Strukturiertes Vorgehen im Rettungsdienst

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Ralf Schnelle · Stuttgart

38. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015

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˘ EINTREFFEN AM NOTFALLORT (STUVW-SCHEMA) – – – – –

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Ist die Sicherheit gewährleistet? (kontinuierlich) Tragen wir alles bei uns? (Material, Schutzausrüstung) Wie war der Unfallmechanismus? Wie ist die Verletztenanzahl? (bzw. Anzahl Betroffener) Wen müssen wir noch alarmieren/informieren? (Feuerwehr, Lage auf Sicht …)

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˘ BEGRÜSSUNG – Vorstellung und Kennenlernen – Beruhigung der Situation – Beginn der kontinuierlichen psychischen Betreuung

Übergabe durch anwesende Helfer

˘ ERSTDIAGNOSTIK

Bei Kreislaufstillstand: Reanimation

– Gesamteindruck – Kurze Anamnese (Notrufgrund, Hauptbeschwerde)

Bei Trauma entsprechendes Vorgehen

– Bewusstseinskontrolle AVPU/WASB

– Kurze Untersuchung ABC

– Ggf. weitere Punkte abklären (DE)

aABCDE-Schema:

˘ TEAMBESPRECHUNG ˘P RIMARY SURVEY (ERSTUNTERSUCHUNG) BEI TRAUMAPATIENTEN Erstdiagnostik: – Ansprechen, Schmerzreiz: WASB-Schema – Airway (Sehen, Hören, Fühlen) – Breathing (Atemfrequenz, Atemzugvolumen, Hautfarbe) – Circulation (Blutungen, Pulse, Rekap.-Zeit) – Disability (Sensibilität, Motorik, GCS, Pupillen, BZ) – Entkleidung, Wärmeerhalt Ganzkörperuntersuchung: – Kopf (Inspektion, Palpation) – Nacken, HWS (Inspektion, Palpation) – Hals (Inspektion, Palpation) – Brustkorb (Inspektion, Palpation, Auskultation Lungen/Herz, ggf. Perkussion) – Abdomen (Inspektion, Palpation) – Becken (Inspektion, Palpation) – Oberschenkel (Inspektion, Palpation) – Rücken (Inspektion, Palpation)

– – – –

˘ BEWUSSTSEINSKONTROLLE (AVPU-/ WASB-SCHEMA)

Arbeitsdiagnose definieren Besprechung der Einsatztaktik Aufgabenverteilung festlegen Ggf. Leitstellenkontakt

˘ RAUMOPTIMI ERU NG – – – – – –

Patient umpositionieren Oberbekleidung entfernen Möbelstücke verlagern Materialmanagement Externe Faktoren verändern Störende Personen herausbitten

˘ SOFORT- UND BASISMASSNAHMEN – – – – –

Dringende Maßnahmen Ggf. Lagerung Sauerstoff bei Bedarf Wärmeerhalt, Komfort Wichtige Hilfsmittel vorbereiten

– Subjektive Veränderungen des Patienten – Veränderungen beim Monitoring (etCO , SpO2 , EKG, RR) – Airway – Breathing – Circulation – Disability – Veränderungen an Hals, Thorax, Abdomen, Oberschenkeln? – Veränderungen bei erhobenen pathologischen ­Befunden? – Kontrolle durchgeführter Maßnahmen

˘ P.S.: AMPELN-ANAMNESE – – – – – – – –

Personalien Symptome Allergien Medikation Patientenvorgeschichte (schwanger?) Ereignisse, die zum Notfall führten Letzte Mahlzeit Narkoseprobleme

Erläuterungen in Rettungsdienst 2015 (99): 500-513 u. 514-520 (Heft 7/2015)

© Stumpf + Kossendey Verlagsgesellschaft mbH, Edewecht

Alert

W

Wach

V

Voice

A

Auf Ansprache bzw.

P

Pain

S

Schmerz reagierend

U

Unresponsive

B

Bewusstlos

˘A - UND B-SCHNELLDIAGNOSTIK: ATEMWEGE UND BELÜFTUNG DER LUNGE

und ständige Kontrolle ABC (DE...)

˘ WEITERE DIAGNOSTIK UND MONITORING

˘ V ERLAUFSKONTROLLE

A

– – – – – –

Pulsoxymetrie EKG mit P und P (Piepston und erster Papierausdruck) Blutdruck (ggf. bds.) Erweiterte EKG-Diagnostik Spezielle Diagnostik (BZ, Temperatur, etCO ...) Ausführliche Anamneseerhebung (Eigen- u. Fremdanamnese, P.S. AMPELN , OPQRST …) – Ausführliche Untersuchung von Kopf bis Fuß – Sammeln von Befunden (Medikation, Briefe, Ausweise...) – Informationen per Telefon einholen

– – – – – –

Atemwege ggf. freimachen (HWS!) Sehen – Hören – Fühlen Gesamteindruck Atemfrequenz Atemzugvolumen Ggf. Weiteres (z.B. Lungenauskultation)

˘ C -SCHNELLDIAGNOSTIK: KREISLAUF – – – – –

Kritische Blutungen nach außen? Radialispuls Ggf. Karotispuls Rekapillarisierungszeit Ggf. Weiteres (z.B. EKG-Schnellableitung)

˘ D -SCHNELLDIAGNOSTIK: NEUROLOGIE – Ansprechen – Sensibilität und Motorik an allen (5) Extremitäten – Pupillenbefund – Blutzucker – Ggf. Weiteres

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GCS

˘ PARALLEL THERAPEUTISCHE MASSNAHMEN

˘ E-EXPOSURE AND ENVIRONMENT

– Venöser Zugang – Medikamente – Spezielle notfallmedizinische Therapie

– Entkleidung – Ganzkörperuntersuchung – Wärmeerhalt

˘ PLANUNG DES WEITEREN EINSATZVERLAUFS – – – – – – – – –

Antizipation möglicher Komplikationen Vorbereitung/Durchführung ggf. erforderlicher Maßnahmen Ggf. telefonische Rücksprache, Telemetrie... Klärung des weiteren Vorgehens Aufklärung/Einverständnis des Patienten Transportziel finden und verständigen Transportmodalitäten klären Information von Angehörigen Weitere Aspekte klären

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˘ OPQRST-ANAMNESE BEI SCHMERZEN O

Onset

Beginn

P

Palliation/ Provocation

Linderung/ Verstärkung

Q

Quality

Charakter

R

Region, Radiation

Ort, Ausstrahlung

S

Severity

Stärke (NRS 0-10)

T

Time

Vorgeschichte

IN

Version 0.1 vom 7.5.2015

Strukturiertes Vorgehen im Rettungsdienst

ga ng 37 . Ja hr


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