ESLARNER Haus- und Kommunbrauer-Versammlung 201 8 Die teilkommentierte Mitschrift der Veranstaltung vom 1 9.03.201 5, 20.00 bis ca. 21 .30 Uhr.
Haus- und Kommunbrauer-Versammlung 201 8 Kommentierte Mitschrift vom 1 9.03.201 8
Der 1 9. März ist gemäß christlichem Kalendarium nicht nur der Gedenktag an den irdischen Vater Gottesvater Joseph, sondern ebenso der Fest- und Versammlungstag der Eslarner Haus- und KommunbrauerInnen. So versammelte man sich in der Marktgemeinde Eslarn an diesem Tag ab 20.00 Uhr wieder einmal im "Biererlebnis Kommunbrauhaus", um das vergangene Braujahr Revue passieren zu lassen, und auf das kommende Braujahr zu blicken. Rund 30 Haus- und Kommunbrauer hatten in diesem Jahr, einige auch aus umliegenden Orten wie Pfrentsch oder Teunz im Landkreis Schwandorf den Weg zur Hausnummer Brennerstrasse 30 gefunden. Brauerinnen waren diesmal im Gegensatz zur vorjährigen Versammlung nicht zu sehen, dafür aber wieder Eslarns Haus- und Hofberichterstatter Karl Ziegler, der das Geschehnis für die Regionalzeitung "Der neue Tag" journalistisch begleitete.
Braugeschehen wie eh und je. Durch den offiziellen Teil des Abends, bzw. der knapp 1 ,5 Stunden Plichtprogramm führte Eslarns erster Bürgermeister Reiner Gäbl, seines Zeichens wie der als Protokollführer anwesende geschäftsführende Gemeindebeamte VOAR Georg Würfl ebenfalls Kommunbrauer. Noch immer konnte die seit einigen Jahren zum Ziel gesetzte Marke von 1 000 Hektoliter pro Braujahr nicht erreicht werden. Man konnte jedoch im vergangenen Jahr wieder 30 Sud Bier einbrauen, was einem Volumen von **873,91 Hektoliter entsprach. Im Jahr 201 5 hatte man - so Gäbl - noch 31
1 Sud brauen können. Vom Gesamtvolumen waren **208 Hektoliter steuerfrei, und **665,91 Hektoliter mußten versteuert werden. Dies brachte dem Finanzamt **3.282,1 8 Euro an Steuern. Eingenommen hatte man **6.000.-- Euro an Kesselgeld, welchem **5.848,07 Euro an Ausgaben gegenüber standen. Letztlich verblieb aus dem vergangenen Braujahr ein Überschuß von **1 51 ,93 Euro, welcher Gäbl zur Aussage veranlasste, dass hoffentlich nicht so schnell mit größeren Anschaffungen oder auch Reparaturen zu rechnen sein wird, denn das Gesamtguthaben der, immer noch nicht in Vereinsform "gegossenen" Braugemeinschaft beläuft sich auch derzeit nur auf **3.629.-Euro, welche der Marktkämmerer ordnungsgemäss getrennt vom Gemeindehaushalt verbucht. Gäbl liess es sich auch nicht nehmen die größeren Ausgabenposten darzulegen. So schlug der Wasserverbrauch mit **3.773.- Euro zu Buche, an Grundsteuer waren wegen der zwei Gebäudekomplexe "Biererlebnis Kommunbrauhaus" und dem eigentlichen Brauhaus 2x **446.-- Euro abzuführen, der Kaminkehrer forderte ca. **200.-- Euro, für elektrische Energie waren ca. **300.-- Euro aufzuwenden, für Versicherungen ca. **50.-Euro, die Mitgliedschaften beim Verein "Echte Zoiglbrauer" und der Handwerkskammer Niederbayern/ Oberpfalz kosteten jeweils **25.-- Euro bzw. **1 23.-- Euro Jahresbeitrag, und auch der Beitrag für die Verbesserung der Eslarner Wasserversorgung (2te Rate) war diesmal zu begleichen.
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Hans Zierer, der älteste Sohn des ebenfalls anwesenden und mittlerweile fast 91 jährigen noch aktiven Eslarner Kommunbraumeisters Georg Zierer sen. hat bereits einen Teil der Geschäfte seines Vaters übernommen. Er servierte das Freibier und brachte nach möglichen Verbesserungen/ Reparaturen gefragt an, dass die Elektroinstallation im Kommunbrauhaus bald eine Erneuerung erfahren sollte.
Hoffentlich nicht so bald eine elektrotechnische Sanierung des Kommunbrauhauses. Nach dieser Aussage hatte es den Anschein als hätten einige Kommunbrauer deren Glaskrüglein etwas zaghafter gehoben, denn Sitzungsleiter Gäbl wies zugleich darauf hin, dass man sich eine solche Neuinstallation die Altanlage besitzt noch Bestandsschutz wohl kaum unter Aufwendung von ein paar tausend Euro leisten könne. Er beruhigte jedoch zugleich, dass das gesamte Braugeschehen regelmässig von staatlichen Aufsichtsstellen begutachtet wird, und hier noch keinerlei Klagen gekommen waren. Zugleich stellte sich jedoch mancher Anwesende die Frage, warum man diese paar Meter Elektroleitungen nicht im Zuge der Sanierung des nun als "Biererlebnis Kommunbrauhaus" genutzten ehem. "RaiffeisenLagerhauses" hatte erneuern können. Andererseits gibt es auf diese Weise, mit getrennten Zählern für Bewirtungs- und Erzeugungseinheit immer wieder mal die Möglichkeit HandwerkerInnen zum Zuge kommen zu lassen. Wir erinnern noch das anlässlich der Sanierung über ein dreiviertel Jahr beim Kom-
munbrauhaus stehende Gerüst über welches sich zwei Gemeinderatsmitglieder ob der unnütz anfallenden Kosten beschwerten. Letztlich kam aber nichts dabei raus, und vielleicht wäre dies der Betrag gewesen der für die Elektrosanierung im Kommunbrauhaus jetzt fehlt.
BesucherInnenzahl nimmt zu. Für das vergangene Jahr konnte Gäbl eine Gesamtbesucherzahl von ca. 2000 Personen vermelden. Darunter fanden auch viele BetriebsausflüglerInnen den Weg ins "Biererlebnis", und danach zur Brotzeit in die "Zoiglstum". Gäbl meinte, dass Eslarn ruhig mehr als diese seit Jahren einzige Zoigl-Destination gebrauchen konnte, was als Aufruf an die Bevölkerung solche ruhig zu schaffen zu sehen war. Nicht zuletzt - so ist zu vermuten - um das in Eslarn gebraute Bier (besser) vermarkten zu können. Für die Marktgemeinde Eslarn ist jedoch zu vermuten, dass nicht BürgerInnen sich diesbzgl. erwartungsvoll beäugen, Sobald jemand außer der "Zoiglstum" ein solches Lokal eröffnen würde, würde der Wettbewerb aber ins Unendliche eskalieren, und Fördermitttel die es zu Anfang dieses Brauspektakels gab sind sowieso nicht mehr zu erwarten.
Bierverkauf nun auch im EDEKA-Markt Vohenstrauß Man lässt es sich aufgrund entsprechender Anfrage der Geschäftsführung des EDEKAMarktes in 92648 Vohenstrauß nun doch
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nicht nehmen Eslarner Bier - nur RebhuhnZoigl(R) - im Einzelhandel feil zu bieten. Es wird sich wohl um das "RebhuhnZoigl(R)", Eslarns ebenfalls markenrechtlich geschütztes Bier handeln, und nicht um das "Kommunbier(R)" welches man nur der Tradition wegen braut und markenrechtlich schützen liess. Letzteres sollte unserer Ansicht nach Eslarns BürgerInnen zugute kommen, doch noch sträubt man sich dieses gewerblich zu vermarkten. Es wird aber mit Sicherheit einmal kommen, nur dürften manche Leute noch zwanghaft überlegen wie man sich hier - alte oberpfälzer Landtradition - das "Meiste für sich und die Seinen rausholen" kann. Es muß sich eigentlich nur die Besetzung des Bürgermeisterstuhls ändern, schon ist Vieles möglich was bisher für undenkbar gehalten wurde. Beinahe hätten wir es vergessen, dass Eslarns zweiter Bürgermeister Georg Zierer jun. - richtig, der jüngere Sohn des Kommunbraumeisters - diesmal beruflich bedingt mit Abwesenheit glänzte.
Ökogetreide (Dinkel, Emmer) nicht mehr aus Tännesberg sondern aus Stein b. Nürnberg Das Ökogetreide für den Rebhuhn-Zoigl (R) kommt seit einiger Zeit nicht mehr aus der Marktgemeinde Tännesberg, sondern aus Stein bei Nürnberg.
Zoigl nun "Immaterielles Kulturerbe Bayerns" Mit fast schon stolzgeschwellter Brust wußte Gäbl zu verkünden, dass der Zoigl nun, aufgrund der unablässigen Tätigkeit der "Echten Kommunbrauer" aus Neuhaus bei Windischeschenbach, als "Immaterielles Kulturerbe Bayerns" anerkannt wurde. Der Bayerische Ministerrat hatte diese Ehrung beschlossen, und man will dran bleiben, den Zoigl auch für Deutschland und später ganz Europa als "Immaterielles Kulturerbe" anerkannt zu bekommen. Wer will, der kann sich aber bereits jetzt schon als "Echter Kommunbrauer" outen, denn die Neuhauser welche bereits die "Zoigl-Briefmarke" erdachten, kommen mit einer Zoigl-Mütze auf den Markt.
Exklusive "Zoigl-Mütze" der Neuhauser kommt. An die Einsatzmütze der Polizeikräfte erinnernd, trägt diese tiefschwarze Strickmütze das unverkennbare Logo, und ist zum Preis von **6,50 Euro zu erwerben. Gewürdigt wird als "Immaterielles Kulturerbe" der Umstand, dass an alter Braustätte (nicht in einer neuen Brauerei) gebraut, und das Produkt im häuslich-örtlichen Bereich zum Verzehr angeboten wird.
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"Tag des Bieres" am 26.04.201 8 und "Bartl-Markt". Auch der "Tag des Bieres" wird in diesem Jahr wieder gefeiert werden. Da dieser jedoch auf einen Montag, und damit einen Arbeitstag fällt, bat der erste Bürgermeister schon jetzt, dass sich wieder Freiwillige ehrenamtlich für die anfallenden Arbeiten zur Verfügung stellen. Diese Bitte sprach er auch im Hinblick auf den "Bartl-Markt" aus, welcher aufgrund dessen traditioneller Aufmachung sowohl von BesucherInnen wie auch Fieranten bestens angenommen wird. Schon nach dem letzten Marktgeschehen hätten sich Fieranten für den diesjährigen Markt angemeldet, so Gäbl.
nad Radbouzov mit zwei stadteigenen Omnibussen. Die Anmeldung kann im Rathaus in Eslarn erfolgen, und man wird - so Gäbl - gegen 22.30 Uhr nach Eslarn zurückkehren.
Bemerkungen des Kommunbraumeisters Gegen Ende des offiziellen Teils kam dann doch noch der Kommunbraumeister Georg Zierer sen. zu Wort. Ihm lag vor allem der Hinweis auf Sauberkeit am Herzen, denn nur dies garantiert beste Brauergebnisse und bestes Bier. Er wies die Kommunbrauer ebenfalls darauf hin, dass auf die Kellerbelüftung geachtet werden sollte, da sonst der Gärprozess verzögert werden könnte, was ebenfalls der Qualität des Bieres abträglich wäre.
Auf nach Chodovar zum Bierfest
Anfragen der Kommunbrauer
Auch in diesem Jahr soll es wieder nach Chodovar zum Bierfest gehen. Scheinbar war an diesem Ausflug einige Kritik laut geworden, doch Gäbl bekräftigte diesen nun mehrmals geübten Ausflug, diesmal am 26. August 201 8 beibehalten zu wollen. Auf mehreren Bühnen wird hier exquisite Musik dargeboten, darunter auch echte Böhmische Blasmusik. Es gibt vielfältigste Speisen zum verkosten, und dazu munden bestens die Biere welche Jiri Plevka mit seiner Familie in der Brauerei produzieren. Mit Kosten von **7.-- Euro für den Transport von Eslarn nach Belá, und von dort mit der Eisenbahn nach Chodovar, wird auch diesmal wieder kein Platz leer bleiben. Die Beförderung von Eslarn nach Belá erledigt wie schon im vergangenen Jahr die tschechische Partnergemeinde Eslarn, Belá
Auch Kommunbrauer konnten sich zu Wort melden, was mit Hans Kleber (Bühlermühle) nur einer der Anwesenden tat. Er wies darauf hin, dass die "Fuchsberger Brauerei", mit welcher die Kommunbrauer seit einigen Jahren wegen der Malzlieferungen zusammen arbeiten, ein soziales Projekt unterstützt, und man sich so etwas auch für Eslarn überlegen könnte. Dies wurde einstimmend gut geheißen, und Gäbl versprach, sich deswegen einmal mit seinem früheren Bundeswehrkameraden, den Betreiber der Brauerei in Fuchsberg, Franz Vogl unterhalten zu wollen. Eine weitere Information kam noch vom ersten Bürgermeister, der darauf hinwies, dass man von gemeindlicher Seite Bierflaschen ankaufen und zum Selbstkosten-
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Kommentierte Mitschrift vom 1 9.03.201 8 preis abgeben werde. Dann war nach knapp 1 ,5 Stunden der offizielle Teil auch schon vorbei, und man konnte sich dem rein gemütlichen Teil widmen. Ein 30 Liter Faß und einige 3 Liter Flaschen Rebhuhn-Zoigl(R) waren bis dahin als Freibier dem Genuß der Kommunbrauer zum Opfer gefallen. Es war also keine Sauforgie, sondern eine richtige, traditionele Versammlung.
auf ältere Mitschriften dieser Versamm-lung aufmerksam geworden. Diese finden Sie bei Interesse alle unter www.issuu.com/smde, und es könnte sich durchaus "rechnen" diese mal zu lesen. Alle Angaben natürlich wie immer ohne Gewähr auf Richtigkeit und/ oder Vollständigkeit. ***
Derzeit wird auch ein Konzept ausgearbeitet, damit man über die Erhebung eines Eintrittsgeldes mit Bierverkostung und einem kleinen Andenken (Genannt wurde ein Betrag von **1 0.-- Euro) den Betrieb dieses inoffiziell einzigen kommunalen Ausflugslokals rentabel betreiben kann. So, jetzt wünschen wir Ihnen noch einen schöne Zeit, und viel Spass beim Nachdenken und Resümieren! Noch ein paar kleine Anmerkungen: 1 . Der traditionell Biertisch mit umlaufend dekorierend angebrachten Facebrandings bekannter Eslarner BürgerInnen und Gönner wurde scheinbar der Wandseite mit dem Facebranding des nun leider ehem. Glaubenspräfekten Dr. Gerhard Kardinal Müller "beraubt". Dieses Mehlsack-Imitat war gestern nicht mehr zu sehen. 2. Da wir für diese Ausgabe eine Vorlage aus dem Jahr 201 5 verwendet haben, sind wir
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