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Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

1.4 Das erste Meeting Jeder, der im Network-Marketing aktiv ist, hat es hinter sich, das erste Meeting des Lieferanten oder eines seiner führenden Sponsoren. Und wenn Sie dorthin gehen, haben Sie vermutlich schon alle Fehler gemacht, die Sie machen können. Es gibt immer wieder Menschen, die kommen angewidert von solchen Meetings, weil sie dieses „Wir-lieben-uns-alle-Halligallis“ nicht aushalten. Und dann gibt es auch solche, die sich von der Euphorie haben anstecken lassen und eine Entscheidung getroffen haben, die sie nicht wollten, wie sie später im Internet publizieren werden. Menschen, die keinen Cent übrig haben, und trotzdem tausend Euro ausgeben, weil sie vermeintlich nur so ganz nach oben können. Ich habe Ihnen schon weiter oben gesagt, dass da immer auch ein Dummer dazu gehört, wenn einer beschissen wird. Ich weiß allerdings auch, dass es viele sogenannte „Sponsoren“ gibt, die nach dem Motto handeln: „Jeden Tag steht irgendwo in der Welt ein Dummer auf, wir müssen ihn nur finden“. Der Vollständigkeit halber möchte ich noch bemerken, dass es durchaus auch seriöse Sponsoren und Kunden mit Verstand gibt, die einen ausgezeichneten Job machen. Und das sollten wir uns anschauen, was wir unter einem seriösen Job verstehen und unter ausreichend Verstand. Die erste Entscheidung, die Sie zu treffen und Ihrem Sponsor oder Gastgeber zu kommunizieren haben, bevor Sie auf ein Meeting gehen, ist:

Befasse ich mich mit diesem Geschäft als Kunde oder als Unternehmer? Das ist ein riesiger Unterschied, weil Sie an sich und den Sponsor und Lieferanten ganz verschiedene Anforderungen zu stellen haben. Und es ist wichtig, weil Ihr Sponsor mit Ihnen als Kunde anders umzugehen hat als als Unternehmer, der Geld verdienen will. Die eiserne Regel zur Behandlung von Gästen lautet:

Behandle einen Kunden als Kunde und einen Unternehmer als Unternehmer. Hier gibt es schon den ersten Knackpunkt. Und die angemessene Frage dazu lautet: „Ist der einladende Sponsor überhaupt in der Lage, mich als Kunden bzw. als Unternehmer zu behandeln“? Wenn der einladende einer dieser typischen Nebenerwerbs-Networker ist, dann dürfen Sie von ihm auch nicht erwarten, dass der etwas von Leadership, Unternehmensgründung, Strategie und Businessplanung versteht. Das ist zwar noch kein Grund, sich nicht mit diesem Lieferanten zu befassen, oder nicht aufs Meeting mitzugehen, aber es ist ein Grund, sich entweder in der Community der Sponsoren dieses Unternehmens einen anderen Mentor zu suchen (auch einen, der Sie unterstützt, ohne dass Sie in seiner Downline sind), oder zu akzeptieren, auf sich allein gestellt zu sein. Ich selbst habe beides getan: Ich habe Cross-Sponsoren gefunden und habe mich durch viele Fehler selbst durchgekämpft. Im Rückblick sage ich, dass ich damit viel Zeit verplempert habe, weil ich natürlich totsicher auf alle Tretminen gelatscht bin, aber ich habe dadurch auch viel gelernt (z.B. dieses Buch schreiben zu können). Wenn Sie daran interessiert sind, relativ rasch gu(c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

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tes Geld zu verdienen, dann kann ich Ihnen diesen mühsamen Weg allerdings nicht empfehlen. Wenn Sie an Führung und Anleitung als Unternehmer im Network-Marketing interessiert sind, sollten Sie sich so lange wie möglich die Option offen halten, sich auch einen anderen Sponsor zu suchen, in dessen Downline Sie sich registrieren. Bleiben wir aber noch einen Moment bei Ihrer möglichen Rolle als Kunde. Als Kunde brauchen Sie eine Kundennummer, Produkte und einen Lieferanten, der sicher und seriös diese Produkte liefert (und eventuell später kleine Bonusschecks als Dankeschön für Ihre Weiterempfehlungen). Sie brauchen keine Strategie, keinen Businessplan, keine Werbemethoden. Möglicherweise ein bisschen Produktausbildung und gutes InformationsMaterial. Und dann ist Ihre Aufgabe ganz einfach die, die Produkte selbst auszuprobieren; zu konsumieren; festzustellen, ob Sie begeistert sein können; und sie dann weiterzuempfehlen. Das ist ganz einfach, das kann jeder, der schon mal im Kino oder einem guten Restaurant war. Das Einzige, das nur klar sein muss (Ihnen und Ihrem Sponsor): Das ist keine Tätigkeit, die auf GewinnMaximierung aus ist; keine Tätigkeit, mit der Ihr Sponsor reich werden wird (was völlig in Ordnung ist, solange es kommuniziert ist). Ein Sponsor, der Sie registriert, um reich zu werden, der hat seinen Job ohnehin nicht begriffen. Ihr Job ist es also, diese Entscheidung zu treffen und sie Ihrem einladenden Sponsor oder Gastgeber mitzuteilen. Und dann können Sie ganz entspannt auf jedes Meeting gehen. Wenn andere dann auf Tischen tanzen und wie wild rumtoben, müssen Sie das noch lange nicht mitmachen. Denn jetzt verrate ich Ihnen ein großes Geheimnis.

Nur dadurch, dass sich die Mehrheit bescheuert benimmt, wird ein gutes Produkt auch nicht schlechter! Und die zweite Situation ist: Wenn sich Ihr einladender Gastgeber darauf spezialisiert hat, mit Ihrer Hilfe schnell Millionär zu werden, dann können Sie von ihm auch nicht erwarten, dass er Sie als Kleinkunde sonderlich ernst nimmt. Der hat zwar als Sponsor immer noch nix begriffen, aber Sie sollten sich darauf einstellen, und von einem angehenden Neureichen keine angenehme Unterstützung als Kunde erwarten. Das können Sie beim ersten Gespräch ganz einfach erkennen. Diese Typen handeln nach dem Motto:

Meine Villa, mein Porsche, meine Jacht, meine Mietze. Entscheiden Sie einfach, ob Sie darauf abfahren. Als Kunde gibt es jedenfalls nie einen Grund dafür, tausende von Euro auszugeben. Wenn Sie es sich trotzdem aus dem Rippen leiern lassen, dann beschweren Sie sich nicht in Zukunft. Ganz anders ist die Situation, wenn Sie als Unternehmer gutes Geld mit den gewählten Produkten verdienen wollen. Das erste, das Sie wissen müssen ist: a) Sie brauchen ein angemeldetes Gewerbe, und sind damit nicht mehr Verbraucher und b) Ja, das Einkommen müssen Sie versteuern. Auf das zweite Thema möchte ich hier nicht eingehen, weil es maximal blöd oder provokativ formuliert ist, und jeder, der dieses Thema ins Gespräch bringt, wissen müsste, wie es um das Steuerrecht in diesem Land bestellt ist. Und über Steu(c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

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erhinterziehung verhandle ich mit Ihnen nicht. Das zweite, das Sie wissen müssen ist, dass man sich als Unternehmer nicht zu einem Geschäft einladen oder gar dazu überreden lässt, ohneE sich selbst gefragt zu haben, ob man selbst als Unternehmer geeignet ist, sich die Produkte und deren Marktfähigkeit genau angesehen zu haben, das Unternehmen des Lieferanten auf Herz und Nieren geprüft zu haben, sich die Frage gestellt haben, ob der einladende Sponsor als Mentor und Leader geeignet ist, sich vergewissert zu haben, ob es Alternativen zum einladenden Sponsor gibt, die möglicherweise näher an den eigenen Vorstellungen agieren, einen Businessplan angefertigt zu haben und daraus die Marketing- und Vertriebs-Konsequenzen abgeleitet zu haben. Ich schwöre Ihnen, dass die große Mehrheit der angeblichen NetworkUnternehmer dies nie getan hat. Und ich weise darauf hin, dass es wohl einen Grund geben wird, warum Network-Marketing so einfach ist und trotzdem die große Mehrheit der Networker arm bleibt.

Es ist definitiv nicht so, dass Network-Marketing für jeden geeignet ist. Als Basis für ein Unternehmen ist es nur für Unternehmer geeignet, oder für solche, die es werden wollen. Wenn Sie mit dieser Einstellung als praktizierender oder angehender Unternehmer zum ersten Meeting gehen, können Sie ungeheuer viel Nonsens aushalten und an sich abtropfen lassen. Sie wissen, dass Nonsens Sie nicht weiter bringen wird, also setzen Sie Ihr selektives Wahrnehmungsvermögen ein und nehmen genau das vom Meeting mit, das Ihnen weiterhilft. Und Sie brauchen sich auf dem Meeting auch nicht mehr mit jedem unterhalten, schon gar nicht mit denjenigen, die offenbar schon hundertmal da waren und immer noch jammern. Suchen Sie sich gezielt Führungskräfte aus, tauschen Visitenkarten und vereinbaren, dass Sie anrufen dürfen. Diejenigen, die Sie nicht unterstützen, weil Sie nicht in deren Downline sind, die vergessen Sie; es sind keine echten Networker; die werden Sie sowieso im Stich lassen. Und wenn dann Menschen massenweise auf Tischen tanzen und klatschen, dann können Sie das immer noch ignorieren oder einfach gehen. Lassen Sie sich nie von den QualifikationsProgrammen und den Incentives blenden. Wenn Sie Ihr Geschäft konsequent aufbauen, kommen alle Belohnungen von selbst. Dieses Starren auf Termine und Verkaufseinheiten oder gar aufzubauende Köpfe in Ihrer Downline, macht nur unsouverän und blind für die Network-Tatsachen. Und eine der Tatsachen im Network-Marketing ist, dass es nicht auf Rallys und Qualifikationen ankommt, sondern auf akribische Fleißarbeit jeden Tag mit einem Höchstmaß an Entspanntheit.

Als echter Networker müssen Sie wie ein (c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

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andalusischer Esel jeden Tag stoisch das Gleiche tun: Mit vielen Menschen wenig reden. Noch ein praktischer Tipp aus meiner Praxis: nehmen Sie sich einen karierten Spiralblock auf jedes Meeting mit und hören Sie nie auf, möglichst viele Details zu notieren. Bearbeiten Sie diese Notizen mit Farbmarkern. Dokumentieren Sie jedes Meeting in diesem gleichen Block. Wenn der Block voll ist haben Sie ein ungeheuer reiches Portfolio, was Sie schon gelernt haben, was Sie entschieden haben zu tun, und was Sie noch nicht getan haben. Wenn Sie dafür sorgen, dass Sie Ihre Notizen mindestens einmal im Monat anschauen, werden Sie aus Ihren eigenen Aktivitäten heraus konkrete Aktivitäten ableiten können. Noch ein Tipp: Ich habe schon mehr als hundert Meeting besucht, und festgestellt, dass erstens oft schlechte Sprecher da waren und ich zweitens immer weniger Neues erfahren habe. Und das macht mir gar nichts mehr aus und ich suche die positiven Aspekte darin. Erstens habe ich nichts davon, wenn ich an Veranstaltern und Sprechern rum meckere, sondern es bringt mich nur weiter, wenn ich mir das mitnehme, was neu ist. Und wenn ich dann feststelle, dass ich schon 90% weiß, dann verbuche ich die 90% auf der Konto „Bestätigung“ und baue die restlichen 10% in meine Weiterentwicklung ein. Deshalb gehe ich von jedem Meeting zufrieden nach Hause und betätige mich in wachsendem Maße als Gastgeber meiner Gäste.

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