Think Tank Hamburg 2011

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THINK TANK HAMBURG 2011

JJA


Think Tank Hamburg 2011 Jürgen Johner Architekten Jürgen Johner is the director of Jürgen Johner Architekten as well as a full professor at the NTNU in Trondheim. He has been the inaugural Professor of Practice at the Syracuse University School of Architecture in spring 2011. He founded Jürgen Johner Architekten in 2009, designing projects at different scales for both public and private clients. The firm’s approach involves a detailed analysis with the goal of reaching the essence of the needs of each project, often leading to surprising and unexpected answers by persistent questioning of all the requirements. As a generalist, Johner understands his mission as

professionally linking diverse disciplines with an emphasis on a high level of craft.

residential area of tha city and two competitions, one residential and one a represantative officebuilding in the center of Berlin.

During the Think Tank program in summer 2011, a group of students of the Syracuse University NY joined the office with the goal to develop some initiative projects. We were working on five topics: An initative project for pavilions for the Tramway of Hamburg, an initiative project to renovate and redefinine the TV Tower of the city of Hamburg, an initiative project for a house with three appartments in a

The work was very successful both to allow the students to gain experience in working for some weeks in a Europen office for architecture and to live in a wonderful city of Germany as well as for the office to get very innovative input from young people from abroad. That is why there is a plan to do another Think Tank in 2012.


Pavillon für Hochbahn AG · Hamburg Ort Projekt Adressat Architekt

Hamburg / D 2011 Hamburger Hochbahn AG Jürgen Johner Architekten

Die Hochbahn ist alleiniger Betreiber der U-Bahn Hamburg und betreibt zusätzlich einen Großteil des Hamburger Bus-Netzes. Bis zu ihrer endgültigen Stilllegung 1978 betrieb die Hochbahn auch die Straßenbahn in Hamburg. Anfang 2009 wurde das Unternehmen von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt offiziell mit der Planung der Stadtbahn Hamburg betraut, die allerdings nach dem Regierungswechsel 2011 in Hamburg zurückgestellt wurde. Als Initiativprojekt entwickelten Jürgen Johner Architekten einen neuartigen Typ Haltestellen. In den vergangenen Jahrzehnten verbreitete sich immer mehr die Überzeugung, das Wartehäuschen möglichst unsichtbar aus Glas hergestellt werden sollten. Bei genauerer Betrachtung muss man aber feststellen, dass Glas nichts mit Unsichtbarkeit zu tun hat. Im Gegenteil, fast alle der Haltestellen sind verschmiert, verschmutzt und häufig gar eingeschlagen.

Architektonischer Grundgedanke des Initiativprojektes ist die Nutzung eines in Hamburg traditionell sehr verbreiteten Materials, Backstein, in einer zeitgenössischen Verwendungsart. Der Ausdruck eines Daches mit Windschutzvorhang wird erzielt, in dem die Backsteinwände per Computer dreidimensional in Wellenform gebracht werden und diese Daten per Roboter in Wandelementen gemauert werden. Diese Elemente werden vor Ort versetzt und lassen sich in den unterschiedlichsten Varianten kombinieren. Die Haltestellen sind mit Solarzellen und wenn gewünscht mit Batterien ausgestattet, zudem kommen sparsame LED-Beleuchtungen zum Einsatz. Dadurch erzeugen die Stationen mehr Energie als benötigt und lassen sich auf Wunsch völlig netzunabhängig betreiben. Um dem öffentlichen Verkehr einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, werden die gefühlten Wartezeiten durch kostenlos zugängliche WLAN-Spots an jeder Haltestelle beinahe auf null reduziert.


Thyssen Krupp Haus Ort Wettbewerb Bauherr Architekt Bruttogeschossfläche

Das Grundstück des Projekts liegt im historischen Zentrum der Stadt auf einer Spreeinsel im Berliner Bezirk Mitte. Seine Lage am künftig rekonstruierten Schlossplatz ist einzigartig und von öffentlicher Bedeutung. Diese geht über die Funktion der räumlichen Schließung des Schossplatzes weit hinaus, und bedeutet Verpflichtung und Herausforderung zugleich.

Berlin / D 2011 ThyssenKrupp GmbH Jürgen Johner Architekten mit mila Jakob Tigges Berlin 7000m2

Das Einhalten städtebaulicher Ordnung eröffnet architektonische Freiräume; das Setzen eines systematischen architektonischen Rahmens macht Variationen sichtbar; Erlebnis von Haus und Ort inspirieren Denken und Handeln; Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit der Ausblicke und der äußeren Erscheinung des Hauses symbolisieren die bemerkenswerte Entwicklung einer traditionsreichen Unternehmung sowie Mut, Intelligenz und Innovationsfreude, mit der sie zukünftigen Herausforderungen begegnet. Das ThyssenKruppHaus ist die gebaute Einladung an alle, an dieser Unternehmung teilzuhaben. Die Gestalt ergibt sich aus der Subtraktion der drei Hauptvolumina gemein-

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schaftlicher Räume im Thyssen-Krupp-Haus: des großen Foyers in Erdgeschoß und 1. Obergeschoss, dem großen Veranstaltungssaal im 2. und 3. Obergeschoss sowie des großen Dachgartens auf der Südseite des Gebäudes. Die vertikale Verteilung dieser Hauptprogramme erzeugt ein System besonderer zum Außenraum orientierter Orte innerhalb des Gebäudes. Diese Orte sind über großzügige Erschließungselemente miteinander verbunden und machen die atemberaubenden Perspektiven, die sich aus dem ThyssenKrupp-Haus ergeben, einer Vielzahl unterschiedlicher Besucher zugänglich. Die Wandlungsfähigkeit seiner äußeren Erscheinung verdankt das Gebäude einer Fassade aus vertikalen Stahlbändern, die sowohl parallel als auch gegeneinander verdreht werden können. Dadurch sowie durch die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit entsteht eine Dialektik , die einen Bezug zur Evolution der ThyssenKrupp AG darstellt und an prominenter Stelle ein gewisses Maß an Bescheidenheit und Bewusstsein für die eigene Identität signalisiert.


Eckernwoort Apartments Ort Studie Bauherr Architekt Bruttogeschossfläche

Hamburg / D 2011 Familie S. Jürgen Johner Architekten 635 m2

Familie S. wohnt in Hamburg Othmarschen in ihrem freistehenden Einfamilienhaus. Aufgrund von Veränderungen der familiäre Verhältnisse sollte geprüft werden, ob die Parzelle durch einen Neubau nicht besser genutzt werden könnte. Aufgrund der Nähe zur Autobahn entwickelte sich der Gedanke, den drei Wohnungen jeweils eine ganz besondere Qualität zukommen zu lassen, nämlich jeweils einen zweigeschossigen Raum, der besondere Grosszügigkeit vermittelt. Entstanden sind drei grosszügige Wohneinheiten von 125 bis 215 m2 Fläche, die alle einen eigenen Zugang vom Garten aufweisen. Zwei Wohnungen haben einen Gartensitzplatz, die drittw Wohnung verfügt über eine grosszügige Dachterrasse.


Unser Turm Ort Studie Adressat Architekt Höhe

Hamburg / D 2011 Deutsche Funkturm GmbH Jürgen Johner Architekten 281,4 m

Der nach dem in Hamburg geborenen Physiker Heinrich Hertz benannte Turm wird üblicherweise Fernsehturm und von einzelnen gar TeleMichel genannt, Er ist ein Wahrzeichen der Stadt Hamburg und wurde 1965 bis 1968 nach Plänen von Fritz Trautwein, Fritz Leonhardt und Raphael Behn für die Deutsche Funkturm GmbH, eine Tochter der Telekom, gebaut. Seine Gestalt überzeugt durch sachliche Eleganz und ausgewogene Proportion. Seit vielen Jahren sind Aussichtsplattform und Drehrestaurant zum Bedauern der Bürger und Gäste der Weltstadt geschlossen. Um die verschärften Brandschutzvorschriften zu erfüllen müsste unter anderem in zwei breitere Fluchttreppen investiert werden. Zudem droht dem Turm längerfristig der Abbruch, da der Beton über die Jahre durch die ständige Windbelastung an Elastizität verliert und die Standfestigkeit spätestens in 30 Jahren nicht mehr gewährleistet ist. Zu guter letzt verliert die eigentliche Hauptfunktion, die Übertragung von Fernsehsignalen zunehmend an Bedeutung.

UNSER TURM wertet den Turm durch neue Elemente auf und gibt ihm eine zeitgemässe Erscheinung, ohne die ursprüngliche Konstruktion völlig zu verdecken. Die brandschutzanforderungen werden mittels zweier neuer Treppen erfüllt, die sich in spiralfömig um den Kern gewundenen Röhren vor Wind und Wetter geschützt nach oben bewegen. Die gefährderte Standfestigkeit wird in Form eines aus 48 geraden Stahlrundprofilen geflochtenen Stützkorsetts gelöst. Dieses übernimmt sowohl alle Querkräfte aus der bisherigen Konstruktion sowie die neuen Lasten aus der neuen Funktion, der Energieerzeugung aus Windkraft. Der Turm erhällt eine vertikale Spiralturbine, die den auf dieser Höhe fast immer herrschenden WInd zu Strom macht. Dies soll ein weit herum sichtbares Zeichen dafür sein, dass in Hamburg viele der Windkraftunternehmen sitzen und dass Hamburg das Ziel Energiestradt Europas sehr ernst nimmt.


Baufeld 70 Ort Wettbewerb Bauherr Architekt Bruttogeschossfläche

Hamburg / D 2011 Gemeinnützige Baugesellschaft Bergedorf Bille Jürgen Johner Architekten 8900 m2

Das Wettbewerbsgrundstück liegt im westlichen Teil des Quartiers „Am Lohsepark“. Das Quartier bildet den östlichen Abschluss des Zentrums der HafenCity, das um den Magdeburger Hafen entsteht. Als klar definiertes Volumen fügt sich das Haus respektvoll in die Umgebungsbebauung ein. Zugleich vermag es sich dezent und doch unverwechselbar von dieser abzusetzen. Es erhält seine charaktervolle Identität und Adresse durch die plastische und übergreifende Fassadengestaltung, die etwas von der differenzierten Individualität der Wohnungen erahnen lässt. Das Haus ist durch Kubatur und Materialisierung von Beginn weg eng verwachsener originärer Bestandteil des Ortes. Ein durchgehender Sockel Parkgarage und Erdgeschoss mit Galerie bieten Raum für eine grosse KITA, einen Nachbarschaftstreffpunkt sowie für drei kombinierte Gewerbe- Wohneinheiten. Darüber liegen vier 5 bzw. 6 geschossige Wohnhäuser.

Der Entwurf der Wohnhäuser entwickelt sich aus dem Gedanken, den Wohnungen neben der gegebenen, ausgezeichneten Lage einen zweiten Wert, den hoher räumlicher Qualität zu verleihen. Dies wird in einem Teil der ansonsten sehr flächeneffizienten Einheiten durch höhere Wohnräume erzielt. Auch jungen Familien wird so in Wohnungen zu angemessenen Preisen die Gunst eines besonderen Raumes zu Teil. Vielfältige Wohnungen unterschiedlicher Grösse und Höhe sind in einander verschränkt jeweils zu einem Modul gruppiert. Aus der systematischen Addition von Modulen entsteht ein leicht variertes Thema, das in der äusseren Erscheinung durch zufällig wirkende Verteilung der Fassadenöffnungen bewusst verwischt wird. Zusätzlich überlagert in zweiter Ebene ein Gewebe von Balkonen die Fassade und erzeugt ein attraktives Gesamtbild. Das Haus integriert sich in das rote Hamburg durch Verwendung von traditionellem zweischaligem Vollziegelmauerwerkausgerüstet.




J端rgen Johner Architekten Hohenesch 68 22765 Hamburg +49 40 3919 8997 info@johnerarchitekten.com www.johnerarchitekten.com


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