Patchwork
Mit Flickwerk hat der Trend im Handarbeiten schon lange nichts mehr zu tun! Wir lieben Patchwork und seine vielseitigen Facetten!
Mit Flickwerk hat der Trend im Handarbeiten schon lange nichts mehr zu tun! Wir lieben Patchwork und seine vielseitigen Facetten!
Karomuster in verschiedenen Facetten – mal subtil, mal ganz stark – gesellen sich in dieser Ausgabe zur Schokolade!
Ihr seid dabei, Euch auf eine spannende Reise durch die Ausgabe 66 unseres sisterMAG zu begeben – die erste im neuen Jahr 2023. Für mich – Viktoria – ist es sogar noch aufregender, denn die sisterMAG 66, Karo & Schokolade ist zufällig auch meine erste als Teil des Teams. Für Karo & Schokolade lassen wir uns von Farben, Kunsthandwerk und dem, was uns im Blut liegt, inspirieren – DIY. Einige, die schon länger dabei sind, wissen es sicher schon: Evis Kreativität kennt keine Grenzen. Auf den Seiten unserer neuen Ausgabe findet Ihr ihre Kollektion von Schnittmustern –Shades of Chocolate – inspiriert von den verschiedenen Schattierungen und Formen der süßesten Versuchung auf dieser WeltSchokolade. Chic und zeitlos sind alle Kleidungsstücke bereits in unserem Online-Shop sisterMAG Patterns zu finden.
Und das Karomuster … das Karomuster ist seit Jahrhunderten
bekannt und hat es nicht nur geschafft zu einem festen Bestandteil der Mode zu werden, sondern hat mit Hilfe von Modevisionären wie Vivienne Westwood auch die Popkultur verändert. In einer Magazinausgabe, die ihm gewidmet ist, gab es kaum einen passenderen Ort für unsere traditionelle DIYTour als das Heimatland des Tartanmusters, Schottland. Begleitet das sisterMAG-Team und Shawna Law auf unserem Bummel durch Edinburghs DIY-Läden. Wir sind sicher, dass er Euch genauso viel Freude bereiten wird wie uns. Und weil Kunsthandwerk unsere Sprache ist, sind Quilten und Patchwork die Techniken, mit denen sich sisterMAG Ausgabe 66 beschäftigt. Außerdem haben wir eine spannende Anleitung von Ania (@kaliko_co) für Eure ganz besondere DIY-Patchwork-Tasche. Lasst Eurer Fantasie freien Lauf und startet Euer nächstes DIY-Projekt.
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Meine Nähgeschichte
…mit Martha Blusen 12
Die Geschichte des Karomusters
Von den ersten Spuren bis Vivienne Westwood 20 Braun ist in
So versatil wie nie: Braun erlebt ein echtes Comeback 26
Shades of Chocolate
sisterMAG Patterns Fashion Collection mit DIY Schnittmustern 66
Unsere Kollektion auf Instagram
Wir zeigen Euch, wie die sisterMAG Patterns Community die neuen Schnittmuster interpretiert
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Wie die Bruchstelle in die Schokoladentafel kam 64
Quilten & Patchworken –die Geschichte Von Generation zu Generation weitergegeben 72
Patchwork in der Welt von Instagram
Die kreativsten Ideen rund ums Patchworken 76
Unser exklusives sisterMAG Patterns Patchworkkleid Elegante Silhouette trifft auf Patchwork-Häuschen
Shawna Law nimmt uns mit in ihre Heimat und zeigt Geheimtipps für alle DIY-Verrückten in der schottischen Hauptstadt 96
DIY Patchwork Tasche
Ein geometrisches Schmuckstück von Kaliko 106
DIY Patchwork Wanddeko
Eine simple Idee für Bilderrahmen mit 3D-Effekt 108 Patchwork Bücher und Ressourcen Zum Weiterlesen und eine schier unendliche Zahl an Projekten
Madison Jones @m.adisonjones LaceyJo Hunter @laceyjohunter
Dr. Michael Neubauer @dottore.mick
Nadja
Jana Hain @jana.alexa Lisa Porzner @liisa_prz
Vielen Dank an das ganze Team, welches unsere wunderschöne Modestrecke und das neue Cover erschaffen hat. Das Outfit unseres Covers findet ihr natürlich als neuen Schnitt im @sistermagpatterns Online Shop.
Heute stellen wir euch in unserer Serie „Meine Nähgeschichte“
Stefanie von Martha Blusen vor. Sie hat die Leidenschaft zum Nähen schon in jungen Jahren entdeckt und machte mit „Martha Blusen“ ihre Leidenschaft zum Beruf. Jedes ihrer Stücke ist ein Einzelteil mit besonderer Liebe zum Detail. Lernt in unserem Porträt Stefanie näher kennen.
Was war dein erster Kontakt mit dem Nähen? Kommst du aus einer nähbegeisterten Familie?
Handarbeiten sind mein Hobby, schon in jungen Jahren. Stricken, Nähen - das ist meine Welt. Mitte der sechziger Jahre war Handarbeit noch ein Schulfach, natürlich mein absolutes Lieblingsfach!
Die Liebe zum Nähen empfing ich von meiner Mutter. Sie ist keine gelernte Schneiderin, aber sehr geschickt und bald konnte sie mit der Nadel umgehen wie eine Schneiderin. Für sich selbst, meine Schwester und mich hat sie wunderschöne Kleidungsstücke gefertigt. Sie war mein großes Vorbild.
Du mit dem Nähen angefangen? Hast Du Dir das Nähen selbst beigebracht oder einen Kurs besucht?
Wirklich mit dem Nähen angefangen habe ich aber erst mit Be -
ginn meiner Ausbildung zur Damenschneiderin.
Was war das erste Kleidungsstück, das Du selbstgenäht hast? Natürlich nichts „Spannendes“ am Anfang, einen Futterrock z.B., eben Ausbildung! Alles wollte ich lernen, vor allem das akkurate und sorgfältige Nähen. Natürlich Hilfsarbeiten gab es auch. Aber das hat mir den Spaß nicht verdorben, im Gegenteil, mein Interesse an schönen Schnitten, wundervollen Stoffen in schönen Farben und Mustern begeistern mich bis heute. Jedes gelungene Stück erfreut einen, man hat etwas selbst geschaffen!
Wie kam es zur Gründung von Martha Blusen?
Mit der Gründung meiner Familie blieb ich viel Jahre wegen der Kinder zuhause. Und wie das Leben so spielt, heuerte ich danach in einer Arztpraxis an. Eine mehrjährige Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten folgte. Das war vor 10 Jahren. Eine Freundin bewunderte jedoch
immer wieder meine selbstgenähten Outfits und motivierte mich, mehr zu machen. So entstand „Martha Blusen“.
Was macht eine Martha-Bluse aus?
Jedes Stück ist ein Einzelstück, mit Liebe zum Detail. Ich verarbeite immer Stoffe von guter Qualität, in der Regel hochwertige Baumwolle (z.B. von Liberty) oder Viskose. Gemeinsam mit der Kundin wird die individuelle Passform, der gewünschte Ausschnitt, der Kragen, raffiniert oder einfach, und die passende Ärmelform besprochen. Oft sind besondere Bordüren das gewisse Extra. All das macht meine „Martha Blusen“ aus. Es macht mir einfach viel Freude, neue und individuelle Kreationen zu entwickeln. Gerne verändere ich auch vorhandene Kleidungsstücke, so wird das Lieblingshemd des Ehemannes zu einer super Bluse für sie – upcycling.
Welche Nähaufgabe steht als nächstes auf Deiner To-Do-Liste?
Ja, es ist ein Brautkleid, ein Zweiteiler bestehend aus einem Tellerrock,
einem weißen Bustier und einem besonders geschnittenen, transparenten Spitzenoberteil. Der Schnitt dieses Oberteiles entstand wie von selbst, als ich den Spitzenstoff anlegte und überlegte, wie er am besten an der Braut an ihrem großen Tag wirken könnte.
Wo findest Du die Inspiration für Deine Nähprojekte? Gerne lasse ich mich von interessant gekleideten Menschen bei einem Stadtbummel oder in Cafés und Restaurants inspirieren. Zahlreiche Anregungen bekomme ich aber über Instagram, hier finde ich viele tolle Stoffe und Schnitte. Neues zu entdecken und auszuprobieren, das ist meine Arbeit.
Was sind Deine liebsten Näh-Kanäle in den sozialen Medien?
da gibt es einige!
@martha.blusen
Das Karomuster und seine vielen verschiedenen Varianten haben die Laufstege der internationalen Modewelt im Sturm erobert. Zwar interpretieren viele neue trendige Looks und legendäre Designer das Karomuster immer wieder aufs Neue, aber die Geschichte dahinter ist viel älter. Karomuster gibt es in vielen verschiedenen Formen schon seit Jahrhunderten. Bedeutsam ist, dass Karo durch Variationen der Muster und Farben emotionale, ja bekennende Interessen ausdrücken kann.
Unser Artikel beschreibt deshalb die umfangreiche Geschichte der Karomuster, die für Kulturen oder Gruppen typisch sind. Karomuster sind viel mehr als die aktuellen TikTok- und Laufsteg-Trends.
Im 16. Jahrhundert wurden in Schottland sogenannte „Tartans“ populär, die mit unterschiedlichen Karomustern und Farben die Zugehörigkeit zu einer Region oder Familie kennzeichneten. Die ältesten Tartans wurden in China gefunden und konnten auf ungefähr 3500 v. Chr. datiert werden. In Schottland lassen sie sich bis ins dritte und vierte Jahrhundert zurückverfolgen. Das von Hand gewebte Wolltuch war so sehr in der schottischen Kultur verankert, dass die Briten nach der Schlacht von Culloden im Jahr 1746 die Tartans sogar verboten, um das schottische Volk zu kontrollieren. Es ist der eigentliche Grund, dass die Stoffmuster vereinheitlicht und mit jedem Clan-Namen identifiziert werden konnten. Die Massenproduktion von Tartans wurde schließlich von einem Hersteller namens William Wilson & Sons of Bannockburn
begonnen. Sie benannten die Drucke nach Ortsnamen, Straßen und Familiennamen, eigentlich ohne die Absicht, dass sie zu Familiensymbolen werden sollten. Aber das Bestreben, die Highland-Kultur zu bewahren, führten zur Entstehung der schottischen Clan-Tartans.
Im Verlauf der Zeit wurden die verschiedenen karierten Muster mit politischen Zugehörigkeiten und unterschiedlichen Kulturen in Verbindung gebracht. Obwohl sie in so vielen verschiedenen Trends auftauchen, haben sie für viele Menschen eine weitaus tiefere Bedeutung. Auch auf dem Laufsteg haben Karomuster schon immer einen festen Platz eingenommen und dienten als Symbole für viele verschiedene soziokulturelle Bewegungen.
Vivienne Westwood , eine bekannte britische Designerin, etablierte das Schottenmuster im Wesentlichen als Symbol der Punk-Kultur, um der traditionellen königlichen Stellung des Schottenmusters in England entgegenzuwirken. Sie kleidete die Sex Pistols in Tartan und trug dazu bei, dass Tartan in der Punkszene zu einer weit verbreiteten Stilrichtung wurde. Sie nutzte Tartan, um neue, unglaublich einzigartige Schnitte zu entwerfen, die die Modewelt bewegten.
Vivienne wurde zu einer der einflussreichsten Designerinnen ihrer Zeit, weil sie mit ihren Entwürfen aktuelle Trends herausforderte und soziale Bewegungen der Auflehnung unterstützte.
Das Schachbrettmuster symbolisierte den Kampf gegen die Rassentrennung , nachdem es von den Second-Wave-Ska-Künstlern und ihren Zuhörern in den 70er Jahren übernommen wurde. Ska, eine britische Two-Tone-Musik, ist auf Jamaika entstanden. Der Second-Wave-Ska eroberte England. Die Umsetzung der Rassenrechte war ein wichtiges Zeichen für die multirassische Zusammenarbeit auf der Insel. Das Schachbrettmuster diente als Symbol für die Vereinigung von schwarzen und weißen Musikern.
Zusätzlich wurden die Vans mit Schachbrettmustern zu einem weithin bekannten Symbol der Skaterkulture . Nachdem Skater Schachbrettmuster auf die Oberseite ihrer Schuhe gemalt hatten, brachte Vans 1977 den klassischen Slip-on-Schuh mit Schachbrettmuster heraus. Sie wurden zum Symbol der Punk- und Skatekultur und wurden auch von Bands und in Filmen getragen.
Designer wie Burberry haben Tartan seit 1920 zu einem eindeutigen Zeichen ihrer Marke gemacht, das von Geschäftsleuten bis hin zu Prominenten sehr beliebt ist. In den letzten Jahren haben Designer wie Dior , Gucci und Chanel ihre Kollektionen mit karierten Prints und ausgefallenen Schnitten ergänzt. Doch damit nicht genug: Diese neuen Entwürfe zeigen, wie die Modeindustrie diese klassischen Drucke weiterhin nutzt und sie in neue und aufregende Formen verwandelt.
Karomuster haben auch andere Formen und Variationen angenommen, wie zum Beispiel Gingham , Windowpane , Glencheck und mehr, die eine große Vielseitigkeit ermöglichen. Diese verschiedenen Karomuster sind natürlich zeitlos, führen aber unweigerlich in trendige Stilrichtungen wie „ Dark Academia“ und „Cottage Core“ , die sich an ein jüngeres Publikum richten, weil sie vor allem auf TikTok kursieren. Karomuster sind aber auch bei anderen Generationen in der Freizeit- und in der Berufsbekleidung sehr beliebt. Sie passen zu jeder Jahreszeit, Farbpalette und jedem Anlass.
Das sind nur einige Beispiele für Kulturen und Gruppen von Menschen, die Karomuster als Symbol für ihre Gemeinschaft oder ihre Anliegen verwenden. In dieser sisterMAG Ausgabe wollten wir einen Blick auf die Karomuster werfen, die in der aktuellen Mode eine Rolle spielen. Wir danken allen Menschen, die diese Muster in der Vergangenheit erfunden und bewahrt haben. Wir hoffen, euch gefallen die neuesten Kreationen genauso gut wie uns!
Ihr müsst nicht lange nachdenken, „Braun“ ist 2023 einfach Mode! … und passt so richtig zu unserer Ausgabe »Kariert und Schokoladig« Aber warum Braun?
Die Grundfarben für Braun sind Rot, Gelb und Blau zu gleichen Teilen. Helleres Braun erreicht man zusätzlich mit Weiß, entsprechend dunkleres mit Schwarz. Wenn man eine der Grundfarben mengenmäßig verändert, entstehen neue Brauntöne, wie Ocker, Siena, Umbra oder gar Khagi . Braun passt deshalb so gut zu vielen anderen Farben. Man kann warme und kühle Untertöne erzeugen, für jeden Hautton gibt es den passenden Ton.
Braun vermittelt ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit, unsere Augen lieben es. Braun sehen wir überall in der Natur – ob an der Baumrinde, an braunen Stielen, oder in der Erde selbst. Die Farbberaterin Eve Ashcraft stellt fest: »Braun hat etwas von Back to Basic an sich. Es ist wie das Wohlfühl-Essen unter den Farben.«
Üppige Desserts wie Mousse au Chocolat, geschmolzener Lavakuchen oder Zartbitterschokoladen-Fudge offenbaren die luxuriöse, anspruchsvolle und raffinierte Seite von Braun – besonders auch, wenn wir es in seinen dunkleren Tönen tragen. Vogue Fashion empfiehlt, die Robustheit der Farbe mit ihrer Raffinesse in Einklang zu bringen. Ihr könnt »die erdige Farbe als Kontrast zur sexy Silhouette oder zur Betonung weiblicher Stärken« einsetzen, »was eine unaufdringliche Eleganz erzeugt, die mit jedem anderen
Farbton schwer zu erreichen ist.« Braun war als Basisfarbe lange vergessen. Zuletzt stand es in den 1970ern in Kombination mit Grün und Orange im Rampenlicht, aber in letzter Zeit bevorzugte die Mode andere Neutraltöne wie Schwarz und Weiß. Jetzt, in den 2020ern passt Braun einfach zu Nachhaltigkeit und zum modernen Umweltbewußtsein. Ein toller Beitrag der Mode.
Hier sind einige Möglichkeiten, Braun in eure Garderobe zu integrieren:
Es besteht die Möglichkeit, dass ihr schon braune Accessoires besitzt. Einige unserer Favoriten sind hohe Stiefel in Camel, eine Lederjacke in Karamell oder eine Mini-Bag in Mokka.
Wenn ihr schon Braun-Fans seid, dann bringt ihr euer Outfit auf das nächste Level, indem ihr verschiedene Schattierungen von Braun mischt und kombiniert. Aufgrund der großen Vielfalt an Schattierungen und Tönen sind die Kombinationsmöglichkeiten mit Braun endlos.
Der Herbst oder Winter ist die perfekte Zeit, um Braun in eure Garderobe aufzunehmen. Wenn die Blätter sich verfärben, dann passen warme Brauntöne perfekt zur Ästhetik, und wenn es richtig kalt wird, na dann erst recht. Unsere liebsten Herbst-WinterPrints sind selbstverständlich Karos!! Entscheidet euch für einen braunen Schal in Schottenmuster oder einen gemütlichen Rauten-Pullover. Anzüge und Jacken mit Karo- und Hahnentrittmuster helfen euch, warm zu bleiben, während ihr gleichzeitig schick ausseht. Ihr könnt sogar zu verschiedenen Arten von Karomustern greifen, um euer Outfit noch provokanter zu gestalten.
Erde: zuverlässig, solide Wärme, Geborgenheit: natürlich und bodenständig
Zurückgezogenheit: Kultiviertheit, Tiefe
Viele Mischungen kreieren die eine oder andere Schattierung von „Braun“, weshalb es mit so vielen Farben kombinierbar ist. Marken verwenden es, um ein vollwertiges, natürliches, robustes Image zu schaffen.
Braun erlebt eine Renaissance. Von tiefdunkler Schokolade zu Buttertoffee: Brünette Töne sind aus dem modischen Exil zurückgekehrt, um einer der begehrtesten Farbtöne des Jahres zu werden. Lange wurde die Farbe als veraltet, langweilig und anspruchslos angesehen – insbesondere im Vergleich mit anderen Neutraltönen wie Schwarz, Weiß und Grau. Nun scheint sie ihr öffentliches Image wiederhergestellt zu haben und hat sich zum festen Bestandteil in den Wohnungen und Garderoben von Prominenten, Models, Designern und Influencern entwickelt. Selbst die Generation Z ist mit an Bord.
»Es funkelt nicht. Es ist nicht extravagant. Es ist zugänglich. Wer kann nicht etwas Braunes finden?« , sagt die bekannte Farbexpertin Eve Ashcraft, die Martha Stewart bei der Entwicklung ihrer ersten Farbkollektion unterstützt hat. Lustig: die ersten Farben dieser Kollektion basierten auf der blaugrün-braunen Farbgebung der Hühnereier der eigenen kleinen Farm.
Im Laufe der Geschichte wurde der dunkle Neutralton als Symbol für Bescheidenheit und Einfachheit verwendet, wobei die Mitglieder der Arbeiterklasse schlichte Kleidung in Braun- und Beigetönen trugen, während sich Adlige und Aristokraten in extravaganten Gewändern in dunklen Blau-, Violett- und Rottönen kleideten. Im Mittelalter trugen Franziskanermönche dunkelbraune Roben als sichtbares Zeichen für ihr Armutsgelübde. Die Sorge rund um die Umwelt führte dann in den 1970er Jahren zu einem wahren Hype rund um den Farbton Braun. Das wachsende Interesse am Naturschutz, verbunden mit einer generellen Ablehnung von Materialismus und Konsumdenken, spiegelte sich zu dieser Zeit in vielen Wohnungen und Kleiderschrän -
ken wider. Viele Küchen waren in einer ockerfarbenen und braunen Farbpalette mit einer Menge natürlichem Holz und Stein gehalten, während zimtfarbene Blusen und rotbraune, kniehohe Lederstiefel zur Grundausstattung der Garderobe gehörten. Angesichts der aktuellen Vorlieben für Minimalismus und natürliche Schönheit, ist es nachvollziehbar,
dass dieser natürliche Farbton sowohl auf dem Laufsteg als auch im Street-Style beliebt ist. Von dunkler Schokolade zu hellem Sand: Das gesamte Spektrum von Braun ist im Trend.
Es soll ja über 700 verschiedene Bohnen-Sorten geben - weiße, gelbe, grüne, alle Varianten! Geschmeckt hat mir eigentlich nur eine – die Cognacbohne … ;)!
In dieser Ausgabe zeigen wir euch Kleidungsstücke und Outfits inspiriert von Schokoladenvarianten, denn Schokolade kann so vielseitig sein! Und unsere Mode ist es auch.
Schoko mit Nuss sollte man eher „Nuss-veredelte Schoko“ nennen, denn nicht die Schoko enthält die gesunden ungesättigten Fettsäuren, nein, allein die Nuss. Und davon lebt das Hirn.
Eine kurze, bauchfreie Bluse fehlte uns einfach noch und so haben wir unsere Bluse aus sisterMAG Nr. 16 wieder in die Hand genommen und ein wenig „aufgehübscht“. Kombiniert mit unserem Jerseyrock 50-1 in dickerem angerautem Jersey plus Schulterpolster und aufgesetzten Taschen ist eine Kombination für kältere Tage im angesagten Look herausgekommen.
Praline - Die Gemeinschaft der Pralinen könnte man fast mit uns Menschen vergleichen. Pralinen gibt es in jeder Ausführung. Ob aus reiner Schokolade oder gefüllt mit Nüssen, gestylt mit Aromastoffen, nackt oder silberpapiereingewickelt, braun oder weiß, aus Nougat oder mit Krokant, alle sind sie bezaubernd.
Mit tollen Overalls liebäugeln wir doch alle. Dieser hier ist besonders bequem. Ein aufregender Reverskragen ziert den Ausschnitt und auf der Vorderseite befindet sich eine Knopfleiste mit 3 Knöpfen. Kombiniert mit einem Taillengürtel wird das Kleidungsstück zu einem echten Hingucker. Zum Drüberziehen haben wir uns den Boule-Mantel ausgesucht. Das Schnittmuster kommt mit verschiedenen Vorlagen für tolle Bestickungen, hier kann sich jeder nach seinem Geschmack austoben.
Herrenschokolade mit Sahne – nicht umsonst nennt man sie die „Edelbittere“, als würde eine weiche weibliche Hand über den rauhen Bart eines Seemannes streichen.
Die klassische Hemdbluse hat wohl jeder im Schrank, unterschiedliche Kragenformen eingerechnet. Überschnittene Schultern und ein außergewöhnlicher Kragen –das macht unsere neue Campingbluse aus. Die langärmlige Variante der Bluse kombiniert mit der eleganten 41-3 Paperbag Hose macht unser Herrenschokolade mit Sahne Outfit komplett.
GRÖSSEN 34-50 (EU)
Bitter-Halbbitter-Vollmilchschoklade heißt: 70%, 50%, 30% Kakaogehalt – das heißt viel, mittel oder kaum Magnesium!
Ein klassischer Schnitt für ein elegantes und modernes Outfit. Dieser wunderschöne Rock hat eine Mini-Länge und seine Falten verleihen ihm einen eleganten Fall. Und vor allem hat er viele Taschen, weil wir Taschen einfach lieben.
SCHNITT KAUFENGRÖSSEN 34-50 (EU)
After Eight - passend zu jeder Stunde. Der sehr hohe Kakaogehalt wird geschmeidig durch eine weiche feminine Zuckermasse und geschmückt mit dem typischen Pfefferminzgeschmack – Verführung pur.
Unsere Patchworkjacke ohne Patchwork, jedoch aus einem kuscheligen Teddyfell genäht. Kombiniert haben wir dies mit der schmalen, bequemen Keilhose mit elastischen Fußbändern. Die Fußschlaufen verhindern ein Hochrutschen der Hose. Das Modell kann ein hochwertiger Leggings-Ersatz sein. Das Outfit schreit nur so nach gemeinsamer kuscheliger Winterzeit.
Moccabohne - die Schwester der Cognacbohne. Beides geschmackliche Explosionen aus der Tiefe unschuldiger Schokoladenhüllen. Welch grandiose Idee, erstere für den Tag, die größere und gefährlichere für die Abendstunden. Wer will da widerstehen?
Diesen schönen Damenrock mit leicht ausgestellter Silhouette haben wir mit der Campingbluse kombiniert, diesmal in der Variante ohne Ärmel. Der Rock ist mit zwei Knöpfen und einem breiten Bund abgeschlossen und die Zierklappen vorn geben noch das gewisse Extra. Spielt mit Stoffen und Längen, er ist breit gefächert tragbar.
GRÖSSEN 34-50 (EU)
Dank Maria Grazia Chiuri erleben wir ein Revival der schulterfreien Carmenbluse in der Mode für Damen, ganz romantisch als Off Shoulder Bluse mit Raffung und ganz ohne Hippie-Vibe. Off Shoulder ist in – die Schultern werden ins rechte Licht gerückt – ob im Sommer oder im Winter. Elegant aus Seide oder Taft wird es zu einer Party- und Ausgeh-Bluse, aus feiner Baumwolle oder Leinen ein casual Teil für jeden Anlass oder fürs Büro. Kombinieren kann man die Carmenbluse mit allen Hosen, Jeans oder Röcken.
SCHNITT KAUFENSchokolade aus Modica nach einem Rezept aus Spanien –Kakaobohnen werden nicht geröstet sondern zermahlen - mit Aromen versehen und nicht conchiert - deshalb wundert sich der Genießer über die körnige Konsistenz. Das Besondere aus Italien, aus Sizilien!
Jeder der schon länger näht, hat in seinem Schnittearchiv einen Blazerschnitt, der vielleicht nicht ganz der neuesten Mode entspricht, aber er passte und sah auch recht gut aus. Der Kostümjackenschnitt mit den bestickten Taschen (sisterMAG 23) harrte bei uns auf diese richtige Zeit. Der lange Blazer ist immer noch schick. Die kurze Variante im Mustermix mit einigen kleinen Änderungen bringt uns auf die modische Spur 2023. Die weite Short wird in einem passenden Stoff genäht. Und schon kann man einen unglaublich tollen Zweiteiler sein neues Lieblingsoutfit nennen.
Schoko mit Vanille – sie darf teuer sein! Ist schon der Weg zur Schokolade langwierig - rösten - mahlen - conchieren, gilt das erst recht für die händige Aufzucht der stolzen Orchideenart „Vanille“, der Königin der Gewürze.
Wer erkennt es wieder, unser 37-2 A-LinienKleid mit Schleife? Wir haben eins eurer Lieblingskleider noch einmal wintertauglich genäht. Lange Ärmel und dickerer Stoff und schon hat man sehr lang etwas davon. Es ist nicht nötig, den Lieblingsschnitt nach dem Sommer im Keller zu verstauen.
SCHNITT KAUFENPistazienschokolade – wer sein braunes Gold noch etwas aromatischer, süßlicher haben möchte, wer in der Schokolade einen Touch von Mandel und Marzipan sucht, der greife zur Pistazienschokolade, oft im grünen Outfit angeboten, weil nur die grüne Pistazie gut ist.
Dieses elegante Kleid hat ein ärmelloses Oberteil mit Kragen, Abnähern und Lederdetails. Der Faltenrock hat einen verspielten Schwung und passt sich perfekt der geraden Linie des Oberteils an. Der lange Reißverschluss im Rücken des Kleides ermöglicht ein bequemes Anziehen. Die Schulterklappen aus Leder verleihen uns einen modernen Military-Vibe.
SCHNITT KAUFENWir haben uns in unserer Näh-Community auf die Suche gemacht und Produkttesterinnen gefunden, die verschiedene Kleidungsstücke aus unserer neuen Kollektion ausprobiert und ganz individuell interpretiert haben. Seht hier die schönen Ergebnisse!
Im Küchenschrank meiner Oma gab es ein wunderbares Versteck. Hier bewahrte sie Schokoladentafeln auf. Natürlich bekamen wir Kinder regelmäßig eine Kostprobe von ihr. Aber ich muss gestehen: Hin und wieder schlich ich mich zu diesem Paradies, um mir heimlich etwas Gutes zu tun.
Es gibt sie ja in den verschiedensten Formen: als Getränk, als Praline, als Zusatz zu alkoholischen Getränken, ja, aus Schokolade werden Häuser, Bäume, sogar Tiere als kleine Modelle nachgeformt. Am meisten interessiert mich aber die ganz normale Schokoladentafel mit Bruchstellen, die sie zu den bekannten rechteckigen Karos formen. Leider lässt diese geometrische Fasson klar erkennen, wie viel man schon verzehrt hat.
Kakaomasse in unterschiedlichen Konzen trationen, Zucker, Wasser, manchmal Milch und Zutaten wie Nüsse, Ge würze und verschiedenste Füllun gen sind die wesentlichen Bestand teile für die vielen Varianten. Die Kakaomasse entsteht durch Mahlen der Ka kaobohnen – der Samen des Kakaobaums (The obroma cacao; The obroma bedeu tet »Speise der Götter« ).
benötigt viel Wärme (möglichst konstant über 16 °C), genügend Wasser und guten Boden zum Gedeihen. Er wächst letztlich in einem relativ schmalen Gürtel nördlich und südlich des Äquators, so dass ihn Christoph Kolumbus 1492 nach seiner Landung auf den Bahamas gerade noch vorfinden konnte. Und es ist kein Wunder, dass die in Westafrika günstig
gelegene Elfenbeinküste heute der weitaus größte Kakaoproduzent ist. So, wie Christoph Kolumbus , wahrscheinlich eher Hernan Cortes 1528 , die Frucht nach Spanien gebracht hatte, war sie ungenießbar. Man probierte, gab Zucker, Wasser und Honig dazu – und Mitte des 16. Jahrhunderts schmeckte das exklusive Kakaogetränk dem alternden König Karl V. von Spanien schon bestens.
Bald tauchte Schokolade auch in speziellen »Schokoladenhäusern« in Großbritannien auf. Der Trend breitete sich mehr und mehr im Rest von Europa aus, weshalb viele Nationen sogar eigene Kakaoplantagen in Ländern um den Äquator anlegten. Neben Kakao waren Zucker und Honig teuer, so dass sich das wohlschmeckende Getränk nur in Adels- und Klerikerkreisen verbreitete. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts fand es langsam Einzug in das vornehme Bürgertum. Erst als die Produktion von Zucker aus Zuckerrüben Fahrt aufnahm, man eine ertragreichere Kakaopflanze entdeckte (Forastero; der »Fremdling« ) und die Technologie der Schokoladenherstellung anpasste, entwickelte sich eine Schokoladenproduktion.
Fabrik in Deutschland entstand 1804 in Halle , allen bekannt als Halloren, aber auch in Dresden, Berlin oder Bremen rührte man das köstliche Gemisch zusammen. Heute noch bekannte Namen der Schokoladenindustrie wie Stollwerck in Köln (1839), Suchard , Lindt und Tobler in der Schweiz – sie alle entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die erste Milchschokolade entwickelten die Brüder Nestlé 1875 in der Schweiz.
Die Herstellung von Schokolade ist nicht einfach und war bis zum Jahrhundert arbeitsintensiv, vor allem anstrengend. Wichtig war die Erfindung einer Kakaobutter presse 1828 durch den holländi schen Chemiker Houten . Sie presste aus gerösteten Kakaobohnen die Kakaobutter aus, so dass das feine Kakaopulver übrig blieb. Das Pulver verwendet man noch heute für Süßspeisen und Getränke. Die Kakaobutter ist der wesentliche Bestandteil der
Wer hätte gedacht, welche Schritte, welche Innovationen, Ideen und Versuche hinter dieser Delikatesse stecken.
Und es geht ja weiter: Die Differenzierung in dunkle Schokolade mit über 60% Kakaoanteil, Vollmilchschokolade aus 25% Kakao, Milch und Sahnepulver sowie die weiße Schokolade, die nur Kakaobutter und Zucker, aber keine Kakaomasse enthält, ergibt eine unendliche Zahl an Form- und Genussvarianten.
Kein Wunder, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein Schokolade zum Angebot der Apotheken als Kräfti -
gungsmittel gehörte. Und wenn wir ganz ehrlich sind, hilft Schokolade auch heute noch, so manches Stimmungstief zu glätten. Omas Küchenschrank ist passé, heute verstecken wir die Schokola de selbst, denn auch unser Nach wuchs liebt diesen Geschmack – in Maßen hoffentlich! Denn es muss eine Delikatesse bleiben. Und es gibt berühmte Adressen dafür.
An erster Stelle steht Brüssel. Hier gibt es nicht nur die feinsten Schokoladentafeln, sondern auch die meisten Chocolaterien. Milchschokolade sollte man in Zürich probieren, und Barcelona rühmt sich mit einem Schokoladenmuseum und öffentlichen Verkostun -
gen für Kinder – und Erwachsene. Als kulinarisches Zentrum der Welt bietet natürlich auch Paris herausragende Sorten dieser sinnlichen Kostbarkeit an. Und am Berliner Gendarmenmarkt gibt es ein ganzes Haus nur für Schokolade: »Rausch« mit allen Tafelvarianten, Pralinen, Kreationen, die man sich vorstellen kann …
heute noch, so manches Stimmungstief
Ihr denkt an Quilten, stellt Euch eine dicke, gefütterte Steppdecke vor, die im Winter warmhält – von Generation zu Generation weitergegeben wurde, geliebt wird und natürlich von Hand gefertigt ist! Aber das ist nicht alles, Quilten ist viel mehr!
Quilten ist eine eigene, riesige Welt des textilen Kunsthandwerkes. Neben der Gemütlichkeit, die wir mit dem Quilten verbinden, war und ist es vor allen Dingen eine kreative Handarbeit und Ausdruck vieler kultureller Traditionen. In dieser Ausgabe befassen wir uns mit der Kunst des Quiltens und einem ähnlichen, aber doch anderen Handwerk des Patchworkens. Kom -
biniert zeigen beide Handwerke lokale Besonderheiten, geschichtliche Traditionen und künstlerische Höhepunkte dieser manuellen Fertigkeiten auf.
Quilten, vom lateinischen Wort „culcita“ stammend, umfasst drei Schichten von Textilien. Zwei äußere Schichten umschließen eine Schicht aus Füllmaterial in der Mitte. Sie bildet die Polsterung. Schon die alten Ägypter sollen gequiltet haben. Historiker bezeichnen eine Elfenbeinschnitzerei aus dem 30. Jahrhundert vor Christus, die den Pharao der ersten ägyptischen Dynastie (Menes?) in einem gesteppten Kleidungsstück zeigt, als frühesten Nachweis einer Quilt-Herstellung. Oder, archäologische Ausgrabungen in der Mongolei fanden einen gesteppten Bodenbelag, der vermutlich aus dem Jahr 200 nach Christus stammt. Die Europäer übernahmen das Quilten während der Kreuzzüge. Neidvoll hatten sie ihre türkischen Gegner beobachtet, die Quilts gegen Kälte und zum Schutz unter ihren Rüstungen trugen. Überhaupt, Quilts waren in ihrer Anfangszeit Kleidungsstücke oder Einrichtungsgegenstände.
Die frühesten bekannten dekorativen Quilts stammen aus dem 14. Jahrhundert. Zwei Quilts wurden in Sizilien gefunden, die die Legende von Tristan und Isolde darstellen. Das war neu, mit Quilts konnte man Geschichten erzählen! Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert erfreute sich Quilten in Großbritannien einer enormen Popularität. Auch Patchwork-Quilten war sehr beliebt, es fand seinen Höhepunkt in den „Crazy Quilts“ des Viktorianischen Zeitalters. Das waren Quilts in freier Form, die aus nicht zusammenpassenden Stoffresten ohne jegliches Muster hergestellt wurden. Weil sie aus aussortierten Stoffresten gefertigt wurden, stellen die Crazy Quilts eine frühe Form vom „Upcycling“ dar.
Viele Kulturen beschäftigen sich weltweit mit dem Quilten und Patchworken. Und jede hat ihre eigene Technik. In der indischen Region Karnataka schaffen Frauen traditionelle Kaudi-Quilts aus Saris und Reststoffen. Kaudi-Quilts sind aus bunten Stoffen handgenähte Patchwork-Kreationen. In der pakistanischen Provinz Sindh werden dagegen traditionell Ralli-Quilts als Bett- oder Bodenbelag hergestellt. Die Region Sindh rühmt sich einer eindrucksvollen Geschichte von Textilkunst und -handwerk, die Ralli-Quilts sind ein wichtiger Bestandteil dieser Kultur, um die sich Lieder und Legenden drehen. Die fertigen Produkte werden oft
zur Erinnerung an Hochzeiten verschenkt. In Korea werden mehrfarbige Stoffreste aus einer Textilart in einem Patchwork-Quilt-Prozess kombiniert, der als Jogabko bekannt ist. Die Stücke werden mit der sogenannten „Gekki-Technik“, einer sogenannten Kappnaht aneinandergenäht. Dadurch ist das Textil von beiden Seiten gleich verwendbar. Die bekannte zeitgenössische Künstlerin Chunghie Lee bezieht Jogabko in ihre textilen Kunstwerke ein, die von traditionellen Mustern inspiriert sind, aber einen modernen Dreh haben. Wenn sie aus durchsichtigen Stoffen hergestellt werden, wirkt das Endergebnis wie eine Glasmalerei.
Im 16. Jahrhundert fertigten in Nordamerika die Puritanern aus alten Textilien Quilts, um isolierende Decken und Kleidungsstücke herzustellen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in Amerika jedoch das künstlerische Quilten populär, besonders als Form der Geselligkeit und der Bildung von Gemeinschaften.
Quilt-Hersteller in Baltimore (Maryland) schufen in einer charakteristischen Technik die Baltimore Album Quilts. Sie werden auch als „Freundschafts-Quilts“ bezeichnet, da sie mehrere Quilter zur Fertigung zusammenführen. Mehrere Personen stellten individuelle Quilt-Blöcke her, die dann zu einem fertigen Quilt zusammengenäht wurden. Die Amerikaner verglichen ihre Freundschafts-Quilts mit dem Sammeln von Unterschriften von Freunden und Familienmitgliedern in einem Adressbuch, was zu dieser Zeit eine beliebte Mode war.
Quilter trafen sich in sozialen Kreisen, die als Quilting Bees bezeichnet wurden. Das Gefühl von Gemein -
schaft und Zusammengehörigkeit, vor allem rund um besondere Ereignisse wie Hochzeiten und die Geburt von Kindern, war ihnen sehr wichtig. Zum Gedenken an eine Hochzeit setzten sich Quilting Bees manchmal das Ziel, ein gesamtes Werk an einem einzigen Tag fertigzustellen und es dem frisch vermählten Paar zu schenken.
Eine ähnliche Tradition im nördlichen China beinhaltet den Bai Jia Bei oder den „ Quilt der 100 guten Wünsche “. Familien, in denen ein Baby erwartet wird, rufen ihre Freunde, Familienmitglieder, Nachbarn und die Gemeinde dazu auf, mit einem riesigen quadratischen Patchwork-Quilt zu dem freudigen Ereignis beizutragen. Jedes dieser Quadrate von Mitgliedern der Gemeinschaft symbolisiert gute Wünsche und viel Glück für das Baby. Das Endergebnis ist ein wunderschöner zusammengesetzter Quilt.
Neben dem Aufbau von Gemeinschaften und dem Feiern besonderer Anlässe kann Quilten auch eine Form kollektiver sozialer Initiative sein. In den 1830er-Jahren traten die Abolitionisten mit ihren Quilts gegen die Sklaverei auf. Sie stickten Gedichte und Botschaften gegen Sklaverei auf und verkauften die Quilts auf Messen, um Geld zu sammeln. Das Quilten hat eine lange und reiche Geschichte in afroamerikanischen Gemeinschaften, wofür die abgelegene Quilting-Gemeinde von Gee’s Bend (Alabama) beispielhaft ist. Viele Quilter von Gee’s Bend sind direkte Nachfahren ihrer versklavten Vorfahren, die auf den nahen Plantagen gearbeitet haben. Ihre Quilts stellen einen integralen Teil der amerikanischen Geschichte dar. Sie wurden in jüngster Zeit mit verschiedenen Ausstellungen u.a im Whitney-Museum gewürdigt. Geschichte kann auch in den Quilt-Designs selbst dokumentiert werden. Die letzte Monarchin von Hawaii, Königin Lili’uokalani, schuf einen Quilt, der die Kolonisierung von Hawaii behandelt. Die Königin nähte Namen ihrer Vertrauten und Symbole des Königreichs in den Quilt ein.
Ebenso wie traditionelle Quilts enthalten auch zeitgenössische Quilts und moderne PatchworkArbeiten ähnliche Erzählungen und politische Botschaften. Die Künstlerin Faith Ringgold, deren Arbeiten im Museum of Modern Art und im Guggenheim Museum ausgestellt wurden, beschäftigt sich in ihren Quilts mit Feminismus, Bürgerrechten und afroamerikanischer Geschichte.
In einem „Street Story Quilt“ bebildert sie den Wandel eines Apartment-Hauses in Harlem.
Patchworken und Quilten hat natürlich auch in die Mode Einzug gehalten. Weit entfernt von der funktionalen Quilt-Kleidung, die unter mittelalterlichen Rüstungen getragen oder von Puritanern verwendet wurde, erfreut sich modernes Quilten an interessanten Designs, Handarbeitskunst und einzigartigen Textilien. Das Revival der Quilt-Mode begann in den 1970ern und ist der Hippie-Mode zu verdanken, die den lässigen und uneinheitlichen Stil von Patchwork-Quilts für sich annahm. Der Designer Greg Lauren setzt in seiner Arbeit auf Patch -
work und Quilt-Designs und arbeitete für eine aktuelle Kollektion mit den Gee’s Bend Quiltmakers zusammen. Die Kollektion besteht aus 93 Stücken, in die die Signaturen und Lebensläufe der Quilter eingestickt ist. Patchwork-Stile, Kordel-Quilten und angesetzte Blockmuster sind überall in den Herbstkollektionen 2022 und StreetStyles zu sehen. Von
Patchwork-Jeans zu gesteppten Jacken bietet diese Technik unendlich viele Design-Möglichkeiten, die ihr in eure bestehende Garderobe integrieren könnt. Obwohl sich die Quilting-Stile mit der Zeit verändert haben, beweist die lange Geschichte, dass Quitten auch heute noch Geselligkeit und das Miteinander fördern kann… und das Outfit! Quilts, Patchworks sind chic, modern und schützen vor dem
kalten Winter!
In dieser Ausgabe werden wir uns insbesondere mit Letzterem beschäftigen und euch zeigen, wie ihr eure eigenen gesteppten Kleidungs- und Patchwork-Styles erschafft. Die lange und interessante Geschichte des Quiltens und Patchworkens wird zur Freude bei dieser tollen Handarbeit beitragen und Euch zu interessanten Kreationen motivieren.
Phong Chi Lai drückt seine Vision von Patchwork und Quilten durch die Verwendung von natürlichen Materialien und Pflanzenfarben aus.
Die Quilt- und Patchwork-Designerin Kiley Ferons begeistert sich für das Experimentieren mit verschiedenen Farben und Materialien. Ihre Kreationen sind von der Natur und den Jahreszeiten inspiriert.
Die Künstlerin Lucia Sellier kreiert farbenfrohe, landschaftliche Patchworkstücke durch die Verwendung von Upcycling-Materialien.
Die Quiltdesignerin Erin Wilson arbeitet mit leuchtenden Farben, um ihrer Vision Ausdruck zu verleihen.
Arounna Khounnoraj gibt eine schöne DIY-Patchwork-Idee für die Inneneinrichtung.
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Das sisterMAG Patterns 66-2 Winterkleid in 2 Schnittvarianten hat ein besonderes Detail - das Cottages-Patchwork. Das süße Element des Kleides hat es zu einem unserer beliebtesten Schnittmuster gemacht. Online, in unserem sisterMAG Patterns Shop, findet ihr die Anleitung, wie ihr es selbst nähen könnt.
Den Rock mit der PatchworkHäuschenkante mit Hilfe eines Quiltrahmens per Hand Quilten. So entsteht ein plastisches Ergebnis und die untere Rockkante erhält zusätzlich Stand.
Um unsere Feature-Serie fortzusetzen, begeben wir uns in dieser Ausgabe wieder auf eine DIY-Reise . Dabei ist das Land unserer Wahl kein Zufall. Da das Karomuster das Oberthema unserer Ausgabe ist, gab es kaum einen passenderen Ort als das mystische, vor grünen Flächen, gewaltigen Bergen und riesigen Seen schillernde Schottland. Obwohl wir natürlich wissen, dass das Land aus mehr als Natur, Dudelsäcken und Tartan besteht.
Auf den folgenden Seiten nehmen wir euch mit auf eine Reise durch die schottische Hauptstadt und ihre verborgenen DIY-Schätze und hoffen, dass ihr von diesem Land der Magie, der alten Legenden und natürlich der Karomuster inspiriert werdet.
Als Liebhaber von Handgemachtem suchen wir ständig nach wunderschönen Kurzwarenund Wollgeschäften – Kunsthandwerksläden, die eine so gute Auswahl bieten, dass sie unserer Leserschaft nicht unbekannt bleiben dürfen. Ihr findet hier eine große Karte mit allen Läden und Adressen, die wir mit der Hilfe von Shawna Law , die ebenso unser Visual-Guide ist, und dem sisterMAG-Team zusammengestellt haben. Ihr könnt sie für die Tour durch die schottische Hauptstadt ganz einfach auf euer Smartphone herunterladen.
Viel Spaß beim Entdecken!
Edinburgh für DIY-Liebhaber – eine mystische Stadt für Liebhaber von Karomustern ;)
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In der südwestlichen Ecke der Innenstadt, inmitten der Mietshäuser von Lochrin, lässt sich eine Mischung aus Läden, Freizeiteinrichtungen und anderen Geschäften entdecken. Unsere aufregende Reise durch das schöne Edinburgh und seine DIY-Locations startet hier.
Unser erster Stop ist Lochrin Place mit dem charmanten DIY-Shop, der sich hier befindet. The Gallery Bead Shop ist Schottlands größter, unabhängiger Shop dieser Art und eine Fundgrube mit mehr als 12.000 verschiedenen Perlenprodukten. Es gibt ihn schon seit
mehr als 14 Jahren, und er war der Kindheitstraum seiner reizenden Besitzerin Annie. Sie hat mehr als 20 Jahre Erfahrung als Juwelierin, stellt ihre eigenen Designs her und verkauft sie auf Märkten, in Warenhäusern und in ihren
eigenen Shops. Wenn ihr den Gallery Bead Shop betretet, werdet ihr überrascht sein, wie schön und einladend er mit seinem weichen, warmen Licht und den Tapeten an den Wänden ist. Es entsteht gleich das Gefühl, das Wohnzimmer einer Freundin zu betreten. Wenn ihr weiter in den Laden hineingeht, werdet ihr von der atemberaubenden Auswahl an Perlen beeindruckt sein. Sie sind liebevoll nach Arten und Farben sortiert und werden auf verschiedenen Tischen präsentiert. Es gibt fabelhafte Süßwasserperlen, Glasperlen,Muschelperlen, glitzernde Edelsteinfäden, RetroPerlen und viele mehr. Das Beste ist jedoch die freundlichen Mitarbeiter, die immer zur Stelle sind, um zu helfen! Solltet ihr Edinburgh nicht besuchen können: Der Gallery Bead Shop ist online als BeadClan zu finden und
bietet liebevoll zusammengestellte Perlen-Sets zur Schmuckherstellung in verschiedenen Farbkombinationen an.
Im Anschluss setzen wir die Erkundung der schottischen Hauptstadt fort, unser nächster DIY-Stop in der Gegend ist Pins & Needles.
Das unabhängige Woll- und Kleiderstoffgeschäft ist seit mehr als 19 Jahren Teil der DIY-Szene der Hauptstadt. Neben der Herstellung von Braut- und Abendmode bietet Pins & Needles DIY-Enthusiasten alles, was sie für ihr nächstes DIY-Projekt benötigen. Ein erster Blick zeigt, dass der Laden ein guter Ort für alle ist, die mit einem neuen Hobby beginnen wollen – zum Beispiel Nähen oder Stricken.
The Galery BeadshopSouthside ist eine der entspanntesten Gegenden der schottischen Hauptstadt und kann nur als die Grünfläche von Edinburgh beschrieben werden. Sie besteht hauptsächlich aus den Vierteln Bruntsfield, Newington und Morningside und ist die erste Adresse für alle, die sich für Kultur interessieren. Neben Parks und Grünanlagen beherbergt sie auch einige lokale Unternehmen und ist generell der Teil der Stadt, der eine besondere eklektische Atmosphäre ausstrahlt.
fenster, die euch einen Vorgeschmack auf das geben, was euch drinnen erwartet. In seinem Inneren ist der Laden ein bezauberndes Labyrinth aus Regalen mit einer Vielzahl an Stoffen in allen Farben, Mustern und Texturen – inklusive einer Auswahl von Liberty Fabrics, Harris-Tweed und Tartan. Edinburgh Fabrics beherbergt zudem eine Kurzwarenab -
teilung, die gefüllt ist mit Knöpfen, Schleifen und Spezialitäten aus den schottischen Highlands, wie etwa Highland-Flechtwerken und Kilt-Schnallen. Es ist ein Paradies für Schneiderinnen, Quilterinnen und Bastlerinnen aller Art.
Das charmante Viertel Abbeyhill befindet sich im Osten von Edinburghs Stadtzentrum und ist bekannt für seine wunderbaren Cafés und kleinen Geschäfte. In dieser Gegend von Edinburgh, den Abbeyhill Colonies, findet jährlich das Festival „Colony of Artists“ statt. Dabei öffnen lokale Künstler für einen Tag ihre Häuser und Gärten, um ihre Werke auszustellen. Lokale Geschäfte nehmen ebenfalls am Festival teil.
Mit dem Bus vom St Patricks Square in Richtung Hunter’s Tryst erreichen wir Abbeyhill und London Road 11. Direkt vor uns befindet sich das Ginger Twist Studio. Eröffnet wurde es 2013 von Jess, einer passionierten Strickerin, die einen Ort für alle geschaffen hat, die ihre Leidenschaft teilen. Von außen sieht der Laden genauso hübsch aus wie von innen. Das kleine Geschäft zu betreten, fühlt sich wie eine lange, warme Umarmung an. An den Wänden stehen Regale, die vom Boden bis zur Decke reichen und mit einem farbenfrohen Regenbogen aus Garn, Musterbüchern und Accessoires gefüllt sind. Beim Stöbern durch die wunderschön gestalteten Regale voller Garn findet ihr etwas für jedes Budget. Es gibt auch einzigartige schottische Garne wie Ginger‘s Hand Dyed, das in Edin -
burgh gefärbt wird, sortenreines Iona-Garn, das ausschließlich auf der schottischen Insel Iona gewonnen wird, und Shetland Tweed von West Yorkshire Spinners, das zu 100 Prozent aus Wolle von den Shetlandinseln hergestellt wird. Das freundliche und hilfsbereite Personal leitet euch gerne durch den Laden. Zudem veranstaltet das Ginger Twist Studio Workshops, dank denen ihr eure Fertigkeiten verbessern könnt.
Der Mittelpunkt dieses Edinburgher Stadtteils ist ein Dorf, das vor Jahrhunderten an einer Furt gegründet wurde. Mit seinen alten Steinhäusern und der typischen Architektur hat die Gegend einen ganz bestimmten Charme. Um den Stadtteil von seiner besten Seite zu entdecken, entscheiden wir uns gegen die öffentlichen Verkehrsmittel und für einen Spaziergang zu unserer nächsten DIY-Location.
Wir erreichen East Claremont Street 131 und stehen vor der Glastür von Fabric Focus. Der Laden hat 2014 seine Pforten eröffnet und war anfangs auf Nähen und PatchworkStoffe fokussiert. Seitdem sind weitere Bereiche hinzugekommen. Heute ist er ein Ort, an dem alle mit einer Leidenschaft für Farben, Texturen und Muster in der Gesellschaft von Gleichgesinnten schwelgen können. Wenn man den Laden betritt, entdeckt man gleich die große Auswahl an erhältlichen Stoffen. Der Ort lässt sich gut und gerne als Zentrum für Näherinnen bezeichnen.
Für unsere letzte Location wählen wir einen besonders interessanten Teil der schottischen Hauptstadt aus. Er lässt sich eher als Vorort von Edinburgh beschreiben. Die Gegend, die häufig als Drehort für Filme dient, ist eine malerische Ecke. Und obwohl sie dem Trubel und der Hektik der Hauptstadt so nah ist, scheint sich die Stille wie ein Schleier über Newcraighall zu legen.
Hier befindet sich der letzte Stop unseres DIY-Reiseplans: Hobbycraft. Im Vergleich zu den anderen Läden, die wir in Edinburgh besucht haben, ist unser letztes Ziel geräumig und erinnert an bekannte Einzelhandelsketten. Hobbycraft wurde im Jahr 1995 gegründet und ist seitdem zu einem landesweiten Unternehmen mit mehr als 100 Läden in ganz Großbritannien gewachsen. Es inspiriert eine immer größer werdende Vielfalt von Handarbeiten. Mit seinen verschiedenen Abteilungen bietet der Laden alles für Kunst, Stricken und Häkeln – einschließlich Kurzwaren – sowie alles, was für die Schmuckherstellung nötig ist. Beim Betreten des Shops kann man sich leicht von der großen Vielfalt an handwerklichen Dingen inspirieren lassen. Hobbycraft ist die geeignete Anlaufstelle für alle mit einer Leidenschaft für Handwerk und DIY-Projekte.
Damit endet unser DIY-Abenteuer. Wir hoffen, ihr habt unseren kleinen Trip durch die Stadtteile der schottischen Hauptstadt genossen und danken Shawna ganz herzlich für ihre Tipps und wunderschönen Fotos. Ihr Instagram Account @exploringedinburgh ist übrigens ein steter Quell von Impressionen der schottischen Hauptstadt. Es lohnt sich, vorbeizuschauen!
Wir freuen uns schon auf unser nächstes Ziel! Vielleicht könnt ihr uns helfen und unser nächster Stadtführer sein – so wie Shawna Law . Lebt ihr in einer Stadt, die wir mit euch entdecken sollten? Dann lasst es uns wissen und schreibt an mail@sister-mag.com.
Mit unseren DIY Touren waren wir bereits in London und Berlin. Wenn ihr die Touren anschauen wollt, klickt einfach rechts:
2. Schneide deine Stoffreste zu: Wenn du nicht mit besonders sauber geschnittenen Stoffstücken anfängst, musst du sie erst zuschneiden. Ich sorge immer dafür, dass beide Seiten eines Stückes parallel zueinander sind. Das macht das Planen und das Nähen viel leichter. Natürlich ist es auch möglich, mit diagonalen Linien zu arbeiten. Aber wenn du es zum ersten Mal machst, dann erleichtert dir ein rechtwinkliges Muster die Aufgabe sehr. Mach dir noch keine Gedanken über die Länge deiner Stoffreste, das gehen wir im nächsten Schritt an.
1. Was du benötigst : Starte mit Stoffresten deiner Wahl. Ich wähle immer zuerst die Farben, in der Regel 4 bis 5 Farbtöne, um sicherzugehen, dass es einen schönen Kontrast zwischen ihnen gibt. Leichte und schwere Stoffe versuche ich, nicht zu mischen. Die Reste in diesem Tutorial sind Stücke aus schwerer Baumwolle, die mit pflanzlichen Farbstoffen gefärbt wurden. Du benötigst eine Nähmaschine, ein Bügeleisen, einen Rollschneider, eine Schere, ein Lineal als Schneidehilfe und eine Schneideunterlage. Bevor du beginnst, schneidest du die gewünschte Endgröße aus einem Stück Papier aus. Du benötigst dieses Muster, um deine Komposition zu planen.
3. Die Patches anordnen: Ich fange immer damit an, die Stoffreste auf dem Arbeitstisch anzuordnen. Das ist ein intuitiver Prozess, aber ein paar Dinge sollten beachtet werden. Fang damit an, kleine Blöcke zu gestalten und ein Stück nach dem anderen hinzuzufügen. So stellst du sicher, dass du sie auch in dieser Reihenfolge nähen kannst. Dieses Muster besteht aus vier Hauptblöcken; jeder Block besteht aus 3 bis 4 Stoffstücken, und jeder hat auch eine andere Farbe. Wenn du die Blöcke zusammenfügst, sorge dafür, dass keine Stoffstücke der gleichen Farbe nebeneinanderliegen. Ich schneide die Stoffstücke noch nicht, sondern falte sie, um zu sehen, wie sie zusammenpassen. Ich kann
sie dann immer wieder aufklappen und verlängern, wenn es sein muss. Letzter Tipp: Wenn du mit einem dicken Stoff wie schwerem Leinen arbeitest, lege nie mehr als drei Kanten nebeneinander. Schau dir meine Komposition an; es gibt keine Stelle, an der sich vier Stoffstücke treffen. Das ist eine bewusste Planung, ansonsten wird das Patching zu dick. Wenn du mit deiner Komposition zufrieden bist, dann kontrolliere, ob dein ausgeschnittenes Muster komplett bedeckt ist. Lass auf jeder Seite mindestens ein paar Zentimeter übrig. Das Stück wird kleiner, wenn du die Stücke zusammennähst, du brauchst also genug Nahtzugabe. Besser zu viel als zu wenig!
4. Plane die Nähreihenfolge: Jetzt ist es Zeit, die Stoffstücke zu schneiden. Mit der Schere schneide ich sie grob zu. Dabei macht es mir nichts aus, wenn sie ein paar Zentimeter zu lang sind, sie werden später zugeschnitten. Aber du solltest einen groben Überblick über deinen Prozess haben. Wie du sehen kannst, besteht mein Muster aus vier Hauptblöcken und jeder von ihnen aus 3 bis 4 Stoffstücken. Diese vier Blöcke werden ganz am Ende verbunden – angefangen bei der oberen mittleren und der oberen rechten Ecke, dann wird der untere Block hinzugefügt und schließlich der linke Block. Bevor das aber geschehen kann, muss ich die Stoffstücke in jedem Block zusammennähen. Wie du vielleicht schon siehst, gestaltet
sich die Nähreihenfolge für den oberen rechten Block wie folgt: Erst werden Beige und Peach genäht, dann Dunkelgrau, dann Moosgrün. Ich folge dem gleichen Prinzip bei allen anderen Blöcken und füge ein Stoffstück nach dem anderen hinzu.
5. Mit dem kleinsten Block anfangen: Ich fange mit Beige und Peach an. Ich weiß, welche Seiten miteinander verbunden sein werden, weil ich es vorher geplant habe. Ich füge die Stücke zusammen – entlang der Kante, die eine Naht wird, die richtigen Seiten einander zugewandt. Eine kleine Anmerkung hier: Ich arbeite an allen vier Blöcken gleichzeitig. Ich starte mit dem kleinsten Teil in jedem Block und füge nach und nach weitere Stoffstücke hinzu.
6. Die Stücke zusammennähen: Nähe etwa 0,5 Zentimeter von der Kante. Du musst deine Nähte nicht absteppen, sie werden von den nachfolgenden Nähten zusammengehalten, wenn du weitere Stoffstücke hinzufügst. Wenn du dein erstes kleines Stück aufgemacht hast, wirst du bemerken, dass es sich wieder zusammenfaltet, wenn du es loslässt. Verliere nicht den Überblick über deine Komposition und lege sie immer flach auf den Tisch.
7. Bügel die Nähte: Um das Layout zu sehen, musst du die Nähte flach aufbügeln. Ich bügle alle vier Stoffreste, die einen der 4 Hauptblöcke bilden. Wie bereits erwähnt, arbeite ich an allen Blöcken gleichzeitig, du musst es aber nicht so machen. Was du allerdings tun musst, ist, alle Nähte immer gleich zu bügeln, sobald du genäht hast. Das ist entscheidend, um die nächsten Stoffstücke nach und nach hinzuzufügen, da das Muster ansonsten verzerrt wird, nicht richtig genäht ist und am Ende unförmig aussieht.
9. Füge immer ein Stoffteil nach dem anderen hinzu: Ich füge das dritte Stoffstück an die beiden, die ich davor zusammengenäht habe. Die Nähte sind jetzt gebügelt und liegen flach auf. Ich lege das Teil, das ich hinzufüge, immer nach unten, damit die Nähte der vorherigen Blöcke nach oben zeigen. So kann ich sie im Blick behalten und sicherstellen, dass sie sich nicht falten, wenn ich nähe. Es ist wichtig, dass sie bei diesem nächsten Stich flach bleiben.Wie schon vorher sind die richtigen Seiten einander zugewandt und die falschen Seiten sind nach außen gedreht.
8. Die Teile gerade halten: Die ersten Teile sind fertig! Weil meine Stoffteile unterschiedlich breit waren, schneide ich sie jetzt zu, damit sie wieder gerade sind. Ich tue das nach jedem Stoffteil, das ich hinzufüge.
10. Die Blöcke erweitern: Füge weiterhin ein Teil nach dem anderen hinzu. Die Komposition wächst nun langsam. Vergiss nicht, die Nähte nach jedem Nähen zu bügeln und sie offen zu halten, wenn du die nächsten Stoffstücke annähst. Schneide die Stücke zu, bevor du das nächste annähst, damit es flach und ordentlich bleibt.
11. Viele Nähte später... Nun sind alle vier Hauptblöcke aus 3 Farben zusammengenäht. Bei zwei Blöcken fehlen die letzten Stoffstücke noch. Jetzt ergänze ich die letzten Stücke zu den letzten beiden Blöcken. Wenn das erledigt ist, bügle ich sie wieder, schneide sie zu und füge die Blöcke in das vollständige Flickenmuster ein.
12. Füge die Hauptblöcke zusammen: Wie ich es zu Beginn geplant habe, verbinde ich die Blöcke in folgender Reihenfolge: Ich fange mit der oberen mittleren und der oberen rechten Ecke an, dann kommt der untere Block und schließlich der linke Block.
13. Das Patchwork fertigstellen: Sieht so aus, als wären wir fertig! Ich bügle die Nähte ein letztes Mal. Sie müssen alle flach aufliegen, damit sich die Reste nicht vorne anhäufen. So sollte die rechte Seite aussehen, bevor du das Stück zum letzten Mal zuschneidest – schön und flach! Stell sicher, dass alle Nähte gut gebügelt sind.
14. Fehlerbehebung: Als ich mein ausgeschnittenes Muster überprüft habe, hat sich herausgestellt, dass das Stück zu schmal ist. Das passiert häufig, wenn ich mit kleinen Stoffstücken arbeite, aber das ist kein Problem. Ich nehme einfach eine Farbe, die noch nicht in dem Block vorhanden ist, den ich erweitere – Moosgrün –, und nähe sie an den Rand.
15. Nach dem Muster schneiden:
Wenn das Teil groß genug ist und alle Nähte gebügelt sind, schneide ich es auf die finale Größe zu. Dafür nutze ich gerne durchsichtiges Pauspapier, damit ich die Nähte weg von den Rändern positionieren kann.
16. ...und fertig! Ich habe ein weiteres Stück mit den gleichen Farben für die andere Seite der Tasche gemacht. Ich habe für den Boden der Tasche und den Tunnel für den Kordelzug den gleichen Stoff gewählt. Beide Seiten sind unterschiedlich, aber farblich passend.
Das ist das Endergebnis: eine pflanzlich gefärbte Patchwork-Tasche aus den Stoffresten unserer Produktion. Komplett einzigartig und unverwechselbar.
Patchwork ist eine der trendy Ideen, die ihren Platz im Interior Design und der Wohndekoration gefunden hat.
Die Technik inspirierte unsere einfache, farbenreiche DIY-Idee für eine Wanddeko.
» Vorlage auf farbigem Papier ausdrucken (Vorlage ist für ein A2 Format)
» Schere
» Klebe
» A2 Rahmen
1. Die Vorlage auf farbiges A4-Papier drucken. Schneide mit einer Schere die einzelnen Elemente der Vorlage aus.
2. Die einzelnen Elemente nach Wunsch oder mit der Mustervorlage auf den Rahmen setzen und mit Kleber festkleben. Fertig!
Patchwork ist eine Kunstform, die es schon seit langer Zeit auf der Welt ist. Ob traditionell mit einem Raster aus sich regelmäßig wiederholenden Mustern oder moderner mit Asymmetrie und ungewöhnlichen Kombinationen - diese Kunstform vermittelt immer noch das Gefühl von Gemütlichkeit, das nur handgefertigte Stücke ausstrahlen können und das auch die Kraft dazu hat. Von Wohndekorationen bis hin zu Kleidungsstücken und Accessoires - Patchwork ist allgegenwärtig.
Quilten: Neue kreative Projekte
Dieses Buch enthält detaillierte Anleitungen für 23 Quilt-Projekte von Kathy Doughty
Patchwork und Quilten modern interpretiert - ausgefallene Muster und moderne Formen entstehen trendige Lieblingsprodukte.
Von Sarah Fielke @ sfielke
Zauberhafte Quilt- und Patchworkideen 14 reizvolle Patchwork-und Quiltprojekte
Perfekt quilten mit der Nähmaschine. Techniken, Patchworkmuster und Anleitungen für das Freihand nähen.
by Catherine Redford @ catherineredfordQuilten von Hand
von Riane Elise @ riane.elise
501 Patchwork-Blöcke: Die schönsten traditionellen Muster und zauberhafte neue Kreationen für Patchwork und Applikationen von Joan Lewis & Lynette Chiles
Farbenspiele: Patchworkmotive in freier Schneidetechnik
Verschiedene Techniken und eine bunte Vielfalt an Inspirationen
Selbst gemachte Patchwork-Decken und -Accessoires von Bernadette Mayr
Skandinavische Quilt & Taschen
Mehr als 60 farbenfrohe Quiltprojekte aus Norwegen. Von einfachen Taschen und Tischläufern bis zu ambitionierten großen Quilts ist alles vertreten.
von Lisa Bergene
Japanische Quilts 29 Projekte mit Anleitungen und Schnittmustern
von Yoko Saito @ yokosaito_quiltparty
Patchwork- und Quilttraditionen aus verschiedenen Kulturen und Epochen
von Celia Eddy
www.sister-mag.com
Chefredaktion Theresa Wittemann, Antonia Sutter
Redaktion & Operations Viktoria Todorova, Svala Wagner Fashion Eva-Maria Neubauer (Fashion Dir.)
Design Marie Darme, Ilaria Trombí, Ezbah Ali, Alina Tahir, Svala Wagner
Redakteure (Text) Dr. Michael Neubauer, Madison Jones, LaceyJo Hunter, Viktoria Todorova, sisterMAG Team Redakteure (Foto & Video) Gabriela Morales, Cristopher Santos, Shawna Law
Übersetzung & Lektorat
Nadja Wieser, Alex Kords, Madison Jones, LaceyJo Hunter, Amie McCracken, sisterMAG Team
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