event. by Ticketcorner

Page 1

Nr. 5, September / Oktober 2018 | CHF 4.–

05 9 772234 948007

DISNEY ON ICE DAVID HELFGOTT MACY GRAY FLASHDANCE MICHAEL MITTERMEIER CIRQUE DU SOLEIL «TOTEM» VERONICA FUSARO BALOISE SESSION

RS O O D N I S S SWI GEN DIE

RO G E R G E O N M O RG E N V FEDERERS

|REA GARVEY|

POP IN NEON


Wechseln Sie in Ferienstimmung. 365 Tage, 90 Währungen, von früh bis spät. sbb.ch/change


12 REA GARVEY

Der irische Musiker verriet uns, warum er für sein neues Album auf eine lange Reise gehen musste. Bald kommt er in die Schweiz. Für ein Konzert – und bald vielleicht auch mit einer TV-Show.

DRINNEN Liebe Leserin, lieber Leser Was war das für ein Open-Air-Sommer! Woche für Woche die grössten Stars an Seeufern, vor Bergkulissen, in malerischen Altstädten und in freier Natur, abends musikalische Sternstunden unter freiem Himmel. Meinetwegen darf es diesen Herbst ruhig so richtig regnerisch werden. Denn ich werde mich – zumindest abends – meistens in gedeckten Hallen und Zelten aufhalten. Der Circus Monti lädt mit neuer Show ins neue Zelt und der Cirque du Soleil schlägt seines am Hardturm auf, Saurier erobern das Hallenstadion – und nach Basel lockt die Baloise Session mit Topstar-Aufgebot. Popstars wie Rea Garvey, die Comedians Michael Mittermeier und Oliver Pocher oder auch Klassiker wie David Helfgott werden die Hallen füllen – um nur einige zu nennen, die wir für diese Ausgabe von event. zu Interviews getroffen haben. Auch Sportfans zieht es in die Hallen: Zu King Roger & Co. an die Swiss Indoors Basel in die frisch renovierte St. Jakobshalle – oder an den Super10Kampf in Zürich, wo Sportstars schon zum vierzigsten Mal als Gladiatoren gegeneinander antreten. Mehr dazu auf den nächsten Seiten. Herzlichst

Christoph Soltmannowski Chefredaktor

18 WALKING WITH DINOSAURS

Nach Abermillionen Jahren erwachen die Bestien von gestern zu neuem Leben. Bald erobern Utahraptor & Co. auch die Schweiz zurück – wir haben die Urviecher schon getroffen.

32 VERONICA FUSARO

Die Thunerin ist erst 21 – und schon dabei, mit ihren Songs die Welt zu erobern. Veronica Fusaro gilt als ganz grosse Hoffnung der Schweizer Musikwelt. Bald ist sie an der Baloise Session dabei – zusammen mit internationalen Musiklegenden.

52 MICHAEL MITTERMEIER Im Interview sagt der deutsche Starkomiker, warum Comedy eigentlich alles darf – und verrät, wie er selber mit gehässigen Kommentaren umgeht.

28 CIRQUE DU SOLEIL Evolutionsgeschichte auf

die unterhaltende Art: In der Show «Totem» lässt der kanadische Edelzirkus das Leben noch einmal entstehen – als bunte Show.

5 6 11 22 26 36 40

NEWSROOM Zahlen, Daten, Fakten ACTS & FACTS Da geht was ab PROMI TALK mit Pepe Lienhard STARRADAR Talente mit Zukunft DISNEY ON ICE Mickey & Co laden ein FLASHDANCE Show mit Dusche SUPER10KAMPF Stars in der Manege

45 46 56 58 62 64 66

MACY GRAY beantwortet fünf Fragen AUSBLICK Events zum Vormerken SWISS INDOORS Roger & die Jungen LIVE CLUB Verlockende Angebote DAVID HELFGOTT Pianist im Interview CIRCUS MONTI Besuch in der WG AUSGEFRAGT Oliver Pocher spricht

event. 3

|


19. OKT.– 6. NOV. 2018 19.10. SUNRISE AVENUE VERONICA FUSARO 20.10. JOHN LEGEND ALINA AMURI 21.10. JOHN LEGEND NICOLE BERNEGGER 25.10. BEN HARPER & THE INNOCENT CRIMINALS JIMMY CLIFF 26.10. LO & LEDUC CLUESO 27.10. GEORGE EZRA JACK SAVORETTI 30.10. BUDDY GUY BETH HART 2.11. TRIBALISTAS MARIA GADÚ 5.11. MS. LAURYN HILL MARIUS BEAR 6.11. WALKING ON CARS

BALOISESESSION.CH #baloisesession

ORT: EVENT HALLE MESSE BASEL TICKETS: BALOISESESSION.CH ODER TICKETCORNER.CH, TEL. 0900 800 800 (CHF 1.19/MIN.)


SHORT NEWS HÜLLE GEGEN HANDY-HÖLLE

3 ZAHLEN ■ DATEN ■ FAKTEN

Mal klopft Cro im Flugzeug gegen den Vordersitz. Ein abergläubisches Ritual. (Do 22.11.18, Samsung Hall Zürich)

580 Mal hätten ABBA im Jahre 1977

die Royal Albert Hall in London ausverkaufen können.

Hände weg vom Handy und sich ganz auf die Musik konzentrieren! Die Firma Yondr bietet dafür eine Lösung an: Sie stellt Veranstaltern spezielle Hüllen zur Verfügung, in welche die Konzertbesucher vor dem Betreten des handyfreien Zuschauerraums die Handys wegstecken müssen – und erst bei Ausgang wieder herauslösen können. In den USA schon erfolgreich im Einsatz.

MEAT LOAFS HITS ALS MUSICAL Was haben ABBA, Queen, Udo Jürgens, Tina Turner, Michael Jackson und Elvis gemeinsam? Zu all ihnen gibt es Musicals mit ihren erfolgreichsten Hits. Mittlerweile gehört auch die US-Rock-Legende Meat Loaf (71) dazu – sein Musical «Bat Out of Hell» gibt es ab November in Oberhausen in einer deutschen Version. Hoffen wir, dass wir die Bühnenversionen von Songs wie «I’d Do Anything For Love» bald auch in der Schweiz erleben dürfen.

1,52 Meter klein ist die grosse

Kylie Minogue. (Sa, 10.11.18, Samsung Hall Zürich)

15’000’000

Über CDs hat DJ Bobo weltweit verkauft. (Do 30.5.19, PostFinance-Arena Bern; So 9.6.19, Hallenstadion Zürich)

69 Songs von Dionne Warwick schafften es in die Billboard 100. (Mi 12.9.18, Theater 11 Zürich)

Mehr News und Infos im Blog IMPRESSUM event., Riedmatt-Center, 8153 Rümlang (Schweiz). event@ringier.ch · event. ist ein Magazin von Ticketcorner, erstellt von Soltmannowski Kommunikation GmbH · CHEFREDAKTION Christoph Soltmannowski (solt), christoph.soltmannowski@ticketcorner.ch, christoph@solt.ch · Tel. +41 79 405 57 64 · REDAKTION Benedikt Lachenmeier (lcb), Sidonia Maurer (aus) · REDAKTIONELLE MITARBEIT Carlotta Henggeler (che), Monika Linder (mli) LOS ANGELES Caroline Jaden Stussi, 7985 Santa Monica Blvd. #101-108, Los Angeles, CA 90046, USA · GRAFISCHES KONZEPT UND GESTALTUNG Sera Fratto, www.fc-cpm.ch · BILDBEARBEITUNG Ringier Redaktions-Services · FOTOGRAFEN Nicolas Y. Aebi, René Tanner, Ingo Höhn · FOTOS Cover: imago, Getty Images, RDB, keystone AG, Corbis, Opus One, Obrasso Concerts, Carré Event AG, Culture Communication GmbH, abc Production AG, Showhouse AG, SonyMusic, Good News, Universal Music, Musikvertrieb, Warner Music, FBM, act entertainment, allblues u. a. · KORREKTORAT Ringier AG, Redaktions-Services · ANZEIGEN/VERTRIEB Carmen Schaffner, carmen.schaffner@ticketcorner.ch, Ticketcorner, Tel. +41 44 818 33 58, Christoph Soltmannowski, Soltmannowski Kommunikation GmbH, christoph@solt.ch, Tel. +41 79 405 57 64.· WEMF-BEGLAUBIGTE AUFLAGE 150 171, event. wird in einer Teilauflage von 120 000 Exemplaren dem SonntagsBlick beigelegt (Abo) und ist an Bahnhöfen, Ticketcorner-Vorverkaufsstellen und an diversen Kiosken erhältlich. Erscheinungsweise: 6-mal jährlich · DRUCK Swissprinters AG, 4800 Zofingen · ADRESSÄNDERUNGEN (MEMBER-ABOS) event.magazin@ticketcorner.ch · www.ticketcorner.ch/event-magazin · Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung.

Ticketcorner Event-Infos und -News gibt es neu auch digital und online. Unter blog.ticketcorner.ch erfahren Sie aktuell in Wort, Bild und Videos mehr aus Entertainment, Kultur und Sport.

event. 5

|


LILY ALLEN

SCHAMLOS EHRLICH

Wenn dir etwas Mieses zustösst, wird es auch wieder besser. Mit dieser Einstellung kehrt Lily Allen (33) ins Rampenlicht zurück. Auf ihrer aktuellen Platte «No Shame» setzt sich die Britin intensiv mit sich selbst auseinander.

Drogen, Scheidung, Kinder: Kein Thema lässt Lily Allen aus. Die Sängerin ist ehrlich wie immer. Aber jetzt wird sie noch ein Stück persönlicher. Die herzergreifende Ballade «Three» schrieb die zweifache Mutter aus der Sicht ihrer Tochter, die sich wünscht, Mami wäre öfters zu Hause als unterwegs auf Tour. Im Song «Trigger Bang» packt sie über ihre Partyzeit als Jugend­ liche aus. In Kooperation mit Rapper Giggs entstand ein cooler Sa 1.12.18, Komplex 457 Zürich

|6 event.

Mix aus Pop und Hip­Hop. Ein musikalischer Versuch, der ge­ lungen ist. Schamlos ehrlich ist Lily Allen auch in Interviews, wenn sie verrät, dass sie nach der Scheidung von Sam Cooper darüber nachgedacht habe, Heroin zu nehmen. Zur Trauer­ bewältigung fand sie schliesslich eine andere Lösung: «Ich hatte ständig Sex mit anderen Typen, um die Leere zu füllen. Ich war völlig ausser Kontrolle.» Aber sonst ist Lily Allen immer noch die Alte. Sie ist die Frau mit den schnell aufeinanderfolgenden Wörtern in den Strophen und den eingängigen Refrainmelodien. Songs wie «Not Fair» oder «Fuck you» lassen grüssen. Und das ist wunderbar so. lcb


NICOLE JÄGER

GEWICHTIG & GEWAGT «Früher war ich mal übergewichtig», sagt Comedian Nicole Jäger auf der Bühne, und die Leute lachen. Tatsächlich hat sie 200 Kilo abgespeckt. Heute wiegt die Hamburgerin noch 140

ALVIN AILEY

MODERNER KLASSIKER

Kilo. Übers Abnehmen hat sie das Buch «Die Fettlöserin» geschrieben. Und wurde damit bekannt. Aus den Lesungen entwickelte sie ein Stand-upProgramm und ein gewichtiges Selbstbewusstsein. Schonungsloser Humor: In der neuen Show «Nicht direkt perfekt» kriegen viele ihr Fett weg. lcb

Alvin Ailey revolutionierte vor über 50 Jahren den Tanz. 1989 starb der Choreograf mit 58 Jahren – doch sein Erbe lebt sehr aktiv weiter: Das New Yorker Alvin Ailey Dance Theater ist eine der renommiertesten Tanzkompagnien der Welt. In der Regel alle zwei Jahre kommt das 50-köpfige Ensemble in die Schweiz. Akribisch perfekt und äusserst elegant ist ihr Programm zu Gospel, Jazz, Hip-Hop und Funk. In «Stack Up» von Talley Beatty donnern die DiscoBeats; Ailey-Nachfolger Robert Battle liess sich für «Mass» von einem VerdiChorkonzert inspirieren, bei «Ella» lässt er zu einer Live-Aufnahme von Ella Fitzgerald tanzen. In Zürich werden zwei verschiedene Programme gegeben. Als Abschluss an jeder Aufführung der New Yorker Company, jedoch so sicher wie das Amen in der Kirche, ist «Revelations» – Alvin Aileys Meisterwerk, in dem er sein Aufwachsen als Schwarzer im Süden der USA verarbeitete. Muss man gesehen haben – und sieht man immer wieder gerne. solt 25. bis 30.9.18, Theater 11 Zürich (2 Programme)

Do 1.11.18, Volkshaus (Weisser Saal) Zürich

SOME SPROUTS

DEN SOMMERWIND IM RÜCKEN Indie darf alles. So wollen sich auch Some Sprouts nicht auf einen Stil festlegen. Unverkennbar ist die Musik der Regensburger trotzdem. Leicht und immer schön den

Sommerwind im Rücken. Am Start sind immer die wohlklingenden Synthies und die beruhigende Stimme von Sänger Joshua. Zusammen mit den Steaming Satellites und Who’s Panda bestreiten die Some Sprouts den ersten Abend des outinsphere-Festivals, organisiert von den Schülern der Eventfachschule Swiss School of Live Marketing (SLM). lcb Fr 12.10.2018, outinsphere, Dynamo, Zürich

event. 7

|


ACTS & FACTS

ANNETT LOUISAN BEI DISNEY IN CONCERT

BLONDER ENGEL IN WUNDERVOLLEN WELTEN Schneebededeckte Wälder, weit entfernte Galaxien und endlose Sandstrände. Bei «Disney in Concert – Wonderful Worlds» tauchen die Zuschauer ins Universum der Disney-Filme ein. Die dabei entstehenden Gefühle erst

perfekt macht der Soundtrack. Das Hollywood Sound Orchestra begleitet die Filmsequenzen zusammen mit Persönlichkeiten aus der deutschen Musikszene. Als eine der erfolgreichsten Popsängerinnen des Landes steht mit Annett Louisan eine Frau auf der Bühne, die weiss, wie sie bei den Zuhörern Emotionen weckt. Das hat die Musikerin nicht nur mit ihrem Hit «Das Spiel» bewiesen. Seit bald 15 Jahren entzückt sie mit unverkennbarer Stimme. Ein weiterer Stargast mit beeindruckendem Organ ist «The Voice of Germany»Gewinnerin Ivy Quainoo. Sie ist jung, erfolgreich und ehrgeizig, aber bleibt stets bescheiden. Was aus einem CastingGewinner werden kann, beweist auch «DSDS»-Gewinner Alexander Klaws. Wie Anton Zetterholm ist dieser Solist von Disney in Concert ein gefragter Musicaldarsteller. lcb Do 20.12.18, Hallenstadion Zürich

FITZSIMMONS, RADIN

INSPIRIERT VON DER SCHEIDUNG Fitzsimmons’ neues Album «Mission Bell» wäre schon lange erschienen. Wäre da nicht die Scheidung gewesen. Zu schreiben

begann der Amerikaner die Platte bereits 2017 in seinem HomeStudio. Wegen der Trennung löschte Fitzsimmons alles bisher Erarbeitete bis auf den letzten Ton – und startete in Nashville mit dem Produzenten Adam Landry nochmals ganz von vorne. «Mission Bell» enthält Songs über Verrat, Rekonziliation und Vergebung. Es sind Geschichten über Menschen, die versuchen, ihr Bestes zu geben, sich aber währenddessen zerstören. Fitzsimmons’ familiärer Gitarren-Sound ist zwar noch da, wird aber mit Synthesizern, elektronischen Gitarren, Schlagzeug, Loops und Violine gemischt. Für seine kommende Tour hat Fitzsimmons seinen Freund Joshua Radin im Gepäck, der genauso wie Fitzsimmons an Simon & Garfunkel aus oder Joni Mitchell erinnert. Echt Singer/Songwriter eben. Fr 5.10.18, Kaufleuten Zürich

|8 event.


DER GRÖSSTE MUSICALERFOLG ALLER ZEITEN JETZT IN EINER NEUPRODUKTION MIT STARBESETZUNG

ALEXANDER JAHNKE VERONIKA RIEDL

25.08. - 02.09.2018 08.09. - 09.09.2018 18.09. - 23.09.2018

THEATER NATIONAL BERN OLMA MESSE ST. GALLEN MUSICAL THEATER BASEL

LET IT BE

RÜCKKEHR DER PILZKÖPFE John, Paul, George und Ringo sind zurück. In der neuen Show «Let It Be» erleben Beatles-Fans die Erfolgsgeschichte der Fab Four erneut und nehmen an einem Reunion-Konzert teil. Die Beatles-Zeitreise durch die Sixties beginnt bei ihrem Auftritt in

der Ed Sullivan Show 1964 und endet mit dem letzten Studioalbum «Abbey Road» 1969. Dabei kommen die Zuschauer in den Genuss von Hits wie «Yesterday», «She Loves You», «Help!» und vielen mehr. Zu hören gibt es auch die von den Beatles nie live gespielten Songs «A Day In The Life» und «Strawberry Fields Forever». Anschliessend erzählt die Show die Erfolgsgeschichte so weiter, wie sie sich mancher Fan erträumt hätte. Zum 40. Geburtstag von John Lennon am 9. Oktober 1980 vereinen sich die Fab Four noch einmal. Nun findet das Reunion-Konzert tatsächlich statt. lcb

05.09.2018 06.09.2018 07.09.2018 08.09.2018 09.09.2018

16.+17.10.2018 18.10.2018

KULTURZENTRUM BRAUI HOCHDORF KK THUN SCHADAUSAAL THUN THEATER NATIONAL BERN THEATER SPIRGARTEN ZÜRICH PENTORAMA AMRISWIL

KURSAAL ARENA BERN MUSICAL THEATER BASEL

6. bis 11.11.18, Musical Theater Basel; 13. bis 18.11.18 Theater 11 Zürich 07.11.2018 08.11.2018

ST. JAKOBSHALLE BASEL SEG ARENA GENÈVE

10.11.2018 11.11.2018

HALLE 622 ZÜRICH LE THÉÂTE DU LÉMAN GENF

07.12.2018

HALLENSTADION

ZÜRICH

11.12.2018

HALLENSTADION

ZÜRICH

06.01.2019

HALLENSTADION

ZÜRICH

KARTEN AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN TICKET-HOTLINE: 0900 800 800 CHF 1.19 / MIN., FESTNETZTARIF


OPER TELL

DAS BESTE AUS ROSSINIS WERK So lebensecht und in spektakulären Dimensionen inszeniert lässt sich Gioacchino Rossinis Oper «Guillaume Tell» von 1829 sonst wohl nirgends erleben. Eingebettet in die Naturkulisse der Tellspiele Interlaken präsentiert die «Oper Tell» in 90 Mi-

nuten die grössten Höhepunkte des fünfstündigen Werkes. Dabei sind sechs Top-Solisten (u. a. Davide Damiani als Wilhelm Tell, Boris Petronje als Gessler), das 52-köpfige Symphonieorchester Camerata 49 Schweiz und der 130-köpfige Chor sowie die OriginalSpielleute der Tellspiele. Insgesamt 300 Mitwirkende werden nicht nur bei Opernfans für Begeisterung sorgen. 8., 9., 14. und 15.9.18, Spielarena Freilichtspiele Interlaken

PROUDLY PRESENTS: LIVE ON STAGE

DEINE LETZTE GELEGENHEIT DIE

WELTWEIT

BEKANNTESTE DINOSAURIERSHOW ZU SEHEN!

ÜB 9 MILLIER ZUSCH ONEN WELTWAUER EIT

LEBENSGROSSE DINOSAURIER IN EINER SPEKTAKULÄREN SHOW!

MITTWOCH

MITTWOCH – SONNTAG

12–16 SEPTEMBER

HALLENSTADION ZÜRICH

2018

www.abc-production.ch

TOUR 2019

WWD LOGO © BBC STUDIO 2017. THE BBC STUDIO IS A TRADEMARK OF THE BRITISH BROADCASTING CORPORATION AND IS USED UNDER LICENSE BBC LOGO © BBC 1996

PRÄSENTIERT VON GLOBAL CREATURES IN ZUSAMMENARBEIT MIT BBC STUDIO

GRONE MEYER 24

OKTOBER

SONNTAG

HALLENSTADION ZÜRICH

17

20 UHR

MÄRZ

2018

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

APP JETZT GRATIS DOWNLOADEN!

Newsletter und alle Events: www.abc-production.ch

HALLENSTADION ZÜRICH 19 UHR

2019

www.abc-production.ch

www.abc-production.ch

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

FOLLOW US!

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.


BUTCHER BABIES

EINE TEUFLISCHE MISCHUNG Sie sind die Kinder des Schlächters und die Zöglinge des «Playboy». Dort arbeiteten Carla Harvey und Heidi Shepard als Radio- und TV-Moderatorinnen, bevor sie ins Musikbusiness einstiegen. Die Butcher Babies sind eine teuflische

Mischung. Das zeigt sich vor allem live, wenn die beiden Sängerinnen in knappen Outfits ihre rote und blaue Mähne schwingen und ins Mikrofon krächzen. Zusammen mit drei Herren an Gitarre, Bass und Drums begeistern sie ihr Publikum seit bald zehn Jahren mit einer explosiven Show. Der Sound: ein Mix aus Nu Metal und Trash Metal. Schnell wurde die Band aus Los Angeles in der Szene zum Geheimtipp. Gleich mehrere Labels buhlten um die Butcher Babies. 2012 tourten die Metaller im Vorprogramm von Grössen wie Marilyn Manson und Rob Zombie. Im Kofmehl Solothurn treten die Schlächterkinder als Co-Headliner mit der kanadischen Metalband Kobra & The lcb Lotus auf. Do 4.10.18, Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

PROMI-TALK MIT PEPE LIENHARD SAXOPHONIST/BANDLEADER

IM KONFIRMATIONSANZUG ZU HAZY OSTERWALD Der Bandleader Pepe Lienhard (72) geht mit seiner Big Band auf die «World of Music»-Tour (vom 20. bis 31.10.) und weckt damit viele Erinnerungen. Was erhoffen Sie sich von der kommenden Tour?

Volle Häuser und ein Publikum, das glücklich und zufrieden nach Hause geht. Wie würden Sie Udo Jürgens in drei Worten beschreiben?

Grosser Freund und wunderbarer Musiker, den ich sehr vermisse. Welche Filmmusik gefällt Ihnen am besten?

«Spiel mir das Lied vom Tod» von Ennio Morricone. Die grossen Filmmusik-Melodien bilden einen ganz besonderen Programmschwerpunkt auf der bevorstehenden Tour mit meiner Big Band unter dem Motto «World of Music». Welches war Ihr erstes Konzert?

1961 erlebte ich Quincy Jones mit seiner Big Band im Kursaal Baden. Ein Konzert, das mich sehr geprägt hat. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis. Damals wurde ich als 15-Jähriger vom Big-Band-Fieber infiziert. Was mögen Sie an Quincy Jones?

Er ist mein grösstes Vorbild: als Bandleader, Komponist, Arrangeur, Produzent und Musiker. Was sind Ihre persönlichen Erinnerungen an den Bandleader Hazy Osterwald?

Hazy Osterwald war ein väterlicher Freund, ein Vorbild, und wir hatten viele gemeinsame Auftritte. Unsere erste Begegnung fand in Arosa im Kulm statt. Damals durfte man nur mit dunklem Anzug einen solchen Anlass besuchen. Ich war 14 Jahre alt und hatte extra den Konfirmationsanzug meines Bruders geliehen, um seinen Auftritt zu sehen. Ich war eine Woche jeden Tag da. Er schenkte mir zum Schluss einen ganzen Stapel Noten. Später entstand daraus eine schöne aus Freundschaft.

event. 11

|


«ICH BIN KEIN FRAUENVERSTEHER»

«Neon» heisst das vierte Studioalbum des irischen Sängers Rea Garvey. Im gemütlichenGespräch mit event. verrät der Sänger und Talentcoach, warum er für seine neue CD auf eine lange Reise gehen musste, was er an der Schweiz liebt – und weshalb er trotz sieben Schwestern die Frauen immer noch nicht versteht. Text und Interview: Carlotta Henggeler

|12 event.


PORTRÄT

event. 13

|


PORTRÄT

Er ist gross, stark und hat einen festen Händedruck wie ein Grizzly. Doch der Bär ist entspannt, obwohl der Ire gerade auf Promotionstournee ist. Trotzdem strahlt er eine wohltuende Ruhe aus. Wie jemand, der eine unendlich lange Reise unternommen hat und jetzt ganz bei sich angekommen ist. Reisen ist das Rezept des Singer/Songwriters: «Ich musste reisen, um auf eine Reise zu kommen. Raus aus der Komfortzone, die ist eine Gefahr für jeden Musiker. Deshalb habe ich mich auch dieses Mal wieder aufgemacht zu etwas Neuem, um weitermachen zu können.» Garvey jettet in die USA, nach Schweden, London und Island: «Es ist zwar unglaublich schön da, aber ich habe mich gefragt: Hey, was machst du denn hier? So weit von zu Hause entfernt? Mein Kopf sagte mir, ich solle zurück nach Berlin.» Von diesem Gefühl lässt er sich leiten, landet in Berlin. Dort, in der deutschen Metropole, erlebt er den Schlüsselmoment zum neuen Album «Neon». Es hat Klick gemacht, an der Seite von Hip-Hop-Produzent Abas. Ins Rap-Genre abzutauchen – zwar ein absurder Gedanke für den Rockmusiker – doch er lässt es zu. «Dann haben wir das erste Lied zusammen geschrieben. Da war dieser Klang, diese Beziehung, es ging voller Wucht Richtung Hip-Hop. Ich liebe das!» Bei «Is it Love?» steuert Abas den Grundstein zum Track. Garvey macht alleine weiter – und zack, dreissig Sekunden später hat er den Song. «Es war ein toller Austausch», erinnert sich Garvey. So entsteht Stück für Stück «Neon», sein neues Baby, das vierte Studioalbum. Dass er ein gutes Händchen hat für chart-taugliche Erfolge hat er schon in der Vergangenheit bewiesen: Auf seinen drei Solo-CDs befinden sich viele Hits, die sich mehr als eine Million Mal verkauft haben. Schöne Erfolge für sein Palmares. Überhaupt für einen irischen Jungen, der in einfachen Verhältnissen aufwächst und sich für die Karriere in Deutschland niederlässt.

Knallige Farben für das passende Lebensgefühl Eine grelle Farbe als Albumtitel? «Für mich ist Neon in erster Linie ein positives Wort. Ursprünglich wollte ich es «Blacklight» nennen, unter dem Ultraviolett-Licht sieht man Dinge, die das nackte Auge nicht wahrnimmt. Mir ging es eben darum, eine andere Perspektive zu schaffen.» Als er seiner Tochter (5 Jahre) davon erzählt, findet sie, das Album müsse «Neon» heissen: «Ich fand den Namen sofort gut, die Bedeutung ist die gleiche.» «Neon» erinnert ihn an die wilden 80er-Jahre, an Disco und grell-fröhliche Farben: «Mit dem Titel Farbe zu schaffen, das gefällt mir!» Wenn Rea Garvey lacht, bilden sich feine Lachfalten um seine Augen. Und er lacht viel und gerne. Er sprüht vor Energie, von Müdigkeit keine Spur. Dabei reiste er kürzlich für die Fernsehshow «Sing meinen Song» mit Koffer, Gitarre und Familie nach Südafrika: «Ich

|14 event.

Auf der Neon Live Tour macht Rea Garvey in 18 Städten halt (hier bei seinem Auftritt am Donauinselfest im Juni in Wien).

wusste, es wird intensiv, das Programm von «Sing meinen Song.» Doch ich wollte das unbedingt erleben!» Auf Einladung von Musiker-Kollege Mark Forster trifft er sich dort mit Judith Holofernes, Johannes Strate, Marian Gold und Mary Roos am Lagerfeuer. Seine Mission: einen Song für Vox neu zu interpretieren. Für ihn eine neue Erfahrung. Aus dem Grand-Prix-d’EurovisionLied «Aufrecht geh’n» (1984) von Schlagerlegende Mary Roos (69) kreiert Garvey sein eigenes Werk. Damit trifft er ins Schwarze: Bei Mary Roos brechen die Dämme, Tränen kullern: «Es war wie ein Zusammentreffen von Freunden. Als ich dann meinen Song performte, war es einfach nur wow», erinnert sich Garvey. Das Musikertreffen schmeckt auch dem Fernsehpubli-


kum. Nächstes Jahr ist eine weitere Staffel geplant, meldet der Sender. Mit dem sympathischen Iren? Das ist nicht bekannt. Das wäre ein Jackpot, gehört «Sing meinen Song» doch zu den beliebtesten und erfolgreichsten Musiksendungen in der deutschsprachigen Fernsehwelt. Das Format gibt es, in wechselnder Konstellation, seit 2014. Nicht schlecht, im schnelllebigen TVZeitalter, indem ein neues Format schon nach einem Quotentief aus dem Programm fliegt. Bei «The Voice of Germany» war er auch schon mehrmals im Juroren-Sessel. Bei «Sing meinen Song» hat Garvey auf jeden Fall Gefallen daran gefunden, diverse Genres auszuloten, damit zu spielen.

Aber es gibt auch Grenzen: «Ja, es gibt ein paar Ecken im Jazz oder Dark Metal, die mich nicht ansprechen. Ohne Melodie bin ich etwas verloren. Jazz ist eine wunderbare Art von Musik, es ist kein Wettbewerb.»

Bald Schweizer «The Voice» mit Garvey? Apropos Wettbewerbe, nach «Sing meinen Song», könnte er sich vorstellen, wieder bei «The Voice of Germany» auf dem Jurorensessel Platz zu nehmen? Oder ist die Zeit von Castingshows vorbei? «Nein, ‹The Voice› sei keine Show, sondern eher event. 15

|


Nach einer langen Reise ist Garvey an seinem Ziel angekommen.

man darf nicht generalisieren. Ich habe einfach gelernt, offen zu sein.» Mehrere Freundinnen haben den Weg des Sängers gekreuzt, bevor er sich in seine jetzige Frau Josephine verliebte: «Sie war diejenige, die ich gesucht habe. Es war ein langer Weg, aber ein schöner», sagt er und lächelt verschmitzt. Seine Augen lächeln mit und sagen alles. Rea Garvey ist auf seiner persönlichen und musikalischen Reise angekommen. Man hört und merkt es. ■

AUS DER GARVEY-GALAXIE Rea Garveys Weg in die Musikwelt führte ihn weg aus der Heimat nach Deutschland. Der mutige Ire hat alles auf eine Karte gesetzt. Sein Plan ist aufgegangen. ERSTE BAND: REAMONN In Deutschland jobbt er erst als T-Shirt-Verkäufer und Roadie. Per Inserat sucht er seine Band. Mit Reamonn stürmt er die Charts («Supergirl»).

eine Erfahrung. Die Talente müssen brennen für das was sie tun, so wie Max Giesinger.» Die Sendung sei eine gute Plattform, aber kein Garant für Erfolg: «Was du daraus machst, das liegt bei dir. Der Durchbruch wird dir nicht geliefert, du musst aufstehen und dir das holen.» Generell steht er solchen Formaten kritisch gegenüber, oft seien diese ein Missbrauch der Musik und der Menschen. «The Voice» sei eine faire Alternative. Eine, die er gerne in die Schweiz bringen würde. «Ich bin ein grosser Schweiz-Fan. Hier ist alles so wunderschön. Wenn du durch die Schweiz fährst, siehst du die Macht der Natur. Und die Schweizer machen das nicht kaputt. Ihr lebt in der Natur und schätzt die Natur.»

VIELSEITIGER SINGER/SONGWRITER Garvey arbeitet eng mit anderen Künstlern zusammen. Unter anderem nimmt er 2006 mit Nelly Furtado eine Version ihres Hits «Good Things Come To An End» auf.

ERFOLGREICHER TV-JUROR Von November 2011 bis Februar 2012 ist Garvey einer der fünf «The Voice of Germany»-Coaches, neben den Berliner Cowboys BossHoss in der ersten Staffel der Castingshow.

Reiseziel: Das persönliche Glück Vielleicht kann er schon bald erste Talente suchen, wenn er am 2. Oktober live in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon spielt? Wer weiss. Bis dahin geniesst er das Glücksgefühl, mit «Neon» sein Bestes gegeben zu haben: «Ich fühle mich momentan ganz oben auf der Welle. Manchmal dauert es zwei oder drei Jahre, bis man wieder so weit ist. Dazwischen weint und schwitzt man, ist es kaum auszuhalten», erzählt Garvey in seinem charmant deutsch-irischen Kauderwelsch und spielt derweil an seinem Ehering. Garvey ist verheiratet, Vater einer Tochter und mit sieben Schwestern aufgewachsen. Er ist von Frauen umzingelt. Weiss er denn, wie Frauen ticken? «In dem Moment, wo ich das behaupte, wäre ich ein totaler Verlierer. Jede Frau ist anders,

|16 event.

TV-HIT Garvey mag seinen Job beim deutschen Fernsehen: Er ist bei der ersten, zweiten und vierten Staffel von «The Voice of Germany» dabei.

REA GARVEY NEON TOUR ■ Di 2.10.18, Halle 622 Zürich


Bern, Kursaal Arena Basel, Musicaltheater Chur, Stadthalle Hochdorf LU, Kulturzentrum Braui

Do. Fr. Sa. So.

03. Jan. 2019 04. Jan. 2019 05. Jan. 2019 06. Jan. 2019

Winterthur, Kongresshaus Parkarena Amriswil TG, Pentorama Gossau SG, F端rstenlandsaal Z端rich, Volkshaus

Do. Fr. Sa. So.

10. Jan. 2019 11. Jan. 2019 12. Jan. 2019 13. Jan. 2019

Showtime: 20.00 Uhr | Infos: www.NiceTime.ch

Vorverkauf: 端ber Ticketcorner wie: Die Schweizerische Post, Manor und Coop City Tel. 0900 800 800 (1.19 CHF/Min.) www.Ticketcorner.ch (f端r print@home)

Medienpartner:


REPORTAGE

Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen trugen einige der Dinos Federn. Für die Show wurden die Urzeitkreaturen nachgebaut – und wirken täuschend echt.

|WALKING WITH DINOSAURS|

BESUCH BEI DEN BESTIEN

Redaktorin Sidonia Maurer hat ihre Angst vor Baby T-Rex verloren.

|18 event.

Für das Arena-Spektakel «Walking With Dinosaurs» reiste event.-Redaktorin Sidonia Maurer nach Glasgow und begleitete das Team bei den Proben. Ein Blick hinter die Kulissen der grossen Show, die bald auch das Schweizer Publikum in die Zeit der prähistorischen Kreaturen zurückversetzen wird.


Personen steuern ihn von oben. Diese zwei Personen sind Puppenspieler: Sie bewegen die Dinos, bis diese perfekt agieren: Sie lassen ihre Saurier sprechen, brüllen und mit den Augen blinken. Stampfen also drei Dinosaurier durch die Arena, sind neun Leute im Einsatz, um die prähistorischen Tiere völlig lebensecht wirken zu lassen. Das braucht wochenlange Übung. Denn alles muss perfekt sitzen.

D

ie Kreatur sieht unglaublich real aus. «Dinos gibts schon lange nicht mehr. Der ist nicht echt», beruhige ich mich. So echt wie wir es aus Filmen, wissenschaftlichen Büchern und Berichten kennen. Knapp fünf Zentimeter vor mir stoppt das Ungeheuer endlich und gibt ein erschreckendes Geräusch von sich. Intuitiv trete ich einen Schritt zurück, lasse im selben Moment alles los, was ich in den Händen halte und renne davon. Einige Augenblicke später habe ich mich wieder gefangen und kehre voll neuen Mutes zum Baby T-Rex zurück. Inzwischen steht Matt Olver, ein sogenannter «Suit Performer», der in den Shows jeweils selber den Baby T-Rex spielt, neben dem Dino. Matt erzählt mir, wie der Baby T-Rex von einem Menschen gesteuert wird. Auch das Augenblinken sowie die Geräusche werden aus dem Anzug heraus gesteuert. Matt erklärt: «Man muss in einer guten körperlichen Verfassung sein, um den Baby T-Rex spielen zu können. Wir trainieren mehrmals pro Woche im 39 Kilogramm schweren Dress.» Während des ganzen Gesprächs mit Matt tänzelt Baby T-Rex nervös um uns herum. «Ein Dinosaurier zu sein – damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen», schwärmt Matt. Mittlerweile habe ich mich an die Anwesenheit von Baby T-Rex gewöhnt, fühle mich wohler und traue mich sogar, mit ihm ein Foto zu machen.

«Die Dinos zum Leben zu erwecken – das braucht wochenlange Übung» Damit wir auch noch einen ausgewachsenen Dinosaurier sehen, verschwindet Baby T-Rex. An seiner Stelle kommt Torosaurus. Ein etwa neun Meter grosses und acht Tonnen schweres Urzeitmonster. Angst habe ich nun keine mehr, aber ich bin mächtig beeindruckt. «Drei Personen braucht es, um dieses grosse Ding zu bedienen», erzählt mein nächster Gesprächspartner, der Direktor Scott Farris. Jemand sitzt unter dem Dinosaurier, und zwei weitere

Amanda, die Chefin der Puppenspieler, liebt ihren Job: «Wir führen die Show sehr oft auf – aber langweilig wird es uns dabei nie. Wir sehen die Reaktion des Publikums und der Kinder – alle sind fasziniert von der Schönheit unserer Dinosaurier.» Als Puppenspieler bringt man Leben in ein nicht wirklich existierendes Wesen. «Man schaut durch die Augen der

Authentische Nachbildung bis ins feinste Detail: Das Skelett des Dinos wird fertig ausstaffiert.

Auch auf dem Rücken der Dinos muss alles stimmen und überprüft werden.

Hinter den Kulissen werden die Dinosaurier präpariert und für ihren Auftritt bereit gemacht.

Ein letzter Check auch in den Rachen – bevor der Dinosaurier zum Brüllen fertig ist.

event. 19

|


REPORTAGE

DIE GENAUE URZEIT, BITTE! WELCHER DINO LEBTE WANN?

Direktor Scott Farris produzierte jahrelang BroadwayShows. Stolz posiert er für ein Foto mit dem Torosaurus.

200 Millionen Jahre lang herrschten die Dinosaurier über unseren Planeten, sie lebten in den Zeitaltern Trias (252 bis 201 Mio. Jahre), Jura (201 -145), Kreide (145-66). In der Show erwachen sie zusammen zum Leben. TYRANNOSAURUS REX: Kein Kostverächter Einer der grössten Fleischfresser: Der Riese lebte in der Kreidezeit, wog etwa sechs Tonnen und war bis zu 12 Meter hoch. Seine Zähne sind bis zu 15 Zentimeter lang.

ALLOSAURUS: Leichtgewicht Etwa gleich gross wie T-Rex, wog aber nur drei Tonnen und lebte ein paar Millionen Jahre vor ihm, in der Jurazeit. PLATEOSAURUS: Vegetarier Sein Name bedeutet «breites Reptil». Der Trias-Dino war der grösste an Land lebende Dinosaurier. Er war der erste pflanzenfressende Saurier.

STEGOSAURUS: Dumpfbacke Der 9 Meter lange Jura-Dino war keine Intelligenzbestie. Sein Gehirn wog nur 80 Gramm. Offenbar reichte ihm das. TOROSAURUS: Zweihorn Dieses «Stier-Reptil» lebte in der Trias-Zeit und hat den grössten Schädel aller Trias-Dinos. Sozusagen das Rhinozeros unter den Dinosauriern.

UTAHRAPTOR: Fiesling Erstmals 1991 in Utah, USA, gefunden. Mit seinen Riesenklauen verletzte die Kreide-Keatur selbst grosse Dinos. ANKYLOSAURUS: Feinschmecker Der meist entwickelte Teil des Gehirns des in der Kreidezeit lebenden und sieben Tonnen schweren Dinos war seinem Geruchssinn gewidmet.

Kreatur – und versetzt sich in sie hinein, um zu erfahren, wie sie auf die Welt reagiert», schwärmt Amanda.

«Dinos sind wie Drachen – sie verbinden uns mit einer faszinierenden Welt» Seit zehn Jahren gibt es die «Walking With Dinosaurs – The Arena Spectacle», das bereits 9 Millionen Menschen in mehr als 250 Städten auf der ganzen Welt gesehen haben. Farris sagt:«Das Wissen über die Dinosaurier wird immer umfangreicher. Wir haben deshalb die Grösse unserer Dinos angepasst. Auch die Art Federn, die sie trugen, sind eine neue wissenschaftliche Erkenntnis.» Ausserdem habe sich das Licht, das Design und die ganze Technik mit den Jahren weiterentwickelt. Als ehemaliger Broadway-Direktor hat Farris unzählige Shows, darunter «Cats», «Grease» und «Chicago», produziert. Obwohl die Dinosaurier vor über 65 Millionen Jahren ausstarben, sind sie für ihn ein Thema, das immer aktuell bleibt. Farris erklärt sich diesen Widerspruch so: «Alle lieben Dinosaurier, weil sie fast wie Drachen und andere Fantasie-Kreaturen ein magischer Link von unserer in eine andere Welt sind.» Farris erkennt die DinoShow als Theater und sieht die Saurier als seine Schauspieler. «Der einzige Unterschied zu Menschen ist, dass die Dinosaurier genau das machen, was ich von ihnen verlange», sagt der kleine Mann mit Glatze und lacht. Lernen können wir Menschen viel von den Dinosauriern. Farris erklärt: «Die Natur löschte die Dinos aus. Sie selber haben das nicht verursacht.» Nachdenklich fährt er fort: «Es scheint aber, dass wir hart daran arbeiten, die Erde noch mehr zu beschädigen. Wir sollten uns alle mehr kümmern und den Planeten respektieren.» ■

BRACHIOSAURUS: Vielfrass Über zehn Meter hoch, 22 Meter lang und bis zu 80 Tonnen schwer – dieser Dino frass praktisch die ganze Zeit. LILIENSTERNUS: Balance-Artist Der grösste Fleischfresser der TriasZeit war sehr agil und schnell. Sein langer, graziöser Schwanz verhalf ihm zu guter Balance.

WALKING WITH DINOSAURS «Das Live-Spektakel»

■ 12. bis 16.9.18, Hallenstadion Zürich ■ 19. bis 23.9.18, Arena Genf

|20 event.


Mehr einzigartige Erlebnisse mit inOne Moments. Als inOne-Kunde profitieren Sie von Top-Angeboten und Event-Highlights. Sichern Sie sich beispielsweise bis zu 48h vor dem offiziellen Vorverkaufsstart Ihr Konzertticket oder erhalten Sie attraktive Rabatte auf verschiedene Events und ausgewählte Produkte. swisscom.ch/moments

inOne Moments Ticketing powered by Ticketcorner


Mo 5.11.18, Baloise Session Event Halle Messe Basel; Fr 25.1.19, Kaufleuten Zürich

MARIUS BEAR

Zwischen Vernunft und Verwegenheit

Mit seinem Song «Sanity» appelliert Marius Bear an die Vernunft. Als bodenständiger Appenzeller weiss der 25-Jährige genau, wovon er redet. So kam es ihm auch nie in den Sinn, Musiker zu werden. Und trotzdem hat der Singer-Songwriter diesen Weg eingeschlagen.

Schuld daran ist das Militär. Besser gesagt ein Kollege, dem die raue Stimme von Marius Bear auffiel. Allerdings nicht beim Singen, sondern beim Kommandieren als Wachtmeister auf dem Platz. Und dieser hat gesagt: Sing mal! Als der Soldat entdeckte, dass er wirklich singen kann, war er zuerst verunsichert. Schliesslich hatte der damals 20-Jährige zuvor mit Musik nichts am Hut. Als Strassenmusiker erarbeitete sich Marius Bear dann sein Selbstbewusstsein. In der Schweiz als Musiker zu leben, konnte er sich aber nicht vorstellen. Inzwischen hat der 25-Jährige seine Heimat hinter sich gelassen. Nach einem Abstecher nach New

|22 event.

York und der Zusammenarbeit mit dem Schweizer SchlagzeugVirtuosen Jojo Mayer studiert der Newcomer nun in London Musikproduktion. Parallel dazu arbeitet er mit dem bekannten Filmkomponisten Reyn Ouwehand aus Holland an seiner ersten EP «Sanity». Mit dem Titelsong gibt Marius Bear schon mal die Richtung vor: Zu hören gibt es Lebensgeschichten, verpackt in akustischen Pop mit elektronischen Elementen, getragen von einer rauen Stimme. In den Schweizer Radios läuft «Sanity» rauf und runter. Aber auch live ist Marius viel unterwegs. «Wenn die Leute Hühnerhaut haben, dann ist gut», weiss der Musiker. Das kommt immer wieder mal vor. Auch in seiner Wahlheimat England. Dieses Jahr durfte der Appenzeller in Brighton am The Great Escape, dem grössten Festival von Grossbritannien, auftreten. lcb


AEIOU

Wenn die Keyboards die Hauptarbeit leisten Wer von Beruf Keyboarder ist, liebt die analogen Synthie-Sounds aus den 80er-Jahren. Das ist auch bei Oli Kuster von AEIOU nicht anders.

Nach dem Mini-Hit «Drifting Away» hat der Keyboarder fast fünf Jahre für Züri West in die Tasten gegriffen. Nun meldet sich der Berner zurück – mit drei weiteren Songs und neuer Sängerin. Und schon wird die Single «You Won’t» der gleichnamigen EP zum «CH-Song der Woche» gekürt. In der Musik von AEIOU verschmelzen digitale Elemente mit analogen Klängen. Daraus entsteht ein hochaktueller Soundmix. Die Affinität zu den 80s will und kann das Duo aber nicht verleugnen. lcb

SUBMARYNE

Die Hitmacherin der Hits

Submaryne schürft tief. Mit ihrer zerbrechlichen Stimme und leisen Tönen zeigt die Lausannerin, warum sich grosse Songs Hit nennen dürfen.

aaeeiioouu.com

Auf ihrer ersten EP «Encore» präsentiert die 21-Jährige ihre liebsten Popsongs. Nur Covers? Ja. Submaryne darf das. Spätestens nachdem sie «Addicted To You» von Avicii coverte und damit auf Facebook über eine Million Leute erreichte, ist klar: Diese junge Dame kann was. Nur mit Stimme und Gitarre ausgerüstet, schafft es die Musikerin, ihr Publikum zu berühren. Hinter dem Künstlernamen Submaryne steckt die Politikwissenschaftsstudentin Marine Kaltenbacher. Das Singen und Gitarrespielen hat sie sich selbst beigebracht. Auf einem Trip quer durch Down Under hat die Lausannerin ihren Stil gefunden. «Ich habe während dieser Reise viele verschiedene Geräusche entdeckt. Ich glaube, ich habe einen Teil von Australien nach Hause mitgebracht.» Das Musikrepertoire der Lausannerin besteht aber nicht nur aus Covers. Nächstes Jahr soll das Debütalbum mit eigenen Songs erscheinen. lcb Fr 28.9.18, Quais de Lutry, Lutry

RAVYN LENAE

Der Sommer geht weiter

Die Songs von Ravyn Lanae plätschern wie ein warmer Sommerregen über den Körper und gehen direkt unter die Haut. Futuristischen Soul nennt die Sängerin aus Chicago

ihren Musikstil. Bereits als Kind mochte die heute 18-Jährige klassische Musik von Vivaldi und Hahn, aber auch den HipHop-Sound von Outkast. Dieser Mix hat sie geprägt. Sie singt und rappt über klangvolle Melodien, die einen warmen Teppich legen. Auch wenn bald die Blätter fallen: Wer Ravyn Lenae hört, will den Sommerdrink nicht aus der Hand geben. lcb ravynlenae.com


THE FUR COATS

Weich, warm und ein wenig verrückt Warm und weich wie ein Pelzmantel. Also eigentlich wie ein Mantel aus Kunstpelz. Was The Fur Coats produzieren, klingt immer kunstvoll.

Ruhig, aber eindringlich. Die Musik der zwei Damen und drei Herren aus Oregon kommt im ersten Moment unaufgeregt daher, löst aber eine spezielle Stimmung aus. Freude oder Trauer? Man weiss es nicht. Genau das macht diese Popsongs mit funkigem Einschlag so spannend. Ein Gitarrensolo hier, eine Saxofonlinie da. Es scheint, als würden die Songs aus endlosen Jam-Sessions entstehen. Und irgendwann drückt jemand die Rec-Taste. Die neue EP heisst «Mirror Gazing». Darin spiegelt sich die ganze Bandbreite von The Fur Coats. Übrigens: Die charismatische Liveshow ist absolut sehenswert. lcb Do 27.9.18, La Parenthèse, Nyon

KIKO

Comedy oberhalb der Gürtellinie Eigentlich ist er Rapper. Kiko kann aber auch Comedy. Seinem Ruf als Wortakrobat, der kein Blatt vor den Mund nimmt, wird der Thurgauer auch als Comedian gerecht. «Sie wird gfilmet

währedem Sex, mini Fründin isch i de Branche»: Diese Zeile kennt jeder CH-Rap-Fan. Vor sieben Jahren sorgte der Thurgauer mit seiner Crew als Kiko & Boro für Gesprächsstoff. Als Comedian bleibt Kiko echt, aber oberhalb der Gürtellinie. Der aus der Dominikanischen Republik stammende Comedy-Newcomer erzählt Geschichten aus seinem Alltag. Darüber, wie er sich in der Schweiz integriert hat oder wie er mit Standard-Klischees über Dunkelhäutige umgeht. Witzig und ohne Filter. lcb Comedy Club Newcomer-Battle, ab 30.8.18, diverse Orte

REBEKKA LINDAUER

Frecher Wind für die Comedy-Szene

Di 11.9.18, Swiss Comedy Awards, ComedyHaus, Zürich

|24 event.

Diese Frau traut sich was. Obwohl Rebekka Lindauer das Lampenfieber quält, geht sie als Comedian auf die Bühne. Dort legt sie den Schalter einfach um. Ihre Geschichten beginnen

vermeintlich belanglos. Doch dann packt die Zürcherin aus. Rebekka greift gerne zu herberen Worten. Schwarzer Humor ist ihr Thema. Die Schweizer sind der halben Engländerin und Griechin manchmal etwas zu brav. So verwandelt sie eine Geschichte über ein stinknormales italienisches Dessert in eine erotische Erzählung. Und die Zuhörer hängen der Comedian an den Lippen. An der SRF-3-«Comedy Talent Stage» präsentierte sie sich zum ersten Mal vor grossem Publikum und lcb hinterliess einen bleibenden Eindruck.


STARRADAR

WINTERSHOME

Eine Naturfamilie auf Erfolgskurs

Wenn es draussen eisig kalt ist, wird es dir dank Wintershome so richtig warm ums Herz. Der Folksound der

Zermatter ist inspiriert von der Natur und von Freunden und Familie, die sie umge­ ben. Kurz: von den schönen Dingen im Leben. Die Bandmitglieder sind eng mit­ einander verbunden. Romaine und Joel sind Geschwister und Pirmin, Maria so­ wie Elia wiederum ihre Cousins. Mit dabei ist auch Rebekka, die langjährige Freundin der beiden Geschwisterpaare. Während Vater und Onkel Pirmin Zur­ briggen ein erfolgreicher Skifahrer war, setzt die nächste Generation auf die Mu­ sik. Mit Erfolg. Das Debütalbum «Around You I Found You» stieg gleich auf Platz 7 der Schweizer Albumcharts ein. lcb

wintershome.ch

MARC SALVADOR

Smarter Feel-Good-Pop

Bleibst du in der Box stecken oder brichst du aus? Diese Frage stellt Marc Salvador mit seinem Song «Shadow». Für sich selbst hat der Schweizer aus Spanien die Antwort gefunden. Durchstarten mit Feel­

MYNAH

Songs aus einem jungen Leben Eine Bar, ein paar Leute – und mittendrin Mynah. Diese Bilder entstehen im Kopf, wenn die Songs der jungen Sängerin Kira Stahel erklingen. Der sanfte, jazzige Pop stimmt nachdenklich.

Und gleichzeitig wirkt die Musik von Mynah leicht und unaufdringlich. Sie bietet den perfekten Rah­ men, um mit Freunden in der Bar ernste, aber auch freudige Themen zu besprechen. In ihren Songs erzählt die Winterthurerin vom Leben in all seinen Farben und Facetten: Es geht um die Suche nach dem Platz in der Welt, um Begegnungen sowie um Erfahrungen, die uns prägen. lcb Sa 6.10.18, Restaurant Rechberg, Zürich

Good­Pop, das ist das Ziel des Sängers und Songwriters. Im Video zu «Sha­ dow» ist die Protagonistin zwischen ihren Träumen und der Wirklichkeit, in der sie lebt, hin­ und hergerissen. Schafft sie den Absprung? Der Song konzen­ triert sich auf eine optimistische Sichtweise auf das Menschsein. Die mitreis­ sende Melodie im Jamiroquai­Style tut ihr Übriges. Marc Salvador setzt alles auf die Feel­Good­Karte. Für das Video ist der Zürcher extra nach Barcelona gereist, um mit der interdisziplinären Künstlerin Lyona Ivanova und der Schauspielerin Laia Manzanares zu drehen. Ein cleverer Schachzug: So wur­ den Spanien, Deutschland und die USA auf den Musiker aufmerksam. lcb m3.ch/marcsalvador


REPORTAGE

|DISNEY ON ICE|

FRÖHLICHE EISZEIT Kleine Kinder kreischen vor Freude – und erwachsene Kinder lieben die Erinnerung, wenn Mickey, Minnie, Donald, Goofy und ihre vielen Freunde aus dem DisneyUniversum auf der Eisfläche erscheinen. Text: Christoph Soltmannowski

Mickey Mouse freut sich: Er hat zur neuen Eisrevue viele seiner weltweit bekannten Trickfilmverwandten aus der grossen Disney-Familie eingeladen.

|26 event.


Mi 12.9.18 > Theater 11 Zürich

Dionne Warwick «Heartbreaker»: Die Soul-Ikone

M

Prinz Adam hält Hof. Szene aus dem Abenteuer «Die Schöne und das Biest».

eerjungfrau Arielle schwebt zehn Meter über dem Eis und verwandelt sich dabei in einen Menschen. Schneemann Olaf wirbelt kopflos über das Eis – für die Show hat er seine ganze Familie aus dem Film «Die Eiskönigin – völlig unverfroren» mitgebracht: Den wilden Bergmann Kristoff, das treue Rentier Sven und die beiden königlichen Schwestern Elsa und Anna.

Die zweifache deutsche Olympia-Gold-Gewinnerin Katarina Witt ist Markenbotschafterin. Sie freut sich über die grosse Publikumsresonanz zu dieser Show. «Ich freue mich sehr über die nun schon seit Jahren anhaltende Begeisterung des Publikums für Disney On Ice», sagt die erfolgreichste Eiskunstläuferin der Welt und ergänzt: «Besonders freuen würde es mich persönlich, wenn die Kinder durch den Disney-Spass auf Kufen auch einmal selbst die Schlittschuhe ausprobieren möchten. Das wäre ein toller Nebeneffekt!»

Erstklassige Eisläufer touren um die Welt Als weitere Disney-Stars wirbeln die bekannten Figuren aus «Rapunzel – neu verföhnt» sowie «Die Schöne und das Biest». Meerjungfrau Arielle hat natürlich ihren umtriebigen Krabbenfreund Sebastian mitgebracht, und selbstverständlich werden sie ihr beliebtes Lied «Unter dem Meer» singen. Rapunzel wird vom charmanten Flynn umworben.

Sa 20.10.18 > Volkshaus Zürich

Angelo Branduardi In Concerto 2018 • CH-exklusiv!

So 21.10.18 > Kaufleuten Zürich

Marco Masini Spostato di un Secondo • Tour 2018

Mi 31.10. – Sa 3.11.18 > Gessnerallee Zürich

ZURICH JAZZNOJAZZ FESTIVAL

Raphael Saadiq, Maceo Parker, Macy Gray, Incognito, Lisa Simone, Jimmy Cliff u. v. m. www.jazznojazz.ch

Mi 7.11.18 > Volkshaus Zürich

Morcheeba Blaze Away • Tour 2018

Do 8.11.18 > Tonhalle Maag Zürich

Bobby McFerrin Jazz Classics: «Circlesongs»

Dargestellt werden die Disney-Figuren von Weltklasse-Eisläufern, die mit der erfolgreichen Show seit Jahren auf Tournee sind. Auch musikalisch und artistisch wird in der international erfolgreichen Show einiges geboten: Schon 460 000 Zuschauer haben diese neuste Produktion der Disney-Eisrevue schon erlebt. Mittlerweile gibt es diese liebevoll produzierten Disney-Eis-Shows schon seit 37 Jahren: 1981 als Produktion für Kinder gestartet, haben sie sich zu einem auf allen Kontinenten beliebten Mehr-Generationen-Format entwickelt: Eltern verbinden mit den Figuren und Melodien Kindheitserinnerungen und lassen sich gerne in diese Zeit zurückversetzen, können mitjubeln, lachen und kreischen – und natürlich frenetisch applaudieren.

Mo/Di/Mi 12./13./14.11.18 > Halle 622 Zürich

Eines ist jedoch strikt den jüngeren Zuschauern vorbehalten: Nur sie dürfen die Show in einem Fantasie-Outfit besuchen. «Personen im Alter von 14 Jahren oder älter ist es nicht gestattet, Kostüme zu tragen», heisst es nämlich auf der offiziellen Website disneyonice.com. ■

Mo 26.11.18 > KKL Luzern,

DAS ZAUBERHAFTE EISFESTIVAL ■ 18.10. bis 21.10.18, Hallenstadion Zürich

Stephan Eicher & Martin Suter

«Song Book» • exklusive Zusatzkonzerte im Herbst 2018

Di 13.11.18 > Volkshaus Zürich

Alpha Blondy & Solar System The African Reggae Master & Special Guest Elijah Salomon

Konzertsaal

Chick Corea piano solo Jazz Classics: Piano Giant • CH-exklusiv!

Do 6.12.18, 20.00, Volkshaus Zürich

Charlotte Gainsbourg Die Star-Chanteuse nochmals live in Zürich!

www.allblues.ch Programm/Tickets: www.allblues.ch Programm/Tickets:

/AllBlues.Konzerte /AllBlues.Konzerte

www.ticketcorner.ch • Alle Ticketcorner • SBB • Post • Manor


REPORTAGE

|CIRQUE DU SOLEIL – «TOTEM»|

DIE EVOLUTION ALS BUNTES SPEKTAKEL Die Entwicklung der Menschheit in einer bunten Show erklärt. Der Cirqe du Soleil ist bekannt für Spektakel auf höchstem Niveau. Mit «Totem» geht er zurück an die Ursprünge des Lebens – und zeigt, wie kreativ sich auch die Zirkuswelt immer weiter entwickelt. Text: Benedikt Lachenmeier

|28 event.


Ausgelassen erwachen Lurche und Fische zum Leben.

A

utor und Direktor Robert Lepage (60) erklärt den Titel: «Totem ist das Tier, das du in dir spürst. Manche Leute sind eher wie Bären, andere wie Fische, weitere wie Affen», ist der kanadische Theaterregisseur überzeugt. «Der Mensch ist ein Teil der ganzen Kette.» Evolution lautet das Stichwort. Mit «Totem» begeben sich die Zuschauer auf eine Reise zu den amphibischen Anfängen der Menschheit über die Welt der Neandertaler bis hin zum Homo sapiens und seinem Traum des Fliegens.

Ein Wissenschaftler führt durch die Handlung des Evolutionsspektakels – und die Artisten verkörpern die Evolutionsgeschichte mit der für den Cirque du Soleil bekannten Akrobatik. Lurche und Fische erwachen zum Leben. Sie lassen sich von einem Trampolin hochfedern und hüpfen von einer Stange zur nächsten. Ein

junger Indianer tanzt zum Rhythmus der Trommel und symbolisiert damit Mythen, Legenden und den ewigen Kreislauf des Lebens. Fünf Einradfahrerinnen werfen mit ihren Füssen Metallschüsseln in die Luft und fangen diese mit dem Kopf wieder auf. Und in einer weiteren Szene wirbelt ein Rollschuhläuferpaar blitzschnell auf einer winzigen, trommelförmigen Plattform herum. «Totem» ist das pure Leben – hier paart sich Wissenschaft mit Showspektakel. Ein Team von 46 Artisten, Schauspielern, Sängern und Musikern sorgt für eine farbenfrohe und mitreissende Evolutionsshow. «Totem» bietet elf verschiedene akrobatische, jonglierende, balancierende und gymnastische Showsequenzen. Die Bühne selbst erinnert an eine Riesenschildkröte, und dies nicht zufällig: Sie gilt als Ursprungssymbol vieler antiker Zivilisationen. event. 29

|


PORTRÄT

Unglaublich: Einradfahrerinnen werfen Metallschüsseln mit den Füssen hoch und fangen sie mit ihren Köpfen auf.

Glitzernd graziös: Akrobatik am Seil, gekonnt in Szene gesetzt.

3D-Scan sorgt für perfekt passende Affenmasken «Totem» funktioniert aber nicht ohne die Leute im Hintergrund. Nebst dem Personal, das fürs leibliche Wohl sorgt, sind auch Designer an Bord der Show. Sie garantieren, dass die herausragenden und zum Teil handbemalten Kostüme stets in vollem Glanz erscheinen. Die Spezialanfertigungen werden täglich gewaschen und alle sechs Monate ausgewechselt. Mit den Affenkostümen geht der Cirque du Soleil noch einen Schritt weiter: Alle Darsteller erhalten eine genau auf sie zugeschnittene Affenmaske. Ein 3D-Scan misst den Kopf ab, damit diese perfekt sitzt. 2010 feierte «Totem» Weltpremiere – seither hat die Show fünf Millionen Zuschauer in über 45 Städten in Staunen versetzt. Eine Show in grossen Dimensionen: Das Zirkuszelt rund um die Schildkrötenpanzerbühne bietet Platz für über 2500 Fans. ■

CIRQUE DU SOLEIL «Totem»

■ 5.9. bis 14.10.18 Hardturm Areal Zürich

|30 event.


27.- 28.10.2018 ZĂźrich Hallenstadion 09.- 10.02.2019 Basel St. Jakobshalle www.goodnews.ch | www.cavalluna.com

.

15 Jahre Tradition . Veranstalter: Apassionata World GmbH


PORTRÄT

|VERONICA FUSARO|

ÜBERFLIEGERIN AN DER BALOISE SESSION Veronica Fusaro ist erst 21 – und darf am 19. Oktober die Baloise Session eröffnen. Wir haben die junge Thunerin getroffen, die sich und ihre Musik mittlerweile auf der ganzen Welt präsentiert – die Überfliegerin kommt überall an.

E

Text: Christoph Soltmannowski, Fotos: Ingo Höhn

s war in Basel, wo Veronica Fusaro es zum ersten Mal wagte, vor Publikum auf der Strasse aufzutreten. «Basel war weit genug weg von Thun und es gab für Strassenmusiker gäbige Spots. Ich war damals 15 oder 16», erinnert sie sich. Bloss fünf Jahre später kehrt sie nach Basel zurück, um dort am 19. Oktober zusammen mit Sunrise Avenue den Eröffnungsabend der Baloise Session zu bestreiten. Die erst 21-Jährige hat es ins Line-up eines der renommiertesten Schweizer Musikevents geschafft – an den Folgeabenden werden dieses Jahr Musiker wie John Legend, Lauryn Hill, BluesLegende Buddy Guy und Reggae-Ikone Jimmy Cliff auftreten. In einem Atemzug mit diesen internationalen Künstlern genannt zu werden, ist für eine erst 21-jährige Schweizerin beachtlich. Für Insider der Schweizer Musikszene ist es eine logische Konsequenz – denn sie haben Veronica Fusaro schon länger auf dem Radar. TV-Produzenten, Journalisten und Award-Juroren streiten sich bereits darum, wer von ihnen sie denn nun zuerst entdeckt habe. Bereits ranken sich um Veronica Legenden – doch bleiben wir bei den Fakten: Vor nur sechs Jahren hat in ihrem Musikkeller zu Hause in Thun alles angefangen. Dort begann Veronica Fusaro mit 14 Jahren an Songs zu schreiben, nahm dann an diversen Nachwuchswettbewerben teil. Mit 17 auch an der 2. Staffel der TV-Show «Voice of Switzerland», schied in der dritten Phase aus. «Klar, damals war ich enttäuscht», erinnert sie sich heute, und sagt dann: «Aber eigentlich hat mir das gut getan. In der Zeit danach hat sich niemand mehr für mich interessiert. Ich konnte Musik machen, ohne dass mir jemand dreinredet. Und konnte so meinen Sound finden.» Was ihr schon wenig später gelang: Beim M4Music Festival wurde ihre Einsendung 2016 als «Demotape of the year» gekrönt, dann wurde Veronica vom Radio SRF 3 zum «Best Talent» gewählt und im Jahr darauf für die Swiss Music Awards nominiert. Schon im letzten Jahr bewies sie sich live auf den Bühnen vieler Festivals – vom Rock Oz’Arènes über Moon & Stars, Stars in Town Schaffhausen bis zum Gurten-

|32 event.

festival trat sie in allen Landesteilen der Schweiz auf, oder war Supporting Act für Passenger, L.P. und andere. Im Februar trat sie an den Swiss Music Awards auf – im grossen Hallenstadion und vor grossem TV-Publikum.

Eine «unauffällige, unnahbare Ruhige», die sich überallhin traut Die junge Frau mit Brille fällt auf. Das verdankt sie ihrer auffällig guten Musik und ihrer gleichzeitigen Unauffälligkeit. Veronica Fusaro gilt als verschlossen und unnahbar – ein Image, das sie so nicht gelten lassen will, wie sie im Gespräch mit event. sagt: «Ich spreche gerne mit Menschen, bin daher nicht die Verschlossenste». Es sei schon so, dass ihre Freunde sie eher als ruhig bezeichnen. Aber unnahbar und nur introvertiert sei sie nicht. Woher rührt denn dieses Image? «Vielleicht hat das etwas mit dem Cover meiner aktuellen EP zu tun», vermutet Veronica, «…weil ich da nicht lächle?» Die EP heisst «Ice Cold». Die Eiseskälte wird jedoch mit Ironie gebrochen, denn Veronica hat auf dem Cover ein Glace in der Hand, das bereits schmilzt und tropft. «Jeder kann da hineininterpretieren, was er will. Das ist doch das Schöne daran.» Im Gespräch wirkt Veronica keineswegs unnahbar – und gar nicht menschenscheu. Genauer betrachtet ist sie sogar die Schweizer Newcomerin, die sich am wenigsten versteckt und am meisten traut. Veronica Fusaro ist rund um den Erdball unterwegs, um sich und ihre Musik selbstbewusst auf der ganzen weiten Welt zu präsentieren. So nahm sie in New York an Jam Sessions teil, gab in Los Angeles Showcases und wurde dort sogar vom Schweizer Konsul zum Mittagessen eingeladen. Veronica spielte an Nachwuchsfestivals wie dem Waves in Wien, am Reeperbahnfestival in Hamburg und dem Great Escape im englischen Brighton. Kurz nach den Swiss Music Awards flog sie nach Südkorea, wo sie in Pyeongchang an den Winter Olympics eingeladen war. Im September wird sie am Festival Music Matters in Singapur teilnehmen, später ist auch ein Besuch in Australien geplant. Ihr um-


Veronica, die Rastlose: Für Ruhepausen bleibt kaum Zeit: Sie reist von Auftritt zu Auftritt, auch nach Übersee – oder arbeitet an neuen Songs.

event. 33

|


BALOISE SESSION

TOPSTARS IN INTIMEN SESSIONS Wie jedes Jahr bietet die Baloise Session internationale Musikgrössen, Newcomer und Schweizer Talente. (Das komplette Line-up finden Sie in der Anzeige auf Seite 4.) SUNRISE AVENUE (Fr 19.10.) Die kühlen Jungs aus Finnland heizen so richtig ein. Mit «Fairytale Gone Bad» ging es 2006 los. Seither liefert die Pop-Rock-Band Hit um Hit und füllt weltweit Arenen. Auch die Schweizerin Veronica Fusaro ist auf dem Weg zum Star. Der perfekte Supportact für Sunrise Avenue. Veronica Fusaro freut sich auf die Baloise Session: «In Basel habe ich früher auf der Strasse musiziert.»

triebiger Manager Stefan Schurter war im Juli dort, um dies vorzubereiten – und am 19. Oktober wird bereits ihre neue Single erscheinen.

JOHN LEGEND (Sa 20. und So 21.10.) Clubtisch, Kerzenlicht und John Legend. Der amerikanische R&B-Star begleitet sich an der Baloise Session live am Piano. So gewinnen Hits wie «All Of Me» oder «Love Me Now» an neuer Intimität. Den ersten Abend eröffnet Newcomerin Alina Amuri, den zweiten Nicole Bernegger. BEN HARPER (Do 25.10.) Mit seinem Easy-Sound bringt Ben Harper den Sommer zurück. Der Mix aus Pop, Blues und Reggae sorgt für Ferienstimmung. Man sehnt sich nach Ruhe und Gelassenheit. Genau dafür ist der scheue Künstler aus Kalifornien mit der eindringlichen, warmen Stimme bestimmt.

«Ich mache Musik, weil ich sie einfach brauche» Veronica Fusaro sitzt also nicht in ihrem Keller in Thun, um darauf zu warten, ent­ deckt zu werden. Aber sie kämpft auch nicht verbissen um Ruhm. Die Passion hat sie nicht verloren: «Während des Schrei­ bens ist Musik das natürlichste, das mir widerfährt. Ich mache das einfach, weil ich es brauche und kann gar nicht ohne!» Als bisherigen Karrierehöhepunkt sieht Veronica Fusaro ihre Plattentaufe in der Cafe Bar Mokka in Thun. «Denn da woll­ te ich schon immer spielen … und natür­ lich der Auftritt im Hallenstadion. Das war immer mein Traum gewesen.» Inzwi­ schen hat sie ein neues Wunschkonzert­ lokal: «Ich liebe New York – und es wäre toll, einmal im Madison Square Garden zu spielen.» Wer Veronica Fusaro kennen­ gelernt hat, ist überzeugt: Für sie ist auch das nicht unerreichbar. ■

LO & LEDUC (Fr 26.10.) «079 het sie gseit» – kaum jemand konnte sich dieser Songzeile im Sommer entziehen. Mit ihrem Hit haben Lo & Leduc einen neuen Schweizer Chartrekord gesetzt. Als Co-Headliner der Mundart-Pop-Rapper tritt Clueso auf. Ein deutscher Songwriter mit Tiefgang. GEORGE EZRA (Sa 27.10.) Sein Herz verlor George Ezra in Budapest. Der gleichnamige Song bescherte dem jungen Briten seinen ersten Hit. Das ist fünf Jahre her. Der Folk-Musiker mit der rauchigen Stimme liefert immer wieder nach. So wie CoHeadliner Jack Savoretti. Zwei spannende Songpoeten. BUDDY GUY (Di 30.10.) Er ist der König des Blues und eine Legende. Buddy Guy gilt als einer der besten Gitarristen überhaupt. Auch mit 82 Jahren steht der Musiker während seiner Touren fast täglich auf der Bühne. Co-Headlinerin Beth Hart ist auf dem besten Weg, selbst zur Blueslegende zu werden. MS. LAURYN HILL (Mo 5.11.)

BALOISE SESSION ■ 19.10. bis 6. 11.18 Event Halle Messe Basel

|34 event.

Fünffache Grammy-Gewinnerin und sechsfache Mutter: Ms. Lauryn Hill schafft Karriere und Kinder. Mit neuem Album im Gepäck beehrt die Soulqueen die Baloise Session. Den Abend eröffnen darf Marius Bear (siehe Seite 22) – das neue Wunderkind der Schweizer Musikszene.


SPANNENDE EVENTS MIT CUMULUS-VORTEIL

Tickets für Salto Natale – Esprit und weitere spannende Veranstaltungen aus Kultur und Sport mit mindestens 20% Vorteil finden Sie unter www.cumulus-ticketshop.ch

25%

VORTEIL


IM GESPRÄCH MIT ...

|JOANNE CLIFTON IN «FLASHDANCE – THE MUSICAL»|

«DAS MUSICAL HÄLT MICH SCHLANK» Joanne Clifton (34) stammt aus einer englischen Tänzerfamilie.

In Grossbritannien wurde Joanne Clifton mit der Tanzshow «Strictly Come Dancing» zum Star – jetzt überzeugt sie als Musical-Darstellerin. Bald auch in Zürich, in der Hauptrolle in «Flashdance – The Musical». Interview: Christoph Soltmannowski

«What a Feeling!» Joanne in der berühmten Kübelszene.


Harte Arbeit im Stahlwerk – Filmszene als Bühnenshow.

Joanne Clifton, was wussten Sie über «Flashdance», bevor Sie die Rolle der Alex Owens annahmen?

Joanne Clifton: Der Film kam ja schon 1983 in die Kinos, im selben Jahr, als ich geboren wurde. Aber ich kannte ihn, denn ich stamme aus einer Tänzerfamilie; mein grosser Bruder, meine Eltern, sogar meine Grosseltern – alle tanzen. Und da haben wir uns solche Filme natürlich oft angesehen. Ich kannte den Film also, und mit der Rolle ging für mich ein Traum in Erfüllung. In England kennt man Sie aus TV-Tanzshows. War es für Sie ein Kinderspiel, diese Rolle zu spielen?

Joanne: Ich bin mehr eine Latin-Tänzerin, normalerweise schwebe ich in langen Kleidern über die Tanzfläche. Hier muss ich mich in engen Leggings über die Bühne wälzen. Aber es geht ja nicht nur ums Tanzen, auch Schauspielerei ist gefordert – und ich muss singen. Ich habe für die Rolle sehr viel Gesangsund Schauspielstunden genommen. Ihre schlanke, sportliche Figur –

Ben Adams (mit Lederjacke) spielt Stahlwerk-Boss Nick Hurley.

hatten Sie die schon immer?

Joanne: Das ist das Tolle an der Rolle: Ich kann essen, so viel ich will. Hamburger, Kuchen, Fish and Chips. Und nehme dabei kein Gramm zu! Speziell nicht, wenn wir – wie heute – gleich zwei Shows an einem Tag spielen.

Was machen Sie denn nach der Show? Gehen Sie da auch noch in Clubs – um zu tanzen?

Joanne: Nein, das wäre mir dann definitiv zu viel – die jüngeren Darstellerinnen und Darsteller tun das, aber nach den Shows fehlt mir die Energie. Wirken Sie lieber in TV-Shows mit oder stehen Sie lieber vor einem Publikum?

Joanne: Vor dem Live-Publikum macht es definitiv viel mehr Spass. Bei der Show machen die richtig mit, stehen manchmal

sogar auf und tanzen mit.

Sie kommen aus einer Tänzerfamilie – was sagen Ihre Verwandten zu Ihrer «Flashdance»-Leistung?

Joanne: Das wird sich zeigen, wenn wir die Show zum Ende der Tour in meiner Heimatstadt Grimsby spielen. Aber ich fürchte überhaupt nicht, dass sie mich kritisieren werden. Die kennen sich mit Hip-Hop und so modernen Tanzstilen nämlich gar nicht aus, sondern nur mit lateinamerikanischen klassischen Paartänzen. Als ich bis vor einem Jahr in der Tanzshow «Strictly Come Dancing» mitwirkte, haben sie mich dauernd angerufen und mir gesagt, was ich anders machen soll. Im Musical geht es um das Verwirklichen von Träumen. Auch für Sie ein Thema?

event. 37

|


wirklich alle Szenen selber?

Joanne Clifton spielt Alex Owens, Arbeiterin und Clubtänzerin auf der Suche nach Ruhm und Glück.

Joanne: «Ich kann nicht Velo fahren.» Joanne: Definitiv. Es tönt wie ein Klischee: Aber wenn man fest an seinen Traum glaubt, dann kann man ihn verwirklichen. Ich bin sehr zielstrebig. Gibt es etwas, das Ihnen gar nicht gelingt?

Schauen Sie heute Abend genau hin, wenn ich als Alex Owens mit dem Velo auf die Bühne komme. Dann werden Sie sehen: Ich kann nicht Velo fahren! Die erste Kurve schaffe ich, die zweite nur noch knapp. Ich bin auch schon hingefallen – meine Kolleginnen und ich konnten uns das Lachen kaum verkneifen. Gibt es Leute, die kritisieren, dass nicht alles ganz genau so wie im Film ist?

Kaum jemand. Alles aus dem Film ist im Musical. Es dauert zweieinhalb Stunden, also sogar eine Stunde länger als der Film. Es ist also nicht mehr drin, die Nebenfiguren wurden noch weiter ausgearbeitet, und das Musical bietet zusätzliche Songs. Manche Leute könnten kritisieren, dass ich nicht wie die von Jennifer Beals im Film gespielte Alex dunkle Haare habe, sondern blond bin.

Aber sicher, wir bauen die Szene sogar immer weiter aus, verändern sie ab und zu. Ich habe ein paar Latin-Dance-Bewegungen eingebaut, wirble um meinen Tanzpartner herum wie Superman und wickle meine Beine um ihn. Ben Adams (der männliche Hauptdarsteller mischt sich ins Gespräch ein): Joanne, na so was! Ich habe noch nie gehört, dass Superman seine Beine um einen Mann wickelt (allgemeines Gelächter). Passieren auf der Bühne oft unvorhergesehene Dinge?

Joanne: Ich muss wirklich aufpassen, dass ich auf der Bühne nicht lache. Neulich flog in einer romantischen Szene zwischen Ben und mir eine Fliege zwischen uns beide, da musste ich mich wirklich zusammenreissen. «Flashdance» ist ein Kultfilm – gibt es auch schon fanatische Anhänger des Musicals?

Ben: Wir kennen tatsächlich jemanden, der sich die Show schon vierzig Mal angesehen hat.

Im Film wird Jennifer Beals in den Tanzszenen von mehreren Doubles vertreten. Tanzen Sie auf der Bühne

|38 event.

Erst glaubte kaum jemand an den Erfolg – doch «Flashdance» (1983) war vor 35 Jahren ein Kinokassen-Knüller – und gilt heute als Kultfilm. Das kultige T-Shirt mit schräg getragenem Ausschnitt stammte aus dem privaten Kleiderschrank von Darstellerin Jennifer Beals selbst. Den Hit «Maniac» hatte Michael Sembello eigentlich für einen Horrorfilm geschrieben.

Was tun Sie, wenn die Tournee Ende Jahr vorbei ist?

Joanne: Ben und ich arbeiten an einem neuen, interessanten Projekt! Es ist aber noch geheim. Damit könnten wir dann eigentlich ebenfalls nach Zürich kommen. ■

Jennifer Beals liess sich von vier Tanz-Doubles vertreten, darunter Breakdancer Richard Colón. Jennifer Lopez stellte 2003 für ihren Video zum Song «I’m Glad» die bekanntesten «Flashdance»-Szenen nach.

Wurden Sie gefragt, ob Sie Ihre Haare für die Rolle färben würden?

Joanne: Darüber haben wir im Vorfeld tatsächlich gesprochen. Es wäre für mich auch gar kein Problem gewesen, ich hatte mir die Haare sogar schon mal dunkel gefärbt. Doch die Pressebilder mit den blonden Haaren waren schon gemacht, und deshalb haben wir das so gelassen.

5 INTERESSANTE FAKTEN ZU «FLASHDANCE»

Joanne Clifton und ihr Bühnenkollege Ben Adams beim event.-Gespräch in Dublin.

FLASHDANCE LIVE ■ 19.9. bis 7.10.18, Maag Halle Zürich

Musical-Hauptdarsteller Ben Adams liess sich zum Spass unter der «Flashdance»Dusche filmen.


TICKETS FÜR: GENIESSENDE ANFEUERNDE ROMANTISCHE KULTIVIERTE ABROCKENDE HARTGESOTTENE KREISCHENDE JUNGGEBLIEBENE LACHENDE ... EINFACH ALLE. Die schweizweit umfangreichste Auswahl an Veranstaltungstickets finden Sie in allen grösseren Poststellen – zum Teil auch bis am Tag der Veranstaltung. Wo sich in Ihrer Nähe die nächste Poststelle befindet, erfahren Sie unter post.ch/tickets.


PORTRÄT

Fabian Bösch auf einem waghalsigen Parcours – die Sportler müssen hürdenreiche Herausforderungen meistern – und schnell sein.

|SUPER10KAMPF|

SPORTLER GEGEN KOMIKER

DIVERTIMENTO Jonny Fischer (l.) und Manu Burkart sind für ihre dynamischen Comedyshows bekannt – ob sie diesmal auch als Gladiatoren punkten?

|40 event.

Am Super10Kampf messen sich Sportstars als Gladiatoren. Zum Jubiläum ist auch das Duo Divertimento wieder dabei – ob Jonny und Manu die Athleten diesmal besiegen werden? Text: Christoph Soltmannowski


Oder Langkorn-Reis über die Chinesische Mauer transportieren, originalgetreu nachgebildet mit Harassen.» JOLANDA NEFF Die Rheintaler Mountainbikerin wurde Anfang August zum dritten Mal Europameisterin im CrossCountry.

FABIAN BÖSCH Der Engelberger Freestyle-Skier und WM-Gold-Gewinner sorgte auch mit seinem Rolltreppen-Video für Aufsehen.

DENISE FEIERABEND Die ehemalige Skirennfahrerin aus Engelberg punktete vor allem im Slalom und in der Super-Kombination.

NEVIN GALMARINI Der Bündner Alpin-Snowboarder kürte sich im Februar im Parallel-Riesenslalom zum Olympiasieger.

RAMON ZENHÄUSERN Der Slalomspezialist aus Visp kehrte mit Gold und Silber von den Olympischen Spielen zurück.

E

s war 2007, als Jonny Fischer und Manu Burkart vom Cabaret Divertimento am Super10Kampf teilnahmen. Der Wettkampf hat auf sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen – wie Manu 2013 in «Divertimento – Das Buch» lebhaft schilderte: «Wir waren im ‹Team Rot›. Klare Aussenseiter. Die Zehnkampf-Disziplinen waren eigentlich für die nächsten Olympischen Sommerspiele vorgesehen. Ein Boot auf Rollen durch die Halle rudern etwa.

Von Anfang an war die Lage für die beiden Komiker ziemlich aussichtslos, wie Manu im Buch weiter beschreibt: «Es war vollkommen klar, wem die 12 000 Zuschauer am Schluss zujubeln sollten. Dem «Team Orange». Das unfairerweise aus professionellen Leichtathleten, stahlharten Eishockeyspielern und wieselflinken Snowboardern bestand. Und die in ihrem Leben noch nie etwas anderes getan hatten, als Reis über Getränkekisten zu balancieren.» Gut möglich, dass Manu bei dieser Beschreibung der Gegner leicht übertrieben hat. Doch dann wurde es ernst – als nämlich die finale Disziplin des Gladiatoren-Parcours folgte. «Ich kam durch, Jonny nicht», schildert Manu weiter, und fährt fort: «Die Kampfmaschinen des gegnerischen ‹Teams Orange› im Nacken, übertrieb er seinen Einsatz, blieb mit der Schulter an einer Todesfalle hängen und schliss sich so ziemlich alles, was ein Schultergelenk beinhaltet. Der Gegner bekam eine Trophäe und Jonny eine Freifahrt ins nahe Spital.»

924 Athletinnen und Athleten profitieren vom Erlös des Wettkampfs Offensichtlich hat die damalige Teilnahme von Divertimento beim erfolgreichsten Schweizer Comedy-Duo einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sogar das Röntgenbild von Jonnys Schulter ist in der Divertimento-Autobiografie abgebildet. War aber offenbar alles halb so wild, denn am nächsten Abend stand Jonny schon wieder mit Manu auf der Comedybühne, wenn auch mit Bandage. Dennoch hat es den beiden Comedians grossen Spass gemacht – und als sie angefragt wurden, zum vierzigsten Jubiläum des Super10Kampfs dabei zu sein, zögerten Jonny und Manu mit ihrer Zusage keine Sekunde – und so sind sie nun seit 11 Jahren erstmals wieder mit von der Partie. Und vermutlich trainieren die beiden bereits heimlich, müssen sie doch auch diesmal wieder gegen namhafte Sportstars antreten. Auf dem Programm der grossen Jubiläumsshow stehen die beliebtesten Wettkämpfe der letzten 39 Jahre. 1977 hatte die Stiftung Schweizer Sporthilfe den Super10Kampf erstmals durchgeführt, um Geld für den Schweizer Sport zu sammeln. Mit dem Erlös des Anlasses unterstützt die Stiftung 924 Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg an die Spitze. ■

SUPER10KAMPF 2018

«Die grosse Jubiläums-Show» ■ Fr 2.11.18, Hallenstadion Zürich event. 41

|


TIPPS

ALBEN

BÜCHER

EVERGREENS

BENNETT/KRALL › LOVE IS HERE TO STAY AUTOBIOGRAFIE

TINA TURNER › MY LOVE STORY – DIE AUTOBIOGRAFIE

POP

BASCHI › 1986 Baschi präsentiert mit seinem achten Album ein autobiografisches Werk. Nachdenklich, aber auch nicht allzu ernst hält der 1986 geborene Baschi musikalisch Rückschau auf sein Leben. Produziert im eigenen Studio in Möhlin, erzählt er im Song «Liverpool» vom Verlust eines Freundes, geht es um erste amouröse Erfahrungen. Die Versicherung, dass alles gut kommt, geben Songs wie «Nid ällei» und «d’Flügel uuf». Baschi kommentiert pointiert: «Eine Verbindung aus Vermisstem, Ersehntem und einem von Herzen kommenden Scheissdrauf!» Ab 7. 9. erhältlich.

Schon im Duett mit Lady Gaga erlebte der US-Sänger Tony Bennett einen karrieremässigen zweiten Frühling. Jetzt will es der 92-jährige erneut wissen und nahm ein Album mit Kanadierin Diana Krall auf. POP

TWENTY ONE PILOTS › TRENCH

SACHBUCH

JOHN PRING / ROB THOMAS› DIE BEATLES-STORY

Zwei Jahre haben sich die Twenty One Pilots Zeit für ihr fünftes Album gelassen: Groovige Passagen, harte Gitarrenriffs, dazwischen sanfte Töne. Ab 5.10.18.

SINGLES

Das kommt dabei heraus, wenn zwei Grafiker ein Beatles-Buch machen: Tourdaten, Chart-Platzierungen, Haarschnitte, Garderobe oder die Kultgitarren der Bandmitglieder – alles präsentieren die beiden Buchautoren in überraschenden Infografiken, Karten und Zeitlinien. Fun-Facts, anschaulich serviert.

POP

ELEKTROPOP

ODD BEHOLDER › LONELINESS Spannendes Elektropop-Duo, entstanden in einem Luftschutzbunker in Dietikon. Mit ihren Dreampop-Sound haben sich Sängerin Daniela Weinmann und Produzent James Varghese zumindest nicht nur in der Zürcher Szene längst etabliert. Auch ihre Single «Loneliness» ist zart, atmosphärisch reich und minimal zugleich. Musik ,die alles offen lässt und sich jeder Gefühlslage anpasst. Für den Oktober ist das Album «All Reality is Virtual» angekündigt. Nach dieser Single sind wir gespannt.

|42 event.

Über Tina Turner und ihre bewegte Karriere wurde schon viel geschrieben. Jetzt erzählt die bald 80-jährige Pop-Ikone die ganze Geschichte aus ihrer Sicht – dies unter dem Eindruck einer lebensbedrohlichen Erkrankung, die sie aufgrund einer wunderbaren Wendung überwinden konnte. «Liebe hat mein Leben gerettet. Davon will ich erzählen.» Die Geschichte einer mutigen Frau mit Energie und starkem Lebenswillen – auch eine Über-Lebensgeschichte. Angereichert hat sie das Buch mit vielen bisher unveröffentlichten privaten Bildern. Ab 15.10. erhältlich.

DIE LOCHIS › LAAZY Die Youtube-Gebrüder feiern das Faulsein. «Chillen ist eine Kunst» finden sie. Heiko und Roman selbst treten fleissig auf – ab 26.10. auch in der Schweiz. GENRE

METRIC › DARK SATURDAY Hart, aber melodiös ist dieser Single-Vorbote des neuen Albums der Rocker um Emily Haines (am 6.11.19 auch live in Zürich).5


FILME DRAMA

A STAR IS BORN

RAPPERRIPPEN

Mr. «Hangover» Bradley Cooper gibt sein Regiedebüt. Im vierten Remake des Showbiz-Klassikers geht es um einen Mäzen, der einer Countrysängerin zum Erfolg verhilft und immer mehr in ihrem Schatten erblasst. Nach der Absage von Beyoncé Knowles gibt nun Lady Gaga den Ton an. Kinostart: 4. Oktober.

HOWDY! COUNTRY-KYLIE SORGT FÜR STERN-STUNDEN Wie vor einigen Jahren Pop-Kollegin Madonna ist jetzt auch Kylie Minogue als Country-Girl unterwegs. Wer sich von ihr zum Sheriff adeln lassen will, bestellt ganz einfach den Stern.

Bligg gibt Einblick: Dieses T-Shirt macht sichtbar, dass man tatsächlich «Us Mänsch» gemacht ist – gemäss dem Song des Mundartrappers.

£15.00 / kontraband.store/kylie/

CHF 29.90 / bligg.ch

MELODRAMA

DIE LETZTE POINTE Für ihre swing-jazzige Musik zu Rolf Lyssys Demenz-Dramödie wurden Diego, Nora und Lionel Baldenweg für den «Music and Sound Award» nominiert. Jetzt auf DVD. GENRE

RYUICHI SAKAMOTO: CODA

LASST ES GOLDENES KONFETTI REGNEN Stephen Nomura Schible hat den Filmmusiker Ryuichi Sakamoto fünf Jahre mit der Kamera begleitet und ein intimes Porträt geschaffen. Ab 13. September.

Für bestandene Prüfungen, zum Geburtstag oder einfach so, um trübe Tage schönzupimpen. Die Konfettikanone von Glasperlenspiel bringt Glamour in den Alltag (das Popduo kommt am 2.2. ins Volkshaus Zürich). € 7.– / glasperlenspiel-merch.com

event. 43

|


Michael Jackson Tribute Show

Jazznojazz Festival

Oliver Pocher

Härz

Dita Von Teese

Baloise Session

Kodaline

Rainhard Fendrich

Per Gessle‘s Roxette

Ab 05.09.2018 Diverse Spielorte

Ab 17.11.2018 Das Zelt Diverse Spielorte

31.10.2018 Samsung Hall Zürich

Ab 31.10.2018 Gessnerallee Zürich

23.10.2018 Theater 11 Zürich

08. & 09.10.2018 Zürich & Basel

11. - 13.10.2018 Zürich, Bern & Basel

Ab 19.10.2018 Event Halle Messe Basel

19.10.2018 Halle 622 Zürich


Y A R G Y C MA mehr wie

Bil

ht c i n e g n i l «Ich k y» a d i l o H e i l

Die bald 51-jährige Sängerin Macy Gray stellt ihr neues Album «Ruby» vor – Emotionen und Leidenschaft.

Bekannt wurde Macy Gray mit ihrem Hit «I Try». Jahrelang wurde sie mit Billie Holiday verglichen. Spätestens mit ihrem neuen Album «Ruby» ist dem nicht mehr so. Interview: Sidonia Maurer

1 2 3 4 MACY GRAY LIVE «Jazznojazz»

■ Sa 3.11.18, ZKB Club im Theater der Künste Zürich

5

Im kommenden September erscheint Ihr neues Album «Ruby». Es ist ein super Album. Zuerst wollten wir es «Red» nennen, da es voller Leidenschaft und Emotionen ist. Es ist musikalisch und stimmlich sehr gewachsen. Ich freue mich sehr, bis ihr es alle hören könnt. Was wollen Sie mit Ihrer Musik ausdrücken? Freiheit – wenn man sagen und machen kann, was man will. Freiheit ist das Beste, was man haben kann. Viele Leute vergleichen Sie mit Billie Holiday. Einverstanden? Nicht mehr. Am Anfang meiner Karriere traf das sicher zu. Doch dem stimme ich jetzt nicht mehr zu. Sie waren zusammen mit Marilyn Manson im Kindergarten. Wart ihr befreundet? Ich kann mich gar nicht an ihn erinnern. Ich realisierte das erst, als Manson in der TV-Show «Driven» ein Foto seiner Kindergarten-Klasse zeigte, auf dem auch ich zu sehen war. Was mögen Sie am liebsten an unserem Land? Ich liebe alles an der Schweiz. Es ist der perfekte Ort zum Leben. Ausserdem: Immer wenn ich in die Schweiz zurückkehre, ist der Konzertort gerammelt voll mit meinen Fans. ■

event. 45

|


AUSBLICK ...

Events, die man nicht verpassen sollte. Termine, die man sich merken muss. Unsere Tipps für die kommenden Wochen und Monate.

SA

27. 28.

UND

SO

SA OKT

Hallenstadion Zürich

CAVALLUNA: WÜNSCHE WERDEN WIRKLICHKEIT |46 event.

9. 10.

UND

SO

FEB 19

St. Jakobshalle Basel

Aus der Apassionata wird Cavalluna. Was bleibt, sind Geschichten um Menschen und Pferde in wunderbarer Harmonie. Die erste Show von Cavalluna heisst «Welt der Fantasie». Der junge Tahin entdeckt auf seiner Reise eine Welt jenseits der Realität, in der seine Wünsche und Fantasien Wirklichkeit werden. Dort lernt er die schöne Naia kennen. Ob diese neu entflammte Liebe auch im Alltagsleben eine Zukunft hat? Cavalluna liefert mit den schönsten Pferderassen Europas eine Symbiose aus Reitkunst, Akrobatik, Tanz und Musik. Mit der rührenden Geschichte erleben die Zuschauer, was es bedeutet, wenn Wünsche zu Abenteuern werden – und Mensch und Tier in Harmonie eine Show in die Arena zaubern. lcb


SA

23.

FEBRUAR 2019

TWENTY ONE PILOTS: ÜBERFLIEGER DES POPGESCHÄFTS Was haben Twenty One Pilots mit The Beatles und Elvis Presley gemeinsam? Auch das Popduo platzierte zwei Singles gleichzeitig in den Top 5 der BillboardCharts. Gelungen ist das den Amis mit «Ride» und «Heathens». Der Überhit von Twenty One Pilots ist aber «Stressed Out». Die eingängige Rap­Pop­Nummer erreichte 1,4 Milliarden Klicks auf Youtube. Nun liefern Tyler Joseph und Josh Dun nach: mit dem harten Rocktrack «Jumpsuit» und dem Chilloutsong «Nico And The Niners». Wieder gehen die Singles durch die Decke. Noch vor dem Release des neuen Albums «Trench» und der Welttour. lcb

Hallenstadion Zürich

BLIGG: MITTEN IM LEBEN

13.

OKTOBER BIS

15.

DEZEMBER

diverse Orte

Er sinniert, hinterfragt und erzählt Geschichten aus dem Alltag. Bligg bringt auf den Punkt, was viele nicht zu sagen wagen. Auch auf dem neuen Album «KombiNation» spielt der ehemalige Sanitär­ installateur mit schweizerischen Eigenarten und lässt da und dort Volksmusik in seinen Ethno­Rap einfliessen. Das kommt an. Seit 20 Jahren. Der neuste Wurf ist das Duett «Us Mänsch» mit Marc Sway. Mit dem gekonnten Mix aus Mundart­Pop und Hip­Hop stürmen die beiden Musiker einmal mehr die Schweizer Charts. Was die Fans an Bligg so mögen: Der erfolgreiche Zürcher ist einer von ihnen geblieben. Er steht mitten im Leben. lcb

event. 47

|


AUSBLICK

SHORT-GUIDE

22.1. 27.1.19 29.1. 3.2.19 BIS

Weitere grosse Events der nächsten Wochen und Monate

Musical Theater Basel

Theater 11, Zürich

Gala der Volksmusik

27.9.18

BIS

KKL Luzern

Kim Wilde – Here Come the Aliens

3.10.18

Volkshaus Zürich

Don McLean

4.10.18

Theater 11 Zürich

Heimweh 5.10.18

Das Zelt Uster

30.12.18

Das Zelt Bern

Status Quo

6.10.18

Hallenstadion Zürich

Simon & Garfunkel Revival Band

10.10.18

Vaduzer-Saal Vaduz

Jason Derulo

11.10.18

Hallenstadion Zürich

Carmen La Cubana

30.10.–11.11.18 Theater 11 Zürich Die Amigos

21.10.18 3.11.18

Kursaal-Arena Bern Hochdorf Luzern

The Brew

25.10.18

Atlantis Basel

Baba Shrimps

26.10.18

Presswerk Arbon

ABBAdream

2.11.18

Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

Bobby McFerrin

9.11.18

Victoria Hall Genf

Die grosse Schlagerparty Live

9.11.18

Hallenstadion Zürich

Vance Joy

9.11.18

Komplex 457 Zürich

James Gruntz

10.11.18

Presswerk Arbon

Philipp Fankhauser

9.11.18 13.12.18

8.2. 10.2.19

Wil SG Weinfelden

BIS

Katie Melua feat. The Gori Women’s Choir

10.11.18 11.12.18

Halle 622 Zürich-Oerlikon Théâtre du Léman Genf

YAMATO «CHOUSENSHA»: SIE SCHLAGEN SCHNELLER ALS DER SCHALL

18.11.18

X-tra Zürich

Cro

22.11.18

Samsung Hall Zürich

Philipp Fankhauser bringt den Blues nach Wil und Weinfelden.

|48 event.

Theâtre du Léman, Genf

Diese Trommler werden nie müde. Mit einer erstaunlichen Präzision und Kraft spielen Yamato ihre bebenden Beats. Synchron und mit grenzenloser Energie. Egal, wie lange die Show dauert. Bis zu 500 Schläge pro Minute schaffen Yamato – The Drummers Of Japan. Da blickt niemand durch. Ein Fest für die Augen sind allerdings die Synchronität und die farbenfrohen Kostüme. Die Virtuosen verbinden die traditionelle asiatische Trommelkunst mit dem aktuellen Pulsschlag Japans. Seit 20 Jahren ist das erfolgreiche Taiko-Ensemble auf der ganzen Welt unterwegs. Das neue Programm «Chousensha» widmet sich dem Leben und seinen Herausforderungen. Die Show zelebriert den vollkommenen Einklang der Gruppe. Schliesslich ist es die Einheit, die dem Spiel der Yamato-Trommler diese Perfektion verleiht. lcb


PROUDLY PRESENTS:

12–16

SEPTEMBER 2018

21

SEPTEMBER 2018

®

FR

26.

SA

OKTOBER

KKL Luzern

27.

04–06 OKTOBER 2018

Lebendiges Irland: Begnadete Irish-Folk-Künstler bringen die Kultur der grünen Insel näher. Christy Barry & James Devitt und Ailie Robertson’s Traditional Spirits sind die Urgesteine am Irish Folk Festival. Für frischen Wind sorgt das Folk-Ehepaar Joanna Hyde & Tadhg Ó Meachair. Das Quintett The Outside Track (Bild) verbindet Tradition und Moderne zu einem grossen Ganzen – und tut dies in überschäumender Spiellaune. lcb

06

OKTOBER

P L UP L GU G GGE DEI ND I N

2018

11

OKTOBER

FLORENCE AND THE MACHINE: WIRBELWIND DES INDIEPOP

MÄRZ 19

Hallenstadion Zürich

30.

AUG BIS

NICK MASON�S SAUCERFUL OF SECRETS

Fr, 21.09.2018, 19.30 Samsung Hall Zürich

CHIPPENDALES

Do – Sa, 04–06.10.2018 20 Uhr Volkshaus Zürich

STATUS QUO

Sa, 06.10.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

AND ROCKIN’! LIVELIVEAND ROCKIN’!

2018

4.

Mi – So, 12 –16.09.2018 Hallenstadion Zürich

OKTOBER

Theatersaal National Bern

IRISH FOLK FESTIVAL: DIE KULTUR DER GRÜNEN INSEL

MO

WALKING WITH DINOSAURS

13 2018

19

PER GESSLE’S ROXETTE

OKTOBER 2018

24

30.

OKTOBER

SEPT

2018

16

NOVEMBER 2018

01/02 DEZEMBER

Casinotheater Winterthur

2018

DIE RACHE DER FLEDERMAUS: NICHTS, WIE ES WAR

18

Aus der Operette «Die Fledermaus» von Johann Strauss wird ein unterhaltsames Musiktheater. Keine Geigen, dafür Bass, Gitarre und schräge Rhythmen. Swing und Tango statt Walzer. Und die Figuren wirbeln von der Belle Époque in die Hippie-Zeit. Bei «Die Rache der Fledermaus» bleibt nichts, wie es war. Im Zentrum stehen Stefan Kurt sowie Tobias Bonn und Christoph Marti (Geschwister Pfister) als übersättigtes Ehepaar. lcb

PROCOL HARUM

Sa, 13.10.2018, 20 Uhr Theater 11 Zürich

OKTOBER

Sie singt, tanzt, wirbelt und sprintet. Florence Welch hat Spass auf der Bühne. Und am neuen Album. Das verrät die britische Indiepop-Sängerin in einem ihrer seltenen Interviews. Mit «High As Hope» im Gepäck touren Florence and the Machine nun durch die Welt und spielen jeden Abend das Konzert ihres Lebens. lcb

JASON DERULO

Do, 11.10.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

DEZEMBER 2018

Fr, 19.10.2018, 20 Uhr Halle 622 Zürich

LAURA PAUSINI

Mi, 24.10.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

5 SECONDS OF SUMMER

Fr, 16.11.2018, 19.40 Uhr Halle 622 Zürich

GÖLÄ

Sa/So, 01/02.12.2018 Hallenstadion Zürich

GREGORIAN

Di, 18.12.2018, 20 Uhr Halle 622 Zürich

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

Newsletter und alle Events: www.abc-production.ch


AUSBLICK

7. 10. BIS

SHORT-GUIDE

NOVEMBER

Weitere grosse Events der nächsten Wochen und Monate

Zürich, div. Orte

POETRY-SLAM-MEISTERSCHAFTEN: SPRACHAKROBATEN IM WETTKAMPF Reden kann jeder. Slammen nur die Besten. An den 22. deutschsprachigen Poetry-SlamMeisterschaften treten 200 Slampoetinnen- und poeten an. Sie kommen aus der Schweiz (Bild: Patti Basler), Deutschland, Österreich, Luxemburg und Südtirol. Während fünf Tagen stellen sich die Wortakrobaten im Einzel und im Team dem Wettkampf. Das Slam 2018 ist das grösste Poetry-SlamFestival in Europa und gastiert in diversen Clubs von Zürich. Start ist im Schauspielhaus mit einer Show durch zwei Jahrzehnte Poetry Slam in der Schweiz. Das Finale findet im Hallenstadion statt. lcb

MI

DO

28.

|50 event.

MÄRZ 2019 Arena Genf

27.

Fanta 4: Im Januar endlich wieder im Hallenstadion. Trauffer

23.11.18

Hallenstadion Zürich

Tom Walker

24.11.18

Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

Andreas Gabalier

24.11.18 7.12.18 8.12.18

Hallenstadion Zürich St. Jakobshalle Basel Bernexpo Bern

Chick Corea

26.11.18

KKL Luzern

257ers

8.12.18

Bierhübeli Bern

Angelo Kelly & Family

11.12.18 12.12.18

MÄRZ 2019

Hallenstadion Zürich

Musical Theater Basel Halle 622 Zürich

Anna Rossinelli

22.12.18

Presswerk Arbon

Die Fantastischen Vier

NICKI MINAJ: SEXY STREET CREDIBILITY

6.1.19

Bescheidenheit ist für Nicki Minaj ein Fremdwort. Die Hip-Hopperin rührt immer wieder gross an. Mit dem neuen Album «Queen» markiert die Rapperin einmal mehr ihren Platz in der Musikwelt. Für ihre Tour holt Nicki Minaj mit ihrem Kollegen Future eine weitere Grösse der Rapperzunft an ihre Seite. Mit gleich zwei Alben schaffte es das Enfant terrible an die Spitze der US-Charts. Im Doppelpack liefern Future und Minaj eine ganze Menge Street Credibility und Sexiness. lcb

2.2.19

Hallenstadion Zürich

The Best of Ennio Morricone

6.1.19

Tonhalle Maag

Andrea Bocelli

19.1.19

St. Jakobshalle Basel

Glasperlenspiel

Volkshaus Zürich

Anna Netrebko & Yusif Eyvazov 4.2.19 Hallenstadion Zürich Game of Thrones – The Concert Show

16.2.19 25.2.19

Musical Theater Basel Tonhalle Maag

1000 Jahre Erste Allgemeine Verunsicherung (E.A.V.) – Abschiedstour (die Erste)

2.3.19

Theater 11 Zürich

ABBAMANIA – The Show

10.3.19

Hallenstadion Zürich

Heino – Abschiedstournee 2019

14.3.19

Volkshaus Zürich

Roland Kaiser

14.3.19

Samsung Hall Zürich

Andrea Berg

24.3.19

Messe Luzern



IM GESPRÄCH MIT ...

|MICHAEL MITTERMEIER|

«COMEDY DARF ALLES!» «Das Blöde und Böse in der Welt braucht keine Streicheleinheit, sondern eine Pointe genau zwischen die Augen», sagt Michael Mittermeier zu seinem neuen Programm «Lucky Punch – die Todeswuchtel schlägt zurück», mit dem er jetzt in die Schweiz kommt. Wir sprachen mit dem deutschen ComedyStar – auch über ernste Themen. Interview: Monika Linder und Christoph Soltmannowski

Michael Mittermeier (52) ist seit 30 Jahren als Comedian unterwegs – auch in den USA schiesst der Bayer mit scharfen Pointen.


event.: Michael, wie entwickelst du deine Pointen?

Michael Mittermeier: Ich entdecke die Themen in den Medien oder erlebe etwas in der U-Bahn. Ich mag es, die Welten aufeinanderprallen zu lassen. Wir leben in einer schrägen Welt: Einerseits sind wir sehr nostalgisch, aber viele wollen zurück zu Traditionen. Wie merkst du dir die Pointen?

Ich habe immer ein Notizbuch dabei (zeigt auf das Buch). Ich habe noch nie so kurz vorher angefangen ein Programm zu schreiben wie diesmal. Es war eigentlich erst kurz vor der ersten Aufführung. Funktionieren immer alle deine Pointen?

Es gibt manchmal Pointen, die nicht funktionieren. Aber ich sage immer: Mich kriegt niemand von der Bühne, ohne dass ich einen Lacher habe. Aber es kann nicht immer alles funktionieren. Gestern habe ich ein Fernsehspecial für die ARD aufgenommen. Das war ein dreiviertelstündiger Auftritt mit lauter Nummern aus den vergangenen zwei Jahren, die bisher nie auf einer DVD erschienen sind. Ich habe einfach mal gespielt – und gemerkt, da gibt es auch Stille in gewissen Momenten. Insgesamt aber hatten die Leute Spass. Du trittst auch in den USA auf – profitierst du dort als Deutscher von einem «Exotenbonus»?

Oh nein, im Comedy Cellar von New

York gibt es keinen Exotenbonus. In den USA existiert nur ein einziges Kriterium: Lustig oder nicht lustig. Es gibt so etwas wie einen «Comedy-Darwinismus», es ist da viel härter als in Deutschland oder in der Schweiz. Solche Zwischenkriterien wie bei uns gibt es da nicht, wie «ist es politisch?» oder «hat es einen gesellschaftlichen Sinn?» – das interessiert dort keine Sau. Gibt es weitere Unterschiede?

Man setzt die Pointen anders. Ich stehe in den USA als anderer Typ auf der Bühne. Zwar verändere ich mich nicht, aber ich bin dort ein Deutscher in Amerika – und das ist anders als daheim. Ich stehe also dort, und die haben noch nie einen lustigen Deutschen gesehen. Ist doch logisch, dass ich mit dem Klischee spiele! Das mache ich in den USA, aber auch, wenn ich – wie neulich – in Litauen oder in der Schweiz spiele. Offenbar weht im Ausland comedymässig ein härterer Wind. Müssten wir die Latte bei uns auch höher hängen?

Bei uns kommt man wahnsinnig leicht nach oben, und man sieht Comedians, bei denen man denkt, hätte man diese Typen doch einfach mal spielen lassen, bevor sie auf die grosse Bühne gehen. Die werden mit zwei Witzen berühmt und spielen dann zehn Jahre dasselbe, zerstören sich auf diese Weise selber. Aber es gibt auch wieder andere wie die Schweizerin Hazel Brugger oder den

Schweizer Alain Frei. Ihn habe ich schon vor Jahren das erste Mal gesehen – und mir gedacht: Der hat eine gute Ausstrahlung. Alain Frei hat die Herausforderung angenommen und Hunderte von Open Mics durchgespielt. Jetzt steht er völlig anders auf der Bühne – als richtig guter Stand-up-Comedian. Auch Hazel Brugger hat alles richtig gemacht. Es ist nicht leicht, von Poetry Slam zu Comedy zu wechseln. Es braucht schon die richtige Einstellung, zu spielen und dabei nicht allen Blödsinn mitzumachen.

Darf Comedy eigentlich wirklich alles? Auch in den Zeiten von Political Correctness und der #metoo-Bewegung?

Ja natürlich, warum nicht? Gib mir einen Grund, warum man über eine Sache keinen Witz machen dürfte? Wie kann eine Pointe oder ein Witz schlimmer sein als das Original? Satire richtet immer ein Spotlight auf etwas Absurdes. Die Frage ist immer: Was ist dein Approach, deine Absicht? Warum machst du die Pointe? Willst du jemandem weh tun? Bis du eher reaktionär drauf ? In einem Dokumentarfilm, den ich über Humor gemacht habe, fragte ich einen jüdischen Comedian, ob ich über den Holocaust Witze machen kann. Er meinte: «Klar! Er muss nur sehr lustig sein.» Aber es kommt immer auch der Approach dazu. Es gibt kein Thema, das nicht geht, wieso sollten wir ein Thema ausklammern? Würde man ein Thema ausklam-

präsentiert:

15. November bis 31. Dezember 2018

Co-Sponsor:

Tickets 0900 66 77 88 (1.15/Min.) oder saltonatale.ch Ticketcorner 1/4 quer.indd 1

17.07.18 10:26


IM GESPRÄCH MIT ...

«Humor kann man nicht aufhalten. Er ist wie Wasser und geht überall durch.» mern, wäre dies Zensur. Und nämlich eine Eigenzensur. Was soll das denn? Man kann Humor nicht aufhalten, er ist wie Wasser und geht überall durch. Comedian zu sein ist offenbar nicht immer spassig und einfach.

Angelina Jolie sagte zu mir: «It’s the hardest job!» Es ist die härteste Kunst­ form, aber auch die fairste. Als ich damals den Bono von U2 kennengelernt habe, sagte er, Comedy sei «pure art», die reinste Form der Kunst. Ich sage dann immer: «Ja, Bono, was du machst ist aber auch ganz gut!»

Hast du schon einmal Morddrohungen erhalten?

Ich weiss nicht, ob man das als Mord­ drohung bezeichnen kann, aber es gibt Beschimpfungen wie: «Hey, komm mal nach Dresden, wir werden dich verprü­ geln!» Als wir damals dieses Konzert für die Helfer von Flüchtlingen gemacht haben, hiess es: «Verschwinde aus dem Land, du Volksverräter! Ich hoffe, deine Tochter wird von Flüchtlingen vergewal­ tigt! – und dann wirst du schon wissen, wie es ist!» Hattest du noch nie Angst deswegen?

Nein, du darfst so etwas einfach nicht in dein Herz lassen! Ich habe die Kommen­ tare alle gelesen, Tausende, jeden einzelnen, denn ich wollte den Mechanis­ mus erkennen. Aber die meisten meiner Kollegen lesen so etwas nicht –und das ist auch gut so. Du musst da nach zwei Tagen wieder aussteigen, sonst wird dein Herz schwarz. Wechseln wir nun das Thema. Es ist immer interessant, wenn ein Comedian seine eigene Stimme findet. Wann war das bei dir so weit?

Lizenz zum Scherzen: Michael Mittermeier, der James Bond des Humors.

|54 event.

Naja, «Zapped» war das Findungspro­ gramm. Ab 92, als der «Quatsch Comedy Club» in Hamburg startete, war das holzig, ich habe da viel ausprobiert. Ich habe ganze Raumschiff­Enterprise­ Nächte gemacht in Berlin. Ich hatte einen Spock­Dress und habe einfach

über Enterprise gesprochen: Da habe ich gemerkt, da war ich daheim. In Wer­ bung, MTV und Popkultur. Ganz viele Leute aus der Comedyszene hatten mir davon abgeraten, aber ich habe gesagt: «That’s me – ich kenn mich damit besser aus als alle anderen!» «Zapped» war das Programm. Da war ich komplett bei mir. Da war ich sauer aufs Fernsehen, da habe ich mir gesagt: «Ich geh jetzt auf die Bühne und werde euch alle wegbla­ sen.» Ich sagte zu meiner Frau: «Gudrun, ich setz mich jetzt hin und schreibe ein Programm, ich werde sie fertigmachen!» Du bist nun schon fast dreissig Jahre erfolgreich unterwegs. Wird es mit der Zeit schwieriger oder einfacher? Fallen dir vielleicht irgendwann keine Wuchteln mehr ein – oder kriegt man mit den Jahren Routine?

Es wird eher mehr. Ich habe gedacht, jetzt mach ich mal ein knackiges neun­ zigminütiges Programm, doch es waren in der ersten Version schon über zwei Stunden. Ich habe dann viele Nummern rausgeschmissen, die funktioniert haben, aber es sind immer noch zwei Stunden.

Ist es bei dir wie bei Prince, dass nach deinem Ableben ganz viel unveröffentlichtes Material erscheinen wird?

Nein, bei den unveröffentlichten sind ja meistens die schlechten Witze dabei. Es ist so, wenn du dich einmal angezapft hast, hört es nicht auf. Ich habe die Latte sehr hoch gehängt. Schon nach «Black­ out (Programm von 2010, Anm. der Red.) habe ich gesagt, es kann nicht mehr besser werden, dann kam «WILD» (2016) … und jetzt ist das «Lucky Punch», ich seh’s ja an den Leuten, es ist ein Vorschlaghammer! Und so lange du gute Programme machst, kommen Menschen zu dir. ■

MITTERMEIER LIVE «Lucky Punch: Die Todeswuchtel schlägt zurück» ■ 10.10.18 bis 9.2.19 in der Schweiz



20 Jahre nach seinem Swiss-Indoors-Debüt wird Roger Federer in Basel auf die Stars von morgen treffen. Foto: Esther Lim

|SWISS INDOORS BASEL|

E

KING ROGER SUCHT DEN THRONFOLGER

xakt 20 Jahre ist es her, da sorgte die Auslosung für die Swiss Indoors für Schlagzeilen. Roger Federer, damals 17-jährige grösste Hoffnung des Schweizer Tennis und amtierender Wimbledon-Junioren-Champion, wurde ausgerechnet Andre Agassi zugelost. An jenem Tag im Oktober hiess es: Das Tennis von

|56 event.

morgen (Federer) trifft auf das Tennis von heute (Agassi). Der US-Amerikaner gewann damals klar 6:3 und 6:2. Im Buch «Facing Federer» von Scoop Malinowski erinnert sich Agassi: «Es sah so aus, als würde er Pete Sampras imitieren.» Und deshalb: «Ich glaubte damals nicht, dass er grosse Chancen hätte, an die Spitze zu kommen.»

An den Swiss Indoors Basel treten der beste Über-Dreissiger (Roger Federer) und der beste Tennis-Teenager (Denis Shapovalov) an. In der frisch umgebauten St. Jakobshalle kommt es zum Duell der Generationen. Text: Thomas Rickenbach

Der Rest ist Geschichte. Dieses Jahr feiert Roger Federer sein 20-jähriges HauptfeldJubiläum in Basel. Er wird versuchen, zum 14. Mal den Final der Swiss Indoors zu erreichen und diesen zum neunten Mal zu gewinnen. Bei den Final-Teilnahmen sind freilich nur die mitgezählt, die Roger als Spieler miterlebte. Dass er 1993 als 12-jähriger Ballboy im Endspiel zwi-


Foto: si.robi

HINTERGRUND

19-jähriger Anwärter auf den Tennis-Thron: Denis Shapovalov.

schen Michael Stich und Stefan Edberg war? Geschenkt. Tennis TV zeigte Fede­ rer letztes Jahr die Bilder der Sieger­ ehrung von damals. Der Maestro zeigte sich gerührt, als er nochmals miterlebte, wie Stich ihm eine Erinnerungsmedaille gab. «Im Herzen bin ich immer noch ein Ballboy», sagt Federer im Video. Aber er ist auch amtierender Australian­ Open­Champion und ältester Spieler in den Top 100 (siehe Tabelle unten). Mit 37 Jahren noch Weltspitze zu sein, das galt im Tennis vor Federer als unmöglich. Auch im Jahr 2018 verkörpert er immer noch das Tennis von heute. Denn die Thronfolge, die lässt immer noch auf sich warten.

DIE 10 ÄLTESTEN TOP-100-SPIELER

Shapovalov, künftiger Rockstar des Tennis Er gilt als ein künftiger Rockstar des Ten­ nis. Besonders wegen seines Aussehens. Die langen Haare erinnern an den jungen Agassi oder an Björn Borg. In Wimbledon gab er es im Gespräch mit der Zeitung Daily Mail sogar zu: «Viele tragen heute kurze Haare, ich habe eher einen 80er­ oder 90er­Look.» Als er sich einst für die Kadetten der Luftwaffe angemeldet habe, seien ihm die Haare kurzgeschoren wor­ den. Doch Shapovalov entschied sich für Tennis und Mähne, aber gegen Militär. Tennis­Nostalgiker mögen den Linkshän­ der nicht nur wegen seiner Retro­Frisur, sondern wegen seiner eleganten Spielwei­

DIE 10 JÜNGSTEN TOP-100-SPIELER

25 Philipp Kohlschreiber

34 Deutschl.

21 Borna Coric

21 Kroatien

33 Fernando Verdasco

34 Spanien

27 Denis Shapovalov

19 Kanada

56 Julien Benneteau

36 Frankreich

32 Stefanos Tsitsipas

20 Griechenl.

60 Malek Jaziri

34 Tunesien

42 Frances Tiafoe

20 USA

62 David Ferrer

36 Spanien

46 Andrey Rublev

20 Russland

66 Feliciano Lopez

36 Spanien

59 Jared Donaldson

21 USA

67 Guillermo Garcia Lopez 35 Spanien

65 Taylor Fritz

20 USA

92 Gilles Muller

35 Luxemburg

68 Alex de Minaur

19 Australien

94 Florian Mayer

34 Deutschl.

89 Jaume Munar

21 Spanien

ALTE R NATI ONALI TÄT

RAN G 3

NAM E

ALTE R NATI ONALI TÄT 37 Schweiz

RAN G

Roger Federer

2

se, besonders seiner einhändigen Rück­ hand. Shapovalov in der Daily Mail: «An der Wand meines Schlafzimmers hatte ich ein Foto von Roger, wie er für eine Rück­ hand ausholt. Ich wachte auf und sah das Bild.» Er modellierte den Schlag nach Federer. Ob in Basel, wie vor 20 Jahren, wieder das «Tennis von heute» auf das «Tennis von morgen» trifft? Shapovalov und Fede­ rer haben noch nie gegeneinander ge­ spielt. Wie wärs mit einem gemeinsamen Auftritt in der schmuck renovierten St. Jakobshalle, die mit den Swiss Indoors Basel eingeweiht wird? ■

MIT DABEI: 4 DER 7 WELTBESTEN Vier der sieben besten Tennisspieler der Welt werden an den Swiss Indoors in der neuen St. Jakobshalle aufschlagen. Neben Roger Federer (ATP 2) sind dies der Deutsche Alexander Zverev (ATP 3), der Argentinier Juan Martin del Potro (ATP 4) und der Kroate Martin Cilic (ATP 7). Ebenso dabei ist der Belgier David Goffin (ATP 11). Turnierpräsident Roger Brennwald: «Wir freuen uns, die festliche Neueröffnung der Halle mit edler sportlicher Qualität zu unterlegen.»

Fett = in Basel dabei (Stand 23.7.18)

NAM E

Fett = in Basel dabei (Stand 23.7.18)

Die Jungen sind zwar Hauptfiguren von ATP­Werbekampagnen und machen ab und zu auf sich aufmerksam. Aber der grosse Durchbruch ist dem «Tennis von morgen» weiterhin nicht geglückt. Dieses «Tennis von morgen» repräsentiert ein Mann besonders gut, den die Swiss In­ doors als einen der ersten Teilnehmer fix engagieren konnten: den erst 19­jährigen Kanadier Denis Shapovalov.

Alexander Zverev

21 Deutschl. RAUSCHENDE HALLEN-OUVERTÜRE Mit dem Super Monday am 22. Oktober wird auch die umfangreich modernisierte St. Jakobshalle eingeweiht.

DAS TURNIER 2018 ■ 20. bis 28. Oktober, St. Jakobshalle Basel event. 57

|


Miss Saigon Play & Win

Werden Sie jetzt Member! Member werden und von vielen exklusiven Vorteilen profitieren. Tickets vor allen anderen buchen? Ins Hallenstadion ohne Anstehen? Die Premium Lounge geniessen? Mit dem LIVE CLUB-Jahresabonnement kommen Sie in den Genuss exklusiver Highlights und Privilegien. Melden Sie sich jetzt an. Mit nur 49 Franken pro Jahr sind Sie dabei! LIVE-CLUB.CH

28.11.18 bis 13.1.19, Theater 11 Zürich

Die Member-Vorteile im Überblick:

Priority Sale

Hot Tickets

Member Bonus

Member Entrance

Live Club Lounge

Member Card

Ski Specials

Meet & Greet

Event Magazin

Special Offers

Play & Win

BERÜHRENDE LIEBESGESCHICHTE AUS VIETNAM Zum ersten Mal kommt die englischsprachige Originalfassung von «Miss Saigon» in die Schweiz. Das Musical erzählt eine tragischschöne Liebesgeschichte. Die letzten Tage des Vietnamkriegs: Der amerikanische Soldat Chris und das 17-jährige Barmädchen Kim verlieben sich ineinander. Das Glück währt nur kurz. Die militärische Lage spitzt sich zu. Chris muss die Stadt Saigon verlassen. Die folgenden drei Jahre sucht Kim nach ihrem Geliebten. Dieser hat keine Ahnung, dass er einen Sohn hat. Vor 25 Jahren wurde «Miss Saigon» in London uraufgeführt und ist heute aktueller denn je.

1 x 2 Tickets für die Premiere (inkl. Premierenfeier) von Miss Saigon am Freitag, 30.11.2018 Teilnahmeschluss: 31.10.2018 Kein Kaufzwang. Teilnahme und Bedingungen: live-club.ch

|58 event.


Steff la Cheffe

Disney on Ice

Meet & Greet

Live Club Lounge

TAKT FÜR TAKT EINE ÜBERRASCHUNG Steffe la Cheffe ist zurück. Und wie! Mit dem neuen Album «Härz Schritt Macherin» schlägt die Bernerin gleich mehrere Taktarten an. Von langsam und leise bis heftig und laut. Die erste Single «Habibi» ist gewohnt rhythmisch und mitreissend. Die Rapperin und Beatboxerin überrascht aber auch mit gesanglichem Können. Beim traditionellen Lied «Guggisbärg» zeigt sie sich von der sanften Seite. Steff la Cheffe beweist mit ihrem dritten Album einmal mehr, dass sie den festen Platz in der Schweizer Musiklandschaft verdient hat.

Sa 20.10.18, Hallenstadion Zürich WELTKLASSE-ENSEMBLE AUF DER EISBÜHNE Erleben Sie auf der Eisbühne die schönsten Disney Geschichten. Micky und Minnie Maus führen durch eine romantische Show. Sie lassen die Lieblingsfiguren aus «Die Eiskönigin – Völlig unverfroren», «Arielle, die Meerjungfrau», «Rapunzel – Neu verföhnt» und «Die Schöne und das Biest» übers Eis gleiten. «Das zauberhafte Eisfestival» des Weltklasse-Ensembles von Disney on Ice ist ein wunderbares Familienspektakel. Es bringt Gross und Klein zum Schmelzen.

Di 23. + Do 25.10.18, Moods Zürich

Wir verlosen 2 x 2 Tickets für das Konzert von Steff la Cheffe am Donnerstag, 25. Oktober 2018 in Zürich mit exklusivem Meet & Greet. Buchbar ab sofort Teilnahmeschluss: 10.10.2018 Kein Kaufzwang. Teilnahme und Bedingungen: live-club.ch

Sichern Sie sich als Member einen Platz in der Ticketcorner Live Club Lounge. Inbegriffen: * Konzerttickets, separater Logen-Eingang, Betreuung als Logen-Gäste und reservierter gratis Parkplatz im 1. UG des nahe gelegenen Parkhaus Messe Zürich. Als Extra schenken wir unseren Ticketcorner Live Club Membern das Catering der Logen-Gastronomie (3-Gang-Buffet) inklusive Getränke (ohne Spirituosen). Buchbar ab sofort * solange Logen-Plätze vorhanden

LIVE-CLUB.CH

event. 59

|


Chippendales – about last night ...

Heisse Zeiten Special Offer

Special Offer

LEGENDEN MIT DURCHTRAINIERTEN KÖRPERN Kragen und Manschetten – und stählerne Muskeln. Die legendären Chippendales aus Las Vegas kommen wieder in die Schweiz. Nicht nur die durchtrainierten Tänzer lassen die Herzen höher schlagen. Eine komplett neue spektakuläre Lichtshow und beeindruckende Choreografien sowie neuste LED-Leinwände sorgen für ein vollkommenes Fest der Sinne – mit Action und Leidenschaft, aber auch mit romantischen Momenten. Das Motto von «about last night ...»: Was bei den Chippendales passiert, bleibt bei den Chippendales. 30.10. bis 18.11.18, Zürich + Basel VIER LADIES IM HORMONRAUSCH Eine Karrierefrau, eine vornehme Dame, eine naive Hausfrau und eine ewige Verlobte – vier total verschiedene Frauen haben etwas gemeinsam: die Wechseljahre. Das liefert Zündstoff für ein komödiantisches und musikalisches Feuerwerk. In auf Deutsch umgeschriebenen, bekannten Pop- und Rocksongs besingen die vier «Ladies im Hormonrausch» ihre Sorgen und Probleme. Bereits über 300 000 Frauen und ein paar Männer liessen sich von «Heisse Zeiten» hinreissen. 16. bis 18.10.18, Kursaal-Arena Bern + Musical Theater Basel

Als Live Club Member profitieren Sie von 20 % Rabatt auf Tickets für die Show «Chippendales – about last night ...»*.

Als Live Club Member profitieren Sie von 20 % Rabatt auf Tickets für die Show «Heisse Zeiten»*. Buchbar ab sofort * solange Vorrat

Buchbar ab sofort * solange Vorrat

LIVE-CLUB.CH

|60 event.


Raiffeisen-Mitglieder proďŹ tieren Konzerte und Events mit bis zu 50 % Rabatt. Bestellen Sie bis zu 6 Tickets fĂźr Sie, Ihre Familie und Freunde unter: raiffeisen.ch/konzerte

Wir machen den Weg frei


IM GESPRÄCH MIT ...

|DAVID HELFGOTT|

EIN PIANIST ZUM KÜSSEN

«Ich bin nicht

nervös. Ich liebe es, meine Musik mit dem Publikum zu teilen.»

Beim Klavierspiel singt David Helfgott mit, schaut oft mit einem liebevollen Lächeln ins Publikum. Ein Pianist, der einem in Erinnerung bleibt. Viele kennen ihn bereits: Der oscargekrönte Film «Shine» erzählt seine Story.

E

Interview: Sidonia Maurer

s gibt sogar zwei erfolgreiche Filme über David Helfgott: «Shine – Der Weg ins Licht» aus dem Jahre 1996 erzählt das Leben des hochtalentierten australischen Pianisten. Sein Vater, für den es weder Verlieren noch Ungehorsam gab, unterrichtete Helfgott bereits im Kindesalter am Klavier und schickte ihn an diverse Wettbewerbe. Schliesslich löst sich Helfgott von seinem patriarchischen Vater und studiert am Royal College Of Music in London. Helfgott erleidet einen Nervenzusammenbruch und kehrt nach angemessener Erholung nach Australien zurück. Dort wird er abermals von seinem Vater abgelehnt. Helfgott erleidet einen Rückfall und kehrt in eine Nervenheilanstalt zurück. Seine innere Musik war über Jahre nicht mehr da, bis er seine jetzige Frau Gillian Murray kennenlernte und schlussendlich heiratete. In «Shine» wird Helfgott von Geoffrey Rush dargestellt – im Dokumentarfilm «Hello I am David» aus dem Jahre 2015 ist der Pianist dann selber zu sehen: Wie er die Stuttgarter Symphoniker im Jahr 2012 auf Europa-Tournee begleitet. Dabei kommt zum Ausdruck, wie er seine Leidenschaft für die Musik lebt und was für eine wichtige Rolle seine Frau Gillian seit über 30 Jahren in seinem Leben spielt. Helfgott schüttelt nicht gerne Hände. Viel lieber umarmt und küsst er impulsiv. Bald kommt er nach Zürich. Sehr selten gibt David Helfgott Interviews – deshalb schätzen wir es sehr, dass er uns eines gewährt hat:

event.: Was bedeutet Ihnen Musik?

David Helfgott: Mein Leben. Meine Passion – es ist etwas Wunderbares.

Was empfinden Sie, wenn Sie Klavier spielen?

Ich fühle mich wie im Himmel. Wahre Glückseligkeit.

Sie haben schon viele Konzerte gegeben. Sind Sie immer noch nervös?

Nein. Ich liebe es, meine Musik mit dem

|62 event.

Publikum zu teilen.

Dann hat die Bühne eine grosse Bedeutung für Sie.

Genau. Wenn ich ein Klavier auf der Bühne sehe, dann sehe ich alles und fühle mich als «Eins» mit der Musik. Das Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3 gehört irgendwie zu Ihnen.

Alles, was richtig scheint an meinem Spiel, verkörpert das Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 3.

Lieblingskomponist neben Rachmaninow?

Ich glaube, alle grossen Komponisten sind auf ihre Art und Weise speziell. Wie bereiten Sie sich auf ein Konzert vor?

Ich schwimme und nehme ein gutes Mittagessen zu mir. Dann ruhe ich mich für zwei Stunden aus, bevor ich am Veranstaltungsort vor dem Rezital kurz übe.


Der australische Pianist David Helfgott hat in seinem Leben schon viele Hürden geschafft. Mit 71 Jahren steht er noch immer auf der Bühne.

Sie machen viel Sport. Wieso ist Fitness wichtig für Sie?

Was ist Ihr Motto im Leben?

Wie entspannen Sie?

Sei nett und liebevoll.

Ich höre klassische Musik und lese jeden Tag.

Ich schwimme jeden Tag. Um gut zu spielen ist es sehr wichtig, dass man fit ist. Ausserdem mag ich das Gefühl der Freiheit, das man hat, wenn man in einem Pool ist.

Wenn Sie auf Ihr Leben zurück­ blicken: Was würden Sie anders machen, hätten Sie die Chance dazu?

Grösster Traum?

Welches ist Ihr wertvollstes Erlebnis?

Dass ich lange genug lebe und so gut spiele wie möglich. Ich würde auch gerne komponieren.

Man behütet die schönen Momente, wovon es viele gibt, insbesondere jene, die mit Musik zu tun haben.

Was bedeutet Ihnen Ihre Frau Gillian?

Alles. Liebe.

Man kann nicht zurückgehen.

DAVID HELFGOTT LIVE ■ Sa 3.11.18, Tonhalle Maag Zürich event. 63

|


PORTRÄT

Kreatives Duo: Choreografin Sabine Schindler und Regisseur Christian Vetsch haben die Rahmenhandlung für das Zirkusprogramm entwickelt.

|CIRCUS MONTI|

DIE MANEGE WIRD ZUM WOHNZIMMER Eine Wohngemeinschaft aus 14 Artisten – das erleben die Besucher der «Villa Monti», des turbulenten Programms des Circus Monti. Jetzt mit neuem Zelt auf Tournee. Text: Sidonia Maurer

|64 event.

Manchmal steht in der Wohngemeinschaft der «Villa Monti» alles kopf – wie hier der junge Akrobat Florian Jeannot bei seinem Balance-Auftritt.

W

er schon mal in einer Wohngemeinschaft gelebt hat, weiss: Da kann viel passieren. So auch im neuen Programm des Circus Monti – es heisst «Villa Monti» und handelt vom amüsanten Leben in einer WG. Das 14-köpfige Artisten-Ensemble nimmt die Zirkusbesucher mit in seine lebhafte Wohngemeinschaft.

Teilweise herrsche da ein Riesenchaos auf der Bühne, sagen Regisseur Christian Vetsch und die Choreografin Sabine Schindler. Diesen Moment können die zwei jeweils kaum erwarten. «In einer WG geschieht das meiste in der Küche oder im Wohnzimmer», erzählt Christian. «Zuerst wollten wir drei Wohnwagen übereinander stapeln, merkten dann aber schnell, dass das nicht funktioniert», fährt er fort und fügt hinzu: «Ein einziger grosser Wohnwagen schien uns auch nicht passend. So haben wir uns für eine Villa entschieden.» Das Zirkuspublikum erlebt in der Geschichte hautnah mit,


Tempo, Talent und Geschicklichkeit Zirkus-Spross Mario Muntwyler (links) und Willem McGowan bei einer gekonnten Jonglage-Nummer.

Elegant: Shannon Maguire und Philippe Renaud begeistern mit ihrem Tanz im Rad, dem Roue Cyr. Damit hat das Paar weltweit für Furore gesorgt.

wie ein neuer Mitbewohner in diese «Villa Monti» einzieht. Sabine Schindler und Christian Vetsch haben die Story zusammen mit den 14 Artisten ersonnen – es ist die Rahmenhandlung für das diesjährige Programm, mit dem der 33-jährige Zirkus jetzt bis Ende November in neun Städten gastiert.

Noch etwas ist neu bei Monti: das Zelt. Zwei riesige Metallbogen sorgen dafür, dass es in der Luft schwebt und im Zeltinnern keinerlei Stützpfeiler mehr benötigt werden. So ist das Programm von allen 780 Zuschauerplätzen aus zu sehen. 200 000 Franken hat das 30 Meter breite und 20 Tonnen schwere Zelt gekostet. Zirkusdirektor Muntwyler: «Das hat sich gelohnt. Zwar dauert der Aufbau rund zwei bis drei Stunden länger, und es bietet nur vier Personen mehr Platz als das alte Zelt – doch jetzt, wo es steht, ist die Freude riesengross!» Während andere Zirkusbetriebe hart ums Überleben kämpfen, investiert man bei Monti mit Zuversicht in die Zukunft – sowohl bei der Infrastruktur wie auch mit einem bis ins Detail liebevoll gemachten Programm. Qualität und Engagement, das geschätzt wird. So chaotisch und schräg es zu- und hergeht, so akribisch und geordnet hat das knapp 70-köpfige Team im Hintergrund alles bestens organisiert. ■

Mit diesem sympathischen Konzept hat der Zirkus der Familie Muntwyler seit drei Jahrzehnten grossen Erfolg. Statt als klassische «Nummern» aneinandergereiht werden die artistischen und komödiantischen Darbietungen in eine amüsante Rahmenhandlung verpackt, und dafür stehen jedes Mal Profis im Einsatz – vor Jahren unter anderen der 2016 verstorbene Clown Dimitri. Da Christian Vetsch 2003 selbst als Clown im Circus Monti auftrat, schöpft er aus vielen Erinnerungen und kennt nun nicht nur die Seite des Regisseurs, sondern auch die der Artisten”. «Die grösste Herausforderung war herauszukristallisieren, was für uns die spannendsten Momente in einem WG-Leben sind», sagt Sabine Schindler. Kreiert man etwas, bringt man immer eigene Ideen mit und lässt diese mit einfliessen. Sabine erklärt:«Das Programm besteht aber nicht nur aus eigenen Erfahrungen, sondern man erträumt sich was – und auch andere Leute sagen etwas dazu. Es ist immer ein Mix aus allem.»

DIE TOURNEE 2018 ■ 15.–26.8., Basel; 29.8.–2.9., Aarau; 5.–9.9., Winterthur; 12.–23.9., Luzern; 26.–30.9., Wettingen; 3.–7.10., Solothurn, 10.–28.10., Bern; 31.10.–25.11., Zürich

Zwei Bogenmasten tragen das neue Zelt: Beste Sicht von allen Plätzen aus Speziell an diesen WG-Bewohnern ist ja auch, dass diese Individualisten alle hochbegabt sind – als Artisten und Unterhalter. Nach einer farbenfrohen und harmonisch choreografierten Eröffnungsnummer sind unter anderem Shannon Maguire und Philippe Renaud im gemeinsamen Tanz mit dem Roue Cyr, dem Cyr Rad, zu sehen – gefolgt von vielen weiteren Überraschungen in Sachen Jonglage, Balance, Comedy und Akrobatik. Auch die Familie wirkt in der Show mit: Zirkusdirektor Johannes Muntwyler als Illusionist, sein Sohn Mario jonglierend.

Das nigelnagelneue Monti-Zelt kommt ohne Stützpfeiler im Innern aus – und bietet von jedem der 780 Sitzplätze aus volle Sicht.

event. 65

|


SCHAMLOS Warum hatten Sie eine fünfjährige Bühnenpause eingelegt?

OLIVER POCHER

«SPRACHLOS HAT MICH NOCH KEINER ERLEBT» Nach vielen TV-Auftritten und dem erfolgreichen Launch seines Youtube-Kanals (über 53 000 Abonnenten) ist Oliver Pocher (40) nach fünf Jahren endlich wieder live zu sehen – in seinem Programm tritt er als selbsternannte «#SocialMediaBitch» auf. Die Fragen stellte Monika Linder In Ihrem interaktiven Bühnenprogamm «#Pocher #Socialmediabitch» geht es um Snapchat, Instagram, Facebook und Youtube – wir sind gespannt auf Ihre Erklärung dieser Social-Media-Trends und -Phänomene. Was macht eine gute Socialmediabitch aus?

Posten, posten, posten … immer happy sein, immer einen toll gedeckten Frühstückstisch, so gut wie immer im Urlaub sein, nie die Natürlichkeit verlieren #keinfilter und ganz wichtig: Immer Rabatt-Codes für die Follower bereit haben.

In TV-Shows oder vor Publikum auf der Bühne, wo fühlen Sie sich eigentlich wohler?

Beides hat seine schönen Seiten – ich glaube, dass es sich ganz gut ergänzt.

Oliver Pocher gilt als Enfant Terrible der deutschen Comedy-Szene.

|66 event.

Nachdem ich jede Halle vier- bis fünfmal gespielt habe, war eine Pause einfach an der Zeit. Sie gelten als Schlagfertigkeit in Person. Waren Sie auch schon mal sprachlos?

Sprachlos hat mich noch keiner erlebt. Stört es Sie, der Bad Boy der deutschen Comedy-Szene zu sein?

Bin ich das?

Nun ja, Sie gelten als frech. Was provoziert Sie denn selber?

Mich zu provozieren, das hat bisher hat noch keiner geschafft. Aber Sie können es gerne mal probieren… In Deutschland hat man ja immer die Möglichkeit, rechtliche Schritte einzuleiten – und meist ist man der glückliche Gewinner. Was oder wen finden Sie lustig?

Otto Waalkes – mit ihm hat meine Comedy-Karriere angefangen – und heute ist er mit seinen 70 Jahren eine Legende. Was finden Sie gar nicht lustig?

Im Tennis zu verlieren.

Warum eher Joko oder warum eher Klaas?

Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es zwei Unterschiedliche sind.

Werden Sie sich bei Ihren Auftritten in Zürich, Basel und Bern auch über die Schweizer lustig machen? Und falls, worüber genau?

Geld verwalten und darüber schweigen. Was können die Schweizer besser als die Deutschen?

Das werden die Schweizer vor Ort sehen. Aber keine Sorge, da gibt es genug! ■

OLIVER POCHER LIVE #Pocher #SocialMedaBitch

■ Do 11.10.18 Volkshaus Zürich ■ Fr 12.10.18 Theatersaal National Bern ■ Sa 13.10.18 Volkshaus Basel


crbasel

Bühne frei für Ihre Lieblingsmusiker auf Ihrer Kredit- oder Prepaidkarte.

Für alle und alles die passende Karte. cornercard.ch


Ihr Billettautomat ist ein Multitalent. Der Billettautomat ist unser bester Verkäufer. Kaufen Sie Guthaben verschiedener Anbieter oder versenden Sie weltweit Geld – 365 Tage von früh bis spät. sbb.ch/billettautomat


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.