Entwerfen Water Wonder World

Page 1

Entwerfen Water-Wonder-World WS 2006/07 Marta Neic 0225087 Projektbeschreibung und Analyse


Gesamtkonzept

325

23 Häuser 26 Häuser

Das Gesamtkonzept sieht eine Nutzung des Areals als Erholungsgebiet vor. Dieses hat ein Wellnessgebäude als Zentrum, das ungefähr 200 Besuchern Erholung bieten soll. Diese werden in den umgebenden Ferienhaussiedlungen untergebracht, die sich in in Gruppen von 20 bis 30 Häusern auf der sanften Hügellandschaft anordnen.

325

13 Häuser

325

Beauty

or

d

Sp

ba ss

ne

ck

ell

e

ra

ss

Ca

So

nn

en

W

de

12 Häuser

Te

Auf der Linken Straßenseite der Zufahrtsstraße befinden sich, außer einem Ärztezentrum, das sowohl von Besuchern als auch von der ansässigen Bevölkerung für einen Gesundheitscheck genutzt werden kann, auch die Parkmöglichkeiten in Form einer Parkgarage und die Möglichkeit ein alternatives Fortbewegungsmittel, wie ein Fahrrad oder ein Elektroauto zu mieten, um sich auf dem Areal fortzubewegen. Eine großzügige Promenade verbindet den Zugang zum Gebiet mit dem Wellnessgebäude, den Zugängen zu einigen der Feriensiedlungen, um dann umzukehren und sich schließlich auf der gegenüberliegenden Seite des Parks, wieder auf der Höhe des Ärztezentrums vor dem Seminargebäude zunehmend in einen Fußpfad durch den Park zu verwandeln.

e

31 Häuser

an rk a lt

et

e

Pa

Fah rra Ele dk u leih troau nd to-V er

st

age

325

Sem ina rze ntr um

Ge

fgar

lag

300

Tie

Är zt ez en tru m

Der Aufbau der Ferienhaussiedlungen ist in mehreren Phasen vorgesehen, so soll das Areal zunehmend verdichtet wird.

300

Zur Erschließung des gesamten Areals ist ein Wegenetz vorgesehen, das nicht nur die einzelnen Siedlungen untereinander und mit dem Umfeld verbindet, sondern sich auch ausgezeichnet zum spazieren gehen und wandern eignet, da es auch tiefer in das Umland führt.

Masterplan für das Bebauungsgebiet

325

325

325

325

325

23 Häuser

325

23 Häuser

23 Häuser

26 Häuser

325

26 Häuser

325

325

325

13 Häuser

325

200

300

300

400 m

t ran

Beauty

tau se

m

m

Ge

325

tru

tru

200

ras

Res

t en nn So

e

Ca

ss ra

Te

ge nla ka

Par te alte

r

rzen ina Sem

te ze nt ru m

300

0

Te

or Sp

sb es ln

ck

el W

de

12 Häuser

st

Fah rra Ele dktr un oau d leih toVe

rzen ina

Ärz

Sem

te ze nt ru m

13 Häuser

ad

Beauty

300

Ge

m

400 m

Wel lnes sbad Son nen Poo dec ls k+

t

age

325

tru

Ärz

300

0

ran

tau

ka Par r

rzen ina te ze nt ru m

se

Res

t or

ad

Sp

sb es ln

ck

el W

de en nn

So fé

e

Ca

ss ra

Te

ge nla

300

gar

te

Fah rra Ele dktr un oau d leih toVe

325

alte

300

Tief

st

age

Sem

Ärz

ras

Beauty

ln

ck

el W

de en nn

So fé

e

Ca

ss ra

Te

ka Par

gar

te r

alte

Fah rra Ele dktr un oau d leih toVe

Ge

300

Tief

st

age

Wellnessanlage

31 Häuser

300

nla

300

gar

13 Häuser

Te

Wellnessanlage

325

13 Häuser

31 Häuser

ge

31 Häuser

Tief

Wel lnes sbad Son nen Poo dec ls k+

t ran se ras

Res

t or

ad

es

sb

Sp

Te

Wellnessanlage

325

13 Häuser

325

tau

Wel lnes sbad Son nen Poo dec ls k+

13 Häuser

325

13 Häuser

Wellnessanlage

t

Man betritt das Gebiet von Süden her, über einen langgestreckten Park mit großzügigen Grün- und Wasserflächen. An diesen grenzt das Seminarzentrum an, das als ein wichtiger Attraktor für zukünftige Gäste dient.

Wel lnes sbad Son n Poo e n d e ck ls + Res tau ran Te t ras se

13 Häuser

300

0

200

300

400 m

Entwicklungsschritte für das Baugebiet

2


Zwei Typen von Ferienhaussiedlungen laden die Besucher zum Verweilen ein. Zum Einen die hellen, freundlichen Terrassensiedlungen, zum Anderen die Waldsiedlung, die - im Osten auf dem steileren Hang gelegen - eher zum Zurückziehen einladen und durch einen tollen Ausblick ins Tal bestechen. Die Siedlungen sind gleichmäßig über das Gelände verteilt und sind über schmälere Zubringerwege mit der Durchfahrtsstraße bzw. mit der Promenade, sowie untereinander verbunden. Die Terrassensiedlungen passen sich immer der Topografie an und erinnern mit ihrer Terrassierung und Gestaltung an die traditionellen Wohnanlagen südlicher Länder. Dabei wirken sie wie Implantate eines anderen Landes in die grüne, sanfte Landschaft der Steiermark und lassen es zu dass die Gedanken der Besucher abschweifen können, um den Moment zu vergessen und sich weit weg von ihrem Alltag in eine exotische Umgebung zu träumen. Somit setzt das Konzept bewusst nicht auf einen Rückgriff auf die Tradition der Steiermark, um sich von den touristischen Angeboten in der Umgebung abzuheben. Durch die Terrassierung kann trotz eingeschoßiger Bauweise eine relativ hohe Dichte erreicht werden. Die leichte Drehung der Grundrisse erzeugt ein lebendiges Bild und wirkt Eintönigkeit entgegen. Die versetzte Anordnung der Häuser in Terrassen lässt neben einer besseren

Schnitt A1

Die Ferienhaussiedlungen

Ausnutzung der Fläche auch diverse Grade der Privatheit, Ein- und Ausblicke zu. So können trotz der hohen Dichte Rückzugsmöglichkeiten für alle Häuser geschaffen werden. Die Oberflächengestaltung in hellem Naturstein erzeugt ein freundliches Ambiente und lässt auch in den kühleren Jahreszeiten durch die Reflexionen auf dem hellen Naturstein, die Sonne stärker erscheinen. Jedes Haus verfügt über einen eigenen kleinen Pool, dessen Temperatur vom Bewohner geregelt werden kann und somit auch an kühleren Tagen genutzt werden kann. Die Pools werden vom Personal gewartet und gepflegt. Das Angebot der Ferienhäuser reicht über zwei Typen. Der größere Typus kann bis zu vier Personen aufnehmen, der kleinere, die Hälfte. Sie sind ähnlich aufgebaut mit einem oder zwei Schlafräumen, einem Bad, einem Wohnraum mit Teeküche und einer überdachten Terrasse. Die einzelnen Räume gehen fließend ineinander über und sind nur teilweise mit Schiebetüren und Milchglas voneinander getrennt.

3


Energiekonzept der Ferienhäuser

Die Energieversorgung in den Terrassensiedlungen, die jeweils aus zwischen 13 und 31 Häusern bestehen, erfolgt dezentral. Es werden je zwei Ferienhäuser zusammengefasst und teilen sich einen Technikraum, der sich neben dem jeweils unterem, an das Erdreich grenzende Haus, befindet. Da aufgrund der Gestaltung und des Aufbaus der Siedlung auf eine Solaranlage verzichtet wird, erfolgt die Warmwasserbereitung durch einen kleinen Pelletsofen, der sich im oben beschriebenen Technikraum befindet. Die durch den Pelletsofen erzeugte Wärme wird im Technikraum in der Wärmespeicher-Anlage zwischengepuffert. Auch die den Ferienhäusern zugehörigen Pools können bei Bedarf über den Pelletsofen geheizt werden.

Thermoaktive Decke

Alle Ferienhäuser verfügen über eine kontrollierte Lüftung mit einem Gegenstromtauscher für jeweils zwei Ferienhäuser. Die Frischluft wird über einen Erdreichwärmetauscher vorgewärmt und im Sommer vorgekühlt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit die Aussenluft am Erdreichwärmetauscher vorbeizuleiten und über den direkten Aussenluftanschluss zu beziehen. So kann die Frischluft immer mit der optimalst möglichen Temperatur angesaugt werden. Die Frischluft wird über einen Anschluss in der Fassade zugeführt und im Zwischenraum zwischen oberem und unterem Ferienhaus nicht sichtbaur abgeleitet. Die zusätzliche Heizung, die im Winter notwendig wird, wird mit Erdwärmekollektoren dem Erdreich entnommen und mittels einer Wärmepumpe auf die erforderliche Temperatur für die Thermoaktive Decke gebracht. Das gleiche System wird im Sommer für die Gebäudekühlung verwendet, wodurch auch ein Beitrag für die Regeneration des Erdreichs geleistet wird.

Zuluft Abluft

Temperaturregler

Pool

Thermoaktive Decke

Zuluft Abluft

Temperaturregler

Pool

Fortluft Gegenluft-Wärmetauscher Kaltwasser Wärmepumpe SommerbypassKlappe Aussenluft Aussenluft

ErdreichwärmetauscherBypass

Pelletsofen

Erdwärmetauscher

Pufferspeicher

Pelletsspeicher

Erdwärmekollektor

4


Das Wellnessgebäude

Das Wellnessgebäude liegt auf der mittleren Landzunge des Areals und ergreift auf subtile Art und Weise Besitz von einem Teil des Hügels. Ähnlich wie sich die Hügel mit ihren weichen Formen über das Land erstrecken, greift auch das Gebäude fingerartig in das Land hinein. Sowohl das Wellnessgebäude als auch die Ferienhaussiedlungen folgen demselben gestalterischen Konzept. Sie sind terrassenartig aufgebaut. Damit soll der Eingriff der Architektur in die Landschaft auf bildliche Art und Weise dargestellt werden, da doch Geländemodelle fast immer durch die Einteilung in Geländestufen in die Architektursprache übersetzt werden. Durch diese Maßnahme werden nicht nur die einzelnen Gebäude visuell zuordnenbar, sondern das Gebiet bekommt gleichzeitig auch ein Branding, das es in Zukunft unverwechselbar machen wird. Die einzelnen Ebenen sind treppenartig nach hinten versetzt und passen sich so der Topografie der Landschaft an. Dabei hebt sich das Gebäude nach oben hin nur wenig aus der Umgebung empor um präsent und doch zurückhaltend zu bleiben. Einzelne Ebenen sind verschiedenen Nutzungen zugeordnet und teilen damit das Gebäude grob in Eingangsbereich, Thermen- und Wasserbereich, Sport- und Aktivitätsbereich sowie Sauna- und Beautybereich ein. Durch das stufenartige Versetzen der einzelnen Bereiche ist es möglich jedem Bereich eine Sonnenterrasse vorzulagern. Die untersten Ebenen beider „Gebäudezungen“ bilden zwei „Plazas“ die direkt an die Promenade anschließen und durch ihre Nutzungen - Shop und Café-Restaurant - die ankommenden Besucher angenehm empfangen und zum Gebäude leiten.

Restaurant

305

Shop

305

305 305

"Marktplatz" mit Kioske

Ebene 0: Shop, Kioske, café-Restaurant, Zugang zu Ebene1

5


,1 13

Ruh

era

um

Technikraum Technikraum 310

4,4

Shop m

310

Bea

it

2

ut Dus ypac ch ku e ng

Sh

op

Beau 10 ty qm

Massagera

Interner Bereich

Oberlicht

Oberlicht

pti ce Re

Beauty 15qm

Massager. 15qm

Massagera

um

310

Öffentlicher Bereich

310 y ut Bea

um

Beauty 15qm

Massager. 10qm

ra

Frisör 15qm

ge

on

sa

um

Mas

Maniküre 15qm

nga Hof (Ze

rten)

206,2 sq m

310 Bür

o

Bür

Beauty 10qm

Beauty 10qm

o

310

Sonnenterasse

Up

Down

309

307,5

Down Up

305

Ebene 1: Eingangsbereich mit Reception, Foyer, Shop, externem Beakutybereich, Internem Beautybereich, Wellnessbad, Technikräume

6


alsa

irlp

oo

l

un

ch

a

erei

Wh

a

ad

ezi

eb

un

pfb

Sp

Dam

Ruh

Sa

315

Aro

Reception

Shop CafĂŠ bar

Sonn

ende

ge

ge Lu

d

Reception

Solari

ad

ssa

ssa

eb

rau he Ru q m 15

cken

315

eg

Ma

Lounge

Sportbe

P+

sauna

ba

g lun nd r- u ehand rpe KĂś chtsb si Ge 315

Ma

Sauna

ma

Spezial

ftb

um

ad

m

315

ck

315

Gymnast

ikbecken 315

315

315

Ebene 2: Sportbereich mit Sportbecken, Beauty- und Saunabereich, Sonnenterassen

7


Simulation des Heizwärmebedarfs und der Sommertauglichkeit

3,4

11,8

0,6

6,8

Technikraum

Technikraum

Technikraum

8,1

317,5

6,8

3,6

6,8 3,3

Es wurden für die beiden Ferienhaus-Typen jeweils ein Haus exemplarisch auf Heizwärmebedarf und Sommertauglichkeit überprüft. Die Simulation des Heizwärmebedarfs erfolgte mit dem Programm EuroWAEBED, Version 2000-04-10, ©1998-2000 Prof. Dr. K. Krec, E. Panzhauser. Die Sommertauglichkeit wurde mit dem Programmpaket GEBA, Version 6.0, © Prof. Dr. K. Krec simuliert. Folgende Häuser wurden analysiert:

3,4

11,8

6,8

0,6

Technikraum

8,1

Haus 1: für maximal vier Personen Beheizte Fläche: 67,54 m²

6,8

3,6

6,8

Haus 2: für zwei Personen Beheizte Fläche: 35,51 m²

3,3

8


9

M = 1: 100

6,8

Technikraum

0,6

8,1

11,8

3,4


M = 1: 100

3,3

6,8

3,6

6,8

10


11

Schnitt M = 1: 100

Detail 4 und 5

Detail 2

Detail 1

Detail 3


1: λ [W/mK] Natursteinplatten Hinterlüftungsebene Holzwolle-Leichtbauplatte Polystyrol extrudiert Wärmedämmziegel mit Leichtmörtel versetzt Putzmörtel U-Wert

2 6 1 20

cm cm cm cm

24 2

cm cm

0,065 0,035 0,19 0,7 0,124

2: λ [W/mK] Rinnenformstein, angeschlossen an Dränung Abdichtung mit Polymerbitumenbahn PS-Hartschaum 20 Wärmedämmziegel mit Leichtmörtel versetzt 24 Putzmörtel 2 U-Wert

cm

0,044

cm cm

0,19 0,7 0,124

1

3

3: λ [W/mK] Natursteinplatten Dachabdichtung, dreilagig Polymerbitumenbahnen Polystyrol extrudiert Beton, armiert Putzmörtel U-Wert

2

cm

24 20 2

cm cm cm

Magerbeton 8 PS-Hartschaum 24 Beton armiert 20 Trittschalldämmung (PUR-Schaum) 6 Estrich 6 U-Wert

cm cm cm cm cm

0,035 2,3 0,7 0,14

4: λ [W/mK] 0,035 2,3 0,044 1,4 0,116

2

4

Detail1 (oben) und Detail 2 (unten) M = 1 : 20

12


1

Detail 3; M = 1: 20

13


14

Holzwerkstoffplatte Beton Dichtungsebene Polystyrol extrudiert Estrich U-Wert

5: cm cm cm cm

2 20

24 6

0,035 1,4 0,139

2,3

位 [W/mK]

Detail4 (links) und Detail 5 (rechts) M = 1 : 20

1

5


Simulation des erforderlichen Heizwärmebedarfs Der Heizwärmebedarf von unter 15 kW/(m².h) wird im Zweiraummodell mit unbeheiztem Pufferraum und Wärmerückgewinnung im Hauptraum erreicht. Es wird ein Vergleich zum Einzonenmodell gezogen, wobei hier auch eine Wärmerückgewinnung verwendet wird, jedoch kein Pufferraum vorgeschalten ist. Hier wird ein fast doppelt so hoher Heizwärmebedarf wie im Einzonenmodell erreicht. Der Pufferraum heizt sich im Winter durch die Sonne auf und die dadurch gewonnene Wärme trägt dazu bei den Heizwärmebedarf des Wohnraumes noch weiter zu senken. Im Sommer können jedoch die äußeren Verglasungen des Pufferraumes vollständig geöffnet werden - so wird der Wintergarten zur Terasse. Zum Vergleich wurde für das Haus 1 (das größere Ferienhaus) eine weitere Simulation mit vier Räumen (Bad, Doppelfremdenzimmer, Aufenthaltsraum, Doppelfremdenzimmer), jedoch ohne Pufferraum gemacht. Der Wert des Heizwärmebedarfs befand sich bei dieser Simulation zwischen den Werten der beiden anderen, oben beschriebenen Simulationen.

ch Erdwärmetauscher und Wärmepumpe, die im Sommer zur Kühlung herangezogen werden, erreicht. Nach Eingabe aller erforderlichen Daten, wurde zunächst die Frage nach dem Temperaturverlauf gestellt. Es zeigte sich dass die erforderliche Temperatur um 0,5 bis 1,5°C überschritten wurde. So wurde als nächstes die Frage nach der erforderlichen Kühlleistung gestellt. Der Temperaturverlauf wurde Dabei der ersten Ausgabedatei entnommen, und dahingehend korrigiert dass die Temperaturspitzen auf die Maximaltemperatur von 26,9°C gesetzt wurden, sodass der Aufwand für die Kühlung so gering wie möglich gehalten werden sollte. In einem dritten Simulationsprozess wurde ein Gangtyp für die Kühlung erstellt und die Maximale Leistung eingestellt, um dann erneut nach dem Temperaturverlauf zu fragen. So konnte die erforderderliche Kühlleistung nochmals korrigiert werden, wobei die Sommertauglichkeit schon mit einer geringeren Kühlleistung als in der vorangegangenen Simulation erreicht werden konnte.

Simulation der Sommertauglichkeit Die Simulation der Sommertauglichkeit zeigt, dass die Ferienhäuser nicht ohne jegliche Kühlung unter die geforderten 27°C gebracht werden können. Es ist jedoch nur eine geringe Kühlleistung von 4 bis 5kW notwendig um die Sommertauglichkeit zu erfüllen. Dies wird dur-

15


Analyse der Simulationen Simulation des Heizwärmebedarfs Ferienhaus für vier Personen Für die Simulation wurden die U-Werte nach vorläufigen Berechnungen eingesetzt, daher entsprechen sie nicht 100%ig den entgültigen U-Werten, die sich im Zuge der Detailentwicklungen leicht veränderten. Da die Abweichungen jedoch minimal sind, können sie vernachlässigt werden. Folgende U-Werte wurden für die Simulation des Heizwärmebedarfs verwendet: Außenwände: 0,12 Fußboden und Decke: 0,15 Rahmen: 1,8

1. Simulation des Ferienhauses im 1-Raum-Modell; Doppelfremdenzimmer als Nutzungsdatei, Wärmerückgewinnung: 90% Beheizte Fläche: 67,54 m² Beschreibung: Mischbauweise; 2 Wände an das Erdreich angrenzend; Flachdach; nicht unterkellert; Südabweichung: 13,8º; Verglasung: 2-Scheiben Wärmeschutzglas beschichtet 4-124 (Xe) U = 0.9 (für Süd- und Westfenster) 3-Scheiben Wärmeschutzglas beschichtet 4-8-4-84 (Xe) U = 0,5 (für Terrassentüren, um die Transmissionsverluste zu reduzieren) HWB: 11,31 kWh/m² Wenn man diese Simulation mit der nächst-beschriebenen vergleicht, sieht man dass die sowohl Gewinne durch Sonneneinstrahlung als auch der Besonnungs- und Bestrahlungsanteil geringer sind. Auch sind die Verluste durch Transmission gegenüber des nächsten Versuchs, wo ein Pufferraum eingesetzt wird, leicht erhöht. Insgesamt ergibt sich ein fast doppelt so hoher jährlicher Heizwärmebedarf wie im Versuch mit vorgeschaltenem Pufferraum. Der HWB beträgt hier 11,31 kWh/m².

2. Simulation des Ferienhauses im 2-Raum-Modell - Zimmer 1: Doppelfremdenzimmer (Nutzungsdatei) mit Wärmerückgewinnung (90%); Zimmer 2: Pufferraum, unbeheizt: Beheizte Fläche: 67,54 m² Beschreibung: Mischbauweise; 2 Wände an das Erdreich angrenzend; Flachdach; nicht unterkellert; Südabweichung: 13,8º; Überdachte Terrasse - im Winter durch Glasschiebetüren geschlossen und als Wintergarten (Wärmepuffer) genutzt; Verglasung: 2-Scheiben Wärmeschutzglas beschichtet 4-124 (Xe) U = 0.9 HWB: 5,52 kWh/m²

Die Analyse der Wärmebilanz zeigt dass der Hauptanteil der erzeugten Wärme die die Innenwärmen sind. Die durch die Sonne erzeugte Wärme steht knapp dahinter und weist ca. 100 kWh weniger auf. Die Innenwärmen, die durch Personen, Geräte, Beleuchtung etc. erzeugt werden kommen daher stark zum tragen, da sie nicht durch die Lüftung wieder verloren gehen sondern zu rund 95% durch die Wärmerückgewinnung erhalten werden können. Die Häuser, da im Entwurf die Anpassung an die Topografie im Vordergrund stand, nicht in idealster Weise nach Süden orientiert, wodurch auch der Eintrag von Sonnenenergie gemindert wurde. Der jährliche Heizwärmebedarf beträgt laut Simulation: 5,52 kWh/m²

3. Simulation des Ferienhauses im 4-Raum-Modell (Bad, 2 x Doppelfremdenzimmer, Aufenthaltsraum), alle Zimmer, außer Bad mit Wärmerückgewinnung (90%), kein Pufferraum: Beheizte Fläche und Beschreibung: vgl. oben; Ausnahmen: kein Pufferraum, Einsatz von 3-Scheiben-Wärmeschutzglas (siehe Punkt 1) für die Terrassen-Verglasung. HWB: 8,08 kWh/m² Der ermittelte Heizwärmebedarf in diesem Simulationsmodell beträgt 8,08 kWh/m². Damit liegt die Zahl zwischen den beiden anderen, durch die zwei oben beschriebenen Simulationsmodelle, ermittelten Werten. Wieder sind, wegen fehlendem Pufferraum Besonnungs- und Bestrahlungsanteil, sowie durch die Sonne gewonnene Wärme geringer als in Simulation 2. Die aus den drei beschriebenen und anderen hier nicht beschriebenen Vergleichen von Simulationsergebnissen gewonnenen Erkenntnisse, führten im Entwurfsprozess zur Entscheidung die Terrasse durch Verglasungen im Winter verschließbar zu machen. Es wurde ebenso in Betracht gezogen, die Terrasse nicht vollständig zu überdachen, damit größere Einträge an Sonnenenergie erzielt werden können, ohne die Terrasse als Pufferraum zu nutzen. Darauf wurde jedoch in Anbetracht der Auswirkungen auf die Gestaltung verzichtet, da sonst das „fehlende Eck“ in der Daraufsicht fehlen würde, was bei diesem Entwurf auf keinen Fall zu vernachlässigen ist, da es ja durch die Terrassierung für alle höher gelegenen Benutzern nur allzu augenscheinig wäre.

Ferienhaus für zwei Personen Nach den Erfahrungen durch das Ferienhaus für vier Personen, das zuerst simuliert wurde, wurden für das kleinere Ferienhaus wesentlich weniger Simulationen benötigt:

1. Simulation des Ferienhauses im 1-Raum-Modell; Doppelfremdenzimmer als Nutzungsdatei, Wärmerückgewinnung: 95% Beheizte Fläche: 35,51 m² Beschreibung: Mischbauweise; Flachdach; nicht unterkellert; Südabweichung: 23,3º;

16


Verglasung: 2-Scheiben Wärmeschutzglas beschichtet 4-124 (Xe) U = 0.9 (für Süd- und Westfenster) 3-Scheiben Wärmeschutzglas beschichtet 4-8-4-84 (Xe) U = 0,5 (für Terrassentüren, um die Transmissionsverluste zu reduzieren) HWB: 29,63 kWh/m²

2. Simulation des Ferienhauses im 2-Raum-Modell - Zimmer 1: Doppelfremdenzimmer (Nutzungsdatei) mit Wärmerückgewinnung (95%); Zimmer 2: Pufferraum, unbeheizt:

Verglasung: 2-Scheiben Wärmeschutzglas beschichtet 4-124 (Xe) U = 0.9 (alle Gläser) HWB: 10,73 kWh/m² Analog zu Haus 1 konnten auch hier ähnliche Erkenntnisse gewonnen werden. Da das Haus kleiner ist und somit der Anteil von Außenfläche zu Volumen kleiner ist, sind auch die erzielten Werte schlechter als die des großen Ferienhauses. Trotzdem erreicht auch das Ferienhaus für zwei Personen Passivhausstandard.

Beheizte Fläche: 35,51 m² Beschreibung: siehe oben; Ausnahme: Überdachte Terrasse - im Winter durch Glasschiebetüren geschlossen und als Wintergarten (Wärmepuffer) genutzt;

Abhängigkeit des Heizwärmebedarfs vom Besonnungsanteil

Heizwärmebedarf Sonneneintrag Besonnungsanteil

1

2

3

Simulationsdurchgang

Simulation Ferienhaus 1

Heizwärmebedarf Sonneneintrag Besonnungsanteil

1 Simulation Ferienhaus 2

2 Simulationsdurchgang

17


35

Simulation der Sommertauglichkeit

30

Auch hier wurden mehrere Simulations-Schritte unternommen um durch verschiedene Fragestellungen den Einsatz verschiedener Mittel um die Sommertauglichkeit zu erreichen, zu optimieren.

20 ºC

Für beide Ferienhäuser wurden mehrere Simulationsdurchgänge generiert. Nachdem schnell erkannt wurde, dass die Häuser leicht über der geforderten Maximaltemperatur von 27ºC liegen, wurde, wie eigentlich im Vorhinein angedacht, eine zusätzliche Kühlung eingesetzt. Diese soll, wie schon im Energiekonzept erwähnt, durch den Erdwärmetauscher und die Wärmepumpe erfolgen.

25

15

10

5

Alle Simulationen erfolgten im Einraum-Modell. Zur Simulation der Nutzung wurde ein Personen-Gangtyp erstellt, indem angenommen wurde dass sich bis zu maximal vier Personen im Gebäude aufhalten. Der Gangtyp wurde so eingestellt, dass am Nachmittag sich die Personenzahl allmählich auf null verringert und anschließend bis zum Abend wieder kontinuierlich ansteigt, bis sich schließlich gegen 20 Uhr alle Personen wieder im Gebäude aufhalten. Diese Vorgangsweise soll einen Ferientag simulieren, wo sich die Personen am Nachmittag ins öffentliche Schwimmbad (Wellnessbad) begeben oder einen Ausflug und sich erst gegen Abend wieder in ihrem Ferienhaus einfinden.

0 0

5

10

15

20

25

30

Zeit

Außentemperatur

Innentemperatur

Haus 1; erster Simulationsgang

Die Fugenluftwechselzahl wurde mit 0,25 angenommen und für die Luftwechselzahl wurde der Wert 4 eingesetzt. Für die Beleuchtung wurde ebenfalls ein Gangtyp erstellt und 200 W als Maximalwert gewählt. Für andere Werte wie Raumnutzung und Sonneneinstrahlung wurden Standard-Werte eingesetzt. Die Verglasungstypen und Schichttypen entsprechen jenen in der Simulation des Heizwärmebedarfs bzw. den entwickelten Details. Die Überdachung der Terrasse wurde durch 2 Leistenverschattungstypen simuliert.

2. Erstellen eines Innentemperatur-Gangtyps mit Zuhilfenahme der im vorigen Simulationsdurchgang erzielten Ergebnisse. Frage nach der erforderlichen Kühlleistung zur Einhaltung des Temperaturverlaufs. Die Innen-Temperatur verläuft zwischen 23,4 und 26,9ºC. Die dabei aufgewendete maximale Kühlleistung beträgt 483 Watt.

Die Jalousiebenutzung wurde von 8 bis 20 Uhr eingestellt und Standardwerte für die Jalousien verwendet. Mit diesen Einstellungen wurden mehrere SimulationsDurchgänge mit drei (großes Ferienhaus) bzw. zwei (kleines Ferienhaus) verschiedenen Fragestellungen unternommen.

Kühlleistung und Außen-Temperaturverlauf 50

35

0 0

5

10

15

20

25

30 30

-50

-100

Ferienhaus für vier Personen

25 -150

-200

1. Fragestellung nach dem Temperaturverlauf ohne Kühlung. Es wurde eine Mindest-Innentemperatur von 23,9ºC und eine Maximale Innentemperatur von 27,6ºC errechnet. Damit wurde die Sommertauglichkeit (keine Überschreitung von 27ºC) knapp nicht erreicht. Die niedrigste Außentemperatur betrug dabei 15,7ºC, die höchste Außentemperatur 29,7ºC. Somit bleibt es im Haus auch ohne Kühlung auch bei größter Hitze um über 2ºC kühler als draußen.

20

-250 15

-300

-350 10 -400

-450 5 -500

0

-550

Kühlleistung

Außenlufttemperatur

Haus 1; zweiter Simulationsgang

18


Ferienhaus für zwei Personen

3. Fragestellung nach dem Temperaturverlauf bei voreingestellter Kühlung.

1. Fragestellung nach dem Temperaturverlauf ohne Kühlung.

Die Leistung der voreingestellten Kühlung beträgt maximal 400 Watt. Sie wird von 13 bis 23 Uhr eingesetzt, wobei sie von 15 bis 21 Uhr die volle Leistung erreicht.

Wie schon in der Simulation des Heizeärmebedarfs ersichtlich war, verhält sich das kleiner Ferienhaus schlechter als das größere Modell. Das liegt, wie schon erwähnt am schlechteren Verhältnis von Oberflächen zu Volumen.

Interessanterweise erreicht die Innentemperatur, obwohl eine geringere Kühlleistung eingesetzt wurde, als der vorige Simulationsdurchgang ergab, nie mehr als 26,8ºC.

Es wird eine maximale Innentemperatur von 28,9ºC erreicht. Die niedrigste Innentemperatur beträgt 23,2ºC.

Kühlleistung und Innen-Temperaturverlauf

50 0 -50

0

5

10

15

20

25

30

35

26,5

30

26

-100

Außen- und und Innen-Temperaturverlauf

27

-150

25,5

-200

25

25

20

15

-250

24,5

-300

24

-350

10

23,5

5

-400 -450

23

0

Außentemperatur 0

5

10

15

Innentemperatur 20

25

30

Zeit

Haus 1; dritter Simulationsgang

Haus 2; erster Simulationsgang

30

Temperatur [°C]

25

20

15

10

5

0 0

5

10

15

20

25

30

Zeit Aussentemperautur

Zimmertemperatur

19


2. Fragestellung nach dem Temperaturverlauf bei voreingestellter Kühlung Durch Orientierung am größeren Ferienhaus und zwei Versuchen, wurde eine maximale Kühlleistung von 500 Watt gewählt. Mit diesen Einstellungen erreicht das Haus die Sommertauglichkeit mit einer maximalen Innentemperatur von 26,9ºC.

100

27,5

0

ºC

-100

27 0

5

10

15

20

25

30

26,5

-200

26

-300

25,5

-400

25

-500

24,5

-600

24 Zeit Kühlleistung

Innentemperatur

20


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.