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Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

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11: Die Anderen sind schuld

Das machen wir kurz: Es geht nie um Schuld, es geht um Verantwortung, um Ihre eigene Verantwortung für alles, was Sie tun. Bei unserem Thema hier geht es darum, dass Sie zwar feststellen, dass irgendetwas nicht so läuft, wie Sie sich erträumt oder gar geplant haben, dann aber nicht hergehen und die Schuldigen ausmachen, sondern fragen: „Was war mein Anteil daran?“. Die Antwort auf diese Frage ist die Einzige, die Sie einen Schritt weiter bringt. Und das ist es, was Sie wollen müssen, weiterkommen. Werfen wir mal einen kleinen Blick auf das Übliche in diesem Geschäft:

Situation und übliche Reaktion

Eine reife Frage

Und noch eine

Der Umsatz stimmt nicht: Wieso haben diese blöden Kunden nicht gek a u ft?

Warum habe ich noch nicht zehnmal so viele Kunden?

Warum halte ich es nicht aus und mache es nächsten Monat besser?

Zehn Leute waren zum Meeting angemeldet, nur einer ist gekommen. Wieso sind Leute immer unzuverlässig?

Warum habe ich unzuverlässige Menschen eingeladen?

Warum habe ich nicht doppelt so viele Gäste eingeladen?

Ich sitze einsam im Meeting und hadere: Verdammt nochmal, warum sehen die Leute nicht die Chance?

Was kann ich tun, um mehr Verbindlichkeit bei der Zusage zu erreichen?

Ich sitze angesichts des schlechten Sprechers fassungslos im Seminar: Hoffentlich versaut der mir nicht meine Kunden!

Habe ich die Qualität des Seminares vorher selbst geprüft?

Ich habe zu wenig Umsatz: Einige Kunden hätten gekauft, wenn das neue Produkt schon da wäre.

Habe ich gegackert bevor das Ei gelegt war?

Ich sehe verzweifelt die Preisliste an und frage mich: Könnten die Produkte nicht billiger sein?

Kenne ich selbst den wahren Nutzen und Wert der Produkte?

Meine Frage

Habe ich die Chancen ausreichend Lösungsorientiert und einfach dargestellt? Wie kann ich Impulse des Sprechers in der Pause für mein Geschäft nutzen? Habe ich andere Produkte, die zum Kunden passen, ausreichend angeboten? Kann ich gegenüber dem Kunden fest auftreten und den Preis fordern?

Wir könnten jetzt diese Liste unendlich weit fortsetzen und dabei möglicherweise Ihre eigenen Fragen doch nicht finden. Es geht auch nur darum, das Prinzip zu verstehen. Wenn ich mir eine gescheiterte Ehe anschaue, dann ist es für viel leichter zu sagen: „Der oder die Alte war blöd und trägt die Hauptschuld daran, dass diese Ehe gescheitert ist“. Unterstellen wir einmal, es sei so. Unterstellen wir, Sie waren mit einem Säufer, Spieler, Hochstapler oder Wirtschaftsverbrecher verheiratet. Unterstellen wir auch, Sie hätten letztlich selbst die Reißleine gezogen. Trotzdem bringt es Sie keinen Schritt in Ihrer persönlichen Entwicklung weiter, wenn Sie die Schuld des Anderen feststellen. Lediglich Ihr Rache- oder Triumpf-Gefühl wird gestärkt. Das ist aber ein sehr kurzfristiger und flüchtiger Lustgewinn. Es wäre für Sie wesentlich wertvoller, in ein paar Jahren festzustellen, dass Sie darüber stehen und sich selbst weiterentwickelt (c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

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haben. Die einzig reifen Fragen in dieser Situation wären zum Beispiel: „Warum habe ich mir gerade diesen Partner ausgesucht?“ oder „Was war mein Anteil daran, dass es so geworden ist?“ oder „Warum bin ich nicht früher abgehauen und habe mir die Situation schön geredet?“. Ich kann zum Beispiel nicht akzeptieren, dass sich Frauen jahrelang schlagen lassen und immer wieder die letzte Chance einräumen. Ich kann es verstehen, aber nie akzeptieren. Warum übernehmen sie nicht die Verantwortung für ihr Wohlergehen und hauen ab, sofort? Natürlich gibt es schwierige Situationen, die eine reife Fragestellung schwer machen. Betrachten Sie ein glückliches Paar, das ein behindertes Kind zur Welt bringt. Ich glaube ohne Weiteres, dass es schwer ist, daran nicht zu hadern. Aber in diesem Fall schließen sich solche Familien mit gleich Betroffenen zusammen und ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Glück in solchen Familien sein kann. Und eines schwöre ich Ihnen: Keine Situation in Ihrem NetworkGeschäft ist so dramatisch, dass sie sich mit der zuletzt genannten vergleichen ließe. Und trotzdem vergeuden so viele Networker die Zeit mit Jammern, Wehklagen und Schuld suchen. Wenn Sie den Eindruck haben, zu den Minderbemittelten zu gehören, zu den zu kurz Gekommenen, zu denen, die von Schuldigen eingekreist sind, zu den Opfern, dann sollten Sie dringend die folgende Übung machen. Möglicherweise werden Sie es nicht tun. Dann wird es eine gute Ersatzübung sein, dem Autor die Schuld zu geben, Ihnen nicht die vollständige und passende Lösung präsentiert zu haben. Sie werden sich unendlich gut dabei fühlen und eine entsprechende Rezension im Internet verfassen. Also zur Übung:

Meine LebensSituationen, wo ich mich schuldlos fühle

Eine reife Frage zu meiner Verantwortung

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Und die Antwort dazu

Wie ändere ich in Zukunft mein Verhalten?

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Sollten Sie diese Übung jetzt nicht gemacht haben, dann suchen Sie bitte nicht die Schuld bei Ihrem Team, wenn die das auch nicht tun. In einem NetworkerTeam machen alles das nach, was Sie vormachen, auch alle Ihre Fehler. Und Sie werden im Networking nur gewinnen, wenn Sie reife Menschen um sich haben, die wissen wie das Übernehmen von Verantwortung geht. Wenn Sie die Heuler und Zähneknirscher um sich haben, dann fragen Sie sich, wie oft Sie selbst heulen und Ihre Zähne durch Knirschen versauen. Wenn Sie Anlass sehen zu verzweifeln, dann fragen Sie sich, ob Ihr Sponsor nicht auch an Ihnen verzweifelt. Und wenn er Sie ignoriert, dann fragen Sie sich nicht „Was ist das jetzt für ein Depp?“ sondern, „Warum rangiere ich in seiner Wertschätzung so niedrig? Was habe ich dazu beigetragen?“ Sie wissen also worum es hier geht!

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