Die glücklichen Menschen auf der Welt

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27. Februar 2011

AUS DER REGION

W OCHENPOST 11

Vor fünf Jahren haben sich die 78-jährige Ahauserin Waltraud Zuber und der 72-jährige Osterwicker Paul Faroß durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost kennengelernt. Für sie ist es das ganz große Gllück. Foto: Sandkötter

„Die glücklichsten Menschen auf der Erde“ Eine wunderbare Liebesgeschichte - ausgelöst durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost Von SILKE SANDKÖTTER Die Augen von Waltraud Zuber strahlen, wenn sie ihren Paul anschaut. Für sie ist er die „Liebe ihres Lebens“. Und auch Paul Faroß blickt ganz verliebt auf „seine“ Waltraud. Fünf Jahre jung ist die Liebe der beiden. Sie wirken glücklich und verliebt. Und wenn man die Geschichte der Beiden genauer betrachtet, dann verbirgt sich dahinter eine wunderbare Liebesstory, an der die Wochenpost nicht ganz unbeteiligt ist. Vor fünf Jahren haben sich die 78-jährige Ahauserin Waltraud Zuber und der 72jährige Osterwicker Paul Faroß durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost kennengelernt. Kurz vor Weihnachten war es, als Paul Faroß eine Kontaktanzeige in unserer Zeitung veröffentlichte. „Ich war fünf Jahre alleine und wollte einfach jemanden kennenlernen“, nennt er seine Beweggründe. Diese Kontaktanzeige hat Waltraud Zuber gelesen. „Die Anzeige war so herzlich formuliert, dass ich sie immer wieder lesen musste“, erzählt sie. Doch es hat noch etwas gedauert, ehe sie über ihren Schatten sprang und auf die Anzeige antwortete. Waltraud Zuber war zuvor 32 Jahre lang alleine. „Ich hatte immer wieder Zweifel, ob ich in meinem Alter noch antworten sollte und was wohl meine Kinder dazu sagen werden“. Sie gab sich

schließlich einen Ruck, antwortete auf die Kleinanzeige und erhielt einen wunderbaren Liebesbrief von einem noch Unbekannten. Wenige Tage später folgte ein Treffen, bei dem der Funke zunächst noch nicht direkt übersprang. Doch nachdem sie sich nach dem gemeinsamen Cafebesuch voneinander verabschiedeten , drehte Paul Faroß sich nach wenigen Metern noch einmal um, kam „mit Volldampf“ auf seine Waltraud zugelaufen und gab ihr einen Kuss. „Da war es um mich geschehen“, strahlt sie. „Und heute bin ich der glücklichste Mensch auf Erden, denn ich liebe meinen Paul über alles!“ Gegensätze ziehen sich bekanntlich an: Sie ein Stadtkind, er liebt das Landleben. Sie wohnt also demzufolge auch in Ahaus. Ihr Verlobter hingegen genießt das Landleben. „Ich würde auf dem Land eingehen“, lacht Waltraud Zuber. „Es ist wunderschön bei Paul, doch ich brauche meine Stadt um mich herum.“ Ihre Liebe zur Musik verbindet die Beiden. Waltraud Zuber singt sehr gerne, war früher sogar im Chor aktiv. Wie passend, dass ihr Verlobter Paul Faroß Akkordeon spielt. Und noch eine Gemeinsamkeit haben sie: Sie kommen aus Ost- und West-Preußen. Da gibt es zahlreiche sprachliche Gemeinsamkeiten. „Das sind mitunter Wörter oder Redewendungen, die kennt kaum noch je-

mand“, erzählt Waltraud Zuber. „Wir lachen oft herzhaft darüber“, ergänzt Paul Faroß. Er mag an ihr besonders ihren Humor, ihre Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Sie schätzt an ihm ebenfalls seine Aufrichtigkeit, Liebenswürdigkeit und die Tatsache, dass er sehr bodenständig ist. Außerdem bezeichnet Waltraud Zuber ihren Paul als einen Kavalier der alten Schule. Er grinst fast verschmitzt dabei und bestätigt „ich versuche, zumindest einer zu sein“. Vor einiger Zeit haben sie sich verlobt, doch zusammenziehen werden sie trotzdem nicht. „Das ist ja das Prickelende an der Beziehung“, verrät Waltraud Zuber. Sie war über 30 Jahre alleine, ehe sie Paul Faroß kennenlernte. Für beide ist das späte Glück das Schönste, was ihnen passieren konnte. Sie sehen sich regelmäßig und verbringen viel Zeit miteinander. Und wenn er daheim in Osterwick und sie in Ahaus ist, dann wird telefoniert. „Ich rufe dreimal täglich an, um zu hören, wie es Waltraud geht“, erzählt Paul Faroß. Dann werden Neuigkeiten ausgetauscht und man freut sich auf das Wiedersehen. „Wir sind zusammengewachsen“, ist Paul Faroß überzeugt. Auch die Kinder freuen sich über das späte Glück der Eltern und verstehen sich mit den neuen Lebenspartnern prächtig. Ihr größter Wunsch: Gemeinsam alt werden und hoffentlich noch einige schöne Jahre

gesund und zusammen verbringen. „Dann wären wir die glücklichsten Menschen auf der Erde“, weiß Waltraud Zuber und greift nach der Hand von ihrem Paul.

NACHGEFRAGT

Melden Sie sich doch bei uns Sie haben ebenfalls das große Glück durch eine Kleinanzeige in der Wochenpost gefunden? Dann melden Sie sich doch einfach bei uns. Geschichten, wie die von Waltraud Zuber und Paul Faroß geben vielleicht mehr Menschen Mut, sich auf eine Kontaktanzeige zu melden oder einfach mal etwas ganz Neues zu wagen. Wir freuen uns und sind gespannt auf Ihre Kleinanzeigen-Geschichten. Es muss auch nicht unbedingt eine Partnerschaftsanzeige sein. Wenn Sie mit einer Kleinazeige etwas Ungewöhnliches erlebt bzw. gefunden haben, dann teilen Sie uns das doch einfach mit. Wir freuen uns auf die Zuschriften an Redaktion @wochenpostonline.de oder per Tel. 02563-939040. SIS


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