Weihnachtsausgabe sisterMAG N°5

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Traumkammer 35

Blogvorstellung The Wild Fleur

Man träumt nicht mehr so schön, wenn man erwachsen ist.

Eure Kindheitsträume

Deko-Feature von Dunja Moralić

20 Kindheitsträume 23

44

Befragung unserer Leserinnen

26 Kindheitsleckereien

Wuff – NYC aus der Hundeperspektive von Rebecca Baust & Sammy

Rezepte aus dem Buch »Anni backt für Kinder«

w e h c ü K

w e l l a h s Eingang

Schreib­ w r e m m zi

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Eingangshalle

Schreibzimmer 54

58

Digital Native Kolumne Kommunikationswirrwarr und andere Hindernisse Tech For Home Mobile Endgeräte bei Fashion For Home mit großem VodafoneGadget-Feature

82

Winter Gadgets & Großes Gewinnspiel

Werkstatt 228 Startup Spotlight: aggregift 233 Eine Jacke fürs Leben Ein Filmprojekt über das Phänomen Barbour

240 Die Puppendoktorin Sivan Askayo besucht Neapel

246 Handwerker – Die Gestalterin Rike Schön im Portrait

253 Blusen

84

Twitter für Anfänger

Brittany Watson Jepson zeigt weiße

92

Startup Spotlight: moped

Blusen in Kopenhagen

96

Filehosting Dienste im Vergleich

Speisesaal

Dropbox, Google Drive & DocWallet

108 Mit den besten Grüßen Weihnachtskarten-­Trend-Guide

112 Kurznachrichten im Jahr 1913 Victoria Kau über das Postkartenalbum ihrer Urgroßmutter

120 Letter Writers Alliance

Küche 180 3 Wünsche für Winterschwärmer Food-Feature von Svenja Paulsen

178 Startup Spotlight Foodspotting 194 Eine kulinarisch-digitale Brieffreundschaft Lisa Nieschlag im Interview & 3 Rezepte von Liz&Jewels

206 Hannukah Frittierte Köstlichkeiten von matkonation

222 Winzerinnenkolumne von Monika Abraham

128 Lords & Ladies Die englische Aristokratie unter der Lupe

134 Haken & Ösen Dinner-Kleidung im Jahr 1912 von Beatrice Behlen

140 Weiße Weihnacht in Daylesford Tour durch Cotswolds von Charlotte Franklin

172 Startup Spotlight Gourmet Origins

Kapelle 284 Startup Spotlight: MARRYJim 292 Webpicks Winterhochzeit kuratiert von Nicola Neubauer

294 Lover‘s Guide Berlin 303 A Sunday Kind Of Love Modern-rustikales Hochzeitsstyling in Oklahoma


kontributoren text & foto

text

übersetzung

Sivan Askayo L

Monika Abraham L

Sabrina Bäcker

Rebecca Baust L

Donaville Herrick L

Kathrin Greyer

Beatrice Behlen L

Victoria Kau L

Sarah Müller

Jan Cawood L

Antonia Neubauer L

Antonia Neubauer

Charlotte Franklin L

Nicola Neubauer L

Donata Proske

Dunja Moralić L Lisa Nieschlag L

foto Julia Cawley L Ashley Ludäscher L

Anna Schmalfuß

set Ernst Löchtermann Evi Neubauer L

styling make-up & hair

Michael Neubauer

Lily Beckett L

modell Clara Frost & Albert L

Denise Fickert L Travis Jay Hazzard L Lenore Rosendal L

Svenja Paulsen L

Victoria Kau L

Magali Pettier L

Ji Young Kim

styling

Cris Santos L

Mandy Koster & Marlon L

Deanna Lindner L

Danya Weiner L

Brittany Watson Jepson L

Evi Neubauer L

si st er M AG

4


lle ch üa EingangKsh

Impressum korrektur Chinyere Feasey L Virginia Horstmann L

sisterMAG Postanschrift

Korsörer Straße 7

10437 Berlin

www.sister-mag.com

Antje Kahnt L Isabelle Koelling L

eMail mail@sister-mag.com l Twitter @sister_mag

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Redaktion & gestalterische Leitung

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Donata Proske Rachna Sahni L Anna Schmalfuß L Christine Wolgast

fb.com/sister.magazin

Strategie & Vermarktung

Evi Neubauer

Donata Proske

Anna Schmalfuß

Konzeption & Zeichnung Appartment Cover-Modell

Claudia Herrmann L TheaNeubauer L

Antonia Neubauer

Redaktionsteam

illustration

Theresa Neubauer

Logogestaltung Anzeigen:

Claudia Herrmann Ji Young Kim Jim Leszcynski Antonia Neubauer

ads@sister-mag.com l Alle Symbole/Vektoren von The Noun Project (thenounproject.com)

05 /1 2

5


tonis editorial

Liebe digitale Damen Denken wir an Weihnachten, fallen uns nicht als erstes Geschenke, elegante Weihnachtspartys oder die Weihnachtshektik ein, sondern wir erinnern uns an dieses besondere Gefühl, welches einen in der Advents- und Weihnachtszeit als Kind beschlichen hat. Alles hatte zu dieser Zeit einen besonderen Schimmer, die Lichter der Kerzen, die sich in den farbigen Weihnachtskugeln spiegelten, die besonderen süßen Leckereien, die es nur zu Weihnachten gibt, die Weihnachtswünsche, die alle möglich schienen. Noch heute erinnern wir uns gern an die Abende im Oktober zurück, als Thea bereits lange Listen mit ihren Basteleien für Weihnachten aufstellte, an die Adventskalender, die sie damals für mich – Toni – gebaut hat und wochenlang ankündigte, die Nachmittage bei Weihnachtstee und Plätzchen, die wir in der Küche unserer lieben Oma Christine zubrachten: wir hatten eine kleine Pyramide auf dem Küchentisch, hörten Illustration Hochhaus: Claudia Herrmann L


eine Bibi-Blocksberg-Kassette »Wo

lich mal wieder Zeit zu haben, sich bei

sind die Weihnachtsmänner« (Folge

Freunden und Bekannten zu melden

38) und schauten selig in die Kamera.

und zu hören, wie es ihnen geht. Sei es

In Reminiszenz an diese Zeit haben

per Telefon, per Brief oder per Tweet

wir diese Weihnachtsausgabe mit

- um all diese Kommunikationsmittel

dem Thema »Kindheitsträume« über-

geht es in der »Schreibzimmer«.

schrieben. Einige kindliche Träume

Die Adventszeit ist auch genau die

gehen in dieser Ausgabe sogar in Er-

­richtige Zeit, um mal wieder etwas

füllung: In der »Traumkammer« er-

selbst zu erschaffen, sei es in der »Kü-

leben wir New York City aus den Au-

che«, wo wir leckere gebrannte Man-

gen des Hundes Sammy (wer hätte

deln vom Weihnachtsmarkt zuberei-

sich früher nicht einen sprechenden Hund gewünscht!) und mit Anni kochen wir die Gerichte, die wir schon als Kind am liebsten gegessen haben. Die »Kapelle« widmet sich komplett dem wahrscheinlich größten Kindheitstraum aller Mädchen: der Hochzeit. Ihr findet tolle Anregungen zum Heiraten im Winter und einer Photo: Ashley Ludäscher

Liebesreise nach Berlin. Ruhe im Advent und Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest – wir haben uns Gedanken gemacht, was uns als Erwachsene dieses besondere Weihnachtsgefühl verschafft. Für Thea und mich bedeutet es, end-

Toni and Thea


Auch diesmal gibts auf Pinterest wieder spezielle Boards für unsere Ausgabe. Wann immer ihr das Pinterest-Zeichen seht, einfach drauf klicken!

Photo: Ashley Lu

däscher

sisterMag Christmas

Abbey (von der es übrigens jedes Jahr ein Weihnachtsspecial gibt), hat uns zum »Speisesaal« inspiriert. Es gibt eine kleine Einführung in die damaliten

ge Zeit in Großbritannien und ein tol-

oder in der »Werkstatt«, wo

les Feature über die Gegend, in der

wir eine alte Bluse mit wenigen Knif-

die Serie spielt.

fen zum neuen Highlight der Weih-

Genießt die Weihnachtszeit - wir se-

nachtsgarderobe machen.

hen uns wieder im Februar im zwei-

Und natürlich geht es ums Entspan-

ten sisterMAG Jahr zur Jubiläums­

nen, Lesen und Fernsehen. Unsere

ausgabe!

Eure Toni

derzeitige Lieblingsserie, Downton

symbole

Auf der ersten Seite jeden Artikels: Button bringt euch zum jeweils nächsten Artikel

L

Externer Link

u Interner Link

Auf jeder Sektionsseite: Button bringt euch zur jeweils nächsten Sektion (Zimmer)

Zeigt einen Download an (z.B. Rezeptkarten NEU in dieser Ausgabe)

Eine Lupe oder die Kamera zeigt das Bild in Original (iPad) oder auf Pinterest (Browser)

Link zu themen­ spezifischem ­Pinterest-Board



Ankleben des Tannengrüns

Makeup von Denise Fickert L

Schon lang hatte ich die Idee eines

Ji, die in London als Creative Direc-

richtigen

Weihnachtsbaum-Kleides

tor bei einer Mobile Agentur arbeitet

im Kopf und als die Herausgabe un-

(und mir als Praktikantin so man-

serer Zeitschrift näherrückte, half die

ches über Photoshop beigebracht

ganze Familie mit, diesen Traum zu

hat) fragten, sagte sie sofort Ja und

verwirklichen. Zunächst unterstütz-

brach in einen Lachkrampf aus. So

ten uns gute Freunde aus der Heimat-

ganz konnte sie sich noch nicht als

stadt mit Grünzeug für unser weih-

Weihnachtsbaum sehen.

nachtliches Titelkleid (vielen Dank

Das Unterkleid bestand aus einem

noch einmal hier an Ernst Löchtermann für die grüne Pracht). Unsere Eltern Evi und Michael verwandelten dann die Werkstatt des Elternhauses mit alten Gerüstbrettern in das perfekte Set für unser Model Ji. Als wir

schweren Hussenstoff, den wir dann mit Tannenzweigen beklebten, sodass das Kleid am Ende wohl mehrere Kilo wog. Ein schwerer Balanceakt auf 10 cm hohen High Heels auf wackeligen Bohlen.


Denise, Ji, Toni, evi, Thea & Ashley Im Layout der Ausgabe erinnerte ich mich an meine Kindheit: denn ich verbrachte die Weihnachtswochen immer damit, die alten Zeitschriften meiner Mutter durchzublättern. Die alten Damen und Illustrationen finden sich daher nicht nur auf den Sektions­ seiten, sondern auch im Twitter-Feature und bei den Blusen in der Werkstatt wieder. Wir wünschen Euch viel Schneegestöber am Weihnachtstag – falls der Schnee ausbleibt, blättert einfach in dieser Ausgabe, da könnt ihr genug stöbern! Eine frohe Weihnachtszeit auch von mir!

Eure Thea


.hiv L ist ein Social Start-up, welches sich dem Kampf gegen Aids verschrieben hat. Dabei setzt es auf die Kraft des Internets und der Internetnutzer, die tägliche Milliarden von Webseiten ansurfen. Anstelle des gelernten .com wird beim Aufruf einer Website mit .hiv als Endung automatisch eine Spende geleistet. Damit kÜnnen Anti-Aids-Projekte aus der ganzen Welt gefÜrdert werden.

Twitter @dothiv

Facebook facebook.com/dothiv

sis

www.dothiv.org

ter

MA G

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Eingangshalle

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eurer Initiative.

Über die Verwendung des gesam-

dotHIV ist ein Social Business, das

User selber entscheiden: auf einer

den Kampf gegen Aids in die DNA des

Internetplattform werden zahlreiche

Internets verankert. Unser Weg: die

HIV-Projekte aus der ganzen Welt ihre

Etablierung der Domain-Endung .hiv

Arbeit präsentieren, die Mittel werden

als digitale Rote Schleife. Die soge-

über ein offenes Abstimmungsverfah-

nannte Top-Level Domain (TLD) ».hiv«

ren verteilt.

ist die erste und einzige weltweit, die einen rein sozialen Zweck verfolgt: dot­HIV will Gelder für HIV/Aids Projekte auf der ganzen Welt sammeln, neue Aufmerksamkeit für das Thema HIV/Aids schaffen und die Stigmatisierung von Menschen, die mit HIV leben, bekämpfen. Ein innovatives Spendenprinzip steht im Zentrum des Konzepts: jeder Klick auf eine .hiv Seite setzt eine Mikro­ spende durch dotHIV frei. So wird jeder Besuch einer Webseite mit der Endung .hiv zu einer guten Tat. Das Geld dafür wird über den Domainverkauf eingenommen: jede Webadresse kostet jährliche Gebühren, auch das Tragen der digitalen Roten Schleife.

melten Geldes können die Internet

Was hat euch zu eurer Idee inspiriert? Die Idee für dotHIV entstand, als ein Kreativteam der Werbeagentur thjnk (ehemals kempertrautmann) in 2009 pro bono an einer HIV-Kampagne für die Michael Stich Stiftung arbeitete. Dabei kam der Gedanke auf, etwas Nachhaltiges für das Thema tun zu wollen. Etwas, das nicht nach ein paar Tagen oder Wochen von den Plakatwänden und damit aus den Köpfen der Menschen verschwindet. Die Idee, aus den Buchstaben HIV eine Domain-Endung zu machen, entstand aus einer ganz simplen Feststellung: es sind drei Buchstaben. Genau wie 05 /1 2

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bei .com. Mit Philipp, Stefan und Martin – Mitgründer und bis heute aktive Teammitglieder – und dieser einfachen Erkenntnis begann dotHIV. Wann geht die .hiv-Domain live? Wie kann ich meine Domain registrieren? Wir gehen davon aus, am Welt Aids Tag (1.12.2013) live gehen zu können. Die Vergabe einer neuen TLD ist in ein historisch einmaliges internationales Prüfungsverfahren eingebunden und ein langwieriger Prozess – mit uns müssen über 1.900 Anträge auf neue TLDs von der »DNS-Verwaltung« ICANN geprüft werden. Jeder einzelne davon hat mehr als 200 Seiten. Das dauert seine Zeit. Ebenso ist es technisch nicht möglich, alle neuen

Strick-Minis auf DailyDeal L

Z n te u g n e in e r fü € 0 9,9

Start von ».hiv« umfassend vorzubereiten. Von den technischen Aspekten, über das Einbinden der internationalen HIV-Community, bis hin zur Vertriebsvorbereitung und dem Schaffen nötiger Aufmerksamkeit für unsere Initiative. Bis ».hiv« online geht, bieten wir allen Interessierten die Möglichkeit, ihre Wunschadresse auf unserer Website www.dothiv.org/pre-register vorzubestellen. Die Vorregistrierung ist natürlich kostenlos und unverbindlich.

selben Tag online zu schalten. Aus

Haben schon Firmen mit ihrer eigenen .hiv-Adresse dabei?

diesem Grund können nur drei neue

Mehrere Firmen haben bereits zuge-

Endungen pro Tag online gehen – was

sichert mit einer .hiv Seite online zu

das bei den erwarteten 1.400 neuen

gehen. Der größte Erfolg in diesem

TLDs bedeutet, kann sich jeder aus-

Bereich ist sicherlich die Zusage von

rechnen. Wir nutzen diese Zeit, um den

Google. Darüber hinaus gibt es viele

Domain-Endungen an ein und dem-

si st er M

AG

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Eingangshalle

eck

Initiativen und Akteure aus dem HIV/

der Social Return on Investment. Bei

Aids Bereich, die »ihre« .hiv-Domain

dem dritten Kanal handelt es sich um

bereits vorregistriert haben. Für sie

ein von der IBB gefördertes Darlehen.

wird das Tragen der digitalen Roten

Für die zweite Finanzierungsrunde,

Schleifen auch später kostenlos sein. Insgesamt können wir bereits über 4.000 Vorregistrierungen bei uns und Vertriebspartnern wie dem registrar united domains verzeichnen. Wie finanziert ihr euch?

die zum Markteintritt Ende 2013 nötig wird, orientieren wir uns stärker Richtung CSR-Partnerschaften und Social Venture Capital. Aber auch neue Business Angels sind willkommen.

sentlichen aus drei unterschiedlichen

Grundsätzlich kann jede Organisa-

Kanälen finanziert. Zum einen hat das

tion, jeder Verein und jedes Projekt,

Team selbst in die Idee und die Orga-

das sich im Kampf gegen HIV/Aids

nisation dotHIV investiert. Der zweite,

stark macht, von .hiv Seiten profi­

und zugegebenermaßen deutlich grö-

tieren. Besonders wichtig ist uns die

ßere Beitrag kommt von Business An-

Förderung von Programmen, die sich

gels. Dabei handelt es sich um Privat­

mit Aufklärung und Präventionsarbeit

personen, die von der Idee genauso

beschäftigen und die vor allem die

überzeugt sind wie wir. Unsere bisher

junge Zielgruppe zwischen 15 und 29

sieben Investoren stellen Tranchen

ansprechen. Darüber hinaus, müssen

von mindestens 25.000€ für den Orga-

die Projekte natürlich vertrauenswür-

nisationsaufbau bereit. dotHIV strebt

dig sein und deshalb nachweisen kön-

die Rückzahlung dieser Einsätze an,

nen, wofür das Geld verwendet wird,

kann aber keinen finanziellen Risiko-

wie genau das Projekt aufgestellt ist

ausgleich schaffen. Umso größer ist

und wer am Ende davon profitiert.

dotHIV hat für die Seedphase 400.000€

05

eingesammelt und ist bisher im We-

Was sind mögliche Partnerorganisation, die vom eingesammelten Geld profitieren?

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ment mit sozialem Kern und eine stetig wachsende Zahl von Unternehmen folgt dem Beispiel. Im sozialen

Philipp Kafkoulas & Carolin Silbernagl Um das sicherstellen zu können, stellen wir momentan eine Gruppe sogenannter Policy Advisor zusammen, die uns dabei unterstützen werden, Richtlinien für die Auswahl von Projekten festzulegen. Dabei ist es für uns entscheidend,

Feld HIV/Aids haben ».hiv« Adressen eine breite Bekanntheit als neues Unterstützungsinstrument erreicht, das neue Gelder und Aufmerksamkeit für die Arbeit an der Basis bringt. Darum arbeiten viele HIV/Aids Organisationen online ausschließlich mit einer ».hiv« Adresse.

transparent und nachvollziehbar zu

Wer sind die treibenden Kräfte hin-

arbeiten. Schließlich soll sich am

ter dotHIV? Was habt ihr vorher ge-

Ende auch der User ein möglichst gu-

macht?

tes Bild davon machen können, nach

dotHIV ist Teamarbeit – eine Gruppe

welchen Kriterien die Projekte ausgewählt wurden.

von rund 10 Personen treibt die Initiative aktiv voran.

Wo seht ihr die Initiative in 5 Jahren?

Der Kopf von dotHIV ist Carolin Sil-

Unsere Wunschvorstellung für dotHIV

bernagl. Sie ist seit Januar 2011 mit

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in fünf Jahren sieht in etwa so aus:

an Bord und ist sowohl Gründungs-

dotHIV hat mit der TLD ».hiv« die di-

mitglied als auch Vorstandsvorsitzen-

gitale Rote Schleife im Internet etab-

de des dotHIV gemeinnütziger e.V..

liert. Eine Vielzahl großer Konsumen-

Carolin hat Politikwissenschaft stu-

tenmarken nutzt die Domain-Endung

diert und konnte bereits vor ihrer Zeit

».hiv« als kreatives und gleichzeitig

bei dotHIV viel Erfahrung im non-pro-

breitenwirksames

fit und CSR Bereich in ihrem Job als

M AG

16

Marketinginstru-


Eingangshalle

Projekt Manager für die Stiftung der

Möglichkeit, um auf dotHIV aufmerk-

Deutschen Wirtschaft sammeln.

sam zu machen, die Idee in seinem

Neben Carolin gehört Philipp Kafkou-

Netzwerk zu verbreiten und neue Un-

las zu den treibenden Teammitgliedern bei dotHIV. Nicht nur, dass der

terstützer zu motivieren, in unser Social Business zu investieren oder es

Kreativdirektor mit seinem Team die

in anderer Form zu unterstützen.

komplette Kommunikation und das

So konnten wir Schritt für Schritt ein

Marketing von und für dotHIV über-

großes und internationales Unter-

nimmt. Philipp ist darüber hinaus ei-

stützernetzwerk aus HIV-Organisa-

ner der drei Ideengeber und gehört

tionen und Unternehmen aufbauen,

damit quasi zur Basis von dotHIV.

das die Wirkungskraft des kleinen,

Ein weiteres bedeutendes dotHIV-Mit-

zum Großteil ehrenamtlichen Teams

glied ist Dr. Michael Trautmann, einer

potenziert.

der Gründer und Geschäftsführer von

Wer gerne genauer wissen möchte,

thjnk. Michael ist für dotHIV ein Busi-

wer alles an dotHIV mitarbeitet und die

ness Angel im wahrsten Wortsinn und

Initiative unter-

gehört zu unseren Unterstützern der

stützt, kann das

ersten Stunde. Neben seiner eigenen

unter den bei-

persönlichen und finanziellen Beteili-

den

gung hat auch die Agentur thjnk ei-

Links erfahren.

nen großen Beitrag geleistet: Nicht

Mitdenker, hel-

nur, dass das Team um Philipp Teile

fende

seiner Arbeitszeit auf dotHIV verwen-

und neue Part-

den kann, thjnk hat von Beginn an die

nerorganisa-

Idee geglaubt und dotHIV Infrastruk-

tionen

tur und Netzwerk zum Wachen bereit

herzlich will-

gestellt. Michael selber nutzt jede

kommen. n

folgenden

Hände

sind

Hier L der Image-F

ilm

von dotHIV. Die kle in Männchen können

en

auf

DailyDeal L für 9,9 0€ für einen guten Zw eck gekauft werden.




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u m ä r e t s t i e h d Wir lieben es, euch neue Blogs vorzustellen und mit euch in Kontakt zu treten. Darum baten wir die wunderbare

Camille von »The Wild Fleur« L uns den Fragebogen zum Thema dieser Ausgabe »Kindheitsträume« zu beantworten. Schaut auf ihrem Blog vorbei und lest, was andere sisterMAG-Leser uns über ihre Kindheitsträume verraten haben.

Wie heißt du und was machst du?  Ich heiße Camille und bin Senior Brand Managerin.

Wo wohnst du?   Los Angeles, Kalifornien.

Wie sieht dein Traumhaus aus und wo würde es stehen?  Klick für Camille‘s Blog:

Ein Strandhaus mit einem Garten voller weißer Rosen und einem Baumhaus. Das Haus, in dem ich meine Kindheit verbracht habe, sah ganz genauso aus

si

und es wäre großartig, wenn ich eines

st er M AG

20

Tages ein Haus fände, das all diese Eigenschaften erfüllt.


Traumkammer

Wie machst du es dir im Dezember gemütlich?   Dean Martin läuft in einer Endlosschleife, während ich es mir mit einer

Cashmere-Decke und einer riesigen Tasse heißer Schokolade mit Marshmallows gemütlich mache.

Welchen Traumberuf hattest du als Kind?   Ich wollte Tierärztin

für Schmetterlinge werden, bis ich feststellen musste, dass es diesen Beruf gar nicht gibt.

Ist dein jetziger Job ein Traum? Meistens ist er das, da ich in meinem Arbeitsalltag viel mit Kreativität zu tun habe. Das motiviert mich. 05 /1 2

21


Al

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ille A u

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Hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?

Selbstverständlich! Ich dachte, er sei mein Brieffreund und ich habe ihm mehrmals im Jahr Briefe geschrieben. Als ich meinen Vater beim Beantworten meiner Briefe erwischte, war diese Phase vorbei, aber ich habe bis heute eine Schachtel, in der ich alle meine Briefe und seine Antworten aufbewahre.

Von welchem Geschenk hast du schon immer geträumt, es aber nie bekommen? Ein Segelboot!

Was ist dir wichtig, wenn du Fotos machst?  Unerwartete Details zu finden.

si st er M AG

22

Dein Kindheitstraum war …  niemals erwachsen zu werden. n


Traumkammer

E u re K indheitsträume? … Maler zu werden! Ich denke, Autor ist kreativ genug.

@lostncheeseland L

Dass ich niemals nochmal umziehen und die Schule wechseln musste. Großes Drama damals!

@juli_rott L

… am Broadway aufzutreten!

@unefemmeparis L …über den Dächern

… Seiltänzer zu werden (heute habe ich

von Leipzig fliegen zu können

Höhenangst).

@sansanberlin

L

@cl_herrmann L

Fotografie faszinierte mich schon als Mäd-

chen (candid-moments.at/about). Heute bin

stolz, mit meinen Bildern Menschen zu be-

@candid_moments L

wegen.

narAls kleines Mädchen wollte ich Inne en wurchitektin werden. Nach vielen Jahr ich ite be ar e ut he h, ic hl äc ts ta s da h ic de ch toll! aber als Textildesignerin, das ist au

Izabella M.

n und Erwachsene bin ich viel umgezoge nung ich liebe es noch immer, meine Woh es. umzuräumen. Also nichts Besonder

Fliegen zu lernen

23

2

Christina v. G.

Kerstin Z.

/1

An Ne

r konnte. Ich habe es dann mit meine Puppenstube getan, einräumen, umräumen und malern. Und als

05

…Astronaut zu werden

ner Oh je, ich hatte so viele Träume. Ei ben, davon war, eine eigene Insel zu ha ichten auf der ich Häuser bauen und einr


Eine Familie zu gründen und Lehrer zu werden. Ich habe eine wunderbare Familie und bin fast ein Lehrer.

Maria M.

Regisseur zu werden, vor allem für Science-Fiction-Filme -

S tefanie H.

ber a , m u r a w t h ic n Ich weiß langen n e in e r e m im te ll ich wo nd vere s u ta s u a k c o R Patchwork en. Ich z it s e b n e ff to S n e schieden ähen n h ic s s a d t, h ic n wusste noch erde w s e g a T s e in E . e lernen würd . Mir n e ll fü r e m u a r T n ich meine ke! c tü S 5 7 9 h c o n r u fehlen n

Ursula M.

Mein Kindheitstraum war es, durch den Weltraum zu reisen, aber dann wurde ich Amazonasforscher.

@littleedition L

Etwas in der Mathematik, Physik oder Medizin zu erfinden oder zu entdecken, dass die Welt besser macht und die Menschen näher zusammenrücken lässt. Nach wie vor ein Traum.

Hanna S. Ich erinnere mich daran, wie ich, während ich

akribisch LEGO Häuser mit liebevollen Details

und Balkonen oder Gärten baute, 1. Architekt

werden wollte, 2. ein Leben reich an Liebe

führen, 3. ein schönes Haus besitzen wollte,

in dem ich mein Leben mit Familie/Freunden/

Hunden (möglichst 2 Labradoren oder einfach

großartigen, niedlichen adoptierte) genieße.

si

st er M AG

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2

Iro Ivy N.

loo ä h c r A te ll o w h Ic gin werden.

Susanne A.


Traumkammer Visuelle Eindrücke und akustische Erfahrungen hängen häufig ­zusammen. Daher stellen wir in unserer Rubrik »Bild & Ton« ein Bild vor und fragen musikbegeisterte Experten nach ihrem passenden Song-Tipp! In dieser Rubrik findet ihr drei wunderschöne Fotografien, passend zum Heft, sowie Musiktipps unserer Leserinnen!

Musiktipp von Anika Launert nikesherztanzt.wordpress.com L

Ton&Bild

Song: Fairytales of

New York

von The Pogues feat. Kirsty MacColl

Fotografin: Mary Dougherty Lv Titel: Winter Wonderland Site: marydougherty.net 05 /1 2

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Kindheitsleckereien

(mehr Aus dem Buch »Anni kocht für Kinder« L r vier über das Projekt in der Küche u) zeigen wi rschlaRezepte, die nicht nur Kinderherzen höhe a gern gen lassen, sondern bei denen auch die Mam heimlich nascht!

si st er M AG

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Traumkammer

Beeren-Muffins 1. Etwa 3 Esslöffel Haferflocken zurückhalten. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Frische Beeren waschen und trockentupfen. Einen Esslöffel Zucker darüberstreuen, vermischen und beiseite stellen. Bei tiefgefrorenen Beeren nur mit dem Zucker vermischen. 2. Dinkelmehl, Backpulver, Haferflocken, Zucker, Vanille­ zucker und die Prise Salz in einer Schüssel vermischen. In einer zweiten Schüssel Joghurt mit den Eiern und dem Öl verrühren. Die trocke­nen Zutaten langsam unter die Joghurt-Mischung geben und mit den Quirlen eines Handrührers vermischen. 3. Muffinförmchen aus Papier in die Form geben und den Teig einfüllen. Die Beeren darauf verteilen, danach die restlichen Haferflocken darüberstreuen und im Backofen 25 bis 30 Minuten backen.

125 g Beerenmischung, frisch oder TK

1 El Zucker 200 g Dinkelmehl 2 Tl Backpulver 50 g Haferflocken 115 g brauner Zucker 1 Päckchen Vanillezucker

Salz

200 g Joghurt

2 Eier 3 El Rapsöl

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Pfannküchlein mit Bananen-Joghurt 1 Banane 200 g Natur-Joghurt 1 Tl Zucker 1 Ei 200 ml Milch 125 g Mehl 1 Tl Backpulver 1 El Zucker 1 Prise Salz

etwas Butter

1. Die Banane schälen und in einer Schüssel mit der Gabel zerkleinern. Joghurt hinzufügen, vermischen und einen Teelöffel Zucker darunter rühren. 2. Für die Pfannkuchen das Ei und die Milch in eine Schüssel geben. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen, zum Teig dazugeben und kräftig verrühren, bis sich Luftblasen bilden. Einen Esslöffel Zucker und eine Prise Salz unterrühren. 3. Den Ofen auf 50 Grad erwärmen. 4. Eine große Pfanne erhitzen und etwas Butter darin schmelzen. Mit einer kleinen Schöpfkelle etwas Teig in die heiße Pfanne geben und mehrere kleine Pfannkuchen gießen. So lange braten, bis sich Blasen auf der Oberseite bilden, dann wenden. Die Unterseite braten und die fertigen Pfannkuchen zum Warmhalten in den Ofen geben. Auf diese Art alle Pfannküchlein backen. Noch warm mit dem Bananen-Joghurt servieren.

si st er M AG

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Traumkammer

05 /1

Im Buch »Anni kocht für Kinder« auf Seite 14 zu finden!

2

29


Zucchini-Schiffchen 1. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Zucchini abspülen, die Enden abschneiden und längs halbieren. Mit einem Löffel so viel Fruchtfleisch herauslösen, dass kleine Zucchini-Schiffe entstehen. Das herausgelöste Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden. Die Tomatenstücke aus der Dose in eine kleine Schüssel löffeln, dabei nicht den ganzen Tomatensaft benutzen, da sonst die Sauce zu flüssig wird. Den Mais hinzufügen und mit Thymian, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Das Zucchini-Fruchtfleisch dazugeben und alles verrühren.

2 kleine Zucchini 1 Dose gestückelte Tomaten

(Abtropfgwicht 240 g)

1/2 Dose Mais (etwa 145 g)

1 Tl getrockneter Thymian 1 Tl Zucker

Salz & Pfeffer

2 El Rapsöl

25 g geriebener Käse

2. Die Zucchini-Schiffe mit Öl einpinseln und mit der Tomaten-Mais-Mischung befüllen. Die restliche Sauce in eine ofenfeste Auflaufform füllen und die Zucchini-Schiffe darauflegen. Die Schiffe mit dem geriebenen Käse bestreuen und für 45 bis 50 Minuten in den vorgeheizten Backofen geben.

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Im Buch »Anni kocht für auf Seite 46 zu finden!

st er M AG

30


Traumkammer

KinderÂŤ

05 /1 2

31


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Traumkammer

Putenschnitzel auf Tomatensauce 1 Zwiebel 2 Knoblauchzehen 5 El Olivenöl 2 El Zucker 1–2 El Balsamico-Essig 1 El Tomatenmark 2 Dosen gestückelte Tomaten

1. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. In einer großen Pfanne mit drei Esslöffeln Öl glasig dünsten. Mit dem Zucker bestreuen und karamellisieren lassen, mit Essig ablöschen. Das Tomatenmark und die gestückelten Tomaten hinzufügen, 10 Minuten köcheln lassen, anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Salz & Pfeffer

2. Die Putensteaks abwaschen und trokkentupfen. In kleine Stücke schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen. Das restliche Öl in einer Pfanne erhitzen und die Putenstücke darin goldbraun braten.

(je 400 g)

4 Putensteaks (à ca. 125 g)

1 Mozzarella (100 g

einige Blättchen Basilikum

Abtropf-gewicht)

3. Den Grill des Backofens anstellen. Die Tomatensauce in eine große Form oder in mehrere Förmchen geben, das Putenfleisch darauf verteilen. Den Mozzarella in Scheiben schneiden und auf das Fleisch legen. Salzen und pfeffern. Formen unter den Grill schieben, bis der Käse schmilzt. Mit gehacktem Basilikum dekorieren. 4. Dazu schmecken Reis oder Nudeln.

Im Buch »Anni kocht für Kinder« auf Seite 58 zu finden! 05 /1 2

33


Bild&Ton

Willette Mini Session

Musiktipp von Juli Rott Jules Kleines Freudenhaus L

Song: Daddy, Now That

si

von Fotografin Kelly

you‘re Gone

McWillette L

(Ain‘t No Love)

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von Lukas Graham

er M AG

34

Album: Lukas Graham


Traumkammer

Weihnachten – der Inbegriff unserer Kindheitsträume und Wünsche. Wir kennen alle das wohlige und gemütliche Gefühl, welches wir an diesen Tagen in uns tragen, verbunden mit genauen Vorstellungen vom perfekten Fest: leise rieselnder Schnee, der die Feiertage in eine weiße Wolke hüllt, Leckereien im Überfluss, leuchtende

Kinderaugen

vorm

geschmückten Baum und glücklich Beschenkte.

Texte & Fotos: 05 /1 35

2

Dunja Moralić ❤ wunderschön gemacht L


In gemütlichen Bastelstunden der ­Vorweihnachtszeit werkeln wir uns diese Dinge nach Lust und Laune zurecht, mit liebreizender Unterstützung der »Wendt und Kühn Holzfiguren«, die vor allem ihre Margeritenengel aus ihrer Weihnachtswerkstatt aussenden, um hier und dort mit Hand anzulegen. Diese Holzgeschöpfe rufen beim Anblick entzückte Kindheitserinnerungen hervor und keiner kann ihrem Charme widerstehen. Auf der Firmenwebseite wendtkuehn.de L kann man eindrucksvoll sehen, mit welchem Aufwand und großer Liebe zum Detail die Figuren nach

alter

Holzspielzeug-Handwerkskunst

1

entstehen (besonders ist die Flash-Animation »Wie die Blumenkinder zum Leben erwachen« auf der Seite zu empfehlen). Außerdem erfährt man hier alles Wissenswerte über die Elfpunkt- und Margeritenengel, sowie die Blumenkinder und ihre Freunde.

2

si st er M AG

1 – Papierservietten: House Doctor L | 2 – Kordel und Mini-Etikett: Casa Di Falcone L 36


Traumkammer

Schneegläser

Man braucht: Schraubglas ohne Etikett kleine Bäume (Modellbauladen) Heißklebepistole Schneekugelschnee Wasser & Glycerin

Bäume im trockenen Glas am Glasboden festkleben und Heißkleber gut auskühlen lassen. Schneekugelschnee einfüllen und mit Wasser auffüllen. Um ein Eintrüben zu verhinden, Glycerin hinzufügen. Deckel ganz fest zuschrauben. Wer mag, kann noch aus Papierserviet­ ten seiner Wahl ein Häubchen schneiden und mit Kordel festbinden.

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Zapfenbäume Man braucht: Zapfen Acryllack in Weiß kleine Perlen Sterne aus Silberpapier (Konfetti) Stecknadel

Zapfen mit Acryllack weiß besprühen, trocknen lassen. Perlen an die Zapfenspitzen kleben. Silbersterne mit Kleber an Stecknadel befestigen und in die Zapfenspitze stecken.

Papierbäume Man braucht: Geschenkpapier Nähfaden (Nähmaschine) Perlen

Aus Geschenkpapier drei gleiche Tannenbäume schneiden, übereinanderlegen und mit der Nähmaschine mittig zusammennähen. An der Spitze ein Stück Faden überstehen lassen, eine kleine Kugel durchfädeln und mit si

Kleber fixieren. Die Bäume können

st

als Klappkarten verschickt oder aus-

er M AG

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einandergeklappt aufgestellt werden.


Traumkammer

Aus den Lieblingspapieren werden die Wunschbäume genäht. Hier sind die Bäume in einer Holzbox (von Ikea) präsentiert, deren Rückwand mit Geschenkpapier beklebt ist. Das Sternenmargeritenengelchen passt perfekt zum Ensemble.

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d n a l n e ff a r Schla Das Traumhaus der Kindheit muss natürlich ganz aus Zucker sein. Dieses Exemplar ist ein »Fertighaus« aus dem Supermarkt. Die Einzelteile müssen nur mit Zuckerguss zusammengefügt und mit Accessoires verziert werden. Die Engelchen helfen kräftig mit: eines macht den si

Teig, das andere fertigt Lebkuchenherzen an.

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Traumkammer

d

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Mini-Etagere: Casa Di Falcone L


Traumkammer

Plätzchenbäume Man braucht: Mürbeteig verschieden große Sternausstecher Puderzucker

Im Süssigkeitenschlaraffenland sind auch die Bäume zum Vernaschen! Die Bäumchen stapelt man aus 5 verschieden grossen Sternplätzchen zusammen. Schön versetzt, dann gibt es den Tannenbaumeffekt. Der Puderzuckerschnee macht das Ganze perfekt.

Man braucht:

Zuckeräpfel

Äpfel weiße geschmolzene Schokolade Zuckerperlen kleine Äste

Bunte Zuckeräpfel, die sonst immer so verlockend auf dem Weihnachtsmarkt angeboten werden, stehen hier zu Hause zum Greifen parat. Die kleinen Äpfel werden entstielt und bekommen einen Ast-Stiel, dann werden sie zuerst in flüssige weisse Schokolade getaucht und, solan/1 43

2

bunten Zuckerkügelchen gewälzt.

05

ge die Schokolade noch warm ist, in


New York aus der Hundeperspektive

Wuff bilder & texte Rebecca Baust (A Daily Muse) L übersetzung Sarah Müller

si

Hallo, mein Name ist Sam Wiggins.

packten unser Hab und Gut in einen

Manche denken, ich sei ein Kuschel-

Umzugswagen und ich saß mit auf

tier, aber ich versichere euch, ich bin

dem Vordersitz. Mama nahm meine

echt. Zusammen mit meinen verrück-

Schmu­sedecke mit, damit ich mich

ten Eltern wohne ich in New York City.

auch ja wohl und sicher fühlte. Dabei

Die Stadt ist ein großartiger, furcht-

fühle ich mich immer sicher, solange

einflößender und übelriechender Ort,

ich bei Mama und Papa bin. Sie sind

aber so optimistisch habe ich nicht

meine Familie.

immer von New York gesprochen.

Ich sollte wohl erwähnen, dass ich

Wir sind hierher gezogen, als ich 6

für ganze 16 Stunden in diesem Um-

Monate alt war. Damals war ich noch

zugswagen festsaß. Natürlich hatte

ein Welpe und nicht stubenrein. Mei-

ich meine Gassipausen – ganze vier

ne Eltern dachten, es sei eine geni-

Stück in vier verschiedenen Bundes-

ale Idee, unser Haus mit Garten in

staaten auf dem Weg nach NYC, das

Tennessee gegen ein Apartment in

ist doch was, oder? Ich habe aber

Manhattan von der Größe unseres

auch einmal in den Truck gepinkelt.

alten Schlafzimmers einzutauschen.

Ich habe New York City sofort an sei-

Sogar das Auto haben sie verkauft!

nem eigenartigen Geruch erkannt.

Ich hatte da so meine Zweifel. Wir

Der Geruch ist für Menschen nur

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Traumkammer

schwer zu beschreiben, aber im Gros-

ganz, so kann ich rein- und rausge-

sen und Ganzen riecht es nach Müll

hen wie ich mag, sogar wenn die Tür

und Urin. Köstlich!

zu ist. Papa spricht immer von Privat-

Ich war von der Größe unseres neu-

sphäre, aber ich bin viel zu sehr mit

en Apartments leicht schockiert und ich konnte es meinen Eltern anse-

dem Anbellen von Tauben beschäftigt, als dass ich mir darüber den Kopf

hen, dass sie sich auch nicht son-

zerbrechen könnte. Ich sehe es mitt-

derlich wohl fühlten. Mama hat viel

lerweile als meine Pflicht an, unser

Zeit mit Abschreiten, Umherschie-

winziges Apartment zu bewachen,

ben, Einpacken und Auspacken ver-

und Tauben sind nun mal auf meiner

bracht. Ich dachte schon, sie würde

Fensterbank nicht willkommen. Da-

nie fertig werden! Ich bin recht klein

für werden sie bezahlen, aber erst

und brauche deshalb nicht viel Platz.

nach meinem Nickerchen.

Außerdem bedeutet der Platzmangel

Straßenlärm kann zwar furchterre-

natürlich auch, dass jetzt viel mehr gekuschelt wird. Ich habe es sogar geschafft, dass meine Eltern ihr Bett mit mir teilen. Die Badezimmertür schließt nicht

gend sein, aber ich bin mittlerweile schon einiges gewöhnt. Ich weiß zum Beispiel, dass Frauen diese KlickKlack-Schuhe tragen und dass das was mit Mode zu tun hat. Ich persön05 /1 2

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lich mag diese Klick-Klack-Schuhe nicht, aber ich vertraue darauf, dass sie ungefährlich sind, da meine Mama gelegentlich auch solche trägt. Manchmal bebt die Erde von innen heraus und dann bleibe ich stocksteif stehen. Mama sagt zwar immer, das sei bloß die U-Bahn, aber ich glaube ihr nicht. Ich weigere mich, über die Gitterroste auf dem Fußweg zu laufen. New Yorker laufen immer so, als seien sie ständig spät dran und ich habe gelernt, mein Geschäft am Bordstein zu erledigen. Mamas Geschäft ist es dann, mein Geschäft aufzuheben, sonst gibt‘s Ärger. Manchmal hat sie allerdings keine Tüten mehr, um mein Geschäft zu beseitigen und dann machen wir den hat-keiner-gesehen-Trick. Am liebsten verrichte ich mein Geschäft in unserem Garten, in dem meine Eltern mit mir jeden Tag Gassi gehen. Die Menschen nennen ihn den Central Park und ich habe da auch meine Lieblingsplätze. Ich liebe es, auf unserer Bank zu sitzen und die Menschen zu beschnupsi st er M AG

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Traumkammer

Meine 3 Lieblingsplätze Sammy

Shake S

auf der

hack

/1 47

2

Leckerlis.

05

Upper W est Side bie tet Bän ke zum »H undepa rken« (z wei Hak en für mei ne Lein e). Außerd em gibt es Poochin i auf s ‘ l h e i Leckerl Bei K is. est W r e p der Up m i s e t b Side gi es h c s i r f mer rlis Wagwear e k c e L , Wasser ul­ auf dem Union a r K e l und vie Square ist ein klein. einheite ner Laden mit stylischen Leinen und Halsbändern. Beim Shoppen bekommt man ein paar


si

st

er

M

AG

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Traumkammer

pern, die an uns vorbeigehen. Mama

mich aber trotzdem in ihnen. Im Win-

dagegen will immer nur laufen, lau-

ter sitzt Mama immer griesgrämig

fen, laufen.

und bis oben hin zugedeckt auf der

Der Central Park verändert sich stän-

Couch. Das nutze ich dann aus und be-

dig und die Jahreszeiten riechen alle unterschiedlich. Sobald meine Augen rot und geschwollen sind und der Park voll von Joggern und Kirschblüten ist, weiß ich, dass es Frühling ist. Der Sommer ist die schlimmste Jahres-

schlagnahme ihren Schoß. Ungefähr zur gleichen Zeit suchen wir unseren doofen Weihnachtsbaum aus und der Park ist vollkommen mit Schnee bedeckt. Ich liebe Schnee fast genauso sehr, wie ich meine Eltern liebe. Aber

zeit, denn trotz des geschorenen Fells

behaltet das bitte für euch.

trage ich ja immer einen flauschigen

Ich habe hier schon viele Freunde ge-

Pulli. Im Herbst sind New Yorker et-

funden, die immer alle zu meiner Ge-

was verrückt, das heißt, ich kann dann

burtstagsfeier kommen. Sie bellen

ungestört und in aller Ruhe Eicheln

mit einem New Yorker Akzent und ich

fressen. Mama schimpft immer über

manchmal auch. Am glücklichsten bin

die Blätter, da sie wie Kletten an mei-

ich, wenn ich bei meiner Familie bin.

nem Fell hängen bleiben. Ich wälze

Wir gehören einfach zusammen. 05 /1 2

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Bild & Ton

Bild&Ton

Christmas at Harrods

von Fotograf Sam Hart L

via Flickr L

Musiktipp von Lindsey Haskell whatyousowblog.tumblr.com L

Song: Theme From

Blinking Lights

von Eels Album: Blinking Lights &

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Other Revelations


Traumkammer

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te xt & illustration Thea Neubau

er L

Die Kolumne

Native!

Der Fokus auf Kommunikation ist so allumfassend, dass auch die Digital Native diesmal lange nach ei­ nem konkreten Problem oder Thema suchte, wor­ über sie sich auslassen könnte. Und dann merkte sie, dass sie das größte Problem die ganze Zeit ange­ starrt hatte: das Kommunikationswirrwarr als solches. Drew Barrymore bricht in dem Chick-FlickFilm »Er steht einfach nicht auf dich« in einer Szene in eine kurze Tirade über das moderne Kommunikationswirrwarr aus: »Dieser Typ hat mir auf dem Anrufbeantworter auf Arbeit eine Nachricht hinterlassen, also hab ich ihn zu Hause angerufen, er mir daraufhin auf den Blackberry gemailt. Ich schrieb ihm also eine SMS auf sein Handy und er schrieb mir eine private eMail und die ganze Sache ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Ich vermisse die Zeiten, als man nur eine Telefonnummer und einen Anrufbeantworter mit einer Kassette hatte. Entweder hatte der Typ angerufen oder nicht. Heute muss ich ständig sieben verschiedene Technologien checken, nur um von allen zurückgewiesen zu werden. Es ist nervenaufreibend!«* Kürzlich schaute ich mir den Film aus dem Jahr 2009 an und musste schmunzeln. Die Kommunikationsformen haben sich weiterentwickelt, aber genau wie bei Mary im Film gibt es mittlerweile in meinem Leben ca. 10 si st

* aus: »Er steht einfach nicht auf dich«, 2009

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Schreibzimmer

Kanäle, über die man mich erreichen

eine Freundin den Link eines neuen Schmuckvideos, ich erwähne sie dakann. raufhin auf Pinterest im Kommentar In der Vergangenheit waren die Ka-­ eines Pins, um ihr die tolle Kette für näle noch lokal voneinander getrennt. xx € zu zeigen. Sie schreibt mir über Die Post im Briefkasten, das Telefon WhatsApp, dass sie diese gerade im im Flur und möglicherweise ein FaxGeschäft sieht und nach einem langerät im Büro. Im digitalen Zeitalter gen Telefonat schickt sie mir schließwird selbst das iPhone zur unüber­ lich per eMail ein Bild. Das Paradoxe: sichtlichen Kommunikationszentra­ all dies hätte auch auf nur einer Plattle, denn ich muss mindestens 5 Apps form verbleiben können. Der Grund öffnen, um alle Eingänge zu prüfen: für die Fragmentierung der InformaeMail, F ­acebook-Nachricht, iMes- tionen erschließt sich mir nicht. Vielsenger bzw. SMS oder hat der jeweils leicht liegt es daran, dass wir nicht andere vielleicht doch über Whats- alle privaten Informationen einer App geschrieben? Ganz zu Beginn ei- Plattform anvertrauen wollen. Vielner Freundschaft läuft die Kommuni- leicht mögen wir aber auch einfach kation meist nur an einer Stelle ab. das Gefühl der verschiedenen User Es gibt Facebook-Freunde, die auf Interfaces und haben das innere Bedie nächste Stufe gehoben werden, dürfnis, für jeden Zweck einen neuen wenn man sich nicht mehr nur über Service nutzen zu müssen. Für mich die Plattform kennt und die »private« scheint zu gelten: je enger ich mit jeeMail-Adresse preisgibt. Noch weiter mandem befreundet bin, desto mehr geht das Vertrauen, wenn Telefon- Verbindungen haben wir in sozialen nummern ausgetauscht werden und Netzwerken. Die Doppelung meiner man plötzlich kleine Unterhal­tungen Kontakte auf Facebook, Xing und Linüber WhatsApp führt. Dabei wer- kedIn ist atemberaubend. Zu guter den Konversationen zum Teil naht- Letzt liegt die Vermutung nahe, dass los weitergeführt: auf Facebook teilt jeder Nutzer einfach pragmatisch den 05 /1 2

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Service wählt, dessen Fenster/App gerade geöffnet ist. Daher will man auch überall mit jedem verbunden sein. Der Mensch ist bequem, auch in der Kommunikation.

si st er

In Hinsicht auf Zeitdimensionen und Echtzeitkommunikation ist die neue Entwicklung ebenfalls recht interessant. Alle Kanäle scheinen hier andere Zeitachsen und Prioritäten der Nachricht zu definieren. Eine eMail ist heute vergleichbar mit dem klassischen Brief – sie hat sich jedoch erst durch die Durchdringung mit Instant Messaging Services und twitterähnlichen Angeboten dazu entwickelt. Eine eMail kann liegengelassen werden. Sie verliert weniger schnell an Aktualität und der Absender erwartet im häufigsten Falle keine Echtzeitreaktion. Jedoch ist die Reaktion des Empfängers in der fernen Zukunft erwünscht. Anders Twitter. Hier weiß der Absender, dass Leser nur zu eingeschränkten und zufällig gewählten Zeitpunkten den Zeitstrahl lesen. Man schickt eine unadressierte Nachricht in ein Schwarzes Loch und hofft, dass ein paar Leute zur gewählten Zeit Twitter konsultieren. Was in der Vergangenheit lediglich die SMS

M AG

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konnte, wird heute auch durch iMessage und WhatsApp-Nachricht abgedeckt: Echtzeitkommunikation im Sinne eines Chats. Jedoch muss der Kommunikationspartner nicht online sein, die Nachricht kann jederzeit abgerufen werden. Diese Nachrichten­ dienste können daher extrem schnell oder auch ganz langsam in der eigenen Wahrnehmung wirken. Im Gegensatz zur SMS, die den Absender – je nach Mobilfunkanbieter – einen mehr oder weniger schmerzhaften Geldbetrag kostet, ist die Hemmschwelle für ein kurzes Hallo über diese Dienste daher viel geringer. Ich habe gemerkt, dass ich sehr viel häufiger einer Freundin/einem Freund einen kurzen Gruß schicke. Es macht meinen Tag ein wenig belebter und ich weiß besser über das Leben meiner Bekannten Bescheid. Die Infos sind belanglos – das ist mir ganz klar. Jedoch wurden auch in früheren Zeiten auf Postkarten keine lebenswichtigen Informationen geteilt (siehe Victorias Artikel über die Postkarten ihrer Urgroßmutter auf Seite 112 w). Trotz aller positiven Merkmale und der höheren Vernetzung mit selbst weit entfernten Bekannten und Freun-


Schreibzimmer

den, treibt mich das moderne Kom­ munikationswirrwarr häufig in den Wahnsinn. Die Möglichkeit der Echtzeitkommunikation hat dazu geführt, dass ich manchmal auf dem Weg zu einem Treffen die Nachricht erhalte, dass der andere »doch nicht kann. Sorry!« Früher hätte ein unbeantworteter Anruf auf dem Festnetztelefon bedeutet, dass ich wohl schon auf dem Weg zum Treffpunkt sei. Heute ist es kein Problem, mir 10 Minuten vorher Bescheid zu geben. Dies löst bei mir regelmäßig Panikanfälle aus, wenn ich wieder das Ladegerät zu Hause vergessen habe, mein Handy bereits auf »10% Batterie« läuft und ich 20 Minuten vorher vor dem Lokal warte. Das Wissen, dass kurz vorher eine Änderung der Planung eintreten kann, macht mich verrückt. Ein großes Phänomen ist auch die Serien­ annahme von Event-Einladungen (kein Fachbegriff, lediglich ein Neologismus aus meiner Feder). Facebook macht es jedem sehr einfach, Events & Veranstaltungen zu posten. Allein die Möglichkeit »Vielleicht« anzuklicken, ist für jeden Menschen verführerisch: Ich muss mich noch nicht festlegen, habe mir aber die Möglich-

keit einer zukünftigen Einladung nicht verbaut. Der Gastgeber hat das Nachsehen, ob er die »Vielleicht«-Annahmen in die Planung von Getränken, Essen und Sitzplätzen einbezieht oder nicht. Und wie häufig kommt es dann auch vor, dass zu Beginn der Feierlichkeiten – sagen wir um 19.00 Uhr – 10 Nachrichten (Facebook, SMS & WhatsApp) eintrudeln, dass derjenige doch nicht kommt, weil ganz vergessen wurde, dass doch die Uroma zu Besuch ist. Eine Absage ist keinesfalls verwerflich. Ich denke, wir sollten den Anstand besitzen, den hart arbeitenden Organisatoren schon vorher Bescheid zu geben. Denn auch ich habe schon so gehandelt und es bedarf einer eigenen Party und drei gebackener Kuchen, die am Ende des Abends unangetastet blieben, dass die Erkenntnis langsam sackt: Auch Echtzeitkommunikation entbindet uns nicht von der Verantwortung, im Voraus Entscheidungen zu fällen und zu diesen Zusagen zu stehen. Denkt daran bei der nächsten Weihnachtsparty, die ihr 10 Minuten vor Beginn absagen wollt. Der Gastgeber freut sich auch über ein kurzes Hallo. Ihr müsst nicht 5 Stunden bleiben! n 05 /1 2

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Mit freundlicher Unterstützung von unseren Partnern:

si st er M AG

58

Endgeräte & Use-Cases

Räumlichkeiten & Möbel

Vodafone L

Fashion For Home L


Fotos: Cristopher Santos L

Makeup & Hair: Lily Beckett L

Styling: sisterMAG

Location: Fashion For Home Showroom Berlin L 05 /1 2

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Longchair Derby Creme L

si st er M AG

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anzurufen, Samsung Galaxy S III Mini u

Vodafone Red u 05 /1 61

2

Endlich Zeit, die beste Freundin die ich das letzte Mal zur Sommerparty gesehen habe. Eingekuschelt in eine war­ me Decke und ohne Zeitdruck dauert das ­Gespräch drei Stunden und wir tauschen all die kleinen Alltags­infos aus – denn das macht eine Freundschaft erst aus. Der Advent ist genau die rich­ tige Zeit für ein solch langes Gespräch und ein besseres Geschenk als jede Duftkerze!


Vodafone LTE u

Samsung Galaxy Note 10.1 LTE u

Mayfair Beige L

si st er M AG

Herstellerangaben ab Seite 72 u 62


Lesen,

05 /1 63

2

Inspirationen für Geschenke und Selbermach-Ideen in Magazinen finden, ist eine wunderbare Beschäf­ tigung für Adventsnachmittage. Seit Neuestem muss ich dafür noch nicht mal mein Sofa verlassen, sondern kann im virtuellen Zeitungskiosk stöbern, schnell auf mein Tablet downloaden und sofort anschauen. Neben sisterMAG (natürlich!) sind ­meine Favoriten das digitale Angebot von ‚Interview Magazine’, ‚Kinfolk’ und ‚Artig und Fein’.


Maryland Dresser L

si st er M AG

Herstellerangaben ab Seite 72 u 64


Vodafone SwitchMyPhone u Samsung Galaxy Note II LTE u

Gerade hat

Nachricht,

Robert im Café Einstein eingecheckt und ich erhalte eine

dass er sich in der Nähe

befindet. Er wird sich über einen Über­ raschungsbesuch bestimmt freuen! Eine kurze Nachricht erhält er trotzdem noch vorher und er antwortet in Echtzeit, ich 05 /1 65

2

solle mich beeilen!


Einen Häkelschal von Marc Jacobs für über 1600$ kann ich mir dieses Jahr nicht leisten, aber zum Glück hat die DIY-Expertin – Thea & Tonis Mutter – im Schachen­ mayr-Buch eine ­wunderbare Anleitung gefunden. Das ­eigens für mich gedrehte Video schaue ich nun auf dem Tablet in Dauerschleife, um die Reihenfolge von Luft­ maschen, festen Maschen und Stäbchen hinzube­ kommen!

Ecksofa Harris L si st er M AG

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Vodafone Red DataSIM u Samsung Galaxy Tab 10.1 u

Video schauen

05 /1 2

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2 - Sitzer Hudson in Beige L

si st er M AG

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Vodafone Cloud u Samsung Galaxy S III LTE u

Ausgerüstet mit Häkelnadeln und der passenden Musik aus dem sisterMAG immer

lausche

auf dem Telefon dabei, häkel ich los. Ich

weihnachtlichen Klängen und dabei riecht es im ganzen Haus nach Vanillekipferln und Räucher­ /1 69

2

Häkelschal passt perfekt zum Hauskleid in Sanduhr-Optik.

05

kerzchen. Die Kombi Dunkel­blau und Gold für meinen eigenen


Ecksofa Hudson II L

si st er M AG

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Meine Adventsdeko

fotografiere

ich begeistert mit der auf An­

droid basierenden Digitalkamera,

mit der ich das Bild gleich bearbei­ ten kann und sofort auf Instagram hochlade. Vielleicht gibt’s dieses

Jahr ja selbstgemachte e-Cards aus

Samsung Galaxy Cam u

dem Hause Kau, denn mit Postkarten /1

71

2

schäftigt (meinen­­Artikel dazu auf Seite 112).

Vodafone Red DataSIM u

05

hab ich mich in diesen Tagen besonders be­


Mรถbel

HerstellerANGABEN

si st er M AG

72


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Experten interview

mit Nadja Pupillo – verantwortlich für die Kunden-Experience an den Vodafone Touchpoints

Was liegt heute auf Ihrem Schreibtisch?

Mein Schreibtisch ist ziemlich aufgeräumt: nur Smartphone, meinen Laptop und ein Tablet. Da ich viel unterwegs bin, sehe ich meinen Schreib­ tisch eher virtuell - und habe ihn über die Geräte immer mit dabei - auch ohne viel Papier.

Welchen Dienst auf Ihrem Handy nutzen Sie am häufigsten (Telefonie, Internet, Messenger etc.)? Was ist Ihre Lieblings-App?

Häufig sind es die kleinen Helfer, die einem das ­Leben erleichtern: Kalender, Navi, Reise-Dokumente habe ich auf meinem Smartphone immer dabei – darauf möchte ich nicht mehr verzichten. Und natürlich telefoniere ich viel, sei es geschäftlich oder um mit Freunden und Familien zu sprechen. Meine Lieblings-App? Für den schnellen Kontakt zwischendurch nutze ich Joyn, den neuen Messenger von Vodafone und meine Musik habe ich in der ­Vodafone Cloud. Von Hause aus probieren wir natürlich immer gern die neusten Apps für Smartphone und Tablet aus. Besonders häufig nutze ich meine Alltagshelferlein Facebook, Barcoo, Shazam und ShopStyle.

Was ist der beste Tarif für eine a) Hausfrau und b) berufstätige Frau? Worauf sollte man beim Aussuchen des Tarifs achten?

Diese Frage ist so pauschal gar nicht so einfach zu beantworten, denn es kommt schließlich immer auf die persönlichen Bedürfnisse jedes Einzelnen an. Eine Hausfrau mit Kindern kann durchaus genauso viel oder sogar mehr zu managen und zu koordinieren haben wie eine berufstätige Frau.


Schreibzimmer

Nadja Pupillo

Was wird die nächste große Produktinnovation nach dem Tablet?

Es wird natürlich immer wieder Produktneuheiten geben, wie z.B. die Samsung Galaxy Camera (siehe Gewinnspiel nächste Seite). Tablets werden leich­ ter, schneller, größer und kleiner. Ein neuer Begriff, den wir zukünftig in diesem Zusammenhang wohl häufiger hören werden, ist Phablet. Dies sind Geräte, die größer als ein normales Smartphone sind, aber kleiner als ein Tablet bzw. Mini-Tablet. Zudem geht es vor allem um die Einsatzgebiete der Produkte, wie z.B. Synchronisation und Verknüpfung verschiedener Geräte oder das bargeldlose Zahlen. Wer weiß, ob wir in ein paar Jahren überhaupt noch auf ein Portemonnaie angewiesen sind, wenn wir doch ein Smartphone haben. Aber füe neue Geräte und Anwendungen braucht es auch immer wieder neue Technologien, die die Produkte für Kunden erst wirklich erlebbar machen - wie zum Beispiel LTE, das bald flächendeckend in Deutschland für schnelles, mobiles Breitband auf Tablet und Smartphone sorgen wird. 05 /1 81

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Phablets (z.B. Samsung Galaxy Note II LTE) – verbinden die Vorteile von SmartPHones und Tablets.

Die neuen Red Pakete sind ‚Alles drin’-Pakete und inkludieren neben Sprach-, SMS- und Surf-Inklusiv-Leistungen interessante Service-Komponen­ ten, die wir ja auf den vorhergegangenen Seiten angerissen haben. Für eine grobe Orientierung kann man sagen, dass unser Red S eher ein Smartphone-Einsteigertarif ist während Red M und L für Normal- bis Vielnutzer geeignet sind. Und wem das alles noch nicht ausreicht – dem bieten wir zusätzlich Red Premium an.


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11

1. smart.dock – Docking Station für das

iPhone 5 mit dem Lightning Connector, heldenart via Etsy, €22.22

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2. iPhone-Hülle Kubismus aus Wollfilz & Leder, von FERUTOBags via Etsy, $35.00 3. Sensu™ Pinsel und Druckstift für iPad, iPhone & Tablets, via Amazon, $39.99 4. Backup-Batterie fürs iPhone, J.Crew, $39.50 5. iPad-Cover aus Holzlamellen, von MINIOT in

Holland gefertigt zum Selbstkonfigurieren, ab €89.00

5

5

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Schreibzimmer

e n n i w Ge

m a C y x a l a G g n u s die Sam G A M r e t s i s & e n o mit Vodaf Um die Samsung Galaxy Cam zu gewinnen, teilt uns einfach per Twitter L, Facebook L oder eMail L mit, auf welchem Event ihr im nächsten Jahr mit der ­Kamera fotografieren würdet. Der/die Gewinner/in wird im nächsten Jahr ein sisterMAG Feature mit der neuen Kamera mitproduzieren. Teilnahmeschluss: 31. Januar 2013.

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2

Veranstalter dieses Gewinnspiels ist sisterMAG, Theresa Neubauer, Korsörer Str. 7, 10437 Berlin. Die Teilnahme erfolgt per eMail, Facebook oder Twitter und ist unabhängig von dem Erwerb von Waren oder Dienstleistungen. Mit der Teilnahme an dem Gewinnspiel werden diese Teilnahmebedingungen akzeptiert. Zur Teilnahme berechtigt sind Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Eine Gewinnausschüttung bzw. -übertragung an nicht teilnahmeberechtigte Personen bzw. Dritte sowie Barauszahlung, Auszahlung in Sachwerten oder Tausch der Gewinne ist nicht möglich. Mitarbeiter von sisterMAG sowie deren Verwandte ersten Grades, sind von der Teilnahme an dem Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Auslosung findet unter allen Teilnehmern statt. Der Gewinner eines Preises wird zeitnah nach Ende des Gewinnspiels per eMail, Facebook oder Twitter benachrichtigt. Der Gewinner hat den Erhalt der Gewinnbenachrichtigung innerhalb von 48 Stunden zu bestätigen und die benötigten Angaben zu machen. Andernfalls ist sisterMAG berechtigt, einen neuen Gewinner auszulosen. Mit der Annahme des Preises willigt der Gewinner ein, dass sein Name ggf. von sisterMAG zu Werbezwecken ohne Vergütung verwendet werden dürfen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Twitter ist seit den Anfängen von sisterMAG einer unserer wichtigsten Kommunikations-, Informa­ tions- und Marketingkanäle. Am Anfang hatten wir natürlich keine Ahnung, wie Twitter funktioniert und es gab auch nur wenige praktische Anleitungen, die schnell und einfach das Wichtigste vermittelten. Einen solchen Guide wollen wir Euch heute an die Hand geben. Dafür hat »Neu-Twitterin« Jeanny vom wunderbaren Blog »Zucker, Zimt und Liebe« L ihre Fragen frei sprudeln lassen.

Fragen: Jeanny Horstmann | @zuckerzimtliebe L Antworten: Antonia Neubauer | @sister_mag L

Was ist Twitter?

si st er M AG

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von telen ite re rb Ve m zu rm tfo at Pl ne ei t is Twitter 140 al im ax m e di , en ht ric ch na rz Ku en grammartig ert dabei wie ni tio nk fu Es n. rfe dü in se ng la n he ic Ze Nachricht ne ei ch si ss da so , m te ys lls ba ee hn Sc ein wohl der ob , nn ka n ite re rb ve h ac nf ne io ill m ) t« (»Twee ndert Hu ge ni we r nu st lb se r be ei hr sc en Nachricht andere Twit­ Anhänger (»Follower«) hat. Da man ügen kann, uf nz hi k er zw et N n ne ge ei em in se zu r tere dem alle i be k, er zw et N s le zia so n ei ch au er ist Twitt nd. öffentlichen Nachrichten einsehbar si


Schreibzimmer

Was kann Twitter, ? n n ka t h ic n k oo b ce a F s a w

hrichten ac -N er itt Tw r le al t ei hk lic nt fe Öf r de Aufgrund heren hö h lic ut de n ne ei ht ic hr ac -N er itt Tw kann eine book erzielen. ce Fa f au en ht ic hr ac N s al kt fe Ef en al vir instellungen -E cy iva Pr n ne de ie ch rs ve r de nd ru Aufg e Nachdi h, lic ög m r eh m t ch ni ok bo ce Fa f ist es au Perle al w. bz en eh us nz ei en on rs Pe n le al richten von itter uneingeTw f au t is s Da n. be ei hr sc zu an n ne so ntaktieren. ko n de je nn ka r de Je h. lic ög m kt än schr

Auf welchem Kanal poste ich was? Gute Frage! In der Zwischenzeit gibt es so viele Social-Media-Kanäle, dass man sich eine Strategie überlegen sollte. Selbst bekannte Firmen haben Probleme, die Social Media Klaviatur richtig zu spielen und geben viel Geld für Social Media Beratung aus.

05

Twitter kann als Kanal gelten, auf dem alles zusammenläuft, währenddessen Facebook für wirklich wichtige Nachrichten genutzt werden sollte (so handhaben wir das bei sisterMAG). Zum Aufbau eines interessanten Twitter-Profils gehört auch das Poste n toller Beiträge & Quellen zum Feld des eigenen Ex pertenwissens. Auch alle anderen Social-Media-Ak tivitäten, z.B. Instagram, Loopcam etc. können hier geteilt werden, ohne dass sich die Follower »zugespammt« fühlen. 5

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Was macht man auf Twitter?

Liken? Sharen? Staunen? Empfehlen?

Definitiv staunen und lesen, viel sharen (heiß t hier retweeten), manchmal liken und immer tweeten & antworten!

? t h ic r h c a N e in e h ic Wie schreibe

bsite, e (W ts n e li C rte it Tw n le e r vi Indem ich über einen de einte si b e W r e in e in n e d r e d o etc.) Smartphone, Tablet-Apps ch a N e in e ) e ch ä fl lt a ch -S « Teilen gebauten Share-Button (» icke. richt eingebe und sie versch

? n o s r e P e in e h ic Wie erwähne

eeten, nur Tw n e ch fa in e im e b ie w Gleiches Vorgehen a- @sister_mag Hiermit er­ N m re ih it m n e n o rs e P re dass ich eine oder mehre wähne ich euch und ih i: e b a r d n e h e rg Vo . e k in rl ve le d n a H erhaltet eine Nachrich men, dem sog. Twittert n. @Twitter-Name(n) einfüge

Wie schreibe ich eine Direktnachricht? Entweder ich klicke in einer der Twitter Apps auf Direktnachricht oder ich schreibe in einer normalen Twitter Nachricht ein »d @Twittername« an den Anfang. Eine solche Nachricht kann nur von der adressierten Person gelesen werden.

si

y d @zuckerzimtliebe Jeann schreiben wir immer geheime Nachrichten!

st er M AG

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Schreibzimmer

Wie leite ich eine Nachricht an meine Leser weiter (retweeten)?

Hier gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen. Bin ich auf der Twitter-Website eingeloggt und sehe einen interessanten Tweet in meinem Feed, kann ich einfach »Retweeten« klicken, es wird dann einfach ein »RT« davor gestellt und an meine Follower geschickt. Nutze ich eine der vielen praktischen Twitter-Apps (siehe unten), kann ich den Retweet sogar bearbeiten: kürzen, hinzufügen, kommentieren, an bestimmte Personen adressieren.

Warum favorisiere ich einen Tweet?

Ich favorisiere, indem ich einfach den »Favor isieren«-Knopf unterhalb eines Tweets klicke (ein Stern-Symbo l). Favorisiere ich einen Tweet, wird er meiner Sammlung an »Fav oriten« in meinem persönlichen Konto hinzugefügt und kann dadu rch später schnell wiedergefunden werden. Zudem bekommt der Tweet-Autor eine Mitte ilung, dass sein Tweet favorisiert wurde. In gewisser Weise ist das Vorgehen also mit dem »Liken« auf Facebook zu vergleichen.

? en em h T er d o en ch s en M h ic e lg Wie fo

B. klicke ich einen (z. he ge l ofi Pr ihr f au ich em ind , ich ge Nutzern fol e. Der ck kli « en olg »F f au rt do d un t) ee Tw em ein Twitternamen/-foto in nn automada f op Kn r de ss da r nu h, isc nt ide ist n lge Vorgang fürs Entfo tisch »Entfolgen« anzeigt. Thema können gem se die zu ts ee Tw e all . d.h a, em Th ein d an Bündelt jem . Möchan a) em Th (# g ta sh Ha en ein er t leg , en rd sucht und angezeigt we bekommen, igt ze ge an a em Th n te m m sti be em ein zu te ich alle Tweets es sogar mögist u.) (s. s pp -A er itt Tw In a. m he #T ch na h suche ich einfac e ich an, indem ich leg g ta sh Ha n Ei . rn he eic sp zu aft rh ue da lich, Suchen »Ort«, en ht ec n ine ke t gib es – e eib hr sc e ut Ra die r einfach das Wort hinte wo ich diese anlegen kann ;).


Wie behält man den Überblick? Die einfachste Maßnahme ist die Einrichtung von eMail-Benachrichtigungen. Wir lassen uns für jeden neuen Follower und jede Erwähnung eine eMail zuschicken. Das können zwar teilweise sehr viele sein, aber dadurch ist gesichert, dass man nichts verpasst. Ich gehe diese eMails regelmäßig durch und antworte direkt auf die eingegangenen Nachrichten. Außerdem sind Social Media Dashboard Applikationen wie TweetDeck L oder Hootsuite L beim Management von Twitter hilfreich. Sie ermöglichen es zum Beispiel, mehrere Twitter-Profile auf einmal zu monitoren, Suchen nach Themen über #Thema dauerhaft einzurichten und sie machen das Retweeten deutlich einfacher.


Schreibzimmer

Wie nutze ich Twitter am Computer?

Welche App auf dem Smartphone?

Für Desktop und Tablet finde ich Tweetdeck (hat eine eigene Desktop-Applikation) und Hootsuite sehr praktisch. Auch Twitter hat für Mac eine Applikation, d.h. ein kleines Widget-Programm.

Es gibt eine große Menge an Twitter-Apps und Tools. Auf dem Smartphone funktioniert die Twitter-eigene App richtig gut. Hier noch einige andere unserer Twitter-App-Favoriten:

•Ist Flipboard ein gutes Instrument? Flipboard L ist als Social-Network Aggregationsservice sehr praktisch, da man sich alle seine Twitter-, Facebook-Nachrichten etc. als eine Art Magazin auf Smartphones und Tablets (iOS und Android) anzeigen lassen kann. Jedoch bieten sie keine Lösung für PC / Mac und andere Betriebssysteme.

Tweetdeck ist nicht nur Tonis Lieblingstool für den Desktop, sondern auch für iOS (iPhone & iPad) & Android L Hootsuite ist das Twitter-Tool der Wahl von Thea, gibt‘s auch für iOS (iPhone & iPad) & Android L Tweetbot mit besonders gelobtem User-Interface und vielen versteckten Funktionen beim Swipen & Tappen etc.für iOS (iPhone)

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Für Twitter finden wir auch Paper.li L sehr praktisch. Paper.li stellt täglich oder wöchentlich, je nach Einstellung, aus deinen Tweets sowie denen deiner Follower einen persönlichen Newsletter zusammen. Ein Tweet promotet diese Zusammenfassung dann wieder an die eigenen Follower.

Offizielle TwitterApplikation für iOS (iPhone & iPad) & Android L

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Was sind #ff? Wer schon einmal an einem Freitag bei Twitter hereingeschaut hat, dem werden die #ff-Tweets aufgefallen sein. #ff steht dabei für #followfriday und ist durch den Hashtag auch eine Themenzusammenfassung. Nutzt man #ff mit einem oder mehreren @Twitternamen, dann empfiehlt man diese Nutzer seinen Followern zum Folgen.

? s e i t r a p r tte i w T Was sind

on v n e ff e tr n e m m a s u irtuelles Z v in e t is ty r a p r te it Eine Tw er in e u z a m e h T n te m bestim m e in e u z d ir w ie S . n Twitterer ranstale V r e d t g le r fü a D anstaltet. r e v it e Z n te g le e tg fes t vorab h ic tl n e ff ö r e v d n u t htag fes s a H n e in e ty r a P r e ter d ährend W . te is l ­ n e g a r F e und ein t k n u p it e Z n e u a n e den g nten a v le e r ie d r e lt ta s n der Vera t te s o p ty r a p r te it der Tw eet w T m e in e it m n te r er antwo m h e n il e T ie d d n u Fragen he n il e T n e r e d n a ie shtag. D a H n te g le e tg s fe und dem rab eine o v . .B z ie s m e d in tworten, n A e s ie d n e h e s r me ibt sich g r e o s d n u n e b a h ngelegt a e it u ts o o H f u a e h Suc arties p r te it w T r fü le ie p sion. Beis s u k is D e ig lt ä lf ie v eine oder t a n o M im g ta s m en 1. Sa d je L h c n u r b g lo b sind # chen ts u e d im a d r a ic R Clara & n o v s e ti r a P L t s g die #blo Raum.

si st er M AG

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Schreibzimmer

Was kommt nach Twitter und was soll ich zum Mittag essen? ;) Nach Twitter hat sich noch nichts Großes herauskristallisiert. Es gibt ein spannendes Projekt namens »app.net«, welches $500.000 zur Finanzierung aus der Internet-Community eingesammelt hat. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei Twitter, aber es ist kostenpflichtig. Was auf den ersten Blick komisch anmutet, hat den Sinn, dass man sich, anders als Twitter, von vornherein Gedanken über‘s Geschäftsmodell gemacht hat. Twitter als millionenfach genutzter Dienst verdient nämlich (bisher) noch kein Geld. Einen etwas anders gearteten Dienst, der aber die Twitter-Kommunikationslogik nutzt, stellen wir Euch in dieser Ausgabe vor: das Berliner Startup moped w

Wenn euch noch mehr Fragen einfallen – gern auch zu Lieblingsplätzchen oder Twitter-Notfällen – einfach per Twitter (@sister_mag, #tweetguide), eMail (mail@sister-mag.com) oder Facebook an uns. Oder tweetet uns Tipps für Jeannys Mittagspause! In der nächsten Ausgabe gibt es die neue Folge mit allem Wissenswerten über Twitter-Listen, Scheduling und Reichweitenaufbau! 05 /1 2

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übersetzung Sarah Müller

Moped L ist ein EchtzeitMessaging-Service mit Multimedia-Funktion. Über den privaten, digitalen MessagingService im Web, auf dem Desktop und auf Smartphones kann man mit Freunden Textnachrichten austauschen ohne die Limitierung auf 140 Zeichen. Außerdem können Links und Daten (z.B. Dropbox-Dateien, SoundcloudLinks etc.) ausgetauscht und direkt in der MopedBenutzeroberfläche angeschaut werden.

Twitter @moped

sis

www.moped.com

ter

MA G

92


Schreibzimmer

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens.

Was hat euch zu eurer Idee inspiriert?

Mit Hilfe von Moped können Nach-

über die Benutzer anderen Nutzern

richten über Computer oder Handy

eine Art sozialen Schuldschein zu-

kostenlos verschickt werden. Für die

senden können. Sie konnten also je-

Registrierung wird keine Handynum-

manden $10, einen Anruf oder eine

mer benötigt und man hat überall und

Bekanntmachung »schuldig sein«.

zu jeder Zeit Zugang zu seinen Mit-

Es war eine Art soziale To-Do-Liste,

teilungen. Sendet also jemand eine

denn man konnte andere Personen

Nachricht an ein Handy, so kann man

ganz einfach zu seiner eigenen Liste

diese entweder vom eigenen Compu-

hinzufügen.

ter oder einem anderen Mobilgerät

Eines Tages strichen wir das Wort

aus beantworten.

Zuerst hatten wir eine App entwickelt,

»schulden« aus der Gleichung und

Unsere App kann auch mit anderen

erhielten diese wunderbar einfach

Apps verbunden werden. So sind wir

zu bedienende Messaging-App. Man

zum Beispiel mit Dropbox vernetzt,

kann diese kurzen Notizen und Mit-

was das schnelle Versenden von Da-

teilungen ganz einfach verfassen

teien über Moped an andere ermög-

und sobald man eine andere Person

licht. Darüber hinaus haben wir eine

hinzugefügt hat, kann diese Person

Google Chrome Extension integriert,

deine eigenen Nachrichten auch auf

mit der man Internetseiten über den

ihrem Stream lesen. Ich war sofort

Desktop teilen kann. Beinhaltet eine

begeistert von der Idee und ihren An-

Mitteilung einen Datenträger wie zum

wendungsmöglichkeiten in Bezug auf

Beispiel einen YouTube-Link, dann

einfache, Web-basierte und private

ist es möglich, dieses Video direkt zu

Mitteilungen.

öffnen, ohne Moped.com verlassen zu müssen.

Wen sprecht ihr mit eurem Service an? 05 /1 2

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moped Teammeeting Moped ist ideal für Menschen, die auf

Version interessieren. Somit besitzen

Reisen mehrere Geräte gleichzeitig

wir etwas Startkapital für das Projekt.

nutzen möchten. Sie haben immer Zugang zu ihren Nachrichten, egal, wo sie sich gerade befinden. Noch dazu müssen sie ihre Telefonnummer nicht herausgeben, um Kurzmitteilungen erhalten zu können. Wie finanziert ihr euch?

Wir haben einige Business Angels. Vor kurzem erhielten wir Zusagen für finanzielle Unterstützung von SV Angel in Kalifornien, Lerer Ventures und Betaworks in New York und Earlybird VC in Deutschland. Wie verdient ihr Geld?

Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Als Geschäftsführer von Moped, das sich immer weiterentwickelt. Unser Ziel ist die Vereinfachung der Kommunikation zwischen den Menschen. Wer sind eure Konkurrenten?

SMS, E-Mail und andere Messaging-Apps. Facebook hat eine recht weit verbreitete Messaging-App aber Moped soll man, im Gegensatz zu Facebook, auch außerhalb des eigenen Freundeskreises nutzen können. Was habt ihr vorher gemacht?

Ich habe für ein Telekommunikations-

Das ist derzeit reine Nebensache. Wir

unternehmen gearbeitet. Wir entwi-

haben das große Glück, dass sich un-

ckelten einen Open Source Call Cont-

sere Investoren sehr für unsere neue

rol Software Stack und die Hardware,


Schreibzimmer

Outside of moped off

ice

die das Ganze mit Telefonnetzwerken

Schließlich ist mir irgendwann der

verbindet. Ich kümmerte mich dort

Name »Moped« eingefallen.

hauptsächlich um die Vertriebswege in Europa und im Nahen Osten und war dadurch selber ständig unter-

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen?

wegs.

Schwarz? Wahrscheinlich weil ich die

In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt?

ze Jeans, schwarzer Kaffee, schwar-

Martins, er hat unser Backend und die API entwickelt. Wir haben uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt, der bei Gidsy arbeitet, einem weiteren Berliner Start-up Unternehmen. Martins kommt ursprünglich aus Riga und lebte zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennenlernten, bereits

Farbe Schwarz einfach mag. Schwarzes iPhone, schwarzes Notebook… In welcher Stadt sitzt ihr?

Berlin Häufigst genutzte Software?

Moped, Foursquare, Cheddar, Insta­ gram und Twitter

seit ein paar Monaten in Berlin.

Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase?

Was bedeutet euer Name?

Tiefkühlpizza. n

Ich wollte ein kurzes, einfaches und mobiles Wort. 05 /1 2

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Dropbox, Google Drive & DocWallet unter die Lupe genommen Anzeige

filehosting Dienste im Vergleich text Antonia Neubauer L Ich kann mich noch genau an den Moment er­innern, als »eMail« das erste Mal versagte, d.h. irgendein super wichtiges sisterMAG Dokument zu groß war, um es per eMail zu verschicken. Seit diesem Zeitpunkt haben wir immer wieder über das perfekte System nachgedacht, mit dem man ein umfangreicheres Projekt wie sisterMAG managen könnte. Denn nicht nur Thea und ich halten uns oft an unterschiedlichen Orten auf, auch unsere Kontributoren, Photographen und Unterstützer sind über die ganze Welt verstreut. Ein klassisches virtuelles Dateisystem, wie die meisten Unternehmen es besitzen, ist aus mehreren Gründen nicht das richtige: 1.) Wir arbeiten mit vielen wechselnden Kon­ tributoren zusammen. Ein festes Dateisystem sieht das nicht vor. 2.) Wir haben keine eigenen Server bzw. IT-In­ frastruktur. 3.) Ein solches System wäre in der Projekt­ phase viel zu teuer und kompliziert für ein Startup wie sisterMAG. Zum Glück gibt es seit Aufkommen des Cloud Computings immer mehr Anbieter von sogenannten Filehosting bzw. Filesharing Systemen im Internet. Mit den Erfahrungen aus unserer Suche, bei der wir das eine oder andere ausprobiert haben, wollen wir Euch einen Überblick geben und dann Empfehlungen für verschiedene Einsatzgebiete aussprechen.


Schreibzimmer

Was genau sind eigentlich Filehosting bzw. Filesharing Systeme? Sucht man bei Google nach »Filesharing« oder ­»Filehosting«, wird einem alles von Photosharing-Plattformen bis hin zu illegalen BitTorrent-Seiten angeboten. Generell versteht man unter Filehosting einen Service, der es Nutzern ermöglicht, verschiedenste Arten von Datei­ en über das Internet auf einem zentralen Datenspeicher abzulegen. Dadurch ist im Umkehrschluss der Zugriff auf diese Dateien von jedem beliebigen Ort aus möglich, der über einen Internetzugang verfügt. Filehosting-Services, die gleichzeitig eine Veröffentlichung der Dateien ermöglichen, werden auch als Sharehoster ­bezeichnet. Daher auch der Name File­sharing-Plattformen. In unserer Untersuchung haben wir uns auf Filehosting-­ Systeme konzentriert, die es erlauben, dass man gemeinsam an Dokumenten arbeitet. Das setzt auch ein gewisses Filesharing, d.h. Zugänglichmachen von ­Daten für Dritte voraus. Jedoch haben wir Plattformen wie Foto­communities oder Videoportale für den Artikel ausgeschlossen. Ebenso haben wir Systeme außen vor ­gelassen, die Teil eines Vertragspakets, z.B. mit einem Mobilfunkanbieter sind, sowie Rapidshare-Plattformen zum einmaligen Austausch von größeren Datenmengen. 05 /1 2

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Anzeige

Was sind typische Einsatzgebiete für sisterMAG? Unsere Idealvorstellung ist ein System, das die klassischen Funktionen eines Filehosting-Systems mitbringt, welches aber auch offline funktioniert. Sehr viele Stunden bearbeite ich im Flieger sitzend Dokumente und übersetze z.B. Texte. Dabei will ich natürlich nicht mögliche Änderungen, die Thea in der Zwischenzeit am Dokument vorgenommen hat, überschreiben. Außerdem soll das Speicherlimit nicht zu klein sein, so dass wir alle unsere sisterMAG Ausgaben-Dateien an einem Ort abspeichern können und nicht mit mehreren Systemen arbeiten müssen. Auch darf der Upload der Dokumente nicht zu umständlich sein - im Idealfall so einfach wie das Abspeichern von Dateien auf der Festplatte des Computers. Nicht zu vergessen der Sicherheitsaspekt. Weder möchten wir unsere Unterlagen ungesichert an einem virtuellen Ort ablegen, noch durch die Ablage das Urheberrecht an unseren Dokumenten (und damit Ideen) an den Filesharing-Anbieter abgeben. Auf diese Kriterien und noch ein paar mehr haben wir die gängigsten Plattformen untersucht. Bei der Auswahl sind wir komplett subjektiv vorgegangen: was schlägt eine simple­ ­Google-Suche vor, welche Website sieht einladend und selbsterklärend aus, wer hat schon viele Facebook- / Twitter-Unterstützer, d.h. schon eine gewisse Glaubwürdigkeit in der Internetgemeinschaft. Dazu kommen natürlich einige neue Anbieter mit spannenden Ansätzen.


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Firma Website Design & Usability

Deutsche Post

Unabhängig

docwallet.com L Ungewohnte Optik, die ge­ zielt den Sicherheitsaspekt wieder aufnimmt

dropbox.com L Sehr cleanes Design mit netten Illustrationen, einfache Handhabung

PC, iPad

PC, Mac, iPhone, iPad, Android, Blackberry, Kindle Fire

2 GB keins

2 GB keins

Endgeräte

Freier Speicher Limit Dateigröße Versionstracking Multiple Ordner Synchronisation Media Streaming

(PDF)

Datei / Ordner Kollaboration Public File Share Passwortgesicherte Dateien

Zielgruppe Besonderheiten

Sehr gute API - viele Apps nutzen Dropbox

Preis

erster Monat kostenlos, ­danach Staffelpreise: 1 Monat - 5,99 €, 3 Monate - 14,99 €, 1 Jahr - 49,99 € und 2 Jahre - 89,99 €

50GB - $9,99 / Monat, 100GB - $19,99 / Monat

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Ausgeklügeltes Sicherheitskonzept

End-to-End Verschlüsse­ lung, dedizierte Server in Deutschland, Passwort­ schutz für App

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Businessnutzer

Sehr gute Verschlüsselung, hochsichere Rechenzentren, aber Sicherheits­lücken wie im August '12 gesehen, wollen neue ­Sicherheits- und Authentifizierungsmaßnahmen ein­führen Privatnutzer

Sicherheit

2

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Anzeige

Google

Unabhängig

drive.google.com L

sugarsync.com L

Design & Usability

Typisches Google Design, sehr klar mit netten Icons, einfache Handhabung

Endgeräte

PC, Mac, Chrome OS, iPhone, iPad, Android Geräte

App-Design unspektakulär, witzige Funktionserklärung PC, Mac, iPhone, iPad, Android, BlackBerry, Symbian, Windows Phone 5 GB keins

Firma Website

Freier Speicher Limit Dateigröße

5 GB 10 GB

Apple

apple.com/i

Typisches App funktioniert

Mac, iPhon

5 GB keins

Versionstracking Multiple Ordner Synchronisation Media Streaming Datei / Ordner Kollaboration Public File Share Passwortgesicherte Dateien

Sicherheit

Zielgruppe

Besonderheiten

Preis si st er M AG

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0

Solide Rechenzentren, Dateien werden im Moment nicht Hochsichere Rechenzentfür Werbezwecke gescreent, ren, sehr gute VerschlüsNutzungsbedingungen selung schließen das aber nicht aus Privat- und Privat- und Businessnutzer Businessnutzer

Keine Verschlüs Daten vor Übert Apple behält sic auf Daten in Nu stimmungen vo

Privatnu

Rudimentärer S Spezielles Business-Anim Apple-Micr Zugriff auf Google Docs zum gebot, Micro-Management funktionierend Editieren bei Auswahl der zu syndene Apps mit e chronisierenden Ordner iSync-Fun 25GB - $2,49 / Monat, 100GB - $4,99 / Monat plus Optionen bis 16TB

30GB - $4,99 / Monat, 60GB - $9,99 / Monat, 100GB - $14,99 / Monat, 250GB - $24,99

zusätzliche 10 / Jahr, zusätzl - $40 / Jahr, zu 50GB - $100


e

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Microsoft

LaCie

Unabhängig

skydrive.live.com L

wuala.com L

box.com L

ple Design, t einfach

Typische Microsoft Design-Optik, gute Usability

Funktional, technisch, ohne Schnickschnack

Klares Design, einfache tHandhabung

ne, iPad

PC, Mac, iPhone, iPad, Android, Windows Phone

PC, Mac, iPhone, iPad, Android

PC, Mac, iPhone, iPad, Android, Windows Phone

7 GB 2 GB

5 GB 100 GB

5 GB 25 MB

icloud L

B s

sselung der tragung, Software mit automatiHochsichere Rechenzentch Zugriff scher Datensynchronisati- ren, sehr gute Verschlüsutzungsbe- on, gute Verschlüsselung selung or Privat- und utzer Privatnutzer Businessnutzer

Sehr gute Integration mit Microsoft Office

0GB - $20 liche 20GB usätzliche 0 / Jahr

zusätzliche 20GB - $10 / Jahr; zusätzliche 50GB - $25 / Jahr; zusätzliche 100GB - $50 / Jahr

Businessnutzer, auch Privatnutzer

Außer DocWallet einziger nicht-US-Anbieter, daher unterliegt er nicht Patriot Act (Zugriff auf Dateien)

Sehr ausgefeiltes Adminund Zugriffssystem für Firmenkunden

20GB - 29 € / Jahr, 50GB - 69 € / Jahr, 100GB - 119 € / Jahr

Privat-Nutzer: 25GB - 8,50 € / Monat, 50GB - 17,00 € / Monat 05

Service, gut rokosmos d, verschieeingebauter nktion

Erfüllt höchste Sicherheitsstandards, sehr gute Verschlüsselung

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Aus allen diesen Services haben wir drei Konkurrenten für eine ausAnzeige

führliche Untersuchung, sozusagen eine Leibesvisitation, ausgewählt. Dropbox ist dabei der unabhängige, aber etablierte Anbieter, Google Drive das System, welches zu einem Internetriesen gehört und DocWallet der Neuankömmling, der als Ableger der Deutschen Post zwar zu einen großen Konzern im

Hintergrund hat, der aber in einem anderen Feld aktiv ist.

Wie schlagen sich Dropbox, Google Drive und DocWallet im sisterMAG Praxistest?

Das sisterMAG Team probiert natürlich sehr gern neue Dienste aus! Daher haben wir drei der Systeme im Selbsttest untersucht und uns drei typische Nutzungsszenarien überlegt: 1.) Installation auf Desktop, Smartphone und Tablet 2.) Abspeichern und Synchronisieren von Datei 3.) Zusammenarbeiten im Team.

Installation

1. Installation Bei Dropbox fällt die Installation auf allen 3 Plattformen sehr leicht. Nach Klick auf »Download« wird praktisch alles von selbst erledigt. Die Anmeldung erfolgt mit einer selbstgewählten eMail-Adresse plus Passwort. Besonders schön ist, dass man den Dropbox-Ordner an verschiedenen Stellen des Computers findet und sich auf diese Weise schnell in die Funktionsweise einlebt. Ähnlich einfach ist die Installation von Google Drive direkt von der Website oder über die jeweiligen AppStores für die Mobile Apps. Einziger Unterschied: Für die Anmeldung ist eine Gmail-Adresse Pflicht. Das neue Produkt DocWallet geht konsequent einen anderen Weg. Hier steht die Sicherheit im Vordergrund. Nach Download, Installa­tion


Schreibzimmer

und Anmeldung folgt die Aktivierung über einen Aktivierungscode, der an die angegebene eMail-Adresse geschickt wird. Will man DocWallet auf einem zweiten Gerät installieren, muss man über das installierte Programm auf dem ersten Gerät einen TAN generieren, welcher das zweite Gerät freischaltet. Ein etwas aufwendigeres, dafür sehr sicheres Verfahren.

2. Abspeichern und Synchronisieren puters und auch genau als solcher ist er zu nutzen. Möchte man Dateien in die Cloud schieben, speichert man sie einfach in diesem Ordner (und den darin befindlichen Unterordnern) ab. Ein kleiner grüner Haken auf dem Dropbox-Ordner zeigt an, wenn die Synchronisation erfolgreich abgeschlossen ist. Nun kann ich die Datei auch in meiner Dropbox-iPad-App öffnen. Google Drive nutzt ebenfalls einen speziellen Synchronisationsordner in der Ordnerstruktur meines Computers. Beim Aufrufen meines Testdokuments über den Browser im Google Drive Konto, bemerke ich den Vorteil des Systems gegenüber anderen: Mit Google Docs kann ich das Dokument sofort bearbeiten, ohne dass ich ein Textbearbeitungsprogramm auf dem Computer installiert haben muss. Leider funktioniert das nur mit Datei-Typen,

Abspeichern und synchronisieren

Dropbox ist ein separater Ordner in der Ordnerstruktur des Com-

die mit Google Docs kompatibel sind. Unser sisterMAG Texteditor (Smultron) gehört leider nicht dazu. Auf Dokumente in der DocWallet kann ich nur über Apps (also fest auf den Geräten in­ stallierte Programme) zugreifen. Sie ist somit nicht in die Ordnerstruktur des Computers integriert. Man zieht einfach per »Drag’n’Drop« die gewünschte Datei in die 05 /1 3

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Anzeige

DocWallet. Direkt öffnen und kommentieren lassen sich im Moment PDF-Dokumente.

3. Zusammenarbeiten im Team

Zusammenarbeiten

Als nächstes habe ich einen Unterordner »sisterMAG Unpublished« sowohl bei Google Drive als auch bei Dropbox für Thea freigegeben. Nachdem ein kleiner Skype-Anruf die Freigabe-Annahme beschleunigte, zeigte sich der Ordner bei Thea und das Testen konnte beginnen. Als erstes habe ich die bewährte sisterMAG Master-Excel­tabelle abgelegt, damit wir beide unsere bereits erledigten ­Arbeiten nachtragen konnten. Überschneidungen beim Abspeichern, d.h. beide arbeiten an einer noch nicht synchronisierten Datei, wurden in beiden Systemen (meist) durch eine automatische Kopie angezeigt. So konnten wir sehen, was der andere noch hinzugefügt hat. Das Zusammenführen geht aber nur per Hand. Weiterer Achtungspunkt: Zieht man einen freigegebenen Ordner in einen nicht-freigegebenen Ordner, kann es vorkommen, dass

er beim anderen nicht mehr in der Ordnerstruktur erscheint. Das Zusammenarbeiten im Team ist noch der größte Schwachpunkt von D ­ ocWallet. Man kann seine DocWallet derzeit nicht für andere freigeben. Möchte man im Team zusammenarbeiten, müssen die anderen Mitglieder eine DocWallet mit gleichem Account auf ihrem iPad oder PC installieren, um Zugriff darauf zu erhalten. n


Schreibzimmer

sisterMAG Spotlight auf

Nach unserem Praxistest wollten wir vor allem mehr über DocWallet wissen, da es ein ganz anderes Prinzip als die bekannten, etablierten Plattformen verfolgt. So klar wie DocWallet hat noch kein Anbieter den Sicherheitsaspekt und die Nutzung auf dem iPad in den Vordergrund gestellt. Als elektronische Dokumentenmappe für das iPad­ kann man mit DocWallet (Download ­­docwallet.de L und im Apple AppStore L) PDF-Dokumente lesen, speichern, verwalten und synchronisieren. Da die App einen PDF-Reader mitbringt, entfällt das Problem des Öffnens. PDF-Dokumente aus allen Apps, die die Funktion »Öffnen mit ...« unterstützen (Safari, eMail, Photo to PDF etc.) können in DocWallet abgespeichert werden. In der Windows Version werden die PDFs einfach per Drag’n’Drop abgelegt. Durch den PDF-Reader kann man direkt auf dem iPad arbeiten, Text­ notizen hinzufügen, Textstellen hervorheben oder sogar Freihand zeichnen. Innerhalb der DocWallet schafft man sich seine ­eigene Ordnerstruktur. Die Synchronisierung wird über den Sync-Knopf ausgelöst, so dass die jeweils aktuellsten Daten auf allen Geräten abgespeichert sind. 05 /1 5

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Besonders machen DocWallet zwei Aspekte: Erstens das umfassende Sicherheitskonzept. Jeglicher Datenaustausch erfolgt sicher über eine End-to-End Verschlüsselung im SSL-Protokoll, so dass nur der Nutzer selbst (und nicht einmal der DocWallet Anbieter selbst) die Dokumente lesen kann. Die App kann zusätzlich über ein Passwort vor unerlaubten Zugriffen geschützt werden. Wenn man nicht möchte, dass Dokumente aus DocWallet exportiert werden, kann man diese Funktion ausschalten. Der zweite Aspekt ist der integrierte Reader. Gerade auf dem iPad hat man oft das Problem, dass man Dokumente nicht bearbeiten kann. Dies entfällt bei DocWallet. Themen wie eMail-Versand oder eine TeamNutzung sollen in naher Zukunft noch hinzugefügt bzw. ausgebaut werden. Ähnliches gilt für die Verfügbarkeit auf anderen Plattformen wie Android, Mac oder Linux und Reader für weitere Dateiformate (doc, txt, jpg und ppt). n

Teste mit sisterMAG DocWallet 60 Tage kostenlos! Einfach bei der Anmeldung »sistermag13« eingeben.

Wir würden gern von Euren Erfahrungen mit DocWallet hören – #testdocwallet L Einzulösen bis zum 28.02.2013.


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L Ein Klick a

e des Anbieters it e s fs u a rk e V r zu t k e ir ufs Kartenbild führt d

Weihnachtskarten-Trend-Guide

Mit den besten GrüSSen kleine Gemälde

3 | Brownstone-Karte von Rocket Ink, from $ 4.00

Sie sehen beinahe so aus,

4 | Schnee & Schlitten-Ornament-Karte von Rifle Paper, $ 4.50

als hättest Du selbst einen ganzen Nachmittag mit dem Aquarellfarbkasten da

5 | Skifahrendes Schaf von madgeandmabel via Etsy, $ 5.00

gesessen, um den kleinen Gruß zu malen.

6 | ‚First comes the stocking‘ Karte in Indigo-Blau von The Paper Menage via Etsy, $ 3.00

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3 5 2 1 | Winterreflexionen Weihnachtskarte von eastashley­ studio via Etsy, $ 10.00 2 | Winterbeeren handgemalte Karte von Kate & Birdie Paper Company, $ 4.00

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Schreibzimmer

Kuratiert von Donaville Herrick L, Anna Schmalfuß & Thea Neubauer

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1 1 | Letterpress/Hochdruck-Weihnachtskarten von 9th Letterpress 2 | Weihnachtskarten »Cheers« & »Holiday« von Dahlia Press, $ 16.00 3 | Seasons Greetings from Ink Meets Paper 4 | Glaskugel-Weihnachtskarte von Presse Du Four, $ 20.00

3

Letterpress d.h. Hochdruck hat in der Papeterie-Szene in den letzten Jahren einen wahren Siegeszug gehabt. Kein Wunder also, dass wir zur Weihnachtszeit eine wahre Explosion an Kreativität in diesem Feld miterleben.

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5 | Paar mit Baum-Karte von Moon Tree Press, $ 16.00 6 | Kaffee-Weihnachtskarte von maidavale, $ 17.50

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L Ein Klick a

e des Anbieters it e s fs u a rk e V r zu t k e ir ufs Kartenbild führt d 1 | Weihnachtskarte mit Scherenschnitt von cardmakingandmore, € 2.40 2 | Karte mit Fairisle-Muster Handschuhen von sarahlouisematthews via Etsy, £ 10.00 3 | Mädchen am Backofen-Silhouette von simplymadescrapbooks via Etsy, $ 0.80 4 | Weihnachtsbaumkarte von Holler And Whistle via Etsy, $ 5.50 5 | Volkskunstinspirierte Weihnachtskarten von Bobalong, £ 2.50

Scherenschnitt Die Simplizität einer Silhouet-

1

te, geschnitten mit S ­ chere oder Cutter: Diese kleine Selektion an Karten zeigt diesen Trend, den wir auch auf Pinterest oder Dribbble be­­o­ bachten können, sehr gut.

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Schreibzimmer

Typographie Wirbel, Handschrift und serifen-

1

lose Schriften: die Charakteristiken moderner Typographie finden sich in diesem Jahr auf auf unseren Weihnachtskarten. Die Nachricht mag so einfach sein wie ein »Cheer« oder »Noel«, doch Ma­ terialien & Verarbeitung sind luxu-

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riös und opulent

3 1 | Noel Weihnachtskarte von Sass & Peril, $ 5.00 2 | Weihnachtsgrüße in gravierter Form von Parrot Design Studio via Etsy, $ 4.50 3 | »May Your Christmas be Merry and Bright«-Karten im Set von 4 von Stone and Feather Paper, $ 7.50 Mehr WeihnachtsKarten findest du

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auf unserem N°5 - Pinterest Board!

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4 | Letterpress/Hochdruck-Karten mit typographischen Motiven von In Haus Press, $ 28.00


»Ich hätte keine Nachtruhe, wenn ich dir mal abends keine Karte geschickt hätte.«

Kurznachrichten im Jahr 1913 text Victoria Kau L

Eines der ersten Worte, das ich in der

zwar meistens erst nach der eigenen

Sprache meines jeweiligen Reise-

Rückkehr eintrifft, dafür aber lange

oder Urlaubslandes lerne, ist Brief-

Zeit am Kühlschrank hängen bleibt

marke. Ich bilde mir ein, damit gele-

und den Empfänger gelegentlich in

gentlich ein kleines Lächeln auf die

ferne Welten schweifen lässt - und

Lippen der Kioskbesitzer zu zaubern,

daran erinnert, dass sich jemand Zeit

die bestimmt hunderte Male am Tag

für dich genommen hat. Der Text auf

nach stamps gefragt werden. Und

der Karte ist dabei fast zweitrangig.

das sogar noch in Zeiten von WLAN!

Meistens hat man sich ja doch schon

In der Tat scheinen elektronische

in irgendeiner Weise digital mitge­­teilt,

Nachrichten in Form von Emails,

so dass die Zuhausegebliebenen wis-

SMS, Facebook-Nachrichten / -Sta-

sen, wie gut das Wetter, wie weiß der

tusmeldungen oder WhatsApp-Tex-

Strand oder wie billig der Alkohol ist.

ten die gute alte Ansichtskarte noch

Doch für die Postkarte reicht meist

nicht ganz verdrängt zu haben. Nicht

eine lustige Zeichnung, ein gängiger

zu vergleichen jedenfalls mit Briefen,

Spruch oder die Unterschriften der

die man heutzutage eigentlich nur

Mitstreiter – denn es ist vor allem der

noch automatisch und vom Compu-

Gedanke, der zählt!

ter geschrieben zugestellt bekommt.

Als Kind habe ich teilweise über 20

Die Postkarte ist noch immer ein

Postkarten aus dem Urlaub ver-

wichtiges Urlaubs-Accessoire, was

schickt. Dafür ging oft mein halbes


Schreibzimmer

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Klick auf die Karte, um das Motiv groĂ&#x; zu sehen. Klick unten rechts auf das Drehsymbol und schau dir die RĂźckseite der Karte an.


Feriengeld drauf. Mit Flüssigkle-

reich-Ungarn mit der Bezeichnung

ber und Sand malte ich Sonnen und

»Correspondenzkarte«

Seesterne auf das kleine weiße Feld

Wirklich populär wurden sie Ende

links neben den Adresslinien. Und

des 19. Jahrhundert. In Ländern wir

passte gut auf, wem ich welchen Text

Deutschland, England oder Frank-

schrieb! Während es erlaubt war, der

reich wurde die Post sogar mindes-

Großmutter und der Schulkameradin

tens dreimal täglich zugestellt, in

den gleichen Text zu schreiben – denn

Großstädten noch häufiger. Im Ersten

die beiden würden ja nie die Karte der

Weltkrieg waren Postkarten als Feld-

anderen sehen – galt es als verpönt,

post das häufigste Kommunikations-

bei zwei engen Freundinnen die glei-

mittel, während vorgefertigte Moti-

che Wortwahl zu benutzen. Schließ-

ve und Texte im Zweien Weltkrieg zu

lich sollte sich jede ganz individuell

Propagandazwecken

bedacht fühlen. Heute verschicke ich

wurden.

immer noch Postkarten, zumindest,

Als mein mittlerweile verstorbener

wenn ich daran gedacht habe, mir die Adressen meiner Freunde in meinem Smartphone zu notieren.

eingeführt.

missbraucht

Großvater mir vor einiger Zeit ein altes Postkartenalbum, das seiner Mutter gehört hatte, zeigte, wurde bei mir die

si

Die erste postamtlich-offizielle Karte

Idee der Postkarte wieder lebendig.

wurde am 1. Oktober 1869 in Öster-

Meine Urgroßmutter Victoria Gilliam

st er M AG

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4


Schreibzimmer

und ihre Freundin und Schwägerin in

tenfüller, mal mit Bleistift, widmete

spe, Clara Kau, schrieben sich An-

meine Urgroßtante Clara meiner Ur-

fang des 20. Jahrhunderts regelmä-

großmutter Victoria regelmäßig eng

ßig Postkarten und schickten diese

geschriebene Zeilen. Der Inhalt der

zwischen Aachen und Bonn hin und

Texte lässt, neben den kurzen Zeitab-

her. In dem Album, das mein Groß-

ständen, darauf deuten, dass sich die

vater mir schenkte, befinden sich ca.

beiden jungen Damen oft schrieben.

100 Karten aus den Jahren zwischen

So tauschte man sich über alltägliche

1913 und 1919 von Clara an Victoria.

Handlungen, Krankheiten und Aus-

Alle sind fein säuberlich eingehef-

flüge aus. Vor allem jedoch schrieb

tet und nach Motiven sortiert, denn

Clara, wann sie plante, Victoria zu

oft handelte es sich um bis zu acht

besuchen oder sie zum empfangen.

Postkarten aus einer Serie. Mal mit

Ein Großteil der Karten drückt den

Abbildungen junger Frauen, fantasievoller Landschaften oder virtuoser Scherenschnitte. Doch fast noch schöner als die Bilder auf den Kar-

Wunsch nach einem Wiedersehen aus:

i

»In 10 Tagen sehen wir uns. Wer freut sich am ten sind Schriftbild, Briefmarken und meisten, du oder ich? Ahoi, meine Liebe!« Poststempel auf der Rückseite. In

schöner Schreibschrift, mal mit Tin-

»Ich nehme an, dass du mir heute ein Brief­ 05 /1 5

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lein schreibst. Hoffentlich täusche ich mich nicht. Ich drei Wochen bin ich vielleicht – so Gott will und mein Vater!- bei dir!« »Kannst du es denn auch verantworten, daß du mich so sehr vertröstest?«

h

Auch stellte man sich viele Fragen, so etwa über die Gesundheit (Victoria schien oft krank zu sein) oder das Wetter. Hatte man Besuch, wurde über die anwesenden Personen berichtet. Meist jedoch schien das besonders schöne Motiv der Karte der Grund des Schreibens zu sein:

und das Sammeln der schönen Motive. Der Linguist Heiko Hausendorf von der Universität Zürich schreibt über die Verbindung von Text und Bild: So habe die Ansichtskarte keine Vorderoder Rückseite im eigentlichen Sinne, denn Bild- und Textseite seien gleich wichtig und ergänzten sich. Hausendorf spricht von einer Textualität der Beidseitigkeit. Der Empfänger drehe und wende das A6 - Kartonstück und wisse um dessen Authentizität. Wie riecht sie, wie fühlt sie sich an? Die Karte vermittle haptische und visuelle Eindrücke.

i

Für mich hinterlassen die alten Karten ein wohliges Gefühl von Freund-

»Ist dies nicht ein entzückendes Fleckchen Erde?«

schaft, Stil und Banalitäten. Der Ton, in dem die beiden sich schrieben,

»Gefällt dir dieses Mädchen aus der Fremde?« ist höflich, liebevoll, manchmal aber »Heute sende ich dir einen Blumengruß. Gefällt er dir?«

auch frech und ironisch – ganz ohne

Postkarten waren damals nur eine

»In drei Wochen sehen wir uns ja hoffentlich, du wirst doch bis dahin hergestellt sein? Lissy freut sich schon auf dich. Ich natürlich nicht! Ich habe ja auch nichts von dir, wenn du in Köln bist.«

h

Form

von

Kommunikation.

Man

schrieb sich ebenso Briefe, schickte Pakete oder Telegramme. Bei den Karten ging es, ebenso wie heute, si

wohl vor allem um den lieben Gruß

st er M AG

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6

Emoticons:

i h


Schreibzimmer

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Wie Victoria und Clara schrieben sich

gemäß« oder »so garstiges kaltes

viele Freunde, Geschwister oder Lie-

Wetter«. Was würden die beiden jun-

bende aus Gewohnheit – um Kontakt

gen Damen wohl über unsere Post-

zu halten, um sich mitzuteilen, um

karten, oder aber unsere digitalen

eine Freude zu machen. Schreiben, so

Nachrichten denken? Und welche

scheint es, war eine Alltagshandlung.

Wörter könnten sie wohl gar nicht erst

Man schrieb rasch eine Karte, gerne

verstehen? Doch vor allem: werden

eine zweite hinterher. Man rügte den

unsere Urenkel in 100 Jahren unsere

anderen, wenn nichts zurück kam,

Korrespondenzen lesen können? Auf

verzieh aber genau so schnell wieder.

großen Bildschirmen in digitalen Ar-

Die Postkarte von damals lässt sich

chiven?

wohl am besten mit heutigen Emails

Postkarten gehören früher wie heu-

vergleichen. Denn während unsereins Postkarten heute meist aus dem Urlaub versendet, schrieb man sich damals vor allem vom Heim aus – ein kleiner Gruß von Tür zur Tür.

te wohl zu der lebendigsten Art und Weise der Korrespondenz. In kurzen Pausen geschrieben, ohne Umschlag verschickt, günstiger und oft rascher als Briefe. Ihr Datum ist genauso

si st er

Viele Redewendungen von damals

schnell verfallen, wie ihr Inhalt. Was

sind heute ausgestorben. So etwa

bleibt, ist der Gedanke. Und zwar zum

»Mir dünkt«, »Meinem Versprechen

Anfassen. n

M AG

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Schreibzimmer

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Eine Initiave gegen das Aussterben von Briefen

Letter Writers Alliance

Erzählt uns ein wenig über euch! Wo wohnt ihr und was macht ihr im wirklichen Leben?

Lifestyle-Shop. Kathy arbeitet als Bi-

Wir stellen uns gern vor, dass die

fende Grafik-­Designerin.

Letter Writers Alliance L (»Briefeschreiber-Allianz«) unser wirkliches Leben darstellt und der Rest nur das ist, was wir tun, um die Rechnungen zu bezahlen. Wir leben in Chicago, Illinois. Wir haben das Glück, in der gleichen Nachbarschaft, dem ‚Ukrainian Village’ zu wohnen und leben nur ca. 5 Minuten voneinander entfernt. Donovan arbeitet Vollzeit als Administratorin in einer Klinik. Sie hilft außerdem nebenher bei ‚Challengers Comics and Conversation’, einem lokalen Comic-Shop und bei si

‚Greer’, einem Schreibwaren- und

st er M

AG

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0

bliothekarin an der Universität von Chicago und arbeitet als freischaf-

Seit wann gibt es die Letter Writers Alliance? Wie kamt ihr auf die Idee?

Die Letter Writers Alliance (L.W.A.) gibt es, weil wir genug davon hatten zu hören, dass Leute Briefe lieben, aber keiner mehr welche schreibt. Wir hörten das mehrere hundert Male am Tag zwei Tage lang, als wir an einem Handwerkermarkt teilnahmen. Da ging uns beiden ein Licht auf: was wäre, wenn wir diese Menschen zusammen bringen könnten, die diese einsame Kunst pflegen, und sie verbänden, so dass sie sich nicht mehr


Bilder: 16sparrows.com L

Schreibzimmer

wie die einzigen ihrer Art fühlten? Das war 2007, als wir uns dafür entschieden, die Alliance zu starten. Wir haben die Alliance gegründet, um diese Brief-Liebhaber zu vernetzen. Wir konzipierten eine Website und entwickelten ein Konzept, was eine Mitgliedschaft bei L.W.A. mit sich bringen würde und welche Art von Vergünsti-

Donovan & Kathy || Pic: Isabel Gonzal

ez

Wir bieten kostenlose Downloads von Schreibwaren und Karten, Produkte und Projekte nur für Mitglieder, und wir schreiben dreimal pro Woche einen Blog, der darüber informiert, was

gungen man bekommen könnte.

in der Welt des Briefeschreibens so

Wie viele Mitglieder habt ihr?

börse für Brieffreundschaften zwi-

Stand heute: 3.234!

schen den Mitgliedern, organisieren

Was sind die Vorteile einer L.W.A. Mitgliedschaft? Schreibt ihr eMails? Von all den modernen Kommunika­ tionsmöglichkeiten, was ist euer Lieblingsmittel (WhatsApp, Facebook, Twitter, eMail, ...)?

los ist. Wir haben auch eine Tausch-

Briefkunst-Wettbewerbe und haben eine spezielle Währung, die Mitglieder durch Engagement in der Community und die Einreichung von ko­ stenlosen Sachen verdienen können. Die Mitgliedschaft ist kostenlos beim 05 /1 1

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Was fasziniert euch besonders an der Geschichte des Briefe-Schreibens?

L Kauf unserer L.W.A. Schreibwaren oder kann direkt auf unserer Website erworben werden. Wir nutzen gerne Services wie Twitter und eMail, um unsere Mitglieder über die neuesten Post-Neuigkeiten etc. zu informieren. Wir sagen den Leuten immer, dass wir nicht gegen eMail sind; wir sind nur für echte Post. Wir wollen vor allem, dass wieder mehr Briefe geschrieben werden. Unser Ziel ist

Wenn du zurückgehst und dich an die Freude beim Erhalten eines Briefes erinnerst, ihn zu halten, ihn nochmals zu lesen, ihn in Ehren zu halten und dir dann vorstellst, dieses Gefühl an jemand anderen weiterzugeben. Ein Brief bedeutet heute sogar noch mehr als früher. Sie wurden banal, aber sind jetzt fast heilige Artefakte. Es kostet nicht viel, jemanden durch einen Brief auf spezielle Weise zu berühren. Auch sind Briefe eine extrem wichtige Primärquelle für unsere kollektive Erfahrung der Geschichte. Ich frage mich oft, was alles mit dem Aufkommen von eMail, SMS und Twitter verloren geht und wie viel Geschichte der Löschtaste geopfert wurde.

si st er

es, den Mitgliedern die Werkzeuge

Was ist der Reiz am Briefeschreiben?

online an die Hand zu geben, die sie

Muss man sich dafür immer richtig

dafür benötigen, offline zu gehen und

hinsetzen oder kann man einen Brief

Briefe zu schreiben.

auch »auf dem Sprung« schreiben?

M AG

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2


Schreibzimmer

Telegramm-Briefpapier von LWA Donovan: Für mich ist Briefeschrei-

gefällt, ist das Gefühl der Verbunden-

ben eine Möglichkeit zum Entspan-

heit mit einer Person, die noch nicht

nen und ich schreibe, wo immer ich

einmal da ist. Es gibt auch ein Gefühl

kann. Ich schreibe im Bett, im Auto,

der Verbundenheit mit den eigenen

im Bus, in meiner Mittagspause.

Gedanken, das man normalerweise

Häufig, wenn ich versuche, ein Pro-

nicht beim Reden oder beim Schrei-

blem zu lösen, hilft es mir, wenn ich

ben einer eMail bekommt. Es ist eher

jemandem darüber schreibe, eine

ein journalistischer Denkprozess, ei-

Entscheidung zu treffen.

nen Brief zu schreiben und es ist er-

Kathy: Ich schreibe oft, wenn ich auf

staunlich, wie oft ich schon über Din-

dem Sprung bin, aber in den ruhigen Momenten des Unterwegsseins, wie im Flugzeug, in der Mittagspause oder während ich auf den Bus warte. Ich nutze diese Momente des Wartens, um mich »richtig hinzusetzen« und zu schreiben. Der Aspekt, der mir am Briefeschreiben am meisten

ge geschrieben habe, von denen ich keine Ahnung hatte, dass ich sie fühle oder sogar Probleme gelöst habe, einfach nur dadurch, dass ich darüber an eine Brieffreundin geschrieben habe. Diese Art der Verbindung verbunden mit der Tatsache, dass man einen Brief in seiner eigenen Zeit schreiben kann mit Unterbre­ 05 /1 3

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Analoge Mail in einer digitalen Welt chungen bei Bedarf, macht Briefe-

Adressbuch und einige Briefmarken.

schreiben extrem attraktiv für mich.

Abgesehen davon kann ich fast auf

Was sind eure wichtigsten Werkzeuge beim Briefe-Schreiben?

Donovan: Grundsätzlich habe ich eine Menge Sachen; das Wichtigste sind für mich Dinge zum Organisieren. Meine offizielle L.W.A. Tasche, Federmappe und Schreibwaren. Ich benutze sie jeden Tag und halte sie

jeder Art Papier oder sogar Papierresten schreiben. Mein Schreibstil ist viel einfacher / klassischer als der von Donovan. Sie ist viel brief-kunstiger, während ich mehr den klassischen Brief-Schreibstil pflege. Das führt dazu, dass sie viel tollere Schreibsachen in ihrer Tasche hat als ich.

durchsichtige, feste Kiste aus Kunst-

Was ist der wichtigste und liebste Brief, den ihr habt?

stoff mit einem Griff für alle meine

Donovan: Ich habe irgendwo eine

Briefmarken.

Keksdose voller Briefe, die ich von

Kathy: Ich brauche einen meiner

Brieffreunden, Freunden und Fami-

gut bestückt. Ich mag auch sehr eine

Lieblings-Füllfederhalter

(im

Mo-

ment habe ich am liebsten meinen si st er

Kaweco Sport mit feiner Feder), mein

M AG

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lienmitgliedern in meiner Jugend erhalten habe. Jetzt neige ich dazu, Briefe aufzuheben, die eine sinnvol-


Schreibzimmer

le Geschichte erzählen, etwas, dass

es etwas seltsam erscheinen, dass

ich gern später nochmals lesen wür-

mein »liebster Brief« eigentlich eine

de. Mein Vater hat mir zu meinem

kurze Notiz ist, die sie einem Buch

Geburtstag ein Gedicht geschrieben,

beigelegt hat, welches sie für mich

welches ich sicher verstaut habe.

gemacht und mir zugeschickt hat.

Kathy: Es gibt bestimmte Briefe, die

Sie wünscht mir einfach wunderba-

ich über Jahre an einem besonderen

re & lustige Flitterwochen, aber ihre

Ort aufbewahre, die ich immer lieben

Worte sind so poetisch und aufrich-

werde. Briefe, die ich »gern« habe,

tig, dass ich die Notiz mit Klebeband

wechseln hingegen jedes Jahr. Ge-

im Buch festgeklebt habe. Das ist das

rade ist mein liebster Brief von Ca-

tolle an Briefen - es gibt keine Regeln.

rolee von ‚Good Mail Day’, mit denen

Man kann alle möglichen physischen

wir für eine Reihe an Projekten zu-

Objekte, die man sich nur vorstellen

sammenarbeiten, die nächstes Jahr

kann, beifügen oder einfach nur eine

live gehen werden. Donovan und ich

kurze Nachricht schreiben. In jedem

haben Carolee durch Briefe getrof-

Fall zeigt es dem Empfänger, dass sie

fen und wir haben uns alle sofort su-

/ er ihnen wichtig ist und das macht

per verstanden. Unsere Freundschaft

ihr / ihm einen tollen Tag, oder sogar

ist schon ziemlich eng, daher kann

ein tolles Jahr. n 05 /1 5

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Die englische Aristokratie unter der Lupe

Lords und Ladies

text Antonia Neubauer L

Eine Kategorie Bücher und Filme, die niemals aus der Mode zu kommen scheint, sind die historischen Liebesgeschichten, die im Großbritannien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts spielen. Oft stark simplifiziert, porträtieren sie meist nur Mitglieder der Oberschicht und enthalten keine komplexen Charakterstudien, jedoch zeichnen sie ein farbiges Bild der damaligen Zeit und machen Lust darauf, mehr über die Ära zu erfahren: über Mode, Adelstitel und Anreden sowie gesellschaftliche Regeln und politische Verhältnisse, die sich während dieser ca. 100 Jahre stark wandelten. Bücher und Filme sind daher die perfekte Abwechslung für dunkle Dezemberabende und kalte Wintertage.

Darf ich vorstellen? The Right Honourable Robert, Earl of Grantham, Lady Mary Josephine Crawley, Mr. Matthew Crawley, Duke of Crowborough – alles Namen aus der Fernsehserie Downton Abbey, allesamt Mitglieder der britischen Aristrokratie und doch werden sie alle unterschiedlich adressiert. Bei einigen, wie zum Beispiel bei Mr. Crawley, erkennt

The Rt. Hon. Robert, Earl of Grantham

man noch nicht einmal am Namen, dass er ein Mitglied des Adels ist.


Speisesaal

Behind-The-Scenes Downton Abbey während des Christmas Specials 2011 | Bild: Giles Keyte

Das rührt daher, dass im britischen Adel typischerweise nur der älteste Sohn einen bedeutenden Titel wie Duke, Earl oder Viscount erbt. Diese werden dann als Peers oder Lords bezeichnet und gehören der

Lady Mar y Josephine Crawley

»Peerage« an. Der Rest des Adels, auch jüngere Söhne und Töchter von Dukes & Co. sind »(landed) gentry«, also Landadel oder niederer Adel und haben oft keinen eigenen Titel. Peers sind bei Downton Abbey also nur The Right Honourable Robert, Earl of Grantham (seine Frau Cora ist auch nur verheiratet mit einem Peer, keine Peeress aus eigenem Recht) und der Duke of Crowborough.

Mr. Matthew Crawley

Woher rührte Lady Marys Interesse, den Duke of Crowborough zu heiraten? Ganz einfach, sie hätte damit als Duchess of Crowborough auf der höchsten Stufe innerhalb der Rangfolge der Peerage gestanden: ǷǷ Duke & Duchess – Ansprache: The Most Noble or His / Your Grace

Duke of Crowborough 05 /1 9

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Die Peerage

»» Duke & Duchess – Ansprache: The Most Noble or His / Your Grace »» Marquess & Marchioness – Ansprache: The Most Honourable »» Earl & Countess – Ansprache: The Right Honourable »» Viscount & Viscountess – Ansprache: The Right Honourable »» Baron & Baroness – Ansprache: The Right Honourable Als Tochter des Earl of Grantham hält sie nämlich den Titel »Lady Mary Josephine Crawley« nur als »Courtesy Title« (Höflichkeitstitel), den sie als unverheiratete Tochter eines Dukes, Marquesses und Earls tragen darf. Ein anderer Höflichkeitstitel ist Dowager für Witwen von Peers. Die Dowager Countess of Grantham trägt diesen Titel, seitdem ihr Sohn der neue Earl of Grantham geworden ist und mit Cora seine eigene Countess gefunden hat.

Darf ich erben? Von Matthew Crawley wird in Downton Abbey oft als »heir presumptive« gesprochen – wieder so eine kleine Spitzfindigkeit in den britischen Adelsregeln. Der »heir

presumptive« ist nämlich nur der mutmaßliche Erbe, da er zwar zu einem bestimmten Zeitpunkt der Erste in der Erbfolge ist, das Erbe aber – durch die Geburt eines Sohnes – noch verlieren könnte. Genau das wäre geschehen, wenn die späte Schwangerschaft von Cora, der Countess of Grantham nicht so tragisch geendet hätte. si st er M AG

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Speisesaal

In diesem Fall wäre der neu geborene Sohn der »heir apparent«, der gesetzliche Erbe geworden, da es keine Möglichkeit gegeben hätte, dass er von der Erbfolge noch einmal ausgeschlossen wird.

Darf ich dazugehören? Andere Ensemble-Mitglieder wie Lady Ediths Verehrer: Sir Anthony Strallan oder Lady Marys Verlobter: Sir Richard Carlisle sind keine Peers, sondern gehören der »Gentry«, dem Landadel bzw. niederen Adel an. Einige dieser Landadligen schauen auf eine ähnliche lange Geschichte als Grundbesitzer zurück wie die Peers. Auch wenn sie keinen hohen Titel tragen, sind

Sir Anthony Strallan

sie doch angesehene Mitglieder der Oberschicht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam noch eine weitere Gruppe dazu. Viele vermögende Industrielle wie Sir Richard Carlisle suchten die Aufnahme in die Oberschicht. Dies ging mit der Verleihung eines Titels, das Einheiraten in die Peerage und dem Kauf eines repräsentativen Landsitzes einher.

Sir Richard Carlisle

Bild: Giles Keyte


Darf ich einheiraten? Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war auch die Zeit, in der britische Aristokraten durch gesellschaftliche wie wirtschaftliche Veränderungen (Industrialisierung!) verarmten. Ihnen gehörte zwar großer Grundbesitz, aber die Einnahmen sanken und sie mussten sich Wege suchen, ihr Erbe zu sichern. Aus Jahrhunderten bekannt

Cora Crawley, Countess of Grantham

war die Absicherung durch die Heirat mit einer reichen Erbin – neu war hingegen, dass dafür in die neue Welt nach Amerika geschaut wurde. Amerikanische Erbinnen wie Consuelo Vanderbilt, Mary Leiter, Nancy Astor oder wie Cora in der Serie Downton Abbey heirateten in die britische Aristokratie ein und retteten damit die verarmten Familien. Wer nun Lust hat weiterzulesen, dem sei insbesondere die Historical Regency Reihe L und die Historical Gold Reihen L empfohlen.

Hier einige unserer Lieblingsbücher zum Weiterlesen:

si st er M AG

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2

Eine englische Liebe. L Sieg einer großen Lie­ Das Weihnachtsver­ be. L Judith McNaught sprechen L Anne Perry Daisy Goodwin


Speisesaal

22

11

Produktcollage Downton Abbey 33

44 1

– Altes Schmuckkästchen aus Glas, von WhiteBarnVintage via Etsy, $14.00

2. Terrine "Essen ist fertig" von Anthropologie, €137.00 3. Metallic Mary Jane Heels von ASOS, €48.62 4. Ohrringe aus baltischem

6

6

5

5

5. 6.

Bernstein von BHLDN, $120.00

1920er-Jahre Bluse aus weißer Spitze von WhiteBarnVintage via Etsy, $58.00 Downton Abbey DVD-Set Staffel 1, via Amazon €22.95 05 /1 3

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Dinnerkleidung im Jahr 1912

Haken und Ösen text & bilder Beatrice Behlen L

Wie viel Zeit braucht ihr, um euch auf

denbändern verziert, sind locker und

einen feierlichen Abend vorzuberei-

formlos. Deinem Körper die korrek-

ten? Damit meine ich nicht die Tage

te Form zu verleihen, ist die Funktion

oder Wochen, die ihr vielleicht damit

der nächsten Schicht: des Korsetts.

verbringt eure Garderobe zusammen-

Als ein hauptsächlich zweckmäßi-

zustellen, sondern die Vorbereitungen am eigentlichen Tag. Schätzungsweise 20 Minuten, um euch anzuziehen – besonders wenn Shapewear involviert ist, 30 Minuten für das Gesicht – vor allem, wenn falsche Wimpern mit im Spiel sind – und 15-30 Minuten für die Haare? Versetzt euch hundert Jahre zurück in die Pantoffeln einer Dame der gehobenen Gesellschaft, die zum Souper eingeladen ist.

ges Kleidungsstück, wird ein Korsett meist aus enggewobenen, hellfarbigen, manchmal subtil gemusterten Stoffen gefertigt und mit nur wenig Dekoration versehen. Versteift mit dünnen Stäben aus sogenanntem Fischbein, nun meist durch Stahl oder sogar Kunststoff ersetzt, beginnt das Korsett unterhalb der Brust und endet am Oberschenkel. In Vorbereitung auf die Außenschicht, verwandelt es dich

si st er

Solltet ihr im nackten Zustand begin-

in ein hoch-tailliges, eng-hüftiges

nen, zieht ihr wohl zuerst eure knie­

Wesen. Ein gespaltener Streifen aus

langen Beinkleider und ein ärmello-

Stahl in der vorderen Mitte verborgen,

ses Hemd über, falls ihr nicht eines

dient dazu, deinen Bauch verschwin-

der modernen kombinierten Hemd-

den zu lassen. Mit Haken und Ösen

beinkleider bevorzugt. Diese Wäsche-

versehen, bildet diese sogenannte

stücke aus Batist oder sogar Seide,

Planchet auch den Verschluss. Damit

oft bestickt und mit Spitze und Sei-

du es ein wenig deiner Figur anpas-

M AG

13

4


Speisesaal

sen kannst, ist dein Konfektionskor-

nes Kleid zu leihen, bevor sie es dem

sett hinten geschnürt. Jetzt musst du

Museum of London präsentierte. Der

noch deine Seidenstrümpfe in die am

Name ihrer Schneiderin ist nicht be-

Korsett befestigten zwei oder mehr

kannt, aber sie war offensichtlich

Strumpfhalter einspannen und einen

eine professionelle. Sieh nur, wie sie

Unterrock überziehen, der nicht deine

das elfenbeinfarbene Netz mit drei-

schmale Silhouette zerstört. Knöp-

dimensionalen Blumen und Blättern

fe am besten jetzt gleich die Schnal-

aus Spitze eingefasst hat, um so den

len deiner Seidenschuhe zu. Später,

dunkelrosa Satin des Unterkleids

wenn du dein Kleid angezogen hast,

bloßzulegen. Weitere Schattierun-

wird das schwieriger sein.

gen von Rosa sind in dem Seidenfut-

Bisher bist du ganz gut alleine klar

ter zu finden sowie in der Rüsche aus

gekommen, aber jetzt ist es wohl besser, wenn du dein Kammermädchen hereinbittest. Lass uns so tun, als ob Mrs Burgh de Miller sich dazu herabgelassen hat, dir ihr rosafarbe-

Seidenkrepp innen am Saum, die für immer unsichtbar bleibt, es sei denn, deine Schleppe wird aus Versehen umgedreht. Goldene Stiftperlen und Pailletten – auf ein dreieckiges Stück 05 /1 5

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fleischfarbenes Krepp gestickt – täu-

chen mag einige Zeit dafür brauchen,

schen einen tiefen Ausschnitt vor.

für jeden Haken die korrekte Schlau-

Nachdem dir dein Mädchen durch

fe zu finden. Geschickte Hände, gute

diese Kleiderschichten geholfen hat, wird sie die Haken und Ösen des Taillenbands schließen, um dein Kleid in der richtigen Position zu halten. Nun muss sie die kleinen Metallhaken auf der einen Seite des Seidenfutters mit den Ösen der anderen Seite zu-

Sicht und Geduld auf beiden Seiten sind wichtig für diese Staffel. Jetzt muss nur noch das kleine, bestickte Stoffstück am Nacken an richtiger Stelle eingehakt werden und du bist endlich vollständig angezogen, wenn auch noch nicht ganz dazu bereit zu

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sammenführen, um dann das gleiche

brillieren.

Spiel noch einmal mit der äußeren

Du hast sicher Übung darin, dein

Satinschicht zu spielen. Die nächste

langes gewelltes Haar selbst zu ar-

Prozedur ist noch komplizierter: Da

rangieren, aber an diesem besonde-

der Rand der äußeren Spitzenschicht

ren Abend sollte vielleicht doch dein

den Kurven der Blumen und Blätter

Mädchen helfen, besonders wenn

folgt, sind die kleinen Schlaufen nicht

Haar-Ersatzteile mit in die Frisur ein-

in einer geraden Reihe arrangiert.

gearbeitet werden. Da du nicht ge-

Gefertigt in der gleichen Farbe wie

schminkt aussehen darfst, begnügst

die Spitze, sind die Schlaufen noch

du dich mit etwas weißem Puder oder

dazu beinahe unsichtbar. Dein Mäd-

wagst du es sogar, rosa Puder auf

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deiner Wange aufzutragen? Lass dir

verkünden. Sie spielen mit Verber-

noch beim Schmuckanlegen helfen

gen und Enthüllung und ihr weiches

und beim Zuknöpfen deiner langen

Äußeres vertuscht den harten Kern.

Handschuhe und du bist fertig.

Anscheinend dazu gemacht anzuzie-

Du bist diese Prozedur gewöhnt und

hen und zu locken, bedecken und be-

hast dein Dienstmädchen an deiner Seite, also wirst du wohl nicht viel länger brauchen, als eine Frau heu-

schützen sie den Körper unter vielen Schichten und es bedarf an Kenntnis, Geschick und Zielstrebigkeit ihn her-

te, hundert Jahre später. Was hast du

auszuschälen.

außerdem sonst zu tun? Kleider wie

Würde ich gerne solch eine wunder-

die von Mrs Burgh de Miller erzäh-

schöne Schöpfung tragen? Vielleicht

len von einer Zeit, als man Frauen

zur Probe, für eine Stunde. Für einen

eher anstarrte, als ihnen zuhörte. Die

ganzen Abend, bevorzuge ich ein klei-

Form des Kleids und die Empfindlich-

nes Schwarzes (Grünes/Goldenes/

keit mancher Materialien verlangen

Fuchsienfarbiges). Ein Kleid, dass es

nach vorsichtigen, anmutigen Bewe-

mir erlaubt auf Tische zu steigen und

gungen oder sogar – idealerweise –

zu tanzen. n

völliger Unbeweglichkeit, sodass die Trägerin in eine Statue verwandelt wird. Kleider aus dieser Zeit scheinen oft widersprüchliche Botschaften zu

Beatrice Behlen ist Senior Curator, Fashion & Decorative Arts am Museum of London. Lest ihren Blog hier L.

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WeiĂ&#x;e Weihnacht

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in Daylesford

text & bilder Charlotte Franklin L

Charlotte nimmt uns mit auf eine Tour zur idyllischen Bio-Farm in den englischen Cotswolds und bringt kulinarische Kรถstlichkeiten w mit.

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Daylesford Kochschule Daylesford Bioladen Der Hof des Bio-Unternehmens Day-

Die biologisch bewirtschaftete, ca.

lesford Organic liegt ungefähr 32km

acht Hektar große Gartenanbauflä-

nördlich von Bampton, einem Dorf,

che ist gut etabliert und versorgt so-

das vor allem als Drehort für die bri-

wohl das Daylesford Restaurant als

tische Fernsehserie »Downton Ab-

auch die drei Hofläden. Ein Team von

bey« bekannt geworden ist.

sieben Gärtnern kümmert sich um

Wir verbrachten eine Woche in »Ho-

die Gärten und erntet saisonales Obst

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neysuckle«, einem Stein-Cottage in

und Gemüse sowie Kräuter.

den Cotswolds, nur fünf Minuten zu

Wintergemüse ist ein wahrer Genuss.

Fuß vom Hofladen entfernt. Das Cot-

Wir haben die ganze Woche mit ver-

tage ist wunderbar ausgestattet mit

schiedenen Obst- und Gemüsesorten

Daylesford-Geschirr und -Besteck

aus dem Dayleford Garten gekocht.

sowie mit weißen und cremefarbenen

Durch die Vielfalt und die wunderba-

Leinenbezügen dekoriert.

ren winterlichen Aromen eröffnete

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Weihnachtsvorbereitungen in Daylesford sich uns eine ganz neue Geschmacks-

gendlichen Spaziergang durch unse-

welt.

ren Lieblingswald »Foxholes« ist ein

Wir haben uns einen VitaMix mitge-

warmes Stück Pie oder ein Teller La-

bracht, damit wir uns jeden Tag mit frischen Frühstücks-Smoothies und Fruit Frozen Yoghurt versorgen konnten, doch auch zum Mixen und Pürieren von leckeren Wintersuppen fan-

sagne zum Mittagessen unschlagbar. Dazu noch ein knackiger Wintersalat und dann zu Hause vor dem lodernden Kaminfeuer genießen – schöner könnte das Leben in den Cotswolds

den wir den VitaMix erstklassig.

kaum sein.

Die

Zum Afternoon Tea gehört einfach ein

Feinkost-Theke

im

Dayles-

ford-Hofladen ist für jeden erschöpften, durchnässten und hungrigen Cotswold-Abenteurer der Himmel auf Erden. Nach einem ausgiebigen mor-

Stück Kuchen dazu. Der Winter ist die perfekte Jahreszeit für den klassischen Victoria-Sponge-Cake, einen traditionellen

englischen

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Mein Tour-Guide Matt und sein Mini-Truck

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Ihr wollt die Bilder von Charlotte immer wiederfinden? Einfach repinnen von unseren Boards!


Honeysuckle Cottage kuchen mit Johannisbeermarmela-

lands. Das Gemeinschaftsgefühl, das

de und Sahne. Oder aber für einen

man in Daylesford spürt, lässt uns im-

winterlichen Kakao-Mandel-Kuchen

mer wieder zum Honeysuckle Cotta-

mit eingekochten Bio-Aprikosen vom

ge zurückkehren. Ein Re­staurant mit

letzten Sommer. Der passt dann ganz

guter regionaler Küche, ein Ort, an

bequem in den Wanderrucksack, um

dem sich Menschen treffen und ge-

ihn später zusammen mit einer schö-

meinsam essen, an dem man einkau-

nen heißen Tasse Tee aus der Ther-

fen oder einfach nur die Zeit verstrei-

moskanne zu genießen.

chen lassen kann, ist mir und meiner

Die Daylesford-Farm ist eines der

Familie außerordentlich wichtig. Da-

nachhaltigsten Bio-Unternehmen im Vereinigten Königreich und befindet sich, so sagt man, in einer der landsi

schaftlich reizvollsten Ecken Eng-

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rüber hinaus hat Daylesford sein Angebot um eine Kochschule, eine Fachschule für biologische Landwirtschaft und einen Spa-­ Bereich mit


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­Beauty-Anwendungen und Wellnes-

und Alt suchen oder nach Lust und

kursen erweitert.

Laune verschiedenes Tafelgeschirr,

Ihr Ethos und ihre Gesinnung zeigt

das nach Dörfern aus der Region be-

sich in allem, was sie tun: Gutes ge-

nannt ist, kombinieren.

sundes Essen. Ein guter und einfa-

Es ist ein friedlicher Ort, ruhig und

cher Lebensstil. Saisonales Obst und

beschaulich. Ein Ort, der eines Tages

Gemüse zu erschwinglichen Preisen

vielleicht auch mein Zuhause werden

– wir brauchten zusätzlich zu dem,

könnte.

was vom Hof kam, nichts kaufen. Jeden Tag wird frisches Brot gebacken. Unser persönliches Highlight ist das Milchbrot. Darüber hinaus kann man Blumen aus dem hauseigenen Garten kaufen, nach Geschenken für Jung

daylesfordorganic.com L Im Daylesford Honeysuckle Cottage kann man auch gleich für einen Aufenthalt in Südengland reservieren:

manorcottages.co.uk L 05 /1 9

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1 Körbchen frische oder gefrorene Himbeeren 1 Handvoll Erdbeeren 2 frische Äpfel 1 Banane 250 ml frisch gepresster (englischer) Apfelsaft

Im Standmixer alle Zutaten auf hoher Stufe für 30 Sekunden mixen. Die Konsistenz sollte flüssig genug sein, um den Smoothie zu trinken, jedoch dick genug, um ihn auch löffeln zu können. Ergibt ca. 500 ml – genug für 2 Personen

Der Button zeigt das Originalbild in Groß.

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Dieser Button führt direkt zum Rezeptdownload (PDF) zum Ausdrucken.


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1 gefrorene Bio-Ananas, in kleine Würfel gehackt (oder als Äquivalent gefrorene Ananas) 600g Jogurt

Im Standmixer Ananas für 60 Sekunden pürieren. Den Jogurt hinzufügen und so lange pürieren, bis eine glatte Masse entstanden ist. Möglicherweise muss man den Mixer zwischendurch ausschalten und mit dem Stiel eines Holzlöffels alles vermischen. Die Mischung ist nun angeschmolzen, daher muss sie noch einmal für 2-4 Stunden (je nachdem, wie kalt euer Eisschrank ist) gefroren werden. Jede Stunde aus dem Gefrierschrank nehmen und mit einem Löffel durchmischen, um Luft zuzuführen. Nach dem letzten Rühren die Mischung nochmals für ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen und ruhen lassen. 05 /1 3

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2 kleine Lauchstangen 2 große Hühnerschenkel (noch mit Knochen und Haut) 1 große Kohlrübe, in große Würfel geschnitten 750 ml Wasser Salz & Pfeffer zum Würzen

In einem mittelgroßen Topf (oder Dampfkochtopf ) auf kleiner Hitze Öl erhitzen und den geschnittenen Lauch leicht andünsten. Sobald der Lauch halbtransparent ist, Kohlrübenstücke hinzufügen und braten, bis sie goldbraun geworden sind. Die Hühnerschenkel entbeinen, indem man das Fleisch sehr nah am Knochen abschneidet. Lauch und Rüben aus dem Topf nehmen und zur Seite stellen. Im gleichen Topf das Huhn (alles – Haut, Fleisch und Knochen) anschwitzen. Sobald es angebraten ist, Gemüse wieder hinzufügen. Wasser hinzufügen und mit Deckel abdecken. Für 30 Minuten köcheln lassen. Haut und Knochen entfernen und dann Hühnerfleisch und Gemüse im Standmixer pürieren. Heiß servieren und groben Pfeffer zum Würzen dazu reichen.


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Rezept inspiriert aus der K端che von Daylesford

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1 kleiner Blumenkohl 1 kleine rote Zwiebel, fein gehackt 1 rote Paprikascho te, entkernt und in dünne, 3cm lange Streifen geschnitten 1 Handvoll Rosinen 1 kleiner Bund Ko riander, gehackt 1 Handvoll Mandelblättchen

Dressing 120 ml Olivenöl 2 EL Weißweinessig Saft einer Zitrone 1 TL Ras el hanout (Currygewürzmischung erhältlich via arabicafood­ andspice.com) 1 TL Senfsamen Salz und Pfeffer

Die Röschen aus dem Blumenkohl brechen und die großen in mundgerechte Stücke schneiden. Gehackte Zwiebel, Paprikastreifen und Blumenkohl in eine mittelgroße Schüssel geben, Rosinen hinzufügen und beiseite stellen. Für das Dressing Öl und Essig verquirlen. Zitronensaft und Ras el hanout hinzufügen und gut vermischen. Mit Senfsamen, Salz und Pfeffer würzen. Dressing und Salat gut vermischen. Im Kühlschrank mindestens 3 Stunden oder idealerweise über Nacht marinieren lassen. Vor dem Servieren mit Rosinen und Koriander garnieren.

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Rezept inspiriert aus der K端che von Daylesford

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1 Sellerieknolle, geschält und in dünne Streifen Streifen geschnitten oder grob geraspelt 1 Stange Sellerie, in feine Streifen geschnitten 2 kleine Winteräpfel, in kleine Stücke geschnitten 2 Handvoll Walnüsse, grob gehackt 125 ml Crème fraiche 2 EL Zitronensaft 1 TL Puderzucker 3 Stängel Petersilie, grob gehackt Salz und Pfeffer

In einer mittelgroßen Schüssel Sellerie, Äpfel und Walnüsse mischen. Crème fraiche, Zitronensaft und Zucker verrühren und zum Salat geben. Gut, aber nicht zu lange, vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit gehackter Petersilie garnieren.

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Rezept inspiriert von der Küche in Daylesford

Um Lasagne zuzubereiten, müsst ihr nur drei Dinge schichten: Lasagneblätter, Fleischsoße und weiße Soße. Oh, und sorgt immer für eine ordentliche Menge weißer Soße, davon kann man nie genug haben. Ihr könnt für die Fleischsoße auch ganz einfach frisches Gemüse verwenden und die Lasagne mit einem frischen Wintersalat servieren.


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500 g frische Lasagneblätter

weiSSe SoSSe: 4 EL Butter 4 EL Dinkel- oder Weizenmehl 1L Milch 300g geriebener Cheddar Käse zum Überbacken

FleischsoSSe: 1 EL Olivenöl 4 mittelgroße rote Zwiebeln 500g Hackfleisch 2 Knoblauchzehen, fein gehackt 2 Karotten, gerieben 1 Sellerieknolle, gerieben 600 ml passierte Tomaten (oder 2 Dosen gestückelte Tomaten) 1 EL Gemüsebrühe mit 250 ml Wasser

Ofen auf 180 Grad C vorheizen. Zubereitung der Fleischsoße: In einer großen Pfanne Öl bei mittlerer Hitze erwärmen. Zwiebeln weich dünsten. Das Fleisch hinzufügen und unter ständigem Rühren braun braten. Knoblauch, Karotten und Sellerie hinzufügen, gut ver05 /1 1

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rühren und 3 Minuten kochen lassen. Passierte (oder gestückelte) Tomaten, Gemüsebrühe und Wasser hinzufügen und 10 Minuten köcheln lassen. Zubereitung weiße Soße: In einer mittelgroßen Pfanne Butter zerlassen und mit Mehl verquirlen. Milch nach und nach hinzugeben und zu einer glatten Masse verühren. Weiter rühren, bis die Mischung zu kochen beginnt. Salzen und Hitze reduzieren. Bei geschlossenem Deckel und geringer Hitze 20 Minuten köcheln lassen, gelegentlich umrühren. Geriebenen Käse einrühren und schmelzen lassen. Die Soße sollte nun recht dickflüssig sein. Ist sie zu dick, wieder nach und nach etwas Milch unterrühren. Gerät die Soße zu dünnflüssig, in einer Tasse Wasser und Mehl zu gleichen Teilen zu einer Paste verrühren und in die Soße geben. Vom Herd nehmen und mit geschlossenem Deckel stehen lassen.

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Eine mittelgroße Auflaufform (ca 28cm x 20cm) einfetten und mit einer Schicht Lasagneblätter auslegen. Ein Drittel der Fleischsoße darauf verteilen. Mit einer Lage Blätter und einem Drittel der weißen Soße bedecken. Auf diese Art für drei weitere Schichten verfahren und mit weißer Soße abschließen. Mit Käse bestreuen und 30 Minuten goldbraun backen.

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Rezept inspiriert von der K端che in Daylesford

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375 g Mürbeteig (aus dem Kühlregal) 1EL Olivenöl 6 rote Zwiebeln, geviertelt und in Scheiben geschnitten 750g Biohackfleisch 4 Stangen Lauch, in Scheiben geschnitten 2 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben ge schnitten 250ml Rotwein 250ml passierte Tomaten 2 TL Gemüsebrühe 3 EL Maismehl 125ml Wasser Salz und Pfeffer 1 geschlagenes Ei

Ofen auf 180 Grad C vorheizen. In einer Pfanne Öl bei mittlerer Hitze erwärmen. Lauch und Zwiebeln 5 Minuten weich und glasig dünsten. Hackfleisch hinzufügen und weitere 5 Minuten braten. Knoblauch, Wein, passierte Tomaten und Brühe zugeben und ohne Deckel 15 Minuten köcheln lassen.

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In einer Tasse 3 EL Wasser und Maismehl mit dem Handrührgerät zu einer glatten Masse verrühren. Gut mit dem restlichen Wasser vermischen. Die Masse dem Fleisch zugeben und gut untermischen. Solange weiterrühren, bis die Mischung eindickt. Mit Salz und Pfeffer würzen und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Beiseite stellen und 15 Minuten abkühlen lassen. Währenddessen den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 4mm dick ausrollen. Eine Kuchenform (20cm Durchmesser) leicht einfetten und mit 2/3 des Teigs auslegen. Die Ränder sanft andrücken, was übersteht, abschneiden. 8 Minuten blind backen und wieder aus dem Ofen nehmen. Das abgekühlte Fleisch in die Kuchenform geben. Den übrigen Teig 4mm dick ausrollen und die Pastete damit abdecken. Die Ränder zusammendrücken. Die Decke mit dem geschlagenen Ei bestreichen und mit einem scharfen Messer einritzen. 30 Minuten backen oder bis die Pastete goldbraun ist. si st er M AG

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6 Eier 200 g Puderzucker 150 g Dinkelmehl 50 g gemahlene Mandeln 2 TL Backpulver 100 g zerlassene, leicht abgekühlte Butter geschlagene Sahne für die Füllung schwarze Johannisbeermarmelade zum Bestreichen Puderzucker zum Bestäuben

Ofen auf 180 Grad C vorheizen. 2 runde Kuchenformen (20cm Durchmesser) einfetten. Eier und Zucker mit dem Hand­ rührgerät zu einer dicken, blassen Masse verrühren, bis sich das Volumen verdoppelt hat (ca. 2–4 Minuten). In einer mittelgroßen Schüssel, Mehl und

Backpulver vermischen. Dem Ei-Zucker-Gemisch hinzufügen und 5 Minuten verrühren. Die zerlassene Butter unterheben. Jeweils eine Hälfte des Teigs in die Kuchenformen füllen und 20 – 25 Minuten, oder bis sich der Kuchen federnd anfühlt, und goldbraun ist. Falls der Kuchen auf dem oberen Ofenrost früher fertig ist, diesen herausnehmen und den anderen für 5 Minuten nach oben stellen. Kuchen 5 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen. Für die Füllung Oberseite des einen und Unterseite des anderen Kuchens gleichmäßig mit Marmelade bestreichen. Geschlagene Sahne auf der Unterseite verteilen, darauf den zweiten Kuchen setzen, mit der Marmeladenseite nach unten. Mit ein wenig Puderzucker bestäuben. 05 /1 9

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180g Butter, gewürfelt 230g Zucker 2 TL Vanilleextrakt 3 Eier 200g gemahlene Mandeln 120g Dinkelmehl 3 TL Backpulver 50g grob gehackte Walnüsse 50g Kakaoraspeln 60ml Aprikosensaft (aus Glas) 1 Glas Bio-Aprikosen Zucker zum Bestreuen

Ofen auf 180 Grad C vorheizen. Butter, Zucker und Vanille schaumig schlagen. Nacheinander Eier hinzufügen, jedes Ei gut unterrühren. Werden sie auf einmal oder zu schnell geschlagen, gerinnt die Mischung.

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In einer weiteren Schüssel Mehl, Mandeln und Backpulver mit einem Holzlöffel vermischen.

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Walnüsse und Kakaoraspeln dazugeben. Buttermischung unterheben, Aprikosensaft hinzufügen. Mit Handrührgerät auf niedriger Stufe kurz verrühren. In eine mit Papier ausgelegte Kuchenform (30cm Ø) geben. Das Papier sollte ein wenig über den Rand der Form reichen, da der Kuchen beim Backen hochgeht. Halbierte Aprikosen auf dem Teig auslegen, dabei auch ein wenig Aprikosensaft verwenden. Mit einer dünnen Schicht Zucker bestreuen. 50 Minuten backen, bis der Kuchen golbraun und fest ist. Ob er fertig ist, kann mit einem Messer überprüft werden. Bleibt beim Einstechen nur wenig Teig an der Klinge kleben, dann ist er genau richtig. Dieser Kuchen schmeckt am besten, wenn er nicht zu lange im Ofen war. Warm, mit Früchten und Joghurt servieren.


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übersetzung Sabrina Bäcker

fb.com

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www.gour

GourmetOrigins.com L ist ein Marktplatz, auf dem ihr qualitativ hochwertige Lebensmittel von kleinen, unabhängigen Herstellern aus @go urme toriginkönnt. s ganz Europa bestellen Ein Ort, um Produkte bester Qualität zu entdecken, neue Spezialitäten zu finden – Produkte, die man so gut wie nie im normalen Supermarkt findet. Wie der Name verrät geht es nicht nur ums Einkaufen, sondern auch um die Geschichten hinter den Produkten.

Twitter @GourmetOrigins

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sis

www.g

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o u r m e to r i g i n s . d e


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Alex Wareing

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens. GourmetOrigins.com ist ein Online­ markt für qualitativ hochwertige und in Handarbeit hergestellte Lebensmittel. Unser Ziel ist es, Europas großartige Esskultur und vielfältige Küche neu zu entdecken, indem wir den Erwerb von einzigartigen und seltenen Lebensmit­ teln erleichtern und Einblicke in die Ge­ schichten und kulturellen Hintergrün­ de regionaler Spezialitäten gewähren. Was hat euch zu eurer Idee inspiriert? Wir lieben es zu reisen und dabei in die traditionelle Küche unserer Rei­ seziele einzutauchen. Das hat uns vor Augen geführt, wie vielfältig die euro­ päische Küche ist. Ein kostbares Gut, dessen Produkte, mit ein paar bemer­

Miquel Ros

kenswerten Ausnahmen, für die Allge­ meinheit immer noch im Dunklen ver­ borgen sind. Diese Produkte möchten wir nun ans Tageslicht bringen und leichter zugänglich machen. Wie finanziert ihr euch? Anfangs haben wir alles mit unseren eigenen Ersparnissen finanziert und wurden auch von Freunden und Fami­ lienangehörigen finanziell unterstützt. Dann folgten Finanzierungsmittel von The Openfund (www.theopenfund), ei­ nem Inkubator (Gründungszentrum), der uns nicht nur finanziell unter die Arme griff, sondern auch eine Art Be­ raterfunktion einnahm. Wie verdient ihr Geld? Überwiegend durch Verkaufsprovi­ sionen, was über unseren Marktplatz 05 /1 3

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läuft. Dazu haben wir einige Werbe- und Sponsorenverträge abgeschlossen. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Wir wären gern DIE Onlineadresse für alle Feinschmecker, die auf der Su­ che nach wahrer Gaumenfreude und Hochgenuss sind. Eine Art Basislager für Europas Ess-und Kochkultur. Der Ort, der einem Zugang zu den besten und authentischsten Lebensmitteln von überall her ermöglicht. Wer sind eure Konkurrenten? Wir stehen im Wettbewerb mit ande­ ren Online-Lebensmittel-Händlern, traditionellen Delikatessen- und Fein­ kostgeschäften und noch dazu mit je­ dem Einzelnen, der »Erfahrungen« online verkauft. Denn wir sehen unse­ re Produkte vielmehr als »Erfahrun­ gen« statt als Möglichkeit für alltägli­ ches (zweckmäßiges) Einkaufen.

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Was ist der Unterschied zwischen euren Produkten / Produzenten und den Sachen, die man in lokalen Gourmetgeschäften erhält?

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Da wir keinerlei Platzprobleme ha­ ben, wollen wir ein virtuelles Lager mit den weltbesten und einzigartigs­ ten Lebensmitteln aufbauen, inklusi­ ve solcher, an die man normalerwiese gar nicht oder nur sehr schwer ran­ kommt. Noch dazu können wir dem Kunden über das Internet Informatio­ nen zur Verfügung stellen, die ihm bei der Abwicklung des Einkaufs helfen und das Teilen seiner Erfahrungen mit Freunden ermöglicht. Wie findet ihr neue Produkte / Produzenten? Da gibt es viele verschiedene Möglich­ keiten: über Messen, Bauernmärk­ te, etc. Manche hören von uns und kontaktieren uns persönlich, andere werden durch Empfehlungen auf uns aufmerksam … wenn ihr also tolle Produkte oder Hersteller kennt, dann zögert nicht lang und schreibt uns! Was habt ihr vorher gemacht? Ich (Miquel) bin eigentlich Wirtschafts­ wissenschaftler und habe vorher für ein Finanzdienstleistungsunterneh­


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men in der City / London gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Berufserfah­ rung in einer Unternehmensberatung und im internationalen Handel. Mein Geschäftspartner Alex war schon immer selbständiger Mediengestalter im Bereich Digitale Medien. In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt? Das Team hat sich zwar erweitert, ist aber immer noch das gleiche (beste­ hend aus zwei Gründungsgliedern). Wir haben uns bewusst gegen zusätz­ liche Abteilungsnamen entschieden, um so eine gewisse Flexibilität zu be­ wahren. Wir arbeiten mit einer Reihe von Freiberuflern und Selbstständigen zusammen. So decken wir spezielle Projektbereiche ab und ergänzen un­ sere innerbetrieblichen Fähigkeiten. Unsere Designverantwortlichen woh­ nen und arbeiten zum Beispiel auf Me­ norca und hin und wieder helfen uns Leute von außerhalb mit Geschäfts­ entwicklungs- und verwaltungsspezi­ fischen Angelegenheiten.

Wie seid ihr auf euren Namen gekommen? Zu Beginn nannten wir uns Finefood­ maps, da es sich bei unserem Projekt vorwiegend um einen kartenbasierten Ernährungsratgeber handelte. Spä­ ter schwenkten wir auf das aktuelle Marktmodell um und suchten nach einem neuen Namen. Wir fanden he­ raus, dass die meisten Namen, die in irgendeiner Weise etwas mit Essen zu tun haben, schon vergeben waren und mussten uns daher zwischen einem abstrakteren und kürzeren oder aber einem beschreibenden (und längeren) Namen entscheiden. Nach langem Grübeln entschieden wir uns schließ­ lich für Letzteres. Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen? Während einer Brainstorming-Ses­ sion mit unserem Grafikdesigner Joan Pons. Wir mochten einfach diesen warmen Rotton, denn ein Großteil von Internetseiten, die sich mit Landwirt­ schaft oder Essen befassen, verwen­ 05 /1 5

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den einen Grün- oder Braunton. Wir aber wollten einen wärmeren Farbton, der sich von den anderen abhebt. In welcher Stadt sitzt ihr? Unser Firmensitz befindet sich in London, dort üben wir auch unsere Hauptaktivitäten aus. Ich komme je­ doch ursprünglich aus Barcelona und versuche auch da vor Ort, Geschäfts­ beziehungen aufzubauen. Deshalb fliege ich recht häufig nach Barcelo­ na, um den Kontakt zu unseren dorti­ gen Herstellern und Unterstützern zu pflegen. Häufigst genutzte Software? Wir verwenden hauptsächlich Open Source Software und jede Menge ver­ schiedene Cloud Apps zur Steuerung sämtlicher Unternehmensfunktionen. So verwenden wir zum Beispiel für un­

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ser CRM (Customer Relationship Ma­ nagement) Highrise, zum Schreiben von Rechnungen Tradeshift, etc. Es ist erstaunlich, wie benutzerfreundlich und flexibel diese Art von Tools mitt­ lerweile geworden sind. Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase? Ihr seid wahrscheinlich überrascht davon, wie schlicht und einfach un­ ser Essen in Wahrheit ausfällt….denn wir sind nach wie vor nur ein kleines Start-up, das sein ganzes Geld in sei­ ne Projekte steckt :-) Allerdings kann man schon behaupten, dass wir völ­ lig verrückt nach Olivenöl (das habe ich meinen mediterranen Wurzeln zu verdanken) und Süßigkeiten sind (die versorgen uns mit der nötigen Energie für unsere vielen Überstunden). n


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shop.sister-mag.com

Was gibts? Mäntel Haarbänder Poster DIY-Pakete … jede Woche neu zusammengestellt!

öffnet seine Pforten am 12.12.2012. Wir lassen das erste Jahr sisterMAG Revue passieren und verkaufen die besten Accessoires, Requisiten und Kleidungs­stücke der ersten fünf Ausgaben. Schaut vorbei ab Mittwoch, 12.12.12 – unser Stand bleibt nämlich nicht lange geöffnet. Wer zuerst klickt, bekommt die tollsten Sahnehäubchen! 05 /1 7

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Wünsche für Winterschwärmer Aus frühester Kindheit wissen wir um die besondere Bedeutung der Zahl Drei. Magisch sind die drei Wünsche im Märchen, symbolisch steht sie für Anfang, Mitte & Ende und kulinarisch wird es mit Svenja Paulsens Kreationen auf den kommenden Seiten. Genießt die gemütlich-rustikalen Rezepte mit Euren drei Sinnen: riecht, schmeckt und fühlt! Styling & Fotografie: Svenja Paulsen L

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Küche

Champignonpfanne Handgewebtes Leinen-Tischset – Tuchmacherin L

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Knoblauch-Dip Keramik von Melanie Follmer – 3punktf L (dreipunktf.de) si st er M AG

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KĂźche

Gerostetes Krustenbrot Keramik von Melanie Follmer – 3punktf L (dreipunktf.de)

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Grog mit Zimt & Clementine Keramik von Nana Yamaguchi – Erhältlich im Mailaden L Berlin si st er M AG

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Gebrannte Mandeln Holzbrettchen – Die kleine Werkstatt L Handgewebtes Leinen-Handtuch – Tuchmacherin L Keramikteller – 3punktf L 05 /1 5

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Champignonpfanne mit Knoblauch-Dip & gerostetem Krustenbrot Knoblauch-Dip 300 g Griechischer Joghurt

1 große Zehe frischer Knoblauch

1 kleines Bund glattblättrige Petersilie

Meersalz Schwarzer Pfeffer 1 EL Olivenöl Knoblauch fein hacken und mit dem Joghurt in einer Schale mischen. Mit Meersalz abschmecken. Petersilie fein hacken und zusammen mit Pfeffer und Olivenöl zum Garnieren verwenden. Bis zum Servieren kühl stellen. Geröstetes Krustenbrot 4 Scheiben Krustenbrot

1 halbe Zehe frischer Knoblauch

Olivenöl

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Die Brotscheiben von beiden Seiten mit Olivenöl einstreichen und in einer (Grill)-Pfanne von jeder Seite knusprig anbraten. Brot aus der Pfanne nehmen, kurz abkühlen lassen und mit der angeschnittenen Seite der halben Knoblauchzehe kräftig einreiben.

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Bis zum Servieren im Ofen warm halten. Champignonpfanne 300 g braune Champignons

2 mittelgroße Zwiebeln

1 kleines Bund glattblättrige Petersilie

Olivenöl Zwiebeln in Würfel schneiden und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl bei niedriger Temperatur andünsten. Währenddessen die geputzten Champignons in Scheiben schneiden. Wenn die Zwiebeln gut angedünstet sind, die Herdtemperatur erhöhen und die Champignons kurz anbraten. Eventuell beim Anbraten noch ein wenig Olivenöl hinzufügen. Danach die Pfanne vom Herd nehmen und zum Schluss die fein gehackte Petersilie unterheben. Die Champignons zusammen mit dem gerösteten Krustenbrot und dem Knoblauch-Dip auf zwei Tellern anrichten und servieren.

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Küche

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Grog mit Zimt & Clementine

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Gebrannte Mandeln

180 ml Wasser

200 g ganze und ungeschälte Mandeln

200 g Zucker

3 cl dunkler Rum (54%)

3 TL brauner Zucker

1 Pck / 8 g Vanillezucker

½ Clementinenscheibe

100 ml Wasser

1 Zimtstange

Zucker und Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Die Mandeln hinzufügen und sie immerzu mit einem Löffel umrühren, sodass sie nicht anbrennen. Sobald der Zucker karamellisiert und die Mandeln glänzen, den Topf vom Herd nehmen. Dann die Mandeln auf ein Backblech mit Backpapier geben, mit einer Gabel auseinander ziehen und auskühlen lassen.

Das Wasser zum Kochen bringen. Rum und Zucker in einen Becher oder ein Glas füllen, mit dem heißem Wasser aufgießen und umrühren. Zum Schluss mit einer Clementinenscheibe und einer Zimtstange verfeinern.

Produkte Ein Schluck vom dunklen Grog schmeckt besonders gut aus der handgefertigten ­Keramiktasse, die Svenja für dieses Feature fand. Hier eine kurze Übersicht aller Hersteller. Keramik (dunkel) 3punktf –

Keramik von Melanie Follmer: 3punktf.de L und vor Ort in Bardowick

Keramik (hell) Nana Yamaguchi, er-

hältlich im Mailaden L Berlin Leinen Handgewebte Produkte von An-

nette Schmidt: Dawanda-Shop L und im Geschäft in Neunkirchen-Seelscheid: Dorfhaus.net L Holzbrett Die kleine Werkstatt von

Stephanie Hesse: Dawanda-Shop L und vor Ort in Rheine 05 /1 7

2

18


übersetzung Sabrina Bäcker

Foodspotting L ist eine Plattform, auf der man leckeres Essen ganz in der Nähe findet. Welche Gerichte schmecken gut und was mögen andere Foodspotter, Freunde und Experten. Das Teilen geht ganz einfach über die Photo-Funktion in der Smartphone App (iOS, Android, Windows, Blackberry) oder indem man ein Photo vom Essen mit dem Hashtag #foodspotting L auf Instagram taggt.

Twitter @foodspotting

Facebook fb.com/foodspotting

sis

www.fo

ter

MA G

8 8 1

odspotting.com


Küche

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens.

Okonomiyaki in San Francisco zu fin-

Foodspotting ist eine App, mit der

schwer war ein Gericht zu finden, auf

man gutes Essen in der Nähe fin-

das man gerade Appetit hat. Deshalb

den kann. Doch anstatt Restaurants

wollte ich eine App erstellen, die es

zu bewerten, empfehlen Foodspotter

Menschen nicht nur ermöglicht, et-

Gerichte. Wo immer man sich auch

was über interessante neue Gerichte

befindet, zeigt einem die App, welche

aus aller Welt – wie Okonomiyaki – zu

Gerichte Foodspotter, Freunde und

erfahren, sondern selbst etwas dar-

Experten in der Nähe mögen. Um

über zu schreiben und anderen mit-

selbst ein Gericht zu empfehlen, kann

zuteilen, wo man diese Gerichte be-

man ein Foto hochladen oder ganz

kommen kann.

einfach »Loved it!« auf Foodspotting anklicken. 2009 haben wir Foodspotting ins Leben gerufen, nachdem uns aufgefallen war, dass es zwar viele Restaurant-Bewertungen gab, man aber nicht so einfach eine Bewertung zu einem Gericht finden oder schrei-

den, stellte aber schnell fest, dass es

Gibt es ein Gericht oder eine Landesküche, die am häufigsten bewertet wird?

Obwohl Foodspotting von vielen verschiedenen Menschen genutzt wird (davon ca. 50 % männlich, 50 % weib-

ben konnte.

lich), haben wir dem Webanalyse-Un-

Was war die Inspiration für eure Idee?

mehr asiatische Nutzer und ame-

Die Idee für Foodspotting entstand

rikanische Nutzer asiatischer Ab-

während einer Reise nach Japan, bei

stammung (zu denen ich gehöre) als

der ich Gerichte entdeckte, von de-

gewöhnlich. Deshalb sind asiatische

nen ich noch nie zuvor gehört hat-

Teigtaschen, Nudeln und Currys sehr

te, wie zum Beispiel Okonomiyaki.

beliebt. Davon abgesehen kann man

Nach meiner Rückkehr versuchte ich

in unserer Datenbank so ziemlich

ternehmen Quantcast zufolge 100 %

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2

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Alexa & her technical cofounder Ted Grubb

Cofounders Soraya, Ted & Alexa

jedes Gericht finden, das es auf der

Startups oder Dave Morin von Path

Welt gibt: von Dosas aus Südindien

einzusammeln. Später kamen noch

bis hin zu Salmorejo aus Spanien, ei-

3 Millionen US-Dollar von Blue Run

ner kalten Suppe, von der ich heute

Ventures dazu.

zum ersten Mal gehört habe.

Wie verdient ihr Geld?

si st er M

Durch Foodspotting bekommt man

Als wir im September 2009 mit Food-

schneller von guten Plätzen in der

spotting anfingen, behielt ich meinen

Nähe mit. Heute kann man zum Bei-

Job bei Adaptive Path noch 9 Monate

spiel Gerichte entdecken, die von

und arbeitete »die andere Hälfte des

Foodspottern oder Freunden em­

Tages« an Foodspotting. So konnte ich

pfohlen wurden oder etwas über De-

die Kosten der ersten Versionen de-

als von unseren Partnern wie Scout-

cken. Im Mai 2010, nachdem wir un-

Mob und über Preise wie das Golden

sere Web- und Handy-App eingeführt

­Ti­cket von unseren Markenpartnern

und schon 50.000 Nutzer hatten, kün-

wie z.B. Sony erfahren. Während im-

digte ich meinen Job, um mehr Zeit

mer mehr Menschen Foodspotting

für die Gewinnung von Investoren zu

nutzen, entwickeln wir Tools, die es

haben. So waren wir in der Lage, bis

Unternehmen und Marken ermög-

zum Sommer 750.000 US-Dollar von

lichen werden, derzeitige und po-

Investoren wie Dave McClure von 500

tenzielle Kunden noch besser zu er-

AG

Wie finanziert ihr euch?

19

0


Küche

reichen. In den nächsten Monaten

le Maps oder über das Navi ein Re-

werden wir diese Tools testen.

staurant. Oder man benutzt eine der

Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

bestehenden Apps für Restaurant-­ Bewertungen wie Urbanspoon oder

Unser Ziel ist es, alle Gerichte dieser

Yelp. Momentan sehen wir unsere

Welt zu katalogisieren, also die App

App als eine Art Ergänzung zu diesen

zu sein, die Menschen bei ihrer Suche

Möglichkeiten. Für die Zukunft hoffen

nach leckerem Essen als erstes ver-

wir allerdings, noch wichtiger bei der

wenden. Wir haben in unserem Büro

Restaurantauswahl zu werden.

eine große digitale Weltkarte. Wenn diese (eines Tages) komplett mit

Was habt ihr vorher gemacht?

wunderbaren Essens-Ent­deckungen

Bevor ich mich voll auf Foodspotting

gespickt ist, ist unser Erfolg vollkom-

konzentriert habe, arbeitete ich für

men.

einige der besten Consulting-Unter-

Wer sind eure Konkurrenten?

nehmen im Bereich User Experience. Dort habe ich andere Unterneh-

ten Jahren auf den Markt gekommen

Web-Produkte, mobile Produkte und

sind, ist Foodspotting wohl eine der

Konsumgüter durch Strategie, For-

bekanntesten und ist außerdem die

schung und Design zu entwickeln.

führende App mit Fokus auf Gerichten

Pharmazie- und Konsumgüterher-

anstelle von Restaurants. Abgese-

stellern wie Johnson & Johnson, Un-

hen davon gibt es natürlich mehrere

ternehmen für Bahnreisen wie Rail

Möglichkeiten, etwas über Restau-

Europe, oder auch Mobiltelefon-Her-

rants oder Gerichte zu erfahren und

stellern wie Nokia oder Mikroblog-

zu entscheiden, wo man essen geht:

ging-Diensten wie Twitter konnte ich

Man kann einfach in ein Restaurant

dabei helfen, durch Primärforschung,

gehen, das einen guten Eindruck

dem Erstellen von Mock-Ups und

macht. Oder man sucht bei Goog-

Wireframes oder durch die bild­liche

/1

men dabei unterstützt, einzigartige

05

Von den Food-Apps, die in den letz-

1

2

19


Darstellung der Zukunft, bessere

Dazu brauchten wir einen Namen,

Produkte anzubieten.

der sich gleichzeitig in ein Verb (»Ich

In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt?

Ich habe Erfahrung im Bereich User Experience und Design. Einer unserer Mitgründer kommt aus dem Bereich

spotte – also ich sehe bzw. entdecke gerade – ein neues Gericht«) und eine Identität (»Ich bin ein Foodspotter«) verwandeln lässt. Foodspotting wurde beiden Anforderungen gerecht.

te Mitgründerin, war im Bereich Mar-

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen?

keting tätig. Was uns also zu Beginn

Im Bereich der Food-Apps wird stän-

fehlte, war ein Entwickler für mobile

dig rot und blau verwendet. Deshalb

Anwendungen. Wir stellten Consul-

wollten wir unbedingt andere Farben

tants ein, die wir aus eigener Tasche

benutzen. Unsere ersten Mock-Ups

bezahlten, da es aufgrund des großen

hatten ein Holzmuster als Hinter-

Bedarfs sehr schwer war, einen sol-

grund, das an eine Tischplatte erin-

chen Entwickler zu finden. Nach kur-

nern sollte, aber mittlerweile haben

zer Zeit konnten wir glücklicherweise

wir uns für braun und grün entschie-

jemanden auf Vollzeit-Basis einstellen.

den. Braun steht für ein warmes Res­

Web-Entwicklung und Soraya, die drit-

Wie seid ihr auf euren Unternehmensnamen gekommen?

taurant-Ambiente und grün für frisches leckeres Essen.

si st

Als wir mit Foodspotting anfingen,

In welcher Stadt sitzt ihr?

stellten wir fest, dass es schon etli-

Unser Hauptbüro ist in San Fran-

che Fotos von Gerichten gab. Dieser

cisco, aber wir hatten schon Team­

Handlung, also Gerichte in Restau-

mitglieder aus New York, Japan und

rants zu fotografieren, wollten wir ei-

Chile. Unsere Nutzer kommen natür-

nen Namen und eine Identität geben.

lich aus der ganzen Welt.

er M AG

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2


Küche

Häufigst genutzte Software?

das Beste, was Foodspotting dieses

Es gab mal eine Zeit, da hätte ich mir

Jahr passiert ist.

Post-its nicht wegdenken können, wenn es ums Brainstorming, das Ordnen von Ideen oder darum ging, den Überblick über alle To-dos zu behalten. Obwohl wir bis heute immer noch viele Post-its bei Foodspotting verwenden, habe ich die Software Trello für mich entdeckt. Diese Software ist die perfekte Post-it-Nachahmung im Netz. Man kann so viele Spalten erstellen, wie man will, und in jeder einzelnen Spalte Karteikarten. Wir benutzen Trello, um einen Überblick darüber zu haben, woran jeder einzelne gerade arbeitet (was mit einem Board mit vier Spalten – Ideen, geplant, gerade am Bearbeiten, erledigt – begann und uns dabei half, den Fortschritt jeder einzelnen Aufgabe

Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase?

Ich bin mir nicht sicher, ob es eins gab. Ich kann mich am besten an die Gerichte erinnern, die wir gemeinsam in unserem Büro zubereitet haben. In der Anfangsphase haben wir uns noch ein Büro mit Freunden geteilt, die so nett waren, uns ein paar Schreibtische zur Verfügung zu stellen. Ich kaufte meinem Kollegen und Mitgründer einen Yakitori-Grill für den Schreibtisch, um Fleischspieße zu grillen. Unser iPhone-Entwickler Marc wollte damit einmal Jakobsmuscheln machen, die dann aber samt Grill angefangen haben, zu brennen. Glücklicherweise konnten wir das Feuer schnell löschen, aber das ge-

vor Augen zu haben), um Programm-

samte Büro roch nach Meeresfrüch-

fehler zu verfolgen, fürs Brainstor-

ten. Die Vegetarier waren nicht gera-

ming, das Ordnen von Ideen, um eine

de glücklich darüber, weshalb wir uns

Masterliste aller Features der App zu

dann nach unseren eigenen Büroräu-

erstellen und sogar unsere Partner-

men mit einer komplett ausgestatte-

und Joblisten zu verwalten. Trello ist

ten Küche umgesehen haben. n 05 /1 3

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Ein Gespräch mit Kochbuch- & Blogautorin Lisa Nieschlag

Eine kulinarisch-digitale Brieffreundschaft text Thea Neubauer L

In der deutschen Blogger- und

gentlich schon seit Langem angelegt

Food-Szene haben sie sich bereits

war, vor sich hin dümpelte, jedoch

einen Namen gemacht: Liz & Jewels

die zündende Idee fehlte. Es bedurf-

L alias Lisa Nieschlag & Julia Ca-

te eines verregneten Urlaubs in den

wley. Doch neben ihrem charmanten

Bergen, dass die Idee für die Chal-

Blog steckt das Duo gemeinsam mit

lenges, das Logo und das erste Re-

Autor & Illustrator Lars Wentrup hin-

zept entstanden. Heute verfolgt »Liz

ter den erfolgreichen Kochbüchern

& Jewels« in der Tat ein einzigartiges

»Anni backt in Münster«, »Anni kocht

Konzept. Lisa (»Liz«) lebt in Müns-

in Münster« und der neuesten Er-

ter, während Julia (»Jewels«) als

scheinung »Anni kocht für Kinder«

freie Fotografin in Brooklyn arbeitet.

aus

(www.annikocht.de).

Die beiden stellen sich regelmäßig

sisterMAG durfte Grafikdesignerin,

sogenannte »Challenges«, d.h. sie

Kochbuchautorin und Workshop-Or-

kochen oder backen nach dem glei-

ganisatorin Lisa Nieschlag kennen-

chen Rezept, stylen das Endergebnis

lernen.

und stellen die fertigen Fotos im di-

Lisa verrät mir zu Beginn unseres

rekten Vergleich auf ihren Blog. Das

Münster

si st er

Gesprächs, dass der Food-Blog ei-

M AG

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4

Konzept – »Two girls cooking on two


Küche

continents« funktioniert. Es wirkt wie

eben doch nicht 1:1 ins Amerikani-

eine der Öffentlichkeit zugängliche

sche oder Deutsche übersetzen las-

Brieffreundschaft. Die Kommunika-

sen.

tion findet per Skype und eMail statt.

Dass die beiden Frauen gut zusam-

Hier tauschen die beiden Ideen aus, entwickeln Posts und schicken einander Rezepte. Zu Beginn der Zusammenarbeit wollten sie vor allem traditionelle deutsche und amerikanische Gerichte kochen. Heute gehen die beiden einfach mit Spaß und Entdeckerlaune an die Auswahl der Speisen. Da probiert die eine ein Rezept und die andere zieht nach, sofern keine unüberwindlichen Hürden in der Zutatenauswahl auftreten. Denn Lisa verrät uns, dass die Mehl- oder Backpulverangaben sich manchmal

menarbeiten können, bewiesen sie bereits seit 2010 durch die Herausgabe der Kochbuchreihe »Anni kocht…«. Lisa betreibt gemeinsam mit Co-Autor und Illustrator Lars Wentrup eine Agentur für Kommunikationsdesign (www.nieschlag-und-wentrup.de) in der westfälischen Stadt. Auch bei der dreiteiligen

Kochbuchreihe

merkt

man die konzeptionelle Stärke und den Designhintergrund der Macher: Anni wurde als Persona, die in Form liebenswerter Illustrationen durch das Buch führt, erfunden. Sie ist die 05 /1 5

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Julia Ca wle y

auf das Projekt aufmerksam wurde.

sie zeigt uns, wie man westfälische

Heute sind alle drei Bücher dort er-

Küche modern und zeitgemäß um-

hältlich, sofern sie nicht ausverkauft

setzt. Die Entstehungsgeschichte des

sind. Das war beim ersten Kochbuch

Buches hört sich selbst an wie der

schon nach vier Wochen der Fall. Bei

Traum eines jeden Autoren: nachdem

ihrem neuesten Werk »Anni kocht für

das Konzept stand, gingen die drei an

Kinder« holten sie sich zudem die

die Arbeit. Lisa und Julia schlossen

Expertise von Ernährungswissen-

Großmutter, die jeder gern hätte und

sich eine Woche im Nieschlag’schen

schaftlerin Prof. Ursel Wahrburg an

Elternhaus ein, nutzten Accessoires

Bord, die alle Rezepte auf ihre Taug-

und Geschirr hilfsbereiter Freunde

lichkeit für kleine Esser prüfte.

und produzierten alle Fotostrecken

Lisa Nieschlag, Halb-Amerikanerin,

in Eigenregie. Die Rezepte erfragten sie ebenfalls im Verwandten- und Bekanntenkreis, v.a. Lars’ Familie ist urwestfälisch und konnte viele alte Rezepte beisteuern. Die Produktion im Eigenverlag war schon durchkalkuliert und geplant als eine Woche vor si

Drucklegung der Aschendorffverlag

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die zweisprachig aufwuchs, scheinen die Ideen nie auszugehen. Im Gespräch kommt sie immer wieder auf neue Projekte und Vorhaben zu sprechen. So fanden in diesem Jahr bereits zwei Foodfotografie- und Styling-Workshops in Weimar und NYC statt, sie betreibt ein Label für


Küche

Lisa

Nies

chla

g

u r t n e W Lars

p

T-Shirts (lizzawest.com L), hinzu

Neben dem Kochen erzählt sie mir

kommt die tägliche Arbeit in der

auch vom Spaß an der Arbeit mit Holz

Agentur, welche Erscheinungsbilder,

und Nähprojekten. Wir sind auf jeden

Websites, Kataloge und Broschüren

Fall gespannt, was Lisa, Lars & Julia

entwickelt. Am Ende musste ich sie

in Zukunft gestalten. Bis dahin gibt es

trotz all dieser Projekte und einer

auf den nächsten Seiten des sister-

merklich digitalen Affinität fragen,

MAGs einen kulinarischen Einblick in

welches Handwerk sie beherrscht.

Blog- und Buchprojekte. n

Anni backt in Münster. L Aschendorff-Verlag, € 16,80

Anni kocht in Münster. L Aschendorff-Verlag, € 16,80 05

Anni kocht für Kinder. L Aschendorff-Verlag, € 16,80

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Gl端

Jewels


K端che

端hweinkekse 05

Liz

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Jewels

Mak


Liz

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n e h c krön

Küche


Beschwipste Jewels

Pf

& n e laum


Küche

Liz

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Z

k n e ieg

K äse

l e nöd 3

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Rezepte

a nd J z i ewe L ls Arbeitsfläche ausrollen und Formen ausstechen. Wenn die Kekse später aufgehängt werden sollen, mit einem Strohhalm kleine Löcher stechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Ofen 8–10 Minuten goldgelb backen und auskühlen lassen.

Glühweinkekse Kekse

250 g Mehl 125 g kalte Butter 1 Pck Vanillezucker 75 g Zucker 1 Prise Salz 1 Prise Zimt

2 Eigelb

Füllung 100 ml Rotwein 100 ml Orangensaft

2 Tl brauner Zucker

1/2 Tl Zimt

3 Tl gemahlene Gelatine

1. Mehl, Butter, Vanillezucker, Zucker, Salz und Eigelb mit den Knethaken des Handrührers, danach mit den Händen zu einem Teig verarbeiten und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. 2. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten si st er M AG

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3. Rotwein, Saft, Zucker, Zimt und Gelierzucker aufkochen, ein paar Minuten köcheln und komplett abkühlen lassen. Das Gelee dann wieder kurz erwärmen und auf die eine Hälfte der Kekse verstreichen. Die andere Hälfte der Kekse darauf setzen.

Makrönchen 100 g gemahlene Mandeln 75 g Puderzucker

1 Eiweiß

1 TL Bittermandel (oder Orangenaroma / Zimt)


Küche

u alle her

1. Gemahlene Mandeln mit Puder­ zucker mischen. Ein Eiweiß und das Bittermandelaroma hinzufügen und zu einem Teig kneten. 2. Den Ofen auf 180°C vorheizen. 3. Aus dem Teig kleine, nussgroße Bällchen formen und dann mit den Fingern kleine Zipfel hochziehen, damit eine makronentypische Form entsteht. Dieser Teil ist etwas klebrig. Die Makrönchen für 12 Minuten backen.

Beschwipste Pflaumen & Ziegenkäse-Knödel

2 Handvoll frische Zwetschgen 1 El Speisestärke 150 g Ziegencamembert (oder auch normaler Ziegenkäse) 400 g Kloßteig (Kühlregal) Salz 150 g Cantuccini

n

l r e t

a

n e d

2 El Butter grobes Meersalz Pfeffer 1. Die Zwetschgen waschen, entkernen und vierteln. In einer Pfanne mit braunem Zucker karamellisieren und mit etwas Rotwein ablöschen. 2. Den Ziegenkäse in kleine Stücke schneiden. Den Kloßteig in runde Bälle formen und mit dem Ziegenkäse füllen. Die Klöße dann in Salzwasser für ca 15 Minuten kochen. Bei selbstgemachtem Teig aus gekochten Kartoffeln sind es nur ca 5 Minuten. 3. Die Cantuccini in einem Gefrierbeutel mit dem Teigroller zerbröseln und anschließend für ein paar Minuten in Butter anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. 4. Sobald die Klöße aus dem Wasser kommen, in den Bröseln rollen. Zusammen mit den Pflaumen servieren und essen! 05 /1 5

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Hannukah, auch bekannt unter dem Namen »Lichter­ fest« ist das achttägige, jüdische Fest, welches der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im 2. Jahrhundert vor Christus gedenkt. Wie bei so vielen jüdischen Feiertagen spielt Essen eine zentrale Rolle. Symbolisch für das Olivenöl, welches genutzt wurde, um die Lichter der »Menorah« (Armleuchter) anzuzünden, ist das traditionelle Menü an Hannukah geprägt von frittierten Gerichten. Die typischsten Gerichte sind frittierte, herzhafte Kartoffelpfannkuchen und mit Marmelade gefüllte Donuts. Wir haben uns entschieden, noch einen Schritt weiterzugehen und frittierte Spezialitäten ganz neu zu denken.

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KĂźche

Danya Weiner & Deanna Linder

Fotografie

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matkonation Food Styling

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si

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Küche

Diese Donuts erinnern mich an meine Kindheit in Amerika. Warm schmecken sie am besten – und viel Glück, sie überhaupt länger aufzubewahren, denn sie sind unglaublich schnell aufgegessen!

Zimt

& Zucker Donuts

für den Teig:

3 EL Trockenhefe

240 ml Vollmilch, auf 43°C erhitzt

320g Brotmehl + Mehl für die Arbeitsfläche

2 EL Zucker

½ TL Salz

1 TL Vanilleextrakt

3 große Eigelb 4 EL Butter (Raumtemperatur)

Pflanzenöl zum Frittieren zum Garnieren:

125 g Zucker 3 EL Zimt

1. In einer mittelgroßen Schüssel 2 EL Hefe in 180ml warmer Milch auflösen. Ca. 100 g des Mehls hinzufügen und zu einer glatten Masse verrühren. Abdecken und an einem warmen Ort für 30 Minuten gehen lassen. 2. In einem Standmixer mit Rührhaken die übrige Milch und die Hefe mixen. Die aufgegangene Mehlmischung, außerdem Zucker, Salz, Vanille

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Sugar Donuts /1

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und Eigelbe hinzufügen. Auf niedriger Stufe für ca. 30 Sekunden vermischen. Butter hinzufügen und noch einmal 30 Sekunden rühren, bis sich alles vermengt hat. 3. Zum Knethaken wechseln und bei ausgeschaltetem Mixer restliches Mehl hinzufügen, ca. 100 g auf einmal. Zwischen den einzelnen Mehlzugaben den Teig auf mittlerer Stufe vermengen. Solange kneten bis der Teig sich von den Seiten der Schüssel löst – er sollte weich und feucht, jedoch nicht klebrig sein und sich ausrollen lassen (möglicherweise habt ihr Mehl übrig). Die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und für mindestens 1 Stunde und bis zu 12 Stunden im Kühlschrank kühlen. 4. Ein Backblech mit leicht bemehltem Backpapier auslegen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 1,3 cm dick ausrollen. Donuts ausstechen mit einer speziell dafür gemachten Form oder runden Förmchen (Durchmesser ca. 7,5 cm mit einem 2,5 cm großen Loch in der Mitte) 5. Während der Donut-Teig geht, in einem schweren Topf das Pflanzenöl erhitzen – das Öl sollte mindestens 7 cm hochstehen und auf 182°C (360°F) erhitzt werden (am besten zu bestimmen mit einem Frittierthermometer). Mit einem Metallspatel vorsichtig einige Donuts ins Öl gleiten lassen – nicht zu viele auf einmal im Topf frittieren. Für 1 - 2 Minuten auf jeder Seite frittieren, bis sie si st er M AG

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Zimt


Küche

goldbraun sind. Mit einem durchlöcherten Löffel herausnehmen, auf einem mit Papiertüchern ausgelegten Teller abtropfen lassen und ein wenig abkühlen lassen. Mit den restlichen Donuts wiederholen, dabei auf eine konstante Temperatur achten. 6. In einer Schüssel Zucker und Zimt mischen und die Mischung auf einen flachen Teller geben. Die noch warmen Donuts darin rollen, bis sie auf Ober- und Unterseite mit Zucker bedeckt sind. Warm servieren.

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& Zucker


&

Zucchini Feta Puffer

2 große Zucchinis

1 TL grobes Salz

1 großes Ei, leicht geschlagen

mit einer groben Reibe reiben (oder in einer Küchenmaschine zerkleinern). In einer großen Schüssel, Zucchini mit Salz mischen und für 10 Minuten zur Seite stellen. Nach 10 Minuten

60 g Mehl

Hand auswringen und die aufgefangene Flüs-

frisch gemahlener Pfeffer Olivenöl zum Braten für den Dip: 250 ml griechischer Joghurt

2 Knoblauchzehen, gehackt

1 Bund frische Minze, fein gehackt 1 EL Olivenöl

1. Die Enden der Zucchini abschneiden und sie

75 g Feta-Käse, zerbröckelt ½ TL Backpulver

Diese Reibekuchen können schon im Vorhinein zubereitet werden und gekühlt oder eingefroren werden. Um sie wieder aufzuwärmen einfach 10 - 15 Minuten in den warmen Ofen geben. Sie bleiben trotzdem kross und knusprig.

jeweils eine Handvoll Zucchinimasse in der sigkeit wegschütten. 2. Zucchini mit Ei und Fetakäse mischen. In einer

kleinen Extraschüssel Mehl und Backpulver mischen und zur Zucchini-Mischung geben. Mit frischem Pfeffer würzen.

3. Ca. 3 EL Olivenöl in einer großen Pfanne bei

mittlerer Hitze so lange erhitzen, bis es sehr heiß ist. Mit einem großen Löffel, kleine Portio­ nen der Zucchini-Masse in die Pfanne geben (dabei darauf achten, dass nicht zu viele Puffer gleichzeitig in der Pfanne sind). Mit der Rückseite des Löffels flachdrücken. 3 - 4 Minuten braten, bis sie goldbraun sind, dann wenden und noch einmal 2 - 3 Minuten braten. Auf ei-

zum Garnieren:

nem mit Papiertüchern ausgelegten Teller ab-

1 EL grobes Salz

legen. 4. Für den Joghurt in einer mittelgroßen Schüssel Joghurt, Knoblauch und Minze vermischen. Olivenöl darauf träufeln.

si

5. Puffer noch warm mit Meersalz garniert ser-

st er

vieren. Den Jogurt dazureichen.

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K端che

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Zucchini & Feta


Frittiertes Curry-Bier-Gemüse Das Gemüse kann als Beilage eines indischen Dinners serviert werden oder einfach als schmackhafter Nachmittags-Snack. Wollt ihr das ganze noch ein bisschen schärfer, fügt ihr einfach mehr getrocknete Chiliflocken hinzu. Wie die meisten frittierten Gerichte, schmeckt das Gemüse am besten warm. Nach dem Frittieren jedoch unbedingt etwas abkühlen lassen! 1. Gemüse leicht mit Mehl bestäuben 2. Den Teig zubereiten: Dafür in einer großen Schüssel Mehl, Currypuder, Chili-Flocken, Pfeffer und Salz mischen. 3. Langsam das Bier hinzufügen und mit dem Schneebesen schlagen. Es ist ok, wenn der Teig kleine Klümpchen bildet. 4. Öl in einem tiefen & schweren Topf auf 180°C erhitzen. Wenn ihr kein Thermometer benutzt, lasst einfach ein Stück Blumenkohl ins Öl fallen. Treibt es an die Oberfläche und beginnt zu brutzeln, hat das Öl die richtige Temperatur 5. Überflüssiges Mehl vom Gemüse abschütteln. Ein Stück nach dem anderen in den Teig tunken, dann vorsichtig ins heiße Öl gleiten lassen. Dabei sichergehen, dass man weit genug vom Öl entfernt steht, da es schnell spritzt. Am besten frittiert man das Gemüse in Schüben, sodass der Topf nicht zu voll ist. Die Temperatur dabei immer gleichmäßig halten. Goldbraune Stücke mit einem Sieblöffel dem Topf entnehmen und auf einem Papiertuch abtropfen lassen. 6. Warm und mit Meersalz bestreut servieren. si st er M AG

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Küche

1 kleiner Brokkoli, in Röschen zerteilt

1 kleiner Blumenkohl, in Röschen zerteilt

1 Süßkartoffel, geschält und in dünne Scheiben geschnitten

1 kleines Bund frische Petersilie ohne Stiele

1 kleines Bund Koriander ohne Stiele

100 g Mehl Für den teig: 200 g mit Backpulver gemischtes Mehl 1½ TL Currypulver ½ TL getrocknete Chili-Flocken ½ TL frischer gemahlener schwarzer Pfeffer ½ TL Salz 350 ml kaltes Bier Pflanzenöl zum Frittieren

Curry Gemüse

zum Garnieren:

2 TL Meersalz

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Küche

Wir haben für dieses Rezept frische Anchovies genutzt, die an diesem Tag erst gefangen wurden. Ihr könnt jedoch jeden kleinen Fisch nutzen, den ihr findet. Ihr solltet lediglich sichergehen, dass ihr die Filets vor der Zubereitung reinigt. Wir reichten dazu einen frischen Kräutersalat aus Petersilie, Zitronensaft und Olivenöl, um dem frittierten Fisch mehr Frische zu geben.

Frittierte Anchovies mit

Zitronen-Knoblauch-Aioli Für den teig:

125 g Mehl

2 TL Salz

½ TL frisch gemahlener Pfeffer

120 g frische Anchovi - Filets / Sardellen (ca. 8 - 10 Stück), gereinigt

Pflanzenöl zum Frittieren Für die Aioli:

1 Eigelb, Raumtemperatur 1 EL frischer Zitronensaft 1 Knoblauchzehe, gehackt

1 Prise Salz 190 ml Pflanzenöl 1. In einer großen Schüssel Mehl, Salz und Pfeffer mischen. Das Öl in einem tiefen, schweren Topf auf ca. 180°C erhitzen. 2. Die Anchovies in der Mehlmischung wenden, sodass sie ganz in Mehl getaucht sind. Überschüssiges Mehl abschütteln. Anchovies ins Öl geben und für ca. 3 Minuten frittieren, bis sie goldbraun sind. Mit einem 05 /1 7

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Sieblöffel herausnehmen und auf ein Papiertuch geben. Mit den restlichen Anchovies wiederholen, Öl zwischen­ durch immer wieder auf 180°C erhitzen. 3. Für die Mayonnaise das Eigelb in eine große Schüssel geben und sehr schnell schlagen, so dass es dick und klebrig wird (ca. 1 - 2 Minuten) 4. Zitronensaft, Knoblauch und Salz hinzufügen und für weitere 30 Sekunden schlagen. 5. Vorsichtig das Öl zur Eigelbmischung – Tropfen für Tropfen – hinzufügen, dabei die gesamte Zeit weiter schlagen. Es ist wichtig, dass man gleichmäßig und zu Beginn sehr kraftvoll schlägt. In dieser Weise fortfahren, bis die Mischung die Textur von schwerer Creme annimmt. Hat man diesen Punkt erreicht, kann man das Öl etwas schneller hinzufügen. Die Aioli sollte die Textur von Mayonnaise annehmen, wenn man das gesamte Öl hinzugefügt hat. Ist sie zu dick, kann man ein wenig Zitronensaft hinzufügen. 6. Die Anchovies warm servieren, dazu die Aioli reichen.

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K端che

Frittierte

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Anchovies


Matkonation L  Matkonation ist ein zweisprachiger (Englisch und Hebräisch) Food Blog von Danya Weiner, Food-Fotografin, und Deanna Linder, Food-Stylistin. In Tel Aviv arbeiten Danya und Deanna gemeinsam für Magazine, Zeitungen, Werbeanzeigen und Kochbücher.

Vor drei Jahren begannen sie den Blog Matkonation, um so ihrer Leidenschaft für ihre Jobs (Food Styling und Photographie) und das Kochen Ausdruck zu verleihen.

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K端che

Einmal pro Woche finden sie die Zeit, ein neues Rezept auszuprobieren. Dabei arbeiten die beiden Vollzeit und sind M端tter von vier Jungs (Danya 3, Deanna 1). Zudem lehren sie Food-Fotografie und Food-Styling

in selbstorganisierten Kursen in Danyas Studio in Jaffa, Tel Aviv. n

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Winzerinnen-Kolumne wovon trauben träumen … … bevor sie gelesen werden. Monika Abraham L hat sich wieder dem Thema unserer Ausgabe angenommen und sich den Lebenszyklus der Trauben

Ein Freund von mir meinte vor eini-

führt hatte, konnte ich nicht umhin,

ger Zeit, das beste Alter eines Men-

in den folgenden Wochen immer

schen seien die Jahre bis fünf und

wieder darüber nachzudenken. Man

ab achtzig. Dies seien

hat ja schon öfter gehört, dass er-

die Jahre, in

wachsene Menschen im hohen Al-

denen man

ter wieder zu Kindern werden. Aber

ganz

un-

stimmt das überhaupt? Finden wir

geniert

bei

im Alter wieder zu unseren Kind-

Tisch

aufsto-

ßen könne und alle anderen das ganz

entzückend

und

irgendwie

»süß« fänden. Trotz

aller

Belanglosigkeit der Unterhaltung, zu

die

dieser

Äußerung gesi st er M AG

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heitsträumen zurück? Also ich (noch) nicht. Als kleines Kind hatte ich ziemlich vermessene Träume. Aufgewachsen in einer liebevollen, intelligenten und rundum wohlversorgten Umgebung träumte ich von Reichtum, der sich über die neue, durch und durch pinkfarbene Barbie meiner Kindergartenfreundin, glitzernde Haarreifen und Urlaub in fernen Ländern definierte. Klares blaues Wasser und weißer Sandstrand, wie ich es auf Werbe-


Küche

plakaten gesehen hatte, bedeuteten

Und doch, und doch…

für mich unerreichten Luxus.

Während meiner weinbaulichen Kar-

Als die Schule begann, veränderte sich

riere habe ich schon öfter mal einen

meine Vorstellung von Luxus. Nun

Weinberg neu angelegt. Nachdem der

war es mir ein Dorn im Auge, meine

brache Boden aufbereitet wurde, kön-

Klassenkameradinnen

nen flache Lagen mit einer Setzma-

regelmäßig

mit der »Bravo« zu sehen, während ich selber nur dann und wann mal eine »Wendy« bekam. Auch durfte ich an Kindergeburtstagen, die bei McDonalds veranstaltet wurden, nicht teilnehmen, geschweige denn selbst eine solche Feier veranstalten. Und dieses Phänomen, des immer nach dem vermeintlich Höheren zu streben, lässt sich auch jetzt noch nicht richtig abschütteln. Nur äußert es sich heute eher in Tagträumen von der perfekten Küche. An fröhlichen Tagen gewinnt der Landhausstil, an genervt-depressiven Tagen heimst mattpolierter Edelstahl die Punkte ein.

schine bepflanzt werden. Diese reißt selbsttätig eine Furche in den Boden und setzt mit langen Greifarmen die Pflanzen an die gewünschte Stelle, bevor sie den Boden wieder verschließt. Der Winzer muss nur noch oben auf sitzen und den Greifarmen die Setzlinge reichen. Teamwork. In steileren Weinbergen ist es notwendig, von Hand zu pflanzen. Bis ein Weinberg voll im Ertrag steht, braucht es mindestens drei Jahre. In dieser Zeit pflegt der Winzer ein Kleinkind, dessen Stand (Wurzeln) gefestigt werden muss und dessen Zähne (Laubwand) zur selbstständigen Ernährung noch rauskommen müssen. In den ers-

Und doch, man wird reifer! Mittlerwei-

ten Jahren eines Weinbergs schießen

le weiß ich sehr wohl, dass das alles

die Reben regelrecht in die Höhe. Es

Hirngespinste sind, die der Mensch

entsteht das Gefühl, die Weinstöcke

nicht braucht um glücklich zu sein.

möchten auf schnellstem Wege den

Wichtiger sind zwischenmenschliche

Himmel erreichen. Sie entwickeln

Beziehungen, Stabilität und Ansporn!

Triebe von enormer Länge mit Blät05 /1 3

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tern von beachtlicher Größe. So sich

Mit dem Alter weiser werden: bei den

in den ersten Jahren schon Trauben

Reben funktioniert’s.

bilden, wachsen auch diese oft recht

Und wie schaut es bei den Trauben

ungestüm. Sie schmecken zwar noch nicht sehr edel, dafür aber sind sie groß, knackig und von jugendlicher Frische. Im Laufe seines Lebens aber verändert sich der Weinberg. Je älter er wird, desto weniger Wert scheint er auf das Massenwachstum zu legen.

selber aus? Im Blütenstadium recken sie sich noch gen Himmel. Erreichen sie jedoch mit der Befruchtung das Erwachsenenalter, ändern sie ihre Ausrichtung und wenden ihre Spitze dem Boden zu, in dem ihre Wurzeln liegen. Sie sind noch jung und

Vor allem in Frankreich findet man

beginnen in Masse und Volumen zu

häufig Weinberge, die schon beinahe

wachsen, werden praller und größer,

hundert Jahre alt sind. Diese werden

bis die Stielchen der Beeren gar nicht

oft als die Besten ihrer Art besonders

mehr zu sehen sind. Sie beginnen

gehegt und gepflegt. Die alten Wein-

dann Zucker und Mineralstoffe ein-

berge schauen tatsächlich auch et-

zulagern, sie reifen. Und selbst wenn

was verknittert aus. Von den dicken

schon aller Zucker gesammelt wurde,

und krummen Weinstöcken schält

ist ihre Entwicklung noch nicht abge-

sich die trockene Borke ab. Aus dem

schlossen. Sie bilden die schönsten

Kopf der Reben wachsen nur noch

Aromen, die die Natur zu bieten hat,

vereinzelte Triebe heraus, die wenige kleine Trauben hervorbringen. Doch diese sind Gold wert. Als wür-

und scheinen dabei auch oft andere Früchte nachzuahmen. Ist dann auch noch die Schale satt goldgelb gefärbt,

de der Weinstock durch die gesam-

ist die Weinlese nicht mehr weit.

te Erfahrung seines langen Lebens

Wovon mag so eine Traube wohl träu-

besonders aromatische Trauben er-

men, bevor sie geerntet und zu Wein

schaffen. Hier schmeckt man das

gemacht wird? Ihr Aroma verspricht

»Terroir«, die Herkunft der Trauben.

so vieles, zeigt Ansätze von Frucht,

si st er M AG

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4


Küche

von Blumendüften und Erde. Im

winnt doch mit der Zeit immer mehr

Weinkeller bekommt die Traube eine

an Feinfühligkeit und Qualität.

einzige Chance zu zeigen, was sie

Und das macht das Leben

werden will. Schonend gepresst und

so viel einfacher und

geklärt, beginnt die Verwandlung von

unbeschwerter. Und

der jungen Traube mit großen Plänen

wenn ich schon als

zum Wein mit Charakter. Während der

junger Mensch ver-

Gärung kristallisiert sich aus all den

standen habe, wie gut ein

großen Plänen der Traube ein einzel-

Glas Riesling mit einem

ner heraus, der nun umgesetzt wird.

guten Brot am Abend

Und nicht nur das: er wird verbessert.

sein kann, dann darf

So beschreiten also die Rebe, die

ich mich auch gerne

Trauben und auch der Most einen unheimlich menschlichen Weg, von gro-

mit achtzig wieder wie fünf fühlen. n

ßen Plänen und einer gehörigen Portion Übermut über einen langen Weg, gespickt von Zweifeln und Entscheidungen, hin zum wahrlich Erwachsenen, der differenzieren kann und eine einzelne Sache besonders genießt. Wenn ich ehrlich bin, träume ich nur manchmal von dem perfekten Spiesserglück, dem schillernden Prinzen und der geglückten Karriere mit den zugehörigen Statussymbolen. In der Landwirtschaft lernt man, wie wichtig es ist, zu differenzieren. Alles beginnt so groß und wuchtig und ge-

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übersetzung Kathrin Greyer

Mit Aggregift L können Menschen online für ein Geschenk zusammenlegen. Ein bestimmter Wert oder ein bestimmtes Geschenk dient zur Grundlage und durch das Einladen verschiedener Freunde über Facebook oder Twitter, können selbst weit entfernt voneinander lebende ­Freunde gemeinsam schenken. Twitter t @Aggregif

Facebook facebook.com/aggregift

sis

www.aggregift.com

ter

MA G

8 2 2


Werkstatt

Greg Greg

Austin Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens.

liche Freude bereiten könnten, konn­

Mit Aggregift kann man gruppen­

und großen Entfernungen nie etwas

finanzierte Geschenke erstellen, an

Besonderes machen. Die Millionen

denen sich alle Freunde finanziell

Geburtstagsgrüße, die täglich bei

beteiligen können. Diese Geschen­

Face­ book gepostet werden, haben

ke können dann ganz einfach über

uns gezeigt, dass es nicht nur uns so

Face­book oder Twitter geteilt werden,

geht. Was wäre, wenn jeder nur einen

damit sich auch andere Freunde am

kleinen Beitrag leisten würde und die­

Geschenk beteiligen können und die

se Beiträge zusammen etwas Groß­

Idee weiterverbreiten. Wenn jeder ei­

artiges für den Empfänger schaffen?

nen kleinen Teil beisteuert, kann man

Aggregift hat nur darauf gewartet, ins

dem Geburtstagskind eine ganz gro­

Leben gerufen zu werden.

ße Freude bereiten, indem all seine Freunde aus verschiedenen sozialen Umfeldern aus der ganzen Welt zu­ sammenkommen, um diesen beson­

ten jedoch aufgrund von Geldmangel

Welche sind bisher die beliebtesten Geschenke?

Geschenke, die mehr kosten als eine

deren Anlass einzigartig zu machen.

Person ausgeben möchte, aber reali­

Was hat euch zu eurer Idee inspiriert?

beteiligen. Beispielsweise sind Blue­

Wir haben überlegt, wie wir Freunden

tooth Stereoanlagen, Sonnenbrillen

zu besonderen Anlässen eine wirk­

oder Sporttrikots sehr beliebt.

sierbar sind, wenn sich 5–10 Freunde

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Geschenke, die die Persönlichkeit des

Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Empfängers widerspiegeln, sind im­

Wir stellen uns eine Welt vor, in der

mer die besten Geschenke. Wir hat­ ten einmal eine Luxustorten­etagere für einen Koch und einen wasserfes­ ten iPod für einen Schwimmer, für die innerhalb von weniger als zwei Stunden das ganze Geld gesammelt wurde. Wie finanziert ihr euch?

Wir haben dieses Jahr bereits eine Business-Angel-Finanzierungsrun­ de abgeschlossen und sind nun da­ bei, weitere Investoren zu finden, um unser Team und unser Angebot zu erweitern.

jeder ein Aggregift von seinen Freun­ den zum Geburtstag oder zu einem anderen besonderen Anlass erhält. Aggregift möchte in den nächsten fünf Jahren sein Team vergrößern, sein Angebot erweitern und mit Händlern zusammenarbeiten, um Menschen Geschenke zu machen, die ihnen wirklich gefallen. Wer sind eure Hauptkonkurrenten?

Sobald sie es online zur Verfügung stellen, wird unser Hauptkonkurrent Facebook Gifts sein, jedoch gibt es da keine Option für Gruppengeschenke.

Wie verdient ihr Geld?

Da die meisten Menschen als ers­

Wenn ein Geschenk erstellt wird, fügen

tes über soziale Medien auf uns auf­

wir dem Gesamtpreis des Geschenks

merksam werden, konkurrieren wir

einen Prozentsatz hinzu, um die Be­

in gewisser Weise auch mit all den

arbeitungsgebühr für die Zahlung zu

schlechten Erfahrungen, die die Leu­

decken: 4 % Servicepauschale und ei­

te im Hinblick auf den Eingriff in ihre

nen Anteil, um den Empfänger bei den

Privatsphäre oder Spam gemacht ha­

Versandkosten zu unterstützen.

ben.

si st er M AG

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0


Werkstatt

Was habt ihr vorher gemacht?

Greg hat zuvor bei einer Investment­

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen?

bank gearbeitet und Austin war bei

Unser Design bedient sich verschie­

Microsoft im Bereich der Entwicklung

dener Schreibwaren, Wasserfarben

der mobilen Betriebssysteme tätig.

und Aufkleber. Wir haben uns für eine

In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt?

Jeff. Er war unser erster zusätzlicher Entwickler und hatte zuvor bei einer Firma gearbeitet, die auf dem Gebiet

Farbpalette mit einem handgemach­ ten Touch entschieden, mit dem sich Geschenkegeber vertraut fühlen. Wir verwenden verschiedene Struktu­ ren, um der Webseite mehr Fülle und

der Raketenabwehr moderne Radar­ geräte integriert und auf Fehler über­ prüft. Er ist jetzt für die Integration von Drittanbieter-Technologien zuständig und arbeitet gerade an der Entwick­ lung von automatisierten Systemen, die unsere Produkte testen sollen. Wie seid ihr auf euren Namen gekommen?

Wir haben mit etlichen Namen expe­ rimentiert, haben uns dann aber für einen entschieden, den Leute schnell wiedererkennen können und mit dem sie unseren Service verbinden.

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strategische Akzente zu verleihen, die

auf unserer Seite. Deshalb ist es wich­

den Nutzer leicht durch unsere Seite

tig, dass wir auf den ersten Blick ihr

führen sollen.

Vertrauen gewinnen. Unser Design

Woher kam die Inspiration für euer einzigartiges Design der Webseite?

Die meisten Leute landen über einen Facebook-Link

muss interessant und einladend sein, um die Idee des Gruppengeschenks widerzuspiegeln, jedoch auch ein­ fach genug, um schnell verstanden zu werden und professionell ge­ nug, damit die Leute ihre Zah­ lungsinformationen eingeben. In welcher Stadt sitzt ihr?

Wir befinden uns im Herzen von New York City, wo es eine Men­ ge verschiedener Unternehmen und Persönlichkeiten gibt, von denen man sich inspirieren las­ sen kann. Häufigst genutzte Software?

Photoshop, Excel, ein Dutzend verschiedene Webbrowser, Skype und Spotify. Jede Menge Spotify. Hauptnahrungsmittel in der Startup Phase? si

Putensandwich und Ovomaltine.

st er M AG

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Werkstatt

Ein Filmprojekt zum Phänomen Barbour

Eine Jacke fürs Leben text & bilder Jan Cawood L & Magali Pettier L übersetzung Sarah Müller

Die Geschichte der Barbour Jacke begann 1894 auf dem Marktplatz von South Shields. Noch heute befindet sich das in 5. Generation geführte Familienunternehmen im Nordosten Englands mit Hauptsitz in Simonside, South Shields. Auch wenn einige Produkte auf der ganzen Welt produziert werden, die klassische Barbour Wachsjacken werden immer noch in Simonside von Hand gefertigt. Jedes Jahr werden über 100.000 Jacken über die zentralen und lokalen Kundendienststellen sowie Tochterfilialen abgewickelt. Die Dokumentarfilmer Jan Cawood von Tin Man Films L und Magali Pettier L sind Profis darin, Herz und Seele ihrer Filmthematik durch detaillierte Schilderungen zu zeigen. Ihre neue Koproduktion »A Jacket for Life – Eine Jacke für’s Leben« fängt die emotionale Bindung ein, die so manch Barbour-Jackenbesitzer zu seiner Wachsjacke hat und zeigt gleichzeitig, mit wie viel Sorgfalt sich die Mitarbeiter des Reparaturservice in der Barbour Zentrale L in Simonside, South Shields, um die Jacken kümmern. Hier erklären sie, warum sie das Thema inspiriert und was sie dazu bewegt hat, diesen Film zu drehen. 05 /1 3

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si st er

Uns hat es schon immer fasziniert,

bei uns die Frage auf, warum man­

dass Barbours klassische Wachs­

che Kunden lieber ihre alte Jacke

jacken immer noch in Barbours eige­

reparieren lassen, als eine neue zu

ner Fertigungsstätte in South Shields

kaufen und wer um Himmelswillen

im Nord-Osten Englands, übrigens

eine Barbour Jacke trägt, die über 30

ganz in unserer Nähe, von Hand ge­

Jahre alt ist.

fertigt werden.

Für uns als Dokumentarfilmer klang

Das 118 Jahre alte Familienunter­

die Geschichte einfach sehr verlo­

nehmen ist bekannt für seine gut

ckend, also entschlossen wir uns,

aussehende Funktionskleidung und

mehr über die ganze Sache zu er­

die Qualität ihrer Jacken. Der Grund

fahren. Zuerst lasen wir den Barbour

dafür, dass manche Kunden ein und

Blog und dann schauten wir uns die

dieselbe Jacke ein Leben lang tragen.

Produktionsstätte an und unterhiel­

Während wir Barbours Blog lasen

ten uns mit den Mitarbeitern.

und erfuhren, dass der firmen­eigene

Keiner von uns beiden besaß eine

Kundenservice in South Shields jähr­

Barbour Jacke, doch Jan hatte De­

lich über 14.000 Artikel repariert,

signgeschichte studiert und verliebte

nachbehandelt oder abändert, kam

sich sofort in die Authentizität dieser

M AG

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4


Werkstatt

Drehortaufnahmen in Aldeburgh unterwegs mit den Eigentümern von Barbour-Jacken durch und durch britischen Modemar­

Fabrikarbeitern über die Schulter, um

ke. »Es handelt sich um eine Mode­

zu sehen wie Barbour Wachsjacken

marke eines Familienunternehmens,

hergestellt und repariert werden.

die sich über die Jahre weiterent­

Es herrscht eine großartige Atmo­

wickelt und der Zeit angepasst hat. An den Grundwerten wie Qualität, Langlebigkeit

und Gebrauchstaug­

sphäre in der Barbour Zentrale in South Shield. Die Mitarbeiter sind von ihrer Arbeit erfüllt. Neben der

lichkeit hat sich seit nun mehr über

Jackenproduktion werden jährlich

100 Jahren nichts geändert. Die Tat­

ungefähr 14.000 Jacken von 11 Mit­

sache, dass man über Generationen

arbeitern im Reparaturservice repa­

hinweg diesen Werten treu geblie­

riert, neu imprägniert oder abgeän­

ben ist und seinen loyalen Kunden so

dert – und der Bedarf steigt.

nahe steht, ist äußerst inspirierend.«

Beim Beobachten einer Arbeiterin

Um mehr über die einzigartige Bezie­

wie Denise, die gerade versucht in

hung zwischen Barbour und seinen

die Jacke zu gelangen, ohne dass

Kunden herauszufinden, schauten

man es ihr hinterher ansieht, er­

wir Barbours Reparaturservice und

kennt man die persönliche Bindung 05 /1 5

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Drehortaufnahmen in Barbours Produktionsstätte Simonside in South Shields und die lebenslange Erfahrung, die

in der Fabrikhalle erzeugt, der uns

der Jacke wieder Leben einhaucht.

Filmemachern äußerst gut gefällt.

Anders als im Fabrikraum kümmert

Noch dazu ist es optisch eine wahre

sich ein Reparaturservicemitarbeiter

Augenweide.

um alle Reparaturarbeiten, die an ei­

Generationen von Menschen haben

nem Kleidungsstück vorgenommen werden müssen.

für die Marke Barbour gearbeitet. Die dabei erlernten Fähigkeiten wurden

si st er

Alles beginnt im Schneideraum mit

von Generation zu Generation wei­

Stoffrollen, auf denen 55-Meter ge­

tergereicht. Viele der Mitarbeiter in

wachste Baumwolle gewickelt ist,

South Shields arbeiten seit mehr als

die in 4,60 m lange Stücke geschnit­

20 Jahren hier und die Fingerfertig­

ten wird. Jedes dieser 4,60 m langen

keit der hochqualifizierten Arbeiter

Stücke reicht für drei Jacken.

ist wirklich beeindruckend.

Durch die über 150 Fabrikarbeiter,

Barbour Jacken vereinen guten Stil

die sich intensiv mit den einzelnen

und Funktionalität und besitzen da­

Produktionsschritten befassen, wird

her eine hohe Anziehungskraft, wo­

ein bestimmter Rhythmus und Klang

durch eine fester Kundenstamm

M AG

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Werkstatt

Drehortaufnahmen an der Küste von South Shields schwer auszumachen ist. Einer der

Unser Drehort bot uns zudem wun­

neuen Stoffe aus der Heritage-Linie L

derschöne britische Landschaftsauf­

basiert auf dem, was vom Reparatur­

nahmen von der Hafenstadt South

service über die Jahre in den Taschen

Shields bei Sonnenaufgang in einem

der Jacken gefunden wurde, die repa­

Schrebergarten in Beverly und bei ei­

riert werden mussten. Der Inhalt der

nem Strandspaziergang in Aldeburgh.

Jackentaschen gab Hinweise auf den

Magali Pettier, die den Film gedreht

Lebensstil der Kunden – von Hunde­ kuchen über Spielautos und Party­ knaller bis hin zu Flugtickets.

hat, sagte: »Die Beschaffenheit der Landschaft und der Farbton am Dreh­ ort hätten nicht besser sein können.

Zusammen mit Barbour haben wir

So konnten wir die perfekte Stim­

über Facebook und Twitter einen Auf­

mung für unsere durch und durch

ruf gestartet und Besitzer von alten

britische Story schaffen – ganz nach

Wachsjacken gebeten, uns ihre Ge­

dem Vorbild Barbours.«

schichte zu erzählen. Am Ende haben

Darüber hinaus hatten wir das Gefühl,

wir uns mit drei Besitzern persönlich

als ob es eine bestimmte Struktur in

getroffen.

Bezug auf das Tragen von Barbour 05 /1 7

2

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Drehortaufnahmen an der Küste von South Shields Wachsjacken gibt . Die drei Inhaber

der Produktion vs. dem Wetter völ­

sprachen von einem sensorischen

lig hin und weg und versuchten sich

Empfinden, also wollten wir, dass

besonders darauf zu konzentrierten,

man all das mit Hilfe des Drehortes,

um eine zusätzliche Dimension in

der Stimmung und der Struktur im

den Film einzubringen. »Wir hoffen,

Film wiederfindet. Die beiden Filme­

es ist eine nahtlose Aufbereitung, die

macher waren von den Produktions­

unsere einzelnen Geschichten mitei­

geräuschen, dem Kontrast zwischen

nander verstrickt.« n

Produktionsstätte und Landschaft,

si st er M AG

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Werkstatt

»A Jacket for Life – Ein Jacke für’s Leben« ist ein Online-Hit, der sowohl Barbour mit Lob und Anerkennung auszeichnet, als auch Style-Blogger und Kunden anzieht, die die hohe Qualität und Produktionsgrundsätze wertschätzen. Besucht die Blogs der beiden Filmemacher unter www.tinmanfilms.co.uk L und www.magalipettier.com L. Lest Er-

Magali & Jan

fahrungsberichte und schaut den Film online an (einfach oben auf Play-Button klicken). Oder aber stöbert im Tagebuch der Dokumentarfilmer, /1 23

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schaut euch weitere Fotos vom Drehbuchort an.

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das während des Drehs geschrieben wurde und


Handwerker ist die neue Serie im sisterMAG, in welcher wir Euch Men­ schen und ihr Handwerk vorstellen. Sie sind kreativ, arbeiten mit den eigenen Händen und machen die Welt damit ein kleines bisschen schöner!

Die Puppendoktorin text & bilder Sivan Askayo L übersetzung Sarah Müller

Ich wollte schon immer mal nach Neapel. War es vielleicht meine Vor­ liebe für Mafiafilme oder etwa die Tat­ sache, dass ich seit Beginn meines Fotoprojektes »Intimacy Under Wires« L andauernd zu hören bekam, dass ich unbedingt mal nach Neapel fahren müsste, wo es unendlich viele Möglichkeiten zum Wäschewaschen

dem Blickwinkel der Einheimischen kennenlernen. Ich lese kaum Reise­ führer, sondern folge meist den Rat­ schlägen von Bloggern, die ich kenne oder hole mir Tipps von Einheimi­ schen. So habe ich auf meiner jüngs­ ten Reise nach Neapel Marina L, eine waschechte Neapolitanerin, ge­ troffen, die mir die Stadt zeigte. Was Besseres hätte mir gar nicht passie­ ren können, um die Stadt kennen zu lernen. Es hat mir viel Freude berei­ tet, ihr beim Umherlaufen durch die

gibt. Oder war es vielleicht die neapo­

Altstadt zuzuschauen, wie sie jede

litanische Pizza, die selbst Menschen

Ecke, jeden Innenhof und jedes Ge­

wie mich, die Pizza eigentlich nicht

bäude in- und auswendig kannte und

sonderlich mögen, mit dem ersten

mir dabei Geschichten über ihre Fa­

Bissen verzaubert.

milie und die Stadt erzählte.

Vielleicht war es auch die Summe aus

Marina wollte mir unbedingt das

all diesen Gründe, weshalb ich mir

wahre Neapel zeigen.

geschworen hatte, bei meiner nächs­

Denn Neapel ist mehr als Mafia­

ten Italienreise einmal in Neapel vor­ beizuschauen – und wenn es nur für einen einzigen Tag wäre.

geschichten, Pizza Napolitana und Hafenstadt. Neapel ist ein magisches Labyrinth, auf dessen Entdeckungs­

si st

Wenn ich neue, mir unbekannte Orte

tour man auf ein paar richtige Schät­

bereise, möchte ich sie immer aus

ze stößt.

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P u p p e n d o k to r h

an

dw e r k e r

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Einfach Bilder anklicken, um sie groĂ&#x; zu sehen.


Werkstatt

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trägt, denkt man für einige Minuten, sie sei eine richtige Ärztin und keine Meisterin der Handwerkskunst.

P u p p e n d o k to r ha

n dw e r k

er

Ich habe Titiana zugeschaut, wie sie einen zerbrochenen Porzellanhals ei­ ner Puppe wieder zusammengekleb­ te und man konnte sehen, dass ihre Hände genau wussten, was sie taten.

Einer dieser Schätze ist Ospedale delle Bambole, ein Puppenkranken­ haus. »Ich möchte dir gern etwas Beson­ deres zeigen«, sagte Marina als wir die Via San Biagio dei Librai entlang liefen. Ich folgte ihr in einen Innen­ hof und dann in ein Treppenhaus, das uns direkt zu einem winzigen aber magischen Laden führte – ein Kran-

Sie schaute noch nicht einmal hin. An den Wänden hingen alte Bilder von Menschen, die wahrscheinlich ihre Vorfahren sind. »Das ist Luigi Grassi, mein Urgroßvater.« Sie zeigte auf ein Bild mit einem jungen Mann, der ge­ rade eine Marionette in der Hand hielt. Luigi Grassi baute Marionetten für das Teatro Di San Carlo L in Nea­pel. Dort hatte er auch eine kleine Werk­ statt, in der man die Marionetten auf­

kenhaus für Puppen aus aller Her-

hängen konnte, denn damals wurden

ren Länder.

Puppen noch aus Porzellan gefertigt

Ich hatte das Glück, Titiana Grassi zu

und konnten deshalb schnell kaputt

treffen, die Besitzerin von Ospeda-

gehen.

le delle Bambole L. Titiana führt das

Puppen waren damals ziemlich ­teuer

Familienunternehmen, das 1890 von

und fast ausschließlich aristokra­ ­­

ihrem Großvater Luigi Grassi gegrün­

tische Familien konnten sich diese

det wurde, in 4. Generation. Titiana ist

leisten. Eines Tages suchte eine Frau

eine wunderschöne blonde Neapo­

Luigi in seiner Werkstatt auf und bat

litanerin. Wenn sie ihren Arztkittel

ihn, eine ihrer Puppen wieder zu re­

si st er M AG

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4


Werkstatt

Das Filmen des kleinen Ladens war einfach wunderbar, genauso wie das Zuhören zu Titianas Geschichten über ein paar ihrer besonderen Kunden. Oder ihr zu zu sehen, wie sie einer besorgten Familie, die zur Reparatur einer alten Puppe ins Krankenhaus gekommen war, Trost spendete. An­ gesichts Titianas weißem Arztkittel dachte ich für einen kurzen Moment, ich befände mich in einem richtigen Krankenhaus, zumal sie sich wie eine richtige Ärztin um ihre Patienten kümmert. Dies ist ein bezaubernder Ort, der uns parieren. Nach und nach suchten ihn immer mehr Frauen auf, die ihn da­rum baten, ihre Puppen oder die ihrer Töchter zu reparieren. Luigi packte die Gelegenheit beim Schop­ fe und wandelte seine Werkstatt auf­ grund der immer größer werdenden Nachfrage aristokratischer Familien in Italien und anderen Teilen Europas in ein Puppenkrankenhaus um. Es entwickelte sich zu einem hochqua­ lifizierten Familienunternehmen, das bis heute in Familienbesitz ist.

einen Blick in die magische Vergan­ genheit von altem Kinderspielzeug gewährt und uns auf dessen Spu­ ren schickt. Hier findet ihr einen Film über Titi­ ana Grassi und ihren Vater Lui­ gi Grassi Jr. n

Hier L findet ih

r einen Film über Titia na Grassi und ihre n Vater Luigi Grassi Jr.

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Ospedale delle Bambole Via San. Biagio dei Librai, 46 Napoli

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Handwerker ist die neue Serie im sisterMAG, in welcher wir Euch Men­ schen und ihr Handwerk vorstellen. Sie sind kreativ, arbeiten mit den eigenen Händen und machen die Welt damit ein kleines bisschen schöner!

Die Gestalterin fotos Rike Schoen L | text ThN

»Aus meiner Küche«, eine Mini-»Was zu tun ist«-Liste oder ein einfaches »Hallo«. Die Stempel von Henrike Schoen schaffen den schwierigen Spagat zwischen herzallerliebst und schlicht, zwischen verschnörkelt und reduziert. Dies ist sicher­ lich der Grund, warum sich ihre Stempel tausendfach verkaufen. Wer nach ihr im Internet Ausschau hält, findet sie unter dem Namen bastisRIKE L – Basti ist da­ bei nicht ihr »bärtiger Mann«, sondern der haarige, vierbeinige Begleiter für kal­ te Dezemberspaziergänge. Mitten in den Vorberei­tungen zum Weihnachtsgeschäft erwische ich Rike in ihrem Siegburger Zu­ hause, welches gleichzeitig als Studio fun­ giert und sie nimmt sich eine halbe Stun­ de Zeit, um meine Fragen zu beantworten. Dass der Hauptfokus ihrer Arbeit heute auf dem Herstellen von Stempeln liegt, war eigentlich nie ihre Absicht und so sieht si

sie sich viel mehr als »Gestalterin«: »Es

st er

ärgert mich, wenn ich einfach nur als das

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t l a t s e

in r e

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‚Stempelmädchen‘ wahrgenommen werde.« In Zukunft hofft die ausgebildete Mediengestalterin, die zusätzlich Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert hat, sich weiter in Richtung Papeterie und Stoffgestaltung zu entwickeln. Erste Projekte sind auf ihrem Blog zu bewundern – wie beispielsweise die wunderschöne Stempelbluse L mit weihnachtlichen Tannen­ bäumen. Die Arbeit an den Stempeln begann eigentlich eher aus der Unzufriedenheit mit dem eigenen Studium heraus. An der Kunsthochschule und im Fach Fotografie fühlte sie sich nie richtig wohl und anstatt den Studien­ gang zu wechseln, nutzte sie das Atelier für alles andere – nur nicht zum Fotografieren. »Ich glaube, das war die Zeit (2009), als ich das erste Mal Blogs auf der gestalteri­ schen Basis wahrgenommen habe. Ich habe angefangen, amerikanische Blogs zu besuchen. Dort fand ich viele Anregungen, wieder etwas mit den Händen zu machen und freier in der gestalterischen Arbeit zu denken. Ich lernte neben anderen auch eine Künstlerin kennen, die mich mit ihren Stempel-Arbeiten zum Stempelschnitzen brachte. Das war der Anfang.« Langsam füllten ihr Blog und ihre Shops (Etsy L & Dawanda L) eine ganz eigenen Marktlücke mit unverwechselbarem Stil. Mit der Zeit, so sagt sie, ist sie auch gelassener gegenüber der Konkur­ renz und Copycats geworden. »Ich glaube, wenn man die eigene Wertigkeit der Arbeit erkennt und annimmt, wird es leichter.« Die eigenen Ideen zu verwirklichen, sich nicht zu verbiegen und sich selbst treu zu bleiben, ist Rike wichtig. Sie nimmt auch ­Auftragsarbeiten, z.B. für si

Hochzeitsstempelsets etc. an, ist dabei aber froh, dass

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Werkstatt

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Einfach Bilder anklicken, um sie groĂ&#x; zu sehen.


sie meist Anfragen bekommt, die in gestalterischer Hin­ sicht zu ihr passen. Diese Arbeiten nimmt sie sehr ernst, entwickelt für den Kunden gern Neues und Persönliches. »Schließlich zahlen meine Kunden einen gewissen Preis und sie sollen auch etwas bekommen, was nicht Person XY in identischer Art zu Hause hat.« Wir führen ein S ­ kype-Telefonat ohne Video und doch habe ich das Gefühl, dass ich durch ihre gestalterischen Arbei­ ten und die Bilder auf ihrem Blog ein Gefühl für Rikes Welt bekomme. So auch, als sie mir ihre Arbeitsumgebung be­ schreibt, die in der Zweizimmerwohnung in Siegburg aus Platzmangel den Hauptanteil des Wohn- und Arbeitszim­ mers einnimmt – verständlich, dass Rike ihr Atelier in Leipzig schmerzhaft vermisst: »Genaugenommen habe ich zwei Arbeitsplätze, einen alten kleinen Schreibtisch, an dem der Rechner platziert ist und quasi eine Bibliothek ersetzt. Dort liegen maximal noch Papier und Tuschestif­ te. Der zweite Arbeitsplatz besteht aus zwei großen Ar­ beitstischen, wo sich auch Papierschneider, Schreibma­ schine und Bücherwand befinden. Hier bewahre ich auch meine Scheren, die Papiersammlung und alles ande­ re auf.« Obwohl ihre Stempel also hauptsächlich in der digi­talen Welt verkauft werden und die Online-Welt eine wichtige Rolle spielt, arbeitet und schätzt Rike vor allem die nicht-digitale Arbeitsweise: Ihre Entwürfe entstehen ausschließlich analog. Sie werden lediglich gescannt und Kratzer werden retuschiert. Diese Unperfektheit – der analoge Charakter der Stempel – macht die Stempel so attraktiv. Zunächst war es jedoch gar nicht einfach, e ­ inen si

Flexographen (Druckplatten-Hersteller) zu finden, der

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die Grafiken annahm und keine glattgebügelten Vek­ tordateien forderte. Genau diese Rückkehr zur Sim-

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t l a t s e

in r e

plizität ist Rike in ihrer Arbeit wichtig: »Momen­ tan arbeite ich sehr viel mit Papierschnitt. Dies geht wohl einher mit dem Gefühl, dass mich diese Tech­ nik in die Unperfektheit schubst. Ich merke oft, dass ich superpenibel bin, schrecklich perfektionistisch und ungesund anspruchsvoll. Mit dem Scherenschnitt kann ich dagegen arbeiten: bewusst die große Schere nehmen anstatt der kleinen und einfach schauen, was passiert.« Am Ende des freundlichen Gesprächs voll Lachen und dem Erzählen kleiner Anekdoten auf beiden Seiten, frage ich natürlich auch Rike, was ihr Kindheitstraum war bzw. noch immer ist. Nach einigem Überlegen erzählt sie mir vom ‚Häuschen am Waldrand’: »Dies hat wohl viel da­ mit zu tun, wo ich herkomme: einem kleinen Kuhkaff am Niederrhein: mehr Kühe als Einwohner, kein Bäcker, vie­ le Traktoren und ein Zigarettenautomat«. Das Häuschen wünschen wir ihr von Herzen, damit sie dort weiter an Stempeln, Papeterie und Stoffen arbeiten kann. Vor al­ lem wünschen wir ihr aber Kraft für die Vorweihnachts­ zeit. Rike nennt sich selbst konsumkritisch und hasst den Fakt, dass bereits im September im Supermarkt die Plätzchen feilgeboten werden, jedoch sieht sie nach ei­ gener Aussage durch ihre kleinen Nichten Weihnachten wieder im romantischeren Licht: die Aufregung vor dem Weihnachtstag, das Warten auf das Glöckchen … all dies, woran man sich selbst aus Kindertagen erinnert. Und an­ sonsten gilt auch bei ihr zu Weihnachten: essen, essen,

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essen! n

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Fotos: Ashley Lud채scher L Hair & Makeup: Lenore Rosendal L Styling: Evi Neubauer L

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Für machten

unser sich

Shooting Fotografin

Ashley L und Thea auf nach Kopen­ hagen, um eine gute Blogger-Freundin des sisterMAGs zu treffen: Brittany Watson Jepson von »The House That Lars Built« L. Sie war mu­ tig genug, sich den eisig-kalten Temperaturen und regnerischen Verhältnissen der dänischen Hauptstadt zu stellen und für uns in sechs wei­ ßen Blusen zu posieren. Jede Frau hat mindestens eine weiße Bluse im Schrank hängen. Ein universell einsetzbares Ex­ emplar haben wir Euch deshalb als Schnittmus­ ter vorbereitet: modern in A-Linienform, sodass sie auch lose über Jeans getragen werden kann, wie uns auch Victoria im »Tech at Home«-Shoo­ ting u gezeigt hat. Dazu gesellen sich fünf Mo­ delle – selbstgenäht oder gekauft – die mit unter­ schiedlichen Handwerkstechniken verschönert wurden. So wird jede Bluse zum Unikat.

Bestickt Seite 262 u

Gesmokt Seite 270 u

Kreuzstich Seite 278 u

Bemalt Seite 274 u

Bedruckt

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Seite 266 u

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Die Inspiration für unsere Blusen kamen häufig aus der Samm­ lung alter Modezeitschriften, die Evi auf dem Werkstattboden in großen Schränken nach Jahrgängen geordnet, aufbewahrt. Ein »Blüschen für den Alltag« oder die »flotte Bluse« zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht, weshalb wir die nächsten Seiten im Stile der Zeitschriften der 50er-Jahre gehalten haben. Ein perfektes Setting fanden wir in Kopenhagen vor, denn wir durften Brittany in ihrem Studio besuchen, welches sie sich mit weiteren Kreativen, u.a. zwei Hochzeitsfotografinnen und un­ serer ­Stylistin, teilt. Die drei Stufen zur Eingangstür herunter­ geschritten, hat man sofort das Gefühl, Brittanys Blog zu betre­ ten. Das Fenster schmücken überdimensionale Papierblumen, Wimpelfahnen wehen durch den Raum und ihr Arbeitsplatz ist gefüllt mit farbenfrohen Papierresten und Scheren jeglicher Art.

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Modell 1. Bluse in A-Form.


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Modell 1 »Ein flottes moder­ nes Blüschen, das sich leicht waschen und bü­ geln lässt, das ist das, was wir uns für den All­ tag wünschen: Hochgeschlos­ sen mit kleinem Dreieckskragen. Perfekt, um das Ganze mit einer Kette aufzuhüb­ schen. Bluse – selbst­ genäht mit Schnittmuster zum Download L

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Rock – selbst­ genäht aus Bro­ kat-Dekostoff

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Schuhe – Prada


Meine neue Bluse

Klick auf die Bilder, um sie in voller GrĂśĂ&#x;e und Farbe zu sehen!

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Schnitt 1. Bluse. Bis 96 cm Oberweite. Stoffverbrauch: etwa 0,90m – 1,40m breit

Download Schnittmuster l Größe: Deutschland, Frankreich,

Skandinavien: 36 / 38 UK: 10 / 12 USA: 8 /10 Italien: 40 / 42 Spanien, Portugal: 38 / 40

Zuschneiden: Taschenschnitt aus Schnitt kopieren. Blusenschnitt auf Stoff legen und mit Nahtzugabe (Kanten 1 cm, Saum­ 2 cm) zuschneiden, Passenteil zweimal zuschneiden, Tasche einmal zuschneiden (an der oberen Kante 3 cm Nahtzugabe). Für die Armausschnittkante 2 Schräg­streifen 3 cm breit, 20 cm lang zuschneiden.

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Nähen: Auf einen Kragenzuschnitt und einen Kragenstegzuschnitt Einlage aufbügeln. Kragen rechts auf rechts legen, zusammennähen. Nahtzugabe an den Kragen­spitzen zurückschneiden und wenden, bügeln. Offene untere Kante zusammensteppen und wenn gewünscht Kante des Kragens knappkantig absteppen.

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Zwischen die ober en Kragenstegkan ten die untere offen e Kragenkante des Kragens zwische nfassen, steppen , wenden und bügeln . Im Rückenteil die Falte in der hinteren Mitte schnittge mäss legen, bügeln und steppen. In Ta illenhöhe die Falte wie im Schnitt step pen. Passenteile rechts auf rechts legen, zwischen die Passe nteile das Rückenteil stecken und die Naht steppen. Passenteile hochschla gen und bügeln. Vorderteile rechts auf rechts auf die obere Lage des P assenteils steppen , bügeln und die Kan te der unteren Lage der Passe mit kle inen unsichtbaren Stichen per Hand a nnähen, bügeln.

Vordere Kanten schnittgemäß um­ bügeln. Kragen an die Halsausschnittkan­ te rechts auf rechts anstecken, an­ nähen und bügeln. Nun die innere untere Kragenstegkante mit kleinen, un­ sichtbaren Stichen auf die innere Hal­ sausschnittkante per Hand annähen. Seitennähte schließen und versäubern. Armausschnittkanten mit Schrägstreifen verstürzen. Knopflöcher einarbeiten. Knöpfe annähen. Untere Kante schmalkantig umsäumen.

Download Schnittmuste r

Die Taschenkanten umbügeln, notfalls heften. Die Tasche schnittgemäß auf das linke Blusenvorderteil heften und fest­ steppen. n

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Modell 2. Bluse mit selbstgemachten Perlen.


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Modell 2 »Hier die Lieblinge der diesjäh­ rigen Blusenmode: Die kleine zarte weiße«, je­ doch modernisiert mit selbstgesägten Acryl­ perlen à la Prada. Auch der elegante Wickel­ rock kommt daher mit einer Reihe aus an­ genähten Blumen aus Acryl. Anleitung u. Bluse – Vintage-Blu­ se von Oma mit Perlen (selbstgemacht & ge­ kauft) bestickt WickelrockRock – selbstgenäht aus schwerer, roter Woll­ gabardine Pumps – ZARA


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Einladung zum Sägen

Zur Beachtung! Zur Herstellung der

Perlen wurde eine elektrische Dekupiersäge genutzt, mit welcher Holz oder Acryl geschnitten werden kann. Bei der Nutzung dieser Gerätschaften ist Vorsicht walten zu lassen. Ein fertiges Perlen-Kit

kann auch von sisterMAG hier l erworben werden.

Die Perlen sind ganz einfach zum Selbersägen: Schablone ausdrucken und auf Pappe übertragen. Form mit Bleistift oder Kugelschreiber auf Acrylplatte übertragen – möglichst wenig Freiraum und damit Verschnitt zulassen. Form aussägen. Die Kanten der Perlen abschleifen. Dazu am besten zunächst grobes Schleifpaper auf glatte Oberfläche legen und Acrylperlenkanten daran abschleifen. Die Kanten dabei leicht im 45°-Winkel anschleifen. Mit feinem Schleifpapier wiederholen, sodass Kanten glatt und seidig werden. Mit einem dünnen Bohrer Löcher oben und unten in die Perlen bohren (am besten funktioniert ein Standbohrer, aber man kann auch eine Bohrmaschine nutzen, dazu die Perlen gut einspannen). Zum Sticken nutzt man am besten transparenten Nylonfaden, damit die Befestigung der Perlen unsichtbar bleibt.

Perlen nach Schema aufsticken.

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d a o l n w Do e ß o r g r ü f e g a l r Vo l n e l r e 5 Blütenp 26

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Modell 3. Bedruckte Bluse mit Ohrring-Motiv.


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Modell 3 ­Eine reizende Bluse für alle digitalen Da­ men. Sie ist mit aufgebü­ gelten Bildern der Ohrringe verschönert. Diese zum Download u. Bluse – H&M mit aufgebü­ gelten Ohrrin­ gen Streifenrock Anlei­ tung in sister­ MAG N°3 KeilBooties Buffalo Strumpf­ hosen Falke Ohrringe vom Floh­ markt in Apu­ lien/Italien

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Klic k au sie f in v die Bi ld o Farb e zu ller Grรถ er, um ร e sehe und n!

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Blüschen in Weiß

Entweder die sisterMAG-Vorlage herunterladen (Schablone hier herunterladen L) oder: Die Ohrringe auf einer weißen Unterlage bei guten Lichtverhältnissen fotografieren. Bild in Photoshop laden und wie folgt bearbeiten: 1. Hintergrund auf Reinweiß stellen (Gradationskurven-Ebene und mit weißer Pipette auf HG klicken) 2. Möglicherweise im Hintergrund Frakturen oder Staub mit Stempel entfernen. Auf Hintergrundebene reduzieren 3. Farbton/Sättigung-Ebene einfügen und Bild in Braun einfärben. Kontrast, Helligkeit und Sättigung anpassen. Bild auf Transferfolie in hoher Qualität ausdrucken. Bluse auf einem Bügelbrett glatt auslegen und Transferfolie mit der Oberseite nach unten platzieren. Transfermotiv aufbügeln (dabei die Dampffunktion des Bügeleisens ausschalten) für ca. 2-4 Minuten. Die Anweisungen des Folienherstellers beachten. Kurz auskühlen lassen und dann vorsichtig die Rückseite der Transferfolie abziehen. Fertig!

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d a o l n w Do l e g a l r o v Druck


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Modell 4. Gesmoktes M채nnerhemd.


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Modell 4 ­Und hier ein hübsches Blüschen, das sich gut für einen Tag am Schreibtisch eignet. Ein altes Herren­ hemd wurde mit Smoking­ details vorn und hinten passgerecht gemacht. Anleitung u Bluse – Altes Herrenhemd von Hugo Boss JEans H&M Squin in Dark Blue Kette privat

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Flotte Bluse

Klick auf die Bilder, um sie in vol­ ler Größe und Farbe zu sehen!

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e i d d n u … Jeans dazu!

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An der festgelegten Stelle ein Punkteraster mit Blei­ stift und Lineal aufzeichnen. Der Abstand der Punkte zueinander und der Reihenabstand muss gleich sein. Die Punkte müssen genau untereinander stehen. Wir haben als Abstand 1 cm genommen. Nun werden in jeder Punktreihe Reihfäden eingezogen. Man sollte möglichst etwas stärkeren Nähfaden nehmen , da­ mit er beim Zusammenziehen nicht reißt. Am Punkt einstechen und genau in der Mitte zwischen 2 Punk­ ten ausstechen –wiederholen-. Nachdem alle Reihfä­ den eingezogen sind den Stoff gleichmäßig auf die ge­ wünschte Weite einreihen und verknoten. Nun die Fältchen übersticken. Wir haben ein querelas­ tisches Wabenmuster gestickt. 2 Reihen werden in einem Arbeitsgang überstickt d.h. die ersten beiden Fältchen mit einem Rückstich zusam­ mennähen, die Nadel beim 2. Fältchen einste­ chen und in Fältchen nach unten in die 2. Reihe führen und ausstechen. In der 2. Reihe nun das 2. mit dem 3. Fältchen mit einem Rückstich zusammenfassen und im 3 Fältchen wieder einstechen nach oben in die erste Reihe füh­ ren und ausstechen . Nun das 3. Fältchen mit dem 4. Fältchen in der ersten Reihe durch ei­ nen Rückstich verbinden und so fortfahren. Zu beachten ist das bei dieser Smokart im­ mer eine gerade Anzahl Reihen aufgezeich­ net werden müssen. Diese Stickart ist elas­ tisch und bietet Bewegungsfreiheit. 05 /1 3

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Modell 5. Bemalte Bluse.


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Modell 5 ­Sehr wir­ kungsvoll ist das betont schlichte Sommer­ blüschen, welches mit dem Frank­ furter Äppel­ woi-Muster handbemalt wurde. Muster zum Down­ load u. Bluse aus Omas Kleider­ schrank von Esprit. Federrock selbstgenäht, Stoff: Idee Berlin Hand­ schuhe privat Pumps ZARA 05 /1 5

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Klickt auf die Bilder, um sie in voller GrĂśĂ&#x;e und Farbe zu sehen!

bem

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e i d t b e i l n a Jederm malte Bluse Das Muster der Frankfurter Äppelwoi-Kneipen haben wir auf einer Serviette im Frankfurter Souvenirladen entdeckt. Ihr könnt jedoch auch die Vorlage hier herunterladen. Zunächst das Muster mit einem Bügelstift nachfahren. Mit der Oberseite nach unten auf die Bluse legen und aufbügeln. Die Konturen sollten jetzt auf dem weißen Stoff gut zu sehen sein. Gemalt wird mit blauen und schwarzen Stoffmalfarben.

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d a o l n Dow l e g a l Vor


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Modell 6. Bluse mit Kreuzstich-Brusttasche.


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Modell 6 ­Das Beson­ dere an der einfachen kurzärmeli­ gen Bluse ist die vit Rosen­ motiv. Motiv zum Nachsti­ cken u Bluse aus Omas Klei­ derschrank, selbstgenäht Rosenrock mit Petticoat: privat Keilpumps L Zalando, €39,95

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Stickmotiv herunterladen L und Zählmuster ausdrucken. AIDA-Stoff (für diese Bluse nutzten wir Stoff mit 5 Kästchen pro cm) in Stickrahmen einspannen und Motiv im Kreuzstich sticken. Am Ende den gesamten Hintergrund mit schwarzem Stickgarn aussticken (siehe Randlinien im Muster). Falls auf der Bluse bereits eine Brusttasche aufgenäht ist, diese abtrennen. AIDA-Stoff mit ca. 1,5 cm Saumzugabe beschneiden und verstürzen. Brusttasche nähen und (möglicherweise mit der Hand) auf die weiße Bluse nähen.

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Downl oad Stickm uster l

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MARRYJim L ist eine Internet-Plattform für Hochzeitskleider. Man findet junge und international etablierte Fashion Labels. MARRYJim bietet Privatleuten, Designern und Brautläden die Möglichkeit, neue, schon einmal getragene Brautkleider, Vintagekleider sowie Muster von Modenle d n a zum H schauen und aus Showrooms r @Twitte Verkauf anzubieten.

Twitter @MARRYJim

Facebook facebook.com/marryjim

sis

www.marryjim.com

ter

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Kapelle

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens

ter und die zusätzliche Kleidanzeige

MARRYJim möchte die beste interna-

che in der eigenen Umgebung oder

tionale Rechercheseite für traumhaf-

helfen, die eigenen Reisen mit einem

te Hochzeitskleider sein!

Shoppingerlebnis zu verbinden und

Der Wunsch, ein Brautkleid vor dem

in einer fremden Stadt nach Kleidern

in Google-Maps ermöglichen die Su-

Kauf anzuprobieren, es anzufassen

Ausschau zu halten. Die Möglichkei-

und das Gefühl zu entwickeln, dass

ten sind enorm, das emotionale Er-

es »das Kleid der Kleider« ist, wird

lebnis bleibt erhalten.

sich auch mit der gestiegenen Bedeutung des Internets nicht ändern. Daher versteht sich MARRYJim als virtueller Showroom, in dem Besucher direkt mit Designern, Braut-

Was war die Inspiration für eure Idee?

Ulli war es, die den Anstoß zu dieser Geschäftsidee gab. 2009 begab sie sich auf die Suche nach ihrem

und Vintageläden und Privatanbie-

Traum-Brautkleid

tern

werden.

und auch in Amerika, was sich jedoch

Nach der Kontaktaufnahme werden

als eher schwierig erwies. Nach einer

die Bräute von den Designern oder

langen Tour durch die Brautläden von

den Verkäuferinnen vor Ort betreut,

New York City fand sie letztendlich ih-

Privatleute können sich persönlich

ren Traum, wurde jedoch so unfreund-

austauschen. MARRYJim’s Geo-Fil-

lich behandelt, dass es ihr jegliche

zusammengeführt

in

Deutschland

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Nina Dautzenberg, Andrea Gadesmann & Ulrike Adler Stev ens

Freude nahm. Enttäuscht fing sie an,

ren Designerlabels und Angeboten

im Internet nach dem Kleid zu suchen

von Privatpersonen zu launchen. Sie

und landete auf Anzeigenseiten für

hätte nie gedacht, den möglichen Er-

Gebrauchtkleider. Sie stieß tatsäch-

folg des Konzeptes an sich selbst zu

lich auf dasselbe Modell in genau ih-

erproben.

ren Maßen. Doch es waren nicht nur die Maße, die perfekt passten: das Kleid war tadellos gereinigt, es kostete nur ¼ des Ladenpreises, konnte vor Ort anprobiert werden und hatte eine persönliche Geschichte. Die ehemalige Braut war schwanger und gab das Glück gleich an Ulli weiter. Schon während der Suche nach dem Kleid hatte sie mit dem Gedanken gespielt, eine Seite zum Entdecken si st er

spannender Kollektionen von kleine-

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Wie verdient ihr Geld?

Wir finanzieren uns über Leistungsbzw. Anzeigengebühren (20 Euro bei Privatpersonen pro Kleid, Paketkosten von 15 - 60 Euro pro Monat für Firmenkunden). Die Gebühren wurden bewusst niedrig angesetzt, insbesondere da erfolgreiche Kooperationen mit zahlreichen Designern eingegangen werden sollen. MARRYJim ist vor allem auch an jüngeren Labels inte-


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ressiert und soll vom Angebot (Mar-

erst anfangen, sich eine Meinung zu

kenreife, Kleiderstile, Preisspanne

bilden, können sich treiben und ins-

etc.) breit aufgestellt sein.

pirieren lassen.

Derzeit gibt es keine Investoren, die

Das Konzept hinter MARRYJim, die

erste Runde haben die Gründerinnen

Homepagefunktionalitäten bzw. In-

selbst finanziert. Wir wollten die ma-

halte der Seite gehen genau auf die

ximale, unternehmerische Freiheit

Zielgruppe und das Produkt, das

bei einem Proof-of-Concept haben.

Brautkleid, ein. Wir bieten unseren

Es gab inzwischen mehrere Anfragen

Bräuten

von interessierten Investoren, im Mo-

Recherche, um schnell ans Ziel zu ge-

ment soll aber noch kein Eigenkapi-

langen (-> umfangreiche Suchfilter).

tal aufgenommen werden.

Die Frau von heute liebt Schnäppchen

Wen seht ihr als eure Zielgruppe? Wie hoch seht ihr euer Marktpotenzial?

Unsere Zielgruppe besteht aus Frauen, die ernst genommen werden wollen. Sie sind stark, anspruchsvoll und selbstbewusst. MARRYJim’s Ziel liegt darin, die Bedürfnisse und Erwartungen der Frau auf den ersten Blick zu erfüllen. Denn Frauen wissen heutzutage, was sie wollen, sie können ihre Wünsche klar formulieren. Die Homepage erlaubt diese einzugrenzen, um schnell zu einem Ergebnis zu kommen. Aber auch Bräute, die

eine

bedürfnisorientierte

und wird von MARRYJim über reduzierte Preise informiert (-> PreisAlerts). Zusätzlich wird das Wissen der zukünftigen Braut durch umfangreiche Informationen zum Thema Brautkleid erweitert (Geschichte des Brautkleides, Figur-Ratgeber, Kleiderlexikon etc.). Das Marktpotential ist groß, die Hochzeitswelt scheint auf einen schönen virtuellen Showroom gewartet zu haben. Das Wachstum ist nur eine Frage der Womanpower – leider hat unser Tag auch nur 24 Stunden. 05 /1 7

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allerdings schon verraten: Thema Co-Shopping/Browsing! Da unsere Zielgruppe sehr kommunikativ ist und den Austausch mit Freundinnen liebt, werden wir ermöglichen, sich live während des »window shoppings« über Kleider auszutauschen und Empfehlungen abzugeben oder zu erhalten. Die Zeiten, in denen man alleine vor dem Laptop saß, sind vorbei. Wer sind eure Konkurrenten?

Wir sehen den Markt im Moment als gar nicht so umkämpft an. Es gibt natürlich viele Fashion-Startups. Weltweit kennen wir im Moment aber keine Webseite – und das wurde uns von Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

allen Designern bestätigt –, die nur

Die letzten drei Monate haben wir

Brautkleid-Designer mit ihren Kol-

uns stark auf den deutschsprachigen Raum konzentriert. Als nächstes

lektionen professionell vorstellt. Dies in Kombination mit Vintage und Pre-

si st er

steht aber schon die Expansion in die

loved Fashion gibt es gar nicht.

größten Märkte für Hochzeiten, UK

Im Bereich Second Hand Buying ha-

und USA, an, die erste Kooperation

ben sich in USA/Canada jedoch 3

ist eingegangen.

Plattformen etabliert:

Unser nächstes neues Produktfea-

ǷǷ preownedweddingdresses.com

ture für unsere Bräute können wir

ǷǷ recycledbride.com

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ǷǷ smartbrideboutique.com Was habt ihr vorher gemacht?

Nach dem Kommunikationsdesign Studium auf der Parsons School of Design arbeitete Nina als Grafik Designerin für renommierte New Yorker Agenturen wie »frogdesign« und ‚Karim Rashid Inc«. 2001 zog es sie dann nach Berlin (»Sony Europe«). Gemeinsam mit Andrea gründete sie 2006 die Agentur »jungeschachtel«. Kurz danach folgte ihr erstes, gemeinsames Produkt »poo poo bags.com«, was weltweit Aufsehen erregte. Andrea studierte Produktdesign am Central Saint Martins College of Art & Design in London. Sie war für in-

ternationale Agenturen wie »frogdesign« (Berlin) und »DesignBridge« (Amsterdam) als Grafik- und Verpackungsdesignerin tätig. Ulli studierte BWL um anschließend Ende »99 Teil der New Economy zu werden, Business Pläne zu schreiben und bei Start-ups zu arbeiten. 2001 launchte sie bigart.de, eine E-Commerce-Plattform für Kunst (die Ursprungsidee bezog auch Design mit ein – eine Plattform für Unikate von Kreativen). 2003 erwuchs daraus die Galerie Adler in Frankfurt und 2006 in New York. 2008 verkaufte sie »Big­ Art«, da die Galerie sämtlichen Einsatz forderte.

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Unserer Meinung nach ist eine gelungene Corporate Identity ausschlaggebend für den Erfolg einer Website. Daher wollten wir uns farblich von den anderen absetzen. Im Hochzeitsmarkt basiert das CI-Design oft auf den folgenden Farbschemata: rosa, rot & lila. Wir wollen anders sein – weg von Rosen, Schnörkeln und Kitsch. Daher stehen Farbtöne von Blau über Türkis bis hin zu Grün an erster Stelle. Sie begleiten zudem unseren geliebten »Jim« – der fiktive Mann, der auf der Seite kein Gesicht zeigt und nur durch die Melone symbolisiert wird. Jim steht stellvertretend für die Männer der Bräute, die die Seite besuchen. Jim ist der Traummann. In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt?

In der IT. Ohne unseren Engel Thomas wären wir aufgeschmissen. Was

Wer hat das Unternehmenslogo gestaltet – jemand extern oder intern? Wie lang hat es gedauert?

Besseres kann sich keiner vorstellen

Da Andrea und Nina von Beruf aus

– unser Fels in der Brandung.

Grafikerinnen sind, war von Anfang an

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen? si st er M AG

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klar, dass sie das Unternehmenslogo mit Freude in die Hand nehmen. Sie steckten eine Woche lang ihr vollstes


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Herzblut in die Entwicklung der CI. Es

die traumhafte Natur in Zürich, wäh-

begann mit einem gigantischen Sto-

rend Ulli den Big Apple aufmischt und

ryboard, was das halbe Wohnzimmer

Nina die Berliner Luft inhaliert.

tapezierte. Daraufhin wurde voller Inspiration gestaltet und experimen-

Häufigst genutzte Software?

tiert. Wichtig waren uns folgende At-

Adobe Photoshop/Illustrator, Micro-

tribute: jung, frisch, individuell, lie-

soft Word/Excel und Skype

bevoll, emotional und professionell.

Hauptnahrungsmittel in der Start-up

In welcher Stadt sitzt ihr?

Phase?

Obwohl wir ursprünglich 3 Land-

Nina: Saure Bohnen von Haribo

mädls aus dem schönen Taunus (bei

Andrea: schwarze Schokolade

Frankfurt) waren, sind wir jetzt in der

Ulli: Marshmallows (in der Mikro-

ganzen Welt verteilt. Andrea genießt

welle erhitzt) n

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Kuratiert von Nicola Neubauer L

Winterhochzeit

Echte Hochzeiten

Inspirations-Shootings

Woodsy Winter Wedding L

Winter Wedding Decor L

via ruffledblog.com

Rachel Peters Photography

via 100layercake.com

Diamond Cake Photography

Für eine Feier im Wald war es diesem kanadischen Brautpaar wohl zu kalt. Vielleicht haben sie deshalb Tannen, Moos und Hirsche in ihre Festlocation gebracht.

Mit dem Pferdeschlitten zur Kirche und anschließend eine heiße Schokolade mit herzigen Marshmellows – davon träumt Kanada.

Glamorous Vintage Winter Wedding L

The New Modern: Winter White L

via whimsicalwonderlandweddings.com

via bklynbrideonline.com Tory Williams Photography

Schotten wissen, wie man mit winterlicher Kälte umgeht: Kilt an, rein ins Castle und mit Whisky von innen wärmen.

Offensive gegen den Kitsch: Wie man den Winter modern auf den Brauttisch zaubert, zeigt der Hochzeitsblog aus New York.

Austrian Winter Wedding L via stylemepretty.com

Snowy Winter Wedding Ideas L

Birgit Hart Fotografie

via weddingchicks.com Lane Dittoe Photography

Puderige Eleganz trifft auf verschneite Berghütte in Tirol.

Indianische Muster sind Trend und machen eine Hochzeit im Schnee kuschelig.


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Modeideen für die Braut

Wildlederpumps für die Winterhochzeit L

Für den Tisch

Holiday Guest Table L from rubyju.com.au

von shopbop.com

Feminine Badgley Mischka Pumps in luxuriöser Wildleder-Optik mit Ledersohle.

Vintage Winter Wedding L via prettychicblog.dk

Einen Nachtisch voller Süßigkeiten in Weiß und Silber schlägt Fräulein Katja (gefunden via fraeulein-k-sagt-ja.de) Winterbrautpaaren vor.

Simple Christmas Ideas L via blog.heylook.fi

Spitzenkleid: check. Pelzstola: check. Hut und Hornbrille: check. So sieht ein Vintage-Brautpaar im Winter aus.

Winter Wedding Accessories L via intimateweddings.com

Von der Fellkappe zum Spitzenstrumpf alles, was die Winterbraut wärmt.

Escort-Service auf skandinavisch: die Designspezialisten aus Helsinki zeigen, was Platzkärtchen winterlich begleitet.

Weihnachtsstimmung auf dem Tisch L via life-is-delicious-weddings.com

Hohoho – wer kurz vor Weihnachten heiratet, kann mit entsprechender Papeterie Stimmung machen.



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Der Lover‘s Guide Berlin entstand als Co-Produktion mit dem britischen Hochzeitsmagazin Rêverie Magazine L. Wir zeigen die Hauptstadt mit den besten Plätzen für ein Wochenende zu zweit. Dabei halfen uns die Paare Clara (blog.clara-frost.de L) & Albert sowie Mandy (mandykoster.blogspot.com L) & Marlon.

Fotos: Ashley Ludäscher L Styling (Haare): Travis Jay Hazzard L Kleider (Mandy): Soeur Coeur L


Original erschienen im November 2012 in der Herbstaus­gabe des Rêverie Magazines

Ein Spaziergang durch den Monbijoupark, am Berliner Dom vorbei bis zur Oranienburger StraĂ&#x;e in Mitte zur C/O Galerie.

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Erster Kaffee des Tages im Pure Origins L am Litfass­ platz, wo man nicht nur Clara & ­Albert, sondern auch häufig sisterMAG Mitarbei­terinnen antrifft!

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Um die Arbeit der besten Fotografen der Welt zu sehen, besuchen Clara & Albert die C/O Galerie L in Berlin. Bis zum 13. Januar kann man dort die Retrospektive Joel Sternfelds bewundern, Mitte Januar startet eine Ausstellung über Christer Strömholm. Alle Infos gibt es auf der Website L der Galerie.


Eine der jüngsten Galerien Berlins ist die Berlinische Galerie L. Dada, Neue Objektivität oder Osteuropäische Avantgarde findet man hier vor. Die gedämpfte ­ Atmosphäre des Weißen Kubus lädt zum

Verweilen und gemeinsamem Kunstgenuss ein. Das Gebäude dagegen mutet futuristisch an mit geschwungenen Stahl­ skulpturen und einer langen offenen Treppe – perfekt, um einen Kuss zu stehlen.


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Ein Gefühl von Berlin in den 20er-Jahren bekommt man im Ellington Hotel L welches nahe des Kudamms in Berlins Westen gelegen ist. Mit der eleganten, original erhaltenen Fassade, ist das »Haus Nürnberg« auch ein architektonisches Highlight.

Bild: Ellington Berlin In den 1920ern verbrachten die Schönen und Reichen hier ihre Nächte im Ballsaal »Famina«. Heute kann man zu den Klängen des im Ellington produzierten Jazzradio 106.8 einen Cocktail trinken und an vergangene Zeiten denken. 05 /1 9

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Bild: Concorde Berlin Kleid: »Camille«, Soeur Coeur L

Bild: Concorde Berlin

In der Nähe vom Bahnhof Zoo liegt das moderne Design­hotel Concorde L. Nach einem ausgedehnten Shopping-Trip auf dem Kudamm kann man sich in der »Suite Blanche« – der Weißen Suite – auf dem Sofa zurücklehnen und das französische Flair des Hotels genießen.


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Unser zweites Paar – Mandy und Marlon – kommen usprünglich aus Amsterdam. Mit den Verlobten verbrachten wir einen lustigen Tag in Berlin Mitte, z.B. durch die Auguststraße tanzend. Zuvor durften sie den eingedeckten Ballsaal im Clärchens Ballhaus L bestaunen.

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Am Ende des Spaziergangs gab es einen Cocktail in Berlins Torstraße. Die Odessa Bar ist stets gut besucht und ein Moscow Mule schmeckt in der Bar mit den schwarz-weiß gestreiften Wänden besonders lecker. Kleid: »Loreen« von Soeur Coeur L

Vielen Dank an alle Locations, die uns erlaubten, Fotos zu machen: Berlinische Galerie L C/O Galerie L Concorde Hotel L Ellington Hotel L Clärchens Ballhaus L


Die perfekte Hochzeit zu planen – definitiv ein Kindheitstraum vieler kleiner Mädchen. Typischerweise findet diese bei strahlender Sonne im Sommer statt. Was wir viel interessanter fanden: euch eine Winterhochzeit mit modernem Touch zu zeigen. Wir fanden die perfekte Styling-Produktion: »A Sunday Kind Of Love« von Wednesday Custom Design L, fotografiert von Ely Fair Photography L, die uns die Bilder zur Verfügung stellten. Wir hoffen, dass ihr die Bilder & das Setting so sehr genießt wie wir. Ein Plus: viele der Ideen lassen sich auch wunderbar für die nächste Winterparty einsetzen!


Blumenarrangements gehalten in WeiĂ&#x; & Orange von Rebecca‘s Silver Rose L.

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Märchenhaftes Hochzeitskleid – Kleid, Ohrringe und Strumpfbänder von Meg Guess L. Original designed von Harper Henry.


Konzept, Styling & alle Papierideen kommen vom Gestaltungsbüro Wednesday Custom Designs L.

Im White Dog Hill – einem Restaurant in Clinton / Oklahoma wurde das Schneetreiben eines richtigen Wintersturms nicht nur mit 180 Girlanden von aufgefädelten Marshmallows umgesetzt. Auch am Buffet gab es weiße Zuckerdonuts und märchenhafte Berge von Pancakes (Beverly‘s Pancake House) – ein ­Kindheitstraum, der wahr wurde!



Niedliche Idee zum Selbermachen: Minibommeln am Teebeutel.


Immer wieder aufgenommen: das Konzept verschiedener Strukturen und Texturen. Verschiedene Spitzentischdecken werden zu einem Ganzen kombiniert, Strickgirlanden aus und Wolle h채ngen an den W채nden oder an St체hlen. Wolle, Spitze & Damast funktionieren im Zusammenspiel perfekt.



links:

Kleine türkisfarbene Päckchen ent-

halten Favours für die Gäste. Schönes Detail: die typographisch gestalteten Tags. unten links:

Ein Märchenhaftes Kleid mit

Wickeloberteil von Meg Guess L. unten rechts:

Kleine orangene Details wir-

ken besonders vor dem blauen Kaminofen frisch und unerwartet. rechts:

Mit Strick umwundene

»Mrs« & »Mrs«-Zeichen für Stuhllehnen unten:

Papierideen von

Wednesday Custom Designs L



Die Liste an beteiligten Hochzeitsausstattern in Oklahoma: Fotos: Ely Fair Photography L

Originaldesign Kleid: Harper Henry L

Konzept, Styling & Papeterie: Wednesday L

Umhängetuch: Bhldn L

Blumenarrangements: Rebecca’s Silver Rose L

Tischdekoration: Pottery Barn L

Hochzeitsschleier: Collected Thread L

Haare: MaKenna Estes

Kleid, Ohrringe & Strumpfbänder: Meg Guess L

Make-up: Sarah Roark


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