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Freistehende PV-Anlagen

Freistehende Photovoltaikanlagen in der Schweiz

Komplett freistehende Solaranlagen sind in der Schweiz eher unüblich. Im Vergleich zu unserem Nachbarland Deutschland bauen wir sehr wenige dieser Anlagen. Gründe dafür sind zum Beispiel die mangelnden freien Flächen oder die Vielfalt an alternativen Nutzungsflächen (Industrie, Gewerbe etc.). In Steinmaur haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) im September eine freistehende Anlage in Betrieb genommen.

Für eine erfolgreiche Energiewende ist klar; wir brauchen so viele erneuerbare Stromquellen wie möglich. Somit müssen für die heute bereits angewendeten Methoden auch verschiedene Varianten ausprobiert werden. Statt PV-Anlagen nur auf Dächern zu bauen, eignen sich dafür auch Brachflächen, die zuvor z. B. militärisch genutzt wurden, und nun auf eine Umnutzung warten. Die in Steinmaur installierte PV- Anlage hat mit 528 Modulen des Herstellers Trina Solar eine Gesamtleistung von 177 kWp. Das heisst, sie erzeugt pro Jahr ungefähr 163000 kWh Energie und deckt damit den jährlichen Strombedarf von rund 36 durchschnittlichen Haushalten mit vier Personen. Die Anlage speist vollständig ins öffentliche Stromnetz ein. Die Möglichkeit für eine freistehende Anlage ergab sich hier durch den Ersatzneubau des Unterwerks, welches viel weniger Platz in Anspruch nimmt als das alte. Die mittelfristig frei gewordene Fläche wird nun für die Dauer von 25 Jahren zur Erzeugung von nachhaltigem Solarstrom eingesetzt. Nach dem Ablauf der Betriebsdauer könnte die Anlage rückstandslos zurückgebaut werden oder die Nutzungsdauer verlängert werden.

Ungewohnt und doch vorteilhaft

In der Stadtplanung hat man durch solche Projekte eine Möglichkeit, Brachflächen in den Wirtschafts- und Naturkreislauf zu reintegrieren und für die nachhaltige Energieproduktion zu nutzen. Beim Einsatz einer freistehenden Solaranlage profitiert man von diversen Vorteilen: Durch den grossen Abstand zum Boden erfahren die Module eine sehr gute Hinterlüftung. Dies ermöglicht auch eine einfache Zugänglichkeit für spätere Wartungsarbeiten. In der Bauzeit sind solche Anlagen zudem nicht mit anderen Projekten zu vergleichen. Die reine Bauzeit ohne Pausen und bei optimalen Bedingungen würde ca. sechs Wochen in Anspruch nehmen bei dieser Anlagengrösse.

Wie sieht das Potenzial in Zukunft aus?

Das Potenzial von PV-Anlagen im Allgemeinen ist sehr hoch in der Schweiz, denn es gibt enorm viele Dächer und Fassaden, welche noch mit Modulen ausgerüstet werden können. Freistehende Anlagen werden jedoch vorläufig ein Nischendasein bleiben, zu diesem Schluss kommt Maik Bernhard, Projektleiter Solaranlagen bei den EKZ: «Freistehende Photovoltaikanlagen gelten als Bauwerke und dürfen demzufolge nur in Bauzonen errichtet werden. Für Bauten ausserhalb von Bauzonen (z. B. Landwirtschaftszone) ist eine Sonderbewilligung erforderlich, welche nur schwer zu bekommen ist. Bauzonen sind schweizweit sehr begehrt für Immobilien und werden deshalb nicht für PV-Anlagen verwendet. Zudem tritt man mit der Nutzung von Landwirtschaftsflächen in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion. Das grösste Potenzial für Freiflächenanlagen in der Schweiz sehen wir bei hochalpinen PV-Anlagen in bereits gut erschlossenen Regionen.»

Zusammenarbeit mit Winterhalter + Fenner

Maik Bernhard blickt äusserst positiv auf die Zusammenarbeit mit Winterhalter + Fenner zurück: «Vor allem die Kommunikation für die Liefertermine in der aktuellen Situation war entscheidend für dieses Projekt. Unsere Wahl fiel auf Winterhalter + Fenner, da wir den Kundenberater Vladimir J. Klan bereits aus früherer Zusammenarbeit kannten. Zum anderen war uns ein verlässlicher Partner wichtig, der die Lieferverfügbarkeit zum Projektzeitpunkt einhalten konnte. Dies war durch Covid-19 sehr ungewiss. Da die Winterhalter + Fenner AG zur Sonepar-Gruppe gehört, wussten wir, dass die Chance sehr hoch ist, die Module rechtzeitig zu erhalten, was sich dann auch bewahrheitete.»

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