DEEZ - Die Erste Eslarner Zeitung, Ausgabe 11.2017.DE

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14. Jahrgang | Ausgabe 11.2017 ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ monatlich und kostenlos

ISSN 2366­4908

Die Erste Eslarner Zeitung ­ Das Magazin zum täglichen Blog. www.eslarn­net.de

DEEZ 11.2017 Hintergrundbild: Mysticsartdesign@pixabay.com

DEEZ 11.2016

Aus dem Inhalt EineEine kurze erste Bestandsaufnahme, mehr zurzeit leider nicht!

Bestandsaufnahme.

DEEZ ist ein Produkt von ZBE, Dept. OIKOS™ News & Media. ­ www.zach.eu.org. Verfügbar nur Online, unter: www.issuu.com/smde | Redaktionskontakt: www.oikosmedia.tk


Bildquelle: Andi_Graf@pixabay.com, Liz.:

CzechRepublic Land of Stories

Offiziell bestens informiert:

www.czechtourism.com

Traditionelle Weihnachtsmärkte in tschechischen S t ädt en Der bekannteste tschechische Weihnachtsmarkt findet vom 26. November bis 01. Januar 2017 in Praha am Altstädter Ring statt. Leser_innen von USA Today wählten diesen in einer weltweiten Umfrage zum schönsten Weihnachtsmarkt.

Veranstalter Taiko Strakonická 4/286 150 00 Praha 5 Kontakt +420 777 409 009 info@taiko.cz www.trhypraha.cz


EDITORIAL | INHALT

Eslarn, im November 2017 Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

schon wieder müssen wir uns entschuldigen! Diese Ausgabe hat jetzt wieder ein paar Tage länger wie geplant auf sich warten lassen. Wir wollten noch einige Rückläufer schriftlicher Anfragen abwarten, aber da hatte man uns doch "versetzt". Zu unserem aktuellen "Oberpfälzer Kopf", den erstmals nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland berufenen Eslarner Dr. Josef Ulrich wollte uns bisher niemand allzuviel sagen. Dass aber auch wir immer Dinge entdecken, die in der Region niemand preisgeben

will. ;­) In dieser Ausgabe geht es dann auch ­ Brand aktuell ­ um den künftigen "Primas von Böhmen". Der Vatikan scheint mit der Entlassung des vorma­ligen Glaubenspräfekten deutsche Interessen ernst­haft in Gefahr gebracht zu haben. Wie wird man retten, was noch zu retten ist? Schliesslich auch noch etwas zur plötzlich genannten Antragsfrist für Mißbrauchsbetroffene bei den "Regensburger Domspatzen". Mit dem 31.12.2017 sollen keine Anträge auf Geldleistungen mehr gestellt werden können.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Zeit! Die Redaktion.

IMPRESSUM/ IMPRINT: "DEEZ ­ Die Erste Eslarner Zeitung" erscheint regelmässig monatlich, un Eslarn. Die Redaktion erreichen Sie über die vorgenannte Postanschrift, sowie per Telefon: + 49(0 oikos­sms@office.eu.org. Leserbriefe nehmen wir ebenfalls gerne unter vorbezeichneten Kontaktm prüfen, und bei einem Verstoß gegen unser mission statement "Projekt gegen Antisemitismus, Ra Redakteur): Michael W. Zach ­ Erreichbar über vorgenannte Anschrift bzw. die genannten Kontaktm

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EineBestandsaufnahme, erste Bestandsaufnahme. Eine kurze Mehr leider mehr zurzeit leider noch nicht!nicht.

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nd wird herausgegeben von Theresia M. Zach, Ludwig­Müller­Strasse 2, D­92693 0)163 709 30 31, Telefax: +49 (0)9653 40 70 001, oder email: möglichkeiten entgegen. Wir behalten uns jedoch vor, diese vor einem Abdruck zu assismus, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit" abzulehnen. V.i.S.d.P.: (Verantw. möglichkeiten.

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SERIE

Oberpfälzer Köpfe Dr. Josef Ulrich (1894 ­ 1971) Gebürtiger Eslarner und erster Bezirksregierungspräsident von Niederbayern und Oberpfalz, in der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Diesmal präsentieren wir Ihnen eine ganz illus­ tre Person. So jedenfalls, wenn man dem Schweigen Glauben mag, welches um dessen Herkunftsort gemacht wird. Dr. Josef Ulrich ist laut Eintrag in der Wikipe­ dia(R) und der bei der Regierung der Ober­ pfalzvorliegenden Daten gebürtiger Münche­ ner. Der Verfasser der ersten jemals publizier­ ten "Eslarner Heimatgeschichte", ein damals in Eslarn tätiger Oberlehrer Hans Schlemmer hingegen verortet ihn, den ersten Nachkriegs­ regierungspräsidenten von Niederbayern und der Oberpfalz mit Geburtsort in der Marktge­ meinde Eslarn. Zu Eslarn findet sich übrigens weder in den Aufzeichnungen der Bezirksre­ gierung der Oberpfalz noch in der Wikipe­ dia(R) der kleinste Hinweis.

In Bezug auf Eslarn ist Dr. Ulrich nicht existent, bis auf eine Strassenbenennung. Die Marktgemeinde Eslarn soll also mit einem Bezirksregierungspräsideten der sich unter den Nationalsozialisten mit Attest gegen eine zwangsweise Versetzung zum Reichsversiche­ rungsamt im Sudetengau wehrte nicht zu tun haben. Es sollen aus welchen Gründen auch immer keinerlei Bezüge zwischen diesem Dr. Josef Ulrich und der Marktgemeinde Eslarn hergestellt werden. Wäre da neben der Erwäh­ nung in der Heimatchronik nicht auch noch die im derzeitigen Kanalsanierungsgebiet "Schel­ lenbachstrasse" nach ihm benannte "Dr.­Ul­ rich­Strasse". Es handelt sich zwar nur um eine Seitenstrasse, die nach ihm benannt ist, aber er befindet sich mit den Namensträgern derweiteren Seitenstrassen, dem früheren Es­ larner Pfarrer Johann Wagner, dem Oberlehrer

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und Chronisten Hans Schlemmer in bester Es­ larner Gesellschaft. Warum man ihn dennoch bislang nicht im "Biererlebnis Kommunbrauhaus" auf einem dieser Mehlsack­Imitate verewigte, oder ihm wie Diözean­Kirchenmusikdirektor Georg Friedrich Zimmermann im Eslarner Rathaus­ Foyer eine Gedenktafel aus Marmor widmete, ist zumindest derzeit unbekannt. Ja, Dr. Josef Ulrich war NSDAP­Mitglied, aber ... Zu entschuldigen war und ist eine NSDAP­Mit­ gliedschaft nicht. Im Falle eines Dr. Ulrich aber vielleicht damit zu erklären, dass er den Weg eines Verwaltungsjuristen einschlug, und sich wohl nur so imstande sah, während der Nazi­ zeit als solcher weiter arbeiten zu können. Man mag ihn deshalb durchaus als Opportu­ nisten bezeichnen, doch wieviele Beamte schafften nicht auf Bundes­, Landes­ oder vor allem auch Bezirksebene einen nahtlosen Übergang vom Nationalsozialisten zum tadel­ los wirkenden Bundesbürger. Ein sehr unbequemes NSDAP­Mitglied. Wenigstens dies gibt auch die Wikipedia(R) preis. Ulrich war zwar kein Widerstandskämp­ fer, sondern der politischen Überzeugung nach deutsch­national. Für die Nazis aber trotzdem einigermassen unbequem. So unbequem, dass man ihn ­ nachdem die Nationalsozials­ ten den konservativ nationalen Bayernbund, in dem er Mitglied war aufgelöst hatten, Mitglie­ der wie Ulrich aber nicht davon abliessen kö­ nigstreu zu sein und wieder auf eine Monarchie hinarbeiteten, ins Reichsversiche­


Dr. Josef Ulrich (* 1894 | + 1971) ­ Bezirksregierungspräsident

Nur Wissen um die Vergangenheit ermöglicht eine glückliche Zukunft!

Bildquelle: pixabay.com rungsamt im Sudetengau strafversetzen wollte. Dorthin wollte er aber scheinbar auf keinen Fall, und entzog sich mit einem ärzt­ lichen Attest dieser Versetzung. So jedenfalls bislang die Wikipedia(R).

Was hatte Dr. Ulrich mit den Nazis zu tun? Ob Dr. Ulrich in maßgeblicher Weise an den Verbrechen der Nazis beteiligt war ­ ggf. auch nur als sog. "Schreibtischtäter" ­ lässt sich der­ zeit leider immer noch nicht sagen. Auch seine Ernennung zum ersten, Niederbayern und Oberpfalz einenden Bezirksregierungspräsi­ denten kann nur einen kleinen Hinweis darauf geben, dass er nur einer der abertausenden Mitläufer war. Derzeit müssen wir die Sache bei sich bewen­ den lassen, denn einige dahingehend ange­ fragte Stellen haben uns bislang nicht geantwortet. Faktum aber ist, dass Dr. Josef Ulrich ein Es­ larner und kein Münchener war, sowie in Es­ larn auch noch Verwandte von ihm leben.

es doch etwas Außerordentliches darstellt, dass der erste Bezirksregierungspräsident der damaligen bayerisch­tschechoslowakischen Grenzregion aus der Marktgemeinde Eslarn stammte. Sollten Sie also unsere Leser*innen zu Dr. Jo­ sef Ulrich nähere Informationen haben, dann wären wir sehr dankbar wenn Sie uns diese zugänglich machen könnten. Kontaktmöglich­ keiten finden Sie am Anfang dieser Veröffentli­ chung. Wir versprechen, Sie über den Fortgang zu diesen Recherchen auf dem jeweils aktuellen Stand zu halten. Ist doch schon ußerst "komisch", dass einmal ein Bürger Eslarns ein so hohes Amt erreichte, dann aber nicht gebührend erwähnt wird. Der Hausname der "Ulrich's" in Eslarn war und ist "Stangerbauer". Unter dieser Bezeichnung wird Dr. Josef Ulrich auch mehrmals in den Heimatveröffentlichungen von Dr. Josef Hanauer erwähnt. [x]

Wir werden uns also zukünftig noch etwas genauer mit Dr. Josef Ulrich beschäftigen, da

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Gesellschaft & Soziales ­ Sonderthema "Betreuung"

Betreuungswesen unt er

ch ri s Geplante Obsoleszenz: (Fragwürdiges) Betreuungswesen im Freistaat Bayern? Informationen aus einer noch lau­ fenden Langzeit­Recherche.

Wir durften Ihnen in der Vergan­ genheit schon mehrfach über die­ sen, durch unsere Redaktion über einige Jahre begleiteten "Betreu­ ungsfall" berichten. Seit über ei­ nem jahr ist der Betreute nun ver­ storben, und dennoch ist die An­ gelegenheit noch nicht erledigt. Wie bereits in der letzten Ausgabe erwähnt scheint die sog. "Be­ treuerhandakte", also diejenigen Unterlagen welche die Betreuerin/ der Betreuerin während der Be­ treuung anzufertigen und mit dem Todesfall nach Feststellung der/ des berechtigten Erben als des­ sen Eigentum vollständig auszu­ händigen hat, verschwunden zu sein. Zunächst wollte niemand ermitteln. Die für den Betreuten gerichtlich eingesetzte Berufsbetreuerin im zu Beginn der Betreuung bereits

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über 70 lebensjahre zählenden Alter scheint die unseren informa­ tionen zufolge mehrere Aktenord­ ner umfassende sog. "Betreuer­ handakte" wider aller Vorschrift und Praxis vor Erbenfeststellung durch das Nachlaßgericht einer von mehreren erbberechtigten Personen übergeben zu haben. Bei dieser Person nun scheinen sich die unterlagen nicht mehr zu befinden, wobei sogar fraglich ist, ob die Übergabe unter Wahrung der dafür erforderlichen Sorgfalt erfolgte. Im Freistaat Bayern scheint man auf Eigentum nicht viel Wert zu legen, außer wenn es sich um das Eigentum von Politiker*innen handelt. Nach einer Strafanzeige des be­ rechtigten Erben ging der, die Anzeige aufnehmenden Polizei­ beamte von einer "Unterschla­ gung aus, was ­ da im konkreten Fall fehlerhaft ­ die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwalt­ schaft ausbremsen mußte. Die nächst höhere Stelle, also die Generalstaatsanwaltschaft soll mit dem Anzeigenerstatter eine meh­ rere Wochen andauernde Korre­ spondenz geführt haben, um

dann nicht zutreffend diese "Be­ treuerhandakte" bei Nachlaß­ gericht befindlich mitzuteilen. Als dieses Mißverständnis durch den Erben schriftlich aufgeklärt wurde, also beweisen wurde, dass sich diese Unterlagen nicht beim Nachlaßgericht befinden, kam lapidarf nur die Antwort, dass man "nicht nach den Unterlagen su­ chen" werde. Wie war das noch mal mit dem Begriff "Willkür"? Erst eine ebenfalls mehrmalige Korrespondenz mit dem Baye­ rischen Justizministerium brachte letztlich doch noch einmal die An­ regung an die Staatsanwaltschaft diesen Fall zu prüfen. Dass man im Zuge dieser nun­ mehr seit einigen Wochen erfol­ genden erneuten Prüfung der zu­ ständigen Sachbearbeitung bei der Staatsanwaltschaft einen spä­ teren Termin der Strafanzeige nannte, während die originäre Strafanzeige in dieser Sache im März 2017 erstattet worden war, dürfte eigentlich gar nicht mehr verwundern. Trotzdem ist zu vermuten, dass man dadurch ­ dies wurde aber frühzeitig vom Anzeigenerstatter erkannt und schriftlich zur


stlich­abendländischer Werteordnung Richtigstellung angemahnt ­ eine weitere Verzögerung bei Klärung der Sache herbeiführen wollte.

Geht es hier wirklich um staatlich höchst relevante Dinge? Wir hatten Ihnen auch schon mal berichtet, dass dieser Betreute/ Verstorbene sehr gute Bezie­ hung zu hochrangigen bayeri­ schen Politiker und katholischen Klerikern hatte. Ein Umstand welcher seiner Familie, die er Ende der 1960er Jahre gründe­ te, über lange Zeit verborgen blieb. Grundsätzlich ist nicht auszu­ schliessen, dass dieser Ehe­ mann und Vater mehrerer eige­ ner Kinder eine Art "Doppel­ leben" führte, von dem vor allem die vorgenannten Personen bzw. deren Kreise profitierten. Es ist auch nicht auszuschlies­ sen, dass dieser Mann über Jahrzehnte sogar bei den Din­ gen "mitspielte", welche uns vor ein paar Jahren bereits als "gegen Tschechien gerichtete Geldpools" genannt wurden. Gerade für solche Zwecke nutzt man sehr gerne Leute, welche in einer eher prekär angelegten

Gegend wohnen, geringe Ambi­ tionen zu Reisen ins Auslan ha­ ben, und welche man durch Be­ kanntschaft mit höheren Krei­sen von Adel, Politik und Kirche be­ eindrucken kann. Solche, man muß wohl sagen "dummen Leute" finden sich im­ mer wieder, und gehen Perso­ nen und Gruppierungen welche es sich in der Öffentlichkeit ste­ hend nicht leisten können, auf unsägliche Weise "auf den Leim".

... und plötzlich ist man tot?! Vorgestellt hatte sich dieser Mann noch vor über einem Jahr, bis kurz vor dessen Tod ein großartiges Leben bei sich zu­ hause. Dann kam ihm ein Ab­ führmittel gepaart mit einem zeit­ nah verabreichten, gegen Diarr­ hoe verabreichten Mittel "in die Quere". Fremdverschulden soll ausge­ schlossen worden sein, so je­ denfalls die uns bekannt gewor­ dene Wertung des Ablebens. Glauben können und wollen wir das trotzdem nicht, denn eines dieser, für den gesetzlich Ver­ sicherten außerhalb des

Bildquelle: Margot Kessler@pixelio.de

Teil 2

Wohnheimes über ein Privatre­ zept besorgten Medikamente hat die schon vor Jahren durch die us­amerikanische Arneimittelbe­ hörde festgestellte Eigenschaft die sog. "Blut­Hirn­Schranke" überwinden zu können. Auf diese Weise könnte man jeman­ den grds. auch weitere Substan­ zen beibringen, welche geeignet sind ein vorzeitiges Ableben herbeizuführen. Besonders auffällig in dieser Hinsicht sind die Verzögerungen bzgl. der sog. "Betreuerhand­ akte", in welcher sich mittlerwei­ le beweisbar auch Bankunter­ lagen befinden müssen. Warten wir mal ab, was die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen mit sich bringen, oder ob ­ wie bereits einige Leute vermuten ­ die Klärung des Verbleibs dieser Unterlagen wirklich über den Abschluß der bayerischen Landtagswahl hin­ ausgezögert werden soll. Bereits jetzt sind uns einige Unterlagen zugänglich gemacht worden, welche durchaus für eine solche Verfahrensweise sprechen könn­ ten. [x]

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E S L ARNE R S E I T E N

ISEK, Städtebau & Co. Erst im Mai 2018 wird das "AWO­Tagespflegezentrum" eröffnet. Sehen Sie mal. Gemäß Aussage im öffentlichen Teil der monatlichen Gemeinderatssitzung von Es­ larn Anfang November gab man erstmals bekannt, dass das derzeit noch im Bau befindliche "AWO­ Tagespflegezenttrum" (Siehe aktuelle Bilder!) erst im

Mai

2018

in

Betrieb

gehen

soll.

Da ist dann schon wieder fast die Hälfte des Jah­ res 2018 vorbei, und vorher wird sich wohl auch in Sachen "ISEK" bzw. Städtebau am Tillyplatz noch nichts tun.

Fast 10 Jahre städtebauliche Planungen Damit "macht" die Marktgemeinde Eslarn nun ­ von ersten Planungsaufträgen Ende 2009 an das Tännesberger Architekturbüro Josef Schönberger ausgehend ­ fast die 10 Jahre voll, bis dort städte­ baulich außer sog. "Leuchtturm­Projekten" wie dem "Fischer­Infozentrum am Atzmannsee" und dem "Biererlebnis Kommunbrauhaus" auch für die alle Bürger*innen betreffende Zukunft des Ortes etwas geschieht. Bezieht man die Tatsache, dass

Infoquellen zum ISEK "Eslarn 2030" Die bislang offiziell veröffentlichten Informationen zum ISEK "Eslarn 2030" halten sich in Grenzen. Bislang waren es vor allem wir, die hier regelmässig be­ kannte/ bekannt gewordene Veranstal­ tungen nutzten, um Informationen ge­ winnen zu können. Sie finden diese in unserem "Städtebau­Blog", unter

pro4ma.wordpress.com, sowie unter

www.issuu.com/smde, in diversen Sonderveröffentlichungen, wie z. B. den (kommentierten) Mitschriften aus den Eslarner Bürger­ versammlungen.

Anfang der 1990er Jahre nach Sanierung der "Ludwig­Müller­Strasse", mit bereits damals schon vorgenommener Sanierung des sog. "Krieger­ denkmals" einfach aufgehört wurde, dann warten in der Marktgemeinde Eslarn gem. neuester Rechnenart bereits zwei Generationen auf eine städtebaulich

zukunftsweisende

Sanierung

im

Ortskern. Mit der Wiedervereinigung bei der deutscher

Staaten

und

dem

Fall

des

sog.

"Eisernen Vorhangs" war nämlich für einige Jahre "die gute Zeit am Schlagbaum" vorbei. Plötzlich flossen keine Fördermittel mehr, und man

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hätte kommunal selbst touristisch tätig werden müssen. Dies umging man ­ wie immer deutlicher wird­ dadurch, dass man offiziell mit städte­ baulicher Entwicklung begann, diese jedoch nur zum Schein, und für die Schaffung einer zumindst in den ersten paar Jahren aufgrund ungewohnter Baumbepflanzung mondän wirkenden "Ludwig­ Müller­Strasse" bis zu dieser betrieb. Dass, kaum waren die Arbeiten beendet, das


O w a p fa l t' s ­ K u r i o s e s u n d My s te r i ö s e s

Aitza owa

[Oberpfälzer Dialekt "Aitza owa" für "Jetzt aber".]

Neues aus dem "Pflege­Marktl"

verantwortliche Bauunternehmen Insolvenz anmel­ dete, und man keinerlei Haftungsansprüche mehr geltend machen konnte, ist eine immer wieder erlebte Verfahrensweise in der Region.

Hier dürften sich in Eslarn die Anwohner*innen der kurzvor dem letzten heimatfest noch gene­ ralsanierten "Kapellestrasse" möglicherweise noch freuen können. Denn auchdas dort tätige Unternehmen ging nach Abschluß der Arbeiten in Insolvenz, und so haftet im Zweifelsfalle niemand mehr für Baumängel am kanalstrang. Warum dauert das denn so lange? Die Frage warum solche städtebaulichen Pla­ nungen so lange dauern hatten wir uns in der Vergangenheit auch immer wieder gestellt. Im

kleinstädtischen wie auch ländlichen Bereich Bayerns scheint dies auf eine Art "Flurbereini­ gung 2.0" zurückzuführen zu sein. Bei der Flurbereinigung in Bayern, bei welcher man nach Jahrhunderten kleinteiliger Wiesen und Felder bereits in den frühen 1970er Jahren damit begann den Landwirten zu helfen, und deren Wiesen und Felder "zusammenhängen­ der" zu gestalten, wurden ­ dies ist kein Geheim­ nis ­. nicht wenige kleiner Landwirte um guten Grund und Boden gebracht, währnd sich so mancher einstiger "Häusler", in der Oberpfalz spöttisch auch als "Milchwieger" bezeichnet, plötzlich als Großgrundbesitzer darstellen konn­ te. Da wurde bayernweit über Jahrzehnte neben­ bei gut damit verdient, ertragreichen Boden gegen weniger ertragreiche Stücke auszu­

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E S L ARNE R S E I T E N

ISEK, Städtebau & Co. Erst im Mai 2018 soll das "AWO­Tagespflegezentrum" eröffnet werden. tauschen, Voraussetzungen für künftige Bauge­biete zu schaffen, wobei natürlich so mancher Landwirt erst nach Tausch einiger seiner Wiesen und Äcker erfuhr, dass dies plötzlich

um

ein

Vielfaches

Bauerwartungsland

wertvolleres

gewor­den

war.

Wenn man ganz ehrlich wäre, würde man es mittler­weile offen politisch zugeben, dass sich damit diejenigen Leute welche sich während und vor allem auch noch nach der Nazizeit nicht an Hinterlassen­schaften ermordeter oder sonstwie verschwundener Personen gütlich halten konnten, auf

diese

Weise

"selbst

entschädigten".

Städtebau ­ (Nicht nur) In Bayern ein großes

tisch "führend" Tätigen, sondern die Leute die etwas weiter oben die Geschicke eines (Bun­ des)­Landes bestimmen. In Eslarn wurde nämlich sehr deutlich, dass die "Anregungen" wie es hier im bayerisch­tschechischen Grenzland künftig aussehen soll, nahezu vollständig von Leuten bestimmt wird, die diese Gegend vielleicht ein­ oder zweimal in derem Leben sehen, bzw. be­reits gesehen haben. Ein Mitspracherecht der hier lebenden Be­ völkerung gibt es ­ außer vielleicht für einige wenige selbst an Gewinnen Interessierte, und staatlich dafür vorgesehene Leute ­ nicht.

Bei Gottes Besitztümern bleiben genügt.

Geschäft?!

Keine Sorge wir kritisieren hier nicht, dass bei städtebaulichen Bemühungen von Kommunen natürlich auch Architekten und Städtebauar­ chitekt*innen etwas verdienen (wollen). Zu viel jedoch verdienen diese auch wieder nicht, denn wie man an der Marktgemeinde Eslarn sehr deutlich erleben konnte und kann, sucht sich eine Kommune regelmässig Ex­ pert*innen welche die Interessen der jeweils politisch "Machthabenden" unterstützen. Nein, damit meinen wir nicht die örtlich poli­

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Schliesslich sollen die Leute gerade in dieser Gegend, in welcher das meiste an Grund und Boden traditionell der Röm.­Kath. Kirche gehört, die Grundstücke nicht veräußert sonder nur (ge­winnbringend) tauscht, einfach nur über Gene­rationen hier bleiben, um als "systemrelevante" Basismitglieder eine Verödungund teure Neu­Urbachmachung zu verhindern. An größere Dinge ist hier eigent­ lich nicht gedacht, sonst hätte man wie in der Marktgemeinde Eslarn nun nicht über fast 30 Jahre gewollt jedwede wirtschaftliche Eigen­ initiative verhindert, und den Ortskern mit vormals wenigstens einigermassen


Pro4ma.wordpress.com Ihre Informationsquelle für die Historie des ISEK in Eslarn!

ertragreichen Ladengeschäften und Gast­ wirtschaften regelrecht "ausbluten" lassen. Traditionelle Gasthäuser und Gastwirtschaften wie der über mehr als 100 Jahre bestehende Landgasthof "Zur Krone von Bayern" (Haus­ name. Kuch), bis in den 1990er Jahre wurde dort sogar noch eine Diskothek betrieben, mußten ebenso aufhören wie der "Wienerhof", der in der heutigen "Ludwig­Müller­Strasse" und früheren "Regensburger Strasse" das sog. "erste Haus am Platz" war. Sogar Eslarns vormaliger kath. Ortspfarrer wurde "kalt erwischt". Noch Anfang der 1980er Jahre wollte der vorma­ lige Eslarner Ortsgeistliche Hugo Wagner, wel­ cher aus der damals noch wirklich mit Flair glänzenden Stadt Weiden stammte und fast 40 Jahre in der Marktgemeinde Eslarn ausharrte, mit der Schaffung eines Speiselokals "St. Mari­ en" unter dem Dach eines gleichnamigen Pfarr­ und Jugendheimes die kommune Eslarn zu bes­ serer Geltung verhelfen. Vielleicht war Wagner, den man manchmal abschätzig auch als "Geldsorger", den "Seelsorger" bezeichnete, weniger dem Geld zugetan als es heutzutage mancher seiner Nachfolger ist. Wagner, so wird auch Jahre nach seinem Ableben im Jahr 2009 noch gemunkelt, wollte ein höheres Kirchenamt einnehmen, welches man ihm durchaus damit versprochen haben könnte, dass er die Sache "Georg Friedrich Zimmermann" nach diözesaner Vorgabe nicht hochkommen liess. Nicht einmal er konnte bis

zur Papstwahl 2005 wissen, dass das Ver­ schweigen dieser Dinge nur einem einzi­gen zweck dienen sollte, und man nach Er­reichen dieses Zwecks ihn überhaupt nicht mehr benötigen würde. Das (gesteigerte) Interesse an Eslarns künftiger Prosperität ist vorbei?! Nachdem nun dieses Ziel wohl nie mehr erreicht werden wird, dürfte das gerade seit Fall des sog. "Eisernen Vorhangs" auch und vor allem von höheren politischen und kirch­lichen Kreise an Eslarn gezeigte Interesse bald endgültig vorbei sein. Vielleicht "eignet" sich die kommune künftig noch als Herberge für ärmere ältere Bundes­ bürger*innen,die man im Rahmen eines von uns einmal vorgedachten Projekts "Bundes­ pflegeregion Nordoberpfalz" hier nahezu "zwangsansiedeln" kann. Deshalb unseres Er­ achtens auch die neue Aktion für mehr touri­ stische Attraktivität. Als "Brückenkopf gn osten" ist Eslarn jedenfalls mittlerweile "verbrannt", und damit außer vielleicht für die Ortsbevölkerung selbst nicht mehr interessant was aus der Marktgemeinde Eslarn wird. Wenn sichder mittlerweile auchschon ins Pensionsalter gekommene aktuelle Eslarner Ortsgeistliche ­ seit jahren Mitglied im "ISEK­Planungsaus­ schuß" so in ein oder zwei Jahren in den wohl­ verdienten Ruhestand verabschiedet wird auch die/ der Letzte in Eslarn erkennen (müssen), dass man irgendwie "aufs falsche Pferd gesetzt" hatte. [x]

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ESLARN ­ Gesellschaft & Politik

Eslarn in den vergangenen vier Wochen. Eine kleine Übersicht über das, was (nicht) geschah. Auch in der Marktgemeinde Eslarn verrinnt die Zeit "wie im Flug". Seit Jahren wartet man eigentlich darauf, dass dieser Ort aus seinem selbstgewählten? Dorn­ röschenschlaf erwacht. Denkste! Die Zeit scheint noch nicht reif, wie sich auch an den anderen Artikeln in dieser Ausgabe er­ kennen lässt.

Metzgereifiliale Witt am Marktplatz ­ Immer noch ungeöffnet! Seit einigen Wochen prangt an der immer noch verklebten Einkaufsfront des Ladenge­ schäfts der ehemaligen Metzgereifiliale Rei­ chenberger, noch früheren Metzgerei Forster, und seit über drei Jahren als "bald öffnende Metzgereifiliale Witt" ein modernes Plakat für die Suche nach Mitarbeiter*innen. Wir konnten diese Suche schon einmal vor ei­ nem Jahr Online in verschiedenen Personal­ portalen finden. Jedoch nicht alleine die Land­ metzgerei Witt aus Windischeschenbach scheint seit einigen Monaten Probleme zu ha­ ben, neue Fleischfachverkäufer*innen akqui­ rieren zu können. Ähnliches hört man auch von anderen Filialisten der Metzgerei­Branche.

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Immer mehr, vor allem junge Leute scheinen sich in der Region dem "noch lebendigen Fleisch", also der Pflegebranche zuzuwenden. So müssen Eslarns Bürger*innen sich noch immer mit den verbliebenen drei Einkaufsmög­ lichkeiten für Fleisch und Wurst, der traditio­ nellen Metzgerei Lang (Hausname "Alisn"), der Filiale der Metzgerei Meindl aus Schön­see, und der Metzgereifiliale im Netto­Discount­ markt begnügen. Ein durch unsere Sponsorin Ende der 1990er Jahre am Tillyplatz eröffnetes Feinkostge­ schäft mit für später noch geplanter Metzgerei­ Abteilung sollte sich nicht rechnen. Diese wäre, wie sich erst die vergangenen Jahre sehr deutlich zeigte, vor allem auch dem


örtlichen Fischereiverein und dessem tradi­ tionell an den wichtigsten Fischverkaufstagen stattfindenden Handel in die Quere gekom­ men. Bisher ist aber nicht in Sicht, dass die uns immer wieder genannten privatschlachtenden Personen hier in Konkurrenz zu den vorhan­ denen Metzgereien entsprechende Amibi­ tionen entwickeln wollen. Doch es soll ­ wenn man der Eslarner Gerüchteküche glauben mag ­ in Eslarn schon mehr Fleisch durch privatschlachtende Einrichtungen, denn über die Theken der Metzgereien verkauft werden.

Das Plakat zum "Spielzeug­ und Skibasar". Dabei gab es natür­ lich auch Glühwein, Steaks und Brat­ würste. Was will man mehr? Zum "Fest der über 10.000 Warenangebote" nun auch noch ein Wintersportartikel und Spielzeug­Basar.

19.11.2017: Beim "AWO­ Tagespflegezentrum" wurde Richtfest gefeiert. Mondän soll es zugegangen sein, am 19.11.2017 als man vorher angekündigt beim künftigen "AWO­Tagespflegezentrum" des AWO­Ortsvereins Eslarn e. V. Richtfest feierte. Wieder war ein Catering­Unternehmen beauf­ tragt die Gäste zu verköstigen. Schon von der Ferne sah man die, weißblau­kariert gekleide­ ten Essenslieferanten mit rotem Halstuch deren Arbeit verrichten. Es soll erlesene Dinge gegeben haben, da uns ein Bauarbeiter ver­ schwiegen mitteilte, dass ihm "ein gscheites Essen lieber gewesen" wäre. Aber wie heißt es immer noch so treffend: "Einem gschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!". So strebt man jetzt der, gem. letzt­ maliger Ankündigung im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung von Anfang November genannten Eröffnung im Mai 2018 entgegen.

Eslarns "Kaufhaus Turnhalle" wird ausgebaut. Am 25.11.2017 fand zusätzlich zum jährlichen "Über 10.000 Waren­Basar" des Kindergarten­ Fördervereins ein Wintersportartikel­ und Spielzeug­Basar, organisiert vom örtlichen Turn­ und Sportverein statt. Wieder mit Ver­ köstigungsmöglichkeit,und gem. Werbemittel­ Aufdruck (Plakate und Flyer) gingen 15% des Erlöses an den veranstaltenden Verein. Mittlerweile sind solche Veranstaltungen die einzige Möglichkeit in Orten wie Eslarn (über 2700 Einwohner) noch etwas kaufen zu kön­ nen, da sich Ladengeschäfte trotz aller poli­ tischer Bemühungen mangels tagsüber vor­ handener Kundschaft nicht (mehr) rechnen. So hat z. B. auch der einzige innerörtliche Getränkemarkt "Klette" (Tillystrasse) mit Zei­ tungsangebot und GLS­Paketannahme seit einiger Zeit seine Öffnungszeiten angepasst, und an manchen Tagen vormittags gar nicht mehr geöffnet. Seit Jahren schon hat übrigens der regionale Konzertkarten­Verkäufer "OK­Ticket" seinen Verkauf gleich direkt im Rathaus im Büro des Gemeindekämmerers angesiedelt. Auch Ansichtskarten und eine kleine Auswahl von ortsspezifischen Geschenkartikeln gibt es ­ u. W. seit dem Jahr 2000 ­ beim Tourismus­ büro im Eslarner Rathaus. Immer stärker weht "ein Hauch von DDR­So­ zialismus" über die bayerischen Fluren. [x]

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Gesellschaft & Politik regional

Neutrale Publizität. Beim "6. Heimatfest Moosbach" gab es erstmals politische Distanz vom Volk.

So langsam aber sicher dürften sich deutsche Politiker*innen nur noch in einer Art "Papa­Mo­ bil" unter die Leute wagen können. So gefähr­ lich scheint es ­ will man den öffentlichen Medien glauben ­ geworden zu sein, aus den Reihen des eigenen Volkes nicht nur mit Wor­ ten angegriffen zu werden. Traditionell gibt es aber andere, mitunter weitaus gewichtigere Gründe, dass man sich als Politiker*in oder höherer Würdenträger ei­ ner Kirche nur exemplarisch und von der Fer­ ne, keinesfalls aber direkt im Kreise be­ stimmter Bevölkerungsschichten sehen oder gar ablichten lässt. Wir wissen jetzt nicht mit Sicherheit ob dies auch beim diesjährigen 6. Heimatfest der Marktgemeinde Moosbach so der Fall gewe­ sen war. Auffällig war es aber allemal, dass man von dort anwesenden, weil auch mit ei­ nem Besuch angekündigten Politikern und kirchlichen Würdenträgern in der Regional­ presse nur sog. "neutrale Bilder" zu sehen be­ kam. Nicht "im Kreise der Liebsten", sondern alleine auf zwei Bühnen. Den Anfang bei der schon etwas wundersa­ men "Volksferne" ­ oder sollte man sagen Festferne? ­ machte der Bayerische Heimat­ und Finanzminister Dr. Markus Söder. Es soll zwar auch ein Bild geben, auf dem er neben Gemeindehonoratioren stehend den Eintrag ins "Goldene Buch" vornimmt, doch veröffent­ licht wurden in der Regionalpresse aussch­ liesslich Bilder mit neutralem, um nicht zu

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sagen "nicht kompromittierendem Umfeld". Soweit wir bisher nachfragen konnten und durften war Dr. Söder auch nicht speziell zum "6. Moosbacher Heimatfest" angereist, son­ dern nur zu dem, am ...ten Tag des mehrtägi­ gen Festes stattfindenden "Oberpfälzer Böl­ lerschützen­Treffen". Manchmal gar nicht so verkehrt, wenn man später einmal sagen kann, dass man nur des­ halb in einem Ort weilte, weil dort eine überre­ gionale Veranstaltung stattgefunden hatte. Alle zu diesem Termin in der Regionalpresse veröffentlichen Bilder liessen nicht erkennen, dass es sich dabei im Entferntesten um einen Termin in der Oberpfalz oder gar in der Markt­ gemeinde Moosbach handelte. Von Promi­Selfies scheinen bayerische Politi­ ker*innen sowieso nicht begeistert zu sein. da man auch so etwas bisher nicht gesehen hat. Ein Foto welches anlässlich dieses Minis­ terbesuchs in der Marktgemeinde Moos­bach "geschossen" wurde, dürfte aber in die Ge­ schichte eingehen können. Dort steht der Heimatminister neben einem Hubwagenbedie­ ner auf einer Bau­Hebebühne und spricht scheinbar zum Volk. Laßt besser niemand um mich sein? Ein normales Podium hätte es sicher auch ge­ tan, da auch solche Hebebühnen in der Regi­ on nicht allzu leicht zu beschaffen sind. Doch könnte es vielleicht "ungewollt" gewesen sein, dass man Dr. Söder neben oder im Kreise ­ sich vielleicht sogar zu diesem Zweck spontan

Bildquelle "Minibooklet" ­ O


hinzu gesellender Person(en) ­ später kom­ promittierbar fotografiert hätte? Manchmal bzw. in bestimmten Gegenden und Orten muß man einfach aufpassen. Zu schnell könnte es heißen, dass man "einer Ministe­ rin/einem Minister, Bischof oder Kardinal in Anbetracht dessen Besuches etwas gesagt" hätte. Diese Person also um Spezielles wuß­ te, aber dennoch nicht tätig geworden war.

Die Marktgemeinde Eslarn als "warnendes Beispiel"? Nun ja, hier könnte vielleicht die Marktge­ meinde Eslarn eine Art "warnendes Beispiel" abgegeben haben. Mittlerweile dürfte, ja sollte es jede promi­ nente, Ortsbesuche planende Person oder deren Planungsstab wissen, dass im Foyer des Rathauses der Marktgemeinde Eslarn fest eingemauert auf einer Anfang der 1990er Jahre durch den Heimatverein "Die Eslarner in München e. V." gestifteten Marmor­Gedenk­ tafel ein Statement zu lesen ist, welches geeignet sein könnte, im Umfeld der Tafel wie von Geisterhand mit einer ganz speziellen Ortsgeschichte vertraut zu machen.

Offizielle Emission der Marktgemeinde Moosbach.

Die Geschichte vom "bösen Friederich" hat in der Marktgemeinde Eslarn eine ganz beson­ dere Tradition, und handelt von einem mehr­ fach schuldig gewordenen Diözesan­Kirchen­ musikdirektor, der zumindest neun Monate lang auch Direktor der "Regensburger Dom­ spatzen" war. Seine Nachfolge trat dort Ende der 1960er Jahre der Bruder des späteren Papstes Be­ nedikt VI. an. Bis zum heutigen Tag soll diese Tafel daran erinnern, dass dieser Georg Friedrich Zimmermann (+ 1984) in Eslarn die sog. "Grenzlandmusikschule Eslarn" gründe­ te, aber scheinbar nur und ausschliesslich bei den "Regensburger Domspatzen" und mehr­ fach gegenüber seinem eigenen Neffen Gott­ lieb H. übergriffig geworden war. Eslarner Opfer soll es ebensowenig geben wie ­ und jetzt wird es interessant und The­ men bezogen ­ bei den vielen Musikgruppen die Zimmermann zu seinen Lebzeiten auch in der Marktgemeinde Moosbach gegründet und bis zu seinem Ableben im Januar 1984 be­ treut hatte. Gäbe es hier (wirklich) solche Opfer, dann wären diese in den Reihen der bis Mitte der 1970er Jahre mutmasslich nur männlichen Bürger einer dieser beiden Gemeinden zu suchen.

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Gesellschaft & Politik regional

Also just in der Altersgruppe, die seit einigen Jahren gerade im ländlichen Bereich die ge­ sellschaftlichen Gruppen anführt bzw. reprä­ sentiert.

Menschen umgeben war. Es hätte sich dabei auch um ein Bild von einer Wallfahrt nach Lourdes oder nach Altötting handeln können.

Auch der Diözesanbischof scheint "vorgesorgt" zu haben. Zu einem "Heimatfest" kommt natürlich auch gerne ein höherer kirchlicher Würdenträger vom Schlage einer Ortsbischofs Dr. Rudolf Voderholzer. Jener Bischof, der 2016 über­ haupt erst ein wenig ernsthafter wie seit 2010 ­ als die Dinge bekannt geworden waren ­ die Aufarbeitung der Mißbrauchsfälle bei den "Re­ gensburger Domspatzen" betreiben liess. Was konkret aber nicht bedeutete, dass auch zu diesem "Georg Friedrich Zimmermann" etwas mehr als schon 1969 bei dessen Verurteilung und folgender "Zurückweisung in die Nord­ oberpfalz" bekannt geworden wäre. So muß es vielleicht auch nicht verwundern, dass vom Bischofsbesuch scheinbar nur ein Bild veröffentlicht wurde, bei dem er von einer Masse, nicht personell individualisierbarer

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Unser ganz persönliches Fanzit: Hier scheinen noch jede Menge ungeklärter Dinge auf Entdeckung zu lauern, und Promi­ nente welche diese Gegend besuchen haben mittlerweile durchaus Angst, da mit hinein­ gezogen zu werden. Der letzte Promi der sich in Eslarn im Rat­ haus­Foyer sprechend nahe der Gedenktafel ablichten ließ, war im Mai 2006 der damalige Regensburger Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller. [x]


EUROPA­INFO

www.visegradgroup.eu DEEZ 11.2017 | 16


DEUTSCH­TSCHECHISCHE ZUSAMMENARBEIT ­ Was is

Welcher deutsche Bischof geht demnächst nac

Regionalpolitische Unruhe und auf "Vermittlung" bedachte Kardinäle und Bischöfe Regens Schon gehört, oder vielleicht sogar selbst ge­ lesen: Der ehemalige Regensburger Ortsbischof und frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Prof. Dr. h.c. mult. Gerhard Kardinal Müller ist wieder in den Medien. Er versucht "auf die Reihe" zu bekommen, was der aktuelle Papst ­ scheinbar nicht unbedingt sein "Duz­Freund" ­ nicht so richtig macht.

Z w e i w i e Pe c h u

Gerhard Kardinal Müller weiterhin im Dienst um die Wahrheit der Glaubenslehre Neulich war Kardinal Müller wieder einmal in sei­ ner früheren Diözese Regensburg zu Gast, hielt dort eine Vesper, und predigte von allen diesen Dingen die man ihm in Bezug auf den Papst antun wollte und will. Er ­ so seine diesmal über die Katholische Nach­ richtenagentur KNA sogar in der Regionalzeitung "Der neue Tag" abgedruckten Worte ­ lasse sich nicht als gegen den Past eingestellt bezeichnen. Er habe mit dem aktuellen Papst auch gar keine Probleme und sei wie schon als Glaubenspräfekt um die Wahrheit der Glaubenslehre bemüht. Nun ist es für den einfachen Gläubigen egal ob man dies wiederum glaubt oder nicht. Wir jedenfalls glauben ihm,nehmen ihm diese Sorge ab. Wenngleich wir zurückblickend nicht verges­ sen können, welche Probleme dieser Mann vor allem den Betroffenen der zurückliegenden Miß­ brauchsfälle bei den "Regensburger Domspatzen" bescherte. Hätte er nur damals den Betroffenen geglaubt, welche sein Generalvikar mit Serien­ briefen "kalt abspeisen" mußte. Oder hätte er ­ auch dies darf hier einmal erwähnt werden ­ derjenigen Person mehr Glauben ge­ schenkt, welche aus den Reihen unserer Redak­ tion Anfang Februar 2006 bei ihm zu einer Privat­ audienz vorstellig geworden war. Dann hätte er vielleicht damals schon bemerkt, dass hier mehr im Argen liegt als nur eigenmächtig handelnde Diözesanpriester. Ja, wir gehen davon aus, dass

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Bildquellen: Dr. Müller: Wikimedia Commons, user: Dr. Meierhof 3.0 nicht portiert, Dr. Voderholzer: Wikimedia Commons, user: M Liz.: CC­BY SA 4.0 international.

dieser jetzige Kardinal Müller damals nur einige Jahre als Ortsbischof von Regensburg im Amt nicht wußte, dass seine Diözese einen ganz besonderen "politischen Trumpf" darstellen sollte. Nicht ohne Grund ging ihm als Ortsbischof Vieles so leicht von den Händen, wagte niemand mit ihm zu streiten, außer ein paar Theologie­Profes­ sor*innen, zwei Ortsgeistliche und einige unver­ besserliche Vertreter*innen der katholischen Lai­ envereinigung "Wir sind Kirche e. V.". Probleme hatten Letztgenannte mit dem Re­ gensburger Bischof nur wegen einer vom Vatikan schon vor jahren angeregten Satzungsändeurng betreffend der sog. "Diözesanräte", und nicht wegen der erst 2010 öffentlich bekannt gewor­ denen, in Diözesankreisen jedoch mit Sicherheit


st, was könnte werden?

ch Praha?

sburger Provenienz.

u n d S c h w e f e l?

"Gut Wetter machen" für einen neuen "Primas von Böhmen".

Die offiziell und öffentlich durch den Regens­ burger Bischof Dr. Voderholzer gegenüber seinem Amtsvorgänger nach dessen Entlassung als Glaubenspräfekt gezeigte "Wohlwollenskundge­ bung", wie auch Müllers nachvatikanische Anwe­ senheit in der Diözese Regensburg zeigen allzu deutlich, dass hier "massive Rettungsversuche" laufen, bei denen es einerseits um den Erhalt des Einflusses der bayerischen katholischen Kirche im und auf den Vatikan, andererseits aber ebenso deutlich um die immer noch als "erreichbar" ange­ dachten Ziele in Osteuropa geht. Schreiben wir es etwas einleuchtender mit der mehrdeutigen Aussage, dass man glaubt "Polen sei noch nicht verloren", und man immer noch glaubt, dass eine "Bekehrung Russlands" nur über Tschechien geschehen kann. Bis ins Kleinste hochpolitisch?

fer, 2006 Christmette im Regensburger Dom, Liz: CC­BY SA Mesolithikum, 2014 im Regensburger Dom,

längst bekannten Mißbrauchsfälle höherer katho­ lischer Diözeankleriker. Nochvortrefflicher wie der Ortsbischof selbst hielten sich diese ­ Papst Be­ nedikt VI. würde sagen "Berufskatholik*innen ­ zurück, als es darum gegangen wäre den Bischof bei der Aufarbeitung dieser Fälle zu unterstützen. Den Betroffenen wurde ­ soweit wir bislang wissen ­ aus genau diesen Reihen keinerlei Hilfe zuteil. Jedenfalls keine öffentlich bemerkbare Hilfe. So weit ging die, auch und vor allem im Bereich der Röm.­kath. Kirche für Christen angemahnte Näch­ stenliebe nicht. Dies nun wieder lässt diese damalige Bischofskritik eher als "Schauspiel" , denn ernstgemeinte Sorge um die Kirchengemein­ schaft werten.

Natürlich geht es bei der "Bekehrung Russlands" bei den "Vorfeld­Staaten" auch noch um so etwas wie die "Wiedergewinnung der Heimat", eine mögliche wiederholte "deutsche Osterweiterung". Eine "Bekehrung Russlands", welcher sich seit Jahrzehnten auch die innerkatholische institution "Kirche in Not", bis vor einigen Jahren noch mit dem Zusatz "Ostpriesterhilfe" annimmt, ist bereits erfolgt. Die dortige "Hausmacht", also die "Rus­ sisch­Orthodoxe Kirche" bzw. deren Würdenträ­ ger dürften sich nicht wenig darüber gewundert haben, dass noch während der sog. "Maidan­Un­ ruhen" in der Ukraine in derem Osten eine neues röm.­kath. Bistum begründet worden war. Hatte man sich wirklich (noch) nicht darüber geei­ nigt, dass jede Kirche deren originäres Wirkungs­ gebiet hat, und man sich da gegenseitig lieber nicht in die Quere kommen soll? Fast schon müßte man in Anlehnung an einen

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DEUTSCH­TSCHECHISCHE ZUSAMMENARBEIT ­ Was is

Es wird werden, auf dieser Erden. Ausspruch des DDR­Chefsozialisten Erich Ho­ necker schreiben: "Die Missionierung in derem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf!". Ein "kleiner Schubs" könnte die Welt verändern! Wäre Prof. Dr. Gerhard Kardinal Müller noch als Glaubenspräfekt tätig, wie einfach wäre es für ihn den Regensburger Bischof Prof. Dr. Voderholzer beim Papst als künftigen "Primas von Böhmen" anzudienen. Bei einem deutschstämmigen Papst wäre dies natürlich noch leichtergegangen, aber dieser Zug ist abgefahren. Gefahr einer posttraumatischen Belastungs­ störung eines ganzen europischen Volkes?

Bischof Voderholzer vereinigt in seiner Person jedoch zwei Dinge, die bei Tschechiens Bevölke­ rung vielleicht gar nicht so gut ankommen und längst verarbeitete Traumata neu erwachen las­ sen könnten. Einerseits ist esdie besondere Geschichte die das einstige Böhmen über einen aus dem Volk stammenden und für dieses eintretenden katholischen Geistlichen Jan Hus mit der Röm.­Kath. Kirche verbindet. Andererseits die vom Regensburger Bischof bereits nach

Amtsan­tritt in Regensburg getätigte Aussage "Sohn einer sudetendeutschen Mutter" zu sein. Der Begriff "sudetendeutsch" und "Sudetenland" ist seit der Herrschaft der Nationalsozialisten und deren unsäglichen Greueltaten in Tschechien höchst negativ besetzt, zumal es bisher nie im völkerrechtlichen Sinne ein "Sudetenland" gab, und dieses nur von den Nazis so bezeichnet wur­ de.

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Es bestünde durchaus die Gefahr, dass große Teile der tschechischen Bevölkerung mit einem derartigen "Primas von Böhmen" einer dauerhaf­ ten posttraumatischen Belastungsstörung erliegen könnten. Eine solche wiederum könnte höchst unan­ genehme Folgen für die Röm.­kath. kirche bzw. deren Ansehen haben, denn als "Primas von Böhmen" hätte Voderholzer auch Einfluß auf die Gestaltung eines künftigen völkerrechtlichen Ver­ trages zwischen Tschechien und dem Vatikan. Stellen Sie sich jetzt nur einmal vor, dass ein künftiges Konkordat zwischen Tschechien und dem Vatikan einige "Hintertürchen" zum Zwecke einer späteren "Wiedergewinnung der Heimat" beeinhalten könnte. So etwas muß ja nicht auch sofort umgesetzt werden, aber schon in 50 Jahren könnten hier erhebliche Probleme auf­ treten. Dazu dann noch ein, für die Friedensbelange Europas "unpassender" Deutscher auf dem Stuhl Petri, und das Chaos wäre perfekt. Die Leute im Vatikan sind echt nicht zu beneiden, hier die richtige Entscheidung zu treffen. Einerseits will man niemandem seine "Karriere" zerstören, so etwas sollten Kirchenleute sowieso nie tun, andererseits geht es möglicherweise auch um die künftige Wahrnehmung der Röm.­Kath. Kirche in den gesamten ehem. sog. "Ostblock­Staaten", und durch die in diesen Staaten ein Vorzugsrecht besitzende Russisch­Orthodoxe Kirche. Leider wollte, konnte oder durfte uns Bischof Prof. Dr. Voderholzer 2014 auf eine schriftliche Anfrage hin nicht mitteilen wie er selbst zum sog. "Prager Vertrag von1973" (darin eingeschlossen natürlich die mittlerweile geschlossenen völkerrechtlichen Folgeverträge) steht.


st, was könnte werden?

P o p u l i s te n i n O s te u r o p a ? V4 Summit + South Korea in Prague on 3 December 2015

Deutsche Popularmedien sehen sich seit etwas über zwei Jahren von Populisten umringt. Ob es sich dabei um den us­amerikanischen Präsidenten Trump, den russischen Präsidenten Putin oder eine(n) der Vertreter*innen der vier, bis vor dem Zweiten Weltkrieg einstmals von Deutschen besiedelten osteuropäischen Staaten Tschechien, Polen, Ungarn oder die Slowakei handelt, überall sollen Populisten am Werk sein. In der Bundesrepublik Deutschland hingegen sollen Populisten nur in der seit 2013 in Bayern gegründeten "Alternative für Deutschland" (AfD) vertreten sind. Der Populismus wurde hier sozu­ sagen "outgesourct". Aber überall sonst nichts als Populisten, die de­ ren eigene Länder gegenüber dem Rest der Welt abschotten wollen. Die dahinterstehende Angst könnte aber nicht nur auf sog. "Überfrem­ dung" durch Flüchtlinge beruhen. Leider zeigen nicht wenige deutsche Politiker*innen ziemlich wenig Interesse daran, die Geschehnisse der Vergangenheit nach dem Zweiten Weltkrieg zu erinnern, und dabei nicht zu vergessen wer die­ sen Krieg begonnen hatte. Osteuropa hatte Schlimmstes erlebt. Osteuropa hatte noch in der Zeit als Deutsch­ land demokratisch neu gestaltet wurde nach den Anfeindungen Nazi­Deutschland auch noch die kommunistische Herrschaft zu erdulden. Im Zu­ ge gerade dieser Zeit fand bereits nach Tsche­ chien, Slowakei und Ungarn eine Zuwanderung aus anderen sozialistischen Staaten statt. Damit lässt sich durchaus verstehen, dass man in die­ sen Staaten ­ insgesamt haben die vier Vise­ grád­Staaten gerade einmal 65 Mio. Einwohner, also nicht einmal so viel Bevölkerung wie Deut­

schland. Deutschland tut sich schon mit einer Zuwanderung von zuletzt einer Million Flücht­ lingen "schwer", hatte aber trotzdem nicht die­ jenigen Folgen des Zeiten Weltkrieges zu tra­ gen, wie es diese Staaten tun mußten. Deutschland immer noch restitutionsaffin? Deutschland hingegen scheint immer noch da­ von angetan zu sein, sich irgendwann einmal frühere deutsche Besitztümer in Ostpreussen, Pommern, oder auch Tschechien (Egerland und Sudetenland) zurückzuholen. Erst im Rahmen des sog. "Zwei­plus­Vier­Ver­ trages" wurde im Jahr 1990 abschliessend geregelt, dass z. B. die Republik Polen die ehemaligen ostdeutschen Gebiete nicht nur für Deutschland verwaltet, sondern diese zu Eigen­ tum erhält. Ohne diese Regelung wäre es sicher nie zur "Deutschen Einheit" gekommen, wie auch ein nur einige Jahre früher an den Völkerrechtler Felix Ermacora in Auftrag gegebenes Gutachten zur sog. "Sudetendeutschen Frage" eine Wie­ dervereinigung Deutschlands verhindert hätte. Wer mag sich wundern, wenn allein schon der Umstand eines solchen erst 1991 durch die Bayerische Staatsregierung in Auftrag gege­ benen Gutachtens in diesen vier Staaten einige Alarmsirenen aufheulen lassen muß. War es nicht der Reichskanzler der Rechtsvor­ gängerin der Bundesrepublik Deutschland, der nicht viel auf völkerrechtliche Verträge wie z. B. das sog. "Münchener Abkommen" gab? Das Nazi­Reich brach dieses Abkommen und marschierte wenige Wochen später in Polen ein. [x]

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Bildquelle: flickr.com, Urheber: P. Tracz/ KPRM (P. Tracz/ Chancellery of the Prime Minister of Poland), Liz: gemeinfrei

V4 ­ Vereinigte


K I R C H E N S E I T E N ­ A u f we l ch e r S e i t e s t e h e n S i e ? Überraschende Regensburger "Fristenlösung": Nur noch bis 31.12.2017 sollten Betroffene Anträge auf Erlangung von Geldleistungen stellen können. Die Diözese Regensburg scheint sich über nahezu alle gesellschaftlichen Konventionen hinwegsetzen zu wollen, wenn diese ­ wie wir vor ein paar Wo­ chen durch Betroffene der zurückliegenden Mißbrauchsfälle bei den "Regensburger Domspat­ zen" erfahren hatten ­ bis zum jahr 2016 benötigte um eine Aufarbeitung dieser Mißbrauchsfälle anzuleiern, und nunmehr eine Frist für "Anträge auf Anerkennung materiellen Leids" einführen will. Nur noch bis zum 31.12.2017 sollen Betroffene unter schriftlicher Vorlage deren detaillierten Mißbrauchsgeschichte bei einem "Anerkennungs­ gremium" die Möglichkeit haben Geldleistungen zu erhalten.

Bis vor zwei Wochen wußte niemand etwas von einer "Frist". Bis vor zwei Wochen soll niemand der Betroffenen oder gar bei dem, gem. bischöflicher Pressekonfe­ renz von Mitte September 2017 mit der Betreuung von Betroffenen beauftragten "Münchner Männer Informationszentrum, MIM" etwas von einer sol­ chen Befristung gewusst haben. Als unsere Redaktion durch ebenso überraschte wie echauffierte Betroffene davon erfuhr, fragten wir schriftlich beim MIM nach, erhielten aber bis heute keine Antwort auf unsere Anfrage. Das (Ver)Schweigen scheint in dieser Sache nach wie vor bestens zu funktionieren, zumal ­ wie wir ebenfalls mit dieser Absicht einer "Fristsetzung" er­ fuhren ­ bereits an einige Betroffene ohne deren

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Zustimmung Geldbeträge überwiesen worden sein sollen. Ums Geld geht es also mit Sicherheit nicht. Eher scheint man bis zum 31.12.2017 diözean wissen zu wollen, was einen zukünftig möglicher­ weise in Form von Klagen in dieser Angelegenheit erwarten könnte. Verzögerungen bis es nicht mehr geht?

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass auch die durch den 2013 ins Amt gelangten Diözesanbi­ schof Dr. Rudolf Voderholzer ImJahr 2016 erstmals richtig bgonnene Aufarbeitung der Mißbrauchsfälle eigentlich zu lange auf sich warten liess. Durchaus verständlich wäre dies gewesen, wäre Bischof Dr. Voderholzer erstmals mit Amtsüberna­ hme mit diesen Dingen konfrontiert worden. Da dieser jedoch schon Jahre vorher die Leitung des "Institut Papst Benedikt XVI." übernommen hatte ­ wir erinnern das Jahr ..... ­ mußte dieser trotz seiner bis 2013 überwiegend örtlichen Absenz von diesen ­ die Diözese Regensburg gewaltig durcheinander wirbenden ­ Dingen gewußt haben. Dass man über diese Dinge nicht auch bei der Glaubenskongregation gesprochen hatte, deren Mitglied sowohl sein Vorgänger Bischof Dr. Ger­ hard Ludwig Müller seit ....., wie auch er selbst seit dem Jahr ... gewesen war, will einem schon gar nicht einleuchten. man muß also von einer be­ wußten Verzögerung der Aufarbeitung ausgehen, was einem auch einleuchtet. Bedenkt man, dass die Betroffenen bereits 2010 mit einer zügigen Aufarbeitung und Anerkennung deren Leids


gerechnet hatten, so müssen die Jahre langen Verzögerungen auch unter einem Vorgänger­ bischof und späteren Glaubenspräfekten Dr. Gerhard Ludwig Müller für Betroffene wirklich die Hölle gewesen sein. Nicht wenige Betroffene wandten sich in diesen Jahren schriftlich an die Diözese Regensburg, um dann mitunter Antwortschreiben haarsträu­ benden Inhalts zu erhalten. Man wollte diesen nicht glauben und bezichtete diese Opfer nahe­ zu der Lüge. Eingesetzte Aufklärer*innen verstarben (Frau Dr. Böhm im Jahr .....), oder zeigten sehr schnell, dass die Diözese Regensburg kein besonderes Interesse an einer Aufarbeitung dieser über Jahrzehnte vertuschten Mißbrauchsfälle an min­ derjährigen Schutzbefohlenen hatte. Noch immer stellt sich die Frage, ob der letztendliche "Chef­Aufklärer", Rechtsanwalt Ulrich Weber wirklich in alle sog. "Geheimakten" der Diözese Regensburg Einblick nehmen durf­ te. Die Erlaubnis dazu soll nämlich der am­ tierende Generalvikar Michael Fuchs gegeben haben, und Fuchs verfügt u. W. nicht über die für solche Entscheidungen notwendigen Voraus­ setzungen, nämlich zumindest ein kirchenrecht­ lich zur Amtsausübung befähigendes sog. "Li­ zenziat im Kanonischen Recht". Hier wäre also unseres Erachtens eine extra Beauftragung von Fuchs durch den Diözesanbischof notwendig gewesen, welche bislang nicht ersichtlich war. Möglicherweise resultiert aber daraus die Vermutung des "Chef­Aufklärers", dass es sich bei den mittlerweile bkeannten "hunderten Miß­ brauchsfällen" noch immer nicht um alle Fälle handelt. Es geht um "Big Data" gegen ein paar Penunzen Mittlerweile scheint aber die Diözese Regens­ burg mehr zu wissen, und sehr darauf bedacht zu sein, Schilderungen zum "Querle­sen" mit eigenen Unterlagen zu erlangen. So jedenfalls

werten wir diese "Flucht in eine Fristsetzung". Bei dieser geht es natürlich nur darum so viele Informationen wie möglich zu sammeln, um diese für später zur Verfügung zu haben. "Druckmittel" ist hier ­ so einfach wie anderer­ seits fast schon "infam" ­ Geld, welches man mit einer Antragstellung und detailgenauer Schil­ derung seiner eigenen Mißbrauchsangelegen­ heit möglicherweise erhalten könnte. Wer die schönste Geschichte erzählt. Die Betonung liegt auf "möglicherweise", und auch der gegen Schilderung seiner Mißbrauchs­ geschichte ausgelobte Geldbetrag steht nicht fest, sondern wird vom Anerkennungsgremium festgelegt. Die beste aller Aussagen erreichte uns von jemanden, den wir als Betroffenen durchaus als "klerikal nahen Doppelagenten" bezeichnen würden. In dessen Schreiben hieß es, dass "man gegen den Bescheid des Anerkennungsgremiums Wi­ derspruch einlegen" könne. Das gesamte "informationsschreiben" dieser scheinbar sehr gut instruierten Person machte durchaus den Eindruck einer bewußten Ver­ dummung von Betroffenen, denn dieses hier eingesetzte Anerkennungsgremium kann, ja darf keine Bescheide im Rechtssinne erlassen, so dass auch kein Widerspruch im Rechtsinne möglich ist. Wer sich aber auf dieses, begrifflich an einen verwaltungsrechtlichen Vorgang ange­ lehnte "Spielchen" einlässt und schriftlich beichtet, könnte vielleicht sein "blaues Wunder" erleben. Man kann sich aufgrund der, den christlichen Großkirchen staatlicherseits gewährten Privile­ gien durchaus selbst deren ganz besonderem Verwaltungsrecht unterwerfen, und damit auf staatliche Hilfe verzichten. Betroffene haben es selbst in der Hand, ob sie diese "Spielchen" weiterhin unterstützen, oder ­ wenn Geld nicht das Wichtigste ist ­ auf eine echte Entschdigung warten.

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K I R C H E N S E I T E N ­ A u f we l ch e r S e i t e s t e h e n S i e ? Die Macht der Röm.­kath. Kirche ist schon lange nicht mehr grenzenlos, und nicht mehr "ewig während". Wenn es Betroffene also finanziell noch ein wenig aushalten können, dann könnte sich für diese vielleicht schon bald eine wesentlich eher annehmbare Lösung deren Probleme er­ geben. Zurzeit dürften nicht wenige kluge Köpfe nicht zuletzt aufgrund des Zuzugs nichtchristlicher Megranten immer lauter die Frage stellen, ob die letzten Endes seit Jahrhunderten den christlichen Großkirchen Deutschlans gewähr­ ten Privilegien nicht massiv gegen die grund­ gesetzlich verbürgte Religionsfreiheit verstos­ sen.

als dies nunmehr seit dessen Entlassung Ende Juni 2017 der Fall ist. Nun bedarf ein Amtsnachfolger auf den tra­ ditionell wichtigen Stuhl des "Primas von Böhmen" nicht nur der üblichen Wohlwollens­ kundgebungen ihm vertrauter hochrangiger Personen aus Wirtschaft, Politik und Kirche, sondern im Fall von Bischof Dr. Voderholzer auch des Nachweises, dass ihm als nicht als späterem Kardinal und "Primas von Böhmen" Vorwürfe aus seiner vormaligen Diözese Regensburg nachfolgen könnten.

Großkirchliche Privilegien dürften nicht mehr lange bestehen.

Im laiizistischen Tschechien liesse sich vortrefflich gegen die Röm.­Kath. Kirche klagen?!

Vor einer Änderung, ggf. sogar vollständigen Abschaffung dieser Privilegien dürften nicht einmal die immer wieder beschworenen "christlich­abendländischen Werte mit jüdi­ schen Wurzeln" schützen, denn über so viel Geld, dass zukünftig alle größeren Glaubens­ gemeinschaften auf deutschem Boden die­ selben Vorzüge wie die christlichen Groß­ kirchen genießen können, verfügt auch die Bundesrepublik Deutschland nicht. Ungeklärte Probleme sollten nicht nachfolgen.

Ein weiterer Punkt ist die mittlerweile nicht zuletzt aufgrund der Fristsetzung 31.12.2017 ziemlich offenkundige Absicht des Regensbur­ ger Bischofs, noch im Jahr 2018 dem tsche­ chischen Kardinal und Erzbischof von Prag, Kardinal Dominik Duka auf dessen Amt nach­ folgen zu wollen. Mit einem deutstämmigen Fürsprecher auf dem vatikanischen Posten des Glaubensprä­ fekten würe dies weitaus einfacher gegangen,

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Es geht nicht nur um die dauerhafte Erlangung des Postens als "Primas von Böhmen", sondern viel mehr darum, mit Tschechien nicht auch noch bzgl. des noch immer nicht abge­ schlossene Konkordats in Streit zu geraten. Welche Privilegien würde die Röm.­Kath. Kirche im gem. Staatsverfassung laiizistischen Tschechien für sich aushandeln können, soll­ ten ein oder mehrere Betroffene innerhalb nur eines Jahres zu tschechischen Staatsbürgern avancieren, und deren Ansprüche gegen die Röm.­Kath. Kirche vor tschechischen Gerich­ ten geltend machen? Dies wäre sprichwörtlich "Wasser auf die Mühlen all derjenigen Personen und Gruppie­ rungen in Tschechien, welche schon bisher die Restitution von Kirchenvermögen blockierten, und sicher nicht davon begeistert wären, der Röm.­Kath. Kirche im kleinen und beschau­ lichen Tschechien mit gerade einmal 12 Mio. Einwohnern dieselben Rechte eingeräumt zu wissen, wie diese in Deutschland gelten.


Der Antrag auf Anerkennung Drei A4­Seiten mit deutlichem Inhalt Die immer noch ungelöste "sudetendeutsche Frage". Schliesslich, und hier dürfte sich vor allem der Vatikan ernsthafte Gedanken machen müs­ sen, würde mit Bischof Dr. Voderholzer erst­ mals jemand den Stuhl des "Primas von Böh­ men" besetzen, welcher derjenigen Volks­ gruppe entstammt, aus welcher einige Grup­ pierungen noch immer eine "Wiedergewin­ nung der Heimat", also eine Restitution von Landesteilen an, nach dem Zweiten Weltkrieg aus deren Heimat ausgewiesene Deutsch­ Böhmen fordern. Hätte Bischof Dr. Voderholzer sich nicht schon einmal explizit öffentlich als "Sohn einer sude­ tendeutschen Mutter" bezeichnet, und würde der territorial bezogene Begriff "Sudetenland" nicht nur eine Schöpfung der Nationalsozialis­ ten sein, die Sache wäre sicher weniger bri­ sant angelegt. Fazit und Ausblick Alle diese genannten Dinge hat nun der Vati­ kan, hat der aktuelle Papst zu berücksichtigen, um nicht noch angreifbarer zu werden, wie er nicht zuletzt aus deutschen Landen bereits an­ gegangen wird. Was bringt dem Vatikan ein Regensburger Bischof Voderholzer auf dem erzbischöflichen Stuhl in Prag, wenn damit die Probleme erst richtig beginnen würden? Betroffene haben sich aber nicht darum zu kümmern jemanden den Weg zu einem höheren Amt zu bereiten, sondern einzig de­ ren Situation zu betrachten und ggf. zu ver­ bessern. Wobei ­ dies nur noch einmal zur Beruhigung ­ ein aktueller Regensburger Bischof als künf­ tiger "Primas von Böhmen" sicherlich der Gel­ tendmachung von Opferansprüchen keines­ wegs hinderlich sein dürfte. [x]

Die Erklärung auf Seite 3. Damit stimmen Betroffene zu, sich der außergerichtlichen Einigung zu unterstellen. Zudem damit einverstanden zu sein, dass ein "Anerkennungsgremium" darüber befindet, ob und wieviel Geld bezahlt wird. Auf Seite 1 kann der Betroffene die eigene Kontonummer angeben.

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K I RCHE NS E I T E N ­ S P E Z I A L:

Das "deutscheste"

Martin Luther ­ Duplikator statt Reformator? Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung durfte über die vergangenen 10 Jahre erfahren, was es mit dem großen Deutschen, dem ehemaligen Augustinermönch, Theologieprofessor und spä­ teren Papstkritiker und Reformator Martin Luther auf sicht hat. Wir setzen dies hier nun einmal voraus, und möchten eine etwas gewagte These zum Wirken Martin Luthers aufstellen. Luther war Deutscher, so viel ist klar und auch bekannt. Er war Theologieprofessor, und Mit­ glied des Augustinerordens. Damit gehörte er damals im Mittelalter nicht nur zur Oberschicht, sondern zu den wenigen Leuten auf deren Wis­ sen und Urteilsvermögen man vertraute. Diesem Höchstgelehrten standen damals im we­ sentlichen zwei Gruppen von Leuten gegenüber. Einerseits der Adel und die Kleriker, welche zu­ mindest in den höheren Rängen ihrerseits Lesen und Schreiben konnten, andererseits das "dum­ be Volk", welches in überwiegender Zahl durch Leibeigene repräsentiert wurde. Bildung war diesen fremd, bzw. mußte diesen fremd sein, da es diesen gem. Bestimmung der Röm.­Kath. Kirche und zum Nutzen deren "Herr­ schaft"zu genügen hatte arbeiten zu dürfen. "Nur wer arbeitet gilt als Mensch!" Dies ist auch heute noch die von der Röm.­Kath. Kirche ver­ tretene Ausage, weshalb wohl der Vatikan ver­ weigert sich der UN­Menschenrechtskonvention zu unterstellen, bzw. diese zu ratifizieren. Für wen nun denken Sie übersetzte Luther die bis zu diesem Zeitpunkt nur in lateinischer Spra­ che verfügbare Hl. Schrift, die sog. "Vulgata" in die deutsche Sprache? Für die Mehrzahl der Gläubigen die weder Lesen noch Schreiben, noch sich ein solches von Gutenberg gedrucktes Buch jemals hätten leisten können? Die "deutsche Bibel" ­ Ein Buch für den Adel, und nur für den Adel? Eher nicht, so dass man eher davon ausgehen konnte, die des Lesens Kundigen wollten ein

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solches Buch, das "Buch der Bücher" dessen Übersetzung die Röm.­Kath. Kirche verwehrte, zur Verfügung haben. Auf die Kenntnis der latei­ nischen Sprache verstanden sich nämlich über­ wiegend auch nur die von der Röm.­Kath. Kirche ausgebildeten Kleriker, weniger die Adelskreise welche deren Macht und Herrschaftsgewalt gem. der sog. "Zwei­Schwerter­Lehre" durch die Röm.­Kath. Kirche übertragen bekam. Vor Ort herrschend und den sog. "Zehnten" re­ gelmässig nach Rom abführend mußte es nicht wenige in diesen Kreisen nahezu "höllisch" ge­ ärgert haben, sich immer wieder mal einem neu­ en Papst und dessen ­ gerade vom Jahr .... ausgehend den Bau des Petersdoms betraf, ­ zum Teil irrwitzigen Geldforderungen unterwer­ fen zu müssen. (Damalige) Herrschende der Röm.­Kath. Kirche überdrüssig? Man selbst herrschte doch über die Leute, die­ sem waren einem selbst und nicht dem Papst ausgeliefert, und doch hatten die Leute eine der Röm.­Kath. Kirche hörige Prägung. Dies wußten auch die Herrschenden zu nutzen, denn die Ver­ tröstung auf das Jenseits und das, den Enrech­ teten Gerechtigkeit bringende Paradies liess die Leute ruhig bleiben und deren finanziellen Ge­ winn bringende Arbeit verrichten. Sicher hätten sich nicht wenige der damals Herrschenden lie­ bend gern von dieser Kirche getrennt, wäre da nicht dieser Glaube der Leute gewesen, den man durch Nichts ersetzen konnte. Wie bereits erwähnt hätte ein Volk ohne diesen Glauben si­ cher nicht lange ertragen, was in späteren Jahr­ hunderten der Kommunismus mit dessen Kampflied, der "Internationalen" kritisiert. Eine Trennung von dieser Kirche konnte also nur ge­ schehen, wenn es gelingen würde diese durch eine "deutsches Duplikat" zu ersetzen.


" aller Probleme ­ Der Papst und der Vatikan? Ein paar Gedanken ohne Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit. Luther ­ Duplikator statt Reformator? Da könnte ein Martin Luther gerade passend ge­ kommen sein. In den Dingen der Röm.­Kath. Kirche höchst versiert konnte er nicht nur die Bi­ bel übesetzen, sondern zugleich die Macht der Röm.­Kath. Kirche, vielmehr deren höchste Au­ torität erschüttern. Ein Stellvertreter Christi ­ für die einfachen Leute war im Mittelalter der Papst Gott gleich gesetzt ­ der es mit Dirnen treibt, prasst und säuft, sowie alle Christen verbotene Dinge treibt, kann nichts mit Gott gemein haben. Eine solche Person bzw. ein solches Amt kann gleich durch Weltliches ersetzt werden. Damit bliebe ­ wir sprechen vom deutschen Herr­ schaftsbereich ­ das Geld für Ablässe im Land, und man würde nicht nur eine vom Papst abge­ leitete Macht über die Menschen besitzen. Auf Klöster und solchen Firlefanz konnte man verzichten, denn dort würden höchsten Um­ sturzversuche ausgebrütet. Außerdem konnte man nur durch einen Verzicht auf diese röm.­ kath. Eigenart das Eigentum der Klöster über­ nehmen. Darum sollten zudem (dann) Geistliche nicht heiraten und das Volk vermehren? Bei einer deutschen Staatskirche wäre der Zöli­ bat nur hinderlich, denn die Geistlichen könnten kein Eigentum der Kirche eigenen Nachkommen übergeben. Glaube schwindet nur in Gänze. So könnte alles Bestens vorbereitet gewesen sein, als Luther sich über den Papst und die "Machenschaften" der Röm.­Kath. Kirche erhob. Womit er, wie auch seine möglichen "Anstifter" nicht rechnete war der Umstand, dass ein Funke Freiheit mit Infragestellen von Autoritäten die Gesellschaftsordnung durcheinander wirbeln mußte. Wem der Glaube an Gott madig ge­ macht wurde, sollte der an einen Auftrag Gottes an herrschende Obrigkeiten, an eine von Gott gegebene, ja sogar von Gott verordnete Mehr­

klassengesellschaft glauben? Eher nicht! So hatten es vor allem die Bauern falsch verstan­ den, als Luther mit seinen Worten nur den Papst und die Herrschaft der Röm.­Kath. Kirche treffen wollte, und sollte? Gerade noch konnte man ­ Luther predigte dem Adel gegen die Aufständischen vorzugehen ­ einen Flächenbrand verhindern. Bis zu Napoleon blieb der Feudalismus erhalten. Des Neofeudalismus nötige Begleiter. Aus der Geschichte der Röm.­Kath. Kirche, hier in deren Hochzeit dem Mittelalter wird klar, dass eine Mehrklassengesellschaft nur dann funktio­ niert, wenn diese religiös und mit einem Jen­ seitsglauben unterfüttert ist. Das äusserst Notwendige aber stellen mindes­ tens eine Autorität, auf dies geprägte Rituale, und eine positive Zukunftserwartung dar. So einfach ist der Mensch angelegt, dass er um in ärgster Not nicht rebellieren zu müssen einer plausiblen positiven Zukunftserwartung bedarf. Dann gibt er sich obwohl im mehr zustehen würde, im Verhältnis zum besseren Leben eini­ ger Weniger auch mit sehr wenig zufrieden. Hier unterbrechen wir für dieses Mal unsere Ausführungen, und geben Ihnen folgende Dinge mit auf den Weg: 1. 2. 3. 4.

Vatileaks Der "linke" Papst Franziskus Pädofiliefälle in der Röm.­Kath. Kirche Sog. "homosexuelle Umtriebe" im Vatikan

­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­ Würde eine "deutsche Staatskirche" nicht auch genügen, um einen bereits prognostizierten Neofeudalismus stützen zu können? Staatskirchenverträge könnten unverändert beibehalten werden. ∙∙∙

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Wir wissen wirklich nicht wer den Werbeaufsteller für das "Domspatzen­Konzert" in der Marktgemeinde Moosbach beim Eslarner Discount­Markt derart "in die Ecke" des Parktplatzes stellte. Von unserer Eslarner Redaktion war es jedenfalls niemand. Doch zeigt diese fast schon als "Kunstinstallation" zu bezeichnende Drappierung sehr gut die Realität.


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