beim Stratasys um ein völlig geschlossenes System, welches keine Parameteranpassungen zulässt. «Die Einsatzgebiete der beiden Anlagen sind völlig unterschiedlich.

PCU-Rückenimplantat.

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Verarbeitung

1K- und 2K-PCU-Spirale – erste Muster.

Den Stratasys-Drucker verwenden wir hauptsächlich für die schnelle Herstellung von Kundenmustern, Ansichtsteilen, Bauteile für Funktionsüberprüfungen und Vorrichtungen. Mit der Freeformer-Anlage möchten wir Funktionsteile und Implantate herstellen», erläutert der Geschäftsführer die Anlageninvestitionen.

Zugelassene OEM-Produkte mit der Stückzahl 1 Qualifizierte Ausrüstungsgegenstände und validierte Herstellungsverfahren als Begriffe sorgen in der Medizinprodukte-Industrie immer noch für Gesprächsstoff. Und das, obwohl sie in der Branche nach dem State of the Art umgesetzt sind. Bei der Additiven-Fertigung sind diese Themen bei den meisten Herstellern noch Fremdwörter und in der To-Do-Liste weit hinten gelistet. Die Samaplast hingegen hat sich der Herausforderung gestellt, ihre neuen additiven Verfahren für das Prototyping und die Herstellung von Medizinprodukten nach den normativen Vorgaben der ISO 13485:2016 bzw. 21 CFR Part 820 sowie nach dem Stand der Technik (z.B.

Endverpacktes Implantat.

GHTF bzw. IMDRF) zu validieren. «Unser Unternehmen befindet sich damit sogar schon in der Umsetzungsphase», betont Okle. Nebst der Prozessvalidierung werden unterstützende Abläufe integriert und Templates erstellt, die eine Zulassung von Medizinprodukten mit Losgrösse 1, hergestellt aus additiven Verfahren, ermöglichen und für alle Beteiligten erleichtern.

Samaplast setzt Massstäbe «Mit den Prototypen, gespritzt aus gehärteten Stahlwerkzeugen innerhalb von 10 Arbeitstagen, dem Freeformer und FDM 3D-Drucker, der additiven Fertigung von PCU, Polylactide (Resomer) und PEEK und der zukünftigen additiven Fertigung von Medizinprodukten setzten wir neue Massstäbe», sagt Okle selbstbewusst. Damit kann die Samaplast AG ihre Kunden noch gezielter in der Umsetzung ihrer Projektideen und bei der Herstellung von serientauglichen Medizinprodukten mit modernster Technik und langjährigem Know-how unterstützen. Und zwar von der ersten Designidee bis hin zum endverpackten «zugelassenen» Medizinprodukt mit Losgrössen ab einem Stück. Als Nebeneffekt spart der Kunde Projektvorlaufzeit und Projektkosten.

Kontakt Samaplast AG Neugrütstrasse 3 CH-9430 St. Margrethen +41 71 747 27 27 info@samaplast.ch www.samaplast.ch

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Verarbeitung

Wittmann Battenfeld Airmould bei Witte Automotive

300 bar Stickstoffgas im Griff Das 2016 im nordböhmischen Ostrov neu eröffnete Werk der deutschen Witte Automotive-Gruppe ist im Fertigungsverbund mit dem 20 km entfernten Werk Nejdek auf die Herstellung von Automobil-Türgriff- und Schliessmodulen spezialisiert. Die Jahresproduktion liegt aktuell bei rund 3,5 Mio. Einheiten. Dafür werden in Ostrov 14 Wittmann Battenfeld-Spritzgiesszellen eingesetzt. Rund eine Million der produzierten Griffe werden mit Hilfe der Wittmann Battenfeld Airmould-Gasinjektionstechnik als Hohlkörper hergestellt.

Reinhard Bauer ¹

Bilder: Reinhard Bauer

Die Formen-, Farben- und Funktionsvielfalt der bei Witte Automotive in Ostrov gefertigten Türaussengriffe und Verriegelungseinheiten, die darüber hinaus weitreichenden Crash-Sicherheits-Bestimmungen entsprechen müssen, ist beeindruckend. Insgesamt geht das Angebot der Witte Automotive-Gruppe aber weit über die Aus­ s engriffe hinaus und umfasst auch Schliessbügel, Türinnenbetätigungen, Schlüssel und Schlösser, Zuziehhilfen, Türfeststeller, Türbremsen und motorisierte Türantriebe.

Fokus auf Oberflächen-Qualität Da sich die Tür- und Klappengriffe eines Automobils im Sicht- und Tastbereich des Nutzers befinden, tragen sie durch ihre Form und Haptik wesentlich zur Qualitätsanmutung eines Automobils bei (Bild 1). Dafür wurde 2016 ein neues Spritzgiesswerk in Ostrov bei Karlsbad errichtet, dessen Basisausstattung 14 Spritzgiessmaschinen von Wittmann Battenfeld im Schliesskraftbereich von 1800 bis 5500 kN sind, die mit Wittmann Linearrobotern und Peripherieeinrichtungen zur automatisierten Nachbearbeitung der produzierten Türgriffe kombiniert wurden. Eine Erweiterung auf 20 Fertigungszellen ist bereits in Umsetzung. Die Griffe werden aus PA6-GF30 (mit 30 Prozent Glasfaser-Verstärkung) gefertigt, die Abdeckungen aus einem PC/ABS¹ Reinhard Bauer, Technokomm, Freier Redakteur für kunststofftechnische Berichte, office@technokomm.at.

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Bild 1: Die Automobil-Türgriffe werden mittels Airmould-Gasinjektionstechnik als Hohlkörper hergestellt.

Blend, dahinter liegende Strukturteile aus PP-GF 30. Die Anforderungen an gleichbleibend hohe Spritzteilqualität mit bester Energieeffizienz werden durch die hybriden Ma­croPower E 500/2100 mit vollelektrischem Spritzag­ gregat und servohydraulischer 2-Platten Schliesseinheit erreicht. «Je nach Kundenspezifikation werden bei uns drei unterschiedliche Türgriff-Ausführungen produziert», erklärt Pavel Karas, Abteilungsleiter Spritzguss im Werk Ostrov, beim Gang durch die Produktion und fügt hinzu: «Griffe, die Sensoren samt der zugehörigen Elektronik eingebaut haben, benötigen dafür einen glattflächigen Einbauraum. Dafür produzieren wir Griffe, bei denen durch mechanisch ausfahrende Bogenschieber im Spritzgiesswerkzeug Platz geschaffen wird. Die Alternative dazu sind

Griffe, die aus zwei oder mehr Gehäuseschalen bestehen, die durch Schnappverbindungen und Verschrauben zusammengesetzt werden. Die Griffe ohne integrierte Sensor-Elektronik sind einteilige Hohlkörper, die mit Hilfe der Gasinjektionstechnik hergestellt werden. Sie ist die effizienteste Methode, um ohne aufwändige Werkzeugmechanik die Kunststoff-Wandstärke und damit die erforderliche Kühlzeit und den Materialeinsatz zu reduzieren.» Das Verfahren erscheint einfach, benötigt aber für ein optimales Ergebnis eine präzise Prozesssteuerung. Der erste Schritt ist die Komplettfüllung der Formkavität und die Verfestigung der Randschichten durch Abkühlung an der Formwand. Anschlies­send wird das Stickstoffgas mit einem Druck von bis zu 300 bar durch Injektordüsen, kontrolliert in die Kunststoffmasse eingeblasen. 11/2018


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In nur 60 Sekunden

Bild 2: Zwei Türgriffmodelle samt dem durch das Stickstoffgas in die Nebenkavität verdrängten Kernmaterial. In der Mitte befindet sich das Endprodukt, ein einbaufertiger Griff mit 3-Schicht-Glanzlackierung.

Das unter Druck stehende Gas wirkt dort wie ein Kolben und verdrängt den im Kernbereich noch flüssigen Kunststoff über einen mechanisch freigegebenen Kanal in eine Nebenkavität. Die ausgeschobene Kunststoffmenge liegt je nach Griffmodell bei 25 bis 30 Prozent des Vollvolumens. Anschliessend wirkt der Gasdruck im nun hohlen Formteil von innen heraus der Abkühlschwindung entgegen und kompensiert dadurch potenzielle Einfallstellen an der äusseren Oberfläche. Nach dem Ende der Kühlzeit werden Formteil und Nebenkavität entnommen, die Nebenkavität abgetrennt und dem Recycling zur Wiederverwendung zusammen mit Neu-Kunststoff zugeführt (Bild 2). Die Zy­ kluszeit sinkt dabei auf 45 bis 50 Sekunden, je nach Griffmodell und liegt damit ungefähr gleichauf mit der Schieberversion.

Ein Stickstoff-Hochdrucknetz für alle Maschinen Im Rahmen des Werksneubaus wurden alle Infrastruktureinrichtungen für die Spritzgiessproduktion so konfiguriert, dass sie einerseits zentral beschickt und betrieben und andererseits modular erweitert werden können. Dies gilt sowohl für die Stromversorgung, als auch für das Material-Trocknungs- und Fördersystem und die Stickstoff-Versorgung. Die zentrale Einspeisung und Aufbereitung des Stickstoffgases befindet sich ausserhalb des Betriebsgebäudes. Mit einem zentralen Flüssig-Stickstoff-Tank sind zwei Kompressor/Gas-Verdampfer-Einheiten kombiniert. Sie speisen Stickstoffgas mit 300 bar Systemdruck über einen Flaschenspeicher zum Ausgleich von Druckschwankungen in das Leitungssystem in der Maschinenhalle ein (Bild 3).

Hoher Bedienkomfort durch Systemintegration An den Spritzgiessmaschinen wird das Hochdruckgas auf einzelne Versorgungsleitungen zu den Injektionsdüsen im Spritz11/2018

SPECTROFLEX V Mit neuem Schnellwechselsystem. Volumetrisches Schneckendosiergerät mit flexiblem PU-Dosierbehälter, ideal für Pulver und schlechtfliessende Materialien.

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Verarbeitung

giesswerkzeug aufgeteilt. Jede dieser Injektionsleitungen wird über eine eigene Druckregeleinheit geführt, welche über eine eigene Airmould-Steuereinheit angesteuert wird. Letztere ist eine autarke Einheit, die bei Bedarf flexibel an mehreren Maschinen eingesetzt werden kann. Zen­ trale Komponente der mobilen Steuereinheit ist eine Unilog B6-Steuerung, die bis zu acht Druckregelmodule und acht Kernzüge ansteuern kann. Die Kommunikation mit der Spritzgiessmaschine läuft über die genormte Euromap-62-Schnittstelle, die speziell für die Anbindung von Fluid­ injektionseinrichtungen konzipiert wurde. Über den 15“ TFT Touchscreen-Farbbildschirm der Airmould-Steuereinheit können Druckprofile mit Sollkurven und bis zu neun frei programmierbare Positionen vorgegeben werden. Ebenso können IstWert-Druckkurven für bis zu acht Druckregelmodule gleichzeitig angezeigt werden. Zusätzlich stehen eine Mehrkanal-Drucküberwachung und ein ImpulsProgramm zum automatischen Freiblasen der Einspritzdüsen zur Verfügung. In der Airmould-Steuerung sind die gleichen Ba-

Bild 3: Die zentrale Gasversorgungsanlage besteht aus einem Flüssig-Stickstofftank, zwei angeschlossenen Verdampfungseinheiten in Kombination mit je einem Kompressor und einem Gasflaschenpuffer zur Stabilisierung des Systemdrucks.

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Bild 5: Da die Griffe bis auf wenige Ausnahmen mit 4-Kavitäten-Spritzgiesswerkzeugen produziert werden, wird der Gasstrom an der Maschine über vier Druckregeleinheiten in vier Einzelströme aufgeteilt.

sisfunktionen wie in der Maschinensteuerung verfügbar, beispielsweise eine Zutrittsautorisierung via USB-Stick oder Passwort, eine Speicherungsmöglichkeit der Prozessdaten entweder intern, oder

Bild 4: Wittmann Battenfeld Airmould-Steuereinheit mit der bis zu acht Druckregelmodule angesteuert werden können. Mit der Maschine kommuniziert die Steuerung über die Euromap-62-Schnittstelle.

extern über einen USB-Anschluss oder über eine Netzwerk-Verbindung (Bild 4). Der Gasdruck in den einzelnen Düsenleitungen wird in den vorgelagerten Druckregeleinheiten über hochdynamische Servoventile geregelt. Um die Regelstrecke kurz und potenzielle Gasverluste gering zu halten, werden die Druckregeleinheiten innerhalb der Maschine möglichst nahe zum Spritzgiesswerkzeug positioniert, im Optimalfall auf der Werkzeugaufspannplatte. Da die Griffe bis auf wenige Ausnahmen mit 4-Kavitäten-Spritzgiesswerkzeugen produziert werden, wird der Gasstrom dort in vier Einzelströme aufgeteilt (Bild 5). Die Regelmodule sind mit dem Fokus auf eine präzise Regelung und Überwachung des Gasdrucks sowohl bei kleinen als auch bei grossen Gasvolumina konzipiert. Zur Sicherstellung einer konstanten Gasqualität wurden im Gasstrom der Regelmodule Ein- und Ausgangsfilter vorgesehen. Von den Regeleinheiten führen Einzelleitungen zum Spritzgiesswerkzeug.

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n 11/2018


KUNSTSTOFF XTRA

Verarbeitung

Verarbeitung von Carbonfaserrezyklaten

Dosierung und Zuführung sind der Knackpunkt

Es wird zunehmend vom Gesetzgeber (z. B. EU-Abfallrahmenrichtlinie und Altautoverordnung) vorgeschrieben, Carbonfaserreste recyceln zu müssen. Durch diese gesetzlichen Vorgaben werden alternative Entsorgungswege für Faserverbunde zukünftig unverzichtbar. Die Herstellung von Compounds aus einer thermoplastischen Matrix und Carbonfaserrezyklaten stellt einen alternativen Entsorgungsweg dar.

Faserbündel schränken Anwendungsspektrum ein Die mechanischen Eigenschaften des Compounds werden speziell durch den Faseranteil, den Faserdurchmesser, die Anbindung zwischen Faser und Matrix sowie die vorliegende Längenverteilung der Fasern bestimmt. Letztere ergibt sich aus der vorhandenen Ausgangsfaserlängenvertei0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf lung der Carbonfasern in den Rezyklaten sowie der möglichen Änderung durch die Verarbeitung auf dem Compoundierextru0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf der. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können 1 nur speziell behandelte und kompaktierte Faserrezyklate dosiert und in den Extruder eingebracht werden. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich mit zunehmender Fa0_IR_Ins_1-3q_183x85_fbg_Rohstoffland.pdf

Bild: SK Z

Eine stark wachsende Anwendung in der Kunststoffindustrie ist die Modifizierung von Polymeren mit Fasern aus Carbon und speziell mit Carbonfaserrezyklaten. Als Rezyklate werden hierbei recycelte Carbonfasern bezeichnet, welche bei Herstellverfahren, z. B. in der Automobilindustrie, als Produktionsreste anfallen. Begründet ist dies durch die stetig zunehmende Nachfrage nach faserverstärkten thermoplastischen Kunststoffen, die gegenüber unverstärkten Kunststoffen signifikant verbesserte physikalische und mechanische Eigenschaften aufweisen.

Mit zunehmender Länge der Carbonfasern bilden sich gewölle- oder vliesartige Strukturen.

serlänge gewölle- oder vliesartige Strukturen ausbilden (siehe Abbildung). Solche Faserbündel können weder dosiert werden, noch von Extrudern im dosierten Betriebszustand eingezogen werden. Dies schränkt das mögliche Anwendungsspektrum stark ein. Eine Vorhersage der Faserlängenverteilung in einem Compound aus thermoplastischer Matrix und Carbonfaser1 11.10.12 11:06hinaus aktuell nur rezyklaten ist darüber anhand von zeitaufwändigen, experimentellen Untersuchungen möglich. Dies stellt 11.10.12 11:06 insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Deshalb forschen das SKZ und die Kunststofftechnik Paderborn (KTP) der Universität Paderborn an der Aufbereitung von 1

11.10.12

Carbonfaserrezyklaten. Dabei werden die Dosierung und Zuführung von möglichst langen Faserrezyklaten in den Compoun­ dierextruder sowie der Einfluss der Verarbeitungsverfahren auf die Längenverteilung der Fasern simulativ und experimentell betrachtet. Das IGF-Vorhaben 20056 N der Forschungsvereinigung «Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum e.V.» wird über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschung (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der Indus­ triellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Interessenten können sich am projektbegleiteten Ausschuss beteiligen. Kontakt FSKZ e.V. Johannes Rudloff Frankfurter Strasse 15-17 D-97082 Würzburg +49 931 4104-528 j.rudloff@skz.de www.skz.de

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11:06

Rohstoffland Schweiz InnoRecycling fördert Ressourcen

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InnoRecycling AG AG Rohstoffe aus Abfällen InnoRecycling Rohstoffe aus Abfällen Hörnlistrasse 1, CH-8360 Eschlikon, TelefonTelefon +41 71 973 80,973 info@innorecycling.ch Hörnlistrasse 1, CH-8360 Eschlikon, +417071 70 80, info@innorecycling.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

Extrusion

Jansen hipress

Die stärkste Kunststofferdwärmesonde der Welt Erdwärmesonden aus Kunststoff werden derzeit bis zu einer Tiefe von etwa 300 m verbaut. Im Rahmen eines Innosuisse (vormals KTI) Projektes entwickelte das IWK Rapperswil gemeinsam mit dem Industriepartner Jansen AG ein neuartiges Rohrsystem mit einer innovativen Verbindungstechnik. Mit Hilfe dieser Entwicklung ist es heute möglich, Kunststoff-Erdwämesonden bis zu einer Tiefe von 500 m zu verbauen.

Geothermische Energiegewinnung, die durch erdgekoppelte Wärmepumpen erfolgt, etabliert sich zunehmend in Mitteleuropa als Gebäudeheizung, Warmwasserbereitung oder Kühlsystem. Im Vergleich zu konventionellen Heizungen/Kühlungen punkten sie mit geringen Betriebskosten. Des Weiteren ermöglichen sie einen leisen und emissionsfreien Betrieb, ohne direkten CO2- oder Feinstaubausstoss, da keine fossilen Energieträger verbraucht werden. Die unterschiedlichen Arten der Erdwärmenutzung sind in Bild 1 dargestellt. Im Projekt ging es um die vertikale Erdwärmesonde, sprich Tiefenbohrung. Um die Effizienz solcher Sonden weiter zu steigern, wird stetig tiefer gebohrt, da die Bodentemperatur ortsabhängig alle 30 Meter um rund 1 Kelvin ansteigt. Dieser Effekt führt zum Beispiel bei einer Tiefe von 400 Metern zu einer Temperatur des Erdreichs von ca. 24 ° C (Bild 2). Hohe Temperaturen in grösseren Tiefen bedeuten ein grös­ seres Energiereservoir und verbessern die Effizienz der Wärmepumpe. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Anforderungen, die an Material und Maschine gestellt werden. Mehrheitlich werden heute Erdwärmesonden mit dem Standardwerkstoff PE-100 RC hergestellt. Abgesehen von den relativ niedrigen Kosten hat dieser Werkstoff aber nur eine begrenzte Fähigkeit hohe Drücke aufzunehmen. Da vor allem in der Schweiz immer tiefer gebohrt wird steigen die Anforderungen an das Material bezüglich Prof. Daniel Schwendemann, stv. Institutsleiter und Leiter Fachbereich Compoundierung / Extrusion, IWK, Rapperswil

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Quellen: Jansen AG

Daniel Schwendemann 1

Bild 1: Arten der Erdwärmenutzung: 1 Grabenkollektor, 2 Energiekörbe, 3 Energiepfähle, 4 Flächenkollektor, 5 Vertikale Erdwärmesonde (Tiefenbohrung)

Druck und Ringsteifigkeit. Das bisherige PE-100 RC kann dies nur durch eine wesentlich höhere Wandstärke erfüllen, was mit grossen Nachteilen beim Wirkungsgrad und in der Hydraulik erkauft werden muss. Deshalb suchen alle Anbieter fieberhaft nach Alternativen.

Neuartiges Rohrsystem Im Rahmen eines KTI Projektes starteten 2012 das IWK und die Jansen AG die Entwicklung eines hochfesten Kunststoffrohres. Dabei wurden verschiedene Möglichkeiten auf ihre Machbarkeit untersucht. Durch gezielte Materialpaarung inklusive der dafür spezifischen Multimaterialverbindungstechnik wurde ein Geothermierohr entwickelt, das die nachfolgend aufgeführten geforderten Spezifikationen erfüllt:

Bild 2: Grösserer Temperaturgewinn in tieferen Bohrungen.

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KUNSTSTOFF XTRA

Bild 3: Aufbau der hybriden Tiefensonde Jansen hipress.

–– Gebrauchstauglichkeit für die Fertigung, Logistik und den Einbau –– Rohre bis Ø 90 mm müssen auf Rollen mit einem Aussendurchmesser von max. 2,40 m aufgewickelt werden können –– Lebenserwartung: mind. 100 Jahre, kein reduziertes Langzeitverhalten durch höhere Belastungen –– energiearm in der Verarbeitung –– wirtschaftliche Verfügbarkeit am Markt –– besserer Wärmedurchgang als bestehendes PE 100 mit 0,40 W/mK –– Druckbelastung bis 50 bar –– Steigerung der Baustellentauglichkeit für Verbautiefen bis 500 m Die Kombination von Metall und Kunststoff in einem Bauteil wird als Hybridbauweise bezeichnet. Hybridbauteile besitzen Eigenschaften, die ein einzelner Werkstoff in der Regel nicht bieten kann. Um die metallische Komponente sowohl vor Beschädigungen beim Einbau wie auch den Kontakt zum Wärmeträgermedium zu schützen, wurde sie in die Mittelschicht des Mehrschichtaufbaus gelegt. Die Mate-

Extrusion

rialien in der Aussen- und Innenschicht sind dieselben thermoplastischen Materialien, die auch bei den herkömmlichen Erdwärmesonden Verwendung finden. Für die Verbundhaftung zwischen den metallischen und thermoplastischen Materialien werden Zwischenschichten benötigt. Da­ raus resultiert ein 5-schichtiges Rohr. Die Lage und die Schichtdicken der einzelnen Lagen sind für die Erfüllung der Anforderungen entscheidend. Der Aufbau des neu entwickelten Rohrsystems ist in einer aufgeschnittenen Erdwärmesonde in Bild 3 dargestellt.

Anwender- resp. Kundennutzen der neuen Ausführung Der Anwendernutzen liegt sowohl in der erhöhten Produktsicherheit als auch in der Zuverlässigkeit bei aktuellen Sondentiefen im Bereich bis 300 m, sowie der Möglichkeit, tiefere Sonden zu realisieren, was den energetischen Wirkungsgrad einer Geothermiesonde verbessert. Aufgrund des optimierten Wärmedurchgangs und des grossen zylindrischen Sondenrohr-Innendurchmessers der Sonde kann eine weitere Wirkungsgradsteigerung erreicht werden. Aufgrund der Hybridbauweise erfüllt die neu entwickelte Erdwärmesonde Jansen hipress Druckanforderungen bis PN 35 und ist dabei diffusionsdicht. Der Wärmedurchgang durch die Rohrwand sowie der hydraulische Widerstand wurden dabei

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ebenfalls optimiert. Die Baustellentauglichkeit ist trotz der Metallschicht im Rohr weiterhin gegeben, da sich die neu entwickelte Sonde wie bisher aufrollen lässt. Der Einbaudurchmesser der Bohrung bleibt dabei unverändert, wodurch sich das Handling der Sonde nicht von den bisherigen Systemen unterscheidet.

Markteinführung und Verbauung der Erdwärmesonde Die neue Jansen hipress Erdwärmesonde mit dem hybriden Rohrverbund und der neuartigen Verbindungstechnik wurde 2017/2018 im Markt eingeführt und auch die ersten Vertiefungen fanden im Jahr 2017 statt. Das neue System wurde vom Markt sehr gut angenommen und wird erfolgreich vermarktet. Kontakte IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung Oberseestr. 10 Prof. Daniel Schwendemann CH-8640 Rapperswil +41 55 222 47 70 iwk@hsr.ch, www.iwk.hsr.ch Jansen AG Dietmar Alge Industriestrasse 34 CH-9463 Oberriet SG +41 71 763 91 11 www.jansen.com

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KUNSTSTOFF XTRA

Werkstoffe

Extrem leicht, robust und anpassbar

Die Materialien der Zukunft In Paolo Ermannis Labor an der ETH Zürich werden die Verbundmaterialien der Zukunft entwickelt. Durch die Optimierung der Kernelemente von Sandwichstrukturen erschaffen die Forscher Werkstoffe, die extrem leicht, robust und anpassbar zugleich sind – und daher ideal für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt.

Materialien, die leicht und robust sind, formstabil und trotzdem flexibel anpassbar, und die obendrein noch rohstoffsparend und nachhaltig hergestellt werden können – was fast so unmöglich wie die Quadratur des Kreises scheint, wird in Paolo Ermannis Labor an der ETH Zürich Tag für Tag Wirklichkeit. «Unsere Philosophie ist es, moderne Verbundmaterialien für adaptive Systeme zu entwickeln und dabei die strukturelle Effizienz zu optimieren – also weniger Rohstoffverbrauch bei gleicher Leistung oder mehr Funktionalität mit demselben Materialeinsatz zu erreichen», sagt Paolo Ermanni, Professor für Verbundwerkstoffe und adaptive Strukturen an der ETH. Zugleich forschen er und seine Mitarbeiter an entsprechenden Fertigungsprozessen, welche die neuen Materialien auch für praktische Anwendungen interessant machen.

Fachwerk im Sandwich Mit dem Aspekt «strukturelle Effizienz» dieser Zukunftsmaterialien befasst sich Ermannis Doktorand Christoph Karl. «Aufgrund ihrer hohen Steifigkeit und Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht benutzt man für Leichtbaustrukturen häufig die Sandwichbauweise», erklärt er. Sandwichstrukturen bestehen typischerweise aus zwei dünnen Deckschichten mit hoher Steifigkeit und einem Kernmaterial geringer Dichte. «In unserer Forschung entwickeln wir hochleistungsfähige Sandwichverbunde aus carbonfaserverstärkten Kunststoffen, auch als CFK oder Carbon bekannt. Der Kern besteht dabei aus ei¹ Oliver Morsch, ETH Zürich.

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Bild: ETH Zürich / Christoph Karl, CMASLab

Oliver Morsch ¹

Leichtbaustrukturen in Sandwichbauweise. Die Kerne dieser Verbundmaterialien enthalten ein Fachwerk aus Carbon-Stäben. Durch die Anordnung der Stäbe kann das Material für bestimmte Anwendungen massgeschneidert werden.

nem Fachwerk aus Carbon-Stäben», sagt Karl. Durch die guten mechanischen Eigenschaften von Carbon können solche Kernstrukturen eine höhere Steifigkeit und Festigkeit als herkömmliche Honigwabenund Schaumkerne erzielen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Fachwerkkerne besteht laut Karl in der Möglichkeit der lastgerechten Auslegung: «Die mechanischen Eigenschaften des Sandwichverbunds hängen sehr stark von der Kerntopologie, also der Anordnung und Orientierung der Stäbe im Kern ab. Mittels numerischer Optimierungen können wir die Ausrichtung der Stäbe gezielt auf die äusseren Lasten massschneidern und somit – je nach Anwendung – die strukturelle Effizienz maximieren.»

Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt Der Kern eines so aufgebauten und optimierten Sandwichmaterials wiegt weniger als 30 Kilogramm pro Kubikmeter (zum Vergleich: ein Kubikmeter Stahl bringt fast 8000 Kilogramm auf die Waage). «Damit sind unsere Materialien besonders für Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt interessant, wo strukturelle Effizienz von entscheidender Bedeutung ist», sagt Karl. «Zudem kann man zusätzliche Funktionen, wie zum Beispiel eine Vibrationsdämpfung, direkt in die Kernstruktur integrieren.» Der Einsatz der neuen Sandwichstrukturen wird konkret im Rahmen des EU-Projektes Altair untersucht, das vom 11/2018


KUNSTSTOFF XTRA

französischen Luft- und Raumfahrtforschungszentrum Onera geleitet wird. Ermannis Forschungsgruppe beteiligt sich dort an der Entwicklung der lasttragenden Strukturen neuer Trägersysteme für kleine Satelliten.

Futuristische Autoteile Um flexible und adaptive Strukturen kümmert sich Oleg Testoni. Innerhalb des Strategischen Fokusbereichs «Advanced Manufacturing» des ETH-Rates entwickelt der Doktorand Techniken, mit denen sich Sandwichstrukturen flexibel und dynamisch anpassen lassen. Damit könnte man zum Beispiel futuristische Spoiler oder Radkästen für Sportwagen bauen, die man während der Fahrt verformen kann, um so die Aerodynamik des Autos passgenau für eine bestimmte Geschwindigkeit oder Reifenstellung bei der Kurvenfahrt zu optimieren.

Werkstoffe

tin Eichenhofer mitgegründet hat, wird ein 3D-Druckverfahren entwickelt, mit dem sich qualitativ hochwertige Carbonteile, wie etwa die Stäbe für die Kerne von Sandwichstrukturen, robust und flexibel herstellen lassen. «Es geht in erster Linie darum, den Einsatzbereich solcher Werkstoffe durch neue Herstellungsverfahren zu vergrössern und somit die Fertigung auch kleineren Firmen zu ermöglichen. Das ‹demokratisiert› sozusagen die Leichtbautechnologie», sagt Eichenhofer. Erste Produkte für den 3D-Druck sollen bereits

2019 auf den Markt kommen. «Dieses Verfahren eröffnet zudem die Möglichkeit, in Zukunft auch aktive Elemente direkt in den Druckprozess zu integrieren, also einen 4D-Druck zu realisieren», ergänzt Ermanni. Kontakt ETH Zürich Rämistrasse 101 CH-8092 Zürich +41 44 632 42 44 desk@hk.ethz.ch www.hk.ethz.ch

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Schalter im Material Um eine derartige Flexibilität bei gleichzeitiger Robustheit des Materials zu erreichen, werden in die Sandwichstrukturen semiaktive Elemente, so genannte mechanische Schalter, eingebaut. «Damit können die Stäbe im Kern vorübergehend gelockert werden, um die Form anzupassen. Danach werden sie wieder arretiert, sodass das Material seine ursprüngliche Steifigkeit erreicht», erklärt Testoni. Solche mechanischen Schalter können mit «intelligenten Materialien», wie zum Beispiel Formgedächtnislegierungen, gebaut werden. Ein Bauteil aus solchen Legierungen kann je nach Temperatur zwei verschiedene Formen annehmen. Oberhalb einer bestimmten kritischen Temperatur ändert sich seine Form, doch beim Abkühlen nimmt es wieder exakt die ursprüngliche Form an. Baut man viele solcher mechanischen Schalter in die Stäbe einer Sandwichstruktur ein, so kann man damit die Form des gesamten Materials verändern.

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3D-Druck für Carbon-Kerne Ermanni und seine Mitarbeiter befassen sich jedoch nicht nur mit der Materialgrundlagenforschung. In der Spin-Off Firma 9T Labs, die Ermannis Doktorand Mar11/2018

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KUNSTSTOFF XTRA

Werkstoffe

Neuer Hochleistungskunststoff (HPT)

Super-Kunststoff mit positiver Ökobilanz Die RWTH Aachen erarbeitet zusammen mit Covestro und weiteren Partnern einen Prozess zur Produktion im Grossformat. Zum Einsatz kommen soll der Werkstoff in der Luftfahrt, der Medizin und im Automobilbereich.

Gemeinsam mit dem Leverkusener Polymer-Unternehmen Covestro, der Technischen Universität Berlin, dem Kunst­s toffZentrum Leipzig und dem Flugzeughersteller Airbus hat der Lehrstuhl für Technische Thermodynamik (LTT) der RWTH Aachen einen Hochleistungskunststoff (HPT) entwickelt, der künftig in vielen Industrien zum Einsatz kommen könnte. Damit liessen sich die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit von Produkten in Bereichen wie Luftfahrt, Automobil und Medizintechnik deutlich erhöhen. Nun geht es darum, die kontinuierliche Herstellung des neuen Kunststoffs im grossen Massstab zu ermöglichen. Das ist Ziel eines von Covestro koordinierten Forschungsprojekts, das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert wird. «HPT ist ein durch Spritzguss verarbeitbarer Hochleistungskunststoff, der in einzigartiger Weise zahlreiche gute Eigenschaften vereint», sagt LTT-Leiter Professor André Bardow. «Er ist stabil bei hoher Härte, ausserdem beständig gegen Hitze und viele Lösungsmittel. Testmengen des neuartigen Materials werden bereits hergestellt.» Am LTT beschäftigt man sich seit vielen Jahren mit Entwicklung systemanalytischer Methoden und technischer Komponenten für Energiesysteme sowie der theoretischen und experimentellen Erforschung fluider Stoffsysteme. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der ökologischen Bewertung neuartiger Produktionsprozesse für innovative Kunststoffe. Im Projekt übernimmt der Lehrstuhl eine ökologische Bewertung im Rahmen einer Lebenszy­ klusanalyse. ¹ Sebastian Dreher, Presse und Kommunikation, RWTH Aachen.

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Bild: Covestro

Sebastian Dreher ¹

Ökologischer Hochleistungskunststoff von Covestro für den Einsatz in der Luftfahrt, Medizin und im Automobil.

Umweltverträgliche und wirtschaftliche Produktion Im aktuellen BMBF-Forschungsprojekt «DreamCompoundConti» soll nun ein kontinuierliches Verfahren entwickelt werden, um eine umweltverträgliche und wirtschaftliche Produktion im Industriemassstab zu ermöglichen. Das BMBF fördert das Vorhaben über die nächsten drei Jahre mit bis zu 1,5 Millionen Euro (Förderkennzeichen 033R199). «Mit dem neuen Verbundprojekt unterstreichen wir unser Bestreben, besonders leistungsfähige Kunststoffe auf klimaschonende und gleichzeitig wirtschaftlich effiziente Weise zu produzieren», sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro.

Schlanker Produktionsprozess Eine Besonderheit der Herstellung von HPT besteht darin, dass sie auf sehr gut zugänglichen Basischemikalien beruhen. Diese werden ohnehin für die Produktion etwa von Schaumstoffen eingesetzt und müssen somit nicht eigens hierfür hergestellt werden. Ein neuartiges Katalysatorensystem ermöglicht nun erstmalig die Herstellung

von thermoplastischem HPT aus diesen Basischemikalien. Das spart im gesamten Prozess CO2-Emissionen und Energie ein, weil im Vergleich zur Produktion herkömmlicher Hochleistungsthermoplasten aufwändige Prozessschritte entfallen. Im Vergleich zu den am Markt bereits verfügbaren Produkten ergeben sich messbare Ressourceneinsparmöglichkeiten: Ein erstes Life Cycle Assessment (LCA) der RWTH Aachen für den industriellen Herstellungsprozess hat gezeigt, dass HPT im Vergleich zu ähnlichen Thermoplasten um mehr als 20 Prozent geringere Treibhausgas-Emissionen für die Produktion aufweist. Gleichzeitig kommt das neue kontinuierliche Verfahren, das die Projektpartner erarbeiten und umsetzen wollen, mit weniger Lösungsmitteln aus. Es wird daher eine deutlich bessere Ökobilanz im Vergleich zu konventionellen Prozessen erwartet. Kontakt Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen Templergraben 55 D-52062 Aachen +49 241 80-90933 sebastian.dreher@zhv.rwth-aachen.de www.rwrth-aachen.de n 11/2018


KUNSTSTOFF XTRA

Werkstoffe

Einzigartige Eigenschaftskombination

Partikelschaumstoff auf Basis von Polyethersulfon

Der Partikelschaumstoff ist hochtemperaturbeständig, inhärent flammgeschützt, extrem leicht und gleichzeitig von hoher Steifigkeit und Festigkeit. Damit ist der Schaumstoff besonders für komplex-geformte Bauteile in Autos, Flugzeugen und Zügen geeignet, für die exzellente Mechanik bei gleichzeitig hohen Betriebstemperaturen oder strengen Flammschutzauflagen gefordert sind. Das expandierbare PESU-Granulat wird zu Perlen mit niedrigen Dichten zwischen 40 und 120 g/L vorgeschäumt und kann dann mit marktgängigen Technologien zu Formteilen mit komplexen 3D-Geometrien verarbeitet werden. Ultrason E, das PESU der BASF, ist ein amorpher Thermoplast mit einem aussergewöhnlichen Temperaturprofil: Er verfügt über eine hohe Glasübergangstemperatur von 225 °C und bleibt bis in die Nähe dieser Temperatur dimensionsstabil. Auch seine ausgezeichneten mechanischen und dielektrischen Eigenschaften zeigen nur eine geringe Abhängigkeit von der Temperatur. Darüber hinaus sind Schäume aus Ultrason E für den Einsatz in Flugzeugen zugelassen. Das Material mit dem ungewöhnlich hohen Sauerstoffindex von 38 (nach ASTM D 2863) zeichnet sich dadurch aus, dass es die Anforderungen für Verkehrsflugzeuge an Brennbarkeit, geringe Wärmefreisetzung und niedrige Rauch-

Bild: BASF

Nach zweijähriger intensiver Forschungsarbeit stellt BASF jetzt Prototypen des weltweit ersten Partikelschaumstoffs auf Basis von Polyethersulfon (PESU) vor. Er zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination von Eigenschaften aus.

Der Partikelschaum auf Basis von PESU ist leicht, steif und fest.

gasdichte («fire, smoke, toxicity») bereits ohne den Zusatz von Flammschutzmitteln erfüllt, also intrinsisch flammgeschützt ist.

Partikelschaumstoff für neue Leichtbauteile Damit ermöglicht der PESU-Partikelschaumstoff trotz der geringen Dichte hochsteife und feste Bauteile mit einer hohen Wärmeformbeständigkeit. Die aus einem einzigen Material geschäumten Formteile haben gegenüber herkömmlichen Wabenstrukturen, die mit Phenolharzen ummantelt sind, zahlreiche Vorteile: Sie bieten eine grosse Flexibilität bei Dichten und Formen und damit grössere Gestaltungsfreiheit. Es fallen weniger Verarbeitungsschritte und somit geringere Systemkosten an. Auch lassen sich zusätz-

liche Funktionsteile wie Einleger und Gewinde in die komplexen Geometrien integrieren. Und schliesslich ist ein sortenreines Recycling mit geringem Aufwand möglich. Durch solche gewichtsoptimierten, thermoplastischen Schaumstoffe für komplexe Geometrien wird es möglich, neue Leichtbauteile zu realisieren, die im Vergleich zu herkömmlichen thermoplastischen Bauteilen über verbesserte Eigenschaften verfügen und eine Antwort auf Trends wie E-Mobilität im Automobilbau, die Modernisierung von Flugzeugkabinen und steigende Flammschutzanforderungen im öffentlichen Verkehr sind. Das Hochleistungsmaterial Ultrason wird für Leichtbauteile in der Elektronik-, der Automobil- und der Luftfahrtindustrie verwendet, aber auch in Membranen zur Wasserfiltration wie in Bauteilen in Kontakt mit heissem Wasser und Lebensmitteln. Das aussergewöhnliche Eigenschaftsspektrum ermöglicht die Substitution von Duromeren, Metallen und Keramik.

Kontakt BASF SE Carl-Bosch-Strasse 38 D-67056 Ludwigshafen +49 621 60-0 www.basf.com

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AKKREDITIERTES MESSLABOR

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GEOMETRISCHE VORHALTUNG

WERKZEUG KORREKTUR 11/2018 INDUSTRIELLE MESSTECHNIK

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ENGINEERING

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DIE EINHEIT FÜR ERFOLG


Verband

Erfolgreiche Messeauftritte

Swiss Plastics hat sich Aus- und Weiter­ bildung als Schwerpunkt auf die Fahne geschrieben. Die Ziele dabei sind vor allem, die Anzahl Lehrverhältnisse und Lehrbetriebe zu erhöhen und die Berufe Kunststoffverarbeiter und Kunststofftechnologe zu stärken und schweizweit bekannt zu machen. Zur Unterstützung dieser Ziele nimmt Swiss Plastics vermehrt an Berufsmessen teil.

Verena Jucker ¹ Gut 7000 Besucher, davon 5000 Schülerinnen und Schüler, wurden an der diesjährigen BIM in Olten von 72 Ausstellern erwartet. Und die OBA – die Ostschweizer Bildungs-Ausstellung – konnte sogar rund 20 000 Besucherinnen und Besucher in den Hallen der Olma-Messen St. Gallen begrüssen. Neben vielen Schülerinnen und Schülern konnten auch deren Eltern und interessierte Lehrpersonen begrüsst werden, die dann hoffentlich das Berufsbild weiter in ihre Schulen tragen. Diese Gelegenheiten liess sich Swiss Plas­ tics nicht entgehen und hat zusammen mit den regionalen Lehrbetrieben die Lehrberufe Kunststofftechnologe/in EFZ und Kunststoffverarbeiter/in EBA vorgestellt.

Kunststoffberufe kennenlernen An der dreitägigen Messe in Olten fanden gegen 1500 Besucher den Weg zum Kunststoff und liessen sich vom motivierten Standteam aus Lernenden und Ausbildnern über die Kunststoffberufe informieren und lernten zudem noch einiges über Kunststoffe. In St. Gallen hat Swiss Plastics bereits zum achten Mal mit seiner Partnerorganisation, ¹ Verena Jucker, Leiterin Kommunikation, Swiss Plastics.

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Bilder: Swiss Plastics

Starke Präsenz auf Berufsmessen

Das Standteam in Schmerikon (Linthgebiet).

Stand mit Team an der OBA.

der Ostschweizer Interessen-Gemeinschaft zur Förderung der Kunststoffberufe – kurz OIG, ausgestellt.

An den Ständen in St. Gallen und Schmerikon (Linthgebiet) konnten die Besucher zudem eine Babyplast, d. h. eine kleine

OBA St. Gallen Ostschweizer Bildungs-Ausstellung 30.8.–2.9.2018 20 000 Besucher, 155 Aussteller OIG zusammen mit Swiss Plastics, Herrmann AG, Huber + Suhner AG, Hu-ber Kunststoff, IWK Rapperswil, K-Profile AG, Libs Rapperswil, Nolato Treff AG, Noventa, SAMAPLAST AG, SFS Intec AG, SIKA Automotive AG, Parmaco Metal Injection Molding AG, Wild & Küpfer BIM Olten Berufsinfo-Messe AareLand 4.9.–6.9.2018 7000 Besucher, 72 Aussteller Swiss Plastics zusammen mit Hänggli Thermoplast AG, Marcel Bützer AG, Romay AG, Poesia Holding AG Schaffhauser Berufsmesse 20.9.–22.9.2018 1500 Besucher, 50 Aussteller Wibilea zusammen mit Swiss Plastics, dem Avil und Swissmechanic Berufsmesse Linthgebiet 21.9.–22.9.2018 7000 Besucher, 80 Aussteller

Wild &Küpfer zusammen mit Swiss Plastics TUN Solothurn Erlebnisschau Technik und Naturwissenschaften 5.11.–10.11.2018 Erwartete Besucher: 3600, 35 internaktive Projekte aus Naturwissenschaft und Technik Ypsomed AG zusammen mit Swiss Plastics ZEBI Luzern Zentralschweizer Bildungsmesse 8.11.–11.11.2018 Besucher: 24 000, 160 Aussteller Pilatus Flugzeugwerke, B. Braun Medical, Trisa AG und Sika Manufacturing zusammen mit Swiss Plastics BAM Bern Berufs- und Ausbildungsmesse 8.11.–12.11.2018 Erwartete Besucher: 20 000, 130 Aussteller Allplast und Semadeni AG zusammen mit Swiss Plastics

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Verband

Kompetente Präsentation verschiedenster Kunststoffe an der BIM.

Spritzgiessmaschine, live erleben und die damit produzierten Kunststoffklammern als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Auch konnte man in Schmerikon mit einer VR-Brille einen virtuellen Rundgang durch die Produktion von Wild&Küpfer, das Lager und die Logistik machen und sogar den Berufsbildner der Kunststofftechnologen/innen virtuell kennen lernen. Dank der Mitgliedsfirmen, die ihre Berufsbildner und Lernenden für den Stand-

Die Babyplast-Spritzgiessmaschine im Klammereinsatz an der OBA.

dienst freigestellt hatten, war es möglich, ausreichend motiviertes und kompetentes Standpersonal einzusetzen und somit den Erfolg des Messeauftritts sicher zu stellen. Im November wird die Präsenz an Berufsmessen mit der TUN Solothurn, der Zebi Luzern und der BAM in Bern für dieses Jahr abgeschlossen. Wir sind überzeugt, dass damit unsere Berufsbilder einem breiteren Publikum attraktiv präsentiert

werden und neue Auszubildende gewonnen werden können. Kontakt Swiss Plastics Beatrice Widmer Schachenallee 29C CH-5000 Aarau Telefon +41 62 834 00 63 b.widmer@swiss-plastics.ch www.swiss-plastics.ch

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Erfahrungsaustausch der Verbandsspitzen

Dreiländertreff in Leipzig Die Organisationen der Kunststoff verarbeitenden Industrie Deutschlands, Österreichs und der Schweiz trafen sich am 6. und 7. September zu ihrem traditionellen jährlichen Treffen und Gedankenaustausch. Das Treffen fand in diesem Jahr im Steigenberger Grandhotel Handelshof in Leipzig statt.

Im Mittelpunkt der Tagung standen: – Die Konjunkturlage in der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz, – Vorschläge der Europäischen Kommission zur Verminderung des Eintrags von Kunststoffabfällen in die Umwelt 11/2018

und zur Steigerung der Ressourceneffizienz, – Aktivitäten der Verbände zur Stärkung des Images von Kunststoffprodukten und Kommunikation, – Vorschläge verschiedener Länder zur Aufnahme von Titandioxid in die CLP-Verordnung und mögliche Auswirkungen auf die Kunststoff verarbeitende Industrie sowie – die Situation bei der Berufsausbildung und Fachkräfteversorgung und mögliche Weiterentwicklungen der Ausbildungsordnungen für die Berufsausbildung in der Kunststoff verarbeitenden Industrie in den drei Ländern.

Die Arbeitstagung fand wie bereits in den vorangegangenen Jahren in kollegialer und äusserst konstruktiver Atmosphäre statt. Der regelmässige Dialog der Verbände soll im September des nächsten Jahres in der Schweiz fortgeführt werden.

Kontakt Swiss Plastics Kurt Röschli Telefon +41 62 834 00 67 k.roeschli@swiss-plastics.ch www.swiss-plastics.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

FAKUMA RÜCKBLICK

Die Fakuma in Wort und Bild

Digitalisierung ist allgegenwärtig Die 26. Fakuma in Friedrichshafen ist zu Ende. Was bleibt sind viele Eindrücke, Gespräche und die Erkenntnis, dass die Welt zunehmend digital wird. Aus der breiten Palette von Neuheiten und Weiterentwicklungen quer durch die Branche, sind im Folgenden einige in Wort und Bild vorgestellt.

Marianne Flury Neben vielen Produkthighlights und -innovationen aus dem Heisskanalbereich und Mould-Base-Bereich präsentierte Hasco als besonderes Highlight dieses Jahr nichts Greifbares, sondern etwas Digitales. «Wir zeigen zum ersten Mal die Hasco NX Bi­ bliothek, ein innovatives Tool, mit dem Konstrukteure, die mit Siemens NX arbeiten, Hasco Teile in vollparametrischer Art und Weise herunterladen und direkt – als native Daten – in ihr Siemens NX-System integrieren können. Das spart erheblich Konstruktionszeit und die Qualität der Daten ist sehr hoch», hebt Dirk Paulmann von Hasco, Lüdenscheid (D), hervor. In Zukunft wird Hasco die NX Nativdatenbank inklusive Wiederverwendungsbibliothek kontinuierlich durch neue CAD-NormalienModelle erweitern.

Einstieg leicht gemacht Kistler Instrumente AG, Winterthur (CH), stellte ihre modular aufgebaute MES Lösung vor. Modular, damit sie sich in die Systemlandschaft der Kunden integrieren lässt. «Auf der Messe zeigen wir die Zusammenstellung von zwei Modulen aus unserem MES, die im Wesentlichen dazu genutzt werden können, den Einstieg in das Thema MES zu erleichtern. Der Kunde muss also nicht sofort mit einer grossen MES-Installation, die sehr zeitaufwändig und kostenintensiv ist, starten, sondern er kann mit den beiden Modulen MDE/BDE (Maschinen- und Betriebsdatenerfassung) einsteigen», erläutert Robert Vaculik, Kistler, den Kundennutzen. Neu im Programm der E. Ramseier Werkzeugnormalien, Wangen (CH), sind die Beschriftungslaser in zwei Ausführungen: ein Kabinenlaser und ein offener 20

transportabler Laser, der XXL. «Der Laser hat den Vorteil, dass er das kann, was alle anderen auch können, aber nur die Hälfte kostet», betont Werner Bernard. Mit dem XXL lassen sich ganze Werkzeuge wie auch ganz kleine Teile beschriften. Die Sepro Group (F) stellte mit dem S525 Speed eine neue und schnellere Variante ihres 3-Achs-Linear-Roboters in Standardausführung vor. «Die Speed-Version verfügt über eine vertikale Z-Achse mit einer Hubgeschwindigkeit, die im Vergleich zum Standard-S5-25 um 50 % höher ist. Damit können Eingriffs- und Entnahmezeiten des Roboters von weniger als einer Sekunde und Zykluszeiten von insgesamt unter 4 Sekunden realisiert werden», freut sich Thomas Scherz, Sepro Switzerland. Der Temperiertechnik-Spezialist HBTherm, St. Gallen, hat seine jüngsten Entwicklungsaktivitäten auf das Innere der Geräte konzentriert. So sind neue Sicherheitsfunktionen (wie z.B. SchlauchbruchSchnellerkennung) und Schnittstellen (wie OPC UA mit Euromap 82.1) hinzugekommen und Komponenten wurden optimiert. «Wir haben zudem festgestellt, dass viele Kunden nicht wissen, ob es sich für sie lohnt, drehzahlgeregelte Pumpen bei Temperiergeräten zu haben. So haben wir eine Software entwickelt, die es dem Anwender erlaubt, eine Auswertung über einen gewissen Zeitraum zu erstellen und ihm so bei der Entscheidung hilft», erklärt Roland Huber. LINKnet 3.0 von Motan-Colortronic bietet alles, was der Kunde von einem modernen Materials Management System erwartet: Anlagenauslastung, Benutzerverwaltung sowie Rezepturverwaltung. «Funktionen wie Bereitstellung von Prozessdaten und Archivierung für nachfolgende Systeme generieren zusätzlichen Nutzen

für unsere Kunden», erklärt Markus Steimle. Der modulare Aufbau von LINKnet 3.0 erlaubt hierbei jederzeit die Erweiterung des Standards zur Umsetzung spezifischer Kundenansprüche. Im Zuge von Industrie 4.0 präsentierte Koch Technik, Ispringen (D), mit SLT und MCT eine neue Generation volumetrischer Steuergeräte. Ausgestattet mit neuem Touch Display auf einem kleinen Tischständer, USB- und Ethernet-Anschluss, verfügen die Steuergeräte über Features wie Sprachumschaltung, Historienaufzeichnung inkl. Alarme, Rezepturverwaltung sowie Passwort- und Benutzerverwaltung. «Die Steuerung ist jetzt bei den volumetrischen Mischern implementiert», erklärt Markus Rau von Hatag, der Schweizer Vertretung von Koch Technik.

Auf allen Ebenen kommunizieren Das neue Regelsystem RT200 von Re­ gloplas, St. Gallen (CH), aktuell integriert als Beispiel in das neue Druckwassergerät XS, erfüllt alle notwendigen Anforderungen an die digitale Produktionsumgebung von morgen. «RT200 bedient man per Touchscreen, die Funktionalität ist ergänzt worden durch eine grafische Komponente, d.h. Kurven werden aufgezeichnet vom Temperaturverhalten, Pumpenverhalten, von Durchflüssen usw. Wir können auf allen Ebenen Daten austauschen – per WLAN, Bluetooth, OPC UA oder über unsere gängigen Schnittstellen (Ethernet, Powerlink, Modbus, etc.). In Zukunft wird es auch eine Auswertung geben von den Daten in einer Cloud-Lösung», zeigt Heiko Becker die Vision der Zukunft auf. Die ProTec Polymer Processing, Bensheim (D) stellte mit Somos Conradt ein neues Kleinmengenfördergerät mit einem 11/2018


Bilder: Marianne Flur y, Jörg Signer

KUNSTSTOFF XTRA

FAKUMA RÜCKBLICK

Thorsten Hofheinz, Astrid Herrmann, Herrmann Ultraschall

Maag Pump Systems und Tochtergesellschaft Ettlinger stellen erstmals gemeinsam aus. Im Bild Karsten Bräunig, Ettlinger, und Iris Fischer, Maag.

Ab 2.v.l.: Manuel Wipf, Robert Wipf und Martin R. Wipf, Aareplast AG, mit Kunden

Thomas Scherz, Sepro

Sivathasan Yogalingam, Jehle

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Am Stand von Meusburger ist einiges los.

Dirk Paulmann und Patrick Mast, Hasco

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KUNSTSTOFF XTRA

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Werner Bernard, Ramseier Werkzeugnormalien

Ein offener Stand verbindet: Jan Meik Menke, Color Technik, und Mario Mäder, cb-Technik

Fachsimpeln am Stand von Leister

Robert Vaculik, Kistler

Reto Zürcher, Roland Huber, HB-Therm

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Roger Eggenberger, Dominik Maccani und Andreas Heinzle, units IM-Technology AG

Gut besuchter Stand von Albis Plastic

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KUNSTSTOFF XTRA

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René Okle, Philipp Kohler, Nikolas Boscanin, Markus Schertler: das Schweizer Team bei Engel.

Heiko Becker, Regloplas

Danny Ludwig, Grafe, zeigt die neuen Farbwechseleffekte.

Thomas Dubler, Dr. Brehm, stellt das Fördergerät Somos Conradt von ProTec vor.

Jwan Meier, Lenorplastics, und der Star der Standparty bei Lenorplastics, die Schweizer Sängerin und Pianistin Ladyva

Der edle Stand der dressler group

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Bruno Schleiss und Michael Furlan, Krauss-Maffei (Schweiz)

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50 Jahre GWK

Das Schweizer Team von Arburg: Christian Eggebrecht, Markus Stadelmann, Marcel Spadini, Hansueli Dähler, Aldo Ravedoni

Markus Steimle, motan-colortronic

Urs Kocher, Mapag, Schweizer Vertretung von Sumitomo-Demag

Claudio Cappellano, Agathon

Stefan Patsch, Stäubli Connectors

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KUNSTSTOFF XTRA

Tool-Temp zeigt eine Auswahl ihrer breiten Palette an Temperiergeräten.

Markus Rau, Hatag, Schweizer Vertretung der Koch Technik

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KUNSTSTOFF XTRA

Leistungsbereich von ca. 25 kg/Std. vor. «Das Druckluft betriebenen Gerät ist komplett im 3D-Druck hergestellt worden», weist Thomas Dubler von der Schweizer Vertretung Ingenieurbureau Dr. Brehm auf eine Besonderheit hin. «Conradt ist ideal geeignet für die Förderung von Masterbatch und freifliessenden Granulaten.»

Kleine Losgrössen vollautomatisiert herstellen Wie sich im Spritzguss kleinste Losgrössen mit der Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Grossserie abbilden lassen, demonstrierte Engel Austria, Schwertberg (A), mit einer hochintegrierten Fertigungszelle. Die involvierte Spritzgiessmaschine – eine vollelektrische holmlose e-motion der neuen Baugrösse 120 (1200 kN Schliesskraft) – ist die grösste Maschine ihrer Baureihe. «Als Highlight auf diesem Exponat haben wir einen vollautomatisierten Wechsel der Werkzeugeinsätze in nur einer Minute», betont Markus Schertler, Engel (Schweiz), Frauenfeld. «Das heisst, wir produzieren hier sehr kleine Losgrössen – 10 Bauteile – und nach diesen 10 Bauteilen werden die Werkzeugeinsätze vollautomatisch durch einen easix 6-Achs-Roboter gewechselt. Anschliessend wird – ohne Anfahrschuss – das 2. Bauteil produziert. Bevor wir die Werkzeugeinsätze wechseln, werden diese vollautomatisch ausgeblasen.» Boy wartete auf der Fakuma mit einem neuen, grossen Spritzgiessautomaten mit 1250 kN Schliesskraft auf. «Die Boy 125 E ist extrem kompakt gebaut, sowohl auf der Schliessseite wie auf der Spritzaggregatseite. Die Maschine hat eine Länge von 3,8 m», weist Stefan Imhof von der Schweizer Vertretung Thomatech, Kriens, auf das Platzwunder hin. Der Holmenabstand beträgt 470 mm und der maximale Plattenabstand 825 mm. Mit der neuen PX 320 und PX 25 erweitert KraussMaffei, München, das Schliesskraftspektrum an beiden Enden auf 320 resp. 25 Tonnen Schliesskraft. «Die vollelektrische PX25 ist absolut einzigartig», betont Bruno Schleiss, Krauss-Maffei (Schweiz), Rotkreuz. «Der Optionskatalog für die PX-Maschinen ist so modular aufgebaut, dass die Maschine sehr breit ausgerüstet werden kann für verschiedenste Anwendungen.» Eine Neuerung gibt es 11/2018

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auch bezüglich Automation. Ab der Fakuma steht den Kunden der neue Linearroboter LRX Easy Control zur Verfügung. Das Besondere daran ist die Steuerung, die in drei unterschiedliche Schwierigkeitsgradstufen eingestellt werden und so von Einsteigern wie auch von erfahrenem Personal bedient werden kann. Mit neuen Farbwechseleffekten präsentierte Grafe Color Batch, Blankenhain (D), zur Fakuma eine Vielfalt bunter Farbträume. Das neue Projekt ‚Mermaid-Effect’ zeigt eine exklusive mehrfarbige Auswahl an hochwertigen Farbwechseleffekten. «Die besonders edel wirkenden Farbtöne erzeugen einen Farbkontrast, der dem Betrachter je nach Blickwinkel und Lichteinfall einen wechselnden optischen Eindruck vermittelt. Der Mermaid Effekt ist ein Shifting von Pigmenten, wie man dies sonst eher von Lacken bei Autos kennt», erläutert Danny Ludwig. Schwerpunktthema am Stand der Primaform, Thun (CH), war Lasertexturieren. «Damit lassen sich Oberflächenstrukturen verschiedenster Art kreieren, in Formen oder direkt in Materialien. Zudem zeigen wir Einiges an Verzahnungen, ein Segment, in das wir uns verstärkt hineinarbeiten wollen. Ein weiterer Schwerpunkt am Stand sind unsere Medical Produkte», fasst Geschäftsführer Stefan Huber, die Exponate zusammen. Der Distributor Biesterfeld, Hamburg, teilte sich – wie seit Jahren auf der Fakuma – den Stand mit seinem langjährigen Partner DuPont; durch den Merger mit Dow war dieses Jahr erstmals auch Dow mit von der Partie. Neben halogenfreien Materialien mit verbesserten elektrischen Eigenschaften präsentierte Biesterfeld ein breites Portfolio für E-Mobility. «Für E-Tanksäulen liefern wir Materialien, die neben einem erhöhten Flammschutz, einer hohen Temperaturstabilität und guten Schlagzähigkeit bei kalten Temperaturen auch eine sehr gute UV-Beständigkeit und hervorragende Eigenschaften für hochglänzende und matte Oberflächen aufweisen», erklärt Stefan Tschanz das ganzheitliche Konzept für E-Mobility. Auf dem Stand der Wittmann Gruppe wurde dem Spritzgiesser anschaulich vorgeführt, wie er Wittmann 4.0 in die Praxis umsetzen kann. «Vier Elemente haben wir heute bereits realisiert: Smart Machine,

intelligente Schnittstellen, MES und Condition Monitoring System», erklärt Thomas Robers, Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld in der Schweiz. D.h., die Maschinensteuerung enthält erstens verschiedene Optimierungsprogramme, zweitens sagt sie dank intelligenter Schnittstellen dem Bediener, welche Peripheriegeräte er für die vorliegende Produktionsaufgabe benötigt und identifiziert diese auch automatisch nach Anschluss per Netzwerkkabel. Drittens ein speziell für Spritzgiesser konzipiertes MES-System – in diesem Fall Temi von der Firma ICE-flex – mit dem sich ca. 50 Maschinen vernetzen lassen und viertens das Wittmann Condition Monitoring System, das bestimmte Messgrös­ sen der Maschinen über Zeit kontrolliert und bei Abweichungen Serviceempfehlungen vorausschauend meldet. Im Bereich Robotik lanciert Wittmann, Wien, die WX Roboter-Serie, eine Weiterentwicklung der Baureihe pro. «Viele Details für den Servicebereich wurden optimiert, wie zentrale Schmierpunkte und im Bereich der Servodrehachsen haben wir eine Verschlankung der Bauteile erreicht. Das Resultat sind sehr kompakte und kleine Modelle mit trotzdem sehr hohen Drehmomenten», erläutert Werner Bürli, Wittmann Kunststofftechnik, Kaltbrunn (CH), die Vorteile. In Verbindung mit der neuen Serie erfolgte auch die Lancierung der R9 Steuerung, eine komplette Neuentwicklung. Sie ist Windows basiert, voll netzwerkfähig mit neuen Features für offline Programmierung, für Fernwartung und selbstverständlich auch mit Anbindung in übergeordnete Systeme. «Der Bildschirm ist grösser und zugleich leichter. Von der Bedienung her geht es zunehmend in Richtung Smartphone», so Bürli.

Formeinsätze schnell zentrieren Ein Highlight auf dem Stand der Agathon, Bellach (CH) war die Mini-Feinzen­ trierung, die einen sehr schnellen und präzisen Wechsel der Formeinsätze in Stammformen von Spritzgiesswerkzeugen ermöglicht. Vorteile bringt das Konzept vor allem beim Variantenspritzgiessen, wo meist kleine Losgrössen produziert werden. «Das bringt Zeit- und Kostenersparnis, weil die Fertigung der Stammform viel 25


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Stefan Imhof, Thomatech, Schweizer Vertretung von Dr. Boy

Jürg Weibel, Granula

Stefan Huber, Primaform

Torsten Mehler, Andreas Müller, Ems-Grivory

Rolf Locher und Simon Hug, SFS intec

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Stefan A. Tschanz, Biesterfeld

Florian Kampf, Sonderhoff

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Günther Schilling und Ute Schilling, Schilling Engineering

Martin Hochuli, Rebekka Funk und Andreas Scherrer, Büchler Reinli + Spitzli

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Thomas Robers, Wittmann Battenfeld Schweiz, und Werner Bürli, Wittmann Kunststofftechnik

Jan Hammer, Karin Wälchli und Fabian Koch, IE Plast

Susanne Hellweg und Marc Hellweg, Hellweg Maschinenbau

Horst-Werner Bremmer, Günther Heisskanaltechnik

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Reges Treiben am Stand von B. Bigler

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Haris Hadzic, Novoplast

Kunden am Stand von Telsonic

Manuel Weisser, Sonotronic Nagel GmbH

Daniel Thüring, Dolder

Hansjörg Kiener, Reto Huber, Huber Kunststoff

Prof. Dr. Jürg De Pietro, KATZ

Lilian Steiner und Karl Steiner, SKS

Petra Rüttgers, A. Westensee und Partner

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günstiger zu stehen kommt», erklärt Claudio Cappellano. Der paneuropäisch aufgestellte Distributor Resinex, Zwingenberg (D), gab einen Überblick über sein breites Portfolio an Commodities, Technischen und Hochleistungskunststoffen, Thermoplastischen Elastomeren und Kautschuken, von 1ATypware bis zu Industriequalitäten. Erstmals war auch der Mutterkonzern Ravago mit seinem TPE-Portfolio auf dem gleichen Stand vertreten. Eine eigene Lounge war den Technyl Polyamiden von Solvay gewidmet. Zudem setzte das Unternehmen einen Schwerpunkt auf Kunststoffe, die helfen, den CO2-Fussabdruck von Produkten klein zu halten.

Faserskelett erhöht Sicherheit Der Hingucker auf dem Stand von EmsGrivory, Domat/Ems (CH) waren die Rückenlehne und Sitzschale aus Grivory GVL HP für einen Sportsitz im neuen Opel Insignia GSI. «Die spezielle Langglasfaserverstärkung des Werkstoffes bildet im Spritzgiessprozess ein Faserskelett und erhöht dadurch signifikant die Kerbschlagzähigkeit, was im Crash-Fall eine erheblich höhere Energieaufnahme ermöglicht. Gegenüber einer vergleichbaren Metallausführung konnte eine Gewichtseinsparung von zwei Kilogramm erzielt werden», gibt Torsten Mehler Auskunft. Entwickelt wurde der Sitz gemeinsam mit der Firma Lear Corporation und dem Rüsselsheimer Fahrzeughersteller Opel. Metall-Kunststoff-Kombinationen aus einer Hand hergestellt, das war das Highlight am Stand von SFS intec, Altstätten (CH). «Wir haben in der SFS-Gruppe die Möglichkeit zum Kaltmassivumformen und Tiefziehen von Metallteilen, die wir mit Kunststoffumspritzen weiterveredeln können», erklärt Simon Hug eine Stärke des Unternehmens. Sumitomo (SHI) Demag, Schwaig (D), präsentierte erstmals ihre IntElect S-Maschine, ausgestattet mit einem Medical Paket. «Die Maschine ist für schnelle Zy­ klen unter 8 Sekunden ausgerüstet – S steht für Speed – und entsprechend mit Sumitomo-Antrieben bestückt, was hohe Geschwindigkeiten und hohe Einspritzleistung bedeutet», hebt Urs Kocher von der Schweizer Vertretung Mapag, Bern, her11/2018

FAKUMA RÜCKBLICK

vor. Die IntElect S deckt den Bereich Commodity Packaging, dazu gehören auch Medizintechnikteile, ab und ergänzt damit die Elexis-Baureihe, die auf Highend-Anwendungen (schnell, dünne Wandstärken, lange Fliesswege) mit Zykluszeiten unter 3 Sekunden ausgerichtet ist. Inhaltlich lag der Schwerpunkt von Arburg, Lossburg (D), auf der Digitalisierung der Produktion. «Die Road to Digitalisation veranschaulicht das Ziel von Arburg, den Kunden zu zeigen, dass wir der richtige Partner sind, sie auf dem Weg der digitalen Transformation zu begleiten. An den Stationen Smart Machine, Smart Production und Smart Services zeigen wir, wohin der Weg in Zukunft führt», erklärt Marcel Spadini den aussagekräftigen Messeauftritt. An der Station Smart Machine wurden die sechs digitalen Assistenzpakete vorgestellt sowie die neue Gestica-Steuerung, und Selogica New Design. Bei Smart Production lernte der Besucher das Leitrechnersystem ALS kennen und bei Smart Service das neue Kundenportal. Zu erleben waren auch Augmented Reality (AR) und vorausschauende Wartung. «Das sind die Highlights, die besonders auch für die Schweiz von Interesse sind, weil der Schweizer Markt sehr innovativ ist. Auf diesem Weg in die Zukunft wollen wir unsere Kunden unterstützen.» Das Messethema am Dolder-Stand ist klar: Dolder, Basel, wird Internationaler, d.h. das Schweizer Unternehmen fokussiert sich auf verschiedene Märkte. «Deutschland und Italien werden ausgebaut, wir arbeiten daran, unsere technische Kompetenz massiv zu erhöhen. Wir sind im High Performance- und im Engineering-Bereich sehr stark und das wollen wir in allen Ländern, wo wir mit eigenen Standorten aktiv sind, jetzt auch forcieren», erläutert Daniel Thüring die Strategie. Am Stand von Günther Heisskanaltechnik, Frankenberg (D), konnten sich die Besucher über Optimierungen im Bereich elektrisch angetriebener Nadelverschlusssysteme informieren und sie erhielten einen Ausblick auf die Möglichkeiten für Mikrospritzgiessen. «Feinste Artikelgewichte direkt angespritzt, von 0,004 g sind möglich», weiss Horst-Werner Bremmer. «Wir haben Heisskanalsysteme mit den kleinsten Bauabmessungen – gerade mal 2,8 mm messen die Schmelzekanäle.» Ne-

ben der Materialeinsparung – dank Direkt­ anspritzung gibt es keine Angüsse – kann auch die Zykluszeit massiv verkürzt werden. «Beim Mikrospritzgiessen geben in der Regel die Angüsse die Zykluszeiten vor. Das Teil selbst hat ja eine geringe Kühlzeit. Kürzere Zykluszeit bedeutet natürlich Geld verdienen.» Mit dem neuen Produkt Closed Cell liegt Sonderhoff, Köln (D), gut im Trend, weil die Anforderungen an Dichtungen immer grösser werden. «Mit Closed Cell schlies­ sen wir die Lücke zwischen Silikon und Standard-Polyurethanschaumdichtungen. Das Produkt ist eine Schaumstruktur, die sehr wasserabweisend ist, optisch einen guten Eindruck macht und selbst bei Beschädigung noch eine Dichtfunktion erfüllt – das kommt gut an», erklärt Florian Kampf. Die Realisierung der Schaumdichtung bedingte eine komplette Überarbeitung der Maschinentechnologie; der Prozess ist ein physikalisches Schäumen und keine chemische Reaktion. Das hat den Vorteil, dass der Schaum fast in seiner kompletten Dimension direkt aus der Düse kommt. Dadurch kann der Anwender unmittelbar nach dem Dichtungsauftrag prüfen, ob die Dichtung gleichmässig über die ganze Bauteilkontur aufgetragen wurde.

Tradition und Innovation verbinden Auf dem Stand von Stäubli Connectors, Bayreuth (Hauptsitz in Pfäffikon, CH), war Kupplungstechnik und damit verbunden der Automatisierungsprozess beim Werkzeugwechsel ein Schwerpunktthema. «Die grösste Herausforderung ist häufig, innovative Schnellrüstkomponenten wie Multikupplungen in traditionelle Technologien, d.h. in Bestandsmaschinen und vorhandene Spritzgusswerkzeuge, einzubinden», weiss Stefan Patsch, Dieburg (D). «Dies gelingt mit flexiblen Rüstkonzepten. Damit lässt sich in vielen Fällen die Maschinenstillstandzeit um mehr als 50 % reduzieren. ’Single Minute Exchange of Die’ steht für den Werkzeugwechsel im einstelligen Minutenbereich. SMED gelingt durchaus in Bestandsanlagen mit vertikaler Kranbeladung, ist jedoch als Horizontalkonzept und vollautomatisiert nur bei vorausschauender Werkzeug- und Anlagenplanung wirtschaftlich realisierbar. n 29


KUNSTSTOFF XTRA

Recycling

Fraunhofer UMSICHT nimmt Stellung

Positionspapier «Recycling von Biokunststoffen» Biokunststoffe gelten als nachhaltige Alternative zu Kunststoffen aus Erdöl. Sollten diese Materialien verstärkt eingesetzt werden, z. B. in Verpackungen? Das umweltschonende Potenzial von Biokunststoffen wird erst dann vollständig ausgeschöpft, wenn es gelingt, diese zu recyceln. Experten vom Fraunhofer UMSICHT haben nachgefragt: Sind Biokunststoffe kreislauffähig? Antworten liefert das neue Positionspapier «Recycling von Biokunststoffen».

Iris Kumpmann ¹

Die Position vom Fraunhofer UMSICHT

Bild: Fraunhofer UMSICHT

Lebensmittelverpackungen, z. B. für Obst und Gemüse, könnten bald häufiger aus nachhaltigeren Kunststoffen hergestellt werden. Am 1. Januar 2019 tritt das neue Verpackungsgesetz in Kraft. Dadurch werden Anreize geschaffen, Produkte aus recyclingfähigen Kunststoffen und nachwachsenden Rohstoffen in Verpackungen einzusetzen. Damit könnte sich der Biokunststoffanteil am gesamten Kunststoffmarkt erhöhen. Bislang liegt er bei nur 0,6 Prozent. Der Grossteil davon wird in Verpackungen genutzt, weitere Einsatzbereiche sind Konsumgüter, Landwirtschaft, Textilien oder Elektronik. Biokunststoffe sind biobasiert, bioabbaubar oder beides. Das Material scheint also ein idealer Kandidat, um unsere Verpackungen nachhaltiger zu gestalten. Der Beitrag von Biokunststoffen zu dieser Entwicklung kann jedoch nur vollständig ausgeschöpft werden, wenn es gelingt, das Material im Wertstoffkreislauf zu führen. Im neuen Positionspapier «Recycling von Biokunststoffen» haben Experten vom Fraunhofer UMSICHT die Materialgruppe der Biokunststoffe genauer betrachtet und fragen: Sind Biokunststoffe kreislauffähig?

und softwaregesteuerte Kunststofferkennungssysteme optimiert werden für den Fall, dass in Zukunft grössere Mengen an Biokunststoffen in die Sortierungen gelangen.

Richtig recyceln, aber wie? Biokunststoffe im Kreislauf.

tionelle Kunststoffe prinzipiell identifiziert und sortiert werden können. Sollten Biokunststoffe, z. B. in Verpackungen, künftig stärker genutzt werden, macht das u. a. eine zielgerichtete Anpassung des Abfallmanagements erforderlich. Daraus ergeben sich verschiedene Handlungsempfehlungen: 1. Produkte und Materialien müssen so gestaltet sein, dass sie nach Benutzung im Kreislauf bleiben können. Dazu zählt, dass alle Komponenten rückstandsfrei voneinander getrennt werden können, um das Recycling zu erleichtern (z. B. die Deckel von Joghurtbechern).

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Fraunhofer UMSICHT stellen klar, dass Biokunststoffe wie auch konven-

2. Pfandlösungen, z. B. für PET-Flaschen, erreichen hohe Reinheiten und Recyclingraten. Auch Pfandsysteme für biobasierte Kunststoffe könnten die Entsorgung für Verbraucher erleichtern.

¹ Dipl.-Chem. Iris Kumpmann, Abt. Public Relations, FraunhoferInstitut für Umwelt-, Sicherheit- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen.

3. Es sollten Sortierversuche mit Produkten aus Biokunststoffen durchgeführt werden. Damit können Sortieranlagen

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4. Eine Kennzeichnung von Recyclingprodukten (z. B. zum Recyclinganteil und zur Qualität) wäre wünschenswert, um den Verbraucher zu befähigen, sein Kaufverhalten anzupassen.

Lösungen für optimale Kreislaufführung Sind Biokunststoffe kreislauffähig? Fraunhofer UMSICHT beantwortet diese Frage grundsätzlich mit Ja. Es müssen aber noch technisch, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösungsansätze entwickelt und etabliert werden. Nur so lässt sich der Anteil nachhaltiger Kunststoffe in unserer Wertschöpfungskette sinnvoll steigern. In der Verantwortung stehen: Materialentwickler und -designer, Hersteller von Kunststoffprodukten, Haushalte zur Sortierung, Logistik- und Transportsysteme sowie Recyclingunternehmen.

Kontakt Fraunhofer-Institut UMSICHT Osterfelder Strasse 3 D-46047 Oberhausen +49 89 12 05-0 info@umsicht.fraunhofer.de www.umsicht.fraunhofer.de

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KUNSTSTOFF XTRA

Recycling

Recycling in Europa

Zeitverschwendung oder verpasste Chance?

Die Studie erwartet, dass sich die derzeitige Produktionskapazität der Recyclingindustrie in Europa bis 2030 mehr als verdoppeln muss, um die von der EU gesteckten Ziele zu erreichen. Die Herausforderung bei der Kapazitätserweiterung besteht darin, dass die Kunststoffrecyclingindustrie ein komplexes, dynamisches Segment mit einem vielfältigen Lieferstrom und einer vielfältigen Wertschöpfungskette ist. Da die Preise für Rezyklat untrennbar mit den Preisen für Neuware verbunden sind, ist die Nachfrage und die finanzielle Tragfähigkeit des Prozesses oft Schwankungen der Rohstoffpreise unterworfen. Aus diesem Grund ist die Nachfrage nach Rezyklat zunehmend getrieben durch den Wunsch der Markeninhaber, selber als «umweltfreundlich» und «grün» wahrgenommen zu werden, und nicht durch finanzielle Anreize. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Nachhaltigkeit für die Verbraucher immer wichtiger wird und Kunststoff mit Blick auf marine litter für negative Schlagzeilen sorgt. Der Wert­e rhalt von Kunststoffen durch Wiederverwendung und Recycling trägt dazu bei, Produkte zu erhalten, die nicht – wie dies derzeit hauptsächlich der Fall ist – aus den endlichen natürlichen Ressourcen der Erde stammen. Zudem gelangen so Kunststoffabfälle nicht in das Ökosystem, sondern eine Kreislaufwirtschaft wird realisiert. Aus diesem Grund gewinnt die Kunststoffrecyclingindustrie zunehmend an Bedeutung. Obwohl Polyethylen derzeit das am häufigsten recycelte Polymer in Europa ist, weist PET die höchste Sammelrate von allen Kunststoffabfällen auf. Dies, weil das Post-Consumer-Sammelsystem für PETGetränkeflaschen in vielen Ländern weit verbreitet und etabliert ist. Wo die Gesetzgebung zur Pfandpflicht für Behälter um11/2018

Bild: AMI

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der führenden Industrieberater Applied Market Information Ltd. (AMI Consulting) muss sich die Kunststoffrecyclingindustrie massiv weiterentwickeln und erheblich wachsen, um die EU-Ziele für das Recycling von Kunststoffverpackungen im Jahr 2030 zu erreichen.

Recyclingraten von Polyethylen im Ländervergleich 2017.

gesetzt ist, erreichen die Sammelquoten für PET-Getränkeflaschen bis zu 96 %.

Technologischer Fortschritt fördert Kreislauf Weiterentwicklungen in der Recyclingtechnologie verändern die Kunststoffrecyclingindustrie und ermöglichen es, mehr Kunststoffe in einem geschlossenen Kreislauf zu halten, was den Werterhalt sichert. Aufgrund der Qualität und der unregelmässigen Versorgung werden jedoch derzeit noch grosse Mengen an Rezyklat in Anwendungen mit geringerem Wert eingesetzt. Neue Möglichkeiten ergeben sich für diejenigen, die die Vorteile dieser sich wandelnden und entwickelnden Branche nutzen wollen. Die im Juni 2018 veröffentlichte Studie von AMI Consulting, «Plastics Recycling in Europe – capacities, capabilities and future

trends», gibt eine Übersicht der aktuellen Kapazität in Europa und der bis 2030 benötigten Mengen an zusätzlicher Kapazität für die Polymere PE, PP, PS, PET und PVC. Der Bericht liefert die aktuelle Branchensituation und Prognosen, wohin die Branche in Zukunft gehen wird. Die Menge an Rezyklat, die für Endanwendungen eingesetzt wird, wird der zukünftigen geschätzten Nachfrage gegenübergestellt und diskutiert, ob die Industrie die Mengen an Rezyklat aufnehmen kann, die produziert werden müssen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Kontakt Applied Market Information Ltd. Third Floor, One Brunswick Square Bristol, BS2 8PE, UK +44 117 924 9442 elizabeth.carroll@ami.international www.ami.international

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KUNSTSTOFF XTRA

Wirtschaft

VDMA: Verhaltene Exportlieferungen nach Iran

Deutsche KuG-Bauer zeigen weiterhin Flagge Kunststoff- und Gummimaschinen

Für das letzte Jahr sah die Exportbilanz für die deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenhersteller gut aus: Weltexporte in den Iran In 2017 konnten sie Marktanteile im Iran hinzugewinnen. Ob sich dieser Trend im laufenden Jahr fortsetzt, bleibt Kunststoffund Gummimaschinen 2017 (2016) abzuwarten. Die gesunkenen Lieferungen in den ersten sechs Monaten 2018 geben für die zweite Jahreshälfte Anlass zu nur verhaltener Hoffnung.

Deutsche Maschinenexporte im 1. Hj. 2018 gesunken Im ersten Halbjahr 2018 exportierte der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau Maschinen im Wert von 22 Mio. Euro in den Iran. Dies bedeutet eine Abschwächung von 11 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten 2017. Im Ranking der wichtigsten Exportdestinationen Deutschlands fällt der Iran damit vom 25. auf den 28. Rang. «Mit Wachstumsraten beim Kunststoffverbrauch von jährlich knapp 6 Prozent betrachten wir Iran für die Kunststoffbranche weiterhin als einen Markt mit grossem Potenzial», erläutert Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA. «Die zusehends schwieriger werdenden politischen Rahmenbedingungen zeigen, neben den nach wie vor unzureichenden Finanzierungsmöglichkeiten, ihre Wirkung», so Kühmann weiter. «Wir halten dagegen mit Kontinuität, indem wir auch in schwierigeren Zeiten Flagge zeigen.» 32

Frankreich 1.8 (1.5)

Kanada 1.4 (0.4)

Japan 2.0 (1.0)

Taiwan 4.1 (2.3) Türkei 4.8 (4.6)

Andere 6.3 (7.6)

China 48.1 (62.8)

Republik Korea 5.2 (3.0)

Quelle: VDMA / Statistisches Bundesamt

Anteile % Im Jahr 2017 entsprachen dieinweltweiten Exportlieferungen von Kunststoff- und Gummimaschinen (KuG) in den Iran einem Gesamtwert von 206 Mio. Euro. Mit 99 Mio. Euro hatte China den grössten Anteil daran. Deutschland folgte mit 38 Mio. Euro auf Rang zwei. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die weltweiten, allen voran die chinesischen Lieferungen jedoch deutlich, während die deutschen Exporte stark zunahmen. Daraus resultiert ein gestiegener deutscher Marktanteil im Iran, der momentan bei knapp 20 Prozent liegt. Der chinesische Anteil an allen Lieferungen in den Iran sank dagegen beachtlich und liegt nun bei unter 50 Prozent.

Italien 8.0 (8.4) Deutschland 18.4 (8.5) Quelle: VDMA / Statistisches Bundesamt Weltexporte Kunststoff- und Gummimaschinen 2017 (2016) in den Iran.

VDMA Iran Management Meeting Seit 2015 organisiert der VDMA-Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen ein Iran Management Meeting für seine Mitglieder. Auch in diesem Jahr trafen sich im Vorfeld der Iranplast knapp 20 Mitgliedsunternehmen des VDMA, um sich zu aktuellen Themen der Verbandsarbeit auszutauschen. Neben der Standardisierung digitaler Schnittstellen für Industrie 4.0 stand auch die Circular Economy in der Kunststoffindustrie auf der Agenda. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft wird für die Kommunikation von VDMA und Mitgliedern auf der K 2019 eine zentrale Rolle spielen. Die gesunkenen Exportzahlen für 2018 machten sich auch bei der Grösse der

deutschen Gemeinschaftsbeteiligung auf der internationalen Fachmesse für Kunststoff und Kautschuk, Iranplast, Ende September bemerkbar. In diesem Jahr präsentierten 17 deutsche Unternehmen ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen auf der Messe. Damit ist die Ausstellerzahl um mehr als die Hälfte gesunken.

Kontakt VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen (KuG) Thorsten Kühmann Lyoner Strasse 18 D-60528 Frankfurt am Main +49 69 6603-1832 kug@vdma.org http://plastics.vdma.org

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWs

Erster Technologietag bei Lenorplastics kam gut an Der erste Technologietag, organisiert und durchgeführt von Lenorplastics, legte einen gelungenen Start hin. Rund 150 Interessierte kamen in die Ostschweiz nach Oberriet, um über das Kernthema E-Mobilität mehr zu erfahren, aber auch, um sich mit Kunden und Branchenexperten auszutauschen. «Wir glauben, dass es trotz Di­ gitalisierung einen Ort braucht, wo man sich trifft, um techni­ sche Themen zu besprechen und Neuigkeiten auszutau­ schen», begründet Jwan Meier, Geschäftsführer der Lenorplas­

O-Töne von Besuchern «Ich finde das Programm sehr interessant, es bietet aus al­ len Fachgebieten etwas.» (Markus Steimle, motan-co­ lortronic) «Mich interessierte beson­ ders der Vortrag über strah­ lenvernetzte Polyamide. Ich werde im Einzelgespräch mit dem Referenten noch he­ rausfinden, ob die hochtem­ peraturbeständigen Materia­ lien eine mögliche Alternative zu unseren bestehen­ den Materialien sein könn­ ten. Das Ganze hört sich auf jeden Fall vielversprechend an.» (Hans-Ulrich Müller, Maxon Motor) «Wir als Entwicklungsdienst­ leister arbeiten vielfach in Be­ reichen, wo Produkte noch nicht auf dem Markt sind. Ein grosses Thema ist sicher Me­ tallsubstitution und damit ver­ bunden Leichtbau und Hyb­ ridtechnologien. Für uns stellt sich oft die Frage, wie lässt sich Energie besser nutzen. Deshalb war der Vergleich vollelektrisch – hybrid im

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Aufgeräumte Stimmung am 1. Technologietag im neuen Logistikzentrum bei Lenorplastics in Oberriet.

tics Gruppe und der Sax Schweiz, die Durchführung des 1. Technologietags. Der Netz­

werkanlass mit Tischmesse und Fachvorträgen ist eine Plattform, die genau diesen

Netstal-Vortrag sehr interes­ sant.» (Alain Erni, Helbling Technik) «Ich halte einen Vortrag über Metallsubstitution. (…) Die Materialwahl ist sehr anwen­ dungsspezifisch. Auf solche Vorträge hin erhält man in der Regel auch sehr viele Nach­ fragen und daraus können sich dann auch wieder Projek­ te ent wickeln.» (Uwe Koch-Reuss, Victrex Europa) «Für mich als Einkäufer sind Kunststoffrohmaterialien inte­ ressant. Vom Vortrag über flammgeschützte Kunststoffe hatte ich mir mehr Informatio­ nen erhofft – was es für Ty­ pen gibt, was diese können. Aber die Vorträge richten sich natürlich an ein breites Publi­ kum – jeder nimmt für sich das heraus, was er gebrau­ chen kann.» (Patrick Gubler, Hänggli Thermoplast) «Ich bin am Aufgleisen eines Projekts, bei dem es zwar nicht um Materialien für den Medtech-Bereich geht, aber spezielle Polyethylen-Typen gefragt sind. Der Vortrag über

‹Herausforderung für Medical Grades – VDI Richtlinie 2017› war sehr gut. Ich werde die Referentin nun mit Fragen lö­ chern.» (Hansjörg Kiener, Hu­ ber Kunststoff) «Wir sind ein Hersteller von Niederspannungsschaltgerä­ ten und setzen verschiedene Kunststoffe ein, vorwiegend im E+E-Bereich. Wir hatten schon Probleme mit Einfär­ ben. Beim Motan-Vortrag, den ich mir anhörte, ging es vor allem darum, zu sehen, was heute möglich ist und wie wir die Probleme in Zu­ kunft lösen können. Ich wer­ de nun direkt auf den Re­ ferenten zugehen und konkret nachfragen.» (Daniel Brugger, Rockwell Automation Switzer­ land) «Es sind viele Kunden von uns hier und auch sehr viele Lieferanten. Ich werde beim nächsten Technologietag auf alle Fälle wieder dabei sein. Mit gut 150 Teilnehmenden ist dies ein guter Treffpunkt der Branche.» (Tobias Wild jun., Wild & Küpfer)

Zweck erfüllt. Das Schwer­ punktthema E-Mobilität fokus­ sierte bewusst nicht auf Auto­ motive. «Es geht darum, dass man die E-Mobilität grundsätz­ lich in der Breite diskutiert und auch Materialideen aus Sicht der Rohstoffhersteller ein­ bringt. Die Teilnehmer sollen Anregungen erhalten, was man mit einem Material zum Bei­ spiel in der Elektroindustrie oder in der Haushaltsindustrie umsetzen kann. Wir sind uns bewusst – und hoffen auch –, dass nach dem heutigen Tag noch viele Fragen offen sind und wir zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Kunden zu­ sammen, die Thematik vertie­ fen können», erklärt Meier das breit gefächerte Vortragspro­ gramm. Breiter Vortragsmix kam gut an Der Mix des 1. Technologietags kam gut an bei den Besuchern. Die 14 Vorträge behandelten ein breites Spektrum an Themen, eben etwas für jeden Ge­ schmack. Zu Werkstoffen etwa gab es Informationen über strah­ lenvernetzte Polyamide als Alter­ native zu Hochleistungskunststof­ fen und Duroplasten; diverse Vorträge informierten über An­ wendungsmöglichkeiten und He­ rausforderungen von flammge­ schützten Polymeren, von TPE und PPS Generation E und von anwendungsgerechten Polyme­ ren zur Metallsubstitution. Auch Medical Grades nach der VDI Richtlinie 2017 war ein Thema. Verschiedene Referenten aus dem Maschinen/Peripherie-Be­ reich setzten sich mit den heuti­ gen und zukünftigen Anforderun­ gen und Möglichkeiten der Produktion von morgen ausein­ ander, mit Blick auf Industrie 4.0 und augmented reality. www.lenorplastics.com 33


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NEWs

KraussMaffei Gruppe mit neuer Strategie

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Die KraussMaffei Gruppe stellt sich neu auf. Unter dem Namen «Compass» hat das Unternehmen eine Zwei-Säulen-Strategie entwickelt, die neben dem klassischen Kunststoffmaschinenbau den verstärkten und beschleunigten Ausbau digitaler Dienstleistungen und Produkte sowie neu­ er Geschäftsmodelle vorsieht. Dazu wurde bereits im Juli die neue Geschäftseinheit Digital Service Solutions (DSS) gegründet, die künftig einen substantiellen Anteil am Konzernumsatz beisteuern soll. Die neue Strategie ist zunächst auf fünf Jahre bis zum Jahr 2023 ausgerichtet. Für das laufende Geschäftsjahr zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. In den ersten drei Quartalen lagen die Auftragsein­

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Um die Kreislaufwirtschaft bei Kunststoff­ verpackungen zu fördern, haben sich Ak­ teure entlang der gesamten Wertschöp­ fungskette zur «Allianz Design for Recycling Plastics» zusammengeschlossen. Diese strebt an, das Recycling einfacher, hoch­ wertiger und marktfähiger zu machen, mit dem Ziel, die Umweltbelastung zu reduzie­ ren. Um das Recycling von Kunststoffver­ packungen zu fördern, muss bei der Her­ stellung angesetzt werden. Durch «Design for Recycling» werden Produkte von Be­ ginn an so entwickelt, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus effektiv rezykliert wer­ den können. Es geht nicht darum, Kunst­ stoffverpackungen zu entwickeln, die zwar rezyklierbar wären, aber trotzdem in der Verbrennung landen. Ziel ist, das Design einer Verpackung so zu gestalten, dass deren Konstruktion perfekt auf die Kreis­ laufwirtschaft abgestimmt ist. Dazu müs­ sen die Beteiligten entlang der ganzen Wertschöpfungskette zusammenspannen. Partner der Allianz sind Biplast AG, Sema­ deni Plastics Group, Mibelle Group, Aldi Suisse AG, Migros, Müller Recycling AG, Verein PET-Recycling Schweiz, Effizienz­ agentur Schweiz AG und Staub Technolo­ gie GmbH. www.design4recycling.org

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gänge bei 1,05 Mrd. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 2,5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Die Umsätze lagen bei 973 Mio. Euro. Das entspricht ei­ nem Umsatzplus von 1,6 %. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist deutlich grösser gewor­ den. Heute sind (inklusive 310 Auszubilden­ de) weltweit knapp 5500 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt – das ist ein Zuwachs von 13 % innerhalb von knapp zwei Jahren. Die geplante Notierung an der Börse in Shanghai soll noch in diesem Jahr geneh­ migt werden. Derzeit prüfen die chinesi­ schen Behörden den Antrag des Krauss­ Maffei-Mutterkonzerns China National Chemical Corporation. www.kraussmaffeigroup.com

Noventa setzt auf Standort Schweiz Noventa, ein Vorzeigeunternehmen für «Schlanke Produktion» investiert am Haupt­ sitz in Diepoldsau erneut in die Modernisie­ rung des Maschinenparks. Die drei neuen Spritzgiessmaschinen sind teilweise bis zu einer 3-Komponenten-Anwendung einsatz­ fähig. Die grösste Maschine hat eine Schliesskraft von 1000 Tonnen. Der innova­ tiven Technologie ist auch ein niedrigerer Energieverbrauch zu verdanken, wodurch sich die Betriebskosten der Maschinen ver­ ringert haben. Zugleich profitiert Noventa vom Maschinenkonzept, welches schnellere Werkzeugwechsel ermöglicht und mehr Fle­ xibilität für die Roboterbewegungen zulässt. Die neuen Spritzgiessmaschinen verfügen zudem über Magnetspannplatten, mit de­ nen die tonnenschweren Produktionswerk­ zeuge schnell und einfach auf der Maschine befestigt werden können, was für das Un­ ternehmen eine immense Prozessvereinfa­ chung darstellt. «Unser Ziel ist es, die Rüst­ zeiten für das Einrichten der Werkzeuge massiv zu reduzieren, und wir sind zuver­ sichtlich, dass uns dies mit den neuen Top-Maschinen in Verbindung mit der Indus­trie-4.0-Standardisierung schon bald gelingen wird», so Mario Loher, Leiter Pro­ duktion in Diepoldsau. www.noventa.com 11/2018


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NEWs

Gut sieht sie aus, die neue DMC 270 U: Die weiss-schwar­ ze Hightech-Maschine domi­ niert jetzt die Werkhalle bei der Georg Kaufmann Formen­ bau AG (GKTool) in Busslin­ gen. Seit dem 1. April hat der schweizerische Zulieferer für die Automobilindustrie das 5-Achs-Bearbeitungscenter des deutsch-japanischen Maschi­ nenherstellers DMG Mori in seine Fertigungsprozesse inte­ griert. Am 7. September feierte GKTool im Beisein von 80 Gästen aus der Branche die Einweihung der Anlage. «Wir haben über zwei Millionen Euro für diese Maschine ausge­ geben. Es ist die grösste Inves­ tition in unserer seit 1972 ge­

Bild: GKTool

GKTool weiht neues Bearbeitungszentrum ein

Das Bearbeitungszentrum DMC 270 U stand im Mittelpunkt des Interesses anlässlich der Einweihungsfeier.

schriebenen Firmengeschichte – und sie war die goldrichtige Investition zur richtigen Zeit», erklärt Manuel Widmer, ge­ schäftsführender Gesellschaf­ ter von GKTool. Durch die DMC 270 U produziere das Unternehmen flexibler und ef­

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fektiver als je zuvor. «Unsere Stärke sind und waren die ‹un­ konventionellen› Spritzguss­ werkzeuge. Und mit der neuen Maschine können wir hier noch zielgerichteter agieren, denn die zunehmende Automation unterstützt uns in der Absicht,

trotz hoher Lohnkosten weiter­ hin in Europa wirtschaftlich er­ folgreich produzieren zu kön­ nen.» Das neue Bearbeitungszentrum beherrscht alle Ar­ beitsgänge. Kein Wunder also, dass die Maschine bei GKTool effektiv sechs alte ersetzt hat. Drei Bohrwerke, zwei 3-AchsFräsmaschinen und eine weite­ re mit fünf Achsen wurden in Busslingen abgebaut und kom­ plett aus der Fertigung ent­ fernt. Manuel Widmer: «Die DMC 270 U braucht ja auch nicht gerade wenig Platz. Aber wir mussten nicht an- oder umbauen, weil durch die De­ montage der alten Maschinen genügend Fläche frei wurde.» www.gktool.ch

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NEWs

Mit 17. September 2018 hat die Wittmann Gruppe ein Joint Venture mit dem MES-Herstel­ ler ICE-flex abgeschlossen und damit einen weiteren wichti­ gen Schritt gesetzt, um seinen Kunden bestmögliche Lösun­ gen als Erweiterung von Witt­ mann 4.0 zu bieten. Die Firma ICE-flex mit Sitz in Saronno, Italien, ist ein Anbie­ ter von innovativen MES-Lö­ sungen, die vor allem auf die Gegebenheiten von Spritz­ giessbetrieben mit bis zu 50 Maschinen pro Produktions­ stätte zugeschnitten sind. Mit der Beteiligung an ICE-flex hat Wittmann Battenfeld nun die Möglichkeit, seinen Kunden das modulare und innovative MES-Paket Temi anzubieten. Die Temi-Software unterstützt die diversen herstellerabhängi­ gen Interpretationen von Euro­ map 63, die praktisch alle wichtigen Maschinenhersteller

Bild: Wittmann Gruppe

Wittmann beteiligt sich an ICE-flex

v.l.: Marco Ravazzani und Giorgio Pigozzo ICE-Flex, Michael Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Gruppe, und Marco Pelagatti nach Unterzeichnung des Joint-Venture-Abkommens.

am europäischen Markt abde­ cken. Auf der Fakuma 2018 wurde das neue Protokoll Euro­ map 77 als zusätzlicher zu­ künftiger Kommunikationsstan­ dard vorgestellt. Das von ICE-flex entwickelte MES-Paket zur Produktionspla­ nung, -überwachung und Da­ tenspeicherung wird von Witt­ mann Battenfeld unter der Marke Temi+ vertrieben. Damit ist es möglich, nicht nur Spritz­

giessmaschinen an Temi+ anzu­ binden, sondern gleichzeitig und automatisch auch alle Peri­ pheriegeräte, die über Witt­ mann 4.0 mit einer Wittmann Battenfeld Maschine zusammen eine Produktionszelle ergeben. Änderungen in der Zusammen­ setzung der Produktionszelle werden dabei automatisch in­ nerhalb der Zelle erkannt, und die neue Gerätekonstellation wird ohne Zutun des Bedieners

anschlies­ s end richtig von Temi+ angezeigt und gespei­ chert. Mit dieser Funktion ist Wittmann eigenen Angaben gemäss der erste Hersteller in der Kunststoff­industrie, der MES-Funktionalitäten nicht nur auf Maschinen­ebene, sondern auch für mobile Peripheriegerä­ te in einem Spritzgiesswerk anbieten kann. Temi+ wurde auf der Grundla­ ge einer Webbrowser-Architek­ tur entwickelt, damit jeder Nut­ zer von überall innerhalb des Unternehmens mit seinen per­ sönlichen Zugangsdaten auf die in Temi+ gespeicherten Daten zugreifen und sie bear­ beiten kann. Das Ziel von ICE-flex und der Wittmann Gruppe ist es, ein offenes MES-System anzubie­ ten, das alle Spritzgiessmaschi­ nen eines Spritzgiessbetriebes einbinden kann. www.wittmann-group.com

Bild: Schott

Schott baut Produktionsstandort in der Schweiz aus

Schott erweitert sein Spritzen-Kompetenzzentrum in St. Gallen – die Planung liegt in den Händen von IE Plast.

Die Schott AG erweitert ihr Spritzen-Kompetenzzentrum in St. Gallen und investiert dabei einen zweistelligen Millionen­ betrag. Die Gesamtverantwor­ tung für die Planung wurde IE Plast in Zürich übergeben. 36

Schott verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Her­ stellung von Polymerspritzen. Hierbei laufen alle Prozess­ schritte vom Spritzgiessen bis zum Verpacken des Produktes unter Reinraumbedingungen

vollautomatisch ab. Mit der Er­ weiterung begegnet das Unter­ nehmen der steigenden Nach­ frage nach Spritzen aus hochwertigem COC (CycloOlefin-Copolymer). Unter ande­ rem durch eine breitere Palette von Anwendungen wird das Wachstum in diesem Bereich weitergetrieben. Die Standorter­ weiterung umfasst neben zu­ sätzlichen Produktionslinien auch produktionsnahe Supportund Logistikbereiche. Ein zentraler Aspekt bei dem Projekt ist die Zukunftssicher­ heit der Produktion und deren Flexibilität. Im Vorfeld der Pla­ nung wurden mit Schott an­ hand des IE-Masterplans alle zukünftigen Szenarien durch­ gespielt und man erarbeitete eine Ideallösung nach IE-Me­

thodik, integriert in die beste­ hende Bausubstanz. Die He­ rausforderung bestand darin, eine Lösung für die Prozesse im komplexen Pharmaumfeld bei knappen Platzverhältnissen zu finden. Auch waren bei der vor­ handenen Gebäudesubstanz statische Hürden zu meistern, damit diese den zukünftigen Anforderungen der Produkti­ onsanlagen gerecht werden. Beim ganzheitlichen IE-Pla­ nungsansatz «von innen nach aussen» stand nicht das Ge­ bäude als solches beim Pro­ jektstart im Vordergrund, son­ dern betriebsplanerische Punkte wie Produktions- und Prozessablauf, Waren- und Per­ sonenfluss sowie Hygiene- und Reinraumanforderungen. www.ie-group.com 11/2018


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NEWs

Grundlagen der FEM-Simulation von Kunststoffbauteilen Stommel, M., Stojek, M., Korte, W.: FEM zur Berechnung von Kunststoff- und Elastomerbauteilen, 2. Aufl. Carl Hanser Verlag München, 2018. ISBN 978-3446-44714-1

Simulation sowie in der Materi­ almodellierung und Festigkeits­ bewertung spritzgegossener thermoplastischer Kunststoff­ bauteile ohne und mit Kurzfa­ serverstärkung. Gänzlich neu sind die Kapitel Ermüdungsfes­ tigkeit, Prozesssimulation und Prozess-Struktur-Kopplung und ein Vorschlag für einen verein­ fachten, strukturierten Festig­ keitsnachweis. Die Neuausgabe überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern auch durch eine neue

Was Autoren und Verlag als Neuauflage präsentieren, ist eine umfassende Neubearbei­ tung mit einer Erweiterung des Inhalts um rund sechzig Pro­ zent. Gründe dafür sind u.a. die Fortschritte in der integrativen

Biesterfeld vertreibt Sulfon- Polymere von Solvay Biesterfeld Plastic bietet dank einer Erweiterung der Ver­ triebsrechte ab Januar 2019 Sulfon-Polymere des Herstel­ lers Solvay in der Schweiz an. Zum Produktportfolio gehören die Marken Udel PSU, Radel PPSU sowie Veradel PESU. Be­ reits seit 1998 vertreibt der Kunststoffdistributeur diese Produkte in weiten Teilen Euro­ pas. Neben Solvays Sulfon-Po­ lymeren vertreibt Biesterfeld Plastic das Polyphenylensulfid Ryton PPS ebenfalls von Solvay in ganz Europa, mit Ausnahme von Italien.

Gliederung mit klarer themati­ scher Ordnung. Die weiterhin bewusste Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Praxis mit Be­ tonung der Grundlagen macht dieses Buch zu einem kaum verzichtbaren Arbeitsmittel für Berechnungsingenieure, die beim Einsatz der FEM Zusam­ menhänge und Hintergründe verstehen wollen. Prof. Johannes Kunz www.hanser.de

Röchling eröffnet Smart-Factory in Brensbach

«Jetzt haben wir die Möglich­ keit kundenorientierte Lösun­ gen für Sulfon-Polymere auch auf dem Schweizer Markt anzu­ bieten und mit dem Ausbau des Portfolios in diesen Län­ dern die Anforderungen unse­ rer Kunden noch besser zu bedienen», freut sich sagt Nils Müller, Biesterfeld Plastic. «Mit Biesterfeld haben wir die besten Voraussetzungen den Ausbau unserer Marken in Eu­ ropa weiter voranzutreiben», sagt Andreas Savvides, Solvay Specialty Polymers. www.biesterfeld.com

Die Röchling-Gruppe hat in Brensbach im Odenwald ihr bestehendes Werk erweitert und modernisiert. Ab sofort wird nun auch in hygienesen­ siblen Bereichen der GMP-­ Klasse C und unter Smart-Fac­ tory-Bedingungen produziert. Die Investitionen in den neuen Werksbereich belaufen sich auf 7,2 Mio. Euro. Die Herstellung der Produkte findet in Reinräu­ men der ISO-Klasse 7 und ISO-Klasse 8 nach DIN EN ISO 14644 statt. Um ein Höchst­ mass an Flexibilität zu errei­ chen, hat Röchling Medical für

den Neubau ein Konzept im­ plementiert, das es ermöglicht, Spritzgiess- und Montageanla­ gen komplett in den Reinraum zu integrieren. Auch das The­ ma «Smart Factory» findet Be­ rücksichtigung. Alle Logistik-, Fertigungs- und Gebäudetech­ nik-Systeme in den Werken sind miteinander vernetzt. «Wir setzen an unserem Standort in puncto Industrie 4.0, Flexibilität und Produktivität neue Mass­ stäbe im Bereich Medizintech­ nik», sagt Joachim Lehmann, BU Director Medical Europe. www.roechling.com

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NEWs

Die Wittmann Gruppe hat mit 1. Oktober dieses Jahres ihre Unternehmen Wittmann Bat­ tenfeld GmbH & Co. KG in Mei­ nerzhagen und Wittmann Ro­ bot Systeme GmbH in Nürnberg zu einem gemeinsa­ men Unternehmen verschmol­ zen. Das neue Unternehmen

firmiert unter Wittmann Bat­ tenfeld Deutschland GmbH, mit Hauptsitz in Nürnberg. Mit der Geschäftsleitung wurde Klaus Ehlig, bisher Geschäfts­ führer des Standortes für Spritzgiessmaschinen in Mei­ nerzhagen, betraut. www.wittmann-group.com

Gurit übernimmt die JSB Group A/S Gurit hat die JSB-Gruppe für DKK 520 Mio. (69,7 Mio. Euro) von dem Private Equity-Fonds VC VIII JSB Holding ApS, des­ sen Mehrheitseigentümer Ver­ dane Capital VIII K/S ist, über­ nommen. Die JSB-Gruppe ist Marktführer bei Kernmaterial­ kits für Windturbinenblätter mit sieben Montagewerken in Dä­ nemark, Spanien, der Türkei, den USA und China sowie einer neuen Anlage, die in Mexiko gebaut werden soll. Der Haupt­ sitz der Gruppe befindet sich in Dänemark. Die JSB-Gruppe be­

schäftigt rund 560 Mitarbeiter und erwartet für 2018 einen Jahresumsatz von rund 120 Mio. CHF. Die Übernahme der nachgelagerten Kernkompeten­ zen der JSB-Gruppe ergänzt das gesamte Sortiment des Un­ ternehmens. Die JSB-Aktivitäten werden eine neue Gurit-Geschäftsein­ heit für ‹Kitting-Lösungen› bil­ den; der Name JSB wird als Produktmarke beibehalten.

www.gurit.com

Albis vertreibt Produkte von QCP Albis Plastic vertreibt ab sofort das Quality Circular Polymers (QCP)-Sortiment an recycelten Produkten. QCP ist ein Joint Venture Unternehmen von LyondellBasell und Suez, ei­ nem französischen Wasserund Abfallmanagement-Spezi­ alisten. Suez hat eine Technologielösung entwickelt, um die Identifizierung, Trennung und Aufbereitung von Materialien aus Haushaltssammelsyste­ men als Rohmaterial für QCP zu verbessern. Die vorsortierte Post-Consumer-Verpackung durchläuft im integrierten und automatisierten QCP-Produkti­ 38

onsprozess eine umfangreiche Vorbereitung, Reinigung – ein­ schliesslich Heisswaschung – und Compoundierung und wird zu einem grossen Portfo­ lio an HDPE- und PP-Com­ pounds für den Spritzguss so­ wie für Extrusions- und Blasformprozesse zu PE- und PP-Harzen verarbeitet. Typi­ sche und anspruchsvolle An­ wendungen sind Behälter, Kar­ tons, Flaschen und Dosen in der Konsumgüter- und Kosme­ tikindustrie sowie Automobilund E&E-Bauteile. www.albis.com

Grundlagen der Faser-Verbundwerkstoffe Murčinkovà, Z.: Composite Ma­ terials, RAM-Verlag Lüden­ scheid, 2018. ISBN 978-3942303-69-9 Auf rund 70 Seiten Aufbau und Eigenschaften der Faser-Ver­ bund- und Hochleistungs­ werkstoffe im Mikro- und im Makrobereich, numerische Si­ mulationen, Versuche und inge­ nieurtechnische Anwendungen darstellen zu wollen, wie es die Untertitelung verheisst, ist ein höchst ambitiöses Unterfangen. Zumal wenn sich die in Englisch abgefasste Schrift gemäss Ein­ führung sowohl an Masterstu­ dierende, Doktoranden und For­ scher als auch an Praktiker zur Erweiterung der Problemlö­ sungskompetenzen wendet. Ob der Autorin dieser Spagat gelun­ gen ist? Gewisse Zweifel er­ scheinen angebracht. Die Bro­ schüre gemahnt in der Form an eine wissenschaftliche Über­

Bild: R AM-Verlag

Wittmann vereint Standorte in Deutschland

sichtsarbeit mit vielen, z.T. farbi­ gen Illustrationen. Sie steht in Konkurrenz zu namhafter deutschsprachiger Fachliteratur zum Thema. Das Literaturver­ zeichnis erschliesst u.a. auch viele osteuropäische, insbeson­ dere slowakische Quellen, die sonst eher weniger Beachtung finden. Prof. Johannes Kunz www.ram-verlag.com

Engel verkürzt Entscheidungswege Mit der Weiterentwicklung sei­ ner weltweiten Vertriebsstruk­ tur stärkt Engel weiter seine Kundennähe. Die 30 Nieder­ lassungen und mehr als 60 Vertretungen wurden in sieben Regionen zusammengefasst und Regional Sales Presidents berufen. Diese tragen ab sofort die volle Vertriebsverantwor­ tung in ihrer Region. Verzöge­ rungen durch Zeitverschiebung werden damit vermieden. So­ wohl die räumliche als auch kulturelle Nähe vereinfachen und beschleunigen die Ver­ triebsprozesse. Zu den weiteren Aufgaben der Regional Sales Presidents ge­ hört es, die globale Busi­ ness-Unit-Strategie weiter vor­

anzutreiben und das Experten-Know-how vor Ort zu stär­ ken. Neben Branchen- und Automatisierungsexperten wer­ den unter anderem für die Themen Industrie 4.0 und Pro­ zesstechnologien Spezialisten aufgebaut. Alle neu berufenen Regional Sales Presidents sind seit vie­ len Jahren in führenden Positi­ onen in der Engel Gruppe tätig und bringen viel Erfahrung in den jeweiligen Regionen mit. Sie berichten an Christoph Steger, der zusätzlich zu seinen Aufgaben als CSO die Leitung der Region Zentral­ e uropa übernimmt. www.engelglobal.com 11/2018


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NEWs

Arburg investiert und wächst weiter Arburg – wie andere Spritz­ giessmaschinen- Her steller auch – nimmt die Fakuma je­ weils zum Anlass, einen Zwi­ schenbericht über das laufende Jahr zu geben. Es bewegt sich Einiges in Lossburg. Noch bevor das sich im Bau befindliche Schulungscenter zu den Technologie-Tagen 2020 fertig gestellt sein wird, fahren die Bagger im Frühjahr 2019 für die Realisierung des nächsten Grossprojekts auf. Erstellt wird eine neue Montagehalle mit ei­ ner Nutzfläche von rund

20 000 m2. «Mit diesem Neu­ bau werden wir die Montageflä­ che für grosse Allrounder und Turnkey-Anlagen nach der Er­ weiterung 2016 nochmals deut­ lich vergrössern. Der Bezug des Erdgeschosses ist für die zweite Jahreshälfte 2020 geplant», ver­ rät Michael Hehl, geschäftsfüh­ render Gesellschafter und Spre­ cher der Geschäftsführung. Die Gesamtfläche des Stammwerks in Lossburg wird mit den bei­ den Neubauten im Jahr 2020 dann über 200 000 m2 umfas­ sen.

Die Belegschaft zählt weltweit mittlerweile 3000 Mitarbeiter – gut 200 mehr als vor einem Jahr. Mit den Auftragseingängen zeigt sich Jürgen Boll, Ge­ schäftsführer Finanzen, Con­ trolling, IT, sehr zufrieden, auch wenn das zweite Halbjahr bis dato etwas ruhiger verläuft: «Insgesamt war der wertmässi­ ge Auftragseingang bei den Maschinen inklusive Peripherie im ersten Halbjahr 2018 über 10 % höher als im Vorjahr. Ei­ nen grossen Anteil an diesem

Erfolg haben unsere elektri­ schen Maschinen. Dies zeigt die mit 18 % beachtliche Stei­ gerung der wertmässigen Auf­ tragseingänge sehr deutlich.» Mit einem Anteil von 25 % ha­ ben auch die grossen Allroun­ der (ab 2500 kN Schliesskraft) deutlich zu den hohen Steige­ rungen des Auftragseingangs beigetragen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Arburg eine Erhöhung des Grup­ penumsatzes von ca. 10 % (2017: 698 Mio. Euro). www.arburg.com

Engel und Heraeus bündeln ihre Kompetenzen Engel Austria und der Technolo­ giekonzern Heraeus bündeln ihre Kompetenzen in der Her­ stellung und Verarbeitung von amorphen Metallen. Unter dem Namen Amloy hat Heraeus eine Reihe neuer amorpher Metallle­ gierungen entwickelt. Von Engel kommt die Spritzgiessmaschine für deren Verarbeitung. Bis zu 70 Prozent reduzierte Zykluszei­ ten und die vollautomatisierte Grossserienfertigung von End­ produkten mit bislang unverein­ baren Eigenschaften eröffnen

neue Anwendungsfelder, bei­ spielsweise in den Bereichen Automobil, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Industrie, Life­ style und Elektronik. Bei den Materialien der neuen Produkt­ reihe Amloy handelt es sich um Zirkonium-basierte Legierungen und Materialien auf der Basis von Kupfer. Derzeit arbeitet He­ raeus an Amloy Legierungen auf Basis von Titan, Eisen und Pla­ tin. Ein Plus von Amloy: Die Le­ gierungen sind für den Spritz­ guss optimiert. Gezielt für die

Verarbeitung von Amloy hat Engel eine neue hydraulische Spritzgiessmaschine entwickelt, die sich vor allem auf der Ein­ spritzseite von einer herkömm­ lichen Spritzgiessmaschine für die Kunststoffverarbeitung un­ terscheidet. Besonderes Augen­ merk wurde auf das gleichmäs­ sige Aufheizen der Amloy Rohlinge gelegt. In nur einem Arbeitsschritt entstehen je nach Grösse und Geometrie in 60 bis 120 Sekunden ein oder mehre­ re einsatzfertige Bauteile mit

einer sehr hohen Oberflächen­ qualität, deren manuelle Nach­ bearbeitung entfällt. Damit ist das Spritzgiessen den her­ kömmlichen Verfahren wie MIM (Metal Injection Molding) und CNC überlegen. Durch die Kooperation schliesst Heraeus eine Fertigungslücke und ist der weltweit einzige An­ bieter, der amorphe Metalle umfassend verarbeiten kann: schmelzen und verformen, 3D-drucken, spritzgiessen. www.engelglobal.com

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Messen

Medizintechnik-Zulieferer bieten smarte Technologien

Grosse Sprünge in der medizinischen Versorgung

Intelligente Prothesen erfassen über Sensorik ihre Umgebung und passen sich damit optimaler in ihrer Funktion dem Patienten an. Pflaster sind in der Lage, Wundheilungsprozesse zu überwachen oder als Frühwarnsystem das erhöhte Risiko für einen bevorstehenden asthmatischen Anfall zu signalisieren. Und erste Armbänder fungieren quasi als «Mini-Klinikum am Oberarm» zur Bestimmung der verschiedensten Körperparameter wie Herzfrequenz, Sauerstoff im Blut, Stresslevel oder Schlafrhythmus. Selbst für die dauerhafte Blutdruckmessung pro Herzschlag wird keine aufblasbare Manschette mehr benötigt, weil dazu moderne optische Biosensoren mittlerweile in der Lage sind. Für derlei Innovationen bedarf es hinsichtlich ihrer Entwicklung eines engen Zusammenspiels von Medizintechnik-Herstellern und ihren Zulieferern. Dass es oft die Zulieferer sind, die mit ihren Ideen den entscheidenden Impuls liefern für Entwicklungssprünge, davon können sich Fachbesucher vom 12. bis 15. November 2018 auf der Compamed in Düsseldorf überzeugen, der mit rund 800 Ausstellern aus fast 40 Nationen international führenden Fachmesse für den Zulieferermarkt der medizintechnischen Fertigung. Sie findet in fester Parallelität zur weltführenden Medizinmesse Medica statt (5000 Aussteller). Von Bauteilen und Komponenten wie beispielsweise Sensoren, Chips, Funkmodulen, Energie- oder Datenspeichern über Beschichtungstechnologien und Verpackungslösungen bis hin zur kompletten Auftragsfertigung reicht die Bandbreite an Produkten, Lösungen und Services, die auf der Compamed gezeigt und thematisiert werden. Die Liste spannender Neuentwicklungen ist lang, was sich an zahlreichen Beispielen verdeutlichen lässt. 40

Bild: Messe Düsseldor f

Zwei wesentliche Trends prägen den Bereich der Medizintechnik schon seit geraumer Zeit und sorgen für kurze Innovationszyklen: die Dematerialisierung und die Digitalisierung. Produkte werden demnach immer kompakter bei unveränderter oder besserer Leistungsfähigkeit, sie sind immer leichter zu bedienen und Neuerungen sind insgesamt eher software- und weniger hardwaregetrieben.

Die Compamed in Düsseldorf ist die international führende Fachmesse für den Zulieferermarkt der medizintechnischen Fertigung.

3D-Druck wächst rasant in der Medizintechnik Ein Dauerbrenner auf der Compamed bleibt die Additive Fertigung, die in keinem anderen Anwendungsbereich so schnell wächst wie in der Medizintechnik. Nach einer Prognose des Marktforschungsunternehmens ‹Markets and Markets› soll der globale 3D-Druck für Medizinprodukte von 840 Millionen US-Dollar in 2017 auf rund 1,9 Milliarden Dollar bis 2022 zunehmen, eine jährliche Wachstumsrate von 17,5 Prozent. Schlüsselfaktoren für diese rasante Entwicklung sind technologische Fortschritte, zunehmende private Finanzierungen in diesem Sektor sowie immer mehr Anwendungsmöglichkeiten für die Gesundheitsbranche. Unterteilt wird der wachsende Markt in die grossen Segmente Komponenten, Ausrüstung, Materialien

sowie Software und Dienstleistungen, wobei der letzte Bereich den grössten Zuwachs aufweist. Die zunehmende Entwicklung fortschrittlicher Softwarelösungen für die Herstellung von qualitativ hochwertigen 3D-gedruckten Medizinprodukten ist hier der Haupttreiber. Nachdem zu diesem Thema bereits letztes Jahr das viel beachtete Seminar «3D fab+print» stattgefunden hat, wird zu diesem Thema im Rahmen der Compamed 2018 eine ganztägige Konferenz veranstaltet (3D fab+print Conference on Additive Manufacturing for medical applications).

RFID-Chips, die sogar sterilisierbar sind Nach wie vor ein grosses Thema mit vielen Anbietern bleibt auch das gesamte Spektrum an Sensoren. Der Produktmarkt 11/2018


KUNSTSTOFF XTRA

«Hightech for Medical Devices» des Fachverbandes IVAM mit 45 internationalen Teilnehmern bietet hier eine besonders grosse Auswahl. So präsentiert Feig Electronic RFID-Reader-Lösungen für die Healthcare-Industrie, um medizinische Geräte und Zubehör zu identifizieren, den Verbrauch an Medikationen und Reagenzien abzubilden und dadurch die Patientenversorgung und Sicherheit zu verbessern. RFID ermöglicht die Umsetzung exakter Tracking-Lösungen für medizinische Geräte sowie für einzelne Prozesse im Rahmen der medizinischen Behandlung. Dadurch werden Krankenhäuser von zahlreichen Verwaltungs- und Prüfaufgaben entlastet und können die frei werdenden Ressourcen für noch intensivere Patientenpflege nutzen. RFID-basierte Inventarsysteme überwachen die aktuellen Bestände an verschiedenen Materialien, die in Krankenhäusern und Laboratorien verwendet werden: Medikamente und Reagenzien, Blut- und Plasmabeutel, chirurgische Ins­ trumente, Textilien und vieles mehr. Zudem sorgen RFID-Systeme für eine exakte Patientenidentifikation, überwachen den jeweiligen Behandlungsstatus und ermöglichen Warnsysteme, um die gesamte Prozesskette zu verbessern. «RFID registriert alle relevanten Informationen in Echtzeit, ohne dass ein Mitarbeiter die Daten manuell in einen Computer eingeben muss. Dies bietet mehr Zeit für Pflege und Patientenbetreuung», bestätigt Ellie Lee, Manager OR Information Management Services am Sunnybrook Health Sciences Centre in Toronto. Wie auch microsensys zeigt, sind die möglichen Einsatzbereiche von RFID-Technologie vielseitig und jede Lösung unterliegt ihren eigenen Anforderungen an Material und Technik. Gerade in Medizin- und Pharmaanwendungen gilt eine Vielzahl von einzuhaltenden Richtlinien. Auf der Compamed zeigt microsensys aktuelle RFIDLösungen für die Medizintechnik sowie als Weltneuheit einen RFID-Sensor-Datenlogger zur lückenlosen Temperaturüberwachung während der Dampfsterilisation im Autoklaven bei +134 °C und 3 bar. Das Unternehmen verfügt schon seit Mitte der 1990er Jahre über die patentierte mic3 Technologie. Diese Technologie realisiert die weltweit kleinsten RFID Transponder mit integrierter Spule auf dem Chip in ei11/2018

Messen

ner Grösse von ca. 1.5 Kubikmillimetern. Mit Speicherkapazitäten von 64 bit read only bis 64 Kbit read/write und einer Temperaturbeständigkeit von minus 45 °C bis plus 200 °C haben die mic3 Transponder ausreichend Speicherkapazität und eine hohe Zuverlässigkeit.

multiFlow

Massgeschneiderte Nano-Coatings Ein wichtiger Bestandteil der Compamed sind auch Mikro- und Nanotechnologien. Das niederländische Unternehmen Surfix BV entwickelt und liefert innovative massgeschneiderte Nano-Coatings für den Mikro- und Nanotechnologie-Markt, basierend auf chemischen Oberflächenmodifikationen. «Mit unserer proprietären Oberflächenmodifikationstechnologie können sogar lokale und selektive Oberflächenmodifikationen realisiert werden, die komplexe Geometrien wie Mikrofluidik, Lab-on-aChip-Geräte und Biosensoren aus verschiedenen Materialien ermöglichen», erklärt Dr. Luc Scheres, CEO von Surfix. Die Beschichtungs-Spezialisten besitzen eine umfassende Expertise auf dem Gebiet der organischen, physikalischen und biochemischen Oberflächenforschung, die es erlaubt, eine «chemische Brücke» zwischen Biologie und Physik zu schlagen. Surfix ist an dem BioCDx-Programm beteiligt, das im Januar 2017 ins Leben gerufen wurde und von der Europäischen Union für Forschung und Innovation finanziert wird. Die Compamed 2018 findet in den Hallen 8a und 8b des Düsseldorfer Messegeländes statt. Sie richtet sich vorrangig an Technische Einkäufer, Spezialisten aus den Bereichen Forschung, Entwicklung, Verpackung sowie an Produktionsleiter, Konstrukteure oder etwa auch Verfahrensingenieure.

Kontakt Messe Düsseldorf AG Vertretung CH: mas-concept AG Neugasse 29 CH-6300 Zug +41 41 711 18 00 info@mas-concept.ch www.compamed.de

NEU bis 230 °C.

n 41


KUNSTSTOFF XTRA

Ver anstaltungen

DEZEMBER 2018 03.12.

04.12.

04.12.

42

VDI/IKV-Praxisseminar: Fehler- und Schadensanalyse an Kunststoffprodukten Ort: Aachen Veranstalter: IKV Institut für Kunststoffverarbeitung RWTH Aachen, Seffenter Weg 201, D-52074 Aachen +49 241 80-27128 akademie@ikv.rwth-aachen.de, www.ikv-aachen.de Seminar: Werkstoffauswahl für Kunststoffformteile Ort: Villingen-Schwenningen Veranstalter: Kunststoff-Institut Südwest Hermann-Schwer-Strasse 3 D-78048 Villingen-Schwenningen +49 7721 99 780-0 bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

Seminar: Spanende Bearbeitung von faserverstärkten Kunststoffen (inklusive Praxisteil) Ort: Stuttgart Veranstalter: AVK, Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V. Am Hauptbahnhof 10, D-60329 Frankfurt am Main +49 69 27 10 77-0 info@avk-tv.de, www.avk-tv.de

06.12.

Seminar: Metall-Kunststoff-Verbindungen Ort: Altdorf bei Nürnberg Veranstalter: Technische Akademie Wuppertal e. V. Hubertusallee 18, D-42117 Wuppertal +49 202 7495-248 taw-wuppertal@taw.de, www.taw.de

11.12.

Seminar: Werkstoffprüfungen nach Automobilstandards Ort: Villingen-Schwenningen Veranstalter: Kunststoff-Institut Südwest Hermann-Schwer-Strasse 3 D-78048 Villingen-Schwenningen +49 7721 99 780-0, bildung@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

11./12.12.

VDI-Tagung: 44. Deutsche Compoundiertagung Ort: Nürnberg Veranstalter: VDI Wissensforum Postfach 10 11 39, D-40002 Düsseldorf +49 211 6214-201 wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de

13./14.12.

VDI-Seminar: CT in der Kunststofftechnik Ort: Peine (D) Veranstalter: VDI Wissensforum Postfach 10 11 39, D-40002 Düsseldorf +49 211 6214-201 wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de

11/2018


KUNSTSTOFF XTRA

Produkte

Richtig geglüht ist halb gewonnen Spannungsarm geglühte Normali-

burger verfügt über drei Glühöfen

für, dass weniger Nacharbeiten

en stehen ganz zu Beginn der Pro-

mit einer Gesamttageskapazität

notwendig sind und der Ver-

zesskette im Werkzeug- und For-

von 240 Tonnen Stahl (Bild). Nur

schleiss an Zerspanungswerkzeu-

menbau und bilden die verlässliche

wenn das Spannungsarmglühen

gen reduziert wird. Die daraus re-

Grundlage für qualitativ hochwerti-

richtig ausgeführt wird, werden

sultierende kürzere Bearbeitungs-

ge Formen und Werkzeuge. Um

Temperaturschwankungen und so-

zeit und die längere Standzeit der

Spannungen im Material auf ein

mit neue Spannungen im Material

Werkzeuge schaffen freie Kapazi-

Minimum zu reduzieren, ist neben

verhindert. Zugleich werden die

täten für andere Tätigkeiten.

dem kontrollierten Erwärmen der

Struktur sowie die mechanische

Grobbleche und der angemesse-

Festigkeit nicht verändert.

terial werden auf ein Minimum

Meusburger Georg GmbH & Co.

nen Haltezeit bei ca. 580°C vor al-

Der Weg von der genauen Kontrol-

reduziert. Dies senkt die Belastung

KG, Formaufbauten

lem die gleichmäs­sige Abkühlung

le der Grobbleche bis hin zum

von Maschinen und Werkzeugen,

Kesselstr. 42

entscheidend. Bei Meusburger

perfekt ausgeführten Spannungs-

sorgt für eine verbesserte Oberflä-

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läuft der gesamte Glühprozess, der

armglühen garantiert eine ver-

chengüte und verringert die Ge-

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rund 24 Stunden dauert, im ge-

zugsarme Weiterverarbeitung der

fahr eines Werkzeugbruchs. Der

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schlossenen Glühofen ab. Meus-

Produkte. Die Spannungen im Ma-

geringere Verzug sorgt zudem da-

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Mehrkomponenten-Mikrospritzguss für die Medizintechnik auf einer für den Spritzguss von

pierten Wittmann W8VS4 SCARA

bei für diesen Fall zwei Auswerfer

Kleinst- und Mikroteilen konzipier-

Roboter entnommen, mittels ei-

für ein paralleles Auswerfen der

ten 2-Komponenten-Maschine der

nes in die Maschine integrierten

Teile sorgen. Beim Einsatz der Ma-

MicroPower Serie, einer MicroPo-

Kamerasystems geprüft und auf

schine im Mehrkomponentenbe-

wer 15/10H/10H, mit einem

einem Förderband abgelegt.

trieb ermöglicht der in die Maschi-

4-fach-Werkzeug produziert. Die

Die mit zwei horizontal einsprit-

ne integrierte Drehteller das Nach-

hauchdünne aus PP und EVA9 ge-

zenden Spritzaggregaten und ei-

drehen des Teils zum zweiten

spritzte sphärisch-geformte Mem-

nem Drehteller ausgestattete Mi-

Spritzaggregat und zurück.

bran dient zum Messen eines spe-

croPower Combimould kann so-

zifischen Druckes innerhalb des

wohl für den 1- als auch den

Messgerätes. Die Verarbeitung der

2-Komponenten-Spritzguss einge-

Komponenten erfolgt unter Rein-

setzt werden. Das heisst, es be-

Battenfeld (Schweiz) AG

Auf der Compamed in Düsseldorf

raumbedingungen (Reinluft der

steht sowohl die Möglichkeit, Teile

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zeigt Wittmann Battenfeld seine

Klasse 6 nach ISO 14644-1), die

in unterschiedlichen Farben und/

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Kompetenz im Bereich der Medi-

durch Einsatz einer Laminar Flow

oder aus unterschiedlichen Mate-

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zintechnik anhand der Herstellung

Box in der Maschine erzielt wer-

rialien zu spritzen, als auch in ein

info@battenfeld.ch

eines Sensorbauteils für ein medi-

den. Die Teile werden mit einem

und demselben Zyklus zwei unter-

www.battenfeld.ch

zinisches Messgerät. Dieses wird

eigens für diese Maschine konzi-

schiedliche Teile herzustellen, wo-

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11/2018

43


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44

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ben, mit einer erweiterten Säulen-

Druck-Prüfständen

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höhe. An alle Prüfstände können

liegt der Fokus auf der präzisen

digitale Kraftmessgeräte AFG/BFG

Steuerung. Mit einer Wegauflösung

von Mecmesin angeschlossen wer-

von 0,001 mm bieten sie eine bei-

den.

spiellose Positions-Kon­ t rolle bei

Die optionale Software VectorPro™

den Einstiegssystemen.

Lite ermöglicht das Einrichten und

Die ausgefeilte Steuerungselektro-

Speichern von Einstellungen auf

nik liegt hinter einem übersichtli-

dem PC. Testroutinen können auf

chen Bedienfeld mit nur vier Multi-

den dV-Teststand hochgeladen

funktions-Bedienknöpfen, einem

und vom PC aus betrieben wer-

klaren und hellen Farbdisplay und

den. Auch der Export von Ergebnis-

dem einzigartigen multifunktiona-

sen und Rohdaten ist möglich.

len Mecmesin Steuerrad. Das Steuerrad ermöglicht die präzise Einstellung der Geschwindigkeit und

Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG

der Position. Die farbigen LED-

Heinrich Stutz-Strasse 20

Leuchten zeigen jederzeit den Be-

Postfach

triebszustand des Prüfstands an.

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Der Anwender kann einen von vier

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Testmodi wählen und den Verfahr-

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KUNSTSTOFF XTRA

Um Kunden effizienter und schnel-

zen wie RAL und ist zudem in der

«Master of Batch bietet einen

ler durch die Welt des Masterbatch

Lage, mithilfe des Color Eye Sys-

schnellen digitalisierten Zugang zu

und den Produktfindungsprozess

tems von X-Rite durch eine Smart-

unserer Masterbatch Welt. Kunden

zu führen, entwickelte Gabriel-

phone-Kamera Farben zu erken-

können schnell und unkompliziert

Chemie die browserbasierte und

nen und entsprechende Produkte

ihre Produkte auswählen, um Pro-

mobile Applikation Master of Co-

vorzuschlagen. Dosierung, Tempe-

duktentwicklung und Time to Mar-

lours. Es ist das erste Tool, welches

raturstabilität und Lichtechtheit

ket zu verkürzen», so Lukas Hous-

im Rahmen des «Master of Batch»

sind nur einige Verarbeitungspara-

ka, Projektleiter Digital Colours.

Portals von Gabriel-Chemie veröf-

meter, die sich ebenfalls filtern

fentlicht wird. Mit GABi steht den

lassen. Die Color-Eye-Kalibrie-

Anwendern eine virtuelle Assisten-

rungskarte ermöglicht eine genaue

Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H.

tin zur Seite.

Farbmessung auf Apple- und aus-

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Der intelligente Suchalgorithmus

gewählten Android-Telefonen, wo-

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bei Abweichungen aufgrund von

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eine Automatisierung der additi-

Fertigung komplexer Funktions-

ven Fertigung und die Integration

bauteile in belastbarer Hart-Weich-

des Freeformers in komplette Fer-

Verbindung mit Stützstruktur.

tigungslinien.

Neu ist beim Freeformer 300-3X

Mit den beiden Freeformern 200-

eine

Bauraumtür.

3X und 300-3X deckt Arburg künf-

Durch Aufklappen der oberen

tig ein deutlich breiteres Anwen-

Hälfte können z. B. die Materialbe-

dungsspektrum ab.

zweigeteilte

hälter auch im laufenden Betrieb Auf der Formnext vom 13. bis 16.

nachgefüllt werden. Der beheizte

November 2018 in Frankfurt a. M.,

Bauraum muss nur noch für die

Arburg AG

feiert Arburg mit seinem Freefor-

Bestückung mit der Bauteilplatte

Südstrasse 15

mer 300-3X eine Weltpremiere.

und die Entnahme der Fertigteile

CH-3110 Münsingen

Die neue grosse Maschine verar-

geöffnet werden. Das automati-

+41 31 724 23 23

beitet im Arburg Kunststoff-Freifor-

sche Öffnen und Schliessen der

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men (AKF) drei Komponenten

Bauraumtür

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und ermöglicht – weltweit erst-

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KUNSTSTOFF XTRA

Produkte

Kunststoffkomponenten für die Mobilität von heute und morgen und ist einer der Gründe dafür,

novationen entwickelt, um die

der Abteilung «Produktionsopti-

dass sich auch die Weiss Kunst-

schwingungsdämpfenden Funktio-

mierung» entwickelt wurde: die

stoffverarbeitung GmbH & Co. KG

nen der Kettenspanner in den leis-

Dockingstation «EasyTemp». Sie

in einem Transformationsprozess

tungsstarken und gewichtssparen-

vereinfacht das Anschliessen und

befindet.

den Kompaktmotoren der neues-

Abkoppeln der Temperierkreisläu-

Als Spezialist für die Verarbeitung

ten Generation zu verbessern.

fe im Werkzeug, das nach jedem

hochwertiger technischer Kunst-

Dabei kommt die 2K-Technik zum

Produktwechsel erforderlich ist.

stoffe fertigt Weiss im Auftrag von

Einsatz (Bild), die entsprechend

Damit minimiert das System die

Kunden aus der Automobilindus-

ertüchtigt wurde und sich hier

Rüstzeiten signifikant.

trie zahlreiche motornahe Bauteile,

auch unter den Extrembedingun-

die thermisch und mechanisch

gen im Verbrennungsmotor be-

sehr hoch beansprucht werden. Zu

währt.

Hybrid- und Elektroantriebe, syn-

den am häufigsten produzierten

Parallel zu den Spritzgusskompo-

thetische Kraftstoffe und Brenn-

Komponenten gehören Ketten-

nenten für die konventionelle An-

Weiss Kunststoffverarbeitung

stoffzellen: Die Antriebstechnik in

spanner für die Steuerketten von

triebstechnik und für neue An-

GmbH & Co. KG

der Automobilindustrie verändert

Verbrennungsmotoren. Ihre Aufga-

triebs- und Automobilkonzepte

Rudolf-Diesel-Strasse 2-4

sich höchst dynamisch, um nicht

be ist es, die unter Öl laufende

erschliesst das Unternehmen im

D-89257 Illertissen

zu sagen dramatisch. Dieser Wan-

Kette von der Kurbel- zur Nocken-

Zuge seines Transformationspro-

+49 7303 9699-0

del beeinflusst die gesamte Liefer-

welle zu führen und unter Span-

zesses ganz neue Märkte und stellt

info@weiss-kunststoff.de

kette der Automobilproduktion

nung zu halten. Hier hat Weiss In-

eine eigene Produktlinie vor, die in

www.weiss-kunststoff.de

Automatische Temperaturüberwachung beim Kunststoffschweissen

Hochwertige Postconsumer-Rezyklate Produkten mit verbesserter Ökobilanz bei gleichzeitiger Verringerung

Temperaturverteilung. Selbst Tem-

des Abfallaufkommens.

peraturabweichungen in geome­

Sowohl die auf PE-HD basierenden

trisch kleinsten Bereichen, hervor-

(Hostalen) als auch die auf PP ba-

gerufen etwa durch ein einzelnes

sierenden (Moplen) Typen sind in

verformtes

grau und in hellen Einstellungen

Heissgasröhrchen,

werden sicher erkannt.

sowie in einer mit ‹Ivory› bezeich-

WeldCheck ist in zwei Versionen

Ultrapolymers hat sein umfangrei-

neten Eigenfarbe erhältlich. PP ist

verfügbar: Die rechnergestützte

ches Angebot an Polyolefinen von

auch in Schwarz verfügbar. Der

Variante mit speziell entwickelter

LyondellBasell um die QCP-Typen

Hersteller unterzieht die Typen

Beim Infrarot- und Heissgas-

Software dient hauptsächlich zur

erweitert. Die hochwertigen, auf

Hostalen QCP5603 Grey Plus und

schweissen von Kunststoffteilen

einfachen Nachrüstung bestehen-

Post-Consumer-Verpackungsabfäl-

Ivory Plus einer besonderen Ge-

ist die Temperatur der Fügeflä-

der Schweissanlagen. Die Ausfüh-

len aus Polyethylen hoher Dichte

ruchsbehandlung. Die Anpassung

chen von entscheidender Bedeu-

rung mit intelligenten Kameras

(PE-HD) und Polypropylen (PP)

der mechanischen und Verarbei-

tung. Die lückenlose Überwa-

eignet sich dagegen für die Ausrüs-

basierenden Rezyklate werden mit

tungseigenschaften an die Spezifi-

chung dieses Prozessparameters

tung neuer Anlagen bei Schweiss-

modernster Sortier-, Reinigungs-

kationen des jeweiligen Typs er-

entlang der gesamten Schweiss-

anlagen-Herstellern.

und Extrusionstechologie sowie

folgt unter strenger Qualitätskon­

kontur ist damit für die Qualitäts-

speziell entwickelten Compoun­

trolle während der Inline-Com-

sicherung häufig unverzichtbar.

dierrezepturen hergestellt. Dadurch

poundierung im Extruder.

Mit WeldCheck steht weltweit

bieten sie gleichbleibende, inner-

erstmals ein speziell für diese he-

AT Automation Technology GmbH

halb enger Grenzen liegende Eigen-

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