Fokus Energie und Umwelt

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FOKUS ENERGIE&UMWELT

EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

IDEEN FÜR MORGEN Die Rolle der Forschung

GEBÄUDE ERHALTEN Facility Management

DIE ENERGIEWENDE Woher Strom beziehen?

FEBRUAR 2015 NACHHALTIG DENKEN, PLANEN UND HANDELN

Keine Hexerei

So spart man effektiv Energie

PREMI

UM

Mobilität 2.0

Wie wird der Verkehr «grüner»?

21. WWW – 22. MA .ENE I RGIE 2015 -TAG E.CH P

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Bauen mit Köpfchen

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Neue Technologien im Fokus

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DIE VÖLLIGE VERNETZUNG Die Auswirkungen des «Internet der Dinge» Kontrollwesen

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EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

2 EDITORIAL Stefan Batzli

Wie man ein Mammut in Bewegung setzt So viel Zeit wie für kein anderes Thema nahm sich der Nationalrat in der Wintersession für die Energiestrategie 2050. Gut investierte Zeit, denn das Ergebnis ist ein klares Signal für die Energiewende. Fast scheint es, als ob das Parlament in der Mammutdebatte nur das nachvollzogen hat, was sich in der Gesellschaft ohnehin vollzieht: Auch im vergangenen Jahr wurden zahlreiche neue Produktionsanlagen für erneuerbare Energien zugebaut, davon ein grosser Teil private Photovoltaik-Anlagen. Zugleich dürfte der Energieverbrauch, vor allem witterungsbedingt, gesunken sein. Die Energiewende ist also auf gutem Weg und nicht zu bremsen. Doch ganz so weit ist es noch nicht: Denn auch wenn die Bereitschaft, ein neues, zukunftsfähiges Energiesystem zu errichten und dafür auch einen Beitrag zu leisten, in weiten Teilen der Bevölkerung und der Wirtschaft hoch ist, braucht es klare und verlässliche Regeln. Anderenfalls überlassen wir unsere Energiezukunft momentanen Stimmungen und dem Zufall. Um das Mammutprojekt Energiewende in die richtigen Bahnen zu lenken, hat der Nationalrat wichtige Beschlüsse gefasst: Das wichtigste und effizienteste Instrument, um erneuerbare Energien geordnet auszubauen und rasch marktfähig zu machen, bleibt die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Mit deutlicher Mehrheit entschied der Nationalrat, diese in Form einer Einspeiseprämie, die einen Anreiz setzt, die Einspeisung der Nachfrage anzupassen, weiter zu optimieren.

Damit auch die 36’000 erneuerbaren Energieanlagen, die heute auf die Finanzierung warten, gebaut werden können und um die unter Druck geratene Schweizer Wasserkraft zu entlasten, sollen die verfügbaren Mittel durch einen Aufschlag auf die Stromkosten von maximal 2,3 Rappen pro Kilowattstunde aufgestockt werden. Auch Bundesrätin Doris Leuthard erachtet die Mehrkosten in Höhe von rund 50 Franken jährlich für einen vierköpfigen Haushalt als tragbar. Und auch beim Energieverbrauch hat der Nationalrat ein Ziel – bis 2035 minus 43 Prozent pro Person und Jahr gegenüber dem Jahr 2000 – und verschiedene Massnahmen beschlossen. Weitere Entscheidungen betreffen die Verringerung des CO2-Ausstosses neuer Personenwagen von heute 130 auf 95 g/km bis 2020, Vorgaben zur Einführung intelligenter Mess-, Steuer- und Regelsysteme (Smart Metering) beim Endverbraucher sowie ein neues Bewilligungsverfahren für erneuerbare Energieanlagen von „nationalem Interesse“: Indem das Verfahren beschleunigt und dessen Ausgang berechenbarer wird, erhalten Investoren mehr Sicherheit. Auch stockte der Nationalrat die Mittel des Gebäudeprogramms auf und fordert die Kantone auf, auch beim Heizen auf erneuerbare Energien zu setzen. Bei anderen Entscheiden blieb der

Vor allem bei den Ausbauzielen für erneuerbare Energien und damit auch einem aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Überlegungen sinnvollen Abschalttermin für Atomkraftwerke ist der Nationalrat zu zögerlich. Nationalrat jedoch hinter den Erwartungen und Möglichkeiten zurück: So ist das Ausbauziel von 4,4 Terawattstunden Strom aus erneuerbarer Energie bis 2020 bescheiden. Schon heute ist die Hälfte dieser Menge installiert und liefert zuverlässig Strom. Auch der Ausschluss der umweltverträglichen und produktiven Kleinwasserkraft aus der Förderung ist ein falscher Weg, der vom Ständerat korrigiert werden sollte. Ebenfalls nicht überzeugend ist das Bonus- Malus-System für Elektrizitätsversorgungsunternehmen. Am heftigsten diskutiert und alarmierendsten ist jedoch, dass kein Stilllegungsdatum für die Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt festgelegt wurde und dass die zwei ältesten Reaktoren der Welt (Beznau I und II) 60 Jahre betrieben werden dürfen. Ausgelegt waren sie ursprünglich auf 30 Jahre! Diese Reaktoren bergen unkalkulierbare Gefahren und behindern die optimale Einbindung der erneuerbaren Energien in die Stromversorgung. Nun ist es am Ständerat, die Entscheidungen zu bestätigen oder zu korrigieren. n

Country Manager Jeroen Minnee Produktionsleitung Matthias Mehl

14

04 Die Rolle der Forschung 05

Facility Management

06

Expertenpanel: Wie spart man Energie?

08 Erneuerbare Energie 09

Nachhaltig bauen

10 Das Internet der Dinge 12

Strom sparen daheim

13 Strom sparen im

Mehrfamilienhaus

14

Mobilität 2.0

16

Expertenpanel: Der Markt verändert sich

18 Fachartikel

Viel Spass beim Lesen!

Stefan Batzli, Geschäftsführer der AEE SUISSE

ÜBER SMART MEDIA

FOKUS ENERGIE & UMWELT

yasin.uzuner@smartmediapublishing.com

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Yasin Uzuner Projektleiter

Die Energie-Tage sind eine Wissens- und Community-Plattform rund um die Energiewende. In St.Gallen treffen sich Experten und Praktiker aus dem In- und Ausland, um sich über den heutigen Stand und die neuesten Entwicklungen in der Energietechnologie zu informieren und auszutauschen. www.energie-tage.ch

PREMIUM PARTNER:

Projektleiter Yasin Uzuner

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Text SMP Titelbild thinkstock Design Smart Media Publishing Schweiz GmbH Grafik und Layout Anja Cavelti

Distributionskanal Tages-Anzeiger, 16. Februar 2015 Druck DZZ Druckzentrum AG

Smart Media ist der Spezialist in den Bereichen Content Marketing und Native Advertising. Unsere Kampangen werden sowohl online als auch in führenden Printmedien publiziert. Inhaltlich setzen wir einen starken Fokus auf das jeweilige Fachthema und beleuchten dessen Facetten. Mit unseren kreative Medienlösungen helfen wir Ihnen, Ihre Marke zu stärken und echten Nutzen für Ihre Zielgruppe zu schaffen – durch hochwertige, überzeugende Inhalte, welcher die Leser, Ihre Kunden, zum Handeln anregen.

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Tierversuchsopfer Mensch:

Umweltchemikalien Weltweit nimmt die menschliche Fruchtbarkeit drastisch ab, während viele chronische Krankheiten deutlich zunehmen. Dass Tierversuche daran mitschuldig sind, wird von Industrie, Behörden und den Medien mit keinem Wort erwähnt. Über Umweltchemikalien schreibt der Zürcher Verein Forschung für Leben: «Versuche an Tieren sind unerlässlich zum Nachweis der Unbedenklichkeit von Chemikalien, die Mensch, Tier und Umwelt gefährden könnten. Um die Wirkung von Giften zu testen, werden Versuche mit Mäusen und Ratten durchgeführt. Nur [so] ist es möglich, Grenzwerte für Umweltgifte festzulegen und zu verhindern, dass gefährliche Produkte auf den Markt kommen.» Stimmt das?  In den letzten Jahrzehnten hat die menschliche Fruchtbarkeit drastisch abgenommen, so dass immer mehr Paare kinderlos bleiben. Weltweit produzieren Männer 50% weniger Spermien als im Jahr 1940, die Samenflüssigkeit enthält immer mehr tote und missgebildete Spermien, und die Zahl der Missbildungen bei Neugeborenen steigt rapide an. Auch viele chronische Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Rheuma, Lupus, Alzheimer, Parkinson und multiple Sklerose haben in den letzten Jahrzehnten zum Teil deutlich zugenommen.  Eine vermutliche Ursache dieser Befunde: Die Vielzahl von Agro-, Industrie- und Haushaltschemikalien wie DDT, PCB, Dioxine und Benzol, die seit den 40er Jahren in den Handel gekommen sind, in die Nahrungskette gelangen und Mensch, Tier und Umwelt verseuchen. Alle diese Giftstoffe wurden zuerst im gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuch auf ihre angebliche Sicherheit, Unbedenklichkeit und Umweltverträglichkeit geprüft. Bei Mensch, Tier und Umwelt führen sie aber zu verheerenden Erkrankungen und Vergiftungen. Dies ist kaum verwunderlich: Wegen grundsätzlicher Spezies- und Stoffwechselunterschiede reagieren Versuchstiere anders als Menschen. Zudem werden Tierversuche unter künstlichen Laborbedingungen durchgeführt, die den komplexen Eigenschaften des menschlichen Körpers und der natürlichen Umwelt nicht entsprechen.  Anstatt die Produktion und den Einsatz von Agro-, Industrie- und Haushaltschemikalien drastisch einzuschränken und auf die völlig unzuverlässigen Tierversuche zu verzichten, versuchen die Chemiekonzerne, Gesundheitsbehörden und sogar einige Umweltschutzorganisationen seit mehreren Jahren, diese globale Bedrohung durch zusätzliche Tierversuche zu «untersuchen». So laufen weltweit Hunderte von «Forschungsprojekten», welche die schädlichen Wirkungen der Umweltchemikalien im Tierversuch erklären sollen. Somit dienen Tierversuche nicht dem Schutz von Mensch, Tier und Umwelt, sondern lediglich den Interessen der chemischen Industrie: Zuerst werden gefährliche Giftstoffe auf den Markt gebracht, weil sie im Tierversuch für sicher, unbedenklich und umweltverträglich befunden wurden, und dann werden diese Giftstoffe nicht aus dem Handel gezogen, unter dem Vorwand, dass ihre schädlichen Wirkungen im Tierversuch weiterhin «erforscht» werden müssten.


EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

4 Fokus Ausbildung

Arbeiten Studierende an «echten» Projekten mit, profitieren nicht nur sie, sondern auch die Schule sowie die Industriepartner. Aus dieser Zusammenarbeit ergeben sich wichtige Innovationen. (Bild links: HSR)

Heute noch Ideen, morgen schon Lösungen Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft gilt es, neue Konzepte und Lösungen für aktuelle – aber auch künftige – Probleme zu finden. Diese neuen Ansätze kommen einerseits natürlich aus der Industrie, aber auch zu einem Grossteil aus den Schweizer Forschungsund Bildungsstätten. Denn diese treiben Innovation in verschiedensten Bereichen voran. TEXT MATTHIAS MEHL

Es gehört zu den grössten Errungenschaften der Schweiz und man ist darauf mindestens ebenso stolz wie auf die hier gefertigten Uhren: das Schweizer Bildungssystem. Die für die Schweiz typische duale Ausbildung schafft von Beginn an eine ideale Voraussetzung für die Verknüpfung von theoretischem und praktischem Wissen. Der duale Bildungsweg ist darum auch für Vertreter von Politik und Wirtschaft einer der ganz grossen Erfolgsfaktoren unseres Landes. Doch nicht nur bei der Grundausbildung, vor allem auch im tertiären Bildungsbereich kann die Schweiz punkten – mit einem breiten Angebot an Aus- und Weiterbildungen. Ein

grosser Vorteil, den insbesondere die hiesigen Hochschulen aufweisen, ist die enge Zusammenarbeit zwischen Bildungsstätte und der jeweiligen Industrie. So wird sichergestellt, dass Studierende Forschungstätigkeiten nachgehen können, die nahe am Markt sind und diesem letztlich effektive Vorteile verschaffen. Die Förderung dieses Technologietransfers ist nicht nur ein wichtiger Faktor für die Schulen selber, sondern auch ein zentrales Element der Energiestrategie 2050 des Bundes: So sollen die «Portfolios der Energieforschung im ETH-Bereich, an den Fachhochschulen und den Universitäten überprüft und die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen, der Wirtschaft und den Technologiekompetenzzentren weiter gefördert werden», wie es im erläuternden Bericht zur Energiestrategie heisst. Dieses Vorgehen nützt den Hochschulen, weil sie dadurch ihre Studiengänge so anpassen können, dass sie den Bedürfnissen der Märkte entsprechen. Und es nützt natürlich auch den Studierenden selber. Denn sie erhalten nämlich nicht nur einen Einblick in die echten Herausforderungen in ihrem angepeilten Segment, sondern können gleichzeitig auch wertvolle Kontakte zu Unternehmen knüpfen – also zu potenziellen zukünftigen Arbeitgebern. UND WIE FUNKTIONIERT DAS GANZE IN DER PRAXIS? Beispiele dafür gibt es mehrere. Wie der

Ich kann mir vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Luca Schmidlin, HSR-Student

Technologietransfer in der Praxis aussieht, zeigt etwa die Pilot- und Demonstrationsanlage für das Power-to-Gas-Verfahren der HSR Hochschule für Technik Rapperswil. Im Rahmen dieses Projektes kommen die unterschiedlichsten Partner zusammen; es handelt sich um eine Kooperation von Audi, Erdgas Obersee, dem Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil, Climeworks, Erdgas Regio, Etogas, dem Forschungsfonds der Gasindustrie sowie der HSR. Das Projekt zeigt, dass es technisch bereits heute möglich, klimaneutralen Treibstoff synthetisch herzustellen. Die Forscher des IET Institut für Energietechnik betreiben in Rapperswil-Jona die erste derartige Anlage in der Schweiz. Es ist die dritte Anlage weltweit. Das Forschungsziel ist es, diese Technologie für die Produktion industrieller Mengen von Erdgas auszulegen. Denn die Anlage macht es möglich, aus Sonne, Wasser und aus der Luft absorbiertem CO2 klimaneutrales Methangas herzustellen. Dieses kann dann als Fahrzeugtreibstoff sowie zur Stromspeicherung verwendet werden. IN DIE TÄGLICHE FORSCHUNGSARBEIT INVOLVIERT Einer der IET-Mitarbeiter, die regelmässig auf der Pilot- und Demonstrationsanlage Power-to-Methane HSR arbeiten, ist der 26-jährige Luca Schmidlin. Direkt nach seinem Bachelor-Abschluss im Studiengang Erneuerbare

Energien und Umwelttechnik hat er sich auf eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IET beworben. Er war seit seinem ersten Arbeitstag in das Projekt involviert. In der Aufbauphase war er hauptverantwortlich für das Aufstellen und die Inbetriebnahme. «Nützlich waren mir dabei vor allem die Kenntnisse in der Chemie, der thermischen Verfahrenstechnik, der Thermodynamik und dem Projektmanagement», sagt Schmidlin. Alles Genannte gehört zu den Lehrinhalten aus seinem Bachelorstudium. Voraussichtlich wird er auch seine Abschlussarbeit für den Master of Environmental Engineering auf der Anlage schreiben. Weil ihn zudem die Arbeit auf der Power-to-Methane-Anlage reizt, bleibt er trotz Masterstudium als Mitarbeiter beim IET und absolviert sein Masterstudium in Teilzeit über fünf statt drei Semester. Denn das Thema interessiert ihn auch beruflich. «Ich könnte mir mittlerweile vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten.» Mit der Lösung als Teilzeit-Student und Mitarbeiter könne er weitere, praktische Erfahrung parallel zum Studium sammeln. Auch andere Hochschulen, ebenso wie die Universitäten, versuchen, es ihren Studierenden zu ermöglichen, Schulbetrieb und Forschungsarbeit mit attraktiven Studiumsmodellen zu ermöglichen. Wer sich für eine Ausbildung interessiert, sollte darum das Angebot der jeweiligen Institution genau anschauen oder sich an externe Berater wenden.

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EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

Bewirtschaftung Aktuell 5

Facility Management: eine Branche mit Wachstumspotenzial Facility Management ist ein breiter Begriff mit fliessenden, branchenübergreifenden Grenzen. Die Branche setzt auf neue Technologien und hofft auf die Durchsetzung der Energiestrategie 2050. TEXT GEROLD BRÜTSCH-PRÉVÔT

Die ältere Generation hat noch die Bilder und Erinnerungen der guten alten Zeit im Kopf: Der Hauswart reinigt das Treppenhaus, mäht den Rasen, wischt den Vorplatz, schaufelt im Winter den Schnee weg und schaut überall zum Rechten. Eine Respektperson, deren Wort etwas galt und die meist auch gleich in der Liegenschaft wohnte. Immer mehr Unternehmen und Liegenschaftsverwaltungen lagern die Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen mit den entsprechenden Prozessen an eine spezialisierte Firma aus. So ist im Laufe der letzten Jahre eine bedeutende Branche mit einem riesigen Marktvolumen entstanden, die Hunderttausenden einen Arbeitsplatz bietet. Legt man eine deutsche Studie auf die Schweiz um, kann man davon ausgehen, dass auch bei uns rund zehn Prozent im FM-Bereich arbeiten – das wären rund 450 000 Beschäftigte.

schliesslich auch die Werterhaltung von Liegenschaften und deren Infrastruktur. Viele Unternehmen gehen aber noch einen Schritt weiter und lagern alles aus, was nicht zum eigentlichen Kerngeschäft gehört. Das kann auch die interne Post sein, Kurierdienste, Verpflegung, Sicherheitskonzepte und Bewachungsaufgaben. HUNDERTE VON KLEINSTUND FAMILIENFIRMEN Startups haben das riesige Marktvolumen der Liegenschaftenbewirtschaftung längst entdeckt und so drängen sehr viele Kleinst- und Familienbetriebe auf den Markt, die meist nur einzelne Dienstleistungen wie Reinigungsarbeiten und Gartenpflege anbieten. Sie teilen sich den Markt mit ein paar wenigen Grossunternehmen. Das führe auch zu Problemen, wie der Verband Schweizer Reinigungs-Unternehmen, Allpura, sagt. «Schreibt ein Unternehmen einen Reinigungsauftrag aus, steht

ABLÄUFE GANZHEITLICH BETRACHTET Liegenschaften und Betriebsabläufe werden ganzheitlich koordiniert, die Reinigung und damit die Rolle des klassischen Hauswarts ist damit nur ein Element in der gesamten Bewirtschaftung. Und natürlich stehen auch hier die Kosten im Vordergrund: Die koordinierte Abwicklung soll unter dem Strich die Betriebs- und Bewirtschaftungskosten senken und die fixen Kosten auf ein nötiges Minimum beschränken. Dadurch wird ein weiteres Ziel erreicht, nämlich den Wert der Liegenschaften und Anlagen zu erhalten und auch die technische Verfügbarkeit zu sichern. Facility Management optimiert also den Betrieb, die Wirtschaftlichkeit, die Nutzung und

es nicht selten vor einer Vielzahl von Fragen. Oft mangelt es auf Kundenseite an fachlichen Kenntnissen über das Submissionswesen und über die Ausgestaltung von Verträgen für Facility Services.» Die Kunden neigen dazu, den Auftrag dem günstigsten Anbieter zu vergeben, der aber dann die Erwartungen an die Qualität nicht erfüllen könne. «Schaut ein Unternehmen bei der Vergabe nur auf den Preis, kann es kurzfristig Kosten einsparen. Unter dem Strich bringt dies jedoch selten finanzielle Vorteile», sagt Jasmine Jost, Zentralpräsidentin Allpura. «Zudem besteht bei solchen Dumping-Preisen oftmals eine Diskrepanz zwischen der angebotenen und der tatsächlich erbrachten Leistung. Dies wirkt sich schliesslich auch negativ für die Auftraggeber aus – sowohl in Bezug auf die Werterhaltung ihrer Gebäude wie auch bezüglich der Gesundheit ihrer Mitarbeitenden.» Nun soll ein einheitliches Submissionsformular Abhilfe schaffen.

Kurzfristig Kosten einzusparen bringt unterm Strich nur selten wirklich finanzielle Vorteile.

Management in Energieversorgungsunternehmen

GUTE PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT Obwohl die grosse Outsourcing-Welle abgeschlossen ist und die meisten der grossen Büronutzer, Immobiliengesellschaften und Dienstleister diesen Schritt vollzogen haben, ist die Branche optimistisch aufgestellt. Als Potenzial werden grössere Industriebetriebe angesehen und vor allem auch die vielen Liegenschaften der öffentlichen Hand. Hier sind die Entscheidungswege länger und aufwändiger – und vor allem steht hinter solchen externen Vergaben oft ein langwieriger politischer Prozess. Wenn der Bundesrat in Zukunft allenfalls mehr Druck ausübt, um die Energiestrategie 2050 durchzusetzen, könnte sich dies ebenfalls positiv auf die Facility-Management-Branche auswirken. Die Unternehmen wären dann gezwungen, auch die Energiekosten rund um die Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften zu überprüfen. Branchenkenner gehen davon aus, dass durch ein effizientes, ganzheitliches und energiebewusstes Facility Management enorme Energiekosten eingespart werden können. So lassen sich zum Beispiel über automatische Steuerungen Schwankungen im Stromverbrauch ausgleichen und teure Leistungsspitzen verhindern. Je nach Branche und Gebäude sind allein durch diese Massnahme Stromkostenreduktionen von bis zu 40 Prozent möglich. DER KAMPF UM MARKTANTEILE NIMMT ZU Der Preisdruck hat auch in der Facility-Management-Branche zugenommen. Die Opfer dieses Preiskampfes sind immer mehr die kleineren Firmen, die es sich nicht leisten können, in die neueste Technologie zu investieren, die nötig wäre, um gegen die Grossen im Markt konkurrenzfähig zu bleiben und mit den Marktpreisen mitzuhalten. Zudem sind die grossen Anbieter in der Lage, ganzheitliche Leistungen zu erbringen, oft auch solche, die weit über den ursprünglichen Bezug zu einer Immobilie hinausgehen. Beispiele dafür sind, dass im Rahmen eines Gesamtpakets auch alle logistischen Leistungen übernommen werden oder auch das Personalrestaurant geführt wird.

Die Universität St.Gallen befasst sich seit Jahren mit dem Thema «Management von Energieversorgungsunternehmen». Drängende Aspekte, wie z.B. die aktuelle Marktsituation mit tiefen Energiepreisen, die Forderung nach Subventionen der Grosswasserkraft, die Wasserzinsthematik, die Suche nach neuen Lenkungsmodellen, Energieeffizienz, Netze sowie Fragen des Energierechts und der Regulierung werden in Forschung, Lehre und Weiterbildung bearbeitet und diskutiert. Das Competence Center Energy Management gehört zu einem der Institute (ior/cf-HSG) an der Universität St.Gallen, das sich intensiv mit Energiethemen auseinandersetzt. Es organisiert den etablierten Zertifikatskurs (CAS) «Management von Energieversorgungsunternehmen». Im Rahmen von 15 intensiven Weiterbildungstagen (5 Module à 3 Tage) wird aktuellstes Managementwissen vermittelt und mit den Anforderungen der Energiebranche verknüpft. Diese praxisnahe Weiterbildung richtet sich an Führungskräfte des mittleren und oberen Kaders von Energieversorgungsunternehmen (EVU) und an Beratungs- und Dienstleistungsfirmen. Im Rahmen des Lehrgangs verfassen die Teilnehmer/innen eine schriftliche Projektarbeit, die von einem Fachspezialisten begleitet wird. Sie bearbeiten darin Fragen aus ihrem Unternehmensalltag und wenden aktuellstes universitäres Wissen auf praktische Fragestellungen an. Dies sichert den Wissenstransfer in die Praxis und schafft für die Unternehmung einen direkten Nutzen. Den Kontakt zur Universität pflegen die Absolventen/innen weiter im Rahmen von exklusiven Tagungen, zu denen das Competence Center Energy Management jährlich einlädt. Dr. Nadja Germann Leiterin Competence Center Energy Management, ior/cf-HSG, Universität St.Gallen

Nur Dyson ist hygienisch, ökonomisch und ökologisch. Für Papier gilt das nicht. In Waschräumen ist oft kein Papier verfügbar und es gibt keine Möglichkeit, sich die Hände zu trocknen. Das ist unhygienisch.

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Papierhandtücher müssen regelmässig nachgefüllt, beseitigt und entsorgt werden. Das ist teuer und beeinflusst die Umwelt.


EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

6 Trends Expertenpanel

Nachhaltigkeit - wie umsetzen? In welcher Hinsicht kann Ihre Branche «grüner» werden?

Welche Anforderungen in Sachen «Nachhaltigkeit» haben Ihre Kunden?

Wie kommen Sie diesen Anforderungen nach, mit welchen Produkten oder Dienstleistungen?

Wie setzt Ihr eigenes Unternehmen die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit um?

Christen Oesterbye

Salah Boukhaoua

David Galeuchet

MANAGING DIRECTOR BORN GREEN TECHNOLOGIES AG

PROJECTMANAGER & SALES CONSULTANT, SWIBI AG

LEITER MARKETING SOLARMARKT GMBH

Wir erklären unseren Kunden, dass sie ihre Ressourcen optimieren und ihren Verbrauch minimieren sollen. Im Bereich ICT bspw. wird viel Energie grundlos verbraucht, Geräte laufen weiter, obschon niemand im Büro ist, etc. Die dabei entstehenden Kosten sind nicht unerheblich, aber den Verantwortlichen oft nicht bewusst. Da dies auch CO2 produziert, wird schnell klar, wie Unternehmen gleichzeitig «grüner» werden können und Kosten sparen. Das zeigen wir unseren Kunden auf.

Die Strombranche befasst sich seit Jahren mit diesem Thema. 500 EVU, von insgesamt 700 in der Schweiz, bieten Strom aus erneuerbarer Energie an. In der Energiestrategie 2050 wird unter anderem über Effizienzziele der Elektrizitätswerke gesprochen. Ein geringerer Ressourcenverbrauch geht aber uns alle an. Aus diesem Grund sollte sich jeder einzelne daran beteiligen. Zum Beispiel mit weniger Stromverbrauch oder dem Bezug von Ökostrom.

Die Solarbranche ist per se eine grüne Branche. Durch den Zubau von weiteren Photovoltaikanlagen wird die Nutzung von Strom aus anderen, nicht nachhaltigen Quellen rückläufig. Dies treibt uns bei unserer Arbeit täglich an. Die Hersteller der Solarzellen haben es geschafft, ihre Produktionsschritte immer effizienter zu machen und immer weniger Material einzusetzen, und dabei den Wirkungsgrad der Zellen stetig zu erhöhen. Dadurch beträgt die «Energy pay back time», d.h. die Zeit, während welcher die Anlage Strom produzieren muss, bis die Energie, welche zur Herstellung der kompletten Anlage benötigt wurde, wieder hergestellt ist, in der Schweiz noch 2 bis 2.5 Jahre. Die Lebensdauer einer Solaranlage beträgt mindestens 25 Jahren.

Unsere Kunden möchten, dass wir ihnen aufzeigen, wo es zu unnötigem Ressourcenverbrauch kommt. Viele Kunden sind überrascht, welche Verbesserungen schon durch kleine Anpassungen möglich werden. Diese Anpassungen geniessen grosse Anerkennung aus der Belegschaft, denn Nachhaltigkeit wird nicht mehr als Managementaufgabe gesehen, sondern als Teil des Teamwork.

Unsere Kunden sind die Energieversorger in der Schweiz. Die grossen Investitionen in die Netzinfrastruktur oder Kraftwerke verlangen Nachhaltigkeit bei allen Projekten. Es ist ihnen auch wichtig, künftige Anforderungen möglichst früh zu erkennen und bereits heute in diese Richtung zu handeln. Intelligente Messsysteme oder auch Visualisierungen des Stromverbrauchs auf einem Internetportal für den Kunden gehören zu solchen Massnahmen.

Bei Bauherren, welche eine Solaranlage realisieren wollen, spielt das ökologische Gewissen häufig eine wichtige Rolle. Heute sind Solaranlagen durch die Einmalvergütung (EIV), welche bis zu 30% der Kosten deckt, schon wirtschaftlich. Durch die gezielte Steigerung des Eigenstromverbrauchs können die Stromkosten weiter gesenkt werden. Der überschüssige Strom wird vom lokalen EW abgenommen. Wer sich für die Einmalvergütung entscheidet, bekommt sein Geld sehr zeitnah.

Wir sehen Technologie als einen Schlüssel für Fortschritt und Nachhaltigkeit. Unsere Aufgabe ist es, den Kunden diese Technologien aufzuzeigen und zu erklären, wie sie dadurch ihre Geschäftsprozesse optimieren können. Ein Beispiel dafür ist unsere «Enterprise Energy Management»-Lösung, die es Kunden erlaubt, den Energieverbrauch ihrer ICT-Geräte um 10 bis 30 Prozent zu reduzieren und den CO2-Ausstoss zu vermindern – ohne die Produktivität zu senken.

Als Dienstleister bieten wir innovative und nachhaltige Lösungen für unsere Kunden an. Mit einem Fokus auf Skaleneffekten haben wir die Kosten im Griff. Zum Beispiel indem wir mit Poollizenzen auf den Systemen, einen grösseren finanziellen Handlungsspielraum für unsere Kunden schaffen.

Die Solarmarkt GmbH arbeitet mit Herstellern zusammen, welche Produkte mit höchster Qualität produzieren. Nur so kann die Langlebigkeit der Produkte sichergestellt werden, welche nötig sind, damit die Anlagen während 25 Jahren und länger Strom produzieren können. Durch die langjährigen Beziehungen zu den Herstellern fliessen die Erkenntnisse der Bedürfnisse aus dem Schweizer Markt auch wieder in die Produkte ein.

Wir machen uns immer Gedanken darüber, wie wir unsere Ressourcen nutzen. Oft kommt es auf die kleinen Schritte an. Wir bei BORN Green Technologies haben die Regel, sämtliches Office Equipment über Nacht und an Wochenenden abzuschalten. Dies ist ein kleiner aber wichtiger Schritt für mehr Ressourceneffizienz, ohne dass man grosse Veränderungen einleiten muss.

Nachhaltigkeit bedeutet für uns, einen möglichst hohen Kundennutzen zu erzielen, ohne die natürlichen Ressourcen zu stark zu beanspruchen. Dazu zählen für uns unsere Dienstleistungen mit einer möglichst hohen Anpassungsfähigkeit. Wir setzen diesen Gedanken aber auch selbst um. Unser Rechenzentrum basiert auf dem Green-IT Gedanken und der SWiBi-Hauptsitz befindet sich in einem Minergie-Gebäude.

Wir sind bestrebt, in unserer Arbeit möglichst ressourcenschonend zu agieren. So erfolgt z.B. der Transporte der Waren für die einzelnen Projekte durch unseren Logistiker möglichst mit der Bahn. Nur für die Feinverteilung werden Lastwagen eingesetzt. Unsere Kunden können bei uns in Aarau gratis Solarstrom tanken, welcher von unserer 90 kWp Photovoltaikanlage stammt.

Holz, der Rohstoff für eine wachsende Welt Wälder und Holzplantagen gelten seit Jahrhunderten als stabile Sachwerte, der Renditeindex von Investitionen in Holz betrug in den letzten zwanzig Jahren über 12% (Timberland Index). Die Rendite ergibt sich aus dem Zusammenspiel von zwei Faktoren: dem biologischen Wachstum von Bäumen und dem steigenden Holzpreis. Die ShareWood Group gehört zu den führenden Anbietern von Baum-Investments. Seit Jahren zahlen wir

Holzerlöse mit überdurchschnittlichen Renditen aus. Dies ist dank des professionellen BewirtschaftungsManagement durch Schweizer Forstund Agrarspezialisten in Brasilien möglich. ShareWood setzt voll und ganz auf ökologisch verträgliche Anbau- und Bewirtschaftungsmethoden. So tragen Sie als Baumeigentümer aktiv zum Klimaschutz bei. Denn jeder gepflanzte Baum verbessert die globale CO2-Bilanz.

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Das moderne Haus, was muss es können? Wie muss man sich ein ökologisches Haus heute und in Zukunft vorstellen? Eine ganz zentrale Rolle spielt die Dämmung. Erhebungen zeigen, dass ein Grossteil der Energie immer noch in Form von Wärme nach aussen «verpufft». Unternehmen begegnen den steigenden Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz mit unterschiedlichen Lösungen. Die Jansen AG beispielsweise verfügt mit Janisol HI über ein hochwärmedämmendes Stahlprofilsystem, mit dem sich vielfältige Fenster- und Türelemente sowie Festverglasungen herstellen lassen. Die äusserst schmalen Ansichtsbreiten erhöhen zudem den Tageslichteinfall, was die Nutzung von künstlicher Beleuchtung im Inneren reduziert. Die exzellente Wärmedämmung des Stahlprofilsystems Janisol HI basiert auf Isolierstegen aus glasfaserverstärktem Polyurethan. Fenster und Festverglasungen aus

Jansen AG CH-9463 Oberriet SG info@jansen.com jansen.com/janisolHI

Janisol HI erreichen damit so hohe Dämmwerte, dass sie – als erstes Stahlfenster überhaupt in der Schweiz – mit dem MINERGIE-Label ausgezeichnet wurden. Möglich sind Dreh-, Drehkipp-, Stulp- und Kippfenster. Auch Türen aus Janisol HI punkten mit besten thermischen Eigenschaften, ebenfalls belegt durch die MINERGIE-Zertifizierung. Die hohe Wärmedämmung geht einher mit einer grosse mechanischen Stabilität. Türen aus Janisol HI bewähren sich insbesondere bei hochfrequentierten Eingangsbereichen, wo sie zuverlässig und auf lange Sicht einwandfrei funktionieren. Neu im Programm ist ein Profil für verblechte Türen, das die Einsatzmöglichkeiten des hochwärmedämmenden Stahlprofilsystems erweitert und die Janisol HI Faltwand, die die ausgezeichnete Wärmedämmung des ausgereiften Stahlprofilsystems mit einem hohen Schallschutz (bis 45 dB) kombiniert.


EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

8 Chancen Forschung System for Deep Water Wind Farming

Neue Ideen für die Nutzung alternativer Energien sollen helfen, den Atomausstieg zu meistern. Ein spannendes Konzept sind schwimmende Windparks. (Illustration links, Bild: Anthilis) In- and outlets to ballast tanks

Slide ring

Water and air pipes

Bottom weight stabilizer

Wie nutzt man erneuerbare Energien? Watertight surface compartments

Aerodynamic encasement

Main lifting body

Ballast tanks

Positioning and carrier rope for power cable

Artwork: F. Rüdy / www.andraia.ch

Horizontally floating wind turbine tower ready for transport by towboats.

Anchoring

Major buoy

Wind direction

Positioning ropes

Wind turbine

Mooring line

Windfarm system (bird’s view) with submarine meshwork (floating).

Weg von der Kernenergie, hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. Dieses Credo ist ein Element der Energiestrategie 2050. Damit das gelingen kann, stellen Industrie und Forschung schon heute wichtige Weichen. «Energie und Umwelt» schaute einigen über die Schulter. www.anthills.ch/marine-energy info@anthills.ch

TEXT MATTHIAS MEHL

Wie soll die Schweizer Bevölkerung künftig mit elektrischer Energie versorgt werden? An sich handelt es sich dabei um ein sehr technisches Thema, das aber auch emotional diskutiert wird. Auf der einen Seite finden sich die Befürworter des Atomausstiegs, die mit der Gefährlichkeit nuklearer Technologien und dem Nachhaltigkeitsgedanken argumentieren. Auf der anderen Seite halten Kritiker des Ausstiegs dagegen, dass der Verzicht auf Atomstrom in der Praxis nicht funktioniert. Dies, weil erneuerbare Energien nicht die gleiche Versorgungssicherheit gewährten wie Kernenergie. Welchem Lager man auch angehören mag, Tatsache bleibt, dass die Schweiz sich

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Windpotential map offshore Western Europe. Excellent potential High potential

European Patent Application Nr. 11193848.6 / US-Patent pending

vor vier Jahren zum Ausstieg bekannt hat – und seither grosse Anstrengungen unternommen werden, alternative Energiequellen zu erschliessen. Dass diese Umstellung nicht reibungslos ablaufen wird, zeigen aktuelle Projekte, wie etwa das geplante Solarprojekt am Walensee. In einem stillgelegten Steinbruch in Quinten sollen die Felswände mit Solarpanels bestückt werden. Von der Lage am Walensee versprechen sich die Betreiber neben der direkten Sonneneinstrahlung auch einen positiven Effekt der Reflexion des Wasserspiegels, was der Produktion des Solarstroms zugute kommen soll. Klingt perfekt? Nicht wenn man Naturschützer fragt, wie etwa den Verein Pro Natura, der das Projekt ablehnt, aus Gründen des Landschaftsschutzes. Dieser Konflikt zeigt: Die Energiewende wird ihre Spuren hinterlassen, wortwörtlich. IDEEN FÜR DIE ZUKUNFT Eine der entscheidenden Innovationstreiber im Bereich der Nutzung von erneuerbaren Energien sind die Schweizer Bildungsinstitutionen – allen voran die Fachhochschulen. Sie ermöglichen es Studierenden, sich mit realen Fragestellungen und Problemen auseinanderzusetzen. Die dadurch gewonnen Erkenntnisse werden nicht nur für die Industrie genutzt, sondern oft auch in Zusammenarbeit mit Unternehmen gezielt gefördert.

Eine dieser Bildungsstätten ist die School of Engineering der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Im Studiengang «Energie- und Umwelttechnik» forschen Studenten im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten an markt- und systemrelevanten Ansätzen. Zum Beispiel wird in einer Arbeit der Ansatz analysiert, Energie aus Windparks in Tiefgewässern zu generieren – das Verfahren trägt den Namen «Deep Water Wind Farming». Die Idee: Ein schwimmender Offshore- Windpark soll effizient Energie liefern, dank Vernetzung der einzelnen Windturbinen. Die Aufgabestellung der Studentenarbeit beinhaltete unter anderem eine detaillierte Standortabklärung, die geeignete Gebiete für den schwimmenden Windpark aufzeigen soll. Andererseits sollte ein vereinfachtes Simulationsprogramm mit einem geeigneten Programm entwickelt werden, welches die auf das Netzwerk wirkenden Kräfte darstellt und somit eine allfällige «Achillesferse» der Idee offenlegt. WOHIN NUN MIT DEM WINDPARK? Als potenzielle Standorte für eine Installation eines schwimmenden Windparks – mit einer Wassertiefe von mindestens 200 Metern – kristallisierten sich die Atlantikküste Englands und Irlands, sowie die Westküste der Vereinigten Staaten heraus. Das Simulationsprogramm zur Abklärung der technischen Machbarkeit einer Windfarm mit 22

Windturbinen (Total 50.6 MW Leistung) beinhaltet momentan noch Vereinfachungen. Das Resultat liefert dennoch erste Anhaltspunkte und soll in einer weiterführenden Studie unter dynamischeren Bedingungen und komplexeren Kopplungen der 22 Windturbinen weiter untersucht werden. Bei normalen Wetterverhältnissen (Wind 10 m/s, mittlere Wellenhöhe 1 m) werden die Taue und Anker des Netzwerks der Windturbinen mit Kräften von bis zu 60kN belastet. Je grösser der Windpark dimensioniert wird (Anzahl Windturbinen), desto mehr kommen die Vorzüge der Idee der Deep Water Windfarm zum Vorschein. Die Generierung von erneuerbarem Strom ist aber nur ein Teil der Gleichung. Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft stellt sich auch die Frage, wie Schwankungen in der Verfügbarkeit ausgeglichen werden sollen. Denn die Nutzung von erneuerbaren Energien bringt oftmals eine Über-, bzw. Unterversorgung mit sich, insbesondere wenn ein Grossteil des Stroms durch Photovoltaik (PV) bereitgestellt wird. In einer weiteren Arbeit an der ZHAW wird darum ein kombiniertes Energieversorgungs- und Speicherkonzept untersucht. Dabei sollen PV-Anlagen entlang von Autobahnen und Fernverkehrsstrassen einerseits direkt elektrische Energie in die elektrischen Netze einspeisen und andererseits nahegelegene Elektrotankstellen versorgen.

In Zeiten eines Überangebotes an Elektroenergie wird die erzeugte Energie durch Elektrolyse und Methanisierung in den chemischen Energieträger Methan umgewandelt. Das für die Methanisierung benötigte Kohlendioxid kann von Biogasanlagen bezogen werden. Wahlweise ist es nun möglich, das erzeugte Methan in das Erdgasnetz einzuspeisen oder direkt als Treibstoff an einer Tankstelle (kombinierte Gas-/Elektrotankstelle) abzugeben. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des Projektes ist die konsequente Minimierung des Transportaufwandes für die Energieträger, was die Zahl möglicher Standorte einschränkt. Im Rahmen der Arbeit wurden die geographische Lage der Verkehrswege, Biogasanlagen sowie Strom- und Erdgasverbundnetze gegenübergestellt. Dabei wurde deutlich, dass – wie vermutet – Verkehrswege und Verbundnetze meist parallel verlaufen müssten. Interessant ist, dass über 60 Prozent der untersuchten Landwirtschaftlichen Biogasanlagen innerhalb einer für die geplante Erschliessung wirtschaftlichen Distanz zu den Versorgungsstrecken von unter einem Kilometer angesiedelt sind. Alleine daraus ergibt sich ein wirtschaftlich nutzbares Potenzial von derzeit fünf Millionen Kubikmeter Methan pro Jahr, welches durch Umwandlung von elektrischer Energie für den Betrieb von Erdgasautos verwendet werden kann.

Photovoltaik Branche im Aufwind

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Die PV Branche befindet sich dank der tiefen Preise im Aufwind. Die abgebildete Anlage (1001 Freizeit AG Amriswil) ist seit Mitte Oktober 2014 am Netz und wird ca. 240‘000 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Dies reicht für etwa 60 Haushaltungen. Die Stromgestehungskosten bei einer Amortisationszeit von 30 Jahren liegen gerade noch bei ca. 8 Rappen pro Kilowatt Stunde. Photovoltaik Unter Photovoltaik oder Fotovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Strahlungsenergie, vornehmlich Sonnenenergie, in elektrische Energie.

intelli solar GmbH Die intelli solar besteht seit 2008 und hat zahlreiche Kunden mit Ihren Anlagen zufrieden gestellt. intelli solar GmbH bietet vor allem Gesamtlösungen an. Vom ersten Beratungsgespräch, der Baueingabe, der optimalen Auslegung und sorgfältigen Ausführung jedes einzelnen Projektes bis hin zur Übergabe der schlüsselfertigen Anlage nach dem Motto „Wohlfühlpaket“. Neu kann auch der Strom direkt vermarktet werden, dh. Intelli solar kümmert sich um den Herkunftsnachweis und den Verkauf des Stromes.

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Bauwesen Challenge 9

Nachhaltiges Bauen umfasst viele Aspekte «Nachhaltig» ist ein Wort, das für Vieles herhalten muss. So wundert es nicht, dass auch nachhaltig gebaut wird. Doch was heisst das genau? TEXT SMP

Sucht man im Internet nach «nachhaltigem Bauen», findet die Suchmaschine in einer Viertelsekunde fast eine Million Websites zu diesem Thema und liefert auf Wunsch auch gleich noch ein paar Tausend Bilder dazu. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Forstwirtschaft, hier meint man damit, dass nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen, als nachwachsen können. Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet das Wort, dass etwas eine lange Zeit andauert, besteht, nachwirkt oder – im ökologischen Sinn – den zukünftigen Generationen die Lebensgrundlagen nicht zerstört. TEIL DER 2000-WATT-GESELLSCHAFT Zürich, die grösste Schweizer Stadt, definiert nachhaltiges Bauen so, dass «es darauf abzielt, ökologisch verträgliche und ressourceneffiziente Lösungen wirtschaftlich und mit möglichst viel Lebensqualität für die Nutzenden umzusetzen.» Für Neubauten und Sanierungen bedeute dies eine aufeinander abgestimmte Optimierung in den Bereichen Energie, Baustoffe, Nutzerfreundlichkeit, Erscheinungsbild und Lebenszykluskosten. Nachhaltiges Bauen ist für die Stadt auch eine wichtige Massnahme auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft. Das heisst, es muss nachhaltig geplant, gebaut und bestehende Gebäude entsprechend bewirtschaftet werden. Das Zürcher Hochbaudepartement hält in einem Communiqué fest, dass dafür die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, die gleichzeitig wirtschaftliche Entwicklung fördern und eine hohe Lebensqualität ermöglichen – und dabei erst noch die natürlichen Ressourcen schützen. Die städtischen Bauprojekte sollen als Vorbilder gelten und wegweisend sein, auch was den Einsatz nachhaltiger Materialien und Energiesparmassnahmen angeht. Dazu werden bestehende Gebäude laufend überprüft, um den Energieverbrauch zu senken, indem entsprechend nachhaltig renoviert wird. HÖHERE BAUKOSTEN VERSUS ENERGIESPAREN Doch was ist der Nutzen einer Privatperson, nachhaltig zu bauen? Wer ein Haus

baut, muss meistens knapp kalkulieren. Wer zum Beispiel ein Minergie-Haus bauen will, muss mit vier bis sechs Prozent höheren Baukosten rechnen. Lässt sich das im Laufe der Jahre durch die Energieeffizienz wieder einsparen? Die Fachleute sagen ja: Die zusätzlichen Kosten amortisieren sich im Schnitt zum Beispiel bei einem Einfamilienhaus in sieben Jahren. Ausserdem können nach Minergie-Standard gebaute Häuser zu einem höheren Preis wieder verkauft oder vermietet werden und einige Banken offerieren Hypotheken zu Vorzugsbedingungen, wenn im Minergie-Standard gebaut oder renoviert wird. Und gewisse Kantone bieten sogar Finanzhilfen an, wenn die entsprechenden Kriterien erfüllt werden. Dazu zählt neben einer vorbildlichen Bausubstanz, Dämmstärke und Dichtigkeit der Bauhülle und mechanischer Lufterneuerung auch der Minergie-Standard. MEHRWEHRT – ABER NUR WENN DIE LAGE STIMMT Energiesparhäuser haben einen Mehrwert – aber nur, wenn sie an der richtigen Lage stehen. Heute drehen sich die Diskussionen

Eine ganz zentrale Rolle für die Energieeffizienz spielt die Dämmung eines Gebäudes. um verdichtetes Bauen und schrumpfende Landreserven. Das Haus im Grünen am Waldrand wird also zum Auslaufmodell. Und es kann noch so energiesparend gebaut werden – wenn es Teil der Zersiedelung ist, für eine vierköpfige Familie 700

Quadratmeter Land beansprucht und in die Stadt gependelt werden muss, stimmt die ökologische Schlussrechnung nicht mehr. Trendstudien zeigen deutlich, dass Nachhaltigkeit beim Bauen und Wohnen noch immer ein Thema mit zunehmender Wichtigkeit ist. Immerhin verbrauchen Immobilien weltweit etwa 40 Prozent der globalen Primärenergie und produzieren durch Heizung, Lüftung, Kühlung, Beleuchtung und Erwärmung des Trinkwassers rund einen Drittel der gesamten von Menschen verursachten CO2-Emissionen. DAS MODERNE HAUS, WAS MUSS ES KÖNNEN? Doch wie muss man sich ein ökologisches Haus in Zukunft vorstellen? Ziel ist das emissionsfreie Haus, das durch Nutzung von Solarenergie und Umweltwärme sowie einem Anteil an CO2-freiem Strom erreicht werden kann. Im Sommer wird im Boden Wärme für den Winter gespeichert, die von der Sonne über Kollektoren auf dem Dach aufgefangen wird. Die Wärme für das im Haushalt benötigte Wasser stammt aus der Wärmerückgewinnung aus dem Fussboden und der Lüftung; über einen Wärmetauscher und eine Wärmepumpe wird so der Boiler aufgeheizt – überschüssige Wärme wird ebenfalls im Boden gespeichert. Geheizt wird im Winter mit der im Sommer im Untergrund gespeicherten Wärme; auch das Gebrauchswasser wird durch die Wärmepumpe geliefert. Damit in diesem Kreislauf keine Energie verloren geht, sind Wände mit optimaler Wärmedämmung Voraussetzung. Die neue Fenster-Generation wird je nach Ausrichtung unterschiedliche Scheiben ausweisen. Eine ganz zentrale Rolle spielt die Dämmung. Studien zeigen, dass ein Gross der Energie in Form von Wärme nach aussen abgegeben wird. Anbieter begegnen den steigenden Anforderungen an baulichen Wärmeschutz mit verschiedenen Methoden. Eine Möglichkeit, welche die Jansen AG anwendet, ist ein hochwärmedämmendes Stahlprofilsystem, mit dem sich vielfältige Fenster- und Türelemente sowie Festverglasungen herstellen lassen. Denn Fenster und Türen sind die dämmungstechnischen Schwachstellen eines Hauses. Die exzellente Wärmedämmung des Stahlprofilsystems Janisol HI basiert auf Isolierstegen aus glasfaserverstärktem Polyurethan. Fenster und Festverglasungen aus Janisol HI erreichen damit so hohe Dämmwerte, dass sie – als erstes Stahlfenster überhaupt in der Schweiz – mit dem MINERGIE-Label ausgezeichnet wurden.

Energieträger mit diversen Vorzügen Die Energieversorgung soll sauberer werden, ohne dabei die Versorgung zu gefährden. Ein schwieriges Unterfangen. Eine Möglichkeit dazu bietet Erdgas – ein natürlich vorkommender, brennbarer, farbund geruchloser Energieträger, der ohne Umwandlung direkt als Brenn- und Treibstoff genutzt werden kann. Erdgas weist diverse Vorzüge auf: So setzt es bei der Verbrennung weder Feinstaub noch Russ frei und emittiert von allen fossilen Energieträgern am wenigsten CO2. Biogas ist ein erneuerbarer, einheimischer und CO2-neutraler Energieträger, den immer mehr Konsumenten nutzen. Biogas entsteht durch die Vergärung von Biomasse wie Grünabfällen, Speiseresten, Gülle und Mist. Biogas wird auf Erdgas-Qualität aufbereitet und dann ins Erdgas-Netz eingespeist. ln der Schweiz wird dies seit 1997 praktiziert. Erdgas kombiniert mit Biogas stellt daher eine wichtige Stütze der Schweizer Energieversorgung dar. Praktisch: Der Transport der Erdgas-Biogas-Mischung erfolgt in unterirdisch verlegten Leitungen. Es beeinträchtigt daher weder das Landschaftsbild noch die landwirtschaftliche Kultivierung und benötigt zur Verteilung weder Schiene noch Strasse. Energieeffizienz ist aber nicht allein Sache des Energieträgers, sondern auch des Heizsystems. Mit modernen Heizsystemen können im Vergleich zu veralteten Heizanlagen bis zu 50% Energie eingespart werden. Bei der Auswahl des richtigen Heizsystems für lhr Haus helfen die Spezialisten lhres lokalen Erdgas-Versorgers weiter, denn sie kennen die Vorteile der verschiedenen Systeme. Wichtig zu wissen: Ist das Haus ans Erdgas-Netz angeschlossen? Wie alt ist die Heizung? Wie alt ist der Boiler (Warmwassererwärmung)? Weitere Informationen unter erdgas.ch und gaz-naturel.ch


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10 Report Internet

Wie verändert das «Internet der Dinge» unser Leben? Geht es um Umwelt und Nachhaltigkeit, ist schnell die Rede von Ressourcenknappheit, Mobilität und der Nutzung alternativer Energien. Eine andere technologische Entwicklung geht in dieser Diskussion gerne vergessen, obschon sie die Gesellschaft bereits völlig umgekrempelt hat: das Internet. Und dieses verlässt nun den Bildschirm, um jeden Aspekt unseres Lebens zu verändern. TEXT MATTHIAS MEHL

In den vergangenen 15 Jahren hat das Internet unsere Lebensweise drastisch beeinflusst. Insbesondere die Medienbranche, der Detailhandel und der Finanzsektor wurden durch diese Technologie komplett umgestaltet. Doch das ist erst der Anfang: Das «Internet der Dinge» (IDD) wird in den kommenden zehn Jahren Landwirtschaft, Industrie, Transportwesen sowie jeden anderen wichtigen Wirtschaftssektor revolutionieren. Zu diesem Schluss kommen Experten des World Economic Forum (WEF) und des Technologieunternehmens Accenture in ihrem gemeinsam erarbeiteten Bericht «Industrial Internet of Things: Unleashing the Potential of Connected Products and Services». Und diese Entwicklung wird ihrerseits entscheidenden Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft haben. Aber der Reihe nach. WAS IST DAS INTERNET DER DINGE? Heute ist das Internet selber Gegenstand unserer Aufmerksamkeit. Wir nutzen es am Heimcomputer und tragen es dank Smartphone und Tablet ständig mit uns herum. Künftig wird das Internet aber in unseren Alltag unterstützend eingebunden – weil immer mehr Alltagsgegenstände online und vernetzt sein werden. Schritte in diese Richtung haben wir bereits unternommen: Ein gutes Beispiel sind moderne Pulsmesser, die während des Sports Daten über unseren Körper sammeln, diese auf eine Cloud laden, synchronisieren und dann unsere Leistungen auswerten. Auch die Industrie bewegt sich in diese Richtung: Unter dem Begriff «Industrie 4.0» geht es darum, industrielle Maschinen miteinander zu vernetzen. Dadurch wird – vereinfacht gesagt– nicht nur die einzelne Maschine smarter, sondern ganze Fertigungsabläufe effizienter. Hierbei

spricht man auch vom «Industriellen Internet der Dinge». Nun haben die Experten von WEF und Accenture diese Entwicklung genauer beleuchtet. Zu welchen Schlüssen sind sie gelangt? Gleich vorweg: Es gibt viel Positives zu vermelden. So werde die «Zusammenarbeit von Mensch und Maschine einen bisher nie dagewesenen Grad an Arbeitseffizienz nach sich ziehen», heisst es im Bericht. Dadurch wird die Gesellschaft als Ganzes nachhaltiger, wie Alexander Holst, Business Strategy Executive von Accenture, erläutert. «Nachhaltiger in diesem Kontext bedeutet meistens, dass Produkte mit weniger Materialien oder Energie hergestellt werden können.» Möglich wird diese Optimierung im Produktionsprozess durch bessere Abstimmung zwischen einzelnen Produktionsstufen. Und da die zu erwartende «individualisierte Produktion» in Zukunft zunehmen wird, ist auch die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Abfall und Restmengen anfallen. ES ENDET NICHT IN DER FABRIK «Darüber hinaus gibt es aber noch den Aspekt, dass das Internet der Dinge auch neue Möglichkeiten für die Kreislaufwirtschaft – die Circular Economy – bietet», sagt Holst. Damit kommt es nicht nur während des Produktionsprozesses zum Tragen, also in der Fabrik, sondern auch dann, wenn das Produkt bereits beim Nutzer/Endverbraucher ist. Was das in der Praxis bedeutet? Zum Beispiel, dass sich der Lebenszyklus von Produkten verlängert. Durch Remanufacturing, Reparatur, Upgrading und Weiterverkauf, (z.B. Google Project Ara, ein modulares Smartphone), werden Produkte länger genutzt, weil sie erweiterbar sind und sich ändernden Bedürfnissen stetig anpassen lassen. Mit dem Ergebnis, dass im gleichen Zeit-

raum künftig weniger Geräte entsorgt werden müssen. Dank IDD werden auch kollaborative Modelle möglich. Als Beispiel nennt Holst «UberPool» eine technologiebasierte Möglichkeit, Fahrgemeinschaften zu bilden. Eine weitere Veränderung: Das Produkt wird zum Service. Das bedeutet, dass man ein Produkt nicht mehr erwirbt und dann besitzt, sondern einfach die Nutzung desselben nutzergerecht bezahlt – was eine erhöhte Ressourcenproduktivität nach sich zieht. Ein Beispiel für diesen Trend ist etwa «Reifen als Service» von Michelin. «Insbesondere der Aspekt Produkt als Service hat für die Ressourceneffizienz erhebliche Chancen», betont Holst, da es die Motivation des Herstellers deutlich erhöht, materialarme und wiederverwertbare Produkte herzustellen – denn es steht mehr die Leistung als das Produkt im Vordergrund. Neben den ökologischen Aspekten gilt es aber auch die sozialen Herausforderungen des nachhaltigen Wirtschaftens (Vertrauen/Datenschutz, Bewegungsarmut / Mangelernähgung, Bildung) zu berücksichtigen. Hier könne das Internet der Dinge ebenfalls Unterstützung leisten. ALLES EITEL SONNENSCHEIN? Die Entwicklung hin zum Internet der Dinge wird aber nicht gänzlich reibungslos verlaufen, darin sind sich Experten einig. Denn obwohl es Umweltbelastungen verringern wird, stellt sich bei einer zunehmenden Vernetzung auch immer die Frage nach der Datensicherheit und der Privatsphäre. Sind künftig ganze Industriezweige miteinander vernetzt, nimmt auch der potenzielle Schaden durch Cyber-Angriffe zu. Eine Herausforderung, die Privatpersonen, Unternehmen und auch Regierungen beschäftigen wird. n

Die zunehmende Vernetzung der Industrie wird weniger Abfälle mit sich bringen. Bereits

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Report Internet 11

heute nutzen wir das Internet der Dinge im Alltag, etwa beim Sport. Diese Entwicklung stellt aber auch die Datensicherheit in Frage.

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12 Leitfaden Strom sparen

Energie- und damit Geldsparen ist keine Hexerei, man braucht oft wenig zu tun, um die Wohnung effizienter zu «betreiben».

Effizienz und Glücklichsein gehören zusammen Es wird noch eine Weile dauern, bis Energiesparen zum echten und staatlich geförderten Volksport wird. Doch gibt es bereits heute viele Möglichkeiten, die eigene Energiebilanz spürbar zu verbessern. TEXT SMP

Energiesparen macht glücklich, denn Wohlbefinden und Nachhaltigkeit ergänzen sich direkt, schrieb die Naturschutzorganisation WWF kürzlich in ihrem Magazin und zitierte dazu gleich noch den mexikanischen Psychologieprofessor Victor Corral-Verdugo: «Je ökologischer und altruistischer eine Person handelt, desto glücklicher ist sie auch.» Gelegenheiten, dieses Glücksgefühl im Alltag zu finden, gibt es viele. Bereits kleine Veränderungen im Haushalt, ein bewussterer Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Wärme oder eine relativ geringe Sanierung können erstaunliche Wirkungen erzielen – und jährlich Hunderte Franken Energiekosten einsparen. Das beginnt in der Küche, indem man beim Kochen, Backen

und Abwaschen auf mehr Effizienz achtet, Rest- und Nachwärme nutzt oder einfach einen Deckel auf den Topf tut. Der richtige Standort eines energieeffizienten Kühlschranks der Klasse A+++ kann dessen Stromverbrauch stark minimieren; die Wäsche wenn möglich im Freien statt mit einem Tumbler zu trocknen kann das Haushaltsbudget eines Vier-Personen-Haushalts im Jahr um knapp hundert Franken entlasten; wer Türen und Fenster abdichtet, Heizrohre und Heizkörper isoliert und richtig lüftet, spart beim Erwärmen der Wohnräume; und Wasserspardüsen, Energiesparlampen und Zeitschalter für elektrische Geräte bringen ebenfalls eine spürbare Entlastung der Bilanz. ES RECHNET SICH SCHNELL Tipps und Tricks zu Haushaltsgeräten, Energielabels und Bezugsquellen finden sich in vielerlei Publikationen, die meist auch im Internet zugänglich sind. So hat das Öko-Forum der Stadt Luzern eine Broschüre zum Thema «Energie sparen im Haushalt» herausgegeben, und mehrere Umweltorganisationen, Interessenverbände sowie Energiekonzerne sammeln auf der Webseite topten.ch breitgefächerte Informationen über Geräte und

Gemäss Energie Schweiz werden zwei Drittel des Energiebedarfs zum Heizen eingesetzt. Angebote. Eine weitere Informationsquelle ist www.energieschweiz.ch, die Website des Programms «EnergieSchweiz». Dort sensibilisiert man Leute vor allem für das Thema «Heizen», denn gemäss EnergieSchweiz werden zwei Drittel des gesamten Energiebedarfs im Haushalt fürs Heizen eingesetzt. Wer effizient heizt, spare darum nicht nur Energie, sondern auch Geld: und zwar so viel, dass jedes sechste Jahr gratis geheizt werden

kann. Diesen Spareffekt erzielt man durch einige simple Handgriffe: Die Raumtemperatur sollte man auf 20 Grad einstellen, Möbel von Radiatoren wegstellen sowie Stosslüften, statt das Fenster die ganze Zeit über in der Kipp-Position zu belassen. ZU AMBITIÖS FÜR DEM BUND Trotz vieler Absichtserklärungen des Bundes zum Thema Ressourceneffizienz und Förderung erneuerbarer Energien, könnte es in der Schweiz noch eine ganze Weile dauern, bis die Energie grösstenteils aus umweltverträglichen Quellen stammt. Mehrere Jahrzehnte, um genau zu sein. Zu diesem Schluss kommt man zumindest, wenn man die Energiestrategie 2050 genauer studiert oder die Argumente analysiert, mit der etwa Nationalrat und Bundesrat im März 2013 die Cleantec-Initiative der SP ablehnten. Gemäss dieser Initiative hätte der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch bis 2030 von heute knapp 20 auf 50 Prozent erhöht werden sollten. Laut der Energieministerin Doris Leuthard eine «sehr ambitiöse» Forderung. Der Bundesrat hielt es nicht für realistisch, sie umzusetzen. Die dafür notwendigen weitreichenden staatlichen Eingriffe bei

Investitionen in Gebäude und bei der Umstrukturierung des Verkehrs seien zudem «problematisch». Es scheint also wenig Sinn vorhanden für die Dringlichkeit, schnelle Lösungen für die drängenden Energiefragen zu finden. Vorerst bleibt es in weiten Teilen den Einzelnen überlassen, die eigene Energiebilanz aktiv zu verbessern, und sich ein sportliches Vergnügen daraus zu machen, Anreize, Angebote und Projekte zu finden. Dies gilt gerade auch bei den Bedürfnissen der persönlichen Mobilität – wobei der Begriff nicht mit Verkehr verwechselt werden sollte. In Zukunft wird sich vermehrt die Frage stellen, wie wir mehr Mobilität (die Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zu unseren sozialen Kontakten) mit weniger Verkehr(smitteln) bewerkstelligen können. Dazu gibt es neben den Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrs immer mehr Angebote im sogenannten Carsharing. Neben dem grössten und bekanntesten Anbieter Mobility gibt es zunehmend Vermittlungsagenturen sowie das Pilotprojekt «eShare», in dem in verschiedenen Schweizer Städten Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, die zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden.

Mehr zu diesem Thema auf Seite 14.

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Optimierung Trends 13

Den Stromfressern geht es an den Kragen Diskussion um den Atomausstieg, Energiewende, 2000-Watt-Gesellschaft: Strom steht im Fokus. Mit energieeffizienten Haushaltgeräten kann bis zu 50 Prozent Strom gespart werden. Das rechnet sich insbesondere bei Mehrfamilienhäusern. TEXT GEROLD BRÜTSCH-PRÉVÔT

Nachdem bereits letztes Jahr die Strompreise leicht erhöht wurden, bezahlen die Schweizer Haushalte auch 2015 mehr. Neu werden durchschnittlich 20,7 Rappen pro Kilowattstunde verrechnet – das entspricht einer Erhöhung von 5 Prozent, nachdem es letztes Jahr noch ein Prozent war. So bezahlt ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden pro Jahr 931 Franken für den Strom, wie die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) vorrechnet. Das sind 42 Franken mehr als im Vorjahr. KÜHLEN UND GEFRIEREN: 160 FRANKEN PRO JAHR Da lohnt es sich, konsequent nach den Stromfressern zu suchen. Meistens sind sie ja da, wo sie nicht vermutet werden. Wer weiss schon, dass der Kühlschrank durchschnittlich 18 Prozent – oft sogar die Hälfte - des Stromverbrauchs eines Haushaltes ausmacht? Die Energie für das Kühlen und Gefrieren kostet pro Jahr also rund 160 Franken. Strom kann gespart werden, indem das Gerät optimal genutzt, gepflegt und gewartet wird. So braucht ein Kühlschrank ohne Eisschicht weniger Strom. Eis ist zwar kalt, aber auch ein guter Isolator, deshalb kann das Kühlelement nicht effizient arbeiten. Viele Kühlschränke sind zu kalt eingestellt – mit nur einem Grad wärmer lassen sich fünf Prozent des Stromverbrauchs reduzieren. Eigentümer und Vermieter tun gut daran, laufend zu überprüfen, ob die Kühlschränke noch dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Hier liegt das grösste Sparpotenzial. Mit energieeffizienten Geräten lässt sich der Verbrauch oft bis um die Hälfte senken.

werden. Für das maschinelle Trocknen wird noch einmal so viel Strom verbraucht – Tendenz steigend. Wäschetrockner der höchsten Energieeffizienzklasse haben auch hier ein Einsparpotenzial von 50 Prozent gegenüber älteren, ineffizienten Geräten. 60 MILLIARDEN KILOWATTSTUNDEN PRO JAHR In der Schweiz werden jährlich rund 60 Terawattstunden oder 60 Milliarden Kilowattstunden (kWh) verbraucht. Einfluss auf den Verbrauch können alle nehmen. In der eigenen Wohnung, indem beispielsweise der Standby-Betrieb der verschiedenen Elektrogeräte vermieden wird. In Mehrfamilienhäusern wird neben dem privaten auch Allgemeinstrom verbraucht: im Treppenhaus, in der Waschküche oder durch die Heizung. Auch hier liegt grosses Einsparpotenzial; nicht immer sind die energieeffizientesten Geräte und Lösungen im Einsatz. Das ist unnötig teuer und bedeutet auch höhere Nebenkosten für alle Bewohner der Liegenschaft. STROMCHECK FÜR MEHRFAMILIENHÄUSER Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) wollen den Stromfressern in den

Mehrfamilienhäusern konsequent an den Kragen und versuchen mit einem Förderprogramm Eigentümer von bestehenden Mehrfamilienhäusern zu motivieren, diese Stromfresser in ihren Liegenschaften aufzuspüren und zu ersetzen. Der Einstieg dafür ist der EKZ Stromcheck, eine vergünstigte Energieberatung. Mit diesem Check zum Pauschalpreis von 100 Franken pro Liegenschaft erhält der Immobilienbesitzer eine energetische Bewertung der am Allgemeinstrom angeschlossenen Elektroinstallationen. Ein Energieberater erfasst vor Ort den Ist-Zustand der Anlagen und überprüft die Einstellwerte der Steuergeräte. Dabei wird auch die Beleuchtung im Treppenhaus unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse und Auswertungen mit den entsprechenden Verbesserungsvorschlägen werden in einem Bericht festgehalten. «Dank attraktiven Fördergeldern der EKZ konnten nach dem Stromcheck in jedem dritten Mehrfamilienhaus Effizienzmassnahmen umgesetzt werden. Zugute kommt dies allen: Dem Eigentümer und den Mietern, die sich über niedrigere Nebenkostenabrechnungen freuen dürfen», sagt Evely Rubli, Leiterin Energieberatung bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) Zeigt der Stromcheck Handlungsbedarf,

Zeigt der Stromcheck Handlungsbedarf, kann man von verschiedenen Förderaktionen profitieren. kann der Eigentümer von verschiedenen Förderaktionen profitieren. Bei den Haushaltsgrossgeräten wird der Kauf von Kühl- und Gefriergeräten, Waschmaschinen und Wäschetrocknern der höchsten Effizienzklasse gefördert. Teilnahmeberechtigt sind alle Liegenschaften mit mindestens drei Wohneinheiten, die von der EKZ mit Strom versorgt werden. WAS SIND EFFIZIENZKLASSEN? Ein Blick genügt, um den Energieverbrauch eines Haushaltgerätes oder einer Lampe sofort zu beurteilen. Auf der aufgeklebten Energieetikette befindet sich eine Skala mit den Energieeffizienzklassen von A bis G. A (grün) ist die beste und G (rot) die schlechteste Klasse. In der Schweiz müssen Haushalt-Grossgeräte auf der Verkaufsfläche zwingend mit einer Energieetikette versehen werden, die zudem noch weitere wertvolle Informationen wie den genauen Energieverbrauch in Kilowattstunden zeigt. Je nach Produktgruppe werden drei Energieeffizienzklassen drei neue A+, A++ und A+++ ausgewiesen. Ausserdem werden statt Texte leicht verständliche Piktogramme verwendet. Ebenfalls auswiesen wird das Geräusch des Gerätes bei voller Leistung, falls dieses bei einem Produkt ein wichtiges Merkmal ist. Die Angaben auf den Etiketten basieren auf Messungen unter Laborbedingungen. Dadurch können die Werte verschiedener Geräte miteinander verglichen werden.

140 MILLIONEN FÜR WASCHMASCHINEN Auch in der Waschküche kann gespart werden: In Schweizer Haushalten stehen mehr als zwei Millionen Waschmaschinen. Sie verbrauchen jährlich 700 Kilowattstunden Strom – das entspricht etwa 140 Millionen Franken. Dazu kommen 20 Millionen Kubikmeter Wasser. Auch hier könnte der Verbrauch um mehr als 25 Prozent gesenkt

Ein Modell für Umsetzung von energetischen Zielen in Gemeinden Gemeinden und Städte spielen bei der Umsetzung von energiepolitischen Zielen eine zentrale Rolle. Viele von ihnen sind Energiestädte oder stehen vor der Frage, wie sie ihre Ziele konkretisieren und in der Folge umsetzen können. In den meisten grösseren Gemeinden und Städten werden leitungsgebundene Energieversorgungen wie Gas-, Fern- und Nahwärmenetze betrieben. Sie sind gleichzeitig eine (wirtschaftliche) Herausforderung und eine (energiepolitische) Chance. Was Letzteres betrifft: Solche Netze können helfen, erneuerbare Energien und Abwärme grossflächig zu den Gebäuden zu bringen und lokale Unterschiede bei Energieeffizienz und Erneuerbaren über das Gemeindegebiet auszugleichen. Zur Erschliessung der vorhanden Potenziale braucht es aber eine sorgfältige Konzeption und eine vorausschauende Planung. Hier kann ein Gebäudeparkmodell (GPM) einen wertvollen Beitrag leisten. Mit dem GPM lässt sich die Energienachfrage lokal differenziert berechnen und für verschiedene Szenarien bis 2050 kartographisch darstellen, z. B. im Hektarraster. Damit erhält die kommunale Energieplanung ein nützliches Instrument, das ihr hilft, die Wirkung von Massnahmen abzuschätzen und ihre Zielbeiträge aufzuzeigen. Die möglichen Zielpfade können – auch für Laien – verständlich und bildlich dargestellt werden. So kann ein GPM etwa in eine Informationsplattform einfliessen, die Bauherrschaften, Planer und Architekten bei der Wahl des sinnvollsten Energieträgers unterstützt. Infos: tep-energy.ch

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14 Future Mobilität

Die Strassennetze der Schweiz kommen ans Limit. Doch nicht nur sie müssen angepasst werden, auch alternative Autoantriebe sind zu fördern.

Die Mobilität der Zukunft muss nachhaltig sein Der Verkehr auf der Strasse hat zugenommen und wächst weiter. Höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie die Mobilität der Zukunft aussehen soll. Das Zukunftsmodell des Bundes weist interessante Ansätze auf. TEXT MATTHIAS MEHL

Verstopfte Strassen, Stau, Parkplatzmangel. Diese Begriffe kommen vielen Menschen in den Sinn, wenn es um den Individualverkehr in der Schweiz geht. Das Problem ist ein brennendes: Der Individualverkehr hat eine Kapazität erreicht, den die Verkehrsinfrastruktur kaum mehr schlucken kann. Und ein Ende der Zunahme ist nicht absehbar: Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) rechnet damit, dass der motorisierte Personenverkehr im Bereich bis 2030 um 20 Prozent zunehmen wird. Durch diesen Anstieg stellt sich die Frage nach der Umweltverträglichkeit umso mehr. Die Herausforderung: Es muss gelingen, den CO2-Ausstoss der

Fahrzeuge zu verringern. In diesem Bereich zeichnet sich bereits eine positive Entwicklung ab. So hat das Bundesamt für Statistik errechnet, dass der CO2-Ausstoss pro Personenkilometer kontinuierlich abgenommen hat (von 1997 bis 2010). Die Gründe dafür liegen in den Verbesserungen in der Fahrzeugtechnik. Sparsamere Motoren beispielsweise sorgen für weniger Verbrauch. Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings. Die Experten des Bundes kommen in der selben Untersuchung auch zum Schluss, dass die Verringerung des CO2-Ausstosses das Wachstum der Verkehrsleistung nicht kompensieren konnte. Die Emissionen stiegen im untersuchten Zeitraum um über zehn Prozent.

Sie werden sich auch im Strassenverkehr etablieren. Das Ergebnis: die «Intelligente Strasse». Sie erfasst und optimiert die Route jedes einzelnen Fahrzeugs situativ; dadurch wird der Strassenverkehr nicht nur flüssiger, sondern auch umweltfreundlicher und sicherer. Dank permanenter Interaktion zwischen Strasse, Fahrzeug und Lenker könnten kritische Verkehrssituationen frühzeitig erkannt und drohende Störfälle vermeiden werden.

MODELLE DER ZUKUNFT Neue Lösungen sind also gefragt. Um zu bestimmen, in welche Richtung sich der Verkehr entwickeln muss, hat das UVEK Zukunftsmodelle und Verkehrsszenarien definiert. Herausgekommen ist eine Übersicht über die «Verkehrssysteme der Zukunft». Das UVEK geht darin davon aus, dass der Verkehr künftig stärker überwacht wird, mithilfe eines integrierten Verkehrsmanagements. Solche Überwachungs- und Leitsysteme sind in der Luftfahrt und im Schienenverkehr schon seit Jahrzehnten Standard.

Der elektrische Antrieb trägt viel bei zum nachhaltigeren Verkehr.

NEUE ANTRIEBE SIND NÖTIG Die Verkehrssysteme der Zukunft sollen auch sehr viel energieeffizienter sein als

heute. Dazu tragen vor allem Fortschritte in der Antriebstechnik bei. Klar: Das grösste Potenzial sieht das UVEK beim motorisierten Individualverkehr. Dort werde sich der Trend zu immer sparsameren Motoren und alternativen Antriebsformen fortsetzen und verstärken wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei der elektrische Antrieb, entweder in reiner Form für den städtischen Verkehr oder in Verbindung mit einem Verbrennungsmotor für längere Strecken. Das ist tatsächlich ein Trend in der Automobilbranche, der einen grossen Teil zu einer nachhaligeren Mobilität beiträgt. Ein Fernziel: Ein Antrieb mit Polymerelektrolytbrennstoffzellen. Das Problem: Die Elektroautos sind zwar umweltfreundlich, aber nicht immer ausdauernd. Zudem sind Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz zwar nicht Mangelware, aber auch noch nicht überall verbreitet. Dennoch zeigt sich, dass der Ansatz Potenzial hat, denn diese Technik kommt im Schweizer ÖV, konkret in Bussen, bereits zum Einsatz. Für Fahrzeuge mit sehr hohem Energiebedarf und grosser Reichweite wie Lastwagen sieht das UVEK bis 2030 allerdings keine realistischen Alternativen zu fossilen Treibstoffen. Eine einfache und konkrete Möglichkeit zur Effizenzsteigerung im Autoverkehr wäre ein besserer «Auslastungsgrad» der

Ein höherer Auslastungsgrad der Fahrzeuge wäre wichtig. Fahrzeuge. Das bedeutet: Je mehr Menschen in einem Fahrzeug transportiert werden, desto besser. Das Prinzip des Car-Sharings ist in der Schweiz bekannt und etabliert, doch es besteht noch Ausbaupotenzial. Das gilt praktisch für jeden Aspekt des Verkehrs. Das generelle Fazit der Experten bringt das auf den Punkt: Welche Entwicklung die Verkehrsinfrastrukturen nehmen werden, sei aus heutiger Sicht offen. Sicher ist, dass die heute beschlossenen Ausbauten nicht ausreichen werden, um alle notwendigen und sinnvollen Verbesserungen der Verkehrsinfrastrukturen realisieren zu können.

Mit namhaften Referenten aus dem In- und Ausland. Im Anschluss Ausstellung mit Elektrofahrzeugen.

Florian Rothfuss

Fraunhofer IAO, Stuttgart

Elektromobilität-Event

Jens Ramsbrock BMW AG, München

Thomas Binggeli

ZURÜCK ODER in die ZUKUNFT?

Institute of Transport Economics, Oslo

Mittwoch, 11. März 2015, 18.00 Uhr im Pantheon Muttenz

Informationen und Anmeldung unter: www.ebl.ch

Thömus AG, Bern

Erik Figenbaum


technologies that make the difference Das CSEM ist ein führendes Schweizer Innovationsund Technologiezentrum, welches sich seit 30 Jahren mit der Forschung und Entwicklung von innovativen Technologien zur Erhöhung der Energieeffizienz beschäftigt. Als Technologie-Dienstleister in den Bereichen Mikrotechnik und Mikroelektronik, der Systemtechnik und der Photovoltaik (PV) unterstützt das CSEM die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Industrie. Mit seinem im Jahr 2013 gegründeten PV-Center leistet das CSEM einen wichtigen Beitrag an die Schweizer Energiestrategie 2050. Als Technologiepartner mit Fokus auf die Bereitstellung innovativer Konzepte für Schweizer KMUs, erarbeitet das CSEM technische Lösungen in folgenden Cleantech-Bereichen: • Energieeffiziente Heizungssteuerungen und Lüftungskonzepte • Innovative Konzepte für gebäudeintegrierte (farbige) PV-Module und Systeme • Intelligente Netzwerke, Energiespeicher und Energiefluss-Management • Sensorik, Signalverarbeitung und Kontrollsysteme der Gebäudeautomation

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EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

16 Expertpanel Entwicklung des Energiemarktes

Chancen und Herausforderungen Wo sehen Sie derzeit die grösste Herausforderung im Bereich «Energie»?

Welche Lösungsansätze erachten Sie als die vielversprechendsten?

Was ist die Kernkompetenz Ihres Unternehmens/ Ihrer Institution, wie heben Sie sich ab von Mitbewerbern?

Wie wird sich der Energiemarkt Ihres Erachtens in den kommenden Jahren verändern und was bedeutet das für die Fachleute in diesem Segment?

Karin Eggert

Roland Frei

PROF. DR., GESAMTLEITUNG MASTER IN ENERGIEWIRTSCHAFT

GESCHÄFTSFÜHRER ENERGIEBÜRO® AG

Die grösste Herausforderung liegt meines Erachtens nicht in einem einzelnen Thema, sondern vielmehr in der Komplexität der verschiedenen Anforderungen, Rahmenbedingungen und Veränderungen. Diese gleichermassen zu berücksichtigen und ihnen mit wirtschaftlich tragbaren Lösungen gerecht zu werden, ist die Herausforderung der Energiewirtschaft der Zukunft. Nationale Vorgaben, Energiestrategie 2050, Marktliberalisierung, Globalisierung der Märkte, abnehmende Gewinnmargen erfordern innovatives Denken und Handeln.

In der Umsetzung der Energiewende. Eine 100% Erneuerbare Energieversorgung ist langfristig möglich und auch zwingend notwendig. Jedoch funktioniert eine Umsetzung der Energiewende auf dem Prinzip der freien Marktwirtschaft ohne greifende regulatorische Rahmenbedingungen nicht, da heute die Internalisierung der externen Kosten (Folgekosten vom Emissionsaustoss udgl.) nur zu einem kleinen Teil erfolgt und eine vollständige Internalisierung nicht absehbar ist.

Ich möchte bewusst bei mit den Voraussetzungen ansetzen, die notwendig sind, damit überhaupt tragbare Lösungsansätze in diesem komplexen Umfeld möglich werden. Dazu zählen neben dem Spezialistenwissen der einzelnen notwendigen Fachdisziplinen insbesondere ein interdisziplinäres Denken und Handeln, ein innovationsförderndes Umfeld und die Bereitschaft, die Herausforderungen und Rahmenbedingungen offen und systemisch aktiv zu bearbeiten. Dazu zählt auch ein Paradigmenwechsel im wirtschaftlichen Handeln und der Gesellschaft.

Die dezentrale, bedarfsgerechte Produktion von Erneuerbaren Energien sowie den produktionsoptimierten lokalen Verbrauch, gekoppelt mit saisonalen Speicherwerken (zB. Stauseen) sowie den Verteilnetzbetreibern als virtuelle Batterien unserer Energieversorgung. Der Strom wird in Zukunft nicht mehr nur in eine Richtung fliessen.

Die Kernkompetenz der HTW Chur in diesem Bereich ist die Weiterbildung «Masters in Energiewirtschaft». Sie bereitet die Führungskräfte der Zukunft auf die anstehenden Herausforderungen und Lösungsansätze vor. Lerninhalte sind neben Energiewirtschaft, Trading, Power Generation, Netzwirtschaft und Energierecht die Bereiche ICT und andere konvertierende Fachdisziplinen. Die Fachdozenten aus der Unternehmenspraxis stellen sicher, dass der Lernstoff permanent aktuell und praxisnah vermittelt wird.

Als unabhängiger Gesamtdienstleister mit grossem Know-how im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung, u.a. als anerkanntes Kompetenzzentrum für Photovoltaik, sind wir seit 1996 von A bis Z tätig: Wir beraten und planen kompetent, initiieren selbständig Projekte und führen alle nötigen Planungs- und Koordinationsarbeiten effizient und in professioneller Qualität aus. Dank unserer Innovationsfreude sowie der Nutzung von Synergien auf allen Ebenen erzeugen wir massgeschneiderte Lösungen.

Die Veränderungen im Markt hängen sehr stark davon ab, wie und in welcher Art und Weise sich die Politik und die Marktplayer den Herausforderungen aktiv stellen. Es wird zwangsläufig zu neuen Geschäftsmodellen in der Energiewirtschaft kommen müssen, bei denen mit innovativen Ansätzen neue Wege gegangen werden. Dazu brauchen die zukünftigen Führungskräfte neben fundiertem Fachwissen die Fähigkeit, vernetzt und in komplexen Zusammenhängen zu denken und zu handeln. Dies ist eine wichtige Notwendigkeit.

Entgegen den letzten Jahrzehnten wird der Energiemarkt volatiler und dynamischer. Bestehende Marktstrukturen werden aufgebrochen und neue Marktplayer werden auftreten. Die Energie wird in Abhängigkeit der Produktion und des Verbrauchs eine neue Wertigkeit erhalten. Die Fachleute in diesem Segment sind gefordert: Flexibilität und Innovationskraft ist gefragt. Doch jede Veränderung bietet auch immer wieder Chancen für neue nachhaltige Geschäftsmodelle.

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EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

18 Fachartikel

Fit für die Energiezukunft Die Umgestaltung der Schweizer Energieversorgung ist ein gigantisches Zukunftsprojekt. Ein Schlüssel dafür sind qualifizierte Fachkräfte. Mit ihrem Engagement in der Aus- und Weiterbildung nimmt die Energiebranche ihren Teil der Verantwortung wahr. TEXT PETER BETZ

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von 73‘000 Schulabgängern, die sich für eine Berufslehre interessieren, haben 2013 lediglich 118, also 0,16 Prozent, einen Lehrvertrag als Netzelektrikerin oder Netzelektriker abgeschlossen. Gemäss einer Umfrage des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE vom November 2014 konnte im vergangenen Jahr jede zwölfte Netzelektriker-Lehrstelle nicht besetzt werden. Insgesamt fehlten der Branche vergangenes Jahr 273 Berufsleute in diesem Bereich. Gründe für den Mangel an Nachwuchs sind einerseits auf den Geburtenrückgang zurückzuführen, andererseits auf die steigende Popularität der Maturitätsausbildung. Dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren verschärfen. TECHNIK-BEGEISTERUNG FRÜH FÖRDERN Die Branche engagiert sich deswegen verstärkt in der Nachwuchsförderung. Dies beginnt bereits im schulischen Bereich: Verschiedene Massnahmen haben das Ziel, die Begeisterung für Technik und insbesondere Energiethemen zu fördern. Unterstützung bietet beispielsweise poweron.ch, eine Plattform, die Lehrpersonen Energiedossiers für die Verwendung im Unterricht zur Verfügung stellt. Kürzlich wurde die Plattform mit einer zweisprachigen App für IOS und Android erweitert. In einem gemeinsamen Projekt der Pädagogischen Hochschule Zürich, der ETH Zürich und dem VSE wurden zudem Unterrichtseinheiten zum Thema Energie für den Unterricht an Schweizer Schulen entwickelt. Im Bereich der Berufsausbildung bildete die Branche zusammen mit dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV) und der Vereinigung von Firmen für Freileitungs- und Kabelanlagen (VFFK) die Trägerschaft für die Reform der Grundbildung Netzelektriker/in mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis. Im vergangenen Sommer wurde ein wichtiger Meilenstein dieses Projektes abgeschlossen: Der erste Jahrgang hat seine neue Ausbildung nach dem neuen System gestar-

tet: Kern der Reform bildet die Möglichkeit, sich für einen der drei Schwerpunkte Energie, Telekommunikation und Fahrleitungen zu entscheiden und dort vertiefte Kenntnisse zu erlangen. Um die Vorteile des Netzelektriker-Berufes sichtbarer zu machen, wurde im vergangenen Jahr eine PR-Kampagne aufgegleist. Mit der Website netzelektriker.ch sowie Postkarten und Plakaten wurde die neue Ausbildung in der breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht. Für die Lehrstellensuche arbeitet die Branche mit dem Lehrstellenportal Yousty zusammen, dank dem die Schulabgänger schneller und direkter erreicht werden können. NEUE BERUFSBILDER ERKENNEN Mit der Energiestrategie 2050 des Bundesrats wächst nicht nur der Bedarf an Netzelektrikerinnen und Netzelektrikern, sondern es entstehen auch neue Berufsbilder. Die komplexen Herausforderungen, welche die Energiestrategie 2050 und die damit verbundenen Ziele mit sich bringen, können nur mit gut ausgebildetem Personal bewältigt werden. Qualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung. Die Wichtigkeit der Energieeffizienz wird beispielsweise zunehmen, und dementsprechend werden neue Experten für die Optimierung des Energieverbrauchs erforderlich. Die Ausbildung «Eidg. dipl. Energie- und Effizienzberater/in HFP» kommt diesem Bedürfnis der Branche nach. Die Ausbildung fokussiert auf Themen wie die Analyse des Energieverbrauchs, die Quantifizierung von Sparpotenzial und die Planung und Umsetzung von Energie-Sparmassnahmen. Der erste Jahrgang der neuen Ausbildung ist im vergangenen Herbst gestartet. Neben der Energieeffizienz ist der Ausund Umbau der Netze ein weiteres Schlüsselelement der Energiestrategie 2050. Mit der sich abzeichnenden Netzkonvergenz können Gas- und Wärmenetze miteinander verknüpft werden, dass sich Möglichkeiten bieten, das Gesamtsystem weiter zu flexibilisieren und zu optimieren. Solche

PlusEnergieBauten: Der Schlüssel zur ökonomischen Energiewende

PlusEnergieBauten: Der Schlüssel ökonomischen 2050 Im Gebäudebereich fand in denzur letzten 10 Jahren eineEnergiewende Technologierevolution statt.

Nebst Neubauten werden immer mehr bestehende Gebäude durch Sanierungen zu Im Gebäudebereich fand in den letzten eine Technologierevolution statt. Nebst NeubauPlusEnergie-Bauten (PEB). 10 FürJahren innovative Gebäudetechnologieunternehmungen sind ten werden immer mehr bestehende Gebäude durch Den Sanierungen zu Energiebedarf PlusEnergieBauten (PEB). Für PEB-Sanierungen meist ein Kinderspiel. benötigten inkl. Stromüberinnovative Gebäudetechnologieunternehmungen sindPEB PEB-Sanierungen meist Dachein Kinderspiel. Die schüsse können Minergie-P-gedämmte problemlos an ihren und Fassadenflächen solar erzeugen. Die Reduktion beträgt der Energieverluste imdurchschnittlich Gebäudebereich beträgt Reduktion der Energieverluste im Gebäudebereich laut Bundesrat 80% (IP laut Bundesrat durchschnittlich 80% (IP 10.3873). PEB, die 4-5 Mal wenigerMinergie-PEnergie als 10.3873). Den noch benötigten Energiebedarf inkl. Stromüberschüsse können traditionelle Bauten benötigen, senken auch die CO2-Emissionen undPEB, Energiebeschafgedämmte PEB problemlos an ihren Dach- und Fassadenflächen solar erzeugen. die 4-5 Mal fungskosten für die HauseigentümerMieter/innen für viele KMU um weniger Energie als traditionelle Bauten benötigen,und senken auch diesowie CO2-Emissionen undjährlich Energiebis 80%! beschaffungskosten für die Hauseigentümer- und Mieter/innen sowie für viele KMU jährlich um bis 80%! Die OECD und das BFE bestätigen: Die Gebäude konsumieren 46-50% des Gesamtenergiebedarfs; für die Schweiz bedeutet das 125 TWh/a. 80% davon sind EnergieverDie OECD und Die Gebäude konsumieren 46-50% desdass Gesamtenergiebeluste.das DieBFE von bestätigen: der Solarpreis-Jury geprüften PEB bewiesen 2014, selbst sanierte Eigenenergieversorgung übersind 300% aufweisen können (vgl. darfs; für dieGebäude Schweiz eine bedeutet das 125 TWh/a. 80%von davon Energieverluste. Die von derAbb.), Sosie liefern 200%2014, mehrdass Solarstrom ans Netz, als sieeine benötigen. Ein saniertes larpreis-Jury d.h. geprüften PEB über bewiesen selbst sanierte Gebäude EigenenergieversorHochhaus im Tessin können reduzierte Energung von über 300% aufweisen (vgl.88% Abb.), d.h. 301%-PlusEnergieBau im Kt. BE: gieverluste! Wenn Gebäudeans zu PEB sie liefern über 200% mehr Solarstrom Netz,saniert als sie und die Energieverluste eliminiert werden, 210% unter 2000 Watt-Vorgaben benötigen. Ein saniertes Hochhaus im Tessin reduzierte lassen sich längerfristig alle AKW mehrfach 88% Energieverluste! Gebäude zu Energieimporte PEB saniert und ersetzen Wenn und die fossilen die Energieverluste eliminiert sichMit längerum mehrere Mrd.werden, Frankenlassen senken. den fristig alle AKW mehrfach ersetzen können und die fossilen EnerStromüberschüssen Elektrofahrgieimporte um mehrere Mrd. werden. Franken PEB senken. Mit den zeuge betrieben leisten mit Abstand können den grössten Beitrag betrieben für eine Stromüberschüssen Elektrofahrzeuge Energiewende 2050! Beitrag werden. PEBökonomische leisten mit Abstand den grössten für eine ökonomische Energiewende 2050! Im Herbst 2015 werden in Genf zum 25. Mal die Schweizer Solarpreise und die Norman Im Herbst 2015 werden in Genf zum 25. Mal die Foster Solar Awards für die besten PEB Schweizer Solarpreise Norman Solar vergeben. Bisund am die 30. April 2015 Foster kann sich jeAwards für dermann die besten vergeben. Bis am 30. April in PEB folgenden Kategorien anmelden: 2015 kann sich jedermann in folgenden Kategorien an1. Personen/Institutionen melden: 2. Gebäude (Neubauten, Sanierungen, 1. Personen/Institutionen PEB) 2. Gebäude (Neubauten, Sanierungen, PEB) 3. Anlagen (Thermische und Photovol3. Anlagen (Thermische und Photovoltaik-, taik-, Biomasseund UmweltwärmeanBiomasse- und Umweltwärmeanlagen) lagen) Infos und Anmeldung: www.solaragentur.ch Infos und Anmeldeformulare: www.solaragentur.ch

Energiebilanz 2014 Energiebedarf vor Sanierung: nach Sanierung: Eigenenergieversorgung: Solarstromüberschuss (301%):

kWh/a 40‘700 8‘300 25‘000 16‘700

Netzinfrastrukturen stellen ganz neue Anforderungen an die Überwachung sowie an das Krisenmanagement, was zu einem neuen interdisziplinären Berufsbild führt. Während in anderen europäischen Ländern bereits entsprechende Spezialisten ausgebildet werden, fehlt eine entsprechende Ausbildung bis anhin in der Schweiz. Die Ausbildung von Mitarbeitenden an Netzleitstellen ist heute unternehmensspezifisch, eine Vergleichbarkeit der Grundausbildung ist so nicht gegeben. Diese Lücke füllt die neue Ausbildung zum Dispatcher Energie und Wasser, die sich derzeit im Aufbau befindet. Der eidgenössisch anerkannte Lehrgang bildet Spezialisten für die Überwachung und den Betrieb von Energieversorgungssystemen aus und fokussiert unter anderem auf Inhalte wie Netz- und Betriebsführung, Krisen- und Störungsmanagement sowie die Sicherstellung der Versorgung. Das Modell gewährleistet eine einheitliche, definierte und überprüfbare Grundausbildung. Damit wird auch ein zentrales Anliegen der Branche erfüllt: Bereits 51% der Schweizer EVUs haben gemäss einer Umfrage eine eigene Organisationseinheit für den Bereich Dispatching, 44% planen den Ausbau der diesbezüglichen Kapazitäten. AN EINEM STRICK ZIEHEN „Es gilt, den Schweizer Energiemarkt für die Zukunft fit zu machen“ – so die Worte von Bundesrätin Doris Leuthard. Dies ist nur zu erreichen, wenn Politik, Gesellschaft und Wirtschaft an einem Strick ziehen. Die Strombranche nimmt ihre Verantwortung wahr und greift neue Trends frühzeitig auf und entwickelt daraus in Zusammenarbeit mit dem Bund Bildungsangebote, die den geänderten Rahmenbedingungen gerecht werden. Neben den genannten sind derzeit weitere in Planung, so eine Ausbildung zum Spezialist Betrieb und Unterhalt der Energienetze mit eidg. Fachausweis sowie zum Smart-Energy-Spezialisten mit eidgenössischem Diplom. Denn letztendlich ist die Energiewende auch eine „Berufswende“. n

Peter Betz ist Bereichsleiter Technik & Berufsbildung beim Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE)


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