03 17 illusionaere rechenspiele

Page 1

Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

3.17

16: Illusionäre Rechenspiele, oder „Wie Sie die Kontrolle abgeben“

Diese allseits beliebte Tretmine liegt überall auf Ihrem Weg rum. Am häufigsten ist sie am Anfang Ihres Weges anzutreffen, nämlich dann, wenn Sie motiviert werden sollen, sich an diesem gigantischen Geschäft zu beteiligen. Und dazu möchte ich gleich etwas sehr Unbequemes in die Gästebücher praktizierender Kampf-Sponsoren schreiben:

Eines ist den meisten schon sicher passiert, nämlich die Story „Du musst nur fünf mitbringen und die bringen wieder fünf mit und die wieder – und schwupps bist du in einem Jahr reich“. Die Frage drängt sich auf, warum so viele jahrelang ackernde Versuchs-Networker eben nicht reich sind. Sicher fehlt es den meisten am unabänderlichen Willen. Aber genauso sicher funktioniert dieses AutoMultiplikations-System nicht. Und das ist auch einer der wesentlichen Kritikpunkte, die große Kritiker des Networkings ins Feld führen. Was sie dabei übersehen ist, dass dieser Fehler nicht im Network-System selbst begründet ist, sondern nur in der Gier von Network-Firmen oder eben der Kampf-Sponsoren. Und was auch meistens übersehen wird ist, dass meistens die Intelligenz weder der Präsentatoren solcher Modelle noch der Zuhörer ausreicht, um die theoretische Begrenztheit dieses Ansatzes zu begreifen. Schauen wir uns das einmal genauer an:

(c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

www.Tretminen-Management.com

Seite 125


Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

Das ist nur ein Teil dessen, was besprochen werden soll, denn damit kommen wir schon an die Grenzen der Darstellbarkeit. Genauer: ................... Das

sind Sie, 1. Partner ....................................................................... 1

.................... Das

ist Ihre 1st-Line, 5 weitere Partner ...................................... 5

ist Ihre 2nd-Line, 25 weitere Partner ............................... 25 ......................... Das ist Ihre 3rd-Line, 125 weitere Partner .......................... 125 .............. Bindungsstärke (Beziehung) zu Ihrer 1st-Line .............. Bindungsstärke (Beziehung) zu Ihrer 2nd-Line .............. Bindungsstärke (Beziehung) zu Ihrer 3rd-Line .............. Bindungsstärke (Beziehung) zu weiteren Linien ............ Nebulöser Bereich Ihrer Träume ____________________________________________ Ihr Team ................................................................................................... 156 ...................... Das

Rechnen wir erst mal spaßeshalber: 156 als aktiv angesehene Partner mit einem durchschnittlichen Umsatz von €220 (Provisionsbasis) ergibt einen Umsatz von €34.320 pro Monat. Wenn wir den Provisionssatz aus unserer MusterKalkulation nehmen, ergibt das eine zu erwartende Provision von €3.432 pro Monat (nach Aufbau dieser drei funktionierenden Linien). Und es ist ganz sicher so, dass die große Masse der Versuchs-Networker glücklich wäre, so ein Einkommen (möglichst nebenher) zu erreichen. Sie erreichen es aber nicht und bleiben nach wie vor arm (gemessen an den Möglichkeiten). Woran liegt das in diesem Struktur- und Rechenmodell? Die Probleme sind schon in der Gestaltung unserer Grafik ausgedrückt: Einmal betrachtet unsere ursprüngliche Kalkulation nicht drei Ebenen, sondern zwölf. Das ist grafisch gar nicht mehr darstellbar, wird aber trotzdem kalkulatorisch als Realität behandelt. Wer sagt eigentlich, dass die Grenzen der Darstellung nicht auch die Grenzen der Machbarkeit sind? Die farbliche Darstellung der kalkulierten Partner drückt aus, dass ein Partner für Sie als der agierende Networker immer nebulöser wird, je weiter er von Ihnen entfernt ist. Der ist zwar nicht weiter von seinem Sponsor entfernt als Ihre 1stLine, aber genau das betrachtet die Muster-Kalkulation, oder das Reich-rechnen-Programm nicht. Sie wissen also gar nicht mehr, wer sich in Ihrer 3rd-Line oder tiefer aufhält; Sie wissen nicht mehr, was den bewegt; Sie wissen nicht mehr, was Sie für Ihn tun können. Als der Networker, der seinen Erfolg bauen will, müssen Sie das aber wissen. Durch die Linienstärke in unserer Grafik wird ausgedrückt, wie eng sich Ihre Linien an Sie persönlich gebunden fühlen; wie sehr Sie Ihre Leadership-Potentiale überhaupt umsetzen können. Sie sehen, dass das von Ebene zu Ebene abnimmt. Sie können also noch so gut sein, Sie werden Ihre Performance nicht mehr als Kraft auf die Straße bringen (c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

www.Tretminen-Management.com

Seite 126


Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

Ist das das grundsätzliche Problem? Eigentlich nicht, wenn jeder Sponsor auf jeder Ebene seinen Job ernst nehmen würde und genau in Ihrem Sinne handelte. Das tun die aber nicht. Das eigentliche Problem liegt darin, dass die so genial einfach aussehende Musterkalkulation eben nicht davon ausgeht, dass jeder Sponsor ein Leader ist und begriffen hat, dass er ein kleines Team von Freunden (deal with your friends) anleitet. Die Musterkalkulation geht davon aus, dass es Ihnen als Top-Networker in Ihrer Struktur gelingt, Ihre Kraft in unendliche Tiefen zu multiplizieren. Und das geht nicht! Es geht auch dann nicht, wenn wir kalkulatorisch eine Erfolgsquote von 5% unterstellen. Die 5% mögen noch für die ersten beiden Linien gelten, danach werden sie aber bis zur Unsichtbarkeit abnehmen, und sehr viel früher als Ihnen lieb ist bei Null landen. Das Problem solcher Kalkulationen ist also, dass Sie mit großer Tiefe rechnen müssen, um eindrucksvolle Zahlen zu erreichen; Tiefen, die Sie nie erreichen. Wenn Sie also in einer ersten Geschäftspräsentation so eine Perspektive vorgestellt bekommen und dann begeistert sind, ist das gleich bedeutend mit der Entscheidung:

Als Unternehmer haben Sie aber die Aufgabe, diese Entscheidung zu treffen:

Das ist sicher nicht leicht, wenn Sie keine Ahnung von Network-Marketing haben, wenn Sie von einem begeisterten Networker ohne Leadership-Erfahrung angesprochen werden, wenn Sie in eine euphorische Halligalli-Situation kommen. Trotzdem ist es Ihre Aufgabe als Unternehmer. Ich werde Ihnen später noch eine Idee geben, wie Sie diesen Kontrollverlust, verbunden mit unrealistischen Kalkulationen vermeiden können. Das Prinzip muss sein: Behalten Sie die Kontrolle!

(c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

www.Tretminen-Management.com

Seite 127


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.