Event 02 18 low business einzelseiten

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Nr. 2, März / April 2018 | CHF 4.–

9 772234 948007

LIZZ WRIGHT GIACOBBO / MÜLLER CESAR MILLAN NANA MOUSKOURI TRAUFFER EVANESCENCE SOY LUNA

UTT R F E E S H MELC G L I C H I ST WO A L L E S

NEWS UND TRENDS AUS DER ENTERTAINMENT-BRANCHE

|JAMES BLUNT|

EIN MANN FÜR ALLE FESTIVALS


Konzerte –

Musicals

Rock & Pop – Zirkus Shows – Comedy – Festivals

Immer da, wo Zahlen sind.

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Wir machen den Weg frei


|INHALT| 12 JAMES BLUNT

GEFÜHLE Liebe Leserin, lieber Leser «Gib es zu, Du warst im Nana-Mouskouri-Konzert. Ich war auch da, und Du hast geweint. Du hast geweint!» Dieser Songtext eines Udo-Lindenberg-Hits von 1996 spielt darauf an: Die Stimme der griechischen Sängerin berührt mehr Leute, als es zugeben. Schlagerexperte Michel Imhof hat sich ausführlich mit der berühmtesten Brillenträgerin dieses Genres unterhalten. Ich bin mir sicher: Wenn sie am 12. März im KKL ihre «Weissen Rosen aus Athen» besingen wird, werden viele Leute aus freudiger Rührung eine Träne verdrücken, die anschliessend nicht zu ihren Gefühlen stehen. Deshalb besuchen wir ja LiveEvents: Um uns bewegen zu lassen von Künstlern wie James Blunt oder Lizz Wright oder Evanescence – um nur jene zu nennen, die wir für diese Ausgabe von event. interviewt haben. Anderen sagt Nervenkitzel vielleicht mehr – für die haben wir uns in London die Live-Show von «Fast & Furious» angesehen. Wieder andere amüsieren sich bei Giacobbo/ Müllers neuster Bühnenproduktion, oder sie lassen sich von Rolf Schmid bespassen. Nana aber würde es schaffen, auch die härtesten Kerle und die grössten Frohnaturen zu Tränen zu rühren, davon bin ich überzeugt! Herzlichst Christoph Soltmannowski Chefredaktor

Er pendelt zwischen London, Ibiza und Verbier und ist ein guter Freund von Ed Sheeran. Uns verriet der Brite vor seinem Hallenstadion-Konzert, wie gern er feiert und was er an Verbier mag.

36 NANA MOUSKOURI

Die Grande Dame will sich trotz ihrer schon erfolgten Abschiedstournee nicht von der Bühne verabschieden. Sie werde sich nie zur Ruhe setzen, sagt sie. Gut so!

40 TRAUFFER

Der Berner Oberländer reitet auf einer Erfolgswelle. Wir trafen ihn auf der Schlittelpiste und sprachen mit ihm über Heimat, das Stadtleben und seine kommende Tournee.

62 SOY LUNA

Die argentinische Disney-Telenovela lässt Teenie-Herzen höher schlagen. Unser Redaktor hat sich die Show dazu angeschaut – und wurde überzeugt.

28 GIACOBBO / MÜLLER Nach dem

Ende der erfolgreichen SRF-Comedyshow begeben sich Viktor Giacobbo und Mike Müller in Therapie. Aber nur für ihr nächstes Projekt.

6 ACTS & FACTS Da geht was ab 17 5 FACTS ZU Rocky Horror Show 18 LIZZ WRIGHT Die Jazz-Sängerin zwischen Kulinarik und Musik

22 STARRADAR Die Talente der Zukunft 32 CESAR MILLAN Der Hundetrainer 35 5 FRAGEN AN Jermaine Jackson

48 AUSBLICK Termine zum Vormerken 52 MELCHSEE-FRUTT Schneeparadies mit Pistenbully-Meisterschaft

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EVANESCENCE mit Orchester LIVE CLUB Verlockende Angebote FAST & FURIOUS Schnelle Karren ROLF SCHMID hat das letzte Wort

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SHORT NEWS ENTERTAINMENT-FORUM IN INTERLAKEN

900 ZAHLEN ■ DATEN ■ FAKTEN

Pfund (408 kg) wiegen die weltgrössten Drumsticks von Dave Grohl, Schlagzeuger der Foo Fighters. Am 13.6.18 im Stade de Suisse Bern.

3 Jahre hat es gedauert, bis The

Vamps ihr erstes Album vollendeten. Am 21.5.18 im X-Tra Zürich.

16 verschiedene Instrumente spielen

die Bandmitglieder von Arcade Fire. Am 13.6.18 im Hallenstadion Zürich.

125 Jahre nach der ersten Auffüh-

Das «Who is Who» der Schweizer Eventund Entertainmentbranche trifft sich alljährlich an diesem Anlass. Schon zum dritten Mal laden Ticketcorner und das ESB Marketing Netzwerk Profis und Entscheidungsträger zum 360°-EntertainmentKongress ein, dieses Jahr am 21. und 22. 3. in Interlaken ein. Zahlen, Fakten, Potenziale, die neuesten Innovationen und Trends stehen an den Referaten und Diskussionen im Zentrum. Geschätzt und beliebt ist aber auch das Networking mit Veranstaltern, Marketingprofis, Venue-Betreibern, Dienstleistern und Branchenprotagonisten an der Event Night und an der Breakfast Session. entertainment-forum.com

MIT MIMI AUF DER PISTE

rung des Nussknacker-Balletts entstand die Show «Nutcracker Reloaded». Vom 22.5. bis 3.6.18 in der Maag Halle Zürich.

3’602 Minuten «Game of Thrones»-

Material wurden gesichtet, um die «Live Concert Experience»-Tour zu produzieren. Am 5.6.18 im Hallenstadion Zürich.

1996 hat Laura Pausini für Papst Johannes Paul II. gesungen. Am 24.10.18 singt sie für uns im Hallenstadion Zürich.

Freestyle-Skifahrerin Mirjam «Mimi» Jaeger (35) war für Ticketcorner in Adelboden Lenk und berichtet aus dem Schneeparadies: Videos auf blog.ticketcorner.ch.

Mehr News und Infos im Blog IMPRESSUM event., Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Schweiz, event@ringier.ch · event. ist ein Magazin von Ticketcorner · CHEFREDAKTION Christoph Soltmannowski (solt), christoph. soltmannowski@ticketcorner.ch, christoph@solt.ch · Tel. +41 79 405 57 64 · REDAKTION Michel Imhof (imh), Sidonia Maurer (aus) · Ringier Entertainment Team · REDAKTIONELLE MITARBEIT Carlotta Henggeler (che), Benedikt Lachenmeier (lcb), Nalin Polat (npo), Nadine Schwizer (nad) · LOS ANGELES Caroline Jaden Stussi, 7985 Santa Monica Blvd. #101-108, Los Angeles, CA 90046, USA · GRAFISCHES KONZEPT UND GESTALTUNG Sera Fratto, www.fc-cpm.ch · BILDBEARBEITUNG Ringier Redaktions-Services · FOTOGRAFEN Nicolas Y. Aebi, Adrian Bretscher. Marcel Grubenmann, Holger Salach · VIDEO Ruben Assenberg van Eijsden · BILDREDAKTION Valeria Fürst · FOTOS imago, Getty Images, RDB, keystone AG, Corbis, Opus One, Obrasso Concerts, Carré Event AG, Culture Communication GmbH, abc Production AG, Showhouse AG, SonyMusic, Good News, Universal Music, Musikvertrieb, Warner Music, FBM, act entertainment, allblues, Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH & Co. KG, x-tra, SFV · KORREKTORAT Ringier AG, Redaktions-Services · ANZEIGEN/VERTRIEB Sabrina Bärtschi, sabrina.baertschi@ticketcorner.ch, Ticketcorner, Tel. +41 44 818 34 53 · WEMF-BEGLAUBIGTE AUFLAGE 224 263, event. wird in einer Teilauflage von 125 000 Exemplaren dem SonntagsBlick beigelegt (Abo) und ist an Bahnhöfen, Ticketcorner-Vorverkaufsstellen und an diversen Kiosken erhältlich. Erscheinungsweise: 6-mal jährlich · DRUCK Swissprinters AG, 4800 Zofingen · ADRESSÄNDERUNGEN (MEMBER-ABOS) event. magazin@ticketcorner.ch · www.ticketcorner.ch/event-magazin · Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung.

Ticketcorner Event-Infos und -News gibt es neu auch digital und online. Unter blog.ticketcorner.ch erfahren Sie aktuell in Wort, Bild und Videos mehr aus Entertainment, Kultur und Sport.

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Di 3.7.18, Samsung Hall Zürich

HOLLYWOOD VAMPIRES

GEBALLTE LADUNG GLAM Man nehme Piratenkapitän Jack Sparrow, füge die Rock­ legenden Alice Cooper und Joe Perry hinzu und schmecke die Mischung mit viel schwarzem Leder und Coolness ab: Das sind die Hollywood Vampires.

So ziemlich jeder kennt Johnny Depp. Nur wenige aber wissen, dass der Schauspieler vor seinem Durchbruch ein ganz anderes Ziel vor Augen hatte: Er wollte Musiker werden. Sein MegaErfolg mit Filmen wie «Edward mit den Scherenhänden», «Sleepy Hollow» und natürlich «Fluch der Karibik» hat ihn aber von diesem Traum abgehalten. Bis vor kurzem. Denn 2015 gründete Depp zusammen mit Schockrocker Alice Cooper und Aerosmith-Gitarrist Joe Perry die Hollywood Vampires. Die drei Gitarristen verschrieben sich der Aufgabe, die toten Rocklegen-

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den der 70er-Jahre zu ehren. Passend daher der Bandname, der von einem Trinkclub aus der Zeit abgeleitet wurde. Ihr Live-Debüt hatten die Vampires – natürlich – in Hollywood. An keinem geringeren Ort als dem legendären Roxy Theatre, dem früheren Stammlokal von John Lennon. Das selbstbetitelte Album der Band erschien kurz danach, gefolgt von einer DeluxeEdition, worauf namhafte Gastmusiker wie Slash oder Dave Grohl zu hören sind. Letztes Jahr gabs vor allem Auftritte im vertrauten Los Angeles und Festivalgigs. Diesen Juli bringen die Hollywood Vampires ihre Mischung aus Coversongs und Originals nun auch zum ersten Mal in die Schweiz. Bei der Bandbesetzung darf viel Hollywood Glam erwartet werden. nad


I QUATTRO

WIEDER «DEHEIM» Nach drei Jahren Pause und einer erfolgreichen Weihnachtstournee melden sich die vier Schweizer Tenöre mit ihrem neuen Album «Deheim» zurück. Die vier Jungs haben unter an-

derem Songs von Polo Hofer, Florian Ast und Patent Ochsner neu interpretiert und gehen nun ab März mit über 20 Schweizer Hits auf SchweizTournee. Dabei gastieren sie – «deheim» – in 18 verschiedenen Städten. aus

DAVID BYRNE

Do 22.3.18, Solothurn, dann viele weitere Orte

FREMDER IN DER WELT David Byrne ist ein umtriebiger Mann. Er ist Musiker, Fotograf und Buchautor. Ein Jahr nach seinem 65. Geburtstag veröffentlicht der ExTalking-Heads-Chef ein neues Album. «American Utopia» ist sein erstes

Solowerk seit 14 Jahren. Damit findet der englische Wahlamerikaner zurück zu seinen Wurzeln. Die Single «Everybody’s Coming To My House» zeigt seine leicht ironische Sicht auf ein idyllisches Zuhause. Der Künstler fühlt sich immer noch als Fremder in der Welt. Schon damals in den 80ern bei den Talking Heads fiel der Sänger mit Dauerironie, exotischen Sounds und Styles auf. Er ist ein Ur-Hipster. Aber David Byrne lässt seinen Reden auch Taten folgen. Mit Musik oder einem Velo-Sharing-Programm in Paris. lcb Di 17.7.18, Theater 11 Zürich

GOTTHARD UNPLUGGED

AUF DIE SANFTE TOUR Gotthard können auch weich. Nach 20 Jahren tauschen die Hardrocker die Stromgitarren wieder gegen die Akustikklampfen.

Wie damals auf der «Defrosted»-Unplugged-Tour 1997 zeigen sich die Tessiner dieses Jahr von der sanften Seite. Nic Mäder und seine Jungs präsentieren in intimer Live-Atmosphäre All-Time-Favourites wie «Heaven» oder «Lift U Up». Aber auch neuere Hits und Songs des aktuellen Albums «Silver» hat die Truppe auf der «Defrosted Part II»-Tour im Gepäck. Ausgerechnet mit einem Unplugged-Album holten die Hardrocker vor 20 Jahren zum ersten Mal Doppelplatin. Jetzt sind wieder musikalische Hühnerhautmomente angesagt. lcb Fr 16.3.18, Bierhübeli Bern; Mo 26.3.18, Komplex 475 Zürich

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ACTS & FACTS

SAM SMITH

VORBILD SEINER GENERATION Wie viele Leute heissen Sam Smith? Einige. Aber nur einer ist gemeint, wenn die Rede ist von einer grossen Stimme aus London. Der Brite ist ein Könner. Besonders wenn es um

Hühnerhaut-Balladen geht. Sensibel trägt er die Strophen vor, kraftvoll singt er seine Refrains. «Stay with Me» oder «Too Good at Goodbyes» sind nur zwei Beispiele. Und 800 Millionen Fans schauen auf Youtube zu. Der Sohn eines Hausmanns nennt einen Oscar, einen Golden Globe und mehrere Grammys sein Eigen. Der Londoner bleibt trotzdem am Boden. Vielmehr nutzt er seine Bekanntheit, um sich für andere einzusetzen. Der 25-Jährige steht offen zu seiner Homosexualität und macht sich für die LBGT-Community stark. Zudem engagiert er sich als Botschafter der Wohltätigkeitsorganisation War Child. Sam Smith ist nicht nur ein hervorragender Sänger, sondern auch ein grosses Vorbild seiner Generation. lcb

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Mi 9.5.18, Hallenstadion Zürich

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THE SCRIPT

STEVIE WONDER SEI DANK

04.03.2018 05.03.2018 06.03.2018 07.03.2018

MUSICAL THEATER BASEL KURSAAL ARENA BERN HALLENSTADION ZÜRICH STADTHALLE SURSEE

Ohne Stevie Wonder hätte es The Script vielleicht nie gegeben. Für Sänger Danny

war die schwarze Musik aus den USA so etwas wie eine Initialzündung, selbst Musik zu machen. Doch zu Beginn schrieb er zusammen mit seinem Gitarristen Mark noch Songs für andere Künstler. Als Drummer Glen dazustiess, wollte das Duo seine Lieder selbst auf die Bühne bringen. Mit der ersten Single «We Cry» landeten die drei Dubliner gleich einen Chart-Erfolg. Spätestens seit «Hall of Hame», das in Kooperation mit Will.i.am von den Black Eyed Peas entstand, ist die Pop-Rock-Band ganz oben angekommen. Mit dem neuen Song «Rain» holten die Iren im Herbst den Sommer zurück. Der Feelgood-Pop von The Script kommt an. Vielleicht sogar beim Idol Stevie Wonder. lcb

DAS FEST DAS KONZERT DAS ERLEBNIS

08.03.2018 09.03.2018

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MIT STARGAST

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16.03.2018

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NEUE SENSATIONEN DIE GRÖSSTE ILLUSIONSSHOW DER WELT

21.03.2018 28.03.2018

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23.03.2018 24.03.2018 25.03.2018

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Do 8.3.18, Hallenstadion Zürich

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NENA

NOCH NICHT MÜDE

Fr 11.5.+So 20.5.18, Volkshaus Zürich

GERARD FAHY MICHAEL FLATLEY TRITT NICHT PERSÖNLICH AUF!

24.-25.03.2018 27.03.2018 28.03.2018

MUSICAL THEATER BASEL SAMSUNG HALL ZÜRICH ARENA GENÈVE GENÈVE

25.03.2018

HALLENSTADION

Seit «99 Luftballons» sind 35 Jahre vergangen. Und Nena ist immer noch da. Die deutsche Pop-Ikone begibt sich auf die «Nichts versäumt»-Tour. Seit dem ersten Hit hat

Nena fünf Kinder geboren, war das Gesicht von Werbekampagnen oder sass auf dem Jurorensessel von «The Voice of Germany». Müde geworden ist die heute 57-Jährige nicht. Sie feiert dieses Jahr ihr 40. Bühnenjubiläum. Und eines ist sicher: Es gibt keine Show ohne «99 Luftballons». lcb

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07.04.2018 08.04.2018

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ACTS & FACTS

THE 27 CLUB

UNSTERBLICHE LEGENDEN Was haben Doors-Frontmann Jim Morrison, Gitarrengott Jimi Hendrix, Grunge-Ikone Kurt Cobain, Hippie-Idol Janis Joplin und Soul-Diva Amy Winehouse gemeinsam? Sie leb­

ten alle auf der Überholspur, nach dem Motto: Live fast, love hard, die young – zu Deutsch: Lebe und liebe intensiv, stirb jung. Ob Drogen, Alkohol oder andere Süchte: Morrison und Co. star­ ben alle im jungen Alter von 27 Jahren, sie gehören dem trauri­ gen «Club 27». an. Winehouse starb am 23. Juli 2011 an einer Alkoholvergiftung. Ein schwarzer Tag für die Musik. Doch diese grossartigen Künstler haben uns viel hinterlassen: geniale Musik­ werke, denen in der «Club 27»­Show gehuldigt wird. Eine sechs­ köpfige Band und fünf Sängerinnen und Sänger erzählen in «Legends never die – Club 27» die schicksalhaften Geschichten dieser unsterblichen Legenden. Zwei Stunden Show – von Mor­ rison über Hendrix und Joplin bis Cobain und Winehouse. che 27.2. bis 11.3.18, Maag Halle Zürich

PHOENIX

SKURRIL, ABER SIMPEL Ist es Rock, ist es Electro? Es ist Phoenix – eine Indie-Band aus Versailles, die seit 20 Jahren die Welt entzückt. Der Hit «Every­

thing Is Everything» von 2002 war eine poppige Mitsing­Nummer. Und in diesem Stil gings weiter. Die neuste Platte «Ti Amo» ist eine Reminiszenz an die 80er­Jahre. Die an die Pet Shop Boys erinnernden Gesangslinien passen zu den Franzosen, die Italo­Disco­Beats und ­Synthies auch. Phoenix bewegen sich weg vom rockigen Gefilde in Richtung tanzbarer Electrosound. Die Handschrift bleibt dieselbe. Die etwas skurril wirkende Mischung ist immer noch leicht verdau­ lich. Unterwegs ist die Truppe um Sänger Thomas Mars bereits seit 1991. Bis sie zu ihrer eigenen Musik finden, covern die Jungs Hits von Prince, aber auch von Country­Legende Hank Williams. Die darauf­ folgenden eigenen Songs kommen gut an. Zehn Jahre später touren Phoenix durch 15 Länder. Auch heute gilt für die vier sympathischen Franzosen: Sie sind «lieber als Kunstwerke in kleinen Galerien als in riesigen Mehrzweckhallen» unterwegs. lcb Mi 21.3.18, Volkshaus Zürich

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PLANET ERDE II

DIE WELT ALS KONZERT Drei Jahre waren Kamerateams auf der ganzen Welt unterwegs. So entstand der Naturfilm «PLANET ERDE II: eine erde

– viele welten». Er zeigt die Welt aus neuen Blickwinkeln. Zu einer Dokumentation von solchem Format gehört ein würdiger Soundtrack. Hans Zimmer, Jacob Shea und Jasha Klebe komponierten die Musik dazu. The City of Prague Philharmonic Orchestra bringt die Natur-Doku als Live-Konzert auf die Bühne. lcb Mi 21.3.18, Hallenstadion Zürich

PROMI-TALK MIT PATRICIA BOSER (50) FERNSEHMODERATORIN

«ICH WARTE HEUTE NOCH AUF TINA TURNER» Was für eine Konzertgängerin bist du?

Früher war ich Moderatorin bei Radio 24 und habe an Konzerten alles genauestens analysiert: : Was passiert wann, wie viele Leute stehen auf der Bühne, wie die Akustik ist und so weiter. Heute bin ich an Konzerten entspannter und geniesse, obwohl ich immer noch vieles genau beobachte. Wer ist dein Lieblingskünstler?

Sehr schwierig. Wenn ich zurück in meine Kindheit schaue, dann sind es die Rolling Stones. Meine Eltern waren an jedem Konzert der Stones, deshalb bekam ich das auch immer mit. Ich konnte wohl «Mick Jagger» und «I can’t get no satisfaction» noch vor «Mama» und «Papa» sagen. Cüpli oder Gummistiefel?

Gummistiefel! Ich sammle sie und habe etwa zehn Paar in verschiedenen Farben. Die brauche ich als Hundebesitzerin auch. Champagner mag ich nicht so, ich bevorzuge Prosecco. Was war dein erstes Konzert?

Da war ich neun Jahre alt: Ike & Tina Turner. Ich war mit meiner Mutter dort und fand das sehr spannend. Auch ihre Musik habe ich immer durch meine Eltern gehört. Und Tina verfolgst du ja bis heute.

Ich habe sie sogar einmal getroffen, in Küsnacht im Restaurant von Horst Petermann. Sie sagte mir, dass sie immer meine Sendung schaue, was mich sehr erstaunte, da sie ja nicht so gut Deutsch versteht. Ich habe sie sogleich zu mir ins «Lifestyle» eingeladen. Und warte heute noch auf ihre Teilnahme. Welchen Künstler willst du unbedingt noch sehen?

Ich will unbedingt wieder Philipp Fankhauser live erleben. Er ist ein guter Freund von mir, und seine Konzerte sind immer hervorragend. Zudem freue ich mich sehr auf das neue Programm «Jump» der Starbugs. Am 26. April bin ich sicher an der Premiere im Casinotheater Winterthur mit dabei. imh

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IM GESPRÄCH MIT ...

Text und Interview: Michel Imhof

«MIT MUSIK GEBE ICH PREIS, WAS ICH SONST NICHT ZEIGE»

Fast 15 Jahre ist es her, dass James Blunt seinen Über-Hit «You’re Beautiful» veröffentlichte. Und auch heute noch hält er sich wacker event.-Redaktor Michel Imhof traf an der Spitze verschie- James Blunt vor seinem Konzert denster Hitparaden. in Zürich. Nicht zuletzt auch dank der Unterstützung von Ed Sheeran. Gemeinsam mit dem Überflieger arbeitete Blunt in Verbier VS an neuer Musik.


Pendelt zwischen Ibiza und Verbier VS: James Blunt.

J

ames Blunt ist wohl der meistbelächelte Musiker der Neuzeit. Trotzdem bleibt sein Erfolg konstant, er füllt die Hallen nicht nur in Europa. Und: Er nimmt sich nicht zu ernst. Vor seinem Konzert im Hallenstadion Zürich vom letzten November treffen wir einen lustigen, gut gelaunten Briten, von Nervosität keine Spur. In seiner Garderobenraum im Hallenstadion lässt er einen Spruch nach dem nächsten fallen, manchmal weiss man gar nicht, was bei ihm Ernst, und was Witz ist.

Der Schweiz ist der Sänger sowieso verbunden. Im Walliser Bergdorf Verbier fühlt er sich genauso zu Hause wie in Ibiza. Am einen Ort Party und Meer, am anderen Ski und Schnee. Wie er zu seiner Heimat England noch steht, was er auf der Piste trinkt, wie seine Zusammenarbeit mit Ed Sheeran war und was er von elektronischer Musik hält, verriet er im Gespräch mit event. Interview auf Seite 14 ›

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IM GESPRÄCH MIT ...

James Blunt tritt in diesem Jahr an vielen Schweizer Festivals auf. Neu gibts an seinen Konzerten auch elektronische Musik zu hören.

«ICH HABE ED SHEERAN DAS SKIFAHREN BEIGEBRACHT» event.: James, warst du schon mal in Schaffhausen?

James Blunt: Nein, warum?

In zwei Stunden wird dein Auftritt am Stars in Town in Schaffhausen angekündigt.

Echt? Das hat mir mein Manager gar nicht erzählt! Wie ist es dort?

Es ist ein Festival in der Altstadt von Schaffhausen. Ähnlich wie das Moon & Stars in Locarno. Dort spielst du ja dieses Jahr auch.

Und dort habe ich auch schon mal gespielt. Es ist bis heute einer meiner liebsten Auftrittsorte, allein schon wegen der Kulisse. Es ist wunderschön, die vielen alten Häuser mit der Beleuchtung.

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Das hat Spass gemacht!

Mit deinem Restaurant in Verbier hast du sowieso eine tiefe Verbindung zur Schweiz.

Ja, ich pendle zwischen Ibiza und Verbier. Ursprünglich hat mich damals ja die britische Armee nach Verbier geschickt, um dort vier Skisaisons Ski zu fahren. Wieso schickt die britische Armee Leute zum Skifahren nach Verbier?

Es gibt verschiedene Positionen in der Armee, und manche Soldaten werden dann an verschiedene Orte geschickt, um die Skiskills zu trainieren. Das bringt dem Team viel Positives und hat auch etwas Abenteuerliches. Wenn du im Krieg warst und dann in die Berge

kommst, ist das gut für den Kopf und den Körper. Und zum Schluss treten verschiedene Teams, die in verschiedenen Regionen trainiert haben, gegeneinander an. Ich versuche es immer zu erklären und habe Mühe, es zu rechtfertigen, aber es ist einfach toll. Und dann hast du entschieden, dort eine Bleibe einzurichten.

Genau. Mittlerweile haben sie dort sogar einen Skilift nach mir benannt, das ist etwas absurd. Und ich habe an der Bergstation ein Restaurant. Wie ist es für dich, mit deinem Skilift zu fahren?

Solange er nicht kaputtgeht, bin ich glücklich.


Gibt es ein Schild?

Ja, da steht mein Name drauf. Nächstes Jahr werde ich Lautsprecher installieren, um meine Musik zu spielen. So können wir die Warteschlangen reduzieren (lacht). Auch Ed Sheeran hat dich schon in Verbier besucht.

Ja, wir sind eine Woche nach Verbier gefahren, und ich habe ihm das Skifahren beigebracht. Er ist noch nie zuvor Ski gefahren, ist aber sehr mutig und probiert auch alles aus. Am Ende der Skiwoche kam er auch die meisten Pisten runter. An den Abenden haben wir zusammen an neuer Musik geschrieben. Wie war es, mit ihm Musik zu schreiben?

Das hat grossen Spass gemacht. Er ist ein sehr schneller, aber auch lässiger Komponist. Wir sitzen dann da, schreiben ein paar Songs und trinken dazu. Das macht Spass, weil wir keinen Zeitdruck haben und es uns beiden in so einer Situation sehr leicht fällt, darüber zu schreiben, was wir gerade fühlen. Seid ihr zum Après-Ski gegangen?

Ich habe ja mein eigenes Restaurant, La Vache, deshalb waren wir meist dort und haben dort gegessen und getrunken. Und natürlich sind wir auch im Dorf rumgelaufen, das ist wunderschön. Was trinkst du nach einem Skitag?

Ich bin Brite, also trinke ich eigentlich alles (lacht). Ich starte meist mit einem Bier oder einem Wein, und ein Williamine ist zu späterer Stunde auch etwas Tolles. In den USA warst du Support Act für Ed Sheeran. Wie war das?

Vier Monate lang habe ich das gemacht. An jedem Konzert habe ich 40 Minuten gespielt und hatte zwei Stunden vor Ed frei. Das heisst, ich hatte zwei Stunden Vorsprung, um zu trinken. Es war toll, ich glaube, mit einem Freund wie Ed zu touren, ist wahrscheinlich etwas vom Besten, was ich je gemacht habe. Du bist ein lustiger Typ. Schon mal daran gedacht, Komiker zu werden?

Ich glaube, meine Musik ist lustig genug. Neben Verbier hast du auch einen Wohnsitz auf Ibiza. Bist du ein Party-Typ?

Ja, deswegen habe ich das Haus in Ibiza gekauft, ich mag Clubs. Ich habe sogar einen am Ende meines Gartens. Wie oft gehst du feiern?

Wenn ich dort bin, ziemlich viel. Sieben Tage die Woche. Da ist einer ein grosser Fan von elektronischer Musik. Wer ist dein Lieblings-DJ?

Robin Schulz ist sehr toll. Und den deutschen DJ Sven Väth mag ich auch sehr. Ein Freund von mir ist übrigens der Schweizer DJ Luciano.

Wie ist die Zusammenarbeit zwischen dir und Robin Schulz entstanden?

Für mein aktuelles Album habe ich zwei Jahre lang über hundert Songs geschrieben. Darunter war auch «OK». Ich mochte den Song nicht, und meine Plattenfirma fand, das sei ein Hit. Also haben wir ihn aufgenommen – und ich fand ihn immer noch nicht gut. Und habe ihn nicht aufs Album genommen.

eine grosse Ehre für mich.

Wo fühlst du dich zu Hause?

London ist zwar toll, aber das Leben dort ist auf mehrere Weise nicht so schön. Ich glaube, ich mag den Mix zwischen der Schweiz und dem Mittelmeer. In der Schweiz liebe ich die Berge, die Luft, die Seen, den Winter und den Schnee. Und in Ibiza liebe ich das Meer, den Sand und die Sonne. Darum pendle ich zwischen diesen beiden Extremen, weil es so noch viel schöner ist. Wie oft bist du überhaupt in der Schweiz?

Es kommt drauf an, wie viel ich toure. Momentan stehen viele Auftritte an. Deshalb muss ich mich manchmal nach Verbier schmuggeln, damit ich das ein oder andere Wochenende dort verbringen kann. ■

Aber jetzt ist er ja doch drauf?

Genau. Robin Schulz kam auf mich zu und hat mir den Remix des Tracks vorgespielt, den wir dann zusammen veröffentlicht haben. Er wurde weltweit zum Hit, man hörte ihn überall im Radio. Und irgendwie habe ich mich mit dem Song arrangiert, wir spielen ihn mit der Band ganz am Schluss von Konzerten. Das ist immer ein Highlight. Danke, Robin Schulz! Was ist dir wichtig beim Schreiben von Songs?

Ich bringe in der Musik die Emotionen zum Ausdruck, die ich sonst nicht von mir geben würde. Wenn ich mit dir jetzt in ein Pub gehen würde, hätte ich Probleme, über meine Gefühle zu sprechen. Spannender fände ich Sex, Fussball, Drogen und Bier. Ich versuche also, meine Songs mit den Emotionen vollzuladen, die ich sonst nicht zeige.

Auf Twitter haben Leute gescherzt, dass das neue Album von One-Direction-Mitglied Niall Horan deiner Musik sehr nahesteht. Nervt dich das?

Im Gegenteil. Er scheint ein cooler, erfolgreicher Typ zu sein. Und wenn ihn jemand mit mir vergleicht, dann ist das

Wir haben James Blunt in unserer Rubrik «Über- oder unterbewertet?» befragt. Das Ergebnis jetzt im Ticketcorner Blog.

JAMES BLUNT LIVE ■ So 15.7.18, Moon & Stars, Locarno ■ Sa 11.8.18, Stars in Town, Schaffhausen ■ So 12.8.18, Heitere Open Air, Zofingen ■ Mi 15.8.18, Rock Oz’Arènes, Avenches event. 15

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R O R R O H Y K C RO W O H S

als – r e k i s s t - Kl a l u K n er i s e s a m r l i k F l e s i l A och v n l a c i s u Bühnenm Eine Show für alle, die das Fürchten lernen und sich dabei köstlich amüsieren wollen.

Strapse an, Konfetti einpacken und ab zum Gruselspass mit GlamRock-Attitüde. Fünf Fun-Facts zum Spektakel. Text: Carlotta Henggeler

1 2 3 4 ROCKY HORROR SHOW ■ 10. bis 15.4.18, Theater 11 Zürich ■ 17. bis 22.4.18, Musical Theater Basel

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Illustre Erzähler. Rapper Knackeboul und der deutsche Schauspieler Sky Du Mont stehen in dieser Produktion als Erzähler auf der Bühne. Knackeboul über sein neues Engagement: «Ich habe schon vieles ausserhalb meines Genres ausprobiert, aber diese Rolle ist ein absolutes Novum.» Royaler Fan. Prinzessin Diana wollte unbedingt Tim Curry kennenlernen, der im Film den verrückten Wissenschaftler Dr. Frank N. Furter spielte. Ein Schauspieler hats erfunden. Als Richard O’Briens Filmkarriere ins Stocken gerät, schreibt er «The Rocky Horror Show». Im Theaterstück vereint er seine Liebe für Sci-Fi- und HorrorFilme. Seinem Freund Jim Sherman gefällt das, im Royal Court Theatre in London läuft die Show 1973 ein paar Wochen lang. Kassenschlager. In mehr als 30 Ländern wurde die skurrile Theaterproduktion aufgeführt, rund 20 Millionen Zuschauer haben das Stück weltweit zelebriert. Grosse Namen abgelehnt. Laut Sänger Meat Loaf wollte das Filmstudio die Film-Hauptrolle ursprünglich mit Elvis Presley besetzen. Auch Mick Jagger hatte sich für einen Part interessiert. ■

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IM GESPRÄCH MIT ...

Für Lizz Wright ist Musik eine heilende und objektive Sprache zwischen den Menschen.


|LIZZ WRIGHT|

GOLDENE STIMME MIT KAFFEEHAUS-JOB Die US-amerikanische Jazzsängerin Lizz Wright (38) über ihre Kochpassion, ihre Arbeit in einem Kaffeehaus und ihren grössten Wunsch. Und sie verrät uns, warum sie keine Schnecken isst. Text: Carlotta Henggeler

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er Kritiker der «New York Times» findet, dass Lizz Wright «musikalisches Gold erschafft, indem sie ihre Songs zu andachtsvollen Meditationen macht, die sich nie ins Unbestimmte verlieren». Kein Wunder, ist die Tochter eines Pfarrers aus Georgia doch in einer Welt aus Musik aufgewachsen. Sie formte ihre weiche Stimme in Gospelchören, studierte Gesang. Nach zwei Jahren hatte sie einen Plattenvertrag im Sack. Trotz Erfolg bleibt die schöne Jazzerin auf dem Boden. Interview auf Seite 20 ›

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IM GESPRÄCH MIT ... RUBRIKTITEL

LIZZ WRIGHT: «MUSIK SCHAFFT VERSTÄNDNIS»

Sind Sie Vegetarierin?

O nein, ich bin wie ein Traktor, ich esse alles – ausser Schnecken, die sind so verletzlich.

Sie haben eine Ausbildung im Natural Gourmet Institute in New York absolviert. Was sind die Parallelen zwischen der Gourmet- und der Musikwelt?

Beides ist eine Kunst der Komposition und braucht viel Geduld. Es ist eine grossartige Möglichkeit, mit dem Publikum zu kommunizieren, und ist reinigend.

Apropos Publikum: Am 13. April sind Sie im Zürcher Kaufleuten zu hören. Sie waren seit 2005 schon mehrmals in der Schweiz, unter anderem in Zürich, Bern, Genf und Montreux. Was denken Sie über unser Land?

Ich liebe die Schweiz! Ihr macht alles mit grosser Sorgfalt, zum Beispiel bekam ich nach jedem Schweizer Konzert ein wunderschönes Konzertvideo. Es ist ein teures Land (lacht). Aber alles ist gut gemacht, und die Lebensqualität ist hoch. Wenn die Schweiz ein Lied wäre: Was wäre das für eines? Vom Gospelchor auf die Bühnen der Welt: Lizz Wrights Musik vereint Jazz, Soul, Blues und R&B.

event.: Das Jahr ist noch jung. Was sind Ihre Pläne für 2018?

Lizz Wright: Ich möchte neue Songs schreiben. Ausserdem möchte ich zurück zur Schule, um Musik zu studieren und Studenten zu unterrichten, just for fun. In einem neu eröffneten Café serviere ich und versorge die Gäste mit gutem Essen. Mal schauen, wie das ankommt. Es fühlt sich gut an, einen einfachen Job um die Ecke zu haben. Sie arbeiten in einem Café? Das ist aussergewöhnlich. Wie heisst es?

Es heisst Carver 47, es wurde zu Ehren von Dr. George Washington Carver eröffnet. Er ist einer der beliebtesten Amerikaner, mit einer faszinierenden Biografie. In einem eigens dort ein­ gerichteten Raum erzählen wir seine Geschichte, bei der es um weitaus mehr geht als nur um Erdnüsse (lacht; Anm. d. Redaktion: Carver war ein bekannter

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US­Botaniker und Forscher, der sich mit der Entwicklung der Erdnuss und anderen Pflanzen beschäftigte). 1921 wurde er als erster Afroamerikaner als Experte im Kongress angehört). Was ist dort Ihre Funktion?

Ich bin Köchin, Co­Designerin und Generaldirektorin in einem. Im Carver 47 haben wir ein Gewächshaus geschaf­ fen, das zudem eine Bar ist. Viele Mitarbeiter sind von einer Highschool, die mit Kaffee verbunden ist. So bin ich auch Mentorin, sie nennen mich Mum (lacht). Also Sie kochen auch. Was ist ein typisches Lizz-Rezept?

Mich interessiert der Umweltschutz, deshalb schätze ich alles, was aus dem Boden kommt. Ich mag Salate und einfache Suppen. Ich kombiniere viel und würze gern. Ich koche saisonal und abwechslungsreich.

Gute Frage. Auf jeden Fall ein Song, der viel ruhiger und leiser ist als ein Amerika­ Lied. Wahrscheinlich akustisch und nicht sehr laut. Was kann Musik?

Sie ist eine heilende und objektive Sprache zwischen den Menschen. Musik schafft Verständnis. Sie ermöglicht jedem zu sagen, was er sieht und denkt, und ist ein wichtiges Geschenk für die Mensch­ heit. Ich hoffe, wir werben weiterhin für sie, denn sie ist Teil unserer Intelligenz. Sie sind eine erfolgreiche Künstlerin und sind schon viel gereist. Haben Sie einen Wunsch, der noch nicht in Erfüllung ging?

Ich wäre gerne Mutter, wenn Gott das will.

LIZZ WRIGHT LIVE ■ Fr 13.4.18, Kaufleuten Zürich


Planet Erde II

Foo Fighters

Greenfield Festival

Michael Jackson – TSE

Festival Rock Oz‘Arènes

Cro

Stars in Town

Heitere Open Air

Zingaro – Ex Anima

21.03.2018 Hallenstadion Zürich

16.03.2018 Hallenstadion Zürich

Ab 07.08.2018 Altstadt Schaffhausen

13.06.2018 Stade de Suisse Bern

Ab 15.08.2018 Arènes d‘Avenches

Ab 07.06.2018 Flugplatz Interlaken

22.11.2018 Samsung Hall Zürich

Ab 10.08.2018 Heitere-Platz Zofingen Ab 08.06.2018 IENA Avenches


ARY

Musik nach Grossmutters Rezept

Chaotisch, aber sauber. So beschreibt Ary ihren Sound. Dabei steckt noch mehr dahinter. Die Sängerin, Songwriterin und Produzentin gilt als Elektropop-Sensation. 2017 wurde die 24-Jährige zur vielversprechendsten norwegischen Künstlerin gekürt.

Grossmutter: Trinidad. «Die Musik dort hat eine Lebendigkeit, die ich mit der kalten elektronischen Klanglandschaft von Norwegen verbinden möchte», erklärt Ary. Andere Vorbilder sind Moby oder Lykke Li. «Ich mag Musik, die nicht zu sehr ‹in the face› ist, aber trotzdem eine Botschaft hat.»

Stampfende Beats, Melodien zum Mitsingen und eine engelsgleiche Stimme. Das ist Ary aus Norwegen. In Kombination mit ihren vermeintlich direkt aus den 80er-Jahren importierten Synthie-Sounds ergibt sich eine einzigartige Mischung. Sie tüftelt aber nicht im Alleingang, sondern gleich mit mehreren Produzenten zusammen. Da kann es schon mal vorkommen, dass für die Samples eine singende russische Hexengruppe herhalten muss. Wie zum Beispiel bei der aktuellen Single «Childhood Dreams». Eine andere Inspirationsquelle ist die Herkunft ihrer

Als Kind tanzte und sang sie zu alten trinidadischen Platten, hat aber nie davon geträumt, Musikerin zu werden. Das Schicksal wollte es so. Erschöpft von einem Job als Kellnerin, begann die damals 19-Jährige auf Anraten eines Freundes, mit einem Musikprogramm Songs zu basteln. Drei Monate lang arbeitete sie Tag und Nacht an ihrem Material. In einer verlassenen Lagerhalle gab die Norwegerin ihr erstes Konzert. Inzwischen ist die talentierte Newcomerin in ganz Europa unterwegs. lcb

soundcloud.com/arypeggio

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MARCUS & MARTINUS

Zwei junge Norweger auf Eroberungstour Diese zwei Norweger lassen sogar einen Justin Bieber alt aussehen. Gerade mal 16 Jahre alt sind die Zwillinge Marcus & Martinus. Mit

THE GARDENER & THE TREE

Der Sturm hat sich gelegt

ihrem frischen Pop und dem süssen Aussehen eroberte das Duo die Mädchenherzen im Sturm. Die Fans nennen sich «MMers» und haben ihre Lieblinge zur grössten skandinavischen Musiksensation der vergangenen zwei Jahre gemacht. Für die erste Single gabs einen Preis, für den nächsten Song und das Debütalbum Platz eins. Jetzt kommt die Erfolgsgeschichte ins Kino. Dabei hat sie gerade erst angefangen. lcb So 4.3.18, X-Tra Zürich

Der Baum wächst wieder weiter. Rund um The Gardener & The Tree tut sich ein immer grösseres Feld auf. Die fünf Schaffhauser erobern mit ih-

rem Indie-Folk nach und nach die Schweiz. Die Bilanz der Clubtour 2017: Acht von neun Shows ausverkauft. Warum? Die Band spielt grossartige Songs, die ins Ohr und ans Herz gehen. An den Konzerten kommt mitten in der Schweiz internationales Feeling auf. Das liegt nicht zuletzt am betörenden Indie-Folk und am akzentfreien Englisch von Sänger Manuel Felder. Doch drei Jahre lang war es still um die SRF-3-Best-Talent-Gruppe. Zwei Bandmitglieder verabschiedeten sich, ein neues kam dazu. Es sorgte dafür, dass der Garten wieder blüht. Die EP «Mossbo» und vor allem der Song «Postcards» knüpfen an die eingängigen Lieder wie «Waterfall» und «Wasteland» an. Es ist Ruhe eingekehrt. Der Sturm hat sich gelegt. Die Reise geht weiter. lcb Mi 8. 8. 18, Stars in Town, Schaffhausen

AMERICAN YOUNG

Nur im Doppelpack erhältlich

Zwei Stimmen, eine Einheit. American Young gibt es nur im Doppelpack. Das CountryDuo singt jede Zeile zusammen. Das ergibt

einen Sound, der durchgehend herzergreifende Wärme vermittelt. Bereits im Alleingang waren Kristy Osmunson und Jon Stone erfolgreich unterwegs. Beide schrieben Songs für den Countrystar Blake Shelton oder für Kenny Chesney, den Ex-Mann von Renée Zellweger. American Young gehören nebst US-Chartstürmerin Maggie Rose zu den Stars am 34. Internationalen Country Music Festival im Albisgüetli. lcb Sa 3.3.18, Internationales Country-Festival Albisgüetli Zürich event. 23

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Di 20.3.18 > Volkshaus Zürich

Michael McDonald Die Doobie Brothers-Legende live in concert

Sa 24.3.18 > Volkshaus Zürich

Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox Tour 2018 • CH-exklusiv!

Sa 24.3.18 > Theater 11 Zürich

Mariza

Portugals Fado-Diva live: «Fado Bailado»

Mi 11.4.18 > Volkshaus Zürich

G3 feat. Joe Satriani, John Petrucci, Uli Jon Roth The Guitar Event of the Year • CH-exklusiv!

Do 26.4.18 > KKL Luzern, Konzertsaal

The Count Basie Orchestra Vulcain Jazz Classics: Swing Swing Swing!

So 6.5.18 > Hallenstadion Zürich

Ludovico Einaudi Italiens Kultpianist im einzigen CH-Konzert 2018

Di 8.5.18 > KKL Luzern

Goran Bregovic & his Wedding & Funeral Band «Three Letters from Sarajevo» – Tour 2018

Di 22.5.18 > Volkshaus Zürich

Jimmy Cliff The King of Reggae is back!

Di 17.7.18 > Theater 11 Zürich

David Byrne

American Utopia Tour 2018 • CH-exklusiv!

Di 25.9.18 > Volkshaus Zürich

José González

Performing with The String Theory – Tour 2018 www.allblues.ch Programm/Tickets: www.allblues.ch Programm/Tickets:

/AllBlues.Konzerte /AllBlues.Konzerte

www.ticketcorner.ch • Alle Ticketcorner • SBB • Post • Manor

ELECTROBOY

Aus den Tiefen der 80er-Jahre

«Ich will die totale Reizüberflutung», hat Florian Burkhardt alias Electroboy mal gesagt. Dann brauchte der Innerschweizer eine Auszeit. Jetzt wagt er

ein musikalisches Comeback. Bereits mit der ersten Single «Nur eine Maschine» greift der Musiker tief in die 80er-Jahre-Kiste. «Eisbär» von Grauzone oder «Das Model» von Kraftwerk – das sind die Songs, die einem in den Sinn kommen. An den Reglern im Studio sass Produzent und Ex-Lunik-Gitarrist Luk Zimmermann. Trotz der offensichtlichen Referenzen wirkt das Werk authentisch. Schliesslich ist Electroboy durch und durch Künstler. Im Alter von 21 Jahren macht sich der damalige Primarlehrer auf nach Hollywood, um Schauspieler zu werden, wird aber ungewollt zum internationalen Topmodel. Zurück in der Schweiz, steigt er als Electroboy zum König der Zürcher Partyszene auf. Er geht ans Limit. Und stürzt ab. Die Folge: Panikattacken, ausgelöst durch eine Angststörung, und der Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Jetzt ist der 44-Jährige zurück – und lcb bereit zum Durchstarten. florianburkhardt.com


STARRADAR

OVERCOATS

Verschmelzung in Freundschaft

Nachdem die eine die andere zum ersten Mal singen hörte, waren Hana Elion und JJ Mitchell voneinander hingerissen. Hinreissend ist auch der Sound der Overcoats. Der minimalistische

Elektropop ist geschickt mit Folk- und BluegrassElementen gespickt. Die Stimmen sind kaum unterscheidbar und verschmelzen ineinander. Beim Singen und Tanzen auf der Bühne macht sich die tiefe Freundschaft der beiden New Yorkerinnen bei jedem Ton bemerkbar. Die Songs stammen von beiden Musikerinnen. «Hana schreibt ein folkiges Liebeslied, und ich lege einen Dancebeat darüber. Plötzlich beginnt sich der Song zu verändern», verrät JJ. Dazu gesellen sich Lyrics über Träume, Veränderung und Herzschmerz. Und am Schluss ergibt sich ein schönes Ganzes. lcb overcoatsmusic.com

PYRIT

Das Ufo ist gelandet

Die Geschichte geht so: Pyrit ist in einem Raumschiff auf der Erde gelandet. Dann hat er sich die Musik der vorherrschenden Spezies angehört und sie

THE SHACKS

Auf leisen Sohlen

Psst! Laut ist nicht ihr Ding. Und trotzdem bezeichnen sich The Shacks als Rockband. Wohl

aus Bescheidenheit, weil die Gruppe nicht realisiert, wie besonders sie ist. Wie ein scheues Reh steht Shannon Wise auf der Bühne. Mit leisen Melodien trägt sie minimalistische Popsongs vor. Jedes Lied reflektiert die Beziehung zwischen der Sängerin und ihrem Gitarristen Max Shrager. Die kaum 20-jährigen New Yorker haben eine Mission: «Wir wollen die Leute wieder für echte Musik begeistern», sagt Max. Unaufgeregt. Auf leisen Sohlen sind The Shacks nun unterwegs durch die Indielcb Clubs der USA und Europas. bigcrownrecords.com/artists/the-shacks

neu interpretiert. Das Resultat heisst «UFO» und ist das Debütalbum von Thomas Kuratli – Pyrits bürgerlicher Name. Der Zuhörer driftet in eine fremde Atmosphäre voll düsterer und sphärischer Elektroklänge ab – und wird von einer hellen Stimme mitgetragen. Die Musik des in Paris lebenden Zürchers ist erfüllt von Melancholie und Spannung. Der perfekte Soundtrack für eine ausklingende Partynacht. Es überrascht wenig, dass Pyrit den Soundtrack für den dramatischen Schweizer Fantasyfilm «Blue My Mind» geschrieben hat. Wie die Reise weitergeht? Der Countdown zum zweiten Album «Control» läuft bereits. lcb thepyrit.bandcamp.com


STARRADAR

HUGOWHO

Geräusche aus der Natur

Mittelscheitel, Sportpullover, Schlabberhose. Das Outfit von HUGOwho ist ziemlich 90s. Retro ist nur sein Style. Seine Musik ist eher zeitlos.

Entweder gab es dröhnende Elektrobeats auf die Ohren oder er nahm das Publikum mit in eine Gefühlswelt voller betörender Pianoklänge. So war es bisher. Nach dem Debüt «I Am Not Hugo» will sich der Wahllondoner aus Zürich nun mit «Another» neu erfinden. Der Sound ist jetzt noch unkonventioneller. HUGOwho lässt Alltagstöne oder Geräusche aus der Natur einfliessen. Thematisch verarbeitet der 28-Jährige seine Erfahrungen mit der Suche nach Glück und einen anhaltenden Trennungsschmerz. lcb irascible.ch/de/artists/hugowho

NIIA

Kokette Künstlerin mit Tiefgang

Die Musik von Niia ist intim. Mit Intimität kokettiert die Amerikanerin aber auch. Die Videos zu «Nobody» und «Made for You» vermitteln zu-

nächst ein oberflächliches Bild der tiefgründigen Künstlerin. Im einen Clip werden die Zuschauer Zeugen von einer Ménage-à-trois, im anderen verkörpert die Sängerin eine zum Leben erweckte Sexpuppe. Hinter den provokativen Inszenierungen steckt eine talentierte Musikerin, die von Jazz über Soul bis zu Dancepop ein breites Spektrum zu bieten hat. Ihre Mutter war Pianistin, ihre Tante Sängerin. Niia hatte nicht vor, berühmt zu werden. Sie wollte einfach nur Musikerin sein. Bis sie irgendwann merkte: Ich kann mit meiner Kunst auch Geld verdienen. Nach der Jazzschule arbeitete die Absolventin mit Wyclef Jean zusammen. Der Rapper half ihr, die Marke Niia Stück für Stück aufzubauen. Dieses Jahr soll ein neues Album erscheinen. So schnell wie möglich: «Ich möchte, dass es weiter vorwärts geht.» lcb Debütalbum «I» MAVI PHOENIX

Ich mach mein Ding

maviphoenix.com

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Mavi Phoenix macht, was sie will. Das war schon immer so. Mit elf Jahren entdeckte sie auf

ihrem Laptop ein Musikprogramm und bastelte den ersten Song. Melodiöser Urban Rap war von Anfang an das Thema. Und deutsche Texte waren schon damals keine Option für die Österreicherin mit syrischen Wurzeln. Schliesslich ging sie auf eine englische Schule. Inzwischen 22 Jahre alt, hat es Mavi Phoenix aus eigener Kraft bis in die Top 50 auf Spotify geschafft. Dank eigenem Label LLT ist die Sängerin und Rapperin ihre eigene Chefin und fleissig dazu. 2017 veröffentlichte sie eine EP sowie drei Videoclips und war auf Tour mit Bilderbuch. Definitiv eine Künstlerin, die man lcb beobachten sollte.


PROUDLY PRESENTS:

19/20 26 MÄRZ

Mo, 26.03.2018, 19.30 Uhr Hallenstadion Zürich

09

ROCK MEETS CLASSIC

2017 2018

APRIL 2018

10

PARADISE

Geprägt von den Grossen

Madrugada, PJ Harvey und Marianne Faithfull – diese berühmten Namen stehen in direkter Verbindung zur Band Paradise. Warum? Alle Mitglieder

begleiteten jeweils einen dieser Stars auf Tour. Ein zufälliges Aufeinandertreffen der vier Norweger in Oslo – und Paradise waren geboren. Wer beim erdigen Sound mit den eingängigen Melodien an Bruce Springsteen oder Led Zeppelin denkt, liegt bestimmt nicht falsch. Das Credo der Band lautet: alles analog, alles live, alles echt. In die gemeinsam geschriebenen Songs fliesst die jahrelange Erfahrung der Bandmitglieder ein. Diese ist geprägt von den ganz Grossen im Showbusiness. Das gibt der Musik die Kraft, auf die es besonders an den Konzerten ankommt. lcb

Di, 10.04.2018, 20 Uhr Kaufleuten Zürich

11

BOB DYLAN AND HIS BAND

28 02

ANASTACIA

MAI

TOUR 2018

21 MAI

2018

Drei Herren im mittleren Alter starten einen Neuanfang. Sir Rosevelt ist funky Feel-Good-Pop, grooviger R’n’B und traditionelle Country Music. Je

CESAR MILLAN

Sa, 28.04.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

2018

SUPPORT ACT:

Mi, 11.04.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

APRIL 2018

Ein Country-Star in der Popwelt

ASAF AVIDAN

2018

2018

SIR ROSEVELT

Mo, 09.04.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

APRIL

APRIL

paradiseband.uk

HARLEM GLOBETROTTERS

Mi, 02.05.2018, 20 Uhr Volkshaus Zürich

THE VAMPS

Support Act: New Hope Club Mo, 21.05.2018, 20 Uhr X-TRA Zürich

WWW.THEVAMPS.NET

MONTAG

21 MAI 2018

X-TRA ZÜRICH 20 UHR

www.abc-production.ch

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

01

nach Lust und Laune. Zugpferd der neuen Band ist Country-Star Zac Brown aus Atlanta. Mann Nummer zwei ist sein Songwriting-Partner und langjähriger Weggefährte Niko Moon, mit dem er jetzt halt auch Dance Songs schreibt. Musikproduzent Ben Simonetti aus L.A. macht das Trio komplett. Die Songs reissen mit, der Plan geht auf. Sir Rosevelt zeigt: Wer Talent hat, kann mit jedem Musikstil erfolgreich sein. lcb

Mi, 01.06.2018, 19.30 Uhr Hallenstadion Zürich

05

GAME OF THRONES

2018

JUNI 2018

. sirrosevelt.com

KATY PERRY

JUNI

12

Di, 05.06.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

NICKELBACK

JUNI

Support Act: Seether Di, 12.06.2018, 19.30 Uhr Hallenstadion Zürich

21

JOVANOTTI

2018

JUNI 2018

Do, 21.06.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

Newsletter und alle Events: www.abc-production.ch


IM GESPRÄCH MIT ...

|GIACOBBO / MÜLLER|

VIKTOR & MIKE BEIM DOC

Viktor Giacobbo und Mike Müller benötigen eine Therapie. Warum Giacobbo noch lange nicht in Pension geht und warum das Publikum in «Giacobbo/Müller in Therapie» zum Seelendoktor wird. Text: Carlotta Henggeler Fotos: Holger Salach

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as Sitzungszimmer des Casinotheaters Winterthur ist der ideale Ort für ein Brainstorming. Vollkommen frei von Büro-Chichi à la Google. Tische, Stühle in Hufeisenform, viel Licht – fertig. Die Rohform von «Giacobbo/Müller in Therapie» steht. Es ist eine weitere Co-Produktion des Dream-Teams der Schweizer Comedyszene mit Giacobbo, Müller und Domenico Blass (Headwriter bei «Giacobbo/Müller»).


Ein eingespieltes Duo: Viktor Giacobbo (66) und Mike Müller (54)

event.: Wie entstand die Idee dazu?

Viktor: Als unsere TV-Show noch lief, sagten wir uns: Kann man das nicht auf die Bühne bringen? Das Theater bietet die interessantere Möglichkeit, auf einer anderen Ebene Hintergründe zu zeigen. Müsst ihr zur Behandlung, weil ihr eure SRF-Show vermisst?

Mike: Es ist eine Therapie im weitesten Sinne. Bei uns spielt Dominique Müller den Therapeuten oder besser den Therapie-Trainer. Er spielt sich selber als Schauspieler und Regisseur und behauptet, er habe eine Zusatzausbildung als Audience Retrieval Trainer. Wir müssen uns nach dem Fernsehen wieder an ein

Theaterpublikum gewöhnen. Das Publikum ist Teil der Therapie.

Das öffentliche Kritisieren war Teil des «G/M»-Erfolgs. Fehlt euch das?

Viktor: Wir behaupten, unsere Therapeuten hätten uns das neue Stück empfohlen, damit wir über das selbst gewählte Show-Ende hinwegkommen, event. 29

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IM GESPRÄCH MIT ...

Auf der Bühne und auch privat befreundet. Meinungsverschiedenheiten sind selten bei Giacobbo/Müller.

«Wir haben das Privileg,

den, sagen wir Tschüss. Das war eine Win-win-Situation, wir haben ihnen gute Quoten beschert und sie uns eine Spielwiese. Viktor: Ein einfaches Rezept, ich habe nie begriffen, warum sie das nicht weiterführen.

dass wir machen können, was wir gerne tun.» uns wieder an andere Gegebenheiten gewöhnen. Auf der Theaterbühne machen solche Behauptungen Spass.

Bereut ihr das Aus eurer Sendung?

Viktor: Nein, keine Minute! Es war richtig, aufzuhören, wir haben sie bis zum Schluss gerne gemacht. Mike: Ich wollte wieder Projekte fürs Theater realisieren, Viktor plant Filmprojekte. Wir haben das Privileg, dass wir das machen können, was wir gerne tun. Wieso, wird man beim TV in ein Korsett gesteckt?

Viktor: Wir hatten festgelegt, was wir dürfen. Das war eine Abmachung, die schon bei «Viktors Spätprogramm» galt. Natürlich haben wir immer mit unseren Chefs diskutiert, aber wir konnten am Schluss entscheiden. Mike: Sie hatten Vertrauen in uns, gewährten uns künstlerische Freiheit und wussten, wenn sie uns zu sehr dreinre-

|30 event.

Wem sollte das Fernsehen eine Carte blanche gewähren?

Viktor: Unteregger, Elsener, Mutzenbecher, Büsser, Vetter, Patti Basler und anderen. Es gibt tolle Talente, denen muss man dieselbe künstlerische Freiheit geben, wie wir sie hatten. Wenn man ihnen nur sagt, was funktioniert und was nicht, ist schon die ganze Kreativität futsch. Man muss Anfängern auch die Möglichkeit geben zu scheitern – das gilt im Übrigen nicht nur fürs Fernsehen.

Komödie, die auch im Ausland spielt. Ähnlich wie «Ernstfall in Havanna».

Mike, du tourst momentan mit deinem Solostück «Heute Gemeindeversammlung».

Mike: Ja, seit Oktober bin ich damit unterwegs und habe grossen Spass. Ab April bin ich dann auch noch mit dem neuen Stück unterwegs, also ich bin nur noch unterwegs.

Viktor, du bist seit einem Jahr AHVEmpfänger. Schon mal dran gedacht, nur noch Golf zu spielen?

Da schlafen mir schon beim Gedanken die Füsse ein. Das gleichzeitige Ende der Sendung und mein Pensionsalter sind reiner Zufall. ■

Ihr arbeitet momentan am neuen Stück, Mike spielte den «Bestatter». Was machst du sonst noch, Viktor?

GIACOBBO / MÜLLER

Ich arbeite an Filmprojekten. Unter anderem an einem Spielfilm, den ich mit Domenico Blass schreibe, so wie alle meine Filme und auch «G/M in Therapie». Es ist wieder eine innenpolitische

■ (Premiere) 5.4. bis 21.4.18 Casinotheater Winterthur ■ 18.5. und 19.5.18 Konzertsaal Solothurn

«In Therapie»


MEILENHOCH. DINERS CLUB MILES & MORE.

1 PRÄMIENMEILE PRO CHF 1 UMSATZ

AUSGEZEICHNETE PERSPEKTIVEN FÜR MEILENSAMMLER. Die einfachste Art, um Meilen zu sammeln. Weitere Informationen unter dinersclub.ch/de/milesandmore


IM GESPRÄCH MIT ...

«Die Beziehung zwischen Hund und Mensch beruht auf gegenseitigem Respekt»: Cesar Millan begegnet Hunden auf Augenhöhe.

«Hunde wollen, dass wir

Menschen uns gut fühlen.»


|CESAR MILLAN|

«HUNDE LEBEN IM AUGENBLICK» Hundecoach Cesar Millan (48) widmet sein neues Bühnenprogramm allen Stationen eines Hundelebens: Vom Moment an, wo der vierbeinige Freund in die Familie kommt – bis zum Abschied. Im Gespräch mit event. verriet uns der Mexikaner, wie er zum Hundeflüsterer wurde und was ihn bis heute an seiner Beschäftigung fasziniert . Text: Nalin Polat

Wichtig zu wissen ist, dass Hunde einem Menschen nicht folgen und ihn auch nicht ernst nehmen, wenn der Mensch selber unstabil und nicht selbstbewusst ist. Leider setzen viele Menschen die falschen Schwerpunkte. Sie denken zu viel nach, und geben materiellen Wert und dem finanziellen Status zu viel Gewicht. In der Tierwelt jedoch geht es nur um das Fühlen allein. Man muss sich über die Gefühle bewusst sein, auch wenn es einem schlecht geht, ist es wichtig, sich wenigstens darüber bewusst zu sein. Haben Hunde ein besseres Gespür für Gefühle als Menschen?

Ja, sie wissen ganz genau, was los ist, wenn sie beispielsweise in einem Krankenhaus sind. Denn sie spüren, wenn es den Menschen dort nicht gut geht. Deshalb fragen sie natürlich nicht, wie es einem geht, sondern sorgen einfach dafür dass man sich besser fühlt. Sie gelten deshalb als gute Therapeuten. Weil sie sich nur darauf konzentrieren, wie man sich fühlt. Denn das Einzige, was sie wollen, ist, dass wir uns gut fühlen. Wie können wir das erreichen?

Oft ist Hundeflüsterer Millan mit einem ganzen Rudel von Vierbeinern unterwegs.

event.: Cesar Millan, wie sind Sie auf das Thema Hund gekommen?

Cesar Millan: Tiere faszinieren mich. Ich finde es wunderbar, dass es Vögel, Pferde, Hunde und Katzen gibt! Denn alle Menschen suchen nach einer Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen sowie gegenseitiger Liebe beruht. Ich bin auf einer Farm in Mexiko aufgewachsen. Hunde an der Leine zu sehen, war mir fremd. Es war für mich und unsere Nachbarn normal, mit mehreren Gruppen von Hunden frei herumzulaufen.

Wie haben Sie es geschafft, zum bekannten Hundeflüsterer zu werden?

Das verdanke ich zu einem grossen Teil der Schauspielerin Jada Pinkett Smith – sie ist meine Kundin und mittlerweile auch eine gute Freundin von mir. Sie schickte mir einen Lehrer, damit ich die englische Sprache besser beherrschen konnte. So bekam ich mehr Kunden und Aufträge, denn so war ich in der Lage, mein Energiekonzept als auch andere Methoden besser zu erklären und mich effektiver auszudrücken.

Ihrem Bühnenprogramm geht es um die Beziehung zwischen Menschen und Hunden. Welche ist die wichtigste Regel im Umgang mit unseren vierbeinigen Freunden?

Als ich aus Mexiko in die USA einwanderte, wurde mir bewusst, dass ich nicht die Hunde, sondern die Menschen trainieren muss, damit sie die Bedürfnisse der Hunde erkennen. Ist ein Hund ängstlich oder aggressiv, liegt das oft nicht an ihm, sondern an seinem Halter. Ich muss den Hundebesitzern erklären, dass sich ihr Hund nur ändert, wenn sie selber bereit sind, sich zu ändern. Was haben Hunde uns Menschen voraus?

Sie leben im Augenblick und sind niemals nachtragend. Sie können auch leichter loslassen als wir Menschen. ■

CESAR MILLAN LIVE ■ Sa 28.4.18, Hallenstadion Zürich event. 33

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TICKETS FÜR: GENIESSENDE ANFEUERNDE ROMANTISCHE KULTIVIERTE ABROCKENDE HARTGESOTTENE KREISCHENDE JUNGGEBLIEBENE LACHENDE ... EINFACH ALLE. Die schweizweit umfangreichste Auswahl an Veranstaltungstickets finden Sie in allen grösseren Poststellen – zum Teil auch bis am Tag der Veranstaltung. Wo sich in Ihrer Nähe die nächste Poststelle befindet, erfahren Sie unter post.ch/tickets.


N O S K C A J NE

I A M R JE der M u r B n i e «M

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lieb w o h S e s e die d r ü w l e a ch

Engagiert sich für seinen Bruder: Jermaine Jackson.

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Ziel seines Bruders war immer, die Leute glücklich zu machen. Das will auch Jermaine Jackson als Star der Tribute Show. Text: Benedikt Lachenmeier

1 2 3 4 JERMAINE JACKSON LIVE

«Michael Jackson –The Symphony Experience» ■ Fr 16.3.18, Hallenstadion Zürich

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In Zürich werden Sie in der Show «Michael Jackson – The Symphony Experience» auftreten. Welchen Song werden Sie singen? Das möchte ich noch nicht verraten. Lassen Sie sich überraschen! Seit 53 Jahren stehen Sie auf der Bühne. Was motiviert Sie, weiterzumachen? Wenn du gute Musik spielen kannst, reicht das als Motivation. Mir gefällt es, zu performen und den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Warum ist es wichtig, dass es diese Show gibt? Um den Leuten zu zeigen, was für ein Mensch er war. Michael würde die Show lieben. Er mochte Orchester und auch den Gedanken, dass andere Leute seine Songs interpretieren. Was hat Ihnen Michael Jackson bedeutet? Für mich ist er nicht einfach ein Entertainer. Michael ist mein Bruder. Ich vermisse ihn sehr. Als er von uns ging, starb auch ein Teil von mir. Ich versuche, stark zu sein und weiterzumachen, aber es wird nie mehr dasselbe sein. Was verstehen Sie unter Erfolg? Ich bin erfolgreich, wenn ich mit meiner Arbeit die Leute glücklich mache. Das war die Mission von Michael, und das ist auch die der JacksonFamilie. Erfolg bedeutet nicht, reich und berühmt zu sein. ■

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Ganze 134 Alben hat Nana Mouskouri aufgenommen. An alle Songs kann sie sich nicht erinnern.


IM GESPRÄCH MIT ...

|NANA MOUSKOURI|

DER RUHESTAND IST NICHTS FÜR SIE Was für eine Grande Dame! Nana Mouskouri blickt auf eine über 50-jährige Karriere zurück. Vieles hat sie erlebt, vieles gesehen. Nur Madonna hat mehr Platten verkauft als sie. Und trotz ihrem Alter von 83 Jahren denkt sie keine Minute an den Ruhestand.

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Text und Interview: Michel Imhof, Foto: Philippe Rossier

it «Weisse Rosen aus Athen» gelang ihr der Durchbruch im deutschsprachigen Raum, vor über fünfzig Jahren zog sie an den Genfersee. Die Griechin Nana Mouskouri ist der Schweiz sehr verbunden und schaffte es, verschiedenste Musikmärkte zu beherrschen, und das, indem sie Platten in den verschiedensten Sprachen aufnahm. Noch heute werden Kleinkinder mit dem MouskouriHit «Guten Morgen Sonnenschein» geweckt. 134 Alben nahm sie auf, und über 300 Millionen Tonträger kann sie verzeichnen – damit ist sie die zweiterfolgreichste Sängerin der Welt, gleich nach Madonna. Trotz all diesem Ruhm bleibt die 83-Jährige bescheiden. Am Genfersee, in Lausanne, treffen wir kurz vor Weihnachten 2017 eine bodenständige Dame, die viele interessante Geschichten zu erzählen hat. Kein Wunder: In ihrer über 50-jährigen Karriere hat sie vieles erlebt und viele Leute kennengelernt. Wir sprechen mit Nana Mouskouri über ihre kommende «Forever Young»-Tour und auch über ihre Zeit im Europa-Parlament. Und sie erklärt uns, warum der Ruhestand nichts für sie ist, wieso sie dem Eurovision Song Contest viel zu verdanken hat und warum ihre Brosche – eine rote Schleife – ihr so viel bedeutet.

event.: Frau Mouskouri, Sie sprechen unglaublich viele Sprachen.

Nana Mouskouri: Ja, die erste, die ich damals in Griechenland lernte, war Englisch. Mein Vater arbeitete in einem Kino, und als die ersten Filme mit Ton herauskamen, mussten wir die Tonspur separat unter den Film legen. So haben wir den Text mitgelesen und mitgehört und geschaut, dass alles synchron ist. Und nebenbei lernte ich die Sprache. Wann kam Deutsch?

Deutsch habe ich noch vor Französisch gelernt. Deutschland war schliesslich das erste Land neben Griechenland, in dem ich Erfolg hatte. Haben Sie verstanden, was Sie bei «Weisse Rosen aus Athen» singen?

Klar, es ist ein griechisches Lied, das wir für einen griechischen Dokumentarfilm übersetzt haben. Deutsch hatte ich auch immer nebenbei gehört, im Kino hatten wir deutsche Filme, und meine Mutter hörte oft Zarah Leander, ich war Fan von Marlene Dietrich. Ihre Tournee nächstes Jahr heisst «Forever Young». Wie jung fühlen Sie sich?

Das ist lustig, die Leute glauben immer, dass ich den Titel auf mich beziehe. Dabei ist die Geschichte anders. Aber generell: Es geht nicht um das Alter als Zahl, sondern wie jung man im Herzen ist. Jung sein heisst, dass man gerne lernt

und enthusiastisch ist. Obwohl ich in vielen Dingen professionell bin, werde ich auch gerne als Amateurin behandelt, um neue Dinge zu lernen. Es gibt nämlich immer etwas Neues zu lernen. Darum habe ich auch immer neue Musikstile einfliessen lassen. Und meine Songs in den verschiedensten Sprachen und Dialekten gesungen. Ich lasse mich nicht gerne in eine Schublade stecken.

Woher kommt denn der Titel «Forever Young»?

Von Bob Dylan. Ich habe schon viele Lieder von ihm gesungen. Bei der Vorbereitung zur «Happy Birthday Tour» vor drei Jahren, zu meinem 80. Geburtstag, habe ich auch nach Liedern von anderen Künstlern gesucht, das zeigt dem Publikum immer eine andere Seite von mir. Damals war es «Forever Young» von Bob Dylan und «Love Is A Losing Game» von Amy Winehouse. Amy hat mich sehr beeindruckt. Und jetzt kommt der Song von Bob Dylan auch bei dieser Tournee vor.

Genau. «Forever Young» ist auch der Titel meines neuen Albums. Darauf singe ich viele bekannte Lieder von anderen Künstlern, die ich noch nie gesungen habe. Auch von Adele, Elvis Presley, den Beatles und Whitney Houston. Es sind unvergessliche Songs, Lieder, die «forever young», also für immer jung, sein werden. event. 37

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IM GESPRÄCH MIT ...

«Ich litt anfangs sehr unter meiner Brille. Alle wollten, dass ich sie abnehme.» Sie haben 2008 Ihre Abschiedstournee abgeschlossen und gehen immer noch auf Tour. Sie kriegen nie genug von der Bühne!

Das stimmt. Mein grosses Vorbild Marlene Dietrich war 73 Jahre alt, als sie mit Konzerten aufhörte. Also dachte ich, das ist ein gutes Alter, um aufzuhören. Ich dachte, ich könnte mein Leben nach meinem letzten Konzert in Athen gut gestalten, aber irgendwie ging das nicht. Mir war total langweilig, ich wusste nicht mehr, wo ich war, ich war verzweifelt. Mein Publikum war schon immer mein Leben, es wärmte und stärkte mich. Und plötzlich, nach meinem letzten Auftritt, fühlte ich mich allein und wertlos. Und nach drei Jahren kamen Sie zurück.

Ich suchte nach einem guten Grund, sonst hätten einige ja gelacht, weil ich mein Wort nicht gehalten habe. Der erste war der 50. Geburtstag von «Weisse Rosen aus Athen» im Jahr 2011, der zweite mein achtzigster Geburtstag im Jahr 2013. Sie werden sich nie zur Ruhe setzen.

Ich glaube, sich zur Ruhe setzen ist wie von der Welt gehen. Man lernt nicht mehr, wenn man nichts mehr zu tun hat. Ich werde, solange ich es kann, auf der Bühne bleiben, sie war immer mein Zuhause. Ohne Ihre Brille hätten Sie wohl nie so einen Eindruck hinterlassen.

Als ich als Elfjährige meine Brille bekam, lachten mich alle aus. Und ich habe entschieden, dass ich sie genau deswegen immer tragen werde. Bei Fernseh- und Fototerminen haben aber dann immer alle gesagt, dass es ein Problem sei, weil sich das Licht darin spiegelt. Und heute sind Brillen Trend. Ich finde es toll, alle jungen Menschen zu sehen, die Brillen mit Stolz tragen. Am Anfang waren das nur Elton John, Michel Polnareff und ich, die öffentlich Brillen trugen. 1963 nahmen Sie für Luxemburg am

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Eurovision Song Contest teil.

Ich schaue gerne auf diesen Auftritt zurück, er hat mir viele Türen geöffnet, obwohl ich nur den achten Platz erreichte. Harry Belafonte sah meinen Auftritt und fragte nachher Quincy Jones, mit dem ich schon zusammengearbeitet hatte, wer ich denn sei. Belafonte half mir, Fuss in Nordamerika zu fassen. Zudem hatte die damalige Produzentin des Song Contest mein Repertoire durchgehört und bot mir eine Sendung in der BBC an, in der ich meine eigenen Songs sang und andere Musiker zum Musizieren einlud. Klingt ein bisschen wie die «Helene Fischer Show».

Genau, eigentlich wie das, nur auf Englisch. Die Show brachte mir zusätzliche Aufmerksamkeit in Australien und Die Brille war schon früh ihr Markenzeichen: Nana Mouskouri bei einem Auftritt im Jahr 1960.

Asien, da sie dort auch ausgestrahlt wurde. Ich konnte es kaum fassen, als mich am Flughafen von Singapur jemand erkannte.

Von 1994 bis 1999 sassen Sie als Abgeordnete im Europa-Parlament, allerdings nur für eine Amtszeit.

Das war ein Abenteuer, das ich nie suchte. Aber es war toll, ich habe viel gelernt und viele Freunde gefunden. Trotzdem hätte ich das nicht länger als eine Amtszeit machen können, sonst hätte ich mit dem Singen herunterfahren müssen. Ich glaube, ich habe dort einen guten Job gemacht. Nichtsdestotrotz wollte ich Sängerin bleiben. In einem Interview sagten Sie, dass sich dort vieles nur um Machterhalt und Parteiengehabe drehte. Sind Sie enttäuscht von der Politik?

Politiker haben dort eine grosse Verantwortung, egal in welchem Land sie sind. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Länder mehr zusammenarbeiten und bei Konflikten Kompromisse finden. Ich glaube an Europa und bin eine grosse Unterstützerin der Europäischen Gemeinschaft. Sollte die Schweiz Ihrer Meinung nach auch ein Teil der EU werden?

Es liegt nicht an mir, das zu entscheiden. Jeder soll das Recht haben beizutreten. Ich mag die Schweiz für das, was sie ist. Die Einwohner haben es gut. Die anderen Länder hatten Probleme oder waren im Krieg, deshalb ist es wohl wichtiger, die Situation der Schweiz zu wahren. Wie beobachten Sie die Lage Griechenlands?

Aktuell ist es schwierig, auch wegen der vielen Flüchtlinge. Die Griechen kämpfen, wie viele andere Länder auch, mit dieser Situation. Ich bin eine Optimistin und denke, dass wir eine Lösung dafür finden. Griechenland ist ein wundervolles Land, wir haben eine grossartige Geschichte und sollen nicht leiden.

Sie verzichteten wegen der Finanzkrise auf Ihre Rente vom EuropaParlament und gaben das Geld weiter


Da dachte sie noch an den Ruhestand: Nana Mouskouri an ihrem «Abschiedskonzert» 2007 in Athen.

an den griechischen Staat. Unterstüt­ zen Sie Griechenland noch heute?

Ja, wo ich kann. Ich habe Flüchtlinge unterstützt, allerdings nicht nur in Griechenland, sondern auch in anderen Ländern. Ich unterstütze viele NGOs, unter anderen das Rote Kreuz, die sich mit dem Thema beschäftigen. Es ist ein Teil meines Lebens, auch zu helfen. Vor allem meine Zusammenarbeit mit Unicef hat mir geholfen, diese Sachverhalte zu verstehen und zu helfen.

Griechenland und Deutschland hatten ja vor allem während der Finanzkrise eine angespannte Beziehung – zwei wichtige Länder für Sie. Wie haben Sie die Situation verfolgt?

Ich mag es nicht, wenn meine Heimat in Konflikt mit einem anderen Land steht. Deutschland ist ein Land, das vielen hilft, und in Griechenland war es nur eine Frage der Zeit, bis diese Probleme, die wir haben, auf uns zukommen. Ich hoffe aus ganzem Herzen, dass sich die Beziehung zwischen den beiden Ländern wieder beruhigt. Was denken Sie über die Musik, die heute in der Hitparade ist?

Gute Musik gab es schon immer und wird es auch immer geben. Heutzutage gibt es aber Songs, die für mich auf die Schnelle schwieriger zu verstehen sind. Ich höre mich langsam in neue Musik ein und kenne nicht viele Künstler. Stromae halte ich für einen aussergewöhnlichen Künstler, er ist so talentiert und besitzt ein breites Spektrum.

«Papaoutai» war der erste Song, den ich von ihm gehört hatte.

«Forever Young» wird Ihr 134. Album. Kennen Sie überhaupt noch alle Lieder, die Sie aufgenommen haben?

Nein, überhaupt nicht! Aber ich weiss, dass ich so viele Songs aufgenommen habe. Ich habe viele Alben in verschiedenen Sprachen aufgenommen und musste viele verschiedene Märkte bedienen. Deshalb habe ich manchmal zwei bis drei Alben pro Jahr aufgenommen. Dadurch hatte ich auch viel Abwechslung, weil sich viele Songs nicht wiederholten. Es gibt viele Lieder, die ich nur in einer Sprache aufgenommen habe. Sie tragen gerade eine rote Schleife. Warum?

Natürlich geht es dabei um den Kampf gegen Aids, das ist auch ein Thema für mich als Unicef-Botschafterin. Aber diese Brosche gehört einem jungen Mann, der mit seinem Freund in Dänemark an mein Konzert kam und meine Songs eigentlich gar nicht mochte. Der Freund des jungen Mannes organisierte aber, dass ich bei einem Konzert den dänischen Song «Lille Ole» gesungen habe. Später schickte er mir diese Brosche mit der Nachricht, dass er in der letzten Zeit meine Musik gern bekam. Leider verstarb der junge Mann vor kurzem, deshalb hat diese Brosche für mich zwei Bedeutungen. Eine traurige, aber zugleich schöne Geschichte. Werden Sie in der

Deutschschweiz ein schweizer­ deutsches Lied singen?

Das ist witzig, eigentlich mache ich das überall, aber auf Schweizerdeutsch habe ich noch nie gesungen! Wenn Sie ein Lied wissen, welches passt, lassen Sie es mich wissen. Was ist der Schlüssel zum Erfolg in der Musikindustrie?

Ich glaube nicht, dass den jemand kennt. Das Wichtigste ist, dass man daran glaubt, was man macht, und seine Arbeit glaubhaft vorträgt. ■

NANA MOUSKOURI «FOREVER YOUNG»

■ Sa 10.3.18, Auditorium Stravinski, Montreux ■ Mo 12.3.18, KKL Luzern

Ein Zusammenschnitt des Interviews mit Nana Mouskouri ist jetzt auf dem Ticketcorner Blog zu sehen.

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REPORTAGE

|TRAUFFER|

SCHLITTELN AUF DER ÜBERHOLSPUR |40 event.

Trauffer ist der Mann der Stunde. Sein letztes Album «Heiterefahne» ist mittlerweile das erfolgreichste Hitparaden-Album eines Schweizer Künstlers. Und trotzdem geht es für den Fabrikbesitzer, Papi und Sänger noch viel weiter. Text: Michel Imhof, Bilder: Adrian Bretscher


Reitet mit Schweizer Mundart-Rock auf der Erfolgswelle: Marc Trauffer.

W

ie macht der das bloss, fragt man sich, wenn man die Biografie von Marc Trauffer (38) kennt. Er leitet nicht nur die bekannte Holzspielwarenfabrik Trauffer im Berner Oberland, sondern ist auch noch Papi von zwei Kindern und leidenschaftlicher Musiker. Die Musik sei für ihn aber nur ein Hobby, sagte er in früheren Interviews. Ein sehr erfolgreiches Hobby, denn Trauffer ist in aller Munde. Ausverkaufte Konzerte, Hitparaden-Erfolge für die Geschichtsbücher.

Redaktor Michel Imhof traf Trauffer in Hasliberg zum Interview.

Alles nur schlaue Verkaufsstrategie? «Viele Journalisten werfen mir das vor», erzählt er im Interview. «Doch das ist meine Realität, ich lebe hier auf dem Land im Berner Oberland. Zwischen

event. 41

|


REPORTAGE

Kühen und Weiden!» Recht hat er. Im idyllischen Hasliberg ist es schon anders als im urbanen Zürich. Das Leben in der Stadt hat Trauffer für sich sowieso schon abgeschrieben. «Ich habe in Basel gewohnt und fand es immer seltsam, wenn ich die Kassiererin im Laden kannte, aber sie mich nicht», meint er. board,

Snow it lang eine Ze r e in ta en. r Alpen zu seh fuhr de en Ski Kinder ft auf d e o in r e e s d Für t er wie weile is mittler

Trauffer sieht die Vielfalt der Schweiz bedroht Allgemein fühlt er sich der Schweiz sehr verbunden. Was er am meisten mag? «Die Vielfalt, sei es in der Kultur oder auch in den Möglichkeiten, die wir hier haben», sagt er. Doch diese Vielfalt sieht er aktuell bedroht durch die bevorstehende Abstimmung über die No-Billag-Initiative. «Es wäre fatal, wenn plötzlich die Rätoromanen keine Tagesschau mehr hätten», sagt er. «Oder wenn man im Radio nur noch auf Pop setzen muss, statt auch klassischer Musik einen Raum zu geben.» Allgemein bereite die Politlandschaft dem Alpentainer sorgen. «Es wird alles amerikanisiert, gibt nur noch links oder rechts, Schwarz oder Weiss. Von der Mitte redet man kaum», meint er. Der Mittelstand gehe verloren, das sei schade. Denn von dieser Gemeinschaft lebe die Schweiz. Die bergige Schweiz ist auf seinem neuen Album «Schnupf, Schnaps und Edelwyss» gut zu hören. Kein Wunder: Das Album nahm er innerhalb von drei Wochen in einer Berghütte im Justistal auf. «Es klingt dadurch etwas eckig und kantiger, aber das ist genau der Klang, den ich wollte», erzählt er. «Heute nimmt man ein Album über eine längere Zeitspanne auf, ich wollte es kompakt gestalten und mit allen Bandmitgliedern daran arbeiten», sagt er. Auch vor und nach den drei Wochen habe niemand am Album gearbeitet. Brauchts auch nicht, denn «ich bin mega zufrieden mit dem Ergebnis», sagt der Alpentainer. Kritik gab es trotzdem. Die Fernsehmoderatorin Gülsha warf Trauffer wegen des Songs «Geissepeter» Sexismus vor. «Sie

FIIROBET C O M E D Y- B Ü H N E N P R O G R A M M

MESSER&GABEL

28.02. Rorschach 01.03. Hochdorf 02.03. Appenzell

03.03. Amriswil 08.03. Bolligen 09.03. Heiden 14.03. Glarus 15.03. Frauenfeld 19.03. Baden 22.03. Vaduz

schwänzled um mi ume und macht mer schöni Ouge, schüttlet ihri Zöpfli und löpft ihres Röckli» heisst es da. Trauffer nimmt die Kritik gelassen: «Wenn man auf dem Gipfel steht, muss man sich nicht wundern, dass es windet. Dass andere Menschen sich

27.03. Jona 28.03. Kirchberg 29.03. Männedorf 06.04. Bad Zurzach 09.04. Olten 18.04. Bremgarten 19.04. Pfäffikon

Tickets unter www.ticketcorner.ch sowie an allen Post- und SBB-Schalter.

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In den Bergen zu Hause: Das Berner Oberland ist für Trauffer Heimat.

Geübte r Schli ttler: M Trauffe it seine r regelm n Kinde ässig a rn geh uf die P t iste.

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äussern, ist völlig legitim.» Trotzdem lässt er den Vorwurf von Sexismus nicht auf sich sitzen: «Ich kann voll und ganz hinter dem Song stehen. Ein Dirndl ist nichts böses, wir haben nichts gemacht, was über eine Grenze hinausgeht», sagt er. «Vor allem in einer Zeit, in der sogar Kinder alles Mögliche auf ihrem Smartphone ohne Hindernisse konsumieren können.» In Hasliberg ist von Kritik keine Spur: Auf der Schlittelroute erkennen immer wieder andere Wintersportler den Alpentainer und möchten ein Foto machen oder ein Autogramm bekommen. Trauffer ist nah bei den Leuten.

Prost: Auf dem neuen Trauffer-Album geht es um Alpen-Partys. «Schnupf, Schnaps & Edelwyss» sei das Schweizer «Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll.»

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REPORTAGE

TRAUFFERS 5 TIPPS FÜRS PERFEKTE SCHLITTELN

Und das, obwohl der Alpentainer eigentlich genug zu tun hätte, hauptberuflich leitet er schliesslich seine Holzspielwarenfabrik Trauffer AG und ist zweifacher Vater. «Es läuft wirklich viel momentan, mein Zug hat ein sehr hohes Tempo», sagt Trauffer. «Aber es ist schön, ich geniesse den Status quo.» Die Kraft schöpft er aus der vielen positiven Energie, die er durch den Erfolg bekommt. «Wenn es nicht rundlaufen würde – sei es in der Firma oder in der Musik –, dann könnte ich dieses Pensum so nicht stemmen.»

Die nächste Tour ist ein Rundum-Erlebnis

Mit dem Wohnort und der Heimat im Berner Oberland hat Trauffer die Schlittelpiste quasi vor der Tür. Und mit seinen Kindern Lars (15) und Lani (13) kam der Alpentainer immer wieder auf den Holzschlitten zurück. Uns verrät er fünf Tipps, die einen perfekten Schlitteltag garantieren.

1

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Bei weichem Schnee braucht man breite Kufen am Schlitten. Wenn der Schnee gefroren oder hart ist, sind schmale Kufen auch okay. Gut anziehen! Und zwar von oben bis unten. Gute Schuhe sind unabdingbar, schneesichere Kleidung auch. So kann man auch mal ohne Probleme in den Schnee fallen und hat nachher nicht nasse Jeans. Das Wetter ist egal! Es ist nicht zu kalt, nicht zu warm, und es schneit auch nie zu fest. Wenn ihr Lust zum Schlitteln habt, geht einfach schlitteln. Wenn andere auf der Piste stehen oder langsam fahren, gut und sicher überholen. Und der Spruch «Hee, ihr sind da nöd ellei uf de Pischte!» ist auch ein ganz guter.

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Das ist der beste und ultimative Schlitteltipp: Immer schauen, dass es irgendwo auf der Schlittelpiste eine Beiz gibt. Der Einkehrschwung ist der schönste Schwung!

Für die nächsten Konzerte hat Trauffer ein eigenes AlpentainerDorf entwickelt: «Ich fand es immer schade, wenn Leute zu meinem Konzert kamen, auf den Beginn warteten, zwei Stunden Spass hatten und dann wieder gingen», meint er. «Deshalb gibts nun auch vor und nach dem Konzert ein Rahmenprogramm: Vorher gibts Verpflegung aus der Region, anschliessend Party und die ein oder andere Möglichkeit, mit mir Fotos zu machen», erzählt er. Zudem führt die Tour nicht in die grossen Städte, sondern in die Vororte und aufs Land. Auch das gehört zum Konzept. «Das ausverkaufte Konzert in Zürich war zwar schön, aber als ich gefragt habe, wer überhaupt aus Zürich ist, haben sich nur drei Leute gemeldet», sagt er. Deshalb gehe es jetzt direkt zu den Fans. «Und die Leute aus der Stadt können mal ins Grüne fahren. Das ist doch auch schön.» ■

«Das hätte ich mir nie erträumt»: Trauffer am Moon & Stars in Locarno.


PRÄSENTIEREN

TRAUFFER LIVE ■ 9. und 10.3.18, Westhalle Langenthal ■ 16. und 17.3.18, Markthalle Wattwil ■ Sa 24.3.18, Markthalle Sargans ■ Sa 7.4.18, Snowpenair Grindelwald ■ 13. und 14.4.18, Seelandhalle Lyss ■ 20. und 21.4.18, Vianco Arena Brunegg ■ Sa 28.4.18, Sagibachhalle Wichtrach ■ Mi 9.5.18, Stadthalle Bülach ■ Sa 12.5.18, Rüegerholz Frauenfeld ■ Fr 18.5.18, Sportpark Olten ■ Sa 19.5.18, Rigihalle Küssnacht ■ Fr 25.5.18, Eishalle Wetzikon ■ Sa 26.5.18, Ilfishalle Langnau i.E. ■ Fr 15.6.18, Stars of Sounds Aarberg ■ Fr 22.6.18, Trucker Festival Interlaken ■ Di 31.7.18, Openair Flumserberg ■ Sa 25.8.18, Sound of Glarus ■ Fr 21.9.18, Festival Schupfart

PERLEN, FREAKS & SPECIAL GUESTS tz-

Zusalungen l vorsteim

Charlie Mach r 11 e t a e h T Zürich Manuel Stahlberger Duo André Leo Eliana Burki Jimmy Gonzalez Mick Holsbeke Cirque La Compagnie Ursus & Nadeschkin

ZÜRICH THEATER 11 5. bis 8. April 2018 Vorverkauf: WWW.TICKETCORNER.CH Informationen: WWW.URSUSNADESCHKIN.CH/PERLEN


TIPPS

ALBEN

BÜCHER

DANCE

FELIX JAEHN › I BIOGRAFIE

MAX SIEBER › HITS, FLOPS UND DIE SCHÖNSTEN KRÄCHE

SCHLAGER

Auf seinem Debüt-Album vereint Felix Jaehn seine grössten Hits (von denen er bislang einige hat) mit neuen Songs. Perfekte Musik für eine ausgelassene Party.

BEATRICE EGLI › WOHLFÜHLGARANTIE

ALTERNATIVE

Das Schweizer Schlagerschätzchen meldet sich mit moderneren Schlager- und sogar Unplugged-Klängen zurück. Nicht so nah am Pop wie Helene Fischer, trotzdem moderner denn je präsentiert sich das fünfte Album seit ihrem «DSDS»-Gewinn. Noch immer drehen sich die Liedtexte oft um die Liebe, es gibt aber auch besinnlichere Balladen über Verlustängste. Cool: Auf der Deluxe-Version gibt es mit Unplugged-Versionen ungewohnte Klänge und mit dem Polo-Hofer-Hit «Alperose» eine Beatrice Egli auf Schweizerdeutsch. Das Album erscheint Mitte März.

MGMT › LITTLE DARK AGE

BIOGRAFIE

PIETRO LOMBARDI › HELDENPAPA IM KRÜMELCHAOS Das New Yorker Duo bringt mit dem neuen Album die Achtzigerjahre zurück: weniger Rock-Klänge, dafür mehr Synthesizer und sphärische Klänge.

SINGLES

Seit 2016 gehen Pietro Lombardi und Sarah Engels getrennte Wege, der «DSDS»-Sieger lernt seither das Grossziehen von Söhnchen Alessio von einer ganz neuen Seite kennen. Die neuen Aspekte verewigte er in seinem ersten Buch.

POP

POP

ZIBBZ › STONES Die Geschwister Co und Stee Gfeller fahren mit diesem Song für die Schweiz zum 63. Eurovision Song Contest. Damit haben sich Bruder und Schwester gleich im ersten Anlauf für den grössten Musikwettbewerb qualifiziert. Im Song geht es ums Thema Cybermobbing. «Vielen ist nicht bewusst, wie sie das Gegenüber auch online stark verletzen», sagt Co zur Thematik. Stee und Co kämpfen mit dem souligen Popsong mit Rockeinfluss am 8. Mai 2018 um den Einzug ins grosse ESC-Finale.

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Ein Insider plaudert aus dem Nähkästchen: Regisseur Max Sieber (75) zog während 40 Jahren hinter den Kulissen legendärer TV-Shows wie «Teleboy» oder «Verstehen Sie Spass?» die Fäden. Amüsante Anekdoten, mit denen der auch im Ausland erfolgreiche TV-Pionier und LiveShow-Regisseur aufwartet. Da geht es um ermordete Goldfische im ersten TV-Studio, schiefgegangene Streiche mit der versteckten Kamera und um die Marotten der Stars – liebevoll erzählt vom mehrfachen Prix-Walo-Preisträger.

KYLIE MINOGUE › DANCING Lange war es still um Kylie Minogue, jetzt ist sie zurück: «Dancing» macht Lust aufs neue Album und vereint Dance-Pop mit Country-Einflüssen. EDM

SIA VS. DAVID GUETTA & AFROJACK › HELIUM Ursprünglich hatte Sia den Track schon alleine veröffentlicht, jetzt geben ihm David Guetta und Afrojack einen ganz neuen Drive.


FILME

GADGETS

DOKU

GOTTHARD: ONE LIFE, ONE SOUL

NETTER KLEINER ENTERTAINER

Wiedersehen macht Freude. Tragische und magische Momente liegen in Kevin Merz’ faszinierender Doku nahe beieinander. Interviews und Archivmaterial lassen gute alte Zeiten mit Steve Lee wieder aufleben. Da kann sich so mancher Nachwuchsrocker von heute den einen oder anderen Input holen. Kinostart: 1. März.

FÜR HEIMELIG WARMEN SOUND IM KOPFHÖRER Auf den Wohlklang eines Röhrenverstärkers braucht man jetzt auch unterwegs nicht mehr zu verzichten. Aune TS1 SE Vacuum Tube speist den Kopfhörer mit heimeligem Sound. CHF 200.– / thinkgeek.com

Roboter Kuri wurde zwar von Küchengerätehersteller Bosch entwickelt, hilft aber nicht im Haushalt mit, sondern hört nur zu und unterhält mit Podcasts und Sounds. CHF 800.– / heykuri.com

DOKU

GRACE JONES: BLOODLIGHT AND BAMI Auf der Bühne ist Grace Jones Paradiesvogel und unterkühlte Diva, privat Tochter, Mutter, Schwester und Oma: Einblick in das Leben eines Stars mit vielen Facetten.

DOKU

DER KLANG DER STIMME

Vom Geburtsschrei über den Orgasmus bis hin zur Sopranistin: Diese Doku ergründet die transzendente Wirkung der menschlichen Stimme. Jetzt im Kino.

SUPER 8 IST WIEDER DA Nach Vinyl, dem Kassettenrekorder und Sofortbildkameras folgt das Comeback der Super-8Kamera. Zwar mit LCD-Display, aber für echte Filme. Ruckeln wir uns mit 18 Bildern pro Sekunde in die Siebzigerjahre zurück! ca. CHF 2500.– / kodak.com (bald erhältlich)

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AUSBLICK ...

Events, die man nicht verpassen sollte. Termine, die man sich merken muss. Unsere Tipps für die kommenden Wochen und Monate.

MI

11. APRIL

Volkshaus Zürich

ROCK-SPEKTAKEL VON SATRIANI UND KUMPELS |48 event.

Der 18. September 1970 ist ein trauriger Tag für die Musikwelt: Jimi Hendrix stirbt im Alter von 27 Jahren in London. Joe Satriani ist damals vierzehn Jahre alt, drückt im US-Staat New York die Schulbank. Er beschliesst, sich das Gitarrespielen beizubringen. Satriani muss erst als Gitarrenlehrer in Berkeley (Kalifornien) zehn Jahre unten durch. 1987 gelingt ihm mit der CD «Surfing With The Alien» der Sprung in die Champions League. Zu seinen Fans zählen Kirk Hammett, Tom Morello und David Bryson. Bei der G3-2018-Tour gibt es gleich drei Sets auf die Ohren, von Joe Satriani, John Petrucci (Dream Theater) und von Uli Jon Roth (ex Scorpions) – mit gemeinsamem Finale. che


VIER ENGEL FÜR DAS ALBISGÜTLI

8.

FEBRUAR BIS

25.

Farewell Angelina ist mehr als nur ein Song von Bob Dylan: Das sind vier langjährige Freundinnen aus Nashville, Tennessee. Nicole Witt, Andrea Young, Lisa Torres und Lauren Lucas waren alle als Solo-Künstlerinnen in der Country-Welt erfolgreich. Vier starke Stimmen, die Songs schreiben und Multi-Instrumentalisten sind. Ihr Auftritt am 23. März ist einer der vielen Höhepunkte am Country Music Festival Albisgüetli. che

MÄRZ

Schützenhaus Albisgütli, Zürich

MI

11.

APRIL

Hallenstadion Zürich

BOB DYLAN: WIE EIN ROLLING STONE Seit 1988 ist Bob Dylan auf seiner «Never Ending Tour» und spielt mit bald 77 Jahren fast 100 Konzerte pro Jahr. «Newsweek» ernannte ihn zum «Einstein der Popmusik». Dylans Bedeutung für die Musikgeschichte ist enorm, seine Songtexte sind Poesie – nicht umsonst wurde ihm 2016 der Nobelpreis für Literatur verliehen. aus

ANNA NETREBKO & YUSIF EYVAZOV: SO KLASSISCHES POWER-PAAR

MI

5.

SEPTEMBER

Hallenstadion Zürich

Zwei Jahre sind sie verheiratet. Auf der Bühne sind die Sopranistin und der Tenors aber nur Arbeitskollegen. Genau dort verschmelzen jedoch die Stimmen von Anna Netrebko und Yusif Eyvazov zu einer Einheit. Gemeinsam entführen sie ihre Zuschauer in eine Traumwelt, in der Unmögliches möglich wird. aus

8.

APRIL

Hallenstadion Zürich

HEIDI – KIDS ON ICE: JUNGE UND ALTE KÖNNER Aus der weltberühmten Schweizer Kindergeschichte lässt sich sogar eine Eis-Schau zaubern: Das beweisen Daniel Borak, elffacher Schweizer Stepptanz-Meister, und Andrew Bond, Autor vieler erfolgreicher Kindermusicals. Unterstützt werden sie von EiskunstlaufStars wie Noah Scherer, Schweizer Meister im Paarlauf, sowie von ganz jungen Talenten wie der erst 16-jährigen Olympionikin Alexia Paganini, dem neuen Stern am Schweizer Eislauf-Himmel. asc

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AUSBLICK

SHORT-GUIDE

Weitere grosse Events der nächsten Wochen und Monate

Pegasus rocken die Bühne des Art on Ice 2018. Liam Gallagher

1.3.18

X-Tra Zürich

DO

Art on Ice

1.–4.3.18 6.–7.3.18 9.3.18

Hallenstadion Zürich Prilly Lausanne Vaillant Arena Davos

Harry Styles

11.3.18

St. Jakobshalle Basel

Dirty Dancing

6.–18.3.18 22.–27.1.18

Theater 11 Zürich Theater 11 Zürich

Toto

12.3.18 22.3.18

Hallenstadion Zürich Arena Genf

The Script

8.3.18

Hallenstadion Zürich

22.

MÄRZ

Casino Herisau

MANFRED MANN’S EARTH BAND: UNERMÜDLICH UNTERWEGS Manfred Lubowitz, wie der südafrikanische Multi-Instrumentalist bürgerlich heisst, hat mit Songs wie «Mighty Quinn», «Davy›s on the Road Again» oder «Blinded by the Light» Musikgeschichte geschrieben. Am erfolgreichsten sind die Alben «The Roaring Silence» und 1978 «Watch». Aber 1988 löst sich die Band auf. Doch ein Manfred Mann gibt so schnell nicht auf: 1992 schafft er es, mit Mick Rogers die Gruppe neu zu formieren. Manfred Mann (Keyboards), Robert Hart (Lead Vocals), Mick Rogers (Guitar, Vocals), Steve Kinch (Bass) und John Lingwood (Drums) sind mit ihren Hits on the Road Again. che

Gregory Porter

26.3.18

KKL Luzern

GÖLÄ: GLEICH DREI MAL IM HALLENSTADION

Glenn Miller Orchestra

5.5.18 10.11.18

KKL Luzern Théâtre du Léman Genf

The World of Hans Zimmer 7.5.18 Hallenstadion Zürich Nena 11. & 20.5.18 Volkshaus Zürich Fast & Furious Live

18.–20.5.18

Hallenstadion Zürich

The Vamps 21.5.18

X-Tra Zürich

Jimmy Cliff

22.5.18

Volkshaus Zürich

Roger Waters

28. & 29.5.18 Hallenstadion Zürich Katy Perry

1.6.18

Hallenstadion Zürich

Game of Thrones Live Concert Experience

5.6.18

Hallenstadion Zürich

Andreas Gabalier

9.6.18 24.11.18 7.12.18 8.12.18

Kybunpark, St. Gallen Hallenstadion Zürich St. Jakobshalle Basel Bernexpo

|50 event.

SA

1 .SO

UND

2 .DEZEMBER

Hallenstadion Zürich

Nur wenige Schweizer Künstler schaffen es, auf Anhieb das Halllenstadion zu füllen. Gölä schafft das gleich drei Mal. Das erste Mal am 1.12.2018 war schon im Nu ausverkauft. Fürs zweite tags darauf gibt es nur noch wenige Tickets. Deshalb gibt es jetzt noch einen dritten Termin, ebenfalls am Sonntag, 1.12., aber schon um 13 Uhr – ideal auch für ganz junge Gölä-Fans. Wer die Hallenstadion-Konzerte des Berner Oberländers kennt, weiss, dass man mit Überraschungsgästen rechnen darf. Wir wetten, dass dieses Jahr auch eines der Jodlerchörli von Göläs Erfolgs-Album «Urchig» mit auf der grossen Bühne stehen wird. solt


3.4.

BIS

5.5.

Zürich, Suhr, Bern

TRAUMFRAU MUTTER: KINDER, KÜCHE, KRISE Windeln, wenig Sex und andere Katastrophen. Das Mundart-Musical «Traumfrau Mutter» beschäftigt sich mit den Sorgen des Mami-Alltags. Es sind Einblicke ins Tagebuch von sechs gestressten Müttern. Mit viel Humor, Selbstironie und thematisch perfekt passenden Liedern erzählen die Schweizer Schauspielerinnen nicht ganz jugendfreie Geschichten vom Mutterdasein. lcb

SHORT-GUIDE

Weitere grosse Events der nächsten Wochen und Monate

Foo Fighters

13.6.18

Stade de Suisse Bern

James Gruntz

16.6.18 10.11.18

Stars of Sounds Aarberg Presswerk Arbon

Jovanotti

21.6.18 30.6.18

Hallenstadion Zürich Resega Lugano

Iron Maiden

26.6.18 10.7.18

Arena Genf Hallenstadion Zürich

Helene Fischer

26.6.18

St. Jakob-Park Basel

Open Air St. Gallen

28.6.–1.7.18 Sittertobel St. Gallen Gurtenfestival

11.–14.7.18

Gurten Bern

Basel Tattoo

20.–28.7.18

Kaserne Basel

Flumserberg Open Air

31.7.18

Flumserberg

Ed Sheeran

3–4.8.18

Letzigrund Zürich

Justin Timberlake geht mit seinem neuen Album «Man of the Woods» auf Welttournee.

Nightwish

7.8.18 11.11.18 22.11.18

Stars in Town, Schaffhausen Arena Genf Hallenstadion Zürich

Justin Timberlake

16.8.18

7. 8. UND

Hallenstadion Zürich

Die Toten Hosen

25.8.18

A PR I L

Samsung Hall Zürich / Musical Theater Basel

EIN HENSSLER LÄSST NICHTS ANBRENNEN Der Hamburger Küchenmeister war der erste professionelle Sushi-Chef Deutschlands. Dafür investierte er einen Lotto-Gewinn. Liess sich unter anderem in L.A. ausbilden. Auch sonst lässt der 45-Jährige nichts anbrennen: Beim deutschen Privatfernsehen duellierte er sich in «Grill den Henssler» mit Promis und ersetzt nun Stefan Raab («Schlag den Henssler»). Der Gastronom mit viel PS ist gekonnter Unterhalter, egal ob im Fernsehen oder auf der Bühne. che

Allmend Luzern

Hollywood Vampires 3.7.18 Samsung Hall Zürich Status Quo

6.10.18

Hallenstadion Zürich

Jason Derulo

11.10.18

Hallenstadion Zürich

Disney on Ice – Das zauberhafte Eisfestival

18.–21.10.18 Hallenstadion Zürich Die grosse Schlagerparty Live

9.11.18

Hallenstadion Zürich

Letzte MaUSIKER-Shows 21.02.18 08.03.18 09.03.18 12.03.18

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PORTRÄT

|MELCHSEE-FRUTT|

EIN PARADIES FÜR ALLE

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ber den Luftweg erreichen wie Millionen von Schneeflocken auch die Gäste das Winter-Wunderland Melchsee-Frutt. Mit der Gondelbahn schwebt man in nur zwölf Minuten in die neue Welt. Oben angekommen, gibt es Wintersport à discrétion, oder man fühlt die nordische Ruhe auf unberührten, schneebedeckten Flächen. Aktive Erholung für jedes Alter ist auf dem Hochplateau garantiert. Die Kleinsten geniessen die Schneepracht mit Maskottchen Snowli im Fruttli-Land. Das kostenlose Kinderparadies begeistert mit Zauberteppich, Skikarussell und vielen weiteren Attraktionen. Und die ganze Familie profitiert: Auf Melchsee-Frutt fahren Kinder und Jugendliche zu unverändert günstigen Tarifen. Während sich die Kleinsten bei den ersten Fahrversuchen vergnügen, toben sich die geübten Ski- und Snowboardfahrer auf 36 Pistenkilometern in Blau, Rot und Schwarz aus. Shredden, was das Zeug hält, das verspricht wiederum der fruttpark.ch. Rund 40 Obstacles entlang der ganzen Piste Erzegg fordern alle Freestyle-Freunde heraus – und all jene, die es werden wollen.

In diesem Windersportparadies im Zentrum der Schweiz kommt vieles zusammen: Vielseitigkeit mit Sport, Spass und Entspannung, ein Verwöhnprogamm voller toller Ideen und vor einer prächtigen Bergkulisse. Das bietet das Winter-Wunderland von Melchsee-Frutt.

gen. Mit der Pendel- oder Sesselbahn gelangen alle auf die Bergspitzen und geniessen die prächtige Aussicht. Die Gäste wählen selbst, auf welche Anstrengungen sie Lust haben, denn auf Melchsee-Frutt ist fast alles möglich. Nebst den vielfältigen Sportangeboten sorgen die vielen Bergrestaurants und -hotels für kulinarische Genüsse. ■ Tickets bei ticketcorner.ch/ski

Von voller Action bis zur Rundum-Verwöhnung Doch Wintersport heisst nicht gleich Ski- oder Snowboardfahren! Dank dem Hochplateau sind auch Schneeschuhläufer, Winterwanderer und Langläufer in ihrem Element. Für gemütliche Stunden im Schnee bieten sich etliche Möglichkeiten auf ebenen Flächen an. Wer die Herausforderung liebt, kann die Bergketten rund um Melchsee-Frutt bestei-

WER WIRD SCHWEIZER PISTENBULLY-MEISTER? Bullyparade! Die Schweizer Meisterschaft der Pistenfahrzeugführer im Gebiet Vogelbüel ist einer der attraktiven Höhepunkte im Event-Programm von Melchsee-Frutt. Hohe Präzision und eine Riesenportion Geschicklichkeit sind bei den Fahrern gefragt – zudem müssen sie schnell sein. Das bietet nicht nur den Teilnehmenden Nervenkitzel, sondern auch den Zuschauern ein spannendes Spektakel. Dieses Jahr findet es schon zum 13. Mal statt. Freitag, 6. April 2018

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WETTKAMPF DER SNOWCROSSER Hier zeigen sich die wahren Könner: Racing, wie es bei den Snowcross-Schweizer-Meisterschaften für die Zuschauer geboten wird, ist Action für den ganzen Tag. In verschiedenen Kategorien kämpfen insgesamt 30 Fahrer um den Titel. Sprünge von bis zu 10 Metern werden mit den 230 kg schweren und 180 PS starken Maschinen gezeigt. Ein action­ reicher Tag im Gebiet Vogelbüel ist gewährleistet. Weitere Infos auf.melchsee­frutt.ch. Samstag, 7. April 2018

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PORTRÄT

|EVANESCENCE|

EINE BAND KAUFT DIE SCHWEIZ LEER Mit den Songs «My Immortal» und «Bring Me to Life» schaffte Evanescence 2003 den Durchbruch. Nun tourt die Band mit ihrem neuen Album «Synthesis» um die Welt und freut sich auf einen (Shopping-)Halt in der Schweiz.

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Interview und Text: Sidonia Maurer

inter «Synthesis» versteckt sich weit mehr als nur die Fusion zwischen einem symphonischem Orchester und elektronischer Musik, wie man das von Evanescence bisher kennt. «Mit dem Album wollen wir unsere Geschichte wiedererzählen und auch neue Elemente betonen. Es geht also auch um die Vergangenheit und die Zukunft», erzählt Amy Lee, Gründungsmitglied von Evanescence. Für ihre Gründung im Jahr 1995 suchte die Band einen Namen, der ihre Einmaligkeit beschreibt und den man nicht mit etwas bereits Vorhandenem assoziiert. So entschieden sie sich für Evanescence (engl. von lat. evanescere: dahinschwinden) und bewiesen damit Einzigartigkeit. Der visuelle Aspekt war zunächst das Einzige, das Amy mit dem Namen Evanescence verband. Über die Jahre hat der spezielle Name jedoch an Bedeutung zugenommen und widerspiegelt nicht nur Amys Karriere, sondern auch ihre Beziehung zur Band. «Es gibt viele Momente, die ich beim Zurückschauen auf meine Karriere ändern würde», gibt Amy zu. Doch schliesslich sei es wie beim Aufwachsen: «Man realisiert immer wieder aufs Neue, was man besser machen kann und was man falsch gemacht hat». Fehler zu machen und daraus zu lernen sei aber ein Teil des Aufwachsens. «Ich habe definitiv aus meinen Fehlern gelernt.»

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«Komponieren ist überirdisch» Songs zu schreiben, hat für Amy etwas Übernatürliches an sich. Um diese überirdischen Einflüsse empfangen zu können, muss man sich öffnen und das auch zulassen. So entstand auch der Song «Hi-Lo» auf dem neuen Album «Synthesis», bei dem die Geigerin Lindsey Stirling zu hören ist, die man vor allem durch ihre eher lustigen Crossover-Projekte kennt. Lindsey sei eine natürliche Wahl gewesen. «Das Solo kam von ihr. Sie hat


Amy Lee (Mitte) war 14 Jahre alt, als sie die Band Evanescence mitgründete.

dieses Meisterwerk kreiert», schwärmt Amy und fügt an: «Ich respektiere sie als Musikerin und ich denke, unsere Musik ist in vielen Ansichten sehr ähnlich.» «Kommerzialität war schon immer ein Feind der Kunst», ist sich Amy sicher. «Meiner Meinung nach ist es nicht viel anders als in meiner Kindheit.» Es gäbe immer noch Leute, die Musik machen, die einen etwas spüren lassen, und jene, deren Ziel es ist, damit Geld zu verdienen. Trotzdem, meint Amy, dass es schwierig ist, den gesamten Mainstream-Pop an sich zu hassen. «Wir haben Zugang zu so viel mehr Musik als früher. Das ist hauptsächlich ein Segen.» Auf die

Schweiz freut sich Amy besonders. «Neben der wunderschönen Landschaft und den freundlichen Leuten kann ich es kaum erwarten, in der Schweiz shoppen zu gehen. Ihr habt die tollsten Boutiquen.» ■

EVANESCENCE LIVE

«Synthesis Live with Orchestra Zürich» ■ Di 20.3.18, Samsung Hall Zürich event. 55

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Thriller Live Play & Win

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Play & Win

17.4.18, Theater 11 Zürich DER KING OF POP IST WIEDER DA «Thriller – Live» würdigt Michael Jackson mit einer Show. Die Zuschauer erleben Hits wie «Bad», «Smooth Criminal» und natürlich «Thriller» – so als würde der grösste Popstar aller Zeiten leibhaftig auf der Bühne stehen. Talentierte Sängerinnen und Sänger inter­ pretieren seine Songs, aussergewöhnliche Tänzerinnen und Tänzer zeigen seine typischen Choreografien. Die Show erzählt die Geschichte, wie sich Jacko als junger Sänger bei The Jackson Five bis zum Megastar hochgearbeitet hat. «Thriller – Live» tourte bisher durch 33 Länder und begeisterte vier Millionen Fans.

1 x 2 Tickets, Kat. 1 für die erste Vorstellung im Theater 11 Zürich am Di 17.4.18 um 19.30 Uhr mit Pausenapéro (inkl. Snacks und Getränk nach Wahl) offeriert vom Restaurant Theater 11. Teilnahmeschluss: 1.4.18 Kein Kaufzwang. Teilnahme und Bedingungen: live-club.ch

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Die Schöne und das Biest

Fast & Furious Live Special Offers

Special Offers

DIE ACTION-SAGA WIRD ZUR REALITÄT Nach acht Filmen kommt die erfolgreiche Action-Saga mit «Fast & Furious Live» in die Arena. Die Show zeigt nochmals die grössten Highlights aus den Blockbustern, kombiniert mit atemberaubenden Stunts. Die Fans finden sich inmitten der cineastischen Welt der Originale wieder. Dank 3D-Effekten wird «Fast & Furious» zur Realität. Das Publikum spürt die Hitze der flammenden Abgase. Benzingeruch liegt in der Luft. Wenn die Stuntfahrer in Originalfahrzeugen und exakten Nachbauten von Doms Dodge Charger oder dem Flip Car ihre Kunststücke vorführen, ist es um alle Fans geschehen.

2.5.18 Theater 11 Zürich, 3.5.18 Musical Theater Basel ZAUBERHAFTE MUSICAL-MOMENTE Die Fabel «Die Schöne und das Biest» ist eines der ältesten Märchen der Welt. Dieses Musical zeigt die ermutigende Liebesgeschichte als romantische und träumerische Bühnenshow. Die Zuschauer erleben eine Mischung zwischen absoluter Lebensfreude und düsterer Tragik. Ein zauberhafter Event für die ganze Familie. Nicht zuletzt auch dank den einzigartigen Bühnenbildern, der packenden Lichtshow sowie den gefühlvollen Balladen und den rockigen Songs des deutschen Komponisten Martin Doepke. Als Live Club Member profitieren Sie von 20 % Rabatt auf Tickets für das Musical «Die Schöne und das Biest».* Buchbar ab: sofort * solange Vorrat

18.–20.5.2018, Hallenstadion Zürich

Für Live Club Member gibt es Tickets für «Fast & Furious Live» vom 18. bis 20. Mai 2018 mit 20 % Rabatt.* Buchbar ab: sofort * solange Vorrat

LIVE-CLUB.CH

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Jimmy Cliff

Foo Fighters

Play & Win

Special Offers

ROCKBAND LÖST VERSPRECHEN EIN Nachdem sich Frontmann Dave Grohl 2015 an einem Konzert in Schweden das Bein gebrochen hatte, mussten die Schweizer Fans auf einen Auftritt der Foo Fighters verzichten. Aber jetzt ist es endlich so weit: Die letzte grosse amerikanische Stadion-Rockband ist zurück! Im Gepäck das aktuelle Nummer-eins-Album «Concrete and Gold» und bestimmt auch Hits wie «The Pretender», «Learn To Fly» und «Best Of You». Der ehemalige Schlagzeuger von Nirvana gründete die Foo Fighters nach Kurt Cobains Tod. Seit über 20 Jahren ist Dave Grohl nun als Sänger und Gitarrist erfolgreich unterwegs. 22.5.2018, Volkshaus Zürich EINE LEBENDE LEGENDE «You Can Get It If You Really Want» oder «I Can See Clearly Now» haben Jimmy Cliff berühmt gemacht. Heute ist der Jamaikaner der wichtigste noch lebende Reggaemusiker. Auf seinen Erfolgen hat sich der Künstler aber nie ausgeruht. Er experimentierte mit Soul, Samba, Rock und Pop. Sich selbst sieht er als Soul-Interpret. Andere betrachten ihn vor allem als grossartigen Songschreiber. Wie zum Beispiel Bob Dylan. «Vietnam» sei der beste Protestsong, den er je gehört habe, meinte der berühmte Berufskollege. Am 1. April feiert Jimmy Cliff seinen 70. Geburtstag und gibt am 22. Mai in Zürich sein einziges Schweizer Konzert.

13.6.18, Stade de Suisse Bern

Wir verlosen je 1 x 2 Tickets für das Konzert von Jimmy Cliff am 22. Mai im Volkshaus Zürich.

Als Live Club Member können Sie Tickets für das Konzert der Foo Fighters in Bern mit 15 % Rabatt buchen.*

Teilnahmeschluss: 22.4.2018

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Kein Kaufzwang. Teilnahme und Bedingungen: live-club.ch

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REPORTAGE

|FAST & FURIOUS LIVE|

AUTOS, ACTION, ADRENALIN Aus acht Actionfilmen wird eine spektakuläre Show. «Fast & Furious Live» ist gemacht für die Fans der beliebten Blockbuster. Text: Benedikt Lachenmeier

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eifen quietschen, Auspuffe knallen, es riecht nach Benzin und verbranntem Gummi: So fühlt es sich an, wenn die achtteilige Action-Saga «Fast & Furious» in einer Arena zum Leben erweckt wird. «Fast & Furious Live» hält die Zuschauer während zwei Stunden in Atem. Die Show zeigt die Schlüsselszenen der Blockbuster-Reihe. Sie führt die Fans kreuz und quer über den Globus an die verschiedenen Schauplätze der Filme. Der ehemalige «Top Gear»-Produzent Rowland French rekreiert die beliebten Streifen auf einer riesigen Leinwand und bringt dabei 3-D-Projektionen direkt in die Arena. Dorthin, wo die Action mit den Stuntcars passiert. Schnell ist die Erinnerung an den ersten Film «The Fast and the Furious» zurück. Dann nämlich, wenn drei Hondas Civic mit einem Lastwagen einen waghalsigen Strassenkampf aus-

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tragen. Zur Show gehört natürlich auch das legendäre Viertelmeilenrennen aus dem Original-Blockbuster – inszeniert mit leuchtenden Farben. Spektakulär gefährlich sind die Stunts der Verfolgungsjagd mit dem gestohlenen Safe aus «Fast Five». Fünf Dodge Charger Muscle Cars liefern sich ein halsbrecherisches Rennen. Besonders eindrücklich sind die 3-D-Effekte, wenn es die Helden aus dem achten und aktuellen Film «The Fate and the Furious» mit einem U-Boot aufnehmen. Die Szene fühlt sich an, als wäre das Publikum mittendrin. Dank den zwei Animateuren, die durch «Fast & Furious Live» führen, werden die Zuschauer immer wieder zu einem festen Bestandteil der Show. Zusammen mit der Crew bauen sie ein Auto und spielen ein Action-Game. Bei «Fast & Furious Live» bekommen die Fans, was sie erwarten. Sie erleben die Stunts der Action-Saga aus voller


Das legendäre Viertelmeilenrennen aus «The Fast and the Furious».

«SICHERHEIT STEHT AN OBERSTER STELLE» Chris Morena ist einer der Glücklichen, die bei der Show «Fast & Furious Live» als Stuntfahrer dabei sein dürfen. 2000 Leute haben sich beworben, nur elf bekamen den Job. Im Interview erzählt der New Yorker, worauf es ankommt und was ihn dabei fasziniert. event.: Wie bist du auf die Idee gekommen, Stuntfahrer zu werden? Chris Morena: Als Kind habe ich immer «Knight Rider» und «Das A-Team» im Fernsehen geschaut. Da wusste ich, das will ich auch. Mich fasziniert die Power, die du hinter dem Steuer spürst.

Nähe und sehen ihre Lieblingsautos live. Neben dem Dodge Charger, der Hauptfigur Dom sind auch der berühmte Flip Car sowie die getunten 95er Toyotas Supra und der Lamborghini Murcielago dabei. Gefahren werden die Autos nur von den Besten der Besten. Über 2000 Stuntmen haben sich für den Job bei «Fast & Furious Live» beworben. Ein elfköpfiges Team von Fahrerinnen und Fahrern hat sich dann der Herausforderung gestellt und sich in einem viermonatigen Training für das grosse Live-Spektakel vorbereitet. Das Resultat? Eine rasante und furiose Arena-Show. ■

Wie wird man Stuntfahrer? Es gibt ein paar Schulen in den USA. Ich empfehle jedem, dorthin zu gehen. Du musst in einem professionellen Umfeld üben. Die Sicherheit steht an oberster Stelle. Du wurdest aus 2000 Bewerbern für den Job bei «Fast & Furious Live» ausgesucht. Warum? Ich bin seit 20 Jahren im Geschäft und habe schon in mehreren TV-Shows und Filmen mitgearbeitet. Bei «Transformers» war ich dabei, bei «Homeland» und in «Breaking Bad» bin ich Stunts gefahren. Um reinzukommen, musst du solche Jobs gemacht haben. Inzwischen kennt man mich ziemlich gut. Welches ist deine Lieblingsszene in der Show?

FAST & FURIOUS LIVE ■ 18. bis 20.5.18, Hallenstadion Zürich

Diejenige aus «Fast Five», bei welcher der Safe gestohlen wird. Wir fahren mit fünf Muscle Cars parallel zueinander. Das ist ziemlich krass. Ohne das perfekte Timing geht da gar nichts. Für diese Szene haben wir wochenlang trainiert.


REPORTAGE

|SOY LUNA|

TELENOVELA MIT ROLLSCHUHEN UND GLITZER Das Disney-Imperium ist riesig: Nicht nur mit den Animationsfilmen und Freizeitparks verdienen sie ihr Geld, sondern auch mit argentinischen Jugend-Telenovelas. Die neuste, «Soy Luna», ist nun auf grosser Tournee. event.-Redaktor Michel Imhof hat sich die Show in Rom angeschaut. Text: Michel Imhof

Sie ist mit nur 18 Jahren der Star der Serie und spielt Luna: Karol Sevilla.

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ein Instagram läuft heiss, über hundert neue Leute haben mein Profil abonniert, ich bekomme Nachrichten mit Inhalten wie «Wo sind Karol und Ruggero? In welchem Hotel? Bitte sag es mir!» und «Hast du noch mehr Bilder?». Fremde User posten meine eben hochgeladenen Bilder auf ihr eigenes Profil und schreiben: «Wie schön sie sind!!» Was war passiert? Nachdem ich die Hauptdarsteller der argentinischen Disney-Telenovela «Soy Luna» für ein Interview traf, lud ich zwei Bilder mit den Interviewten auf mein Instagram-Profil

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hoch. Danach wurde mir bewusst, wie gross der Hype um «Soy Luna» ist. Denn eigentlich kommt man, wenn man die Altersgrenze von 20 überschritten hat, kaum mit dem Disney-Erfolg in Kontakt, ausser man hat selbst Kinder oder ist sonst von Kindern umgeben. «Soy Luna» legte den erfolgreichsten Start einer Disney-Channel-Serie aller Zeiten hin, die Hauptdarsteller haben auf sozialen Medien mehrere Millionen Abonnenten und Fans. Wenn man es nicht kennt, kann man es kaum fassen.


Dieses Bild warf Wellen: event.-Redaktor Michel Imhof (M.) mit «Luna» Karol Sevilla (l.) und «Matteo» Ruggero Pasquarelli.

In der Serie geht es um ein Mädchen namens Luna, das von Mexiko nach Argentinien zieht und dort Anschluss sucht. Doch dort kommt das adoptierte Mädchen mit ihrer Vergangenheit in Kontakt, zudem steht sie im Clinch zwischen ihren besten Freunden aus Mexiko und Argentinien. Abschalten kann Luna auf den Rollschuhen: Im Rollschuhclub fühlt sich Luna wohl und bekommt für ihre Auftritte immer wieder Komplimente. Der Hype ist riesig: «In Südamerika können wir uns nicht so frei bewegen wie hier in Europa», erzählt mir die 18-jährige Karol Sevilla, die die Hauptrolle der Luna spielt, im Interview. «Hier fragen Fans höflich, ob sie ein Selfie machen können, in Südamerika kann es sogar vorkommen, dass uns die ganzen Massen sogar umschubsen.» Verrückt!

Die Darsteller haben ihr RollschuhTalent monatelang antrainiert Doch ins kalte Wasser geworfen wurden die Hauptdarsteller nicht. Karol stand schon mit sechs Jahren auf der Bühne und wirkte in diversen Musicals mit. Kollege und Matteo-Darsteller Ruggero Pasquarelli (24) war Kandidat der italienischen Castingshow «X-Factor», wurde von Disney entdeckt und war zunächst noch in der argentinischen Erfolgs-Telenovela «Violetta» dabei. Trotzdem ist die Bekanntheit der Allround-Talente krass: «Wir brauchen Securitypersonal», erzählen sie. Die Schauspielerei und den Gesang brachten sie schon in die Dreharbeiten Wie ein modernes Popkonzert auf Rollschuhen: «Soy Luna» lässt sich sehen.

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REPORTAGE

DIESE PRODUKTIONEN KAMEN VOR «SOY LUNA» «Soy Luna» ist nicht der erste Grosserfolg aus dem Hause Disney. Vorgänger wie «High School Musical» und «Hannah Montana» brachten Stars hervor, die heute noch weltweite Bekanntheit geniessen. Ein Überblick. High School Musical (2006): Der Disney-Erfolgsfilm mit Zac Efron bekam zwei Fortsetzungen und mehrere Adaptionen in anderen Ländern.

Camp Rock (2008): Dieser Film mit den Jonas Brothers und Demi Lovato dreht sich um ein Mädchen, das in einem Sommerlager den Anschluss zu den anderen sucht. Auch hier gab es eine Fortsetzung.

Hannah Montana (2006–2011): Mit Hannah Montana feierte Miley Cyrus grosse Erfolge. Sie spielte ein Mädchen, das ein Doppelleben führt und nicht nur eine ganz normale Schülerin, sondern auch Sängerin ist. Violetta (2012–2015): Die erste Disney-Telenovela und damit Vorgängerserie zu «Soy Luna» dreht sich um ein Mädchen, welches von Spanien zurück nach Argentinien zieht und dort als Sängerin durchstartetn möchte.

In der Serie scheinen die Rollen der Darsteller noch viel jünger, die Schminke bleibt um einiges dezenter.

mit, doch zuvor mussten alle noch ihr Können auf Rollschuhen aufbessern. «Das war echt hart. Wir haben sechs Monate lang fünf Tage pro Woche bis zu sechs Stunden trainiert», erzählt Karol. «Dabei sind wir immer wieder umgefallen.» Nun ist die Serie mit einer Show auf Tournee. Doch wie sieht das aus? In Rom begab ich mich zwischen Kindersitz und Konfetti. Zugegeben: Als 26-jähriger Mann gehöre ich nicht wirklich in die Zielgruppe von «Soy Luna», ohne Kinder im Schlepptau fällt man in der Menge auf. Die Kinder schwingen fröhlich ihre «Soy Luna»-Fahnen und kreischen schon beim kleinsten Anschein vom Konzertbeginn.

Die Show kann mit Konzerten von amerikanischen Pop-Grössen mithalten Ich wurde überrascht: Die Bühnenshow von «Soy Luna» hat fast nichts mit der Telenovela zu tun und kann mit den Tourneeshows von vielen Popgrössen ohne weiteres mithalten. Popmusik, viel Tanz, viel Glitzer, hübsche Menschen, BoybandSequenzen, Girlband-Sequenzen und auch einige Balladen runden das Programm ab. Obwohl vereinzelte Eltern beim Bücherlesen und mit Kopfhörern gesichtet wurden, konnten die meisten Mütter die Liedertexte auswendig und liessen sich mitreissen. Nicht ohne Grund: Nach dem neunzigminütigen Spektakel war ich erstaunt, welches Niveau die jungen Darsteller hier auf die Bühne legen. Klar, es ist kein Singer-Songwriter-Konzert, sondern eine durchgetaktete Show, die bei den fordernden Tanzszenen auf Playbackgesang setzt. Das muss man mögen. Trotzdem: Hier wird gute Unterhaltung geboten, auch für Erwachsene. Mitte März kommt «Soy Luna» dann auch nach Zürich. Und wer weiss: Vielleicht schiesst auch dann jemand ein Foto mit den Hauptdarstellern und erlebt sein blaues Wunder. ■

SOY LUNA LIVE ■ So 18.3.18, Hallenstadion Zürich

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ROLF SCHMID

AUSWENDIG GELERNT UND STOLZ DARAUF

überrascht – und von wem?

Als ich 1997, kurz nachdem mir jemand gesagt hat, ich sehe gut aus, den Nachwuchspreis am Arosa Humorfestival bekommen habe.

Wo haben Sie letztens gut gegessen?

Als ich mich letztens selbst bekochte.

Wann und wo haben Sie das letzte Mal Sport getrieben?

Heute, Skifahren in Feldis.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Seit einem VierteljahrhunDie Biografie von Paul McCartney. Wofür würden Sie Ihr letztes dert rockt der begnadete Geld hergeben? Bündner die Bühne. Nun tourt Rolf Schmid mit seinem Für eine Urne. Auf welchen Luxus würden Sie zehnten Comedy-Programm. zuletzt verzichten? Fragen: Christoph Soltmannowski

Worüber haben Sie Sich zuletzt gewundert?

Wenn ich so darüber nachdenke, dann wundere ich mich, dass ich mich über gar nichts mehr wundere, was nicht bedeutet, dass ich nicht «gwundrig» bin oder an Wunder glaube oder ab und zu eine Wunde habe. Wann haben Sie das letzte Mal Ihren berühmten Satz «I mag eifach nid» gesagt, und aus welchem Anlass?

Auf mein WC.

In welcher Disziplin waren Sie in der Schule immer Letzter?

Als personivizirter Fierundhalber wahr ich immer glüklicher Durchschnit! Was (oder wer?) gibt Ihrem neuen Programm den letzten Schliff?

Versuchspublikum, Hardy Hemmi und Bettina Dieterle und natürlich ich selbst. ■

Wahrscheinlich als mich mal wieder jemand dazu aufgefordert hatte, diesen Satz zu sagen.

Wann (und wieso) haben Sie sich das letzte Mal geschämt?

«Scham» kann ich nur spielen – empfinden schon lange nicht mehr. Worauf waren Sie das letzte Mal richtig stolz?

Als ich feststellte, dass ich den Text des neuen Programms auswendig kann.

Über welches Kompliment haben Sie sich zuletzt gefreut?

«Du siehst gut aus!» Das war 1997.

Worüber haben Sie zuletzt Tränen gelacht?

Über meinen Enkelsohn.

Womit wurden Sie das letzte Mal

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Humor, so trocken wie Bündnerfleisch, dafür ist Rolf Schmid (58) bekannt. Zum Tränenlachen.

ROLF SCHMID LIVE

Neues Programm «No 10» ■ Ab 1. März 18, diverse Orte Mehr auf ticketcorner.ch


MOBILER, SCHNELLER, VIRTUELLER: GOOGLE-EXPERTE KENNT UND NENNT TRENDS S. 72

HALLEN IM WANDEL

Vernetzt und innovativ gehen Stadien und Arenen in die digitale Zukunft: Hallenstadion-Direktor und VSSA-Präsident Felix Frei im grossen Interview. S. 68 INTERLAKEN: WO SICH DIE BRANCHE TRIFFT. S. 74


FELIX FREI, CEO HALLENSTADION

«EINE HALLE BRAUCHT EIN KLARES PROFIL» Felix Frei, Hallenstadion-Direktor seit 2007, ist auch Gründer und Präsident der VSSA, der Vereinigung der Schweizer Arenen und Eventhallen. Ein Gespräch über die Herausforderungen der Branche. Interview: Christoph Soltmannowski

event.: Sie sind Initiant, Gründer und Präsident der VSSA, der Vereinigung der Schweizer Stadien und Arenen. Was ist Sinn und Zweck dieses Vereins?

Felix Frei: Es gab in der Schweiz bisher keinerlei Netzwerk von Stadionbetreibern. International gibt es einige solcher Vereinigungen. Unter anderem sind wir

Mitglied der EAA European Arenas Association, in welcher extrem wertvoller Austausch stattfindet. Zur Gründung habe ich drei Kollegen aus der Szene kontaktiert, jene vom Letzigrund, vom Stade des Suisse und von der Vaillant Arena – es ging um eine möglichst breite Abstützung der Stadiontypen. Wir haben den Verein

gegründet und uns zum Ziel gesetzt, nur die bedeutendsten Sportstadien, EventArenen und -Hallen dabei zu haben. Das Potenzial liegt bei rund 50 oder 60 solcher Mitglieder – derzeit sind wir bei knapp 25. Das Bedürfnis ist definitiv vorhanden. Welches sind aktuell die brennenden Themen der Branche?


BUSINESS INSIDER SPECIAL

Felix Frei (58) beim Interview in seinem Büro im Hallenstadion. An der Tagung 360° Entertainment in Interlaken wird er als Experte auf dem Podium stehen.

mit den Getränkepreisen der Bier­ lieferanten, neue Möglichkeiten in der Technik. Weitere Themen, mit denen wir uns derzeit beschäftigen, sind unter anderem die Vor­ und Nachteile von Naming­Right­Partnerschaften – sowie neue digitale Bezahlungsmethoden, Cashless Payment.

An vielen Festivals und Event-Stätten kann man mittlerweile mit Karten zahlen – warum eigentlich im Hallenstadion noch nicht?

Foto: Marcel Grubenmann

Ganz einfach: Beim Open Air ist man zwei Tage auf dem Platz, da herrscht kein Zeitdruck. Man kann das Essen auf den ganzen Tag verteilen. Bei uns jedoch ist Tempo alles – die Pausen dauern eine Viertelstunde, dann muss es passieren. Wir bräuchten ein System, das sämtliche Kartentypen auf Anhieb akzeptiert. Deshalb sind wir in Sachen Cashless bisher nicht Vorreiter. Bei Fussball­ und Eishockeystadien mit 80 Prozent Stamm­ kunden macht Cashless aber durchaus Sinn – sogar mit eigenen Karten, auf die man via Internet Geld laden kann. Das Hallenstadion hat abgesehen vom Eishockey keine Stammkunden, sondern viele Einzelbesucher. Da macht eine proprietäre Karte schon deswegen überhaupt keinen Sinn.

Als Branchenverband wollen wir uns auch zu politischen Themen äussern und gewisse Vereinheitlichungen anstreben. Aktuell ist die Sicherheit ein grosses Thema – ausgelöst von den Terror­ anschlägen sind vor allem die Anforde­ rungen der internationalen Künstler massiv gestiegen. Andere Themen sind betrieblicher Natur. Etwa der Umgang

Auch ohne Cashless – das Hallenstadion belegt seit Jahren den ersten Rang bei den Event-Arenen mit einer Kapazität zwischen 10 000 und 15 000 Zuschauerplätzen. Weltweit! Wie schaffen Sie das?

Das ausschlaggebende Kriterium ist hier

der Markt Schweiz. International gesehen ist das Hallenstadion inzwischen eine gute mittelgrosse Arena. Im Konzert der ganz Grossen spielen wir nicht mit. Aber die Schweiz hat eine sehr starke Marktposition. Tickets sind fast nirgends so teuer. Auch die Qualität und Sicher­ heit in der Schweiz ist ein Thema. Und die geografische Lage. Wenn grosse Künstler eine Europa­Tournee planen. Egal, ob sie von Ost nach West oder von Nord nach Süd fahren: Die Schweiz liegt fast immer am Weg. Wie entwickelt sich der Markt und die Konkurrenzsituation innerhalb der Schweiz?

Der Venuemarkt Schweiz ist in den letzten Jahren viel kompetitiver gewor­ den. Ein Hallenstadion mit seiner Grösse und Reputation gibt es definitiv nur eines. Aber Basel hat nach dem Umbau fast die gleiche Kapazität – und im mittleren Segment gibt es heute neu im Raum Zürich die Halle 622 und die Samsung Hall. Bald kommt das Zürcher Kongresshaus neu renoviert auf den Markt, und es gibt die Maag Halle – da stellt sich die Frage, wie wir uns in diesem strengen Wettbewerb positionieren können. Ich denke, als Halle muss man sich ein klares Profil geben. Wir als Grosshalle können nicht wie ein gemüt­ licher Club daherkommen, sondern wir müssen uns mit unserer Grösse und unserem Technologievorsprung posi­ tionieren, auch mit unserer Verkehrs­ anbindung und der Logistik für unsere Zuschauer und der Qualität generell.

VSSA: VEREIN DER STADIEN UND ARENEN Hallenstadion Zürich, Letzigrundstadion Zürich, Vaillant Arena Davos und Stade de Suisse Bern gründeten 2016 den Verein Schweizer Stadion- und Arenabetreiber VSSA – oder kurz «Swiss Stadia & Arena». Hallenstadion-Direktor Felix Frei ist Präsident dieses Netzwerks bedeutender Schweizer Stadion- und Arenabetreiber, mittlerweile sind 25 Venues vertreten. Die Branchenvereinigung bündelt die gemeinsamen Interessen, gewährleistet den Knowhow-Austausch und ist Ansprechpartnerin für alle Interessengruppen. Der VSSA ist auch offen für kommerzielle Partner: Schon 15 Firmen nutzen diese Möglichkeit. Damit soll auch ein permanenter Wissenstransfer zwischen Betreibern und der relevanten Industrie sichergestellt werden. vssa.ch


BUSINESS INSIDER SPECIAL

«WIR LEISTEN AUCH

nächst viel mehr Zeitfenster für mehrtägige Veranstaltungen wie z. B. der Cirque du Soleil. Solche Shows konnten bisher nur sehr beschränkt kommen – neu können wir dann wesentlich öfter und zu jeder Jahreszeit solche grossen Shows bringen. Ebenso werden wir ganzjährig für grosse Corporate Events verfügbar sein. Typischerweise brauchen diese mit Aufbau, Show und Abbau ebenfalls mehrere Tage. Wir mussten sehr viele solche Events ablehnen – im Corporate Markt gelten wir deshalb auch als «nicht einfach buchbar».

AUFBAUARBEIT FÜR NEUE EVENTS.» Ist der Markt in der Schweiz erschöpft? Oder würde es noch eine weitere Halle oder Arena vertragen?

Definitiv braucht es keine weitere Halle. Der Markt ist eh schon völlig überspielt. Zwar sagt man das schon seit mehreren Jahren, es war immer noch mehr möglich. Es gibt auch immer mehr Festivals – jedes grössere Dorf kreiert mittlerweile eines. Dies spüren wir hinsichtlich der Verfügbarkeit der Künstler. Wenn beispielsweise Amy Macdonald sieben Mal pro Jahr an jeder Ecke der Schweiz an Festivals auftritt, füllt sie anschliessend kein Hallenstadion mehr. Für die gesamte Marktsituation ist das nicht gut. Ich glaube nicht, dass sich diese Spirale endlos fortsetzt. Anzeichen dazu sind bereits sichtbar wie etwa das Ende des Festivals «Live at Sunset». Im Jahr 2022 werden die ZSC Lions das Hallenstadion verlassen – Sie werden dann rund 25 Prozent Ihres Volumens verlieren. Wie gehen Sie damit um?

Wir bereiten uns sehr intensiv darauf vor. Mit einer strategischen Neupositionierung und einer Stärkung des Profils. Dass die ZSC Lions das Hallenstadion voraussichtlich im Jahr 2022 verlassen, führt bei uns zu einer Chancen/GefahrenDiskussion. Die Gefahr ist, wir verlieren auf einen Schlag 35 Event-Tage. Die Chance ist, wir gewinnen auf einen Schlag etwa 60 Event-Termine – weil wir ja für die Playoffs und Reservetermine immer auch noch weitere Daten freihalten müssen. 60 gute Event-Termine werden also frei. Die Herausforderung ist nun, diese gut zu füllen. Im Rock- und Pop-Business werden wir die eine oder andere Chance nutzen können. Oft müssen wir jetzt noch sagen: «Sorry, die Halle ist voll!» – dann ist wieder ein guter Künstler an der Schweiz vorbeigefahren. Zudem ergeben sich dem-

Sie experimentieren auch mit neuen Formaten – so waren Sie beim Youtuber-Event Tubecon Ende Dezember Mitveranstalter.

Zum ersten Mal, seit es das «neue Hallenstadion» gibt, treten wir bei der Tubecon als Mitveranstalter auf. Aus der Überzeugung heraus, dass auch wir experimentieren müssen, wenn wir neuen Content wollen. Wir können nicht einfach auf die fertigen Grossformate warten. Auch als Hallenstadion muss man Plattformen bieten, die sich entwickeln können. Wir müssen bereit sein, Aufbauarbeit für neue Event-Formate zu leisten, auch für digitale. Heute weiss niemand, in welche Richtung sich die Digitalisierung entwickeln wird, ob es etwa eine Tubecon auch morgen noch gibt. Kommt vielleicht schon wieder ein neues Format? E-Gaming? Auch mit diesem Thema beschäftigen wir uns. Wenn diese Formate fünf Jahren leben, ist es schon gut – dann folgt wieder etwas Neues. Auch das ist eine Herausforderung für einen grossen Veranstaltungsort. Was ist die grösste Herausforderung in Ihrer Tätigkeit?

Die finde ich auf zwei Ebenen. Es macht am meisten Spass, ausserordentliche Herausforderungen zu meistern, wenn man zum Beispiel in zwei bis drei Monaten etwas aus dem Boden stampft – und man anschliessend sagen kann:

«Wow, das war jetzt einfach cool!» Wie bei Roger Federers «Match for Africa» oder der Boxkampf mit Holyfield und Valuev vor zehn Jahren (er deutet auf das Plakat in seinem Büro). Oder das Handball-Länderspiel Schweiz –Deutschland, das wir letztes Jahr «in no time» in einem Zeitfenster von 24 Stunden zwischen Super-10-Kampf und Swiss Cup organisiert haben – es war der bestbesuchte Schweizer Handballmatch aller Zeiten. Konzerte hingegen sind für uns «Standards» – da kommt morgens um sechs Uhr der erste Lastwagen, und der letzte fährt in der Nacht nach dem Konzert um ein Uhr wieder hinaus – und die Sache ist erledigt! So viel zur Event-Ebene. Zudem macht mir die ständige Auseinandersetzung mit dem Markt, mit der Strategie Spass; die Beschäftigung mit der Frage, wohin die Reise geht, was man tun muss und wo man sein muss, um auch in fünf Jahren noch konkurrenzfähig zu sein.

Und was ist der weniger spannende Teil Ihrer Arbeit?

Den gibt es beinahe nicht! Ich sage mal generell: die Routine. Auch in meinem Job gibt es Routinearbeit, auch wenn man sich das von aussen fast nicht vorstellen kann. ■

HALLENSTADION ZÜRICH: BALD 80

2019 wird das Hallenstadion Zürich schon 80 Jahre alt: 1939 wurde es erbaut, 2005 erfolgte ein grosser Um- und Ausbau: Mit einer Fläche von 14 300 m2 die grösste multifunktionale Indoor-Location der Schweiz für bis zu 15 000 Zuschauer. hallenstadion.ch


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BUSINESS INSIDER SPECIAL

PHILIPP RIES, GOOGLE

«DIGITAL KÖNNEN WIR NOCH MEHR ERREICHEN» Bei Google wird die Zukunft schon heute gemacht: Deshalb weiss Philipp Ries von Google Schweiz, was auf uns zukommt. Vorgängig zu seinem Referat am 360° Entertainment Kongress in Interlaken haben wir uns mit ihm unterhalten. Interview: Christoph Soltmannowski, Foto: Nicolas Y. Aebi

event.: Philipp Ries, in welchem Bereich eröffnet die Digitalisierung der Entertainment-Industrie die grössten Chancen?

Philipp Ries: Konsumenten unterscheiden heute kaum mehr zwischen on- und offline, zwischen Bildschirmen

und Plattformen. Immer mehr Geräte sind in Zeiten des Smartphones, aber auch Smart Homes und Smart Cars standardmässig mit dem Internet verbunden und somit leistungsfähiger und interaktiver. Und so wird das internetbasierte Erlebnis für den Kon-

sumenten zu etwas relativ Alltäglichem. Einerseits hat es rund um die Uhr und von überall her zu funktionieren, andererseits macht es ein Erlebnis schlicht «erlebbarer» oder immersiver. Dies auch aus der Ferne – also ohne dass man physisch immer am Ort des Geschehens sein muss. Im Entertainment-Bereich sind Bewegtbild-/Video- sowie Virtual- und Augmented-Reality-Formate in Zukunft wohl kaum mehr wegzudenken. Ich rechne damit, dass sie für die Entertainment-Industrie zu einem immer relevanteren Geschäftsfeld werden.


Industry Leader Philipp Ries ist seit 2010 für Google tätig und Mitglied der Schweizer Geschäftsleitung.

«WIR SCHWEIZER MÜSSEN MUTIGER WERDEN – UND IDEEN GRÖSSER DENKEN.» Ausserdem bringt die Digitalisierung stetige Veränderung mit sich. Nebst VR/ AR kommen neue Möglichkeiten auf uns zu, gerade auch mit der Verbreitung von sprachgesteuerten Systemen wie Google Home oder Alexa. Darum ist es wichtig, seine Firma immer agiler werden zu lassen, um auf neue Konsumentenbedürfnisse und Möglichkeiten schnell reagieren zu können. Was können wir schon heute umsetzen?

Von welchen Gegebenheiten und Geschäftsmodellen müssen wir uns verabschieden?

Wenn man heute einen typischen Kaufprozess eines Konsumenten – die sogenannte «Customer Journey» verfolgt, so wird schnell deutlich, dass der Konsument zu Recherche-, aber auch zu Reservations-, und Kaufmomenten immer wieder auf das Internet zugreift. Daher ist es aus meiner Sicht für jedes Business unabdingbar, eine gute Online- und Mobile-Präsenz zu haben, um durch den Konsumenten bei jedem Bedürfnis und bei jeder Gelegenheit und von überall aus gefunden zu werden. Das heisst, von puren OfflineModellen müssen wir uns wohl bald verabschieden – denn die Konsumenten erwarten heute einfach, dass die verschiedenen Kontaktpunkte im Prozess auch online verfügbar sind.

Eine gute Online- und Mobile-Präsenz ist schon heute Pflicht. Angefangen beim Test der eigenen Website auf Mobile (https://testmysite.withgoogle.com/intl/ de-de) über die Präsenz auf Video-Plattformen wie Youtube zur Positionierung der eigenen Marke und zur Interaktion mit eigenen kreativen Inhalten mit der Community bis zum Erstellen von eigenen 360-Grad-Inhalten, mit welchem man ebenfalls über einen Youtube-Kanal ein weltweites Publikum erreichen – und gegebenenfalls viral gehen kann. Ein Beispiel dafür ist beispielsweise das 360-Grad-Erlebnis der LauberhornAbfahrt, von Swiss und Patrouille Suisse. Müssen Schweizer EntertainmentAnbieter mutiger und innovativer werden?

Neue Dinge sollten ausprobiert werden, auch wenn nicht immer alles sofort einschlägt und viel Geschäft bringt. Denn in Zeiten von Social Media und Social Influencern können Community-Building-Massnahmen rund um die eigene Marke längerfristig durchaus überzeugen. Ausserdem glaube ich, dass wir in der Schweiz allgemein mutiger werden müssen. Wenn wir gute Ideen haben, sollten wir diese grösser denken und auch eine Internationalisierung planen. Hat Live-Entertainment eine Zukunft in einer Zeit, in der wir Stars virtuell

und in 3-D ins Wohnzimmer holen können?

Ich bin fest überzeugt, dass der «Live»-Faktor sehr wichtig bleibt. Ein Konzert vor Ort mitzubekommen oder mit seinen Liebsten zusammen zu lachen im Theater, ist für mich immer noch sehr speziell. Ich glaube aber auch, dass gewisse Events und Erlebnisse durchaus das Potenzial haben, noch viel mehr Menschen zu erreichen – dank eben neuer Technologien. Ein gutes Beispiel wie man sich ferne Erfahrungen ins Wohnzimmer holen kann, ist Google Earth VR. Es ist also durchaus denkbar, dass man sich in Zukunft noch mehr virtuell trifft und austauscht, gerade auch im Sinne der Nachhaltigkeit, und um lange Wege zu vermeiden oder um sich auf einen speziellen Event oder eine Reise vorzubereiten.

Wie stark und in welchen Bereichen wird sich der Vormarsch von Smartphones und Mobile Devices auf das Entertainment-Business auswirken?

Laut TNS Infratest 2017* benutzen heute rund vier Fünftel der SchweizerInnen ein Smartphone, im Schnitt hat jeder hierzulande 3,4 internetfähige Geräte, und 78 Prozent der SchweizerInnen sind täglich online. Diese Zahlen verdeutlichen auch eines: einen Trend zur Ungeduld. Konsumenten möchten eine Information oder ein Produkt sofort erhalten und sind nicht mehr bereit, lange zu warten. Das wirkt sich selbstverständlich auch auf den Entertainment-Bereich aus. Was plant Google im EntertainmentBereich?

Wie ich schon erwähnt habe, kann man beispielsweise heute schon mit Google Earth VR vom eigenen Wohnzimmer aus die eindrücklichsten Sehenswürdigkeiten unseres Planeten entdecken – die verbesserte Technologie macht vieles möglich. ■ * Quelle: Consumer Barometer, TNS Infratest, 2017 – https://goo.gl/5DNRHd


BUSINESS INSIDER SPECIAL

3 FRAGEN AN CHANTAL IMFELD-MATYASSY DATA PROTECTION OFFICER, RINGIER AG

360° ENTERTAINMENT

GIPFELTREFFEN DER ENTERTAINMENT-BRANCHE Der Kongress 360° Entertainment ist das alljährliche Gipfeltreffen der Schweizer Entertainment-Profis. Was am 21. und 22. März in Interlaken geplant ist. «Es ist sozusagen das Klassentreffen unserer Branche», sagt TicketcornerCEO Andreas Angehrn, der den Event 2016 zusammen mit Hans-Willy Brockes, CEO ESB Marketing Netzwerk, ins Leben gerufen hat. So entstand der wichtigste Event der Schweizer Entertainment-Welt, denn auf Anhieb konnten die wichtigsten Protagonisten aus Musik und Kultur, Venue-Betreiber und Dienstleister dafür gewonnen werden. Geschätzt wird der Anlass auch für Networking und regen Austausch an Event-Night und Breakfast Session. Auch dieses Jahr gibt es wieder interessante Referate und Diskussionsrunden. Experten werden Daten und Fakten präsentieren, Trends prognostizieren und Einsichten bieten, insbesondere in die Bereiche Analyse und Strategie, Live-Marketing, in neue digitale Möglichkeiten und in noch unerschlossene Geschäftsfelder. Mit dabei sein werden dieses Jahr unter anderen KlausPeter Schulenberg, CEO von CTS EVENTIM, Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe, Viktor Giacobbo, Autor und Kabarettist, DatenschutzExpertin Chantal Imfeld-Matyassy (Interview siehe rechts) sowie Philipp Ries, Industry Leader Google Schweiz (Interview S. 72). ■ Mehr auf entertainment-forum.com event. BUSINESS INSIDER SPECIAL, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Schweiz, event@ringier.ch · event. ist ein Magazin von Ticketcorner · event. business Insider erscheint in einer Teilauflage von 25›000 Exemplaren (Fachverteiler, Kioske, Vorverkaufsstellen, Event-Locations CHEFREDAKTION Christoph Soltmannowski (solt), christoph.soltmannowski@ticketcorner.ch, christoph@solt.ch ·Tel. +41 79 405 57 64 · FOTOS Marcel Grubennmann, Nicolas Aebi · GRAFISCHES KONZEPT UND GESTALTUNG Sera Fratto.

IMPRESSUM

VIEL MEHR TRANSPARENZ Chantal Imfeld-Matyassy spricht am Entertainment-Forum in Interlaken über die neue EUDatengrundschutzverordnung. 3 Fragen zu einem heiklen Thema – denn drastische Bussen drohen. Ab 25. Mai 2018 wird die EU–Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) direkt anwendbar sein – was bedeutet das konkret? Chantal Imfeld-Matyassy: Der Geltungsbereich dieser EU-Verordnung wurde stark erweitert. Es fallen nun auch Unternehmen ausserhalb der EU in diesen Geltungsbereich, somit natürlich auch Schweizer Firmen. Es betrifft vor allem Unternehmen, die explizit Waren und Dienstleistungen an Personen in der EU verkaufen und/oder Daten von Personen, welche sich in der EU befinden, erfassen, sammeln und bearbeiten. Bei Verstössen gegen die DSGVO drohen drastische Bussen in der Höhe von bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des Konzernumsatzes. Viele Unternehmen in der Schweiz werden sich deshalb jetzt zum ersten Mal überhaupt konkret mit dem Datenschutz beschäftigen müssen. Viele halten den heutigen Standard gemäss CH-Datenschutzgesetz noch nicht einmal ein. Was ändert sich spezifisch? In Sachen Datenschutz wird künftig im Umgang mit persönlichen Daten ein viel höherer Standard gesetzt. Man muss viel transparenter als bis anhin informieren, warum man ihre Daten und ihr Verhalten beobachtet und erfasst, zum Beispiel wenn man auf seiner Website User trackt. Was bedeutet das für Veranstalter und Dienstleister der Entertainment-Branche? Zuerst ist abzuklären, ob man in den Geltungsbereich der neuen EU-Verordnung fällt und die Anforderungen umsetzen muss. Im Prinzip kann man weiterhin vieles tun, was man bisher in Sachen Datenerfassung getan hat, muss aber transparent und dokumentiert sein. ■



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