DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung, Ausgabe 04.2018.DE

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15. Jahrgang | Ausgabe 04.2018 ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ monatlich und kostenlos

ISSN 2366­4908

Die Erste Eslarner Zeitung ­ Das Magazin zum täglichen Blog. www.eslarn­net.de

DEEZ 04.2018

Bald fertig! Vielleicht sogar durch Bischof Dr. Voderholzer anlässlich der Firmspendung gesegnet? Das Tagespflegezentrum der "AWO Eslarn e. V." ­ Bericht in der nächsten Ausgabe!

Aus dem Inhalt Gesellschaft & Soziales Betreuungswesen ­ Fortsetzung

DE/CZ­Kooperation Bayerische Kreuzesinitiative

Termine/ Veranstaltungen

Eslarner Seiten ­ Rückblick Die vergangenen vier Wochen

Oberpfälzer Köpfe Abschied von Pater Dr. Urassa, Eslarn

Eslarn ­ Wirtschaft Guerilla­Gastronomie vor Ort

DEEZ ist ein Produkt von ZBE, Dept. OIKOS™ News & Media. ­ www.zach.eu.org. Verfügbar nur Online, unter: www.issuu.com/smde | Redaktionskontakt: www.oikosmedia.tk


Bild im Monat Mai

Bild im Monat März Unser "Bild im Monat Mai" zeigt eine Aufnahme aus unserem Archiv, aus dem Jahr 2010. Da war gerade das sog. "Justl­Anwesen" beim Marktplatz beseitigt, und es hätte sich eine schöne Fläche für einen echten Marktplatz ergeben. Veranstalter Das Gelände gehörte der Marktgemeinde Eslarn, und so wurde die Fläche wieder Taiko verbaut. Strakonická 4/286 Dort steht nun ­ ad multos annos ­ eine "Arztpraxis mit Betreutem Wohnen" (Kleines 150 00 Praha 5 Kontakt zentral, Bild) Ein Projekt welche sich im ländlichen Raum sicher auch etwas weniger +420 777 409 009 dafür jedoch mit mehr Grünfläche für die BewohnerInnen hätte realisieren lassen. info@taiko.cz www.trhypraha.cz


EDITORIAL | INHALT

Eslarn, im Mai 2018 Liebe Leserinnen und Leser, wir sind auch in der Region Oberpfalz im Wonnemonat Mai angelangt. Zeit, sich wieder mehr um den Tourismus zu kümmern? Denkste! Tourismus ist einfach da, also das Wort. Wer mehr will, muß Leute in die Region bringen, dafür eigenes Geld ausgeben, und Dritte ­ bereits Fördermittel unterstützt ­ daran teilhaben lassen. Sehen Sie, deshalb funktioniert das hier mit dem Tourismus nicht, weil einige Wenige bereits Geld bekommen ohne was zu tun, und andere Leute die Arbeit machen und eigenes Geld investieren sollen. Warten Sie mal ab, vielleicht entscheidet sich die deutsche Bundesregierung doch noch für unser Fake­Projekt "UPCare™", und lässt aus der gesamten Oberpfalz eine Seniorendestination werden. Erfahrungen mit Fremden gab es ja bereits vor etwas über 80 Jahren. Diese kamen von hier ­ obwohl so beabsichtigt ­ auch nicht mehr nach Hause. Das "AWO­Tagespflegezentrum" jedenfalls sieht dessen Vollendung entgegen. Groß, ja übergroß prangt am Giebel das Logo von "AWO" mit dem Zusatz "Eslarn" . So ist es richtig: "Eslarn kann es auch alleine!"

Gesellschaft & So

Oberpfälzer Köpfe

Hinweis:

Wie Sie die letzten Themenbereiche v gerne auch fertigg Themenbereich ­ u

Die Redaktion

IMPRESSUM/ IMPRINT: "DEEZ ­ Die Erste Eslarner Zeitung" erscheint regelmässig monatlich, un Eslarn. Die Redaktion erreichen Sie über die vorgenannte Postanschrift, sowie per Telefon: + 49(0 oikos­sms@office.eu.org. Leserbriefe nehmen wir ebenfalls gerne unter vorbezeichneten Kontaktm prüfen, und bei einem Verstoß gegen unser mission statement "Projekt gegen Antisemitismus, Ra Redakteur): Michael W. Zach ­ Erreichbar über vorgenannte Anschrift bzw. die genannten Kontaktm

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oziales | S. 6 ff.

e | S. 18 ff.

Eslarner Seiten ­ Rückblick | S. 8 ff.

Eslarn ­ Wirtschaft | S. 14 ff.

DE/ CZ ­ Kooperation | S. 22 ff.

Amtliche Termine | S. 28 f.

n Ausgaben bereits festgestellt haben ­ Vielen Dank für die Anfragen! ­ haben wir nicht immer alle verfügbar. Wenn Sie wollen, können Sie gerne mitmachen und Folgeausgaben um Ihre Informationen ­ gestellte Artikel bereichern, denn die Gegend gibt leider nicht so viel her, dass wir jedes Mal jeden und wir hätten hier noch jede Menge Ideen ­ bedienen können.

nd wird herausgegeben von Theresia M. Zach, Ludwig­Müller­Strasse 2, D­92693 0)163 709 30 31, Telefax: +49 (0)9653 40 70 001, oder email: möglichkeiten entgegen. Wir behalten uns jedoch vor, diese vor einem Abdruck zu assismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit" abzulehnen. V.i.S.d.P.: (Verantw. möglichkeiten.

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Betreuungswesen u n t e r c h r i s tl i c h ­ abendländischer Werteordnung Warten, warten ...? Richtig, es hat sich in dieser Sache scheinbar immer noch nichts getan. Fast könnte man meinen die gesamte Bayeri­ sche Staatsregierung sei in diesen Fall verwickelt. Wie wir jetzt erst erfahren haben hatte dieser vormalige Betreuungs­ fall schon mindestens eine Petition zum Bayerischen Landtag erfordert. Während aber Landtagsabgeordnete gerne auf Reisen gehen wenn wie in der Marktgemeinde Es­ larn durch Omnibusse bei ei­ ner seit Jahren dort in selbiger Weise befindlichen Bushalte­ stelle Staub aufgewirbelt wird, scheinen sich bayerische Landtagsabgeordnete nur sehr schwer darum kümmern zu können, dass eine gericht­ lich angeordnete Betreuung so verläuft, dass nicht die ge­ samte Familie der betreuten Person darunter zu leiden hat. Oder ist es vielleicht doch so, dass dieser vormalige Betreu­ ungsfall grundlegend mit den­ jenigen Dingen zusammen

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hängt, welche PolitikerInnen im Freistaat Bayern bis 2010 nicht gewußt haben wollen, und auch die hier betroffene Diözese Regensburg mehr zaghaft als den sog. "Grund­ sätzen der Röm.­Kath. KIr­ che" entsprechend aufklärt? Zusammenhänge mit den di­ özesanen Mißbrauchsfällen?

Es stellt sich immer mehr die Frage ob dieser vormalige Betreuungsfall nicht vielleicht auch dazu dienen sollte die Mißbrauchsfälle in der Diö­ zese Regensburg noch länger zu kaschieren. Zumindest so lange "unter dem Deckel" zu halten bis bestimmte poli­ tische Entscheidungen getrof­ fen worden waren. Bereits einmal Anfang der 1960er Jahre scheint man vor allem den Vatikan über wesentliche Dinge zu den damals mit Ver­ urteilung eines Diözesan­Kir­ chenmusikdirektors Georg Friedrich Zimmermann (+ 1984) bekannt gewordenen Mißbrauchsfällen in der Diö­

zese Regensburg getäuscht zu haben. Regensburger Schweigen Bis 1961 war Erzbischof Michael Buchberger Diözes­ anbischof in Regensburg, während der frühere Nunitus des Apostolischen Stuhls in München als Papst Pius XII. dem Vatikan vorstand. Also durchaus möglich, dass sich hier Synergieeffekte ergaben, nachdem Eugenio Pacelli der­ jenige Vertreter des Hl. Stuhls war unter dem mit Hitler ein völkerrechtlicher Vertrag über umfangreiche Privilegien für die Röm.­Kath. Kirche in Deutschland geschlossen wurde. Buchberger hingegen "zeichnete" sich dadurch aus, dass er kirchengeschichtlich sehr bewandert war und meh­ rere Kirchenlexika herausgab, sondern den eigenen " (...) Domprediger Johann Maier, der am 23. April 1945 öf­ fentlich eine kampflose Über­ gabe der Stadt Regensburg an die US­Truppen gefordert

Bildquelle: Margot Kessler@pixelio.de

Gesellschaft & Soziales ­ Sonderthema "Betreuung"


hatte, (...)"* unwiersprochen hängen liess. Buchberger hielt sich diese Zeit in einem Luftschutzbun­ ker versteckt. Dies hinderte Papst Pius XII. jedoch nicht daran, Buchber­ ger im Heiligen Jahr 1950 persönlich den Ehrentitel ei­ nes Erzbischofs zu verleihen. Zielsetzung: "Erhalt des Reichskonkordats"? Die zur damaligen Zeit noch fragwürdiger wie heute nach umfangreicher Forschung an­ gesehene Rolle der Röm.­ Kath. Kirche unter Papst Pius XII. hätte vielleicht eine Bee­ nigung des sog. "Reichskon­ kordats von 1933" nach sich ziehen können, wären diese Fälle ­ der damals Georg Friedrich Zimmermann ankla­ gende Staatsanwalt sprach von einer "Spitze des Eis­ bergs" ­ umfassen aufgeklärt worden.

Niemand hatte Interesse da­ ran die Vorteile dieses völker­ rechtlichen Vertrages zu ver­ lieren, schon gar nicht die deutschen Bischöfe in deren Gesamtheit. Wie schnell hätte dieser Verlust auch gesche­ hen können, wäre die Aufklä­ rung in die Zeit der Beratun­ gen des sog. "Zweiten Vatika­ nischen Konzil" gefallen. Hier dürfte auf vielen Seiten Inter­ esse bestanden haben, diese Dinge unter dem Deckel zu halten. Ob man dafür nun diesen vor­ mals Betreuten und mittler­ weile Verstorbenen, zur da­ maligen Zeit knapp 30 Jahre alt und noch unverheiratet "benutzte" ist die Frage, die es noch zu klären gilt. Klar ist mittlerweile, dass man diesen damaligen Jungmann durchaus dafür genutzt haben dürfte um sich künftige Miß­ brauchsopfer zugänglich zu machen. Noch zu Lebzeiten danach befragt wußte dieser

*) Wikipedia, Michael_Buchberger

Mann nichts von Mißbrauchs­ fällen, nur dass ihm ­ wie wir bereits einmal vermutet hat­ ten ­ komisch vorkam in sei­ ner nicht allzu herausgeho­ benen Position als Kolping­ vorstand eines Ortes Kontak­ te zu höheren Geistlichen seiner Heimatdiözese erlan­ gen zu können, zu deren zum Teil opulent angelegten Fes­ ten eingeladen worden zu sein. Noch mehr wunderte ihn nach eigener Aussage, dass dieses "guten Bezie­ hungen" plötzlich mehr als abrupt beendet waren als er sich anschickte zu heiraten, und damit ­ scheinbar eine Art "Affront" ­ nicht mehr für die Organisation von Kolping­Akt­ ivitäten zur Verügung stand. Diese Absicht einer Heirat war scheinbar damals nie­ manden vorher bekannt ge­ worden. Jedenfalls nicht so frühzeitig, dass man sich an­ ders orientieren konnte. Fortsetzung auf Seite 9!

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Bild (blanco): Geralt@pixabay.com, Liz.: CCO

Betreuung 2014

Betreuung 2013

Betreuung 2012

Betreuung 2011

Betreuung 2010

Betreuung 2009

Betreuung 2008

Betreuung 2007

Für jedes Jahr Betreuung ein Aktenordner? Das sind von 2007 ­ 2016 mehr als acht Stück.


ESLARNER ­ SEITEN | Vierwochen­Rückblick

Nix is fix! Vier Wochen (in) Eslarn. Im April wußte man nicht was man will? Der April begann in der Marktgemeinde Eslarn wie immer mit einer Gemeinderatssitzung. Diese ­ ebenfalls wie immer ­ getrennt in einen öffent­ lichen, mehr einer Art "Schauspiel" anmutendem Teil, und einem geheimen Sitzungsteil in dem dann immer öfter auch mal Auftragsvergaben ohne notwendige Ausschreibung stattzufinden scheinen. Doch nun zum "Vierwochen­Rückblick", wobei uns die traditionelle "Verkehrsamtstafel" beim Rathaus wieder sehr gut zeigt, dass von den insgesamt 40 diesjährigen Veranstaltungen im Ort keine einzige Veranstaltung für TouristInnen gedacht ist. 40 Veranstaltungen nicht für TouristInnen Selbstverständlich werden wohl Fremde wie auch speziell TouristInnen zu diesen Veran­ staltungen kommen dürfen, doch extra für diese Klientel wird in Eslarn (auch) in diesem Jahr nichts angeboten. Man würde dies sonst mit Sicherheit dort vermerkt finden, wo sich Touris­ tInnen ­ man möchte ja vor allem Tagestouris­ tInnen begeistern ­ ad hoc informieren können, beim Rathaus. Wenn wir aber ganz ehrlich sind, dann können TouristInnen auch andere Feste besuchen. Die Marktgemeinde Eslarn ist noch immer nicht so weit, für Gäste dann auch mal

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auf die Schnelle eine Übernachtungs­ möglichkeit parat zu haben. Außer Sie haben Glück und in der zurzeit Im Internet best beworbensten "Pension Eva" der Familie Pöll­ mann in der Sportplatzstrasse ist ein Plätzchen für Sie frei. Andere Eslarner QuartiergeberInnen machen derzeit leider nicht von sich Reden, und das im­ mer wieder mal zu Anfang der Saison kommunal abgehaltene "Quartiergeber­Frühstück" scheint nur in Fördermittel relevanten Jahren statt zu finden. Kurz und gut: Tourismus läuft in der Marktge­ meinde Eslarn innerörtlich noch immer nicht. Dies seit gut 20 Jahren, und die Gründe dafür sind vielfältig genug. Von uns bereits mehrmals angesprochen folgt demnächst die Sanierung von Tillyplatz und 2019 die Sanierung der Brennerstrasse. Innerörtlich ist also auch weiterhin nahezu kein touristischer Betrieb möglich, sieht man einmal von Spezial­Veranstaltungen ab, welche vorge­ plant und zentral gesteuert über das örtliche Tourismusbüro nur bestimmten Gewerbetreiben­ den und Gastwirten zugute kommen können. Es fehlt ein touristisches Konzept, welche alle am Tourismus Interessierten in gleicher Weise einbindet. Rechts oben eine aktuelle Ansicht der Verkehrs­amtstafel. Daneben dieselbe Tafel ein Jahr zuvor.


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Erneuter Streit um die "Tillyplatz­Sanierung" Wenn Parkplätze fehlen, und scheinbar unhaltbare Versprechen gebrochen wurden.

Fanden sich doch in der CSU­Fraktion des Eslarner Gemeinderates im öffentlichen Teil der Sitzung vom April drei Verwandte (zwei Brüder, ein Cousin) welchen bei der eigentlich nur for­ mell abzuhandelnden Ausgestaltung der als Staatsstraße dienenden Ortsdurchfahrtstraße über den Tillyplatz die Anlage der Parkplätze kritisierten. Sitzungsleiter und erster Bürger­ meister Gäbl hatte seine liebe Mühe zu erklären, das der für diesen Tagesordnungspunkt an die Wand gebeamte Plan ohne hier notwendige Hervorhebung der Ortsdurchfahrtsstrasse schon seit drei Jahren bekannt ist, und mit Mehr­ heitsbeschluß vom Juli 2017 mit einem För­ dermittelantrag bei der Bezirksregierung der Oberpfalz liegt. Gäbl betonte auch, dass sich die Anzahl der Parkplätze am Tillyplatz nicht ändern werde. Genau dies jedoch schien dieser "CSU­Drei­

faltigkeit" nicht zu passen. Keinesfalls aus Grün­ den des Allgemeinwohls, sondern wie es mittler­ weile scheint um eine "Bausünde" erheblichen Ausmasses bereinigen zu können. Eine "Bau­ sünde" welche einer der drei Personen als Gast­ wirt und Event­Veranstalter nun mehrere Jahre exklusiv nahezu Monopol artige Vorteile brachte. Nicht nur ein exklusives, mutmasslich nicht nur auf Gemeindekosten überregional beworbene Zoiglbier­Schenke steht hier zur Debatte, son­ dern ebenfalls deren vor ca. vier Jahren nahezu klammheimlich durchgeführte Erweiterung um einen "Event­Stodl". Letztgenannte Maßnahme nicht nur brandschutzrechtlich sondern auch baurechtlich von Bedeutung, wenn ­ wie uns geflüstert wurde ­ der damalige Bauwerber nicht in der Lage war hierfür benötigte Pkw­Stellplätze auf dem eigenen Grund und Boden zu schaffen. Eine ansonsten übliche finanzielle Ablösung einer solchen so genannten "Stellplatzpflicht" kommt wegen des hier gegebenen Falles einer

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ESLARNER ­ SEITEN | Vierwochen­Rückblick

Die Tillystrasse ab Einmündung zur Heumbachgasse. Rot liniert ie fest markierten Parkplätze abseits von der Fahrbahn. Hier linksseitig auch künftig nur durch Farbmarkierungen abgregrenzte Stellplätze angedacht. Auf dem ersten markierten Areal parkte bisher auch gerne mal quer über alle Pkw­Buchten ein Besucherbus für die Zoiglstum.

Event­Gastronomie nicht in Betracht. Dass auch kein Platz für Omni­/ Reisebusse möglicher GruppenbesucherInnen vorhanden ist, fällt seit Jahren dadurch auf, dass immer wieder mal ein solcher Reisebus über Stunden quer über die beim Kriegerdenkmal befindlichen Pkw­Park­ plätze parkt, und damit fünf öffentliche Pkw­ Parkplätze blockiert. Verständlich, dass man nun sehen will die eigene "Problemsituation" in den Griff zu bekommen. Doch geschaffen hatte man diese "hochoffiziell" mit dem Bau eines Wohn­ und Pflegeheimes, für welches ebenfalls auf dem eigenen Grundstück keine, zumindest nicht ausreichend Parkplätze geschaffen wurden/ werden mussten.

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Duldung für ein "doppeltes Spiel"? Hier hatten wohl nicht wenige verantwortliche Personen in der Erwartung tiefer ins Glas schauen zu dürfen über Jahre ganz fest ­ kon­ kret am Baurecht vorbei ­ die Augen zugedrückt. Ebenso vorstellbar ist, dass man ­ wie ebenfalls bereits einmal erwähnt ­ einem Eslarner Gastwirt bei der nahezu exklusiven innerörtlichen Ver­ marktung des Zoigl helfen wollte, um diesen dann bei passender Gelegenheit zum Zecke der Umgestaltung des "Biererlebnis Kommunbrau­ haus" in eine gewerbliche Touristen­Destination "an den Karren fahren" zu können. Denn sind wir doch einmal ehrlich: Erfolg einer Familie im gewerblichen Bereich wurde in der


ie Situation direkt bei der "Zoiglstum" (rotes Haus). Mit rotem Pfeil markiert der "Festschuppen", der inkl. Feuerwehranfahrtszone kaum Platz für Pkw­Stelplätze auf dem Grundstück selbst lässt. Nur der nur abendlichen Öffnungszeiten von "Gittes Küche" ist es z. T. ohne Wochenend­Öffnung zu veranken, dass diese ortsdurchführende Staatsstrasse nicht über Gebühr eingeengt wird. Marktgemeinde Eslarn noch nie geduldet. Schon gar nicht wenn eine Folgegeneration den Betrieb übernehmen und weiter ausbauen wollte. Stammt ein Ehepartner einer Familie nicht aus dem Ort selbst, war damit schon immer das Schicksal eines Betriebes oder eines Unternehmens be­ siegelt. Welcher Art nun die "Volksgemeinschaft" ist, die so etwas nun schon seit Jahrzehnten zustande bringt, ist die Frage. Jedenfalls schei­ nen sich bestimmte Leute nur dann wohlzufühlen, wenn diese das Werden und Gedeihen von Familien gerne auch im gewerblichen Bereich sehen, diese Familien dann jedoch später ge­ nußvoll zerstören können. Eslarn ist einfach so, und hier möchte sich ein durchaus strebsamer Unternehmer nun mög­ licher Weise darauf berufen, dass man ihm ein sicher bereits vor Jahren anlässlich diverser

Versuche ein anderes Unternehmen zu zerstören und die Inhaberfamilie zu vertreiben, indirekt als Ausweich­Parkplatz für seine ohne genügend eigene Parkplätze entwickelte Gastronomie ver­ sprochen hatte. Fazit: Wie auch immer werden am Tillyplatz, sollte dessen für dieses Jahr angekündigte Sanierung nun endlich einmal beginnen, nicht weniger aber auch nicht mehr Parkplätze entstehen. Omnibusparkplätze stehen bestenfalls in Einzahl dort zur Verfügung wo auch bisher ­ quer über die markierten Pkw­Stellplätze immer wieder mal über mehrere Stunden ein Besucherbus der Zoiglstum parkte. .

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ESLARNER ­ SEITEN | Vierwochen­Rückblick Sollten sich jetzt einige LeserInnen darüber wundern, dass man auf dem flachen Land, in der Provinz in der Wiesen und Äcker direkt an die Dörfer heran reichen über Parkplätze streiten kann, dann sind solche Streitigkeiten regelmässig nur Ausdruck davon, dass man nach Bedarf andere Leute um deren Grundstücke bringen will, wenn auch nur die wage Aussicht darauf besteht, damit oder dafür Fördermittel erhalten zu können. Über solche Fördermittelgaben, vor allem deren Verfügbarkeit und Höhe sichert sich in Bayern eine Partei zumindest seit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten deren Einfluß auf Wahlentscheidungen. Dies wiederum bedeutet nicht, dass es nicht auch die anderen Parteien im Bayerischen Landtag so getan hätten wären diese einmal an Regierungsverantwortung gelangt. Der bayerische Zusammenhalt scheint wirklich fast ausschliesslich davon zu "leben", dass eini­ gen wenigen Leuten in zumeist sogar fragwürdiger Weise etwas zugestanden wird, damit diese die größere Masse der übrigen Leute auch durch Gängeln und Verzögern "unter Kontrolle halten" können, PolitikerInnen damit letztlich sich um deren eigenen Dinge kümmern können. Im Umfeld der "Zoiglstum" sieht es nicht viel besser aus. Das 2012 ­ 2014 erbaute Wohn­ und Pflegeheim der "K & S Lebenswelten GmbH & Co. KG" durfte ebenfalls ohne hinreichend Stellplätze auf dem eigenen Grundstück schaffen zu müssen realisiert werden. Man begnügte sich von bauaufsichtsrechtlicher Seite mit vier Parkbuchten anliegend der Luwig­ Müller­Strasse (Bild 1), sowie Stellplatz­Markierungen im anliegenden Teil der Schulstrasse (Bild 2), so dass diese Plätze bei Vollbelegung des Heimes ebenfalls nicht der Zoigl­Gastronomie zur Verfügung stehen können/ werden. Die Stellplätze in der Schulstrasse benötigt nämlich auch die wiedereröffnete Event­Location in der früheren Gaststätte "Wienerhof".

Stellplätze des Wohn­ und Pflegeheimes am Tillyplatz

4 Stellplätze auf dem Grundstück,

Stellplätze auf dem Gehsteig in der

Ein Stellplatz im Nischenbereich

an der Ludwig­Müller­Strasse

Schulstrasse

zum Getränkemarkt "Klette"

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Fortsetzung von Seite 5 klärung hätte zurecht legen können. In einem mehr als kleinformatigem Artikel der damaligen Regionalzeitungsausgabe über den Prozeß gegen Diözesan­Kirchenmusikdirektor Georg Friedrich Zimmermann (+ 1984) berichtet wur­ de. Unter der Überschrift "Durch Trunkenheit auf Abwege" stand dort nur zu lesen, dass Zimmermann durch einen verheirateten Ehe­ mann zum Mißbrauch von Schutzbefohlenen angeleitet worden wäre. Dass man damals je­ doch überhaupt wissen konnte, dass es ein "verheirateter Ehemann" war, und nicht mehr weiter offiziell danach forschte welcher konkre­ te verheiratete Mann hier einen gestandenen höheren Diözesangeistlichen zum Mißbrauch von Kindern anleitete, mag einem nicht ein­ leuchten. Der Betreute, ein alttestamentarischer Sündenbock für kriminelle Machenschaften?

So unglaublich es klingen mag, wir gelangten bei unseren Recherchen auf keine andere Per­ son als diesen hier mittlerweile ja verstorbenen Betreuten. Keine andere Person konnte man so leicht auch für eine solche Sache mißbrau­ chen, sich damit sowohl als damals möglicher­ weise wissende PolitikerInnen "gut fühlen", und vatikanischen Stellen davon abhalten hier doch noch einmal vor Ort nachzuforschen/ nachforschen zu lassen. Nur auf diese Weise ist dann auch zu erklären, warum ­ wie wir ebenfalls erst vor kurzer Zeit erfuhren ­ die Hochzeit dieses Mannes kirchlicherseits nicht diejenige verpflichtende Ehre erfuhr welche mit frühzeitigem Aushang eines sog. "Aufgebots" zu gewähren ist. Wie die Ehefrau dann später feststellte, war auch das sog. "Brautexamens­ protokoll" welches sorgsam ausgefüllt vom Ortsgeistlichen am Tag der Trauung vom Brautpaar, dem Traugeistlichen und den Trau­ zeugen zu unterzeichnen ist, nur sehr unvoll­

ständig ausgefüllt. Gerade an denjenigen Stellen des mehrseitigen Formulars welche für eine spätere mögliche Eheannulierung von Bedeutung sein konnten fehlten Hinweise oder eine Entwertung der vorgegebenen Eintra­ gungsmöglichkeiten. Auf uns machte dieses uns in Kopie vorliegende Dokument den Eindruck, als dass man bewußt "Freiraum" für spätere Nachtragungen lassen wollte. Dazu ist zu ergänzen, dass dieses sog. "Brautexamensprotokoll" eigentlich niemals in die Hände des Brautpaares oder irgendeiner anderen Person gelangt, außer es würde zu einem Ehenichtigkeitsverfahren kommen, und dieses in mehreren Durchschlägen zu unter­ zeichnende Dokument im Rahmen eines kir­ chengerichtlichen Verfahrens als Beweismittel vorgelegt werden. Dass hier die Ehefrau des Betreuten über­ haupt an eine Kopie dieses Dokuments ge­ langen konnte war sicher der "allgemeinen Aufregung" im Jahre 2003 geschuldet, als der vormalige Geistliche des Ortes plötzlich er­ krankte, dem früheren Staatsminister Dr. h.c. August R. Lang ebenso plötzlich wie unerhofft eine Haussuchung zuteil werden, und ein Kardinal Joseph Ratzinger auf sein Amt als künftiger Papst vorbereitet werden sollte. Scheinbar etwas "überfordert", mit Sicherheit aber noch nicht hinreichend "gebrieft", gab somit eine dazu berechtigte Person eine Kopie dieses Dokuments heraus. Wir sind nun natürlich sehr gespannt was sich in dieser "Betreuerhandakte" finden lassen wird, nach­ dem sich die Betreuerin als vormalige, seit den 1950er Jahren als Sozialamtsrätin im G­ esundehits­ und Jugendbereich ein und derselben Region wie der Betreute tätig, anch Ausssage eines Bürgermeisters "auch mit den Kirchen sehr gut versteht". [x]

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ESLARNER ­ SEITEN | Wirtschaft konkret

Guerilla­Gastronomie

Schon längst in der Eslarner Wirtschaftsleben Eine für ländliche Ohren etwas verwirrende Bezeichnung, und im Freistaat Bayern viel­ leicht auch niemals offiziell so genannt, er­ obert die sog. "Guerilla­Gastronomie" seit eini­ gen Jahren die Metropolen Europas. Dinieren an ungewöhnlichen Orten An ungewöhnlichen Orten etwas Essen und Trinken zu können, dies jedoch mit gewohnt professioneller gastronomischem Service. In normalem gastronomischen Ambiente ist manchen Leuten zu verstaubt geworden. "Verstaubt" ist nun auch das Stichwort, wel­ ches Michael Kleber aus Eslarn bereits im Jahr 2011 im Rahmen des Projekts "Leer­ standsoffensive" einen Catering­Betrieb eröff­ nen liess. Auf dem Plan stand ­ damals wie auch noch heute politisch gefordert und ge­ förert ­ die Gastro­Szene in kleinen Orten neu zu beleben. Kleber stieß mit seiner Idee in eine Markt­ lücke, welche Jahre langes Des­Interesse der Politik geschaffen hatte.

Bereits vor zwei Jahren an Silvester 2016 begann hier Buffet" der erste Event Eslarner Guerilla­Gastronomie. Er hatte dazu im Rahmen der "Leerstands­ offensive" die Räume einer bereits vor über vierzig Jahren geschlossenen Bäckerei eines Verwandten saniert. Garant für die "Beschickung" Eslarner Events

"Pizza Anno" ­ Italienisches Catering Was Eslarns traditionelle Gasthäuser nicht konn­

Gelabelt mit "Pizza Anno" ist der gelernte Industriemeister Metall, der nun seit einigen Jahren beim Kolpingbildungswerk Schwandorf auch Computerkurse anbietet, an den Markt gegangen.

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ten, wollten oder durften ­ das "Landhotal Karl" war eine zeitlang in der Vergangenheit die Ausnahme, firmierte aber mittlerweile in eine "Frühstücks­ pension" um ­

Kleber machte es einfach, und

hatte damit Erfolg. Das Catering bei nicht


r Gemeinde Eslarn angekommen! deren Spiesen anbietet, ist Kleber mit seiner Idee bislang auch ohne Mitbewerber geblie­ ben. Für das offizielle Eslarn ein Vorteil, da so Aufträge nicht ausgeschrieben werden müs­ sen, bzw. sowieso Vereine als Event­Veran­ stalter frei wählen können. Tradition neu beleben ­ Erste Schritte im "Wienerhof".

im ehem. Gasthof "Wienerhof" mit einem "Silvester­

wenigen offiziellen Festen in der Marktge­ meinde Eslarn ist seit 2011 gesichert, und der vorher vorhandene Mitbewerber im Catering, der nahe gelegene "Landgasthof konnte eine andere Fördermittelquelle nutzen. Konkurrenzlos "italienisch" Da die frühere Betreiberin einer Pizzeria am Marktplatz mittlerweile seit einigen Jahren in der Tillystrasse unter "Gitte's Küche" firmiert, und hier wie in einer Zweigstelle in er ehem. Kreisstadt Vohenstrauß Pizzen nur neben an­

Nahezu zeitgleich als das renommierte Es­ larner Landhotel "Zur Krone von Bayern" in der Moosbacher Strasse geschlossen hatte und zum Verkauf stand, wagte Kleber den Schritt in die so genannte "Guerilla­Gastrono­ mie". Essen und Trinken an ungewöhnlichen Orten, ist das Credo der seit einigen Jahren in europäischen Metropolen angesagten Form der "Event­Gastronomie". Wie der Begriff "Guerilla" schon vermuten lässt, läuft alles ­ zumindest für die KundInnen ­ sehr spontan nahezu "überfallartig" ab. "Mal hier, mal da" liesse sich das Konzept beschreiben, welches vor allem für Catering­Unternehmen sehr in­ teressant geworden ist.

Ungewöhnliche Location In Eslarn ist bereits ungewöhnlich wenn ein Jahre lang nicht genutzter Gasthof plötzlich wieder einen Event anbietet. So veranstaltete Kleber bereits vor zwei Jahren beginnend je­ weils zu Silvester im ehemaligen Gasthof "Wienerhof" in der Luwig­Müller­Strasse sehr

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ESLARNER ­ SEITEN | Wirtschaft konkret spontan ein "Silvester­Buffet". Den großen "Run" scheint es nun nicht gege­ ben zu haben, doch die Absicht zählte Eslarn damit wieder beleben zu wollen. Mittlerweile hat man damit eine Möglichkeit gefunden den "Wienerhof" auch selbständig wieder zu bele­ ben. Langjährige Kontakte zur Ortskirche helfen Kontakte mit der Ortskirche, hier der Kath. Kir­ chenstiftung Eslarn sind immer von Vorteil. Da Michael Kleber auch von Anbeginn des Auftre­ tens im Internet die Homepage der Kath. Pfarrgemeinde Eslarn gestaltete, und seit eini­ gen Jahren beim Kolpingbildungswerk im Lan­ kreis Schwandorf Computerkurse gibt lag es nahe auch einmal für die Kath. Pfarrgemeinde ein Buffet zu veranstalten.

Erstmals "Muttertags­Buffet" im Pfarrheim

Sein Vater ist seit einiger Zeit Hausmeister im "Pfarr­ und Jugendheim St. Marien", so dass kurze Wege zu beschreiten sind, um dort nun zum "Muttertag 2018" erstmals ein "Mutter­ tags­Buffet" anzubieten. Gegen Voranmeldung ­ so der für uns einzig am Schaufenster der Bäckerei Meier (vormals Bäckerei Kaiser) in der Moosbacher Strasse sichtbare Plakataushang ­ gibt es wie bereits zu den Silvester­Veranstaltungen italienische Speisen unterschiedlichster Art. Man darf gespannt sein welche "besondere Location" hier noch aufgetan wird, denn Leer­ stände ­ letztlich geschaffen durch politische Untätigkeit ­ gibt es in Eslarn wie auch im größeren Umkreis jede Menge.

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Mehr "politisch gewollt", als "frei unternommen"? Sie weren unseren Ausführungen unscher entnommen haben, dass solche Ideen für mittlereile sehr "verstaubte Orte" wie die Marktgemeinde Eslarn durchaus irgendwie "erfrischend" wirken. Da solche Dinge jedoch immer erst und dann auch nur in Monopol artiger Art und Weise auftreten ist mehr von einer "politischen Forcierung", denn freiem Unternehmertum auszugehen. Soweit man mögliche Fördermittel richtig "kanalisiert" un wirklich freies Unternehmertun verhindert, in dem man gesellschaftliche Gegebenheiten nahezu pervertiert, kann man auf diese Weise politisch ­ und wir meinen hier durchaus we­ niger die Orts­ als vielmehr höhere politische Kreise ­ eine gut funktionierende Gesellschaft vorgeben.


Dem Rest bleibt ... Die Fabrik? Die Betonung liegt hier jedoch auf dem Aus­ druck "so lange es Fördermittel gibt". So lange nämlich kann man im Zweifel alleine von diesen leben, ohne neben großem Um­satz auch Gewinn generieren zu müssen. Die negative Seite ist, dass sich auf diese Weise kaum bodenständiges, auf Dauer ausgerich­ tetes Gewerbe etablieren lässt. Denn freie Unternehmer welche ohne Förder­ mittel handeln wollen, solche bestenfalls als "an­ spornende Dreingaben" ansehen wollen, können mit "Fördermittel basierten" Unterneh­mungen nicht konkurrieren. Zwangsläufig würden Mitbewerber auch dis­ kriminiert und unterminiert werden müssen, denn nur so ist sicher gestellt, dass dies was wir als "Schwindel" bezeichnen, nicht auffliegt. In der Marktgemeinde Eslarn zumindest wird seit Jahren peinlich genau darauf gesehen, dass pro Branche exklusiv nur ein(e) Anbieter(in) vorhan­ den ist. "Der Markt ist gesättigt!" "Der Markt ist gesättigt!" war die Aussage von Eslarns erstem Bürgermeister bereits vor ein paar Jahren als es um die Etablierung anderer/ neuer Pflegedienste ging. Es stimmte auch hier, denn nur die "AWO Eslarn" bekam letzten Endes die Möglichkeit zwei gemeindliche Grundstücke am Tillyplatz zu wie wir meinen äußerst günsti­ gen Konditionen ­ nämlich auf "Erbpacht" ­ zu er­ werben, um dort ein "Tagespflegezentrum" zu errichten. Hier war es aber korrekt gelaufen,

denn eine Kommune entscheidet nun enmals selbst darüber, wann und wie die städtebauliche Entwicklung vorangetrieben wird. Die Verzöge­ rungen bei der "Tillyplatz­Sanierung" hätten jed­ wedem anderen Anbieter mittlerweile so viel Geld gekostet, dass diese/ dieser Pleite gegan­ gen wäre. Die größére gesellschaftliche Dimension Die größere gesellschaftliche Dimension solcher Dinge ist unserer Meinung nach aber insofern gegeben, als letztlich nur noch "politische ge­ wollte Personen" gewerblich tätig sein sollen. Den größeren Rest drängt man damit vor allem in ländlichen Gebieten ­ und die sind in Bayern überwiegend gegeben ­ in abhängige, unselb­ ständige Fabrikarbeit. So etwas kann zwar die politische Herrschaft in einem Land sichern, doch infolge unausweichlichen Zuzugs fremder Personen, demokrafisch wie demokratisch un­ ausweichlich, werden sich hier noch Konfliktpo­ tentilale auftun. So merkt man bereits am zu­ rückliegenden Zuzug von Flüchtlingen, dass deren Integration umso schwerer gelingt, als diesen gerade in den ländlichen Räumen in welche man diese zum Teil "verfrachtet" hat, keine deren Herkunftstradition entsprechende Selbständigkeit möglich ist. Für letztlich unselbständige Fabrikarbeit werden sich aber nur sehr wenige dieser Personen wirk­ lich begeistern lassen. [x]

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SERIE

Oberpfälzer Köpfe

Ein Mann der Kommune:

Er ist dann mal weg! Pater Dr. Beatus Urassa hat Eslarn verlassen, auf dem Weg nach Rom. Aushilfen und Unterstüt­ zungspersonal hat überall einen schweren Job zu erledi­ gen. Dabei ist zumeist unklar ob diese sich nun als vollwer­ tige Amtsinhaber fühlen dür­ fen oder nicht. Meist ist eben der eigentliche Amtsinhaber in greifbarer Nähe oder direkt vor Ort. Dies erschwert die Eingliederung ins System. So auch sehr oft bei Geistli­ chen welche in der Röm.­ Kath. Kirche eine Pfarrei nicht alleine übernehmen dürfen, wollen oder können. Dem Amtsinhaber, also dem fest installierten Pfarrer vor Ort kommt hier eine wesentliche Aufgabe zu. Er kennt seine Schäflein vor Ort meist be­ reits einige Jahre, weiß um deren Sorgen, Nöte und auch Eigenheiten. Er kann einen ortsfremden Geistlichen dabei begleiten in einem Ort "hei­ misch" zu werden, und nicht nur als Arbeitskraft zu dienen. Der Umgang mit fremden Menschen muß einem Geistli­ chen aber auch genehm sein. Nur dann versteht er Mitbrü­

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der nicht nur als Hilfspersonal zu sehen. Wie es nun Pater Dr. Beatus ... konkret ergangen ist, da­ von konnten uns die Eslarner Redaktionsmitglieder trotz dessen fast dreijähriger Tätig­ keit in der Marktgemeinde Es­ larn nicht viel berichten. Diese sahen und erlebten ihn nur bei Verrichtung dessen amtlichen Tätigkeiten bzw. auf dem Weg dorthin. Ge­ schuldet auch dem Umstand, dass sich eine "Ortsgemein­ schaft", ja eine "Pfarrgemein­ schaft" auch in größeren Orten wie Eslarn (etwas über 2700 Einwohner, die zu über 90% der Röm.­kath. Kirche angehören) nicht mehr fin­ den lässt. Wer in irgendeine Weise an der Pfarrgemeinde, der da­ hinter liegenden Kirchenstif­ tung partizipieren kann ist noch regelmässig, auch in Form des von Papst Benedikt XVI. einmal kritisierten "Be­ rufskatholikentums" im Um­

feld der Pfarrei zu sehen. Alle anderen Mitglieder nutzen be­ stenfalls noch Teile des An­ gebots der Pfarrei, und dies auch nur zu bestimmten Zei­ ten. So ist das Leben und Wirken eines nur temporär vor Ort tätigen Geistlichen auch nicht immer ein Honigschlecken. Ausbilder oder Auszubildender?

Die Frage ob es sich bei Dr. Beatus um einen durch den Ortsgeistlichen Auszubilden­ den handelte stellt sich wohl nicht. Nicht bei der Profession welche dieser Ordensgeistli­ che als promovierter Pasto­ raltheologie mit nach Eslarn brachte. Seine Anwesenheit in Eslarn betrug fast drei Jah­ re, so dass durchaus der Ein­ druck hätte entstehen kön­ nen, Eslarns Pfarrer Erwin Bauer würde wie bereits in Jahren zuvor einigen indi­ schen Geistliche die Geheim­ nisse deutscher Pfarrseel­ sorge erklären.


Hier im Eslarner "Elisabethenheim" hatte Pfarrvikar Pater Dr. Beatus ein Zimmer und eine Telefonnummer. Geistliche die nach Eslarn kommen wohnen seit ewigen Zeiten nicht (mehr) im Pfarrhof beim Ortsgeistlichen. Der Einbau einer Wohnung wurde in den 1960er Jahren vergessen. Forschung am Objekt

Eher denkbar ist, was uns jemand unter der Rubrik "Leserbriefe" mitteilte. Hier wollte je­ mand wissen, dass Pater Beatus über die knapp drei Jahre pastoraltheologische Grund­ lagenforschung betrieben haben könnte. Dies liegt, so meinen auch wir im Bereich des Mög­ lichen. Denn "zu forschen" gibt es bzgl. der Marktgemeinde Eslarn jede Menge, und sei es das fast schon krankhafte Beharren darauf, dass ein 1984 verstorbener Diözesan­Kirchen­ musikdirektor überall ­ vor allem bei den "Re­ gensburger Domspatzen" ­ nicht aber in dem Ort in den er in den 1970er Jahren nahezu "verbannt" worden war, Kinder und Jugendli­ che seiner Musikunternehmungen angegan­ gen hatte. Bereits widerlegt durch Grundlagen­Recher­ chen eines Herrn Robert Werner aus Regens­ burg, und mehr als bestätigt durch den

Umstand, dass sich die Diözese Regensburg gleichsam wie der Teufel das Weihwasser scheuen soll weigert diesen Namen auch nur einmal öffentlich im Zusammenhang mit den Domspatzen­Mißbrauchsfällen zu erwähnen. Wie auch immer, Dr. Beatus hat es überstan­ den, und ist ­ so wir mittlerweile hören konnten ­ auf dem Weg nach Rom, um demnächst als Bischof wirken zu können. Für ihn, der zuvor schon einige Jahre in Oberpfälzer Pfarreien tätig war dürfte Eslarn der "krönende Abschluß" der Deutschland­ Visite gewesen sein. Mitzuerleben wie sich das seit Fall des "Eisernen Vorhangs" rapide verfallende Gemeindeleben auch im Bereich des Glaubens nur noch in Vereinen artikuliert, die große Ortspfarrkirche nur noch zu den Festtagen annehmbar gut besucht ist, und ein neu etablierter "Rosenkranz­Gebetskreis" in der Kapelle des im März 2014 katholisch gesegneten "Wohn­ und Pflegeheimes am

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SERIE

Oberpfälzer Köpfe

Tillyplatz" die letztlich einzig richtig wahrnehm­ bare Äußerung röm.­kath. Glaubens darstellt, muß jemanden aus der aufstrebenden afrika­ nischen Kirche mehr als verstören.

Ankunft und Abschied ­ Alles in Stille

Wie er gekommen war so ist er gegangen, in aller Stille. Klingt richtig pathetisch, nicht wahr? Trifft aber auch diesmal zu, denn die Verabschiedung von Dr. Beatus soll ­ einige Leute streiten noch ob überhaupt eine Verab­ schiedung erfolgte, in aller Stille nur mit gela­ denen Gästen geschehen sein. Auch eine gewisse Eslarner Traditionspflege, vielleicht auch deshalb weil man es nicht anders kennt. Geistliche, welche außer als Aushilfe über die Sommerferien ­ und da je­ weils nur einmal ­ anwesend waren, konnten in Eslarn noch nicht allzu viele nach längerer

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Anwesenheit verabschiedet werden. Der Vor­ gänger des jetzigen Ortsgeistlichen war fast 40 Jahre hier tätig, war über mehrere Jahre auch Dekan im Dekanat Leuchtenberg, und sein gesundheitsbedingter Weggang im Jahr 2003 sorgte für keine besondere Verab­ schiedung. Erst anlässlich seines Ablebens im Jahr 2009 kam man "in die Gänge" und gab ihm, im Landkreis Schwandorf wo er bis zuletzt als Ruhestandsgeistlicher wirkte das letzte Geleit. Organisiert und bezahlt wurde der Leichen­ schmaus für BGR Pfarrer a.D. Hugo Wagner jedoch von dessen langjähriger Pfarrhaushäl­ terin. So wird es wohl auch diesmal gewesen sein, dass sich für einen passablen Abschied einfach keine InvestorInnen fanden. An der Lust zu Feiern kann es in Eslarn jedenfalls nicht gelegen haben, denn sobald klar ist wer es bezahlt sind in ländlichen Ge­ genden immer Gäste vorhanden.


Demnächst ein weiterer Abschied möglich? Bald schon könnte sogar der Abschied des aktuellen Eslarner Ortsgeistlichen anstehen, der mit um die 50 Lebenjahre im September 2003 nach Eslarn kam. Bereits im letzten Jahre gab er in der "Heimatzeitung ­ Die neue Wawl" bekannt, dass seine Baumaschinen­Sammlung im Maßstab 1:50 die Stadt Ober­viechtach "erben" wird. Da im Juni dieses Jahres erstmals der Re­gensburger Diözesanbischof Dr. Rudolf Vo­derholzer höchstpersönlich in Eslarn das Sa­krament der Hl. Firmung spenden soll, könnte dies vielleicht sogar mit der Ankündigung des bevorstehenden Ruhestandes von Pfarrer Erwin Bauer zusammen hängen. Wie die Kath. Pfarrgemeinde dann aber jemals noch an eine neu sanierte Ortskirche kommen sollte, stünde dann sprichwörtlich "in den Sternen". Offiziell zumindest hat die Kath. Kirchenstiftung Eslarn wie vor allem auch der Eslarner Kolpingsverein keine wesentlichen Finanzmittel "auf der hohen Kante". Dies wußte uns ­ bevor iese Person dann ziemlich schnell einen Dienstpostenwechsel vornahm ­ jemand sehr berufen irekt aus innerkirchlichen Kreisen mitzuteilen. Die politische Gemeinde hat sich bis 2020 jedenfalls einmal intensiv mit der Kanalsanierung und einem Kläranlagen­Neubau zu beschäftigen. Über 2020 hinaus wird die in den 1970er Jahre neu erbaute biologische Kläranlage keine weitere Betriebsgenehmigung mehr erhalten. Man sieht, dass man von Staats wegen sehr auf die Klärung der Abwässer bedacht ist. Die Klärung gesellschaftlich sozialer Probleme hingegen hintan stehen muß. [x]

Verbraucher­Informationen

Was bedeutet "UTZ Certified"? Es passt gerade thematisch zum Artikel, da Pater Dr. Urassa aus Tanzania stammt, und von dort auch Kakaobohnen in alle Welt exportiert werden. "UTZ Certified" ist eine Foundation (dt. "Stiftung") welche seit 2002 besteht, und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den nachhaltigen Anbau von Agrarprodukten zu förern. Sie betreibt dazu ein Programm mit einem Gütesiegel, und unterhält nach eigenen Angaben das größte Labelprogramm für Kaffee weltweit und zertifiziert zudem Tee, Rooibos und Kakao. Das Programm wird seit 2002 von einer gleichnamigen Voraussetzung für die Zertifizierung ist die Einhaltung eines Verhaltenskodex durch die Landwirte, der soziale Kriterien festlegt und Anforderungen an die Umweltverträglichkeit und effiziente Bewirtschaftung stellt. Sitz der Foundation ist in Amsterdam. [Wikipedia®, UTZ_Certified]

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D E U T S C H ­T S C H E C H I S C H E Z U S A MME N A R B E I T ­

Was

Bayerns Kreuzesinitiative Auch ein Zeichen für ein neues Bayern? Das gab jetzt über mehrere Wochen einen Aufruhr in Bayern. Nur weil ein Bayerischer Minis­ terpräsident im Eingangsbereich der Staatskanzlei ein passabel modernes Kreuz an die Wand hängte war Unruhe im Rautenstaat. Dass dies nun ab 01. Juni dieses Jahres für alle bayerischen Behörden Pflicht werden, also im Eingangsbereich jeder bayerischen Behörde gut sichtbar ein Kreuz hän­ gen soll, ist das ganz besonders Neue. So etwas wäre nicht einmal dem tief gläubigen, in Bayern Gott gleich verehrten vormaligem Minis­ terpräsidenten Franz Joseph Strauß eingefallen, obwohl dieser während dessen Studienzeit von einem Patristikprofessor betreut worden sein soll. Nun kommt ein evangelischer Christ ­ in Bayern sagt man noch immer "Protestant" ­ in der Bayerischen Staatskanzlei "an die Macht", schon dürften sich auch die so genannten "Heimatver­ triebenen" welche als einzige Vereinigungen expli­ zit das "christliche Abendland" in deren Satzungen benennen, wieder wie zuhause fühlen.

Söder lobend und ehrend unter www.sudeten­ obb.de gab. Da bekommt nun diese Kreuzesinitiative von Söder fast schon wieder diejenige Bedeutung,

Die Milvische Brücke in Rom. Die Brücke an der Konstantin der Große im Jahr 312 mit dem Christusmonogramm als Feld zeichen gesiegt haben soll. Quelle: ponte milvio composite (Flickr), Urheber: Anthony Majanlahti, CC BY­SA 2.0 generic

welche das Zeichen des Kreuzes zu Beginn der Hochzeit der Röm.­Kath. Kirche hatte, als Kaiser Konstantin aufgrund einer vorangegangenen Kreuzes­Vision das ihm aufgetragene Christus­ monogramm ChiRoh bei der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 als Feldzeichen verwendet haben soll.

In hoc signo vinces!?

Die Deutschen, das Kreuz und Gott

Ein vorheriger Ministerpräsident Seehofer war diesen nach eigenen Worten zuletzt "sauer aufgestossen", will man den Erläuterungen Glauben schenken welche der Ortsbetreuer der "Sudetendeutschen Oberbayern" bereits vor dem Weggang Seehofer's nach Berlin, gleichzeitig Dr.

Immer wenn die Deutschen, wenn Deutsche ­ politisch gesellschaftlich versteht sich ­ Gott oder das Kreuz bemühen scheint Vorsicht geboten. Man scheint sich immer dann besonderer Mit­ streiter in zumeist fragwürdigen Dingen ver­ sichern zu wollen.

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s ist, was könnte werden? Das richtige Zeichen für einen G ot t begleit et en S ieg: Das sog. "Labarum" (Christusmonogramm).

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Keine Sorge, auch wir mußten uns da erst mal ein wenig einlesen, denn ge­ meinhin wird das heute verwendete Kreuz als Siegeszeichen Konstantin des Großen ausgegeben. Der dazugehörige Ausdruck den Kaiser Konstantin in einer Vision des Kreuzes vernommen haben soll lautete "In hoc signo vinces!", und ist ­ so lt. Wikipedia® auch der Leitspruch der deutschen Sondereinsatzkomman­ dos.

PolitikerInnen sind nicht Gott gleich und machen auch immer wieder mal Fehler. Sie setzen manchmal Zeichen die man lieber hätte bleiben lassen sollen, wenn man sich des Kontexts und möglicher anderer Interpretationeen versichert hätte. In der Vergangenheit kam nie was Gescheites dabei raus, wenn die Begrifflichkeiten "Deut­ sch(land), Gott, Kreuz" allzu sehr bei einander standen. Deutschland in Konotation mit Politik und Kreuz ist traditionell Bestens bekannt, aber keinesfalls immer geschätzt. Zuletzt hatte das Kreuz sogar nicht nur einen sondern mehrere Haken. Hitler wollte sich wie dereinst Kaiser Konstantin durch ein besonderes Koppelschloß der Sol­ datenkluft der Unterstützung Gottes beim Ersten Weltkrieg versichern, und liess ein rundes Koppelschloß mit umlaufenden Schriftzug "Gott mit uns!" sowie mittig eines Adlers mit Haken­ kreuz in den Klauen verwenden (Bild links). In Potsdam entsteht derzeit wieder eine Art "Replik" der Garnisonkirche, eines Kirchenge­ bäudes der Ev.­Luth. Kirche, welche als Militär­/ Soldatenkirche die Absichten Wilhelm II. ver­ sinnbildlichen sollte. Ein Abbild dieser Soldatenkirche fand sich dann ebenso wie ein Abbild Martin Luther's später wieder auf den 5 Reichmarkmünzen des Nazi­Reiches. Bezüge die vor allem im europäischen Ausland nicht vergessen sind. Irgendwie scheinen es in der Vergangenheit auch die so genannten "Protestanten" gewesen zu sein, deren von Martin Luther modifizierte katholische Weltanschauung man besonders gut für nationalistisch­expansionistische Zwecke nut­ zen konnte.

Koppelschloss aus dem 2. WK Aus Aluminium, geprägt / gebogen, mit alt preussischem "Gott mit uns!" Slogan, WikimediaCommons, user: User:StromBer, Liz: gemeinfrei

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D E U T S C H ­T S C H E C H I S C H E Z U S A MME N A R B E I T ­ Die Variabilität der Ev.­Luth. Kirche Gerade die nicht einem zentralen Oberhaupt und einer Dogmatik unterstehende Ev.­Luth. Kirche macht diese so anfällig für allerei frag­ würdige Zwecke mißbraucht zu werden. Neh­ men wir die These, dass die Reformation ein Schelmenstreich der damals zum Lesen, Schreiben und damit auch begüterten Schicht der deutschen Bevölkerung war, dann schuf man sich mit der Ev.­Luth. Kirche nichts weiter als eine auf die damalige Staatsform zuge­ schnittene Beeinflussungsmöglichkeit gegen­ über der ansonsten leibeigenen Bevölkerung. Die röm.­kath. Mutterkirche stand mit deren autokratischen Staatform anderweitig Herr­ schenden immer etwas im Weg, zumal diese sich zubilligen lassen mußten erst durch den Papst die Macht zum Herrschen erhalten zu haben. Eine "Weihe auf Zeit" wie man die Ordinierung ev.­luth. Geistlicher auch nennen könnte, ver­ hinderte geschickt, dass dieses Beeinflus­ sungsinstrument ein Eigenleben entwickeln konnte. Man konnte also sehr Ziel gerichtet, der jewei­ ligen politischen Absicht entsprechend die Ziel­ setzung manipulieren, indem man eben nicht nur jeweils passendes Personal ordinierte, sondern diesem im Gegensatz zur "Ewigkeit der Weihe" beim Führugspersonal der Röm.­ Kath. Kirche die Beauftragung durch einfachen Verwaltungsakt auch wieder entziehen konnte.

Die Röm.­Kath. Kirche denkt zwar wie es immer wieder heißt "in Jahrhunderten", ist aber ­ sollte eine Änderung im Procedere notwendig sein ­ trotz zentraler Verwaltung im Vatikan und einer durchdachten Dogmatik gerade für Deutschland der Entscheidungfindung unter,

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aufgrund des Reichskonkordats mit dem Nazi­ regime finanziell gegenüber dem Vatikan un­ abhängigen Quasi­Kirchenfürsten ausgesetzt. Nur im äußersten Fall jedoch hat der Vatikan die Möglichkeit Führungspersonal abzube­ rufen. Politisch hält der Vatikan als eigener, völ­kerrechtlich anerkannter Staat "die Zügel selbst in der Hand". Da trifft sich nun etwas sehr fragwürdig, dass erstmals ein Bayerischer Ministerpräsident dieser Weltanschauung gar so viel Wert auf das Kreuz legt, dass er dieses sogar eigen­ händig als Hinweis auf die "christlich­abend­ ländische Tradition" an die Wand hängt. Vielleicht ist es aber auch nur eine Art "Hilfe­ ruf" für die bevorstehenden Landtags­wahlen in Bayern, und das Kreuz soll als Abwehr­/ Schutzzeichen gegen die größte Bedrohung einer weiteren CSU­Alleinherrschaft, die Partei "Alternative für Deutschland" dienen. Schutzzeichen gegen die AfD, oder: Des Zauberlehrlings zweite Stunde. Die "bösen Geister" der AfD welche im Jahr 2013 ­ wohlgemerkt im bayerischen Ebers­ berg, einer katholisch geerdeten Gegend, im Wahlkreis der damaligen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner gegründet wurden möchte man wieder los haben, Dabei hatte man diese selbst gerufen, als man mit einer Eindämmung der Migration von Flüchtlingen nach Deutschland versprach was man nicht halten konnte. Auch die AfD hat bislang in dieser Hinsicht nichts bewirkt, und dürfte dies ebenso wenig können, denn Ausflüchte, dass Deutschland schon immer ein Einwanderungsland sei, dass die gleich nach dem Zweiten Weltkrieg ange­ worbenen Gastarbeiter vor allem aus Italien und der Türkei in dieser Weise zählen würden, stimmt so leider nicht.

Was


s ist, was könnte werden?

Gastarbeiter die keine Migranten waren. Diese damaligen Migranten waren sehr be­ nötigte Arbeitskräfte, welche man sehr genau nach deren Arbeitskräft, auch nach Gesundheit und Leistungsfähigkeit aussuchte. Außerdem dachte man, die damals schnell gefundene Bezeichnung "Gastarbeiter" legte es nahe, dass diese Personen zu überwiegendem Teil "nach getaner Arbeit", dem Wiederaufbau Deutschlands wieder in deren Heimatländer zurückkehren würden. Viele hatten dies auch getan, wieder andere holten deren Familien nach und blieben bis heute. ier schnelle Wiederaufbau Deutschlands wäre ohne diese Leute kaum zu schaffen geesen, und demografisch würde Deutschland sicher nicht schlechter dastehen, hätte es dieser Art der "gewollten Arbeitsmigration" nicht gege­ ben. Vornehme Zurückhaltung über Jahrzehnte?

fisch belegter Tendenz zur Vergreisung der Bevölkerung nicht mehr damit gerechnet ein klein wenig von dem nach 1945 von der Weltgemeinschaft Erhaltenem zurückgeben zu müssen. Umliegende europäische Nachbar­ staaten sind hingegen bereits seit Jahren Zu­ fluchtsort für Flüchtlinge, obwohl diese bisher noch nie so leistungsfähig wie Deutschland waren, und zudem auch nicht alle über einen so hohen Industrialisierungsgrad, wie auch eine derart hohe Stammbevölkerung wie Deut­ schland verfügen. Deutschland wird ­ ob es Vielen oder nur Wenigen nicht passt ­ zum Zuwanderungsland werden müssen, um den Frieden in Europa zu erhalten. Wohlgemerkt den Frieden der europäischen Staaten untereinander, denn diese werden nicht Lasten tragen können, welche diese nicht zuletzt aufgrund der Folgen des Zweiten Weltkriegs gar nicht gehabt hätten. Das Kreuz wird hier nicht helfen, sollte es wirklich als Abwehr­ oder Schutzzeichen ge­ gen künftig spürbare Zuwanderung gedacht sein. Irgendwann nämlich steht ein vergreistes Deutschland einem Millionenheer ärmster Leute vor dessen Toren gegenüber, und alle Waffen dieser Welt könnten ohne sich selbst zu schaden helfen eine solche "Ad hoc­"Zu­ wanderung zu vermeiden.

Anderweitig aber, d.h. in Bezug auf die Mi­ gration hilfebedürftiger Personen, auch aus Kriegsgebieten hatte sich Deutschland im Ver­ gleich zu anderen Staaten über Jahrzehnte sehr zurückgehalten. Man merkte dies vor allem daran, dass im Oktober 2015 als plötzlich etwas über eine Mil­ Gefahr einer Isolierung auf dem Kontinent? lionen Kriegsflüchtlinge in ein 80 Millionen BürgerInnen umfassendes, hochindustriali­ Sollte Deutschland, allem voran der Freistaat siertes Landes aufgenommen werden mußten Bayern als "sandbox" in welcher solche Dinge weder personelle noch anderweitige Logistik testweise gegenüber dem Ausland ausprobiert abrufbar war, dies einem so großen und ­leis­ Advertisement Werbung werden, sich immer weiter nationalistisch ge­ tungsfähigen Land entsprechend reibungslos bärden und auf diese Weise "abschrecken" zu realisieren. wollen, könnte dies alsbald zu einer Isolierung Deutschland hatte trotz dessen grundlegender Deutschlands vor allem in wirtschaftlicher Hin­ internationaler Verpflichtung und demogra­ sicht führen.

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D E U T S C H ­T S C H E C H I S C H E Z U S A MME N A R B E I T ­ Ein sich ganz offen "national" darstellendes Deutschland ist dessen Geschichte geschuldet nicht en vogue, und könnte gerade wegen dessen Leistungsfähigkeit und Hochindustriali­ sierung "beschränkt" werden müssen, so lan­ ge dies noch möglich ist. Die AfD könnte in Bayern "Spitzenreiter" werden. Fast schon verschämt hält sich die AfD seit der Bundestagswahl im Jahr 2017 vor allem in Bayern zurück. Traditionsverbundene Katholik­ Innen mit sehr viel Einfluß machen jedoch bereits Werbung für eine künftig Mitregierung der AfD in Bayern, weil man nur so seine Inter­ essen vertreten sieht. Es sind dies Leute mit hinreichend medialem wie auch politischen Einfluß, denen unlängst "sauer aufgestossen" war, dass ein diesen mög­ licherweise zugetaner deutschstämmiger Glau­ benspräfekt auf eine Verlängerung dessen Amtszeit verzichten mußte, und die Möglichkeit der Teilnahme an einer künftigen Papstwahl nahezu "beraubt" wurde. So jedenfalls deren Ansicht, und eine von einem Mitglied der evangelischen Schwester­ kirche geführte "Christlich Soziale Union" soll diesen zu wenig Gewähr dafür bieten, dass künftig mehr die Traditionen der Röm.­Kath. Kirche beachtet werden können. Papst Franziskus gilt diesen Personen und de­ ren Gruppierungen als "Linker", so dass man gar nicht danach fragen muß wie durch diese Leute in Regierungsverantwortung befindliche PolitikerInnen vor allem auch im Freistaat Bayern eingeschätzt werden könnten. Bayerische Bischöfe jedenfalls kommen, mit Ausnahme einiger weniger dieser Amtsträger auch nicht so gut weg. Es könnte also zur Bayerischen Landtagswahl im Oktober 2018 noch einmal richtig spannend werden. [x]

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Was

Wenn es et dann könnt

Oberbayerischer Marien­W Grundwasser erheblich ve

In Glaubensdingen hat die Röm.­Kath. Kirche in Deutschland einen Wandel zur Bürokratie vollzogen, ass sich Je­ sus und Muttergottes in gleicher Wei­ se beim zuständigen Ortsbischof an­ melden müßten, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Wunder müssen angemeldet werden, und werden dann geprüft. Sollten diesen nicht ins Portfolio für die Gegend passen, dann sind Wunder nicht erwünscht. Im

nordoberpfälzischen

Konnersreuth

sollten Wunder geschehen, doch die stig­ matisierte

"Resl

von

Konnersreuth"

scheint anderer Ansicht gewesen zu sein. Nicht mal das kleine Wunder deren frühe­ ren Arbeitsplatz, das Bauerngütl "Schaf­ ferhof" abbrechen und zu ihren Ehren (und jeder Menge Verdienstmöglichkei­ ten) ein großes "Resl­Dokumentations­ zentrum" schaffen zu können, vergönnte sie ihrer Heimat. Damit war auch der Traum eines UNES­ CO­Weltkulturerbes "Klosterlandschaften"


s ist, was könnte werden?

twas gibt , te dies ein Zeichen sein?

Wallfahrtsort Altötting von Katastrophe heimgesucht. erseucht. mit deutscher Vereinsverwaltung weitreichen­

sionierte Passauer Bischof Wilhelm Schraml,

der Gebiete in Tschechien ausgeträumt.

ein gebürtiger Erbendorfer (Oberpfalz) und

Man saniert jetzt den "Schafferhof", und hofft

vormaliger Weihbischof, sowie Kirchenmusik­

dennoch auf ein künftiges Wunder, so Resl

und Kolpingbeauftragter der Diözese Regens­

will.

burg. Aber auch Graf T'serklaes von Tilly der

Jetzt auch noch das:

"Massenschlächter von Magdeburg" Altöttinger Grundwasser verseucht! Der Kurpark­Zugang aus dereinstige Brennerstrasse

ist dort begraben, weil er im Dreißigjährigen

Derjenige Marien­Wallfahrtsort welcher einen

Krieg, beauftragt von der "Katholischen Liga"

Andreas Altmann, Sohn eines renommierten

Magdeburg

von

Protestanten

"säuberte".

Devotionalienhändlers aus Altötting zu einem Buch mit dem autobiografischen Titel

Vielleicht reicht's jetzt der Muttergottes (mit den Bayern), und allein schein deshalb ver­

"Das Scheißleben meines Vaters, das

sucht der Protestant Dr. Markus Söder mit

Scheißleben meiner Mutter und meine

einer Kreuzesinitiative "gut Wetter" zu ma­

eigene Scheißjugend."

chen?

[x]

(August 2011, ISBN: 978­3492053983)

Der Kurpark­Zugang in Richtung Bahnhofstrasse mit dem

veranlasste, dieser Ort hat nun ein über meh­ rere Jahre nicht erkanntes Problem Grundwasser. Während in anderen Wallfahrtsorten wie z. B. Lourdes Heilquellen sprudeln und Wunder wie am Fließband geschehen, lässt die Mutter­ gottes nun scheinbar Altötting links liegen. Dabei wohnt dort seit einigen Jahren der pen­

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n r a l s E e d . t d a t s u e n . abf all 28 | DEEZ 04.2018

E S LA

Amtliche T

15. Mai Grun

Quartalsabs

A bf allent & Recycl

Abholte

Hier nun ­ ohne Gew und Vollständigekt (j CSU­, JU­, FU­Fami nommen) ­ die aktue mine für das Jahr 20


ARN ­ direkt

Termine

Veranstaltungen

ndsteuer­

schlag II

tsorgung clling

ermine

währ für Richtigkeit jedoch aus dem ilienkalender ent­ ellen Abfuhrter­ 018.

Restmülltonne (Fa. Schmidt & Zweck) 09.05.18 | 24.05.18 ,

Gelber Sack (DSD) 14.05.18

Papiertonne(n) (Fa. Bergler/ Fa. Kraus) 02.05.18 (Kraus) | 29.05.18 (Bergler)

Braune Tonne 04.05.18 | 17.05.18 DEEZ 04.2018 | 29


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