Die Erste Eslarner Zeitung, Ausgabe 07.2017.DE

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14. Jahrgang | Ausgabe 07.2017 ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ monatlich und kostenlos

ISSN 2366­4908

Die Erste Eslarner Zeitung ­ Das Magazin zum täglichen Blog. www.eslarn­net.de

DEEZ 07.2017

Bild: Eslarns Kneippkur­Becken im "Bgm.­Karl­Roth­Kurpark" Besonderheit: Seit Realisierung in den 1990er Jahren ohne Wasseranschluß und damit nur nach Regenfällen nutzbar!

DEEZ ist ein Produkt von ZBE, Dept. OIKOS™ News & Media. ­ www.zach.eu.org. Verfügbar nur Online, unter: www.issuu.com/smde | Redaktionskontakt: www.oikosmedia.tk


O w a p fa l t' s ­ K u r i o s e s u n d My s te r i ö s e s

Aitza owa

[Oberpfälzer Dialekt "Aitza owa" für "Jetzt aber".]

Neues aus dem "Pflege­Marktl" Nicht allzu lange hatte es gedauert, als mit der

erfolgte, oder dies erst nach Vergabe, und damit

Bekanntgabe der Zuweisung von Fördermitteln

für das Unternehmen kostenmindernd vereinbart

für den Abbruch des sog. "Hammerl­Anwesens"

wurde.

durch die Regierung der Oberpfalz dort mit dem Reprint des Info­Newsletters vom 04.Januar 2017

Abbruch begonnen wurde. Die Fa. Hierold Bau GmbH aus Moosbach ­ seit

Nachrichtensperre bzgl. Größe, Leistungen etc.

einigen Jahren in der gesamten Region als Abbruchspezialist bekannt ­ hatte von der

Wie bereits vor dem Bau des Seniorenwohn­

Marktgemeinde

(Gemeinderatssitzung

heimes am Tillyplatz, letztlich "Wohn­ und Pfle­

vom 04. Juli 2017 ­ Mitteilungen und Anfragen)

geheim der K & S Lebenswelten" genannt, aber

den Zuschlag für das günstige Angebot in Höhe

noch immer von außen her nicht als solches

von **22.158,60 Euro erhalten. Der Abbruch­

erkennbar, gibt es auch zum "AWO­Tages­

schutt vom Mauerwerk sollte für Verwendung im

pflegezentrum" bisher keine genaueren Infor­

Straßen­ und Wegebau bei der Marktgemeinde

mationen, was dessen Größe, Leistungsangebot

Eslarn verbleiben.

oder andere für künftigen Kund_innen interes­

Der für die Bebauung notwendige Erbbaurechts­

sante Dinge betrifft. Dabei parliert man in Eslarn

vertrag vom 04.05.2017 wurde ebenfalls im

verantwortlichen Kreisen seit Jahren immer

nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung

wieder von "Rechts­ und Planungssicherheit",

vom 13.06.2017 genehmigt.

welche man scheinbar nur sich selbst, nicht aber

Der Umstand, dass alle diese Dinge wiederum

allen anderen Bürger_innen zugestehen will.

einmal in nichtöffentlicher Sitzung beraten und

Es geht wohl nicht gering darum bereits

erledigt wurden spricht nicht unbedingt für eine

bestehenden Tagespflegeeinrichtungen künftig

Berücksichtigung des Informationsinteresses der

in größerem Stile Konkurrenz zu machen, sich

Bürger_innen. So lange dies jedoch den staat­

also nicht allein auf Eslarns teilpflegebedürftige

lichen Aufsichtsbehörden kein Kopfzerbrechen

Personen zu beschränken. Vorstellbar ist eine

bereitet ist es wohl hinzunehmen.

Kooperation mit dem "Wohn­ und Pflegeheim

Interessant könnte sein ­ wir wurden gebeten

am Tillyplatz", wobei sich aber die, beide Bauten

dies in unseren Bericht aufzunehmen ­ ob die

letztlich abgrenzende, durch den Ort führende

beschränkte Ausschreibung der Abbruchangele­

Staatsstrasse bestenfalls Fördermittel gebenden

genheit bereits mit dem Hinweis auf Verbleib des

Stellen verschweigen, nicht aber realitier besei­

Abbruchmaterial bei der Marktgemeinde Eslarn

tigen lässt. Wir erinnern in diesem

Eslarn

Fortsetzung auf Seite 4 


INHALT

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Zahlungshinweise & Termine

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Demnächst exklusiv bei uns:

F R E I ­Z E I T E N ™ Aus, über und von Martha Frei, einer Ausnahme­Bloggerin, Schriftstellerin und Fotografin aus München!

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Eslarn, im Juli 2017

Liebe Leserinnen und Leser, wir müssen unsere Aussage der letzten Ausgabe etwas revidieren, denn scheinbar hatte man nur den Abschlußbericht des unabhängigen Sonderermittlers der Diözese Regensburg zu den Mißbrauchsfällen abgewartet, bis am Tillyplatz für das neue AWO­Tagespflegezentrum weitergearbeitet wurde. Jedenfalls hatte es so den Eindruck, denn einen Tag nach der Pressekonferenz in Regensburg, am 19.07.2017 gings auf dem Grundstück des ehem. "Hammerl­Anwesens" los. Die noch stehenden Reste des Gebäudes wurden abgebrochen, und das gesamte Abbruchmaterial vor Ort geschreddert. Nun scheint es also wirklich voranzugehen, um zur bevorstehenden Bundestagswahl im September die Leistungsfähigkeit der SPD ­ Eslarn ist seit Jahren "SPD­regiert", und der Geschäftsführer der örtlichen AWO war bis Anfang 2003 Mitglied des Bayerischen Landtags ­ zu zeigen. Arbeitsplätze locken, hoffentlich aber nicht wieder so viele Plätze wie für das Wohn­ und Pflegeheim ­ gesegnet Mitte März 2014 ­ angekündigt und bislang doch nicht benötigt. Diesmal in besonderer Weise ein Blick auf die Entlassung des früheren Glaubenspräfekten und ehemaligen Regensburger Bischofs Dr. Gerhard Kardinal Müller.

In diesem Sinne beste Wünsche!

Die Redaktion

IMPRESSUM/ IMPRINT: "DEEZ ­ Die Erste Eslarner Zeitung" erscheint regelmässig monatlich, und wird herausgegeben von ZBE, Theresia M. Zach, Ludwig­Müller­Strasse 2, D­92693 Eslarn. Die Redaktion erreichen Sie über die vorgenannte Postanschrift, sowie per Telefon: + 49(0)163 709 30 31, Telefax: +49 (0)9653 40 70 001, oder email: oikos­sms@office.eu.org. Leserbriefe nehmen wir ebenfalls gerne unter vorbezeichneten Kontaktmöglichkeiten entgegen. Wir behalten uns jedoch vor, diese vor einem Abdruck zu prüfen, und bei einem Verstoß gegen unser mission statement "Projekt gegen Antisemitismus, Rassismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit" abzulehnen. V.i.S.d.P.: (Verantw. Redakteur): Michael W. Zach ­ Erreichbar über vorgenannte Anschrift bzw. die genannten Kontaktmöglichkeiten.

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O w a p fa l t' s ­ K u r i o s e s u n d My s te r i ö s e s Fortsetzung von Seite 2

Zusammenhang gerne an den seit Jahren ge­

z. B. auf dem Gesundheits­ und Pflegesektor

hegten Wunsch in der Marktgemeinde Eslarn,

betrifft.

eine Ortsumgehung zu erhalten. Bislang war

Auf diese nämlich scheint es die Marktge­

jedoch nichts zu vernehmen, dass sich der

meinde Eslarn bei aller unerklärlichen Ver­

Freistaat Bayern an einem solchen, mehrere

schwiegenheit abgesehen zu haben, da sich

Millionen umfassenden Projekt beteiligen will.

bisher weder Wohn­ und Pflegeheim, das "Be­ treute Wohnen am Marktplatz" noch in Kürze

Das mehr denn je bestehende politische De­

die Tagespflegeeinrichtung rechnen dürften.

sinteresse, von bayerisch­deutscher Seite eine

Es scheint sich um eine "Investitution in die

ÖPNV­Anbindung an das tschechische ÖPNV­

Zukunft" zu handeln, bei welcher man jedoch

Netz ­ hier bereits ab Zelezna, ca. 15 km von

auf das Zutun vieler anderer Kräfte ange­

Eslarn entfernt möglich ­ zu schaffen, dürfte

wiesen ist. Kräfte, denen man u. W. aber

auch Tschechiens Politiker_innen nicht gerade

bereits die letzten Jahre mehr als genügend

positiv stimmen. Dies nicht nur, was eine

"das Kraut ausgeschüttet" hatte.

künftige grenzübergreifende Zusammenarbeit

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E S L ARN

- direkt

 

Amtliche Zahlungstermine 15. August 3. Rate Grundsteuer 15. August Halbjahresgebühr Restmüllbeseitigung

Offizielle Veranstaltungen 27. August

"Bartl­Markt" beim Kommunbrauhaus

Erstmals mit kath. Feldgottesdienst!!!

Wertstoff­ und Restmüll­Abfuhr ­ TERMINE

Gelber Sack (DSD)

Papiertonne

Restmülltonne

10. August

02. August [Kraus]

02. August [Kraus]

15. September

04. September [Bergler]

17. August [Kraus]

07. September [Kraus]

27. September [Kraus]

Jede Menge "Luft nach oben" ist im "Bgm.­Karl­Roth­Kurpark", vor Jahren schon als "Seniorengarten" angedacht.

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Kunst, Kultur & Literatur

http://dasstaunenderwelt.wordpress.com

FREIDENKERIN.COM

06 | DEEZ 07.2017


http://mrsmunster.wordpress.com

Ab der nächsten Ausgabe bei uns ™

F R E I­ Z E IT E N V o n d e n B l o g s v o n M a r t ha F r e i

M

DEEZ 07.2017 | 07

Bildquelle (Hintergrund): Free­Photos@pixabay.com

Ma r th a F r e i i s t s e i t g e n a u 5 0 J a h r e n p a s s i o n i e r te H o b b y ­ F o to g r a fi n , S c h r i fts te l l e r i n u n d sei t n eu n Jah ren p as­ s i o n i e r te B l o g g e r i n .


ESLARN ­ Gesellschaft & Politik

Eslarn "lümmelt" sich so durch, und wartet auf den Ausgang der Bundestagswahl 2017. Ein Kurzüberblick über die vergangenen vier Wochen in der Marktgemeinde Eslarn.

Außer dem Umstand, dass die Marktgemeinde Eslarn wieder einmal ein Neubauprojekt mit vorhergehendem Abbruch betreuen kann, hat sich die vergangenen vier Wochen im Ort nicht viel getan. "LeerstandsOffensive" war von 2011 bis 2015, mit dem Neubau des "Infozentrum Fischerei & Gewässer" am Atzmannsee, und der Schaf­ fung des "Biererlebnis Kommunbrauhaus". Damit war es ­ nur um es wieder einmal deut­ lich zu schreiben ­ für Eslarn auch wieder ge­ tan.

Floß/ Flossenbürg ­ Eslarn" ­ direkt nach Es­ larn, zum dortigen alten Bahnhofsgelände. Bildmaterial gefällig? Eher nicht, oder? Falls doch finden Sie dieses unter: marco.newsagency.tk/repos01, in unserer erst im Aufbau befindlichen Fotodatenbank.

Aktuelles "Verkehrsamt­Tafel"­Bild

Mehr muß nicht sein, Touristen laden sich von selber ein? Um das Jahr 2010 ­ so wir uns richtig erinnern ­ verschwand bereits beim, viele von der Marktgemeinde Eslarn ausgehende Schreiben zierenden Freistempler der Zusatz "Familien­ Ferienort". Ein paar Jahre später ­ wir berich­ teten ebenfalls ­ zierte den Freistempler ein Hinweis auf ein "Europäisches Radwege­ Drehkreuz". Wir suchen noch immer das "Drehkreuz", denn bislang ist uns aus­ schliesslich der sog. "Bockl(rad)weg" bekannt, und dieser führt ­ entlang der gerade bei Alten­ hammer (Gemarkung Pleystein) etwas abge­ änderten ehem. Eisenbahntrasse "Weiden ­

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Wir hatten es in einer der letzten Ausgaben versprochen, dass wir jetzt eine Weile mal monatlich die Eslarner "Verkehrsamt­Tafel" ­ erstellt in den 1970er Jahren, und von der Be­ zeichnung "Fremdenverkehr" stammend ­ mit einem jeweils aktuellen Foto präsentieren wer­ den.


Zentral direkt beim Rathaus befindlich kann diese Tafel ­ der Schriftzug "Verkehrsamt" ist nun endlich der UV­Strahlung zum Opfer gefal­ len ­ aussagen wie "touristisch" Eslarn beinan­ der ist. Sieht nicht "berauschend" aus? Soll Sie ja auch nicht berauschen, sondern nur ortsfrem­ de Personen z. B. auch über touristisch rele­ vante Veranstaltungen informieren. Macht dieser Schaukasten aber auch nicht, denn die kommenden relevanten Veranstal­ tungen wie der am 27.08.2017 stattfindende "Bartl­Markt" sind leider noch nicht genannt.

Überklebung unterhalb des Schriftzugs "Zim­ mer und Ferienwohnungen" ­ Hinweistafel die­ ser Gastronomie entnehmen kann (Bild).

Gab es da nicht sogar mal Pedelecs?

Problematisch ist dies nun wirklich nicht, da eben keine Touristen sichtbar sind. Etwas ko­ misch mutet es jedoch an, wenn sich die Marktgemeinde Eslarn hier immer noch als "touristisch ambitioniert" darstellt, und gem. "LeerstandsOffensive" im Jahr 2011 eine Wie­ derbelebung des Ortskerns durch Reak­tivie­ rung vor allem auch der Ladengeschäfte vor­ gegeben hatte. Investitionen der Geweretreibenden lohnen sich hier nur dann, wenn endlich einmal klar ist, ob Eslarn reines "Pflege­Marktl" oder ir­ gendwann auch noch mal ein, sich über den Discount­Markt in der Moosbacher Strasse "selbst versorgender Ort" werden soll. Derzeit wird unter Vorgabe "touristischer Er­ tüchtigung" der in den 1970er Jahre auf dem Eslarner Hausberg "Stückstein" erbaute "OWV­Aussichtsturm" saniert.

Richtig, die Marktgemeinde Eslarn hatte vor ei­ nigen Jahren zusammen mit anderen umlie­ genden Gemeinden bei einem in Bad Reichenhall gemeldeten Unternehmen Elektro­ fahrräder, sog. "Pedelecs" geleast. Für Eslarn waren es soweit wir uns erinnern vier dieser Fahrräder die nicht komplett selbst fahren, sondern nur beim Fahren unterstützen sollen. "Stationiert wurden diese ­ bis zur Fertigstel­ lung des "Biererlebnis Kommunbrauhaus" bei der Gaststätte­Pension "Schellenbach", ca. 500 m vom Ortszentrum entfernt, hinter der zurzeit in Sanierung befindlichen Schellen­ bachstrasse gelegen. Vergessen hat man diese geplante "Verle­ gung" nicht. Es war kurz im Rahmen des öf­ fentlichen Teils der letztmaligen Ratssitzung zu hören. Mangels vorhandener Touristen benötigt man aber auch keine besonderen Hinweise auf die­ se Elektrofahrräder, was man nicht nur der "Verkehrsamt­Tafel", sondern auch der, mittler­ weile anderweitig bereits einmal veränderten ­

Ca. 4 km fernab des Ortszentrums, und noch einmal ca. 1000 m vom dortigen Parkplatz ent­ fernt auf der Spitze dieses "Bergchens" gele­ gen dürfte diese Sanierung nur dann etwas

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ESLARN ­ Gesellschaft & Politik "bringen", wenn parallel dazu auch in Eslarn selbst etwas geschieht, was nicht nur mit der Schaffung von Pflegeeinrichtungen zu tun hat.

Das Bier soll es "richten"!? Schon sind wir wieder ­ wie sollte es auch an­ ders sein ­ beim Eslarner Bier, dem Hausge­ brauten aus dem immer noch nicht sanierten Kommunbrauhaus angelangt. Richtig! Saniert wurde nicht das Kommun­ brau­haus, sondern nur das ehem. Lagerhaus, welches man der Raiffeisen Neustadt/ Wn. ­ Vohenstrauß eG für ca. **80.000.­­ Euro abge­ kauft hatte. Das Kommunbrauhaus selbst sieht, bis auf die sanierte Außenfassade und die neuen, von ei­ ner für die Fertigung von handgemachten Kir­ chenfenstern Waldsassener Firma georderten Außenfenster, immer noch sehr "traditionell" aus. Wie "traditionell" können Sie unserer Sonder­ ausgabe zur Eröffnung des "Biererlebnis Kom­ munbrauhaus" ­ kostenlos verfügbar unter www.issuu.com/smde bildlich entnehmen. Bösen Zungen würden beim Anblick dieser Bil­der sagen, dass es sich durchaus um eine zuvor schon "kulturelle Einrichtung" handelte, so viele Pilzkulturen könnten dort ­ natürlich nur an den Wänden ­ vertreten sein. Aber das dort gebraute Bier ist selbstver­ ständlich entsprechend getestet, und genügt höchsten Hygieneansprüchen, zumal dort auch der "Rebhuhn­Zoigl®" gebraut und über­ re­gional vermarktet wird.

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Geplant dürfte aber sein, dieses "Kommun­ brauwesen" künftig noch gewinnträchtiger zu betreiben. Nur weiß man noch nicht, wie man dies bewerkstelligt, ohne die Gesamtheit der Eslarner Bürger_innen daran teilhaben zu las­ sen. Wir erwähnen es der Vollständigkeit wegen nur noch einmal, dass der Begriff "Kom­ munbier®" seit 2004 beim Europäischen Pa­ tent­ und Markenamt eingetragen, und für die Marktgemeinde Eslarn geschützt ist. Auch eine Domain "www.kommunbier.de" gibt es bereits. Nur gewerblich darf ein solches Bier gem. einer, in der Regionalzeitung festge­ haltenen Aussage der Marktgemeindeverwal­ tung nicht vermarktet werden. Jedenfalls bietet die Marktgemeinde Eslarn bislang kein Lizenzmodell an, welches es Gewerbetreibenden ermöglichen würde ein "Kommunbier®" zu vermarkten. So leid es uns tut, aber uns "riecht" das nach, einen gewerblichen Wettbewerb unterbinden­ den, und damit gem. Wettbewerbs­ aber auch Patent­ und Markenrecht nicht zulässigem Verhalten. Unserer Ansicht nach könnte ­ letztlich zum Nachteil aller Eslarner Bürger_innen für welche dieses Marke zum Schutz eingetragen wurde ­ jedwede Brauerei/ jeder Braukonzern Ansprüche daran anmelden diese Marke auf Grundlage eines entsprechenden Lizenzmo­ dells nutzen zu wollen, und sich diese Er­ laubnis ggf. sehr kostenpflichtig für die Marktgemeinde Eslarn einklagen. Der Begriff "Kommunbier" nämlich ist ein Gattungsbegriff, und könnte damit letztlich gar nicht in dieser Art und Weise schützenswert sein. [x]


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BIERFEST in CHODOVAR PLANA Nähere Info auch unter www.chodovar.cz Das Fest findet am 19. August 2017 statt! Was hier Jiri Plevka und dessen Familie über Jahr­ zehnte in mühevoller Kleinarbeit geschaffen ha­ ben, würde auch einigen Eslarner_innen

gefallen.

Diese aber scheinen es allein auf Kosten der EU­ Steuerzahler, sowie Bun­ des­

und

Landesförder­

mittel haben zu wollen. Damit ohne Mühen der Reingewinn Eslarns

bleibt,

und

Bürgermehrheit

ad multos annos dafür be­ zahlt.

[x].

,

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Das verschwiegene Untern

Was läuft hier falsch beim ISEK "ES hier gegebenenfalls verfolgt werden

Mittlerweile ist der Punkt erreicht, da auch wir uns nicht mehr von der Herausgeberin dieser Veröffentlichung zurückhalten lassen, und jetzt sozusagen einmal "Butter bei die Fische" geben. Bereits im Blog hatten wir zurückliegend einmal berichtet, dass in dem unserer Redaktion durch die Marktgemeinde Eslarn zur Verfügung gestell­ tem Exemplar des verschriftlichen städtebauli­ chen ISEK­Berichts für die Marktgemeinde Eslarn "Eslarn 2030" das von unserer Herausge­ berin im Jahr 1998 ordnungsgemäss bei der Marktgemeinde Eslarn angemeldete Unterneh­ men nicht genannt ist. Wir wollten wenige Tage nachdem wir dieses über 200 Seiten umfassende Werk durchgesehen hatten von diversen daran beteiligten Personen und Unternehmen wissen, warum dem so ist und welche Gründe dies haben könnte. Nur ein beteiligter Architekt berichtete uns inner­ halb kürzester Zeit schriftlich, die Daten von der Marktgemeindeverwaltung Eslarn erhalten zu ha­ ben. Es schwiegen die folgenden, und per Fax durch unsere Herausgeberin angefragten, an der Erstellung des ISEK beteiligten Unternehmen/ Personen:

später Antwort mit dem Hinweis, dass es sich hier nur um ein vorläufiges Konzept handeln würde. Eine nachgereichte Anfrage, warum dann außer ihrem Unternehmen alle sonstigen Eslarner Un­ ternehmen genannt sind, wurde bislang weder von der parallel dazu angefragten Marktgemein­ de Eslarn ebenfalls nicht beantwortet. In dieser erweiterten Anfrage wurde die Marktge­ meinde Eslarn zudem gegen Nachweis gebeten, das Unternehmen von Frau Theresia M. Zach ordnungsgemäss nachzutragen, da man sonst von einer Wettbewerbsverzerrung, Wettbewerbs­ behinderung, ggf. sogar der Absicht diese von ei­ ner möglichen Antragsstellung für künftige städtebauliche Fördermittel abzuhalten, ausge­ hen müßte. Auch dazu hat Frau Theresia M. Zach bislang keine Antwort erhalten.

Der ISEK­Bericht "Eslarn 2030" ­ Etwas ­ fragwürdig beim Unternehmerverzeichnis?

W. Röth GmbH, Landschaftsarchitekten, Amberg OTH Weiden, Dr. Weber M­S­H Stadtplanung, Altdorf bei Nürnberg

Mittlerweile haben wir uns den Bericht noch einmal etwas näher zu Gemüte geführt, und die genannten Unternehmen näher betrachtet. Wir konnten gar nicht glauben, was wir da plötzlich lesen mußten, und fühlen uns an ein Gewerbeverzeichnis der Marktgemeinde Eslarn aus den 1980er Jahren erinnert.

Auf deren ebenfalls schriftliche Anfrage an das Städtebaureferat der Bezirksregierung der Obe­ prfalz erhielt Theresia M. Zach einige Wochen

Eine Doppelnennung von Unternehmen ist durch­ aus einleuchtend, wenn diese wie in einem solchen Bericht, der an andere staatliche Stellen weitergegeben wird, Unternehmen mit denselben

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nehmen?

SLARN 2030", und welche Absichten n könnten.

Inhaber_innen deutlich hervorgehoben werden. Sonst besteht nicht nur unseres Erachtens die Möglichkeit, dass hier von total verschiedenen Unternehmen ausgegangen wird, und versehent­ lich doppelt, vielleicht sogar mehrfach Mittel ausgegeben werden. Auch zu dieser, durch die Herausgeberin unserer Veröffentlichung in deren erweiterten Anfrage ge­ nannen Dingen wollte bislang weder die Bez­ irksregierung der Oberpfalz noch die Marktge­ meinde Eslarn Stellung nehmen. Da wir nur eine kleine Redaktion haben bitten wir dehalb versierte Leser_innen hier doch einmal ein paar der notwendigen "Hebel" in Bewegung setzen zu lassen. Einen Verdacht, dass eine Marktgemeinde wie Eslarn unerlaubt Fördermittel abgreifen will, kann man so nicht stehen lassen. Aus diesem Grund erlauben wir uns den hier relevanten Anhang, der unter Punkt 9 mit über 4 DIN A4­Seiten als "Liste der Unternehmen | Gewerbebetriebe in Eslarn 2015" dem Bericht beiliegt nachfolgend abzudrucken. Vielleicht ist diese jedenfalls uns etwas frag­ würdig vorkommende Unternehmensliste" der Grund, warum dieser Bericht nicht so wie bereits vor fast zwei Jahren angekündigt Online unter www.eslarn.de veröffentlicht wird. Beispielhaft dürfen wir auf die Nennung folgender Unternehmen hinweisen, welche nachweislich aufgrund des Tod der Unternehmerin/ des Unter­ nehmers und einer entsprechenden Spezial­

qualifikation mit Sicherheit nicht mehr existent sein könnten. Mehrere Unternehmen sind ­ wie Sie jetzt selbst sehen können ­ ohne Adresse genannt, noch lässt sich aus der Bezeichnung dem Ge­ werberecht konform eine Inhaberin/ ein Inhaber feststellen. Bei weiteren Unternehmen ist fraglich ob diese noch die Vielzahl der genannten Branchen be­ dienen. Hier z. B.: Glöckl, Richard, Bahnhofstrasse 1 ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ Dr. Richard Glöckl ist bereits vor einigen Jahren verstorben, seine Praxisräume an der Bahnhofstrasse 1 sind seitdem anderweitig belegt, nicht jedoch mit einer Arztpraxis. Ein genanntes Unternehmen für "Garten­ und Landschaftsbau" ist uns seit einigen Jahren nicht mehr als existent bekannt. Ein Unternehmen (Cafe und Konditorei) ist doppelt, also mit unterschiedlicher Bezeichnung an selbiger Adresse aber verschiedener Inhaberin/ verschiedenem Inhaber genannt. Nachfolgend finden Sie die hier fünf relevanten Seiten, direkt aus dem schriftlichen Bericht gescannt. Wir danken für Ihre Mithilfe im Namen aller Steuerzahler_innen und EU­Bürger_innen!

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ISEK "Eslarn 2030" ­ Unternehmerverzeichnis



ISEK "Eslarn 2030" ­ Unternehmerverzeichnis


Weitere, und letzte Seite dieses Verzeichnisses auf S. 21 dieser Ausgabe.


SERIE

Oberpfälzer Köpfe

Pater

Augustiner­Eremit, Papstbeobachter und Eslarner

Hintergrundbild: Günter,Gumhold@pixelio.de

Pater Felix M. Meckl Da staunen Sie, oder? Was die Marktgemeinde Eslarn zu bieten hat, und nur sehr we­ nige Leute wissen davon. Das mit dem "Päpstebe­ obachter" ist natürlich eher ironisch gemeint, und bezieht sich auf einige Regionalzei­ tungsberichte mit denen ebenso ironisch eine Nähe zu Papst Benedikt XVI, dem er auf Ordensgeheiß noch vor dem zweiten Papstbesuch ins Kloster bei Erfurt vorauseilte, hergestellt werden sollte. Solange die Marktgemeinde Eslarn für sich jedoch nicht den Anspruch Päpste zu kre­ ieren behaupten will, dürfte es noch im Rahmen bleiben. Sproß einer renommierten Eslarner Famile Pater Felix, mit zivilem Na­ men Matthias ist der Sproß einer renommierten Eslarner Familie. Man muß schon eine Weile recherchieren, um ihm nicht mit halb Eslarn in die Verwandtschaft zu bringen. Sein Vater bekleidete seit

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einiger Zeit wie schon vor Jahren einmal das Ehrenamt eines Marktratsvorsitzenden, und war beruflich bis zur Pen­ sionierung in der Straßenver­ kehrsabteilung der Kreisver­ waltungsbehörde (Landrats­ amt) beschäftigt. Wer unsere Mitschriften aus den Eslarner Gemeinderats­ sitzungen liest weiß, dass er auch hier die Marktgemeinde noch gut beraten kann. Seit der Priesterweihe des Sohnes fungiert er auch im Eslarner Pfarrgemeinderat mit der Amtsbezeichnung eines Kirchenrates. Meckl's Mutter war über Jahr­ zehnte bei diversen Ärzten der Region (Eryacici, Göppl, Glöckl) als Praxismanagerin tätig und hier bereits gesell­ schaftlich eingebunden. Eine musikalische Verwandschaft

dem Inhaber eines der größ­ ten Forstunternehmen Deut­ schlands (AdR: Onet.de­Be­ richt), einem Mitglied der frü­ heren "Loisbachtaler", mit dem Cousin seines Vaters, Albert Grießl den Begründer der Eslarner "Zoiglstum" und der ebenfalls auf Schüler von Diözesan­Kirchenmusikdi­ rektor Zimmermann (+ 1984) zurückzuführenden "Schloß­ berger Musikanten" eine sehr musikalische Verwandtschaft besitzt. Ebenfalls zur Verwandtschaft gehört Michael Meckl wel­ cher, den Belangen malträ­ tierter Tiere verpflichtet über den Begründer der "Gut­Ai­ derbichl­Stiftung" Michael Auf­ hauser vor einigen Jahren auch in Eslarn eine Außen­ stelle eines solchen Gnaden­ hofes realisieren konnte. Bisherige Lebensstationen

Meckl's musikalische Ader wird sich vielleicht ernst noch zeigen, doch steht fest, dass er mit seinem Onkel Josef,

Pater Meckl besuchte in Es­ larn den Katholischen Kinder­ garten "St. Elisabeth", die


Felix M. Meckl ­ Eslarner und Augustiner Eremit

Grundschule, und später das Kepler­Gymnasium in Weiden in der Oberpfalz. Während der Gymnasialzeit wohnte er im mittlerweile seit einigen Jahren aufgelassenen Schü­ lerwohnheim der Augustiner­ Chorherren, was ihn ­ so ein Regionalzeitungsbericht ­ erstmals anlässlich der Beer­ digung eines der Patres näher für das Ordensleben begeis­ terte. Schon vor der Priesteweihe dem Papst auf der Spur Am 10. Mai 2010 wurde er in der Diözese Würzburg durch den dortigen Ortsbischof als einziger Kandidat zum Pries­ ter geweiht. Bereits dies durf­ te man als besondes güns­

tiges Vorzeichen werten, denn nur sehr selten ist ein Orts­ bischof bereit einen einzelnen Kandidaten zu weihen, wenn in dessen Heimatdiözese so­ wieso ein Weihetermin verfüg­ bar ist. Regelmässig werden Weihen von Ordensangehöri­ gen, da diese nicht zum Bes­ tandsklerus einer Diözese gehören, dazu verwendet um die Reihen der Weihekandida­ ten einer Diözese zur besse­ ren Außenwirkung zu ergän­ zen. Vielleicht stand Frater Felix Meckl aber auch unter einem besonderen Schutz des da­ maligen Papstes, denn er war schon vor seiner Priesterwei­ he dem Stellvertreter Christi auf der Spur. Er traf Papst Benedikt XVI. persönlich in

Rom, und war auch kurz zu­ vor dorthin berufen, als dieser bei seinem zweiten Deutsch­ landbesuch dem Augustiner­ kloster bei Erfurt einen Be­ such abstattete. Beim persönlichen Treffen soll er ­ so ein Regionalzeitungs­ bericht ­ Papst Benedikt XVI. sogar angeboten haben, mit ihm oberpfälzisch sprechen zu können. Es ist nicht be­ kannt ob und welche Erinne­ rung Papst Benedikt XVI. ggf. sogar an die Marktgemeinde Eslarn hatte. Bereits Ende 2002 soll ihn, als damaligen Leiter der Glau­ benspräfektur von dort ein Schreiben erreicht haben, welches durch seinen dama­ ligen Sekretär, Bischof Dr. Josef Clemens ausführlicher

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SERIE

Oberpfälzer Köpfe beantwortet worden sein soll. Eslarn hatte also sozusagen erstmals einen Papst, den seit 500 Jahren ersten bayerisch­ deutschen Papst "unter direkter Observation". Reiseleiter auch für Eslarn

Wissenswertes Schon bald könnte es vielleicht möglich sein, dass Pater Felix M. Meckl (OSA) der erste (Ordens)Priester ist, der seine eigene Heimatpfarrei betreuen darf.

Alljährlich bietet Pater Meckl interessierten Personen der Markgemeinde Eslarn mehr­ tägige Ausflüge an, die bis­lang zumeist in die Ewige Stadt führten. Im Gegenzug erhält er an seinem jeweiligen Wirkungsort einmal im Jahr Besuch durch Mitglieder der Pfarrgemeinde Eslarn. Zurzeit ist Pater Meckl in Maria Eich nahe München eingesetzt. Dem Marien­ wallfahrtsort, zu dem jährlich einmal die Ok­ toberfest­Wirte pilgern, seitdem der Anschlag Anfang der 1980er Jahre relativ glimpflich ausgegangen war. Auch dort hatten ihn Eslar­ ner_innen bereits in diesem Jahr besucht, um sich nach dessen Wohlergehen zu erkun­ digen.

Eigentlich wird so etwas regelmässig von Bischöfen abgelehnt, da eine solche Hei­ matnähe nur Probleme mit sich bringt. Der Eslarner Ortsgeistliche jedcoh soll schon seit einiger Zeit eine neue Pfarrstelle suchen, in welcher dieser die paar Jahre bis zur offiziellen Pensionierung verbringen kann. Dies jedenfalls kolportiert man in der Markt­ gemeinde Eslarn, und macht sich schon Hoffnungen, dass entweder Pater Felix M. Meckl (OSA), Pater Martin Rupprecht (der­ zeit Pfarrei "Neufünfhaus" in Wien, Öster­ reich), oder Pfarrer Theo Schmucker als

Fachreferent für Strategische Personalgewinnung

Heimatgeistliche die Versorgung der eige­

Die Erzdiözese München und Freising ver­ zeichnet Pater Felix M. Meckl (OSA) zudem auch als Fachreferenten für Berufungspasto­ ral, sowie Reiseleiter. Sie können ihn also auch auf einer der vom Bayerischen Pilgerbü­ ro angebotenen Reisen einmal persönlich tref­ fen. Hier der direkte Link: https://www.erzbistum­muenchen.de/Beruf­ und­Berufung/cont/79421 .

Dass für und in Eslarn möglich ist, was

nen Heimatpfarrei übernehmen könnten.

woanders nie funktionieren, nie erlaubt wer­ den würde, konnten wir Ihnen hoffentlich schon seit einigen Jahren sehr deutlich auf­ zeigen. Ob auch so etwas möglich ist/ wird, be­ stimmt sich nach dem Einfluß welchen die Marktgemeinde Eslarn auch zukünftig auf die Römisch­Katholische Kirche, zumindest aber einige deren führenden Verantwort­ lichen gelten machen kann.

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[x]


ISEK "Eslarn 2030" ­ Unternehmerverzeichnis

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KIRCHENSEITEN ­ A u f w e l c h e r S e i t e s

Aufarbeitung geleistet, Einf

Vom Aufklärungsbemühen, Verschweigen, und Weniger Ex­Glaubenspräfekt, Kardinal Ger­

mit öffentlichem Bekanntwerden im Jahr 2010

hard Müller selbst, denn alle ihn in deutschen

von diesen Dingen erfahren hatte. Müller soll

Landen umgebenden Personen scheinen mit

aber auch sonst nicht "umgänglich" gewesen

dessen Entlassung als Leiter der Präfektur der

sein, und so mischen sich in der Kritik an ihm

Glaubenskongregation im Vatikan Probleme

Dinge, welche durchaus gesondert zu be­

zu haben.

trachten sind, um nicht den Blick für die Re­

Während es der renommierte und aufgrund

alität zu versperren.

des von ihm verfassten Standardwerks zur

Wir wollen einmal versuchen etwas Ordnung

Röm.­Kath.

bekannte,

in diese Vorwürfe zu bringen, und halten uns

ehem. Professor Dr. Gerhard Ludwig Müller

hier an den altbekannten wie bewährten

gem. Presseberichten sehr gelassen nimmt,

Rechtsgrundsatz "Cui bono? ­ Wem nützt

und auf eine übliche Praxis fünfjähriger

es?".

Dogmatik

weltweit

Amtszeit im Vatikan verweist, scheinen nicht wenige der ihn umgebenden einflußreichen

Ein

prominmenter,

exzellenter

Wissen­

Persönlichkeiten deren Kritik am Papst nicht

schaftler in der (künftigen) "Papstdiözese".

verhehlen zu können. Dr. Gerhard Ludwig Müller hatte sich bereits Die Aufarbeitung der über 60 Jahre beim

weit über die Kath.­Theol. Fakultät der Univer­

weltbekannten

"Regensburger

sität München einen Namen gemacht, als er

Domspatzen" auch, aber nicht ausschliesslich

im Jahr 2002 Besitz vom Bischöfl. Stuhl zu

durch höhere Kleriker begangenen gewalttä­

Regensburg ergriff.

tigen und sexuellen Übergriffe ist mit dem 18.

Er war und ist der Experte für Röm.­Kath.

Juli 2017 entgültig abgeschlossen. So je­

Dogmatik, also der Disziplin welche diese

denfalls die Diözese Regensburg und deren,

Kirche "im Innersten zusammenhält".

diese Aufarbeitung nur innerhalb von zwei

­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­

Amtsjahren bewerkstelligende Bischof, ein

"Der Begriff „Dogmatik“ kam erst im 17. Jahrhundert auf, das damit

Knabenchor

früherer wissenschaftlicher Mitarbeiter von Dr.

verbundene Anliegen ist aber weit älter. Als erste christliche Dogmatik gilt das theologische Hauptwerk von Origenes, De principiis (deutsch:

Gerhard Ludwig Müller.

Von den Grundlehren). Im späteren Mittelalter sehr einflussreich

Müller soll diese Aufarbeitung nicht, oder nur

Petrus Lombardus und die Summa theologiae (Zusammenfassung

schleppend geleistet haben, als er spätestens

22 | DEEZ 07.2017

wurden die vier Bücher Sententiarum (über die Grund­Sätze) des der

Theologie)

des

Thomas

von

Aquin."

[Wikipedia]


stehen Sie?

fluß verloren?

d einem Ex­Präfekten "In der theologischen Dogmatik geht es nicht darum, ein Lehrgebäude auf wenige Grund­ sätze zurückzuführen. Vielmehr geht es darum, das Ganze der Offenbarung und des christ­ lichen Glaubens zu entwickeln, (...)" [Wikipedia]

Es geht also um das Wesentliche der Röm.­ Kath. Kirche, und Regensburg konnte sich mit dem Jahr 2002 rühmen, eine solche Person als Oberhirten zu begrüßen. Dies schon drei Jahre bevor die Diözese Re­

medial sehr "hochgepuscht", doch anders

gensburg mit einer weiteren Superlative, derje­

wäre die "Lieblingsdiözese des künftigen Pap­

nigen einer "Lieblingsdiözese des Papstes"

stes" wohl gar mit "Laiengagement" im Ver­

versehen wurde.

bindung gebracht worden. Dieses gab es zwar

Bis zur Wahl des noch längere Zeit nach der

schon immer, auch in der Diözese Regens­

Papstwahl mit Hauptwohnsitz in Regensburg­

burg, beschränkte sich aber unter dem we­

Pentling gemeldeten Kurienkardinals Dr. Jo­

niger wissenschaftlich agierenden Vorgänger

seph Ratzinger zu Papst Benedikt XVI. schien

von Dr. Gerhard Ludwig Müller mehr auf

der "neue" Bischof nicht allzu viel Aufsehen zu

Zustimmung.

erregt zu haben. Bis auf einen, bereits 1969 gegründeten AKR

Rechtszeitig vor dem Papstbesuch schwiegen

e. V., einen "Aktionskreis von Laien und lai­

aber wieder die Gazetten, und die Diözese

isierten Priestern", sowie der bis dahin in der

Regensburg hatte sich auch in Sachen "Laien­

Diözese Regensburg den meisten Gläubigen

verantwortung" erstmals im Vatikan "einen Na­

ebenfalls sehr unbekannten Laienvereinigung

men gemacht.

"Wir sind Kirche e. V." und zwei Ortsgeist­

Die einzelnen Rädchen der Diözese griffen so

lichen, alle im großen öffentlichen Streit mit

ineinander wie man es von einer gut funktio­

dem

nierenden Diözese in der katholischen Provinz

Bischof,

war

nicht

viel

geboten.

Zwar wurde diese Streit um eine u. W. vom

erwarten konnte und sollte.

Vatikan längst angedachte Satzungsänderung

Nur so konnte der erste Heimatbesuch von

DEEZ 07.2017 | 23


KIRCHENSEITEN ­ A u f w e l c h e r S e i t e s

Papst

Benedikt

XVI.

ein

unbeschwerter

Glücksfall werden. Sogar diejenigen Leute

Das "Pilgerbüro Regensburg"

hielten still, welche seit 1945 in den Domspat­ zen­Einrichtungen körperlich wie sexuell ange­ gangen worden waren. Dabei wäre es doch "die Gelegenheit" gewesen, bei diesem Be­ such sein Leid vorzutragen und eine Klärung anzumahnen. Vielleicht wollten aber auch nur die Medien nicht, dass sich dieser dunkle Schatten über Regensburg zeigt? Ähnliches auch zum zweiten Heimatbesuch des bayerisch­deutschen Papstes Regensbur­ ger Originität. Dabei hatte bereits 2006 virtuell das "Pilger­ büro

Regensburg"

unter

www.pilgerbuero­

regensbug.de "eröffnet". Eine Online­Präsen­ tation einer Künstlergruppe der Region, wel­ che ob den, im Rahmen eines "Reliquien­ und Devotionalienbasars" durchaus

angebotenen

nachdenklich

machen

Dingen konnte.

Von "Benedetto­Stangerl" bis "Sündenverge­ bungs­Wasserl" reichte das Angebot, welches ­ will man dem Zugriffszähler der Site glauben ­ bis zum heutigen Tage gerade einmal etwas über 23.000 mal aufgerufen wurde. Einige der dort angebotenen "Devotionalien" konnten darauf hinweisen, dass hier etwas nicht stimmt, weniger mit dem Papst als mit der Diözese Regensburg selbst. Doch davon war Nichts zu hören oder gar zu lesen. Einen Ortsbischof hätte es vielleicht zum Nachdenken oder Nachfragen animieren können, doch die Freude war zu groß, und die Zeit scheinbar noch nicht gekommen.

24 | DEEZ 07.2017

Der Papst war da. Keine Probleme in Regensburg. Das bisher nicht besonders bekannte Laien­ engagement war im Vatikan angekommen, und der "neue" Bischof hatte im Streit mit örtlichen Professor_innen auch zeigen können, dass er sich durchzusetzen weiß, für höhere Aufgaben geeignet ist. In Richtung Vatikan scheint aber vor allem wichtig gewesen zu sein, Normalität signali­ sieren zu können. Aus damaliger Sichtweise wäre zu vermuten gewesen, dass die über 60 Jahre verschwie­ genen Mißbrauchsfälle im Zuge des "groß angelegten" Streites mit dem "neuen" Bischof sicher auch öffentlich geworden wären. Somit konnte

man

im

Vatikan

beruhigt

sein,


stehen Sie? dassdiese, sicher dort schon einmal um 1960

Zeit mit Sicherheit gar nicht besonders he­

aufgeschlagenen Dinge ­ als es um die Abbe­

rausgehoben wissen.

rufung

Diözesan­Kirchenmusikdirektor

Wie auch immer: Für den Vatikan konnte mit

Georg Friedrich Zimmermann (+ 1984) gegan­

fehlenden Unregelmässigkeiten beim ersten

gen war ­ keine Fortsetzung gefunden hatten.

Papstbesuch dar­, klargestellt werden, dass

Richtig! Wir gehen davon aus, dass man alle

hier Nichts im Dunklen liegt, was während des

diese Dinge, vor allem deren Komplexität be­

Pontifikats Benedikt XVI. noch sauer auf­

reits damals dem Vatikan bewußt vorenthalten

stossen könnte.

hatte.

Vergessen Sie bitte nicht, dass ein Bischof

von

nicht vom Papst, sondern von einer Menge Immer was in der Hinterhand haben?

fürsprechender Personen und Gruppierungen ins Amt "gehoben" wird. Auch deren In­

Nicht nur der Diözese Regensburg, der ge­

teressen sind zu berücksichtigen, wenn es da­

samten deutschen Teilkirche mußte es seit

rum geht Dinge zu benennen oder zu ver­

1945 darum gehen die Fortgeltung des sog.

schweigen.

"Reichskonkordats" zu erreichen. Nur dieser mit dem Nazi­Regime geschlosene völker­ rechtliche Vertrag sicherte der deutschen Teil­

Was wäre denn geschehen, hätten Opfer

kirche eine angenehme Zukunft.

beim ersten Papstbesuch den Mund auf­

Erst mit Abschluß des Zweiten Vatikanischen

und die Sache öffentlich gemacht?

Konzils im Jahr 1965 konnte man sicher sein, das Reichskonkordat beständig zu wissen,

Aber so eine Diözese Regensburg konnte

denn erst mit diesem Konzil verpflichtete sich

nicht

die Röm.­Kath. Kirche zur Achtung der im

renommierter Dogmatiker mit seinem 2005

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutsch­

veröffentlichten Standardwerk in Rente geht.

die

Diözese

sein

in

welcher

ein

land verpflichtet genannten "Religionsfreiheit. Für den Vatikan gab es einen "erweiterten

Sogar Prof. Dr. Michael Schmaus welcher zu

Peterspfennig", so dass auch dort vielleicht

seiner Zeit (1965 emeritiert) ein Standardwerk

bei damaligem Personal nicht besonders viel

zur

Interesse daran bestanden haben könnte sich

Professor an der deutschsprachigen Abteilung

mit der grundsätzlichen Frage von Übergriffen

der Karls­Universität zu Prag gewesen, und

gegenüber Schutzbefohlenen in kirchlichen

konnte dem wissenschaftlichen Austausch frö­

Einrichtungen zu befassen.

nen. Zu Schmaus' Schüler gehörte übrigens

Die "Regensburger Domspatzen", den unter

auch der spätere Papst Benedikt XVI..

derem früheren Leiter Dr. Theobald Schrems

Der erste Papstbesuch zeigte auch, dass in

von Hitler persönlich unterstützten "Lieb­

Regensburg alles in Ordnung war? Nein, er

lingschor des Führers" wollte man zu dieser

zeigte, oder sollte dem Vatikan vielleicht nur

Dogmatik

verfasste,

war

bis

1933

DEEZ 07.2017 | 25


KIRCHENSEITEN ­ A u f w e l c h e r S e i t e s zeigen, dass es Nichts gibt worum man sich

auf die Vergangenheit den früheren Regens­

Sorgen machen müßte, wären diese Dinge

burger Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller

doch bei dem "großartigen", bis in den Vatikan

bereits im Fall "Peter K." anders hätten han­

führenden

"Streit" von Laienvereinigungen,

deln lassen, wenn er nur gewußte hätte, dass

Priestern und Theolog_innen mit dem eigenen

es eben keine zeitnahen Einzelfälle sind, son­

Bischof auch ans Tageslicht gekommen.

dern die ganze Sache ein Jahrzehnte zurück­ reichendes System offenbaren könnte.

Es war noch nicht "an der Zeit"? Müller ­ Ein Opfer seiner "Gutgläubigkeit"? Wir gehen mittlerweile davon aus, dass es 2009 noch nicht "an der Zeit" war, diese Miß­

Versetzen Sie sich ruhig einmal in die Person

brauchsdinge der Diözese öffentlich zu be­

eines der Diözese fremden Bischofs, der vom

leuchten. Dabei war im Jahr 2008 bereits in

Lehrpult in einer Weltstadt in eine Provinz­

den USA sehr deutlich geworden, dass auch

diözese wechselt, in welcher er nur die Leute

Priester der Röm.­Kath. Kirche pädokriminell

kennenlernen und treffen, ja vielleicht sogar

sein können, und nicht wenige Diözesen da­

nur diejenigen Leute akzeptieren wird, welche

vor zurückschrecken diese Dinge mit nahezu

ihm von Dritten, auch solchen Leuten von

brachialer Gewalt vor Entdeckung zu schüt­

seiner früheren Wirkungsstätte als "passender

zen.

Umgang für einen Bischof" vorgeschlagen werden.

Nach dem Jahr 2003, als ein Pfarrer Franz K.

Er mag vielleicht im Laufe seiner Anfangsjahre

aus dem nordoberpfälzer Ort Neukirchen beim

als Bischof auch noch erfahren haben, dass

Hl. Blut wegen sexueller Übergriffe an Min­

es da in der Vergangenheit einmal eine Sache

derjährigen überführt und verurteilt wurde, und

gab, dieses jedoch im Einvernehmen mit dem

nach der weiteren Angelegenheit "Pfarrer Pe­

Vatikan damals bereits zeitnah geklärt woren

ter K.", der nach einer Überführung und Verur­

war.

teilung wegen Kindesmißbrauchs in Nittenau,

Machen

trotz diözesaner Versicherung gegenüer dem

schrieben "ein Faß auf", und beginnen mit

Gericht in Riekofen wiederum Umgang mit

denjenigen Leuten einen Streit, welche Sie als

Kindern hatte und diesen für Übergriffe nutzte,

oberstes

muß es doch nicht wenigen älteren Personen,

Domkapitel für die Verwaltung der Diözese

wissenden Priestern, vor allem aber auch Poli­

benötigen?

tiker_innen der Region und früheren Miß­

Machen Sie dies, wenn Sie nicht vorhaben in

brauchsopfern fürchterlich schwer gefallen

dieser Diözese ihr restliches Leben zu fristen,

sein weiterhin zu schweigen.

sondern in Ihrer Kirche noch so etwas wie

Sie

hier

Gremium

umgangssprachlich

der

Diözese,

ge­

als

Karriere machen zu wollen, und man Ihnen Wir sind sicher, dass entsprechende Hinweise

26 | DEEZ 07.2017

bereits angeboten hat dabei behilflich zu sein?


stehen Sie? Mit Sicherheit nicht, denn Sie glauben was

Dieser Bischof machte wirklich nicht den

man Ihnen sagt, weil Sie mit der Autorität

Eindruck als hätte er es auf Streit oder eine

eines Bischofs auf eine grds. Ehrlichkeit Ihres

besondere Authoritätsbezeigung abgesehen.

Klerikaders vertrauen dürfen.

Etwas anders gestaltete sich die Sache als

Außerdem würde es ­ unter normalen Um­

dieser Bischof Ende Mai 2006 sehr über­

ständen ­ auch diese Leute treffen, sollte da

raschend in der Marktgemeinde Eslarn zur

noch etwas im Verborgenen liegen.

Segnung einer, vom Unternehmerehepaar

Man hatte Ihnen außerdem schon bei den

Lang (Möbelhaus Lang, Moosbacher Strasse)

"Streitigkeiten" geholfen, die Sie unmittelar

gestifteten Privatkapelle erschien.

nach der Amtsüernahme als Bischof mit Lai­

Er kam fast eine Stunde verspätet in Eslarn

envereinigungen, Priestern und Professor_in­

an, vor dem Pfarrhaus stapelte sich fast 8

nen durchzustehen hatten.

Meter hoch ein Scheitholzhaufen, und die zu

Schließlich hatte man Ihnen, sollte Sie dem

seiner Begrüßung vorhandenen Kindergarten­

Frieden doch nicht so ganz vertrauen gezeigt,

kinder waren auch bereits unruhig geworden.

dass noch nicht einmal zwei Papstbesuche

Etwas aufgeregt wies er die Kinder an ihm zu

Neues zu den damaligen Fällen ans Tageslicht

folgen, hielt im Rathaus­Foyer im Bildfeld zur

befördern konnten.

bekannten Gedenktafel für Diözesan­Kirchen­ musikdirektor Zimmermann (+1984) eine kur­

Müller ­ Der "Verwandelte"?

ze Ansprache, um dann beim ca. 1 km ent­ fernten Atzmannseebereich die Segnung der

Jemand aus unserer Redaktion hatte Bischof

Kapelle vorzunehmen.

Dr. Müller Anfang Februar 2006 zu einer

Es schien als wurde er nahezu "gezwungen"

Privataudienz getroffen, weshalb wir diesen

nach Eslarn zu kommen und diese Kapelle zu

Bischof auch so gut einschätzen können, auch

segnen. Begeistert schien er davon nicht zu

wenn es bei dem Gespräch um ganz andere

sein, und mutmasslich war er vorab bereits

Dinge ging. Er soll zuvorkommend, freundlich,

eingehender über die Marktgemeinde Eslarn,

aufgeschlossen und sogar zum Scherzen auf­

dessen verehrten früheren Diözesan­Kirchen­

gelegt gewesen sein, als ihm eine besondere

musikdirektor informiert worden.

Art des Beichtens berichtet wurde, und er

Ein Ponifikalamt in Eslarn hätte sicherlich

dieses schmunzelnd mit der Aussage, dass es

nicht "geschadet", doch scheint man ihm

sich wohl um "Böhmisches Beichten" handeln

Eslarn seit der Privataudienz unseres Redak­

wurde, abgetan hatte.

tionsmitglieds mittlerweile als für sein weiteres

Ebenso scheint man ihm jedoch verdeutlicht

Fortkommen "unpassend" dargestellt zu ha­

zu haben, sich nicht persönlich um Dinge zu

ben. Im Umfeld war noch zu hören, dass man

kümmern welche die Priesterausbildung be­

Angst vor einem "Terrorschlagen einer Mutter

treffen, sondern diese an die zuständigen Per­

mit deren Söhnen" hätte. Dies liess sich je­

sonen abzugeben.

doch zeitnah weder über die zuständigen

DEEZ 07.2017 | 27


KIRCHENSEITEN ­ A u f w e l c h e r S e i t e Sicherheitsbehörden von Bund und Land,

wählbaren Zeitpunkt, ohne dass dem Vatikan

noch über andere Kreise verifizieren.

die Möglichkeit einer Gegenwehr geblieben

Dies wiederum heißt nicht, dass man ihm,

wäre.

dem Bischof von Regensburg nicht doch so etwas "ins Ohr setzte", um ihn nur sehr schnell

Von einem bayerischen Papst muß man

wieder von Eslarn wegzubekommen, denn

doch was Bleibendes haben?

hier war ­ nicht zuletzt aufgrund der im Rat­ haus­Foyer befindlichen Gedenktafel durchaus

Gucken Sie nicht so! ;­)

die Gefahr gegeben, dass jemand schon 2006

So etwas ist seit Jahrhunderten übliche Praxis

den Stein "ins Rollen gebracht" hätte, den man

wenn es um wirklich wichtige Dinge geht. Nur

erst 2010 brauchen konnte.

den Vatikan als geistliche Zentrale der Röm.­

Aufgabe eines Ortsbischof war und ist es

Kath. Kirche zu nötigen oder auch nur die

nicht, eine einfache Privatkapelle zu segnen,

eigenen Zwecke zu mißbrauchen ist weder

zumal für diesen Bischof weder ein beson­

einfach, noch dürfte es ­ wenn wirklich so ge­

derer Bezug zum Namensgeber, den Hl. An­

plant wie von uns recherchiert ­ für die betei­

tonius noch zur Spenderfamilie feststellbar war

ligten Personen und Gruppierungen straflos

und ist.

ausgehen. Dennoch kann man mittlerweile davon aus­

Wer nicht mitspielt wird ans Messer

gehen, dass man vom ersten bayerisch­deut­

geliefert?

schen Papst, den man nach dem Mittelalter, als es noch einen König von Böhmen gab,

Sicher, wir sehen es mittlerweile als ein, über

wieder begrüßen konnte, etwas mehr haben

Jahrzehnte geplantes Schauspiel, welche da

wollte als nur ein schönes Papsttum und des­

mit den Mißbrauchsfällen, deren Verschwei­

sen Schriften.

gen wie auch letztlich deren verzögerter Auf­

Nicht wenige Leute ­ so war die letzten drei

klärung betrieben wurde.

Jahre festzustellen ­ wünschen sich nicht nur

Eine Aufklärung der Dinge noch vor der

einen eigenständigen Staat Bayern, sondern

Papstwahl im Jahr 2005 hätte weder einem

dies zudem in Verbindung mit den früheren,

künftigen bayerisch­deutschen Papst gescha­

nach dem Zweiten Weltkrieg verloren gegan­

det, noch dem Vatikan.

genen

Wem die Aufklärung aber zu dieser Zeit ge­

Oberpfalz und Oberfranken angrenzenden

schadet hätte sind Leute welche mutmass­lich

Ostgebieten.

im Vatikan einen ganz besonderen "Stein im

Manche würden sich auch bereits mit dem

Brett" haben wollten. Eine Möglichkeit den

früheren, seit dem 14. Jahrhundert völker­

Vatikan zu einem Handeln oder auch Unter­

rechtlich als eigenes Rechtssubjekt kodifizier­

lassen zu zwingen, je nachdem wie man es benötigt hätte, vor allem aber zu einem selbst

28 | DEEZ 07.2017

deutschen,

unmittelbar

an

die


stehen Sie? ten Egerland zufrieden geen, wenn es nur

Mutmasslich aber ganz anders als diese es

endlich einmal den Anschein hätte, dass hier

sich noch vor 20 Jahren auch nur erträumen

etwas Entscheidendes passieren würde.

konnten, denn seine Freunde lernt man be­ kanntermassen in der Not kennen, und diese

Das rechte Wort zur rechten Zeit?

Not hatte man vor allem Dr. Gerhard Ludwig Müller zumindest im Hinblick auf das Leid von

Richtig! Ein Papst könnte eine Versöhnung

Menschen in dessen vormaliger Diözese in

beschleunigen, ein gutes Wort für ein UNES­

nahezu phänomenaler Weise "erspart".

CO­Weltkulturerbe "Klosterlandschaften" ein­ legen, und damit zumindest einmal eine kultu­

Fazit:

relle Verwaltung früherer böhmischer Länder ermöglichen.

Wir sind keinesfalls die Fürsprecher für diesen

Dumm nur, wenn so ein Papst nicht will und

nunmehr Kardinal ohne besondere Aufgaben,

vorher lieber resigniert, noch dazu ohne es ­

doch möchten wir nicht grundlos die Augen

wie es der Leiter des "Kanonikerstifts von der

auf diejenigen Personen und Gruppen lenken,

Alten Kapelle" zu Regensburg, Stiftsdekan

welche mit ziemlicher Sicherheit seit einigen

Wachter unmittelbar nach dem Rücktritt papst

Jahren von den über 60 Jahre begangenen

Benedikt XVI. ausdrückte "frühzeitig mitzutei­

Mißbrauchsfällen bei den Domspatzen, vor

len".

allem aber auch in anderen kirchlichen Ein­

Es hätte gereicht ­ so wird kolportiert ­ wenn

richtungen der Diözese Regensburg wußten,

der Rücktritt ein halbes Jahr vorher angekün­

und ohne Nowendigkeit in nahezu Menschen

digt gewesen wäre.

verachtender Weise aus eigennützigen Grün­ den geschwiegen hatten.

Der Letzte "mit Bayern­Bezug"?

Ein Bischof "führt" eine Diözese nicht alleine, er benötigt vertrauensvolles Personal, und er

Wie auch immer mußte man sich nun, gerade

braucht auf politischer Seite Leute auf die er

noch rechtzeitig zum Glaubenspräfeken be­

sich, vielmehr auf die sich die Röm.­Kath.

rufen, scheinbar auf Dr. Gerhard Ludwig

Kirche verlassen kann, ohne diesen Leuten

Müller verlassen.

nahezu hörig sein zu müssen. Mit Empfeh­

Dies soll nun ebensowenig wie für Papst em.

lungsschreiben kann und darf man sich als

Benedikt XVI. heißen, dass diese bei der

Politiker wie auch Kleriker kein Kirchenamt

"Wiedergewinnung der Heimat" hätten mit­

"kaufen".

[x]

helfen sollen, doch ist nicht von der Hand zu weisen, dass beide Bayern und der Oberpfalz in besonderer Weise verbunden waren und sind.

DEEZ 07.2017 | 29


DEUTSCH­TSCHECHISCHE ZUSAMMENARBEIT ­ Was is

Es wechseln die Zeiten. x

Fast genau vor einem Jahr, mit der DEEZ­Ausgabe Juli 2016 war es uns erlaubt, dass wir uns mit der Thematik der Nachfolge auf dem Erzbischöflichen Stuhl von Prag befassen. Diverse in der Region immer deutlicher werdende Zu­ sammenhänge ließen damals auf die, durch den der­ zeitigen Amtsinhaber Kardinal Dominik Duka gem. Kanonischem Recht mit Erreichen dessen 75. Le­ bensjahres am 26. April 2018 anzubietenden Amtsver­ zicht und einen möglichen Nachfolger Bezug nehmen. Wir erwählten damals den, als zu dieser Zeit einzig dafür in Frage kommenden Ortsbischof von Regens­ burg, Dr. Rudolf Volderholzer. Nun haben sich aber die Zeiten geändert, wie es schon Bertold Brecht in seinem gleichnamigen Ge­ dicht "Es wechseln die Zeiten" ausdrückte, und dafür die Historie der Stadt Prag und die Moldau bemühte. Dieses Lied soll nicht nur als verheißende Verkündung des baldigen Endes der nationalsozialistischen Besat­ zung aufgefasst werden können, sondern auch als "Trost und Hoffnung für die jweils Schwachen und Un­ terlegenen" angesehen werden können1. Insofern könnte es nahezu prophetisch zu dem pas­ sen, was vielleicht schon bald durch den Vatikan be­ kannt gegeben werden könnte, einen Wechsel des

30 | DEEZ 07.2017

Ex­Glaubenspräfekten und Kurienkardinals Dr. Ger­ hard Ludwig Müller auf den Erzbischöfl. Stuhl zu Prag. Zumindest auf eine entsprechende Andienung Müller's durch Dritte hinweisen könnte dessen erstmalige Teil­ nahme am sog. "Annabergfest" der Stadt Sulzbach­ Rosenberg in diesem Sommer 2017. Als Bischof von Regensburg, dieses Amt bekleidete der renommierte Dogmatiker Dr. Müller von 2002 bis zu dessen Berufung als Leiter der Glaubenspräfektur im Jahr 2012, hatte Dr. Müller nach bisherigen Re­ cherchen nahezu keinen Kontakt zu diesem, anläss­ lich einer jährlichen Wallfahrt stattfindenden Fest der Nordoberpfalz. Ihm lag es mehr, dem "Kötztinger Pfingstritt", eine rdurch ihn zeitnah seiner Besitzergreifung vom Re­ gensburger Bischofsstuhl wieder zur einer Eucharisti­ schen Prozession erhobenen Pferdewallfahrt nahe dem Bayerischen Wald die Ehre seiner Anwesenheit zu schenken. Das "Annabergfest" stand während sei­ ner Amtszeit als Bischof von Regensburg nicht auf seiner Liste. Mit dieser Wallfahrt hat es aber etwas Besonderes auf sich, was durchaus darauf hinweisen könnte, dass man aus Richtung bestimmter Gruppierungen Dr. Mül­

1) Walter Hinck: Kritische Geschichtsdeutung in Balladen Brechts. In: Srdan Bogosavljević (Hrsg.): Die deutsche Ballade im 20. Jahrhundert. Lang, Bern 2009, ISBN 978­3­03911­628­7, S. 82


st, was könnte werden?

G e rh a rd K a rd i n a l Mü l l e r Wunschkandidat für den erzbischöflichen Stuhl des "Primas von Böhmen"?

ler mehr als gerne auf dem Erzbischöfl. Stuhl zu Prag, als "Primas von Böhmen" sehen würde. Deshalb kurz zur Geschichte dieses Bergfestes, dieser Wallfahrt zu Ehren der Hl. Anna, und zur besonderen Verbindung dieser Festivität mit dem alten Böhmen, der trauten Zweisamkeit von (Hoch)Adel und Kirche. Das "Annabergfest" ­ Doppeltes Gedenken mit Symbolkraft Begründet wurde die Wallfahrt dadurch, dass der da­ malige Landesherr Christian August im Jahr 1656 auf einem damals noch "Kastenbühl" genannten Hügel ei­ ne Holzkapelle zu Ehren der Hl. Anna, nach katholi­ scher Auffassung der Mutter der Gottesmutter Maria eine Holzkapelle errichten liess. Rein zufällig, eher aber beabsichtigt entspricht der liturgische Gedenktag der Hl. Anna dem Geburtstag des früheren Landes­ herrn aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. 1676 wurde die Holzkirche durch einen Steinbau ersetzt, und über die kommenden Jahre kontinuierlich zu einer ansehnlichen Kirche erweitert. Diese Wallfahrt ist also nicht zuletzt auch ein Gedenken an den Stifter der Ka­ pelle und damit Wallfahrt.

Bezug zum "guten alten Böhmen" Die Oberpfalz liegt nicht allzu weit von Tschechien und damit vom früheren herrschaftlichen Böhmen entfernt. Die Schwester Auguste Sophie (1624–1682) des, die Kapelle stiftenden Christian August vermählte sich mit Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowicz (1609–1677) im Jahr 1653 als dessen zweite Ehefrau. Schon sind wir bei einem der großen böhmischen Adelsge­ schlechter angelangt, dem Hause Lobkowicz. Aus dieser Ehe mit Auguste Sophie ging nun Ferdi­ nand August (1655–1715), Fürst von Lobkowicz, Her­ zog von Sagan hervor, welcher 1707 Prinzessin Maria Johanna von Schwarzenberg (1681–1739) ehelichte, und damit die Verbindung zum weiteren böhmischen Hochadelsgeschlecht dem Hause v Schwarzenberg herstellte. Ein Sproß dieser Dynastie war Fürst Karel v. Schwarzenberg, der erster Außenminister der mit Datum vom 01. Januar 1993 ausgerufenen Tschechi­ schen Republik. Gerhard Kardinal Müller befindet sich also mit seinem kommenden Besuch beim "Annabergfest" im Nähe­ verhältnis zweier großer europäischer Herrscherhäu­ ser.

DEEZ 07.2017 | 31


DEUTSCH­TSCHECHISCHE ZUSAMMENARBEIT ­ Was is

Auch Beichten ist jetzt mobil. Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" bietet gem. Bericht der Regional­Wochenzeitung "OWZ" beim "Annabergfest" das zweite Mal ein "Beichtmobil".

"Annabergfest" seit 2016 mit pastoral­missionari­ scher Komponente

"1952 begann die Hilfe für die verfolgte Kirche in Ost­ europa. Heute hilft das Werk in mehr als 140 Ländern, in denen die Kirche verfolgt wird oder nicht genügend

Ebenfalls interessant ist anlässlich des kommenden "Annabergfestes", dass dort das zweite Mal überhaupt das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" anwesend sein wird. Kirche in Not (früher: Kirche in Not/Ostpriesterhilfe) ist eine Stiftung päpstlichen Rechts. Papst Benedikt XVI. erhob das vormalige Werk päpstlichen Rechts am 7. Dezember 2011 zu einer Stiftung. Das Hilfswerk wurde 1947 in Tongerlo in Belgien gegründet, und geht auf den Prämonstratenserpater Werenfried van Straaten zurück welcher nach dem Zweiten Weltkrieg in Belgien und den Niederlanden Hilfe für die deutschen Nach­ barn, darunter vierzehn Millionen Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten organi­ sierte.

Mittel für ihre seelsorgerischen Aufgaben hat. Kirche in Not ist ein pastorales Hilfswerk. Es hilft vor allem bei der Aus­ und Weiterbildung von Seminaristen und Priestern, beim Bau und der Renovierung von Ausbil­ dungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Ver­ legen der Bibel und christlicher Literatur und bei der Ausstrahlung christlicher Rundfunkprogramme." Als am 19. Januar 1991 Boris Jelzin vor dem Weißen Haus in Moskau sprach und mehr Öffentlichkeit benö­ tigte, konnte "Kirche in Not" helfen. Dieses hatte man­ gels nicht erteilter Lizenz zum Aufbau einer ge­ meinsamen Radiostation mit der orthodoxen Kirche Geräte heimlich ins Land geschmuggelt, und konnte Jelzin somit die entsprechende Aufmerksamkeit ver­ schaffen.

32 | DEEZ 07.2017


st, was könnte werden?

"Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus. Dort werden Hilfsanträge aus aller Welt ge­ prüft und die Spendenmittel vergeben. Mit der Um­ wandlung ernannte Papst Benedikt XVI. den Prä­ fekten der Kongregation für den Klerus, Mauro Kardi­ nal Piacenza, zum Präsidenten der Stiftung. Ge­ schäftsführender Präsident ist seit dem 1. Dezember 2011 Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Geistlicher Assistent ist Pater Martin Barta. Zuvor war der chilenische Schönstatt­Pater Joaquín Allende Luco Präsident des Gesamtwerkes gewesen." [Wikipedia] Vielleicht noch interessant:

Bildquellen­Nachweise: Headerbild: Jakob.Wiesinger@pixaby.com, Liz.: CCO Wappenbilder:

Johannes Freiherr Heereman von Zuydtwyck ist der Bruder von Franziskus Freiherr Heereman von Zuydt­ wyck, Abt der Benediktinerabtei Neuburg in Heidel­ berg. Er ist der Vetter von Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck, ehem. MdB und Präsident des Deutschen Bauernverbandes. Ehefrau von Johannes Freiherr Herreman von Zuydt­ wyck ist Michaela Freifrau Heereman von Zuydtwyck, geborene Freiin von und zu Guttenberg (* 1949), einer Schwester von Enoch von und zu Guttenberg, dem Dirigenten und Vater des früheren Bundesverteidi­ gungsministers Karl­Theodor zu Guttenberg.

Fürsten v. Schwarzenberg, Urheber: 00988799876n, WikimediaCommons, Liz.: CC­BY­SA 3.0 unported. Bischofswappen Voderholzer und Müller, Urheber: SajoR, WikimediaCommons, Liz.: CC­BY­SA 2.5 Malteser­Wappen, Urheber: Mathieu Chaine, WikimediaCommons, Liz.: GNUFDL 1.2.

Heereman gehört zudem als Ehren­ und Devotions­ Großkreuzritter in Obedienz dem Zweiten Stand des Souveränen Malteserordens an.

Popel v. Lobkowicz, Urheber LeoDavid, WikimediaCommons, Liz.: CCO public domain.

Wenn es sich also gut schickt, ....

Alle anderen Wappen gem. WikimediaCommons als "gemeinfrei" angegeben.

dann könnte die Entlassung von Kurienkardinal Dr. Gerhard Ludwig Müller ­ frei nach Bertold Brecht's Ge­ dicht ­ erst den richtig großen Aufstieg bedeuten. [x]

DEEZ 07.2017 | 33


E S L ARNE R S E I T E N

C a r p e d ie

Aktuelle Informationen zu Teil 1: Schellenbachstrass

Der Weg ist das Ziel, und so zeigen die obigen aktuellen Bilder im vorheren Bereich der Schellen­ bachstrasse bereits eine geschotterte Strassendecke. 34 | DEEZ 07.2017

Am 21. Juli 2017 ist man nun angekommen. Die Nebenstra Jahr sicher nicht mehr mit ein


e m ! - J e t z t l ä uf t ' s !

um Eslarner Jahrhundertprojekt "General­Kanalsanierung" ­ se

In Eslarn lernen (Strassen)Bauunternehmen schnell, und sichern deren Fahrzeuge ordnungsgemäss mit Absperrungen gegen Karambolagen mit den Fahrzeugen von Anwohner_innen oder durchfahrenden Pkw..

n bei der Abzweigung "Hans­Schlemmer­Strasse" assen wurden noch nicht einbezogen, so dass in diesem ner geschlossenen Teerdecke zu rechnen ist. DEEZ 07.2017 | 35


Unser BILD DES MONATS

Eine Metzgerei­Filiale die nicht eröffnen will?

Angekündigt für eine Eröffnung war diese Filiale bereits zum 28. August 201 durch das Unternehmen, aber durch Hnweise in der Marktgemeinde. Mit der Absicht "Leerstände zu beseitigen" wurde die Eröffnungsabsicht noc ersten Quartal des Jahres 2017 in der Regionalzeitung "Der neue Tag" geäu Nun warten Eslarns Bürger_innen auf die Eröffnung, die scheinbar immer no Sicht ist.


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14. Nicht

ch einmal im ussert. och nicht in


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