DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung, Ausgabe 08.2016.DE

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DEEZ

13. Jahrgang | Ausgabe 08.2016 ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ monatlich und kostenlos

ISSN 2366­4908

DEEZ 08.2016 Rev. 1 v. 21.09.2016

TOP­THEMA

R.E.S.L. ­ Restitutionem

Das kommende UNESCO­ Weltkulturerbe "Klosterlandschaften". Visionen fürs 22. Jahrhundert?

Ecclesiam Sine Loco vinculum

RICHTIGSTELLUNG v. 21.09.2016 Wie wir auf eine nochmalige Anfrage bei der Marktgemeinde Eslarn, Rückantwort heute per Fax eingegangen, erfahren haben, wurde in der Vergangenheit der Tillyplatz scheinbar doch nicht schon einmal durch das Architekturbüro Schönberger beplant. Hier war uns in der Bericht­ erstattung auf S. 11 mit dem Betrag von **80.000.­ Euro ein Fehler unterlaufen.

Bildquelle (Hintergrund): ZBEARC ­ eigenes Archiv 05.2016: Eine Sitzbank im Eslarner Kurpark

Die Erste Eslarner Zeitung ­ Das Magazin zum täglichen Blog. www.eslarn­net.de


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EDITORIAL | INHALT

Eslarn, im September 2016 Liebe Leserinnen, Liebe Leser, Grad noch geschafft, sonst hätten wir eine Doppelausgabe "September/ Oktober" präsentieren müssen. ;­) Wir geben zu, dass wir die letzten Tage noch eifrig nach interessanten Themen gesucht haben, doch die Gegend gibt momentan leider gar nichts her, ws sich für eine Magazinausgabe eignen würde. So sind wir jetzt also bereits im Herbst des Jahres 2016 angekommen, und in der Marktgemeinde Eslarn wie auch der Region hat sich in diesem Jahr nicht allzu viel getan. Wie immer! Gut, der Gemeinderatsbeschluß zur "Tillyplatz­ Neugestaltung" scheint endlich gefaßt zu sein, wobei man natürlich immer nicht weiß, was hier wieder einigen Leuten einfallen könnte. Von der Bekanntgabe des ISEK über die offizielle Internetpräsenz ist wieder einmal nichts (mehr) zu hören. Ansonsten bieten wir Ihnen diesmal interessante Modetipps durch professionelle Modebloggerinnen, und die üblichen kritischen Worte. ;­)

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Seite 13 ff.

Wir wünschen einen schönen Rest­September, und melden uns wieder Mitte Oktober!

Seite 21 ff. Die Redaktion.

IMPRESSUM/ IMPRINT: "DEEZ ­ Die Erste Eslarner Zeitung" erscheint regelmässig monatlich, un Eslarn. Die Redaktion erreichen Sie über die vorgenannte Postanschrift, sowie per Telefon: + 49(0 oikos­sms@office.eu.org. Leserbriefe nehmen wir ebenfalls gerne unter vorbezeichneten Kontaktm prüfen, und bei einem Verstoß gegen unser mission statement "Projekt gegen Antisemitismus, Ra Redakteur): Michael W. Zach - Erreichbar über vorgenannte Anschrift bzw. die genannten Kont

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nd wird herausgegeben von Theresia M. Zach, Ludwig-Müller-Strasse 2, D-92693 0)163 709 30 31, Telefax: +49 (0)9653 40 70 001, oder email: möglichkeiten entgegen. Wir behalten uns jedoch vor, diese vor einem Abdruck zu assismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit" abzulehnen. V.i.S.d.P.: (Verantw. taktmöglichkeiten.

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Letzte Chance "R.E.S

Was die baldige Seligsprechung der Theresia Neu Wenn es denn klappt, und Therese Neumann, die sog. "Konnersreuther Resl" wirk­ lich selig gesprochen wird, dann dürfte dies das eigentli­ che Wunder darstellen. Niemand war noch zu Lebzei­ ten umstrittener, als diese ein­ fache Bauernmagd aus der nördlichen Oberpfalz, welche 1898 im kleinen Marktflecken Konnersreuth geboren, dort deren gesamtes Leben ver­ brachte, und bei der sich ab Februar 1926 Stigmata sowie Blutungen aus den Augen zeigten. Das Leben einer Oberpfälzerin Resl, wie sie genannt wurde, begann bereits 1918 nach den Löscharbeiten bei einem Scheunenbrand zu kränkeln, hatte vegetative Beschwerden die zu körperlichen Zusam­ menbrüchen und verschie­ dentlichen Stürzen führten. Sehstörungen die sich vom September 1918 bis zum März 1919 zu völliger Blind­ heit steigerten und vorüberge­ hend auch von Taubheit sowie epilepsieähnlichen An­ fällen begleitet wurden, zeich­ neten ihren Weg. Seit Ok­ tober 1918 litt sie unter Läh­ mungen, die zu Bettlägerig­ keit und Arbeitsunfähigkeit führten. Therese Neumann musste jahrelang gepflegt

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werden. Ab Dezember 1922 traten zusätzlich Schluckbe­ schwerden auf. Erst 1923, am Tag der Seligsprechung der Therese von Lisieux, konnte sie plötzlich wieder sehen; 1925, am Tag der Heiligspre­ chung ihrer Namenspatronin, sollen auch die Lähmungen verschwunden sein. 1962 ver­ starb sie im Alter von 64 Jah­ ren an einem Herzinfarkt. Jahrelange Stille "am Ende der Welt". Mögen auch Wallfahrten und regelmässige Besuche am Grab der Therese Neumann überliefert sein. Spätestens ab Mitte der 1970er Jahre bis zum Fall des "Eisernen Vor­ hangs" waren es nur sehr we­ nige Leute die den Weg in die Marktgemeinde Konnersreuth fanden. Schließlich führte von Weiden/ Opf. aus nur eine Kraftfahrstraße dort hin, und die letzten Kilometer mußte man auf nicht so gut ausge­ bauten Kreisstraßen zurückle­ gen. Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, hier der da­ maligen Dt. Bundesbahn war es nicht besser, wenn man nicht vom Bahnhof Wieso ab­ geholt wurde. In den 1990er Jahren wurde jedoch die Re­ gion über die BAB erschlos­ sen, vor allem aber keimte Hoffnung dahin gehend auf, mit der Öffnung der Grenze

nach Tschechien die ehema­ ligen böhmischen Gebiete auf tschechischem Boden remis­ sionieren zu können.

In Feld und Flur, die "Resl" nur. Plötzlich war es nicht mehr der über Jahrzehnte einzig das Gedenken an Resl hoch­ haltende Pater Karl Schacherl (OSFS, + ), der damals auch den Schlüssel zum "Resl­Haus" besaß. Viele seiner mittlerweile auch schon verstorbenen Mitbrüder der Kongregation des Hl. Franz von Sales, darunter so­ gar ein Verwandter der There­ se Neumann, wollten wie es schien nicht so gerne auf die Geschehnisse um Therese Neumann angesprochen wer­ den. Mit der Wahl von Papst Benedikt XVI. begann ein unglaublicher "Hype". Was jedoch die letzten Jahre, vor allem seit der Wahl des deutsch­bayerischen Papstes Benedikt XVI., sowie dem fast gleichzeitigen Beitritt Tsche­ chiens zur Europäischen Ge­ meinschaft (Mai 2004) auch in Sachen "Resl" vorwärts ging, ist an sich bereits als "wun­ derbar" zu bezeichnen. Als schienen alle diese, sicher


S.I"?!

umann unverzichtbar werden läßt. auch sehr kostspieligen Un­ ternehmungen von diesen drei Dingen abhängig gewe­ sen zu sein. Plötzlich gab es nicht nur jede Menge neuer Publikationen, 2005 erfolgte auch die Einleitung eines Se­ ligsprechungsverfahrens bei der Röm. Kurie. Weiterhin wurde ein Freundeskreis ge­ gründet, dem nun ein Mitglied der Kongregation des Hl. Franz von Sales (OSFS) vor­ sitzt, auf bislang unbestellter Flur wurden sowohl ein "Waldbesinnungspfad" als auch ein "Kreuzweg" instal­ liert, und es finden monatliche Gebetstage statt. Alles um die Jahrtausendwende noch un­ vorstellbar, gibt es seit einigen Jahren bereits auch Planun­ gen für ein groß angelegtes "Resl Dokumentations­ und Informationszentrum". Investitionen in die Heiligkeit

Dies wiederum zeigt, dass man auch in der Röm.­Kath. Kirche nicht von selbst "heilig" wird, sondern dies nicht gerin­ gen, auch finanziellen Ein­ satz erfordert. Gerade die finanzielle Seite der Prüfung der Angelegenheit bei der Röm. Kurie sorgte in der Ver­ gangenheit für nicht geringe Mißstimmung. Die Kosten für die Prüfung der Unterlagen und Dokumente durch einen Kanonisten müssen nämlich

Grabstein und Portraitbild der vielleicht schon bald seligen Therese Neumann von Konnersreuth. Bildquelle(n): Siehe S. 8 regelmässig von den, einen Selig­ oder Heiligsprechung Begehrenden (im Voraus) be­ zahlt werden. Auch der Weg zur Selig­, Hei­ ligkeit ist also keinesfalls kos­ tenlos. Dies merkt man auch, wenn man den Flyer zum "Waldbe­ sinnungspfad 'Resl von Kon­ nersreuth'" genauer betrach­ tet.

Regelmässig können solche Veröffentlichungen kostenlos gegen Quellenangabe, d. h. ohne vorherige Rückfrage und schriftliche Genehmigung verwendet werden. Nicht so bei diesem Flyer. Hier bedarf es der ausdrücklichen schrift­ lichen Genehmigung der Bayerischen Staatsforsten, welche diesen Flyer erstellen ließ.

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Letzte Chance "R.E.S.I"?!

Die erste Selige sudetendeutschen Ursprungs könnte den ehemaligen Gla

Online­Bericht auf dem Portal der Regionalzeitung "Der neue Tag" zur mißglückten "Stiftland­Doku". Niemand hatte berücksichtigt, dass eine "meditative Landschaft" nicht modern dargestellt werden sollte. Noch mehr Wunder für die Zukunft geplant? Nun wäre diese Angelegenheit, so verschroben solche Dinge manchem aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhundert vorkommen müssen, nichts Besonderes, sondern eben ein Teil dessen, was die Röm.­Kath. Kirche gerade auch in schwierigen Zeiten wieder konsolidieren kann. Wäre da nicht die emsige Art und Weise, mit welcher seit dem Jahr 2005 in der Nordoberpfalz insgesamt in Sachen "Kirche" vorwärts gegangen wird. Da würden innerhalb der letzten zwanzig Jahre die drei Klöster Ensdorf, Speinshart und Wald­ sassen vollumfänglich saniert, und mit einem Ver­ wandten des früheren, aus Eslarn stammenden CSU­MdL Ernst Michl, steht in Speinshart bzw. der hier verwaltenden Prämonstratenser­Abtei Windberg ein Abt mit besten politischen Beziehun­ gen in den Startlöchern. Ähnlich in Waldssen, wo eine Verwandte des früheren bayerischen

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Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß als emsig um den weiteren Ausbau dieses früher einmal für ganz Böhmen bedeutenden Klosters bermüht ist. Wenns Geld lockt? Auch den Einheimischen darf man es nicht verdenken, dass diese mit dabei sein wollen, wenn künftig beim christlich­kulturellen Zentrum um die Selige, bald sicher auch Heilige Therese von Konnersreuth die regionalen Spezialitäten Kartoffeln und Fische mit christlichem Touch Ge­ winn bringend an die Frau/ den Mann gebracht werden können. Mutmaßlich bauen manche Gasthäuser seit über 20 Jahren bereits mehrmals um, und die Eigentümer sollen es langsam leid sein, weiterhin auf den großen (Geld)Segen warten zu müssen. Irgendwann sollte die seit Jahrzehnten erwartete Selig­ und dann noch schneller die Heilig­ sprechung kommen.


anz Böhmens wieder bringen.

.

Resl und die künftige "Ostmission" Das wohl größte, mit einer zur "Ehre der Al­ täre" erhobenen Therese Neumann verbun­ dene Projekt dürfte jedoch sein, durch deren kolpoltierte Verwandschaft mit dem be­ kannten böhmischen Baumeister Balthasar Neumann, der geografischen Nähe von Kon­ nersreuth zu Waldsassen und damit auch zur böhmischen Metropole Cheb (Eger), dort alsbald auch aktiv mit der Missionierung der überwiegend der laiizistischen Staatsverfas­ sung Tschechiens verbundenen Bevölkerung beginnen zu können.

Nordoberpfalz ­ Da will doch niemand hin? Touristisch ist die Nordoberpfalz, gerade dort wo Therese Neumann lebte, nicht unbedingt der große "Knaller". Auch ließ sich klimatisch bedingt, dort noch nie viel Ertrag erzielen, bzw. war dieser von noch härterer körperlicher Arbeit oder in der Neuzeit entsprechendem Maschineneinsatz geprägt. Die Abwanderung der Bevölkerung stünde also bevor, würde sich dort nichts ändern, und so ist es auch nicht zu kritisieren, dass auch die Bay­erische Staatsregierung ­ sowieso in beson­derer Weise der Neuevangelisierung der Röm.­Kath. Kirche verpflichtet ­ deren Möglichstes unternimmt, dem kirchlich be­ zogenen Aufschwung nicht im Wege zu stehen. Resl's Heimat ­ Verschlafen, verträumt, und immer noch am Ende der Welt? Sogar einen extra Teil einer vierteiligen neuen Doku­Serie des Bayerischen Fernsehens hatte man Ende 2015/ Anfang 2016 dem Stiftland zukommen lassen. Man zeigte die Gegend ohne viel Pomp, so dass man sich die Gegend durchaus im

Einklang mit der künftigen Zielsetzung als "meditative Klosterlandschaften" vorstellen konnte. Es sollen ja künftig nur noch christlich­katho­ lisch geprägte Leute diese Region besuchen, denn Kritiker_innen paßten schon immer nicht ins Konzept. Der große Aufschrei, bis hinauf zum Rundfunkrat Da hatten land­Doku ger_innen, Verdienste macht.

die Verantwortlichen dieser Stift­ aber die Rechnung ohne die Bür­ vor allem aber die immer auf deren hinweisenden Politiker_innen ge­

Ein "meditatives Stiftland" als Teil künftiger "Klosterlandschaften" soll eben keine moder­ nen Unternehmen, keine allzu große Freude zeigen. Da reicht eine nicht modern bebaute, nur mit Holzschuppen, aber gut sichtbaren Wegkreuzen, Kapellen und Kirchen versehene Landschaft alle Mal. Bis hinauf zum BR­Rundfunkrat schwappte der Ärger regionaler PolitikerInnen, welche diese Dokumentation nicht mit dem geplanten UNESCO­Weltkulturerbe in Verbindung brin­ gen konnten. Dabei dreht sich die BR­Bericht­ erstattung, soweit es um die Nordoberpfalz geht, seit Jahren fast nur noch um die enge Verbindung der Bevölkerung zur Röm.­Kat­ holischen Kirche, und den Umstand, dass in dieser Region ausschließlich die Röm.­Kath. Kirche bzw. deren jeweiliger Ortsbischof "das Sagen" hat. Infolge der Remonstration beim Rundfunkrat wurde sofort eine etwas "modernere" Version der "Oberpfalz­Dokumentation" gedreht. Auch bei dieser hatten die Entwicklung der Wirt­ schaft, der von PolitikerInnen hoch gerühmte ­ da selbst protegierte ­ Fortschritt außen vor zu

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Letzte Chance "R.E.S.I"?!

Therese Neumann könnte dem künftigen UNESCO­Weltkulturerbe "Kloste bleiben. Weitere Entwickung, vor allem aber auch nur die bisherige Entwicklung darzus­ tellen, würde das Weltkulturerbe unmöglich machen. Denn selbstverständlich hat sich auch das Stiftland massiv verändert, und will sich weiterhin verändern, wie es gem. bau­ gesetzlichen Vorschriften, Fördermittelga­ben, und allgemeinem Diktum der Baye­rischen Staatsregierung möglich ist. Ein "Fatima" oder "Lourdes" kann es nicht werden. Denn nur vom Tourismus, oder gar Pilger­ Tourismus kann und will auch dort niemand leben, bzw. wird es dort auch mit Selig­ und bald folgender Heiligsprechung keinen Zu­ strom wie nach Fatima oder Lourdes geben. Dort nämlich erschien die Mutter Gottes, und litt nicht nur eine einfache Bauernmagd. Von offizieller Seite blieb die Dokumentations­ Streitigkeit völlig unkommentiert, denn man wußte ja, was man in Sachen "Weltkulturerbe" brauchte, und die erste Version der Dokumen­ tation reichte völlig, um Land und Leute wei­ terhin fest im Glauben verbunden darzu­ stellen.

Der größte Coup heißt "Weltkulturerbe Klosterlandschaften". Im Planen hat die Röm.­Kath. Kirche jedwe­ dem Staatswesen ein paar Jahrhunderte vo­ raus. Sie sah Staaten kommen und gehen, und blieb doch bei jedweder Situation oben auf. So würde die Röm.­Kath. Kirche mit deren Orden kaum im 21. Jahrhundert die Nordober­ pfalz mit allzu viel, aus einer Selig­ und Hei­ ligsprechung folgendem Reichtum bedenken, wenn für sie selbst nicht noch viel mehr raus­ springen könnte. Die dazu notwendigen Vorbereitungen wurden bereits seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs"

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getätigt, da man auf verschiedenste Weise verhinderte, dass das Stiftland mit allzu mo­ dernen Industriebauten dessen Gesicht als ehemaliger Kirchenbesitz verlor. Es blieb weithin sichtbar eine Teichlandschaft, egal ob man damit was verdienen konnte, oder nicht. Noch nicht einmal das ehemalige "Lustschlöß­ chen" der früheren Äbte von Waldsassen, in Fockenfeld bei Konnersreuth, wurde für so etwas wie überregional bedeutsame OpenAir­ Veranstaltungen genutzt. Es wurde bis Anfang der 1990er Jahre bestens saniert, dann aber bis auf den Festsaal nur für die sog. "Focken­ felder Konzerte", ein paar Mal im Jahr geöff­ net. Nur nichts Modernes, scheint die Devise ge­ wesen zu sein, welche sich jetzt durchaus auszahlen könnte.

Es geht doch (auch) um's Böhmer­ und Egerland. Viel interessanter wie das Stiftland ist aber das ehemalige Böhmerland auf tschechi­ schem Hoheitsgebiet. Weite Teile davon ge­ hörten einst zum Klosterbesitz Waldsassen, und der Rest zumeist anderen Orden oder Adelsfamilien. Ein schon öfter in der Regionalzeitung "Der neue Tag" thematisiertes "UNESCO­Weltkul­ turerbe Klosterlandschaften" könnte also nur dann wirklich als Weltkulturerbe gelten, wenn zumindest auch einmal proforma auch die ehemaligen Kirchenbesitzungen im heutigen Tschechien mit einbezogen werden. Die Erstaufsicht über den Erhalt des Weltkul­ turerbes übernimmt dann natürlich die bean­ tragende (deutsch­bayerische) Stelle, und was man dann in einer solchen Kulturland­ schaft nicht mehr bauen oder gar betreiben darf, können Sie einschlägigen Unterlagen der UNESCO entnehmen. Sicher jedoch dürfte sein, dass sich das Ge­

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erlandschaften" erst richtig Geltung verleihen.

Besitzungen des Klosters Waldassen betrugen bereits 1185 über 60 Quadratkilometer, und reichten t nach Böhmen hinein". Also dürften auch weite Teile des ehem. Sudetenlandes früher einmal zu den tzungen des Klosters Waldsassen gehört haben, und wären der Vollständigkeit der "Kulturland­ aften" wegen, in dieses Welterbeprojekt einzubeziehen. Droht vielleicht wieder einmal Streit?

um, und weit hinter Cheb dann nicht mehr viel entsprechende Zustimmung von deutscher verändern dürfte. Spätestens in 50 Jahren en deshalb dort nur noch Leute wohnen, he dem christlich­abendländischen Weltbild, aber der in der Verfassung der Tschechischen blik festgelegten Laiizität Beachtung schenken.

Weitere Informationen zum UNESCO­Welterbe

ollte deshalb ­ soweit noch nicht geschehen ­ Tschechien Beratungen mit einbeziehen. [x]

QUELLEN­NACHWEIS

Karte "Reichsgaue um 1941", hier Ausschnitt, WikimediaCommons, Urheber: Electionworld , Liz.: CC­BY­SA 3.0 nicht portiert

Portraitfoto Therese Neumann, Bundesarchiv, Bild 102­00241 / Ferdinand Neumann ­ Bild urheberrechtlich geschützt / CC­BY­SA 3.0

Grab der Therese Neumann auf dem Konnersreuther Friedhof, Urheber: Walter J. Pilsak, Waldsassen (2004), Liz.: CC­BY­SA 3.0 nicht portiert Deutsche Version des Welterbe­Emblems. Urheber: Michael Olyff Liz.: gemeinfrei

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E S L ARNE R ­ S E I T E N

Wann eigentlich beginnt ...

Esla

Die Leuchtturm­Projekte "Biererlebnis Kommunbrauhaus" und "Info doch diesen Sommer sah man trotzdem nicht mehr Touristen. Nur Eslarn ist "heiß auf Tourismus"! So jedenfalls glaubt man feststellen zu müssen, wenn man die offiziellen Unternehmungen der Marktge­ meinde Eslarn ­ wohlweilslich "der Marktge­ meinde Eslarn" betrachtet. Eslarn nämlich hat "Visionen", wie im öffentli­ chen Teil einer zurückliegenden Gemeinderat­ ssitzung schamlos offen bekannt gegeben wurde. Nun ist Eslarn seit einigen Jahren "SPD­re­ giert", und bereits der vor enigen Monaten ver­ storbene Altkanzler Helmut Schmidt wußte Visionäre zum Arzt zu verweisen. Ganz so schlimm ist es in Eslarn noch nicht, denn die Visionen halten sich in Grenzen. Ge­ nauer gesagt ist den Visionen Eslarns mit der Höhe der zu erlangenden Fördermittel eine fi­ xe Grenze gesetzt. Ohne Fördermittel nämlich, allein aufgrund ei­ ner touristischen Nachfrage mochte seit über 20 Jahren in Eslarn niemand mehr investieren, denn die Nachfrage ist seitdem definitiv nicht mehr da, und so schwindet trotz aller Visionen der Gemeindeoberen zunehmend auch das touristische Angebot. Tagestouristen sollen kommen. Man spekuliert seit einiger Zeit auf Tagestou­ risten, die man an bestimmte "Points of Inte­ rests" fahren, dort umfänglich versorgen, und dann wieder von Dannen ziehen lassen will. Ein dauerhafter Aufenthalt in Eslarn scheint von Anbieterseite nahezu nicht erwünscht, und schon bald nicht mehr möglich. Dazu nämlich bedürfte es einer Ertüchtigung der örtlichen Quartiere, die seit über zwei Jahren ­ da

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schloß der Landgasthof "Zur Krone von Bay­ ern" ­ nur noch von privater Seite angeboten werden. Von woher die Tagestouristen eigentlich kom­ men sollen, ist bisher nicht bekannt. Mögli­ cherweise hofft man hier vor allem auf die Seniorenheime und ähnliche stationäre Ein­ richtungen betreibenden sog. "Großkirchen". Diese müssen deren Bewohner_innen etwas bieten, und da liegt es durchaus nahe, diese mal zum Atzmannsee(kiosk) ­ Pardon "Fi­ scherei­Infozentrum", oder zum "Biererlebnis Kommunbrauhaus" zu fahren. Mit ein paar Fischen ­ extra zu diesem an­ meldepflichtigen Event vom örtlichen Fische­ reiverein zubereitet ­ und einem oder mehrerer Sixpacks "Eslarner Kommunbier®" können diese Leute dann nach ein paar Stunden wieder verschwinden. Was dies mit einer Stärkung des Tourismus zu tun hat, erschließt sich aber nur "Eingeweih­ ten", denn dem Ort als Gemeinschaft bringt dies nichts außer ein paar Liter Abwasser und ein paar Kilo Restmüll, wenn die Leute sich die Hände waschen, oder eine der einzigen öffent­ lichen und nicht barrierefreien neuen Toiletten benutzen. Eslarns "Bgm.­Karl­Roth­Kurpark" ­ Der künftige "Seniorengarten"? Im Eslarner Kurpark mit "Erholungsallee" ist durchaus noch Gestaltungsspielraum gege­ ben. Bereits sanierte Sitzflächen der dortigen Bänke wurden Touristen sicher dankend an­ nehmen. Der vor einigen Jahren einmal ange­ dachte "Seniorengarten" scheint wohl doch


arns "Tourismus-Offensive"?

ozentrum Fischerei & Gewässer" sind fertig gestellt, die Nachkommen Heimatvertriebener bleiben der Region treu.

Eine wirklich schöne, gut geplante Sitzgruppe im Kurpark, nur die Nutzung läßt auf sich warten, und dies seit der Realisierung.

nichts zu werden. Sicher steht der hier mutmasslich als Er­ weiterung des privaten Pflegeheims am Tilly­ platz vorgesehenen Umwandlung weniger die Ablauf der vorherigen Fördermittelfrist, als vielmehr das Verbot mit öffentlichen Geldern die Ertüchtigung privater Einrichtungen zu för­ dern entgegen. Es ist eben immer wieder so ein Problem, welches sich auftut, wenn man Planungen nicht demokratisch der gesamten Bürger­ schaft entscheiden läßt, sondern dafür aus­ schließlich Vereinsvesammlungen nutzt, und manchmal auch höchst provate Interessen mit öffentlichen Angelegenheiten verquickt.

Bis nun der Tourismus in Eslarn "ins Laufen kommt", dürfte auch die letzte gewerbliche betriebene Gastwirtschaft geschlossen haben, und man hat genügend Grund nach einer (weiteren) sstaatlich finanzierten "Bieraus­ gabestelle" zu rufen, da Bier als Nationalge­ tränk Bayerns unbedingt ausgeschenkt wer­ den muß, auch wenn vorher bewußt ver­ mieden wurde vorhandene Gasthäuser in Planungen mit einzubeziehen. [x]

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E S L ARNE R ­ S E I T E N

Ein Platz

statt vie

Eslarns Tillyplatz­Neugestaltung fest geplant, und plötzlich kom Manchmal ist man wirklich verwundert, wie doch die Gesetze und Verordnungen in der Bundesrepublik Deutschland ein, auf den ers­ ten Blick gar nicht so deutlich erkennbares Demokratieverständnis beeinhalten. Da grei­ fen plötzlich Mechanismen, die es trotz aller galanten Umgehungsversuche verhindern, dass Fördermittel für andere als tatsächlich zur Verwendung vorgesehene Zwecke ver­ wendet werden. Also muß man trotz aller Irr­ witzigkeiten, mit welchen sich Leute Kosten ersparen und die Allgemeinheit zahlen lassen wollen, den Glauben an das gute im Staat nicht verlieren. Parkplätze für's Pflegeheim gibt es nicht. . Dies zeigt unserer Ansicht nach auch die An­ gelegenheit "Tillyplatz­Neugestaltung" in der Marktgemeinde Eslarn. Nur um es noch ein­ mal zu erwähnen, wurde bereits Ende 2009 in einer damaligen Bürgerversammlung im Kath. Pfarr­ und Jugendheim "St. Marien" erstmals Eslarns Städtebau diskutiert. Der Architekt, Dipl.­Ing. (FH) Josef Schönberger vom gleich­ namigen Architekturbüro aus Tännesberg soll­ te bis Ende März 2010 das Grobkonzept für ein "Integriertes Städtebauliches Entwick­ lungskonzept", kurz "ISEK", vorlegen. Dies

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ging aber irgendwie in die Brüche, doch be­ plante ­ aus der Geldzuweisung im Rahmen einer der zurückliegenden Gemeinderatssit­ zungen zu erkennen ­ dieser Architekt bereits einmal den Tillyplatz, und hatte dafür **80.000.­­ Euro erhalten. Scheinbar ging es bei dieser "Erstbeplanung" des Tillyplatzes aber nicht um dessen Neugestaltung (allei­ ne), sondern vielmehr um die Einbeziehung des neuen Pflegeheimes bzw. der Schaffung von Stellplätzen für dieses Pflegeheim. Dem Ansinnen hat nun das seit 2013 planende Team um den Weidener Architekten und Städtebauplaner Dipl.­Ing. (FH) Martin Gebhardt eine Absage erteilt.

Ein G'schmäckle hat die Sache doch. Ein G'schmäckle hat die ganze Sache trotz­ dem, denn wie es scheint wurde von den Eslarner Verantwortlichen die Neuprojektie­ rung des Kriegerdenkmals nur vorgeschützt, um über einige Jahre die Neugestaltung des Tillyplatzes verhindern, und dortige Gewerbe­ treibende wirtschaftlich beeinträchtigen zu können. Geplant war scheinbar in alter, dem Kriegerdenkmal bzw. einiger Inschriften ang­ elehnter Manier, Anlieger um deren Anwesen


eler (Park)Plätzchen!

mmen ganz komische Dinge ans Licht. bringen, und dort entsprechende Parkplätze für das Pflegeheim schaffen zu können. Erst vor wenigen Tagen bestätigte uns jemand diese Absicht mit dem Hinweis, dass wir wohl "immer noch nicht wüßten, dass Eslarn neben zwei weiteren Gemeinden im Altlandkreis Vo­ henstrauß zu den rechtesten Gemeinden Deutschlands gehört". Faschistische Verhaltensweisen unter politischem Schutz?! So deutlich hatten wir es noch nie gehört, und wollten es bisher auch nicht glauben. Schließlich sind ­ gerade seit diese Ansicht im Land kolportiert wird ­ eine Menge hochran­ giger, ganz und gar nicht des Faschismus verdächtigter Politiker_innen sehr gerne zum Feiern und (Re)Präsentieren in der Marktge­ meinde Eslarn zu Gast gewesen. Diese uns informierende Person jedoch muß es wissen, denn diese kommt "weit rum", und verkehrt ­ wie sie selbst zugab ­ selbst in diesen Kreisen, in denen man über die Markt­ gemeinde Eslarn hinsichtlich deren Einbezie­ hung demokratischer Politiker_innen jedweder Couleur "voll des Lobes" zu sein scheint.

Klar, denn während sich Politiker_innen an­ derswo bewußt und offen von faschistischen Verhaltensweisen distanzieren, "spielt" man in Eslarn eben mit genau denjenigen Kräften mit, welche die Mehrzahl der Eslarner Bür­ ger_innen letztlich ebenso wenig mag. Man muß also zukünftig auch auf die Partei bezogen besser aufpassen, welche Worte hier jemand wählt, und welches Verhalten diese Person an den Tag legt. Einfach so von der Parteizugehörigkeit auf eine, der freiheitlich­ demokratischen Grundordnung entsprechende Gesinnung zu schließen, wäre nicht klug. [x]

Neulich entdeckt: Für Busausflügler der "Zoiglstum" passen künftig längst der Fahrbahn angeordnete Parkplätze sowieso viel besser.

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Die

Zukunft Europas

l

Ein paar auf die Geschichte bezogene Anmerkungen zur Europa­Diskussion, zu einflußrei

Was wissen wir als einfache Leute denn, was Abstammung wirklich bedeutet? Unser "Stammbaum" geht doch bestenfalls so weit zurück, so weit die Kirchenbücher der Röm.-Kath. Kirche überhaupt noch existieren, sollten diese nicht wie in der Marktgemeinde Eslarn für einen bestimmten Zeitraum verbrannt (worden), und damit ein Großteil der ursprünglichen Eslarner Bevölkerung nahezu ohne geklärte Abstammung sein. Mitunter muß man EslarnerInenn nur danach fragen, wer denn deren Vater ist, schon kommt dieses alte Problem wieder zum Vorschein, dass man Eslarner_innen zum Teil nachsagt, gar nicht um deren (richtigen) Vater zu wissen. Mit Wappen, Brief und Siegel Nun ist es nicht so, dass sich kundige Eslarner_innen schon seit einigen Jahren - kirchlich beeinflußt - daran machen, deren Stammbaum zu fertigen. Geradewegs nach dem Motto, dass man ja nie weiß, wie sich dieser Staat noch verändern wird, und man vielleicht wieder einmal wissen müßte, woher man eigentlich kommt. Andere Leute wiederum scheinen aus eben solchem Zweck die Online-Verzeichnisse diverser genealogischer Gesellschaften bewußt, oder durch Dritte bewußt falsch informiert zu nutzen, um ganzen Familien deren Existenz abzusprechen. Die Abstammung ist eben immer noch wichtig, auch wenn man im "neuen Europa" mittlerweile sogar dazu übergegangen ist über sog. "Gender-Mainstreaming" noch mehr Toleranz und Weltoffenheit in den Kontinent zu bringen. Dagegen, und damit auch gegen die aus der

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"neuen Welt", den USA kommende Welle der Freiheit agieren nicht zuletzt alle diejenigen Gruppierungen und Organisationen, welche auf diese Weise gar nicht mehr wüßten, wo sie deren Stammbaum präsentieren können.

Ist die Zukunft digital, wird das Alte marginal. Wen kümmert angesichts der immer mehr in die täglichen Lebensbereiche einströmenden Digitalisierung noch ein schönes großes, von Hand gearbeitetes Siegel bzw. dessen Abbild auf einer papierenen Urkunde? Im täglichen Leben benutzen dies sowieso nur noch wenige Ämter, Behörden, Kommunen, und natürlich die Röm.-Kath. Kirche. Der Adel jedenfalls ist mittlerweile schon darüber hinweg, immer und überall dessen Insignien darzubieten, und sich als was Besseres zu fühlen.

Der Röm.-Kath. Kirche ist die "Untergebenheit der Anderen" inhärent wie nie.

Die Röm.-Kath. Kirche hingegen will auf diese Dinge nicht verzichten. Ein Bischof oder Kardinal ohne eigens für diesen gefertiges Wappen ist undenkbar, und auch die Unterordnung in der Schuld gegenüber Gott - zumeist den Gläubigen, und einzig diese verpflichtend dargeboten - gehört wie im Mittelalter, der Glanzzeit der Röm.-Kath. Kirche dazu. Die Röm.-Kath. Kirche muß also ein immanentes, das eigene System erhaltendes Interesse daran haben, zumindest wieder mittelalterliche Zustände einzuführen, wo immer dies möglich ist.


liegt

im Mittelalter?

ichen Organisationenen und der problematischen Grundlegung im Christentum.

Die "Herrschaft im Glauben" bewahren Möglich ist dies überall dort, wo sich - aus welchen Gründen auch immer - die Röm.Kath. Kirche an der "Herrschaft im Glauben" halten konnte. Berufskatholik_innen tun das nicht wie gewollt. Nun erwähnt der ehemalige Papst Benedikt XVI., wahrlich ein Kenner der Verhältnissse in der deutschen katholischen Landeskirche in seinem neuesten Buch "Letzte Gespräche" wiederholt sehr deutlich seine Abneigung gegenüber sog. "Berufskatholik_innen", und nicht wenige innerkirchliche Organisationen und Vereinigungen stoßen seit Jahren bereits in dasselbe Horn. Sich für das öffentlich präsentierte Glauben bezahlen lassen, paßt nicht zu traditionellen Ansichten der Röm.-Kath. Kirche, und auch nicht zu dem Europa, welches diese Kirche gerne so wieder hätte, wie man es vom Mittelalter und der eigenen Alleinherrschaft her kennt. Da sind Religionslehrer_innen die nicht einmal selbst um deren Glauben wissen, geschweige denn Zeugnis davon ablegen können. Da gibt es nicht wenige Priester, denen seit Papst Franziskus ein kleinerer Pkw und die Sorge um Pfarrgüter sowie neue Kirchenbauten wichtiger ist, als wenigstens einmal pro Tag nicht nur der Dienstpflicht zur Feier der Eucharistie zu genügen, sondern auch einmal "privat" eine längere Zeit des Gebetes in der Pfarrkirche zu verbringen. Sogar wir kennen nicht wenige katholische Priester welche

nachdrücklich zwischen Ihrer "Dienstpflicht" und ihrer Freizeit unterscheiden. Da kommt es wie auch in der Marktgemeinde Eslarn schon mal vor, dass sich die Freizeit des Geistlichen mit einer anstehenden Aufsegnung überschneidet, und der Leichnam Eslarns Kühlung in der Aussegnungshalle kühlt nur bis minus 18 Grad Celsius - durch das Bestattungsunternehmen wieder in deren eigenen Kühlräume zurückgebracht werden muß, bis der Geistliche aus seiner Freizeit heimgekehrt ist. Wir wollen dies jetzt gar nicht kritisieren, denn die deutsche kath. Landeskirche ist eben seit ca. zwanzig Jahren eine fast ausschliesslich auf Verwaltung basierende Institution geworden. Dies heißt auch, dass der Angestellte gut beraten ist, sich an die Gesetze und Verordnungen seiner Kirche zu halten um einem "Burn Out" vorzubeugen. Wir warten eigentlich nur noch darauf, dass sich Gläubige die Anwesenheit deren Geistlichen noch vor Gericht einklagen müssen, um wirklich sicher zu sein, dass dieser dann auch anwesend ist. Katholische Kirche und konservative Parteien wünschen sich ein "Europa wie im Mittelalter". Röm.-Kath. Kirche und ähnlich dieser strukturierte Glaubensgemeinschaften wünschen sich sehnlichst wieder mittelalterliche Zustände zurück. Auch manchen konservativen Parteien scheint dies der richtige Weg zu sein, mutmasslich um sich selbst weiterhin über die Röm.-Kath. Kirche "an der Macht halten" zu können. Da man noch immer nicht überall genau definiert hat wie weit man in der Geschichte zurück will, finden sich selbstverständlich zu

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Die

Zukunft Europas

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Ein paar auf die Geschichte bezogene Anmerkungen zur Europa­Diskussion, zu einflußreic

diesen Ansichten auch immer wieder Leute, denen ein "Zurück bis 1933" ebenfalls genügen würde. Jede/r scheinbar nach seiner Facon, also in die Zeit zurück, in der man bzw. die Altvorderen "am Herrschen" waren.

S c h o n 1 9 4 6 m u ß te d i e " a b e n d l ä n d i s c h e K u l tu r " g e r e tte n w e r d e n . D a w a r n o c h k e i n Mo s l e m i n S i c h t, a b e r d i e C D U i m B u n d e s ta g s w a h l k a m p f e n g a g i e r t.

Das "System Europa" braucht kein Mittelalter So faszinierend die Geschichte Europas auch war und ist, das "System Europa" braucht kein Mittelalter. Es ist ein, weder auf adeligen noch auf kirchlichen Beziehungen beruhendes politisches Projekt, bei dem im Gegensatz zum "(mittel)alterlichen Europa" genau diejenigen zur Herrschaft berufen sind, denen dies über Jahrhunderte durch die erstgenannten Kräfte und deren unguten Zusammenhalt versagt gewesen war. Damit bedarf dieses Europa auch keines weltanschaulichen Klebstoffs, wie diesen in damaliger Zeit die Röm.-Kath. Kirche bot, in dem sie mit Adelshäusern zusammen die sog. "herrschende Klasse" bildete, und trotz heterogener Weltanschauung in Adelskreisen, dessen Macht und Einfluß bedurfte, um In Zeiten, als die katholische Infrastruktur nur mehr in Resten vorhanden war, den eigenen, auch finanziellen Bestand zu sichern.

Der "Untergang des christlichen Abendlandes" Amüsant ist es, gerade seit der Präsenz von Flüchtlingsströmen aus muslimischen Ländern immer wieder vom befürchteten "Untergang des Abendlandes" zu hören, und zu lesen.

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Von CDU ­ Diese Datei wurde Wikimedia Commons freundlicherweise von der Konrad­Adenauer­Stiftung im Rahmen eines Kooperationsprojektes zur Verfügung gestellt.Deutsch | English | français | македонски | русский | +/−, CC BY­SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30227565

Eine etwas arg romantische Sicht der Dinge, wo man doch die letzten zwanzig Jahre dem sog. "Neoliberalismus" Tür und Tor geöffnet hatte, weil gerade die Grenzen beim Geldvermehren hinderlich waren. In der jüngeren Vergangenheit haben wir diesen Begriff

Johann Friederichs: Wohin stolpert Europ


liegt

im Mittelalter?

chen Organisationenen und der problematischen Grundlegung im Christentum.

immer mehr verwässert. War war das "Abendland" ursprünglich zu Zeiten des "Kalten Krieges" nur die westliche Welt, zählt man seit 1989 auch den christlich-orthodoxen Teil Ostund Südosteuropas bis zum Bosporus dazu. Istanbul, der Kultur-hauptstadt Europas im Jahre 2010, wird wieder eine kulturelle und wirtschaftliche Brückenfunktion zwischen Abendland und Morgenland bzw. Okzident und Orient zugeschrieben. Mit der Begriffserweiterung auf praktisch ganz Europa wird der Begriff des Abendlands in erster Linie geographisch gedacht, womit die "Idee Europa" nunmehr nur noch der "Idee vom politischen Europa" entspricht. Letztlich der Idee, welche George Washington im 18. Jahrhundert in einem Brief an den Marquis de La Fayette mit den "Vereinigten Staaten von Europa" im Vorbild der "Vereinigten Staaten von Amerika" erst-mals konkretisierte. „Wir haben ein Korn der Freiheit und Einheit gesät, das nach und nach auf der ganzen Welt keimen wird. Eines Tages werden, nach dem Muster der Vereinigten Staaten, die Vereinigten Staaten von Europa gegründet werden. Sie werden Gesetzgeber aller Nationalitäten sein.“ [1] Nun ist nicht ersichtlich, was gegen eine solche Zielsetzung sprechen sollte. Die "Vereinigten Staaten von Europa" Gut, man kann es selbstverständlich sofort erkennen, was gegen "Vereinigte Staaten von Europa" spricht. Weniger der Nationalsstolz der einzelnen Länder, deren Verwaltung effektiver und für die Bürger_innen weitaus transpartenter würde, als vielmehr der Umstand, dass im Rahmen der Konsolidierung der Staatsver-

pa?, Auflage 1, 4. August 2015 (Abschnitt „Europa“ ­

waltungen jede Menge gut versorgter Kräfte freigesetzt, sowie bestimmte Regelwerke wie das sog. "Reichskonkordat von 1933" nicht mehr gesetzeskonform zu halten wären. Die Macht an der Fläche würde entzogen werden müssen. Doch nicht nur jede Menge politisches Personal wäre mit den "Vereinigten Staaten von Europa" möglicherweise nicht mehr zu verwenden, auch bestimmte, in einem sich trotz EU-Verwaltung immer noch weitgehend selbst verwaltenden einzelnen Staatswesen gegebene Besonderheiten für einige Gruppierungen und Organisationen müßten künftig im Lichte einer, die Grundlagen aller EU-Mitgliedsstaaten etablierten Verfassung gesehen werden.

Würde sich infolge herausstellen, dass die Röm.Kath. Kirche - wie eingangs bereits erwähnt größere regionale Flächen in derem weltanschaulich geprägten Eigentum hat, könnte es sogar dazu kommen, dass diese Flächen so zu zergliedern sind, dass den von Gesetzes wegen geforderten Ansprüchen auf Religionsfreiheit Genüge getan werden kann. Es gibt also durchaus gerade für die Röm.-Kath. Kirche deutscher Provenienz viele Gründe den "Vereinigten Staaten von Europa" eine Absage zu erteilen. Noch weiß man sich mit Sicherheit, ob der Versuch TTIP zu verhindern, niht ebenfalls eine Möglichkeit bieten soll das politische Europa nach eigenen machtpolitischen Wünschen zu modellieren. Eines ist sicher: Die "Vereinigten Staaten von Europa" werden keine Vorherrschaft einer bestimmten Glaubensgemeinschaft/ Kirche dulden können. [x]

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Czech Republic Day & Night ­ Reihe: "Tschechische Klöster

Premonstrátský Klášter Teplá Zum Abschluß unserer wirklich sehr bescheidenen kleinen Reihe zu den "Tschechischen Klöstern bei den deutschen 'Klos-terlandschaften'", das wohl bedeutendste Kloster, der Prämonstratenser-Stift Teplá im früheren Egerland, und das geistige Zentrum des Sudetenlandes. Wir lernen im Zusammenhang mit der Entstehung des Stifts Teplá, dass man nicht selbst an Kreuzzügen ins Heilige Land teilnehmen mußte, sondern als Ersatz auch ein Kloster stiften konnte. So stiftete im 13. Jahrhundert Gaugraf Hroznata von Ovenec nach einem Gelübde das Stift Teplá als Ersatz für die Teilnahme an einem Kreuzzug nach Jerusalem. Die Abtei bildet einen Teil der Stadt Teplá, welche 2001 gerade einmal über 143 Einwohner_innen verfügte, deren Zahl jedoch gemäß Tschechischem Statistikamt zum 01. Januar 2016 auf nunmehr 2.962 Einwohner_innen angewachsen ist. Verkehrsmäßig ist die Stadt Teplá an die Orte Planá - Toužim | Úterý - Sokolov, angebunden, es führt auch ein Bahnanschluß in die berühmten Kurbad-Städte Mariánské Lázně und Karlovy Vary. Teplá ist also angesichts der sonst überall zu bemerkenden Abwanderung eine höchst agile, aufstrebende Stadt in Westböhmen. Ein Besuch lohn immer, und auf unserem Kontakt-/ InfoTableau finden Sie alle notwendigen Daten, um sich selbst weiter informieren zu können. Im Koster befindet sich auch ein Hotel, und trotz der 2011 begonnenen Sanierungsarbeiten kann das Kloster selbstverständlich besichtigt werden... [x] Bildquelle (Hintergrund): Wikimedia Commons, Premonstratensian monastery Teplá, west Bohemia Czech Republic (Juli 2008, user: Karelj, Liz: gemeinfrei

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Im Jahre 1232 wurde die Kloster­ kirche vom Prager Bischof einge­ weiht. An der ersten Messe nahm auch der böhmische König Wenzel I. teil. Derzeitiger Abt ist Filip Zdenek Lobkowicz, ein Nachfahre aus dem berühmten böhmischen Adelsge­ schlecht.

Johann Friederichs: Wohin stolpert Europa


r bei den deutschen 'Klosterlandschaften'"

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Stadt­ wie auch Stiftswappen mit drei Hirschgeweihen, welche auf das stiftende Adelsgeschlecht der Herren, ab 1624 Grafen, von Vrtba hinweisen. Erstmals im 14. Jhdt. erwähnt, waren diese auch Stifter des Klosters Chotieschau bei Pilsen (Plzeň). Bereits 1197 wird das Dorf Teplá als Besitz des Klosters erwähnt.

Stift / Hotel ­ Kloster Teplá Adresse Telefon Email

: Teplá 1 364 61 Teplá : (0420) 353 391 191 : recepce@hotelklastertepla.cz

Bürgermeister Adresse Telefon Email

: Pavel Charvát (Stand: 2007) : Masarykovo náměstí 143 364 61 Teplá : (0420) 353 176 220 : sekretariat@tepla.cz

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KI RCHE NS E I T E N ­ A u f

welcher Seite stehen Sie?

Das müssen Sie nicht mehr glauben, denn jetzt wissen Sie es:

Der Glaubenspräfekt der Rom.Kath. Kirche war wieder mal in Regensburg zu Gast! Danken müssen Sie für diese Erkenntnis dem promovierten "Welt"-Autor und Chefredakteur der regionalen Wochenzeitung "Wochenblatt", Dr. Christian Eck. Dieser durfte neben der Regensburger Hauszeitung "Mittelbayerische Zeitung" exklusiv zum Event, während man scheinbar die "Süddeutsche", "Bild", "FAZ" und "Focus" aussperrte. Zugegeben, so besonders ist mittlerweile ein Besuch des Glaubenspräfekten auch nicht mehr, da er bereits vor wenigen Wochen am "Kötztinger Pfingstritt" teilgenommen hatte, und auch sonst öfter in Regensburg zu sehen ist, wie noch zu seiner Amtszeit als Regensburger Bischof.

Alle Animositäten sind vergessen. Gott sei Dank!

Als Bischof von Regensburg war ihm nicht allzu viel Glück verbeschieden, denn gerade einmal die Papstwahl im April 2005 überdauerte der Religionsfrieden im eigenen Bistum. Schon rieben sich an ihm einzelne Ortsgeistliche, aber auch die innerkirchliche Vereinigung "Wir sind Kirche e. V.". Schließlich kamen - kaum war diese Schlacht geschlagen - im Jahr 2010 die Jahrzehnte zurückliegenden Mißbrauchsfälle auch höherer katholischer Diözesankleriker ans Tageslicht. Dabei hatte man diese Dinge - in den USA bereits seit dem Jahrtausendwechsel immer offener diskutiert - für das katholische Stammland und den BibleBelt Oberpfalz lange unter dem Deckel halten können. Manche mutmaßen sogar, dass die Streitigkeiten mit den Laien auch nur dazu dienten, diese Dinge noch etwas länger im Verborgenen zu halten.

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Bewirkt nämlich hatten die Beschwerden der Laiengremien nichts, da sogar vatikanischen Stellen vollumfänglich dem Regensburger Bischof zustimmten. Muß und sollte einen nicht wundern, denn ein Bischof wäre dumm, sich hier vorher nicht entsprechend abzusichern. Außerdem war die Satzungsänderung, nach der letztlich der Ortspriester für alle Entscheidungen die Verantwortung trägt, korrekt und schon Jahre vorher zur Umsetzung angemahnt. Es bleiben eigentlich nur die bereits durch den jetzigen Glaubenspräfekten nicht aufgeklärten Mißbrauchsfälle übrig, doch auch hier scheint der "Burgfriede" eingekehrt zu sein, denn bestimmte Dinge - gerade bzgl. des aus Pfrentsch bei Waidhaus stammenden, und bis zu dessen Tod im Jahr 1984 in die Marktgemeinde Eslarn abgeschobenen Diözesan-Kirchenmusikdirektors Georg Friedrich Zimmermann - sollte man nicht weiter vertiefen. Das Schweigen geht weiter. Nur die Hoffnung bleibt? Schliesslich scheint man schon frühzeitig zusammen mit diesem Kirchenmusikdirektor einen späteren, damals in der kirchlichen Jugendarbeit tätigen, späteren Ehemann als Schuldigen nach Rom gemeldet zu haben. Dass dieser mit diesen Schweinereien nichts zu tun hatte, mußte und muß der Röm.-Kath. Kirche eben egal sein. Wie es derzeit aussieht, will man seit fast 20 Jahren die Familie dieses Mannes nahezu ausradieren, da man diesen scheinbar zudem für unlautere Geldgeschäfte nutzte. Eines oder zwei Familienmitglieder dürfen "übrig bleiben", denn diese

Johann Friederichs: Wohin stolpert Europ


sollen kirchenabhängig eingebunden, später bezeugen können, dass die Kirche im Recht war, so wie die Röm.-Kath. Kirche auch im Mittelalter immer im Recht gewesen ist, weil diese sonst aufgrund der damaligen Ungeuerlichkeiten längst nicht mehr existieren würde. Sogar Papst Benedikt XVI. wurde mißbraucht? Immer mehr stellt sich heraus, dass es in der Oberpfalz die vergangenen Jahrzehnte, vor allem bis zur Wahl Papst Benedikt XVI. ein wahres "Mißbrauchssystem" gegeben zu haben scheint. Mißbrauch nicht nur in sexueller oder sonstiger körperlicher Art und Weise, sondern auch Mißbrauch grundlegender staatlicher Vorschriften und kirchlicher Gesetzmäßigkeiten. Papst Benedikt XVI. scheint man von allen diesen Dingen der Diözese in welcher er sich viele Jahrzehnte mit Hauptwohnsitz in Pentling aufhielt, nichts, aber rein gar nichts berichtet zu haben. Arg- und

pa?, Auflage 1, 4. August 2015 (Abschnitt „Europa“ ­

wehrlos scheint er gewesen zu sein, denn hätte er z. B. auch nur vermutet, dass in seiner "Lieblingsdiözese" so etwas vorgefallen war, ja bei den Dom-spatzen sogar noch bis Mitte der 1990er Jahren betrieben worden sein soll, er hätte sicher nicht geschwiegen, und Regensburg schon frühzeitig - als Glaubenspräfekt hatte er seit Anfang der 1980er Jahre die Möglichkeit, nicht nur einen Aufpasser zur Seite gestellt.

Ein Nazi im Kolpinghaus? Nicht einmal davon konnte man scheinbar lassen, mutmasslich unter Verzicht auf ein unseres Wissens zu dieser Zeit noch erforderliches Leumundszeugnisses/ Empfehlungsschreibens durch einen kath. Geistlichen, Tino Brandt im Regensburger Kolpinghaus Wohnung zu geben, und diesen in einem Supermarkt in Pentling eine Lehre absolvieren zu lassen. Fast könnte man meinen, dass dies so geplant gewe-

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Miss Brauch's Recherchen

Rechtes im katholischen Quartier? Warum Adolph Kolping sicherlich im Grabe rotieren wird. sen ist, um den späteren Papst "bei der Stange hal-ten" zu können, denn Tino Brandt der maßgeblich die Terrorgruppe NSU mitgegründet und finanziert haben soll, war sowohl den bayerischen wie auch den thüringischen Verfassungsschützern bereits damals hinreichend bekanntl, wurde von diesen überwacht, auch als er von Neuburg an der Donau - dort bereits einschlägig aufgefallen - nach Regensburg ins Kolpinghaus zog, um dort - ebenfalls bekannt - einen Nazikader aufzubauen. Dass man dies niemandem bei der Diözese gesagt haben soll, bzw. dies nicht selbst über einen Rückruf bei dem, hier vielleicht doch agierenden, ein Leumundszeugnis/ Empfehlungsschreiben ausstelltenden katholischen Geistlichen geklärt haben wollte, ist ins Reich der Märchen zu verweisen. Dazu muß man zudem wissen, dass bereits in der damaligen Zeit auch manche Studierenden, welche das Priesterseminar noch vor dem offiziellen sog. "Freijahr" verlassen, also die Priesterausbildung aufgegeben hatten, erhebliche Probleme bekommen haben sollen, in eine kirchliche Wohneinrichtung einzuziehen. Weiterhin stellt sich die Frage, warum Tino Brandt, der mittlerweile auch als, in pädokriminelle Dinge verstrickt festgestellt wurde, gerade das Kolpinghaus Regensburg als Lehrlingswohnsitz aufsuchte. Nur eine kirchliche Legende schützt(e) vor Ent­ deckung? Viele andere Wohnheime wie auch Privatunterkünfte hätten in der Regel besseren Schutz vor Entdeckung geboten. Dass er seinen Nazikader unter den dortigen weiteren StudentInnen und Lehrlingen wählen wollte, scheint eher unwahrscheinlich. Doch die Neugier in einem solchen Wohnheim ist grds. soweit grenzenlos, dass er außer mit entsprechender kirchlicher Legende

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ausgestattet - wissen mußte, dort mit seinem Nazi-Jargon entdeckt zu werden, und wenig später hatten ihn scheinbar bereits die Regensbburger Antifaschisten "auf dem Kiecker", welche an seiner Arbeitsstelle Flugblätter aus-geteilt haben sollen. Wie erklärte die damals bei der Diözese Regensburg verantwortliche Person infolge die Unterbringung Tino Brandt's? Gab es überhaupt eine (öffentliche) Erklärung, und wurde geklärt ob und ggf. durch wen Tino Brandt ein entsprechendes Leumundszeugnis/ Empfehlungsschreiben erhielt, bzw. warum dieses in seinem Fall obsolet gewesen war? Ein O­Ton, und dann Stille. Zur Sache "Tino Brandt" haben wir vor etwas über einer Woche telefonisch einen O-Ton aus der Diözese erhalten. Diese Person wollte uns die damalige Notwendigkeit eines solchen Empfehlungsschreibens ausreden. Als wir jedoch darauf hinweisen, dass wir Leute kennen, dennen es zu dieser Zeit genau so ergangen ist, war plötzlich Stille angesagt. Pädokriminalität, Tino Brandt und diözesane Mißbrauchsfälle Es ist schon mehr als verwunderlich, dass in der Diözese Regensburg seit den 1950er Jahren über Jahrzehnte durch höhere, und damit einfluß-reiche Geistliche pädokriminell gehandelt wurde, sich in dieser Diözese - wie Robert Werner in dessen Veröffentlichung darstellte, parallel zum Mißbrauchsgeschehen auch noch nazi-affines Leitungspersonal vorhanden gewesen sein soll, und trotz dieser diözesanintern sicher bekannten Dinge und mutmasslicher Sensibilisierung, dann auch noch ein Sicherheitskreisen offenkundig bekannter und offen bekennend-werbender

Johann Friederichs: Wohin stolpert Europa


Nazi mit pädokriminellen Neigungen Anfang der 1990er Jahre in ein kirchliches Wohnheim einziehen konnte. Zugegeben haben wir eine Quelle die bestätigte, dass Anfang der 1990er Jahre noch nicht einmal im Bischöflichen Priesterseminar der Diözese Regensburg mehr als ein Empfehlungsschreiben/ Leumundszeugnis des jeweiligen Ortsgeistlichen nötig war. Das zusätzlich geforderte amtliche/ polizeiliche Führungszeugnis jedenfalls hätte außer jemand wäre vorher schon entsprechend äuffällig geworden - auch nichts darüber aussagen können, ob nun ein künftiger Priesteramtskandidat irgendeiner extremistischen Gruppierung zuzuordnen wäre. Das Leitungspersonal bestand aus mehr oder weniger in der Pfarrpraxis verdienten Geistlichen, so dass - hier einmal ausdrücklich vermerkt - weder Pädokriminalität noch Extremismus hätten entdeckt werden können. Man schien also in Ansehung eines, Anfang der 1990er Jahre bereits in Rom als Kardinal amtierenden Prof. Dr. Joseph Ratzinger ein klein wenig extra schludrig gehandelt zu haben. Dies obwohl man eigentlich die diözesanen Sachen ohne Schande für den immer noch mit Hauptwohnsitz in Pentling gemeldeten, und regelmässig seinen Bruder besuchenden "zweiten Mann neben dem Papst" besonders akribisch hätte in Ordnung haben müssen. Warum Verschweigen und Vertuschen bis Betroffene sich melden? Im Gegensatz zu mittlerweile vielen anderen Stimmen, nehmen wir immer noch an, dass ein Glaubenspräfekt vom Schlage eines Prof. Dr. Joseph Ratzinger auch die durch seinen Bruder eingestandenen körperlichen Züchtigungen gerne auch offiziell auf seinem Tisch im Vatikan gehabt hätte. Dann jedoch hätte er mit Sicherheit, konsequent wie er immer war, auch die Domspatzenhistorie näher beleuchtet, und wäre über die cholerische Fehlbarkeit seinen eigenen Bruders - Kirchenmusik liebend wie er war - sehr schnell auf diejenigen Person gestoßen, welche er über seinen Bruder zumindest flüchtig kennen mußte, und welcher mittlerweile

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nicht nur für uns den Schlüssel zur Auflösung des Mißbrauchssystems darstellt: Diözesan-Kirchenmusikdirektor Georg Friedrich Zimmermann, der nach Meinung des damaligen Ortsbischofs, Erzbischof Michael Buchberger an Stelle seines Bruders die Leitung der Domspatzen übernehmen sollte. Man scheint also Kardinal Ratzinger die Sache als "erledigt" dargestellt zu haben. Derzeit schweigt auch noch der Vatikan? Ob man vielleicht für diesen Zimmermann wie eingangs erwähnt einen, über die ihm zugedachte Sonderfunktion in diesem Trauerspiel im Unklaren gelassenen, damaligen KolpingjugendBetreuer aus der Marktgemeinde Eslarn nach Rom meldete, darüber schweigt man sich im Vatikan bislang (Schriftverkehr seit 2010, als die Sache erstmals bekannt wurde) immer noch aus. Dankenswerter Weise hat uns jemand diesen Schriftverkehr, welcher beginnend mit einem Anschreiben Ende 2002 wegen "ungebührlichen Verhaltens eines Ortsgeistlichen gegenüber einer Familie" an den damaligen Glaubenspräfekten Kard. Joseph Ratzinger gerichtet war überlassen, und es wurde zudem von vatikanischer Seite vor Kurzem noch einmal der Eingang derjenigen Schreiben bestätigt, welche bislang noch immer nicht zum Päpstlischen Haus weitergeleitet werden konnten, oder durften? Kommen wir also auf die Sache zu sprechen, welche die Diözese Regensburg unseres Erachtens nicht klären will, weil in diesem Fall sehr umfassende Recherchen notwendig wären, und sich die bisher bekannten Mißbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen wirklich nur als kleinste Spitze eines Eisbergs darstellen könnten.

"Einwerber", oder "Transporteure des Schreckens" Gehen wir einmal davon aus, dass die bereits als pädokriminell erkannten damaligen höheren Geistlichen nicht nur bei den "Regensburger Domspatzen" auffällig geworden waren, sondern sich auch "auf dem freien Markt" an Minder-

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welcher Seite stehen Sie?

jährigen gütlich hielten. Nun werden es trotz Feststellung von Robert Werner in dessen Veröffentlichung "Über 50 Jahre Vertuschungsgeschichte" sicher nicht alle Eslarner Mütter gewesen sein, welche deren Kinder (freiwillig) zum Mißbrauch freigegeben hatten, und dafür Vergünstigungen bekamen. Also muß man durchaus ebenfalls in Betracht ziehen, dass sich diese Geistlichen auch anderweitig dort bedienten, wo diese Einfluß hatten, zum Beispiel bei kirchlichen Jugendvereinigungen. Jugendvereinigungen als "Nachschubquelle"? Nun ist es auch für einen Geistlichen nicht so einfach, wenn er nicht eine eigene Pfarrei verwaltet, mit Jugendlichen einigermaßen ungestört in Kontakt zu kommen. Die Fälle der Pfarrer Peter K. und Franz K. spielten sich jeweils in, bzw. im Umfeld deren eigenen Pfarrei ab. Geistliche ohne zugeteilte Pfarrei haben es hier schwerer, vor allem weil hier der vielleicht solche Dinge nicht duldende Ortsgeistliche aufmerksam werden, und einschreiten könnte. So ist es durchaus vorstellbar, dass man hier in der Vergangenheit zu einem besonders infamen Mittel gegriffen, und Jugendbetreuer_innen damals bot fast ausschliesslich die örtliche Kolpingfamilie Jugendbetreuung in Form von Theateraufführungen an - dafür gewann, doch öfter Theateraufführungen abzuhalten, um - dies zog und zieht immer - Geld für die Vereinskasse erhalten zu können. Darunter ist nichts Schlechtes zu verstehen, doch fragwürdig wird dies, wenn im Umfeld solcher Jugendaktionen auch ein pädokrimineller Geistlicher tätig war, der über ein umfassendes pädokriminelles Netzwerk weiterer Täter_innen verfügt haben könnte.

Betreuer_innen hatten - sehr einfach diese auch einmal zu Veranstaltungen fernab des eigenen Ortes einzuladen. Dies vor allem dann, wenn man die bekannten Betreuer_innen quasi als "Transporteure des Schreckens" benutzte. Wie dürften sich die Jugendlichen, unseres Wissens überwiegend Mädchen gefreut haben, am an einem Buffet mit Dingen teilzunehmen, welche diese bestenfalls aus den damals so populären Heimatfilmen mit Kaiser Franz und Kaiserin Sisi kannten. Die Anwesenheit höherer Geistlicher bzw. mehrerer Geistlicher dürfte - wie es eben bei regulären Empfängen auch so ist - ein Übriges dazu beigetragen haben, dass sich die Jugendlichen als etwas Besonderes fühlten. Respektspersonen, und wenn man Jugendlichen freien Lauf läßt Was dann bei solchen Veranstaltungen passieren konnte, ist vielfältiger Natur. Grundsätzlich mußte einmal überhaupt nichts passieren, denn wie man vor allem auf dem Land schon von Kindesbeinen an eingebläut bekommt - sind der Pfarrer, der Lehrer und der Bürgermeister Respektspersonen. Diese grundsätzlich einmal richtige Erziehung hat jedoch den Nachteil, dass keine der genannten Personengruppen per se vor abartigen Neigungen gefeit ist. Dies konnte man noch ab dem Jahr 2000 bei den Fällen der Pfarrer Franz K. (Neukirchen St. Christopf bei Georgenberg) und Peter K. (Nit­

tenau und Riekofen) leidvoll erfahren. Was also wenn, was immer wahrscheinlich wird, Jugendliche von diesen bereits be­ kannten pädofilen Geistlichen höherer Pro­ venienz nicht nur im unmittelbaren Kreise der Kirche, sondern auch anlässlich solcher Theateraufführungen kirchlicher Vereine an­ gegangen wurden?

Kolping­Theatergruppen "ein gefundenes Fressen"?

Nutzung bewußtseinsbeeinträchtigender Mittel

Hatte man die Jugendlichen erst einmal fürs Theaterspielen gewonnen, dann war es - unter Ausnutzung des Vertrauens, welche diese zumeist ländlich-naiven Jugendlichen zu deren

Was, wenn die damaligen Jugendlichen vielleicht gar nicht mehr erinnern, dass diese zur damaligen Zeit nicht wie vielleicht zu vermuten betrunken waren, sondern diesen bewußtseins-

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Johann Friederichs: Wohin stolpert Europa


trübende Mittel verabreicht wurden? Ja, diese Mittel gab es bereits damals, und wie wie bei den heutige verwendeten sog. "K.O.Tropfen" gab es auch Präparate, die eine völlige Anmnesie bewirken konnten. Zu weit hergeholt, die Argumentation? Vielleicht! Doch uns ist ein Fall bekannt, bei dem man aller Wahrscheinlichkeit nach einen damaligen jungen, unverheirateten Mann dazu benutzt haben könnte, für solche unbedenklichen Theateraufführungen junge Mädchen anzuwerben, und den man möglicherweise unwissend der tatsächlichen Absichten, gegenüber dem Vatikan als damals auf die Umtriebe in der Diözese Regensburg aufmerksam gewordener Ermittlungsbehörde bis zum heutigen Tag als unzutreffend als Schuldigen ausgegeben hat. Auffällig in diesem Zusammenhang war die 2010 im Umfeld der gerade bekannt gewordenen Mißbrauchsfälle eher zufällige Aussage eines Geistlichen, dass "dieser Mann nicht hätte heiraten sollen". Damals wußten diejenigen Leute die dies hörten noch nicht, was damit gemeint sein könnte. Dies erschloß sich erst, als dieser Geistliche, je mehr Fälle bekannt wurden, und diese Fälle plötzlich auch auf diesen DiözesanKirchenmusikdirektor Georg Friedrich Zimmermann (+ 1984) zeigten, urplötzlich den Kontakt zu dieser Familie abbrach, und sich "zerstritten" zeigte.

Warum gibt es in Eslarn kein "Kolping­ Theater" mehr, und warum wird über Vergangenes geschwiegen?

Dazu kam, dass Nachfragen warum in Eslarn trotz sanierter Bühne nicht wieder wie in allen anderen umliegenden Gemeinden mit dem Theaterspiel begonnen wurde, nicht beantwortet wurden, und bis auf ein zwei alte Bilder vom damaligen Theaterspiel der Kolpingfamilie in zwei Familienkalenderausgaben der CSU, FU, JU, nirgendwo irgendwelche Bilder zu sehen waren. Theaterspiel war plötzlich nicht mehr Gegenstand der Eslarner Kolpingjugend, was den Verdacht aufkommen läßt, dass hier damals bis Ende der 1960er Jahre etwas geschehen sein

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mußte, was man gerne verschweigen wollte. Bestätigt wurde dies indirekt durch die Veröffentlichungen zum diesjährigen 125jährigen Jubiläum der "Eslarner Kolpingfamilie". Auch ddarin kein Wort von den vielen Theateraufführungen welche unter einem früheren Ortsgeistlichen Johann Wagner, und fortgeführt unter dem Präses Hugo Wagner stattgefunden hatten. Dabei hätte man gerade den erst 2009 verstorbenen Ortsgeistlichen Hugo Wagner ebenso ehren können, wie die beiden damals sehr Theater affinen - u. W. regelmässig nach Eslarn reisenden Geistlichen Georg Maria Witt (+ 2009), Gründer der Tirschenreuther Wallfahrt) und Joseph Greil (+ 2013). Wir haben mittlerweile auch erfahren, dass damals für Jugendbetreuer größere Festivitäten sowohl im sog. "Kettelerhaus" in Tirschenreuth, aber auch im Kolpinghaus Regensburg stattgefunden haben sollen. Stellt sich also die begründete Frage, ob und was hier gegebenenfalls zur damaligen Zeit vorgefallen war. Da in Bezug auf diesen damaligen Kolpingjugendbetreuer auch der Familie verschwundenes Vermögen verschwiegen, bzw. von keiner kirchlichen Stelle Auskunft über einen möglichen Verbleib gegeben wird, liegt mittlerweile nahe, dass man diese Sache vielleicht auf diese Weise in Richtung eines "Schuldeingeständnisses" drehen möchte. Damit kann niemand einverstanden sein, schon gar nicht die Leute, welche unter www.br.de den Kommentar Nr. 141 gelesen haben. Dort wird bislang nicht beanstandet dem vormaligen Papst Benedikt XVI. unmißverständlich deutlich etwas nachgesagt, was so nicht zu dulden ist. Es gilt also vorzubeugen, dass nicht nach dem Tod dieses ehemaligen, und seit über 500 Jahren einzigen deutsch-bayerischen Papstes erst recht "die Hölle losbricht". Wenn Sie als Leser_in aus der Region Oberpfalz etwas wissen, teilen Sie es uns mit, denn diese Sache muß geklärt werden, ob die Diözese Regensburg nun will oder nicht.

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Ab 11.00 Uhr: Flammkuchen, Kaffee und Kuchenspezialitäten (mit und ohne Kürbis), Kürbissuppe aus dem Kessel, sowie Kürbisverkauf durch Alfons Grötsch (Binnerl Alfons) . Ab 16.30 Uhr: Pizza aus dem Holzofen, auch zum Mitnehmen

Restmülltonne (Fa. Schmidt & Zweck) 28. September, 12. Oktober, 26. Oktober ,

Gelber Sack (DSD) 13. September | 17. November

Papiertonne(n) (Fa. Bergler/ Fa. Kraus) 5. September, 4. Oktober (Bergler) 22. September, 20. Oktober (Kraus) DEEZ 08.2016 | 28


Schlussnotizen Jetzt ist fast ein Dreivierteljahr vorbei. Was ist in der Marktgemeinde Eslarn eigentlich ge­ schehen, bzw. wie hat sich die Marktgemein­ de Eslarn für die Zukunft fit gemacht? Wir können nicht erkennen, was hier gesche­ hen ist, außer dass auch in diesem Jahr wie­ der ein auf EU­, Bundes­ und Landes­ fördermitteln basiertes Projekt, diesmal "In­ fozentrum Fischerei & Gewässer" fertigge­ stellt und natürlich auch einzigartig kat­ holisch eingeweiht wurde. Auch die "Tillyplatz­Neugestaltung" hat man nun, nach unseren Informationen sieben Jah­ ren endlich einmal mit Gemeinderatsbe­ schluß, und scheinbar bereits unter Betei­ ligung der Träger öffentlicher Belange und Genehmigung durch die Regierung der Oberpfalz auf den Weg gebracht. Auch im Altlandkreis Vohenstrauß ließ sich für dieses Jahr nichts Außerordentliches, auf die Zukunftsertüchtigung Hinweisendes. er­ kennen. Hatte Anfang des Jahres in der, immer mehr zur Wallfahrerstadt ertüchtigten Gemeinde Pleystein das über 100 Jahre alte "Kaufhaus Schopper" geschlossen, so folgt demnächst das seit 1900 bestehende Schuhhaus Schmid (siehe nebenstehenden FlyerScan) nach. Auch das "Kaufhaus Köck" in der Stadt Schönsee (Landkreis Schwandorf) verkleinert das Angebot, und führt fortan zwar weiter Klöppelzubehör, doch die Textilsparte wird aufgegeben, so dass ­ bis auf Kinderbeklei­ dung, welche das Oberviechtacher Kaufhaus Mehler bereits im vergangenen Jahr aus dem

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Sortiment genommen hatte ­ Bekleidung jetzt nur noch in Vohenstrauß, Weiden, oder via Internet zu bekommen ist. Da muß, ja sollte man sich die Frage stellen, was eigentlich aus der sog. "LeerstandsOf­ fensive" geworden ist, welche man im Jahr 2011 ­ eigentlich schon viel früher ­ in der Region in Angriff genommen hatte. Richtig, der Ausdruck "Angriff" paßt, denn sowohl in der Marktgemeinde Eslarn wie auch in der Marktgemeinde Waidhaus geht allein wegen der Neupositionierung der ent­ sprechenden "Kriegerdenkmäler" seit einigen Jahren nicht viel vonstatten. Es herrscht also ­ über 70 Jahre nach dem Waffenstillstand Deutschlands ­ in manchen Gehirnen immer noch so etwas wie Krieg. Neuerdings gegen die Fremden, die man nicht nur nicht (mehr) mag, weil man diese ­ nomen est omen ­ nicht kennt. Nein, diese Fremden bringen sogar als Flüchtlinge Angst in diese, und viele andere über Wahlen an­ geschlossene Gehirne.. Bleibt Deutschland wirklich Deutschland? Verlieren wir vielleicht sogar unsere Kultur? Lassen Sie etwas sarkastisch antworten: Wer seine Kultur nicht auch in der Fremde, oder unter anfänglich Fremden bewahren kann, der hatte nie eine (bewahrenswerte) Kultur. Bei den immer öfter beschworenen "christ­ lich­abendländischen Werten mit jüdischen Wurzeln" scheint es doch letztlich auch nur darum zu gehen, dass die sog. "Großkrichen" als ­ im Hinblick auf die Vorfälle in der Di­


özese Regensburg ­ "gerade noch irgendwie vertrauenswürdige moralische Instanz" erhal­ ten bleiben. Die Kirchengebäude werden auch in der Oberpfalz, ja sogar im als "fundiert katho­ lisch" publizierten Eslarn immer leerer. Schon mußte vor einigen Wochen, weil nur noch die älteren Leute regelmässig den Gottesdienst besuchen, trotzdem öffentliches Rosenkranz­ beten in der Kapelle des neuen Pflegeheimes am Tillyplatz eingeführt werden. Man staunt, wieviele ältere Frauen hier dieses Angebot plötzlich wahrnehmen. Hatte doch dies vor Jahren noch als "unmöglich" gegolten.

übernommen, und durch Kommunen finanzi­ ell unterstützt werden. Den Einzelhändler_in­ nen scheint man es nie vergonnen zu haben, im Ort leben und hier auch arbeiten zu kön­ nen. Genau das Gegenteil, nämlich Wieder­ belebung des Einzelhandels wird aber von der regionalen wie der Landespolitik immer wie­

Beispielhaft für Orte wie Eslarn ist, dass in der Marktgemeinde Eslarn nun schon seit 2014 ­ damals war dies passend zum Bartholomäus­ markt angedacht ­ beim Marktplatz nach län­ gerem Stillstand wieder mal eine Metzgereifi­ liale öffnen soll.

Auch mit den Politiker_innen hat man seit un­ gefähr drei Jahren ganz neue Erlebnisse. Sprachen viele anlässlich von Wahlveranstal­ tungen noch davon, regelmäßig in der Region präsent sein, vor allem aber Anliegen von Bür­ ger_innen aufgeschlossen gegenüber stehen zu wollen, so erreicht man ­ macht man sich die Mühe diese mal schriftlich zu kontaktieren ­ nur ziemlich unwillige Leute. Man soll arbeiten, still sein, und die anderen machen lassen. De­ mokratie nach dem Grundgesetz ist dies aber nicht mehr. So wird spannend, wie die kom­

Nun wartet man auch in diesem Jahr, auf­ grund wenigstens erstmalig sichtbarer Verän­ derungen an der Front des Ladenlokals, dass dort was eröffnet wird. Noch ist es immer nicht so weit, wie auch mit der örtlichen Apotheke, welche wegen des Ablebens des letzten Apothekers geschlossen wurde, und an deren Stelle ein übrigens ganz passabler Lieferservice im Wechsel zweier umliegenden Apotheken eingerichtet wurde. Dies, und nur so etwas "rechnet" sich noch.

der ­ letztlich wider besserem Wissen ­ pro­ pagiert. Dabei ist landesfremder Zuzug nicht gewünscht, die Bewohner_innen werden im­ mer älter, und es sind mittlerweile genügend stationäre Einrichtungen vorhanden, um die sich nicht mehr selbst versorgenden Leute betreuen zu können. Lügt man sich hier viel­ leicht gleich mehrfach in die eigene Tasche?

menden Wahlen ­ mutmaßlich die letzen Wahlen bei denen die Rentner_innen zahlen­ mäßig noch nicht in der Überzahl sind ­ ausge­ hen werden. Es sieht insgesamt nicht so besonders gut aus, schon gar nicht in der, und für die Region Oberpfalz. [x] ..

Immer häufiger kann man feststellen, dass ur­ sprüngliche gewerbliche Einrichtungen in gleichsam sozialistischer Weise von Vereinen

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