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Tretminen MANAGEMENT ®-Strategie für erfolgreiches Networking

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26: Mehr Geld ausgeben als einnehmen

Es ist völlig egal, was Sie verdienen. Eines der elementaren betriebswirtschaftlichen Prinzipien ist es, grundsätzlich mehr Geld einzunehmen als auszugeben. Das Ergebnis nennt man „Gewinn“, das Gegenteil „Verlust“. Das scheint für viele Menschen schon eine Neuigkeit an sich zu sein. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie viele von den Menschen, denen es wirtschaftlich schlecht geht, völlig unbekümmert Geld ausgeben. Meistens für Dinge, die kein Schwein dringend braucht. Da solche Menschen meistens nicht leben, sondern mit Überlegen beschäftigt sind, leisten sie mit ihrem Verhalten einen kraftvollen Beitrag zu ihrer Not. Warum tun sie das? Ganz einfach, es ist für sie eine einfache Methode, sich zu erfreuen, Bestätigung zu bekommen, ihre Entscheidungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und ein klein wenig an der „sunny side of the street“ zu schnuppern. Das Ergebnis ist meist ein noch größeres Drama. Mir hat es noch nie Spaß gemacht, Spaß zu haben, wenn nicht genau wusste, dass ich damit das nächste Jammertal betrete. Ich trinke heute keinen Alkohol mehr, wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag einen klaren Kopf haben sollte. Ich würde kein Geld für mein Hobby ausgeben, wenn ich wüsste, dass ich am nächsten Tag eine wichtige Rechnung nicht bezahlen kann. Ich gehe nicht teuer essen, wenn ich weiß, dass das Monatsende naht und ich dann möglicherweise Schwierigkeiten habe, meine Miete pünktlich zu zahlen (ist bei mir Gott sei Dank nicht mehr relevant, aber ich erinnere mich an die Zeit). Warum soll ich in so einem Fall mein Hirn nicht einsetzen, wenn ich weiß, dass ich mir schade? Warum soll ich mir keine Gedanken machen, was mich noch freuen könnte, ohne dass ich Geld, das ich nicht habe, ausgebe? Sie können ganz sicher sein, dass es enorm viele Dinge gibt, an denen Sie sich freuen können und die kostenlos sind. Sie müssen sich nur von dem Terror des Konsums befreien, der keineswegs erfunden wurde, damit es Ihnen besser geht, sondern ausschließlich dafür, um die Gewinne der Konzerne zu erhöhen. Befassen Sie sich doch zuerst mit Ihren eigenen Gewinnen. Welche Gewinne? Eben, die von denen wir hier sprechen. Das Streben nach Gewinn ist ein grundlegendes betriebswirtschaftliches Prinzip. Wenn Sie ein Geschäft betreiben wollen, müssen Sie zwei Dinge akzeptieren: Sie sind Kaufmann und müssen nach betriebswirtschaftlichen Regeln agieren. Es ist mir hier völlig wurscht, ob Sie das glauben oder nicht. Aber auch mit einer Einzelfirma betreten Sie den Boden unseres Wirtschaftssystems und unterliegen damit den Bestimmungen des BGB und des HGB. Und dort ist klar dokumentiert, dass Sie zu einem ordnungsgemäßen Rechnungswesen verpflichtet sind. Ich weiß, dass es unter jungen Unternehmern und vor allem Networkern viele Betriebswirtschafts-Chaoten gibt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der Staat, repräsentiert vom Finanzamt, von Ihnen Ordnung in Ihren betrieblichen Abläufen verlangt. Sie können jetzt gerne Kraft aufwenden zu widersprechen und sich jetzt wehren, das wird aber nichts an der Tatsache ändern, dass spätestens bei der kommenden Betriebsprüfung Heulen und Zähneknirschen sein wird. Eine der betriebswirtschaftlichen Regeln ist, Ordnung in seinen Betriebszahlen zu haben. Ihr Ziel ist es, Gewinne zu erwirtschaften. (c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

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Ordnung bedeutet noch nicht Gewinne. Wenn Sie übrigens auf Dauer Verluste einfahren oder Ihre Geschäfte winzig klein betreiben, darf Ihnen das Finanzamt vorwerfen, Sie betrieben Ihr Business nur aus Hobby, und es darf Ihre Firma zwangsweise schließen. Maulen Sie ruhig rum, ob dieser Ungerechtigkeit, aber es bleibt trotzdem so. Es ist also eine gute Idee, auf Gewinn aus zu sein. Und Sie wissen hoffentlich, wie ein Gewinn entsteht?

Gewinn = Umsatz – Kosten 1) 1)

Umsatz > Kosten

Nein

Umgang mit privaten Kosten

Ja

Soweit der triviale Teil dieses Themas. Jetzt müssen wir allerdings noch zwei Blicke darauf werfen, wie Sie privat grundsätzlich mit Ihren Zahlen umgehen, und wie Sie Ihre Geschäfte betriebswirtschaftlich organisieren.

Wie hoch sind diese monatlichen Belastungen?

Was tue ich, um die in Zukunft im Griff zu haben

Ich kenne meine monatlichen Kosten genau und dokumentiere sie

Ich habe privat immer am Monatsende Geld übrig

Mir reicht mein Geld nie und ich habe mein Konto überzogen Mein Lebenspartner und ich gehen mit Geld unterschiedlich um

Ich gebe oft Geld aus, das ich momentan nicht habe Wenn ich die W ahl habe zwischen einem teuren Parfum oder einem einfachen, wähle ich das teure. Ich trage Schmuck und MakeUp, um bewundert zu werden.

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Ich fahre ein Auto, das teurer ist als ich es mir leisten kann

Ich habe private und /oder Bankkredite und benutze eine Kreditkarte Ich brauche ab und zu einen Kaufrausch, um mich zu erfreuen und zu motivieren Bei mir war schon der Gerichtsvollzieher und es droht die eidesstattliche Versicherung Ich lebe in Privatinsolvenz und meine Gläubiger kriegen nix.

Nein

Umgang mit der Betriebswirtschaft meines Unternehmens

Ja

Sollten wir irgendwann mal ein Coaching-Programm für Sie durchziehen, können Sie sicher sein, dass ich auf dem Bearbeiten dieser Liste (und vieler anderer) bestehen werde. Sie glauben gar nicht, was ich aus den Antworten über Sie alles raus lesen kann. Und nur wenn Sie in diesem Punkt ehrlich sind, werden Sie sich zu einem ernstzunehmenden und erfolgreichen Unternehmer entwickeln. Den nächsten Blick werfen wir auf Ihren Umgang mit den Zahlen und der Betriebswirtschaft Ihres Betriebes (= der Betrieb, den das Finanzamt von Ihnen erwartet und zu dem Sie gefälligst verpflichtet sind, wenn Sie Erfolg wollen). Sie tun sich übrigens keinen Gefallen, wenn Sie mit „nein“ antworten, nur weil da kein „vielleicht“ steht. Seien Sie brutal ehrlich.

Wie hoch sind diese monatlichen Verkehrszahlen?

Was tue ich, um die in Zukunft im Griff zu haben

Ich führe eine ordnungsgemäße Buchhaltung Ich sammle meine Belege und schmeiße sie am Jahresende dem Steuerberater vor die Füße Ich kenne meine monatlichen Umsätze

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Ich kenne meine monatlichen Kosten

Ich kann tagesaktuell eine Gewinnprognose zum Jahresende ausrechnen

Ich habe für Investitionen Budgets erstellt

Ich halte mich an meine Budgets

Ich mache meine Buchhaltung selbst

Ich fertige regelmäßig und ohne Mahnung meine UStVoranmeldungen an Meine Jahres-Steuererklärungen kosten mich maximal einen halben Tag im Januar

Ich warte immer die Mahnungen des Finanzamtes ab

Rechnungen zahle ich so spät wie möglich, am besten nie

Ich akzeptiere auf Dauer betriebliche Verluste, weil ich so Steuern spare

Profit ist was für Kapitalisten

Wenn Sie diese beiden Tabellen vollständig (und sinngemäß) bearbeitet haben und sich bei Finanzen unsicher sind, dann empfehle ich Ihnen, sich mit einem erfahrenen Unternehmer zusammenzusetzen und die Ergebnisse interpretieren zu lassen. Wählen Sie aber einen, der zielgerichtet auf Erfolg aus ist und ein bisschen etwas von Psychologie und Menschen versteht. (c) 2010+ janotta.LEADERSHIP, Frankfurt – Tretminen-Management.doc – Mai 2010

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