DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung, Ausgabe 01.2018.DE

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DEEZ

14. Jahrgang | Ausgabe 01.2018 ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ monatlich und kostenlos

ISSN 2366­4908

Die Erste Eslarner Zeitung ­ Das Magazin zum täglichen Blog. www.eslarn­net.de

DEEZ 01.2018

Aus dem Inhalt Gesellschaft & Soziales Betreuungswesen ­ Fortsetzung

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Eslarner Seiten ­ Rückblick Die vergangenen vier Wochen

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Eslarner Seiten ­ "Baustellen" Das kommt 2018 auf Eslarn zu 10

12

Oberpfälzer Köpfe Pfarrer Theo Schmucker

14

Kulinarisches im Netz Dr. Aizenman's fabulous recipes

16

Owa pfalts ­ Oberpfalz konkret Weiden ­ Vergessene Bunker 20 Projekthinweise

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Örtliche Termine

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DEEZ ist ein Produkt von ZBE, Dept. OIKOS™ News & Media. ­ www.zach.eu.org. Verfügbar nur Online, unter: www.issuu.com/smde | Redaktionskontakt: www.oikos­media.tk

Bild: Guggenmusiker, hschmider@pixabay.com, Liz.: CCO

DE/CZ­Kooperation Zeman weiterhin Sttaatspräsident


Bild im Monat Januar Seit über 20 Jahren die einzige Möglichkeit in Eslarns Zentrum Obst und Gemüse zu kaufen. Der Lkw kommt ca. alle zwei bis drei Wochen in den Ort.

Der bekannteste tschechische Weihnachtsmarkt findet vom 26. November bis 01. Januar 2017 in Praha am Altstädter Ring statt. Leser_innen von USA Today wählten diesen in einer weltweiten Umfrage zum schönsten Weihnachtsmarkt.

Veranstalter Taiko Strakonická 4/286 150 00 Praha 5 Kontakt +420 777 409 009 info@taiko.cz www.trhypraha.cz


EDITORIAL | INHALT

Eslarn, im Januar 2018

Liebe Leserinnen und Leser, wir sind wieder zurück und hoffen, dass auch Sie eine schöne Weihnachtszeit hatten. Am Redaktionssitz in der Marktgemeinde Eslarn herrscht, wie immer um diese Jahreszeit, bedächtige Stille. Ob mit oder ohne Schnee, tut sich hier nichts. Dieses Jahr 2018 könnte aber noch an Bedeutung gewinnen, denn nun werden wirklich die sprichwörtlichen "Weichen für die Zukunft gestellt". Nicht der angesagte Beginn der, über 25 Jahre ver­zögerten "Sanierung des Tillyplatzes", eher die Sonderforderungen der Gemeinde für die bis 2020 abzuschliessende Erneuerung der kommunalen Kläranlage, die Weiterführung der Kanal­ Generalsanierung, die Sanierung der für die Grundversorgung wichtigen sog. "Stückberg­Quellen", und nicht zuletzt die Generalsanierung des ehem. Gäste­ und vormaligen Schulhauses in der Schulhausstrasse dürften der Bevölkerung finanziell aufs Gemüt schlagen. Nun muß gemacht werden, was die Realisierung der von einigen Gemeindertsmitgliedern selbst zu genannten Luxus­ projekte "Biererlebnis Kommunbrauhaus" und "Infozentrum Fischerei und Gewässer" (Anm. d. Red.: mit u. W. ca. 4 Mio. Euro Eigenbeteiligung der Gemeinde) damals nicht vermuten liessen. Dies wird, zumal 2018 auch Kommunalwahlen stattinen werden, spannend werden.

Gesellschaft & So

Guten Erkenntnisgewinn wünscht

Owa pfalts ­ Oberpfa

DE/ CZ ­ Kooperat

Die Redaktion

IMPRESSUM/ IMPRINT: "DEEZ ­ Die Erste Eslarner Zeitung" erscheint regelmässig monatlich, un Eslarn. Die Redaktion erreichen Sie über die vorgenannte Postanschrift, sowie per Telefon: + 49(0 oikos­sms@office.eu.org. Leserbriefe nehmen wir ebenfalls gerne unter vorbezeichneten Kontaktm prüfen, und bei einem Verstoß gegen unser mission statement "Projekt gegen Antisemitismus, Ra Redakteur): Michael W. Zach - Erreichbar über vorgenannte Anschrift bzw. die genannten Kont

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oziales | S. 4 ff.

tion S. 12 f.

alz konkret

| S. 20 f.

Eslarner Seiten ­ Rückblick | S. 6 ff. Eslarner Seiten ­ "Baustellen" | S. 10 f.

Oberpfälzer Köpfe | S. 14 f.

Projekthinweise | S. 22 f.

Kulinarisches im Netz | S. 16 f.

Eslarn ­ Termine örtlich | S. 24 f.

nd wird herausgegeben von Theresia M. Zach, Ludwig-Müller-Strasse 2, D-92693 0)163 709 30 31, Telefax: +49 (0)9653 40 70 001, oder email: möglichkeiten entgegen. Wir behalten uns jedoch vor, diese vor einem Abdruck zu assismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit" abzulehnen. V.i.S.d.P.: (Verantw. taktmöglichkeiten.

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B etreu u n g s wes en u n t e r c h r i s tl i c h ­ abendländischer Werteordnung Geplante Obsoleszenz: (Fragwürdiges) Betreuungswesen im Freistaat Bayern? Informationen aus einer noch laufenden Langzeit-Recherche. Was wir zu unserem Beispiel-Fall über die letzten Jahre erfahren, und zum Teil bereits publiziert haben, könnte vielleicht doch bld schon in eine Buchveröffentlichung Eingang finden. Nicht, weil wir so versessen darauf wären unbedingt "ein Buch zu schreiben", sondern weil es mittlerweile doch einige gewichtige Gründe dafür gibt, diese Dinge warnend in die Öffentlichkit zu bringen. Auch im Freistat Bayern wird die Gesellschaft immer älter, und wo noch bis vor dreißig Jahren die Familienstrukturen noch in Ordnung waren, Großeltern für die Enkel sparten, und jungen Familien durch die sog. "Altvorderen" geholfen wurde, ist mittlerweile auch im Rautenstaat den älteren Leuten ein unverkennbrer "Egoismus" nahezu antrainiert worden. Behalte dein Geld für dich selbst. Sehr selten lassen sich ältere Leute davon abbringen, in einen xten "neuen Frühling" zu starten, und deren Kinder und Enkel "links

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liegen zu laassen". Zu verlockend sind die Anpreisungen welche sogar Politiker*innen, christlich fundiert eine xte Ehe eingehend verkünden. Da braucht man das, auf dem Land zumeist mit Hilfe der eigenen Kinder ersparte Geld plötzlich doch selbst, weil doch noch eine jüngere Frau lockt, die unterhalten werden will. Schon fehlt dem eigenen Nachwuchs, worauf man sich seit Generationen - immer wieder christkirchlich vorgegeben und gepredigt - verlassen konnte: Die Sicherheit eines Generationen übergreifenden Familienverbandes, der in ländlichen Gegenden immer noch notwendig ist. Warum? Ganz einfach deshalb, weil "auf dem Land" entgegen aller politischen Beteuerungen nur volatil Arbeitsplätze, zumeist in sog. "Zulieferfirmen" geschaffen wurden. Tradition nur noch wenns ums Geld geht. Deren nunmehr absehbar zügiges Verschwinden im Zuge der sog. "Digitalisierung der Wirtschaft" würde finanziellen Rückhalt durch die ältere Generation erfordern. Soweit sich diese jedoch nicht bereits, für die Jüngeren kostenpflichtig, in Pflegeeinrichtungen befindet, geniessen diese den

Bildquelle: Margot Kessler@pixelio.de

Gesellschaft & Soziales ­ Sonderthema "Betreuung"

"zweiten Frühling". Mit einer weiteren "neuen" bzw. jüngeren Partner*in versehen geht zumeist der traditionelle Familienzusammenhalt in die Brüche, und die ältere Generation "meldet" sich "vom Gelde befreit" bestenfalls über den Kostenträger fürs Pflegeheim bei der jüngeren Generation zurück. So sind die Gesetze. Die Gesetze sind eben so, und für ganz Deutschland gleich geschaffen. Dass es "auf dem Land" kirchlich beeinflusst bis vor 20 Jahren noch viel traditioneller zuging, spielt hier (leider) keine Rolle. Gerade auch Ansprüche einst mit dem eigenen Ehemann in der Landwirtschaft oder anderen Unternehmungen schwer arbeitender Ehefrauen spielten - zumeist aufgrund ersparter Zahlungen für die Sozial- oder Rentenversicherung - plötzlich keine Rolle mehr. Nachkommen mußten sich nicht nur um deren so geschasste, und vom "modernisierten" Ehemann betrogene Mutter kümmern, auch der fast schon biblisch analog em sog. "Verlorenen Sohn" wiedergekehrte Vater mußte plötzlich staatlich unterstützt versorgt werden. Wo das ganze Geld, das sich Ehepaare auf dem Land gemein-


B etreu u n g s wes en u n t e r c h r i s tl i c h ­a b e n d l ä n d i s c h e r Werteordnung sam, oftmals sehr mühselig erarbeitet hatten verblieben ist, darum kümmert sich bei Pflegefällen in der Regel niemand. Da blenden staatliche Stellen sehr gerne aus, was bei jedweder passenden oder unpassenden Gelegenheit als "Bewahrung der christlich-abendländischen Grundwerte" beschworen wird. Christlich/ Christkatholisch nur so lange es nützt?

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Gesellschaft & Soziales ­ Sonderthema "Betreuung"

kehren, dann sollte man dieser "außerordentlichen Gesellschaftsverbundenheit" zukünftig vielleicht besondere Aufmerksamkeit schenken. Die vor allem christ-katholisch immer wieder so gepriesene Selbstlosigkeit fand sich nur beim Religionsgründer Jesus von Nazareth in größter Weise. Wer nicht wahrlich wie Jesus Sohn, oder - dem Gendering geschuldet - "Tochter" Gottes ist, darf man hier durchaus kritisch betrachten. [x]

Auf diese Werteordnung können Sie sich nicht mehr verlassen, auch wenn diese von christlich geprägten Poltiker*innen immer wieder als "geltend" vorgegeben wird. Denn letztlich ist dann das Staatswesen doch wieder "religionsneutral", und setzt Ihnen Kraft seiner Vollmacht eine einzelne Betreuungsperson vor, die machen kann was diese will. Warum es hier nicht schon längst flächen-deckend Betreuungsvereine gibt ist eine sehr gute Frage, vor allem für und im Freistaat Bayern. Manchmal hat man den Eindruck, dass Einzel(Berufs)Betreuer*innen gerade in den Fällen eingesetzt werden, bei denen nur sehr wenige Personen Einblick gewinnen sollen. Betreuungsrichter*innen dürfte dies egal sein, da gerade Betreuungsvereine weitaus professionelleres und damit auch eine, für die Betreuungsabteilungen der Amtsgerichte einfachere Handhabung von Betreuungsfällen erwarten lassen. Also liegt der "Schwarze Peter" bei der Politik, und der Verdacht einer geplanten sowie fragwürdigen "Vermögens-Flurbereinigung" drängt sich auf. Wenn frühere Amtsträger*innen einer Region im Ruhestand als (Berufs)Betreuer*innen wieder-

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ESLARNER ­ SEITEN ­ Vierwochen­Rückblick

Nix is fix! Geschehnisse der vergangenen vier Wochen in Eslarn. *C*M*B*? Och nee! Nicht einmal mehr auf die korrekte Durchfüh­ rung christ­katholischer Angelegenheiten kann man sich mittlerweile mehr verlassen. Zumin­ dest in der Pfarrgemeinde Eslarn fehlten erst­ malig Kinder und Jugendliche welche ­ seit ein paar Jahren mit erwachsener Begleitung ­ vor den Türen von Eslarner*Innen erscheinen, das bekannte Sprüchlein singen, und nach einer milden Gabe das traditionelle * Christus * Man­ Unübertroffen war zum "Eslarner Heimatfest 2015" sionem * Benedicat *, regelmässig abgekürzt der offizielle Zugang zum Festplatz gestaltet. mit "C * M * B" ­ oft mißgedeutet als * Caspar * Melchior * Balthasar * ­ gut sichtbar ans obere Drittel der jeweiligen Hauszugangstür schrei­ ben wollten. Handwerker vergessen eine Herstellermarkie­ Das es zu wenige Engagierte gab, hatte der rung zu entfernen. Eigentlich aber sollte es Ortsgeistliche kurzerhand im Pfarrbrief dazu schon sein, dass man solche Bräuche pflegt/ aufgerufen, die Sternsinger gleich der bereits in pflegen kann. der Vorweihnachtszeit geübten Praxis mit den Nikolausdarsteller*Innen frühzeitig im Pfarramt zu buchen. Gemeinderatssitzung im Januar ­ Zur ganzen Sache muß man seit einigen Jahren auch erwähnen, dass dieses tradi­ tionelle katholische Signum an Haustüren etwas seltsam anmutet, wenn es auf den gebürsteten, Hochglanz polierten Türblatt mittels vorher aufgebrachtem dunklen Klebeband ­ Sonst siehts ja niemand! ­ angebracht werden muß. Sieht dann meist eher aus, als hätte der die Tür einbauende

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Denkste! War es im Januar 2017 noch eine schnell an­ beraumte Sitzung an derem öffentlichen Teil mangels Kenntnis niemand außer speziell "Wis­ senden" teilnehmen konnte, so fand die noch in der Dezember­Sitzung angekündigte Januar­ Sitzung 2018 gar nicht statt. Keine Sorge, die Tagesordnung für den öf­ fentlichen Teil der Februar­Sitzung ist schon


Eindrücke vom Festplatz beim "Eslarner Heimatfest 2015". Allzu große Kosten hatte man mit der Bestückung nicht. Die Planierung und Ertüchtigung des Festplatzes hatte noch einige Monate vorher statt **12.000.­­ Euro knapp **50.000.­­ Euro gekostet.

unter www.eslarn.de verfügbar. Nächsten Dienstagabend gibt es dann auch die Präsentation der Abrechnung zum Heimatfest 2015, deren fehlende Vorlage in der Dezember­ Sitzung moniert wurde.

Warum machen andere Kommunen mit Heimatfesten Gewinne, doch Eslarn nur Verluste? Eigentlich zielte die Frage eines Gemeinde­ ratsmitglieds darauf ab, dass es diesem nicht einleuchten wollte, dass Orte wie die Markt­ gemeinde Waldthurn mit einem Heimatfest Gewinne erzielen, die Marktgemeinde Eslarn hingegen (Anm. d. Red.: bei schon hoch angesetztem Budget trotzdem regelmässig mehrere 10.000.­­ Euro zusätzliche) Verluste einfährt. Erster Bürgermeiter und Sitzungsleiter Reiner

Gäbl wußte, ohne konkrete Zahlen nennen zu können nur darauf hinzuweisen, dass fehlendes ehrenamtliches Engagement eben zusätzlich Geld kostet, und kulturelle Veranstaltungen ­ von den Bürger*Innen gewünscht ­ regelmässig keinen Ertrag einbringen können. Dabei muß man schon sagen, dass dieses letztmalige Heimatfest hervorragend und höchst aufwändig beworben worden war. Nur fehlte es ­ so unsere bildliche Feststellung ­ an der Übertragung der in den Werbe­Emissionen durchgehend eingehaltenen, neuen Corporate Identity ­ in die Realität. Oder kürzer und einfacher ausgedrückt: Wenn via Internet und diverse Print­Emissionen ein Hochglanz­Fest beworben wird, dann ist es eigentlich ein "NoGo", dass für Besucherpark­ plätze nur eine abgemähte und dürftige parzellierte Wiese zur Verfügung steht. Auch eine abgewetterte Naturholz­Bude am, nur mit

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ESLARNER ­ SEITEN ­ Vierwochen­Rückblick einem von einfachen Holzstangen getragenen Hochglanz­Werbebanner geschmückten Haupt­ eingang ist dem Anspruch der hochprofes­ sionellen Werbung eher abträglich.

Einige machten Pläne, andere hätten ehrenamtlich die Arbeit machen müssen.

Das Heimatfest 2015 ­ Ein fast schon böhmisches Heimatfest Das "Eslarner Heimatfest 2015" war fast schon ein böhmisches Heimatfest, nimmt man die erst­ mals in der Schulturnhalle präsentierte Klöppel­ Ausstellung des Klöppelvereins aus der Stadt Schönsee, und nicht zu vergessen die bis kurz vor Festbeginn verschwiegene Schirmherrschaft des erst im Februar 2014 für den Regierungsbe­ zirk Oberpfalz neu ernannten Bezirksregierungs­ präsidenten, MinDir. a.D. Axel Bartelt. So schnell hatte es in der Vergangenheit noch nicht geklappt eine(n) Vertreter(in) der Bezirksre­ gierung zu einem Eslarner Heimatfest zu bewe­ gen. [x]

Bild: Offizielle Belegungskarte für das "Historische Markttreiben" im Rahmen des "Eslarner Heimat­ festes 2015". Man ließ wirklich keine Gelegenheit aus, dieses Heimatfest professionell und modern zu bewerben. Leider mangelte es dann jedoch scheinbar an aus­ reichend ehrenamtlichen Helfer*Innen, welche die­ se Professionalität auch mit entsprechend "kostenfreiem" Muskelschmalz und Zeitaufwand in die Realität übertragen wollten.

Hatten wir, bzw. unsere "Vorgänger­Redaktion" im Jahr 2000 zum damaligen Heimatfest noch eine mit damaligen technischen Mitteln produzierte multimediale Heimatfest­CD erstellt, und alle Heimatfest­ Tage im Internet in Bild und Text über die Geschehnisse berichtet, so hielten wir uns bei diesem Heimatfest 2015 bewußt zurück. Wir dokumentierten die diversen offiziellen Emissionen für unser Projekt "CO­LECTION™" (Zum Teil unter www.issuu.com/smde verfügbar.), und präsentierten eine ironisch hilfreiche Sonder­ veröffentlichung "Von FSME bis Schädelweh" mit Ratschlägen zum Aufenthalt beim Heimatfest.

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Seite 2 der "Sudetendeutschen Zeitung" vom 07.02.2014.


ESLARNER ­ SEITEN ­ Kommunale "Baustellen"

ISEK, Städtebau & Co. Rückblick und Ausblick in Anlehnung an die Bürgerversammlung 2017 und den "Gemeindeboten".

Wenn Sie als Eslarner Bürger*in unsere Mitschrift aus der "Bürgerversammlung 2017" lesen, dann werden Sie - auch im Vergleich mit dem aktuellen "Eslarner Gemeindeboten" - nicht sehr viel über künftige, vor allem finanziell sehr aufwändige Unterehmungen in der Marktgemeinde Eslarn finden.

unterstützen wollen. Dem standen damals unters Volk gebrachte Aussagen "Wir machen doch die Eslarner Geschäfte nicht reich!" entgegen. Sogar im öffentlichen Teil der letzten, letztjährigen Gemeinderatssitzung meinte unser Mitschreiber in der Aussage des ersten Bürgermeisters, dass im

eher eine regionale Angelgenheit. Trotzdem bedurfte man zeitnah zum Beginn der Schaffung des "Biererlebnis Kommunbrauhaus" dieses neuen Tiefbrunnen "Am Hecker II", ohne zu erwähnen, dass die noch kostenintensivere Sanierung der sog. "Stückberg-Quellen" auch noch notwendig sein würde.

Klar, denn man schmückt sich lieber mit erfolgreich beendeten Projekten, als den Bürger*innen eine stetige Zunahme von Sonderzahlungen, begründet durch die demografische Entwicklung, aber auch Unterlassungen in der Vergangenheit zu präsentieren. Hätte so vor Weihnachten 2017 letztlich nur die Freude getrübt. Nun gibt es aber einige Dinge, welche Gemeindebürger*innen von Eslarn durchaus erfahren müssen.

Gesamtprojektvolumen von um die 2 Mio. Euro "auch die Kosten für die Außenanlagen beim Wohn- un Plegeheim, sowie beim Tages-pflegezentrum enthalten sind" eine Art "Entschuldigung" gehört zu haben. Scheinbar haben bestimmte Kreise in Eslarn sehr große Angst, dass traditionelle Ladengeschäfte wieder zu dem werden könnten, was diese in den 1960er bis 1990er Jahren einmal waren. Ohne diesen durchaus staatlich gewollten damaligen Aufschwung hätte aber die Marktgemeinde Eslarn nie die Abermillionen DM touristischer Fördermitttel erhalten, über welche sich nicht wenige Eslarner*innen erstmals richtig, als Pensionen nutzbare Immobilien bauen konnten.

Diese Quellen liegen in ziemlich gebirgiger Umgebung auf dem Eslarner Hausberg "Stückstein". Da ist also pro Quellfassung - es soll sich um fünf bis sieben Stück handeln - mit nochmals erheblichen Kosten zu rechnen. Schon angekündigt im öffentlichen Teil er Gemeinderatssitzung vom Dezember 2018 will man die 2018 auslaufende Gebührenfestsetzung für Wasser und Abwasser neu gestalten, um für die Bürger*innen zu hohe Sonderzahlungen zu verhindern. Gedacht ist über, vor einigen Jahren bereits eingeführte und dann deutlich zu erhöhende Gebühren eine Art "Ansparmodell" zu realisieren. Billig wirds auf die nächsten Jahre nicht, denn die sogar im Gemeinderatsgremium noch vor Realisierung so genannten "Luxusprojekte", d. h. "Biererlebnis Kommunbrauhaus" und "Infozentrum Fischerei und Gewässer" werfen ja bewußt keinerlei der Ortsgemeinschaft dienlichen Gewinne ab. Dies dürfte auch die kommenden Jahre so bleiben, denn Tourismus auch Bustourismus - ist bestenfalls im homöopathischen Dosen zu erwarten. Solange die gem. ISEK "Eslarn 2030" geplanten Arbeiten beim "Atzmannsee" etc.

Dies steht für 2018 an: 1. Sanierung des "Tillyplatzes" Dies hätte man schon seit über 20 Jahren erledigen können, doch da gab es noch kein Seniorenwohnheim der K & S Lebenswelten, und auch noch kein "AWO-Tagespflegezentrum" (Geplante Eröffnung im Mai 2018). Wieso also sollte man zügig nach Sanierung der "Ludwig-Müller-Strasse" bis Mitte der 1990er Jahre gleich anschliessend den Tillyplatz modernisieren? Dies hätte nur Sinn gemacht, wenn man die hier anliegenden Ladengeschäfte im Erhaltt und Ausbau zum Wohle eines aktiven Tourismus und einer Ortsbelebung hätte

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2. Sanierung der "StückbergQuellen" Wer hätte gedacht, daDss nach der erfolgreichen Bohrung für einen Tiefbrunnen "Am Hecker II" überhaupt noch weitere Quellen für Eslarns Wasserversorgung notwendig wären. Eslarns Bevölkerung nimmt stetig ab, und auch daas kommunale Brauwesen mit den beiden Marken "Eslarner Kommunbier®" und "Rebhuhn-Zoigl®" ist


noch gar nicht begonnen haben ist nicht abzusehen wann Eslarn "Baustellen befreit" Gäste begrüssen können wird. 3. Sanierung der Kreisstrasse "Brennerstrasse" Auch mit der Sanierung der Brennerstrasse soll, hier aber scheinbar erst im Jahr 2019 begonnen werden. Heißt für Besucher*innen von "Vogelpark", "Biererlebnis Kommunbrauhaus" und "Kurpark", sich ab diesem Zeitpunkt in Geduld zu üben. 4. Generalsanierung "altes Schulhaus" Zeitlich nahe dem geplanten Abschluß der Tillyplatz-Sanierung gehts also dort weiter, so dass dann auch noch nicht mit Tourismus zu rechnen ist, zumal es - seit über 20 Jahren wurde das ehem. "alte Schulhaus" in der Schulstrasse anders genutzt - auch nie mehr ein sog. "Gästehaus" geben wird. Dieses wird - wie in einer er letztjährigen Gemeinderatssitzungen ausführlich erörtert wurde - generalsaniert künftig für sechs gemeindeeigene, barrierefreie Wohnungen, die bereits jetzt dort eingemieteten Vereine, sowie weiterhin für die AWO-Seniorengruppe und Belange der Volkshochschule genutzt. 5. Generalsanierung der kommunalen Kläranlage Nicht vergessen darf man weiterhin, dass die - mutmasslih die letzten Jahrzehnte bereits mehrfach verlängerte - (abwasser-/ umweltrechtliche Betriebsgenehmigung für die kommunale Kläran-

lage nun endgültig mit Ablauf des Jahres 2020 abläuft, und ein weiterer Aufschub nicht mehr möglich sein wird. Seit 2003 wurde die Kläranlage zwar mit Bauten für die sog. "Prozeßleit-Steuerung", einem Büro und Aufenthaltsraum für den Klärwärter, sowie neuen Rechen etc. einigermassen betriebsfähig ertüchtigt. Dass größte Teil, das dem römischen Colloseum ähnelnde Rundgebäude mit sog. "Tropfkörper", sowie die inwändige technische Einrichtung muß jedoch ebenfalls erneuert werden. Ob dann, bis auf die vorhandenen Bauten auch die technisch-elektrisch/ elektronische Ausrüstung noch genügen wird, ist die große Frage. Wir beantworten diese derzeit einmal mit einem klaren "Nein", denn kein mit einer Generalsanierung beauftragtes Unternehmen wird eine, in der Regel dreißigjährige Gewährleistung für die Gesamtleistung übernehmen. Ohne eine solche Gewährleistung jedoch besteht keine Sicherheit, dass diese erneuerte Kläranlage dem aktuellen Stand der Technik und Vorschriften entsprechend funktionieren wird. Bis auf die noch erhaltenswerten Bauten wird die Marktgemeinde Eslarn als eine vollkommen neue, gg. um eine, über die bisherige mechanischbiologische Klärstufe hinausgehende Anlage errichten lassen müssen. Es kommt eigentlich nur noch darauf an, auf welche Einwohnerwerte man hier setzen soll, denn wir hatten zurückliegedn schon einmal mit Quellenngabe berichtet, dass in Unterlagen der Bezirksregierung schon vor ein paar Jahren eine Eslarner Kläranlage mit 10.000 Einwohnerwerten

verzeichnet war. Gehen wir von der aktuellen Kläranlage mit einer Größe von 5.000 EW aus, dann wre eine doppelt so große Anlage zu finanzieren. Bereits bei 5.000 EW dürfte Eslarns Bürger*Innen - denn die dürfen es bezahlen - diese neue Anlage gut und gern über 10 Mio. Euro kosten. 6. Fortführung der GeneralKanalsanierung Nicht alle Bürger*Innen wird die mit dem Projektteil 1 begonnene General-Kanalsanierung in der Schellenbachstrasse sofort finanziell treffen. Nach und nach wird diese auf die nächsten Jahre geplante Maßnahme immer mehr Eslarner Bürger*Innen einen finanzielle Sonderleistung abverlangen.

Es steht also im Jahr 2018 jede Menge zur Erledigung, zumindest aber für einen, alle Bürger*innen künftig in ganz außergewöhnlicher Weise finanziell belastender Weise Beginn an. Eslarns personell immer kleiner werdende Bürgerschaft wird dies auch finanziell schultern müssen. Geben Sie aber bitte nicht den derzeit politisch für den Ort tätigen Personen, oder der Marktverwaltung die Schuld für zum großen Teil Jahrzehnte zurückliegende Unterlassungen. Einige damals verantwortliche Personen scheinen sich zu sehr auf Geplänkel damals politisch Tätiger verlassen zu haben. Dazu noch das seit über 30 Jahre immer geringer gewordene Interesse der Mehrheit der Bürger *Innen am Ortsgeschehen, schon gibt es solche Dinge. [x]

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D E U T S C H ­T S C H E C H I S C H E Z U S A MME N A R B E I T ­

Was

Tschechien bleibt der Tradition verpflichtet. Miloš Zeman für weitere fünf Jahre Staatspräsident der Tschechischen Republik.

Für nicht wenige, an der Europäischen Union nur Bestes erkennende Personen soll, ja wird es ein richti­ ger Schock gewesen sein, dass auch nach der Stichwahl in Tschechien, bei einer Wahlbeteiligung von etwas über 60% der wahlberechtigten Bevölkerung trotzdem wieder der bisherige Amtsinhaber gewählt, also in seinem Amt und seiner Amtsführung bestätigt wurde.

Alternativ hätten 8,4 Mio. wahlberechtigte Bürger*innen bei der Stichwahl vor wenigen Tagen auch einem, als EU­Befürworter beworbenen Chemieprofessor mit Namen Jiri Drahos deren Stimme geben können. Darauf dürften nicht wenige Personen gehofft haben, welche immer noch hoffen, dass die Tschechische Republik einige der sog. "Bene­Dekrete" für ungültig erklärt. Damit sollte nicht nur ungerechtes Verhalten gegenüber ausgesiedelten sog. "Sudetendeutschen" anerkannt, sondern ­ so jedenfalls nicht wenige Stimmen aus den Kreisen der Nachkommen ­ der Weg für umfangreiche Restitutionen geebnet werden. Ein Populist und dessen bildungsfern(er)e Unterstützer*innen? Schnell war man in den deutschen Medien, schon weit vor den tschechischen Parlamentswahlen im vergangenen Jahr, wie auch den Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr dabei mit neueren und älteren Dokumentationen in phoenix und ZDFInfo sowohl den Ist­Stand des ehem. deutschen Gebietes in Tschechien, wie auch die in Tschechien politisch korrekt "Aussiedlung" (odsun), in Deutschland politisch korrekt "Vertreibung" zu nennende Tatsache zu präsentieren. Nicht das erste Mal, und sicher nicht ohne Grund. Nicht selten hat man beim Lesen der Programmpläne deutscher TV­Sender das Gefühl, dass sich die Berichterstattung nur dann um Tschechien dreht, wenn man dabei ein Bedauern hinsichtlich verlorener deutscher Besitzungen wie auch einer gewissen Undankbarkeit der tschechischen Bevölkerung gegenüber ehemals von Deutschen geschaffenen Dingen und deren Verfall mitschwingen lassen zu können. Zugegeben, ganz objektiv ist keine Berichterstattung, auch nicht in einer parlamen­ tarisch verfassten Demokratie. Damit wird man sich arrangieren müssen und immer bedenken, dass hinter nahezu jeder Meldung gewichtige finanzielle Interessen stehen können. Nicht besonders schön ist es aber, wenn Wähler*innen oder auch nur Sympathisant*innen einer Gegen­ partei gleich mit dem Label "bildungsfern(er)e Schichten" abqualifiziert werden (sollen). Sollte es sich wirklich um solche Schichten handeln, bzw. solche überhaupt in dieser Stärke geben, hätten sich die solche Berichte in Auftrag gebenden Personen(gruppen) eben um diese bemühen müssen. Politisch wird es da aber in der Regel schwierig, denn wem politisch gewollt oder politsch vernachlässigt Bildung nicht zu Gute kommen konnte, bedankt sich mit seiner fehlenden Bildung eben auf eine solche,

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s ist, was könnte werden?

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jeder Bürgerin/ jedem Bürger einer Demokratie zustehenden Art und Weise. Auch die deutsche Partei AfD soll überwiegend auf solche "bildungsfern(er)en Schichten" hoffen, um in Deutschland noch mehr politischen Einfluß gewinnen zu können. Dazu etwas später an anderer Stelle noch mehr. Hier eher noch einmal zum Mantra der deutschen ö.­r. Medien, dass Zeman ein Populist sei. "Der Duden (21. Auflage) erklärt den Begriff als opportunistische Politik, die „die Gunst der Massen zu gewinnen sucht“. In der Umgangssprache ist dies ein häufiger Vorwurf an be­ stimmte Parteien und einzelne Politiker. Besonders in Europa verwenden ihre politischen Gegner den Ausdruck als Kampfbegriff (Schlagwort), um eine Manipulation und Instrumen­ talisierung der Bevölkerung für eigene Zwecke zu kritisieren. Sie werfen ihnen vor, mit lee­ ren oder unrealistischen Versprechungen Wählerstimmen gewinnen zu wollen, und sagen ihnen dabei oft persönliches Machtstreben, mangelnde Verantwortung für die politische Zu­ kunft des Landes, fehlende Nachhaltigkeit der politischen Ziele und fehlende Lösungen für aktuelle Probleme nach. Als Populisten bezeichnete Politiker betonen dagegen in der Regel ihre „Bürgernähe“ im Gegensatz zur „etablierten“ Politik, werfen ihren Gegnern vor, problemblind zu sein, undemokratisch vorzugehen und elitären Partikularinteressen verpflichtet zu sein." [Wikipedia]

Wie man es auch immer sehen will, der politische Machtkampf um die Wähler*innen ebbt auch nach den Wahlkämpfen nicht mehr ab. Es geht immer deutlicher um eine schöne Zukunft, die einmal nicht allen Menschen auf der gesamten Welt, ein andermal nicht allen Menschen in Europa, dann nicht einmal allen Menschen in Deutschland ermöglicht werden kann/ soll. Wer hier ein Estblishment kritisiert und Verteilungsgerechtigkeit anmahnt, ist immer auch danach zu prüfen, ob er noch nicht auf dieser "besseren Seite stehend", nur sprichwörtlich "für sich und die Seinen" eine bessere Zukunft will. Wem es aber bereits besser geht als der größeren Masse, der muß auf Grundlage seiner besseren Position danach gefragt werden, warum er uneigennützig Leuten helfen will. Ein(e) Prophet*in oder ein Sohn Gottes hatte sich noch nie in der Poltik finden lassen. Dazu sind Menschen zu eigennützig. Manche wollen politische Systeme verändern, was noch nie ohne zumeist größeres Blutvergießen gelungen war. Auch die sog. "Samtene Revolution" im ehemaligen sog. "Ostblock" hatte sicher deren Toten. Nur sind die (noch) nicht bekannt, weil diese "asymmetrisch" zeitlich weit vor, oder viel später nach dem "Revolutionsende" zu beklagen waren. Der Staatspräsident Tschechiens hat Probleme auch mit dem Islam, und äußert dies auch offen. Wie es aber klingt, weniger mit der Religion als vielmehr mit einer unkotrollierten Zuwanderung in sein, bevölkerungsmässig sehr kleinen, und der Struktur des sog. "Ostblocks" geschuldet per se ­ im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland ­ multikulturelleren Staatswesens. Zudem muß man einfach auch realisieren, dass man im Freistaat Bayern schon weitaus früher Probleme mit zu großem Flüchtlingszuzug haben wollte, als noch keine relevante Größe an Flüchtlingen am weißblauen Horizont zu sehen war. Im Regierungsbezirk Oberpfalz schien man sich sogar sehr früh gegen Ende des Jahres 2014 "gewehrt" zu haben Flüchtlinge über eine kurzzeitige Aufnahme als Asylbewerber*innen hinaus dauerhafter seßhaft werden zu lassen. Wie gern hätten wohl manche Flüchtlingsströme von Bayern aus gleich ins ehem. ostdeutsche Gebiet auf seit 1945 tschechischem Territorium "umgelenkt", dort zu diesem Zwecke großzügig Flächen erworben, sich dort um diese Leute gekümmert und letztlich auf diese Weise Bayern dauerhaft nach Osten erweitert? [x]

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SERIE

Oberpfälzer Köpfe

Pfarrer Theo

Theo Schmucker (*1962), Röm.­Kath. Ortsgeistlicher "Wenn ein Guter herkommt, ist man bis Ostern oder Weihnachten vergessen!" (Pfarrer Schmucker anlässlich dessen Umzugs von Traitsching nach Neukirchen­Balbini) [Mittelbayerische Zeitung, 09.03.2010]

Schmucker wurde am 23. April

Vilsbiburg, und damit in die bzw.

Eslarn Feste gefeiert, und Zele­

1962

Marktgemeinde

nahe er Heimatorte der späte­

branten für Gottesdienste benö­

Eslarn geboren, besuchte dort

ren Diözesanoberen Generalvi­

tigt werden.

die Volksschule bevor er an das

kar Michael Fuchs und Regens

Kepler­Gymnasium in Weiden i.

Martin Priller.

d. Oberpfalz wechselte. Dort

Von 1993 bis 1995 durfte er

baute er 1983 das Abitur, und

dann für zwei Jahre als Kaplan

Schon wahrend seiner Kaplan­

begann, mit zeitgleichem Eintritt

die

tätigkeit begann er in den The­

in das Priesterseminar der Diö­

mitbetreuen, bis ihm ­ für die

atergruppen

zese Regensburg, an der dorti­

Diözese Regensburg als "üblich"

Pfarreien mitzuwirken.

gen

Regensburg

geschildert ­ nach vier Kaplan­

Er wurde uns hier als "fabelhaf­

Kath. Theologie und Philosophie

jahren mit dem 01.09.1995 die

ter Theaterspieler", aber auch

zu studieren.

eigenständige Leitung der Pfar­

Regisseur geschildert. So ge­

Dieses Studium schloß er 1988

reien Wilting und Sattelpeilnstein

hörte er bis zu seinem Weggang

mit dem Diplom ab, und wurde

übertragen wurde.

in die Seelsorgeeinheit Neukir­

ein Jahr vor dem, auch für die

Nach 15 weiteren Jahren ­ die

chen­Balbini, Penting und See­

Diözese Regensburg bedeuten­

Diözese

barn dem Ensemble der über­

dem Wendejahr 1990, im Juni

nach diesem Zeitraum einen

regional

1989 durch den damaligen Diö­

Pfarrstellenwechsel nahe zu le­

Theatergruppe" an.

zesanbischof

gen ­ konnte Schmucker mit

Auch an seiner aktuellen Wir­

dem 01.09.2010 in die Seelsor­

kungsstätte

geeinheit

Neukirchen­Balbini,

mehrfach als Akteur bei ketchen

Penting und Seebarn wechseln.

und Theatestücken auf der Büh­

Damit wirkt Schmucker nun sei­

ne.

Seine erste Kaplanstelle beklei­

nem Heimatort näher als Orts­

Wir wissen jetzt nicht, ob diese

dete Schmucker von 1989 bis

geistlicher, und man kann ihn an

Theaterbegeisterung auf seine

1992

Heimatland­

so manchem für Seesorger in

frühere Mitgliedschaft im Kol­

kreis Neustadt/ Wn., in der Stadt

der Diözese Regensburg ar­

pingverein seines Heimatortes

Eschenbach. Dann führte ihn

beitsfreiem Montag, zwei Hunde

Eslarn zurück zu führen ist,

der von der Diözese vorbe­

Gassi führend in Eslarn erleben.

denn soweit wir in Erfahrung

stimmte Weg für ein Jahr als

Natürlich ist Pfarrer Schmucker

bringen

Kaplan

auch immer zur Stelle, wenn in

Hochzeit einer überregional be­

in

der

Universität

Manfred

Müller

zum Priester geweiht. Drei Kaplanstellen

in

seinem

ins

niederbayerische

14 | DEEZ 01.2018

Kath.

Ein fabelhafter Theaterspieler

Pfarrei

Regensburg

Eschlkam

scheint

seiner

bekannten

stand

konnten

jeweiligen

"Wiltinger

er

bereits

war

die


o Schmucker

kannten Eslarner Kolping­Thea­

Eine fast "Gott gewollte Nähe"

selbst immer wieder betonte ­

tergruppe Mitte der 1970er Jahre

zur Bayerischen Staatsregierung

"guter Bekannter" der Fürsten­

bereis beendet, bzw. wurden diese Aktivitäten

nicht

mehr

familie Thurn und Taxis, bei dem Wieder

zeigt

sich

auch

bei

einstmal Fürst Albert während

unter dem Label "Kolping" son­

Pfarrer Theo Schmucker, dass

Gottesdiensten ministrierte.

dern "Volksbühne Eslarn e. V."

es fast schon "Gott gewollt" zu

Pfarrer Martin Rupprecht (Haus­

fortgeführt.

sein scheint, dass gebürtige Es­

name "Bahner") kann aufgrund

Wie auch immer ist die Marktge­

larner bei derem Wirken als

seiner immer wieder besonderen

meinde Eslarn jedoch fürs The­

katholische Geistliche eine be­

Aufgaben eine besondere Nähe

aterspielen bekannt, wenn die­

sondere Nähe zu Mitgliedern der

zum, dem böhmischen Adel ent­

ses auch zumeist im realen Le­

Bayerischen

Staatsregierung,

stammenden Wiener Erzbischof

ben stattzufinden scheint.

zumindest aber zu Kreisen der

Christoph Kardinal Schönborn

Gegeben wird in Eslarn jedoch

sog. "High Society" erhalten. .

kaum

seit einiger Zeit anlässlich der

War es der aus Eslarn stam­

Pfarrer Herbert Zimmerman be­

alle fünf Jahre stattfindenden

mende Augustinerpater Felix M.

treute bis zu dessen Resignation

Heimatfeste jeweils eine Auffüh­

Meckl, der just zu der Zeit in

das Heimatdekanat Wolfratshau­

rung des "Königlich­Bayerischen

Rom weilte und in Papst(blick)­

sen­Geretsrieth,

Amtsgerichts".

nähe wohnte, als Benedikt XVI.

lang­jährige

Dafür konnte bisher auch immer

als Oberhaupt der Röm.­Kath.

terpräsident Dr. Edmund Stoiber

wieder das in Eslarn ansässige

Kirche amtierte, und der kurz vor

seinen Wohnsitz hat.

Kolpingsmitglied,

einem

Staatsanwalt

dortigen

abgesprochen

in

werden.

dem

bayerische

der

Minis­

Papstbesuch

und vorm. Amtsrichter Hans­Jür­

Benedikt XVI. seinen Wohnsitz

Theo Schmucker nun ist seit

gen Schnappauf gewonnen wer­

im ehemaligen Lutherkloster im

2010

den.

Eichsfeld begründen durfte.

Bruck und Bodenwöhr dort tätig,

Eine Nähe Eslarner Theaterakti­

Christian

(Hausname

woher die frühere Europaminis­

vitäten

Kolpingverein

"Schmierbrenner) war als gebür­

terin und mittlerweile Bayerische

scheint also weiterhin gegeben

tiger Eslarner nicht nur Leiter

Staatsministerin für Arbeit und

zu sein.

des Regensburger "Leonhard­

Soziales, Emilia Müller stammt.

zum

Braun

Kinderheimes", sondern ­ wie er

nahe

der

Gemeinden

[x]

DEEZ 01.2018 | 15


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+ ++ BREAKING NEWS +++ BREAKING NEWS ++

MissBrauch's

TOP­NEWS

Einstmals von den Mißbrauchsaktionen katholischer Geistlicher der Diözese Regensburg direkt Betroffene werden es sicher bereits mitbekommen haben. Einer zu gering bemessenen Entschädigung der Diözese Regensburg bzw. des sog. "Anerkennungsgremiums" gegenüber einem ehem. Weidener Gymnasiasten, so­ wie Franz W.'s Beschwerde über die Medien ist es zu verdanken, dass nunmehr ­ lange vermutet ­ auch das bis 1989 in Weiden in der Oberpfalz betriebene Jun­ geninternat "Bischöfliches Seminar Weiden" besser in den Blickpunkt rücken muss. Ob es dort ingesamt um weitere Fälle, sowie nur um Schläge oder auch sexuel­ len Mißbrauch ging ist noch nicht ganz klar. Nachweis­ bar aber ist, dass auch der 1984 verstorbene Diözesan­Kirchenmusikdirektor Georg Friedrich Zim­ mermann längere Zeit von Eslarn aus dort unterrich­ tend tätig war, als man diesen von Regensburg nach Eslarn "zurückgeschoben" hatte. Bislang wurde zumindest offiziell noch nie davon

gesprochen, dass auch in dieser Einrichtung der Diözese, welche vor allem viele spätere Lehrer der Re­ gion während deren gymnasialen Schulzeit besuchten, in irgendeiner Form Mißbrauch stattgefunden hatte. Durchaus sollen aber später einige, dort während dere eigenen Schulausbildung beherbergte spätere Lehrer nachfolgend während der Dienstausübung als beson­ ders gewalttätig in Erscheinung getreten sein. Dies muß nicht (nur) von entsprechenden Erlebnissen kommen, doch besteht durchaus die grds. Möglichkeit, dass diese dort für deren gesamtes späteres Leben nachhaltig traumatisiert worden waren. Es gibt also noch viel zu tun in Sachen "Mißbrauchsaufklärung in de Diözese Regensburg", und dabei meinen wir bisher noch nicht einmal das Feststellen der Gründe für das Jahrzehnte lange Verschweigen durch die Röm.­Kath. "Landeskirche" und die Politik. [x]

Bericht vom Sept. 2016

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++ BREAKING NEWS +++ BREAKING NEWS +++ Eslarner ISEK-Schnellschüsse? Die "Tillyplatz-Sanierung" steht an, und plötzlich wird der "Wienerhof" wiederbelebt. Was denken Sie? Wäre eine Wiederbelebung, also offizielle Neueröffnung eines langjährig stillgelegten Eslarner Gasthofes nicht breits im Rahmen des sog. "ISEK" zu besprechen, und den Bürger*innen bekannt zu geben gewesen? Schliesslich ist davon auszugehen, dass eine solche Wiederbelebung mit nicht wenig Fördermitteln, ggf. auch Zuschüssen

unterstützt

werden

könnte,

welche

mangels seit Jahren nicht existentem innnerörtlichen Tourismus grds. einmal auch allen anderen seit Jahren stillgelegten oder nur noch als "Bierstüberl" betriebenen Traditionsgaststätten Eslarns zugute kommen müßten.

Der "Wienerhof" wird am 24.02.2018 neu eröffnet.

An Eslarns einziger touristischer Informa­ tiosstelle der sog. "Verkehrsamtstafel" beim Rathaus (Bild aus 2016) finden sich seit Jahren sehr wenige Informationen, welche auf aktiven Tourismus der Gemeide hinwei­ sen.

Seit zwei Jahren macht die nunmehr seit Jahren geschlossene, ehem. Traditionsgaststätte "Wienerhof" - gelegen in der Ludwig-Müller-Strasse 3 - wieder von sich reden. Erstmals fand dort zu Silvester 2016 ein "Silvester-Buffet" statt, welches durch ein, im Rahmen der EU-geförderten sog. "LeerstandsOffensive" neu gegründetes Unternehmen "Pizza Anno" auch zu Silvester 2017 angeboten wurde. Bis auf diese beiden neueren Events jedoch stand die Immobilie seit Jahren leer.

Der "Wienerhof" wie sich dieser am 03.02.2018 von außen präsentierte. Allein erschienen Ausgaben von "LebensART-Magazin" schon aufgrund des Fehlens einer neuen Fasssaden­Tünchung könnte man auf die und "Heimatzeitung - Die neue Wawl" in Form einer Annonce zu lesen - soll diese Gaststätte zum Idee kommen, hier einen "Schnellschuß" aufgrund der "Tillyplatz­Sanierung" zu ve­ 24.02.2018 neu eröffnet werden. Wer hier künftig rmuten. Die Eröffnung in der Fastenzeit trägt tätig ist, wird nicht genannt. In der Annonce ist ein Übriges zur Vermutung bei. Nun - bislang exklusiv in den Anfang Februar

nur von einem "Team" die Rede.

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Eslarner ISEK-Schnellschüsse? Die "Tillyplatz-Sanierung" steht an, und plötzlich wird der "Wienerhof" wiederbelebt.

Der Annoncen-Slogan "Die saure Gurkenzeit ist vorbei!" knüpft für uns an die zurückliegende Aussage eines Eslarner Kommunalpolitikers an, dass Eslarn Gastronomen zu wenig Engagement zeigen würden, man sonst schon länger hätte den Tourismus wiederbeleben können. Man suchte zumindest bis vor einiger Zeit Gastronomen, welche Bustourist*Innen verköstigen würden, nachdem diese sich im "Biererlebnis Kommunbrauhaus" umgesehen, informiert und einen oder mehrere Sixpacks Eslarner Hausgebrauten gekauft hatten.

Exklusiv haben die aktuelle Ausgabe von "Heimatzeitung ­ Die neue Wawl", sowie deren Schwesterpublikation "LebensART­Magazin" diese Neu­, Wiedereröffnungsannonce publiziert. Bisher ­ was für Eslarner Gepflogenheiten sehr verwundert ­ konnte zu diesem Event weder Plakate, Flyer noch andere Hinweise festgestellt werden.

Eslarns Gastronomen bekommen jetzt "Gegenwind"? So ganz stimmt es aber nicht, dass Eslarns Gastronomen bisher untätig geblieben wären. Vielmehr kommen seit Jahren Tourist*innen nur noch in homöopathischen Dosen in die Ortsmitte, und finden wie schon die äußerst kärglich bestückte "Verkehrsamtstafel" immer wieder zeigt, auch kein gesteigertes Interessse der Kommune an sich, aktiv touristisch tätig zu sein. Die aus den 1970er Jahren stammende "Verkehrsamtstafel" scheint eher das "touristische Feigenblatt", um nicht auf die doch sehr großzügig fliessenden Tourismus-Fördermittel von EU, Bund und Land verzichten zu müssen. Solche Mittel wurden - unter Verwendung von u. W. ca. 4 Mio. Euro gemeindlicher Eigenmittel - in sog. "Leuchtturmprojekte" wie das "Biererlebnis Kommunbrauhaus" und das "Infozentrum Fischerei und Gewässer" gesteckt. Eslarns gastronomischen Betrieben hat dies bislang ebenso wenig geholfen wie den Quartiergeber*Innen. Möglicherweise soll der "Wienerhof" künftig dafür sorgen, dass das aufgrund Fördermitttelverwendung nicht gewerblich als Gasthaus nutzbare "Biererlebnis Kommunbrauhaus" über eine Zusammen

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Sie sehen: Allzu viel hat sich bisher außen beim "Wienerhof" (linksseitig) noch nicht getan. Wo der rote Pfeil hinzeigt sollten eigentlich längst Parkplätze fürs Wohn­ und Pflegeheim sein. Dort herrscht aber seit fast zwei Jahren und dem Abbruch des "Siertl­Anwesens" Stillstand.

arbeit durch interessierte Dritte als "Quasi-Gaststätte on demand" genutzt werden kann. Eine Umgehung von Förderbestimmungen dürfte man darin nicht sehen können, durchaus aber die Absicht Eslarns noch vorhandene Gasthaus- und Bistrobesitzer*Innen veräppeln zu wollen. Schliesslich würden dann die sicher über politisch-kirchliche Maßnahmen (Wohnheim-Tagesfahrten etc.) zu akquirierenden Bustourist*Innen nicht wie vorgegeben Eslarns Tourismus insgesamt beleben, sondern ausschliesslich eine einzige Location ansteuern, um schliesslich vice versa ein Tagesgericht zu sich nehmen, vor allem aber von einer gewerblichen Vermarktung ausgenommenes (Selbstverpflichtung der Marktgemeinde Eslarn gem. zurückliegendem Regionalpressebericht zur Bürgerversammlung 2016) "Eslarner Kommunbier®" im Sixpack kaufen zu können. Falls so geplant wäre es vielleicht sogar als Affront Eslarns Verantwortlicher gegenüber der gesamten Bürgerschaft zu werten, denn diese hatte bislang - bis auf wenige Ausnahmen - vom "Eslarner Hausbrauwesen" keinerlei Vor- sondern nur finanzielle Nachteile. Gerade dieses Projekt "Wiederbelebung des kommunalen Brauwesens" liess ungenutzt Jahre aktiver städtebaulicher Entwicklung verstreichen, so dass die kommenden Kosten für Kanal- und Kläranlagensanierung von Bürger*Innen nicht durch durchaus mögliche Zusatzeinnahmen bestritten werden können. Eine sinvoll geplante Vermarktung der beiden Eslarner Hausbiermarken "Rebhuhn-Zoigl®" und "Kommunbier®" hätte den Bürger*Innen erhebliche Kosten abnehmen können, doch zog man es scheinbar vor den "RebhuhnZoigl" zu verwenden, um der Marktgemeinde Tännesberg deren Alleinstellungsmerkmal als "Biodiversitätsgemeinde", und zudem mit dem in Eslarn gebrauten Bier und eigenörtlicher Schwarzwild-Vermarktung gleich noch mehrere Hotelstandorte zu sichern.

[x]

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Owa pfalt's ­ Nachdenkliches und Kritisches zum Regierungsbezir

Weiden meiden, oder leideN? Aus der größten nordoberpfälzer Stadt mit (SC)Herz. Zugegeben, einfach hatte es diese Region mit der nunmehr auf deren Einwohner bezoge­ nen größten Stadt der Nordo­ berpfalz noch nie. Hier hatten sich während des Zweiten Weltkrieges nicht wenige Na­ tionalsozialisten breit ge­ macht, um den Weidener Durchgangsbahnhof logistisch zu nutzen, und dem ab 1938 annektierten tschechoslowaki­ schen Gebiet, dem sog. "Su­ detenland" näher zu sein. Vor allem der militärischen Wichtigkeit scheint es ge­ schuldet gewesen zu sein, dass unter dem Weidener Bahnhofsvorplatz eine als "sehr groß" bezeichnete Bun­ keranlage geschaffen worden war. Dort sollen zwei Bunker bestehen, von denen eine An­ lage dem Zivilschutz, also dem Schutz der Bevölkerung vor Bombenangriffen, eine weitere Anlage der in Weiden umfangreich angesiedelten nationalsozialistischen Ver­ waltung, also SS, SA, GeSta­ Po und weiteren Leuten dienen sollte. Damit scheidet eigentlich aus, dass es sich um herkömmliche kleine Bun­ ker handelte. Der, dem Bahn­

22 | DEEZ 01.2018

hof hinterliegenen früher sog. "Ostmark­Kaserne" geschul­ det, darf man neben den übli­ chen Zugängen zu diesen Anlagen auch von einer An­ bindung dieser, an der heuti­ gen Frauenrichter Strasse gelegenen, damals umfang­ reichen Kaserne ausgehen. Die zu einem späteren Zeit­ punkt parallel zur Frauenrich­ ter Strasse ausgebaute Mai­ strasse mündet über eine Kreuzung mit der, deren ver­ kehrstechnischer Bedeutung nahe kommenden Boelcke­ strasse, in eine viel zu breit angelegte Galgenbergstrasse. In Strassenkarten wird diese Überbreite nicht dargestellt. Bisher konnte uns niemand erklären warum gerade diese Strasse im Gegensatz zu al­ len anderen Strassen in die­ sem Bereich so breit aus­ gebaut worden war. Die ver­ kehrstechnische Bedeutung ist eher gering, zumal diese Breite nur bis zum Kreuzungs­ bereich mit der Strasse "Am Alten Dorf" beibehalten wird. Interessant aber, dass an die­ sem Kreuzungsbereich eine Immobilie liegt, welche im Jahr 1938 in äußerst massiver

Weise erbaut worden war. Neben damals kaum noch verfügbaren Vollziegeln wur­ den doppelte, mit Stahlträgern bewehrte Geschoßdecken eingebracht, und die Grund­ mauern verfügen über bereits damals eingebrachte sog. "Horizontalsperren" aus Ni­ rosta. Erbaut wurde dieses Anwe­ sen zwar durch einen katholi­ schen Geistlichen, doch die­ ser dürfte auch bei besten Beziehungen zum Nazi­Re­ gime kaum so viel Geltung beansprucht haben, dass er alle diese kriegswichtigen Materialien erhielt. Man kann also mit einiger Si­ cherheit davon ausgehen, dass der Bau dieses Hauses ­ in diesem Stadtgebiet die zweite realisierte Immobilie überhaupt ­ irgendwelchen besonderen Zwecken diente. Mutmasslich befindet ich ir­ gendwo auf dem Grundstück ein Zugang zur erwähnten Bunkeranlage, von der nie­ mand so richtig etwas wissen will. Nur ein, vor einigen Jahren verstorbener, sehr mit der Geschichte und den Perso­


rk Oberpfalz

(Fast) Geheime Bunker und verschwundene Kriegsgefangene. Weiden und der Zweite Weltkrieg. Schweigen bis zum "Jüngsten Tag"?

Bild: GoogleMaps®, Kartendaten GeoBasis­DE/ BKG, Copyright Google, 2009. nen der Stadt vertrauter ehema­ liger Manager wußte unsere Re­ daktion noch kurz vor seinem Tod telefonisch zu kontaktieren, und Informationen zur Ge­ schichte Weidens und der Regi­ on Nordoberpfalz während der Nazizeit anzubringen. Leider konnte er uns nach diesem sehr aufschlußreichen Teiefonat nicht mehr helfen, da er für uns etwas sehr überraschend weige Wo­ chen später an einer Krebser­ krankung verstarb . Keine Sorge, wir spinnen uns hier keine der immer mehr Öf­ fentlichkeit findenden Verschwö­

rungstheorien zusammen. Auffällig ist aber dennoch, dass man uns mittlerweile von ver­ schiedenen Seiten Zusammen­ hänge zwischen dieser Doppel­ bunkeranlage und einem weite­ ren damaligen Kuriosum auf dem Gebiet der Stadt Weiden nahebringen wollte. Das Stammlager XIIIB, und über 30.000 verschwundene Kriegsgefangene Es handelt sich dabei um ein sog. "Stalag", ein Stammlager wie es die Nationalsozialisten

Der oben rot umrandete Teil der Galgenbergstrasse ist sichtlich breiter wie der Rest dieses Strassenzuges aus­ gebaut. Rechtsseitig führt diese Strasse direkt zum Weidener Bahnhofsgelände.

vor allem, oder fast ausssch­ liesslich zur Unterbringung von Kriegsgefangenen angelegt hat­ ten. Diese für die Region zu­ meist aus den baltischen Staa­ ten sowie Jugoslawien, Rußland und Polen stammenden Sol­ dat*innen wurde in diesen Lager jedoch nicht nur interniert, son­ dern entgegen den geltenden Bestimmungen des Kriegsrechts zur Zwangsarbeit gezwungen. Für Weiden/ Opf. ist dieses Stammlager mit Höchstbele­ gung von über 30.000 Gefange­ nen zwar bekannt, doch bislang schien es niemanden zu inter­ Fortzsetzunng S. 25

DEEZ 01.2018 | 23


Bildquelle: Helene Souza@pixelio.de

Ein Mitmach Projekt von

â„¢ Petra Pawlofsky

KindimerAufwind 24 | DEEZ 01.2018


(Fast) Geheime Bunker und verschwundene Kriegsgefangene. Weiden und der Zweite Weltkrieg. Schweigen bis zum "Jüngsten Tag"? Fortzsetzunng von S. 23 essieren wohin diese Gefan­ genen mit Auflösung des La­ ges nach Kapitulation des Deutschen Reiches gelang­ ten. Bisherige Recherchen schliessen jedoch aus, dass auch nur eine Person des später auch als Unterkunft für sog. "Displaced Persons" ge­ nutzten Lagers tatsächlich nach Hause gelangt war. Dass man nach Feststellung eines Heimatforschers der Region noch während der Nazizeit versuchte Häftlinge diees Lagers durch, mit Arsen versetzte Semmeln zu ermor­ den, ist nur eine Besonderheit welche diese Gegend auf­ weist. So könnte es durchaus sein, dass sich die sterblichen Überreste nicht weniger die­ ser dort im Bereich der heuti­ gen Hammerweg­Siedlung gefangen gehaltenen Perso­ nen in dieser zu Eingang ge­ nannten Bunkeranlage be­ finden. Eine uns Informatio­ nen gebende Person wußte uns nämlich mitzuteilen, dass die Nazis Gefangene auch gerne dadurch be­ seitigten, dass man "diese in Bunker trieb und Kartuschen mit Gift­ gas hinterher warf".

So sollen sich in Waldberei­ chen zwischen Weiden/ Opf. und der bayerisch­tschechi­ schen Grenze auch noch ur­ sprünglich für die Wafffen­, Munitionsproduktion genutzte kleinere Bunker befinden, de­ ren aus Gefangenen beste­ hende Besatzung man auf diese Weise ermordete. Ob diese Dinge jemals kor­ rekt geklärt werden (können) steht derzeit sprichwörtlich noch in den Sternen, denn alle direkt zuständigen staat­ lichen Stellen von Bund oder Bundesland Bayern schwei­ gen sich derzeit dazu aus. Wir vertrauen mittlerweile auch auf das Engagement von Stellen derjenigen Län­ der, bzw. deren Rechtsnach­ folger*Innen, aus denen die hier niemals nach Hause ge­ langten Kriegsgefangenen, hier eigentlich Befreier*Innen vom Nazi­Regime stammten. Es sollte vor allem Deutschen "wert" sein, hier mögliche, noch nicht orndnunsgemäss bestattete sterbliche Über­ reste so zu behandeln, wie es Deutschland auch für die ge­ fallenen Wehrmachtssoldaten

erwartet (hatte), und vom "Ausland" immer noch er­ wartet. Verständlich ist, dass sich an solche ganz besonderen "Alt­ lasten" gerade in der Ober­ pfalz offiziell niemand ran traut. Schliesslich ist dort das Grenzgebiet zum ehemaligen Feind­ und nunmehr befreun­ deten EU­Mitglied Tsche­ chien, mit den ehemaligen, überwiegend deutschen be­ siedelten Gebietsteilen "Eger­ land" und dem noch nie völ­ kerrechtlich kodifizierten sog. "Sudetenland". Sterbliche Überreste von bislang in deren Verbleib in der Region Oberpfalz ver­ neinten Kriegsgefangenen zu finden könnte auch bedeuten, dass im größeren Stil nach den Verursachern dieser Mor­ de gesucht werden müßte. Lieber vergessen, der Ansprüche wegen? Könnte man später noch Gebietsansprüche gegen die ehem. sog. "Ostblockstaaten" geltend machen, wenn über 80jähriges Vertuschen zu be­ klagen wäre? [x]

DEEZ 01.2018 | 25


n r a l s E

E S LA

Amtliche T

15.02. Grundsteue Quartal I

15.02. Abfallgebü Halbjahresz

A b f a l l en t s & R ec y c l i n

Abholte

e d . t d a t s u e n . l abf al 26 | DEEZ 01.2018

Hier nun ­ ohne Gewä und Vollständigekt (jed CSU­, JU­, FU­Familie nommen) ­ die aktuelle mine für das Jahr 2018


ARN ­ direkt

Termine

Veranstaltungen

er­Abschlag ­

ühren ­ zahlung

so r gu n g ng

ermine

ähr für Richtigkeit doch aus dem enkalender ent­ en Abfuhrter­ 8.

Restmülltonne (Fa. Schmidt & Zweck) 31.01.18 | 14.02.18 | 28.02.18 | 14.03.18 ,

Gelber Sack (DSD) 12.02.18 | 12.03.18 | 13.04.18

Papiertonne(n) (Fa. Bergler/ Fa. Kraus) 02.02.18 (Kraus) | 27.02.18 (Bergler) 02.03.18 (Kraus) | 27.03.18 (Bergler)

Braune Tonne 08.02.18 | 22.02.18 | 08.03.18 | 22.03.18 DEEZ 01.2018 | 27


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